Österreichische Post AG / MZ 15Z040254 M, CTS Eventim Austria GmbH, Mariahilferstraße 41–43, 1060 Wien; Preis: € 2,90
!ticket LET ME ENTERTAIN YOU! Robbie Williams: die menschgewordene Heavy-Entertainment-Show
Welcome to my Nightmare
Ausgabe 245
2,90 €
Damit sind Sie live dabei!
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Alice cooper
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Österreichs Eventmagazin Nr.1
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NOV
HELENE FISCHER
Am 20. August ist Helene Fischer beim größten Open Air-Konzert ihrer bisherigen Karriere in München zu erleben. Mit ihrem neuen Album „Rausch“ im Gepäck heißt es: „Atemlos durch die Nacht!“
PHOTO © MATT CROCKETT
C A M E R O N M AC K I N T O S H S ERFOLGSPRODUKTION VON BO U B L I L & S C H Ö N B E R GS
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TM © 1981 RUG LTD CATS LOGO DESIGNED BY DEWYNTERS
TM © 1981 RUG LTD CATS LOGO DESIGNED BY DEWYNTERS / Foto: vbw © Deen van Meer 2019
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ROBBIE WILLIAMS Die Jungen mögen ihm den Popularitätsthron streitig machen, doch wenn es um das pure Entertainment mit musikalischer Klasse und einer latent vorhandenen politischen Unkorrektheit geht, macht Robbie Williams auch heute noch keiner was vor.
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A
us künstlerischer Perspektive gesehen ist der Eurovision Song Contest bereits seit Jahren, wenn nicht seit Jahrzehnten am absoluten Tiefpunkt des Musikschaffens angekommen, er ist ein verkitschtes, aufgesetztes, seelenloses, immergleiches Politikum, bei dem musikalisch weder spannende, und durchaus vorhandene Eigenarten einzelner europäischer Länder (und sei es nur sprachlich) herausgearbeitet werden, noch die Künstler für sich stehend besonderen Reiz versprühen. Die Musik, die präsentiert wird, ist immergleich entweder öde, Gefühle vortäuschender, banaler Schlager oder ein zwanghafter epileptischer Anfall – kurz: zielgerichtet an dem vorbei, was man als moderne, aufregende oder gar wegweisende Musik bezeichnen könnte. Und dann überrascht der 65. Songcontest plötzlich mit dem Gewinner: Måneskin konnten sich schließlich mit „Zitti e Buoni“ („Leise und brav“) durchsetzen. Bereits im Vorfeld wurde das römische Quartett honoriert und mit dem Eurostory Best Lyric Award ausgezeichnet. Im Text geht es darum, sich Konventionen und Erwartungen nicht zu beugen, sondern bedingungslos ausgeflippt, verrückt und anders als der Rest zu sein – etwas, das die Band nicht nur besingt, sondern tatsächlich auch lebt, ohne sich dabei
in italienischen Klischees zu suhlen. Die Lyrik-Preis-Jury befand, der Text von „Zitti e Buoni“ sei unverfroren und wachrüttelnd, wie ein Aufschrei von Außenseitern der Gesellschaft. Für Italien ist dies der erste Sieg seit über 30 Jahren, zuletzt hatte Toto Cutugno 1990 mit „Insieme“ gewonnen. Dass Måneskin mehr können, als verstaubte Wettbewerbe für sich zu entscheiden (und mit viel nackter, ansehnlicher Haut von sich reden zu machen) zeigten sie hierzulande bereits am diesjährigen Nova Rock Encore, wo deutlich wurde, dass trotz der frühen Spielzeit (man erinnere sich an Billie Eilish am FM4 Frequency zurück) eine überwiegende Mehrheit wegen Damiano, Victoria, Ethan und Thomas angereist waren. Aber auch abseits von der Pole war der diesjährige ESC nicht komplett für den Gulli, überzeugen konnten etwa wie so oft auch Island mit einem schrägen Liebeslied der Nerd-Truppe Daði og Gagnamagnið oder auch die beiden französischsprachigen Beiträge an der Spitze, „Tout l’Univers“ von Gjon’s Tears und „Voilà“ von Barbara Pravi. Hier wird wieder deutlich: Das selbstbewusste Sprachengewirr, das früher beim ESC verpflichtend war, steht für den Versuch, sich von der austauschbaren Massenware, die allein auf knallige Inszenierung setzt, abzuheben. Gesungen wurde dieses
EDITORIAL Jahr neben Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch auch auf Albanisch und Aserbaidschanisch, Dänisch und Hebräisch, Serbisch und Kroatisch, Russisch, Ukrainisch und Tschechisch. Der Niederländer Jeangu Macrooy streute sogar einige Zeilen Sarantongo in sein Lied „Birth Of A New Age“ ein, einer in Surinam gesprochenen Kreolsprache. Warum ist das so wichtig? Musik verwandelt die Art und Weise, wie eine Sprache betrachtet wird, in ein lebendiges, atmendes Mittel der Kommunikation und des Schaffens. Wenn ich Lieder in mir unverständlichen Sprachen höre, bekomme ich ein Gefühl für die Völker, für ihre Gefühle und Erfahrungen. In der EU gibt es offiziell nur 24 „offizielle“ Sprachen, gesprochen werden aber tatsächlich über 200. Wir dürfen, ähnlich wie in der Genderdiskussion, nicht den Fehler machen, alles glattbügeln und gleich machen zu wollen: In meinen Ohren verbindet Europa in erster Linie auch die mannigfaltige Einzigartigkeit, die sich in Sprache, Traditionen und der Kultur ausdrückt. Zelebrieren wir Europa doch in seiner Vielfältigkeit, etwa am Europavox im WUK: Hier wird meisterlich gezeigt, wie reich und divers Europa sein kann. Stefan Baumgartner (Chefredakteur)
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JAN FEB MAR APR MAI JUN JUL AUG SEPT OKT NOV DEZ
IN DIESER AUSGABE
[14] Alice Cooper die BZFOS pflegen eine ganz besondere Beziehung zum Gruselpapst [16] Kärnten da ist ordentlich was los [18] Robbie Williams Entertainment, musikalische Klasse & latente Unkorrektheit [20] Rocky Horror Show ein sehnsuchtserfüllter Schrei nach Freiheit & Anerkennung [22] XING Geheimtipp aus Linz [24] Family Entertainment Disney, Zauberei und Kindertheater und -musicals
ÖBB. Seit 20. Oktober kann man an 51 ÖBB-Bahnhöfen und 128 Ticketschaltern nun Eintrittskarten aus dem breiten Angebot von oeticket.com erwerben. Zum Start der Kooperation gibt es nicht nur 20 % Ermäßigung auf die ÖFB-Novemberspiele, sondern im Rahmen der ÖBB BLACK WEEK ab 22. November auch exklusiv Rabatte auf zahlreiche attraktive Veranstaltungen, darunter Guns N’ Roses, Green Day, Otto Waalkes sowie Seiler & Speer.
Fotos: James Swanson, ÖBB, Illustration: Österreich in leiwanden Grafiken
oeticket auf Spotify. Seit Juli ist oeticket nicht nur auf Instagram, Facebook und Twitter aktiv, sondern dreht auch auf Spotify die Lautsprecher auf die sprichwörtliche 11: Monatlich werden bis zu zwei Playlisten veröffentlicht, die zu einem bestimmten Thema – sei es ein Festival, ein bestimmter Künstler oder ein Genre – eine akustische Brücke schlagen und somit „Lust auf mehr“ machen soll. Ganz aktuell: Hannes Cistota, Musikleiter vom WUK, hat uns eine Songauswahl zusammengestellt, die Europa feiert!
Jack White. Mit seinem 1997 mit seiner damaligen Frau Meg White gegründeten Garage-Rock-Duo The White Stripes machte sich Jack White einen Namen, sein bislang größter kommerzieller Hit ist der zur globalen Sporthymne avancierte „Elephant“-Opener „Seven Nation Army“ aus dem Jahr 2003. Seit dem Aus der White Stripes wandert er nun auf Solopfaden, Mitte Oktober hat er einen neuen Song veröffentlicht – das erste neue Stück Musik seit vier Jahren: „Taking Me Back“ ist sowohl als reguläre Version, wie auch in einer zweiten als „Taking Me Back Gently“ zu hören. „Taking Me Back“ erscheint am 5. November auch als Teil des Soundtracks zum Videospiel „Call Of Duty: Vanguard“. Übrigens: London-Besucher sei ein Besuch bei Jack Whites London-Dependance von seinem Label Third Man Records im Stadtteil Soho empfohlen: Hier gibt es nebst zahlreichen Vinyl-Spezialpressungen auch Platz für intime Konzerte oder Plattenpräsentationen. Queen- und Rolling-Stones-Fans müssen von dort aus nur wenige Schritte zurücklegen, befinden sich deren PopUp-Stores immerhin gleich um die Ecke.
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Das Europavox Festival kehrt am 26. und 27. November zum fünften Mal ins WUK zurück und erweitert wieder unseren europäischen musikalischen Horizont: Der erste Tag wird eröffnet von Yegor Zabelov, einem der originellsten Akkordeonspieler in Osteuropa. Hierauf folgt Koikoi, ein frischer Name aus der pulsierenden und sich ständig weiterentwickelnden Musikszene Belgrads, die sich mit ihrem Indie-Alternative zum Ziel gesetzt haben, die Lücke zwischen der Intimität des Undergrounds und dem Mainstream-Glamour zu schließen. Beschlossen wird der Abend von Takeshi’s Chashew, eine neu gegründete Psych-Funk-Gruppe, die die Grenzen von Clubkultur, Weltmusik und 70er Psychedelia auslotet. Der zweite Tag bringt uns eröffnend YellowStraps, Belgiens Neo-Soul-Wunderkind. Hierauf folgt Lydmor – berühmt und sogar berüchtigt dafür, dass sie immer einen magischen Cocktail aus herausfordernden visuellen Shows liefert und diese mit ihrem faszinierenden konzeptionellen Elektropop kombiniert. Anschließend kommt Österreich mit Sharktank zum Zug, gefolgt vom Abschluss des Festivals: Villagers verführt in geradezu hypnotischer Weise zum Eskapismus.
