!ticket Dezember 2023

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!ticket Österreichs Eventmagazin Nr.1

„Es kann nur eine geben”

Österreichische Post AG / MZ 15Z040254 M, CTS Eventim Austria GmbH, Mariahilferstraße 41–43, 1060 Wien; Preis: € 2,90

Elif vs. Mathea beim Red Bull SoundClash

FORMEL 1 ORF-Experte Ernst Hausleitner gibt einen Blick hinter die Kulissen

METALLICA

musik DEZ show 2 0 2 3 sport theater kabarett Ausgabe 265

2,90 €

Damit sind Sie live dabei!

„Musik ist höchstens a Hobby” Voodoo Jürgens debütiert in seinem ersten Spielfilm „Rickerl” und geht auf intime Clubtour durch Wien

HIGHLIGHTS 2024 LIDO SOUNDS mit u. a. Deichkind, Sam Smith, The Libertines und Kraftklub NOVA ROCK mit u. a. Green Day, Maneskin, Bring Me The Horizon und Avenged Sevenfold BÖHSE ONKELZ 30 SECONDS TO MARS u. v. m.

Metallica gastieren am 1. Juni beim Racino Rocks in Ebreichsdorf und schicken sich an, ebda. amtlich durch ihre eigene Vergangenheit zu pflügen.

kill ‘em all


In Z u sa mmenarb eit mit der Falco Privatstif tung

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VOODOO JÜRGENS Der Salzburger Filmemacher Adrian Goiginger und der Wiener Sänger Voodoo Jürgens haben mit „Rickerl – Musik is höchstens a Hobby” einen Austropop-Film zwischen Rausch und AMS gedreht.

32 Brief ans Christkind

V

ermutlich mit etwa drei Jahren habe ich, wie viele andere Kinder wohl auch, das erste Mal so etwas wie ein Verständnis von Weihnachten entwickelt und damit naturgemäß auch die Idee, dass zu diesem besonders strahlenden Fest meine Wünsche in Erfüllung gehen. Ab diesem Alter, so heißt es, ist die Persönlichkeit meist genug ausgereift, um konkrete Geschenkwünsche anmelden zu können, ganz im Gegensatz freilich zum Bewusstsein, ob diese Wünsche tatsächlich auch realistisch sind. So kann ich mich etwa noch gut erinnern, dass vor einigen Jahrzehnten das Christkind mein dringendes Bedürfnis nach Lego und Büchern Jahr für Jahr pflichtschuldig erfüllte, meine Begierde nach Action-Figuren aus dem „Masters of the Universe”-Universum jahrelang jedoch stets zu überlesen schien – und das, obwohl ich meistens zumindest vor Weihnachten extra brav war. Und auch obwohl mein – pünktlich am ersten Advent kurz vor dem Schlafengehen ans Fenster gepickte – Wunschzettel, zwar kindlich, aber durchaus klar formuliert war: Besonders dringliche Bedürfnisse waren in Großbuchstaben, in meinen Lieblingsfarben und illustriert hervorgehoben, während sich die „Niceto-Haves” klein am Seitenende fanden – rückblickend lasen sich meine weihnachtlichen Wunschzettel wohl ähnlich wie heute die zahlreichen Festival-Line-ups. Heute weiß ich: Es lag nicht am Unvermögen des Christkinds, meine Urgenzen sinnerfassend

aufzunehmen, sondern schlichtweg an der elterlichen Entscheidung, dass Action-Figuren nicht sonders pädagogisch seien, erstens weil sie martialisch sind und zweitens wohl auch ein schräges Körperideal vermittelten. Und, wie auch bei Festival-Line-ups, fand sich ja eh auch in den unteren Reihen stets genügend Freudestiftendes: Obwohl (Sie merken es) die Trauer (fast möchte man sagen: das Trauma) bis heute zumindest im Hinterstübchen nachwirkt, hatte ich jedes Jahr strahlende Augen vor dem Weihnachtsbaum, wenngleich natürlich die kindliche Aufgeregtheit über die Jahre deutlich abgeebbt ist. Und heute muss ich, zum Glück, nicht mehr aufs „Christkind” (meine Eltern) warten, um mir hie und da auch Zeug zu kaufen, das andere wohl als nicht notwendig, nicht sonders pädagogisch oder einfach nur als unnütz erachten würden – und mittlerweile besitze ich auch einen originalen He-Man samt Battle Cat, sowie einen Skeletor samt Cringer. Dass ich dafür, Jahre später, um einige Euros mehr hinlegen musste als es das „Christkind” (meine Eltern) in den Achtzigern hätten tun müssen (das ist die so genannte Vintage-Inflation): geschenkt. Meine Eltern finden es wohl auch heute noch scheiße, aber mich macht es glücklich, dass diese Staubfänger im Regal stehen. Nicht wirklich viel Einfluss habe ich jedoch auf das Konzerttreiben in Österreich: Natürlich bin auch ich wie zahlreiche andere Journalisten-KollegInnen, Platten-Käufe-

EDITORIAL

rInnen und KonzertgeherInnen auch eines von vielen kleinen Rädchen, die Veranstalter eine Booking-Option letztlich positiv oder negativ bewerten lassen. Aber der Preis, eine mir bevorzugte Band nach Österreich (und das vielleicht sogar noch zu einem Wunschtermin!) zu holen, das übersteigt dann den Preis der Mattel-Action-Figuren (und mein Gehalt) dann doch. Und so muss dann getan werden, was eben getan werden muss: Der persönliche grüne Fußabdruck wird verringert, weil man sich notgedrungen die KünsterInnen irgendwo im Ausland anschauen muss – dort, wo der Markt etwas anders gepolt ist als in Österreich. Weyes Blood konnte ich so dieses Jahr in der Orangerie Brüssel erleben, Gracie Abrams in der Berliner Columbiahalle, und PJ Harvey im Palais Lucerna in Prag. Und all dies waren Konzerte, die sich an Spitzenplätze meiner diesjährigen LiveErlebnisse gekämpft haben, Konzerte, die auch Österreich verdient hätte – von mir aus anstatt einer der immer wiederkehrenden Auftritte von Die Toten Hosen. Der Jahreswechsel wird an diesem Zustand wohl wenig ändern: Für Laufey, diese wundervolle Jazzstimme aus Island, muss ich wohl nach Berlin fliegen, für Cat Power, die Bob Dylans legendäres Royal-AlbertHall-Konzert von 1966 nachspielt, nach Paris. Leider bleiben auch Erwachsenen ihre Wunschzettel manchmal: unerfüllt. Stefan Baumgartner (Chefredakteur)

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JAN FEB MAR APR MAI JUN JUL AUG SEPT OKT NOV DEZ

IN DIESER AUSGABE [14] Nova Rock Hollywood-Star Keanu Reeves greift bei Dogstar in die Saiten [18] Formula 1: die Ausstellung ORF-Experte Ernst Hausleitner gibt einen Blick hinter die Kulissen des Motorsports [22] Scooter feiern ihren 30. Geburtstag live in Wien [26] Musical & Show-Highlights von Holiday on Ice über Falco bis hin zum Cirque du Soleil [30] Palazzo ein rauschendes Fest für alle Sinne [32] Voodoo Jürgens debütiert in seinem ersten Spielfilm: Ist Musik höchstens ein Hobby? [36] Queen Über eine der populärsten Rockbands der Welt, Huldigung von Austrofred inklusive [40] Doktor Whatson beweist, wie spannend und unterhaltsam Wissenschaft ist [42] Joe Bonamassa und Hans Theessink erklären den Blues [46] Sascha Grammel spielt auch mit 50 Jahren noch mit Puppen [50] Böhse Onkelz Wie böse sind die Menschen, wie böse die Lieder? [52] Rock Highlights von Thirty Seconds To Mars über The Smashing Pumpkins bis hin zu NOFX [56] Red Bull SoundClash Elif vs. Mathea Unter oeticket.com/magazine findet ihr nicht nur die aktuellsten News über alle Veranstaltungen in ganz Österreich, sondern auch Infos über die wichtigsten Alben-Veröffentlichungen, Single- und Videopremieren, Fotos von Konzerten, Interviews mit Stars, zahlreiche Gewinnspiele und natürlich alle Artikel aus unserem Magazin.

ZEIT-Edition für Kinder. „Dancing Queen”, „We Will Rock You”, „Yellow Submarine” – wer hat bei diesen Songtiteln nicht sofort die entsprechenden Melodien im Ohr? Damit auch Kinder diese mitreißende Musik kennenlernen können, erzählt die ZEIT-Edition „Die besten Bands aller Zeiten” die Geschichten der unsterblichen Bands The Beatles, ABBA, Queen, The Rolling Stones, AC/DC und Kraftwerk in sechs fröhlichen Bilderbüchern. Spannend erzählt und farbenfroh illustriert, machen diese wunderbaren Geschichten nicht nur Kindern Spaß! Hauptfiguren aller sechs Bücher sind die Geschwister Ella und Ben, die Musik lieben, genau wie ihre Eltern. Diese nehmen sie mit auf musikalische Zeitreisen und erzählen ihnen die aufregenden Geschichten der legendärsten Rock- und Pop-Bands: wie die Musiker sich kennengelernt haben, wie sie auf die Ideen zu ihren Songs kamen und natürlich auch von ihren Erlebnissen auf und hinter der Bühne. Ob ABBAs Glitzerkostüme, die Erdbeerfelder der Beatles oder der neuartige Sound von Kraftwerk – hier werden die Bands lebendig und man kann die Musik förmlich spüren. Jedes Bilderbuch enthält auch einen Link zu einer darauf abgestimmten Spotify-Playlist, das besondere Extra: Autor William Wahl ist selbst Musiker und hat im Stil der jeweiligen Band sechs neue deutsche Kindersongs geschrieben, die natürlich ebenfalls auf den Playlists zu finden sind. Empfohlen für alle Musikfans ab 5 Jahren! Mehr Infos unter shop.zeit.de/bestebands. Bruce Dickinson. Iron Maiden-Sänger Bruce Dickinson ist dem FilmMagazin Deadline zufolge einer von mehreren Musikern, die in „Bjorn Of The Dead”, einem Horrorfilm, zu dem Dickinsons Sohn Austin das Drehbuch schrieb, auftreten. Der Film basiert auf einer Geschichte von Andrew Prendergast und dreht sich um eine ABBA-Tribute-Band namens Abbatoir, die mit anderen Cover-Combos zu Beginn der Apokalypse in einem Nachtclub festsitzt. Sänger Bjorn und die anderen Bandmitglieder müssen eng zusammenarbeiten, um nicht nur sich selbst, sondern auch die ganze Menschheit zu retten. Regie führte bei „Bjorn Of The Dead” Elza Kephart, die Produktion teile sich Austin Dickinson und Andrew Prendergast. Wann (und auf welcher Plattform, oder gar in den Kinos) der Horrorfilm erscheint, ist bislang nicht bekannt.

AB 02.02.2024 METASTADT JETZT VIP-TICKETS SICHERN! The F1 logo, FORMULA 1, F1, GRAND PRIX and related marks are trademarks of Formula One Licensing BV, a Formula 1 company. All rights reserved.

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Fotos: John McMurtrie, Die Zeit, 2010 Entertainment / Giganten Film

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01.02.-04.02.2024

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SCHEINWERFERLICHT Es ist Dezember und Sie haben immer noch kein Geschenk für Ihre Liebsten? Entspannen Sie! Tauchen Sie mit uns ein in ein faszinierendes Weihnachtsgeschenkeuniversum, Tickets für die einzigartige Formula 1-Ausstellung, das Jubiläumskonzert von Scooter oder Toni Mörwald’s Palazzo im Spielgelpalast im Wiener Prater werden die Herzen Ihrer Liebsten höher schlagen lassen. Oder schenken Sie die Freude an besonderen Erlebnissen in Form von Gutscheinen! Das Beste daran: Tickets und Gutscheine können Sie auch noch Minuten vor dem Fest bequem ausdrucken, einpacken und verschenken. Übrigens: Bis zum 27. Dezember gibt es bei oeticket ermäßigte Tickets für viele tolle Events! Wir wünschen Ihnen entspannte Feiertage und einen guten Rutsch in ein unterhaltsames neues Jahr!

Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin

Roberta Scheifinger

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GEWINN SPIELE Die Gewinnspiele der aktuellen Ausgabe finden Sie auf den Seiten 22–24, 30–31 und 32–35. Zu gewinnen gibt es: • FOS-Tickets für Scooter • Tickets für Palazzo • Goodiebags von Voodoo Jürgens Eine Teilnahme an den Gewinnspielen ist möglich auf oeticket.com/magazine im Beitrag „!ticket Gewinnspiele Dezember 2023“. Hier finden Sie auch Informationen und Teilnahmebedinungen zu unseren Gewinnspielen und Datenschutz. Einsendeschluss ist der 15. Jänner 2024.

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Herbert Grönemeyer ist zweifelsohne der Lieblingsdeutsche der Österreicher, begeistert er doch sein Publikum (nicht nur hierzulande) seit Jahrzehnten mit beeindruckender Bühnenperformance, rockigen und sanften Tönen, mit Texten die unter die Haut gehen und mit sozialkritischen Zwischenstücken. Am 26. Juli gastiert er nun auf Burg Clam, und zwar natürlich mit seiner ausgezeichneten Band. Gegeben werden Lieder aus dem aktuellen Album „Das ist los” , aber selbstverständlich auch die großen Hits wie „Der Weg”, „Vollmond”, „Bochum” und viele, viele mehr. Natürlich wird gegen Ende der Show „Ich hab Dich lieb” nicht fehlen, ist es doch ein Titel, den Herbert nur in Österreich spielt und bei Insidern als heimliche Österreichhymne gilt. Viktor Gernot & Michael Niavarani laden zwischen 28. Dezember

Fotos: Victor Pattyn (Herbert Grönemeyer), Travis Shinn (Tool), Jan Frank (Gernot/Niavarani)

und 4. Februar ins Globe Wien zu ihrem „Schlageranfall”: Denn wenn die beiden Herren im Kaffeehaus sitzen oder bei einer Probe sind oder in der Nacht miteinander telefonieren, kann es schon vorkommen, dass sie einen plötzlichen „Schlageranfall” bekommen und Gernot „Oh, Coconutt-a women“ oder Niavarani „Komm mit und steck‘ Dir deine Sorgen an den Hut“ singen (wenn man das so bezeichnen kann). Diese schwere seelische Störung soll nun auf Anraten eines Musiktherapeuten in einen Theaterabend verwandelt werden. Und damit es auch eine anständige Show wird, werden drei glamouröse Musical-Veteraninnen (Felicitas Matern, Ariana Schirasi Fard und Jennifer Frankl) mit ihren engelsgleichen Stimmen Gernot und Niavarani in den siebenten Himmel trällern ...

Tool haben soeben erst am legendären (weil: einmaligen, aber gigantischen) Power Trip in Kalifornien gespielt und kündigen nun schon ihre Europa-Tour an, die sie am 10. Juni in die Wiener Stadthalle führt! Achtung: Diesmal geben Maynard James Keenan & Co. ein überaus exklusives Sitzplatzkonzert (!), für Die-Hard-Fans werden zudem VIPTickets (Gruppenfoto inklusive) angeboten!

27.1. 2024

FM4 GEBURTSTAGS FEST

OTTAKRINGER BRAUEREI

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Metal Up Y J

a, „Metal up your Ass!”. METAL UP YOUR ASS. Diesen – zugegeben – infantilen Slogan kann man heute, 2023, problemlos schreiben – nicht nur auf Social Media, sondern auch in einem etablierten Magazin. Und das in Zeiten, wo Talkshow-Moderator Thomas Gottschalk von seiner eigenen Couch bugsiert

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wird, exempli causa, weil sein seit ehedem locker sitzendes Mundwerk in der finalen Show von „Wetten dass..?” der deutschen, feministischen Rapperin Shirin David unterstellt, es sei frappant, dass „so eine Person wie sie” der Oper zugetan sei. Vor 40 Jahren jedoch sorgte „Metal up your Ass!” noch für Schnappatmung, genauer

gesagt bei den Plattenvertrieben Amerikas, die das Debütalbum von Metallica in die Läden bringen sollten: so sollte es nämlich betitelt werden. Die Geschichte erzählt, dass eben jene Abfuhr Cliff Burton, Metallicas damaligen Bassisten, der nur drei Jahre später bei einem Tourbusunfall tödlich verunglücken sollte, zum frus-

Fotos: Tim Saccenti

Am 1. Juni gastiert mit Metallica die Blaupause des Heavy Metals in Österreich. Während man sich auf den neueren Alben mittlerweile nur mehr schlecht den recht selbst kopiert, ist gerade live dieses geschickt inszenierte Selbstzitat immer noch ihr großer USP. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER


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Your Ass! trierten Ausruf „Let’s kill ‘em all!” verleitet hat – ein neuer Albumtitel ward gefunden. Thrash statt Trash Also erschien 1983 mit „Kill ‘em All“ jenes Album, das gegenwärtig als der unumstößliche Klassiker des Thrash Metals gilt – ein Subgenre, das bis heute gerade von szenefernen Personen gern falsch geschrieben wird: Nicht Müll („trash”) ist gemeint, sondern das Einprügeln (auf die Instrumente?), also „thrash”. Die beiden Nachfolgealben „Ride the

Lightning“ (1984) und „Master of Puppets” (1986), das letzte Album mit Cliff Burton, festigten Metallicas Ruf, die Blaupause des Thrash Metals zu konstituieren und damit (neben etwa Black Sabbath und Iron Maiden) zum Deonym selbst für das übergeordnete Genre des Heavy Metals zu werden – wie Tempo, Nutella, Tupperware, Uhu, Edding oder Labello in ihren respektiven Bereichen. Trash statt Thrash „Aus großer Kraft folgt große Verantwortung“: Mit diesen Worten schickte Autor

Stan Lee Spiderman 1962 auf den Weg. Was für den Superhelden gilt, gilt auch für Metallica: Die Bürde, zum Synonym für eine Gattung geworden zu sein, spricht zwar für eine aus Güteklasse, Innovation, unikalen Alleinstellungsmerkmalen, Bekanntheit und Marketingstrategie resultierender Potenz, mehr noch als bei den Mitstreitern (Slayer, Megadeth, Exodus, Testament, Sodom, Kreator, Destruction – you name it), die um die Gunst der Stunde eifern, so wird aber der Vorreiter – also Metallica – stets an seinem Fundament, das ihm dereinst die Popularität verschuf,

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gemessen werden. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass sämtliche Alben von Metallica nach dieser heiligen Trias auch einer starken szeneinternen Missbilligung ausgesetzt waren – selbst wenn wir das spätere Anbiedern an die Hochkultur mit „S&M” (1999 und 2020), die mit einem Sinfonieorchester bespielt wurden, und „Lulu” (2011), das gemeinsam mit Lou Reed verbrochen wurde, ausklammern. Bei „… And Justice for All“ (1988) störte man sich nicht nur an den erzwungen progressiv überlangen Songs, sondern auch an der klinischen, klaustrophobischen Produktion. Das hierauf folgende schwarze Album (1991) hievte Metallica zwar in die Liga der Stadionbands, einher gingen aber radiotaugliche Hausfrauen-Songs wie „Nothing Else Matters“ und „The Unforgiven“, wobei letzteres zudem auf den Folgealben gleich für zwei grottige Fortsetzungen herhalten musste. Mehr Verzärtelung noch beim darauffolgenden Doppel „Load“ und „Reload“ (1996/1997), für die nicht nur die ehemals langen Haare fielen, sondern auf denen auch die Härte nochmals um ein ordentliches Eck zurückgeschraubt wurde und man im Fahrwasser von Country und Blues tümpelte. Thrashing all around Hierauf folgte „St. Anger“ (2003), das im Gegenteil nun versuchte, die Härte von „Kill ‘em All“ zu doppeln, indem man Nu-Metal-Gewänder überstülpte und den Stücken eine Produktion vom Schrottplatz verpasste. Auch mit „Death Magnetic“ (2008) schickte man sich an, die wilden Anfangstage zu revitalisieren und drehte alle Regler auf möglichst laut, vergaß dabei im Dröhnen aber auf die catchy Substanz. Und schließlich „Hardwired… to SelfDestruct“ (2016), das zwar mit „Atlas, Rise!“, „Moth Into Flame“ und „Spit Out the Bone” drei starke, überaus klassisch angehauchte Nummern zu verzeichnen wusste, ansonsten aber überaus generisch geriet – eine Krux, unter der übrigens auch

