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Wo viel Liebe, dort auch eine kräftige Portion Hass
DIE NATIONALELF Unsere Nationalhelden Herbert Prohaska und Toni Polster über unser Nationalteam: Wie stehen die Chancen?
a herz wie a bergwerk I AM FROM AUSTRIA Im neuen VBW-Musical erzählen über 20 Hits von Rainhard Fendrich eine witzige, romantische, vor allem aber auch überraschende und berührende Geschichte rund um Liebe, Freundschaft und Familie.
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ED SHEERAN Er hat sich innerhalb kürzester Zeit zum größten Popstar der Gegenwart gemausert. Doch wo viel Liebe, dort auch eine kräftige Portion Hass.
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Die Leiden des jungen Chester
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m 20. Juli beging Chester Bennington, Sänger der NuMetal-Band Linkin Park, Suizid – an jenem Tag, an dem auch der Geburtstag seines Freundes Chris Cornell (Soundgarden) zu begehen gewesen wäre – hätte sich jener nicht bereits im Mai diesen Jahres erhängt. „Ein Leben ohne dich kann ich mir nicht vorstellen“, twitterte Bennington damals. Dass Rockstars mitunter gefährlich leben, gehört zum Mythos des Showbusiness. Wie eine Studie von Dianna T. Kenny, Professorin für Psychologie und Musik an der Universität Sydney, zeigt, sterben Musiker tatsächlich häufiger an unnatürlichen Ursachen als die Durchschnittsbevölkerung, im Schnitt leben sie gut 20 Jahre kürzer und treten somit im Alter von 56 Jahren ab – der Mythos um den „Klub 27“ (Winehouse, Cobain, Hendrix) ist so immerhin geplatzt. Noch gefährli-
cher als ihr Kollegium leben Rock-, Metal- und Rap/Hip-Hop-Musiker: Bei jenen sind sowohl die Unfall- wie auch die Suizid- und Mordraten besonders hoch, liegen teils bei bis zu 50 Prozent. Die Kausalität ist freilich nicht eindimensional: Im Biz werden Alkohol und andere bewusstseinsverändernde Suchtgifte ungeniert am Silbertablett serviert, der Stressfaktor ist aufgrund von unstetem Lebenswandel und Leistungsdruck besonders hoch, viele Musiker (so auch Bennington) verarbeiten mit ihrer Musik unglückliche Kindheitserfahrungen – künstlerisches Schaffen und seelische Dekompensation liegen so dicht beieinander wie sprichwörtlich Genie und Wahnsinn. Führt man all diese Faktoren mit den sozialen Eigenarten der jeweiligen Subkulturen zusammen, offenbart sich das komplexe, facettenreiche Bild der Sterblichkeit. Bedrohlicher als nüch-
terne Zahlen sind jedoch etwaige Folgeerscheinungen. In der Euthanasie-Diskussion wird zwar schon lang dafür gekämpft, dass der eigene Tod letztlich eine persönliche Angelegenheit sein sollte, dass neben körperlichen auch seelische Endstadien als „gleichwertig“ erachtet werden müssten, liegt auf der Hand, ist jedoch schwer argumentierbar, weil psychische Läsionen nicht „dinghaft“ sind. Doch abgesehen davon, dass in jenen Fällen die Hinterbliebenen das Joch zu tragen haben – Bennington hinterlässt sechs Kinder – stellt sich zudem die Frage: Wie steht es um die berufsimmanente Obliegenheit, wie viele Jugendliche folgen („WertherEffekt“, nach Goethes Briefroman über den suizidalen Rechtspraktikanten) blind im vermeintlich letzten Ausweg verzweifelt ihren Idolen? Stefan Baumgartner (Chefredakteur)
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JAN FEB MAR APR MAI JUN JUL AUG SEPT OKT NOV DEZ
IN DIESER AUSGABE [14] Ed Sheeran Zwischen Liebe und Hass [18] Otto Waalkes Ein „Holdrio“ am Nova Rock [22] Erlebnis-Gutscheine Aus luftigen Höhen springen, über die Landschaft brausen und im Dunkeln essen [28] Supergroups Nicht immer halten sie, was ihre Namen versprechen [34] Carolin Kebekus Treffsicher unter der Gürtellinie [42] Fußball Zwischen Euphorie und Tristesse Queen Die britischen Heroen touren aktuell mit „American Idol“Star Adam Lambert durch die ganze Welt, in Wien gastieren sie am 8. November in der Wiener Stadthalle (D). Ein besonderes Schmankerl gibt es nun als Konzertfilm im Virtual-Reality-Format: Hierbei handelt es sich um eine 360-Grad-3D-Konzerterfahrung, die bei ihrem Auftritt im Mai 2016 in Barcelona aufgezeichnet wurde. Mit Queen gemeinsam „live“ auf der Bühne stehen: vrtgo.com!