Fotos: Starlight Concerts (The Christmas Gospel), WUK (Europavox)
The Christmas Gospel, präsentiert am 4., 5., 11., 12., 18. und 19. Dezember in der Wiener Karlskirche sowie dazwischen auch in den Bundesländern wieder die besten Stimmen der Südstaaten aus den USA. In vorweihnachtlicher Stimmung hören Sie die berühmtesten Songs aus dem Repertoire, in unerreichbarer Intensität und Qualität. Wenn die Sängerinnen und Sänger des Ensembles sowohl am Anfang als auch zum Ausklang des Konzertes ihre glasklare Stimme bis in die höchsten Register erheben, geht regelmäßig ein Schauer durch das Publikum. Aber auch die Klassiker des Gospels wie „Oh Happy Day“, „Amazing Grace“ und „When de Saint“ gehören selbstverständlich zum Repertoire des Ensembles, welches vor allem durch die Ausgewogenheit der Frauen und Männerstimmen überzeugt. Lassen Sie sich gesagt sein: Bei Gospel – Klassik und moderne Soulballaden – vereinigen sich Gefühl und Temperament zu einem faszinierenden Erlebnis.
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SCHEINWERFERLICHT
Shawn Mendes veröffentlichte im vergangenen Jahr sein mit Spannung erwartetes viertes Studioalbum „Wonder“, für welches er von Kritikern viel Lob einheimste und zudem auf Platz Eins der Billboard Top 200 debütierte und ihn somit zu einem von nur drei Künstlern macht, die je vier Nummer-Eins-Alben im jungen Alter von 22 Jahren (!) vorzuweisen haben. Live gastiert der aufregende Jungspund am 28. März in der Wiener Stadthalle D, und am 30. März in der Papp Lászlo´Budapest Sportaréna.
The Chainsmokers haben in den letzten Jahren einige der bemerkenswertesten und bahnbrechendsten Songs entwickelt, darunter „Something Just Like This“ mit Coldplay. Live gastieren sie am 17. April in der Wiener Stadthalle D.
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Fotos: Kim von Coels (Bohren), Barracuda Music (Shawn Mendes, Bring Me The Horizon), Chris Schwarz (Casper), CAA (The Chainsmokers)
Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin
„Die Richtung stimmt“: Mit dem Impffortschritt zieht auch die Veranstaltungsbranche merklich an. Noch sind wir zwar noch nicht zur alten Normalität wie vor Corona zurückgekehrt, aber zumindest wie ein knospender „Frühling“ fühlt sich der Blick auf meinen Kalender bereits an: Beinahe fühle ich mich an meine Jugend erinnert, als ich vor lauter Vorfreude Konzerte von etwa Opus in Graz-Liebenau, der EAV in Kindberg, Metallica in der Wiener Stadthalle, David Bowie im „Praterstadion“ oder AC/DC in der Münchner Olympiahalle vor Spannung kaum erwarten konnte. Und nun können wir nach viel zu vielen Monaten langsam aber sicher wieder auch Künstler aus dem Ausland willkommen heißen – und was noch wichtiger ist: Auch die lästigen Masken- und Abstandsregelungen verschwinden sukzessive wieder. So kann ich bald Nick Cave auf Burg Clam, Lucy Dacus im Chelsea oder Asaf Avidan im WUK so wie früher genießen ... Roberta Scheifinger
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Bring Me The Horizon ist ein britisches Quintett, das einen sehr individuellen Blick auf die Zukunft von Metal und Post-Hardcore gewährt: Gerade ihre Wandlungsfähigkeit hebt sie über den Mitbewerb heraus. Ihre Vormachtstellung demonstrieren sie im Zuge der „Survival Horror“-Tour gemeinsam mit A Day To Remember, Poorstacy und Lorna Shore am 14. Februar in der Wiener Stadthalle D. Bohren & Der Club of Gore veröffentlichten 2020 mehr als fünf Jahre nach „Piano Nights“ ihr nunmehr achtes Studioalbum. Es trägt den ambivalent-verführerischen Titel „Patchouli Blue“. Fragt man die Band, dann eignet „Patchouli Blue“ das Mischungsverhältnis: Vier Teile „Bohren klassisch“, drei Teile „Seltsam“ und vier Teile „Jazz-Schleicher“. Man sieht: die 11 Klangskulpturen, die Bohren in harter und disziplinierter Arbeit gewissenhaft von jeder überflüssigen Schlacke befreit haben, bieten reichlich Stoff für akustische Entdeckungsfahrten. Entdeckungsfahrten, die sich live am 24. November im Volkstheater, am 27. im Jazzit Musik Club entfalten.
Casper geht mit seinem fünften Studioalbum „Alles war schön und nichts tat weh”, das kommenden Mai veröffentlicht wird, auf gleich zwei Tourneen: Die Clubtour im Frühling ist bereits ausverkauft, Tickets für die Herbsttour, die am 6. Dezember 2022 im Gasometer gastiert, sind noch erhältlich. Seit der Bielefelder quasi aus dem Nichts ein Riesenstar geworden ist, hat er erst den Deutschrap revolutioniert und öffnet nun sein Herz und singt erschreckend ehrlich über Mental Health.
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Endlich wieder da
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enn die irdische Welt nicht mehr ausreicht, dann muss eben ins Extraterrestrische ausgewichen werden. „Vamos A Marte“, die erste Single-Auskoppelung von Helene Fischers neuem Album „Rausch“, lässt sich salopp mit „Lass uns zum Mars gehen“ übersetzen und gibt unzweideutig die neue Richtung des deutschen PopSuperstars vor. Was noch vor wenigen Jahren wie eine Supernova wirkte, hat sich zum kommerziellen Flächenbrand am Firmament gewandelt. Helene Fischer ist das Alpha und Omega der deutschsprachigen Populärkultur, in deren Schatten selbst ein mehrfacher Münchner Olympiastadion-Ausverkäu-
Atemloser Rausch Mit einer bombastischen Show und brandneuen Hits kehrt Deutschlands erfolgreichste Entertainerin und werdende Mutter Helene Fischer endlich wieder auf die Bühne zurück.
Fotos: Universal Music, Veranstalter
Die Erde wird Superstar Helene Fischer langsam zu klein, deshalb begibt sie sich im Erfolgsrausch auf den Mars. Geschickt schafft sie es scheinbar mühelos, auch außerirdisch Bodenhaftung und Authentizität zu vermitteln. TEXT: ROBERT FRÖWEIN
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das Fieber spür’n Fotos: Universal Music, Veranstalter
fer wie Steirerbua Andreas Gabalier wie ein anonymer Brezelverkäufer wirkt. Die ohnehin seit Jahren fließenden Grenzen zwischen Schlager und Pop hat Fischer mit fulminanten, zuckerbunten Bühnenshows durchsprengt und uns alle atemlos zurückgelassen. Wir Österreicher haben bereits am 8. April beim Sound & Snow in Bad Gastein die nächste LiveBombast-Audienz – im Vorprogramm turnt übrigens ihr kärntnerisch-jüngeres Look-A-Like Melissa Naschenweng über die Bühne. Geschicktes Versteckspiel Im August findet dann die ganz große Prozession statt: am Münchner MesseGelände sollen sich rund 150.000 Fans für Helene versammeln, die ersten 100.000 Tickets habe sie laut Veranstaltern innerhalb von 24 Stunden verkauft. Auch wenn Konzertgeher nach den vielen Verschiebungen und Absagen während der Corona-Pandemie beim Ticketkauf zaghafter geworden sind, eine Hitlieferantin von Stadionformat lässt sich von einem Virus
und seinen Auswirkungen nicht so leicht unterkriegen. Dass Fischer aufgrund von Covid und einer üppigen Kreativpause seit 2018 nur mehr vereinzelt in TVShows und bei einem schwäbischen Gala-Event auf der Bühne zu sehen war, trägt zusätzlich zu ihrem gigantomanischen Mythos bei. Frei nach der erprobten Prämisse „willst du was gelten, mach dich selten“ zeigt sich die schunkelnde Klang-Königin mit fortschreitendem Erfolg zunehmend seltener im Rampenlicht. Das spüren zuweilen nicht nur ihre Fans, sondern auch die Medien, die längst nicht mehr an Interviews rankommen und ihre Informationen häppchenweise aus dem spärlich beackerten Social-Media-Kosmos der Sängerin herauspicken müssen. Dass unlängst sogar ihre erste Schwangerschaft geleakt wurde, zeigt einmal mehr deutlich auf, dass man selbst im abgeschirmten Privatbereich nie auf der sicheren Seite sein kann. Mit ihrer Enttäuschung ob der unerwarteten Enthüllung ging sie online überraschend offen und emotional um. Tief in ih-
rem privaten Hinterland ist auch eine Helene Fischer nicht der perfekt funktionierende Roboter, als der sie und ihr Team sich nur allzu gerne selbst inszenieren. Das Phänomen Fischer funktioniert seit Jahren mit eindeutigen Schlagworten, derer es keiner genaueren Erklärungen bedarf. Songs heißen „Wolkenträumer“, „Sehnsucht“, „Feuerwerk“, „Achterbahn“ oder „Herzbeben“, Alben „Zaubermond“ oder „Farbenspiel“. Und wenn es um den wohl größten deutschsprachigen Hit der 2010er-Jahre geht, dann wird „Atemlos durch die Nacht“ im Allgemeingebrauch einfach auf ein reines „Atemlos“ eingekürzt. Sitzt, passt, reicht. Kein Wunder, dass uns Helene ganze viereinhalb Jahre nach ihrem letzten Werk in einen „Rausch“ versetzt. Lässt man die pubertäre Namenswitzelei nach der ersten Euphorie beiseite, ist der Albumtitel so passend wie kein anderer zuvor. Die Künstlerin, die sich in einem nicht enden wollenden Erfolgsrausch befindet und ihr dürstendes Publikum, das sich gerne am blonden Hitnektar berauscht. Ein vorprogrammierter Megaerfolg.
