!ticket Mai 2023

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Humor auch nach Kärnten. Eröffnen wird unter anderem eine Hälfte von Seiler & Speer ... ROBBIE WILLIAMS !ticket Österreichs Eventmagazin Nr.1 Damit sind Sie live dabei! musik show sport theater kabarett 2,90 € Ausgabe 259 MAI 2 0 2 3 Österreichische Post AG / MZ 15Z040254 M, CTS Eventim Austria GmbH, Mariahilferstraße 41 –43, 1060 Wien; Preis: € 2,90 Wer hat hier schlechte Laune? Max Raabe über Fatalismus, Wurschtigkeit, kleine Irritationen und Glückskekse let me entertain you TASH SULTANA Visionäre Improvisationen & allumfassende Grenzenlosigkeit
MANFRED MANN’S EARTH BAND THE ORIGINAL WAILERS FEAT. AL ANDERSON MOTHER’S FINEST JOHN LEE HOOKER JR. • BIRTH CONTROL SAMSTAG, 8. Juli 7. Juli Seiler & Speer Gert Steinbäcker & Band Wolfgang Ambros & Band Thomas Stipsits · Päm 6. Juli Donnerstag, Open Air Highlights im Schlosspark Esterházy, Eisenstadt 6. Bis 8. Juli 2023
JETHRO TULL JOSS STONE
HAUBENKOCH MAXVERWÖHNTSTIEGL IM VIP-BEREICH
Foto: David Bitzan

ÄRZTE VS TOTEN HOSEN

Hey, stupid!

Früher war alles besser. Früher war alles besser? Wenn man sich früher ein technisches Gerät angeschafft hat, musste man sich durch oft schlecht übersetzte Gebrauchsanweisungen mühen und bei Problemen einen Fachmann aufsuchen. Heute reicht meist eine einfache Anfrage bei Google aus, die Hilfestellungen in Wort, Bild und Video ausspuckt. Wenn man früher vor der Aufgabe gestanden ist, etwa für die Schule oder die Universität ein Thema zu bearbeiten, hat man sich mühsam durch Bibliotheks-Register wühlen müssen, um auf Informationen renommierter Nachschlagewerke zurückgreifen zu können. Heute braucht es meist nicht einmal Google, sondern bloß Wikipedia, um im zumindest ersten Schritt bestens bedient zu werden. Früher hat man auf kostenpflichtige Fachzeitschriften oder Kataloge zurückgreifen müssen, um über neue Musik informiert zu werden. Heute spucken zahlreiche kostenfreie oder zumindest kostengünstige Portale eine Unmenge an Empfehlungen aus. Das Leben wird also einfacher, Studien belegen aber auch, dass Menschen gerade in Industrieländern dümmer werden. Forscher finden die Ursache unter anderem darin begründet, dass die ständige Informationsflut unsere Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit negativ beeinflusst hat, und die Leichtigkeit, an Sachkenntnis zu kommen, unsere Kreativität geschädigt hat. Und

was macht nun die Künstliche Intelligenz, die bereits in den Kinderschuhen erstaunlich weit fortgeschritten ist, mit uns? Schon bald, sagen Fachleute, werden Computer wie ein menschliches Gehirn funktionieren, mit einer Intelligenz ungeahnter Tiefe – dystopische Zukunftsperspektiven wie in „Terminator”. Sam Altman, Chef von OpenAI, meint gar, dass der technologische Fortschritt, den wir in den nächsten hundert Jahren machen, weit größer sein wird als alles, was wir seit der Erfindung des Rades und der Kontrolle des Feuers erreicht haben. Gruselig, nicht? Aber: Was passiert da? Wenn von Künstlicher Intelligenz gesprochen wird, heißt das, dass Programme riesige Mengen an Daten, mit denen wir sie seit Jahren teils unbewusst gefüttert haben, analysieren und daraus Regeln ableiten. Relativ neu dabei ist, dass KI mittlerweile selbstlernend ist und demnach selber Texte, Bilder oder Töne erzeugen kann. Das Ergebnis? Ein Internethit im März war ein täuschend echtes Bild des Papstes in einer Daunenjacke, so modisch, dass er beinah als Influencer durchgehen konnte. Und im April verkauften amerikanische Studenten ein Nacktfoto einer 19-jährigen Claudia – Claudia war jedoch nicht echt, das Bild wurde mithilfe KI generiert. Bei kostengünstigen Bildgeneratoren können Sie heute mit wenigen Befehlen eigene Bilder erschaffen. Sie wollen ein Bild Ihres Hundes, gezeichnet im Stil von Klimt

vor dem Stephansdom, mit einem Baguette in der Pfote? Kein Problem: die Ergebnisse sind täuschend echt. Auch Ihre Stimme ist leicht kopierbar: VALL-E muss Ihnen nur drei Sekunden zuhören, anschließend kann es problemlos ein endloses Telefonat mit der ungeliebten Schwiegermutter führen. Und auch ganze Texte nach spezifischen Vorgaben zu erstellen ist mittlerweile kaum mehr ein Problem: Einfach Thema, Länge und gegebenenfalls die Zielgruppe definieren, und schon spuckt Ihnen die KI ein Manuskript aus, immer plausibel, nicht immer inhaltlich korrekt.

Diese Entwicklungen sind für Kreativberufe zuvörderst natürlich brandgefährlich. Wer braucht dann noch Journalisten,Texter, Grafiker, Kunstmaler, Musiker und viele mehr? Noch leiden künstlich erzeugte Kreativwerke an der Krux, dass sie seelenlos und generisch sind. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt – wenn etwa die Rolling Stones in 10 Jahren an ein Programm die Aufgabe stellen: „Schreibe Text und Musik für 10 Songs in unserem Stile, die in den Zeitgeist passen.” Dies könnten aber nicht nur originäre Urheber, auch Sie selbst: ein gefälschtes Drake/The Weeknd-Mash-Up und eine vermeintliche Platte von Oasis (Aisis – „The Lost Tapes”) haben es heute schon vorgemacht. Gruselig, nicht?

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EDITORIAL
Steht die Opel-Gang im Schatten der Ärzte, oder umgekehrt? Seit mehr als 40 Jahren entzweit die Diskussion den deutschsprachigen Pop-Raum. Doch mittlerweile steht man sich, der Rivalität zum Trotz, friedlich gegenüber.
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IN DIESER AUSGABE

[12] Tash Sultana visionärer Improvisationscharakter & allumfassende Grenzenlosigkeit [14] Die Ärzte vs Die Toten Hosen Steht die Opel-Gang im Schatten der Ärzte? [16] Die Neunziger Fun pur oder nostalgische Verklärung? [18] Max Raabe hat keine schlechte Laune, maximal eine Verstimmung [21] Arena di Verona das 100. Jubiläum der Opernspiele [22] Steffen Henssler ist gewaltig on fire, denn live zu kochen ist noch mal geiler als in der Küche [24] Bibiza Rausch, Rauch und Dekadenz

Ganz neu ist der Online-Auftritt unseres Magazins! Hinkünftig findet ihr unter oeticket.com/magazine nicht nur die aktuellsten News über alle Veranstaltungen in ganz Österreich, sondern auch Infos über die wichtigsten Alben-Veröffentlichungen, Singleund Videopremieren – insbesondere von heimischen KünstlerInnen –, Fotos von den geilsten Konzerten in ganz Österreich, Interviews mit Stars, zahlreiche Gewinnspiele und natürlich alle Artikel aus unserem Magazin, damit ihr auch unterwegs immer am Laufenden bleibt!

Rammstein. Am 9. Juni erscheint nach der Neuveröffentlichung des Debüts „Herzeleid” nun auch „Sehnsucht” von 1997 als „Anniversary Edition”. 26 Jahre später ist klar, dass „Sehnsucht” nichts von seiner ursprünglichen Kraft verloren hat. Vom Opener „Sehnsucht” über die Single „Du hast” und das darauffolgende „Engel” bis hin zur epischen Schlussnummer „Küss mich (Fellfrosch)” – auf „Sehnsucht” nahmen Rammstein richtig Fahrt auf und setzten verstärkt, aber kongenial Elektronik und Samples ein. Auch Till Lindemanns beachtliche stimmliche Bandbreite kam erstmals voll zur Geltung. Das Album wurde mit HDSound remastered, außerdem gibt es einen exklusiven neuen Mix von „Spiel mit mir”. Es erscheint auf schwarzem und weißem Vinyl, sowie auf CD und mit 40-seitigen Booklet mit zahlreichen unveröffentlichten und neu bearbeiteten Helnwein-Porträtfotos. Außerdem dürfen wir vermelden: Für das ursprünglich ausverkaufte Konzert-Doppel im Ernst-Happel-Stadion im Juli gibt es wieder wenige Restkarten auf oeticket.com!

LIDO SOUNDS. Die neue Konzertreihe in Linz steht kurz vor der Tür: Vom 16. bis 18. Juni werden so illustre Künstler wie Florence & The Machine, Die Toten Hosen und Peter Fox direkt an der Donau Festivalfeeling verbreiten. Bereits im Mai gibt es in Wien, Salzburg, Graz, Klagenfurt und Dornbirn mit u. a. Apollo Sissi, OK KID, Christl und Betterov eine Warm-up-Tour, bei der ihr euch bestens auf die Partystimmung vorbereiten könnt. Apropos Party: An den ersten beiden Abenden in Linz geht es im Brucknerhaus ab 23 Uhr noch heiter mit AftershowPartys weiter. Wenn ihr aber doch wieder nach Hause fahren wollt: Gemeinsam mit der ÖBB hat der Veranstalter Arcadia Live nicht nur Nachtzüge eingerichtet, sondern in Kooperation mit Partybusse.de auch noch eine An- und Abreise mit massiv Spaßfaktor kredenzt. Alle weiteren Informationen findet ihr auf oeticket.com/magazine.

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Fotos: Jörg Steinmetz, Olaf Heine, Arcadia Live
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Edition GABALIER Andreas Wi llkommen in meiner kleinen steilen Welt! MEINE LEIDENSCHAFT FÜR BOND, BIENEN & BÜGELN DIE WICHTIGSTEN MENSCHEN MEINES LEBENS MEIN HEISSES DATE MIT MONIKA GRUBER MEIN GEHEIMES PARADIES IN DEN BERGEN Fotoalmum Fotoalbum Die Bilder meiner Kindheit ANDREAS GABALIER  MEIN MAGAZIN FÜR EUCH! Der Volks-Rock ’n’ Roller so privat wie nie Jetzt im Handel oder bestellen unter magazinabo.com/andreas JETZT NEU!

SCHEINWERFERLICHT

Endlich geht es los mit den Festivals – vom 26. bis 28. Mai lässt die Wiener Donauinsel in neue musikalische Gefilde eintauchen: Der erste Tag steht ganz im Zeichen der 90er-Jahre, mit Auftritten von Snap und Dr. Alban, gefolgt vom größten Mallorca Open Air Österreichs, wo Ballermannstars wie Peter Wackel, Markus Becker und Olaf Henning ihre Hits zum Besten geben, bevor sich die Insel am Pfingstsonntag mit internationalen Star-DJs in ein Electronic-Paradies verwandelt. Am Wochenende darauf geht es mit dem SBÄM-Fest am Pichlinger See in Linz weiter (u. a. mit Rancid, Flogging Molly, Antiflag und Turbobier) und wenige Tage später wird wieder auf den Pannonia Fields beim legendären Nova Rock mit Slipknot, The Prodigy, Tenacious D, Bilderbuch und den Ärzten gerockt.

