!ticket Dezember 2021

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Österreichische Post AG / MZ 15Z040254 M, CTS Eventim Austria GmbH, Mariahilferstraße 41–43, 1060 Wien; Preis: € 2,90

!ticket A BA Österreichs Eventmagazin Nr.1

musik show 2021 22 sport theater kabarett

DEZ/JÄN

Ausgabe 246

2,90 €

Damit sind Sie live dabei!

FORMEL 1

Thank you for the music!

Ernst Hausleitner über den Elitensport in Spielberg

die letzte nacht der welt

MISS SAIGON

Das Wiener Raimund Theater feiert die Wiederöffnung bombastisch: Gemeinsam mit dem Publikum reist man in „Miss Saigon“ nach Vietnam und taucht ein in eine bewegende Liebesgeschichte!


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Fast & Furious 9

Und täglich grüßt

Deine Weihnachtsunterhaltung auf Knopfdruck. Erlebe mit dem Sky Cinema Paket jeden Tag einen neuen Film, mit Blockbustern kurz nach dem Kino und riesiger Filmvielfalt für die ganze Familie - natürlich ohne Werbeunterbrechung.


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h grüßt die Liebe

Der kleine Roald Dahl und die Maus

in den ersten 12 Monaten statt € 16 mtl. Zusätzlich zum Entertainment Plus Paket * Mindestvertragslaufzeit 12 Monate zzgl. (anteilig) Monat des Vertragsbeginns. Die Buchung des Sky Entertainment Plus Pakets ist Voraussetzung für die Buchung des Sky Cinema Pakets. Der Gesamtpreis für beide Pakete beträgt während der Mindestvertragslaufzeit € 30,50 mtl. (davon entfallen € 12,50 auf das Sky Cinema Paket), danach € 40 mtl. (davon € 16 für das Sky Cinema Paket). Aktion gilt bis 31.12.2021 und nur für private Neukunden, nicht verfügbar bei TV-Empfang via T-Mobile, variiert bei Kabelnetzen (Programmangebot, Empfangbarkeit). © sky.at/bildnachweis


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ABBA Wenn ABBA auf der Bildfläche erscheinen, dann hält der Rest der Musikwelt den Schnabel. Die alten Damen und Herren pendeln zwischen Regression und Progression und begeistern damit die ganze Welt.

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rst kürzlich war ich auf Konzerten einer jungen, österreichischen HipHopperin und eines Rap-Duos, die es als Teil ihrer Darbietung verstanden, unter Johlen des heranknospenden Publikums kollektiv die elendige Gattung Mannzu dissen und als Wurzel allen Übels zu entlarven. Zugegeben, ich war amüsiert, denn einige der etwas holprig skandierten Missbilligungen waren trotz künstlerischer Überhöhung durchaus als treffliche Karikatur zu sehen – und schließlich komme ich aus einer Generation, in der man noch die Fähigkeit erlernt hat, über sich selbst lachen zu können. Jedoch ließ mich das drollige Aufbegehren dann doch auch nachsinnen: Würden sie mich, wenn sie mich als alten, weißen Mann vom Bühnenrand aus im Publikum ausmachen würden, in bester Comedy-Manier vorführen und zerlegen? Perzipiert man die breit gefächerte Kulturbranche – sei es darstellende Kunst, Literatur, Film oder eben Musik – fällt auf, dass von einer kleinen, dafür aber besonders motivierten Neigungsgruppe ein neues Hassobjekt erkoren wurde: der alte, weiße, heterosexuelle Cis-Mann. Er ist die Inkarnation des ewig Gestrigen, genießt diese Gattung immerhin von Geburt an Privilegien, die andere nicht haben. Er steht kollektiv für eine Gesellschaft, deren Strukturen sich an den Bedürfnissen einer

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einzigen Gruppe orientiert und in der Frauen, oder gar queere Menschen und People of Color weniger Platz und weniger Macht haben. Jahrzehntelang haben weiße Männer meist fortgeschrittenen Alters die Geschicke der Welt bestimmt, waren in den entscheidenden Positionen in Politik und Wirtschaft. Und sie blieben, solange es irgend ging, unter sich. Auch heute noch ist die Dominanz des alten, weißen Manns merklich, wird aber zunehmend aufgeweicht – und das ist verdammt gut so. Dass dabei aber automatisch nach den Bürgerrechtsbewegungen des 20. Jahrhunderts und den Kämpfen der Identitätspolitik die Bezeichnung selbst zum ideologischen Kampfbegriff – und seine (manchmal unfreiwilligen) Vertreter zum Feindbild einer offenen und toleranten Gesellschaft – geworden sind spricht weder von einer offenen noch von einer toleranten Gesellschaft. Ja, wir haben weltweit ein Problem: Egal, wohin man auf diesem Planeten seine Blicke wirft – überall werden Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihrer sexuellen oder politischen Orientierung diskriminiert und manchmal sogar sanktioniert.Aber: Es bringt wenig, neue Gräben zu schaufeln anstatt bestehende zuzuschütten. Auch wenn es stimmt, dass Männer weniger körperliche und sexuelle Gewalt erfahren als Frauen, weniger Altersarmut erleiden,

im Durchschnitt deutlich mehr verdienen, viel eher Führungspositionen innehaben und an politischen Entscheidungen beteiligt sind, nicht unbedingt lächeln oder sich um ihr Aussehen kümmern müssen, um überhaupt mitreden zu dürfen, ist es ungünstig, „alte weiße Männer“ als kollektiven Kampfbegriff auszurufen. Natürlich, die Überspitzung kann pointiert eingesetzt hie und da und je nach Kontext hilfreich sein, um Anstöße zu geben, seine Privilegien zu hinterfragen, solange man kein Hardliner ist.Aber auch ein alter, weißer Mann ist immer noch ein Individuum. Er ist ein Mensch, er empfindet auch Anstrengungen und stirbt nicht umsonst im Schnitt gut fünf Jahre früher als sein weibliches Spiegelbild. Das Patriarchat ist höchst ungesund für das Individuum Mann, er ist gewissermaßen eine Risikogruppe. Und: Nicht jeder alte, weiße Mann ist privilegiert und automatisch ein CisTäter. Diese Generalisierung ist eine Aggression, die auf das weibliche Geschlecht bezogen zurecht einen Aufschrei nach sich ziehen würde. Deswegen plädiere ich – gerade auch in der progressiven Kunst – dafür, anstatt billige, exklusive Punchlines den inklusivenVerstand sprechen zu lassen.Letztlich sind wir alle: Menschen. Stefan Baumgartner (Chefredakteur)

Fotos: Open Road Films Jens Koch Illustration: Österreich in leiwanden Grafiken

EDITORIAL

Der Cis-Täter


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JAN FEB MAR APR MAI JUN JUL AUG SEPT OKT NOV DEZ

IN DIESER AUSGABE

[14] Theater im Park alles außer Ausdruckstanz und Puppenspiel [16] Bodo Wartke stellt die Frage, ob wir alles beim Alten lassen oder Neues wagen sollen [18] Formel 1 ORF-Kommentator Ernst Hausleitner über den Elitensport in Spielberg [22] ABBA präsentieren auf „Voyage“ und bei zahlreichen Hommages eine Reise in die Vergangenheit [24] Holiday on Ice entführt mit der neuen Produktion „Supernova“ in fremde Galaxien Rammstein. Zehn Jahre dauerte es, bis Rammstein mit ihrem aktuellen Album „Rammstein“ den Nachfolger von „Liebe ist für alle da“ präsentierten. Hierauf folgte die gigantische Tournee, die kommendes Jahr auch in Klagenfurt Station macht. Bis dahin soll es, wenn man Gitarrist Richard Kruspe Glauben schenken darf, auch schon ein neues Album geben ...

Fotos: Open Road Films, Jens Koch, Illustration: Österreich in leiwanden Grafiken

oeticket auf Spotify. Seit Juli ist oeticket nicht nur auf Instagram, Facebook und Twitter aktiv, sondern dreht auch auf Spotify die Lautsprecher auf die sprichwörtliche 11: Monatlich werden bis zu zwei Playlisten veröffentlicht, die zu einem bestimmten Thema – sei es ein Festival, ein bestimmter Künstler oder ein Genre – eine akustische Brücke schlagen und somit „Lust auf mehr“ machen soll. Ganz aktuell: Hannes Cistota, Musikleiter vom WUK, hat uns eine Songauswahl zusammengestellt, die Europa feiert!

Foo Fighters. Die Foo Fighters bringen mit „Studio 666“ ihren ersten eigenen Spielfilm auf die Leinwand, es ist eine Mischung aus Musik, Comedy und Horror. Neben der Band sind darin auch Whitney Cummings, Leslie Grossman, Will Forte, Jenna Ortega und Jeff Garlin zu sehen. Der Film wird am 25. Februar in den amerikanischen Kinos anlaufen, ein internationaler Starttermin soll bald bekannt gegeben werden. „Nach Jahrzehnten lächerlicher Musikvideos und zahlreicher Musikdokumentationen war es endlich an der Zeit, die nächste Stufe zu erreichen … eine Horrorkomödie in Spielfilmlänge“, so Dave Grohl. Und dies verspricht auch der Inhalt: Im Film ziehen die Foo Fighters in ein Herrenhaus in Encino, das eine grausame Rock’n’Roll-Geschichte hat. Dort wollen sie ihr 10. Album aufnehmen. Doch sie werden mit übernatürlichen Kräften konfrontiert ...

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SCHEINWERFERLICHT

Justin Bieber tourt endlich wieder über den Globus: Die „Justice World Tour“, die am 24. März 2023 in der Wiener Stadthalle D Station macht, ist nach Justins neuestem Hit-Album „Justice“ benannt. Es erschien diesen März und war mit fast 9 Milliarden Streams das meist-gestreamte Album in 117 Ländern, darunter mit Hits wie „Peaches“ (mit bisher über 2,5 Milliarden Streams) und „Stay“ gemeinsam mit Kid LAROI. Die Show, so kündigt Justin an, wird ganz großes Kino ...

Helene Fischer kommt nach der Geburt ihres Babies mit „Rausch“ am 8. April nach Bad Hofgastein, am 20. August auf die Sonderfreifläche der Messe München und vom 5. bis 10. September 2023 in die Wiener Stadthalle D!