TESTET 32 Erlebnis-Gutscheine Momente vergehen, Erlebnisse bleiben bestehen: So schreibt ihr Geschichte!
LOCATION 37 Eventcenter Leobersdorf Der weiße Veranstaltungstempel südlich von Wien: edel!
HEIMAT 38 Russkaja Österreichs bekannteste Russland-Combo legt wieder nach, und das mit Turbo!
LIVE IS LIFE
Slipknot & Black Sabbath im Kino Auf gleich zwei musikalische Highlights darf man sich im diesjährigen Kinoherbst freuen: Einmalig am 6. September erleben wir das Musikphänomen Slipknot und die besondere Beziehung zu ihren Fans, den „Maggots“, in einer mitreißenden 90-minütigen Musikdokumentation, die zeigt: Slipknot sind mehr als „nur“ Musik, sie sind ein Lifestyle. Wir verlosen je 2×2 Tickets Am 28. September erleben wir, ebenfalls für den Kinobesuch einmalig, mit „The End of The End“ die Geim Wiener UCI Millennium City. Mehr Informationen und schichte der letzten Tour der Band, die das Teilnahmebedinungen siehe Metal-Genre quasi begründet hat: Black Sabticketmagazin.com! bath. Am 4. Februar 2017 stürmten Sabbath die Bühne in Birmingham und spielten den letzten Auftritt ihrer Karriere, die doch ein halbes Jahrhundert angedauert hat.
GEWINN SPIEL
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30 Bildung & Lernen Wir finden: Mit diesen Helferlein macht Lernen Spaß!
45 Parov Stelar Ein „interstellares“ Heimspiel mit schwingenden Hüften.
KULTOUR 48 Premierenreigen Im Theaterherbst steht auch die österreichische Geschichte im Zentrum.
MEDIA 50 Kino, Musik und Spiele Mit „Baumschlager“, Queens Of The Stone Age, Beatsteaks & mehr!
Fotos: Greg Williams, Trafalgar Releasing, MusicScreen, Neal Preston Queen Productions Ltd.;, Edel Books Illustration: baes
Pink Floyd Ihr unverwechselbarer Sound und ihre einzigartigen Bühnenshows haben Generationen von Fans und ein ganzes Musikgenre geprägt. Pünktlich zum 50-jährigen Bandjubiläum legen die legendären Bandmitglieder David Gilmour, Nick Mason, Roger Waters und Richard Wright eine umfassende Werkschau vor – eigentlich eine kleine Sensation, wenn man sich die internen Querelen vor Augen hält und weiß, wie zögerlich sie Auskunft über sich selbst geben. Das Buch „The Mortal Remains“ ist nun parallel zur gleichnamigen Ausstellung im Londoner V&A Museum erschienen.
LIFESTYLE
SHOWHIGHLIGHTS IN ÖSTERREICH
n LIVE erlebe
H O N O U R I N G A N D R EW L LO Y D W E B B E R O N E O F T H E G R E AT E S T M U S I C A L C O M P O S E R S O F O U R T I M E
D A S E R F O L G R E I C H S T E B L A S O R C H E S T E R D E R W E LT
DIE GROSSE
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Tournee 2017/
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PHANTOM DER OPER STARLIGHT EXPRESS JESUS CHRIST SUPERSTAR
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Moderator Edi Graf
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!ticket highlights
SCHEINWERFERLICHT
Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin
Ein Tag im September: The Rolling Stones kommen im Rahmen ihrer No-Filter-Tour nach Spielberg (vielleicht zum letzten Mal?), „I Am From Austria“, das Musical mit den Hits von Rainhard Fendrich feiert Weltpremiere im Wiener Raimund Theater (zum ersten Mal!), Global 2000 wird 35 und lädt zum Arena Wien Open Air mit Mono & Nikitaman, Grossstadtgeflüster, Attwenger u. v. a., Horst Chmela tritt unter dem Titel „Zum letzten Mal“ live mit Band im Wiener Orpheum auf und in der Wiener Freudenau fällt am 16. September mit dem Ladies Day der Startschuss zum Vienna Ascot Pferderennen: „You can leave your hat on!“ Mein besonderer Tipp: Am 28. September geht das WAVES Vienna Festival im und um das WUK mit ca. 100 Bands an drei Tagen in die 7. Runde. Außerdem eine kleine Vorschau für alle Bowie-Fans: Am 4. Mai erfährt „Lazarus“ im Wiener Odeon (Ausweichlokal für das Volkstheater während der Umbaupause) österreichische Uraufführung. Wir halten euch auf dem Laufenden. Ab dieser Ausgabe wird Musikjournalist und Verleger Walter Gröbchen !ticket ab sofort mit seiner Kolumne „monkey business“ bereichern. Wir freuen uns!