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60.000 kleine und große Besucher haben vergangenes Jahr das Dinoland auf Schloss Katzenberg besucht, und auch dieses Jahr lockt der heimische Jurassic Park noch bis Ende Oktober alle Freunde von T-Rex, Triceratops und Co. in das oberösterreichische Innviertel: Auf 40.000 Quadratmetern kann man auch heuer wieder im Wald- und Wiesenareal in die geheimnisvolle Vergangenheit unseres Planeten eintauchen und sich auf eine Entdeckungstour mit mehr als 70 lebensgroßen und realistischen Dinos begeben!

Black Sea Dahu kehren nach dem Debüt „White Creatures” mit der zweiten Platte „I Am Your Mother” am 3. November ins Fluc ein: eine Platte über Empathie, Akzeptanz und die Kunst, die Schönheit im nie endenden Tanz zwischen dem Hässlichen und dem Erhabenen zu erkennen. Und das in einer musikalischen Urgewalt!

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Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin Roberta Scheifinger

Thorsteinn Einarsson stammt aus Island, ist aber schon des längeren in Österreich ansässig. Hier nahm er nicht nur an „Die große Chance” teil, sondern bekam auch einen Major-Deal für sein Debütalbum und einen Amadeus-Award als „Songwriter des Jahres”, der ihn wiederum sogar aufs Donauinselfest führte. Nach zahlreichen erfolgreichen Singles kehrt Einarsson nun mit seiner neuen Single „Echo” zurück, die Ende April veröffentlicht wurde und erneut ein Ohrwurm sondersgleichen ist! Ab Mai ist der Jungspund auch live in ganz Österreich zu erleben, alle Termine findet man auf oeticket.com.

Erst Ende vergangenen Jahres gastierte Bryan Adams in der Wiener Stadthalle und reihte mehr als zwei Stunden lang Hit an Hit, rare Songwünsche inklusive – aber freilich auch Stücke seines aktuellen Albums „So Happy It Hurts”. Auch wenn er nun langsam auf die 70 zugeht: Bei seinem Wien-Konzert sah man das Alter keiner Faser seines Körpers an. Aber auch seine vierköpfige Stammband rund um den fantastischen Gitarristen Keith Scott kannte freilich jeden Griff in- und auswendig und kam locker mit dem hohen Tempo ihres Chefs mit. Adams war zudem auch immer wieder zu losen Scherzen aufgelegt, aber in so raren Dosen, das das Rockkonzert zu keiner Showrevue verkam. Eine Wiederholung gefällig? Easy. Und zwar am 13. Dezember in der Grazer Stadthalle.

Rival Sons haben sich erst vergangenen Oktober mit der Ankündigung eines neuen Albums zurückgemeldet, und nun gibt es die nächsten News dazu: „Darkfighter” erscheint nun am 2. Juni und bereits die ersten Eindrücke mit „Nobody Wants to Die” und „Rapture” lassen auf ein geiles, erdiges HardrockAlbum hoffen, das von gewaltigen Riffs und betörend guten Melodien und mega Intensitäten nur so strotzt. Und noch mehr: Nach „Darkfighter” soll zu Jahresende dann noch ein Album folgen, das (man ahnt es fast) den Titel „Lightbringer” tragen wird. Und zwischendrin, am 31. Oktober, spielen sie noch dazu im Gasometer. Yay!

Tickets: www.nxp.at, www.oeticket.com, Raiffeisenbanken mit oeticket-Service. Ermäßigung für Raiffeisen Kontoinhaber.

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Fotos: Bryan Adams (Bryan Adams), Pamela Littky (Rival Sons), Dominik Gruss (Dinoland), Paul Maerki (Black Sea Dahu), Marlene Brandstötter (Thorsteinn Einarsson)
SA 27.04.24 WIENER STADTHALLE HALLE D 19:30 SA 20.04.24 TIPSARENA LINZ 19:30 SA 13.04.24 STADTHALLE GRAZ 19:30 SA 06.04.24 SALZBURGARENA 19:30 SA 23.03.24 ARENA NOVA WR. NEUSTADT 19:30 SA 09.03.24 OLYMPIAHALLE INNSBRUCK 19:30 SA 02.03.24 VAZ ST. PÖLTEN 15:00 + 19:30 VAZ ST. PÖLTEN 19:30

Einer von

Nach zwei erfolgreichen Wien-Gastspielen

kommt Entertainer Robbie Williams im Sommer auf die malerische Burg Hochosterwitz. Mit seiner Unangepasstheit bleibt er der größte musikalische Held der Österreicher.

Die Greatest-Hits-Compilation „XXV“ landete auf Platz drei der heimischen Albumcharts, die ausverkauften Stadien in Wien und Klagenfurt liegen bereits sechs Jahre zurück und auf ein neues Studioalbum lässt uns Robbie Williams mittlerweile auch schon sieben lange Jahre warten – doch nichts davon kann den Hype um den Briten in Österreich stoppen. Als er diesen März zwei ausverkaufte, also insgesamt mit 30.000 Fans besuchte, Gastspiele in der Wiener Stadthalle gab, war die Robbie-Mania in ganz Wien zu spüren. Schon am Tag vor seinem ersten Auftritt recherchierten findige Boulevard-Journalisten seinen noblen Aufenthaltsort in der Wiener Innenstadt. Gattin Ayda Field Williams trug mit konstanten Instagram-Posts das Ihre dazu bei, dass sich die als ruhig und versteckt geplante Familienidylle nicht einmal annähernd für die drei Tage aufrechterhalten ließ. Im Schlepptau mit Kind und Kegel wurde der britische Superstar hermetisch abgeriegelt, verließ er allerdings alleine das Hotel, konnten sich stundenlang ausharrende Anwesende auf schmucke Erinnerungsfotos freuen.

Weltstar in Österreich

Eine Award-lose Prämierung, die sonst eher Andreas Gabalier oder Wolfgang Ambros zuzuschreiben wäre, ansonsten aber eher selten an einen Künstler von internationalem Format verliehen wird. „Ihr seid das beste Land für mich. Hier kann ich sein, wie ich wirklich bin. Ihr behandelt mich immer wie einen König und das weiß ich sehr zu schätzen“, posaunte Robbie mit treuseligen Dackelblick bei seinen Gigs in die Halle und trotz all des Showfaktors wusste man, da steckt mehr als nur ein Körnchen Wahrheit drinnen. Während Williams in den USA nie den Durchbruch schaffte, hat er neben seiner Heimat Großbritannien vor allem in unseren Breitengraden einen etablierten Gottstatus. Im Alpenstaat war Robbie irgendwie immer omnipräsent. Als rebellischer BoybandSchnuckel bei Take That, als anfangs noch leicht stolpernder Solo-Interpret, als den ganzen Kontinent stürmender Superstar oder auch als eleganter SwingDandy. Robbie ist in Österreich auch deshalb so beliebt, weil Österreich sehr viel Robbie ist. Goschert, manchmal über die Stränge schlagend, aber trotzdem ausgestattet mit einem untrüglichen

Schmäh und am Ende des Tages familienfreundlich und ungefährlich.

Entertainer-Qualitäten

Mit 49 ist Williams nach jahrelangen Skandalen, Drogenabstürzen und künstlerischen Durchhängern im Leben angekommen. „Ich bin so glücklich wie noch nie zuvor“, erzählte er gegen Ende der Wien-Shows sichtlich ergriffen – zu diesem Zeitpunkt wurden die Fans bereits Zeuge seiner einzigartigen Lebensgeschichte. Anstatt einfach nur Hit um Hit herunter zu spulen, ließ sich Robbie für diese Tour etwas Besonderes einfallen: Er erzählte wahlweise in Form von Songs oder Geschichten seine aufregende Karriere nach, die 1992 mit der Boyband Take That so richtig in Fahrt kam und später zum unweigerlichen Ende führte, bis er mit einer Mischung aus Unterhaltungstalent, Liebe zur Performance und dem Gespür für eingängige Songs jahrelang an der Spitze des Pop-Throns residierte – mit fehlendem Happy End in seiner partiellen Wahlheimat USA. Einerseits umarmte er seine Fans, holte sie von weit entfernten Sitzplätzen in den vordersten Bühnenbereich oder ging mit ihnen auf Tuchfühlung. Andererseits

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TEXT: ROBERT FRÖWEIN, STEFAN BAUMGARTNER (TIPPS)

uns

zeigte er ihnen neckisch die kalte Schulter, ertappte sie beim Toilettengang oder bei Unwissen auf die Nachfrage, ob ihnen noch das allererste Video von Take That geläufig sei. Zuckerbrot und Peitsche, oder wie wir hier gerne sagen: koitwoam.

Fans wissen freilich, ihr Robbie meint es nicht böse. Immer wieder saß ihm der Schalk im Nacken, während das Niveau teils auf Kellerhöhe wanderte. Auf seinem Fußballdress war ein Penis eingestickt, Erinnerungen an und Witze über sein primäres Geschlechtsteil oder die Präsentation seines Hinterns nahmen einen fast so großen Teil der Show ein, wie die souverän heruntergespielten ersten Songs „Let Me Entertain You“, „Monsoon“ oder „Strong“. Schon früh im Set drückte er auf die richtigen Knöpfe und fragte nonchalant: „Österreich, seid ihr lauter als Deutschland?“ Das Grölen aus Abertausenden Kehlen vernahm man wohl noch im fernen Floridsdorf und findige Instagram-Beobachter des Williams’schen Familientreibens dürften ihm dabei auch verziehen

Fotos: Cherie Hansson, Pascal Riesinger Robbie Williams bei seinem Auftritt im März in der Wiener Stadthalle: Neckisch, souverän und mit überbordenden Entertainer-Qualitäten. Robbie vermittelt eine rustikale Form von Freiheit, die in Österreich unheimlich gut ankommt.

TIPPS FÜR IHREN KÄRNTEN-BESUCH

Kärnten ist vielleicht das schönste Bundesland Österreichs, bietet mit zahlreichen Seen gerade im Sommer mehr als zahlreiche Gelegenheiten, vor oder nach Konzertabenden noch die Seele baumeln zu lassen. Hier unser Tipp: Besuchen Sie doch nicht die touristisch stark frequentierten Seen wie zum Beispiel den Wörthersee, sondern genießen Sie die Ruhe von kleineren Gewässern! Nahe von Hochosterwitz lädt zum Beispiel der Längsee dazu ein, gerade im Schlossbad Ruhe am Wasser zu genießen!

Wenn Sie schon am Längsee sind: Direkt gegenüber vom Eingang finden Sie das Restaurant Das Kulinarium, bei dem Sie nicht nur zu angemessenen Preisen sehr fein speisen können, sondern auch die hervorragenden Weine des ebenfalls am Längsee befindlichen Weinguts Georgium verkosten können.

Apropos Kulinarik und Weine: In nur etwa 10 Minuten mit dem Auto erreichen Sie das bei St. Veit an der Glan gelegene Weingut Taggenbrunn. Hier können Sie mit einem wunderschönen Blick über den Bezirk nicht nur herausragende Jausen und warmes Essen genießen, sondern ebenfalls Weine verkosten: Insbesondere den Zweigelt Rosé, die Symphonie und den Muskateller

haben, dass er noch wenige Stunden davor eine nicht näher definierte Sauce über sein goldbraun heraus gebackenes Wiener Schnitzel goss. Ein Sakrileg! Aber auch der stichhaltige Beweis dafür, dass Robbie die österreichische Volksseele noch nicht einmal in ihrem Heiligsten verletzen kann. Schauen wir mal, welche Verfehlung er im Sommer dann den Kärntner Kasnudln antut ... Je weiter der Abend vorrückte, umso mehr wurde das Event zur Therapiestunde. Williams parlierte über seinen Rauswurf bei Take That, sinnierte über die vielen Jahren zwischen Verunsicherung, Depression und Isolation, die er

empfinden wir für warme Sommertage als wahren Hochgenuss! Im Anschluss empfiehlt sich ein kleiner Spaziergang hinauf auf die Burg Taggenbrunn, wo Sie nicht nur eine historische Dauerausstellung, sondern mit „Zeiträume” auch in eine fantastische, multimediale Welt aus Imagination und Information, Klängen und Licht eintauchen können, dabei aber nicht nur fasziniert werden, sondern auch viel über den Planeten Erde lernen. Die Ausstellung wurde vom meisterhaften André Heller kuriert, der ja bekanntlich schon bei „Luna Luna”, „Afrika! Afrika!” und nicht zuletzt auch in seinem beeindruckenden Gartenparadies „Anima” in Marokko bewiesen hat, dass er Herz und Seele gleichermaßen ansprechen kann.