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Fotos: Barracuda Music (Justin Bieber), Leutgeb Entertainment Group (Helene Fischer), Hendrik Schneider (Bilderbuch), Mads Perch (Placebo), Marcel Brell (Rainhard Fendrich)

Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin

Lange, viel zu lange mussten wir Kulturveranstaltungen im „normalen Rahmen“ vermissen! Aber dafür versprechen die kommenden Monate mit Künstlern wie Ed Sheeran, Justin Bieber, Placebo, Helene Fischer, Robbie Williams, Imagine Dragons, Bilderbuch, Placebo, Rainhard Fendrich mit Symphonieorchester im edlen Rahmen vor Schloss Schönbrunn und vielen mehr wieder ein großartiges „back to live“! Aber auch bevor sich die internationalen Stars wieder auf Reise begeben ist schon für Spannung gesorgt: Zwischen Dezember und Februar erleben Sie bei den ÖSVWeltcupveranstaltungen wieder sportliche Leistungen auf höchstem Niveau, ob auf der Abfahrtsstrecke in Zauchensee, im Zielstadion des Slalomhanges in Schladming oder an der Skisprungschanze und Langlaufloipe in Seefeld – eine gehörige Portion Action ist Ihnen gewiss! Roberta Scheifinger


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Bilderbuch gehen 2022 mit ihrer neuen Platte „Gelb ist das Feld“, die am 25. März veröffentlicht wird, wieder auf Tour. Momentan befinden sie sich auf der anderen Seite des Atlantiks auf Tour (!), ab April wird aber endlich wieder die Heimat bereist und man gastiert im Großen Festspielhaus Salzburg, dem Linzer Brucknerhaus, dem Arena Wien Open Air und den Grazer Kasematten!

Rainhard Fendrich tourt nicht nur aktuell und bis kommenden Herbst mit seinem aktuellen Album „Starkregen“ durch Österreich, sondern wird am 3. Juli auch vor Schloss Schönbrunn im Ehrenhof einkehren: Dort präsentiert er zusammen mit Christian Kolonovits und großem Symphonie-Orchester vor der atemberaubenden Kulisse ein bombastisches und einmaliges Konzerterlebnis. Es ist dies für Fendrich kein Novum: Bereits 1992 war er zusammen mit Kolonovits und den Wiener Symphonikern anlässlich der Eröffnung der Wiener Festwochen zu erleben. Nun gibt es, 30 Jahre später, nochmals seine größten Hit in einem ganz besonderen Rahmen!

MACH 2022 ZU DEINEM EVENTJAH A R!

Placebo kündigen ihr langersehntes, neues Album an: Neun Jahre nach dem Release von „Never Let Me Go“ erscheint nun ihr achtes Studioalbum „Loud Like Love“ am 25. März. Bereits bekannt sind mit „Beautiful James“ und „Surrounded By Spies“ die ersten beiden Höreindrücke. Dass neben den alten Hits auch die neuen Songs live abgefeiert werden müssen, steht außer Frage: Gelegenheit dazu gibt es am 2. November in der Wiener Stadthalle D. Jetzt Tick icketss und Gutscheine für mehr als 75.000 Events vents schenken n.

oeticket.com highlights

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Blutende S

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Ergreifende Musik, eindrucksvolle Bilder, atemberaubende Bühnentechnik, überbordende Gefühle: Mit dem zeitlosen Musical-Meisterwerk „Miss Saigon“ eröffnet das Raimund Theater endlich wieder seine Pforten. TEXT: MANUEL SIMBÜRGER

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Zeitlos Willkommen in der Welt von „Miss Saigon“, dem internationalen Erfolgsmusical, das nicht nur als einer der allerbesten Vertreter seiner Zunft, sondern auch als bewegendste Liebesgeschichte unserer Zeit gilt. Kim und Chris, das sind eine 17-jährige Vietnamesin und ein junger, g’standener US-amerikanischer GI, die sich während der letzten Tage des Vietnamkrieges kennen und lieben lernen. Wir befinden uns in Saigon, schreiben das Jahr 1975, die Welt ist eine andere und doch dieselbe – was „Miss Saigon“

Liebe versetzt Berge Kim und Chris, das sind eine 17-jährige Vietnamesin (Vanessa Heinz) und ein junger, g’standener US-amerikanischer GI (Oedo Kuipers), die sich während der letzten Tage des Vietnamkrieges kennen und lieben lernen. ... Foto: Matt Crockett

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as Sehnende, das Ewigsuchende, das schließlich Ankommende, das Grenzüberschreitende, das Verschmelzende, das gegen alle Widrigkeiten Durchsetzende, der freie und deshalb haltlose Weg ins Ungewisse – formuliert ist es eine Klischeefalle. Wenn man aber diese Idee zum Zeit, Raum und Menschsein überwindenden Prinzip erhebt, wenn man den Mut findet, Träume tanzen zu lassen und furchtlos in den eigenen Gedanken zu flanieren, dann wird sie zur Projektionsfläche und zum Sinnbild eines episch-zeitlosen Liebesbriefes über Intimität, Verbundenheit, Seelenverwandtschaft, Begehren und Schmerz in reinster, unmittelbarer Form. Dann entstehen Liebesgeschichten, so tragisch, so brodelnd intensiv, und doch so irritierend hoffnungsfroh, dass wir im tristen Alltagschaos wieder unsere Seele spüren und an die große Zwei glauben: Romeo und Julia. Orpheus und Euridyke. Harry und Sally. Susi und Strolchi. Jack und Rose. Rick und Ilsa. Beyoncé und JayZ. Kim und Chris. Bei den beiden letztgenannten landet sogar ein gigantischer – echter! – Hubschrauber auf der offenen Musicalbühne, weil Liebe eben nicht nur Berge, sondern auch Genre-Konventionen versetzen kann.


Sehnsucht TIM_08_11_Coverstory VBW Miss Saigon_g_KSB.qxp_Layout 1 25.11.21 10:57 Seite 2

auch 32 Jahre nach seiner frenetisch bejubelten Uraufführung in London faszinierend zeitlos macht: Die beiden verbindet eine Liebe, die von Distanz geprägt ist, die nicht sein darf, weil die aktuellen Umstände verlangen, sich voneinander fern zu halten. Die Unglücklichen trennen Grenzen, so hoch, Einkerbungen, in der Menschheitsgeschichte so tief eingedrungen, dass sie nicht überwunden, nicht ausgemerzt werden können. Es ist der Vietnamkrieg, der das tragische und über Jahre andauernde Schicksal von Kim und Chris besiegelt, aber es könnte eigentlich jeder Krieg sein, jede Intoleranz – jede Pandemie. Eskalation als Normalzustand. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Kim und Chris sind Romeo und Julia, nur mit sozialpolitischem Touch. „Miss Saigon“ ist aufrüttelnd, hoch emotional – und hält dort den Blick drauf, wo andere Musicals wegschauen.

GEWINN SPIEL Wir verlosen 2x2 Freikarten für „Miss Saigon“. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen: www.ticketmagazin.com

Endlich in Wien Wegschauen, das tun auch die Vereinigten Bühnen Wien nicht, im Gegenteil: Das spektakuläre Musical der Extraklasse eröffnet mit Trompeten und Fanfaren Anfang Dezember das frisch renovierte Raimund Theater. Pandemiebedingt mit einem Jahr Verspätung, aber nun ist es endlich soweit, der legendäre Hubschrauber wird in Wien landen – das erste Mal übrigens, denn obwohl „Miss Saigon“ bereits in 32 Ländern die Taschentuch-Produktion ankurbelte und bis dato den emotionalen Haushalt von mehr als 36 Millionen Zuschauer gehörig durcheinanderwirbelte, war das Stück noch nie in

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der österreichischen Hauptstadt zu sehen. Basierend auf der französischen Novelle „Madame Chrysanthemum“, die auch Puccinis Oper „Madame Butterfly“ inspirierte, schufen Originalproduzent Cameron Mackintosh (u. a. „Cats“, „Phantom der Oper“, „Les Misérables“), Alain Boubil (Buch und Liedtexte) sowie Claude-Michel Schönberg (Musik) ein Musical, das unter die Haut geht – und das gemeinsam mit den genannten Mackintosh-Produktionen zu den „Big Four“ des Musicals zählt. „Das Buch des Stücks zählt aus dramaturgischer Sicht zu einem der besten im Bereich Musical“, zeigt sich VBW-Intendant Christian Struppeck stolz. Emotionales Sammelsurium Im Raimund Theater ist eine adaptierte und modernisierte Fassung des Originals zu sehen. Die brandneue deutsche Übersetzung stammt von Star-Musical-Autor Michael Kunze („Elisabeth“, „Tanz der Vampire“). „Das Stück hat bis heute nichts von seiner Faszination und Stärke verloren“, betont Struppeck, „und auch dem neuen Team hat viel daran gelegen, ‚Miss Saigon’ mit all seinen eindrucksvollen Elementen auch in dieser Version zu einem echten Musical-Erlebnis zu machen, das dem Publikum alles bietet: großes Orchester, eine große Cast, ergreifende Musik, eine packende, hochemotionale Geschichte sowie ein atemberaubendes Bühnenbild mit fesselnden Spezial-Effekten.“ Der Mix aus Drama, Lovestory und Zeitgeschichte mag nicht immer leichte Kost sein, aber die Songs mit Gänsehautfaktor, die imposante und dichte Inszenierung, die extravaganten Choreographien, die spektakuläre Bühnentechnik und vor allem das fernöstliche Lokolkolorit sorgen trotzdem für den ersehnten Mu-

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sical-Eskapismus: Binnen Sekunden entsteht eine fesselnde Sogwirkung, die das Publikum in seinen Bann zieht. Trotz der großen Schauwerte stehen aber stets die Gefühle im Fokus. Struppeck: „Man taucht komplett in die fernöstliche Welt und Emotion des Stücks ein, da alles unglaublich berührend und authentisch inszeniert ist.“ Von Kitsch ist „Miss Saigon“ aber meilenwert entfernt, ist vielmehr eine offene Wunde, die nur langsam heilt, und Sehnsucht nach einer besseren Welt gleichermaßen.