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Die Klingen kreuzen Doch das Fieber lässt sich mit bloßen Verkaufszahlen, ausverkauften Stadien und Einschaltquotenrekorden im TV nicht mehr so einfach spüren. Helene will mehr und kalkuliert geschickt. „Vamos A Marte“ ist eine von den Fans zwar ambivalent aufgenommene, aber kommerziell ungemein geschickte Kooperation mit Superstar Luis Fonsi. Der lieferte mit „Despacito“ trotz Winterveröffentlichung nicht nur den Sommerhit 2017, sondern kreierte dazu mit bislang 7,5 Milliarden Klicks auch noch das zweiterfolgreichste YouTube-Musikvideo aller Zeiten. Schlager, Pop, Beats – völlig egal, alle Schubladen werden aufgerissen und kräftig durchwühlt. Kommerzieller Topstar neben kommerziellem Topstar, dazu werden gleich zwei Märkte bedient. Die ganz Großen ihrer Zunft kreuzen schon längst die stilistischen Klingen, das bewiesen zuletzt die britischen Schmalzpopper Coldplay, deren Kooperation mit den südkoreanischen Weltstars BTS Märkte eröffnen soll, die bislang noch unberührt blieben. Wo die einen sich am hierzulande immer noch sträflich vernachlässigten asiatischen Handelsplatz delektieren, versucht Helene es mit einer Annäherung an die spanischsprachige Klientel, die immerhin 7,5 Prozent der gesamten Weltbevölkerung ausmacht. „Volle Kraft voraus“ verspricht Fischer in ihrer zweiten Single-Auskoppelung und lässt uns teilhaben an den Umbrüchen ihres Lebens, den Befreiungen und Veränderungen, die ein derart schillerndes Superstardasein unweigerlich mit sich bringen. Was als zarte Klavierballade beginnt, steigert sich in ein Crescendo voller Beats und Streicher, das mit Kraft und Zuversicht in eine bessere Zukunft führen soll. Helene Fischer ist längst nicht mehr nur die kunterbunte Chartstürmerin, sondern ermutigt und empowert die Gesellschaft, sich
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GEWINN SPIEL Wir verlosen drei Fanboxen vom neuen Helene-Fischer-Album „Rausch“ und 1x2 Freikarten für München. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen: www.ticketmagazin.com
nicht unterkriegen zu lassen. Hinter der unnahbar wirkenden Fassade Fischers steckt schon lange mehr als ein verkaufsträchtiger Goldesel. Schon 2018 stellte sie sich politisch unerwartet klar deklariert hinter die #wirsindmehr-Bewegung und damit gegen die aufsteigende Bevölkerungsspaltung in Deutschland. Letztes Jahr bezog sie Stellung für alle Künstlerinnen, Ton- und Lichttechniker und Crewmitglieder, die im schmerzhaften Covid-Rausch von der Bundesregierung sträflich im Stich gelassen wurden. Helene ist mächtig und glaubhaft. Eine Kombination, an der so manch anderes mediales Aushängeschild kümmerlich scheitert. Über die letzten Jahre hat sie den Schein der Berührbarkeit perfektioniert. Trotz ihres bewussten Zurückziehens aus dem täglichen Schlagzeilentrubel suggeriert
sie ihren Fans eine intime Nähe, doch geschickt trennt sie sich von ihren Anhängern durch eine imaginäre Glaswand ab. Die zum Album veröffentlichte Doku „Im Rausch der Sinne“ versprach, dass man die Künstlerin so persönlich und nah wie nie erleben könne, blieb dem Privatmenschen dann aber doch weitestgehend fern. Persönliche BackstageStorys und genauere Einblicke in ihre Songs und deren Entstehungsprozesse sind interessant, lassen aber nicht viel vom Menschen hinter der künstlerischen Fassade erkennen. Der devote Fan lechzt und dürstet nach mehr, doch die Inszenierungsmaschinerie hat klar festgelegte Grenzen. Fischer schafft es trotz allem, Authentizität zu vermitteln, Blicke tief hinter die Kulissen zu suggerieren und in den richtigen Momenten auf die passenden Knöpfe zu drücken. Als sie 2011 das „Phänomen“ besang, war ihr vielleicht noch nicht so ganz klar, dass es dabei in erster Linie um sie selbst gehen würde. „Du, bist ein Phänomen / du, kannst die Erde drehen“ – und wenn das Erdenrund irgendwann zu klein wird, dann geht es zum Mars hinauf. Denn darunter kann ein fleischgewordener Superlativ wie Fischer nicht mehr existieren. Selbst ein Robbie Williams bettelt schon demütig um ein Live-Duett in München. God save the queen! n Helene Fischer gastiert am 20. August am Messe Open Air in München, bereits davor am 8. April im Rahmen vom Sound & Snow in Gastein.
ZU WAHR, UM ERFUNDEN ZU SEIN.
IBIZA
© Sky Deutschland/W&B Television/epo film/Petro Domenigg
DIE
AFFÄRE JETZT NUR BEI SKY.
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Stella Jones lädt am 27. November im Rahmen des 15. Tullnerfelder Advent ins Berghotel Tulbingerkogel zu „20 Jahre Stella Jones Gospel in Österreich“ und wird, wie alle Jahre, erneut in die Weihnachtszeit mit vielen bekannten Melodien stimmungsvoll einleiten. Stargast bei ihrem Jubiläum wird der aus Liverpool stammende und weltbekannte Saxophonist Andrew Young sein, außerdem wird Stella Jones auch ihre beiden Kinder Luna und Naima in die Show einbauen. Imagine Dragons werden ihr neues Album „Mercury – Act 1“, das am 3. September veröffentlicht wurde, am 23. Juni im Ernst-Happel-Stadion auch live vorstellen! Mit 46 Millionen Alben weltweit sowie 74 Milliarden Streams sind Imagine Dragons eine der erfolgreichsten Rockbands und erfanden das Genre mit ihrem enormen Durchbruch in den 2010er Jahren komplett neu: Wir freuen uns somit nicht nur auf die neuen Songs, sondern auch auf ihre mittlerweile zu Hits gewordenen Klassiker von „Believer“ über „Thunder“ bis hin zu „Radioactive“!
unvergleichlich: Seit über 30 Jahren spielen sie ihre ureigene Mischung aus Folkrock und Blues, Artrock und Kinderlied, Krachorgie und Schmalzmelodie, sind mal traurig und mal lustig, haben mal Tiefsinn oder verlieren sich in der Spinnerei. Dabei besingen sie Farben, Menschen und Tiere – und das kommenden Sommer gleich zweimal in Österreich: Am 9. Juli im Rahmen des METAStadt Open Air Wien, sowie am 10. Juli im Rahmen vom Ahoi! Pop Sommer an der Linzer Donaulände. Das wird schön, aufregend und beruhigend!
DU BIS ST NUR EEIN MAL JUNG! Wasserflaschen, fl h Sonn S nencreme, Zigarettenfilter, Zi fil Fast Fashion hi in i der d Trendfarbe T dfarbe rbe b des Sommers. Et wa eine LKW-Ladungg Plastik landet pro Minute im m Meer. Ins Mittelmeer gelangen ngen so im Sommer 40% mehr Plastikmüll als während der restlichen Monate. M Er zersetzt sich im Meeer durch Brandung, Wellengang, Salzwassser und UV-Strahlung in seinne kleinsten Teile. Im Urlaub ist unser PlastikFußabdruck größer alss im Alltag, die Recyclingquooten oft niedriger als zuhause. Eine klassische Wasserflasche aus PETT braucht 450 Jahre, bis sie im Meer vollständig abgebauut ist.
Klimafakten in Perspektive gesetzt. biorama.eu/abo
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– MAGAZIN FÜR NACHHAALTIGEN LEBENSSTIL
6 AUSGAB EN 25 EURO
issuu.com/biorama
Fotos: Charlotte Goltermann (Element Of Crime), Donaukultur KG (Stella Jones) Barracuda Music (Imagine Dragons), Faber & Faber bzw. Michael Avedon (Warren Ellis), Seifert Verlag (Marco Pogo), Michael Muller (Billy Idol), Bryan Adams (Bryan Adams)
Element Of Crime sind zweifelsohne
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Marco Pogo Gschichtn
Unterschiedlicher könnten Charaktere kaum sein: Warren Ellis sammelt Ausgespucktes als Devotionalie, Marco Pogo lebt von einem Ausspucken von Körperflüssigkeiten zum nächsten. Beiden gemein ist die überbordende Freude daran, die wir gern mit ihnen teilen. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
Warren Ellis Nina Simone’s Gum Mir ist, als leidenschaftlicher Musik-Connaisseur, schon oft und mit dem Zaunpfahl verdeutlicht worden, dass ich ziemlich viel Scheiß sammle – nicht nur Platten in verschiedenen Ausführungen, sondern halt auch alles, was sich im Kontext eines von mir verehrten Künstlers bewegt. Dass an diesem natürlichen, zumeist männlichen Verhalten nichts Absonderliches ist, beweist nun eine im Gegensatz zu mir namhafte Koryphäe: Warren Ellis, seines Zeichens „Mandolinenmann“ bei den Bad Seeds, hat dereinst bei einem Konzert von Nina Simone ihren ausgespuckten Kaugummi vom Klavier gekletzelt und aufgehoben. Erst kürzlich wurde selbiger in Dänemark ausgestellt, nun folgt das Buch über diese berührende Geschichte. Nick Cave & The Bad Seeds gastieren am 5. August auf Burg Clam.
BILLY IDOL
The Roadside Mit neuer EP im Gepäck meldet sich die Punk-Legende Billy Idol zurück. Der weltweite Corona-Lockdown gab Billy Idol Zeit zum Nachdenken. Während er die Musik für seine neue „The Roadside“-EP schrieb, dachte er viel an seinen fast tödlichen Motorradunfall von 1990, wie er damit umging und wie er mit der aktuellen Krise zurechtkommt. „Sicher war der Motorradunfall die Katharsis, der Aufwachmoment. Vielleicht habe ich den respektlosen, jugendlichen Billy hinter mir gelassen und einem aufmerksameren Vater und sensibleren Musiker die Tür geöffnet. Etwas ist am Straßenrand liegen geblieben, aber am Ende war dies nicht unbedingt schlecht.“ Live gastiert Billy Idol am 1. Juli im Gasometer.