Ebenfalls im direkten Umkreis finden Sie die Buschenschenke Brunnerhof, die nicht nur mit wunderschönem Ambiente lockt, sondern auch eine hervorragende Kärntner Jause zaubert, die Sie unter alten Obstbäumen in absoluter Ruhe genießen können.

Am Weingut Taggenbrunn können Sie übrigens nicht nur gut speisen und trinken, sondern in liebevoll gestalteten, gleichermaßen urigen wie auch modernen Zimmern auch übernachten. Für eine entspannte Über-

mit Drogen betäuben wollte, und ging offen mit seinem hart erarbeiteten BadBoy-Image um. Der Seelenstriptease war emotional und offen und wirkte zu keiner Zeit gekünstelt. Rund 70 Mal sei er in seinem Leben in Therapie gewesen, seit 23 Jahren habe er keinen Tropfen Alkohol mehr angerührt. Seine Familie betrachte er als Lebensretter und das Schicksal habe ein Happy End für ihn vorbereitet. Robbie Williams ist ein Entertainer der alten Schule. Er schert sich weder um Geschmacksgrenzen, noch um politische Korrektheit und vermittelt gerade deshalb eine rustikale Form von Freiheit, die Kunst und Kultur dringend

HERR SPEER UND HERR WILLIAMS

Bernhard Speer ist eine Hälfte des Erfolgsduos Seiler & Speer. Bereits veröffentlicht hat er unter dem Banner Herr Speer zwei Singles, „Weg vo do” und „Irgendwaun”. Seinen ersten Solo-Gig spielt er vor niemand Geringerem als Robbie Williams in Kärnten.

Bernhard, allererster Solo-Livegig im Vorprogramm von Robbie Williams – was geht dir dabei durch den Kopf? Es ist schon ein Unterschied, ob du Headliner bist oder als Gast eingeladen wirst. Aber dass wir dazu eingeladen wurden, unseren ersten Gig gleich dort zu spielen, zeigt mir, dass die Zeit richtig ist für Herr Speer. Ich bin voll motiviert, jeden einzelnen im Puplikum dort abzuholen.

Welches Verhältnis hast du zu Robbie? Ich finde

ihn großartig, weil er so menschlich ist, Tiefen und Höhen wie jeder andere auch hat und zudem dazu steht. Ich habe ihn leider noch nie live gesehen, freue mich aber schon sehr darauf. Ich muss auch zugeben, ich war schon Fan von Take That!

Welche Nummer von ihm würdest du gerne covern? „Somethin’ Stupid”, am liebsten auch mit Nicole Kidman (lacht).

Hast du Charakterzüge, die Robbie ähneln? Charakterzüge weiß ich nicht, dazu kenne ich ihn zu wenig. Aber tätowiert sind wir beide und auch das Alter tut uns beiden optisch gut. Ob ich nackt so gut aussehe wie er am Tourposter, das werden wir aber vermutlich nicht so schnell herausfinden (lacht).

nachtung ebenfalls empfehlenswert ist das zwischen St. Veit und Klagenfurt gelegene Gipfelhaus des Magdalensbergs: Während Corona wurde das Areal komplett renoviert und die neuen Gästezimmer bieten nicht nur Luxus pur, sondern auch einen eindrucksvollen Ausblick über das gesamte Tal. Ein Spa- und Wellnessbereich, sowie zahlreiche Wanderwege laden dazu ein, auch die wunderschöne Kärntner Natur zu genießen. Freilich: Auch hier werden Sie kulinarisch so sehr verwöhnt, dass Sie am liebsten Ihre Abreise wohl aufschieben wollen werden!

Nicht zu guter Letzt ist auch ein Besuch in St. Veit an der Glan empfohlen: Hier finden Sie mit dem Reindling der Firma Schöffmann in zahlreichen Supermärkten und Bäckereien den besten Reindling des Landes, in der Pizzeria Milano versteht man die italienische Küche wie nur selten, und auch in der Santorini Taverne weiß man, im südlichsten Bundesland Österreichs noch weiter in den Süden, nämlich nach Griechenland, zu locken. Ebenfalls gut gespeist wird im The 1st Steakhouse unweit das Hauptplatzes. Und schließlich: Schauen Sie bei der Fleischerei Ellersdorfer am Hauptplatz vorbei und besorgen sich für zu Hause Ihre eigene Kärntner Jause!

benötigen. Das macht ihn zumindest in Österreich unsterblich. Auch wenn die besten Songs schon geschrieben und die feurigsten Shows gespielt wurden. Robbie, einer von uns!

n Robbie Williams gastiert am 22. Juli im Viereck am Fuße der Burg Hochosterwitz in Launsdorf. Im Vorprogramm: Herr Speer von Seiler & Speer und Calum Scott.

Was ist mit Herr Speer denn darüber hinaus geplant? Ich sitze derzeit im Studio für eine neue Single. Im Herbst oder Frühjahr kommt dann unser erstes volles Album.

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DIE BRANDNEUE SHOW 31.05. – 04.06.2023 WIEN WIENER STADTHALLE – HALLE F * FÜR AUSGEWÄHLTE SHOWS UND PREISKATEGORIEN STANDING OVATIONS für Mama! Gutscheine und ermäßigte Tickets zum Muttertag schenken!

Gitarre, Bass, Keyboard, Piano, Schlagzeug, Trompete, Saxofon, Mandoline, Flöte, sogar eine orientalische Oud – es gibt kein Instrument, das Tash Sultana nicht bedienen kann. Doch während sich andere Musiker daran über einen längeren Zeitraum hinweg in trauter Studio-Abgeschiedenheit erproben, nimmt Tash die volle Palette des reichhaltigen Instrumentariums mit auf die Bühne und unterhält als Ein-Personen-Show abendfüllend die Massen. Drei Mal spielte Tash bislang am Open-Air-Gelände der Wiener Arena, dreimal war es bis auf den letzten Platz ausverkauft. Man kann sich leicht ausrechnen, wie die Lage beim nächsten Wiedersehen in diesem Sommer sein wird. Mit im Gepäck wird Tash dann wohl auch eine bislang noch unbetitelte EP haben, von der die erste Single-Auskoppelung „James Dean“ eindrucksvoll beweist, dass kein Ende der Erfolgsfahnenstange in Sicht ist. Ähnlich wie die titelgebende Schauspielerlegende steht auch Sultana für Freiheit, Grenzenlosigkeit und Selbstermächtigung. Nicht nur bei den Instrumenten, sondern auch bei der musikalischen Stilverwertung, die von Soul, Blues und Reggae über Hip-Hop, Psychedelic Rock und Pop bis hin zu R&B, Dub und Electro-Einflüssen alles mitnimmt, was das große Areal der Populärmusik so hergibt.

Von Melbournes Straße in die weite Welt Ende der 90er-Jahre wuchs Sultana in der australischen Metropole Melbourne auf und bekam bereits im Alter von drei Jahren vom Großvater die erste Gitarre geschenkt. Die zart knospende Liebe zur Musik entwickelte sich zu einer positiven Form von Besessenheit. Mit 13 ist Sultana bereits sechsmal die Woche bei Open-Mic-Nächten im Großraum von Victoria aktiv. Nach Abschluss der High School verdingt sich Tash bei Straßenauftritten und verliert dabei nicht nur das Lampenfieber beim Performen vor fremden Menschen, sondern bringt sich auch die federleichte Selbstständigkeit bei, die sich fortan durch die komplette Karriere ziehen wird. Mit 17 bleibt Sultana nach dem Konsum von Magic Mushrooms fast dauerhaft auf den Pilzen hängen und findet erst mithilfe einer neunmonatigen Therapie und der Kraft der Musik wieder aus dem tiefen Strudel heraus. Als 2016 die Single „Jungle“ erscheint und den weltweiten Durchbruch ermöglicht, hat Sultana bereits eine Plattenfirma und ein Management hinter sich vereinigt. Der Erfolg kommt in dieser Phase zwar extrem schnell, aber doch nicht mehr ganz so überraschend.

Das 2018 erschienene Debütalbum „Flow State“ revolutioniert den DIY-Musikmarkt. Sultana erobert mit kunterbuntem Be-

droom-Pop ohne Grenzen die ganze Welt, wird in den unterschiedlichsten Radiosendern gespielt und führt mit den zwischen psychedelischer Transzendenz und lebensbejahendem Optimismus mäandernden Songs zu einer Art musikalischen Wohlfühlinsel für eine Generation, die sich erst vom Tempo und den kapitalistischen Anforderungen des Lebens, dann auch noch von Pandemie, Kriegen und Inflation überrundet fühlt. Sultanas Musik ist handgemacht, naturverbunden, basisch und ehrlich. Sie sticht mit einem Prisma aus visuellen und auditiven Farben in eine immer gleichförmigere Welt, die in ihren getakteten Streaming-Playlists und TikTok-Kurzvergnügungen keinen Platz mehr für auskomponierte Kreativität bietet. „Jeder meiner Songs ist anders produziert und führt in eine andere Klangwelt“, erzählt uns Tash im Gespräch, „am liebsten würde ich im Studio alle Instrumente in einer Session einspielen. Ich bin bei der Arbeit sehr kreativ und spontan.“

Selbstverantwortend selbsterklärend

Als Powerhouse ist Sultana nicht nur für Gesang und Musik, sondern auch für die Technik, das Mischen, Mastern, Produzieren und zu einem großen Teil auch für die wirtschaftlichen Belange rund um das Projekt

Mit einer eklektischen Mischung aus der gesamten Pop-Kultur und paralysierend-bunten Konzerten hat sich Tash Sultana zu einem Superstar der etwas anderen Art hochgespielt. Im Zeitalter von Spotify und TikTok regieren ein visionärer Improvisationscharakter und allumfassende Grenzenlosigkeit.
TEXT: ROBERT FRÖWEIN
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Foto: Barracuda Music

Tash Sultana

wurde 1995 als Natasha Sultana in Melbourne geboren. Große Bekanntheit erlangte Sultana im April 2016 mit „Jungle”. Ihr Sound ist eine Mischung aus Electornic Indie, Folk, Jazz, Reggae, Rock und Soul.

Sultana ist nicht nur musikalisch tätig, sondern auch Botschafter der australischen Non-ProfitOrganisation beyondblue. Ziel der Organisation ist das Herstellen von Sensibilität für psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen sowie die Unterstützung von Betroffenen.