Heinz ist es die „emotionale Reise von Kim, vom schüchternen Waisenkind zur kämpfenden Mutter“, die sie „sowohl schauspielerisch als auch gesanglich“ fordert – aber scheinbar nicht überfordert, denn Struppeck streut der 23-Jährigen Experten-Rosen: „Vanessa vereint alle Eigenschaften, die man für diese Rolle mitbringen sollte. Sie hat einerseits das unschuldige, schüchterne Auftreten, gleichzeitig aber auch eine große Entschlossenheit und Stärke, die für die Entwicklung Kims so wichtig sind.“

Kim und Chris Eine epische Liebesgeschichte steigt und fällt natürlich mit den Hauptdarstellern: Die in Hongkong geborene Newcomerin Vanessa Heinz spielt sich als Kim die Seele aus dem Leib, der Niederländer Oedo Kuipers, der seinen Durchbruch mit der Titelrolle in „MOZART!“ feierte, begeistert als innerlich zerrissener Soldat. Gegen 1.800 Bewerber haben sich die beiden durchgesetzt. Sowohl Heinz als auch Kuipers beschreiben Kim und Chris als ihre Traumrollen, die aber auch mit großen Challenges verbunden sind. Bei

Tränen Während sich Heinz vor den Proben (unisono: „Wir freuen uns jeden Tag darauf!“) nochmal näher mit dem Vietnamkrieg befasst hat, bereitet sich Kiupers bereits „seit dem Studium“ auf die Rolle des Chris vor, erzählt er mit Augenzwinkern. Der 32-Jährige hat Erfahrung mit tragischen Liebesgeschichten, stand auch schon als Romeo in „Romeo und Julia“ auf der Bühne. Die Rolle des Chris aber liegt ihm näher. „Sein Verhalten ist dem sehr ähnlich, wie ich es machen würde.“ Das dramatische Ende sei seine Lieblingsszene, so der selbst titulierte „absolute Romantiker“: „Musik, Gesang und Schauspiel kommen besonders in dieser Szene perfekt zusammen.“ Für Vanessa Heinz ist es die Nicht-Verharmlosung von wahren Ereignissen, die „Miss Saigon“ für sie in den Musical-Olymp hebt. „Im Kontrast dazu steht die wunderschöne Musik, die gegen die düstere Geschichte arbeitet, was die Schicksale der Figuren umso berührender macht.“ Apropos: Bereits bei den Proben, erzählt Struppeck, flossen aufgrund der emotionalen Wucht von „Miss Saigon“ Tränen. „Dieses Musical wird emotional sicherlich niemanden im Publikum kalt lassen können. Ein Jahrhundertwerk.“ n „Miss Saigon“ spielt es bis Ende Juni im Wiener Raimund Theater.



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Parkway Drive sind derzeit wohl eine der bekanntesten Anlaufstellen für erstklassigen Metal, was nicht nur an den Songs selbst, sondern sicher auch am Fleiß und Ehrgeiz der Australier liegt, die sich von Anfang an den sonnengebräunten Hintern abgespielt haben. Von ihren Qualitäten kann man sich im Rahmen der „Viva The Underdogs“-Tour gemeinsam mit While She Sleeps überzeugen, die am 18. September in der Wiener Stadthalle D Station macht. Und: Ein neues Album ist auch bereits in Mache!

Avril Lavigne veröffentlichte mit „Bite Me“ Mitte November den ersten Eindruck ihres siebten Studioalbums, mit welchem sie wohl mehr als deutlich zu ihren Wurzeln der 00er-Jahre zurückkehren wird, zeitgleich aber auch mehr Zähne zeigt als je zuvor. Am 17. März hat man in der Wiener Stadthalle D Gelegenheit, die Pop-Punkerin aus dem fernen Kanada endlich wieder live zu erleben – und wir sind uns jetzt schon sicher: Es wird nicht nur ihr „Sk8er Boi“ abgefeiert werden ...

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Fotos: Tereza Mundilova (Mavi Phoenix), Warner Music (Avril Lavigne), Travis Shinn (Machine Head), Kane Hibberd (Parkway Drive), Milena Verlag (Kossdorff), KiWi (KiWi Musikbibliothek)

Machine Head werden im Sommer des kommenden Jahres eine neue Studioplatte auf den Markt bringen. „Wir machen große Fortschritte bei mindestens sechs verschiedenen neuen Songs, inklusive einem zehnminütigen Epos“, verrät Frontmann Robb Flynn aus dem Studio. Kurz danach geht es dann auch schon auf Tour: Gemeinsam mit den Vikinger-Heroen Amon Amarth und The Halo Effect, einer neuen Supergroup aus ehemaligen Mitgliedern von In Flames, lässt man am 17. September die Wiener Stadthalle D erzittern!


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Jan Kossdorff Sinnkrisen im Leben hat jeder, jeder bewältigt sie anders: Die einen radeln ziellos durch das österreichische Hinterland, die anderen wiederum verlieren sich in der reichen Welt der Musik. Dabei werden selten Antworten gesucht, sondern ist vielmehr der Weg, den man dabei überwindet, die Katharsis auf dem Weg zur Selbstverwirklichung. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

KiWi Musikbibliothek Radikal subjektive Liebeserklärungen an die Musik Im Herbst 2019 hat der Verlag Kiepenheuer & Witsch eine neue Buchreihe ins Leben gerufen: Für die „Musikbibliothek“ schreiben KünstlerInnen über ihre Lieblingsband – eine willkommene Abwechslung zum etablierten Musikjournalismus, sind doch „Journalisten die größten Huren“, wie wir seit Heinz-Christian Straches geplanter Übernahme der Kronenzeitung wissen. Aber allen Ernstes: Das Feuilleton fußt glücklicherweise weitestgehend neben Information auch auf Meinung und lebt, nicht selten, gerade von kontroversen Ansichten und glühenden Leidenschaften des jeweiligen Journalisten. Somit ist der Sprung zur Literatur tatsächlich nur ein geringer, und doch ist es erfrischend, wenn keine gesichtslosen Kritiker, sondern bekannte Gesichter teilhaben lassen an ihren Euphorien – seien es Charly Hübner („Ladykracher“), der Motörhead lautstark abfeiert, Helene Hegemann („Axoltl Roadkill“), deren Ruhrpott-Tristesse von Patti Smith aus den Angeln gehoben wurde oder Wolfgang Niedecken (Gründungsmitglied der Kölschrock-Band BAP), der ohne des Einflusses von Bob Dylan nie Musiker geworden wäre – und viele mehr. Das hat zwar nicht immer viel Substanz, ist aber immer subjektiv erquicklich.

Horak am Ende der Welt Jan Kossdorff, erster männlicher Autor im ehemaligen „Ersten Wiener Frauenverlag“ und jetzigen Milena Verlag, legt mit „Horak am Ende der Welt“ ebda. seinen fünften Roman vor und erzählt auf gut 200 Seiten oberflächlich erstaunlich wenig, zwischen den Zeilen dabei aber sehr viel: Die Sinnsuche zieht sich durch Kossdorffs Œuvre, und so ist es auch hier der titelgebende Schriftsteller Jakob Horak, der sich in seinem Lebensmittelpunkt in einer veritablen Sinnkrise befindet und nach einer Lesung im österreichischen Hinterland – wie könnte es auch anders sein: dem Waldviertel – strandet. Wobei: „Strandet“ ist vielleicht der falsche Begriff, vielmehr radelt er ziellos durch das Grenzland zwischen Österreich und Tschechien, das ihm bereits aus seiner Jugend bekannt ist, und trifft dabei auf allerlei Menschen, die ihm auf seinem hürdenreichen Weg zur Selbstverwirklichung nicht immer Antworten, oft aber treffende Gegenfragen stellen. Mit Horak ist Kossdorff somit ein Paradeexempel der Gattung „Mann“ gelungen, dessen Leidenschaft ihm selbst die größten Leiden schafft.

MAVI PHOENIX

Marlon Das neue Album kommt am 25. Februar, die Tour folgt im April. Nach dem erfolgreichen Debüt „Boys Toys“ meldet sich Mavi Phoenix am 25. Februar mit der Veröffentlichung seines neuen Albums „Marlon“ zurück – und das selbstbewusster, leichter sowie gitarrenlastiger als zuvor. Vorgestellt wird selbiges live ab Mitte April in der Arena, dem Rockhouse, dem Treibaus und dem ppc.


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Michael Niavarani und Georg Hoanzl präsentieren die neue Saison unter Platanen: Alles außer Ausdruckstanz und Puppenspiel. TEXT: SEBASTIAN FASTHUBER

Was bringt die kommende Saison im Theater im Park? Georg Hoanzl: Wir haben grob gesagt wieder zwei Themen: Gastspiele von Künstlern aus allen Sparten und zwei neue Eigenproduktionen. Aber das kann Nia besser beantworten. Herr Niavarani, ich habe vorab die Info erhalten, es kommt ein Stück von Ihnen. Aber man weiß nicht, ob es schon fertig ist, wie es heißt und was es wird. Michael Niavarani: Völlig richtig. Nein, wir haben uns gedacht, wenn man schon in einem zauberhaften Park spielt, muss man sich einmal im Leben mit Shakespeares „Sommernachtstraum“ beschäftigen. Das Stück handelt davon, dass man verrückte Sachen macht, wenn es heiß ist und man ein bisschen geil wird. Es ist eines der lustigsten Stücke von ihm, aber auch eines der schwierigsten. Wir müssen uns darauf einlassen, dass es hinter unserer Welt noch eine Welt gibt, die uns beeinflusst. Das passt wunderbar in diesen Garten. Shakespeare hat unsterbliche Werke hinterlassen. Zu seiner Zeit waren die Stücke jedoch Volkstheater. Das ist auch Ihr Ansatz. Niavarani: Er war Theater-Handwerker, Autor,

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Schauspieler, Produzent und Mitbesitzer des Globe in einem. Und das Arschloch (lächelt dabei) hat nebenbei halt Weltliteratur gemacht. Etwas, das mir versagt ist. Aber der Ansatz ist ein ähnlicher. Er war der erste, der Psychologie verstanden hat. Die Leute haben sich als Menschen auf der Bühne wiedererkannt. Shakespeare hatte im Durchschnitt 3.000 Leute im Publikum, das war Massenunterhaltung. Die Stücke wurden geschrieben in dem Bewusstsein, dass sie den größten Sauproleten und Betrunkenen ebenso gefallen müssen wie Ärzten und Philosophen. Georg Hoanzl hat ein zweites Projekt erwähnt. Was wird das? Niavarani: Ein hochwissenschaftliches Seminar über die Geschichte der Komödie. Wir werden an einem Abend von Aristophanes bis Monty Python alles auf die Bühne bringen. Es wird eine Revue mit dem Simpl-Ensemble, die sich mit großen Fragen beschäftigt: Was war der erste Witz in der Geschichte der Menschheit? Hat man im Mittelalter wirklich nur übers Furzen gelacht? Wann gab’s den ersten Besoffenen in einer Komödie? Wie lustig war’s in der Völkerwanderung? Molière wird vorkommen, Nestroy natürlich und Charlie Chaplin. Das Theater im Park war als Provisorium geplant. Jetzt geht es schon in die dritte Saison. Niavarani: Theater ist immer ein Provisorium. Auch das Burgtheater. Joseph II. wollte ein Deutsches Nationaltheater, das ist bis heute nicht gelungen. Hoanzl: Uns geht es wie den Eisbären. Wir bewegen uns stets auf dünnem Eis. Im Nachhinein war es fast ein Glück, dass uns das

