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!ticket Österreichs Eventmagazin Nr.1
musik show 2 0 1 9 sport theater kabarett
NOV
Ausgabe 235
Damit sind Sie live dabei!
Von Koketterie zum Kabarett Dort, wo sich früher Damen entblößten, präsentieren Fritz Jergitsch und Georg Hoanzl nun den Kabarettnachwuchs
In 100 Tagen erscheint das -Album. neue Wir verraten zur Überbrückung der Wartezeit
Green Day
Österreichische Post AG / MZ 15Z040254 M, CTS Eventim Austria GmbH, Mariahilferstraße 41–43, 1060 Wien
die
2,90 €
100 wichtigsten Punk-Alben.
NIKIpedia TRICKY NIKI
In seiner neuen Show, die am 5. November premiert, lädt TRICKY NIKI in eine wundersame Welt voller Mysterien und schräger Pointen …
HIGHLIGHTS
präsentiert
DR. ECKART VON HIRSCHHAUSEN
09.+ 10.01.’20 Salzburg, Salzburgarena 23.02.’20 Wien, Wiener Stadthalle D
KAYA YANAR
„AUSRASTEN! für Anfänger“
„Endlich!“
11+12.02.’20 Wien, Globe Wien 05.05.’20 Salzburg, Salzburgarena 23.02.’21 Graz, Stadthalle 24.02.’21 Linz, Tips Arena
SASCHA GRAMMEL „FAST FERTIG“
„Dream & Fly – die neue Magie Show“
EHRLICH BROTHERS MAX RAABEhester & Palast Orc
16.01.’20 Bregenz, Festspielhaus 04.03.’20 Wien, Globe Wien
GERNOT KULIS „Herkulis“
„Guten Tag, liebes Glück“ alle D 02.+ 03.06.’20 Wien, Wiener Stadth na Are 04.06.’20 Linz, Tips 05.06.’20 Salzburg, Salzburgarena 06.06.’20 Innsbruck, Olympiahalle
alle F 08.+ 09.05.’20 Wien, Wiener Stadth aus 10.05.’20 Linz, Brucknerh 14.11.’19 Graz, Orpheum 09.01.’20 Wien, Globe Wien 22.01.’20 Dornbirn, Kulturhaus 23.01.’20 Innsbruck, CONGRESS 25.01.’20 Leonding, Kürnberghalle , Alle Termine auf gernotkulis.at
MARTIN RÜTTER „Freispruch!“
HARRY G „Hoamboy“ 14.05.’20 Salzburg, Szene saal 15.05.’20 St. Johann i. T., VAZ Kaiser 07.10.’20 Wien, Globe Wien 08.10.’20 Linz, Posthof 09.10.’20 Innsbruck, CONGRESS
19.03.’20 Graz, Stadthalle 20.03.’20 Linz, Tips Arena 21.03.’20 Wien, Wiener Stadthalle D
STEFFEN HENSSLER
! „#MANCHE MÖGENS HEISS E!“ LIV ER HENSSL 30.05.’20 Wien, Wiener Stadthalle F 31.05.’20 Linz, Tips Arena
CÉLINE DION Balladen-Queen. Vorzeige-Kanadierin. Deadpool-Granate. The Voice. Céline Dion ist einer der erfolgreichsten Superstars in der Geschichte der Popmusik. 2020 verwandelt sie Wien zur Diva-Residenz. Gründe, um dabei zu sein, gibt’s viele. Wir nennen vier davon.
24 EDITORIAL
The Bodyguard
I
n ihrer Kaderschmiede „Hannah Montana“ impersonierte Miley Cyrus dereinst die Schülerin Miley Stewart, die sich zur titelgebenden Pop-Ikone wandeln konnte, allein indem sie eine Perücke überzog – wir kennen dieses gefinkelte Spiel von Superman Clark Kent. In „On The Other Side Of Me“ sang sie da etwa: „I flip the script so many times I forget who’s on stage, who’s in the mirror“ und griff somit vor über 10 Jahren bereits ein Thema auf, das heute die moderne Popwelt mitbeherrscht und auch von der zurecht gehypten Serie „Black Mirror“ in der diesjährigen fünften Staffel behandelt wurde: Hierin verkörpert Cyrus erneut einen Popstar, nun namens Ashley O. Ihre Fans können „Ashley Too“ erwerben, einen KI-Miniaturroboter, der sich sowohl in lookals auch feelals eine Mimesis von Ashley erweist. Da nun die Grenzen zwischen Mensch und Maschine ohnehin schon aufgeweicht sind (man denke auch zurück an den bahnbrechenden Roman „Die künftige Eva“ von Auguste Villiers
de l’Isle-Adam aus dem Jahre 1886) kommt ihre Managerin auf die zwar progressive, dabei aber krude Idee, die widerspenstige und so gar nicht nach Marketingplänen tanzende Ashley allseits durch ein Hologramm zu ersetzen. Klar, die Popwelt ist ohnehin Schall und Rauch, fußt auf gefinkelten Täuschungen, doch was als Trompe-l’œil-Späßchen begann – etwa als man „Madonna“ 2006 bei den Grammys ein Duett mit den Gorillaz und „Tupac“ 2012 am Coachella mit Snoop Dogg singen, oder „Michael Jackson“ 2014 bei den VMAs moonwalken ließ – ist mittlerweile bitterer Ernst. Ja, der Mensch trägt naturgemäß generell den Wunsch nach Unsterblichkeit in sich, ein Wunsch, der sich für einige etwa als Plastinat in „Körperwelten“ teils erfüllt. Dieses hehre Ziel nochstärker verinnerlicht haben augenscheinlich jedoch Entscheidungsträger des Musik-Business, die noch mehr als die Fans geldbringende, aber verstorbene Stars nicht ziehen lassen wollen und sie stattdessen auf „Hologramm-Tour“
schicken – zuletzt etwa Ronnie James Dio, Buddy Holly und Roy Orbison. Und nun kommt gleichfalls Whitney Houston zu dieser Ehre, auch mit einer Präsenz in der Wiener Stadthalle am 22. März. Dazu, Künstler nach ihrem Tod gewinnbringend zu verwursten, mag man stehen, wie man will: Auch posthumen Alben mit „nicht veröffentlichten Songs“ ist ein fahler Beigeschmack anheim; Nicht grundlos hat ihr Urheber sie nicht der Öffentlichkeit zugängig gemacht. Die große Krux an der Geschichte ist jedoch nicht die Renitenz, loszulassen – aus emotiven oder monetären Gründen – sondern: Hologramme sind letztlich nur ein Abzug eines Menschen, der zu perfekt aussieht und zu perfekt singen kann. Konzerte sind nicht so, Künstler sind nicht so: „aLive spürt man mehr.“ Schließlich warnt auch der „Uncanny-Valley-Effekt“ davor, künstliche Figuren in ein zu perfektes, hyperreelles Simulacrum zu verwandeln ... Stefan Baumgartner (Chefredakteur)
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JAN FEB MAR APR MAI JUN JUL AUG SEPT OKT NOV DEZ
IN DIESER AUSGABE [14] Erste Allgemeine Verunsicherung Scheiden tut weh [16] Punk Die 100 wichtigsten Punk-Alben aller Zeiten [20] Kabarett Separee „Tagespresse“-Gründer Jergitsch und Kabarett-Guru Hoanzl bieten dem Nachwuchs eine Bühne [22] Kabarettgipfel Über die U-Kurve des Lebens [24] Céline Dion Ein Hauch von Las Vegas in Wien [40] Turbobier Wie biersicher ist Marco Pogo?
Sprrrrrrachkurs Rammstein sind eine der wenigen hiesigen Bands, die auch über dem großen Teich Erfolg haben. Ja, sie sind sogar so beliebt, dass viele Amerikaner Deutsch lernen wollen, um die martialischen Texte mit dem (g)rollenden R verstehen zu können. So scheint es aber nicht nur den Amis zu gehen: Ein College in Kerava, einem Vorort von Helsinki, bietet nun seit Kurzem einen innovativen Deutschkurs an, bei dem man sich anhand Texten von Bands wie Rammstein oder aber auch Eisbrecher in die deutsche Sprache einarbeitet. Milla Löfman, Lehrbeauftrage am College, verrät: „Mit Musik und Texten ist es wahrscheinlicher, dass bestimmte Dinge in Erinnerung bleiben, insbesondere wenn es darum geht, Aussprache zu lernen.“
Aretha Franklin. Ende November kommt der Konzertfilm „Amazing Grace“ in die Kinos. Es ist dies die Erstausstrahlung in Ton und Bild des gerühmten Konzertes, das der Soul-Star 1972 in der New Temple Missionary Baptist Church in Los Angeles gab und bis dato nur auf Vinyl Veröffentlichung fand. Indes: Das Konzert wurde von Oscar-Preisträger Sydney Pollack („Out Of Africa“) auch in Bild aufgenommen – doch aufgrund von technischen und juristischen Schwierigkeiten wurde es nie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Aber nun, 47 Jahre später, steht „Amazing Grace“ erneut im Fokus der Musikwelt. Wir verlosen Freikarten auf ticketmagazin.com!
KINDER 28 Der gestiefelte Kater Ein Stück über Freundschaft, Liebe, Loyalität und das richtige Outfit
LIFESTYLE 30 Herbstsonate Von wegen melancholisch! Der Herbst kann auch bunt und fröhlich sein!
HEIMAT 32 Noyoco Irgendwie Achtziger, aber noch viel mehr: Ist das der neue große Geheimtipp?
LOCATION 36 WUK Zuerst Lokomotivfabrik, dann TGM, schließlich Kulturareal: Neil Young würde jubeln!
KULTOUR 38 Italienreise Von den großen Meistern der Renaissance bis hin zu Dantes Höllenfahrt
SPORT 42 Eiskunstlauf-EM Wird der einst kultige Sport aus seiner Winterstarre geholt?
GCHECKT 46 Musik, Filme, Equipment und Spiele Nick Cave, „Die Eiskönigin“, „Gears of War“ und mehr
Fotos: Sony Music, Polyfilm, Kiepenheuer & Witsch; llustration: baes
Von Nick Cave bis Die Toten Hosen. Radikal subjektive Liebeserklärungen von Künstlerinnen und Künstlern an ihre Lieblingsmusik – das ist die Idee hinter der neuen Reihe „KIWI Musikbibliothek“ des renommierten Verlags Kiepenheuer & Witsch. Zum Start erscheinen vier Bände: Sophie Passmann über Frank Ocean, Tino Hanekamp über Nick Cave, Anja Rützel über Take That und Thees Uhlmann über Die Toten Hosen. Die Bücher sind im gut sortierten Fachhandel erhältlich.
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TICKETS BIS JULI 2020 ERHÄLTLICH
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SCHEINWERFERLICHT
Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin
Die CAWI Print-Studie 2019 hat !ticket erneut eine massive Reichweitensteigerung bestätigt (23,7 %). Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei all unseren 214.000 LeserInnen für das große Interesse am Live-Geschehen bedanken! Auch kommendes Jahr wird das rege Interesse wieder von nationalen wie internationalen Stars bestens befriedigt: Celine Dion beehrt uns am 15. Juni in der Wiener Stadthalle, Lenny Kravitz am 4. Juli auf Burg Clam, wohin auch Pizzera & Jaus und Seiler & Speer laden. Und bereits am 4. April wird Helene Fischer beim Sound & Snow Gastein gewaltig einheizen! 2020 wird aber auch für den einen oder anderen guten Lacher sorgen: Unser Coverstar Tricky Niki feiert am 5. November mit seinem neuen Programm „NIKIpedia“ Premiere im Kabarett Simpl, im Anschluss geht es auf ÖsterreichTournee. Manuel Rubey und Thomas Maurer stellen im Jänner ihre neuen Programme Wiener Stadtsaal vor, noch im Dezember sorgt der Kabarettgipfel in der Wiener Stadthalle mit Lukas Resetarits, Andreas Vitásek, Alex Kristan, Omar Sarsam, BlöZinger und Die Echten für beste Unterhaltung. Genau diese wünsche ich Ihnen auch weiterhin! Roberta Scheifinger
• Highlights November • Highlights November • Highlights November • Sarah Connor Mit ihrem zweiten deutschsprachigen Album „Herz Kraft Werke“ im Gepäck 12., Wiener Stadthalle (D) Xavier Naidoo Auf seiner „Hin und Weg“-Tour präsentiert Naidoo das Beste aus 25 Jahren 25., Wiener Stadthalle (D) Conchita & Wr. Symphoniker Unsere ESC-Gewinnerin spielt „From Vienna With Love“ 26., Wiener Stadthalle (F) Chris de Burgh Er spielt die Alben „Into The Light“ & „Moonfleet“ und andere Hits 29., Wiener Stadthalle (F)
Herbie Hancock Der legendäre, Oscar- und Grammy-prämierte Pianist endlich wieder in Wien 12., Wiener Stadthalle (F)
Supertramp’s Roger Hodgson Mit zeitlosen Klassikern wie „Give A Little“, „Dreamer“ & „School“ 5., Wiener Stadthalle (D)
Amon Amarth Die „Berserker“ mit Hypocrisy und Arch Enemy im Vorporgramm 14., Gasometer
Wincent Weiss Seine Songs sind Geschichten voll mit Emotionen und Stimmungen 15., Gasometer
WWE Live Die spannenden Ringduelle sind der perfekte Mix aus Action und Entertainment 11., Wiener Stadthalle (D)
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Fotos: Saeed Kakavand (Cro), Mumpi Künster Monsterpics (Die Fantastischen Vier), Palazzo (Palazzo)
Toni Mörwalds Palazzo ab 13. November im Spiegelpalast beim Wiener Prater
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Die Fantastischen Vier
30 Jahre Live – Die Jubiläumstour Was 1989 auf zusammengezimmerten Euro-Paletten in einem Kindergarten in Stuttgart-Wangen begann, wird seinen vorläufigen Höhepunkt mit den Jubiläumsshows finden: Das Quartett Die Fantastischen Vier war nicht nur Vorreiter im deutschen Hip-Hop und hat so ziemlich alle derzeitigen Top-Stars mehr oder weniger geprägt, sondern ist auch über die Genregrenzen hinaus ein gewichtiger Teil der deutschsprachigen Musikgeschichte. 22. Mai, Wiener Stadthalle (D)
Skiopening Obertauern Mit Cro Nach dem Winter ist vor dem Winter: Während noch die letzten Schneefelder in den höchsten Lagen glänzen, bereitet man sich in Obertauern schon auf das nächste Skiopening-Konzert vor. Der Liveact für das legendäre Skiopening-Konzert, das am 30. November stattfinden wird, ist jedenfalls schon fix: Deutschrapper Cro aka „der mit der Pandamaske“, wird auf der Open-AirBühne in Obertauern dem Publikum einheizen. Der ultimative Winterstart wird von 28. November bis 1. Dezember 2019 ausgiebig im schneereichsten Wintersportort Österreichs gefeiert. Die komplett weiße Maske, mit der Cro auftritt, passt da perfekt in die Umgebung. Sein Wunsch nach „Realness“ wird für ihn und sein Publikum hier vor der umwerfenden Kulisse der Schneeberge Obertauerns garantiert in Erfüllung gehen. Whatever, die Nacht ist zum Feiern da, yeah!
Tipp: Verpassen Sie auch nicht das Ski Opening am 6. Dezember in Schladming u. a. mit Dimitri Vegas & Like Mike und das Sound & Snow in Bad Hofgastein mit Bonez MC und RAF Camora am 14. Dezember und mit niemand Geringerem als Helene Fischer und Melissa Naschenweng am 4. April! 30. November, Passhöhe Obertauern
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Der Lauser Allround-Entertainer Tricky Niki zaubert, bauchredet und lacht wieder – und zwar in seinem neuen Programm „NIKIpedia – Wenn das die Omi wüsste“! Einmal mehr lässt er uns den Alltag vergessen und beweist, dass Unterhaltung nicht in Schubladen gepresst werden kann. Das große Interview. TEXT: MANUEL SIMBÜRGER
Was dürfen wir uns von „NIKIpedia“ erwarten? Eine Kombination aus Zaubereri, Bauchreden und Comedy – schließlich bin ich
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der Einzige weltweit, der solch einen Mix auf die Bühne bringt und auch das, was das Publikum von mir erwartet. Dass ich meine eigene Schublade kreiere, war so nicht geplant, macht mir aber sehr viel Spaß. Mehr als jemals zuvor werde ich diese drei Aspekte vereinen, weshalb „NIKIpedia“ für mich bisher das ausgeglichenste Programm ist. Es wird ein abwechslungsreicher und vor allem sehr kurzweiliger Abend werden – für mich und hoffentlich auch für das Publikum (lacht)! Und worum wird es inhaltlich gehen? Der rote Faden des Programms ist diesmal meine Omi, die leider schon verstorben ist. Sie war eine wichtige Bezugsperson für mich. Sie ist dafür verantwortlich, dass ich heute auf der Bühne stehe, weil sie die Einzige war, die mich in meinem Vorhaben, Entertainer zu werden, unterstützt hat. Zudem war
Foto: Felicitas Matern
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s ist ziemlich lässig, wenn Niki Sedlak alias Tricky Niki während des Interviews anfängt bauchzureden. Es ist auch ziemlich lässig, wenn er mit ganz viel Liebe von seiner Omi erzählt, lange Zeit die vielleicht wichtigste Frau in seinem Leben. Lässig ist auch, dass er wie ein Lauserbua lacht und kichert, wenn er von Bauchredner-Streichen im Privatleben erzählt – zum Beispiel im Supermarkt, wenn plötzlich „Kassa 3 für Sie geöffnet“ wird, oder wenn er Eltern glauben lässt, ihr Baby hat endlich die langersehnten ersten Worte gesprochen. Niki beweist im Du-&-Du-Gespräch, dass er genauso viel Charisma und Herz besitzt, wie er auf der Bühne ausstrahlt. Nicht wirklich überraschend also, dass auch sein neues Programm „NIKIpedia – Wenn das die Omi wüsste“ – erraten! – ziemlich lässig ist! Der irrwitzige Unterhaltungsmix aus Bauchreden, Stand-up-Comedy und Zauberkunst auf höchstem Niveau hat am 5. November im Kabarett Simpl Premiere – und zwar eine heiß begehrte, denn im Publikum werden auch Michael Niavarani und sogar Dominic Thiem erwartet.
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sie eine unglaublich lustige Person mit einem herrlich sarkastischen Humor – und dem Talent, immer zur richtigen Zeit das Falsche zu sagen (lacht)! Ein Beispiel: Als meine Schwester bei einer Familienfeier erzählte, sie hätte ihr erstes Mal mit 16 gehabt, sagte sie: „Die Zeiten ändern sich, ich nur mit einem.“ Wird man da nicht sehr emotional, wenn man einen Abend lang von einer solch geliebten Person erzählt, die nicht mehr bei einem ist? Ja, aber im positiven Sinne. Denn so bleibt sie bei mir und verschwindet nicht einfach. Was ich verraten kann: Das Ende wird sehr emotional. Siehst du dich eigentlich eher als Zauberer, Bauchredner oder Comedian? Ich bezeichne mich als Entertainer. Ich möchte Leute unterhalten, darum geht’s.
Foto: Felicitas Matern
Was davon ist am schwierigsten zu erlernen? Wahrscheinlich die Zauberkunst. Ähnlich wie bei einem Musikinstrument musst du sehr viele Techniken erlernen und deine Fingerfertigkeit trainieren. Ein guter Zauberkünstler ist auch guter Psychologe, guter Schauspieler und kann gut ablenken. Präsentation ist hier sehr wichtig. Bauchreden wiederum brachte ich mir recht rasch autodidaktisch bei. Ich habe offensichtlich ein Talent dafür, da ich einer der ganz wenigen auf der Welt bin, die ihre Lippen dabei gar nicht bewegen. Comedy ist für mich immer noch Neuland. Kurz: Ich bin nicht der Cleverste, aber ich bin sehr schnell im Kopf (lacht)!
Tricky Niki Michael Niavarani nennt ihn den „Kleinsten unter den Großen“. Christoph Grissemann kann bei ihm „120 Minuten durchlachen“: Kein Wunder, der unikale Mix aus Comedy, Zauberkunst und Bauchreden ist grandios!