2018 erklärt Sultana die eigene Geschlechtsidentität als nichtbinär (nonbinary) und beansprucht das singulare Fürwort they.

zuständig. Die Verantwortung liegt zu nahezu 100 Prozent in den eigenen künstlerischen Händen. „Damit bin ich so wenig wie möglich von der Musikindustrie abhängig und muss mich nicht mit den Horrorgeschichten abgeben, die dort herrschen. Absolut jede einzelne Person in meinem direkten Arbeitsumfeld ist ein liebevoller Mensch. Ich kann tun und lassen, was ich will und das auch noch mit fantastischen Leuten. Ich habe großartige Freunde und eine sehr unterstützende Familie. Es ist wichtig, dass du Menschen im Umfeld hast, die dir offen und ehrlich sagen, was Sache ist. Andere haben keinen Platz.“

Sultana hält weder am Debüt noch am zweiten Album „Terra Firma“ (2021) viel davon, die intrinsisch motivierten Texte breitflächig zu erklären. Genau wie bei den Live-Shows gelten auch die Alben als Mysterium aus einer weit entfernten Welt, was wunderbar zum Gestus des Projekts passt. „Darum geht es doch in der Kunst? Um Spekulationen, um Magie und darum, den Traum vom Unerreichbaren am Leben zu erhalten. Die Menschen hätten immer gerne die Antwort auf alles, wollen sie aber nicht suchen. So funktioniert das bei meiner Musik nicht.“ Abseits der paralysierenden Live-Shows sieht Sultana die eigene Musik aus einer ganz anderen, wesentlich sanfteren Warte. „Mir gefällt es, wenn sich die Leute konzentrieren. Meine Traumvorstellung wäre, dass sie die Platte auflegen, das Licht abdrehen, eine Kerze anzünden und sich entspannt auf die Couch fallen lassen. Dann fließen sie ins Album hinein.“ Panta Rhei – in wenigen Wochen dann auch wieder im Herzen Wiens.

n Tash Sultana gastiert (mit Band) am 17. Juli Open Air in der Arena. Einen Teil des Sets spielt Tash solo.

Die Opel-Gang im Sc

Seit mehr als 40 Jahren entzweit die Diskussion Die Ärzte vs. Die Toten

Hosen den deutschsprachigen Pop-Raum.

Oasis gegen Blur, GAK gegen Sturm Graz, die Beatles gegen die Rolling Stones oder Qualtingers unvergessenes Simmering gegen Kapfenberg – Rivalitäten befeuern Sport, Kunst und Kultur. Sie sorgen für leidenschaftlichen Diskurs unter Anhängern und können selbst dicke Freundschaften auf eine harte Probe stellen. Sie heizen die beteiligten Protagonisten zu kreativen oder athletischen Höchstleistungen an und kratzen durch den zusätzlich vorhandenen Ehrgeiz noch eine Extraportion Passion aus dem hintersten Winkel des Körpers. Rivalitäten potenzieren Leidenschaften und befriedigen die niedersten Instinkte. Ohne sie hätten Personen der Öffentlichkeit weniger Licht und Schatten um sich gebündelt.

Tote Ärzte nach einem Watschentanz Unzählige große Lieder ob derartiger Fehden können im deutschsprachigen Raum die zwei größten Punkbands singen. Die Ärzte aus Berlin und die Toten Hosen aus Düsseldorf formierten sich beide 1982, gelten gleichsam als wichtigste Vertreter des deutschen Punkrock, linkspolitische Sprachrohre und Hitlieferanten mit einem untrüglichen Hang zur Ohrwurmgarantie. Die vier Jahrzehnte andauernde Beziehung zueinander ist – im besten Rivalitätssinne – von markanten Höhen und Tiefen gefüllt. Hosen-Frontmann Campino erinnerte

sich schon vor einem guten Jahrzehnt, als die Bands zum damals 30. Bandgeburtstag zu ihrer Historie befragt wurden, über anfängliche Verstimmungen in den 80er-Jahren. „In den Anfangstagen waren wir gut befreundet, aber dann sind wir uns ein bisschen in die Haare geraten über die Art und Weise, was man bereit ist, für den Erfolg zu tun.“ Die anfangs noch gut miteinander klarkommenden Bands bewegten sich in derselben Szene und hatten dementsprechend oft deckungsgleiche Fans und Freunde. Doch mit zunehmenden Erfolgen und größer werdenden Konzerten, erwuchsen die Animositäten gegeneinander. Eine durchaus markante Rolle spielten dabei die Medien, die ihre Auflagenzahlen durch das Säen von Zwietracht in den Wochen- und Monatsmagazinen markant erhöhten. „Wir haben uns damals alle sehr gut ausspielen lassen. Ich erinnere mich an eine Nacht, in der es zum Showdown kam, wo vor dem Ballhaus Tiergarten gegenseitig ein paar Ohrfeigen geflogen sind.“ Nach dem Watschentanz waren die schlimmsten Zwiste überstanden und mit steigendem Alter (und höherer Reife) erwuchs zwischen den beiden Bestsellern ein zuerst respektvolles und später überaus freundschaftliches Verhältnis zueinander.

Schrei nach Liebe

Das kulminierte vor allem in den letzten

zwei Dekaden zu diversen Querverstrebungen, die man früher nicht für möglich gehalten hätte. Die Hosen covern seit geraumer Zeit immer wieder den Ärzte-Smash-Hit „Schrei nach Liebe“, Ärzte-Bandmitglied Rod González trat im Video des Hosen-Songs „Wannsee“ auf und die Ärzte wiederum schätzten in veröffentlichten Interviews gerne die unermüdlichen Sozialaktivitäten von Campino und Co. „Ich würde sagen, wir sind befreundete Kollegen“, erzählt Campino in einem Ärzte-Podcast, „wir würden auf der Straße nie aneinander vorbeilaufen und die beiden Bands gehen längst sehr liebenswert miteinander um.“ Dass beide Parteien viele Jahre lang lieber im eigenen Sud schmorten, findet der agile Hosen-Sänger rückblickend schade. „Wir hätten da sicher mehr daraus machen können. Was einen Schulterschluss anging, waren beide Bands früher sehr sparsam unterwegs.“ Ärzte-Blondschopf Farin Urlaub verortet im Rückblick vielmehr einen „positiven Neid“. Die ewigen Vergleiche zwischen den Bands habe er aber nie nachvollziehen können, denn „die Hosen waren immer ernsthafter und wir viel alberner“.

Im Rampenlicht bis der Arzt kommt Auch in Zahlen gegossen ist es ein lebenslanges Duell der Giganten. Die Toten Hosen haben bislang rund 15 Mil-

Doch so wie die Bands selbst, stehen sich mittlerweile auch die beiden Fanlager friedlich gegenüber. So ganz lässt sich die alte Rivalität aber freilich nicht ad acta legen.
TEXT: ROBERT FRÖWEIN
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Fotos: Jörg Steinmetz, Robert Eikelpoth

chatten der Ärzte?

lionen Tonträger verkauft, die Ärzte firmieren bei knapp neun Millionen. Wenn man Studioalben, Live-Alben und Compilations zusammenzählt, landeten die Hosen in Deutschland zwölfmal und in Österreich viermal an der Spitze der Charts. Den Ärzten gelang der Sprung auf den Thron in ihrer Heimat elf- und in Österreich viermal. Beiden gelingt zudem seit den späten Neunzigern das Kunststück, mit jedem Studioalbum sofort ganz nach oben zu gelangen. Ganz zu schweigen von den unzählbaren Gold-, Silber- und Platinauszeichnungen, Single-Hits und ausverkauften Stadien, Hallen und Arenen. Der sportlich gesunde Wettkampf zwischen den beiden alternden Punk-Großmächten lässt sich ohnehin vielmehr in der Wirkkraft nach außen, denn mit nackten Zahlen ermessen. Beide Bands öffneten mit ihrer musikalischen und

politischen Haltung Künstlern wie Kraftklub, den Broilers, Feine Sahne Fischfilet oder den Beatsteaks Tür und Tor für eigene Karrieren im strahlenden Rampenlicht.

Mittlerweile sind die Musiker der Hosen und Ärzte über 60 oder nah dran. Vom Punk-Spirit der frühen Tage ist in der Realität naturgemäß wenig übriggeblieben, doch auch wenn sich beide musikalisch weit stärker dem herkömmlichen Pop angenähert haben, darf man nicht darüber hinwegsehen, dass das gesellschaftspolitische Engagement in und außerhalb des Rampenlichts noch immer sehr stark vorhanden ist. Diesen Sommer kommen die Toten Hosen nach Linz, die Ärzte ins Burgenland und nach St. Pölten – womit beide Bands einmal mehr eindrucksvoll beweisen, dass hierzulande kein großes Festival ohne die Epigonen des deutschen Punk-

rock auskommt. Angesichts der musikalischen Hitqualitäten und der körperlichen Fitness ist noch kein Ende in Sicht. Urlaub meinte, man wolle so lange weitermachen, solange die Menschen sie noch sehen wollen. Campino gab augenzwinkernd bekannt, dass man dann aufhöre, wenn es auch den Ärzten reicht. Was sich viele wirklich wünschen würden, war bislang aber nur ein mehrfach ausgesprochener Aprilscherz: ein gemeinsam geschriebener Song. Vielleicht fehlt dieses Puzzleteil noch zur Missionsvollendung beider Größen ...

n Die Toten Hosen spielen am zweiten Tag des dreitägigen LIDO SOUNDS, am 17. Juni. Die Ärzte hingegen gastieren am letzten Tag des Nova Rock, also am 10. Juni, und irgendwann zwischen 17. und 19. August am FM4 Frequency, wann genau, das ist noch streng geheim.

Als es kein L

Die 90er-Jahre werden derzeit gefeiert wie keine andere Dekade. Besonders der wummernde Eurodance-Sound fliegt einem von TikTok bis zur TV-Werbung wieder überall um die Ohren. Auch auf der Bühne sind Acts wie Snap, Rednex oder Dr. Alban erneut gefragt. Fun pur oder nostalgische Verklärung an sich dürftiger Tonkunst – was ist dran am Nineties-Hype?

No, no, no-no, no, no, no-no, no, no, no-no there’s no limit!“ Ein Lied, der sich im Text auf die zigfach wiederholte Aussage beschränkt, dass kein Limit existiert, passt natürlich wunderbar in den aktuellen Werbespot eines Mobilfunk-Anbieters. Die Jugend findet diesen trashigen Sound schon wieder cool und die Eltern dürfen nostalgisch an ihre Jugend zurückdenken. Denn damals bestimmte mitnichten nur Nirvana den Zeitgeist. Sondern auch Eurodance. Eine Armee lieber anonym bleibender Produzenten aus Deutschland, den Niederlanden, Italien und Schweden dominierte über einige Jahre die Hitparaden. Eurodance war so etwas wie der hässliche kleine Bruder von Techno. Während dessen Protagonisten sich um besonders ausgefallene, coole Klänge bemühten, agierten Acts wie 2 Unlimited, Snap oder Mr. President nach dem Motto: Stumpf ist Trumpf. Nur keine Feinheiten, stampfende Beats und eine kleine Melodie, die sich tief ins Hirn rein gräbt, sind weit effektiver.

Die Männer im Hintergrund schickten hübsche Sängerinnen und Rapper nach vorne, um die Songs via Musikfernsehen

zu verkaufen. Ein genial einfaches Rezept, das funktionierte. Der Markt für Tonträger war schließlich noch in Ordnung. Mehr als das: Er brummte. Maxi-CDs waren das Medium der Stunde. Keine der genannten Acts versuchte auch nur ernsthaft, ein schlüssiges Album aufzunehmen. Es war einträglicher, die Songs einzeln und in zig Remixes gern auch mehrfach zu verkaufen.

Aus heutiger Sicht muss man nicht einmal die rosarote Brille aufzusetzen, um zu sehen, was für eine paradiesische Zeit die 90erJahre in gewisser Weise waren. Eine Zeit lang wirkte es tatsächlich, als gäbe es kein Limit. Die Berliner Mauer war gerade gefallen, die Zeichen standen auf Aufbruch. Alles schien möglich. Die einen machten aus dieser Erkenntnis schnell gute Geschäfte, Andere erfreuten sich einfach an der scheinbar grenzenlosen Freiheit und diversen technischen Neuerungen.