Depeche Mode 4. Februar, Wiener Stadthalle (D)
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Joel Brandenstein Emotionen Der Düsseldorfer Singer-Songwriter Joel Brandenstein ist längst ein Star in den sozialen Netzwerken. Sein erster veröffentlichter Song „Diese Liebe“ stieg im Dezember 2014 ohne Label prompt auf Platz 18 der offiziellen deutschen Single-Charts ein. Auch sein zweiter Song, „Grenzenlos“, schaffte es auf Anhieb in die Top 20. Für Brandenstein ist das aber erst der Anfang, denn seit März steht sein Debüt-Album „Emotionen“ im Plattenregal, und auch live kann man gemeinsam mit ihm in seine gefühlvolle Welt eintauchen und sich verzaubern lassen … 7. Oktober, Wiener Stadthalle (F)
Fotos: Anton Corbijn (Depeche Mode), Marvin Stroeter (Joel Brandenstein), Hombauer (Beatpatrol Festivai), Jan Frankl (Globe Wien)
Global Spirit Nach ihren erfolgreichen Open Airs (Fotos aus Ljubljana gibt es auf ticketmagazin.com) geht die Global Spirit Tour von Depeche Mode im Winter in ausgewählten Arenen in die zweite Runde. Trotz 100 Millionen verkauften Alben und Live-Konzerten vor über 30 Millionen Fans in aller Welt haben sich Depeche Mode immer wieder neu erfunden, ohne ihre Originalität preiszugeben. Zahlreiche Künstler und Bands bezeichnen Depeche Mode als ihre Inspiration, Kritiker feiern sie als „bahnbrechend“ und „an Bedeutung gewinnend“. Mit ihrer neuen CD setzen Depeche Mode ihren Weg konsequent fort, der eine Geschichte musikalischer Innovation und ungebrochener Anziehungskraft ist.
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stiv Beatpatrol Fe
al
U. a. mit Bauchklang, Camo & Krooked, Alle Farben Nach fast vierjähriger Live-Absenz werden Bauchklang (Foto) neben einem Auftritt im Februar 2018 beim Sula Festival in Mumbai beim Beatpatrol ein exklusives ClubKonzert geben! Wie es dann mit Bauchklang weitergeht, wird sich weisen. Aber auch das restliche Line-up liest sich erneut fantastisch, bereits bekannt sind Camo & Krooked, Alle Farben, Bliss, Brennan Heart, DC Breaks, Ed Rush, Kopfgeister, Mefjus, SaSaSaS, Vandal, Vini Vici und Bombax! 25. Oktober, VAZ St. Pölten U. a. mit Michael Mittermeier und Gernot Kulis Mit dem Globe Wien entstand in Neu Marx ein neuer und in seiner Form in Österreich einzigartiger Theaterraum mit einem speziellen Bühnen- und Raumkonzept. Dem historischen Londoner Vorbild entsprechend wurde ein Raum geplant, der den Zusehern besondere Nähe zum Bühnengeschehen bietet, im Herbst u. a. mit der Premiere des neuen Kulis-Programms „Herkulis“, Michael Mittermeiers „Wild“ und Mittermeier & Niavarani – „Ein Versuch zweier Herren“.
Globe Wien
Herbst, Globe Wien
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Heimatg „I Am From Austria“ – die nächste Uraufführung der VBW – wird ein rasantes, revuehaftes Musical mit den Hits von Rainhard Fendrich. Ein Gespräch mit den Hauptdarstellern Iréna Flury und Lukas Perman über Patriotismus ohne Ausgrenzung. TEXT: PAUL M. DELAVOS
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Fotos: Sandra Ludewig, VBW / Herwig Prammer
Die Hauptdarsteller Lukas Perman (Josi Edler) und Iréna Flury (Emma Carter) befinden sich zur Zeit mit „ihrem“ Team in den intensiven Proben zu „I Am From Austria“, haben für uns aber dennoch Zeit für ein Gespräch mit uns erübrigen können.