Apropos Schnelligkeit: Du kommst vom Extremsport … Ich habe zehn Jahre lang professionell Volleyball gespielt. Danach habe ich zu anderen Sportarten gewechselt: Wakeboarden, Fallschirmspringen oder Kitesurfen. Weil ich
mir aber sehr viele – zum Teil schlimme – Verletzungen zugefügt habe, beendete ich das Ganze. Früher habe ich mir nix dabei gedacht, wenn ich die steilste Piste hinabgestürzt bin, heute bin ich da schon etwas reifer und überlegter. Ich hatte schon viele Schutzengel. Du warst also ein Draufgänger? Absolut, ich suchte den Adrenalin-Kick. Ich machte absichtlich nicht den Motorrad-Führerschein, weil ich wusste: damit kille ich mich! Vor vier Jahren habe ich aber angefangen, Tennis zu spielen – und bin seitdem begeistert davon. Wenn ich mich drei Tage nicht bewege, werde ich unrund. Ich brauche den Sport, um meinen Kopf durchzulüften. Stimmt es, dass du Dominic Thiem kennst? Er spielt neben mir am Platz. Ein sehr sympathischer, geerdeter junger Mann. Bei einem Charity-Turnier hat er mich angesprochen und gemeint, ob ich ihm Zaubertricks zeigen könne. Im Gegenzug spielt er mit mir eine Stunde Tennis. Er hat mir aber später gestanden, dass er schlampig beim Üben ist (lacht)! Du erwähnst immer wieder deine wenig ausgeprägte Körpergröße von 1,70 Metern … Mir ist sehr wichtig, dem Publikum von Beginn an zu zeigen, dass ich mich selbst nicht ernst nehme. Erst dann bist du mit dem Publikum auf Augenhöhe und es begegnet dir mit mehr Wohlwollen. Wenn ich Leute auf die Bühne hole, ziehe ich sie ein bisserl durch den Kakao. Das darf ich aber nur, wenn ich auch über mich selbst lachen kann. Ich möchte, dass die Menschen sich als große Helden fühlen, wenn sie meine Bühne wieder verlassen. Ich habe und werde nie auf Kosten der Zuschauer Witze machen. Sobald ich jemanden verletze, ist für mich die Grenze erreicht. Ansonsten darf Humor alles (lacht)!
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Sich selbst vor so einem großen Publikum durch den Kakao zu ziehen muss man doch sicher erst lernen? Ich war immer schon ein Lausbub. Schon in der Schule habe ich darauf geachtet, dass meine Witze frech, aber sympathisch und charmant sind. Was tust du, wenn ein Gag beim Publikum nicht ankommt? Ich frage mich, woran es liegt. Vielleicht habe ich das Timing verkackt? Denn es macht einen großen Unterschied aus, ob du bei Stand-up-Comedy die Pointe eine Sekunde zu spät bringst oder sogar falsch atmest – schwupps, ist der ganze Gag im Eimer! Genau das ist es aber, was mich bei Stand-up-Comedy so reizt. Beim Bauchreden wiederum ist es halb so schlimm, wenn ich beispielsweise den Text vergesse: dann fange ich einfach mit der Puppe zu diskutieren an, wer schuld ist. Solche Patzer liebt das Publikum. Sobald du keine Angst mehr vor Fehlern hast, ist das Beste, was dir passieren kann, dass etwas schiefgeht. Du improvisierst also auch auf der Bühne? Sehr gerne. Ich habe zwar meine Texte im Kopf, aber lerne sie nicht auswendig. Ich halte mich an ein Gerüst, in dem ich Spielraum habe und auch mal ausbrechen kann, zum Beispiel, indem ich auf das Publikum eingehe. Das ist spannend und befreit. „NIKIpedia“ wird wieder interaktiv sein. Mitunter sehr riskant, oder? Das Unkontrollierbare ist genau das, was mich daran so reizt. Wobei ich die Situation aufgrund von jahrelanger Erfahrung mehr kontrollieren kann, als man glauben mag. Weshalb ich die Bühne auch als meinen Lieblingsort bezeichne: Dort kann nichts passieren! Da ich auf der Bühne sehr authentisch bin, gebe
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ich den Personen ein Gefühl der Sicherheit und sie folgen mir. Das Schönste ist, wenn Leute, die es zuerst richtig anzipft, dort oben zu sein, innerhalb kürzester Zeit aufblühen und dort eine tolle Zeit haben. Für diese paar Minuten sind sie der große Star – und das möchte ich ihnen vermitteln. Oft machen die Leute so toll mit, dass das Publikum glaubt, die Aktion wäre geprobt. Ist es aber nie! Ich hole aber niemanden auf die Bühne, der absolut nicht möchte.
auch Dinge, die wir offiziell nicht lustig finden dürfen.
Ist trotzdem schon mal etwas komplett schiefgegangen? Im Kabarett Simpl ist mir mal einer auf der Bühne ohnmächtig geworden. Er sollte einen Luftballon aufblasen und ist plötzlich weggekippt. Ich musste ihn auffangen, was mit seinen 1,90 Metern gar nicht so einfach war (lacht)! Da ich ihm vorher eingeredet habe, ich würde ihn hypnotisieren, dachte das Publikum, der Ohnmachtsanfall sei der Gag und hat laut geklatscht und gelacht. Er ist Gottseidank rasch wieder zu sich gekommen. Seitdem müssen die Zuschauer bei diesem Trick immer sitzen!
In einem Interview vor zwei Jahren hast du gesagt, dass du ein rundum zufriedener und glücklicher Mensch bist. Kannst du das immer noch behaupten? Auf jeden Fall. Mir ist Ruhm und Reichtum nicht wichtig. Ich habe das große Glück, von etwas leben zu können, was mir wahnsinnig viel Spaß macht. Ich hab ein Dach übern Kopf, eine liebe Familie und bin gesund – was will ich mehr? Ich hätte nichts dagegen, wenn mein Leben immer so bleibt, wie es jetzt ist. Ich bin weder neidisch noch eifersüchtig. Wenn jeder mit sich und seinem Leben zufriedener wäre, wäre die Welt eine bessere. Klar habe auch ich noch Ziele, aber ohne Zwang und Druck.
Gibt es eine bestimmte Message, die du deinem Publikum mitgeben möchtest? Ich möchte, dass die Menschen einen Abend lang ihren Alltag vergessen und eine gute Zeit haben. Eine Krebspatientin bedankte sich, dass sie das erste Mal seit Jahren für einige Stunden nicht an ihre Krankheit dachte. Das berührt und motoviert mich gleichermaßen. Gleichzeitig möchte ich meinem Publikum mitgeben, dass wir alle viel mehr lachen und mehr Situationen mit Humor nehmen sollten. Unsere Gesellschaft sieht zu viele Dinge zu engstirnig. Das Leben kann viel entspannter sein, wenn man das Leben entspannter sieht. Wenn es dir guttut, kannst du alles mit Humor nehmen –
Zum Beispiel? Ein Begräbnis. Meine Mutter wollte, dass man zu ihrem Begräbnis bunt angezogen kommt, coole Musik gespielt wird und lustige Reden gehalten werden. So war’s auch. Ich möchte, dass mein Begräbnis auch so wird. Es sollen Witze gemacht werden. Traurig sind die Leute sowieso.
Sind deine Bühnenprogramme eine Art Selbsttherapie? Wenn ich nicht gut drauf bin, ist es die Bühne, die mir wieder Kraft und Energie gibt – schon alleine wegen dem direkten Feedback des Publikums. Ich fahre vom Veranstaltungsort weg und meine Akkus sind wieder aufgeladen. Dafür bin ich sehr dankbar. n „NIKIpedia“ premiert am 5. November im Kabarett Simpl in Wien und spielt fortan ebenda sowie in St. Pölten, Tulln, Baden, Wiener Neustadt, Stockerau, Graz, Eisenstadt, Velden, Salzburg, Traun, Innsbruck, Wörgl, Tux, Hohenems u. v. m.
DIE N TRIC EUE KY N IKI SHO W! Wenn das die Omi wüsste … 05.11.2019 (W)
Wien - KABARETT SIMPL
28.03.2020 (BLD) Güssing - KULTURZENTRUM
06.11.2019 (W)
Wien - KABARETT SIMPL
15.04.2020 (W)
Wien - KABARETT SIMPL
07.11.2019 (W)
Wien - KABARETT SIMPL
16.04.2020 (W)
Wien - KABARETT SIMPL
08.11.2019 (W)
Wien - KABARETT SIMPL
18.04.2020 (W)
Wien - KABARETT SIMPL
09.11.2019 (W)
Wien - KABARETT SIMPL
22.04.2020 (ST)
Liezen - KULTURHAUS
10.11.2019 (W)
Wien - KABARETT SIMPL
23.04.2020 (ST)
Kindberg - VOLKSHAUS
13.11.2019 (NÖ) St. Pölten - BÜHNE IM HOF
24.04.2020 (ST)
Lannach - STEINHALLE
14.11.2019 (NÖ) St. Pölten - BÜHNE IM HOF
25.04.2020 (KT)
Velden - CASINO
15.11.2019 (NÖ) Waidhofen/Thaya - STADTSAAL
28.04.2020 (NÖ) Perchtoldsdorf - BURG
16.11.2019 (NÖ) Wr. Neustadt - STADTTHEATER
29.04.2020 (NÖ) Melk - TISCHLEREI
20.11.2019 (OÖ) Traun - SPINNEREI
30.04.2020 (NÖ) Melk - TISCHLEREI
21.11.2019 (OÖ) Pregarten - BRUCKMÜHLE
01.05.2020 (NÖ) Asparn - FILMHOF
22.11.2019 (OÖ) Laakirchen - ALFA
02.05.2020 (NÖ) tba
23.11.2019 (OÖ) Feldkirchen - KULTURZENTRUM
06.05.2020 (ST)
Graz - CASINO
16.01.2020 (VBG) Hohenems - LÖWENSAAL
07.05.2020 (ST)
Graz - CASINO
17.01.2020 (VBG) Hohenems - LÖWENSAAL
08.05.2020 (ST)
Deutschlandsberg - LASSNITZHAUS
18.01.2020 (VBG) Schruns - KULTURBÜHNE
09.05.2020 (ST)
Heiligenkreuz/Waasen - KPZ
23.01.2020 (ST)
Graz - ORPHEUM
14.05.2020 (NÖ) Stockerau - STADTSAAL
24.01.2020 (ST)
Weiz - KUNSTHAUS
15.05.2020 (NÖ) Oberwaltersdorf - BETTFEDERN
25.01.2020 (ST)
Leoben - STADTTHEATER
16.05.2020 (NÖ) Schwarzenbach - BERNHART
28.01.2020 (NÖ) Stockerau - GASTHUBERS
29.05.2020 (W)
Wien - KABARETT SIMPL
29.01.2020 (NÖ) Baden - CONGRESS CASINO
30.05.2020 (W)
Wien - KABARETT SIMPL
30.01.2020 (NÖ) Amstetten - JOHANN-PÖLZ-HALLE 31.01.2020 (NÖ) Tulln - DANUBIUM 13.02.2020 (OÖ) Münzkirchen - tba 14.02.2020 (OÖ) Marchtrenk - TRENKS 15.02.2020 (OÖ) Krenglbach - tba 19.02.2020 (W)
Wien - KABARETT SIMPL
20.02.2020 (W)
Wien - KABARETT SIMPL
21.02.2020 (W)
Wien - KABARETT SIMPL
22.02.2020 (W)
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06.03.2020 (SBG) Wals - BACHSCHMIEDE 11.03.2020 (TIR) Innsbruck - CASINO 12.03.2020 (TIR) Kössen - KAISERWINKL 13.03.2020 (TIR) Wörgl - KOMMA 14.03.2020 (TIR) Tux - TUX-CENTER 19.03.2020 (NÖ) Hollabrunn - STADTSAAL 20.03.2020 (NÖ) Laa/Thaya - VOLKSHEIM 21.03.2020 (NÖ) Wr. Neudorf - FREIZEITZENTRUM 26.03.2020 (BLD) Eisenstadt - KULTURZENTRUM 27.03.2020 (BLD) Großwarasdorf - KUGA
www.TrickyNiki.com
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10 Jahre Jubiläum Bach und Breakdance passen nicht zusammen? Das Gegenteil beweisen die vierfachen Breakdance-Weltmeister Flying Steps gemeinsam mit Opernregisseur Christoph Hagel in ihrer Show „Flying Bach“. 2010 gaben sie in Berlin ihr Debüt und sind seither fast nonstop auf dem gesamten Globus unterwegs. Nicht nur erhielt die außergewöhnliche Show 2010 den „ECHO Klassik Sonderpreis“. Mit ihrer einzigartigen und innovativen Visualisierung von Bachs „Wohltemperiertem Klavier“ sprengt sie auch die Grenzen zwischen Hoch- und Jugendkultur.
Flying Bach
24., 25. und 26. April, Linz, Wien und Salzburg
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Melanie Martinez K-12 Melanie Martinez kommt mit ihrem neuen Album „K-12“ erstmals nach Österreich! Sie verspricht: „Ich setze all meine Energie ein, um die Auftritte nicht nur optisch atemberaubend und ansprechend für die Sinne werden zu lassen, sondern auch zu einer lustigen Lernerfahrung und einem sicheren Ort, an dem man sich ausdrücken und akzeptiert werden kann, für genau das, was man ist.“ 30. Jänner, Gasometer
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Sissi
Der Originalfilm mit Live-Orchester Die Lebensgeschichte der Kaiserin Elisabeth fasziniert seit jeher Generationen, bis heute gilt sie zudem als Schönheitsideal und weibliche Ikone. In Ernst Marischkas Historienfilm wurde Sissi herzerfrischend von Romy Schneider verkörpert. Nun ist der Originalfilm von 1955 erstmals im Konzertsaal zu erleben: Während der Film in voller Länge glanzvoll auf großer Leinwand gezeigt wird, spielt ein Symphonieorchester die Musik – Anton Profes’ sehnsuchtsvolle Klänge – live und perfekt synchronisiert mit dem Geschehen auf der Leinwand. 20. Dezember, Wiener Stadthalle (D)
Fotos: Show Factory (Herr der Ringe, Sissi), Brix (Zum Tod Lachen), Brian Zuniga (Melanie Martinez), Marcel Billaudet (The Christmas Gospel), Carlo Cruz (Flying Bach)
The Christmas Gospel
Die besten Stimmen der Südstaaten aus den USA In vorweihnachtlicher Stimmung hören Sie die berühmtesten Songs aus dem Repertoire von The Christmas Gospel. Wenn die Sängerinnen und Sänger des Ensembles ihre glasklaren Stimmen bis in die höchsten Register erheben, geht regelmäßig ein Schauer durch das Publikum. Das ist der Geist des Gospel – ist eine oft gehörte Meinung zur exzeptionellen Darbietung des alljährlichen Fixprogramms. Alle Termine finden Sie auf dem Inserat auf Seite 55 in diesem Magazin. ab Ende November u. a. in Linz, Graz, Wien, Eisenstadt und Salzburg
Zum Tod Lachen Mit Werner Brix, Andreas Vitásek, Tricky Niki u. a. „Zum Tod Lachen“ ist eine 2008 gegründete, jährliche Benefizveranstaltung des Schauspielers und Kabarettisten Werner Brix und seinen Freunden zu Gunsten des Entwicklungshilfeklubs. Seit 2012 wird im Speziellen die indische Vereinigung „VRO – Village Reconstruction Organization“ unterstützt. Dieses Jahr bringen Sie neben dem Gastgeber und Moderator Werner Brix auch Andreas Vitásek, Gregor Seberg, Tricky Niki, Christoph Fritz und Wiener Blond „zum Totlachen“. 26. November, Globe Wien
Das Original LIVE: Die Rückkehr des Königs Seit J.R.R. Tolkien sein dreiteiliges Epos im Jahr 1954 veröffentlichte, hat „Der Herr der Ringe“ Millionen Leser beeindruckt und in die Welt von Mittelerde entführt. Als 2001 der erste Teil der Fantasy-Trilogie in die Kinos kam, standen die Fans an den Kassen Schlange, nicht minder bei den Fortsetzungen. Erleben Sie nun nach dem großen Erfolg der ersten beiden Teile auch den dritten Teil der Trilogie „Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“ mit der Filmmusik von Howard Shore als besonderes Live-Event auf Großbildleinwand begleitet von Chor und Orchester!
Herr der Ringe
7. Dezember, Wiener Stadthalle (D) highlights
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Ba-Ba - … 2019 gingen die österreichische Mehrheits- und Gegenkultur das letzte Mal eine verrückte Bindung ein, denn: die Kultband EAV verabschiedete sich endgültig von den Bühnen dieser Welt. Mastermind Thomas Spitzer blickt im Gespräch zurück, aber auch vorwärts – und lüftet ein (Musical-)Geheimnis … TEXT: MANUEL SIMBÜRGER
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wenn sie als rotzfreche Satire verdaut wird. Danke, Jungs, dass wir dank des NichtVerstehens endlich verstehen. Wir baten EAV-Wunder-Kreativ-Wuzzi Thomas Spitzer zum Gespräch. War’s das tatsächlich mit der EAV oder werdet ihr auch in zehn Jahren noch Abschiedskonzerte geben, ähnlich wie die Rolling Stones oder Cher? Die EAV in dieser Form, die ja immerhin mehr als 40 Jahre wacker durchgehalten hat, wird es auf der Bühne nicht mehr geben. Für neue, facettenreiche Pläne ist es nie zu spät, aber die bekannte Pop-EAV hat mit einer sehr würdigen Tournee ihr Tun beendet.
Welches Auge ist vorherrschend – das lachende oder das weinende? Ich schwanke. Es tut weh und es tut gleichzeitig gut. Es ist auch schön, wenn man ein – fast zu – altes Kapitel abschließt, um ein neues aufzuschlagen. Warum habt ihr euch entschlossen, das Projekt EAV zu beenden? Jeder macht sein Testament, bevor er gestorben ist (lacht)!
Foto: Patrick Münnich
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o ganz mögen es Fans, AustropopJünger und Liebhaber aktionskultureller Mainstream-Subkultur immer noch nicht wahrhaben: Die EAV feiert 2019 ihren endgültigen Bühnenabschied. Wie es sich gehört, gingen die Jungs rund um Thomas Spitzer (Bandgründer und EAV-Gehirn) und Klaus „Mr. Entertainer“ Eberhartinger mit einem Knall: Die Abschiedstournee war ein voller Erfolg, gemeinsam mit Wegbegleitern und Fans ließ man die vergangenen vier Jahrzehnte hochleben und ließ ein letztes Mal keinen Zweifel daran: Die EAV, die ist einzigartig, war sie immer schon und wird es immer bleiben. Das Tournee-Motto „Alles ist erlaubt“ war Programm: Die opulenten, theateresken, mit Kulissen, Masken und Kostümen bereicherten Konzerte brillierten als Mix aus Eskapismus, Existenzialismus und provokativer Sozialkritik, mit einem Hauch von KindergeburtstagsCharme und Dadaismus-Rausch. Mit 10 Millionen verkauften Tonträgern und Hits wie „Märchenprinz“, „Ba-Ba-Banküberfall“ oder dem Tschernobyl-Protestsong „Burli“ prägte die EAV die österreichische (Musik-)Geschichte entscheidend mit. Weil sie bewiesen, dass eben diese dann am wenigsten zu Magenschmerzen führt,
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Es war einfach an der Zeit. Wir hätten ja auch schon vor 20 Jahren aufhören können. Aber die Steirer sind ein bisserl langsam in da Birn, deshalb hat’s a bisserl länger gedauert. An welche Momente in eurer Bandgeschichte erinnerst du dich besonders gern zurück? Die für mich interessanteste Phase waren sicherlich die Anfangsjahre der Band. Da waren wir sehr provokativ, höchst politisch und wesentlich rockiger als in der Folgezeit. Alles und jeder hat seine Zeit, und auch die später sehr erfolgreiche Zeit der EAV hatte ihren Reiz. Es gab tausend schöne und wahrscheinlich fünftausend nicht so schöne Momente. Sehr stolz war ich immer, wenn wir eine Talsohle erreicht hatten und es uns danach wieder gelang, Respekt zurückzubekommen. Man lernt vermutlich aus Niederlagen mehr als aus Siegen. Gegenfrage: Bereust du etwas? Zu bereuen gäbe es einiges, nur: Es ist zu spät (lacht)! Man hätte vielleicht die EAV schon früher beenden und ich hätte mich stattdessen mehr auf meine Familie und meine Fähigkeiten – oder meine Mankos
– in der Kunst konzentrieren sollen. Aber es ist nie zu spät, voller Euphorie neue Dinge anzugehen. Ihr habt mit eurem sozialkritischen Texten immer wieder angeeckt. 1984 sprachen Neonazis gar eine Bombendrohung gegen euch aus. Bekamt ihr es niemals mit der Angst zu tun oder habt euch gefragt, ob ihr je zu weit gegangen seid? Ein Vorzug unserer Demokratie ist doch die freie Meinungsäußerung. Wenn man nicht anecken möchte, ist man ziemlich langweilig unterwegs. Die gesamte Band hat sich diesbezüglich nie irgendwelche Sorgen gemacht – gut so! Wenn man sich der eigenen Meinung bei politischen Dingen, die man ändern möchte, enthält, ist das ein völlig falscher Weg, besonders in Zeiten wie diesen. Da ich ja ursprünglich von der Karikatur komme, eben vom Überzeichnen, ist es immer schon völlig klar gewesen, dass genau das in das EAVProjekt einfließen wird. Darf Satire tatsächlich alles? Was ich nicht mag, ist, wenn Zynismus und Sarkasmus in Hohn und Spott ausarten, denn diese sind Kinder der Dumm-
heit. In vielen radikalen plakativen Angriffen heutzutage sehe ich vor allem ein Echo der jetzigen Zeit, in der SchwarzWeiß-Denken, Hass und dialogfreie Beschimpfungen vorherrschen. Jede Form der Satire und des Humors muss die Würde des Angegriffenen bewahren. Trotz eurer kritischen Texte gilt die EAV nach wie vor als Blödelband. Stört dich das? Selbstverständlich. Ja, die EAV hat gepflegten Schwachsinn immer als Teilprinzip ihres Schaffens angesehen, aber blödeln ist etwas anderes als auf hohem Niveau kindisch zu sein. Wie sehen deine Zukunftspläne aus? An meiner Grundintention wird sich wenig ändern. Ich zeichnete bereits als 13Jähriger Comics und Karikaturen, habe getextet und komponiert – das alles wird sich vermutlich bis zu meinem Urnengang nicht ändern. Das Schöne: Ich muss mich keiner Erwartungshaltung mehr beugen, weder von der Industrie noch vom EAVPublikum.