Natürlich: Es braucht keinen Alkohol, um Spaß zu haben. Böse Zungen mögen gar behaupten, Alkohol lässt Erinnerungen verschwimmen. Und dennoch blickt Marco Pogo, seines Zeichens Turbobier-Frontmann und Vorsitzender der Bierpartei, in seinem noch recht jungen Leben – deswegen heißt sein Buch auch noch nicht Bierographie – erstaunlich klar auf seine ereignisreiche Vita zurück: So musste er vor der chinesischen Polizei ob Waffenverdachts die Hose lüften, verbrachte passiv-angespieben einen russischen Winter und operierte (immerhin ist er auch Arzt) einer Dame vier Kilo Weintrauben aus dem Darm. Perfekte Häusllektüre! Marco Pogo stellt seine „Gschichtn“ im Herbst und Winter in ganz Österreich vor, darunter in Wien, Linz, Salzburg, Dornbirn, Wiener Neustadt und St. Pölten.
BRYAN ADAMS
So happy it hurts Bryan Adams meldet sich mit neuer Single und Tourankündigung zurück. Bryan Adams hat kürzlich seine neue Single „So Happy It Hurts“ veröffentlicht. Es ist der Titelsong seines 15. Albums, das kommenden März erscheint. Im Zuge dessen geht die kanadische Legende auf Welttournee – was ihn ebenfalls „so happy it hurts“ macht – und gastiert am 6. und 8. Februar mit Freude in Innsbruck und Wien!
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GEWINN SPIEL Wir verlosen 1x2 Tickets für Alice Cooper zuzüglich Merch-Paket. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen: www.ticketmagazin.com
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Ohne Alice Cooper würde es die österreichischen Horrorpunks Bloodsucking Zombies From Outer Space nicht geben. Sänger Dead „Richy“ Gein pflegt eine besondere Beziehung zum Gruselpapst. TEXT: ROBERT FRÖWEIN
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Foto: Stefan Kuback
otive der Alben „School’s Out“, „Billion Dollar Babies“ oder „Welcome To My Nightmare“ schlängeln sich den Oberarm von Richard „Dead Richy Gein“ Maier entlang, bis man ganz oben bei der originalen Unterschrift von Alice Cooper ankommt. Die hat sich der Vollblut-Fan 2015 in der Wiener Arena geholt und gleich mit Tinte und Nadel verewigen lassen. Damals hat seine Band, die Bloodsucking Zombies From Outer Space, das erste von bislang drei Mal als Support seines großen Idols auf die Bühne gehen dürfen – die Hosen waren gestrichen voll. Dazu muss man wissen: Richy ist kein normaler 08/15-Fan, Gruselpapst Cooper ist seine Religion und – neben seiner ausufernden Leidenschaft für Horror und Gemetzel – schlussendlich auch die Grundlage für seine eigene Band, die seit knapp 20 Jahren das Psychobilly- und Horrorpunk-Genre weit über die deutschsprachigen Landesgrenzen hinaus definiert.
Billion Dollar Babies In seiner stattlichen 100-QuadratmeterWohnung sind mehrere Wandecken für Cooper-Memorabilia reserviert. Die größten Raritäten? Die Erstauflage des 1970erAlbums „Easy Action“, die er sich in Wien unterzeichnen ließ oder eine auf nur 100 Stück limitierte Picture-LP von der „The (El Paso) Show“, die er sich via eBay aus Frankreich besorgte. Platten, CDs, Figuren, Unterhosen, Eintrittskarten und das berühmte Spielgeld, das Cooper bei seinen Konzerten durch die Hallen flattern lässt, finden sich ebenso wie eine Peitsche oder
ein Gehstock, den sich Maier direkt bei den Konzerten holte. So manches Kunststück hat sich der kreative Niederösterreicher auch selbst gebastelt und neben ordnerweise Zeitungs- und Magazinausschnitten aus mehreren Dekaden hat sich der 42-Jährige so manches Programmheft samt Fotos und Setlist selbst gebastelt. „Die gibt es mittlerweile kaum mehr und ich habe mir damit dauerhafte und schöne Erinnerungen beschert.“ Poison Die lebenslange Liebe zum Schockrocker begann für Richy 1989 als Zehnjähriger. Da entdeckte er beim alljährlichen Familiengroßeinkaufstag das Cover der damals brandneuen „Trash“ und war wie paralysiert. „Das war spooky. Leder, Nieten und diese böse Atmosphäre haben mich in den Bann gezogen.“ Maiers Vater war dem Prog-Rock ergeben, sein Onkel hörte alles von Bob Dylan bis Pungent Stench, aber mit Cooper ließ sich sogar die liberale Familie schockieren. Im beschaulichen Grünbach am Schneeberg war Maier mit seinem Faible für Horrorfilme, Metal und seinen Ohrringen Außenseiter. „Da war man das Mädel oder der Schwule“, erinnert er sich zurück, „vor allem, als es beim Kirtag zwei Cooper-Patches gab, die ich fortan mit Stolz trug.“ 1997 findet sein erstes Live-Konzert in der Wiener Neustädter Arena Nova statt – freudige Heulkrämpfe inklusive. 13 weitere sollen folgen. Mehrmals Wien, Burg Clam, aber auch Prag oder Brünn. An einen Fanclub hat er aber nie gedacht. „Alice war mein Künstler“, lacht er, „den
WORDRAP Lieblingssongs: „Inmates (We’re All Crazy)“, „Poison“ und „Black Juju“ – ich schöpfe hauptsächlich aus der Range von 1971 bis 1992. Die am meisten überschätzten Alben: Hart, aber die großen Alben „School’s Out“ und „Trash“ haben auch einige schwächere Nummern. Das schlechteste Album: Seine Werke mit den Hollywood Vampires finde ich eigentlich verzichtbar. Der ultimative Fan-Moment: Ihn das erste Mal persönlich kennenzulernen. Er sah sich zwei Songs von uns live an und hat mich wirklich wahrgenommen. Dein liebstes Mitglied der Alice-Cooper-Band: Die originale Alice-Cooper-Band. Ansonsten Drummer Jonathan Mover, der bei der „Trash“-Welttournee hinterm Schlagzeug saß. Dein liebster Fanartikel: Meine ersten Patches – damit habe ich gleichzeitig alle damaligen Freunde verloren (lacht).
wollte ich immer für mich alleine haben.“ Die Magie von Alice Cooper liegt für Richy in seiner Vielseitigkeit. „Er hat so viele unterschiedliche Phasen: Hard Rock, Metal, dazwischen auch New-Wave. Die visuellen Splatter-Horror-Shows, durch die ich ihn kennenlernte, hat er erst in den 80er-Jahren etabliert. In den Siebzigern hat er auch schockiert, aber das hatte was Vaudeville-mäßiges. Es war immer großes Theater und das hat mich fasziniert.“ Auf die Probe gestellt wurde sein Cooper-Fantum nur zweimal. Einmal, weil Alice im Spätherbst seiner Karriere extrem bibelfest geworden ist, das andere Mal, weil er in der 2014er-Doku „Super Duper Alice Cooper“ zugab, in den Achtzigern entgegen früherer Beteuerungen doch Koks und Speed in rauen Mengen konsumiert zu haben. „Das ist eigentlich unglaublich naiv, aber es hat mich kurzfristig erschüttert. Da hatte ich meine erste Sinnkrise“, lacht er. Doch einen echten Fan erschüttert nichts und die Liebe zu seinem Idol ist nach mehr als drei Dekaden unverändert intensiv. „Ich bin einfach froh, dass es ihn noch gibt und er immer noch auf Tour ist. Vor dem Moment seines Ablebens fürchte ich mich.“ n Alice Cooper gastiert am 28. Juni in der Wiener Stadthalle D. Die Bloodsucking Zombies From Outer Space spielen am 3. Juli vor Mushroomhead im Grazer Explosiv, sowie kommenden Juni am Nova Rock.
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Da, wo
Tirol an Salzburg grenzt
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ls ich in den Achtzigern noch in den Kinderschuhen steckte, fuhren wir tatsächlich mehrmals im Jahr ins ferne Kärnten, um Urlaub bei Freunden (und der Verwandtschaft) zu machen. In den Neunzigern verlagerte sich mein Lebensmittelpunkt gar in den Süden, aber rasch war klar: Zwischen Bergen und Seen ist ziemlich viel tote Hose. Wenn man was erleben wollte, das sich nicht in der Natur abspielte, musste man schon
zumindest nach Salzburg oder Graz fahren – die waren damals schon etwas lebendiger aufgestellt. Fast schien es so, als sei der gemeine Kärntner mit dem Wiesen- und Kirtag kulturell bereits vollkommen ausgelaugt. Aber in den letzten Jahren hat Kärnten ordentlich angezogen und bietet neben der alteingesessenen Hochklassik, die neben dem Volkstümlichen schon immer einen Raum gehabt hat, nun auch „Populäres“. Diesen Sommer premierte
SCHLOSSWIESE MOOSBURG Nicht unähnlich des renommierten Geländes der oberösterreichischen Burg Clam befindet sich auch in Kärnten eine Augenund Ohrenweide: Direkt unter Schloss Moosburg ist die dazugehörige Schlosswiese gelegen, auf der bereits Nena, Zucchero oder Status Quo für ordentlich Stimmung sorgten. Kommenden Sommer ist es nun endlich wieder so weit, und das Programm so reichhaltig wie gewohnt ausgelegt: Am 7. August eröffnen Revolverheld und Max Giesinger die Saison, gefolgt vom Schlager 3.0-Open Air am 12. August mit u. a. Nik P. und Hannah. Es folgen Nico Santos (13.), Frei.Wild (20.), Edmund (27.) und Mark Forster (28.).
SCHLEPPE EVENT ARENA Ja, kulinarisch hat Kärnten einiges zu bieten, darunter auch Bier. Eines der besten Biere des Bundeslandes ist das der Schleppe Brauerei in Klagenfurt. Direkt an die Brauerei angeschlossen befindet sich die Eventhalle, deren Programm man sich jedoch nicht erst „guttrinken“ muss. Gerade die Kabarett-Schiene lädt zum auch nüchtern beherzten Lachen ein, bereits bestätigt sind im Juni Omar Sarsam („Sonderklasse“), sowie im Juli Viktor Gernot („Best of“), Alex Kristan („Lebhaft“), Gernot Kulis („Best of Ö3-Callboy“) und Gery Seidl („HOCHTiEF“).