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er in Österreich kennt nicht die Songs wie „Blond“, „Macho, Macho“, „Es lebe der Sport“ oder „Weus’d a Herz hast wie a Bergwerk“? Oft wird der dem neuen VBW-Musical titelgebende Song „I Am From Austria“ auch als heimliche Hymne Österreichs bezeichnet. Gemeinsam mit dem Autor Titus Hoffmann schrieb VBW-Musical-Intendant Christian Struppeck das Buch für die neue Eigenproduktion der Vereinigten Bühnen Wien, die mit viel Witz und Charme eine Hommage an Wien und Österreich sein wird. Für Struppeck „vereint ,I Am From Austria‘ die Songs von Rainhard Fendrich, die sich mit ihren ironischen, brillant-geschliffenen Texten und starken, eingängigen Melodien hervorragend für ein Musical eignen, mit einer überraschenden, unterhaltsamen Geschichte, die Fendrichs Lieder in einem ganz neuen Licht präsentieren“. Iréna Flury, sicherlich vielen bekannt aus Musical, Film, Fernsehen und Theater, spielt Emma Carter, eine Österreicherin, die zum Hollywoodstar geworden ist. Ihr zur Seite steht Lukas Perman, dem Musical-Publikum aus Hits wie „Romeo & Julia“ sowie „Tanz der Vampire“ bekannt, als Josi Edler, Spross der traditionsreichen Hotelierfamilie Edler.
Wovon handelt „I Am From Austria“? Iréna Flury: Es geht um einen Hollywoodstar, der aus Österreich ist, aber schon seit Jahren in Los Angeles lebt. Sie kommt nach Österreich zurück, um ihren Film auf dem Opernball zu promoten. Dabei steigt sie im Luxushotel Edler ab und trifft dort auf einen Mann, der sie verändert. Lukas Perman: Es spielt zum Großteil in diesem Mikrokosmos Hotel. Wir machen aber auch „Ausflüge“ nach Österreich generell. Ich glaube, um es auf den Punkt zu bringen, worum es wirklich geht, ist das Thema Heimat. Es geht um diese große Frage des Zuhause – ich meine aber gar nicht nur die Heimat Österreich, sondern um die eigentliche Frage, wo bin ich denn zu Hause, wo fühle ich mich denn wohl? Im weitesten Sinne kann man so weit gehen zu fragen, fühle ich mich in meiner eigenen Haut wohl? Iréna: Ich wollte gerade sagen, es geht irgendwie auch um Selbstfindung. Jede Figur hat eine gewisse Reise in diesem Stück und über ganz verschiedene Schauplätze wird eigentlich das Thema Identität verhandelt. Lukas: In unserer Zeit, in der Grenzen überall aufbrechen, wo sich Menschen aber auch in gewissen Nationalitäten verbarrikadieren, finde ich diese Frage der eigenen Identität ganz essenziell.
Wie definiert ihr Heimat, wie schafft ihr für euch Heimat? Iréna: Für mich hat Heimat nie wahnsinnig viel mit Nationalität zu tun gehabt: Ich bin als Österreicherin in einem
alle infos zum stück Christian Struppeck schrieb gemeinsam mit Titus Hoffmann das Buch, die musikalischen Arrangements stammen von Michael Reed. Regie führt Andreas Gergen, der für die VBW bereits „Der Besuch der alten Dame“ sowie zuletzt „Don Camillo & Peppone“ inszenierte. Kim Duddy verwantwortet – wie auch bei der Erfolgsproduktion „Ich war noch niemals in New York“ die Choreografie. Neben Iréna Flury (Emma Carter) und Lukas Perman (Josi Edler) stehen die Fernsehstars Elisabeth Engstler und Andreas Steppan als Romy und Wolfgang Edler auf der Bühne. Die bekannte Kabarettistin Dolores Schmidinger spielt Elfie Schratt, das Faktotum des Hotel Edler. Ebenso mit dabei sind Martin Bermoser, Matthias Trattner, Fabio Disco und Martin Berger. Nach zwei Workshops begann die intensive Probenphase – sechs Tage die Woche – in der letzten Juliwoche auf der Probebühne des Ronacher, seit Mitte August wird auf der Bühne des Raimund Theaters geprobt. Die Weltpremiere erfolgt am 16. September!