Eure Bandgeschichte ist so spannend und vielschichtig, dass sie sich ideal für eine Verfilmung oder ein Jukebox-Musical eignen würde … Ich habe schon vor 20 Jahren gesagt: Sollte ich mich mal von der EAV verabschieden, wartet ein Musical. Ich bin aber kein Mensch, der überall seine Finger im Spiel hat. Aber: Ja, natürlich wird’s ein Wir verlosen je 1 Stück der CD, DVD, Musical geben! Blu-ray und Buch-Edition von „1000
GEWINN SPIEL
Jahre EAV Live – Der Abschied“. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen: www.ticketmagazin.com
Wofür soll und will die EAV in Erinnerung behalten werden? Für Nonsens, aber vor allem dafür, dass sie sich nie ein Blatt vor den Mund genommen hat und zu allem Stellung nahm, was uns gestunken hat. Ich glaube, in beiden Punkten haben wir nicht schlecht abgeschnitten.
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Green Day „Father Of All...“ (das folgende „Motherfuckers“ wird gern zensiert) ist das 13. Studioalbum der kalifornischen Punkrock-Heroen. Es soll der vertonte Lifestyle „of not giving a fuck“ werden …
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itler ist tot, Haider ist krank, weg mit den Nazis, es lebe der Punk!“ Wer hätte sich gedacht, dass aus einer Mitte der 70er-Jahre in New York und London entstandenen Jugendkultur, die gegen das Establishment und vorgefertigte Normen wetterte, einmal ein weltumspannendes Politikum werden würde, das sich trotz aller inhaltlicher Beteuerungen wunderbar kapitalisieren lässt? „Ist das noch Punkrock?“ haben schon Die Ärzte vor einigen Jahren gefragt, doch Punkrock ist, was gefällt. Punk – und später natürlich Punkrock – war in seiner
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mittlerweile mehr als 40-jährigen Historie schon alles Mögliche. Er war vereinnahmend, verbindend, rassistisch, kommunistisch, sexistisch, kapitalistisch, politisch, religiös, freiheitsliebend und manchmal sogar fundamentalistisch. Wie so viele Gegenbewegungen fand auch der Punk irgendwann seinen Platz in der Gesellschaft – was aber nicht bedeutet, dass er nicht immer noch vor den Kopf stoßen und vehement attackieren könnte. Er hat sich, wie auch alle anderen Musikrichtungen, nur verändert und entwickelt. Doch wer waren eigentlich die wichtigsten
Individuen für den Punkrock? Wer hat die Szene und diverse Generationen so nachhaltig geprägt? Wir haben uns auf die Suche nach den 100 wichtigsten Punk(rock)-Alben der Historie gemacht – und hätten doch so viele mehr gefunden. Anbei liegt nur ein streng subjektiver Eindruck vor, der nicht nur geschichtliche Wichtigkeit, sondern auch Aktualitätsanspruch und die jeweils zeitkulturelle Wirkung berücksichtigt. Und natürlich den persönlichen Geschmack des Autors, denn es gilt: Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann!
Fotos: WMG, Hersteller
Green Day geben am 21. Juni im Happel das Punkrock-Konzert des Jahres, davor – am 7. Februar und somit in exakt 100 Tagen – erscheint noch ihr neues Album „Father Of All...“. Wir haben die subjektiv 100 wichtigsten Alben der Punk- & Punkrock-Szene durchleuchtet. Also: Für jeden Tag zur Überbrückung eines. TEXT: ROBERT FRÖWEIN
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100.–26. 100. Strike Anywhere – Change Is A Sound 99. Cock Sparrer – Cock Sparrer 98. Discharge – Hear Nothing See Nothing Say Nothing 97. Leftöver Crack – Fuck World Trade 96. Less Than Jake – Anthem 95. Cockney Rejects – The Power And The Glory 94. New Found Glory – Nothing Gold Can Stay 93. The Stranglers – Rattus Norvegicus 92. Subhumans – The Day The Country Died 91. T.S.O.L. – Dance With Me 90. D.O.A. – Something Better Change 89. Circle Jerks – Group Sex 88. The Casualties – On The Front Line 87. Slime – Slime I 86. Bouncing Souls – How I Spent My Summer Vacation 85. JFA – Valley Of The Yakes 84. Agression – Don’t Be Mistaken 83. Agent Orange – Living In Darkness 82. The Faction – No Hidden Messages 81. Boneless Ones – Skate For The Devil 80. Drunk Injuns – My Dad Butch 79. The Vandals – Hitler Bad, Vandals Good 78. Rich Kids On LSD – Keep Laughing 77. Strung Out – Suburban Teenage Wasteland Blues 76. The Vibrators – Pure Mania 75. No Fun At All – Out Of Bounds 74. MxPx – Teenage Politics 73. Good Riddance – Bound By Ties Of Blood And Affection 72. No Use For A Name – Hard Rock Bottom 71. Goldfinger – Hang-Ups 70. Wizo – Herrénhandtasche 69. Feine Sahne Fischfilet – Bleiben oder gehen 68. The Saints – (I’m) Stranded 67. Hüsker Dü – Zen Arcade 66. Television – Marquee Moon 65. The Jam – All Mod Cons 64. Minor Threat – Out Of Step 63. Yeah Yeah Yeahs – Fever To Tell 62. White Lung – Deep Fantasy 61. My Chemical Romance – The Black Parade 60. Zebrahead – Phoenix 59. Yellowcard – Ocean Avenue 58. Donots – Got The Noise 57. Fidlar – Fidlar 56. Turbostaat – Vormann Leiss 55. The Distillers – Coral Fang 54. Social Distortion – White Light, White Heat, White Trash 53. Bikini Kill – Pussy Whipped 52. Lagwagon – Trashed 51. EA80 – 202 50. Fall Out Boy – From Under The Cork Tree 49. Adolescents – Adolescents 48. Good Charlotte – The Young And The Hopeless 47. Big Black – Songs About Fucking 46. Bad Brains – Bad Brains 45. The ue ne s da al n drei M ..“. ll. A Replacements – Sorry Ma, Forgot To Take Out The Trash 44. Crass – Penis Envy 43. Wipers – Is This f o Wir verlose er th -Album „Fa Real? 42. X – Los Angeles 41. The Undertones – The Undertones 40. The Ruts – The Crack Green Day formationen und : Mehr In 39. Minutemen – Double Nickels On The Dime 38. Sham 69 – Tell Us The Truth 37. Refused – The Shape edingungen Teilnahmeb agazin.com Of Punk To Come 36. Anti-Flag – The Terror State 35. Satanic Surfers – Hero Of Our Time 34. The Adverts tm e k ic .t www – Crossing The Red Sea With The Adverts 33. Rise Against – Revolutions Per Minute 32. Germs – (GI) 31. Dead Boys – Young, Loud & Snotty 30. Venerea – Shake Your Booty 29. Millencolin – Life On A Plate 28. Pennywise – Full Circle 27. The Exploited – Punks Not Dead 26. Billy Talent – II
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Fotos: WMG, Hersteller
25.–11. Platz 25: Black Flag – Damaged Mit Henry Rollins, Greg Ginn und Co. kam der USHardcore über dieses Album so richtig ins Rollen. Von seiner magischen Radikalität hat das Debüt bis heute nichts verloren. Absolutes Referenzwerk! Platz 24: Devo – Q: Are We Not Men? A: We Are Devo! Für die einen Ohrenkrebs, für die anderen NewWave-Göttlichkeit. Bei Songs wie „Mongoloid“ oder „Jocko Homo“ sollte sich aber am besten jeder selbst ein Bild für sich machen … Platz 23: Propagandhi – How To Clean Everything Obwohl schon mehr als 30 Jahre im Geschäft, sind die Kanadier für viele die wichtigste Polit-Punk-Band der Geschichte. Heute mehr im Heavy Metal verankert, wetterte man hier beim 1993er Debüt noch im Punkrock-Kleid gegen Sexismus, Rassismus, Homophobie und Kapitalismus. Platz 22: Wire – Pink Flag Auch so ein 1977er-England-Überbleibsel für die Ewigkeit. Völlig unbeachtet nach der Veröffentlichung, aber über die Jahre hinweg zur einflussreichsten Platte für alle Post-Punks gediehen. Platz 21: New York Dolls – New York Dolls Hard Rock und Glam Rock sind 1973 auf diesem Album noch klar vorherrschend, die MC5-Hausaufgaben haben die New York Dolls aber auch gemacht:
Der Punkrock sprießt aus allen Poren. Platz 20: Fucked Up – David Comes To Life Eine Hardcore-Punk-Oper über fast 80 Minuten? Ja darf man denn das? Natürlich, es ist schließlich Punk! Und im Falle dieser Kanadier außerdem gut gelungen und in diesem Setting unerreicht. Platz 19: Misfits – Walk Among Us Die Horrorpunk-Legenden sind in ihrem Subgenre seit fast 40 Jahren so unerreicht wie kaum eine Band woanders. „Walk Among Us“ hat so nebenbei die US-Thrash-Historie mitbeeinflusst. Platz 18: Die Toten Hosen – Opel-Gang 1983 waren Campino und Co. noch weit von den Schlagersongs der Neuzeit entfernt. Das Debütalbum war noch stark vom US- und UK-Punk beeinflusst, kickt demnach immer noch Ärsche. Platz 17: Die Ärzte – Die Bestie in Menschengestalt Nach der Neugründung der „besten Band der Welt“ entstand dieses Kultalbum mit dem wohl wichtigsten Anti-Nazi-Song der deutschsprachigen Geschichte: „Schrei nach Liebe“. Der vereinte die Ärzte partiell sogar mit den Toten Hosen. Platz 16: Rancid – … And Out Come The Wolves Mit diesem Album brachte Bandboss Tim Armstrong seine Truppe auf MTV-Dauerrotation. Verantwortlich dafür war vor allem die Ohrwurm-Single „Time Bomb“. Herausstechend: die Ska-Einflüsse.
Platz 15: Buzzcocks – Singles Going Steady „Orgasm Addict“ waren nicht nur die Buzzcocks selbst, sondern auch ihre Fans, als sie in den Hörgenuss dieser Compilation kamen. Punk, Pop und New Wave so geschickt vereint wie nie zuvor. Platz 14: Blink-182 – Enema Of The State Für viele nicht ganz zu Unrecht das beste PoppunkAlbum der Generation Millennium. Zwölf Songs, die allesamt Hitcharakter aufweisen und die für die damalige Zeit typischen Teenie-Videos ließen zugeposterte Wände in Studentenzimmern exorbitant ansteigen. Platz 13: MC5 – Kick Out The Jams 50 (in Worten: fünfzig!) Jahre hat das womöglich allererste Punk-Album der Geschichte nun am Buckel. „Kick Out The Jams“ ist nichts weniger als das Paläozoikum der gesamten Genre-Historie. Platz 12: NOFX – Punk In Drublic Noch ein Meisterwerk aus der famosen „Class Of ’94“. Das einzige goldveredelte Album der streitbaren NOFX rund um Fat Mike hatte mit „Don’t Call Me White“ einen Hit, der alle Generationen überdauerte. Platz 11: Bad Religion – No Control Ob „Suffer“ ein Jahr davor oder „No Control“ ist lediglich Geschmackssache. Bad Religion waren vor ziemlich genau 30 Jahren am Höhepunkt ihrer Kreativität.
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10.–1. Platz 10: Dead Kennedys – Fresh Fruit For Rotting Vegetables Die Wut auf die politische Lage im amerikanischen Westen muss bei Frontmann Jello Biafra grenzenlos gewesen sein. Der Punk-Querulant schrieb dem Debüt seiner Band mit „California über alles“ gleich einmal eine Jahrhunderthymne auf den Leib, die von den Ramones inspirierten Riffs und das Klangchaos ließen das 1980er-Werk zu einer gewünschten Bedrohung für die Geschmacksnerven der Elterngeneration gedeihen. Hier will jemand das Establishment brennen sehen – und zeigt das auch eindrucksvoll auf dem Artwork und in der Musik. Platz 9: Iggy And The Stooges – Raw Power Nach zwei eher klassisch im Hard Rock befindlichen Alben, veränderte Punk-Uropa Iggy Pop mit seinen Stooges 1973 die Ausrichtung seiner Band radikal und erfand eigentlich unbewusst all das, was vier Jahre später über England und die amerikanische Ostküste schwappen sollte. Angeschlagen von übermäßigem Alkoholund Heroinkonsum, war der Albumname „Raw Power“ Programm: In jedem Ton hört man, dass hier eine Band um ihr künstlerisches Überleben kämpfte. Pure Kompromisslosigkeit. Platz 8: The Damned – Damned Damned Damned Spät-70er-Kult, die nächste. Nach dem Überraschungserfolg der Single „New Rose“ und einer Tour mit den Sex Pistols und The Clash haben die Londoner Lunte gerochen und gleich einmal mir nichts, dir nichts selbst ein Jahrhundertwerk aus dem Boden gestampft. Im Gegensatz zu den Konkurrenten zu dieser Zeit sorgten die Briten für eine Vergleichsweise astreine Produktion, nahmen ihrem Debüt damit aber auch etwas vom miefigen Dreck, der zu dieser Zeit so salonfähig war. Dafür gab es die doppelte Dosis Humor, mit der sie zurecht Einzug in die Annalen der Musikgeschichte fanden. Platz 7: Sum 41 – All Killer No Filler Als der Teenie-Poppunk rund ums Millennium bereits etwas Rost anlegte, veränderten „American Pie“ und eine ganze Riege an junger Bands in Nordamerika das Genre noch einmal nachhaltig. Die Kanadier von Sum 41 schüttelten mit „Fat Lip“, „In Too Deep“ oder „Motivation“ flüssige Chart-Hits wie nichts aus dem Ärmel. Energetische Live-Shows und ein unumstößlicher IronMaiden-Touch ließen sie aus dem Wulst der Konkurrenz hervorstechen. Nach einem Beinahe-
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Alkoholtod ist Sänger Deryck Whibley heute wesentlich ernsthafter unterwegs, aber kompositorisch noch immer über alle Zweifel erhaben. Platz 6: Descendents – Milo Goes To College Frontmann Milo Aukerman ist wohl der wundersamste und sympathischste Nerd der Punk-Geschichte, doch mit seiner erfundenen quasi-autobiografischen Kunstfigur Milo schrieb er in den frühen Achtzigern von Kalifornien aus Punk-Geschichte. Neben seiner Liebe für schweißtreibende Bühnenaktivitäten studierte er sich zum forschenden, unterrichtenden und weltweit respektierten Molekularbiologen. Dass gerade das Debütalbum von einer derart zeitlosen, sonnigen Frische ist, ist nicht zuletzt Aukermans beneidenswerter Ungezwungenheit zu verdanken. Platz 5: The Clash – The Clash Neben den Ramones und den Sex Pistols vollendeten The Clash mit ihrem bahnbrechenden Debüt das heilige Triumvirat des PunkUrknalls. Mick Jones und Joe Strummer glänzten mit einer beneidenswerten Dringlichkeit, die weder in ungeordnetes Chaos ausbrach, noch zu sehr nach Etikette gebürstet wurde. Wie keine andere Band wussten die Londoner, welche Tücken und Schwierigkeiten es Ende der 70er-Jahre mit sich brachte, in England jung zu sein. Eine ganze Generation verzehrte sich nach den nachweislich auf Speed eingeprügelten, klanglichen Lebenskapiteln, die noch mehr als 40 Jahre später Rebellion propagieren. Platz 4: The Offspring – Smash Offspring gelang nur knapp zwei Monate nach Green Day (Platz 3) der nächste große Szenewurf. „Smash“ ist mit mehr als elf Millionen verkauften Alben noch heute das erfolgreichste Werk, das je auf einem IndieLabel verkauft wurde und machte Dexter Holland und Co. zu Weltstars. „Nitro“, „Genocide“ und der Megahit „Self Esteem“ waren reifer, erwachsener und härter als das Green-Day-Material, bewiesen aber die ungeheure Kompositionsvielfalt, die im einst so kreativen Bandkosmos herrschte. Die großen Megahits gab es vier Jahre später auf „Americana“, künstlerisch waren die Kalifornier hier aber so wertvoll wie nie mehr danach. Platz 3: Green Day – Dookie 1994 war das Jahr, als der kalifornische Punkrock die Welt eroberte. Green Day haben zwar mit „American Idiot“ zehn Jahre später ihr erfolgreichstes Album eingespielt, ohne „Dookie“ (zu Deutsch: Kot) und sein legendäres Cover-Artwork wären Billie Joe Armstrong und Co. aber niemals
in derart lichte Sphären vorgestoßen. Punkrock verbanden Green Day nonchalant mit Pop und die Botschaften aus den späten Teenager-Jahren waren meist in unter drei Minuten vermittelt. Wie ein Feuersturm fegte das kompakte Werk durch die Gehörgänge und veränderte die musikalische Landkarte nachhaltig. Und zwar in Co-Union mit ihren ewigen „Rivalen“ The Offspring. Platz 2: Sex Pistols – Never Mind The Bollocks, Here’s The Sex Pistols Bis Liam Gallagher als OasisSänger den Britpop global machte, konnte englische Wörter niemand so schamlos einzigartig in die Länge ziehen wie Sex-Pistols-Frontmann Johnny Rotten. Auch wenn die Pistols im Gegensatz zu den Ramones oder The Clash eine Art Casting-Band des erfolgreichen Managers Malcolm McLaren waren, erschütterte ihr Album die Musikszene in ihren Grundfesten. „Anarchy In The U.K.“ propagierten sie stellvertretend für die Arbeiterklasse, „God Save The Queen“ hat für die Branchenbibel Q-Magazine nicht ganz zu Unrecht „die Welt verändert“. Dass Sid Vicious keinen geraden Ton aus seinem Bass brachte? Völlig egal. Stumpf war Trumpf. Pure Anarchie eben. Platz 1: Ramones – Ramones Drei Akkorde, minimalistisch, schnell. Als das Debütalbum der kultigen Ramones im April 1976 das Licht der Welt erblickte, war ebenjene ob der bewussten Primitivität des Dargebotenen heillos überfordert. Erst in den späten 90er-Jahren erkannten auch sogenannte Experten, welchen Einfluss Songs wie „Blitzkrieg Bop“, „Judy Is A Punk“ oder „Beat On The Brat“ auf die gesamte Musikgeschichte hatten. Eigentlich hat alles an harter Gitarrenmusik seit dieser Zeit irgendwo seinen Ursprung bei den vier Fake-Brüdern, die mit diesem Werk nicht nur ihre Szene, sondern eine gesamte Gesellschaftsstruktur nachhaltig veränderten. Wer das Album nicht kennt, hat nicht gelebt. n Green Day gastieren am 21. Juni mit Fall Out Boy und Weezer im Ernst-Happel-Stadion. The Bouncing Souls, No Fun At All und einige mehr spielen bereits am 1. und 2. November im Rahmen des SBÄM im Alten Schlachthof Wels, The Offspring und Billy Talent am Nova Rock (10. bis 13. Juni, Pannonia Fields), Die Toten Hosen akustisch am 4. Juli und 29. August in Wien und Graz, Slime am 25. Jänner in der ((szene)), The Vibrators am 7. März in der Arena, Feine Sahne Fischfilet am 7. Dezember im Gasometer, Turbostaat am 8. April im dasWerk, Lagwagon am 17. November im Alten Schlachthof Wels, Anti-Flag am 18. Jänner im Flex und Millencolin am 28. und 29. Jänner in Wien und Graz.