Globe abgebrannt ist. Dadurch mussten wir nach einem Ausweichort suchen. Irgendwann sind wir in diesem Garten gestanden. Zuerst wollten wir ein Zelt aufstellen. Ging nicht, zu viele Bäume. Genau einen Tag vor dem Lockdown spazierte ich dann wieder durch den Garten und dachte mir: Okay, Open Air wird als erstes wieder möglich sein. Ich glaube, wir waren weltweit das einzige Festival, das 2020 begründet worden ist. Das Programm abseits der beiden Produkionen ist, um moderne Begriffe zu verwenden, sehr divers und inklusiv. Niavarani: Ich hätte auch eigennützig sagen können: Dann spiele ich eben 60 Mal mein Solo. Aber es soll eine Bühne sein, wo jede Kunstform einen Platz hat, klassische Musik, Jazz, Theater und so weiter. Bei Todesstrafe verboten sind nur Ausdruckstanz und Puppenspiel. Hoanzl: Schön ist, dass sich das Publikum durchmischt. Ich kenne das im Kulturbereich ganz anders. Uns ist gelungen, dass die Leute sagen: Ah, jetzt schau ich mir das auch an. Und mir persönlich gefällt auch Ausdruckstanz, ich wollte in meiner Jugend sogar einmal Tänzer werden. Und dem Puppenspiel kann ich sogar sehr viel abgewinnen: Es kommt ja auch Nikolaus Habjan zu uns in den Park! Niavarani: Achja, natürlich! Manche kommen ja auch nur, um den Park zu sehen. Im Grunde ist es scheißegal, was wir da oben auf der Bühne machen. Hoanzl: Es geht um die Bäume. Niavarani: Den Park müsste man interviewen. Es ist ungewöhnlich, dass Künstler und Un-

Foto: Agentur Hoanzl / Theater im Park

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ie kommende Saison im Theater im Park bringt neben zahlreichen Gastspielen auch zwei neue Eigenproduktionen: die „Geschichte der Komödie“ und den „Sommernachtstraum“. Michael Niavarani und Georg Hoanzl erzählen im Gespräch über Herzensprojekte, Theater als Dauerprovisorium und das Geheimnis ihrer Partnerschaft.


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Foto: Agentur Hoanzl / Theater im Park

ternehmer gemeinsam Interviews geben. Wie würden Sie ihre Beziehung beschreiben? Niavarani:Wir sind beide künstlerische und geschäftliche Leiter. Es funktioniert wie in einer Ehe. Er ruft mich an, ich hebe nicht ab. Hoanzl: Ich rufe ihn wieder an, er ruft mich zurück. Niavarani: Dann hebt er nicht ab. Außer es ist wirklich dringend. Hoanzl: So isses. Niavarani: Es geht nur mit einem tief empfundenen gegenseitigen Vertrauen. Wir müssen oft Entscheidungen treffen, die viel Geld kosten. Entweder man einigt sich gemeinsam auf was, oder einer ist so überzeugt, dass der andere mitgeht. Dieses Vertrauen haben wir ineinander. Hoanzl: Es ist lässig so. Ich habe 30 Jahre als Unternehmer allein alles verantwortet. Zu zweit ist man aufgehobener, inspirierter und hat buntere, wagemutigere Ideen. Niavarani: Bei uns in Österreich wird das Theater vom Staat subventioniert. Aber das echte Theater ist ein Unternehmen. Ich brauche Holz, muss eine Bühne bauen und schauen, dass ich mit dem Stück Geld einnehme. Das liebe ich. Und wenn etwas eine Brezn wird, soll nicht der Steuerzahler dafür aufkommen wie bei den Staatstheatern. Ich selber möchte das verantworten. Hoanzl: Nia ist ein nebem allem, was er künstlerisch kann – und das ist sehr viel – auch ein talentierter Unternehmer. Er hat Unternehmergeist und ein gutes Gefühl dafür, ob sich etwas wirtschaftlich ausgehen kann. Mein künstlerisches Talent ist im Vergleich dazu noch sehr verborgen. Das klingt jetzt fast zu kitschig. Niavarani: Die Wahrheit ist: Wir haben hohe Schulden und sind total zerstritten. Hoanzl: Wenn wir nach dem Interview rausmarschieren, gehen wir in zwei verschiedene Richtungen.

HIGHLIGHTS 2022 Das Theater im Park verspricht 2022 wieder eine diverse, spannende Saison, darunter mit den Theater im Park-Eigenproduktionen von und mit Michael Niavarani: „Die Geschichte der Komödie“ (Michael Niavarani, ab 19. Mai), „Sommernachtstraum“ (nach William Shakespeare, eine Komödie von Michael Niavarani, ab 1. August) und „RESET Alles Auf Anfang“ (eine Komödie von Roman Frankl & Michael Niavarani, ab 4. Juni). Außerdem erleben wir von Alex Kristan „Lebhaft“ (30. Mai), von Omar Sarsam „Sonderklasse“ (1. Juni), von Jonas Kaufmann & Helmut Deutsch einen Liederabend (8. Juni), von Lisa Eckhart die „ungenierte Sonderausgabe“ (16. Juni), von Gert Steinbäcker „Alles Live 2022“ (19. Juni), von Thomas Stipsits „Stinatzer Delikatessen“ (ab 28. Juni), von Simone Kopmajer & Viktor Gernot mit Special Guests „Jazz on a Summer’s Day“ (6. und 7. Juli), von Klaus Eckel „Wer langsam spricht, dem glaubt man nicht“ (ab 18. August), von Tahnee „Vulvarine“ (21. August) und noch viele Highlights mehr!

Kompagnons Michael Niavarani hat laut Geschäftspartner Georg Hoanzl ein gutes Gefühl dafür, was sich unternehmerisch und natürlich künstlerisch ausgeht. Vielleicht geht auch genau deswegen ihr gemeinsames Projekt „Theater im Park“ bereits mit Erfolg in die dritte Runde.

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Mut tut gut Unterhaltung in Reimkultur: Klavierkabarettist Bodo Wartke paart klassische Klänge mit kritischen, poetischen und humorvollen Gedanken. Sein virtuoses Programm „Wandelmut“ stellt die Frage, ob wir alles beim Alten lassen oder Neues wagen sollen. TEXT: HANNES KROPIK

Herr Wartke, rechnen Sie sich selbst eher der E- oder der U-Musik zu, also der sogenannten „Ernsten Musik“ oder der „Unterhaltungsmusik“? Ich bin Grenzgänger und mache nicht U- oder E-, sondern Ü-Musik. Ich sitze aber nicht zwischen den Stühlen, sondern bastle mir aus beiden Sitzgelegenheiten eine gemütliche Couch. Ich nähere mich der Musik mit großem Respekt, versuche aber gleichzeitig, sie so unterhaltsam wie möglich

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rüberzubringen. In meiner Wahrnehmung schließen E- und U-Musik einander nicht aus. Im Gegenteil, diese beiden Welten können stark voneinander profitieren. Ihr Programm „Wandelmut“ haben Sie kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie geschrieben. Warum ist es immer noch so aktuell? Es hat den Mut zum Wandel zum Thema. Und dann erleben wir, kurz nach Fertigstellung des Programms, den krassesten gesellschaftlichen Wandel, den man sich nur vorstellen kann. Dadurch erscheinen manche Lieder, die eigentlich überhaupt nichts mit dieser Pandemie zu tun haben, in einem ganz anderen Licht. Zum Beispiel „Zweifel und Zuversicht“. Genau. Sie geraten miteinander in Streit, während sie um die Gunst der besungenen Person buhlen. Zweifel und Zuversicht sind zwei Gemüts- und Gefühlszustände, zwischen denen man immer wieder schwankt – in der Pandemie aber noch stärker als je zuvor. Es ist ein geradezu prophetisches Lied. Corona ist aber nicht das einzige globale Thema. Umweltschutz und Klimawandel sind weitere akute Beispiele für gesellschaftlichen Wandel.

Den Umweltschutz besingen Sie in „Hambacher Wald“ anhand einer konkreten Konfrontation; es geht um die Rodung eines 500 Hektar großen Forsts durch einen Energiekonzern. Wandeln Sie sich vom Unterhaltungskünstler zum Polit-Aktivisten? Ohne, dass ich es mir vorgenommen hätte. Was ich in meinen Liedern aufgreife, ist ja nicht neu. Ich sorge lediglich dafür, dass es sich reimt. In einem anderen Lied, „Das System“, besinge ich konkret den Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche. Sobald es mir gelingt, ein schwieriges Thema in Kunst zu verwandeln, verschaffe ich mir selbst ein wenig Erleichterung. Ich verwandle, salopp gesagt, Scheiße in etwas Schönes. Damit ist das Problem nicht verschwunden, aber ich und mein Publikum können es anders betrachten – im Optimalfall sogar mit Humor. Sie treten gerne im Rahmen von Fridays-For-Future-Kundgebungen auf. Was macht Ihnen Hoffnung, dass ihr heute fünfjähriger Sohn eine lebenswerte Zukunft vorfindet? Wir Menschen haben immer wieder gedacht, dass es nur schlimmer werden könne und die Welt untergehen werde. Trotzdem haben wir

Foto: Sven A. Hagolani

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odo Wartke, 44, entschied sich als Sohn eines Ärzte-Ehepaares – nicht unbedingt zur größten Freude seiner Eltern – für eine Künstlerkarriere. Dass er als Kind nach einem unglücklichen Zwischenfall mit einer Zug-Schiebetür das vorderste Glied des linken Ringfingers einbüßte, motivierte ihn erst recht, Pianist zu werden. Der Vater eines fünfjährigen Sohnes, den er oft liebevoll zum Thema seiner Lieder macht („Der neue Job“, „Pusten, Aua weg“), feiert 2021 sein 25-jähriges Bühnenjubiläum. Im Februar 2022 gastiert der deutsche Musiker und Schauspieler mit seinem sechsten Klavierkabarett „Wandelmut“ und seinen beiden Theaterstücken „König Ödipus“ und „Antigone“ in Österreich.


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es bisher jedes Mal hinbekommen. Und wir werden es auch jetzt schaffen. Noch können wir die Bedingungen selbst gestalten – aber wir sollten schön langsam damit anfangen. Ich hoffe, das ist mittlerweile allen Menschen klar geworden. Vieles ist leider schon irreparabel zerstört. Dass wir trotzdem jeden Tag aufstehen und weiterkämpfen, liegt an unserer Zuversicht. Unser ganzes Leben basiert auf dem Konzept der Hoffnung. In dem bereits angesprochenen Lied „Zweifel und Zuversicht“ singen Sie zum Schluss „‚Was wenn’s nicht klappt?‘ – ‚Was wenn doch?‘“ Woher kommt dieser positive Grundton in Ihrer Kunst? Meine Mutter hat mir einmal ein unerwartetes Kompliment gemacht. Sie ist Ärztin und hat gesagt: „Ich sorge dafür, dass Menschen wieder gesund werden. Aber du sorgst mit deiner Kunst dafür, dass sie gar nicht erst krank werden.“ Ich bin selbst kein hundertprozentig unverzagter Mensch. Aber in meiner Musik, in meiner Kunst gelingt es mir, dem Leben eine gewisse Leichtigkeit und Zuversicht zu geben. Mir hilft, dass unsere Sprache so reichhaltig ist. Sie bietet uns die Möglichkeit, Gedanken auf den Punkt zu bringen – und zwar so, dass es sich im Optimalfall richtig gut reimt. Wandelmutig Mit seinem sechsten Klavierkabarettprogramm erforscht Bodo Wartke eine beständig, in allem wirkende Dynamik: das Wechselspiel von Stetigkeit und Wandel.