Mit den Worten des Popkulturforschers Jens Balzer, von dem demnächst das Buch „No Limit. Die Neunziger – das Jahrzehnt der Freiheit“ erscheinen wird: „Die Welt rückte zusammen, und sie vernetzte sich.

Die ersten Knoten des World Wide Web wurden geknüpft, die ersten Suchmaschi-

nen programmiert. In Berlin wurde Techno zum Soundtrack der Wiedervereinigung, Neonfarben beherrschten das Bild, Piercings und Tätowierungen eroberten den Mainstream, das Arschgeweih geriet zum stilistischen Symbol der Dekade.“

No Limits auf der Donauinsel

Wie viele Arschgeweihe sich wohl am 26. Mai auf der Wiener Donauinsel einfinden werden? An dem Tag steigt dort das 90’er Festival. Die Botschaft der Veranstalter an die potenzielle Gästeschaft ist eindeutig: „Begleite uns zurück in die geilste Zeit deines Lebens!“ Mit Viva-Moderator Mola Adebisi moderiert ein leibhaftiger Zeitzeuge die Zeitreise. Auf der Bühne wechseln sich Eurodance-Acts, Boybands, Girlbands und One-Hit-Wonder ab, um jeweils ein paar Nummern zu performen. Die Liste ist lang, sehr lang sogar.

Snap! werden demonstrieren, dass sie immer noch die Power haben. Dr. Alban grüßt wieder mal Afrika und wird auch seinen zweiten großen Erfolg „It’s My Life“ zum Besten geben. Zu erleben sind auch die einstigen Bad Boys beziehungsweise Schnuckel von East 17 und Caught in the Act, deren Poster einst in unzähligen Mäd-

TEXT: SEBASTIAN FASTHUBER
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Fotos: Weitblick Event & Media GmbH, Semtainment

Limit gab

chenzimmern überm Bett hingen. Rednex werden mit US-Südstaaten- und Wildwest-Klischees spielen: Ihr „Cotton Eye Joe“ war nicht nur einer der größten kommerziellen Erfolge der Neunziger, sondern ist auch danach nie wirklich von zünftigen Party-Playlists verschwunden. Aus heutiger Sicht muss man sagen: Ein Klassiker. Whigfield wird von „Saturday Night“ trällern und No Mercy daran erinnern, „How Bizarre“ doch alles ist. Und sogar Corona wird sich auf die Bühne wagen: Der ItaloAct hatte 1994 mit „The Rhythm of the Night“ einen weltweiten Discohit.

No Limits in Kärnten

Wenn der Sommer schon vorbei ist, sorgt

Antenne Kärnten am 22. September noch mal für Hitze. 90’s Live im Geopark Naturarena Sonnegger See weist drei Überschneidungen mit der Sause auf der Donauinsel auf: Rednex, Snap! und Dr. Alban werden auch in Österreichs südlichstem Bundesland auftreten. Davon abgesehen, verfolgt 90’s Live ein anderes Konzept, das eigentlich untypisch für das Jahrzehnt ist, um das es geht: Weniger ist mehr. Die Veranstaltung lässt die Eintagsfliegen weg und konzentriert sich auf fünf Acts, deren Karriere etwas länger währte und die dementsprechend auch mehr Repertoire haben, um das Publikum zu unterhalten. Mit dabei ist auch Haddaway, der seit 30 Jahren über die (allerdings auch sehr kniff-

90ER-ZEITREISE

lige Frage) „What Is Love“ nachdenkt. Eine Mörderstimme hat der seit geraumer Zeit in Kitzbühel lebende Sänger immer noch. Er scheint auch ein ziemlich lässiger Kerl zu sein, wie etwa eine Kollaboration mit Österreichs DJ-Export Wolfram vor ein paar Jahren bewies. Weiters mit von der Partie sind Mr. President. Der deutsche Eurodance-Act bewies damals, dass es auch ohne Technobeat geht und schuf mit der karibisch angehauchten Nummer „Coco Jambo“ einen fiesen Ohrwurm.

Würden sich auch noch die Getränkepreise bei den beiden Events wie vor 30 Jahren gestalten, dürfte man sich fast wie im Paradies fühlen und würde die letzten Schillinge aus Omas Kasten holen. Aber leider gibt es eben doch: Limits.

n Das 90’er Open Air findet am 26. Mai auf der Donauinsel statt, mit Baller Island und Electronic Island werden gleich noch zwei Party-Nächte nachgeschoben. Das 90’s Live findet am 22. September am Sonnegger See statt.

Line-up 90’s Live (Sonnegger See) Haddaway, Mr. President, Dr. Alban, Rednex, Snap! Line-up 90’er Festival (Donauinsel) Snap!, Dr. Alban, Caught in the Act, East 17, Rednex, Masterboy & Beatrix Delgado, Whigfield, Magic Affair, Atomic Kitten, La Bouche, No Mercy, Corona Mr. President Dr. Alban Rednex Snap! Haddaway Caught in the Act

Eine kleine

Vergangenen

Die steife, ranke Figur, sein knarrender Bariton, die Pomade im Haar, dazu Frack und Fliege und stets ein verschmitztes Schmunzeln im stoischen Antlitz: Max Raabe begeistert mit seinem zwölfköpfigen Palastorchester mit einer musikalischen Zeitreise in die Lieder der Goldenen Zwanziger und Dreißiger, aber auch mit an diese Ära angelehnten Eigenkompositionen oder Neugestaltungen, etwa Tom Jones‘ „Sex Bomb“. Mit leiser Ironie und etwas verschrobenem Humor weiß auch das aktuelle Album „Wer hat hier schlechte Laune“ alltägliche, manchmal übergroße Widrigkeiten zu lediglich kleinen Irritationen verpuffen zu lassen.

„Wer hat hier schlechte Laune“ heißt Ihr aktuelles Album. Wie ist es um Ihre Launen, nicht nur im Privatimen, sondern auch im beruflichen Umfeld bestellt? Eigentlich kennt das jeder, dass man auch mal eine muffige Phase hat. Aber eigentlich bin ich doch ziemlich entspannt. Ich bin schon zufrieden, wenn ich zufrieden bin –es muss ja nicht gleich immer das Beste von allem sein. Ob ich jemals wirklich schlecht gelaunt bin, ist vielleicht auch eine Frage, die Sie eher meinen Kollegen stellen müssten (lacht). Wir sind auch schon seit so vielen

Jahren als festes Ensemble zusammen, wenn ich also ein schlimmer Charakter wäre, wäre der Laden schon längst auseinander gegangen. Ich denke, ich bin ganz umgänglich.

Ihr Orchester besteht, samt der Belegschaft im Hintergrund, aus zwei Dutzend Menschen. Wenn man da ständig aufeinander hockt und auch Widrigkeiten – wie etwa Verspätungen der Deutschen Bahn, die Sie ja sehr stark frequentieren – zu bekämpfen hat, kann die Laune auch mal leiden – wie in jeder Beziehung. Wie reißen Sie hier das Ruder rum? Wenn die Bahn mal später kommt, oder wenn die Wagenreihung nicht stimmt und wir mit unserem ganzen Gepäck über den Bahnsteig galoppieren müssen, dann sind wir auch schon mal einfach so fatalistisch, dass wir einfach froh sind, dass wir überhaupt mal ankommen (lacht). Das hilft ungemein.

„Irgendwas ist immer“ ist eines Ihrer Lieder. Hilft diese Erkenntnis, eine gewisse „Wurschtigkeit“, wie es in Wien heißt, an den Tag zu legen? Den Spruch haben wir uns nicht als Erste ausgedacht, das ist doch schon ein Standard. Ich denke mir, man muss einfach entspannt bleiben – was will man auch sonst machen?

Dem Wiener, also auch mir, wird ein gewisser Grundpessimissmus, ein ständiger Grant zugeschrieben. Im Freundeskreis wird mit einem saloppen „Alles wird gut“ versucht, dagegen anzukämpfen. Nun haben auch Sie das Lied „Es wird wieder gut“ in Ihrem Talon. Angesichts der zahlreichen Krisen – von Corona, über Krieg bis hin zur Inflation – fällt es immer schwerer, daran zu glauben, finden Sie nicht? Die Lieder, die Texte sollen nicht das Weltgeschehen kommentieren. Mir geht es darum, wenn es zwischenmenschlich einmal nicht rund läuft, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Die Zeile stand auch schon lange bevor Putin durchgedreht ist – und als Corona nicht mehr wirklich das brisante Thema war. Ich möchte nicht kommentieren, was in der Welt passiert, sondern dass Leute im Konzert vergessen, was draußen los ist, sich von uns in eine Parallelwelt schießen lassen. Wenn wir auf der Bühne stehen, blenden wir aus, was draußen vor der Halle passiert oder morgen am Plan steht.

Es gibt bei Ihren Konzerten keinen Dresscode – achten Sie dennoch darauf, wie sich Ihr doch diverses Publikum gewandet? Ich freue mich, wenn sich die Leute in Schale werfen, finde das aber auch genauso klasse,

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Herbst hat Max Raabe mit seinem Palastorchester „Wer hat hier schlechte Laune“ vorgelegt – keine Antwort aufs Zeitgeschehen, sondern seine Grundeinstellung. Eine, die Raabe diesen Herbst auch in Österreich versprüht.
TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

Irritation

wenn immer wieder so Rocker wie Sie im Parkett sitzen. Wenn ich jemandem gegenübertrete, gucke ich ihm in die Augen und in das Gesicht und frage mich nicht, was für eine Krawatte oder Schuhe er trägt. Auch wenn ich den Eindruck mache, da lege ich gar nicht so den Wert drauf – nur im Restaurant, da denke ich mir: Keine kurzen Hosen, das Fleisch bitte nur am Teller (lacht).

Den großen Nick Cave sieht man auf der Bühne mittlerweile, nach wilden, zerfetzten

Jugendtagen, nur mehr im edlen Zwirn. In einem Interview hat er verraten, dass er auch zuhause nie leger gekleidet auf der Couch lümmelt. Werfen Sie Smoking und Fliege mal ins Eck und genießen die Annehmlichkeiten von lockeren T-Shirts und Jogginghosen? Zuhause gönne ich mir die eine oder andere Nachlässigkeit, aber in meinem Kleiderschrank findet sich keine

Hose mit Gummizug. Da ich nicht jogge, brauche ich das nicht.

Sie haben zuvor angesprochen, dass Ihre Konzerte eine sorgenfreie Parallelwelt erblühen lassen sollen. Nun war in den 20ern und 30ern auch nicht alles Gold, was glänzt. „Cancel Culture“ ist heute ein Begriff, der die Kulturszene mehr denn je bewegt. Hinterfragen auch Sie manchmal die originalen Komponisten und deren Lieder, auf die Sie zurückgreifen? Es gibt durchaus Stücke, die wir nicht mehr spielen – aber auch schon, bevor die Diskussion groß wurde. „Ja und Nein, das kann dasselbe sein“ kann man heute nicht mehr singen. Wenn da jemand im Saal sitzt, der eine schlechte Erfahrung gemacht hat, finde ich das unpassend.

GEWINN SPIEL

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Fotos: Gregor Hohenberg Wir verlosen dreimal „Wer hat hier schlechte Laune” von Max Raabe auf Vinyl. Mehr Informationen siehe Seite 30.

Aber wir haben 600 Titel im Repertoire, da kann man schon einmal ausmisten, wenn mir hie und da die Leichtigkeit abhandenkommt.