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Schweizer Elternhaus in Wien aufgewachsen, mein Partner ist Amerikaner, ich bin also schon allein sprachlich ein totaler Mischmasch der Nationalitäten. Ich finde Heimat ist ein Gefühl, das gewisse Menschen bei mir hervorrufen – egal welcher Nationalität. Lukas: Aber nichtsdestotrotz darf man auch sagen, dass Österreich ein schönes Land ist. Und dass man sich da auch zu Hause fühlt. Heimat ist natürlich auch an Erinnerungen geknüpft. Iréna: Ganz stark auch an Gerüche und Musik. Einmal habe ich in L.A. Silvester gefeiert und um Mitternacht hab ich beschlossen, jetzt braucht es den „Donauwalzer“. Und das war schon irgendwie schön, unter Palmen den Donauwalzer zu hören. Ich glaube nicht, dass man Heimatgefühle abtun muss, es ist doch auch schön, auf das stolz zu sein, was man hat, und das Gute zu sehen in Österreich. Es wird nur dann fragwürdig, wenn man andere Dinge und Fremdes abwerten muss, um sich heimelig zu fühlen. Das ist dann Angst, nicht Patriotismus. Es wäre wünschenswert, dass unser Stück aufzeigen kann, dass Hei-
Rainhard Fendrich zum Musical
mat nichts mit der Ausgrenzung andere Menschen zu tun hat. Das finde ich bei diesem Thema immer wieder wichtig zu sagen. In Zeiten wie diesen gehört das zu unserer Verantwortung, wenn man ein Stück spielt, das “I am from Austria” heißt. Nur dann kann es als patriotisches Stück gesehen werden. Lukas: Das ist es auch bis zu einem gewissen Grad, aber es bedient eben nicht das, was der eine oder andere glaubt. Natürlich gibt es letztendlich Interpretationsspielraum in viele Richtungen und dafür ist Theater ja auch da, dass man reingeht und angestoßen wird für gewisse Themen. Ist es als Frau schwierig, die Songs von Rainhard Fendrich zu singen, beziehungsweise gab es da Veränderungen? Iréna: Teilweise. Es ist natürlich ein bisschen etwas anderes, da die weibliche Stimme anders ist als die männliche und man kann es jetzt nicht einfach 1 zu 1 oktavieren. Das Wichtige ist, dass man die Tonarten an die Frauenstimme anpasst, so dass dieser erdige Ton, den Rainhard hat, nicht verloren geht.
Gab es eine Mitsprache bei der Auswahl der Songs? Nein, die Produzenten hatten vollkommen freie Hand bei der Auswahl der Lieder.
Rainhard Fendrich zählt zu den größten Legenden des Austropops und schrieb mit seinen Hits österreichische Musikgeschichte. Nach 36 Jahren Bühnenerfahrung begeistern seine Hits auch heute noch eine Vielzahl an Menschen und sorgen für ausverkaufte Konzerthallen.
Es gab ja schon „Wake up“ – warum nicht wieder ein komplett neues Musical? Es handelt sich um eine komplett neue Story. Compilation-Musicals erfreuen sich momentan großer Beliebtheit, das wird der Grund der Vereinigten Bühnen Wien gewesen sein, dieses Projekt in Angriff zu nehmen. Es gibt allerdings ein neues Lied, welches ich speziell für dieses Musical komponiert und getextet habe.
Wie ist die Idee für das Musical entstanden? Das weiß ich leider nicht, hier muss man die Autoren Titus Hoffmann und Christian Struppeck fragen.
Wie geht es einem, wenn ein „Protestsong“ zum Namensgeber eines Musicals wird bzw. auch oft als die „heimliche Hymne Österreichs“ bezeichnet wird?
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„I Am From Austria“ war nie ein Protestsong, vielmehr ein Bekenntnis zu meiner Heimat in einer Zeit, in der Österreich in der Welt, speziell aber in Amerika aufgrund unseres damaligen Bundespräsidenten geächtet war und viele Österreicher ihre Heimat im Ausland verleugneten. Daher die Zeile: „… sag’ ich am End’ der Welt voll Stolz, und wenn ihr a wollt’s auch ganz alla – I am from Austria!“ Gibt es einen Lieblingssong im Musical? Das jüngste Lied im Musical.
Rainhard Fendrich spielt im Herbst noch wenige Termine seiner „SchwarzOderWeiß“-Tour, im Februar folgt dann seine Akustik-Tour „Für immer a Wiener“, aktuell mit Terminen in Villach und Bregenz.