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das Klagenfurt Festival und durfte nicht nur bei der Eröffnung von Laibach frenetischen Beifall einheimsen. Soeben wurden auch die Sommer-Saisonen der Schlosswiese Moosburg und der Burgarena Finkenstein präsentiert, und auch in der Schleppe Event Arena wird es wieder sehr lustig. Kärnten befindet sich somit auf dem richtigen Weg, aus „It’s my life.“ ein „Live spürt man mehr.“ zu machen. Von Jon Bon Jovi zu oeticket ist es ja nicht sonders weit.
BURGARENA FINKENSTEIN Hoch über dem Faaker See gelegen, im Hintergrund eine prachtvolle Naturkulisse, dominiert vom eindrucksvollen Massiv des Mittagskogels, liegt die Burgarena Finkenstein. Wenn Sie die DVD von Josef Haders „Privat“ gesehen haben: die wurde in Finkenstein aufgezeichnet. Vielfältig, zwischen Musik und Kabarett changierend, präsentiert sich nahe Villach auch der kommende Sommer: Von Gloria Gaynor über Alex Kristan, von Haddaway und Josh. bis hin zu Wolfgang Ambros, Gert Steinbäcker, Nik P. und Melissa Naschenweng (noch zwei große Kärntner!) ist hier viel dabei!
Fotos: Suzy Stöckl (Zeiträume), Lex Karelly (Petutschnig Hons), Hans Leitner (Gernot Kulis), Semtainment (Moosburg), Burgarena Finkenstein (Finkenstein), Yaycreative.at (Kasnudl)
Früher hieß es: „Urlaub bei Freunden.“ Später: „Lust aufs Leben.“ Seit einem Jahr ist die Botschaft: „It’s my life.“ Mit seinem neuen Slogan möchte sich Kärnten hinkünftig als „mit Leben erfüllt“ präsentieren. Ein Blick auf den Veranstaltungskalender beweist, es stimmt! TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
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Die Kärntner Kasnudel ... ... ist ein Klassiker der österreichischen Regionalküche und wird offiziell als „Kulinarisches Erbe Österreichs“ gewürdigt. kasnudl.com (dahinter steht das Team des ehemaligen Kärntner Lokals Schrittesser Speckbar aus der Wiener Innenstadt) beliefert Genießer schon seit einigen Jahren, nun eröffnet eine neue Manufaktur in der Wiener Seestadt. Unterstützen kann man das Projekt unter bit.ly/3vxE5Va.
Gernot Kulis Einer der größten Söhne Kärntens ist freilich der „Callboy“ Gernot Kulis, bis heute verbindet ihn mit Kärnten viel; Zum einen hat der Dialekt für einen Humoristen natürlich viel zu bieten: „Er ist wohlwollend und er hat so eine schöne Melodie: ‘Du a do, was isn los, he?’ Das ist ja ein Traum, das gibt es fast nirgends. Es existieren auch so viele Ausdrücke im Lovntol, die es sonst echt nirgends gibt, wie die ‘wantsche Tudl’ oder den ‘Goggolore’.“ Apropos Lavantal: An seinen Geburtsort St. Paul zieht es Kulis immer noch zurück: „Ich hatte dort eine fantastische Kindheit. St. Paul ist für ein Kind ein Paradies, weil man im Umkreis von einem Kilometer alles hat. Ich habe dort mit dem Fußball begonnen, Skifahren gelernt und habe dort die Schule besucht – meine Radioleidenschaft hat mich dann nach Wien gebracht, aber ich komme mit meiner Tour oder privat immer gerne zurück.“ Aktuell ist Gernot Kulis mit „Herkulis“ und „Best of 20 Jahre Ö3-Callboy“ nicht nur in Kärnten, sondern in ganz Österreich zu erleben.
Petutschnig Hons Zugegeben: Der Villacher Fasching ist in etwa so lustig wie deutsche Comedy oder die Mathe-Matura. Kultbauer Petutschnig Hons, die Kunstfigur des in VIllach geborenen Wolfgang Feistritzer, entschädigt aber seit 2006 dafür und gilt heute als „die zarteste Versuchung seit es Heu und Stadel gibt“. Bei ihm schwingt nicht nur der Vorschlaghammer – auch mal aufs Maul –, sondern es wird auch gesungen. Denn: Des Bauerns heimliche Leidenschaft ist das Singen – wie bei allen Kärntnern, nur eben doch etwas anders. Dazu muss man aber nicht zwangsweise nah am Wasser gebaut sein: Natürlich schätzt Hons den nahgelegenen Millstättersee und auch Kärntens Nähe zum Meer sehr, aber rührselig ist anders. Mit seinem vierten Programm „Ich will ein Rind von dir!“ ist Petutschnig Hons aktuell in ganz Österreich zu sehen.
BURG TAGGENBRUNN
Zeiträume Seit Anfang Juli ist Taggenbrunn nebst seinem Konzertprogramm um ein multimediales Ereignis reicher. Lange Zeit war die Burg(ruine) Taggenbrunn vor den Toren St. Veit an der Glans ein nettes, dabei aber liebloses Ausflugsziel mit einer Buschenschenke. 2011 kaufte dann der Unternehmer Alfred Riedl das gesamte Areal, und hat seitdem viel (und nicht nur an Landmasse) in Bewegung gebracht: Den Schlossberg säumen nun Weinreben – gerade Weiß und Rosé sind trotz ihres jungen Charakters mehr als nur trinkanimierend. Mit den Fest-
spielen und einem Potpourri aus Liederabenden und Lesungen reiht man sich seit 2019 ein in das hochkulturelle Treiben Kärntens. Und nun, seit Anfang Juli, ist Taggenbrunn um noch einen USP reicher: Wachte bisher die 12 Meter hohe „Zeitgöttin“ von André Heller über den Berg, ist seit diesen Sommer mit „Zeiträume“ auch eine interaktive Installation aus der kurativen Feder des Universalkünstlers in der Burg zu bestaunen; Es ist
ein Gemenge aus Imagination und Information, Klängen und Lichtspielen aber auch ernüchternden Fakten über unseren Planeten, die dem Besucher veranschaulicht werden. Internationale Künstler erschufen durch multimediale Gestaltungsmöglichkeiten, Apparaturen mit einer Lebendigkeit, die phantastisch auf den Betrachter wirken, andere geben aber auch ein erschreckend reelles Abbild unserer Lebensumstände.
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Heavy Entertainment Die Jungen mögen ihm den Popularitätsthron streitig machen, doch wenn es um das pure Entertainment mit musikalischer Klasse und einer latent vorhandenen politischen Unkorrektheit geht, macht Robbie Williams auch heute noch keiner was vor. TEXT: ROBERT FRÖWEIN
Nice Guys Finish Last Doch wie sangen weiland schon die Punkrocker von Green Day passend: „Nice Guys Finish Last“ – und so wurde aus der angekündigten Weltkarriere von Faserschmeichler Gary Barlow nichts, wäh-
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den britischen Charts stets auf rend sich Problemkind Robbie Platz eins landeten, hat innerhalb weniger Jahre zu Chambers produziert einem der größten Popund teilweise mitgestars der Welt aufWir verlosen 1x2 Freikarten schrieben. Welthits wie schwang. Nur mit seiner für München. „Rock DJ“, „Feel“, „Miltemporären Wahlheimat Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen: lennium“ oder „Let Me USA wurde der freche www.ticketmagazin.com Entertain You“, mit denen Casanova nie so richtig sich Robbie innerhalb weniger glücklich, auch wenn er es imJahre zum populärsten Musiker des mer wieder versuchte. Nach dem Boyband-Ende musste sich Robbie mittels Globus hochhangelte, trugen Chambers Anwaltshilfe erst einmal aus seinem Kne- Handschrift. Bis zum temporären Split belvertrag freikaufen, um sich seinen aufgrund von künstlerischen Differenzen Traum von musikalischer Eigenständig- verkaufte das Duo 37 Millionen Alben, keit mit zunehmenden Hip-Hop- und was schon vor dem Aufkommen des Rap-Zitaten erfüllen zu können. Anklänge Streaming-Zeitalters sensationell anmudaran hat Robbie immer wieder genom- tete. Nach dem vorläufigen Ende der Zumen, doch glücklicherweise fand er sein sammenarbeit spielte übrigens auch Robmusikalisches Seelenheil dann doch im bie in Knebworth – 2003 aber sogar dreiMainstream-Pop mit Rock-Attitüde. Dass mal vor jeweils 125.000 Fans. Seine Exausgerechnet die butterweiche Ballade Kollegen von Take That schwammen der„Angels“ einen frühen Karrierebauchfleck weil in der Solo-Bedeutungslosigkeit um verhinderte ist nur schlüssig, denn Wil- ihr Überleben und reformierten 2005 ihre liams’ einzigartige Karriere ist geprägt alte Band wieder, zu der Robbie als resvon zahlreichen Hakenschlägen und dem pektierter Superstar für einige Jahre zum richtigen Näschen, das nicht nur gerne Spaß wieder zurückkehren sollte. beim weißen Gold, sondern auch bei den Spielerische Querverbindungen richtigen Songs anschlug. So wie Elton John mit Bernie Taupin oder Die Songwriting-Partnerschaft führte Bon Jovi mit Desmond Child, fand Robbie Williams vorerst mit Duran Duim britischen Songschreiber und Bran- ran-Sänger Stephen Duffy weiter, chenkenner Guy Chambers sein perfektes doch auch wenn sich seine Alben Spiegelbild. Die ersten fünf Alben, die in in den folgenden Jahren mühelos
GEWINN SPIEL
Foto: Giovanni Dominice Ease Agency
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ritpop-Fans schlackern dieser Tage mit den Ohren, weil uns die Rockumentary „Oasis: Knebworth 1996“ noch einmal schön vor Augen führt, dass sich einst fünf Prozent der gesamten britischen Bevölkerung um Tickets für deren beiden Kultkonzerte außerhalb Londons beworben haben. Doch das sind nur Peanuts im Vergleich zu Super-Entertainer Robbie Williams, der im Zuge seiner Ende 2005 angekündigten „Close Encounters“-Welttournee innerhalb von 24 Stunden ganze 1,6 Millionen Tickets verkaufte. Innerhalb eines Tages setzte Robbie damals nicht weniger als 144 Millionen US-Dollar um und schaffte es damit ins „Guinness-Buch der Rekorde“, aus dem er bis heute nicht verdrängt werden sollte. Nicht schlecht für den einstigen Rüpel, der 1995 von seinen damaligen Kollegen aus Take That gemobbt wurde und aufgrund seines rüden Benehmens und der ausufernden Alkohol- und Drogensucht schon im frühen Erwachsenenalter am Rande des Abgrunds schwebte.