Das betrifft aber letztlich nur die Texte, etwa antiquarische Frauenbilder, und nicht die Autorenbiografien, die zeitgeschichtlich etwa aus einem belasteten Umfeld kommen? Der Großteil unseres Repertoires ist in der Weimarer Republik entstanden, der Humor, auf den ich zurückgreife, ist der von Autoren wie Fritz Rotter oder Robert Gilbert – das waren zumeist Juden, und die Namen zu erwähnen, das war mir immer schon wichtig, weil sie bei uns vergessen gemacht werden sollten. Das ist ein Respekt, den ich den originalen Textern entgegenbringe – aber das würde mich auch heute im Radio oft interessieren, ob etwa Lady Gaga den Text selbst geschrieben hat, oder ihn nur vorträgt.

Ein weiteres großes Thema ist der „Gender Gap“, auch in der Musik. Annette Humpe ist erneut in Ihrem Songwriting-Team, das Orchester ist jedoch bis auf Geigerin Cecilia Crisafulli männlich. Wie wichtig sind Ihnen in der Kunstbetrachtung Geschlechterfragen? Dafür führt unsere Geigerin das Orchester und die Choreografie an, sie ist die Königin über die Pinguine (lacht) – und das schon lange bevor Diskussionen wie diese aufkamen.

Bleiben wir in der Tierwelt: Sie teilen aktuell das Cover mit einem Zebra, zuletzt gab es Sie auf dem „Perfekten Moment“ mit ihren Namensvettern, den Raben, Sie wollen Hummeln streicheln, pirschen mit Hirschen durch den Wald, dabei ruft Sie aber kein Schwein an. Welches Tier wären Sie, wenn Sie kein Mensch wären? Am besten eines, welches man nicht isst – oder zumindest nicht gerne essen möchte (lacht)

Also ist nicht zwangsweise Ihr Namensvetter auch Ihr Favorit in der Tierwelt? Nein, der Künstlername ist nur ein Verbeugen vor dem Raben von Wilhelm Busch.

Wenn Sie nicht gegessen werden wollen – ernähren Sie sich auch vegetarisch oder gar vegan? Nein, ich esse alles – nur in Maßen. Aber Fleisch sollte vorher schon ein schönes Leben gehabt haben. In Wien stehen auch immer Wiener Schnitzel und Käsekrainer auf unserer Speisekarte. Auf Tour haben wir jedoch immer unseren eigenen Koch mit dabei – wir sind ja 13 Leute auf der Bühne und nochmal circa 15 Leute, die Licht, Ton und Aufbau machen und uns Abend für Abend retten. Und die sollen um 17 Uhr dann schon etwas Gutes zu Essen bekommen. Da ist ein eigener Koch viel effektiver, der macht auch schöne Salate, kocht gesund und abwechslungsreich und das, was am Tag zuvor nicht verbraucht wurde, taucht dann in den Tagen danach irgendwie wieder auf. Das ist für die Lebensqualität, gerade bei Zeitmangel, enorm wichtig. Wir können nicht das ganze Jahr von Pizza und belegten Brötchen leben.

Wenn man in ein asiatisches Restaurant geht, gibt es am Schluss immer einen Glückskeks. Könnte man die Aura Ihrer Lieder auch als einen solchen beschreiben? Ich würde unseren Texten schon mehr Aussagekraft zubilligen (lacht). Andererseits bin ich einmal in Berlin sehr schlecht asiatisch Essen gewesen, den Spruch des Glückskeks fand ich jedoch phänomenal, den habe ich mir aufgehoben und ins Auto geklebt: „Sie werden nie wieder Probleme haben.“ Da denke ich mir nun jedes Mal, wenn es ein Problem gibt: Das ist doch nur eine kleine Irritation.

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n Gute Laune versprüht Max Raabe mit seinem Palastorchester Mitte September in Wien, Linz und Graz, im Dezember in Bregenz. Max Raabe & Das Palastorchester Eine Königin führt ihre 12 Pinguine krisensicher mit der Bahn ans Ziel, ein eigener Koch sorgt dafür, dass auch der Magen nicht knurrt.

Celeste Aida, forma divina

Die Arena di Verona, errichtet 30 n.Chr., ist ein gut erhaltenes römisches Amphitheater im historischen Zentrum, zeitgleich Symbol der venetischen Hauptstadt Verona zusammen mit den Figuren von Romeo & Julia und ihrem unweit von der Arena gelegenen Balkon, an dem die verhängnisvolle Geschichte ihren Anfang nahm. Nach dem Kolosseum in Rom und der Arena von Capua ist die Arena di Verona das drittgrößte der erhaltenen antiken Amphitheater, über 12.000 Zuschauer finden hier heute Platz, um Kultur und Konzerte in einem, man kann es kaum anders sagen, majestätischen Rahmen zu erleben. In ihrer tausendjährigen Geschichte hat die Arena di Verona freilich immer auf ihre Berufung als Ort der Unterhaltung fokussiert – erst 1913 wurde sie aber zur wahren Heimat der großen Oper unter freiem Himmel, und zwar mit Verdis

„Aida”, die nach den Originalentwürfen rekonstruiert wurde und bis heute ein beliebtes Spektakel für das Publikum ist. Dieses Jahr wird in der Arena di Verona groß gefeiert, wenn sich zum 100. Mal die renommierten Opernspiele in dieser mehr als nur eindrucksvollen Kulisse jähren –unterbrochen nur durch die beiden Weltkriege und die jüngste Pandemie. An 50 Abenden innerhalb von drei Monaten – vom 16. Juni bis 9. September – dürfen wir uns nicht nur auf acht große OpernInszenierungen freuen, sondern zudem auch auf vier hochkarätig besetzte GalaAbende.

Wie auch dereinst werden die diesjährigen Opernfestspiele mit der mit Spannung erwarteten Neuinszenierung von „Aida” (insgesamt 13 Termine) eröffnet. Auf die

„Opernkönigin” folgen ebenfalls aus der Feder von Verdi „Nabucco”, „Rigoletto” ( je vier Termine) und „La Traviata” (sechs Termine), an fünf Abenden wird „Carmen” von Bizet gezeigt, je an vier Abenden „Tosca” und „Madama Butterfly” von Puccini, sowie „Il Barbiere di Siviglia” von Rossini, ebenfalls an vier Abenden.

Jonas Kaufmann, der „König der Tenöre”, der 2022 in der Rolle des Radamés in „Aida” zu sehen war, steht im Zentrum des Gala-Abends am 20. August, nicht fehlen darf auch die Verneigung vor einem der drei größten Tenöre, Plácido Domingo am 6. August. Am 23. Juli debütiert die peruanische Koryphäe Juan Diego Flórez in Verona, während mit Roberto Bolle am 19. Juli die größten Stars des Balletts über die Bühne rauschen.

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Dieses Jahr wird in der Arena di Verona groß gefeiert, wenn sich zum 100. Mal die renommierten Opernspiele in dieser mehr als nur eindrucksvollen Kulisse jähren. Am Programm stehen Verdi, Bizet, Puccini und Rossini, sowie vier Gala-Abende.
TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
Foto: Ennevi
Wir verlosen 2 x 2 Karten für eine Oper nach Wahl. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen: ticketmagazin.com
GEWINN SPIEL

Some like

In jungen Jahren investierte Steffen Henssler einen Lottogewinn in eine Ausbildung in Los Angeles zum Sushi-Experten, später wurde der Hamburger mit Sendungen wie „Die Küchenschlacht“ und „Grill den Henssler“ zu einem der populärsten Köche im deutschsprachigen TV. Eigentlich wollte der mittlerweile 50-jährige Gastronom („GO by Steffen Henssler“, „Ahoi“, „ONO“, „Henssler Henssler“) 2020 ein letztes Mal auf Tournee gehen, doch mittlerweile hat er „wieder richtig Bock“ aufs Rampenlicht.

Ursprünglich wolltest du mit „Manche mögens heiß“ 2020 auf Abschiedstournee gehen. Dann kam Corona und damit mehrere Verschiebungen … Aber die Zutaten meiner Show sind immer noch frisch! Ich bin mit einer richtig amtlichen Produktion auf Tour; wir brauchen zwei große und einen kleinen Sattelschlepper für all das notwendige Equipment. Ich werde auf der Bühne drei Küchentresen stehen haben und vor einer zwölf Mal vier Meter großen LED-Wand kochen, über mir eine mächtige Lichtanlage. Wir betreiben einen richtig großen Aufwand, auch finanziell. Ich bin ja sehr umtriebig und mache viele verschiedene Dinge – aber mit

nichts verdiene ich so wenig Geld, wie mit meinen Tourneen (lacht). Und weil ich in der Vorbereitung auf diese Tour so großen Spaß hatte, habe ich beschlossen, 2024 mit einem neuen Programm gleich nochmals auf Tournee zu gehen.

Wie deine Hamburger Kollegen von Tocotronic schon gesungen haben: „Pure Vernunft darf niemals siegen“. Absolut richtig! Ich will den Leuten einen geilen Abend bereiten. Dazu gehört, dass nicht alles, was ich auf der Bühne sage, hundertprozentig politisch korrekt sein wird: Die Leute können sich schon auf mein loses Maul freuen. Aber sie können sich auch auf viele Rezeptideen freuen, die sie dann zu Hause einfach nachkochen können.

Du bist dafür bekannt, nur mit qualitativ hochwertigen Zutaten zu kochen. Wie funktioniert das auf Tournee?

Manche Dinge, wie den Guanciale, also den luftgetrockneten Speck von der Schweinewange, den ich für meine Spaghetti Carbonara brauche, nehme ich von zu Hause mit. Für andere Zutaten, wie zum Beispiel Fisch, bin ich mit Händlern in jeder Stadt in Verbindung und lasse mich jeden Tag lokal frisch beliefern.

Hast du selbst eigentlich auch Zeit, in den jeweiligen Tour-Städten Essen zu gehen und neue Ideen zu sammeln?

Natürlich lässt man sich immer inspirieren. Aber ich habe meinen Stil als Koch mittlerweile gefunden und gehe eigentlich nur noch zum Genuss essen. In Wien freue ich mich mittags auf einen Besuch beim Plachutta, danach werde ich durch die Stadt spazieren und irgendwo einen Espresso trinken.

Köche sind heute so populär wie Rockstars. Wieviel „Sex, Drugs & Rock’n’Roll“ steckt in deiner Tournee? Früher war ich im Nightliner unterwegs und da gab es klarerweise ordentliche Partys mit jeder Menge Alkohol. Mittlerweile bin ich 50 und muss mit meinen Kräften besser haushalten. Wenn ich auf die Bühne gehe, muss ich in Bestform sein. Ich kann nicht sagen: „Sorry, Leute, gestern hab’ ich mir einen reingeschüttet!“

Viele Künstler sind süchtig nach dem Rampenlicht und dem Applaus. Wie wichtig ist dir diese Art der Anerkennung? Man kann das Kochen auf der Bühne nicht mit dem Kochen in einer Restaurantküche vergleichen, die Atmosphäre in einer vollen Halle ist einzigartig!

Foto: Philipp Rathmer
Er zählt zu den beliebtesten TV-Köchen und erreicht mit „Hensslers schneller Nummer“ im Internet ein Millionenpublikum. Nun freut sich Steffen Henssler mit seiner Live-Show „Manche mögens heiß!“ auf eine geile Zeit mit seinen Fans.
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TEXT: HANNES KROPIK

it hot

Dein Konzept „Hensslers schnelle Nummer“ kommt im Internet sehr gut an – warum werden diese kurzen, schnellen Rezepte millionenfach aufgerufen? Die Konkurrenz im Internet ist mittlerweile sehr groß geworden. Aber ich koche zu Hause selbst tatsächlich mit so wenig Aufwand wie möglich: zwei, drei Gemüsesorten in die Pfanne, mit Teriyaki-Sauce ablöschen und rein mit den Nudeln, die ich parallel dazu gekocht habe. Fertig. Die Leute merken, dass ich vor der Kamera völlig authentisch bin.