Sie genehmigen sich große künstlerische Freiheiten und mixen zum Beispiel klassischen Gangsterrap mit Helene Fischers „Atemlos durch die Nacht“ zu einem unterhaltsamen Gangster-Schlager. Wie kommen Sie auf solche Ideen? Ich weiß selten, woher meine Ideen kommen. Aber Komik entsteht häufig dadurch,

dass man den Kontext leicht verändert. Dieser Text würde als Gangsterrap durchgehen – aber durch die zuckersüße Schlagermelodie entlarve ich seine Attitüde und gebe sie auf charmante Weise der Lächerlichkeit Preis. Die Form ihrer Texte erinnert selbst oft an Hip-Hop. Mein Flow ist tatsächlich vom HipHop inspiriert: Ich stehe drauf, so viele Reime wie möglich in einen Text hineinzubolzen. Wenn man sich wie ich an der Schnittstelle von Sprache und Musik bewegt, ergibt das Konzept von Rap als „Rhythm And Poetry“ großen Sinn. Neben „Wandelmut“ treten Sie auch immer wieder als Schauspieler mit zwei Theaterstücken, nämlich mit selbstverfassten Adaptionen der klassischen griechischen Tragödien „König Ödipus“ und „Antigone“, auf. Diese Stücke mussten wir ja in der Schule lesen. Und ich habe mich schon damals gefragt: Warum ist das so schwierig? Worum geht es überhaupt? Und vor allem: Warum macht das so wenig Spaß? Warum kann man den Text nicht so gestalten, dass 16-jährige Schüler im Deutschunterricht damit etwas anfangen können? An solche Projekte gehe ich immer sehr egoistisch heran: Sie müssen zuerst einmal mir selbst Freude machen. n Bodo Wartke gastiert ab Februar mit „Wandelmut“ u. a. in Wien, Graz und Linz, präsentiert zwischendurch im Linzer Posthof seine Theaterstücke „König Ödipus“ am 5. Februar und mit Melanie Haupt am 6. Februar „Antigone“.

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„Die Formel 1 muss Seit 2009 kommentiert Ernst Hausleitner die Formel-1-Rennen für den ORF. Er trat dabei nicht nur die schwere Nachfolge des großen Heinz Prüller an, sondern chauffierte den Sport mit seinem Team ins digital-interaktive 21. Jahrhundert – und hat sich ganz nebenbei selbst zur Marke gemacht. TEXT: ROBERT FRÖWEIN

Ernst, 2009 hast du von Heinz Prüller den vielleicht schwierigsten Job der ORFSportredaktion übernommen – Hauptkommentator der Formel 1 zu werden. Prüller hat diesen Posten weit über die Landesgrenzen hinaus etabliert und geprägt. Es ist dem Heinz zu verdanken, dass überhaupt so ein großes Interesse an Formel-1-Kommentatoren besteht. Ich habe vorher schon Skirennen kommentiert und dort haben wir mindestens vergleichbare Zuschauerzahlen wie in der Formel 1, aber das Interesse an mir war viel geringer. Heinz zu kopieren kann ich und will nicht und es geht auch nicht. Ich habe nicht intensiv darüber nachgedacht, wie wir was anlegen werden und alles passierte so, wie es dann

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kam. Im ORF-Haus hat man uns die Freiheiten für den eigenen Stil gegeben – das habt ihr jetzt alle davon (lacht). Spontanität durchzieht auch das Zwischenspiel zwischen dir und deinem CoKommentator Alexander Wurz. Ihr versteht euch so gut wie sonst kaum ein Moderationsdoppel – beim Fußball geht es im ORF zum Beispiel nicht immer so lustig und harmonisch einher.Die verbringen sicher nicht so viele Tage miteinander wie wir. Nehmen wir die letzten zwei CoronaSaisonen heraus, aber ansonsten verbringen wir vier Tage miteinander. Man ist im selben Hotel und fährt im selben Auto zur Rennstrecke – das ist anders, als wenn man einmal ins Stadion geht und wieder heimfährt. Die Formel-1-Redaktion ist sehr zusammengeschweißt und einzigartig. „Was sich liebt, das neckt sich“ – das trifft auf euch beide gut zu. Ging eine Blödelei schon mal so daneben, dass es eine längere Missstimmung zwischen euch gab? Einmal in Monaco ging der Ferrari-Sieg per Stallregie zu Sebastian Vettel und nicht zu Kimi Räikkönen. Da habe ich mich recht laut aufgepudelt, weil ich seit jeher eine Tendenz zu Kimi habe. Ich habe mich richtig reingesteigert und Alex hat das alles viel pragmatischer gesehen. Das unterscheidet uns grundsätzlich als Menschen. Ich bin

ein bisschen impulsiver, er ist abgeklärter und analytischer. Um der Formel 1 folgen zu können, muss man sich das ganze Jahr laufend informieren. Dazu hast du mit Wurz einen Experten an deiner Seite, der wirklich über alles Bescheid weiß. Motiviert dich das zusätzlich, dass du dich selbst bei allen Details noch besser auskennen willst? Druck ist das falsche Wort, aber die Zuschauer legen uns die Latte hoch. Wir haben es mit einer Stammseherschaft zu tun, die in der Materie sehr gebildet ist. Der Anspruch von mir ist, etwas draufzulegen, was sie selbst noch nicht wissen. Alex ist für mich das Netz beim Zirkussalto. Er ist in der österreichischen Formel-1-Community die höchste Instanz. Wenn er auf Sendung sagt „ich weiß es nicht“, ist es kein Zeichen von Schwäche – dann weiß es einfach niemand. Wie kannst du als Kommentator einen langweiligen GP spannend machen? Da haben wir uns die Freiheit genommen zu sagen, dass ein fader GP einfach fad ist. Wir umschreiben das manchmal durch die Blume: Wenn ich sage, mich hat etwas nicht aus den Schuhen gehaut oder der Alex gerne einen Espresso hätte. Wenn ein Rennen langweilig ist, dann stehe ich dazu. Ich bin dem Zuschauer verpflichtet, mit dem

Fotos: Philip Platzer/Red Bull Content Pool, ORF Roman Zach-Kiesling

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ei den ständigen Regeländerungen, Adaptierungen und Impulsentscheidungen in der Formel 1 kann man schnell einmal den Überblick verlieren. Zum Glück gibt es ORF-Kommentator Ernst Hausleitner, der mit seinem profunden Team ganz genau weiß, wie die Dinge in den schwierigsten Situationen einzuordnen sind. Er kennt von den Fahrern vielleicht nicht so viele Bettgeschichten wie sein legendärer Vorgänger Heinz Prüller, hat sich nach mehr als einer Dekade als Chef der Kommandobrücke am Küniglberg aber längst selbst zur Kultfigur geredet.


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ss elitär bleiben“ Wahrheit nicht zurückzuhalten. 2021 hatten wir hochinteressante, dramatische und spektakuläre Rennen gesehen und wenn ein paar fad sind, dann muss man das nicht beschönigen. An manchen Tagen fällt uns mehr Blödsinn ein, an anderen weniger.

Fotos: Philip Platzer/Red Bull Content Pool, ORF Roman Zach Kiesling

Gibt es gewisse Strecken, wo du schon im Vorhinein weißt, das wird langweilig und zäh? Die beste Strecke ist Suzuka in Japan, auch wenn sie heuer nicht im Kalender war. Paul Ricard in Frankreich ist für mich dafür absolut untauglich für einen GP. Das geht sich einfach nicht aus und ich finde es ein Unding, dass man dort fährt. Sotschi in Russland würde ich auch als verzichtbar einordnen. Bei der MotoGP kannst du als Zuseher ins Paddock und direkt auf Tuchfühlung mit den großen Stars. Die Formel 1 ist bei weitem nicht so nahbar für den Durchschnittsbürger. Ist das gut oder schlecht? Die Formel 1 darf sich gar nicht weiter öffnen. Diese Verknappung ist ein Geisteskind von Bernie Ecclestone und damit hat er die Formel 1 wahrscheinlich zum Weltsport Nummer eins gemacht. Das Unnahbare ist ein entscheidendes Asset des Sports und daran muss er festhalten. Hunderte Menschen haben mich in den letzten 17 Jahren, seit ich bei der Formel 1 dabei bin, gefragt, ob sie ins Paddock reinkönnen. Wäre das möglich, wäre das Interesse nicht so hoch, wie es jetzt ist. Das Marketingsystem der Verknappung ist ein großer Erfolgsfaktor und daran sollte man unter allen Umständen festhalten.

Du hast gesagt, Kimi Räikkönnen wäre einer deiner Lieblingsfahrer. Resultiert das aus seiner Persönlichkeit oder kommt es daher, dass du ihn vielleicht anders kennengelernt hast als andere? Ich finde ihn einfach großartig, aber auch Daniel Ricciardo. Es gibt viele Junge, die ein Charisma haben. Ich halte gar nichts von der These, dass der Formel 1 die Typen fehlen würden und früher alle cooler waren. Man darf nicht vergessen, dass man selbst immer älter wird. Das ist das Schicksal des Sportreporters: die Athleten bleiben immer gleich alt, man selbst aber nicht. Dass ich Menschen wie David Coulthard auf einer anderen Ebene begegnet bin als heute Lando Norris liegt in der Natur der Sache. Man darf nicht versuchen mit Jungs, die deine Enkel sein könnten, eine Party zu machen. Das war mit Coulthard noch möglich, aber da waren wir in einem ähnlichen Alter (lacht). Aber es sind extrem coole Jungs dabei. Max Verstappen, Lando Norris, Lewis Hamilton – auch Charles Leclerc ist auf seine Art sehr lässig. Gab es auch Fahrer, zu denen du nie einen Draht gefunden hast? Ich weiß nicht warum, aber in meiner Anfangszeit, wo ich noch Interviewer war, hat mich regelmäßig Juan-Pablo Montoya angepflaumt (lacht). Sonst war immer alles sehr okay.