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Kabarett olé olé In einem ehemaligen Rotlicht-Etablissement bieten „Tagespresse“Gründer Fritz Jergitsch und Kabarett-Guru Georg Hoanzl dem SatireNachwuchs eine intime Bühne zur Entfaltung. Im Optimalfall soll das „Kabarett Separee“ die Szene befruchten und zu neuer Größe führen. TEXT: HANNES KROPIK
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Von Koketterie zum Kabarett Die kuscheligen Privaträumlichkeiten wurden entfernt, das ehemalige „Luxus-Separee“ (es besaß als einziges eine Dusche) wurde zur heimeligen Künstlergarderobe. Und dort soll sich jetzt der Kabarett-Nachwuchs auf die große Chance einstimmen. Denn „Tagespresse“-Gründer Fritz Jergitsch und Agentur-Besitzer Georg Hoanzl haben die Arena-Bar für sich entdeckt und wollen an vier Montagen im November Newcomern im Rahmen des „Kabarett Separee“ eine neue Bühne bieten. Georg Hoanzl, seit über 30 Jahren Manager von Größen wie Josef Hader und Andreas Vitásek, wird erstmals selbst ins Rampenlicht treten und die Auftritte jener Talente moderieren, die Fritz Jergitsch persönlich ausgewählt hat. Das intime Ambiente in dem 60 Zuseher fassenden Club hatte einen direkten Einfluss auf das Konzept der neuen Veranstaltungsserie: „Ich habe nach einer Location gesucht, in der ich selbst auftreten kann. Daraus hat sich die Idee entwickelt, Abende mit mehreren neuen Gesichtern zu veranstalten.“ Gescoutet hat er in erster Linie bei Open-MicsAbenden: „Dort kennst du vorher normalerweise niemanden, aber manche dieser Künstler lassen in ihren zehn Minuten wirklich ein enormes Talent er-
kennen. Für viele von ihnen ist der Schritt hin zu einem vollen Programm vor großem Publikum aber sehr schwierig. Hier wollen wir mit dem KabarettSeparee eine Zwischenebene einziehen.“ Jeden Abend bekommt jeder der sechs Künstler zehn bis 15 Minuten, um das Publikum für sich zu gewinnen. Neben Jergitsch und seinem „Tagespresse“Partner Sebastian Huber werden unter anderem David Stockenreitner, Erika Ratcliffe, Christoph Fritz und der Amerikaner Reginald Bärris (mit einem englischsprachigen Part) zu bewundern sein. Inhaltlich sind keine Rahmen gesetzt. Bei der Programmgestaltung legt Jergitsch, der sich selbst als Satiriker verortet, aber Wert auf einen „schönen Mix“: „Satire hat für mich einen gesellschaftskritischen Auftrag, Kabarett kann dagegen auch ins reine Blödeln gehen. Ich hole Leute, die ich für sehr gute Kabarettisten halte, und auch solche, die durchaus ernsthafte Themen ansprechen. Ich sehe den Abend in bester Tradition klassischer Stand-up-Clubs, wie man sie zum Beispiel aus New York kennt.“ Forscherdrang Als Zielpublikum sieht Georg Hoanzl generell neugierige Menschen: „Humor ist ja eine ganz eigene Welt. Was mir
Foto: Markus Wache
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pricht man in Wien über die „Arena“, so meint man damit in der Regel den alten Schlachthof in St. Marx, wo allein im heurigen Sommer so unterschiedliche Acts wie Bad Religion, Kraftwerk, Christina Stürmer, Soap & Skin oder Tash Sultana Tausende Fans begeisterten. Es gibt aber noch eine andere Arena, genauer gesagt: die Arena Bar – ein wahres Juwel in Margareten, in dem die Zeit stillzustehen scheint. Sanftes Rotlicht, kuschelige Ecken, ein Wurlitzer – und die 92-jährige Chefin, die immer noch selbst jeden Abend Getränke ausschenkt. Helene Wanne hat viel gesehen in den vergangenen 60 Jahren. Ihr Mann, ein Franzose, wollte im Nachkriegs-Wien ein spanisches Varieté-Theater betreiben. Es gab Flamenco-Revuen, vortragende Toreros und Samy Molchos erste Pantomime-Shows in Wien. Doch der erhoffte Erfolg blieb aus. Also sollten hübsche Mädchen die Gäste zum Konsumieren animieren, später auch noch zu mehr. Unter dem pfiffigen Motto „Mädchen, olé, olé, Mädchen Separee“ etablierte sich diese Arena als sündiger Nachtclub, doch der Tod von Herrn Wanne und das Aufkommen größerer Laufhäuser Anfang dieses Jahrtausends waren das Ende des Rotlicht-Etablissements. Nicht aber der Arena-Bar!
Foto: Markus Wache
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gefällt, muss dir noch lange nicht taugen. Aber hier bekomme ich die Gelegenheit, sechs neue Leute pro Abend entdecken zu können. Und so wie ich den Fritz kenne, wird pro Abend mehr als eine und einer dabei sein, die oder den ich persönlich sehr lustig finde.“ Natürlich ist das Kabarett-Separee auch ein Versuchslabor für den Nachwuchs: „Ich denke, dass dieses Format eine Möglichkeit zur Improvisation bieten wird“, erklärt Georg Hoanzl. „Und im Optimalfall können Künstler dort einen ersten entscheidenden Schritt in ihrer Karriere setzen. Mein Traum wäre es, in zehn, 20 oder 30 Jahren zu hören, dass ein erfolgreiches Projekt bei uns seinen Ausgang genommen hat. Vielleicht treffen sich ja zwei Protagonisten im Separee und beschließen, gemeinsam etwas Neues zu probieren! Man darf nicht vergessen, dass selbst Dorfer und Hader irgendwann irgendwo beginnen mussten, ihr so erfolgreiches Programm ,Indien‘ zu erarbeiten.“ Überhaupt fühlt sich Hoanzl, der die Branche seit knapp 30 Jahren mit seiner Agentur maßgeblich formt und mittlerweile gemeinsam mit Michael Niavarani das Globe Wien betreibt, durch das Kabarett-Separee in seine Anfangstage zurückversetzt: „Mit Fritz Jergitsch Kuscheliges Kabarett Fritz Jergitsch (links) hat die heimischen Nachwuchskabarettisten ausgewählt, Georg Hoanzl (rechts) versucht sich in der Moderation.
an so einem Projekt arbeiten zu dürfen, ist einer der schönsten Momente meiner Arbeit. Ich fühle mich wie ein Forscher, der abends nicht nach Hause gehen will, weil er so neugierig ist, was als Nächstes passieren wird.“ Und das Nächste ist eben der Eröffnungsabend des Kabarett-Separees am 4. November; bei Erfolg ist nach den ersten vier Abenden eine Fortsetzung der Serie im Frühjahr 2020 denkbar. Wobei Erfolg im schummrigen Rotlicht der Arena-Bar sicher nicht an kommerziellen Kriterien gemessen wird, wie Fritz Jergitsch erklärt: „Ich bin zufrieden, wenn ich das Gefühl habe, dass jeder Zuschauer zumindest einen Künstler erlebt hat, den er oder sie nicht so schnell vergessen wird.“ n Das „Kabarett Separee“ findet an den vier Montagen im November statt. Das volle Gespräch finden Sie unter ticketmagazin.com!
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Die Suche nach dem empfiehlt
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Die sechste Edition des Kabarettgipfels bestreiten wiederholt Lukas Resetarits, Andreas Vitásek, Alex Kristan, Omar Sarsam – und erstmals BlöZinger. Thematisch bewegt man sich diesmal auf einer rasanten U-Kurve, nicht nur der der Unterhaltung. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
war gehört der Kabarettgipfel erst seit 2017 zu einem der Fixpunkte des heimischen Kleinkunstkalenders, doch hat er sich mit seiner ureigenen Konzeption und einem geschliffenen Potpourri aus rekurrierenden Kabarettisten und Neuzugängen an eine der Spitzenpositionen vorgearbeitet: Entgegen ordinärer Begegnungen dieser Natur spielt man hier keinen Zusammenschnitt aus seinem jeweils aktuellen Programm oder gar ein Exposé seiner besten Momente. Nein, an jedem der Gipfel steht ein Thema
im Fokus, das es von jedem der diversen Kabarettisten ureigen zu karikieren gilt – eingerahmt von spitzzüngiger Vokalakrobatik. Bisher standen bereits große Themen wie Arbeit, Europa, Jugend und Bildung im Fokus der Betrachtung, diesmal sind von Lukas Resetarits, Andreas Vitásek, Alex Kristan, Omar Sarsam und BlöZinger ihre Gedanken zu den beiden Themengebieten „Glück/Unglück“ und „Für immer jung“ gefragt – und beide Sujets stehen sich tatsächlich näher, als man auf den ersten Blick glauben mag.
Von E zu U Man kennt die beiden Vokale „E“ und „U“ aus der Musikfachsprache: Da wird der „Unterhaltungsmusik“ (also Pop und Rock, Schlager, Electro und alles andere, das nicht per se nach Krawatte und Monokel giert) die „ernste Musik“ gegenübergestellt, Kunstmusik mit Anspruch und Haltung. Vom „Ernst“ spricht man aber auch gern, wenn es um das Leben geht: Gerade im Fortschreiten des Älterwerdens geht die unbeschwerte Glückseligkeit des Heranwachsenden sukzessive
Fotos: Caro Strasnik, Jan Frankl, Stefan Gergely, Katrin Werzinger, Otto Reiter, Die Echten
Lukas Resetarits ist nicht nur Bruder von Willi Resetarits (gemeinhin als Ostbahn Kurti bekannt), sondern hat seit den späten Siebzigern selbst eine veritable Kleinkunstkarriere am Laufen: Von „Rechts Mitte Links“ über „Zu blöd“, „Kein Grund zum Feiern“ und „Nachspielzeit“ bis hin zu „Österreich – Ein Warietee“, Resetarits’ „UN RUHE STAND“ und zuletzt „Wurscht“ darf er bereits auf 27 Programme zurückblicken. Mit letztgenanntem Programm ist er aktuell auch in Nordost-Österreich und im Süden des Landes zu erleben. Andreas Vitásek ist bereits seit den frühen Achtzigern als Kabarettist tätig und hat uns nach „Kurzzugende“ oder auch „Eine Nacht im Ronacher“ zuletzt etwa „Austrophobia“ und eine rührende Hommage an Otto Grünmandl gebracht. Mit erstem, einer „kabarettistischen Auseinandersetzung mit dem Heimatbegriff und dem Fremdsein“, in der Vitásek über sein bipolares Verhältnis zu Österreich spricht, tourt der Favoritner und Wahl-Burgenländler aktuell durch das gesamte Bundesgebiet. Alex Kristan ist in Eigenbezeichnung „Komiker mit Leib, Seele und Freude“. Insbesondere die Kunst der Parodie hat es ihm angetan: Es sind die kleinen, aber feinen Wellen des Lebens, die so zu Inhalten seiner Programme werden – und mit allen dreien, „Jetlag für Anfänger“, „Heimvorteil“ und „Lebhaft“, tourt er aktuell auch durch ganz Österreich und „tanzt nur zu gern aus der Reihe“.
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flöten, in der Lebensmitte, so heißt es, tritt der gelöste Unterhaltungsfaktor zurück und schwebt stattdessen die unheilige Dreifaltigkeit des KKK (Kündigung, Kredit und Kinder) wie das Damoklesschwert über dem Kopf – bevor dann Weh und Not des nahenden Todes für Griesgrämigkeit und Verbitterung sorgen. Doch ganz so linear ist die Lebenslinie von „Glück“ zu „Unglück“ gottlob nicht, auch wenn der ewigliche Jungbrunnen in Medizin und Kosmetik hehrstes Ideal ist: Vielmehr verläuft das Leben in einer rasanten U-Kurve. Der Mensch erreicht tatsächlich seinen ersten Höhepunkt mit Anfang 20, nachdem er sich seine Freiheit erkämpft, sich emanzipiert hat, ihm die Welt offensteht
und man (noch) positiv in die Zukunft blickt. Einige Jahre hält das Glücksgefühl an; doch ab dem 30. Lebensjahr scheinen Familienplanung und Partnersuche, der steigende Karrieredruck und die Widrigkeiten der Erwachsenenverantwortung die Zufriedenheit zu beeinträchtigen. Ihren Tiefpunkt erreicht die Glückskurve im Alter zwischen 40 bis 50 Jahren, der vermeintlichen Blütezeit unseres Lebens: Denn was von außen nach Bilderbuchglück – heute gern mit Instagram-Fokus und -Filter – ausschaut, da bröckelt im Inneren oft die Fassade, ist man doch auf vielerlei Ebenen privater und beruflicher Natur dazu angehalten, alltäglich einen Marathon mit Bestzeit über die Ziellinie zu laufen. Erst ab Mitte 50 steigt die Zu-
friedenheit wieder an und erreicht oft in den letzten Lebensjahren einen erneuten Höhepunkt. In Anbetracht des nahenden Ablebens vielleicht ein Widerspruch, aber viele Senioren betrachten das Lebensende gelassen: „Sterben werde ich sowieso“, sagen sie sich, „also kann ich die Zeit bis dahin genauso gut genießen.“ Es scheint, als seien die mit dem Alter erworbenen Fähigkeiten wie Distanz, Gelassenheit und die immense Gabe, die Spreu vom Weizen zu trennen, von größerer Bedeutung als jugendlich-frische Leistungskraft … n Der sechste Kabarettgipfel findet am 2. und 3. Dezember in der Wiener Stadthalle (F) statt. Die Übertragung folgt um den Jahreswechsel auf ORF 1.
Omar Sarsam arbeitet im Brotberuf als Kinderchirurg am Wiener Donauspital und hat irakische Wurzeln mit kroatischen Einflüssen. Über den Umweg zum Musical fand er schließlich 2016 auf die Kabarettbühne, premierte mit „Diagnose: Arzt“ und war neben etwa Lisa Eckhart einer der „Friends“ von Josef Hader im Stadtsaal. Man kennt ihn zudem aus „Was gibt es Neues?“, seit Februar 2018 erleben wir ihn mit seinem zweiten Solo „Herzalarm“ in ganz Österreich.
BlöZinger sind Robert Blöchl, Dr. Sommersprossi bei den CliniClowns, und Roland Penzinger, Dr. Penizilini bei den CliniClowns. Seit 2004 laden sie das Publikum auch im Duett in eine komplexe, fantasievolle und originelle Welt voll Humor, aktuell mit ihrem Best-of „Vorzügliche BetrACHTungen“ in Nordost-Österreich.
Die Echten sind Österreichs bekannteste Vocal-Comedy-Formation mit Vorliebe zu akustischen Missverständnissen. Mit ihrem ausgeprägten Hang zum kultivierten Nonsens gepaart mit gehobener Instrumentlosigkeit erfreuen die vier Stimmakrobaten die Besucher bereits seit der ersten Edition des Kabarettgipfels – und nebenbei aktuell in der Wiener Kulisse auch mit „Haarmonian Comedists“, in dem zu einer Zeitreise durch die Geschichte der Stimme geladen wird.
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Ein Hauch vo Balladen-Queen. Vorzeige-Kanadierin. Deadpool-Granate. The Voice. Céline Dion ist einer der erfolgreichsten Superstars in der Geschichte der Popmusik. 2020 verwandelt sie Wien zur Diva-Residenz. Gründe, um dabei zu sein, gibt’s viele. Wir nennen vier davon. TEXT: MANUEL SIMBÜRGER Die Stimme, die zu Tränen rührt Bei der Antwort, wer die Heilige Dreifaltigkeit nun wirklich darstellt, spaltet sich die Welt in zwei Lager: Gott, Jesus, Heiliger Geist – oder doch eher Whitney, Mariah und Céline? Ob das erstgenannte Trio singen kann, ist zwar nicht überliefert, der Damen Stimmen klingen jedenfalls zölestisch: Insbesondere wenn Céline singt, dann erhebt sie sich – und uns – in himmlische Sphären, ohne dabei aber die erdige Bodenhaftung zu verlieren; Wir schweben mit ihr über von Empathie durchtränkte Wolken, tauchen ein in Herz- und Lebensschmerz und dürfen dem Kitsch ohne schlechtes Gewissen frönen. Der „fast virale Strahl in der Stimme, der ihr Image als eher softe Sängerin eigentlich Lügen straft“ (Der Tagesspiegel) lässt uns mit wohligem Schauer zurück. Célines Drei-Oktaven-Stimme, ungebrochen kraftvoll, zersprengt die seelischen Mauern in uns: Eine Anekdote besagt, dass ein scharfer Kritiker aus ihrer alten Heimat während ihres Konzerts den Tränenschwall nicht zurückhalten konnte, als die Chanteuse in ihrer Muttersprache über die Liebe sang.
II.
Eine Hit-Orgie Wer bald vier Jahrzehnte im Geschäft ist und rund 200 Millionen Tonträger unters Volk gebracht hat, kann so einige Hits
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vorweisen. Bei Céline Dion wird der Konzert- zum umjubelten Karaoke-Abend, bei beinahe jedem performten Song kann man Wort für Wort mitträllern: „All By Myself“ hat bis heute nichts von der epischen Strahlkraft eingebüßt, genauso wenig wie „Think Twice“, „Because You Loved Me“ oder „It’s All Coming Back To Me Now“. Bei „I’m Alive“ oder „That’s The Way It Is“ zeigt sich die Diva von nebenan von ihrer poppigen Seite und beweist, dass Power und Lebensfreude nichts mit dem Alter zu tun haben. Und dann, natürlich, der schönste Schmachtfetzen, seit es Musik gibt: Bei „My Heart Will Go On“ zerdrücken wir nach wie vor Tränchen, Céline lässt ihn nach unzähligen Malen so klingen, als gäbe es in diesem Moment nichts Wichtigeres auf der Welt. Dieses vollkommene Versinken im Moment ist es, was den hypnotischen Sog ihrer Live-Performances ausmacht – dem sich auch die Sängerin nicht entziehen kann, denn Céline scheint regelmäßig selbst am meisten überrascht zu sein, wie emotional kraftvoll ihre Songs sind. Mit Prüderie hat das alles wenig zu tun: Céline Dion ist die Grande Dame der subtilen Erotik, wie auch „Der Spiegel“ treffend formuliert: „Eigentlich sind ihre Liebeslieder stilisierte Liebesspiele, Sex in Dur und Moll.“ In Wien darf man sich auch über Songs ihres aktuellen Albums freuen.
III.
Ein Fest fürs Auge Natürlich wird’s bei Céline Dion keine herumhüpfenden Lollipops wie bei Katy, Luft-Akrobatik à la Pink oder Schritt-Betätschelung in Miley-Manier geben. Farbenfroh, schick, glamourös, lebensfreudig und würdevoll sexy geht es aber auch hier zu, schließlich hat Céline in den letzten Jahrzehnten genügend Vegas-Erfahrung gesammelt, um zu wissen, wie man das Publikum von der ersten Minute an unterhält: Dort unterstützten Dutzende Tänzer und Tänzerinnen, eine Big Band, kecke Lichtspiele und eine sich zurückhaltende, aber trotzdem beeindruckende Videowall die in elegante und verspielte Outfits gehüllte Chanteuse und sorgten dafür, dass es keinen im Publikum lange auf dem Sitz hält. Céline selbst hat mit all ihrer Grandezza und theatralischen Gestik eine Bühnenpräsenz, die genauso groß ist wie das Epische in ihren Lovesongs. Wir sind sicher, dass es auch in Wien heißen wird: „You can get the girl out of Vegas, but not Vegas out of the girl …“
IV.
Nouveauté: Coolnessfaktor Céline Dion war lange Zeit vieles, aber eines war sie nicht: cool. Oder lässig. Oder hip. Das hat sich vor einigen Jahren geändert, 2016 nämlich, als ihre große Liebe (und Entdecker) René Angélil an Krebs starb –
Foto: Sony Music
I.