Sprich, rein technisch, dass die Songs in einer Chanson- oder Sprechgesangslage bleiben. Es ist eigentlich sehr spannend, die Lieder als Frau zu singen, weil sie teilweise noch einen ganz anderen Unterton bekommen. Lukas: Das ist halt schon auch das Stück bei uns. Es ist sicher teilweise sehr eingängig gemacht, aber es werden schon von den Autoren die Lieder so eingesetzt, dass sie wirklich auch Texte benutzen, so wie sie von Rainhard gemeint sind. Und auch diese zweite Ebene, die immer mitschwingt in seinen Liedern, wird hier schon für die Charaktere, für die Geschichte sehr gut verwendet. Iréna: Es ist schön, weil es immer einen gewissen sarkastischen Unterton gibt in Rainhards Liedern. Und es ist nie so 1 zu 1 – das macht die Sache spannend und mehrdimensionaler. Auch für die Figuren, weil die sind ja die, die diese Lieder singen – es macht die Figuren runder, das gibt auch was zur Rollengestaltung her. Lukas: Das wird dieses ganze Stück auch nicht irgendwie platt sein lassen.
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1. & 2. Februar 2018
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!ticket highlights
Europavox
Mit Ogris Debris, Moonlight Breakfast und Jacques Ogris Debris (Foto) zählen zu Österreichs einzigartigen Elektronik-Acts. Mit ihrem Hit „Miezekatze“ konnten sie Fans jeglicher Genre-Himmelsrichtungen für sich gewinnen. Das Trio Moonlight Breakfast klingt mit seinem rohen Stilmix aus Soul, Elektro, Beat, Nu-Jazz und Swing fresh und urban. Bei seinen Live-Shows lädt Jacques das Publikum dazu ein, alltägliche Objekte mitzubringen, mit denen er dann auf der Bühne arbeitet. Aus den geloopten Geräuschen entsteht ein Techno-Beat, über den Jacques mit Hilfe von Gitarren und Stimme melodische Muster legt. Auf diese Weise ist jedes Set von Jacques einzigartig.
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2. März, Planet.tt Bank Austria Halle Gasometer
Fotos: Barracuda Music (Toto), MVM (Erika Pluhar & Adi Hirschal), Tommy N Lance (Fink), www.ogasawara.ch (Hans Söllner), Andreas Waldschütz (Europavox)
3. November, WUK
40 Trips Around The Sun Toto feiern mit ihrer aktuellen Tour ihr langjähriges Bestehen. Begleitend dazu gibt es ein neues Greatest-Hits-Album, das bislang unveröffentlichte Songs sowie bekannte Hits, die von den Kernmitgliedern Steve Lukather, David Paich, Steve Porcaro und Joseph Williams ausgesucht wurden, vereint. „David, Steve, Joseph und ich freuen uns über den langjährigen Erfolg der Band und sind gleichzeitig etwas ehrfürchtig”, bemerkt Steve Lukather. „Die Tour zum 40. Geburtstag wird für uns und alle Fans, die dabei sind, eine besondere werden.“
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Hans Söllner Solo Einem kontrollsüchtigen Staat hält Hans Söllner den Spiegel vor, zeigt dessen Unmenschlichkeit und entlarvt seine Tricks und Lügen. Er ruft zum Ungehorsam und Misstrauen gegenüber dem Machtwahn auf – und schafft es in charmant-eigenwilliger Manier, die Menschen in ihren Herzen zu berühren und sie spüren zu lassen, dass er Respekt vor dem Leben und seiner Vielfalt hat. Das macht seine Konzerte zu beeindruckenden Ereignissen, Junge wie Alte kommen. Söllner ist auf der einen Seite jung in seinem Staunen über das Leben. Trotzdem ist er schon weitergegangen in seiner Suche, da ist er bei den Alten. Beiden ruft er ehrlich zu: „Und i bin saufroh, dass’ eich alle gibt.“ im Oktober u. a. in Hollabrunn, Gmünd, Mürzzuschlag, Ybbs und Innsbruck
Fink
Mit neuem Album im Gepäck Fin Greenall, die Stimme und das Herz von Fink, ist wohl einer der meist unterschätzten Singer-Songwriter. Ein Künstler, der keine Kompromisse macht und eine unglaubliche Bühnenpräsenz vorweist. Das hat Fink gemeinsam mit seinen Bandkollegen Guy Whittaker am Bass und Tim Thornton schon hundertfach bewiesen. Nach der Veröffentlichung von Finks Side-Projekt „Fink’s Sunday Night Blues Club Vol. 1“ („Cold Feet“ konnte man in der S3E8 von „Better Call Saul“ hören) kommt Fin Greenall mit seinen zwei Bandmitgliedern sowie besonderen Gästen mit einem brandneuen Studioalbum auf die Bühnen zurück! 15. bis 24. Oktober, Wien, Dornbirn, Linz und Salzburg
Miteinander