Erfolgreiche Fahrer werden immer geliebt und gehasst gleichermaßen, aber warum ist deiner Meinung nach gerade Lewis Hamilton ein derart extremer Spaltpilz für die Öffentlichkeit? Der polarisiert mit seinem Auftritt, mit seiner Kleidung, mit seinen Handlungen und in welchen Gesellschaftsschichten er sich bewegt. Für mich ist er trotzdem der wichtigste Fahrer, den die Formel 1 jemals hatte. Er hat den Sport für neue Schichten und Szenen geöffnet, die sonst nie für den Sport zugänglich gewesen werden. Man muss nur einmal schauen, welche Promis und Celebritys er immer zu den Rennen bringt. Man muss ihn nicht mögen, aber man muss akzeptieren, was er für den Sport macht. Er ist nicht nur der erfolgreichste aller Zeiten. Formel 1 ist ein Weltsport, dein zweite Spielwiese Skifahren eher provinziell, denn da hört der Hype über die Bergregionen Mitteleuropas schnell wieder auf. Unterscheidet sich dadurch auch deine Arbeit und die Wahrnehmung darauf? (lacht) Das ist schwierig zu vergleichen. Skifahren ist schon ein österreichisches Phänomen. Ich bin selbst leidenschaftlicher Skifahrer und es ist ein Teil unserer Kultur.


TIM_18_20_Formel 1_g_KSB.qxp_Layout 1 25.11.21 11:10 Seite 3 ORF-Dreamteam Seit 2009 zeichnen Alexander Wurz und Erich Hausleitner für die Formel-1Berichterstattung im ORF verantwortlich.

Das Interesse an den Skirennen ist nach wie vor extrem hoch, aber für einen Kommentator ein ganz anders Betätigungsfeld. Die Formel 1 ist eine Weltsportart und du in der Woche vor einem GP von einer Lawine an Informationen überrollt wirst. Beim Skifahren musst du aktiv danach suchen, dass du was rausfilterst, was die Leute noch interessiert. In der Formel 1 muss ich aussortieren, was wichtig und was unwichtig ist. Wenn du in der Formel 1 eine Regeländerung verpasst, ist das fatal. Da musst du 365 Tage im Jahr am Ball bleiben. Wie zeitgemäß ist ein Sport wie die Formel 1 in Zeiten der Klimakrise und der steigenden Elektromobilität? Die Umstellung auf den Turbohybridmotor im Jahr 2014, den viele kritisiert haben, sehe ich als lebensnotwendig – auch wenn damals Personen wie Bernie Ecclestone oder Sebastian Vettel hämische Kommentare abgaben. Wenn man das nicht gemacht hätte, wäre die Formel 1 heute tot. Dann hätte man der Formel E die Tür geöffnet, ihr den Rang abzulaufen. Ob dieser neue Motor der Beste ist, das kann man bezweifeln, aber die Änderung war notwendig, um ein brauchbares Marketingtool für Automobilhersteller zu bleiben. Man sieht jetzt, dass der Trend wieder weg von der Formel E läuft und die Formel 1 bleibt stabil. Hamilton, Vettel und Co. positionieren sich auch immer politischer und gesellschaftskritischer. War das in den letzten Jahren nicht schon dringend notwendig? Man gibt den Fahrern vor dem Abspielen der Hymne bei den GPs auch die Möglichkeit, ihre Statements für Gleichberechtigung und gegen Rassismus abzugeben. Das ist absolut okay. In diesen Belangen war Hamilton natürlich ein Vorreiter und finde es cool, wie es Vettel anlegt. Es gibt noch einige

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andere, die ihre Message gut rüberbringen. Das sind Sportler, die global in einem ganz großen Fokus stehen und Abermillionen Follower auf ihren Social-Media-Kanälen haben. Da ist es gut, wenn man sich klar positioniert. Wie weit darf die Formel 1 von den Rennen her gesehen noch Richtung Vereinigte Arabische Emirate gehen, wo man mittlerweile doch recht konzentriert unterwegs ist? Schwierige Frage. Wir haben mittlerweile vier Rennen in der Gegend und da muss man schon aufpassen. Da ist eigentlich die Grenze überschritten. Gerade in Zeiten von Corona kann man den Verantwortlichen der Formel 1 aber nicht ganz böse sein, dass sich dort hingehen, wo das Geld abgeschafft ist. Dann gab es Bereicherungen wie eben den GP von Holland in Zandvoort. Vom Renngeschehen her war es einer der langweiligsten GPs, aber die Stimmung dort suchte natürlich seinesgleichen. Den Holländern muss man allgemein sehr dankbar sein, denn was wäre auch der ÖsterreichGP in Spielberg, ohne die Horden, die da über uns einfallen würden? Solche Völkerwanderungen wie die Verstappen-Fans hat früher in seinen besten Zeiten noch nicht einmal Michael Schumacher ausgelöst. Zandvoort war atmosphärisch ein absolutes Highlight. 2022 wird die Saison sein, wo sich sehr

viel verändert. Wo wird die Reise der Formel 1 hingehen? Es ist ganz klar, dass nächstes Jahr viel anders sein wird. Der Logik nach werden wieder die großen Teams im Vorteil sein, weil sei mehr Ressourcen haben, das 2022Auto schon länger zu entwickeln. Es würde mich überraschen, wenn nicht Mercedes, Red Bull und Ferrari als die finanzstärksten Teams vorne mitfahren würden. Es kann aber sicher auch Überraschungen geben, dass einer in diesem noch unausgegorenen Reglement ein Schlupfloch findet und allen um die Ohren fährt. Ich freue mich schon irrsinnig darauf, denn die jüngsten Simulationen haben ergeben, dass man von den Rundenzeiten nicht so weit weg ist wie jetzt. Das klang anfangs noch viel dramatischer. Wird Mick Schumacher in der Formel 1 noch länger überleben? Ich bin davon überzeugt. Haas wird nächstes Jahr nicht mehr so weit daneben sein wie heuer. Die Strecke in Spielberg gilt immer als eine der beliebtesten im Formel-1-Zirkus. Wie viel ist davon wahr, wie viel Marketinggag? Naja, Lewis Hamilton sagt natürlich bei jedem Rennen und in jedem Land, dass er sich so freut, gerade hier zu sein. Solche Aussagen muss man immer mit Vorsicht genießen. Auf der anderen Seite ist die Inszenierung, die Red Bull hier macht, einzigartig. Das kriegen auch die Fahrer mit. Ich hatte die Freude, dass ich oft bei der Diver’s Parade am Truck mitfahren durfte und wenn du dann durch das Menschenmeer und die Natur kurvst, ist das schon sehr speziell. Für die Piloten als Gesamtpaket ist Spielberg sicher einer der besseren GP. n Die Formel 1 gastiert zwischen 8. und 10. Juli am Red Bull Ring in Spielberg. Das volle Interview mit Ernst Hausleitner lesen Sie online auf www.ticketmagazin.com.


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Parov Stelar gehört weltweit zu

Fotos: Boris Breuer (Giovanni Zarella), Ernesto Gelles (Thomas Maurer), Circus Roncalli (Circus Roncalli), Mark Unterberger (Parov Stelar), Philip Horak (Tullnerfelder Neujahrskonzert), EHF (EHF)

den größten österreichischen Künstlern und bespielte bereits Festivals wie das Coachella, Glastonbury, Sziget oder Lollapalooza. Nun geht er auf große „Venom“-Tour, für die er ein völlig neues visuelles Erlebnis konzepiert hat. Parov Stelar wird neue Songs und Arrangements präsentieren, sowie ein paar Besonderheiten zeigen, die noch nicht verraten werden. Die erste Möglichkeit, diesem Schauspiel beizuwohnen ist bereits der 29. Dezember im Gasometer. Anschließend gibt es zwei besondere Abende im Wiener Konzerthaus am 15. & 16. Jänner, bevor er im April in München und am 30. Juli auf Burg Clam gastiert.

Thomas Maurer ist ab Jänner „Zeitgenosse aus Leidenschaft“: Sein neues Programm premiert im Kabarett Niedermair und wird anschließend neben Wien auch in Salzburg und Schwechat gezeigt.

Giovanni Zarrella hat sich in den letzten beiden Jahren in atemberaubender Geschwindigkeit in die Spitze der deutschsprachigen Entertainmentbranche gearbeitet, dabei natürlich im Mittelpunkt: sein italienischer Charme. Am 10. September gastiert er mit seiner Band erstmals im Rahmen seiner großen Solo-Tournee in der Wiener Stadthalle F. Kommenden Herbst gastiert das Circus-Theater Roncalli in Wien! Das Programm „All for ART for All“ ist ein multimedialer Geniestreich, der zum ersten Mal im Circus alle großen Künste vereint. Theater, Film, Malerei, Musik und natürlich die Circuskunst verschmelzen zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk. Beim „Erlebniswunder für die ganze Familie“ erleben wir mehr als nur Weltklasse-Artisten und liebevolle Clowns!

Die Men’s EHF Euro 2022 wird mehr als nur eine Reihe an Spielen sein – ein Handball-Festival erster Güte erwartet die Fans zwischen 13. und 30. Jänner in Bratislava & Kosice: „Watch Games. See More.“

Beim 20. Tullnerfelder Neujahrskonzert am 5. Jänner im Berghotel Tulbingerkogel wird Prof. Günter Seifert mit seinem Ensemble „Die Wiener“, Katharina Engelbrecht & Rebecca Nelsen ins neue Jahr spielen.