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schließlich das aktuelle Album „72 Seasons“ (2023) laboriert. $5.98: No Leaf „Cover” Dass Metallica seit ihren Frühzeiten nur allzu gern ihrer musikalischen DNA Tribut zollen, ist amtlich bekannt: Von ihrem ersten Konzert im März 1982, das neben den zwei eigenen Nummern „Hit the Lights” und „Jump in the Fire” ausschließlich aus nachgespielten Stücken von Blitzkrieg über Diamond Head bis hin zu Savage und Sweet Savage bestand, über ihre beiden Cover-Alben „The $5.98 E.P. – Garage Days Re-Revisited” und „Garage Inc.” bis hin zu ihren Livekonzerten, die bis heute nur selten „Am I Evil?” missen lassen; Ja, bei den 1996 MTV Europe Music Awards sorgten Metallica sogar für einen Eklat, als sie statt ihrem premierten „King Nothing” stattdessen „Last Caress” (Misfits) und „So What?” (Anti-Nowhere League) spielten, wobei bei Letzterem die sexuell konnotierten Lyrics dem prüden Amerika die Schamesröte vom Schritt in das Gesicht trieb. Aber Metallica ging nach „Load“ und „Reload“ auch die bisher vorhandene Fähigkeit verlustig, Stücke zu schreiben, die von labyrinthischer Diversität, Ideenreichtum, Dynamik und Akzentuierung nur so strotzten. Seit Ende der Neunziger plätschern die Alben zum überwiegenden Gros beiläufig vor sich hin, ganz gleich ob in Rigorosität oder Sanftmut. Metallica sind, mit „72 Seasons“ mehr denn seit „St. Anger“, zur eigenen „Künstlichen Intelligenz“ verkommen – ein Schlagwort, das heute in aller Munde ist. Wie auch die Künstliche Intelligenz mittlerweile Bilder und Texte erschaffen kann, die täuschend echt und täuschend korrekt sind, dabei aber Kreativität und daraus resultierende Tiefe missen lassen, klingt Metallica heute so, als hätte man einer künstlich intelligenten „Band“ aufgetragen, MetallicaSongs zu schreiben. Das klingt nicht nur gewöhnlich – das hätte eine gewisse Hö-

rerschaft ja schon befriedigt –, sondern einfach nur: generisch. Ja, James Hetfield taucht mit seinen Texten tiefschürfend in seine zerrüttete Psyche ab, „72 Seasons“ ist Trauma- und Vergangenheitsbewältigung, mal kryptisch, mal eindeutig. Doch alles, was darüber hinausgeht, wirkt entmenschlicht und künstlich – vom knalligen Cover, das in der warnenden Gelb-Schwarz-Kombination schrill kläfft, über die zwar perfekt austarierte Produktion, die hart, aber nicht knackig klingt, bis hin zur Musik selbst, die auf zahlreiche Charakteristika Metallicas zurückgreift, ohne sie tatsächlich zu fühlen. Eine solche Entwicklung ist typisch für legacy acts mit langer Karriere: Erst mal Ausverkauf, dann Experiment, schließlich wieder Fanservice mit dem signature sound, sodass man bei jeder neuen Veröffentlichung gleich ein Marketingnarrativ mitliefert. Kill ‘em all Es sei Metallica aber zugestanden, dass sie mit 60 Lenzen und ebenso vielen Millionen am Konto keine jugendlichen Rabauken mehr sind, sondern die Geschäftsmänner, die sie 1983 noch töten wollten. Heute verkaufen sie sich am besten, wenn sie sich selbst collagieren – insbesondere auch live, da gerade Schlagzeuger Lars Ulrich wieder so (nennen wir es einmal:) salopp spielt, wie zu seinen ersten Gehversuchen in der Garage. Der große Benefit für die Fans, die immer noch in Scharen zu Metallica-Konzerte pilgern: Es wird geklotzt, nicht gekleckert. Metallica live sind immer noch ein Abriss, wenn sie mehr als zwei Stunden durch ihre eigene Vergangenheit pflügen – denn bei einem Konzert ist es im Gegensatz zum Album ohnehin am besten, wenn man sich ständig selbst kopiert. n Metallica gastieren mit Five Finger Death Punch, Ice Nine Kills und Mammoth WVH im Vorprogramm am 1. Juni beim Racino Rocks in Ebreichsdorf bei Wien.


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Fletcher ist seit 2019 auf der absoluten Überholspur, man denke an ihre Single „Undrunk” oder an ihre Kollaboration mit Duncan Laurence („Arcade”) zurück: Catchy Melodien, Breakup-Songs, die die Herzen einer Generation treffen, und eine Stimme mit hohem Wiedererkennungswert – genau darauf beruht Fletchers musikalischer Erfolg. Kein Wunder, dass sie sogar auf Miley Cyrus letzter Silvesterparty sang ... Singen wird sie aber auch bei uns, und zwar am 22. April im Gasometer! Allerdings ohne Miley, dafür mit Arxx im Vorprogramm!

New Model Army sind eine der legendärsten Undergroundbands Europas. 1980 von Justin Sullivan in Bradford gegründet, haben sie seitdem viele im Laufe der Zeit aufkommenden Genres gestreift und beeinflusst, von Post Punk über Folk Rock bis hin zu Metal. Daraus haben sie eine ureigene Schublade gebastelt, die am 6. März im WUK zu hören ist.

Akua Naru ist bekannt für ihre elektrisierenden Auftritte, hat sie doch bisher in fünfzig Ländern auf fünf Kontinenten ihre poetischen Botschaften im Kampf gegen Rassismus, Diskriminierung und genderspezifische Gewalt zu Gehör gebracht. Mit ihrer neuen LP „all about love: new visions”, die im Frühjahr erscheinen wird, ist es Zeit, dass auch Österreich (am 9. April im FLUCC) wieder in den Genuss ihres Hip-Hop-, Soul-, Trap- und Jazz-Spektrums kommt.

FEATURING CHRIS WHITE, FORMER MEMBER OF DIRE STRAITS

WITH SIX WORLD-CLASS MUSICIANS

MITTWOCH 19. FEBRUAR 2025 WIENER STADTHALLE F DONNERSTAG 20. FEBRUAR 2025 MESSE CONGRESS HALLE A GRAZ

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Fotos: Barracuda Music ( Dave Matthews Band, Fletcher, Shawn James), Live Nation (Tate McRae), Christoph Koestlin (David Garrett), Tina Korhonen (New Model Army), Lukas Beck (Gernot/Stipsits), Gillian Robertson Glassbox Productons Ltd (Bill Bailey), Katja Ruge (Akua Naru)

David Garrett gastiert mit seinem aktuellen Album „ICONIC“ im April in Salzburg, Innsbruck und Wien. „ICONIC“ ist inspiriert von jenen legendären Geigern, deren Glanzstücke und gefühlvolle Melodien ihn schon als Kind begeisterten. Dabei spielt er u. a. Musik von Vivaldi, Kreisler, Mozart und Schumann in neuen Bearbeitungen. Begleitet wird David Garrett vom Gitarristen Franck van der Heijden und von Rogier van Wegberg am Bass.

Shawn James hört man an, dass er seine Wurzeln im MississippiDelta hat und in der sagenumwobenen South Side von Chicago aufgewachsen ist. Seine authentische Mischung aus Blues, Folk und Soul umfasst die ganze Bandbreite von ekstatischer Freude bis hin zu schmerzhaften Ängsten. Neugierig geworden? Dann auf am 1. März in die Arena!

Gernot & Stipsits, das sind zwei Lotterbuben, die sich gefunden haben: zwei Vollblutmusiker, Sympathieträger, Ausnahmedarsteller und Freunde. Und ab April stehen sie in ganz Österreich auch gemeinsam auf der Bühne.

Bill Bailey gastiert mit seinem neuen Programm „Thoughtifier” am 16. April im Globe Wien. Bill reist mit uns durch die verwirrte Geschichte des menschlichen Denkens, angereichert mit der Magie der Musik.

Die Dave Matthews Band ist mit einer Karriere von mehr als 25 Jahren eine der einflussreichsten Bands der Rockgeschichte. So verzieht in Amerika keiner eine Miene, wenn sie für ein Konzert mal eben Altmeister Neil Young als Support Act engagieren. Umso kurioser ist es, dass sie in Europa immer noch als Geheimtipp gelten. Aber das sollte sich nun ändern: Nach fünf langen Jahren touren sie endlich wieder auch hierzulande und gastieren am 17. April auch im Gasometer!

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Fotos: Ross Halfin (Dogstar), Hersteller

MinneMimen

Blickt man auf die lange Geschichte von populärer Musik und Schauspiel zurück, stellt man schnell fest: beides können die wenigsten. Immer wieder versuchen sich Schauspieler im musischen Fach, meist mit bescheidenen Ergebnissen. Warum es aber doch immer wieder beachtenswerte Ausnahmen gibt – ein Überblick. TEXT: MARKUS HÖLLER


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nlängst machte Jared Leto mit seiner Kletterei am Empire State Building wieder Schlagzeilen. Ich kategorisiere das mal als typisches attention whoring, so wie seine gesamte Musiklaufbahn mit seiner Combo Thirty Seconds to Mars auch (n live übrigens am 18. Mai in der Wiener Stadthalle D!). Denn während der schmale Schönling durchaus ein veritabler Schauspieler ist, kann man sein musikalisches Oeuvre trotz aller kommerziellen Erfolge punkto Qualität durchaus skippen. Aber das ist bei weitem noch nicht der wahre Bodensatz aller Schauspieler, die sich mit höchst eigentümlichen Produktionen in der Musikwelt zum Gespött gemacht haben. Gwyneth Paltrow zum Beispiel, deren Bedeutung als Sängerin als ungefähr genauso wertvoll einzuschätzen ist wie ihre speziellen Kerzen mit Vagina-Duft. Oder die hochnotpeinlichen Alben von Steven Seagal, dem Schauspieler mit anderthalb Gesichtsausdrücken und Nebenjob als Kung Fu Panda. Auch Bruce Willis versuchte sich mal im Gesang, ebenso wie Eddie Murphy. Dessen „Party All the Time“, immerhin aus der Feder von Rick James, gilt aber heute zumindest als Kultklassiker, der bei Homepartys nach Mitternacht immer gerne gespielt wird. Ebenso wie das superseichte, aber doch irgendwie charmante Popgesäusel von Paris Hilton. Wobei: wenn man sich als eh schon

Dogstar Die Entstehung von Dogstar geht auf eine zufällige Begegnung zwischen Robert Mailhouse und Keanu Reeves in einem Supermarkt im Jahr 1991 zurück. Mailhouse trug einen Eishockey-Pulli der Detroit Red Wings, und Reeves (ein begeisterter Eishockeyfan und begeisterter Spieler) fragte Mailhouse, ob er einen Torwart brauche. Die beiden Männer freundeten sich an und begannen gemeinsam zu jammen. 1992 kam Gregg Miller als Lead-Gitarrist und Sänger hinzu. Die Band nannte sich ursprünglich Small Fecal Matter, dann BFS (Big Fucking Shit, oder Big Fucking Sound), bevor sie sich für Dogstar entschied, nachdem Mailhouse den Namen in dem Buch „Sexus” von Henry Miller gefunden hatte.

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mittel begabter Schauspieler mit ausreichend Verve und Selbstbewusstsein ans Mikro klammert, kann durchaus eine popkulturelle Perle entstehen. Man denke nur an David Hasselhoff, der auf der Welle des Erfolges mit Knight Rider sein Faible für Schlager entdeckte und damit nicht nur den Mauerfall einleitete, sondern bis heute vor allem im deutschen Sprachraum mit seinen bierseligen Songs ein großes Publikum anzieht: Teils aus echter Überzeugung, teils aus Faszination für Trash-Kult. Als absoluter Obermeister des IronieFachs freilich gilt William Shatner. Der Schauspieler hinter Science-Fiction OG James Tiberius Kirk nimmt seit den späten 60er Jahren bis heute regelmäßig Alben auf, die fern von allen Schubladen irgendwo zwischen Musik, Coverversionen und Spoken Word irrlichtern. Das ganzheitliche Prinzip Es ist aber per se nicht alles schlecht, was musikmäßig aus der Film-Ecke kommt. Viele Hollywood-Granden, die sich vor und hinter der Kamera einen Namen gemacht haben, arbeiten nach einem ganzheitlichen Prinzip. Kultregisseur John Carpenter zum Beispiel verlässt sich seit eh und je großteils auf sein eigenes Talent, wenn es um Soundtracks für seine Filme geht. Ebenso wie Film-Ikone Clint Eastwood, der hier und da schon Songs in seinen Filmen selbst zum Besten gab. Und Multitalent Viggo Mortensen ist nicht nur als Schauspieler, Regisseur, Produzent, Autor und so weiter erfolgreich, sondern kann auch einen beachtlichen Output als Musiker vorweisen – schadet in dem Fall auch nicht, dass er diesbezüglich sehr oft mit seinem Spezl und Ausnahmegitarristen Buckethead kollaboriert. Apropos Ausnahmemusiker: der legendäre Comedian und Schauspieler Steve Martin gilt in der Banjo-Szene seit Jahren als hochgeschätzte Koryphäe,

spätestens seit seinem Grammy-Gewinn gemeinsam mit Banjo-Legende Earl Scruggs ist er diesbezüglich über jeden Zweifel erhaben. Überhaupt scheint das Country & Western Genre eines zu sein, in dem sich viele Mimen nicht nur wohlfühlen, sondern auch adäquat gutes Material produzieren. Jeff Bridges zum Beispiel, aber auch Kevin Bacon, der mit seinem Bruder Michael schon auf etliche Albumreleases und gut gebuchte Touren zurückblicken kann. Und Joaquin Phoenix konnte in „Walk the Line“ mit selbstgesungenem Material auch die Johnny Cash-Ultras überzeugen. Aus mit dem Schauspiel Ein ebenso überzeugendes Beispiel ist Miley Cyrus. Erblich vorbelastet durch Papa Billy Ray und mit Dolly Parton als Patentante, fand sie erst über den Umweg der singenden Serien-Göre Hannah Montana hauptberuflich zur Musik, ebenso aus dem Disney-Stall wie Demi Lovato. Beide pfeifen heute weitgehend aufs Schauspiel und widmen sich nur noch der Musik, ebenfalls keine ungewöhnliche Entwicklung. Das ehemalige Gossip Girl Taylor Momsen schauspielert nur noch sporadisch und widmet ihre Energie mit wachsendem Erfolg ihrer Combo The Pretty Reckless. Und der einst gefeierte HollywoodJungstar Juliette Lewis oszilliert aktuell eher unentschlossen zwischen Schauspiel und dem Job als Frontfrau von Juliette and the Licks. Auch Jack Black findet man, gemeinsam mit seinem Partner Kyle Gass, in der Combo Tenacious D mittlerweile auch häufiger auf Konzert- anstatt Filmplakaten. Zweites Standbein Was aber bei allen erfolgreichen Schauspieler-zu-Musiker-Karrieren auffällt: meist haben die Künstler schon lange vor dem Erfolg vor der Kamera Musik

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„Somewhere Between the Power Lines and Palm Trees” ist das dritte Album von Dogstar und wurde am 6. Oktober veröffentlicht, es ist das erste Album seit der Reunion 2023. Bret Domrose (Gesang, Gitarre), Keanu Reeves (Bass) und Robert Mailhouse (Schlagzeug) fanden sich während Corona zusammen und begannen, im lockeren Jamsessions das Album zu schreiben. In nur zweieinhalb Monaten war es fertig.

gemacht oder überhaupt erst die Schauspielarbeit als zweites Standbein oder per Zufall gewählt. Eines der populärsten – und in jedem Fall auch kompetentesten – Beispiele ist unser aller Johnny Depp. Ursprünglich mit seiner Band und großen Zielen in LA angekommen, stellte sich der Erfolg nicht ein. Erst durch den Ratschlag von Zufallsbekanntschaft Nicolas Cage versuchte er sich als Schauspieler, der Rest ist Geschichte. Dabei verlor er aber nie seine Liebe zur Musik aus den Augen, als talentierter Gitarrist und Sänger kann er auf eine ebenso illustre wie hochkarätige Liste an Kollaborationen zurückblicken, darunter Marilyn Manson, Oasis oder Iggy Pop. Sein aktuelles Engagement in der Supergroup Hollywood Vampires mit Alice Cooper und Joe Perry, aber auch eine gemeinsame Tour mit der kürzlich verstorbenen GitarrenLegende Jeff Beck haben ihm auch in Musiker-Fachkreisen viel Respekt eingebracht. Auch ein anderer universell beliebter Film-Superstar greift gerne in die Saiten: Keanu Reeves, über die Jahre zum Action-Star gereift, zupft schon seit den frühen Tagen von „Bill & Ted” den Bass in seiner dreiköpfigen Band Dogstar. Die Alt-Rock-Partie hatte sich zwar nach zwei Alben und gut besuchten Gigs Anfang der 2000er aufgelöst, aber in den Lockdowns der Pandemie-Jahre wieder zueinander gefunden und letztes Jahr nicht nur die Reunion, sondern auch das heuer erschienene dritte Album „Somewhere Between the Power Lines and Palm Trees” angekündigt. Besser noch: die Mannen rund um den „Matrix”- und „John Wick”-Superstar sind auf Tour und gastieren im Zuge dieser auch am Eröffnungstag des diesjährigen Nova Rock – eines ihrer sehr wenigen Konzerte in Europa! n Das Nova Rock Festival findet vom 13. bis 16. Juni auf den Pannonia Fields II in Nickelsdorf statt.

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Der Festivalsommer 2024 Auch abseits vom Nova Rock lassen langsam, aber doch die ersten Line-ups für den kommenden Festivalsommer von sich hören. Ein kleiner Überblick. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

WARTE SCHLANGE Bisher sind nur die Termine, aber noch nicht die Line-ups bekannt von: Electric Love, Not Afraid, Poolbar und Lake Rock. Laufend neue Infos auf: oeticket.com/campaign/festivals.

Das Lido Sounds wird auch 2024 wieder in Linz gastieren, und zwar zwischen 28. und 30. Juni am Urfahrmarkt. Am Freitag werden Parov Stelar, Hozier, Deichkind, Benjamin Clementine, Leoniden, Anais und mehr für beste Stimmung sorgen, am Samstag Kraftklub (Foto), K.I.Z, Nina Chuba, Bibiza, Paula Carolina, Hidden Gemz, Cousines Like Shit und mehr, während auch der Sonntag alles andere als scheiße wird, wenn Sam Smith, The Libertines (!), The Streets (!), Idles, The Hives, Soap&Skin, Team Scheisse (you got it?), Kaffkiez, Anda Morts, Christl und mehr für einen würdigen Abschluss sorgen.