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Foto: Giovanni Dominice Ease Agency
in lichte Charthöhen katapultierten, kam er bei den Singles und auch in der künstlerischen Rezeption seitens der Kritiker nicht mehr an seine Glanztage rund ums Millennium heran. 2013 fanden Chambers und Williams schließlich wieder zusammen, um seinen bereits 2001 aktivierten Ausflug in das Swing-Genre wiederzubeleben. Auf „Swings Both Ways“ kooperierte der kantige Künstler mit anerkannten Größen wie Michael Bublé, Lily Allen oder Kelly Clarkson und bewies einmal mehr seine spielerische Wandlungsfähigkeit. Vom Boyband-Teenieschnuckel über den skandalträchtigen Popstar bis hin zum Gentleman-
Robbie & Helene? Helene Fischer spielt am 20. August in München, Robbie Williams eine Woche später: Haben wir Chancen auf ein Duett? Es wäre immerhin nicht das erste Mal: 2019 haben sie gemeinsam den Weihnachtssong „Santa Baby“ neu aufgenommen.
Crooner im passgenauen Anzug ließen sich spielerisch Querverbindungen ziehen, wie man es nie für möglich gehalten hätte. Dass Robbie sich dabei nie so ganz von diversen Suchtmitteln und Verschwörungstheorien befreien konnte, verzieh man dem Charmebolzen mit dem Spitzbubengrinsen zuweilen gerne: Der will ja doch nur spielen ...! ... und spielen, das kann er! Wenn es um den Entertainment-Faktor geht, kann Robbie noch heute kaum jemand was vormachen. Wie kein Zweiter vereint er wenige Jahre vor seinem nahenden Fünfziger die Kunst, ruppige Jugendlichkeit mit einem unverkennbaren Stil und der Ungezwungenheit eines Elder Statesman zu verknüpfen. Früher kooperierte er mit Kylie Minogue und Nicole Kidman, angesichts seiner monumentalen Show in München nächstes Jahr wünscht sich Robbie in der Gegenwart nichts sehnlicher, als den prognostizierten 150.000 Fans ein Duett mit Schlagerkönigin Helene Fischer zu liefern. Die Coolness des variablen Frontmanns leidet darunter nicht, denn auf Robbie können sich alle einigen. Pensionisten, Boomer, Millennials. Selten hat auch hierzulande ein Künstler den Übertritt vom Ö3- aufs Radio-WienAirplay derart würdevoll geschafft. Williams mag nach knapp drei Karrierejahrzehnten und zwölf Studioalben nicht mehr der hipste sein, doch in punkto Beharrlichkeit macht dem alternden Lausbuben noch immer keiner was vor. n Robbie Williams kommt am 27. August für eine gigantische Open-AirShow in die Messe München.
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Fantasy,
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Das unartigste Musical aller Zeiten ist zurück: Endlich sind in den Theatern wieder Strapse & Stilettos angesagt! Unter der schillernd-humorvollen Oberfläche verbirgt sich aber ein sehnsuchtserfüllter Schrei nach Freiheit, Anerkennung & das Recht aufs Anders-Sein. TEXT: MANUEL SIMBÜRGER
Mutiger Kontrollverlust Der ausgebildete Schauspieler wartete gerade auf das nächste Engagement, das nicht kommen wollte. Weil O’Brien, mittlerweile 79 Jahre alt, sich immer schon mit streng binären Geschlechterrollen schwer tat und sich, wie er in einem Interview beschrieb, eher als „drittes Geschlecht“ sah und sieht, ließ er unbeirrt seine Träume tanzen und erlaubte sich eine Art von Mut zum Kontrollverlust, wie man sie bis dato noch nie auf einer Musical- oder gar Theaterbühne gesehen hatte: Vor dem historischen Hintergrund der bunt-wilden Sixties und Seventies, einer Zeit des Umbruchs, stets oszillierend zwischen Konservatismus und sexuellem Freiheitsdrang, und inspiriert von alten amerikanischen Horror- und ScienceFiction-Movies, erfand O’Brien die schräge Welt des sexbesessenen außerirdischen Transvestiten Dr. Frank’n’Furter, ein Mix
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aus Glamrock, New Burlesque, Drag Show und eben B-Movie-Trash. Zeitloser Kult Die Welteroberung begann in einer Studiobühne für 63 Zuschauer, die Produktion kostete nicht mehr als 2000 Pfund. Aus den geplanten fünf Wochen Aufführungszeit wurden dank Mundpropaganda und positiven Kritiken sieben Jahre: so lange wurde die Rocky Horror Show in London Westend am Stück aufgeführt. Seitdem ließen sich mehr als 20 Millionen Zuschauer weltweit das Enfant terrible des Musicals nicht entgehen, die Rocky Horror Show hat heute Kultstatus erreicht. Der Einfluss auf Drag Shows, Rockbands, Theater, die BurlesqueSzene und die Kinohistorie (die Verfilmung ist ein ebenso kultiges Meisterwerk für die Ewigkeit wie die Bühnenvorlage) ist unschätzbar groß, Frank’n’Furter zum fixen Bestandteil der ebenso schillernden Popkultur geworden. Sexy Anarchie Interessanterweise beginnt auch das Musical selbst eher beschaulich und zurückhaltend: Das junge und rundum gut erzogene Ehepaar Brad und Janet erhoffen sich in einer regnerischen Novembernacht nach einer Autopanne Hilfe in einem nahegelegenen Schloss. Was sie und das Publikum dort erwartet, ist der schrägste Trip, den man auf
einer Bühne erleben kann und an Exzentrik, wilder Anarchie und unerhörtem Glamour kaum zu überbieten: Wie ein Entertainment-Tsunami bricht ein rauschhaftes Rock’n’Roll-Spektakel mit jeder Menge Sex Appeal über uns hinein, das Salzburger Landestheater (das das Werk 2019 auf die Bühne hievte) spricht gar von einer „schleudertraumatischen Achterbahnfahrt mitten durch Science Fiction, Glamrock, Pornographie und Horrorfilmästhetik“. Über all dem Irrsinn, Wahnsinn und (scheinbarem) Unsinn schwebt stets die Frage, ob Begehren tatsächlich Sünde sein kann – oder ob es nicht einfach das Leben in seiner reinsten, unmittelbarsten Form ist? Verlust der Unschuld So verrückt die Handlung des Musicals klingen mag, so tiefgreifend, doppelbödig und gesellschaftskritisch ist ihr Subtext: Auch wenn der Titel etwas anderes vermuten lässt, steht bei der Rocky Horror Show weniger der Grusel als das Bedürfnis nach Freiheit, Selbstverwirklichung, Lebenshunger und gesellschaftlicher Non-Konformität im Mittelpunkt. Das betont auch O’Brien selbst: „Das Ganze ist wie ein böses Märchen und gleicht dem Sündenfall im Paradies. Es ist die Geschichte vom Verlust der Unschuld.“ Oberflächlich betrachtet mag es sich nur um eine bunte Rock’n’Roll-Show voller Witz und Humor handeln, gibt er zu. „Sieht
Foto: Jens Hauer
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etzig, frech, erotisch, extravagant, schrill, mitreißend und ganz sicher bizarr und skurril: Seit seiner Uraufführung 1973 in London bricht die Rocky Horror Show mit allen Konventionen der oftmals kitschigen Musical-Welt. Dabei fing alles unspektakulär an: Als Richard O’Brien Anfang der 1970er Jahre das schillernd-düstere Kabarett-Musical schrieb und komponierte, tat er das eigentlich nur aus Langeweile.
free me!
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man aber genauer hin, steckt die Geschichte voller Symbolik und psychologischer Momente.“
Tabubrüche Die Rocky Horror Show erzählt eine Story von Ausschweifung und Anstand, Einfalt und Exzess, Rausch und Rechtschaffenheit,
Trieb und Ekstase. Trash, Tabubruch, sexuelle Provokation, der Mut zum Zelebrieren von Genderneutralität sowie zum enthusiastisch-selbstbewussten anstatt zärtlich-vorsichtigem Niederreißen jeglicher gesellschaftlicher Grenzen macht sie zum zeitlosesten Zeitgeist in der Musical-Welt. Frank’n’ Furter, der allererste Musical-Trans-
Es geschah in einer Novembernacht ... Brad und Janet, frischverlobt, bleiben durch eine Autopanne bei strömenden Regen auf einer einsamen Landstraße liegen. Sie suchen Zuflucht in einem nahe gelegenen Schloss, dort tut sich der Abgrund der verbotenen Lüste auf ...
vestit, ist die in Strapsen gekleidete Personifizierung des Ausbruchs aus der Normativität und fordert nicht nur das konservative und heteronormative Gedankengut von Brad und Janet heraus. Indirekt scheint er uns ständig zu fragen, wer uns eigentlich lehrt, normal zu sein, wenn wir doch außergewöhnlich sind? Mit ungezügelter Energie zeigt er dem gesellschaftlichen System den Mittelfinger – und lachend, mitsingend und mittanzend tun wir es ihm gleich.
Sei du selbst! Denn es ist nur eine konsequente Weiterentwicklung einer Inszenierung als Monument jeglicher Verweigerung des Mainstreams und als Schrei nach Leben, dass die Rocky Horror Show sich als interaktives Musical begreift und das Publikum zum endorphingeschwängerten Mitmachen einlädt: An bestimmten Stellen wird nicht nur mitgegrölt und das Tanzbein geschwungen („Time Warp“!), sondern auch mit Reis, Zeitungen, Knicklichtern, Toilettenpapier und Konfetti geworfen sowie mit Wasserpistolen gespritzt. Wir alle werden Teil dieser wunderbaren Welt, in der Außenseiter das Sagen haben. Denn nicht an Kritiker oder Spießer richtet sich die Rocky Horror Show – sondern an all die AndersArtigen, Träumer und Aufmüpfigen. Wenn uns Frank, Rocky und sogar Brad und Janet eines gelehrt haben, dann, dass es okay ist, anders, ja eigenartig zu sein. Verrückt zu sein. Du zu sein. Alles, was es dafür braucht, ist ein jump to the left ... nRichard O’Brien’s Rocky Horror Show gastiert zwischen 15. und 27. Februar im MuseumsQuartier Halle E.