Thank you for the music

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Wenn ABBA auf der Bildfläche erscheinen, dann hält der Rest der Musikwelt den Schnabel. Die alten Damen und Herren pendeln zwischen Regression und Progression und begeistern damit die ganze Welt. TEXT: ROBERT FRÖWEIN

Bewusste Präpotenz Wobei Charts erobern – mit ihrem 1992 veröffentlichten Best-Of-Reigen „ABBA

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die geebnete Erfolgssee, aber Gold“ feierten die Schweden an die Hittauglichkeit von im Juli dieses Jahres 1000 „SOS“, „Waterloo“, Wochen in den engli„Dancing Queen“ oder schen Top-100. Die nach Wir verlosen drei Kassetten von „Take A Chance On Me“ den Beatles wohl zweit„Voyage“ und 10x2 Freikarten für „Thank you for the Music“. kommt kein einziger größte Pop-Band der Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen: Track auf „Voyage“ heGeschichte ist ein dermawww.ticketmagazin.com ran. ßen fleischgewordener SuDas stört aber weder den ehrperlativ, dass sich die eingangs fürchtigen ABBA-Fan und schon gar erwähnten größten Popstars der Gegenwart dahinter wie unkundige Lehrlinge nicht jenen, die sich dem Hype entziehen gerieren. Da macht es dann auch nichts, wollen. Ein Zwischendrin scheint es ohwenn das große Comebackalbum streng- nehin nicht zu geben, denn ähnlich wie genommen nicht viel mehr als mediokrer bei den deutschen Techno-Päpsten ScooDurchschnitt ist. Auch wenn die treue ter verhält es sich mittlerweile auch mit ABBA-Fanklientel dafür den Redakteurss- den Skandinaviern im stolzen Rentenalter: kalp fordern wird, aber die von Benny nach all den Jahren des Uncoolseins und Andersson in einem Interview mit dem der harschen Kritik hat man längst alle britischen „Guardian“ stolz angekündigte Geschmacksbarrieren überflogen und sich Tatsache, mit gängigen Strömungen nichts auf ein ganz eigenes Popularitätspodest anzufangen und sich strikt auf die Er- katapultiert, von dem man ohne grobe folgsformeln der Vergangenheit zu ver- Schnitzer nicht mehr heruntergestoßen lassen, muss als präpotente Faulheit aus- werden kann. Solchen werden sich ABBA gelegt werden. Natürlich muss eine Band nicht mehr leisten, denn Benny hat schon wie ABBA niemandem mehr etwas be- angekündigt, dass es das mit dem Comeweisen, aber ein bisschen mehr Feuer als back nun auch war. Zwei immer noch in Songs wie „I Can Be That Woman“, unveröffentlichte Songs dürften in den „When You Danced With Me“ oder dem Archiven in Stockholm schlummern, pathosgeschwängerten Schlussstück „Ode sollen aber aus diversen Gründen To Freedom“ hätte auch nicht wehgetan. nicht mehr fertiggestellt und verSo schippert das Quartett, das teilweise öffentlicht werden. Wie weit auf Songfragmente aus den 70ern zu- man das einer Band rückgriff, zwar munter und gefahrlos über glauben soll, die ge-

GEWINN SPIEL

Fotos: Torbjorn Calvero

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tellen Sie sich vor, Sie sind Ed Sheeran, Helene Fischer oder Adele. Die Fans liegen ihnen zu Füßen und lechzen nur danach, endlich ein neues Album in die Hände zu kriegen. Mindestens vier Jahre Wartezeit mussten sie erdulden. Zeit, in der Sie als Künstler schwanger wurden, Kinder bekamen, in eine kleine Sinnkrise stürzten oder heirateten. Und dann erscheint endlich ihre Musik, auf die alle so lange warteten. Die Streaming-Zahlen schnellen in die Höhe, alle Marketingmaßnahmen haben gefruchtet und die ersten angekündigten Konzerte verkaufen sich trotz der unsicheren Corona-Lage beachtlich. Doch das Rascheln im Blätterwald ist kürzer als sonst, denn Sie haben es mit einem übermächtigen Gegner zu tun. Ganze 40 Jahre nach ihrem letzten Album melden sich die Schweden ABBA wieder tatkräftig zurück. Mittlerweile schon stramm auf die 80er zugehend, haben sich Björn Ulvaeus, Benny Andersson, Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad zu einem nicht geahnten Comeback hinreißen lassen und erobern damit Charts und Schlagzeilen quer über den Globus wie noch keine Band zuvor.


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rüchteweise einmal ein Ein-MilliardenDollar-Angebot für eine Welttournee ausgeschlagen hat, nur um jetzt doch wieder fulminant ins Rampenlicht zurückzukehren, bleibt natürlich zu hinterfragen.

Fotos: Torbjorn Calvero

Schritt nach vorne Doch bei ABBA geht es viel weniger um die neue Musik, als um einen außerordentlichen Sprung in eine nicht für möglich gehaltene Zukunft der Populärkultur. Im Olympic Park von London, dem Dreh- und Angelpunkt europäischer Großstädte, wird eine eigene Halle erbaut, um ab Ende Mai 2022 die schon jetzt mit Staunen wahrgenommenen „ABBA Voyage“-Konzerte zu veranstalten. In der „ABBArena“ werden rund 3000 Fans pro Veranstaltung Platz finden und neben ein paar neuen Songs die vielen Jahrhunderthits aus der Vergangenheit genießen dürfen. Das aber nicht von den alternden Musikern selbst, sondern von detailgetreu konzipierten Hologrammen, die von einer Live-Backingband unterstützt werden und so ein noch nie dagewesenes Konzerterlebnis garantieren sollen. Die Musiker selbst werden sich gemütlich zurücklehnen und ihren virtuellen Alter Egos beim Konzertieren beobachten. Nach eher leidlichen Hologramm-Versuchen mit Elvis Presley und Co.

könnte dieses Vorhaben aber tatsächlich der erste Schritt in die popkulturelle Unsterblichkeit werden. Schließlich könne sich auch KISS-Mastermind Gene Simmons das ewige Leben seiner Band vorstellen. Möglicherweise müssten sich dann aber keine jüngeren Semester hinter der Dämonenschminke verstecken, denn digital designte Avatare würden aus allen Rohren feuern. Schon sehr paradox, dass man mit dem Livekonzept in die Zukunft der Konzertwelt blickt und das brandneue Album eine bewusste Rückwärtsgewandtheit aufweist. Doch diese harmlose, fast schon kuschelige Umsetzung der neuen Songs hat auch etwas Tröstliches. In einem Zeitalter der EDM-Remixe, unzählbaren Feature-Gäste und Verschlimmbesserungen alter Gassenhauer wirkt das Album „Voyage“ wie ein unverrückbarer Hafen konservativer Werte. Etwas, mit dem sich

die Generation Offended dann wohl doch wieder identifizieren kann, denn Sicherheit und Beständigkeit sind ihnen wichtige Termini im Lebensalltag. ABBA anno 2021 schaffen den zirkusreifen Spagat zwischen Nostalgiestaub und ScienceFiction-Progression. Da können die Sheerans, Fischers und Adeles dieser Welt tun was sie wollen – an diesen hochprofessionellen Pop-Dinosauriern gibt es kein Vorbeikommen. n Die größten Hits von ABBA hören sie bei der ABBA-Story „Thank you for the Music“ im April in Innsbruck, Linz, Wien und Bregenz, sowie bei ABBA GOLD im März in Wien, Linz, Graz und Innsbruck, oder aber auch bei „The Best of ABBA“ im Jänner in Linz, Rum und Telfs, sowie bei Abbamania im März in Wien und im August in Wiesen.

Alles wie damals Auf ihrem neuen Album klingen ABBA wie zu ihren Glanzzeiten, und ihre „Abbatare“ sind auch keinen Tag gealtert – wie auch ihre Hits, die wir bei zahlreichen ABBA-Shows in Österreich live erleben dürfen.

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Poesieauf Eis TIM_24_25_Holiday On Ice_g_KSB.qxp_Layout 1 25.11.21 11:24 Seite 1

Die weltweit erfolgreiche Eislauf-Revue Holiday On Ice entführt uns mit ihrer neuen Produktion „Supernova – A Journey To The Stars“ in fremde Galaxien – und darüber hinaus. Zwischenstopps auf der Reise zu den Sternen sind Innsbruck und Wien. TEXT: HANNES KROPIK

Geschmeidige Harmonie Holiday on Ice ist eine weltweite Erfolgsgeschichte. Seit 1942 konnten die Veranstalter bei über 100 verschiedenen Produktionen in mehr als 600 Städten in über 80 Ländern mehr als 330 Millionen Besucher begrüßen. Wenn nicht gerade eine Pandemie die gesamte (Kultur-)Welt zum Stillstand bringt, schickt Holiday on Ice jährlich zumindest eine neue Produk-

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tion auf die Reise. Celina Profanter ist seit dem Vorjahr Teil des 40-köpfigen Ensembles von „Supernova“ und freut sich im Zuge der Europatournee 2022 auf ihre ersten Auftritte vor heimischem Publikum. Sie gehört als einzige Österreicherin jener internationalen Eislaufgruppe an, die Regisseur und Choreograf Robin Cousins zusammengestellt hat. Der 64-jährige Engländer hat seine sportliche Karriere 1980 mit dem Olympiasieg gekrönt und sein Leben danach dem Entertainment gewidmet. Im Gespräch erzählt die Eiskunstlauflegende, warum sein Herz immer noch so sehr für den coolen Hallenzauber brennt: „Ich arbeite so unglaublich gern mit Menschen zusammen, die zeigen, wie schön, geschmeidig und harmonisch das Eislaufen ist.“ Natürlich ist die Welt heute eine gänzlich andere als vor beinahe 80 Jahren, als Holiday on Ice seine Premiere auf einem mobilen Eisring in einem Hotel in der US-Stadt Toledo feierte. Doch gerade die weltweite Pandemie mit ihren Lockdowns und Absagen oder Verschiebungen von Events führt die Eislaufrevue zurück zu ihren Wurzeln: „Die Menschen begeistern

sich für Live-Veranstaltungen, bei der sie und ihre Familie etwas anderes geboten bekommen als den Einheitsbrei aus dem Fernsehen. Wir bieten den Zuschauern wieder eine überdimensionale Show und entführen sie mit unserer Geschichte aus dem Alltag – zu den Sternen und darüber hinaus.“ Die vordergründig so fantasievolle Erzählung birgt für den ehemaligen Weltklassesportler, der in Wien 1979 über WM-Silber jubeln durfte, durchaus auch einen nachdenklichen Kern – der die Unterhaltung für die ganze Familie aber keinesfalls trüben soll: „Unbewusst vermittelt ‚Supernova‘ durchaus eine Botschaft: ‚Wir haben nur diese eine Welt und müssen auf sie achtgeben.‘“ Das Ensemble ist der Star Mehr als 30.000 verschiedene Kostüme waren bei Holiday on Ice bislang bereits im Einsatz. Für deren extravagantes Design zeichnet bei „Supernova“ Stefano Canulli verantwortlich. Der Italiener, der bereits für Modegiganten wie Valentino oder Thierry Mugler gearbeitet und für große Shows des Cirque du Soleil hunderte Kostüme entworfen hatte, stellte

Foto: Holiday on Ice Productions

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atürlich geht es um die Liebe“, erzählt Celina Profanter über die farbenprächtige Story, die sie und ihre Holiday-on-Ice-Kollegen in magische Galaxien fern der Heimat katapultiert. „Es beginnt mit einem ausgelassenen Winterfest, bei dem ein Liebespaar seine Verlobung feiern will. Doch dann treibt ein wilder Schneesturm unsere Helden hinaus in verschiedene Welten und in bezaubernde Abenteuer.“ Zu viel will die 21-jährige Tirolerin, die während der Show in elf verschiedene Kostüme und ebenso viele Rollen schlüpft, aber nicht über „Supernova“ verraten. Vielleicht nur den Hinweis auf ein familienfreundliches Happy End: „Zum Schluss gibt es ein großes Fest ...“


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sein Talent bei Holiday on Ice ganz in den Dienst der Sache, wie Robin Cousins erklärt: „Ich liebe es, wenn unsere Eisläufer in prachtvollen Kostümen herumlaufen. Aber so auffällig sie auch sein mögen: Sie dürfen unsere Performer nie in der Bewegung einschränken. Das Eislaufen steht bei uns immer im Vordergrund.“ Robin Cousins selbst hat sich als Choreograf um den passenden Sound gekümmert. In den beiden Akten von „Supernova“ laufen, tanzen und springen die coolen Schlittschuhhelden zu 32 Stücken aus unterschiedlichen musikalischen Welten. Frederic Chopin trifft auf Woodkid, Radiohead auf den Cast von Glee. Unterstützt wird die Show von einer auf-

Foto: Holiday on Ice Productions

Supernova! Die energiegeladene Eisshow nimmt sein Publikum in spektakulären Settings mit auf eine Abenteuerreise von der Erde zu den Sternen.

wendigen, mehrdimensionalen LED-Wand, auf der die spektakulären Sprünge und traumhaften Tänze bis ins kleinste Detail gezeigt werden. Während bei früheren Produktionen immer wieder Olympiasieger (wie Robin Cousins) oder ehemalige Weltmeisterinnen und Weltmeister auf dem Eis standen, ist bei „Supernova“ das Ensemble der Star.