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Fotos: Philipp Gladsome (Kraftklub), Electric Callboy (Electric Callboy), Robert Sutton (Status Quo), Max Parovsky (Kruder & Dorfmeister)

Das Doppelpack Clam Rock/Lovely Days ist für kommendes Jahr auch schon in trockenen Tüchern: Erstes wird am 5. Juli auf Burg Clam über die Bühne gehen, neben dem Headliner Status Quo (Foto) freuen wir uns auf Uriah Heep, Nazareth, Canned Heat, Ten Years After und Wir4 mit Gary Lux, Ulli Bäer, Harald Fendrich und Harry Stampfer. Zweites gastiert dann am 6. Juli im Schlosspark Esterhazy und hat neben den zuvor benannten Clam-Rock-Bands außerdem noch die Earth Wind & Fire Experience by Al McKay im Line-up zu vermelden. Das Butterfly Dance! ging dieses Jahr das erste Mal im Schlosspark Esterhazy mehr als erfolgreich über die Bühne, so kann man nun auch schon die Fortsetzung für 2024 ankündigen: Am 5. Juli werden Kruder & Dorfmeister (Foto), Thievery Corporation, Galliano, Kosheen und Waldeck dafür sorgen, dass die Tanzschule aus dem Keller geholt werden müssen ... Das Frequency Festival findet kommendes Jahr erneut im Greenpark St. Pölten statt, und zwar vom 15. bis 17. August. Auch die ersten Bands sind schon bekannt: RAF Camora (Foto) feiert sein Frequency-Comeback und wird die Bühne abreißen, Peter Fox baut sich nicht nur sein Haus am See, sondern jetzt auch an der Traisen. Absoluter FanLiebling aus dem vergangenen Band-Voting (ihr habt ihn auf Platz 1 gewählt) ist der Mann mit der Panda-Maske: Cro. Außerdem sind live schon fix mit dabei: Sido, RIN, Ski Aggu, Jeremias, Camo & Krooked, Leony und Levin Liam.

Das szene openair geht zwischen 1. und 3. August am Alten Rhein in Lustenau über die Bühne und hat bisher zwei der Headliner angekündigt, nämlich Wanda & Electric Callboy (Foto). Während wir auf den letzten Headliner, der den ersten Festivaltag abschließen wird, noch warten, lassen wir uns das übrige Line-up auf der Zunge zergehen, das sich wie folgt liest: Motionless In White, T-Low, Elif, Julian Le Play, Berq, Faber, Amistat, Marsimoto, Dante YN, Bibiza, Levin Liam, Salò, Ness, Hoodblaq, H-Blockx, Blumengarten, Paula Hartmann, Jesus Piece, Das Lupenpack, Lemo, Laura Bilgeri und Ritter Lean. Aber auch abseits des noch fehlenden Headliners, so hat man versprochen, werden noch einige Bands in den nächsten Wochen folgen ...

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Formel 1 A

b 2. Februar erstreckt sich am Gelände der Wiener METAStadt auf mehr als 3.000 Quadratmetern „Formula 1 – Die Ausstellung“. Zu bestaunen gibt es beeindruckende audiovisuelle Elemente aus der Welt der Formel 1, exklusive Einblicke

zu bislang noch unveröffentlichtem Material und einen Mix aus interaktiven Exponaten und historischen GrandPrix-Rennwägen. Die insgesamt sechs Räumlichkeiten teilen sich auf in die Themenbereiche „Es war einmal in der Formula 1“, „Fahrer und Duelle“, „Re-

volution durch Design“, „Design-Labor“, „Überlebt“ und „Pit Wall“. Dass die offiziell kuratierte und begleitete Ausstellung nach einer gefeierten und erfolgreichen Weltpremiere in Madrid ausgerechnet Wien als zweite Station gewählt hat, ist für Ernst Hausleitner kein Wunder. Weltmeister Österreich Der ORF-Kommentator und Formel1-Experte kennt die Tradition, die die Formel 1 in Österreich hat. „Man trägt der Begeisterung in unserem Land damit Rechnung. Was die TV-Quoten

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Fotos: F1 The Exhibition, GEPA pictures/ Manfred Binder, Lucas Pripfl / Red Bull Ring

Anfang Februar kommt die gefeierte „Formula 1 Ausstellung“ in die Wiener METAStadt. Experte und ORF-Kommentator Ernst Hausleitner gibt uns einen Blick hinter die Kulissen der Rennwagenserie und erklärt, warum das kleine Österreich eine so wichtige Rolle in diesem Weltsport spielt. TEXT: ROBERT FRÖWEIN


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MICHAEL SCHUMACHER

anbelangt, sind wir mehr oder weniger Weltmeister. Es gibt kein Land, das in der Relation von Einwohnerzahl zu TVZusehern einen so hohen Schnitt hat wie wir.“ Österreich sei aber auch dadurch begünstigt, dass die Grand Prix nach wie vor im Free-TV zu sehen seien. Seit geraumer Zeit teilen sich der ORF und ServusTV die Reche. Als Nutznießer bekommen die Zuseher dadurch sogar ein doppelt-kompaktes Analyseset frei Haus geliefert. „Wir sind eines der letzten Länder, in denen man die Formel 1 noch so sieht. Eigentlich ein Wahnsinnsservice. In anderen Ländern sieht man sehr deutlich, wie die Zuseherzahlen durch das Pay-TV wegbröseln. Etwa in Deutschland, wo früher RTL übertrug und mittlerweile nur mehr Sky. Die Quoten stehen da in überhaupt keinem Verhältnis mehr zu früher.“

Das kleine Österreich ist im großen Zirkus Formel 1 auf vielen Ebenen nicht wegzudenken. Der Österreich-GP im steirischen Spielberg gilt als Lieblingsstrecke für ein Gros der Fahrer, der Wiener Toto Wolff ist Motorsportchef beim Erfolgsteam Mercedes und der Grazer Dr. Helmut Marko in ebenjener Funktion beim alles dominierenden Red Bull Racing tätig. Apropos – Red Bull ummantelt als Marke den österreichischen Touch der Rennserie. „Dass wir so gut in der Formel 1 dastehen, hat auch stark mit dem Einsatz einzelner Protagonisten zu tun. Jochen Rindt war schon in den 60er-Jahren absoluter Vordenker. Er sah die Formel 1 nicht nur als attraktiven Sport, sondern auch aus einer wirtschaftlichen

Am 29. Dezember jährt sich eines der tragischsten Ereignisse der jüngeren Profisportgeschichte zum zehnten Mal: 2013 stürzte der siebenfache Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher beim Skifahren im französischen Méribel, prallte mit dem Kopf gegen einen Felsen und erlitt ein SchädelHirn-Trauma. Ein knappes Jahr lang wurde die Öffentlichkeit über seinen Gesundheitszustand informiert, seit September 2014 herrscht diesbezüglich striktes Stillschweigen und es dringen keine Details in die Öffentlichkeit. Michael Schumacher ist mit sieben Weltmeistertiteln und 91 Siegen hinter Lewis Hamilton der zweiterfolgreichste Formel-1-Fahrer der Geschichte. Er startete von 1991 bis 2006 und dann noch einmal von 2010 bis 2012. Neben seiner sportlichen Brillanz sorgte seine Ellenbogentechnik aber immer wieder für Aufregung. Seine Duelle mit Damon Hill, Jacques Villeneuve, David Coulthard und Mika Häkkinen waren legendär, vom Deutschen aber nicht immer durch Fairness gekennzeichnet. Wie alle großen Piloten ist Schumacher ein kontroverser Typ, der sein Auto aber so beherrschte wie kein anderer. Zudem hält er noch immer zahlreiche Rekorde. Neben den meisten WM-Titeln u. a. auch die für die meisten WMTitel in Folge (5), die meisten schnellsten Rennrunden (77), die meisten Siege bei einem Grand Prix (8 in Magny Cours/Frankreich) oder die meisten Podestplatzierungen in Folge (insgesamt 19 zwischen 2001 und 2002).

Formula 1: die Ausstellung Sechs großzügig gestaltete Ausstellungsräume lassen BesucherInnen sowohl in die Geschichte der Formula 1 eintauchen, als auch einen Blick hinter die Kulissen werfen. Unser Fazit: Absolut einzigartig!


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Perspektive. Über Niki Lauda brauchen wir fahrerisch und unternehmerisch sowieso keine Worte mehr verlieren. Solche starken Charaktere färben ab und dienen als Vorbilder. Es gibt auch sehr viele erfolgreiche Österreicher, die für das nötige Drumherum sorgen. Sei es Attila Dogudan, der das Catering für den Grand-Prix-Zirkus bereitet oder Christoph Ammann, der für den kompletten Ticketverkauf zuständig ist und zudem die Securitys bei den Rennen stellt.“ Diese starke Community, die sich über Jahrzehnte hinweg erstreckt, habe auch für den Formel-1Boom bei den Österreichern vor dem Fernseher gesorgt. Das Zusammensitzen oder auch Wegdösen beim Grand Prix nach dem Sonntagsschnitzerl hat hierzulande einen fast schon religiösen Charakter. „Außerdem überträgt der ORF die Formel 1 seit dem Rennen in Fuji 1976 durchgehend. Das ist Weltrekord und auch so verbrieft“, fügt Hausleitner an. Aber: Wo bleiben die österreichischen Fahrer? Während die wirtschaftlichen und technischen Belange des Weltsports

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ganz in österreichischer Hand sind, sieht es ausgerechnet im Fahrerfeld dünn aus – und das seit vielen Jahren. Große Hoffnungen auf einen heimischen Formel-1-Fahrer dürfe man sich auch in absehbarer Zeit nicht machen. „Wenn man sich die Rennklassen so ansieht, wäre Alexander Wurz’ Sohn Charlie der nächste. Er wird 2024 die Formel-3-Meisterschaft bestreiten und damit im Umfeld der Formel 1 fahren. Selbst das hatten wir schon längere Zeit nicht mehr.“ Wie weit es der 17-Jährige noch schaffen wird, steht derzeit in den Sternen, denn obwohl der Grand-Prix-Zirkus schon immer eine wirtschaftliche Angelegenheit war, hat sich das Thema Geld seit dem Einstieg der amerikanischen Liberty Media Corporation potenziert. Money, money, money Unter der Schirmherrschaft von Geschäftsführer Chase Carey wurde die Formel 1 marketingtechnisch zukunftsfit gemacht. Sie existiert verstärkt auf Social Media, es wurden Rennen in den USA und dem arabischen Raum dazugefügt und die Netflix-Serie „Drive

DIE GRAND PRIX IN SPIELBERG 2024 Zwischen 28. und 30. Juni gastiert die Formula 1 erneut am Spielberg Ring, durchgehend seit 2014. Die Rennstrecke ist wie eine Wundertüte in der Formel 1, die Fahrer und Teams jedes Jahr aufs Neue belohnt oder bestraft – in jedem Fall aber überrascht. Favoriten gibt es hier nur auf dem Papier und die Rennen verlaufen meist anders als geplant, aber immer spannend. Neben der Formel 1 lassen Rahmenserien sowie Side Events auf der Rennstrecke und in der Luft Motorsport-Herzen höherschlagen. Zudem ist die Steiermark in der Königsklasse des Motorsports berühmt für ihre Gastfreundschaft, der Grand Prix ist deshalb für Fahrer und Fans gleichermaßen ein absolutes Highlight in jeder F1-Saison – mit hohem Wohlfühlfaktor und garantierter Rennaction. Allerdings: Für das Rennwochenende sind schon beinah alle Tickets ausverkauft, allein für die Schönberg-Tribüne sind aktuell noch einige wenige Restkarten bei oeticket.com erhältlich. Wenige Wochen später, zwischen 16. und 18. August, gastiert dann der Motorrad Grand Prix am Spielberg Ring. Fast 174.000 Zuschauer sorgten beim diesjährigen Motorrad Grand Prix im Herzen der Steiermark für ausgelassene Stimmung in einer Traumkulisse. Am Spielberg genießen die Fans die PS-Show der weltbesten Rennfahrer auf zwei Rädern, vereint mit Motorsport-Entertainment und Konzerten in der MotoGP Bike City. 2024 gibt es doppelte Race Action mit dem Sprint am Samstag und dem Grand Prix am Sonntag sowie die Chance, die Stars persönlich zu treffen, Erinnerungsfotos zu schießen, sich Autogramme zu holen und so ein unvergessliches Rennwochenende zu erleben! Wochenend-Tickets sowie Tagestickets sind noch bei oeticket.com erhältlich. Tipp: Reisen Sie öffentlich an. Campingplätze sind nur wenige Gehminuten vom Ring entfernt!

To Survive“ erwies sich als Top-Hit, der vor allem das US-Publikum in seinen Bann zog.


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Die MotoGP-Strecke Hermann Tilke, ein weltweit renommierter Streckenarchitekt, hat sich der Gestaltung des Red Bull Ring angenommen. Eine Besonderheit sind insbesondere die Höhenunterschiede zwischen den 10 Kurven sowie die dadurch einzigartige Übersicht des 4,348 Kilometer langen Streckenverlaufs.

„Als Bernie Ecclestone noch Formel1-Boss war gelang es nie, den amerikanischen Markt zu erobern. Ich bin jetzt auch keiner, der allem Neuen kritiklos offen gegenübersteht, aber Liberty Media haben unheimlich viel richtig gemacht“, so der Kommentator, „der Wert der Formel 1 ist so hoch wie noch nie zuvor. Sie haben den gesamten Sport modernisiert und aufgepeppelt, aber werden ihn auch unweigerlich einmal abstoßen. So funktioniert die Wirtschaft nun einmal.“ Die in der METAStadt stattfindende Ausstellung dient als weiterer Mosaikstein dafür, den Sport noch näher zu den Menschen zu bringen. Zustände wie etwa in der MotoGP, wo man teilweise direkt ins Paddock kommt, wird es in der Formel 1 aber nicht geben, betont Hausleitner. „Da pflegt

man noch immer das Prinzip der Verknappung, an dem nicht gerüttelt wird. Es ist so gut wie unmöglich, dass man am Rennwochenende ins Fahrerlager kommt. Dafür gibt es auch keine Tickets zu kaufen.“ Sehr wohl sieht Hausleitner aber Handlungsbedarf bei normalen Karten für das Rennwochenende. „Hätte ich die Allmacht, würde ich für günstigere Preise sorgen. Es ist ein Teil des Prinzips, dass Normalsterbliche nicht einfach so in das Herzstück der Formel 1 vordringen können. Kein Verständnis habe ich aber dafür, dass man es sich mittlerweile kaum noch leisten kann, einmal im Jahr mit der Familie zu einem Grand Prix zu gehen. Wenn ein Ticket 500 Euro kostet und man zu viert dorthin möchte, wird das Erlebnis so gut wie unmöglich.“ Die For-

mel-1-Ausstellung in Wien wird zum Glück nicht in dieser monströsen Preisklasse spielen – auf jeden Fall wird sie ab Februar aber die Vorfreude auf die neue Saison 2024 steigern. Die könnte laut dem Experten etwas spannender werden. „Max Verstappen ist im Normalfall unschlagbar, aber so wie die McLaren am Ende der Saison 2023 aufgeholt haben, bin ich neugierig, wohin die Reise geht.“ Eins ist jedenfalls garantiert: Österreich bleibt Formel-1-besessen. n Die Formula 1-Ausstellung gastiert zwischen 2. Februar und 16. Juni in der Wiener METAStadt. Es gibt sowohl Zeitfenstertickets, als auch FLEX Tickets. Für Kinder, Senioren, Studenten und Familien sind Ermäßigungen verfügbar.

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DIRTY T

M

anche werden mit dem Alter ja zwangsweise etwas ruhiger. Nicht so H. P. Baxxter! Kommendes Jahr wird er bereits 60 Lenze jung (und das im wahrsten Wortsinn), während Scooter ihn bereits sein halbes Leben begleitet und nun auch rundes Jubiläum feiert. Getreu der Devise „Rough and Dirty” wird die unbremsbare Maschine mit seinen tanzenden Vamps, heißen Feuersäulen, Pyroalarm, LED-Zauber und einer Salve Scooter-Hits im April auch die Wiener Stadthalle einheizen. Eine amtliche Party eben. H. P., im April 2024 kommst du im Zuge deiner „Thirty, Rough And Dirty“-Tour in die Wiener Stadthalle. Mit Wien verbindet dich eine langjährige, liebevolle Beziehung. Bei dieser Anzahl von Touren und Konzerten weiß man oft gar nicht mehr, was wo wie war. Trotz allem habe ich zu Wien ein besonderes Verhältnis. Wien gehört neben Berlin und Hamburg zu meinen Lieblingsstädten. Wenn ich keine Lust mehr auf Hamburg hätte, wäre Wien zum Leben meine erste Wahl. In einem eurer neuen Songs, „Berliner

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Luft“, spielt das legendäre Berghain eine zentrale Rolle. So eine Location gibt es in Wien nicht. Wäre dir die Stadt dann nicht zu klassisch? Berlin ist die Stadt, wo man ein Wochenende lang in die Technoszene eintauchen und sich verausgaben kann. Um dort zu leben wäre mir die Stadt aber etwas zu heftig. Ich gehe gerne lange aus, aber das Angebot ist dort so groß, dass ich Angst hätte, mich zu verlieren. Ich genieße Berlin punktuell und kehre dann gerne wieder in mein normales Leben zurück. Bist du in deinem Leben immer ins Berghain gekommen, oder wurdest du schon einmal an der Tür abgewiesen? Ich wurde noch nie abgelehnt, aber ich mache aus der Location auch keinen Hype. Das Berghain hat noch was von den Raves von früher, als es in den Neunzigern losging. Die merken schon an der Tür, wer es ernst meint und wer nicht. Ich gehe hin, weil ich auf Techno stehe und nicht, weil ich gehört habe, da muss man rein. Das Coole ist, dass die Handys abgeklebt werden. Keiner macht Bilder und man hat seine Ruhe. Würden sie alle Touristen reinlassen, wäre die Magie des Berghain weg.

Immer mehr Bands und Künstler verwehren sich gegen die Handynutzung während ihrer Konzerte. Nerven dich filmende und fotografierende Fans, oder ist dir das egal? Auf der Bühne bin ich so mit der Sache beschäftigt, dass ich gar nicht darauf achte. Wenn ich privat wo bin, dann möchte ich auch mal in Ruhe abraven. Das ist so, wie es früher war. In meiner Jugend rannte auch keiner mit dem Fotoapparat auf die Tanzfläche und machte Bilder (lacht). Man hat einfach getanzt. Andere Menschen wollen mit 30 schon nicht mehr aus ihrer Wohnung, während du kurz vor dem 60er noch immer Vollgas gibst. Aber manchmal stelle ich auch fest, dass die Zeit nicht spurlos an mir vorübergeht. Vielleicht ist es ein Klischee, aber es liegt mir in den Genen. Meine Mut-

Fotos: Philip Nürnberger, Wunschkonzert

Unglaublich, aber wahr: 2024 gibt es die deutschen Techno-Legenden Scooter seit bereits 30 Jahren. Zum großen Jubiläum gibt es ein (weiteres) Stadthallen-Konzert in Wien – wir haben bei Mastermind H. P. Baxxter nach dem werten Befinden gefragt. TEXT: ROBERT FRÖWEIN


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THIRTY ter ist 81 und wenn wir in der Nähe ein Konzert haben, ist sie immer noch dabei. Sie hüpft rauf und runter und findet kein Ende, wenn wir partymäßig unterwegs sind.

Happy Birthday! Scooter feiern ihr 30-jähriges Jubiläum, Kopf H. P. Baxxter wird 60. Leise oder gar ruhig werden beide nicht. Und auch ein Weihnachts-Song von Scooter klänge alles andere als besinnlich-still ...