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on Las Vegas zwei Tage bevor auch Céline Dions Bruder für immer Abschied nahm. Daraufhin nahm sie den Titel „The Show Must Go On“ in ihr Vegas-Repertoire auf, wurde damit zur Ikone des Durchhaltens. Céline trauerte öffentlich auf der Bühne und gab dem Diva-Ruf somit eine neue Bedeutung: nämlich die einer starken Frau, die lebt, um zu lieben, die kämpft, um zu leben, die liebt, um zu verstehen. Jemand, der sich selbst genauso ernst wie nicht ernst nimmt, weil sie weiß, es gibt Wichtigeres als das eigene Ego. Seit dem Schicksalsschlag scheint Céline einen Tick selbstironischer, lockerer, wilder, die Liebes- und Empowerment-Songs haben an Authentizität gewonnen. Die braven Kleidchen sind (ausgefallener) Haute Couture gewichen, bei Events wie der MET-Gala oder den Billboard-Awards ist sie die coolste (und modischste)
GEWINN SPIEL
Wir verlosen fünf „Courage“-CDs. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen: www.ticketmagazin.com
Sau des Abends – sogar coole Rapper wie Drake verneigen sich öffentlich. Der „Deadpool“-Musikclip, in dem sie dem Helden stimmgewaltige Stirn bietet, wurde genauso zum viralen Hit wie ihr Auftritt bei James Cordens Carpool Karaoke, wo sie – Zitat eines YouTubers – „wie die coole, Céline Dion Am 15. November erscheint das neue Album Dions. Auf „Courage“ beweist sie nicht nur ihre stimmliche Bandbreite, sondern auch ihre ureigene „coole Grandezza“.
verrückte Tante rüberkommt, die einem das erste Mal Alkohol gibt.“ Es war noch nie so cool, Céline Dion cool zu finden. n Céline Dion gastiert im Rahmen ihrer „Courage“-Tour am 15. Juni in der Wiener Stadthalle (F).
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Stehkonzerte im Festspielhaus St. Pölten Jett Rebel, Pam Pam Ida und Get Well Soon Das Festspielhaus St. Pölten ist nicht nur für Tanz und Klassik gut, auch ausgewählte Populär-Musikanten finden hier eine Bühne: So etwa der holländische Multiinstrumentalist Jett Rebel, der am 29. November seinen hardrockenden Drittling „7“ vorstellt, die bayerische Band Pam Pam Ida mit ihren ureigenen Shots aus Sozialkritik, einem Maß bayerischem Lokalkolorit und einer Prise Emotion am 30. Jänner oder auch der deutsche Musik-Tausendsassa Konstantin Gropper aka Get Well Soon (Foto), der nach seinem Auftritt im November in der Salzburger ARGEkultur am 24. April in St. Pölten in ein ambivalentes (horrendes?) Spiegelkabinett lädt.
Circus Ciirca Die australische Compagnie spielt in ihrer Peepshow mit athletischanmutiger Akrobatik und viel Humor mit Klischees und Erwartungshaltungen. Yaron Lifschitz, visionäres Mastermind der innovativen Truppe, versammelt einige der weltbesten ArtistInnen um sich und zeigt atemberaubende, körperbetonte Akrobatik auf Weltklasseniveau. Fulminante Kunststücke in luftiger Höhe, ironische Burlesque-Szenen und dynamische Gruppeneinlagen ergeben eine ebenso sinnliche wie spielerische Show, die einem Tanz durch das Spiegelkabinett der Vorstellungskraft gleicht.
Circa’s Peepshow
Die Nacht der Musicals Die erfolgreichste Musicalgala mit Stars der Musicalszene In der Gala verschmelzen die bekanntesten und beliebtesten Lieder aus den erfolgreichsten Musicals zu einem fesselnden, vielseitigen Bühnenfeuerwerk. In der über zweistündigen Show gelingt es den Darstellern, eine bunte Mischung bekannter Hits aus „Tanz der Vampire“, „Das Phantom der Oper“, „Mamma Mia“, „Cats“ und vielen mehr zu verschmelzen.
23. & 24. November, Festspielhaus St. Pölten
21. bis 27. Oktober, Wiener Stadthalle (D)
g Fu Die Mönche des Shaolin Kun
GEWINN SPIEL Wir verlosen 1×2 Tickets für
den 7. März in Wien. Die Jubiläumsshow Mehr Informationen und In den letzten 25 Jahren haben mehr Teilnahmebedingungen: als fünf Millionen Menschen auf fünf www.ticketmagazin.com Kontinenten und in über 6.000 Vorstellungen und unzähligen TV Shows die mystischen Kräfte der Shaolin Mönche bewundert. Im Rahmen ihres 25-jährigen Jubiläums präsentieren die besten Mönche und Meister aus Chinas Klöstern in einer zweistündigen Show ihre unglaublichen Fähigkeiten scheinbar jenseits der Grenzen der Physik.
zwischen Februar und März u. a. in Linz, Wien, Salzburg, Eisenstadt, St. Pölten, Villach, Graz und Innsbruck
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Fotos: Asa Event (Die Nacht der Musicals) Manfred Weihs (Die Mönche des Shaolin Kung Fu) Clemens Fantur (Get Well Soon) Andy Philipson (Circas Peepshow) ÖFB / Christopher Glanzl (ÖFB)
29. November (Jett Rebel), 30. Jänner (Pam Pam Ida) und 24. April (Get Well Soon), Festspielhaus St. Pölten
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Fotos: Asa Event (Die Nacht der Musicals), Manfred Weihs (Die Mönche des Shaolin Kung Fu), Clemens Fantur (Get Well Soon), Andy Philipson (Circas Peepshow), ÖFB / Christopher Glanzl (ÖFB)
Das ÖFB Nationalteam Holen wir gemeinsam den letzten Punkt! Das Nationalteam hat es in der eigenen Hand! Nach den sehr erfolgreichen Länderspielen gegen Lettland, Polen, Israel und Slowenien wollen Baumgartlinger, Arnautovic, Alaba und Co. im letzten Quali-Heimspiel die Teilnahme an der UEFA EURO 2020 fixieren. Dazu benötigt die Auswahl von ÖFB-Teamchef Franco Foda noch einen einzigen Punkt. Die ideale Gelegenheit dazu
bietet sich im Heimspiel gegen Nordmazedonien (16. November, 20:45 Uhr, Ernst-Happel-Stadion). Sei dabei und unterstütze Rot-Weiß-Rot live im Stadion. Tickets für die Länderspiele aller Nationalteams sind auf oeticket.com und unter oefb.at/tickets erhältlich. Darüber hinaus bietet der ÖFB wieder exklusive Fanreisen an – alle Infos gibt’s unter oefb-reisen.at!
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Cooler Kater
SCHON GEWUSST? Die Geschichte des gestiefelten Katers geht auf die Gebrüder Grimm im Jahr 1812 zurück. Das Märchen sollte nicht zuletzt die Frage der Ungerechtigkeit beim Erbvorgang beleuchten – schließlich geht der jüngste Müllersohn nach dem Tod seines Vaters faktisch leer aus. Der vermeintlich Schlechtergestellte schafft es jedoch am Ende zum wohlhabenden Mann. Laut Psychoanalytiker Eugen Drewermann könnte der gewitzte Kater auch den personifizierten Überlebenswillen seines Herrn in der Not darstellen. Die Interpretationsmöglichkeiten sind wohl zahlreich, ebenso die Bühnenadaptionen und Verfilmungen der Geschichte. Dem wohl charmantesten Kater, seit es Animationsfilme gibt, lieh übrigens kein Geringerer als Antonio Banderas seine Stimme: Puss in Boots, der anno 2004 in „Shrek 2“ sein heldenhaftes Debüt feierte.
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r ist wohl die coolste Mieze der Märchengeschichte. Nicht nur dass er am Catwalk in seinen Stiefeln eine gute Figur macht, auch ist er der wohl beste – und raffinierteste! – Freund, den sich ein armer Müllersohn wünschen kann. Die Rede ist natürlich vom gestiefelten Kater. Regisseurin Paola Aguilera hat das Märchen für den Dschungel Wien neu und mit viel Musik und Witz verarbeitet. „Ich bin schon als Kind sämtlichen Märchen äußerst kritisch gegenübergestanden. Aber den Kater fand ich immer cool. Aus mehreren Gründen: Er ist frech, intelligent, eloquent, subversiv, loyal. Er kämpft nicht für sich selbst, sondern tut alles, um seinem Freund aus der Misere zu helfen.“ Ein echtes Glück also, dass dieser das schöne Katerfell anfangs doch nicht zu Handschuhen verarbeiten
lässt. Die schlaue Samtpfote hat nämlich einen Plan und verspricht dem jüngsten Sohn des gerade verstorbenen Müllers eine große Karriere. Alles, was er dafür braucht, sind ein paar neue Schuhe, denn „Kleider machen Leute“. Neu ausstaffiert zieht er los, um dank seines Verkaufstalents und seiner rhetorischen Genialität aus dem armen Müllersohn einen Superstar zu machen. „Es geht darum, jemandem, der kein Selbstwertgefühl hat und stark an sich zweifelt, neuen Mut zu machen“, erklärt Aguilera die Beweggründe. „Es geht um Liebe und Freundschaft. Der Kater hat nicht vergessen, wie der kleinste Müllersohn ihm immer zur Seite gestanden ist – und das will er nun zurückgeben.“ Auf ihrem Weg nach ganz oben haben die beiden natürlich einige Hindernisse zu überwinden. „Sie müssen den Rahmen sprengen und mit ihrer Andersartigkeit in eine starre und konservative Gesellschaft eindringen.“ Kein leichtes Unterfangen – doch wenn das einer schafft, dann dieser Kater! Und schließlich gehen Jung und Alt mit einer Gewissheit aus dem Stück: Man kann alles erreichen, wenn man fest genug an sich glaubt. n Das Märchen spielt es nicht nur ab 3. Dezember im Dschungel, sondern kommendes Frühjahr auch im Stadttheater Leoben, am 18. Jänner als Kinderoper in der Krypta der Wiener Peterskirche und zwischen Dezember und Juni im Landestheater Niederösterreich.
Fotos:Anna Stöcher, DreamWorks Animation / distributed by Paramount Pictures
Ein Stück über Freundschaft, Liebe, Loyalität und die Magie des richtigen Outfits – „Der gestiefelte Kater“ im Dschungel Wien macht Mut zum Anderssein. TEXT: AMINA BEGANOVIC
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© 2019 Turner Broadcasting System Europe Limited – a WarnerMedia Company/W & B Television GmbH & Co
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Von wegen melancholisch! Wenn man es richtig anstellt, ist der Herbst bunt und fröhlich und eine Jahreszeit zum Träumen!
ZWISCHENLICHT
zwischen, ht Nacht, sondern das Da ng am nic ch no d un g Ta hr me timmu Nicht g“ („die besondere Lichts auf Schwedisch „Skymnin ue Album der austro-schwedischen ne Himmel“), benennt das um Frontfrau Kristina Lindberg. Eine d run tt Ka na An lädt zum Formation art mit akustischer Musik ber in pa ge e mm Sti e ch ris hä atmosp 8. Novem es u. a. Gelegenheit am . Dezember in Hall. Träumen ein: Dazu gibt 13 am d un en Wi am 15. in Salzburg, am 9. in Linz, m tt.co oeticket.com / annaka
KUSSMUND
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Der L’Absolu Rouge Lippenstift Nr.503 Marble aus der limitierten Holiday Collection von Lancôme ist ein festlicher Begleiter. lancome.com
Fotos: Robert Josipovic/Anna Katt; Hersteller
ANNA KATT
REDAKTION: ANGELIKA GOLDMANN
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HERBSTLAUB
SONNENSTRAHLEN
Der Pullover und die Bauchtasche von s.Oliver in herbstlichen Trendfarben begleiten uns beim Luftschnappen. soliver.at
Der Beanie in „Mustard“ (und 15 anderen Farben) aus der Herbst/Winter-Kollektion von Monki hält die Ohren warm. monki.com
GEGLIEDERT Das Gliederarmband mit Swarovski-Kristallen ist erhältlich bei eduscho.at.
STRAHLENDER TEINT
Fotos: Robert Josipovic/Anna Katt; Hersteller
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GLASKLAR Die neue Limited Edition One Source von Absolut Vodka setzt auf Glas-Recycling. Jede Flasche sollte ein zweites Leben haben. Prost! absolut.com
DURCHBLICK Polaroid kann mehr als Foto, zum Beispiel auch Sonnenbrillen für sonnige Herbsttage! polaroideyewear.com
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Zukunftssound Noyoco lassen sich vom Musikstil der 80er-Jahre inspirieren – und verleihen ihm eine zeitgemäße Note.
Zurück in die Zukunft Singer-Songwriter trifft auf analoge Sounds, Synthesizer auf eine schwebende Stimme: Das Salzburger Duo Noyoco mischt für seine Musik vielerlei Elemente zu einem klingenden Ganzen. Vielleicht der nächste große Geheimtipp am österreichischen Pop-Firmament?
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an könnte sagen, dass alles in New York begann – wie so viele gute Geschichten. Wobei sich Schlagzeuger Robert Schoos-
TERMINE Noyoco spielen am 2. November im Jazzit Music Club Salzburg. Weitere Termine sind zurzeit noch in Planung und für 2020 angedacht.
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leitner und Sängerin Theresa Fellner eigentlich bei einer gemeinsamen Show im Jahr 2016 in Salzburg kennengelernt haben. Es funkte sowohl in privater als auch in künstlerischer Hinsicht, eine gemeinsame Reise in den Big Apple wurde unternommen. „Wir wollten uns dort neue Einflüsse holen und haben rasch festgestellt, dass wir gemeinsam Musik machen möchten,“ erinnert sich Robert, der zudem über zwei Jahre dort Schlagzeug studiert hat, zurück. Ein Konzert von Bon Iver gab den finalen Anstoß: Die Leidenschaft für den Mix aus akustischen und
elektronischen Elementen wurde geweckt, das Duo bekam eine Idee davon, wohin das Ganze gehen sollte. „Wir kommen beide aus dem Jazz, Theresa hat früher meist Singer-Songwriter-Sachen geschrieben. Wir wollten es aber in eine poppige, moderne Richtung mit Electronics ziehen.“ Eineinhalb Jahre lang werkte das Duo Noyoco – der Name ist natürlich an ihre Liebe zu New York angelehnt – im Heimstudio an Sounds und Songstrukturen, das Ergebnis ist nun ihr Debütalbum „Nothing To Lose“, das am 11. Oktober erschien.
Foto: Ivo Thomann
TEXT: AMINA BEGANOVIC
Foto: Ivo Thomann
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Moderne Prise 80er Neben New York ist ihre zweite große Liebe wohl der Sound der Achtziger. „Zum Ursprung der 80er und wieder zurück in die Zukunft“ – so soll es klingen. Wobei es ihnen nicht um eine sentimentale Sehnsucht nach der 80s-Ära geht. „Wir werden oft gefragt: ‚Seid ihr in den 80ern hängen geblieben?‘. Nein, wir sind zwar Kinder dieser Zeit, aber wir hören die Musik von damals nicht auf und ab. Es waren einfach die Sounds, die uns angesprochen haben, es hat sich gut angefühlt. Wir wollten in unserer Musik auf jeden Fall akustische Elemente integrieren, haben diese aber viel mit Synthesizern untermalt“, erklärt Robert, der für Produktion, Schlagzeug und Electronics bei Noyoco verantwortlich ist. „Wir wollten nie Musik machen, die in eine bestimmte Nische passt. Wir haben uns von Anfang an von unserem Gefühl leiten lassen.“ Das Gefühl beziehungsweise das freie Ausleben von Intuition ist auch Theresa wichtig, aus deren Feder die Lyrics sowie die Piano-Elemente stammen. Insbesondere die Songstrukturen machen für sie den Sound von Noyoco einzigartig. „Die Grundkomposition unterscheidet sich einfach von anderen Künstlern, glaube ich. Unsere Melodien haben nicht so viele Sprünge, wie man es häufig bei Singer-Songwritern hört. Die Songs haben eine klare Strophe und aufgehende Refrains, was natürlich auch wieder stark an die Achtziger erinnert,“ meint Theresa, die unter anderem den Stil von Tori Amos als große Inspiration nennt. „Ich glaube, so entstand auch ein bisschen dieser 80s-Sound, weil ich mit so einer Musik aufgewachsen bin – der Refrain, die Hooks müssen einfach aufgehen! Tori Amos hat mich da sehr geprägt.“ Inhaltlich erzählt Fellner gerne Geschichten, die oft aus dem eigenen Leben stammen. „Wir erzählen viel Persönliches, viel Herzschmerz und viele Dinge und Messages, die uns beschäftigen und die
wir mitgeben wollen. Der Song ‚Golden Light‘ ist zum Beispiel auch eine Geschichte: Ich wusste, ich wollte unbedingt ein Lied schreiben über diesen einen Moment, als ich einmal auf der Brooklyn Bridge gestanden bin und das Licht auf mich eingeströmt ist.“ Akustik und analog Der Anspruch sowie die große Herausforderung war für Noyoco, eine stimmige Brücke zwischen analogen und akustischen Sounds zu bauen – ohne die Lieder dabei zu überladen. Ein Spagat, der ihnen gelingt, wie man etwa in den Singleauskopplungen „Over Night“ oder „Hey Rover“ hören kann: Elektronisches und Schlagzeug beziehungsweise KeyboardElemente tragen die klare Stimme von Theresa, Beats und Synths reißen mit, die Songs verlieren sich dennoch nicht in einem Zuviel an Sounds. Die entsprechende Umsetzung auf der Bühne ist kein einfaches Unterfangen. Mittlerweile haben Noyoco den Dreh aber gut heraus. „Schlagzeug und Stimme kommen von uns live, wobei wir auch mit Stimmeffekten arbeiten, wie man es zum Beispiel von Mavi Phoenix kennt,“ beschreibt Robert. „Theresa spielt auch viel Keyboard dazu. Alles, was wir sonst zu zweit nicht abdecken können, kommt dann in Echtzeit über den Computer. Der bringt die gewünschten Sounds genau zur richtigen Zeit, wodurch wir uns ganz aufs Spielen konzentrieren können.“ Live auf der Bühne konnte man sie bereits als Support von Hearts Hearts erleben, am 2. November präsentiert das Duo nun seine Debütplatte im Jazzit Salzburg – weitere Auftritte sollen bald folgen. „Wir haben ehrlicherweise im Sommer vor allem am Album gearbeitet. Das nächste auf der To-do-Liste ist auf jeden Fall Booking, damit wir die Platte auch bespielen. Spätestens ab dem nächsten Jahr geben wir live Vollgas!“
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MARIANNE MENDT
50 Jahre „Glock’n“ Marianne Mendt feiert mit ihrer Bigband das Jubiläum ihrer „Glock’n“
RAINHARD FENDRICH
Starkregen Drei Jahre sind seit seinem letzten Studioalbum vergangen. Mit „Starkregen“ meldete sich Fendrich im September nun wortgewaltig zurück. Fendrich setzt mit seinem neuen Album „Starkregen“ konsequent fort, was er mit dem Vorgänger „SCHWARZODERWEISS“ begonnen hat: die musikalische Reflexion des Zeitgeschehens, tiefgründig und sehr intensiv. In der Themenvielfalt spiegelt sich seine unnachahmliche Beobachtungsgabe wider. Mit dem ihm eigenen Sarkasmus charakterisiert er die „Volkskrankheiten“ unserer Zeit und ihre stereotypen Erscheinungsformen. Natürlich sind bei der Tour, die Fendrich samt Band ab Mai quer durch Österreich führt, aber auch die teils einen Tick unbeschwerteren Klassiker mit dabei …
HUBERT VON GOISERN
Mit Roman & neuem Album Hubert von Goisern beendet seine Bühnenpause gleich mit zwei neuen Veröffentlichungen.
Der Goiserer kehrt zurück. Lang ist’s her – Hubert von Goiserns letztes Konzert ging am 26. Oktober 2016 in München im Circus Krone über die Bühne. Danach
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hat er sich zurückgezogen, um zu schreiben. Herausgekommen ist ein Roman. Der wird bereits kommenden April veröffentlicht. Seit dessen Fertigstellung arbeitete Hubert von Goisern aber auch bereits wieder an neuer Musik: Die Veröffentlichung eines Studioalbums ist für kommenden Sommer geplant. Im Herbst 2020 wird er damit auf Tour gehen mit Stationen in Salzburg (12. September), Wien (17. Oktober), Innsbruck (7. November) und Bregenz (8. November). Wir sind gespannt, wie der hochkreative Goiserer sein Publikum diesmal fordert …
DOME OF ROCK
Heavy Music 3 Tage wird das Rockhouse in Doom-, Stoner- und Psych-Klänge gehüllt Zwischen 21. und 23. November zieht im Salzburger Rockhouse auf beiden Bühnen wieder das ehrwürdige Dome Of RockFestival ein. Nebst hochkarätigen internationalen Vertretern wie Candlemass, White Hills und My Sleeping Karma seien insbesondere die Lokalmatadore Harakiri For The Sky und Our Survival Depends On Us (Foto), aber auch Liquid Sun, KRPL und Chango wärmstens empfohlen.