Ein wenig darf allerdings Wesley Campbell aus der Gruppe herausstechen, der zu den besten amerikanischen JuniorenSkater zählte, sich danach aber lieber auf eine Model-Karriere konzentrierte und sich dem Show-Zirkus anschloss: „Wir haben unglaublich viel Talent in unseren Reihen. Könnte ich heute selbst noch aktiv an der Show teilnehmen, dann würde ich so aussehen und so fahren wollen wie Wesley.“ Show statt Stress Natürlich ist eine Eisrevue wie „Supernova“ nicht mit sportlichen Wettkämpfen vergleichbar. Nicht zuletzt wegen der Ästhetik, sagt Robin Cousins, der von Celina Profanters Talent höchst angetan ist: „Celina ist der Prototyp an Performern, wie ich sie auf dem Eis sehen will: Sie verknotet ihren Körper nicht in möglichst komplizierten Sprüngen, die ohnehin kein Mensch nachvollziehen kann. Aber sie fährt eine ganz saubere Technik auf den Kufen und bewegt sich unglaublich harmonisch. Wenn das Scheinwerferlicht auf sie fällt, dann blüht sie richtiggehend auf.“ Celina selbst fühlt sich im Kreis ihrer Kolleginnen und Kollegen („Sie sind wir eine zweite Familie für mich“) sichtlich wohl: „Mich haben Wettkämpfe nie interessiert. Es war mir nie wichtig, mich mit anderen zu messen und es war mir egal, ob ich Erste oder Letzte geworden bin. Aber ich habe schon als Achtjährige gewusst, dass ich Shows laufen möchte! Bei Holiday on Ice stehen wir gemeinsam auf dem Eis. Wir sind ein Team, eine Einheit.“ Und gemeinsam entführen sie ihr Publikum zu den Sternen – und darüber hinaus zum Happy End. n Holiday on Ice macht mit „Supernova – a journey to the stars“ zwischen 14. und 16. Jänner in der Olympiahalle Innsbruck und zwischen 19. und 30. Jänner in der Wiener Stadthalle Station.

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12.01. WIEN Stadthalle F | 25.01. SALZBURG Coongress | 29.01. INNSBRUCK Congress Messe 18.02. BREGENZ Festspielhaus | 20.02. GRAFENEGG Auditorium

18.01. WIEN Stadthalle F | 01.03. SALZBURG Congress | 02.03. INNSBRUCK Congress Messe 05.03. BREGENZ Festspielhaus | 08.03. GRAFENEGG Auditorium

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Roman: Gaston Leroux

Die Originalproduktion von n A. Gerber und P. Wi W Wilhelm ilhelm

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DER PLATTENLÄSTERER Die besten, größten und wundervollsten Alben der Musikgeschichte: nach fast einhelliger Kritiker-Meinung sind sie in Stein gemeißelt. Aber sind sie das wirklich? Ich finde nicht. Wie zum Beispiel „Ray of Light“ von Madonna. Wir schreiben das Jahr 1998, am Horizont dräut das neue Millennium, und Megastar Madonna lanciert „Ray of Light“. Die Kritiker flippen aus, das Album integriert hipp Elektro-, Trance- und Technoeinflüsse und wird somit zum Wegbereiter dieser Strömungen im Mainstream. Ja eh. Aber die Substanz? Eher mau. Die moderne und immer noch hörbare Mega-Produktion täuscht oft über das sehr beliebige Songmaterial hinweg. Zugegebenermaßen ist das Triumvirat aus dem Titeltrack, „Frozen“ und „The Power of Goodbye“ schon ziemlich griffig, aber vom Rest des Albums möchte man dann auf der 90er-Party eher nichts hören. Die einschlägigen Argumente, Madonna hätte sich neu erfunden – geschenkt, denn tat sie das nicht mit praktisch jedem Album? Auch die Tatsache, dass dieses angeblich beste Werk von Madonna auf dem extensiven Best-Of-Album „Celebration“ mit gerade mal zwei Tracks vertreten ist, spricht Bände. Aber was dann, wenn nicht dieses aufgeblasene und von Mutterglück und Kabbalah-Geschwurbel triefende pseudospirituelle Album? Natürlich „Like a Virgin“, das ikonische und in seiner popkulturellen Bedeutung herausragende 2. Album, darüber muss man nichts mehr schreiben. Und „Like a Prayer“, das mit einer deutlichen Reifung ihres Schaffens, nicht zuletzt durch den 30. Geburtstag und die Scheidung von Sean Penn bedingt, den Status vom „Boy Toy“ zur respektierten Künstlerin erst gefestigt hat. Der musikalische Spagat zwischen dem Gospel-orientierten und provokanten (schwarzer Jesus im Video, globale Schnappatmung!) Titeltrack und zuckersüßem Apfelkuchen-Pop wie „Cherish“ und „Dear Jessie“ bleibt in ihrem Katalog ungeschlagen. Dazwischen: Female Empowerment-Funk wie „Express Yourself“. Das ist Classic Madonna, wie man sie immer noch liebt und schätzt – den Elektronik-Bombast der 90er weniger.

Journalist Markus Höller versus Madonna

GEWINNSPIELE MUSTER

Die Gewinnspiele der aktuellen Ausgabe finden Sie auf den Seiten 08–10 & 22–23.

Eine Teilnahme an den Gewinnspielen ist möglich auf www.ticketmagazin.com im Beitrag „!ticket Gewinnspiele Dezember 2021“. Hier finden Sie auch Informationen und Teilnahmebedinungen zu unseren Gewinnspielen und Datenschutz. Einsendeschluss ist der 15. Jänner 2022.

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IMPRESSUM Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteur & Chef vom Dienst: Stefan Baumgartner Anzeigen: Tamara Gosch, MA, Mag. Roberta Scheifinger Anzeigenproduktion & Verrechnung: Susanne Franzl Redaktion: Stefan Baumgartner, Robert Fröwein, Markus Höller, Hannes Kropik, Manuel Simbürger Lektorat: Gunther Natter Fotos: siehe Copyright Cover: Matt Crockett / VBW Medien-inhaber, Eigentümer, Redaktionsanschrift: CTS Eventim Austria GmbH, !ticket Eventmagazin, Mariahilfer Straße 41–43, 1060 Wien Designkonzept, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager Druck: Walstead NP Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich:

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Die nächste Ausgabe erscheint am 2. Februar. € 22,00, Jahresabo Europa: € 44,00. Kündigung jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben oder per E-Mail an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,90 Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Die Offenlegung lt. Mediengesetz finden Sie auf www.ticketmagazin.com/impressum. Sie finden oeticket online auf Facebook, Instagram, Twitter und Spotify, sowie unter www.oeticket.com und www.ticketmagazin.com. Tickets für über 75.000 Events finden Sie auf oeticket.com und in der oeticket-App!

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SOMME

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Michael el N Niava arani & das SIMPL--En nsemble in „Die Geschichte chichte der Komödie e“ mit Katha harina a Dorrian, Jennifer Frankll, Ariana Schirasi-Fa arrd, Joachim Brandl, Julian Loid oidl, Matth hias s Mamedof, Bernhard d Murg • „Sommerna achtstraum“ eine Komödie o von Niavarani rani nach n Shakespeare • Michael Köhlmeier & Konrad Paul Liess smann • Willi Reseta arits & Stubnblues • Jonas Kaufmann & Helmut Deutsch • Ale A x Kristan • Omar Sarsam • Ernst Mold den & Ursula Strauss • RESET – Alles auf Anfang mit Michael Niavarani, N Katharina a Dorian, Jennifer Fra ankl, Matthias Mamedof, medof, Julian Loidl,, Bernhard Murg, Gerrhard Kasal • Angelika Kirchschlager,, Ullrike Beimpold, Mariia Happel & Arabella aC Cortesi • Gü Günther G Groissböck ö & Philha armonia Schrammeln • Wiener Sängerknab ben • Harald Lesch, Martin M Wa alch & das Merlin Ensemble Wien W • Lisa Eckhart • Miss M y May,, André Bau uer,, Drew Sarich & M Maya Hakvoort • Gert Steinbäcker • Rolan nd Neuwirth & Extrem mschrammeln • Gery y Seidl • Science Busters • Thomas Stip psits • Ernst Molden n & Der Nino aus Wien n• Simone Kopmajjer & Viktor Gernot mit Special Guests • Stermann & Grisse emann • Michael Mitte ermeier • Konstantin We ecker,, Dörte Lyss sewski & Michael D Dangl • Birgit Minichm mayr,, Luca Filastro & Bernd Lhotzky • 5/ /8erl in Ehr’n • Kaya a Ya Yanar • Molden, Reseta arits, Soyka, Wirth • Klenk & Scheuba • Alfed A Dorfer • Gernott Kulis • Mark Seibert • Gerhard G Polt & We elll-Brüder aus‘m Bierm moos • Philharmonix x • Klaus Eckel • Ta ahnee • Martina Schwarzm mann • Christian Alten nburger,, Franz Barto olomey,, Thomas Selditzz, Jasminka Stancull • Maria Happel & So ona MacDonald • Trrick ky Niki • Lydia Pre enner-Kasper • Mich hael Köhlmeier & Re einhard Haller • u.v..m m. DAS GESAMTE P R OGRAMM O MIT ALLEN WEI TEREN TERMINEN , G ASTS SP IELEN & INFOS FIND EN SIE AUF

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