Ist deine Mutter kritisch deiner Musik gegenüber? Sagt sie dir, wenn ihr ein Track nicht gefällt? Es gibt Songs, die mag sie sehr gerne und andere duldet sie. Sie sagt das nicht direkt, aber man merkt sofort, ob was geht oder nicht. Unsere Kooperation damals mit Status Quo hat sie sehr gemocht. Am liebsten hat sie es, wenn ein Track richtig nach vorne geht. Sie kommt aus der Zeit des Rock’n’Roll mit Elvis und mochte schon früher die lauteren Titel. 1994 entstand Scooter und mit „Hyper Hyper“ gelang der große Durchbruch. War es damals absehbar, dass es das Projekt so lange geben würde? Damit konnte keiner rechnen. Am Anfang sahen wir Scooter als ein Projekt von vielen. Wir machten für andere Acts Remixe unter dem Namen The Loop und sahen uns eher als Produzententeam. Alles an-

dere hat sich verselbstständigt. Nachdem unsere erste Karriere mit der Band Celebrate The Nun nicht klappte, gingen wir in den Hintergrund. Daraus ergab sich plötzlich das Gegenteil. Als wir nicht mehr auf die Bühne wollten, kam Scooter und es war alles anders. Die Produzentenkarriere haben wir schnell wieder auf Eis gelegt. Ich bin froh, dass es so gekommen ist. Scooter nimmt mittlerweile exakt dein halbes Leben ein. Was für ein Mensch warst du damals in den Neunzigern verglichen mit heute? Ich selbst kann das schwer beurteilen. Heute bin ich nicht mehr ganz so irre wie damals und habe eine gewisse Reife erlangt. Mir gefällt die Musik aber immer noch wahnsinnig gut und ich verspüre nach wie vor den Drang, rauszugehen. Insgesamt bin ich wohl ein bisschen entspannter geworden. In der während Corona gedrehten Scooter-Doku „FCK 2020“ bist du nicht immer so entspannt, was das ganze Projekt aber auch wieder so nahbar und authentisch macht. Regisseurin Cordula Kablitz-Post und ich haben uns schnell verstanden und ich habe gleich gesagt, sie soll einfach machen, wie sie es für richtig hält. Soll man bei jedem falschen Satz und bei jeder Übellaunigkeit was rausschneiden? Das wäre mir viel zu blöd gewesen. Ich habe ihr vertraut. Man will halbwegs sympathisch rüberkommen und es soll authentisch sein. Das hat sie sehr gut gelöst.


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Mit den Covid-Restriktionen warst du nie besonders glücklich, weil dir Freiheit und Unabhängigkeit das Allerwichtigste sind. Gab es Momente, wo du ernsthaft gefürchtet hast, beides dauerhaft zu verlieren? Für mich persönlich war das der reinste Horror. Ich fühlte mich unter totaler Kontrolle wie in George Orwells „1984“. Manche Regeln waren wirklich nur mehr absurd. Auch hier in Hamburg musstest du in der einen Straße Maske tragen, in der anderen wieder nicht. Absolut hirnrissig, das war zum Teil großes Theater. 2024 feiert nicht nur Scooter Geburtstag. Du wirst 60. Wie geht es dir damit als jemand, der die ganze Zeit auf der Piste ist und dem die Gene wohlgesonnen sind? Sagen wir so – meinen Geburtstag ignoriere ich weithingehend

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und konzentriere mich mehr auf die Hochzeit mit meiner Sara (lacht). Es geht einfach weiter. Das Alter ist schon ein bisschen eine Zäsur. Es ist schwer, da noch von Jugend zu sprechen, aber egal. Mein Lieblingsbeispiel ist immer Mick Jagger. Das ist mein Vorbild, das will ich auch so erreichen. In einem Interview hast du gesagt, du hättest eine permanente Midlife-Crisis, die von schönen Momenten durchbrochen wird. Wie meinst du das? (lacht) Seit ich Sara kenne, haben sich diese Probleme erledigt. Die Karriere und die Band liefen super, aber da war mal eine Leere im Privatleben.

GEWINN SPIEL Wir verlosen 1x2 FOS-Tickets für Scooters Jubiläumskonzert am 12. April in der Wiener Stadthalle D. Alle Informationen siehe Seite 6.

Manchmal ist das schön und manchmal nicht, aber es war nicht zu 100 Prozent optimal so, wie man es gerne hätte. Wie wäre es eigentlich mit einer Scooter-Weihnachts-CD? Ich hätte schon Lust, wieder mal eine Techno-Weihnachtsnummer zu machen. Wir hatten Mitte/Ende der 90er-Jahre schon mal eine, die „Dutch Christmas“ hieß, im holländischen Hardcore-Style. Die „Bravo Hits“ stoppelten damals eine Weihnachts-CD zusammen. Wir waren schon auf dem Cover drauf, obwohl sie den Song noch nie gehört hatten. Wir haben ihn dann abgegeben und sie waren geschockt, weil die Version so brachial war (lacht). n Scooter feiern ihr 30-jähriges Jubiläum am 12. April in der Wiener Stadthalle D.


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Unvergessliche Music Holiday on Ice gastiert ab Mitte Jänner mit der neuen Show „A New Day” erneut in der Innnsbrucker Olympiahalle und der Wiener Stadthalle D. Es erwartet uns eine besonders emotionale Geschichte: Wir sehen und erleben unseren Planeten und die Wunder des Lebens durch die Augen der Hauptdarstellerin Aurora, ein sensibles Wesen aus einer anderen Welt. Durch ihre Augen erfahren wir die prachtvolle Schönheit und Einzigartigkeit aller Dinge, erleben aber auch die große Welt der menschlichen Emotionen. Tipp: In Wien am 28. Jänner ist Vanessa Mai bei der 15-Uhr-Vorstellung mit zwei ihrer Hits live dabei!

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Das Phantom der Oper zieht 30 Jahre nach seiner letzten Vorstellung hierzulande endlich erneut ins Raimund Theater ein und feiert in einer spektakulären Neuinszenierung im März seine Premiere! Die brandneue Inszenierung des weltberühmten Meisterwerks von Andrew Lloyd Webber war bereits in Großbritannien, den USA und Australien restlos ausverkauft, internationale Kritiker schwärmen, die Neuproduktion von Cameron Mackintosh sei „größer und besser als je zuvor” – auch dank der vielen spektakulären Spezialeffekte. Das Musical erleben sie in deutscher Sprache mit englischen Übertiteln.

Fotos: Stargarage, Cavalluna, Cirque du Soleil, COFO, VBW Brinkhoff Mögenburg, Fab Fox, Frank Baudy, Matthias Köstler, VBW Deen van Meer, Alastair Muir

Die Welt der Musicals und Shows ist so bunt und vielfältig, dass sie für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Eine Auswahl an Highlights in ganz Österreich haben wir hier zusammengestellt: So unterschiedlich alle auch sein mögen, sie eint bewegende Geschichten, originelle Kostüme, beeindruckende Bühnenbilder und spektakuläre Choreografien, mitreißenden Songs inklusive! TEXT: STEFAN BAUMGARTNER


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ical & Show-Momente Der Cirque du Soleil gastiert mit seiner Show „Ovo” zwischen 1. und 4. Februar in der Wiener Stadthalle D. „Ovo” ist ein rasantes, farbenfrohes und skurriles Kaleidoskop in überragender, artistischer Perfektion. Die Welt der Insekten mit ihrer ungeheuren Vielfalt liefert eine ironische Blaupause für das Geschehen auf der Bühne, die einem Nest voller Akrobatik und Komik gleicht. Das große, kontrastreiche Krabbeln in schillernden, an natürlichen Formen angelehnten Kostümen sowie Kulissen, die Lebensräume eines chaotisch-vielfältigen Ökosystems bilden, ist ein herrlicher Spaß für die ganze Familie! Das Feel-Good-Musical Mamma Mia! gastiert 2024 (!) Ende November/Anfang Dezember in der Wiener Stadthalle F. Judy Craymers geniale Interpretation der zeitlosen ABBA-Songs in Form einer heiteren Geschichte einer Mutter, einer Tochter und dreier potenzieller Väter feiert in Wien dann sein 25-jähriges Jubiläum, premierte es doch bereits 1999 in London! Seitdem haben auch die zwei Filme (2008 & 2018) dem Musical neues Leben eingehaucht, bei der unsterblichen Musik von Benny Andersson & Björn Ulvaeus, also den beiden männlichen Köpfen hinter ABBA, geraten die Ohrwürmer aber ohnehin nicht so leicht ins Vergessen ...

Elisabeth erfreut sich größter Beliebtheit und wird auch 2024, und zwar vom 27. bis 29. Juni, zum vierten und leider zum letzten Mal als großes Konzert-Highlight im Ehrenhof von Schloss Schönbrunn (und somit am Originalschauplatz!) stattfinden. Tauchen Sie ein in die berührende Geschichte über Leben, Wirken und Leid der österreichischen Kaiserin, gespielt von Annemieke van Dam! Der Tod personifiziert Gino Emnes.


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MUSICAL & SHOWS

Der erst 24-jährige Magier FabFox hat Noch mehr Musical- und für seine Tour vom 19. Jänner bis 8. Mai Show-Highlights finden Sie auf: durch alle Bundesländer große Pläne: oeticket.com/campaign/ Fünf Sattelschlepper sind nebst einer 30-köpaktuelle-musicals. figen Crew nötig, um seine gigantische Zaubershow von Stadt zu Stadt zu bringen! Immerhin wird auch ein vom großen David Copperfield inspirierter Stunt gezeigt. Lassen Sie sich das nicht entgehen!

Afrika!Afrika!, die große Erfolgsshow nach einer Idee von André Heller, gastiert nur noch für wenige Wochen in Österreich; bis Mitte Dezember in Klagenfurt, anschließend in Graz, ab Mitte Jänner dann in Wien und Salzburg haben sie noch Gelegenheit, sich von afrikanischen Tänzen, Gesängen und Akrobatik beeindrucken zu lassen.

Cavalluna kehrt mit „Land der Tausend Träume” zurück und gastiert im Juni in Wien, Salzburg und Graz. Lassen Sie sich in eine unglaubliche Welt auf dem asiatischen Kontinent entführen und erleben Sie wunderschöne Pferde, höchste Reitkunst, überwältigende Schaubilder – eingebettet in eine fantastische Geschichte!

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Der König der Löwen brüllt wieder, und zwar „live in concert”: Zwischen 29. Dezember und 11. März kommen Graz, Innsbruck, Bregenz, Salzburg, Linz und Wien in den Genuss, die magische Musik von Sir Elton John und Hans Zimmer erneut und „livehaftig” zu erleben – eindrucksvoll in Szene gesetzt durch Solisten, Chor, Orchester und große Screen-Animationen.

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Thommy Ten & Amélie van Tass bringen am 25. August nicht nur ihre Illusionen in die Wiener Staatsoper, sondern gehen mit ihrer Las-Vegas-Show „Dreifach zauberhaft” ab März auch quer durch ganz Österreich auf große Tour. Die beiden berühmten Magier versprechen uns, dass die neue Show noch atemberaubender, noch fantastischer und noch magischer wird, ein spektakulärer Mix aus Mentalmagie und Illusionen.

Die Eiskönigin verzaubert mit diesem eindrucksvollen Show-Spektakel auf Eis wie bereits das Musical und die Filmvorlage jede Altersklasse, und zwar zwischen 25. Februar und 5. März in Graz, Linz, Innsbruck, Bregenz, Wien und Salzburg.

Rock Me Amadeus – Das Falco Musical erzählt noch bis 22. Juni im Ronacher die aufregende und bewegende Geschichte vom jungen Wiener Musiker Hans Hölzel und seinem Aufstieg zum Weltstar Falco. Neben Falcos größten Hits erwartet das Publikum eine aufregende Reise durch Emotionen, Erfolge, Eskapaden und die immer wiederkehrende Zerrissenheit des „Falken”, die tiefe Einblicke in sein Innerstes verspricht. Neben den gigantischen Hits besticht vor allem die beeindruckende Bühnenshow!


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GEWINN SPIEL

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Ein rauschendes Fest für alle Sinne S

pectacle müssen seyn“, ließ dereinst Kaiserin Maria Theresia verkünden, als sie 1746 die Spektakelfreiheit anordnete. Die Habsburger wussten schon immer zu feiern: Mit pompösen Bällen und prunkvoll ausgestatteten Opernaufführungen setzte der Wiener Hof alles daran, die anderen europäischen Höfe zu übertrumpfen und Machtansprüche zu demonstrieren. Die Prachtentfaltung kulminierte in den

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zwei Jahre dauernden Feierlichkeiten anlässlich der Hochzeit Leopolds I. mit Margarita Teresa 1666 von Spanien. Aber auch am Französischen Hof wurden mehrtägige Feste gegeben bei denen jeder Gast eine Rolle hatte und speziell die Dîner durchkomponiert waren: Vor allem Ludwig XIV. nutzte Feste in Versailles zur Selbstdarstellung, und die Repräsentation des Königs diente dem Ansehen Frankreichs in aller

Welt. Dem Spektakel bei Hofe wollten natürlich die kleineren Königshäuser und Residenzen um nichts nachstehen und gaben selber unzählige Soiréen. Um 1900 – der Zeit des Fin de siècle – tauchten auf Jahrmärkten die ersten Spiegelpaläste aus Belgien auf. Dies waren Zelte – Zirkuszelten nicht unähnlich –, die als Tanzpaläste fungierten. Die vielen Spiegel im Inneren ermöglichten den unauffälligen

Fotos: Palazzo Wien

Palazzo gehört mit seiner kongenialen Mischung aus Varieté-Theater und Gourmetküche seit fast zwei Jahrzehnten zum winterlichen Unterhaltungstreiben in Wien, diese Saison an einem neuen Standort im Wiener Prater. Für die lukullischen Gaumenfreuden sorgt erneut Töni Mörwald. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER


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Gourmet Menü: Von Mille-feuille vom Büffelricotta über eine Shiitake-Consommé und Rindsbackerl in Chianti bis hin zu einer Sachertorte 2.0.

Menü Vegetarisch: Von Mille-feuille vom Büffelricotta über eine Shiitake-Consommé und Geschmortem Hokkaido-Kürbis bis hin zu einer Sachertorte 2.0.

und oftmals auch unbemerkten Augenkontakt mit anderen BesucherInnnen. Hier konnte sich das extravagante und dekadente Nachtleben in einer noblen aber doch auch behaglichen Atmosphäre perfekt entfalten und in eine andere, illusorische Welt entführen. Mit dem 1. Weltkrieg und seinen gesellschaftlichen Umbrüchen, kam es auch zu einer Veränderung in der Vergnügungskultur, in der Zwischenkriegszeit wurden die Spiegelpaläste dann noch einmal aus der Versenkung geholt aber nach dem 2. Weltkrieg gerieten sie als Symbol eines ausschweifenden Lebens endgültig in Vergessenheit. Auch durch die Konkurrenz von fixen Tanzlokalen, die entstehen, modernen Fahrgeschäften auf den Jahrmärkten und die Verbreitung von Radio- sowie Fernsehgeräten. Erst in den 1970er-Jahren erinnerte man sich bei Festivals wieder an die Spiegelpaläste von einst. Das Palazzo-Zelt Bereits im Entree des Palazzo-Spiegelpalastes, der dieses Jahr ein kleines Stück im Prater wandert, ist man überwältigt: roter Samt, goldene Borten, Kerzen, Leuchter

sowie geschickt eingesetzte Spiegel lassen alles im Zelt glitzern und funkeln. Man taucht ein in eine ganze eigene, längst vergessene Zeit und fühlt sich für einige Stunden wie eine königliche Hoheit. Das Innere des Hauptzeltes erinnert an die Zeit des Jugendstils, der gerade in Wien eine Hochblüte erlebt hatte: die reiche Ausstattung mit geschliffen Spiegeln, Bleiverglasungen, handwerklichen Holzschnitzarbeiten, Kristall und Samt mit goldenen Stickereien wirken wie eine restaurierte Schatzkammer des Verlangens. Die klassische Eleganz und der Hauch von Nostalgie, der durch das Zelt weht, bieten den idealen Rahmen für einen festlichen Abend. Und obwohl die heutigen Spiegelpaläste nach Original-Plänen gebaut sind, so findet sich doch im Inneren modernste Licht- und Tontechnik, aber auch ein Klima- sowie Heizungssystem, um einen wohligen Abend zu bereiten. Eine kleine Bühne, die hydraulisch ange-

hoben werden kann, bildet den Mittelpunkt des Zeltes. Auf ihr finden die meisten akrobatischen Acts statt und sind somit von allen Seiten gut einsehbar. 350 Gäste finden im Zelt, das sich in drei Bereiche gliedert, Platz: Rund um die Bühne befindet sich die sogenannte Manege , rundherum läuft der Rangbereich und in dem äußersten Ring finden sich die Logen. Die Genusswelt Was macht einen Abend bei Palazzo nun aus, wieso ist er so speziell? Kurz: Es ist ein Eintauchen mit allen Sinnen in eine Genusswelt – kulinarischer wie showtechnischer Natur. Palazzo, das heißt nicht ein Kredenzen von minimalistischen Gourmetmenüs in steifer, gezwungen hochkultureller Atmosphäre, nein, Palazzo versteht sich als Potpourri aus ansprechender Haubenküche und internationalen, ausgezeichneten Künstlern, die dreieinhalb Stunden lang alle Spielarten des Varieté kongenial vermengen – von Akrobatik über Schauspielerei, Jonglage, Kontorsion, Comedy, Gesang und Musik, stets in angenehmer und nicht aufdringlicher Interaktion mit dem Publikum. Hier sind alle Faktoren abgestimmt aufs Feinste und verschmelzen zu einem rauschenden, verwöhnenden Fest für alle Sinne – ja, selbst für die Kleinen lohnt sich ein Besuch bei Palazzo: Natürlich wird die beeindruckende Show für leuchtende Augen sorgen, aber Toni Mörwald hat neben den beiden Gourmet-Menüs auch eine besondere „Zwergerl”-Variation gezaubert, die auf kindliche kulinarische Bedürfnisse Rücksicht nimmt. n Palazzo gastiert mit der neuen Show „Unikate” und mit neuem Menü von Toni Mörwald noch bis 17. März im Wiener Prater, und zwar am neuen Standort zwischen Schweizerhaus und Kolariks Luftburg.


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Musik is höchstens a Hobby Ein perfektes Paar: Der Salzburger Filmemacher Adrian Goiginger („Die beste aller Welten“) und der Wiener Sänger und Geschichtenerzähler Voodoo Jürgens haben mit „Rickerl – Musik is höchstens a Hobby“ einen Austropop-Film über einen Songwriter zwischen Rausch und AMS gedreht. Ein Gespräch über Versagensangst, Triggerwarnungen, tiefe Beisln und Deutsche in Wien. TEXT: SEBASTIAN FASTHUBER

Wie ist die Idee zu dem Film entstanden? Goiginger: Ich habe Voodoos erstes Album „Ansa Woar“ gehört und war beim Hören von der bildhaften Sprache begeistert. Ich hatte gleich Bilder zu

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den Liedern im Kopf. Als nächstes habe ich mir Videos und Liveausschnitte angesehen und bemerkt: Das ist einer, der gern performt und eine Bühnenpräsenz hat. Also habe ich ganz klassisch über sein Management angefragt, ob er Interesse hätte an einem Filmprojekt. Wie habt ihr die Story entwickelt? Goiginger: Gemeinsam. Ich kann im Nachhinein gar nicht mehr sagen, von wem welche Idee kam. Aber es war nicht leicht, die Geschichte zu finden. Wir haben einiges ausprobiert und wieder verworfen. Zum Beispiel? Goiginger: Ein Entwurf wäre mehr ins Kriminelle und in den Untergrund gegangen. Das hat Voodoo aber nicht so getaugt. Voodoo: Ich wollte ursprünglich die Lieder des ersten Albums zu einem

Film verknüpfen. Das hat sich aber als zu komplex herausgestellt. Goiginger: Der kreative Durchbruch kam, als wir sagten: Es geht um die Figur Rickerl, die an Voodoo Jürgens angelehnt ist, und um sein erstes Album – beziehungsweise die Vorgeschichte dazu. Wir starten, bevor er berühmt wird. Als zweite Ebene gibt es eine gespiegelte Vater-Sohn-Geschichte. Rickerl hat einen Sohn und gleichzeitig ein schwieriges Verhältnis zu seinem eigenen Vater. Dadurch wird es emotional. Wieviel hat Rickerl mit Voodoo Jürgens und deiner eigenen Vorgeschichte zu tun? Voodoo: Es ist nicht so, dass ich mich in dem Film nur selber runterreiße. Die Figur Rickerl handelt ganz anders als ich. Es ist auch nicht mein Leben, das im Film erzählt wird. Ich habe mich schon erst reinfühlen müs-

Fotos: 2010 Entertainment / Giganten Film, Lottershop

Euer Film hatte seine erste Premiere in Hamburg. Werden Voodoo Jürgens und der wilde Wiener Slang dort verstanden? Adrian Goiginger: Nein, gar nicht. In Deutschland wird der Film mit Untertiteln gezeigt. Voodoo Jürgens: Ohne würd’s nicht gehen. Goiginger: Im südlichsten Teil von Bayern vielleicht. Aber in München wird’s schon schwierig. Voodoo: Dabei spiele ich in Bayern mehr Konzerte als in Österreich. In München ist es immer witzig. Dort redet ja eigentlich kaum noch wer Dialekt. Aber sie verstehen das Wienerische meiner Erfahrung nach ganz gut.