Ein Abend mit Erika Pluhar und Adi Hirschal Erika Pluhar und Adi Hirschal sind einander im Laufe der Jahre freundschaftlich nahe gerückt, beruflich jedoch gingen sie getrennte Wege. Jetzt kam bei den beiden auf launige Weise die Idee auf, neben dem eigenen beruflichen Weiterwirken ein Miteinander zu wagen, das die Elemente ihres jeweiligen Schaffens verbindet. Da lesen sie eigene und ausgewählte Texte, singen sie eigene und ausgewählte Lieder – wobei Roland Guggenbichler am Piano bei Letzterem kongenialer Dritter im Bunde ist. Bestimmend für diesen gemeinsamen Abend ist der Appeal des Wienerischen, den beide Künstler auf unterschiedliche, aber dennoch verbindende Weise besitzen. 21. Oktober, Stalltheater Königstetten
IT’S ONLY WOERZ
Taschendrachen Ich behaupte: Das kennen wir alle. Ein Konzert. Die Ballade. Tausende kleine Glutomaten, vulgo Feuerzeuge, werden in die Höhe gehalten, leuchten auf und untermalen die Stimmung des Liedes im und aus dem Kreise des erlauchten Publikums. So war es zumindest bis vor einigen Jahren. Heutzutage und heutzunächtens sieht man so etwas eher selten. Nur spärlich leuchten die Miniflammenwerfer auf. Zu viele Nichtraucher (das lässt sich noch mit Gesundheitsargumenten erklären) und zu viele Menschen, die versuchen, mit ihren Mobiltelefonen die Stimmung einzufangen und daher keine Hand frei haben, um einen Analog-Iluminator in Betrieb zu nehmen. Einige Verwegene haben eine App, mit der man ein brennendes Feuerzeug auf dem Monitor (er)scheinen lassen kann. Vereinzelt habe ich auch schon Taschenlampen entdecken können. „O tempora, o mores“, wie gelernte Lateiner zu sagen pflegen! Nun, ich gebe zu, ich habe mir auch einmal eine Taschenlampe für derlei Gelegenheiten besorgt. Eine schöne, große, unübersehbare, die im Pulk der kleinen Handy-Funzeln ordentlich in Erscheinung getreten wäre. Blöd nur, dass meine Taschenlampe nicht in die Tasche gepasst hat, wie ich beim Weggehen ernüchtert feststellen musste. Egal, zwei Feuerzeuge tun es auch und die Aufnahmen für meine „Freunde“ in den sozialen Netzwerken fielen dadurch aus. Ich habe es nicht bereut. Und den „Freunden“ war’s eigentlich und sowieso wurscht. Gehet hin und erleuchtet!
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Licht und Schatten Sheerans im März veröffentlichtes drittes Studioalbum „÷“ gilt als das bis dato meist verkaufte Album im heurigen Jahr. Auch zwei gut gefüllte Stadion-Shows in Wien sprechen Bände. Doch: Wo viel Liebe, da auch viel Hass.
Ed Sheeran hat sich innerhalb kürzester Zeit zum größten Popstar der Gegenwart gemausert. Doch wo viel Liebe, dort auch eine kräftige Portion Hass. Dem Briten ging das zu weit und er schloss seinen Twitter-Account – und hat gerade deshalb alles richtig gemacht. TEXT: ROBERT FRÖWEIN
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Fotos: Greg Williams, Warner Music, HBO
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n einer Welt der virtuellen Aufregung und des digitalen Alarmismus sprengte Ed Sheeran noch einmal alle Grenzen. Er trat in der siebenten Staffel der Erfolgsserie „Game Of Thrones“ als namenloser Soldat auf, der ein Lied trällert und sich schließlich mit einem der Hauptcharaktere, Arya Stark, unterhält. Das Stelldichein des 26-jährigen Superstars war nur ein kurzes Fingerschnippen im opulenten Abenteuerserienkosmos und erschütterte treue Fans dennoch in ihren Grundfesten. Wie konnte sich der „singende Hobbit“ nur erdreisten, in ihre magische Welt einzudringen und das kompakte Gefüge zu durchrütteln? Zahllose Hassbotschaften waren die Folge und Sheeran drehte kurzerhand seinen TwitterAccount ab, weil ihm die Internet-Gemeinheiten über den Kopf wuchsen. Dass zur selben Zeit bekannt wurde, dass er auch in der neuen Staffel der „Simpsons“ einen Gastauftritt haben werde, verbesserte seinen Stand nur marginal. Doch der Hass projizierte sich nicht nur auf den Ausflug in die Welt der Schauspielerei. So mancher warf ihm vor, beim Glastonbury nicht live gesungen zu haben, andere stießen sich an seiner guten Freundschaft mit Lady Gaga oder wurden persönlich und attackierten Aussehen oder Stimme. Seit er 2011 mit seinem Debütalbum „+“ auf Platz eins der englischen Charts schoss und sich erstmals im breiten Licht der Öffentlichkeit platzierte, wurde der Rotschopf konstant angefeindet.