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SHORTFACTS Heimat Linz Genre Soul / R’n’B xing-music.com instagram.com/ xing_music_ facebook.com /XINGLYCHEE „XING“ erschien am 1. (digital) bzw. 21. Oktober auf Vinyl bei Parramatta.
10.11. Kramladen, Wien 19.11. Alter Schlachthof, Wels
LOKALAUGENSCHEIN Auch, wenn es sie nach Wien gezogen hat, hat XING sofort einen Lokaltipp für einen Besuch in ihrer Heimatstadt Linz parat: Das Salonschiff Fräulein Florentine. „Ich habe lange selbst dort gearbeitet. Es ist ein super schöner Safe Space für Kunst und Kultur, wenn man Konzerte hören oder einfach etwas trinken gehen möchte.“ Vor Anker liegt es im Linzer Bezirk Urfahr, neben dem Urfahraner Jahrmarktgelände. Das Fräulein Florentine ist eine Mischung aus Bar, Restaurant und Live-Location an Bord eines Schiffs. Es versteht sich laut Eigendefinition als „Raum für moderne Kunst und Kommunikation, soziale Schnittstelle, Veranstaltungsraum und (last but not least!) als Luftkurort.“ In wärmeren Monaten ist das Schiffsdeck ein echtes Highlight, mit einer großen Terrasse zum Sonnetanken an der Donau, mit Ausblick auf die Stadt. Regelmäßige Live-Konzerte, Mottoabende und -partys sowie Bar-Quiz oder Improtheater sorgen für Abwechslung im Programm. Das Fräulein Florentine ist nicht zuletzt auch eine empfehlenswerte Adresse, wenn man entspannt einen guten Brunch oder einen Cocktail in Linz genießen möchte. Sollte man sich also merken für den nächsten Besuch in der Stadt.
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Golden Girl
Mit ihrer packenden Soul-Stimme ist die Linzerin XING auf dem besten Weg, sich zum neuen Geheimtipp zu singen. TEXT: AMINA BEGANOVIC
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oul-Music von Erykah Badu und Lauryn Hill passt hervorragend in den nasskalten Herbst. Wer diese Art von Sound liebt, findet glücklicherweise auch in Österreich neues musikalisches Futter: Die junge Singer-Songwriterin XING präsentierte im Oktober ihre erste, gleichnamige EP mit fünf Songs, die die Herbst-Tristesse in ihre Schranken weisen. Das stilistische Spektrum reicht von Hip-Hop mit flotten Beats über R’n’B bis hin zu einer ordentlichen Portion Soul. „‘The Miseducation of Lauryn Hill’ war ein Album, das mich als Jugendliche sehr bewegt und inspiriert hat. Man hört definitiv die amerikanischen Einflüsse in meiner Musik,“ erklärt XING. Begonnen hat alles am Pop BORG Linz, wo die damals 15-Jährige mit dem Singen begann („Was eigentlich recht spät war!“). Die Schulbank gedrückt wurde mit Klassenkollegen Lou Asril, der XING sogleich als Backgroundsängerin anfragte,
als seine Karriere auf Touren kam. „Das war sehr spannend, da es Backgroundgesang nicht so oft in der österreichischen Musikszene gibt, höchstens mal eine Person, die am Klavier sitzt und Überstimmen macht. BackgroundsängerInnen als Part einer Band sind hierzulande selten. Das war natürlich auch stark von Musikstilen aus Amerika inspiriert – und weil es voll cool ist, Backgroundgesang zu haben!“ Der Push zum Solo-Projekt Nicht nur bei Lou Asril, auch später in Wien sammelte XING Bühnenerfahrung mit namhaften KollegInnen. „Ich bin 2018 nach der Matura nach Wien gezogen und hab Ines Kolleritsch (u. a. Gazelle And The Bear, Anm.) kennengelernt, sie wurde meine Gesangslehrerin. Ihr hat meine Stimme so gut gefallen, dass sie mich gefragt hat, ob ich nicht auch bei ihr Background singen möchte.“
Foto: Hanna Fasching
TERMINE
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Vom Selbsthass zu Selbstbewusstsein „Mama always used to tell me I could be a pretty girl, if I lose my belly, my hips and my other cuves“, singt XING über das Thema Bodyshaming in der Single „Was it?“.
Foto: Hanna Fasching
Schon bald kam bei XING aber der Wunsch nach einem eigenen Projekt auf. „Ich habe immer Songs geschrieben, aber die Hürde war trotzdem groß. Man muss sich halt schon trauen, vor allem in Österreich (lacht). 2019 hat dann Wolfgang Buchberger, Lehrer und Zweigleiter vom Pop BORG, ein Konzert im Posthof Linz veranstaltet, mit Projekten, die am BORG waren. Dort haben Acts wie Folkshilfe, Leyya und Krautschädel gespielt. Ich hatte gerade maturiert und wurde gefragt, ob ich auch an dem Abend spielen will. Dieses erste Konzert war der Extra-Push, den ich gebraucht habe, um mein Solo-Projekt zu starten.“ Silber suchen, Gold finden An den fünf EP-Songs hat XING gut zwei Jahre lang gefeilt, die erste Single „Own The Gold“ entstand aus ihrer Zusammenarbeit mit dem Produzenten Thomas Bernhard und erschien schließlich im Mai 2020. Eine sehr persönliche Nummer mit viel Geschichte und Botschaften: Zum einen erzählt sie vom „Culture Clash“, den sie als Linzerin mit chinesischen Wurzeln beim Aufwachsen zu spüren bekam. „Ich war immer das einzige Asian-Kid in meiner Klasse, immer ‚anders‘ als die anderen,“ erinnert sich die 22-Jährige zurück. Zum anderen vertont der Song auch die
Geschichte ihres Elternhauses. „Meine Eltern besitzen ein China-Restaurant und haben stets rund um die Uhr gearbeitet. ‚Searched for the silver, now we own the gold …‘ heißt es im Chorus und handelt davon, dass sie aus China nach Österreich gekommen sind, denn sie haben ‚Silber gesucht‘ und hier ‚Gold gefunden‘. Das hat mein Papa einmal gesagt. Meine Eltern waren früher sehr arm, doch in Österreich konnten sie eine ganz normale Familie werden. Dieser Umstand war für sie wie ‚Gold‘“. Von Liebe, Schmerz und Fatshaming Ungeschönt erzählt XING in der Single „Salty“ hingegen von Liebe und nagender Eifersucht in einer Beziehung, „Was it?“ wiederum behandelt das vieldiskutierte Thema Bodyshaming. Auch hier singt die Linzerin aus eigener Erfahrung: „Ich habe als Jugendliche plötzlich einen Busen und Hüften gekriegt, war aber nie dünn. Ich habe meinen Körper regelrecht gehasst. Doch irgendwann kam der Punkt, wo ich mich gefragt habe: Warum eigentlich? Kommt dieser Hass wirklich von mir selbst, oder von außen? Beim Fatshaming geht es so oft ums Äußere, um Kleidergrößen, statt wirklich um die Gesundheit. Ich habe es schließlich geschafft, das alles auszublenden, auch, wenn es nicht einfach war. Besonders in der chinesischen Kultur sind die Menschen ungebeten direkt in solchen Dingen.“ Ob sie für andere ein Role Model sein möchte? „Das war nicht mein Plan, denn ich singe über Persönliches, das mich beschäftigt. Wenn viele Leute sich davon aber angesprochen fühlen – why not?“, erwidert XING mit einem ansteckenden Lachen. Die EP wird sie im November bei einigen Terminen live präsentieren, an weiterem Material wird bereits gebastelt. „Wenn ich einen Song schreibe, habe ich das Gefühl, dass ich gehört und vielleicht auch verstanden werde. Außerdem stehe ich einfach gerne auf der Bühne!“
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Disney, Zauberei, Kindertheater und -musicals: Endlich tut sich für unsere Zukunftsgeneration wieder mehr auf, als nur in den eigenen vier Wänden für mäßig spannende Zwangsbespaßung zu sorgen. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
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ugegeben: Letztes Jahr gab es oft Familie im Überfluss, waren doch viele von uns während zahlreicher Lockdown-Wochen eng aneinander gepfercht zuhause gefangen und Eltern mussten zwischen Homeoffice und Homeschooling jonglieren. Zu kurz kam da nicht nur der eigene Freiraum,
sondern auch die gemeinsame Freizeit – das Spazierengehen im Park hat schließlich auch einen enden wollenden Reiz. Doch nun, dank stetem Impffortschritt, tut sich wieder mehr auf den heimischen Bühnen und endlich können auch die Jungen langsam aber sicher wieder „zum Zug kommen“, wie es uns lange verspro-
chen wurde. Einige Empfehlungen, wie Sie den Familienkreis nun wieder aufregend gestalten können, haben wir auf dieser Doppelseite für Sie zusammengetragen.
Disney In Concert lässt die Träume, die uns die Disney-Filme erzählen, leibhaftig erleben und in die zauberhaften Welten reisen. Die neue Show, die am 29. Mai in der Wiener Stadthalle D gastiert, firmiert demnach auch mit dem Untertitel „Dreams Come True“. Denn wir alle erinnern uns: Als kleine Träume fliegen lernten, einfach alles möglich erschien und in den kleinsten Augenblicken der größte Zauber steckte, war sie immer mit dabei – eine der wundervollen Melodien aus unseren Lieblings-DisneyFilmen. Die fantastischen Geschichten begleiten uns ein Leben lang, denn sobald „unser Disney Lied“ erklingt, werden die schönsten Erinnerungen geweckt. Von der Magie der kleinen Momente bis zur atemberaubenden Wucht der großen Emotionen, begleitet von faszinierenden Special Effects und einer überwältigenden multimedialen Darbietung der Filmszenen entsteht so gemeinsam mit Orchester und Starsolisten „livehaftig“ für einige Stunden ein Moment, in denen die Zuschauer losfliegen und träumen können. MAGISCHE SPANNUNG Jung, modern und dynamisch sind die „Fab Fox Fabolous“-Shows des österreichischen Zauberkünstlers Fab Fox (Foto), die im November in Baden, Oberschützen, Graz, Eisenstadt, St. Pölten, Krumbach und Wiener Neustadt gezeigt werden. Um sein Publikum in den Bann zu ziehen, braucht er keine verstaubten Requisiten wie Hut und Hase. Auch die Assistentinnen dürfen zu Hause bleiben, stattdessen wird auf coole Street-Dance-Einlagen, spektakuläre moderne Illusionen und eine Prise Humor gesetzt. Damit steht er für eine neue Generation der Zauberei, die das Publikum im 21. Jahrhundert abholt: Seine Schnelligkeit und Geschicklichkeit lassen etwa Geldscheine in Zitronen erscheinen oder digitale Blumen real werden. Fab Fox steht für eine unmittelbare, interaktive und sympathische Show, welche die ganze Familie zum Staunen bringt.