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RICKERL Am 19. Jänner premiert der erste Film mit Voodoo Jürgens in der Hauptrolle in den heimischen Kinos: eine melancholische und emotionale Geschichte mit viel schwarzem Humor.


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sen. Der Deal ist der: Ich borge ihm meine Lieder und wir tun so, als wären es seine. Natürlich gibt es ein paar Anleihen an meine Geschichte, der Film spielt damit: Ich war zum Beispiel nie Totengräber, habe aber mal als Friedhofsgärtner gearbeitet. Und mir wurde beim AMS auch mal ein Job als Hochzeitssänger nahegelegt. Aber ich habe abgelehnt. Wie Rickerl hast auch du lange erfolglos Musik gemacht. Voodoo: Das stimmt. Ich habe vor Voodoo Jürgens 12 Jahre Banderfahrung mit Die Eternias gemacht. Das war schön und später frustrierend, weil nach und nach alle Kollegen abgesprungen sind. Wenn du nur 75 Euro für einen Auftritt bekommst, die du dir noch dazu unter fünf Leuten aufteilen musst, merkst du irgendwann, dass das keine Zukunft hat. Von dem her sind im Film viele Sachen drin, die ich kenne. Ich war auch einmal an dem Punkt, wo ich mich gefragt habe: Wie lange will ich mir noch einreden, dass es sich mit der Musik ausgeht? Wie ging es dir eigentlich mit der Schauspielerei? Voodoo: Gut. Mich hat das eh schon länger interessiert. In ganz jungen Jahren habe ich Partys gemacht und aufgelegt, unterlegt von selbstgemachten Kurzfilmen. Für die hat ein Freund mich gefilmt. Später kamen die Musikvideos. Diese Hauptrolle ist natürlich die bisherige Krönung. Aber nicht die letzte Rolle? Voodoo: Ich kann mir schon vorstellen, weitere Sachen zu machen, wenn mir wer ein gutes Drehbuch hinlegt. Goiginger: Das ist ein großes Privileg, das du hast. Wer im Hauptberuf Schauspieler ist, muss oft nehmen, was kommt, weil es sein Job ist.

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Sehnsucht nach Vintage Ganz neu im lottershop.at ist das Bundle von allen drei VoodooAlben auf Kassette.

Zurück zu Rickerl: Was hemmt ihn eigentlich so? Er scheut lang davor zurück, seine Lieder aufzunehmen, obwohl sie live super ankommen. Goiginger: Ich glaube, er hat einfach Versagensangst. Die hat ihm sein Vater als Kind eingepflanzt und bis ins Erwachsenenalter am Leben gehalten. Der Vater hätte gern ge-sehen, dass Rickerl Fußballer wird. Er glaubt nicht an seine Musik. Daran hat der Sohn zu kiefeln. Voodoo: Er hat Angst vor dem letzten Schritt. Lieber überarbeitet er die Lieder zum x-ten Mal. Goiginger: Solang er nur mit dem Gitarrenkoffer rumläuft, wo seine ganzen Texte drin sind, bleibt alles in Schwebe. Wenn Rickerl nichts veröffentlicht, muss er sich auch nicht der Kritik stellen. Das kann ich als Regisseur total nachvollziehen. Manche Kollegen schneiden jahrelang an ihren Filmen. Ich glaube, sie haben einfach Angst sie herzuzeigen. Rickerls Ex lebt jetzt mit einem reichen Deutschen zusammen. Musste der Klischee-Piefke sein? Goiginger: Die Figur kommt von mir. Ich hatte eh Angst, sie könnte ein bissl flach sein. Aber die Leute, die den Film bereits gesehen haben, hauen sich über ihn extrem ab. Eigentlich ist er ein lustiger und auch sympathischer Kerl. Und die Deutschen sind nun mal die größte Ausländergruppe in Wien. Logisch, dass sie im Film repräsentiert werden.

„Rickerl“ ist erstens ein Musikfilm, zweitens eine Vater-Sohn-Geschichte und drittens ein Milieufilm. Er spielt in alten Wiener Beisln und Tschocherln, die langsam aussterben. Voodoo: Sie sind am Aussterben, aber noch nicht ganz verschwunden. Wir fangen das letzte Zipferl davon ein. Einige Hütten gibt es noch, wir haben sie nicht extra für den Film so eingerichtet. Dennoch wirkt das Ganze wie ein Paralleluniversum: So wird in „Rickerl“ ständig und überall geraucht. Voodoo: Naja, man muss das Medium Film schon nutzen. Ich war sehr dankbar, dass wir uns die Freiheit nehmen konnten zu rauchen. Das haben wir zugegeben auf die Spitze getrieben. Andererseits ist es noch gar nicht so lange her, dass an ganz vielen Orten geraucht wurde. Rickerl verweigert halt das Rauchergesetz und raucht weiter. Wieviel Zeitkritik oder auch Nostalgie steckt in dem Film? Goiginger: Schon eine Menge. Es ist reizvoll, nostalgisch zu leben. Das geht mir auch so, obwohl ich erst 32 bin. Nach dem Motto: Früher, noch vor Social Media, war es so gemütlich. Voodoo: Viele Leute sagen, dass sie eigentlich von dem ganzen Handyzeug überfordert sind und zu viel Zeit damit verbringen. Dafür spricht auch die Sehnsucht nach so Sachen wie Vintage und Vinyl. Trotzdem wollen wir, dass


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alles immer schneller wird. Ein komplexes Thema. Im Nachspann findet sich der Hinweis: „Wir wurden weder von der Alkoholnoch von der Tabakindustrie in irgendeiner Weise unterstützt.“ Musste der rein? Goiginger: Das war nicht meine Idee. In den letzten paar Jahren ist man einfach extrem sensibel geworden bei diesen Dingen. Teilweise gibt es schon Triggerwarnungen vor Filmen. Im Abspann finde ich das noch okay. Voodoo: Im Normalfall wird durch so einen Hinweis ein Film für die, die ihn noch nicht anschauen sollten, nur noch interessanter. Schön ist, dass in „Rickerl“ viele unbekannte Gesichter größere Rollen ha-

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ben. Warum wurde auf die erste österreichische Schauspielriege verzichtet? Voodoo: Der klassische Schmäh wäre, dass alle auflaufen, die man kennt. Da waren wir uns schnell einig, dass wir das nicht wollen. Goiginger: Ich habe eigentlich nur Leute besetzt, die nicht so ganz bekannt sind. Es wäre so leicht gegangen, wahrscheinlich hätten die großen Namen auch mitgemacht. Aber das wäre ein anderer Film gewesen. Wir wollten lieber frische Gesichter. Viele kamen auf Empfehlung von Voodoo, eigentlich könnte er ein Castingbüro aufmachen. Wie seid ihr auf den Darsteller von Rickerls Sohn gekommen? Goiginger: Ben haben wir bei einem klassischen Kindercasting gefunden. 200 haben sich

gemeldet. Sie mussten auch kurz ein Austropoplied ansingen. Ben ist herausgestochen, weil er die Rapid-Fanhymne gesungen hat. Die ganzen Rapid-Sachen im Film sind von ihm gekommen. Obwohl du auch Fan bist, oder? Voodoo: So stark ist mein Fantum nicht. Ich hätte auch einen Austrianer gespielt. n Voodoo Jürgens gastiert zwischen 7. Dezember und 20. Jänner in Ternitz, Leoben, Wels, Gleisdorf, Wien, St. Johann in Tirol, Salzburg und Aigen, zwischen April und Mai geht es zudem auf intime Wiener Clubtour mit Stopps im Schutzhaus Zukunft, dem Orpheum, dem Cabarett Fledermaus, der Kulisse und im U4. „Rickerl” läuft am 19. Jänner in den heimischen Kinos an.


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Champions W Queen gehören zu den populärsten Rockbands der Welt und sind auch mehr als 30 Jahre nach dem Ableben von Freddie Mercury noch groß im Geschäft. Der Kanadier Marc Martel gleicht dem Kultsänger besonders akkurat – und bekommt für sein „One Vision Of Queen“ Lob von höchster Stelle. TEXT: ROBERT FRÖWEIN INTERVIEW: STEFAN BAUMGARTNER

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Bohemian Rhapsody Das geht weit über den unsterblichen Mythos von Freddie Mercury und den Jahrhundertsong „Bohemian Rhapsody“ hinaus – Queen ist ein Lifestyle, der nicht zuletzt durch den Welterfolg des Biopics „Bohemian Rhapsody“ mit einer beneidenswerten Darstellung von Rami Malek als Mercury auch jüngere Generationen in den Band der Kultband zog. Angeblich verhandelt man sogar schon über einen zweiten Teil. Die mehr als 50 Jahre andauernde Geschichte der Band gibt schließlich noch genug her. Im Laufe der Geschichte haben Queen rund 300 Millionen Tonträger verkauft, obwohl das letzte Studioalbum knapp 30 Jahre zurückliegt. Bis 2022 gingen ihre 40 Jahre alten „Greatest Hits“ allein in England mehr als sieben Millionen Mal über die Ladentische. Das Musikvideo zu „Bohemian Rhapsody“ wurde mittlerweile mehr als eine Milliarde

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Fotos: Ingo Pertramer, Crystal K. Martel Photography

nermüdlich sind die alten Herren von Queen auf Achse und lassen sich ihr Alter nicht anmerken. Brian May ist stolze 76, Drummer Roger Taylor immerhin schon 74 Jahre alt, doch die Freude am Livespielen koaliert perfekt mit der nicht enden wollenden Nachfrage seitens der Fans. Erst letzten Oktober und November tourten die beiden mit ihrem etatmäßigen Sänger Adam Lambert ausgiebig durch Nordamerika. Im Februar stehen knapp zwei Wochen Japan an, weitere Termine für 2024 werden gewiss folgen und ein paar leise Hoffnungen darf man sich immer machen, dass es vielleicht doch noch einmal für einen Stopp hierzulande in der Wiener Stadthalle reicht. Auch wenn die 1970 in London gegründete Hitschmiede immer noch gerne von der strengen Rock-Geschmackspolizei verlacht wird, kann ihnen strenggenommen niemand das Wasser reichen.


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Will Rock You Mal geklickt und ihr Sound inspirierte von Nirvana über Lady Gaga bis zu Rob Zombie so gut wie alle Stars, die die Musikwelt in den letzten 40 Jahren in unterschiedlichsten Genres hervorbrachte. Große Charaktere Natürlich lag das vor allem an der Vielzahl an Mega-Hits, doch nebenbei auch an der Zugänglichkeit der Band und den einzelnen Protagonisten, dass die Band einen derart hohen Kultfaktor einnahm. Auf der einen Seite Freddie Mercury als blühender Charismatiker mit der vielleicht besten Stimme der Rockgeschichte, auf der anderen der bodenständige Astrophysiker und Tierschützer Brian May an der Gitarre. Dazu der mit markanten Rockstar-Genen ausgestattete Roger Taylor an den Drums und der ruhige Bassist John Deacon, der nach Mercurys Tod 1991 bis auf wenige Ausnahmen völlig von der Bildfläche verschwand und eindrucksvoll bewies, dass man sich mühelos über Nacht von einer ruhmreichen Megakarriere und der Öffentlichkeit trennen kann. May und Taylor machen indes mit Feuereifer weiter, ohne Mercurys Andenken zu beschmutzen. Das Experiment mit dem Blues-gestählten Sänger Paul Rodgers ging nicht auf, dafür singt sich „American Idol“-US-Star Adam Lambert seit mehr als zehn Jahren erfolgreich in die Herzen der Fans. One Vision of Queen Wer nicht ewig auf ein mögliches Österreich-Konzert von Queen mit Adam

Lambert warten will, der kommt seinen Helden mit „One Vision Of Queen“ rund um Marc Martel (siehe Titelbild) am nächsten. Der Kanadier klingt nicht nur wie Freddie Mercury, er sieht ihm auch verblüffend ähnlich. Außerdem wurde er vom „Inner Circle“ geadelt – 2011 holte ihn Roger Taylor persönlich in die offizielle Coverband Queen Extravaganza und bescherte ihm damit eine respektable Karriere. Erst die „Greatest Hits“-Compilation von Queen machte ihn zum großen Fan und bereitete ihm den Weg. „Mir ist es immer noch unbegreiflich, wie talentiert Freddie Mercury war. Wie viel Ausdruck eine einzige Person besitzen

konnte. Alle Musiker tragen ihre Note zu Songs bei, aber Freddie hat zeit seines Lebens alle übertroffen.“ Martel ist es wichtig, trotz allem eine gewisse Distanz zu Mercury und seinem Vermächtnis zu wahren. „Ich bin kein Repräsentant von Freddie, aber ich zolle ihm definitiv Tribut. Am Wichtigsten ist es mir, mich nicht selbst in ihm zu verlieren. Ich mache immer sofort klar, dass ich mithilfe der Musik von Queen meine persönliche Geschichte erzähle und die Leute einlade, daran teilzunehmen. Die Menschen vergleichen mich aufgrund meiner Stimme ohnehin mit Freddie, somit habe ich nicht das Gefühl, dass ich noch

WUSSTEN SIE ...? 1. Brian Mays „Red Special“ ist fast so legendär wie er selbst – und mythenumrankt. Mit seinem Vater, von Beruf Elektroingenieur, bastelte der junge Brian ab 1963 rund 18 Monate an seiner Gitarre. Unter anderem besteht sie aus dem Mahagoniholz eines Kamins, einem Brotmesser und Teilen eines Motorrads. Das dafür verwendete Holz war bis zu 200 Jahre alt. 2. Der stille John Deacon ist auf allen wichtigen Queen-Songs zu hören, aber er war kein Gründungsmitglied. Vor ihm versuchten sich Mike Grose, Barry Mitchell und Doug Bogie (erfolglos) am Bass. 3. Was wäre der Sound von Queen, ohne Roger Taylors pointiertes und wuchtiges Drumming? Ein Glück, dass er sich vor der großen Queen-Karriere nicht für die zu dieser Zeit aufstrebenden Prog-Rocker von Genesis entschied, deren Angebot er auch vorliegen hatte. Dort setzte sich dann ein gewisser Phil Collins auf den Schemmel … 4. Das Budget der Rock-Götter war anfangs denkbar knapp, weshalb man die ersten Musikvideos kostengünstig zu Hause drehte. „We Will Rock You“ und „Spread Your Wings“ hat man stilecht in Taylors Hinterhof eingefangen. 5. Sich lange in den Charts festzusetzen ist möglich. In Österreich tut dies etwa Andrea Berg mit einer „Best Of“ seit vielen Jahren. Aber 26 Jahre durchgehend in den Charts vertreten sein? Eigentlich nicht möglich. Dann aber doch. Nämlich durch Queen in Großbritannien. 6. Die Bassline von Deacon bei „Another One Bites The Dust“ gehört zu den Ikonischsten in der Musikgeschichte. Dass die Nummer überhaupt so erfolgreich wurde, lag an Pop-Superstar Michael Jackson. Der hat seine Kumpels von Queen erst dazu ermutigt, den Song zu veröffentlichen. 7. Brian May war und ist ein großer Fan der Marx Brothers. Das war ein entscheidender Faktor dafür, dass Queen mit „A Night At The Opera“ (1975) und „A Day At The Races“ (1976) gleich zwei ihrer Alben nach deren Kurzfilmen benannten. 8. Queen gelten gemeinhin als familientauglich. Im prüden Amerika gelang es ihnen trotzdem, vom einst so großen Musiksender MTV verbannt zu werden. Der Grund? Die Drag-Kostümierungen der Bandmitglieder im Video von „I Want To Break Free“ erschienen dem Sender als zu riskant zur Ausstrahlung. 9. Auch eine absolute Größe kann sich einmal irren: „Bohemian Rhapsody“ ist für viele der beste Rocksong aller Zeiten. Sir Elton John konnte sich damit nicht so gut anfreunden und fand ihn „zu abgedreht“ für Radio-Airplay. 10. Der stets hochkreative Freddie Mercury wollte nichts dem Zufall überlassen. Weil es immer sein konnte, dass ihm eine neue Eingebung überkam, musste er stets bestmöglich gerüstet sein. Als er sich in München ein Klavier an die Badewanne stellen ließ, kam ihm die Grundstruktur für „Crazy Little Thing Called Love“ in den Sinn.


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mehr dazu beitragen muss.“ Die Parallelen zu Mercury sieht Martel weniger in der Stimme, sondern mehr in der Persönlichkeit der beiden. „Wir sind beide diese Jekyll-&-Hyde-Personen. Abseits der Bühne sind wir reserviert und manchmal sogar schüchtern. Sobald wir aber die Bühne betreten, drehen wir den Regler hoch, sind Entertainer und liefern die Show ab. Freddie war wohl auch so, aber ich würde niemals behaupten, dass ich weiß, wie er wirklich tickte.“ Dass wissen wiederum May und Taylor umso besser – und ziehen weiter durch die Welt, um Abertausende von Fans noch so lange wie möglich glücklich zu machen. n „One Vision of Queen” mit Marc Martel erleben Sie am 19. September in der Wiener Stadthalle D. Ebenfalls für Queen-Fans empfehlenswert ist „The Spirit of Freddie Mercury” ab März in ganz Österreich, sowie „Queen Symphonic” mit dem Alla Vienna-Chor und Orchester im Jänner und Februar in Wien und Salzburg.