Kann man als Koch eigentlich sagen: Nein, das schmeckt mir überhaupt nicht? Schau, ich koche zum Beispiel nichts mit Rosenkohl (Anm.: Kohlsprossen) und Leber, weil ich darauf keinen Bock habe. Es wäre widersinnig, etwas vor der Kamera zu kochen und dann zu sagen: „Naja, eigentlich schmeckt mir das überhaupt nicht.“

Wenn du spürst, wie mehrere Tausend Leute deine Show lieben, dann bist du automatisch on fire und du agierst noch einen Tick lustiger, noch einen Tick spontaner. Würde ich sagen, ich finde den Jubel nicht geil, dann würde ich lügen.

Du betreibst eine Vielzahl von Restaurants und giltst als einer bekanntesten TV-Köche. Du bespielst aber auch So-

cial-Media-Plattformen wie Youtube, Instagram und TikTok – wie wichtig ist es, auf all diesen Kanälen aktiv zu sein? Es wäre nicht notwendig, meine Lokale würden trotzdem gut laufen. Aber ich habe mich bewusst dafür entschieden. Weil ich so eine riesige Lust am Leben habe und so viele Dinge wie möglich ausprobieren möchte. Bei mir ist es nie ein Müssen, sondern immer ein Wollen!

In den vergangenen Jahren scheinen Lebensmittelunverträglichkeiten stark zuzunehmen. Was bedeutet das für dich als Koch? Es ist eine Herausforderung, der wir uns als Branche stellen müssen. Aber es ist auch ein Trend, der mich oft ratlos macht. Denn ich habe das Gefühl: Es ist heute einfach en vogue, irgendwelche Allergien zu haben. Nicht falsch verstehen: Wenn jemand wirklich eine Glutenunverträglichkeit hat, dann ist das überhaupt kein Thema, dann geht man darauf selbstverständlich ein. In den vergangenen Jahren hat sich aber viel verändert, viele Menschen definieren sich stark über ihre Art der Ernährung. Und das ist natürlich okay. Aber Essen sollte immer etwas mit Genuss zu tun haben.

n Steffen Henssler gastiert mit „Manche mögens heiß!” am 27. Mai in der Wiener Stadthalle F, am 28. in der TipsArena.

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„Ich bin eine ganz

Seitdem Bilderbuch und Wanda zu großen, die Hallen und Stadien füllenden Bands geworden sind, wartet Österreich schon geraumer Zeit auf das nächste aufregende Pop-Phänomen. Am Ende könnte es der junge Wiener Franz Bibiza sein, der unter dem Namen Bibiza Musik macht. Nach Rap-Anfängen und einem tollen Georg-Danzer-Cover steht nun sein erstes offizielles Studioalbum „Wiener Schickeria“ in den Startlöchern. Im Interview demonstriert der 23-Jährige, dass es am Ehrgeiz bei ihm nicht scheitern wird. Und Schmäh hat er auch.

Stimmt es, dass YouTube dein Musiklehrer war? Voll. Wobei: Mit acht hatte ich mal kurz Gitarrenunterricht und habe es gehasst. Ich musste halt klassische Lieder nachspielen mit einem Lehrer. Mit 14 habe ich selbst begonnen, mir mit Tutorials ein wenig Gitarre beizubringen. Das hat ultraviel Spaß gemacht. Die Musik hat bei mir das Zocken abgelöst. Ich habe vorher sehr viel FIFA gespielt. Irgendwann habe ich stattdessen mit Musikprogrammen rumgespielt.

Wie kamst du von der Gitarre zum HipHop? Sachen wie Mac Miller, Sido und Cro habe ich schon als Kind gern gehört. Und Rap war für mich damals das einfachste musikalische Genre. Ich hatte kein wirkliches Umfeld, nicht die Leute für eine

Band. Man kann leicht irgendwelche Free Beats runterladen und darüber rappen. Ein Rocksong mit Aufbau, Strophe, Bridge und Refrain ist viel mehr Arbeit. Mittlerweile rappe ich nicht mehr so viel. Ich habe jetzt die Möglichkeit, anders zu arbeiten und kann mir einen Gitarristen holen, der alles perfekt einspielt.

Mein Einstieg in deine Welt war das Mixtape „Leben wie ein Hippie“. Da klangst du wie ein Songwriter, der Hip-Hop macht. Das war die Übergangsphase, wo ich schon keinen Bock mehr hatte, nur auf Beats zu rappen. Früher habe ich Tracks rausgeballert, jetzt schreibe ich Songs. Es ist ein bisschen mehr sophisticated.

Würdest du dich als Hippie bezeichnen? Ich will nicht irgendwo in einer Höhle leben oder so. Aber ich bin schon ein sehr offener, liberaler Mensch. Von meinem ganzen Mindset fühle ich mich in der Musikindustrie wie ein Außenseiter.

Wie entsteht deine Musik? Im besten Fall ist alles Spontanität. Alles, was zu sehr an Arbeit rankommt, wird abgebrochen und gelöscht. Die Songs, die rauskommen, sind innerhalb von drei oder maximal fünf Stunden zumindest zu 90 Prozent fertig. Die Texte nehme ich teilweise erst im Nachhinein auf. Ich versuche das möglichst intuitiv zu halten.

Du setzt dich also nicht hin und schreibst einen Text zu einem bestimmten Thema? Nicht wirklich. Es geht eher von meinen Emotionen aus. Wenn ich grad Herzschmerz habe, wird ein entsprechender Song draus. Bin ich mit Freunden zu zehnt in einem Raum und jeder hatte zehn Bier, wird eher ein Partysong entstehen.

Bist du direkt nach der Schule in die Musikkarriere gestartet? Oder gibt es einen Plan B? Nicht wirklich. Ich habe Zivildienst gemacht und danach gehadert, ob ich alles auf eine Karte setzen soll. Ich war auf einer ziemlich konservativen Schule. Meine ganzen Mitschüler sind gleich brav studieren gegangen, ich war der einzige Ausreißer. Es fiel mir nicht so leicht, auf alles zu scheißen. Darum habe ich begonnen, Wirtschaftsrecht zu studieren. Auch meinem Vater zuliebe. Der Kampf gegen die Eltern war nicht so einfach. Als sich mit der Musik die ersten Tore öffneten, habe ich gemerkt, ich muss da voll reinbuttern, sonst bringt das alles nichts. Mit 21 habe ich mich für die Musik entschieden.

Es ist nicht leicht, von Österreich aus damit Geld zu verdienen. Sicher nicht. Aber ich bin extrem ehrgeizig und sehr fokussiert bei Dingen, die ich gerne mache. Ich bin mir sicher, dass ich damit zumindest einigermaßen über die Runden komme. Da habe ich ein Grundvertrauen in mich selbst.

„Eines Tages in eine Villa gestolpert.” Fast kafkaesk beginnt die Geschichte des österreichischen Musikers Bibiza. Es formt sich sodann das Kollektiv der „Wiener Schickeria”, die Grundpfeiler: Rausch, Rauch und Dekadenz. Und genau das ist vielleicht das nächste aufregende Pop-Phänomen unseres Landes.
TEXT: SEBASTIAN FASTHUBER
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Foto: Amine Sabeur

gute Rampensau”

Was inspiriert dich? Mein ganzes Leben und Umfeld fließt in meine Musik ein. Ich habe sehr viele Freunde, die Maler sind, Mode designen oder als Schauspieler arbeiten. Musikalisch möchte ich nicht wie etwas klingen. Ich versuche meinen Kopf völlig frei zu haben. Aber insgesamt mache ich nur ein Drittel des Jahres aktiv Musik. Ein Video mit Produktion dauert um die drei Wochen, und ich schneide meine Videos selbst. Ein Song ist in einem Tag fertig. Daran merkt man schon das Verhältnis. Dazu kommen Mischen, Mastern, Band aufstellen, Proben, Interviews, zum Radio gehen, Merchandise designen, Buchhaltung machen. Es ist wie Unternehmertum.

Bist du ein strukturierter Typ? Ich bin der ärgste Vollchaot. Aber irgendwie finde ich darin doch meine Struktur.

Du hast Anfang des Jahres vor vollem Saal im Wiener Konzerthaus gespielt. Wie verrückt war das? Total crazy. Es war mein zweites Mal im Konzerthaus, vor Jahren war ich schon mal dort – allerdings als Zuhörer, zusammen mit meiner Oma. Live ist mein Favorit an dem ganzen Job. Ich fühle mich sehr wohl auf der Bühne. Natürlich habe ich Lampenfieber, aber es ist eine positive Nervosität. Ich glaube, ich bin eine ganz gute Rampensau. Sprechen mich dagegen auf der Straße Leute auf meine Musik an, ist mir das unangenehm. Da bin ich ein introvertierter Typ.

Ist Bibiza demnach keine Kunstfigur? Nein, das bin schon ich. Also meine Kunstfigur ist eine extrovertierte, ein bisschen alkoholisierte Form von mir selbst.

Als öffentliche Person bin ich immer gut drauf. Privat bin ich halt auch am Chillen oder koche meine Nudeln, ganz normal. Ich schlüpfe in keine zweite Persönlichkeit rein. Falco hat das ja auf die Spitze getrieben und sich schon sehr verrenkt, glaube ich. Ich habe mir von ihm alle Interviews angeschaut. Er war brillant. Seine Musik war natürlich auch super, aber als Figur finde ich ihn noch geiler.

Es gibt von dir bislang ein einziges Cover. Nicht Falco, sondern „Die Freiheit“ von Georg Danzer. Warum dieses Stück? Ich finde den Text phänomenal. Man könnte nichts besser machen. Und es ist ein Song, den ich immer wieder hören kann. Für mich war Danzer der geilste AustropopDude.

n Bibiza gastiert am 1. Juli im Rahmen des Sunny Games mit Mim, busi, Eukalypto und luvponyo im Haller Hofratsgarten, am 8. Juli neben Sportfreunde Stiller, Turbobier, The Subways und Rian beim Schlosswiese Rock On in Moosburg und im Rahmen seiner „Wiener Schickeria”-Tour im Oktober in Linz, Salzburg und Wien.

Tournee-Veranstalter: Innsite Booking GbR, Belfortstrasse 8, 81667 München innsite-booking.de TICKETS UNTER OETICKET.COM MILLE GRAZIE SOMMER 2023 07.09. WIEN ARENA OPEN AIR SPECIAL GUEST: BIBIZA
Mind GAMES Zusatztournee 2023 04.10.2023
TONKÜNSTLER ORCHESTER NÖ NICK DAVIES DIRIGENT YURI REVICH VIOLINE BURG GARS SOMMER OPEN-AIR BESTMANAGEMENT HIGHLIGHTS 2023 Tickets & Infos: www.bestmanagement.at DIE SEER | 15.06.23 THOMAS STIPSITS | 17.06.23 JOSH. | 12.08.23 und viele mehr... OPEN AIR Das FamilienMusical WWW.PAULINE-MUSICAL.ORG Jetzt auf Österreich-Tournee!

WED. 07.06.

2023 PANNONIA FIELDS NICKELSDORF, AUSTRIA

THU. 08.06.

THE PRODIGY • TENACIOUS D

DISTURBED • RIN • SKA-P • MARTERIA

WITHIN TEMPTATION • IN EXTREMO • THE HU • SIMPLE PLAN

ASKING ALEXANDRIA • THE DISTILLERS • YOU ME AT SIX • LORNA SHORE

PUP • VENDED • PÖBEL MC

RED BULL STAGE: DONOTS • BIBIZA • STRAY FROM THE PATH

ANNISOKAY • UP CLOSE • DAZE AFFECT • FIIO

FRI. 09.06.