Bereits etabliert haben sich die österreichischen Weltmeister der Mentalmagie, Thommy Ten und Amélie van Tass: Ihre „Einfach zauberhaft!“-Tournee hat hierzulande bereits 100.000 Besucher begeistert! Ab April ist das Duo mit ihrer neuen und noch atemberaubenderen Show „Zweifach zauberhaft“in Wien, St. Pölten, Innsbruck, Feldkirch, Wiener Neustadt, Salzburg und Grafenegg zu sehen. Noch nicht genug Mentalmagie? Dann seien die amtierenden Europameister und Vize-Weltmeister Anca & Lucca empfohlen! Sie laden im November & Dezember im Park Hyatt Vienna Bel Etage zur „Salonmagie“, und zur „Mind-Reading Revolution“ am 7. November ins Theater Akzent. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Was das sympathische Paar zaubert, ist definitiv kein billiger Trick!
Fotos: Frank Embacher (Disney In Concert), Disney (Der König der Löwen), Arcadia Live (Paw Patrol), Theater auf Tour Wim Lanser (Peppa Pig), Volker Weihbold (Günther Lainer), Fab Fox Magic (Fab Fox Fabulous), Cocomico Theater de Haar (Bibi Blocksberg, Conni)
Zeit mit der Familie
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Fox Magic (Fab Fox Fabulous), Cocomico Theater de Haar (Bibi Blocksberg, Conni)
Peppa Pig ist ein sensationelles Familienmusical, das vom Erfolgsteam von „Feuerwehrmann Sam“ verantwortet wird und zwischen Januar & Februar in ganz Österreich gezeigt wird. Hierin geht es um ein süßes Schwein, das mit seinen Freunden eine große Party feiert: Girlanden und Luftballons füllen den gesamten Raum. Ein großer leckerer Schokoladenkuchen steht auf dem Tisch. Das wird ein ganz besonderer Tag! Während Peppa fröhlich draußen mit ihrem kleinen Bruder George und all ihren Freunden spielt, bereiten Mama Wutz und Papa Wutz die große Überraschung vor. Peppa hat keine Ahnung, was es sein könnte ... Paw Patrol lässt seit einigen Jahren die Herzen von Kindern auf der ganzen Welt höher schlagen: Angeführt von ihrem Freund und Lehrer Ryder bewältigen mutige Hundewelpen gemeinsam die verschiedensten Aufgaben zum Wohle der Sicherheit der BewohnerInnen der „Abenteuerbucht“ – zwischen 1. & 2. Oktober auch live in der Wiener Stadthalle F. Disneys Der König der Löwen darf als einer der besten und emotionalsten Filme der Disney-Studios gewertet werden: Wir reisen gemeinsam mit dem Löwenjungen Simba durch die unendlichen Weiten der Savanne und erleben Verrat, die Auseinandersetzung mit dem Tod und die Probleme des Erwachsenwerdens. Am 20. März wird der Film in der Wiener Stadthalle D gezeigt, das Pilsen Philharmonic Orchestra spielt dazu live die epischen und legendären Melodien aus der Feder von Elton John.
Bibi Blocksberg, die kleine und freche Hexe, saust mit ihrem Besen Kartoffelbrei zwischen November und Juli wieder durch ganz Österreich und erlebt dabei einen wirklich, wirklich verhexten Tag ...
Karneval der Tiere ist ein fröhliches Tierstimmenraten, das Günther Lainer gemeinsam mit dem Kammerorchester der Anton Bruckner Privatuniversität Linz am 10. Juli im Rahmen von Klassik am Dom zeigt.
Conni will zusammen mit ihren Freunden eine Zirkus-Aufführung zeigen. Doch es kommt, wie es kommen muss: Im Vorfeld geht einiges schief ... Mitgefiebert wird zwischen Dezember und Februar in ganz Österreich!
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Xm a s im m 2.12. | Insieme „Me M rry MixMas“ 6.12. | The Sound of Christmas „Da D s Weeihnachts-Special des Theater 82erH Haus“ 8.12. | Heerrliche Damen „Christmas arou und the Woorld“ 9.12. | Andreew Yo oung „Christmas Concert“ 10.12. | Denni n s Ja ale & The Teerry Blackwo ood Im mperials „Rockin’ Christmas Gospels“ 10.12. | Va alerie Sajdik* „Douce Nu uit – Christmas in Paris“ 11. & 12.12. | Roman Grinberg & KLEZ Zm metropol fe feat. Alioscha Biz „Swingin‘ Chanukka“ 14.12. | Andy Lee Lang & Band „Country Chr h istmas“ 15. & 16.12. | 25th Irish Christma m s Fe Festiva al 15.12. | Sirtaki Schrammeln* „Griechisch-Wiienerische Weihnacht“ 18. & 19.12. | Mo onti Beton & Jo ohann K. „Christmas Classics Ex xtravaganza“
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*Kleiner Saal
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DO. 18. 11. 2021 202 Hauffgasse 26, 1110 Wien
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wukvienna enna musik.wuuk.at
Währinger Wäh i Straaße St ß 59 10900 Wien
M I 24 . 1 1 .
BU N T SPE C H T 05 .11 .
PLEASE MADAME 13 .11 . C LU B 101
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26.11.
15 .11 . J E TH R O T UL L‘S
MARTIN BARRE
Takeshi‘s Cashew w
21.11.
FISCHER-Z
KoiKoi
23 .11 . E L E V E N EM P IRE
STURLE DAGSLAND
Yegor Zabelov
29.11 . B LU E M O N DAY
HANS THEESSINK & BIG DADDY WILSON
27.11.
05 .12 .
GREEEN + FRINK
Villagers
14 .12 .
SOPHIE HUNGER 15 .12 .
NATHAN GRAY
Sharktank L d Lydmor YellowStraps
ROACHFORD
DI 3 0 . 1 1 .
Vollständiges Programm unter: w w w.rockhouse. at Rockhouse Salzburg Schallmooser Hauptstr. 46, 5020 Salzbur zburg service@rockhouse.at | www.rockhouse.at use.at
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DER PLATTENLÄSTERER
GEWINNSPIELE Die Gewinnspiele der aktuellen Ausgabe finden Sie auf den Seiten 08–10, 14–15 & 18–19.
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Fotos: Hersteller, oeticket
Journalist Markus Höller versus Slipknot
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Die besten, größten und wundervollsten Alben der Musikgeschichte: nach fast einhelliger Kritiker-Meinung sind sie in Stein gemeißelt. Aber sind sie das wirklich? Ich finde nicht. Wie zum Beispiel „Iowa“ von Slipknot. Als ich pünktlich zum Beginn des neuen Jahrtausends, mitten in der oft zweifelhaften Wolke des Nu Metal, unverhofft auf das Debütalbum von Slipknot stieß, wurde mir ganz warm ums Herz. Neun Wahnsinnige, die mit kompromissloser Härte auf den Spuren von Slayer Eierbären à la Limp Bizkit ordentlich nass machten. Der Nachfolger „Iowa“ von 2001 brachte noch mehr Schmalz wie etwa die Abrissbirne „People = Shit“ und gilt bis dato nicht nur als das härteste, sondern in diversen Wertungen auch beste Album der Jungs aus Des Moines. Aber ist ärger auch immer gleich besser? Nein, sage ich. Denn die Single-Auskopplungen „My Plague“ und „Left Behind“, auf denen Frontmann Corey Taylor erstmals auch so etwas wie Gesang statt nur brachiales Gegrunze von sich gibt, weisen die Richtung in das wahre Album-Highlight der Band. Denn das Nachfolgealbum „Vol. 3: (The Subliminal Verses)“, das einzige der Band unter Anleitung von Mastermind Rick Rubin, findet exakt die richtige Balance zwischen der bekannt brutalen Herangehensweise, raffiniertem Songwriting mit tatsächlichen Hooklines und einer perfekt polierten Produktion. Jahrhundertnummern wie „Duality“, „Welcome“ oder „Before I Forget“ sind Abbild der Band am Höhepunkt ihres Schaffens. Abwechslungsreich, mit nach wie vor unglaublichem Punch – aber teilweise mit fast schon radiotauglicher Zugänglichkeit für ein breiteres Publikum. Im Gegensatz zur oft hochgelobten „Iowa“, die über eine Stunde lang alles niederplaniert und beim Hörer für leichte Ermüdungserscheinungen sorgt, wird einem hier nie fad. Man kann sie an manchen Tagen sogar schon zum Frühstück hören. „Iowa“ mag zwar für die Slipknot-Ultras die maximalen Härtepunkte absahnen, „Vol. 3“ ist aber objektiv betrachtet das Album, das die Kids der Nullerjahre ihren Enkeln vorspielen werden.
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Die nächste Ausgabe erscheint am 1. Dezember.
Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteur & Chef vom Dienst: Stefan Baumgartner Anzeigen: Tamara Gosch, MA, Mag. Roberta Scheifinger Anzeigenproduktion & Verrechnung: Susanne Franzl Redaktion: Stefan Baumgartner, Amina Beganovic, Robert Fröwein, Markus Höller, Manuel Simbürger Lektorat: Gunther Natter Fotos: siehe Copyright Cover: Leutgeb Entertainment Group Medien-inhaber, Eigentümer, Redaktionsanschrift: CTS Eventim Austria GmbH, !ticket Eventmagazin, Mariahilfer Straße 41–43, 1060 Wien Designkonzept, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager Druck: Walstead NP Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich:
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