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AUSTROFRED & QUEEN Die zur Austrofred-Trademark gewordene Mischung aus Queen-Musik und Austropop-Texten wirkt auf den ersten Blick krude, auf den zweiten frech und charmant, auf den dritten einfach nur mehr grandios. Wer den Text von „Märchenprinz” zu „Bohemian Rhapsody” singt und „Schifoan” zu „We will rock you”, der ist entweder ein Genie oder ein Genie. Dazu ein Freddie-Mercury-Outfit auf Madame Tussaud’s-Niveau, ausgesuchte Wembley-Moves und ein gepflegter Schnauzbart – Grund genug, Austrofred zu Queen ein paar Fragen zu stellen! Redakteur Robert Fröwein schreibt im Haupttext, dass Queen „immer noch gerne von der strengen Rock-Geschmackspolizei verlacht wird”. Kann, darf und muss man über Queen auch lachen können – oder ist bei ihnen alles Gold, was glänzt? Also, in den Achtzigern hat es vielleicht noch ein bisschen Abschätzigkeit Queen gegenüber gegeben, aber das hat sich in meiner Erinnerung schon 1991 gelockert, als der an sich als Queen-skeptisch positionierte Musikexpress die „Innuendo” zum „Album des Monats“ gemacht hat, einfach weil sie so gut war. Und nach dem Tod vom Freddie war das dann sowieso passé. Meiner Beobachtung nach checken heute auch solche, die die Musik nicht mögen, dass das von der Attitüde und von der Musikalität was ganz Besonderes war. Und dass der Freddie Mercury eine absolute Ikone ist, das weiß auch jeder. Ganz fehlerfrei war „Bohemian Rhapsody” mit Rami Malek ja nicht. Wie siehst du das als Queen-Fan: Muss man bei einem Biopic schon akkurat sein, oder darf man die Geschichte auch ein bisserl beugen? Ich vertrag grundsätzlich ja einiges, wenns um einen gute Show geht, und mir ist klar, dass man manches biegen muss, damit die Dramaturgie stimmt, aber bei „Bohemian Rhapsody“ war mir das doch zu viel, da haben sie ja komplett auf die historische Timeline geschissen. Ein anderes Problem ist, dass der Rami Malek von Haus aus schon Froschaugen hat und dann verpassen sie ihm für den Film auch noch den Pferdebiss vom Freddie – das ist einfach zu viel. Weil einen optischen Makel, den machst du mit Ausstrahlung wieder gut, aber Überbiss und Froschaugen – damit wäre sogar ein Freddie Mercury niemals ein Star geworden. Wobei ich selbstkritisch genug bin, dass ich sage: Gar kein optischer Makel ist in Wirklichkeit auch nicht optimal, weil das empfinden viele fast schon als kitschig. Sehr gut war dafür der Brian-May-Darsteller und die Musik ist natürlich auch enorm gefahren, da haben sie schon wieder Millionen neuer Fans gewonnen. Plus ein paar Oscars. Austrofred und Queen sind zumindest hierzulande ja so verbunden wie Kalbsfleisch und Panier: Wie bist du eigentlich in die Welt von Queen damals eingetaucht? Ich habe mir, ganz klassisch – und heute fast vergessen – beim Hartlauer einen Stapel Platten durchgehorcht und die neue Queen-Platte „Hot Space“ habe ich mir dann einfach auch aufgelegt, weil mir das Cover gefallen hat. Was für ein Erweckungserlebnis! Die Chöre! Die Power! Die Rhythmuswechsel. Ich war Fan auf den ersten Ton! Ich als Musikfan besitze von zahlreichen Musikern und Band Memorabilia, die gerade von Frauen gerne auch mal als „unnützer Scheiß”, oder als „Staubfänger” bezeichnet werden. Sammelst du Queen? Und hier vielleicht noch eine Frage an den Experten in dir nachgeschossen: Ist es tatsächlich so, dass auch in der aufgeklärten Zeit immer noch die Männer allein „Jäger und Sammler” sind? Ich bin schon auch ein Sammlertyp, aber mir reicht die offizielle Diskografie, ich brauch dann nicht mehr unbedingt auch noch die äthiopischen Pressungen und irgendwelche 7-Inches. Und ich kenne durchaus auch weibliche Sammlerinnen, wenn auch auf jeden Fall weniger. Was mir allerdings schon aufgefallen ist an Geschlechterunterschieden: Ich habe bei mir in der Wohnung sehr große Lautsprecherboxen und weibliche Besucher hängen da immer wieder einmal den Mantel und später sogar die Unterwäsche drüber. Ein Mann hat das noch kein einziges Mal gemacht! Bei vielen Bands sind es gerade die in der breiten Masse als „Klassiker” bezeichneten Songs, die ich nicht mehr hören kann – einfach, weil ich andere Songs besser finde, oder weil die Klassiker in meinen Ohren totgespielt wurden. Was sind deine besten Queen-Songs? Das Phänomen kenn ich gut, und ich habe aber auch schon festgestellt, dass man, wenn man ein paar Jahr Abstand hatte, beim Wiederhören schon auch wieder weiß, warum genau die großen Nummern die großen Nummern sind. So ging es mir zum Beispiel vor kurzem, als ich mir mal wieder „Close to the Edge“ von Yes aufgelegt habe. Unkaputtbar von den großen Queen-Hits sind in ihrer Aufgekratztheit für mich „Killer Queen“ und „Don’t stop me now“, als Geheimtipps würd ich mal so frühe Bombastnummern wie „The Prophet’s Song“ oder „The Fairy Fellers Master-Stroke“ nennen. Überhaupt das zweite und dritte Album. Queen ohne Freddie: Geht das? Nein, Freddie Mercury war zu essentiell für Queen, als dass man ihn ersetzen könnte. Wenn man sich Queen plus Adam Lambert anschaut, dann kriegt man mit May und Taylor zwei RockLegenden, die ihre Hits spielen – that’s it. Das ist die Hälfte von Queen. Dann kommts halt drauf an, ob man eher ein Queen-halb-voll- oder ein Queen-halb-leer-Typ ist. Ich finde das mit Lambert aber grundsätzlich ein stimmiges Konzerterlebnis, das passt besser zusammen als damals mit Paul Rodgers, der natürlich ein super Sänger ist, aber halt ein Blueser. Ich meine, ein Queen-Song, wo der Sänger aufwacht und der Hund ist tot? Geh, bitte! Beim Freddie wäre höchstens eine Katze gestorben und dann spielts aber keinen Blues sondern Operetten-Drama! „Il gatto! Morto!“ Oder so. Die Beatles haben gerade mit Hilfe von KI einen neuen alten John-Lennon-Song rausgebracht. Müssen wir jetzt, nach „Face it Alone” von 2022, auch bei Queen Grabräuberei fürchten? Mich nervt dieses KIGerede, in Wirklichkeit kann man halt das Bandl besser ausputzen als noch vor ein paar Jahren, aber es hat ja kein künstlicher Lennon gesungen. Im Übrigen haben Queen mit „Made in Heaven“ und auf der „Forever“Compilation dasselbe auch schon gemacht. Das sind nette Fußnoten, wie ein neuentdeckter Livemitschnitt oder ein paar Demos, spricht nix dagegen, her damit, aber das Werk an sich ist vollendet. Musicals und Shows über Queen gibt es ja zuhauf. Schaust du dir sowas an? Eigentlich nicht. Mir fallen bei den anderen immer nur die Fehler auf, das nervt mich. Und wenn sie wider Erwarten was besser machen als ich, dann nervts natürlich noch mehr.

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n Austrofred in Theorie und Praxis erlebt man im Jänner im Theater Forum Schwechat, gemeinsam mit Kurt Razelli bereits Mitte Dezember in Wien, Wels und Hall.


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Zurück in d Besuch aus der Zukunft: Der Science-YouTuber Doktor Whatson erzählt live auf der Bühne, wie sich die Welt in den nächsten Jahrzehnten verändern wird. Dabei beweist er, wie spannend und unterhaltsam Wissenschaft ist. TEXT: MANUEL SIMBÜRGER

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arbeit 2023 gar mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Begründung der Jury: „Wie ein Korrespondent aus der Zukunft wirkt [er] manchmal in seinen YouTube-Videos, wenn es um Strom aus dem All oder KI-gestützte Schnittstellen im Hirn geht.“ Worauf dürfen wir uns bei deinen Auftritten freuen? Bei „Live aus der Zukunft“ richte ich mich an alle, die von Wissenschaft begeistert sind oder es noch werden wollen. Es geht um die wichtigsten Fragen unserer Zeit und der Zukunft. Wie werden wir in der Zukunft leben, wohnen, arbeiten, uns fortbewegen und uns ernähren? Die Show ist für alle Altersgruppen. Man braucht keine Vorkenntnisse – nur Neugierde. Freuen kann man sich auf eine interaktive Show mit viele verschiedene Themen, die spannend und unterhaltend verpackt sind.

Foto: Marian Knittler

C

edric Engels war immer schon wissbegierig. Als Kind liebte er die „Sendung mit der Maus“, „Wissen macht Ah!“ – und Sherlock Holmes. Als er älter wurde, kam – ganz alterstypisch – das Interesse an Computerspielen und das Internet dazu: Auf YouTube erklärte er, wie man Punkte beim Ballerspiel „Call of Duty“ absahnt. Heute, mit 27 Jahren, hat Engels seine Leidenschaften miteinander verbunden: Unter dem Namen „Doktor Whatson“ verbindet Engels gut fundierten Journalismus mit Wissenschaft und Entertainment – und das auf YouTube, weil er es sich zur Aufgabe gemacht hat, allen voran SchülerInnen und Studierende für die Wissenschaft und somit für die wichtigsten Fragen der menschlichen Zukunft zu begeistern. Locker, gut verständlich, kurzweilig, animationsreich, humorvoll und natürlich detailgenau recherchiert (Engels arbeitet auch mit Quellen) behandelt er Themen wie Schwarze Löcher, E-Autos, zukünftige Ernährungsweisen oder Metropolen auf dem Mars. Mittlerweile zählt „Doktor Whatson“ (der Name ist ein Mix aus Dr. Watson und „What’s on?“) rund 320.000 Abonnenten, er ist somit einer der einflussreichsten Science-YouTuber Deutschlands – und wurde für seine Aufklärungs-


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die Zukunft Du bist Gewinner des Grimme Online Awards 2023. Es ist die Bestätigung, dass unsere Arbeit ernst genommen wird und wir nicht „nur YouTube“ machen, sondern wirklich wichtige Wissenschaftskommunikation betreiben. Unser Motto ist schon immer „Qualität > Quantität“ gewesen und der Grimme Online Award hat genau das erkannt und ausgezeichnet. Seit dem Gewinn wurden wir zum Beispiel schon auf den Journalistentag NRW eingeladen und dürfen dort als Speaker auftreten. Woher kommt deine Begeisterung für Wissenschaft? Wissenschaft ist der treibende Faktor des menschlichen Fortschritts und wir leben jetzt gerade in der spannendsten Zeit der Menschheitsgeschichte. In den letzten 120 Jahren haben wir gelernt zu fliegen, Maschinen das Denken beigebracht, sind auf dem Mond gelaufen und haben uns alle über das Internet miteinander verbunden. Und 120 Jahre sind eine verdammt kurze Zeit, im Vergleich zur Geschichte der Menschheit. Noch nie wussten wir so viel, hatten so viel Zugriff auf Informationen. Wenn man nur ein bisschen rauszoomt sieht man, dass gerade alles vor Veränderung und Entwicklung explodiert. Und die Grundlage für das alles ist Wissenschaft.

Wer sind deine Vorbilder? Michael Stevens von Vsauce für seine Kreativität, Ralph Caspers für seine Art und Weise Dinge zu erklären und Mirko Drotschmann für seine schlaue Art eine Firma aufzubauen. Wenn dich ein Kind fragt: „Wieso ist Wissenschaft cool?“, was würdest du antworten? Kinder sind von Natur aus neugierig und nichts anderes befriedigt Neugierde so sehr wie Wissenschaft. Außerdem ist sie eine super Ausrede, um spannende und witzige Experimente zu machen! Welche Frage wird dir am öftesten gestellt? Was passiert in einem Schwarzen Loch? Die Antwort dazu findet ihr auch schon in einem Video auf meinem YouTube-Kanal. Es gibt ein Meme, das zwei Bilder zeigt: Zum einen eine futuristische Stadt mit fliegenden Autos und der Überschrift „So haben wir uns die Zukunft vorgestellt“. Am zweiten Bild sieht man die neuen Milch- und Safttüten-Verschlüsse mit der Überschrift: „Das haben wir bekommen.“ Findest du, der technische Fortschritt ist eigentlich viel kleiner, als man gemeinhin meinen mag? Puh… In mancher Hinsicht ja, in anderer nein. Wir haben immer noch keine fliegenden Autos, ok. Aber dafür haben wir teilweise viel bessere Sachen bekommen! Künstliche Intelligenz, die für uns geniale Bilder und Texte erstellen kann, Smartphones mit denen wir ständig das komplette

Wissen der gesamten Menschheit anzapfen können – und selbstfahrende Autos kommen auch bald und die würde ich fliegenden immer vorziehen. Außerdem habe ich durch die Wissenschaft viele Dinge gelernt. Nämlich, dass manche Zukunftsvorstellungen eh Quatsch sind. Viel besser als ein fliegendes – oder auch selbstfahrendes – Auto, sind doch Städte, in denen ich überall in fünf Minuten hinlaufen und dabei die Natur genießen kann. Das klingt nicht nach Science-Fiction, aber ist tatsächlich für das Glück und die Gesundheit der Menschen viel besser. Was ist deiner Meinung nach die größte wissenschaftliche Errungenschaft der letzten Jahrzehnte? Das Internet. Welche ist die aktuell größte Challenge der modernen Gesellschaft? Kommunikation. Ich bin der Überzeugung, dass die allermeisten Menschen ähnliche und vereinbare Ziele haben. Wenn alle Menschen besser miteinander kommunizieren würden und wir mehr Verständnis der Faktenlage und der Wissenschaft hätten, dann würde uns viel Leid und Streit erspart bleiben. Welches ist das größte wissenschaftliche Geheimnis, das du gerne einmal lösen würdest? Ob wir im Universum allein sind. n Doktor Whatson gastiert mit „Live aus der Zukunft“ am 21. März in der SiMM City.


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Hans Theessink Der 1948 in den Niederlanden geborene, in Österreich beheimatete Blues-Gitarrist ist eine Koryphäe in seinem Genre. Er gilt weltweit als bedeutender Erneuerer des akustischen Country-Blues, und hat seinen persönlichen Stil mit Elementen von „Roots“-Traditionen wie New Orleans-Jazz, Folk, Gospel, Soul, Cajun und Elementen aus afrikanischer Musik angereichert.

Fotos: Barracuda Music, Martin Lifka

Joe Bonamassa Die Kritik zu Bonamassas neuem Album „Blues Deluxe Vol. 2“, die Fortsetzung von „Blues Deluxe“ aus dem Jahre 2003, finden Sie auf Seite 62 im Magazin! Neben eigenen Songs finden sich hierauf auch Covers von u. a. Fleetwood Mac, Albert King (nicht mit B.B. King verwandt) und Bobby Bland.


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Got the s 62 auf g

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BLUES

Im April 2024 kommt Joe Bonamassa wieder live nach Wien. Der König des heimischen Blues ist aber Hans Theessink, dem sogar Lemmy Kilmister und Rory Gallagher zu Füßen lagen. Ein Gespräch über die Seele des Blues, kulturelle Aneignung und wie man den Blues jungen Menschen näherbringt. TEXT: ROBERT FRÖWEIN

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er Blues-Rock-Superstar Joe Bonamassa ist einer der meist gefeierten Musiker der Gegenwart. Er hat mehr als 40 Alben veröffentlicht, darunter Studio- und LiveAufnahmen sowie gemeinsame Alben mit seinen abenteuerlichen Nebenprojekten Black Country Communion und Rock Candy Funk Party. Mit nur Mitte 40 ist Bonamassa eine lebende Legende mit einem erstaunlichen MultigenreKatalog geworden, und gerade auch auf seiner aktuellen Tour zeigt der Amerikaner mehr Facetten von sich als je zuvor – im Zentrum freilich immer: der Blues. Aber was ist das eigentlich, der „Blues”? Das und noch viel mehr erklärt uns eine weitere Legende, nämlich der in Wien beheimatete BluesMusiker Hans Theessink. Hans, was bedeutet Blues für dich? Die Musik stammt ursprünglich aus Afrika. Es ist schwarze Musik, die in die Südstaaten wanderte und amerikanisiert wurde. Es ist Volksmusik, in der die Menschen ihr Dasein mit allen Höhen und besonders vielen Tiefen beschreibt. Die Schwarzen wurden schwer unterdrückt und so beschreibt der Blues traurige Anlässe, aber dadurch, dass sie ihr Leben besangen, half

er ihnen aus einem Loch heraus. Was hat dir der Blues am Anfang persönlich bedeutet? Blues ist tolle Gitarrenmusik. Man spielt mit einfachen Akkorden sehr komplexe Musik. In den Texten und Aussagen steckt viel Emotion. Sie klingen einfach, haben aber eine riesige Tiefe. Ich habe ihn das erste Mal im Radio Luxemburg gehört und wusste da gar nicht, dass es Blues ist. Die Musik transportiert irrsinnig viele Emotionen und ist komplett handgemacht. Was man kriegt ist was man hört. Heute ist Blues fröhlich, er vermischt sich mit anderen Musikstilen und wagt sich immer wieder über den Tellerrand. Darf das alles Blues sein? Mississippi John Hurt hatte immer einen sehr fröhlichen Ansatz und der ist auch Teil schwarzer Volksmusik. In der österreichischen Volksmusik gibt es von traurigen Balladen bis zu fröhlichen Saufliedern auch alles Mögliche. Im Blues wird das gesamte Leben der Musik abgebildet. Spielt Joe Bonamassa für dich richtigen Blues? Ich habe Bonamassa einst in der Wiener Staatsoper gesehen, wo

er ein akustisches Set spielte. Er war sehr ehrfürchtig, dass er in diesen heiligen Hallen spielen durfte, obwohl er normal in größeren Venues unterwegs ist. Mit Zwölf spielt er im Vorprogramm von B.B. King und der war sehr zufrieden. Er hat das Blues-Gen auf jeden Fall in sich. Irgendwann versuchte er dann Popstar zu werden, was ihm aber nicht gelang. Dann kehrte er zum Blues zurück und das macht er sehr gut. Viele Blues-Puristen kritisieren Bonamassa, dass er eine Art Popstar ist und den Blues in kommerziell lichtere Höhen hob. Kann man ihm das zum Vorwurf machen? Das ist doch kein Fehler. Wenn er mit seinem Status Leute zum Blues bringt, dann ist das für die Musik ein großer Vorteil. Ich bin nicht der größte Bonamassa-Fan, aber was er macht, ist ehrenwert und hat Hand und Fuß. Es ist nicht verwerflich, Erfolg zu haben. Bonamassas Vater hatte ein Gitarrengeschäft, der kleine Joe wuchs umgeben von Musik auf und die Familie lebte auch nicht in Armut. Die Voraussetzungen für seinen Blues waren also ganz andere wie für den traditio-

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HANS THEESSINK: LIVE nellen. Was ist schon authentisch? Blues hat ihm gefallen und er ging seinen Weg. Ich bin auch nicht in Mississippi geboren, aber die Musik hat mich ergriffen. So wie es Japaner gibt, die in Tokio Wiener Klassik hören und lieben. Das, was man spürt, darf und soll man auch verwenden. Ich habe auch andere Einflüsse, aber der Blues ist für mich der Boden, auf dem alles wächst. Auch wenn ich aus einer Gegend komme, wo Blues kaum existierte. Als Steirer bist du auch nicht dazu verpflichtet, Knöpferlharmonika zu spielen. Bonamassa hat es in den letzten Jahren geschafft, auch jüngeren Menschen den Blues näherzubringen. Nimmt er damit nicht eine extrem wichtige Position im Genre ein? Das ist sogar sehr wichtig und dabei ist ihm sein StarStatus sehr hilfreich. Er bietet diese Musik an, ist bekannt und vermischt sie mit Rock-Elementen. Das ist ein bisschen so wie in meiner Jugend, wo die Rolling Stones, John Mayall und andere den Blues über Europa brachten. Bonamassa macht das in seiner Art und Weise genauso. Es ist unheimlich wichtig, dass junge Menschen diese Musik hören, denn im Radio gibt es sie quasi nicht mehr. Wie würden sich denn Joe Bonamassa und du auf einer Bühne ergänzen? Das ist natürlich schwer zu sagen. Bei seinem Hard-rockigen-Blues-Zugängen bin ich eher nicht so bewandert, aber er ist natürlich ein Supergitarrist. Wir könnten bestimmt ein schönes Duett spielen (lacht). Wie weit darf der Blues für dich gehen? Oder anders gefragt: Was geht sich beim Blues nicht mehr aus? Ich persönlich bin kein Fan davon, wenn es zu poppig oder zu jazzig wird, aber das bleibt jedem selbst überlassen. Manche