Fotos: Marcel Brell (Rainhard Fendrich), Konrad Fersterer (Hubert von Goisern), Lukas Beck (Marianne Mendt), Jule Scheler (Our Survival Depends On Us), Ingo Pertramer (Voodoo Jürgens), Kurt Prinz (Naplava), Hersteller
Sie war es, die die Wiener Mundart in der deutschsprachigen Popmusik salonfähig machte. Seitdem ihr 1970 Gerhard Bronner mit „A Glock’n, die 24 Stunden läut’“ zum Durchbruch verhalf, gilt die „gewerkschaftlich geprüfte Vortragskünstlerin“ als Wegbereiterin des Austropop und ist nach wie vor ein hoch respektiertes Vorbild vieler junger Talente aus den Bereichen Jazz und Pop. Am 26. September feiert die schwungvolle Grande Dame das 50jährige Jubiläum in der Wiener Stadthalle!
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MONKEY BUSINESS
Es wird wieder Heller!
Hören Sie mal rein!
von Walter Gröbchen
E
r wird nicht auf Tournee gehen. Das ist die zweitwichtigste Botschaft. Die wichtigste lautet: Es gibt ein neues Album von André Heller. Bald. Es heißt, sehr helleresk, „Spätes Leuchten“. Und, ja, das ist nach fast 17 Jahren Wartezeit doch eine Überraschung: Der Meister der vertonten Poesie ist zurück – mit einem der schönsten, gelungensten, berührendsten Werke seiner langen Karriere. Heller ist eine der überlebensgroßen Figuren der österreichischen PopHistorie, sogar mehr als das: als Autor und Interpret, Radiomoderator, Labelbetreiber, Financier, Netzwerker und Querdenker hat er Entscheidendes zur Entstehung und Emanzipierung der hiesigen Szene beigetragen. 1968 zählte er zu den Mitbegru? ndern des Senders Ö3 und moderierte u. a. „Die Musicbox“. Zugleich startete er im Dunstkreis der ersten AustropopGehversuche eine eigene Laufbahn: 1968 erschien Album „Nr. 1“, bis 1985 veröffentlichte er insgesamt 14
MUNDPROPAGANDA
Werke. Und arbeitete mit Größen wie Robert Opratko, Peter Wolf, Wolfgang Ambros und Helmut Qualtinger zusammen, nahm aber auch mit internationalem Blickwinkel mit Musikern wie Astor Piazzola oder Brian Eno auf. Trotz großer Erfolge – darunter Tourneen bis nach Israel, zwölf Gold- und sieben Platin-Auszeichnungen – wandte sich Heller ab den Achtzigern aufwendigen Inszenierungen, Spektakeln und Gartenprojekten („Anima“ in Marrakesch) zu. Sein Talent zur verschwenderischen Erforschung des eigenen Ichs kommt aber gewiss am deutlichsten und sinnlichsten in seinem musikalischen Œuvre zur Wirkung: Vom Wienerlied bis zum artifiziellen Chanson, vom weltmusikalischen Flirt bis zum BobDylan-Cover durchzieht eine ungeheure Bandbreite seine Biografie. Die jetzt wohl noch keinen End-, sondern einen weiteren Höhepunkt findet.
VOODOO JÜRGENS
INDIE LABEL WOCHE
Mit neuem Album
Fokus Österreich
Mit seiner neu gewonnenen Band Ansa Panier kehrt der Bua zurück
Sechs Tage im Dienste heimischer, handgemachter, haptischer Musik
Der Strizzi Voodoo Jürgens, das Wiener Unikat schlechthin, geht mit seiner neuen Platte, die diesen Winter das Licht (oder Dunkel?) der Welt erblicken soll, wieder auf Tour: Am 2. Dezember startet er daheim in der Wiener Arena und schlängelt sich über Salzburg (4.), Linz (11.), St. Pölten (12.) bis nach Graz (13.). Noch haben wir die Scheibe nicht gehört, aber wir sind uns sicher: Der lyrische Malstrom wird wieder herrlich modrig klingen!
Im Rahmen der 1. Österreichischen Indie Label Woche präsentieren zwischen 25. und 30. November im Wiener Reigen fünf heimische Labels und das Magazin Starkstrom lokale Künstler, die hervorragend, dabei aber diverser nicht sein könnten: Darunter befinden sich etwa Naplava (Foto), Noah Frankl, Tudas & Devaloop, Raptor 200, The Ghost And The Machine und My House In Spain. Da ist von Rock über Electro bis Hip-Hop alles dabei!
Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. Oder? (ab)
IVE
L Anna Katt – Skymning „Skymning“ bedeutet nicht nur Dämmerung auf Schwedisch – der Soundmix auf Katts neuem Album ist ebenso farbenfroh.
LIVE
Bad Weed – Failures UK-Sound aus Wien: Mitreißender Powerpop-Punk, gespickt mit Texten über die kollektive Entfremdung unserer Zeit.
LIVE Love God Chaos – Endling Das dritte Album der Grazer Indieband mischt Lebenslust mit Melancholie, Rock mit orchestralen Klängen. Schön!
Marco Kleebauer – Magnolia Ein Traumlabyrinth aus Sounds: Producer und Leyya-Hälfte Marco Kleebauer legt eine vielschichtige erste Soloplatte vor.
LIVE Wurst – T.O.M. Tom Neuwirth begibt sich in neue musikalische Gefilde, abseits der Diva Conchita wird es deutlich elektronischer.
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Locomotive Breath
PROGRAMM & ANREISE Von Indie bis hin zu Pop, Jazz und Blues sind die kommenden Wochen prall und divers bespielt: Am 2. November präsentiert Tom Neuwirth/ Conchita sein neues Album „Truth Over Magnitude“, am Folgetag gastiert die niederländische Saxofonistin Candy Dulfer. Hierauf spielen etwa Elderbrook (4. November), es gastiert der heimische Ableger des Europavox Festivals (7. und 8. November), am 26. November dann Stefanie Heinzmann, am 30. Archive, am 11. Dezember Lemo, am 12. Shantel & Bucovina Club Orkestar, und im neuen Jahr dann etwa The Menzingers (28. Jänner), John Craigie (6. Februar) und Lotte (8. Februar). Das WUK liegt in Gehweite der U6-Station Währinger Straße/Volksoper bei Hausnummer 59 und wird von zahlreichen Straßenbahnen angefahren.
M
an müsste Neil Young das Backsteingebäude, das in der Alservorstadt Michelbeuern zwischen Volksoper und Sigmund-Freud-Museum gelegen ist, eigentlich wärmstens empfehlen: Ist er immerhin nicht nur Pionier des psy-
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chedelischen Folkrocks und Godfather of Grunge, sondern (wie übrigens auch Clapton, Collins, Springsteen, Sinatra, Cocker und Entwistle) ebenso passionierter Modellbähnler – wenngleich dieser pittoreske Eskapismus kaum dem gängigen Rock-’n’-Roll-Lebensstil entsprechen will. Doch irgendwann in den Siebzigern hatte sich der Kanadier seine erste Modelleisenbahn gekauft, als „Hippie mit Geld“, wie er einmal erzählte. Später baute sich Young eine ganze Anlage und rettete in den Nullerjahren den Modellbahnhersteller Lionel vor dem Bankrott. Nicht auszudenken also, wie innig die erblühende Liebe wäre, würde sich Young anstatt in einer Spielstätte wie der Stadthalle plötzlich im feitschiumwucherten Backstein-Innenhof dieser ehemaligen Loko-
motivfabrik wiederfinden und über heute ins Leere laufende Gleise schlendern, bevor die Tonprobe für seinen nächtlichen Auftritt anstünde! Überhaupt ist der Charme des übrigens neben der Arena letzten besetzten Kulturhauses, der sich aus den Sparten „Performing Arts“, Kunstdiskurs, Musik und Kinderkultur nährt, dem Kanadier durchaus zuträglich: Die Wiener Stadtentwicklung der Siebziger war geprägt von einer Abrissund Neubaupolitik, der auch das damals bereits als TGM fungierende Gebäude zu Opfer fallen hätte können, stemmte sich nicht wie in der Comicserie von Goscinny und Uderzo eine wackere Truppe gegen diesen Unsinn – eine Bürgerinitiative aus Sozialarbeitern, Kunstschaffenden, Architekten, Studenten, Pensionisten et cetera. Ihr Ziel (und damit sind wir deckungsgleich bei Young): Einen nach oben offenen Raum für einen alternativen und autonomen Kulturbetrieb zu schaffen. 1981 folgte dann die Schlüsselübergabe, und seitdem agiert das WUK gegenläufig zu strengen „Musentempeln“ irgendwo im Spannungsfeld zwischen Arena, Rabenhof und TAG als Bühne für gespielte, gesprochene und gesungene Kunst, die zwar pädagogisch wertvoll, dabei aber etwas frech und nicht zu bieder ist – freilich antifaschistisch, antisexistisch, eben: Im Sinne einer offenen, vorwärtsorientierten Gemeinschaft als „gelebte Verbindung von Kunst, Politik und Sozialem“, wie im Leitbild geschrieben steht. Warum also nicht Neil Young?
Fotos: Wolfgang Thaler (WUK), p.p.c. (p.p.c.), Studio 44 (Studio 44), Peter Baumgartner (Stereo)
Zuerst Lokomotivfabrik, dann technologisches Gewerbemuseum, und schließlich Kulturareal: Wo früher geschraubt und gehämmert wurde, regiert heute im WUK der Urkrach Rock ’n’ Roll. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
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((STEREO))
STUDIO 44
Das Klagenfurter ((stereo)) sorgt am Rande der Altstadt bereits seit 2005 für ein diverses, dabei aber hochwertiges Musik-, Kabarett- und Theaterprogramm. So lädt man etwa am 29. November zum Follow The GoatFestival, u. a. mit Wildhunt und The Loranes, außerdem gastieren in den kommenden Wochen so diverse Künstler wie Lemo (7. Dezember), Scheibsta & die Buben (20. Dezember), Steaming Satellites (28. Dezember), Erwin & Edwin (4. Jänner) und Last Band Standing (15. Februar).
P.P.C.
Das p.p.c. (ProjectPopCulture) wurde 2002 gegründet und wird auf zwei Floors für jede Art von Popkulturveranstaltungen genutzt. So werden im November etwa die „Titty Twister“-Band Tito & Tarantula (1.), Django 3000 (8.), Life of Agony (12.), White Lies (16.) und Parasol Carvan (29.) Willkommen geheißen, im Dezember u. a. Turbobier (7.) und Shantel & Bucovina Club Orkestar (10.).
Das Studio 44 ist seit 1994 Veranstaltungsbereich der Österreichischen Lotterien im dritten Bezirk in Wien. Die vorwiegend für Business-Events gebuchte Location bietet seit kurzer Zeit aber auch die Möglichkeit, Kulturveranstaltungen zu genießen. So gastieren in den kommenden Monaten etwa Paul Sommersguter („Handmade“, 23. November), Dieter Chmelar („Wissen Sie nicht, wer ich war?“, 12. Februar) und die Kernölamazonen („Liederliebesreisen:Relaoded“, 2. April), oder aber auch Musical Unplugged (13. Jänner) und das Mörder Dinner (15. Februar).
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Italien zu Gast
Ciao Ragazzi! Da Vincis „Das letzte Abendmahl“ und weitere „große Meister der Renaissance“ warten in der Grazer Messehalle.
BUENA SERA MAESTRO! Diesen Gruß stellt Intendant Ingo Kolonerics seinem Oper im Berg Festival voran – als Hommage an Luciano Pavarotti, dessen Tod Kolonerics zur Gründung des Festivals motivierte. Seit 2008 bereichert das Festival bereits die Salzburger Kulturlandschaft. Herausragend ist der Nachwuchswettbewerb Grandi Voci, bei dem Talente aus der ganzen Welt die Chance bekommen, sich der Opernwelt und dem Publikum zu präsentieren. Diese Nachwuchsstars zeigen jedes Jahr ihr Können bei Galaabenden und Opernproduktionen: 2019 wurde die Saison mit einer Italienischen Operngala eröffnet; den Abschluss bilden die Weihnachtliche Operngala und die Silvestergala, wo aus verschiedensten Genres die schönsten Werke – von Opernarien bis hin zu Gassenhauern – kombiniert werden.
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I
talien ist bekannt für seine herausragenden Künstler, die wegweisend in Malerei, Musik und Dichtung waren. Daher verwundert es nicht, dass Italien mit seinen Kulturmetropolen wie Rom, Mailand und Florenz Scharen von Menschen anzieht. Noch bis Jahresende kann man sich diese Reise jedoch sparen, denn zahlreiche Highlights der italienischen Kultur sind hierzulande zu bewundern. Weltbekannt Ein besonderer Ruf kommt der italienischen Renaissance zu – und mit ihr den Künstlern Leonardo da Vinci, Michelangelo Buonarroti, Sandro Botticelli und Raffaello Sanzio da Urbino. Werke wie Da Vincis „Mona Lisa“, Michelangelos David-Skulptur, Botti-
cellis „Die Geburt der Venus“ oder Raffaels „Die Schule von Athen“ sind in aller Munde. Die vier Meister der Renaissance ziehen Millionen Menschen in ihren Bann – und in verschiedenste Museen europaweit. Mit der einzigartigen Sonderausstellung „Die großen Meister der Renaissance“ kommen die größten Werke der vier Künstler nun als originalgetreue Reproduktionen nach Graz. Nachdem das Publikum bereits in Wien und Linz die Werke bewundern konnte, öffnet die Ausstellung seit 17. Oktober bis zum 29. Dezember 2019 in der Messe Graz die Tore. Auch hier möchte man das Publikum mit der Inszenierung der bekanntesten, wertvollsten Gemälde und Wandfresken der Geschichte begeistern und „Kunst als nachhaltig emotionales Erlebnis“ bieten, so das Motto. Hautnah In der Ausstellung werden die weltbekannten Werke zum Angreifen nah gezeigt. Durch die Aufbereitung in der Messe Graz können Besucherinnen und Besucher ohne Berührungsängste in die Welt der Renaissance eintauchen, noch dazu all die diversen Werke konzentriert auf einem Fleck! Audioguides liefern Kunstfans sowie jenen, die zu solchen reifen wollen, interessante Informationen zu den einzelnen Kunstwerken und zu wichtigen historischen Hintergründen: Damit versteht sich die Ausstellung als Genuss für jedermann!
Fotos: Dominik Gruss (Die großen Meister), Günther Egger (Il Trittico), C.H. Beck (Die Macht der Schönheit), Fontemaggiore Soc. coop. (Inferno)
Italienische Leckerbissen lassen sich auch in den Wintermonaten in ganz Österreich genießen – wir meinen damit natürlich nicht Pizza und Pasta ... TEXT: MICHAELA KURCSICS
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INFERNO
BENISSIMO
Dantes Hölle wird in die Wiener TheaterArche verlegt
Il trittico – ein Opernabend wie ein dreiteiliges Gemälde
„Die göttliche Komödie“ von Dante Alighieri zählt zu einem der Klassiker der Weltliteratur – die Reise des Protagonisten durch die drei Reiche des Jenseits, geführt vom Dichter Vergil, rüttelt auf. In „Inferno“ von Regisseurin Beatrice Ripoli wird die Reise bühnentauglich präsentiert. Die Produktion vom Theaterensemble Fontemaggiore aus Perugia verspricht am 12. und 13. November einen spannenden Abend in der TheaterArche – auch jenen, die Dantes Werk nicht kennen und über keine Italienischkenntnisse verfügen.
ITALIANITÀ
Zum 101. Jahrestag der Uraufführung in New York wird ab 30. November der Zyklus „Il trittico“ erstmals im Tiroler Landestheater vollständig aufgeführt – Regisseur Carlos Wagner möchte das Tiroler Publikum ebenso begeistern, wie dies bei der Uraufführung gelang. „Il trittico“ von Giacomo Puccini kombiniert drei Operneinakter verschiedenen Charakters und Inhalts zu einem abwechslungsreichen Opernabend: Sie fesseln, berühren und unterhalten, aber entfalten erst in Bezug zueinander ihre volle Wirkung. Besondere Aufmerksamkeit findet dabei seit der Uraufführung der letzte Einakter „Gianni Schicchi“.
Die drei Opern sind wie die Sätze einer Symphonie. Der erste ein leidenschaftliches, stürmisches Allegro, der zweite ein bleiches, schwermütiges Andante, der dritte ein Feuerwerk von Finale. (W. J. Henderson)
„Die Macht der Schönheit“ Italiens überzeugt seit 1.000 Jahren Um die unverkennbare Italianità (die Italianität) zu Hause kennenzulernen, bietet sich Volker Reinhardts Band zur italienischen Kulturgeschichte an. Er spannt lebendig einen Bogen von Bildern, Bauwerken und Gärten, über Dichtungen, Opern und Filme, bis hin zu Kulinarik und Designs. Reinhardts „Die Macht der Schönheit“ (erschienen im renommierten C.H. Beck Verlag) zeigt dabei die unwiderstehliche Anziehungskraft italienischer Kultur, die bis heute anhält, und macht Lust auf mehr – es lädt ein, sich selbst von den Kunstwerken ein Bild zu machen.
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kultour
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Bitte fünf Bier F
ür den Einzug in den Nationalrat hat es knapp nicht gereicht, dafür möchte sich Turbobier-Mastermind Marco Pogo 2020 um das Amt des Wiener Bürgermeisters bewerben. Bis dahin widmet sich der Veganer, der heuer seinen ersten Marathon in deutlich unter vier Stunden absolvieren konnte, dem, was er am liebsten tut: fette Rockkonzerte zelebrieren und das eine oder andere Bier trinken. Du benennst deine Band, deine Partei (Bierpartei Österreich) und deine Religion (Bieristische Glaubensgemeinschaft) nach der Hopfenkaltschale. Woher stammt deine Faszination für Bier? Bier ist die schönste Nebensache der Welt – und in meinem Leben mittlerweile die schönste Hauptsache der Welt. Es war aber keine Liebe auf den ersten Schluck. Das erste Bier hat mir nicht besonders gut geschmeckt. Wie alt warst du damals? Sieben – wie wahrscheinlich jeder Österreicher bei seinem ersten Bier.
GEWINN SPIEL
Wir verlosen fünf Lagen Turbobier. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen: www.ticketmagazin.com
Foto: Turbobier
Als Mastermind von Turbobier und Vorsitzender der Österreichischen Bierpartei sollte er ein echter Bierkenner sein. Also haben wir Marco Pogo in eines seiner Lieblingslokale eingeladen, um herauszufinden, wie geschmackssicher der „King of Simmering“ tatsächlich ist. TEXT: HANNES KROPIK
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Deine eigene Biersorte heißt wie deine Band. Welchen Background hat der Name „Turbobier“? So haben wir als Jugendliche früher in Simmering das Dosenstechen genannt. Du stichst die Dose unten mit deinem Schlüssel an, während du sie oben aufreißt und schon zischt dir das „Turbobier“ mehr oder weniger direkt in den Mund, ins Gesicht, in die Haare, aufs Leiberl. Der weniger versierte Turbobier-Stecher sieht danach nicht besonders gut aus und riecht streng. Aber falls jetzt jemand auf den Geschmack gekommen ist: Auf unseren Dosen ist die Sollbruchstelle markiert. Wie stehst du zum Craftbeer-Trend? Prinzipiell mag ich Trends, die mit Bier einhergehen. Es ist lobenswert, wenn Bier getrunken wird. Und, ganz wichtig: Kein Bier ist illegal – außer Radler, da hört sich der Spaß auf! Wie viele Biere kannst du denn an einem Abend trinken? Alle. Bist du ein Schnelltrinker oder ein Genießer? Beim Wetttrinken verlier ich eigentlich immer. Heuer stehen noch Turbobier-Konzerte in der Schweiz, Österreich und Deutschland auf dem Programm. Sei ehrlich, wie viel Bier wird auf Tour getrunken? Wir haben natürlich ein gewisses Plansoll zu erfüllen. Leider ist der erste Tag immer ein riesiges Problem: Alle freuen sich, dass es endlich losgeht, und sind unglaublich motiviert – und damit kannst du den zweiten Tourtag schon vergessen. Ich halte mich meistens zurück: Es muss nicht jede Aftershow-Party im Rausch enden, manchmal reichen schon zehn oder zwölf Bier, um Spaß zu haben.