SLIPKNOT BILDERBUCH

CASPER • ELECTRIC CALLBOY • AMON AMARTH • PAPA ROACH

SCOOTER • WOLFMOTHER • I PREVAIL • FEINE SAHNE FISCHFILET

THOMAS D & THE KBCS • AVATAR • BARNS CORTNEY • DIRTY HONEY • BLOODYWOOD

BURY TOMORROW • LIONHEART • AUTUMN BRIDE • ALL FACES DOWN

RED BULL STAGE: BAD WOLVES • DOWNSET • TAYLOR ACORN

DEINE COUSINE • PALEDUSK • THE SCRATCH • SHATTERFLY

Sichere dir dein Nova Rock Ticket auf www.novarock.at, in allen Raiffeisenbanken Österreichs (Ermäßigung für Raiffeisen Club Mitglieder) und bei oeticket (www.oeticket.com)

PARKWAY DRIVE • YUNGBLUD • SUM 41 • POWERWOLF

THREE DAYS GRACE • MESHUGGAH • MOTIONLESS IN WHITE

FEVER 333 • FUNERAL FOR A FRIEND • BLIND CHANNEL

YONAKA • TAKIDA • THUNDERMOTHER

RED BULL STAGE: THE AMITY AFFLICTION • EMIL BULLS • BOB VYLAN LEFTOVERS • DEAD LIKE JULIET • GLAZED CURTAINS • CIL CITY

SAT. 10.06.

 RZTE

NIGHTWISH • BROILERS • INCUBUS • ARCHITECTS

VV • JOSH. • HOLLYWOOD UNDEAD • ARCH ENEMY • NOTHING BUT THIEVES

FALCO TRIBUTE • SKINDRED • BEYOND THE BLACK • SWISS & DIE ANDERN NOTHING MORE • LORD OF THE LOST • SCHMUTZKI • WENDI'S BÖHMISCHE BLASMUSIK

RED BULL STAGE: MOTHER'S CAKE • TSCHEBBERWOOKY FRIEDBERG • GLUEBOYS • LE CRAVAL • ANTON JOSEF

PRESENTED BY &
07.-10. JUNE
DIE
Night Special
Late

Fotos: Foto Ennevi, Universal Music, Hersteller

DER PLATTENLÄSTERER

Die besten, größten und wundervollsten Alben der Musikgeschichte: nach fast einhelliger Kritiker-Meinung sind sie in Stein gemeißelt. Aber sind sie das wirklich? Ich finde nicht. Wie zum Beispiel „Violator“ von Depeche Mode. Die Bedeutung und der Einfluss der britischen Synth-Partie für die Entwicklung des Genres seit den frühen 80er Jahren ist nicht hoch genug einzuschätzen. Vor allem ihre wohl stärkste Schaffensphase von Mitte der 80er bis Mitte der 90er Jahre begründete den unverwechselbaren, dunklen Charme und die Innovationskraft der einst vierköpfigen, mittlerweile zum Duo geschrumpften Band. Und vielerorts wird ihr exakt am Wendepunkt der Dekaden erschienenes Album „Violator“ als ihr Opus Magnum verehrt. Das mag punkto Popularität und Verkaufszahlen durchaus zutreffen, objektiv betrachtet aber nicht. Klar, große Hymnen wie „Personal Jesus“ und „Enjoy the Silence“ sind aus dem großen Pop-Kanon nicht wegzudenken, aber gesamt betrachtet markiert der Longplayer nicht nur die durchaus begrüßenswerte Hinwendung von Songwriter Martin Gore zu spartanischer Gitarrenarbeit, sondern leider auch zu einem breitentauglicheren Stil. Dieser immense Erfolg hat ihnen hinsichtlich der Absatzzahlen von Nachfolgern wie „Songs of Faith and Devotion“ und „Ultra“ nicht geschadet, wohl aber dem Bandgefüge. Dave Gahan ging selbstzerstörerisch fast über den Jordan, Soundarchitekt Alan Wilder verließ frustriert die Combo. Kein gutes Juju. Denn die wahre Essenz findet sich auf dem Vorgänger „Music for the Masses“. Banger wie „Never let me Down Again“, „Behind the Wheel“ und „Strangelove” markieren den Höhepunkt des faszinierend dunkel-brutalen Stils der Band, Nummern wie der Albumcloser „Pimpf“ wiederum sind das letzte mutige Experimental-Wagnis, bevor sie mit Beginn der 90er auf einen zugänglicheren Stil setzten. Wer noch einen schlagkräftigen Beweis braucht, dem sei der Konzertfilm „101“ ans Herz gelegt: Depeche Mode, 1988 vor 60.000 Zusehern in Pasadena. Sie waren nie wieder so gut, weder live noch im Studio.

GEWINNSPIELE

Die Gewinnspiele der aktuellen Ausgabe finden Sie auf den Seiten 18–20 und 21.

Zu gewinnen gibt es:

• Vinyls von Max Raabe

• Tickets für die Arena di Verona

Eine Teilnahme an den Gewinnspielen ist möglich auf www.ticketmagazin.com im Beitrag „!ticket Gewinnspiele Mai 2023“. Hier finden Sie auch Informationen und Teilnahmebedinungen zu unseren Gewinnspielen und Datenschutz. Einsendeschluss ist der 1. Juni 2023.

IMPRESSUM

Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta

Scheifinger Chefredakteur & Chef vom Dienst:

Stefan Baumgartner Anzeigen: Stephanie Ableidinger, Suzana Prgic, Mag. Roberta Scheifinger Anzeigenproduktion & Verrechnung: Susanne Franzl

Redaktion: Stefan Baumgartner, Sebastian Fasthuber, Robert Fröwein, Markus Höller, Hannes Kropik

Lektorat: Gunther Natter Fotos: siehe Copyright

Cover: Cherie Hansson Medieninhaber, Eigentümer, Redaktionsanschrift: CTS Eventim Austria GmbH, !ticket Eventmagazin, Mariahilfer Straße 41–43, 1060

Wien Designkonzept, grafische Produktion: QMM

Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager

Druck: Walstead NP Druck GmbH, Gutenbergstraße

12, 3100 St. Pölten

Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich:

Die nächste Ausgabe erscheint am 31. Mai.

€ 22,00, Jahresabo Europa: € 44,00. Kündigung jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben oder per E-Mail an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,90

Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Die Offenlegung lt. Mediengesetz finden Sie auf www.ticketmagazin.com/impressum. Sie finden oeticket online auf Facebook, Instagram, Twitter und Spotify, sowie unter www.oeticket.com und www.ticketmagazin.com. Tickets für über 75.000 Events finden Sie auf oeticket.com und in der oeticket-App!

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Journalist Markus Höller versus Depeche Mode Produziert nach den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens, Walstead Let’s Print Holding AG, UW 808

Congrats to theWinners!

Lebenswerk Karl Ratzer

Album des Jahres Wanda – Wanda

Song des Jahres by Hitradio Ö3 Halo, LUM!X feat. Pia Maria

Songwriter des Jahres by AKM/AUME Poxrucker Sisters – Sie

Live-Act des Jahres by oeticket Wanda

FM4 Award Oskar Haag

Best Sound by FAMA Irgendwas mit Dreißig – Lemo

Markus Moldan, Dietz Tinhof

Martin Scheer, David Bronner

Lukas Hillebrand

Alternative Voodoo Jürgens

Electronic/Dance LUM!X feat. Pia Maria

Hard & Heavy Belphegor

HipHop/Urban RAF Camora & Bonez MC

Jazz/World/Blues Shake Stew

Pop/Rock Josh.

Schlager/Volksmusik

Melissa Naschenweng

aama.at

04.05. Gery Seidl

weitere Termine: 24.05. / 13.10. / 02.11.

12.05. Alex Kristan

weitere Termine bis Februar 2024

23.05. Thomas Stipsits

weitere Termine: 11.12. / 12.12.

03.06. Dieter Nuhr

beziehungsWEISE

50 Shades of Schmäh

Stinatzer Delikatessen

Kein Scherz!

16.09. Paul Pizzera, Gabi Hiller & Philipp Hansa Hawi D’Ehre - Live!

29.09. Kaya Yanar Fluch der Familie

weiterer Termin: 30.09.

04.10. Timon

ALLE WEITEREN TERMINE & TICKETS WWW.GLOBE.WIEN

Alex Kristan

• Gery Seidl

Omar Sarsam

Drew Sarich

• Ursula Strauss

• Stermann & Grissemann

• Maria Happel

Alfred Dorfer

• Ernst Molden

• Mark Seibert

• Michael Maertens

• Michael Mittermeier

Torsten Sträter

• 5/8erl in Ehr‘n

Martina Schwarzmann

André Bauer

• Hans Theessink

• Nienke Latten

• Carolin Kebekus

• Philharmonix

• T.C. Boyle

• Simone Kopmajer

• Hazel Brugger

• Birgit Minichmayr

• Paul Pizzera, Gabi Hiller & Philipp Hansa

• Ramesh Nair

Joachim Meyerhoff

Wiener Sängerknaben

• Molden, Soyka, Wirth

• Konstantin Wecker

• Science Busters

Dr. Eckhart von Hirschhausen

Hans Zinkl

Isolde Charim

• Tini Kainrath

• Gernot Kulis

• Lydia Prenner-Kasper

• Maya Hakvoort

• Mai Cocopelli

• Christoph Fritz

• Wiener Comedian Harmonists

• Musicbanda Franui

• 101 Jahre Bronner & Kreisler

• Michael Köhlmeier

• Roland Düringer

• Nikolaus Habjan

• Cornelius Obonya

• Anton Zeilinger

• Günther Groissböck

Solisten der Wiener Philharmoniker

Sebastian Fuchsberger

• Bodo Wartke

• Michael Hornek

• Konrad Paul Liessmann

• Christoph Wagner-Trenkwitz

• Tobias Moretti

• DER STANDARD

• Thomas Gansch

- Zukunftsgespräche

PROGRAMM WIRD KONTINUIERLICH ERWEITERT ALLE WEITEREN TERMINE & INFOS UNTER THEATERIMPARK.AT SOMMER 2023
Alex Kristan Dieter Nuhr Simone Kopmajer & Viktor Gernot
Krause Mind Games 07.10. Scott Bradlee’s Postmodern Jukebox Life In The Past Lane Tour 15.10. Schick Sisters & The Opus Band LIVE 19.10. Viktor Gernot SCHIEFLIEGEN weiterer Termin: 17.11. 20.10. Biyon Kattilathu LEBE. LIEBE. LACHE. weiterer Termin: 22.10. 01.11. Osan Yaran Gut, dass du fragst! 04.11. Serdar Somuncu Seelenheil 10.11. Marco Gianni Live
Omar Sarsam Sonderklasse
Österreichischer Kabarettpreis
Verleihung Kabarettpreis
Herbert Pixner Projekt Tour 2023
Rita Falk, Christian Tramitz & Florian Wagner Eberhofer unterwegs –Die Oma wird ned g’schubst
Simone Kopmajer & Viktor Gernot mit Special Guests We Wish You a Merry Christmas
Omar Sarsam Oh du Andere!
Lydia Prenner-Kasper Leise pieselt das Reh
Andy Lee Lang American Christmas
Viktor Gernot & His Best Friends The Christmas Show
18.11.
21.11.
2023
25.11.
05.12.
06.12.
09.12.
14.12.
17.12.
20.12.
KOMÖDIEVON RANI NACH SHAKESPEARE

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