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gehen traditioneller ran, andere öffnen sich stärker. Es ist auf jeden Fall alles gestattet. Gibt es einen Blues-Song, der alles beinhaltet, was den Blues ausmacht? Ich würde sagen „I Feel Like Going Home“ von Muddy Waters. Ich selbst habe eine Nummer namens „Where The Southern Crosses The Dog“ geschrieben und der beinhaltet auch die Essenz des Blues. W.C. Handy hat den Blues erstmals auf einem Bahnhof in Mississippi gehört. Dort kreuzten sich „The Southern“ und „The Yellow Dog“, das sind Züge. Ich habe dann ein Lied über diese Blues-Anfänge geschrieben. Das war in den frühen 1900ern. Hat der Blues für dich heute eine andere Bedeutung als vor 30 oder 40 Jahren? Eigentlich nicht. Für mich ist der Blues noch immer voller Emotion. Ich liebe das Handgemachte. Man erschafft nichts mit technischen Hilfsmitteln und es gibt keine künstliche Intelligenz. Man spielt aus Bauch und Hirn, sehr unmittelbar. Das war bei mir vor 50 Jahren so und ist es heute noch – und ich verspüre noch immer eine Riesenfreude dabei. Ist es nicht kulturelle Aneignung, wenn Weiße den Blues spielen? Natürlich ist es ein bisschen eine kulturelle Aneignung, aber ich will ihn spielen und der Blues interessiert und berührt mich am meisten. Es ist besser, jemand macht etwas mit Gefühl und Begeisterung als man wird in etwas reingezwungen. In den Achtzigern waren wir oft in den USA und da passierte es, dass wir den akustischen Blues den Schwarzen wieder zurückgegeben haben. Selbst der Tubist Jon Sass, mit dem ich spielte, hatte mit dem Blues seines Großvaters damals gar nichts mehr zu tun. Jetzt wuchs die Szene wie-

2024 gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Hans Theessink solo, mit Band oder mit Gästen in Österreich live zu erleben. Folgend eine kleine Auswahl: 2. bis 6. Jänner: Hans Theessink solo im Wiener Jazzland 23. Februar: Hans Theesink im Altes Depot 24. Februar: Hans Theessink mit Band in der Cselly Mühle 1. März: Hans Theessink mit Michael Köhlmeier („Blues”) im Danubium Tulln 2. März: Hans Theesink mit Band bei der Blues Night Gmunden 5. März: Hans Theessink mit Michael Köhlmeier („Amerika, aber die Dichter”) im Wiener Musikverein (Gläserner Saal) 4. April: „Guitar Bash” mit Hans Theessink, Mario Berger, Michael Langer, Karl Ritter und Chris Fillmore im Wiener Metropol 5. bis 6. April: „Birthday Bash” mit Hans Theessink, Eric Bibb, Eleanor Shanley, Insingizi, Roland Guggenbichler, Douglas Linton & the Plan-Bs im Wiener Metropol 25. Mai: Hans Theessink in Mödling (Bühne Mayer) 12. Juli: Hans Theesink bei Glatt&Verkehrt in Spitz a.d. Donau 31. Juli: Hans Theessink mit Ernst Molden im Theater im Park (Wien) Alle Informationen finden Sie auf oeticket.com und theessink.com.

der, was toll ist. Mir ist die kulturelle Aneignung egal. Jeder Mensch sollte in der Musik das machen, was ihn interessiert und was Spaß macht. Vermittelt der Blues uns Werte, die wir mittlerweile verloren haben? Der Blues vermittelt die Werte des Zusammenseins und des zusammen etwas Machens. Es steht kein Star auf der Bühne und spielt etwas runter, sondern man vereint sich. Das Publikum kann die Musiker sehr inspirieren. Am besten ist es natürlich, wenn alle Anwesenden am Ende des Abends doppelt so groß rausgehen, wie sie reingekommen sind. Der Blues vermittelt, dass handgemachte Musik noch immer eine hohe Wichtigkeit hat. Live ist keine Blues-Nummer gleich. Es gibt Schwankungen und der Interpret führt die Nummer so vor, wie er sie gerade spürt. Das kann jeden Tag ganz anders sein. n Joe Bonamassa gastiert am 19. April in der Wiener Stadthalle F.



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Master of Mit liebevoller Naivität und neckischen Frechheiten verzaubern Sascha Grammel und seine Handpuppen das Publikum. Warum er auf politische Botschaften verzichtet, keine Angst vor Künstlicher Intelligenz hat und unglaublich virtuose Finger braucht, verrät der Bauchredner im folgenden Gespräch. TEXT: HANNES KROPIK

In der Doppel-Conference ziehst du den liebevollen Spott deiner Puppen auf dich. Wieviel Selbstvertrauen muss man als Künstler haben, um so selbstironisch agieren zu können? Abgesehen davon, dass es an sich ja schon seltsam ist, wenn man auf der Bühne eigentlich Selbstgespräche führt: Ich mag Menschen, die sich selbst nicht allzu wichtig nehmen. Menschen, die in sich selbst angekommen sind und vielleicht durch ihre Leistung oder ihr Charisma brillieren, aber nicht auf ihrem Erfolg oder Status herumreiten. Außerdem ist es aus dramaturgischen Gründen unbedingt notwendig, dass irgendwer durch den Kakao gezogen wird.

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Warum? Weil Comedy erst durch Konflikte, durch unterschiedliche Sichtweisen entsteht. Meine grundlegende Philosophie ist aber, dass ich niemandem weh tun möchte. Und wenn der Zuschauer in der ersten Reihe nicht der Leidtragende sein darf und keine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens zur Zielscheibe des Spotts werden soll, dann bleibt nur noch einer übrig – und das bin ich. Aber mir macht diese Rolle viel Freude. Auffallend ist: Du verzichtest in deinen Programmen auf politische oder sozialkritische Aussagen. Privat bin ich ein politischer Mensch mit klarer Meinung und Haltung. Und ich liebe das Kabarett. Aber wenn ich an so einem Abend über den dargestellten Zustand der Welt reflektiere, dann bleibt mir das Lachen eigentlich im Hals stecken. Mit meinen Shows möchte ich den Leuten einen lustigen Abend bereiten und zwei Stunden Auszeit von der Realität schenken. Und mir selbst auch. Du gehst jetzt mit deinem neuen Programm „Wünsch dir was“ auf Tournee – worauf dürfen wir uns freuen? Auf skurrile Albernheiten, lustige Dialoge und ein bisschen Zauberei. Josie, meine Schildkröte, verkleidet sich diesmal als Marienkäfer und erklärt uns aus ihrer liebens-

werten und vielleicht ein bisschen naiven Sicht, was Glück wirklich bedeutet. Und mit Frederic, der sich diesmal als Schotte präsentiert und uns über die wahre Bedeutung des „Dudelsackens“ belehrt, werde ich wieder in freundschaftlichen Streit geraten und dann mit ihm gemeinsam in Therapie gehen. Zu viel möchte ich nicht verraten – aber meine Nasenhaare werden auch eine gewisse Rolle spielen … Deine Puppen sind bei den Fans oft sogar beliebter als du selbst. Bist du manchmal ein bisschen eifersüchtig? Im Gegenteil! Ich brauche bei jeder Puppe etwa drei Jahre, bis ich ihre Stimme finde und ihren Charakter entwickle. Wenn dann eine relativ neue Figur wie Professor Hacke, der gewisse Anleihen bei meinem großen Bruder Oliver, ei-

nem Biochemiker, nimmt, eine eigene Fangemeinde aufbaut, dann freut mich das. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein sprechender Burger so populär ist.

Foto: Sascha Grammel

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ascha Grammel war ein erfolgreicher Zauberkünstler (im Trio DIE ZAUdERER) – bis er in einem Geschäft für Jonglierbedarf zufällig ein Buch über die Kunst des Bauchredens fand und sich diese uralte Kulturtechnik spaßhalber selbst beibrachte. Mittlerweile gilt der 49jährige Berliner als einer der bekanntesten Bauchredner im deutschsprachigen Raum. 2024 gastiert er mit seinen beliebten Handpuppen wie der kindlich-naiven Schildkröte Josie und dem kratzbürstigen Adlerfasan Fredric Freiherr von Furchensumpf mit seinem neuen Programm „Wünsch dir was“ in Österreich.


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f Puppets Was ist für dich als Bauchredner und Puppenspieler die größte Herausforderung? Ich muss mich auf der Bühne immer wieder ermahnen, auf eine saubere Technik des Bauchredens zu achten: Dass ich die Lippen beim Sprechen nicht bewege ist der Grundpfeiler meiner Illusion. Eine durchgehende Herausforderung ist die Mechanik der Puppen – die teilweise wirkliche Meisterwerke sind. Achim Spironsik, mein neues Känguru, hat im Inneren fünf Hebel mit jeweils zwei Funktionen, weil ich mir gewünscht habe, dass er die

Lippen, den Mund und die Augenbrauen bewegen und sogar schielen kann. Was ich dabei nicht bedacht habe: Die Aufgabe ist für mich so komplex wie Trompetenspielen. Und über all dem steht noch, dass ich ja allein auf der Bühne bin und mir den ganzen Text merken muss … In einem früheren Programm sagte Frederic frech zu dir: „Du hast nicht nur ein Problem, du hast viele Probleme. Du bist 45 und spielst noch mit Puppen.“ Jetzt wirst du im Februar bereits 50

und spielst immer noch mit Puppen. Hast du je daran gedacht, erwachsen zu werden und dir einen „richtigen“ Beruf zu suchen? Ganz ehrlich: nein! Ich habe eine sehr enge Beziehung zu meinen Figuren und behandle sie auf der Bühne wie echte Menschen. Für mich ist das keine Arbeit, sondern eine echte Leidenschaft. Technische Entwicklungen wie die Künstliche Intelligenz machen vor der Unterhaltungsindustrie nicht halt. Hast du Angst, dass auch du als Bauchredner von einer Computeranimation ersetzt werden könntest? Unsere Welt entwickelt sich weiter und durch diese neuen Techniken entstehen viele ungeahnte Möglichkeiten. Was Computerprogramme aber – zumindest jetzt noch nicht – in annähernd gleicher Qualität reproduzieren können, sind diese ganz besonderen LiveMomente. Wenn ein vorwitziger Zuschauer etwas in den Saal hineinruft und ich in der Rolle meiner Puppe reagiere, dann ist das unschlagbar. Ich glaube, dass die Menschen das verstehen und noch lange Zeit Freude an dieser Form von Spontanität und Kreativität haben. n Sascha Grammels „Wünsch dir was“ gastiert zwischen Februar und Juli in Bregenz, Linz, Wien, Wiener Neustadt und Graz.


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Bushido ist „König für immer”. Auch wenn der vermutlich größte Rapper Deutschlands zu seiner vermutlich letzten Tour lädt, die am 17. April auch im großen Rahmen in der Wiener Stadthalle D Halt macht. „Ich habe es immer geliebt, live für meine Fans zu spielen”, so Bushido. Und weiter: „Es wird ein unvergessliches Erlebnis.”

Jean Paul Gaultier’s Fashion Freak Show ist ein einzigartiges Musikspektakel über das faszinierende Leben der Mode-Ikone Jean Paul Gaultier, das zwischen 10. und 14. Juli erstmals in Österreich, und zwar in der Wiener Stadthalle F gastiert. Die Produktion, eine explosive wie geniale Mischung aus Revue und Modenschau, führt den Zuschauer durch das unglaublich turbulente, aufsehenerregende Leben von Gaultier und streift dabei die bedeutendsten politischen wie kulturellen Veränderungen seiner Generation. Die Show kommt mit einer wahren Armada von legendären Hits daher – von Disco bis Funk, von Pop bis Rock, von New Wave bis Punk. Wir sehen, von exzellenten Tänzern und fabelhaften Zirkusartisten getragen, nicht nur Gaultiers legendäre Kreationen, sondern auch neue, exklusive Outfits!

YEA!

Heavy and a bottle of bread

Die Küche und Bar im Bruder serviert in der Wiener Windmühlgasse 20 feinste Natural Weine und Gerichte, die die Definition von „auf der Zunge zergehen” sind. Von den beiden „Brüdern” Lucas Steindorfer und Hubert Peter (die nicht wirklich familiär verbandelt sind) mit viel Liebe geleitet, kann es schon einmal vorkommen, dass man eigentlich nur auf ein Achterl vorbeischauen wollte und viele Stunden später mit einem ordentlichen Rausch und der (verschwommenen) Erinnerung an einen köstlichen und heiteren Abend nach Hause wankt. Was sollen wir sagen: Die beiden sind einfach Künstler im Gastgeben. Am 27. Februar laden die beiden Brüder zur Abwechslung einmal nicht in ihr Lokal, sondern ins WUK: An nur einem Abend wird dort, in der Kunsthalle Exnergasse, ein „Sonic Supper” zelebriert. Für dieses Festmahl interpretieren Lucas und Hubert Bands und KünstlerInnen, die schon einmal im WUK gespielt haben, kulinarisch im Rahmen eines Mehrgänge-Menüs mit Weinbegleitung. Ein Platz am Tisch für diesen jetzt schon legendären Abend ist um sagenhafte 50 Euro zu haben. Eine rasche Reservierung wird dringend empfohlen, denn es sind nicht mehr als 30 Plätze für dieses exklusive Event verfügbar! Mahlzeit! n Das Bruder finden Sie in der Windmühlgasse 20 in 1060 Wien, die Öffnungszeiten sind Mittwoch bis Samstag ab 17 Uhr.

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Martin Rütter befindet sich

Fotos: Live Nation (Rea Garvey), Mark Senior (Jean Paul Gaultier), Bushido (Bushido), Thomas Leidig (Jan Delay), Paul Gilpin (Die Antwoord), Alex Stiebritz (Martin Rütter), Ralp Larmann (Ehrlich Brothers), Stefan Baumgartner (Bruder)

wieder auf tierisch-menschlicher Mission, die ihn mit seinem Programm „Der will nur spielen!” im Jänner nach Villach, Salzburg und Innsbruck, im März nach Linz, Graz und Wien führt. Rütter ist natürlich wieder im Auftrag der Hunde unterwegs, aber auch zur Aufklärung ihrer Halter: Ganz im Zeichen der besseren Verständigung von Zwei- und Vierbeiner, mit kühlem Kopf und scharfer Beobachtungsgabe bewegt sich Rütter durch den skurrilen Beziehungsalltag von Hasso und Herrchen. Das ist nicht nur erbarmungslos ehrlich und fachlich fundiert, sondern auch wieder zum Bellen komisch!

Ehrlich Brothers bringen ihre „Dream & Fly”-Magie-Show kommenden März nach Innsbruck und Salzburg, im April nach Graz und Wien. Wir erwarten atemberaubende Illusionen und massig Pyro!

Jan Delay veröffentlicht am 3. Mai sein Best-of „Forever Jan (25 Jahre Jan Delay)”. Darauf sind seine größten Hits und zwei komplett neue Songs. Zusätzlich gibt es eine Sammlung legendärer Nebenprojekte und Raritäten, sowie die besten Momente seiner Lockdown-Initiative Diskoteque. Live stellt Jan seine Reise durch die deutsche Popkultur am 8. und 9. Juli in der Arena (Open-Air) vor. Die Antwoord gestatteten sich eine schöne lange Pause vom ständigen Touren, um das zu tun, was ihnen am meisten Spaß macht: Musik und Kunst machen. Fünf Jahre später sind sie zurück mit einem Trailer zum Dokumentarfilm namens „ZEF The Story of Die Antwoord”, der Anfang 2024 in die Kinos kommt, der Film erzählt von Ninja und ¥o-landis Tochter 16 Jones. Ebenfalls kommendes Jahr kommt ihr neues Album „Uit de hemel gevallen”, das am 10. April dann auch live im Gasometer vorgestellt wird.

Rea Garvey eröffnet mit seinem sechsten Album „HALO” ein weiteres Kapitel seiner eindrucksvollen Karriere, das am 4. Mai auch in der Wiener Stadthalle D zelebriert wird. Garvey hat seine Fans stets als kreativer und vielseitiger Künstler überzeugt, der unterschiedliche Sounds sowie Pop und Rock-Elemente mit seinen Singer/SongwriterQualitäten und ebenso kraft- wie gefühlvollem Gesang verbindet. Seine packenden, kurzweiligen Bühnenauftritte entführen das Publikum in seine emotionale Welt.


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Böse Menschen,

Lebenseinstellung Ja, wie bei vielen populären Bands, ist es auch bei den Onkelz so: Sie sind mehr als nur eine Band, viel mehr transportieren sie eine Lebenseinstellung. Und die Lebenseinstellung, die die 1980 gegründete Gruppe seit ehedem mit sich trägt, ist eine schwere

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Last: Damals, zu den Anfangstagen, war man in der Skinhead-Szene aktiv und veröffentlichte Lieder mit rechtsradikalem, sexistischem und gewaltverherrlichendem Inhalt, die auf dem Index landeten. „Jugendsünden“, meinen neben der Band auch viele Anhänger heute und verweisen auf die vielfältigen Anstrengungen der Musiker seit den frühen neunziger Jahren, sich nachdrücklich von rechtsradikalem Gedankengut zu distanzieren und Fehltritte „wieder gutzumachen”. Trotz dieser öffentlichen Läuterung sind die Onkelz vielen suspekt geblieben, die sich nicht nur über den anhaltenden gigantischen Erfolg des Quartetts wundern, das nach wie vor in Deutschland wie auch in Österreich Stadien und die größten Hallen binnen weniger Minuten ausverkauft, sondern auch erstaunt sein dürften, dass es im Namen der einst bösen Buben plötzlich sozial zugehen soll. Wer sich aber unvoreingenommen einer Sozialstudie stellt, merkt relativ rasch, dass zumindest heute die Un-

beschwertheit des Publikums mit der latenten Aggressivität der Musik und der Texte harmoniert. Hier trifft Familiengefühl auf ein raues, ja, aber auch trautes Klima. Gitarrist Matthias Röhr, Bassist/Sänger Stephan Weidner und Schlagzeuger Peter Schorowsky schludern zwar immer noch mehr oder weniger harten, stumpfen Rock, zu dem der lange mit massiven Alkoholund Drogenproblemen kämpfende und im Jahr 2009 als Verursacher eines schweren Verkehrsunfalls in die Schlagzeilen geratene Sänger Kevin Russell jene aufmüpfigen Texte rotzt, in denen viele Fans jenes Quentchen Auflehnung hören, die sie vermutlich für ihr Auskommen mit dem Alltag brauchen. Aber: nicht viel anders klingt es, in kleinem Rahmen, wohl auch an vielen

Foto: Böhse Onkelz

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ehasst, verdammt, vergöttert” – so heißt ein Lied und auch das erste Best-of-Album der deutschen Rockband Böhse Onkelz. Man kann ihnen also zumindest nicht vorhalten, blind durchs Leben zu gehen: Ihnen ist durchaus bewusst, dass sie nicht überall auf wohlwollende Ohren stoßen und ihnen bis heute jugendliche Fehltritte nachhängen. 2019, als sie zuletzt in Wels gastierten, hatten Politik und Medien im Vorfeld bereits verschiedene Extrem-Szenarien an die Wand gemalt, es war von Verkehrschaos (wie bei Großkonzerten üblich), aber auch ob der Einschätzung ihrer Anhänger von Vandalismus und massenhaft Verletzten die Rede. Aber wenig von dem, was alles befürchtet wurde, ist eingetreten, teilte der Veranstalter damals mit. Auch die einst rechte Vergangenheit der Frankfurter und die ihrer Fanbasis waren ein Thema. Das brachte damals sogar die Onkelz auf die Palme, die von der Bühne skandierten, dass sie nicht verstehen würden, was immer noch so alles über sie geschrieben wurde. Aber: Liegt im Kern nicht immer, irgendwo, wenngleich versteckt, die Wahrheit?