Das große Tour-Finale findet am 21. Dezember im Wiener Gasometer statt. Worauf dürfen sich die Fans besonders freuen? Das Fest vor dem Fest wird die fetteste Turbobier-Show aller Zeiten. Wir bringen illustre Gäste und sehr viel Pyrotechnik mit. Und noch mehr Bier. Wird es sich ausgehen, dass du am Heiligen Abend wieder nüchtern bist? Puh, das sind ja nur drei Tage … Weil wir gerade so gemütlich im Simmeringer Landbier-Pub sitzen: Wollen wir verkosten, was sie hier so an Fassbieren anbieten? Sehr gerne! Wie gut kennst du dich mit unterschiedlichen Biersorten tatsächlich aus? Kannst du Marken am Geschmack auseinanderhalten? Ich bin kein Bier-Sommelier, aber ich kann sagen, ob mir ein Bier schmeckt oder nicht. Bei feinen Nuancen hab ich Luft nach oben. Marco Pogo bekommt fünf nicht beschriftete Pfiff-Gläser. Das erste Bier ist das Hausbier. Also, was haben wir da? (nimmt einen beherzten Schluck) Ja, ein sehr stabiles Lagerbier. Jetzt müsste ich mit Begriffen wie vollmundig und ähnlichem herumwerfen. Das kann und tue ich aber nicht. Ich sage lieber, dass es sehr gut schmeckt. Es folgt ein Rotes Zwickl von Ottakringer. Rein von der Optik her ist es als naturtrübes Bier zu identifizieren (trinkt). Natürlich, das ist das klassische Rote Zwickl von Ottakringer. Ich bin ja generell ein Fan von Zwickl-Bieren. Und, so ehrlich muss man sein, manchmal mag ich sogar
ein Weizenbier. Über Geschmäcker lässt sich ja bekanntlich nicht streiten; mir schmeckt’s jedenfalls. Als nächstes folgt das Dunkle Hausbier. Trinkst du normalerweise dunkles Bier? Eigentlich mag ich es nicht. Ich mag auch Stouts wie das Guinness nicht, das ist mir zu, ich weiß nicht, zu voll. Sagt man das so? (kostet trotzdem tapfer) Nein, das ist wirklich nicht meines. Marco greift zum Stiegl Goldbräu. Es ist schwer, Märzenbiere auseinanderzuhalten. Aber jetzt kann ich mit angelerntem Wissen glänzen: Weil Märzen in Österreich das klassische Standardbier ist, ist es für Braumeister besonders schwer herzustellen. Jeder Gaumen weiß, wie es zu schmecken hat, falsche Nuancen würden sofort negativ auffallen. Mir hat ein Braumeister erklärt, dass es die Königsklasse des Bierbrauens ist, es verzeiht nicht den kleinsten Fehler. Aber genug geredet (trinkt). Ja, super, das taugt mir voll! Zum Schluss: ein Gösser Märzen. Gösser produziert mit dem Naturradler eigentlich meinen Erzfeind. Aber das Märzen, muss man sagen, ist schon sehr gut. Hast du eigentlich ein Lieblingsbier? Natürlich: das köstliche Turbobier! Und weil es mein eigenes Bier ist und es mich immer an unsere Konzerte erinnert, brennt es ein doppelt emotionales Feuerwerk in mir ab! n Turbobier spielen zwischen Ende November und Ende Dezember u. a. in Graz, Salzburg, Klagenfurt und Wien.
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TIM_42_44_Sport Eiskunstlauf_g_KSB_k1.qxp_Layout 1 17.10.19 12:05 Seite 1
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arcel Hirscher, Gregor Schlierenzauer, Franz Klammer, Hermann Maier – wenn man sich hierzulande die größten Helden des Wintersports vergegenwärtigt, dann haben sie meist etwas mit zwei Brettern zu tun. Dass Österreich aber auch eine sehr große Vergangenheit auf Kufen besitzt, ist nur wenigen Insidern bewusst. Zu sehr wird der artistische Sport, der wie kein anderer Anmut, Grazie, Geschicklichkeit und Akrobatik vereint, von der breiten Öffentlichkeit totgeschwiegen. Doch in drei von vier klassischen Bewerben, und somit auch der gesamten Nationenwertung, befindet sich Österreich in der ewigen Tabelle der Olympischen Spiele auf Rang vier. Die sieben Goldmedaillen wurden bislang nur von den USA, Russland und der ehemaligen Sowjetunion überboten, fairerweise muss aber hinzugefügt werden: Die großen Glanzzeiten liegen schon etwas zurück. Goldene Jahre Karl Schäfer und Alfred Berger eroberten
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ihre Goldenen in der Vorkriegszeit, bei den Damen ließ uns Beatrix „Trixi“ Schuba 1972 das letzte Mal jubeln, das heimische Aushängeschild des Eiskunstlauf hat sich Anfang der 70er-Jahre außerdem noch zwei Weltmeister- und Europameistertitel gesichert. Oder der heute 74-jährige Emmerich Danzer, der Ende der Sechziger nach Belieben dominierte, drei Welt- und vier Europameistertitel holte und bei Olympia in Genf 1968 nur haarscharf eine Medaille verpasste. Ikonen eines Sports, der über die letzten Jahrzehnte fast in Vergessenheit geriet, wie Danzer 2016 in einem Interview mit der Presse anmerkte. Dabei ist Eiskunstlauf eine Sportart, die nicht nur die Athletik fördert, sondern auch perfektes mentales Training anbietet. Kaum ein Sport, bei dem sich Geschicklichkeit so
Die österreichische Paarlaufhoffnung Seit 2013 stehen die Burgenländerin Miriam Ziegler und Severin Kiefer aus Kuchl gemeinsam auf dem Eis.
gut mit dem Wettbewerbsgedanken und einer formvollendeten Ästhetik vereinbaren lässt. Wie schwierig es um den Eiskunstlauf in Österreich steht, zeigte nicht zuletzt die mühevolle Vorbereitung zur kommenden Europameisterschaft. Die
Fotos: GEPA pictures Newspix24 Kalle Parkkinen, Holiday On Ice Productions, Werner Krainbucher
Von 20. bis 26. Jänner findet in Premstätten bei Graz die Eiskunstlauf-Europameisterschaft statt. Für ganz Österreich ein wichtiger Termin, um einen einst kultigen Sport aus der Winterstarre zu holen. TEXT: ROBERT FRÖWEIN
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wurde für Ende Jänner an Graz vergeben und findet eben genau dort nicht statt: Wenn die rund 150 Akteure aus circa 30 Ländern um Edelmetall in acht Bewerben rittern, werden sie dies in der an die Landeshauptstadt angrenzende Steiermarkhalle am Schwarzlsee machen. Das Aufweichen war aus mehreren Gründen unausweichlich. Ein einziger Anrainerprotest verzögert seit geraumer Zeit
den längst notwendigen Umbau des Liebenauer Eisstadions, zudem ist der dort ansässige Eishockeyverein Graz 99ers derzeit derart erfolgreich, dass er dort womöglich seine internationalen Spiele austragen wird. Da im EM-Regulativ auch eine Trainingshalle vorgesehen ist, wird diese in Pachern benutzt. Eine allgemein verzwickte Situation, die aber mittlerweile so gelöst wurde, dass den vielen Fans und rund 15 angesagten TVStationen ein atmosphärisch einzigartiger Bewerb geboten werden kann. Immerhin ist es das erste Eiskunstlauf-Großereignis seit exakt 20 Jahren – damals fand es in Wien statt. Impulse erwünscht Das Dilemma mit dem Anrainerprotest ist symptomatisch für die Probleme, die sich derzeit durch die gesamte Sportart ziehen. Aufgrund mangelnder Infrastruktur und des sinkenden Publikumsinteresses hapert es nicht zuletzt beim Nachwuchs, wodurch schon über meh-
rere Sportlergenerationen hinweg eine qualitative Kluft entstand. Einen international ausstrahlenden Bewerb wie die EM 2020 in der Steiermark braucht die gesamte Szene so notwendig wie einen Bissen Brot. „Wir erwarten uns von der Großveranstaltung viele positive Impulse für den österreichischen Eiskunstlauf“, erklärt Christiane Mörth, Präsidentin des Österreichischen Eiskunstlauf-Verbandes, „gleichzeitig sind wir überzeugt davon, dass die Aufbruchstimmung, die zuletzt durch die beachtlichen Resultate unseres Weltklasse-Paares Miriam Ziegler und Severin Kiefer entstanden ist, durch die Heim-EM weiter verstärkt wird.“ Mit ihren Erfolgen im Paarlauf sorgen die beiden derzeit auch international für Furore – und halten das Sportfeuer der einst so stolzen Nation derzeit fast im Alleingang am Lodern. Bei der EM in Moskau 2018 reichte es für Platz sieben, bei der Weltmeisterschaft in Japan kamen die beiden heuer auf den beachtlichen zehnten Platz. Angesichts der Dichte und harten Konkurrenz ein mehr als famoses Abschneiden, das die beiden natürlich gleichermaßen mit etwas Druck und Vorfreude für das Heimturnier ausstattet. „Es muss in so einer Woche natürlich alles zusammenpassen, aber allein schon in einer Position zu sein, an der man an eine Medaille denken darf, ist wirklich toll“, freut sich Ziegler schon auf das Event. Um wirklich auf einem der drei obersten Treppchen stehen zu dürfen, bedarf es natürlich nicht nur einer fehlerfreien Eigenleistung, sondern auch etwas Glück und des richtigen Momen-
tums. Wenn die Top-Favoriten nicht zumindest etwas patzen, wird der ganz große Sprung vielleicht noch nicht gelingen. In der Sommervorbereitung haben die beiden vor allem Zeit in die Kür und das Kurzprogramm gelegt. So gibt es mit elf Hebungen mehr als zuletzt, die eistänzerischen Elemente wurden ebenso erhöht, wie die komplette Dynamik. Flucht ins Ausland Den Saisonauftakt zur Heim-EM bei der „Nebelhorn-Trophy“ im deutschen Oberstdorf haben sie nach einem Sturz Zieglers leider verpatzt, doch von derartigen Rückschlägen lässt sich das psychisch stabile Erfolgsduo nicht aus der Spur bringen. Nichts wird in der Vorbereitung dem Zufall überlassen, denn am Ende zu sagen, man hätte sich im Vorfeld zu wenig reingehängt, würden Ziegler und Kiefer als Vollblutsportler schon selbst nicht einfach so akzeptieren. Das salzburgerisch-burgenländische Gespann wird jedenfalls für gehörig Lokalkolorit sorgen und die Hoffnungen auf heimische Erfolgserlebnisse steigern. Die Problematik in der heimischen Region ist ihnen aber bewusst. „Es ist noch immer schwierig, in Österreich diesen Sport auszuüben“, sagte Kiefer der „Tiroler Tageszeitung“. Daher findet das Haupttraining des Paares auch in der deutschen Bundeshauptstadt Berlin statt. Was für die Zuseher mittlerweile „Holiday On Ice“ ist, will der Sport zunehmend selbst erreichen: im Fokus stehen, wahrgenommen werden, interessierte Nachwuchstalente und euphorische Fans an sich binden. Ein hehres Vorhaben, das durch die fehlende Vorbildwirkung
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Moser Medical Graz99ers vs. HC Orli Znojmo – 31. Oktober EC KAC – 12. November EC Red Bull Salzburg – 17. November EC Panaceo VSV – 24. November EC Red Bull Salzburg – 1. Dezember HCB Südtirol Alperia – 6. Dezember HC Orli Znojmo – 15. Dezember EHC Liwest BW Linz – 20. Dezember EC Panaceo VSV – 26. Dezember
Alle Spiele finden im Merkur Eisstadion Graz-Liebenau statt. Tickets sind unter oeticket.com erhältlich.
großer Namen in den letzten Dekaden zu einem Canossagang wird. Doch nicht nur der Wiener Rathausplatz im Winter beweist gleichermaßen bei Romantikern, als auch Älteren und Jüngeren, dass die Magie des Eislaufens ungebrochen ist. Nur in der sportlichen Bewerbsform sank die Popularität in tiefste Keller. Das hat mitunter auch mit dem hohen finanziellen Aufwand zu tun. Für Ballett, Tanz und Sprung braucht man Training, die Kostüme sind nicht billig, außerdem benötigt man die richtigen Betreuer und Eiszeiten. Zudem gilt es gerade im Eiskunstlauf, die richtige Musik zu wählen und somit Sport
Holiday on Ice gastiert anlässlich 75 unvergesslicher Jahre des Bestehens mit „Showtime“ zwischen 29. Jänner und 9. Februar in der Wiener Stadthalle, zwischen 14. und 16. Februar in der Olympiahalle Innsbruck. „Showtime“ erzählt von der großen Leidenschaft der EiskunstläuferInnen und setzt die Geschichte der weltbekannten und meistbesuchten Eis-Show in Szene – vom Casting bis zur Welttournee.
und Kunst wie nirgendwo anders in Gleichklang zu setzen. Dass es im Eiskunstlauf längst fünf nach zwölf ist, haben alle erkannt – vielleicht ist die Europameisterschaft bei Graz das richtige Zeichen, um noch eine späte Trendwende zu schaffen. Dann redet man hierzulande in einigen Jahren vielleicht auch wieder von Eiskunstläufern so wie heute von Marcel Hirscher oder Anna Veith. Der Boden dazu wäre im Jänner bereitet. nDie Europameisterschaften im Eiskunstlauf findet zwischen 20. und 26. Jänner in Premstätten/Schwarzlsee bei Graz statt.
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05.07.2020, Spielberg Haltestellen: W, NÖ, OÖ, T, BGL, KNT, STMK, SZG
28.01.2020, Schladming Haltestellen: W, NÖ, OÖ, T, BGL, KNT, STMK, SZG, VBG
14.2. bis 06.03., Graz, Wien, Linz & Ibk. Haltestellen: BGLD, KTN, NÖ, STMK, NÖ, OÖ, T, SZG
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18.07.2020, Klagenfurt Haltestellen: W, NÖ, OÖ, T, BGL, KNT, STMK, SZG
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Die angegebenen Preise gelten pro Person (Erwachsener) und inkludieren eine Servicegebühr von max. € 2,00 pro Ticket. ticketPLUS+ Bus beinhalten pro Person ein Veranstaltungsticket und die Busfahrt von der gewählten Haltestelle zum Veranstaltungsort und wieder retour. Reiseveranstalter: Eventbus GmbH (Nr. 1998/0174)
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All Mirrors Bombast, überwältigende SynthKulissen, eine himmelhochjauchzende Intensität: Olsen (in ihrer Emphase wahrlich ein Engel) setzt auf ihrem 4. Album auf ein orchestrales Gewitter und lässt so ein Album gleich einem Ausblick vom Gipfelkreuz mit klarer Sicht und steifer Brise entstehen. (sb)
LIVE Simply Red – Blue Eyed Soul Eine derart locker-lässig vor sich hin stiebende Coolness muss man erst mimen können: Mick Hucknalls Stimme tänzelt auf Album #12 mit der Eleganz eines Stroboskops über den nebelgeschwängerten Dancefloor. (sb)
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LIVE
Kiwanuka Auf seinem Drittling rückt Kiwanuka nach der Introspektive des Vorgängers nun die Feierung des Homo sapiens in den Fokus – sonach: der Titel. Es ist auch klanglich der Triumphmarsch einer Menschwerdung, ähnlich Straußens „Zarathustra“ – nur wärmer im Ton, mit sensitiven Zwischentönen. (sb)
LIVE No Treasure But Hope Das große Geschick der Tindersticks ist es nicht bloß, vorzügliche Nummern abzuliefern; Vielmehr ist es der Gehalt, die Bedeutungsschwere nicht unähnlich zum Film noir, die ihnen allesamt Gewicht verleihen – nicht minder bei den neuen, intimen Stimmungsliedern, die mit intuitiver Wärme brillieren. (sb)
BONNIE PRINCE BILLY
MICHAEL KIWANUKA
LIVE Silbermond – Schritte Bereits das Covermotiv möchte an „Sgt. Pepper“ denken machen, und auch musikalisch changieren die Deutschen zwischen Leichtigkeit und Tiefe, Euphorie und Melancholie. Freilich: Klingt alles trivial-lieblich. (sb)
TINDERSTICKS
ANGEL OLSEN
Neil Young & Crazy Horse – Colorado Vor sieben Jahren erschien mit „Psychedelic Pill“ die letzte Kollaboration, nun suhlt sich Young mit seiner kongenialen On-off-Band wieder in zerlumpter Herrlichkeit, Repetition und überbordenden Soli. (sb)
LIVE
Ghosteen Es ist ein enthusiastisch-passionierter Zirkel, der in fiebernder Ekstase jedem Erzeugnis des einstigen Enfant terrible entgegenfiebert: Wie bei sakralen Götzen oder politischen Götzenbildern ist Nick Cave mittlerweile zu einem Stück Populärkultur gereift, um den stets ein Hauch Massenhysterie wabert. An seiner Zunge, an seinem Geist hängen Myriaden, und das ist vielleicht auch gut so, denn nicht
nur seine musikalisch verzierte Gedankenwelt, auch sein Vademecum der Red Hand Files zeigt: Cave schafft Kontext, Tiefe, Hoffnung, Ratio – in dunklen Momenten des Lebens wie auch in lichten. So prolongiert er auf „Ghosteen“ etwa seine 2016 auf „Skeleton Tree“ eingeschlagene Trauerarbeit über den Verlust seines Sohnes Arthur. Nur nach dem Tal, das er mit dem düster dröhnenden Vorgänger durchwandert hat, schwingt sich Cave nun auf in die Hoffnung, wie bereits das deutlich grellere, beinahe schrill wirkende Covermotiv andeutet. Nicht unähnlich zu Mechthild von Magdeburg, die sich im „fließenden Licht der Gottheit“ selbst entrückte und mit Christus mystisch vermählte, schafft Cave mit Kompagnon Ellis in den flirrenden, sphärischen Klängen ein Gefühl von Körperlosigkeit, ein meditatives Schweben durch die Wirren des Seelenfriedens. Nur: Was die übrigen Seeds so treiben, ist fraglich; Nicht nur Kollege Fasthuber (Falter 41/2019) wünscht sich in Zukunft mehr Musik. (sb)
I Made A Place Der hipsterige Waldschrat hat seine eigene Schaffenspause beendet und macht mit seinem bejahenden Country-Jam – US-Schlager mit sakralem, doppelbödigem Ernst – wieder von sich hören. Das klingt mal elegisch, mal quirlig, stets aber mit einem Hauch lichter Hoffnung. (sb)
Fotos: Hersteller
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NICK CAVE & THE BAD SEEDS
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Lichtspiele
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Mit Animationsfilmen zu punkten, fiel Disney selten schwer. Mit „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ katapultierte man sich aber in ganz andere Sphären. Nun: die Fortsetzung. TEXT: ANDREAS UNGERBÖCK
Die Eiskönigin 2 In der Fortsetzung des erfolgreichsten Zeichentrickfilms aller Zeiten (!) begeben sich Anna, Elsa, Kristoff und Olaf in die Tiefen des Waldes, um ein Geheimnis ihres Königreiches zu lüften.