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n, böse Lieder? Fast exakt fünf Jahre nach ihrem letzten Auftritt auf der Trabrennbahn in Wels kehrt die deutsche Skandalband Böhse Onkelz im September 2024 an den Ort des Geschehens zurück. Anlass zu fragen: Wie böse sind diese Menschen, wie böse diese Lieder? TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

Stammtischen in den Wirtshäusern von Nord bis Süd, von Ost bis West, wenn der Bierzähler die zweistellige Marke erreicht. Ob bei den saturierten Mittfünfzigern, die die Onkelz mittlerweile sind, noch echte Wut dahintersteckt, oder ob man sich mittlerweile nur gekonnt theatralisch pseudo-rebellisch gibt, dürfte der breiten Anhängerschaft letztlich ziemlich egal sein. Niveaulose Nivellierung Das Geschick der Onkelz (wie so zahlreicher, auch internationalen Kollegen auch; aber in der eigenen Muttersprache wirkts halt deutlicher) ist auch heute noch ein wenig subtiler, pubertär wirkender Umgang mit großen Gefühlen, vor allem Frust und Wut über die Welt. Es ist eine große Fähigkeit,

die Schwierigkeiten des Lebens auf grölbare Formeln herunterzubrechen, dazu schwanger mit dem Wunsch, jetzt „alle anderen” mal anzuschreien und überaus erregt gegen Bevormundung zu sein: Wütend gegen das System, gegen den Mainstream, das Etablishment einerseits, dabei aber, in der in sich geschlossenen Gemeinsschaft gleichzeitig auch ein kollektives Kameradschaftsgefühl zu erleben, bei dem es in erster Linie um illuminierten Eskapismus geht. Und Ähnliches erlebt man ein bisschen mehr in Watte verpackt von Andreas Gabalier über AC/DC bis Helene Fischer ebenso. Dass die Onkelz dabei eine offensiv rechte Vergangenheit haben, muss man nicht gutheißen oder gar vergessen. Man darf dabei aber auch nicht die zuvor angesprochenen Versuche einer Distanzierung gänzlich außer Acht lassen, Versuche, die zwar nicht ungeschehen machen, aber zumindest an eine Entwicklung glauben lassen – vielmehr ist es ja umso rühmlicher, wenn man sich dem verwerflichen Ge-

dankengut erst entledigen muss, bevor dem Gesinnungswechsel auch tatsächliche Taten (wie etwa Spenden für Opfer von Neonazis oder das aktive, soziale Engagement des Fanclubs BOSC) folgen. Von außen, mit einem streng fokussierten und reduzierten Blickfeld, mag sich am Proll-Gehabe seit den radikalen Anfangstagen nicht groß geändert haben: Die Parolen auf der Bühne wie auch im Publikum sind immer noch laut und wütend, direkt und simpel. Aber für viele sind sie auch ein notwendiger Katalysator, ein therapeutischer Moment, der hier, im geschützten Rahmen, ohne Reibungspunkte nach außen ausgetragen werden kann. Ein Ventil braucht jeder von uns: Die einen machen Yoga, die anderen gehen ins Fitnessstudio – und andere wiederum knipsen sich eben zu Harte-Macker-Weisheiten das Licht aus. So böse ist das nun auch wieder nicht. n Böhse Onkelz gastieren am 14. September auf der Trabrennbahn in Wels.


LET’S

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Egal ob Indie, Alternative, Punk oder Metal: 2024 werden wieder die Regler auf die sprichwörtliche Elf gedreht, weil: Was gibt es Schöneres, als wenn so richtig die Lutzi abgeht? Eben. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER ihr sechstes Studioalbum „It's The End Of The World But It's A Beautiful Day” und schicken sich an, am 18. Mai selbiges in der Wiener Stadthalle D vorzustellen. Da bleibt nur eine Frage offen: Wenn Jared Leto erst kürzlich als Erster das Empire State Building bestieg (siehe dazu auch unsere Story auf Seite 14 im Magazin): Wird er auch in der Wiener Stadthalle herumkraxeln? Immerhin vermittelt, so verrät Leto, für ihn als begeisterten Kletterer das Empire State Building UND die Tourankündigung das Gefühl, dass alles möglich ist, wenn man es nur versucht ...

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Fotos: Skyler Barberio (Simple Plan), Electric Callboy (Electric Callboy), Barracuda Music (The Smashing Pumpkins), Nic Bezzina (Bury Tomorrow), Christoph Mangler (Grossstadtgeflüster), Live Nation (Thirty Seconds To Mars), Manfred Pollert (Tito & Tarantula), P. Hirtenlehner (Turbobier), Hersteller (Earth), Ton Music (Cult Of Fire)

Thirty Seconds To Mars veröffentlichten kürzlich


FETZ!

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The Smashing Pumpkins nennen ihre kommende Tour, die sie am 24. Juni in die Wiener Stadthalle D führt, nach den Lyrics eines ihrer erfolgreichsten Songs „Bullet with Butterfly Wings”. Die Liste ihrer Hits ist jedoch fast unendlich: „1979”, „Tonight, Tonight”, „Disarm”, „Zero”, „Today”, „Tristessa” sind nur einige davon, die sich wohl alle in der Setlist wiederfinden werden. Doch damit nicht genug: Billy Corgan, James Iha und Jimmy Chamberlin haben noch eine besondere Überraschung mit im Gepäck: Eröffnen wird den Abend niemand geringerer als Interpol!

Simple Plan sind das beste Beispiel dafür, dass Punk nicht totzukriegen ist. Ihr sechstes Album „Harder Than It Looks” aus dem Jahr 2022 ist der beste Beweis dafür, dass man auch 20 Jahre nach dem Debüt „No Pads, No Helmets … Just Balls” noch weiß, wie man astreine Fun-Punk-Nummern schreibt. Wenn man Simple Plan live erlebt, sieht man zwar bei genauerem Hinsehen, dass da nicht mehr die Jungspunde von damals stehen – hören kann man es allerdings nicht. Auch am 30. Jänner im Gasometer zelebrieren sie ihren zeitlosen Sound mit derselben Leidenschaft und Energie wie eh und je. Und das wird hoffentlich noch viele weitere Jahre so bleiben!

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Grossstadtgeflüster werden im Mai auf ihrer „Über-Icke”-Tour in Salzburg, Wien und Graz dafür sorgen, dass die Deckenlampen wackeln und die Hallenböden tiefergelegt werden, wenn sie mit ihrem neuen Album im Gepäck einmal quer durchs Land poltern. Denn dass das Berliner Trio mit seinen Rave-punkigen Pop-Hymnen wie „Fickt-Euch-Allee” oder „Feierabend” zum festen Interieur einer jeden gepflegten Hausparty gehört, muss man wohl niemandem mehr erklären ...

Das The Fall geht am 23. März in der Szene in die dritte Runde und hat das vielleicht beste Line-up seiner kurzen, aber lauten Geschichte im Gepäck: Vom auch optisch beeindruckenden Nihilismus von etwa Cult Of Fire (Foto) oder den heimischen Perchta, über die isländische Kälte von Misthyrming bis hin zum gurgelnden Todmetall von Undergang lässt der Abend mit sieben Bands kaum Wünsche offen!

Die amerikanischen Drone-Pioniere Earth haben kürzlich nicht nur pünktlich zum 30jährigen Jubiläum eine „special low frequency version” ihres kultigen „Earth 2”-Albums veröffentlicht, sondern mit „Earth 2.23 special lower frequency mix” auch eine Version, die den anhaltenden Einfluss von Earth mit exklusiven Neuinterpretationen u. a. von Justin K Broadrick (Godflesh) zeigt. Gehört in jede ordentliche Plattensammlung!

NOFX gehen auf ihre allerletzte Tour und gastieren im Zuge dieser auch für zwei Tage in der (wie könnte es auch anders sein?) Arena, und zwar am 4. und 5. Juni. An beiden Abenden werden sie etwa vierzig Songs spielen, von jedem ihrer Alben – angefangen bei „Liberal Animation’” von 1988 bis „Double Album” von 2022, zahlreiche Raritäten inklusive. Dabei wird garantiert, dass sie nie eine Setlist wiederholen und so jeder Auftritt einzigartig ist. Insofern: Am besten für beide Abende Tickets sichern!

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Tito & Tarantula, ja, die Band aus dem Kult-Film „From Dusk Till Dawn” von Quentin Tarantino, schickt sich wieder an, Österreich heimzusuchen: Zwischen 2. und 5. Mai werden Dornbirn, Wörgl, Linz und Wien wieder mit chaotischem Rock voller chinastischen Leidenschaft heimgesucht. Mit im Gepäck nicht nur das kultige „After Dark”, sondern auch ihr neues Album „Brincamos” – was so viel wie „tanzen” bedeutet. Also: Tanzt!

Bury Tomorrow veröffentlichten zuletzt mit „The Seventh Sun” ein wahres Metalcore-Meisterwerk, das sie am 30. Jänner in der SIMMCity mit We Came As Romans und Kingdom Of Giants vorstellen werden. Da darf man sich sowohl auf knackige Göteborg-Riffs freuen, aber auch auf Kuschelmomente, die das Geknüppel gekonnt etwas ausbremsen.

Frozen Soul aus Texas erinnern mit ihren Death-Metal-Walzen mehr als stark an die UK-Legenden Bolt Thrower und werden mit den grandiosen Creeping Death, Forseen und Phobophilic im Gepäck am 21. Februar in der Arena für eine amtliche Portion Todesblei sorgen.

Electric Callboy schreiben eine Geschichte, wie keine andere Band: Mit ihrem modernen Sound zwischen poppigen 90er-Synthies, treibendem Alternative Rock und explosivem Metalcore spielen sie mit den stärksten Parametern der jeweiligen Heavy-Genres. Glücklicherweise findet der Hype nicht nur auf Social Media statt, auch in Innsbruck (9. Februar), Wien (1. März) und am szene openair in Lustenau (3. August) kann man mit dem deutschen Sextett amtlich steilgehen!


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Elif und Mathea treffen beim SoundClash von Red Bull aufeinander und buhlen um die Gunst des Publikums. Beklatschen wird dieses beide, gewinnen hingegen kann freilich nur eine. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

A

m 10. Februar steigen mit Elif und Mathea zwei der erfolgreichsten deutschsprachigen Künstlerinnen in den musikalischen Ring und werden sich im Rahmen des Red Bull SoundClash in vier Kategorien – dem Cover, dem Clash, dem Take-over und der Wildcard – messen. Es ist dies nach dem SoundClash 2018 mit Seiler & Speer und The BossHoss der erst zweite SoundClash in Österreich – und in seiner 20-jährigen Geschichte der erste SoundClash überhaupt, bei dem zwei weib-

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liche Kontrahentinnen gegeneinander antreten und um die Gunst des Publikums buhlen. Diese direkte Konkurrenzsituation verlangt von beiden Künstlerinnen bereits im Vorfeld großen Respekt ab, wie man im Gespräch bestätigt; Zwar sehen sich beide gleichermaßen als Perfektionistinnen mit großer Detailverliebtheit, dafür ist aber Elif von Matheas Stimme, die sogar ohne Autotune auskommt, sehr beeindruckt, während Mathea gegen Elifs Erfahrung anzu-

kämpfen haben wird – immerhin ist die Berlinerin bereits seit 15 Jahren im Geschäft, „unsere“ Salzburgerin erst seit grob vier. Ins Boot spielen dürfte Mathea dafür ihr Heimspielvorteil und auch, dass sie eine Tanzvergangenheit hat – denn bei so einem Clash geht es natürlich nicht nur um das Songmaterial selbst, sondern auch, wie man dieses und sich als Künstlerin in Szene setzt. Doch hier wird sich Mathea von Elif starken Gegenwind erwarten müssen, kampflos wird sie die Bühne nicht frei machen, denn: „Was mich gerade bei Liveauftritten immer sehr stark fasziniert hat, ist die Aggressivität und Energie, die man bei Metalcore-Konzerten erlebt.“ Und gegen eine Wall of Death oder einen Circle Pit muss man auch als Mathea erst mal antanzen können … Es ist aber nicht das erste Mal, dass Elif und Mathea gewissermaßen gegeneinander anspielen – bereits 2021 traten beide beim Free European Song Contest auf PRO7 auf,

Foto: Red Bull

Es kann nur


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r eine geben letztlich trennte sie nur ein Punkt und Elif hatte auf Platz 6 knapp die Nase vorn. Ob es diesmal ähnlich eng wird, wird sich weisen – dienlich für die Spannung wäre es jedenfalls. Und um die Spannung geht es schließlich: Wie wird das Take-over laufen, wenn man einen Song vom anderen übernehmen muss? Wie der Clash, wenn man sich aus der eigenen Komfortzone bewegt und seine Musik in gänzlich neuem Gewand präsentiert – tobt sich Elif gar in Metalcore-Gefilde, posaunt sich Mathea in den Jazz? Wer wird trefflicher beim Cover performen – immerhin trennen die beiden Damen nicht nur 10 Jahre an Erfahrung, sondern auch fünf Lebensjahre, somit wurde die – nicht unähnlich aufgenommene – Musikprägung gänzlich anders vollzogen. Und natürlich auch: Wie perfekt sitzt das Match mit der Wildcard? Viele Faktoren spielen hier mit, von denen sowohl Elif als auch Mathea nur wenige wirklich und end-

VOLLES INTERVIEW Das vollständige Interview mit Elif und Mathea findet ihr online unter: oeticket.com/magazine/.

gültig beeinflussen können – allein: Vorbereitung ist alles. In den nächsten Wochen wird nicht nur die Stimme auf Betriebstemperatur gebracht, sondern auch der Körper: Ein entsprechendes Sportprogramm und richtige Ernährung werden wohl nur kurzzeitig während der Adventfeiertage unterbrochen werden können. Apropos Körper: Der eigentlich Clash, dem sich sowohl Elif, als auch Mathea stellen müssen, ist nicht der untereinander, sondern dem der Geschlechter – und das ge-

meinsam, auf Augenhöhe. Ganz gleich, ob Matheas Outfit beim Ukraine-Benefiz nach wie vor ein Thema ist, oder ob Elif von männlichen Kollegen gerne auch einmal als „Baby“ tituliert, von ebenfalls männlichen Fans auch schon unsittlich berührt wurde – das sind die Probleme, die tatsächlich ein K.O. verdient hätten. n Der Soundclash zwischen Elif und Mathea findet am 10. Februar in der Marx Halle statt.


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DER PLATTENLÄSTERER Die besten, größten und wundervollsten Alben der Musikgeschichte: nach fast einhelliger Kritiker-Meinung sind sie in Stein gemeißelt. Aber sind sie das wirklich? Ich finde nicht. Wie zum Beispiel „Master of Puppets“ von Metallica. „Feig“ hat er gesagt, der Herr Chefredakteur, „traust dich nie, etwas Schlechtes über dieses Meisterwerk schreiben!“ Okay, hold my Carlsberg. Also: als jemand, der damals tatsächlich mit der zunehmenden Popularität von Thrash Metal aufgewachsen ist, waren die vier Jungs aus Kalifornien dennoch nie so meins. Eher so NWOBHM, und wenn das Oage, dann gleich Slayer. So richtig abgefahren bin ich erst auf die „... And Justice for All“ – also den Nachfolger von „Master of Puppets“. Ja, die wo man keinen Bass hört. Nachdem das Interesse geweckt war, habe ich mich damals via Metal Hammer & Co in die tragische Folklore rund um Cliff Burton eingelesen und nachträglich in die ersten drei Longplayer reingehört, und schon war meine bis heute gültige Meinung zementiert: „... And Justice for All“ ist das beste Album der Band – es ist halt leider einfach nur wirklich schlecht produziert. Was man in aller Fairness vom Vorgänger nicht behaupten kann. Im objektiven Vergleich macht für mich einfach das Songmaterial den Unterschied aus. Klar hat „Master of Puppets“ auf Seite A (Vinyl damals, Herrschaften) wirklich meisterliche Klassiker, aber auf dem Debütalbum von Bassist Jason „Der Unhörbare“ Newsted spielt es sich halt noch wahnsinniger ab. Auch wenn sich hier und da schon die softe Seite zeigt, die dann wenig später das „Black Album” in lichte Höhen beförderte, ist für mich „... And Justice for All“ der ideale Schnittpunkt zwischen dem gnadenlosen Geholze á la „Ride the Lightning“ und den komplexeren, abwechslungsreicheren (und auch kommerzielleren) Songs der späteren Alben. Wenn das Album bloß nicht so übel produziert wäre, falls das noch niemand erwähnt hat. Und ich hoffe immer noch auf einen offiziellen neuen Mix!

Journalist Markus Höller versus Metallica

ROCK ANTENNE Österreich ALBUM-TIPP: JOE BONAMASSA – Blues Deluxe Vol. 2

Cover: Mascot Label Group (Rough Trade)

20 Jahre nach Volume 1 kehrt Joe Bonamassa zu seinen Wurzeln zurück und huldigt auf „Blues Deluxe Vol. 2“

Fotos: Hersteller

IMPRESSUM Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteur & Chef vom Dienst: Stefan Baumgartner Anzeigen: Stephanie Ableidinger, Suzana Prgic Anzeigenproduktion: Susanne Franzl Redaktion: Stefan Baumgartner, Markus Dietl, Sebastian Fasthuber, Robert Fröwein, Markus Höller Lektorat: Gunther Natter Fotos: siehe Copyright Cover: Tim Saccenti Medieninhaber, Eigentümer, Redaktionsanschrift: CTS Eventim Austria GmbH, !ticket Eventmagazin, Mariahilfer Straße 41–43, 1060 Wien Designkonzept, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager Druck: Walstead Leykam Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich: € 22,00, Jahresabo Europa: € 44,00. Kündigung

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seinen Vorbildern. Bedeutet: Auf seinem neuesten Werk be昀nden sich neben acht Coverversionen, von Künstlern wie Fleetwood Mac oder Albert King, auch noch zwei neue Songs von Bonamassa selbst. Über die Qualität der einzelnen Songs müssen wir an dieser Stelle gar nicht diskutieren, denn immerhin sprechen wir hier vom Qualitätsgaranten Joe Bonamassa. Er zeigt auch

auf Blues Deluxe Vol. 2 mit jeder Note, dass er nach wie vor die jüngere Generation der Bluesmusiker anführt. Selbst wer sich bis jetzt nicht mit Blues anfreunden konnte, wird mit großer Sicherheit von Joe Bonamassa überzeugt werden. Wir rocken gemeinsam: Am 19. April 2024 kommt Joe Bonamassa in die Rockcity Wien, in die Stadthalle/ Halle F.

Jetzt neu in Wien auf UKW 104,6 und landesweit über Web, App und DAB+

Die nächste Ausgabe erscheint am 7. Februar. jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben oder per E-Mail an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,90

Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Die Offenlegung lt. Mediengesetz finden Sie auf www.ticketmagazin.com/impressum. Sie finden oeticket online auf Facebook, Instagram, Twitter und Spotify, sowie unter www.oeticket.com und www.ticketmagazin.com. Tickets für über 75.000 Events finden Sie auf oeticket.com und in der oeticket-App!

Produziert nach den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens, Walstead Let’s Print Holding AG, UW 808


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