Fotos: The Walt Disney Comp GmbH, Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
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icht wenige sehen ja den Untergang mindestens des Abendlandes heraufdämmern, seit die Walt Disney Company in relativ rascher Folge Unternehmen wie Pixar, die Marvel Studios, Lucasfilm und zuletzt die traditionsreiche 20th Century Fox aufgekauft hat. Mit der angekündigten Streamingplattform Disney+ wird die Skepsis nicht geringer werden, eher im Gegenteil. Die historischen popkulturellen Verdienste kann man dem Unternehmen dennoch nicht absprechen. Unter den vielen hochklassigen Produktionen, die seit „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ (1937) entstanden sind, nimmt „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ (2013), einen durchaus prominenten Platz ein. Die Story, die sich lose am Andersen-Märchen „Die Schneekönigin“ orientierte, aber durch eine schiere Unzahl an visuellen und tricktechnischen Einfällen aufgepeppt wurde, begeisterte Jung und Alt. Der flotte Tonfall war zu einem nicht unwesentlichen Anteil
der Co-Drehbuchautorin und -Regisseurin Jennifer Lee geschuldet, die schon mit „Ralph reicht’s“ (2012) einen sehr unterhaltsamen Disney-Film geschrieben hatte. Aufwendige Visuals mit einer beeindruckenden Eis- und Schneelandschaft kamen dazu, ebenso knackige Figuren wie der Schneemann Olaf (auf Deutsch von Hape Kerkeling gesprochen), der so populär war, dass er in der Folge sogar einen eigenen Kurzfilm auf den Leib geschrieben bekam. Überhaupt, die Synchronisation: Wie in anderen, gar nicht so seltenen Fällen war auch hier die deutsche Version dem Original zumindest ebenbürtig. Mit dazu beigetragen hat übrigens Robert Palfrader in der saftigen Rolle des fiesen Herzogs von Pitzbühl. Auch nicht unwesentlich: Die Figuren stammen allesamt aus den „Federn“ beziehungsweise Computern der Schöpfer von „Rapunzel – Neu verföhnt“ (2010), dem ersten aus der „neuen Generation“ von Disney-Filmen, die sich deutlich vom traditionellen, oft eher betulichen
Animations-Werk der Firma abheben. Bis heute gilt „Die Eiskönigin“ als weltweit erfolgreichster Animationsfilm an den Kinokassen, und so kann es nicht wirklich überraschen, dass nun Teil 2 unmittelbar vor dem Start steht. Nach dem Motto „Never change a winning team“ sind die meisten Beteiligten aus dem ersten Teil wieder mit an Bord, und auch die Rekorde purzeln bereits. Der Trailer zur Fortsetzung wurde schon am ersten Tag mehr als 116 Millionen Mal angesehen … Von der Handlung weiß man, wie immer in diesen Zeiten, eher wenig. Wir müssen uns also wohl oder übel bis 22. November noch ein wenig gedulden.
AUSSERDEM IM KINO Doctor Sleep In der Fortsetzung des Stephen-King-Klassikers „Shining“ mimt Ewan McGregor („Star Wars“, „T2 Trainspotting“) ab 22. November den erwachsenen Danny Torrance, der in einem Hospitz arbeitend mit seiner besonderen Kraft – dem „Shining“ – Sterbende kurz vor ihrem Tod tröstet. Dort lernt er die junge Abra Stone kennen, die jemand zum Fressen gern hat … 3 Engel für Charlie Nach der klassischen Serienbesetzung und den Kinofilmen mit Diaz, Barrymore und Liu sind es nun Kristen Stewart, Naomi Scott und Ella Balinska, die ab 29. November im Dienst des mysteriösen Charlie Townsend stehen: Als ein junger System-Ingenieur Details über eine gefährliche Technologie preisgibt, müssen sich die Engel auf eine Mission begeben, bei der sie sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen …
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Plug & Play Wahlweise mit Nussholz-Furnier oder in Klavierlack-Optik und mit edlen Kompotenten ausgestattet gerät der Plattenspieler TEAC TN-4D zum Kleinod für Analog-Enthusiasten mit Digital-Affinität. TEXT: MARTIN SCHRAPFENEDER
Für Genussmenschen Menschen, die einen PLattenspieler besitzen, konsumieren Musik anders als
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andere. Das Hören eines Albums wird durch das sorgfältige Auswählen vorab und das Studieren des Covers zelebriert, die Musik ganz bewusst im Lieblingsfauteuil und nicht nebenbei genossen. Genau für diese Art Menschenschlag hat der japanische Hersteller Teac den TN4D entwickelt: Er kommt wahlweise mit edlem Nussholz-Furnier oder in Klavierlack-Optik daher und macht bereits äußerlich einen erlesenen Eindruck. Dieser bestätigt sich bei einem Blick ins Handbuch, wenn man feststellt, dass Teac dem TN-4D auch ein herausragendes PivotPunktarmlager des renommierten Herstellers Saec sowie eine Oyster-MM-Kartusche von Sumiko verpasst hat. Selbstverständlich steht es anspruchsvollen Musikaficionados frei, diese durch einen dem persönlichen Geschmack besser entsprechenden Tonabnehmer zu ersetzen. Für eine stabile Geschwindigkeit des Drehtellers aus Alu-Druckguss sorgt der neue quart-gesteuerte bürstenlose Gleichstrommotor mit Rückkoppelungsregelung: der integrierte Phonoverstärker ermöglicht den Anschluss an jeden Line-In der bestehenden Hi-Fi-Anlage. Analog und digital Nach der durch das ausführliche Manual bestens begleiteten Installation des Tonabnehmers und des Tonarm-Gegengewichts zur Einstellung des Nadeldrucks ist der TN-4D endlich bereit zum Einsatz. Einzig das Anbringen der Halteklammern für die Staubabdeckung ist eine etwas
hakelige Angelegenheit. Der Sound ist von überzeugender, hochaufgelöster Tiefe, Amy Winehouses Debütalbum „Frank“ eine analoge Offenbarung. Selbst mit meiner durch falsche Lagerung in der Sonne verbeulten Platte von Mozarts Klarinettenkonzert mit Benny Goodman hat der schöne Japaner keine Verarbeitungsprobleme. Richtig zeitgemäß und zukunftssicher macht den TN-4D aber erst sein USBAnschluss, der es ermöglicht, Aufnahmen über PC oder Mac digital einzuspielen und die Lieblingsscheibe fortan auch unterwegs zu genießen. Der TN-4D ist ein rundum gelungenes Stück Audio-Technik für alle, denen Musikhören eine Herzensangelegenheit ist. Die Optik ist erstklassig, die verbaute Hardware – Saec-Punktarmlager, Tonarm, bürstenloser Gleichstrommotor mit Direktantrieb (ohne Riemen) und Sumiko-Tonabnehmer – ebenso. Da keine Start-Stopp-Automatik verbaut ist, dreht sich der Plattenteller endlos weiter, was zwar der Nadel schadet, aber nur, wenn man beim Musikhören einschläft. Der integrierte USB-Anschluss für das digitale Einspielen von Schallplatten macht den TN-4D endgültig zur perfekten Ergänzung der geliebten Stereoanlage. Kaufen! Bewertung:
€ 587,– (UVP) www.teac-audio.eu
Fotos: Hersteller
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ieblingsmusik zu hören war noch nie so einfach wie heute. Für den Preis einer durchschnittlich teuren CD bekommt man ein Abo bei Streamingdiensten wie Spotify oder Apple Music, mit denen man faktisch den gesamten Musikkatalog in der Hosentasche tragen kann. Im analogen Zeitalter, das gegenwärtig geradezu steinzeitlich anmutet, waren Mix-Tapes die einzige Möglichkeit, Lieblingstitel nahtlos aneinanderzureihen. Und das war richtig Arbeit: Platte oder CD auflegen, Tonband einlegen und Titel für Titel aufnehmen – im Idealfall mit für jedes Stück separat eingestelltem Record-Level. Wer das Geld für Platten und CDs nicht ausgeben wollte, harrte etwa während „Die Großen 10“, der Ö3-Hitparade mit Udo Huber, oder gar der American Top 40 mit Casey Kasem auf Blue Danube Radio aus und drückte auf „Record“, sobald das Musikstück der Begierde drankam. Heute benötigt eigentlich niemand mehr einen Plattenspieler oder CD-Player, geschweige denn eine komplette Stereoanlage – und doch erlebte die Schallplatte in den vergangenen zehn Jahren eine wahre Renaissance mit stetig wachsenden Verkaufszahlen. Selbst bei der Smartphone-Generation genießt sie einen nicht zu unterschätzenden Retro-Coolnessfaktor.
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FEATURES • Analoger Plattenspieler mit Direktantrieb • Integrierter Phono-Vorverstärker • USB-Port für PC-Aufnahmen • Phono-/Line-Out • Pivot-Punktarmlager von Saec • Oyster-MM-Kartusche von Sumiko • 429 x 117 x 356 mm, 6.1 kg
Foto: Sennheiser
Sennheiser präsentiert den neuen MOMENTUM Wireless
PRO & CONTRA + Guter, individualisierbarer Sound + Hochwertige Hardware + Präzise, quarzgesteuerte Wiedergabe + Vinyl via USB digital archivieren
Hochwertige Hardware Der TN-4D ist mit einem Pivot-Punktarmlager des renommierten Herstellers Saec sowie einer Oyster-MMKartusche von Sumiko ausgestattet – letztere kann selbstverständlich gegen einen anderen Tonabnehmer getauscht werden. Für Musikgenuss ohne Gleichlaufschwankungen sorgt der quarzgesteuerte bürstenlose Gleichstrommotor mit Rückkoppelungsregelung.
Sennheiser stellt die dritte Generation seiner Premium-Kopfhörerreihe MOMENTUM vor, die überragenden Klang, eine moderne Designsprache, State-of-the-Art Technologie und Handwerkskunst vereint. Durch die automatische On/Off-Funktion und das Smart Pause-Feature schaltet sich der Kopfhörer sofort ein, wenn er aufgeklappt wird. Wird er abgenommen, pausiert der neue MOMENTUM Wireless die Musikwiedergabe und setzt sie fort, wenn er wieder aufgesetzt wird, sodass kein Takt verloren geht. Die weich gepolsterten und mit feinem Leder bezogenen Ohrpolster und Kopfbügel machen den MOMENTUM Wireless auch in stundenlangen Hörsessions angenehm zu tragen. Active Noise Cancelling und eine Transparent Hearing-Funktion ermöglichen es, das Hörerlebnis ganz individuell zu gestalten und die Umwelt auszublenden oder noch besser wahrzunehmen. Auf Tastendruck hat der Nutzer außerdem Zugriff auf Sprachassistenten und bleibt so auch unterwegs immer vernetzt. Mit dem MOMENTUM Wireless kann man sich leicht in der Musik verlieren. Dank der integrierten Tile-Technologie ist es allerdings fast unmöglich, die Kopfhörer zu verlegen: mit dem eingebauten BluetoothTracker lässt sich der Kopfhörer über die Tile App finden. Der neue MOMENTUM Wireless ist in der Farbe Schwarz ab sofort um 399 EUR (UVP) erhältlich.
Mehr Testberichte gibt es im aktuellen e-media! gcheckt: technik
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Spielwiese „Gears of War“ – die Mutter aller Deckungs-Shooter – ist zurück, nennt sich nunmehr lediglich „Gears“ und bietet kompromisslose Edel-Sci-Fi-Action-Kost. TEXT: JOACHIM SCHMIDA
Call of Duty: Modern Warfare Die Neuerfindung der Modern-Warfare-Reihe: Um gestohlene chemische Waffen wiederzubeschaffen, führt uns der 1st-Person-Shooter dieses Mal nach London, in den Nahen Osten & an andere Schauplätze rund um die Welt.
PLUS
Was „Uncharted“ für die Playstation, ist „Gears“ für die Xbox: Ein visuelles Action-Blockbuster-Erlebnis im Triple-A-Bereich – fantastisch inszeniert, absolut state-of-the-art und ungemein unterhaltsam.
FAZIT
MediEvil Das Remake vom gleichnamigen PlayStationKlassiker aus dem Jahr 1998 bringt ordentlich Nostalgie auf die Konsole. Als Sir Daniel Fortesque, der von den Toten wiederauferstanden ist, gilt es, den bösen Zauberer Zarok zu besiegen.
Ob es nun jene Passagen mit der offenen Umgebung zwingend gebraucht hat, sei dahingestellt. Da können die streng linearen Levels einfach mehr überzeugen – wenngleich an OpenWorld-Einflüssen, so scheint es jedenfalls, heutzutage ohnehin die wenigsten Spiele vorbeikommen, um erfolgreich zu sein.
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Publisher: Microsoft Plattform: Xbox One, Windows 10
Fotos: Hersteller
The Outer Worlds Das frische Sci-Fi-RPG-Werk schickt uns auf eine Reise durch eine entfernte Kolonie am Rand der Galaxis. Dabei treffen wir auf eine Reihe von Charakteren und finden uns mitten in einer gigantischen Verschwörung wieder.
MINUS
HEISSE NEUERSCHEINUNG
„Gears“, wahrscheinlich einer der wichtigsten Microsoft-Exklusivtitel der letzten Zeit, schafft es tatsächlich, akustisch und visuell neue Maßstäbe auf der Xbox zu setzen. Mit fünf spannenden Modi und einer ausgezeichneten Kampagne hat das Spiel auch allerhand Langzeit-Ambitionen in petto. Erzählerisch beginnt „Gears 5“ da, wo der vierte Teil endet: Die Welt steht kurz vor dem Untergang. Der sogenannte „Schwarm“ hat die Roboterarmee der Koalition korrumpiert und erobert die Städte der Menschen. Als sich die Gefahr nähert, bricht Kait Diaz – unsere neue Hauptprotagonistin – aus, um ihre Verbindung zum Feind aufzudecken und entdeckt die wahre Gefahr für den Planeten Sera – sich selbst.
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Live spürt man mehr! Alice Cooper Ol’ Black Eyes Tour Am 16. September gastierte Marilyn Mansons Papa, Alice Cooper, in der Wiener Stadthalle: In gut 90 Minuten bot der 71-Jährige samt famoser Band Geschichtsunterricht in Sachen Hard Rock und setzte gekonnt auf Showeffekte. Stefan Kuback hat die Fotos von der Horrorshow!
Pixies Beneath the Eyrie Tour Am 9. Oktober gastierten die Pixies, die Indie-Ikonen aus Boston, mit ihrem neuen Album „Beneath The Eyrie“ im Gepäck und Blood Red Shoes im Vorprogramm im Wiener Gasometer. Eva Ruiz hat die Fotos!
Michael Bublé
Cher Here We Go Again Tour Über eine „grellbunte Nacht der 1.000 Perücken“ jubilierte die Krone, und auch unsere Fotografin Eva Ruiz war bei Chers triumphaler Wiederkehr am 7. Oktober in der rappelvollen Wiener Stadthalle dabei!
Mehr Konzertfotos gibt es auf www.ticketmagazin.com!
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Fotos: Stefan Kuback, Eva Ruiz
An Evening With... Tour „Love-Songs einer charmanten Rampensau“ urteilt der Kurier: Am 21. September gastierte Michael Bublé in der Wiener Stadthalle, im Gepäck hatte er nicht nur Songs seines achten Albums „Love“, sondern generell einen Abend der Emotionen und eine Show der Extraklasse. Stefan Kuback hat die Fotos des ergreifenden Erlebnisses!
POST SCRIPTUM
übrigens! Die kanadische Sängerin und Songwriterin Avril Lavigne (Foto) wurde in den Nuller-Jahren mit ihrem SkatepunkImage zu einem internationalen Star, heute präsentiert sie sich mit „Head Above Water“ jedoch gereift – live am 22. März in der Wiener Stadthalle! Die Live-Umsetzung preisgekrönter BBC-Naturdokumentationen geht mit „Blue Planet II – Live in Concert“ im Frühling 2020 in eine neue Runde: Die ergreifende Mischung aus Sinfoniekonzert und Naturfilm gastiert am 17. Mai in der Wiener Stadthalle. Die ersten Bands für das kommende Nova Rock stehen auch schon fest, darunter System Of A Down, Billy Talent, Korn, Disturbed und The Offspring. Auf Burg Clam wird kommenden Sommer auch ordentlich gerockt, unter anderem
gastiert am 4. Juli Lenny Kravitz ebda. Ab Ende 2020 geht Michael Mittermeier mit seinem neuen Programm „#13“ auf Tour und gastiert in Wien, im Frühjahr 2021 dann in Bregenz, Innsbruck, Salzburg, Graz und Linz!
GEWINNSPIELE finden Sie in dieser Ausgabe auf den Seiten 14–15, 16–18, 24–25, 26–27 und 40–41. Sie können über das Gewinnspielformular auf www.ticketmagazin.com („!ticket Gewinnspiele November 2019“) mitspielen. Hier finden Sie auch Informationen und Teilnahmebedinungen zu unseren Gewinnspielen und Datenschutz. Einsendeschluss ist der 15. November 2019.
Das nächste !ticket erscheint am 27. November 2019.
Foto: Barracuda Music
IMPRESSUM Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteur & Chef vom Dienst: Stefan Baumgartner Anzeigen: Catharina Brand, Suzana Prgic, Mag. Roberta Scheifinger Anzeigenproduktion & Verrechnung: Susanne Franzl Redaktion: Stefan Baumgartner, Amina Beganovic, Michaela Kurcsics BA BA MA, Robert Fröwein, Angelika Goldmann, Walter Gröbchen, Hannes Kropik, Mag. Joachim Schmida, Martin Schrapfeneder, Mag. Manuel Simbürger, Andreas Ungerböck Cartoon: Bertram Haid (BAES Cartoons) Lektorat: Gunther Natter Fotos: siehe Copyright Cover: Felicitas Matern Medieninhaber, Eigentümer, Redaktionsanschrift: CTS Eventim Austria GmbH, !ticket Eventmagazin, Mariahilfer Straße 41–43, 1060 Wien Designkonzept, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager
Druck: Walstead NP Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich: € 22,00, Jahresabo Europa: € 44,00. Kündigung jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben oder per E-Mail an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,90 Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Die Offenlegung lt. Mediengesetz finden Sie auf www.ticketmagazin.com/impressum Sie finden uns online auf Facebook und Twitter,
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Konzertknigge. Eine Glosse von Austrofred
Austrofred, geboren 1970 in Steyr/Oberösterreich, ledig, aber nicht einsam. Dank seiner Austropop-Veredelungen der größten Hits von Queen gilt der gelernte Speditionskaufmann als unumstrittene Grande Dame der österreichischen Rockkultur. Mittlerweile brilliert der Champion, wie ihn seine Fans liebevoll nennen, aber auch als Schauspieler, Schriftsteller, Ski-Tester, Mobilitätsexperte und Food-Designer. Aktuelle Live-Termine und Merchandise-Artikel findet Ihr unter austrofred.at!
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och vor zehn Jahren habe ich, wenn ich eine neue Show am Start gehabt habe, einfach mein Adressbüchl herausgezogen, der Reihe nach die eminentesten Wiener Musikkritiker angerufen und mir ein Treffen in ihrem Stammbeisl ausgecheckt. Dort habe ich ihnen ein, zwei Biere gezahlt, ihnen eine CD in die Hand gedrückt, ein bisschen über die Motivation hinter der Produktion geplaudert und ihnen meine Bewunderung für ihre kritische Arbeit ausgedrückt, sowie dafür, dass sie ihr Büropantscherl so geschickt vor ihrer Lebenspartnerin geheim halten – und dass ich gerne tatkräftig mithelfe, dass das auch so bleibt. Weil wir Männer (Musikjournalistinnen waren zu dieser Zeit sehr selten) müssen zusammenhalten. Am Freitag drauf war dann schon etwas zutreffend Positives über meine neues Meisterwerk in der Zeitung zu lesen. Wenn ich dagegen heute mein Adressbuch herausfasse und meine Kontakte durchrufe, dann hebt zu 95 Prozent keiner ab, und die restlichen fünf Prozent fragen mich, wieso ich denn am „Festnetz“ anrufe und nicht am Telefon.
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Das Problem, das ich mit der heutigen Kritikergeneration habe, ist, dass es sich dabei zu neunzig Prozent nicht um professionelle Journalisten oder Kunsthistoriker handelt, sondern um professionelle Semmeltrenzer. Das kommt meiner Meinung nach von dem her, weil in unserer heutigen Proletengesellschaft (powered by Internet) keine Leistung und keine Qualität mehr zählen. Wobei ich positiv anmerken muss, dass es auch viele sogenannte Online-Medien gibt, die inhaltlich so aufgeschlossen sind, dass sie sich relativ genau an den Pressetext halten statt dass sie sich selbst etwas Unzutreffendes aus den Fingern saugen. Das finde ich gut, weil in meinem Pressetext steht ja eh alles schon so drin, wie ich es mir überlegt habe, und nachdem es keine Person gibt, die mein künstlerisches Werk so gut kennt und versteht wie ich selber, wieso soll man da als Laie mir kritischen Unsinnigkeiten dreinpfuschen? Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich persönlich grundsätzlich sehr gut mit Kritik umgehen kann, sofern sie konstruktiv ist, weil das ist das Wichtigste. Das ist genauso, wie wenn einer
ein Haus baut – die Konstruktion muss einfach stimmen, sonst stürzt das Häusl ein. Sicher kann man einwenden, dass man beim Häuslbauen auch oft erst etwas abreißen muss, bevor man etwas Neues aufbauen kann, oder man muss zumindest einen Erdaushub machen, aber die Hauptsache ist letztendlich doch die konstruktive Hochbau-Arbeit, von dem her gilt der Einwand nicht, meiner Meinung nach. Außerdem sind Musik und Häuslbauen zwei komplett unterschiedliche Sachen, ich weiß, ehrlich gesagt, nicht, was dieser Vergleich soll.
Foto: Ingo Pertramer
Journalisten sollten Vermittler zwischen Künstler und Publikum sein. Leider orte ich zunehmend Versäumnisse.
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