GEWINN SPIEL
sie mit bekömmliOb man dem chen Pop- und R&Bschmächtigen BurHymnen vermischt schen aus Halifax Wir verlosen zwei LPs von und damit zu einem künstlerisches Talent „÷“. Mehr Informationen und Sprachrohr einer ganabsprach oder die AllTeilnahmebedingungen siehe ticketmagazin.com! zen Generation mutiertagsprobleme in seinen te. 16 Songs seines aktuSongs abkanzelte, war seellen Albums „÷“ landeten kundär – in erster Linie in England in den Top 20, galt und gilt es, so derb wie die Platinauszeichnungen möglich draufzuhauen kann er in der Garage verund in den Untiefen der stauen und dem StreaSocial-Media-Realität die mingdienst Spotify ververbale Keule zu schwingen. Ein Superstar, der ganz mensch- schaffte Sheeran möglicherweise den lich und frei von der Leber zugibt, Sprung an die Börse. Nachdem Adele dass ihm die Negativbotschaften auf sich lieber auf ihre Familie konzender Seele brennen, ist ein Unikum in triert und Taylor Swift den Sprung einer Ära der gekünstelten Selbstprä- über den großen Teich nicht wagt, ist sentation. Dabei spielt der smarte Mu- das zurückhaltende Bürschchen der siker mit dem feinen Gespür für me- größte Popstar der Gegenwart. Bemorable Pop-Rhythmen keine Rolle, eindruckend für jemanden, der zwar sondern ist so echt wie der Erfolg, der mit den Superstars in England und ihn zu einem der bestbezahlten und Hollywood auf Du und Du ist, aber populärsten Popstars des Planeten ka- dennoch nie die Bodenhaftung verloren hat und ein kaltes Bier mit Chitapultierte. cken McNuggets im Schlabberjogger auf der Couch jedem Canossa-Gang Die andere Seite Als der Vorverkauf für sein Konzert auf dem roten Teppich vorzieht. im Ernst-Happel-Stadion am 7. August startete, waren die Server dem Erfahrung siegt Ansturm nur mit Mühe gewachsen. Dass Sheeran mit dem Cyber-Bullying Fans verzweifelten und posteten auch so professionell umgeht, liegt mitunter hier wieder ihren Grant in die On- an eigenen Erfahrungen. Der Brite line-Welt. Die Sommerhitze verschärf- war schon als Kind Opfer von Hänte die Situation, Geduld und ruhiges seleien, was er metaphorisch in seinen Durchatmen waren nicht mehr mög- Songtexten verpackt. „Ich weiß, dass lich – schließlich dürfe man den gro- viele Kids in der Highschool leiden, ßen Liebling nicht verpassen. Koste aber das vergeht. Meistens ist es so, es, was es wolle! Dass nach dem Aus- dass diejenigen, die dich gequält haverkauf eine zweite Show für den Fol- ben, danach nichts in ihrem Leben getag angekündigt wurde, beruhigte auf die Reihe kriegen und schnell die nervösen Massen schlussendlich doch noch. Dies ist die andere Seite des Barden. termine Jene des Multimillionärs, der Authengust t am 7. und 8. Au Für beide Ed Sheeran spiel on. di ta l-S pe tizität in seine Kompositionen einbaut, ap im Wiener Ernst-H ch (Rest-)karten! Shows gibt es no
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versanden. Also macht euch keine Sorgen, denn am Ende werdet ihr gewinnen.“ Eine Botschaft, sinnbildlich für das Wesen des Interpreten. Allen Widrigkeiten zum Trotz steigt Sheeran auch in seinen Songs am Ende immer als derjenige aus, für den die Sonne scheint. Alltagsprobleme mit einem Happy End am Firmament. Und Hand aufs Herz: Einem rothaarigen Biertrinker aus der Nähe der britischen Midlands glauben wir doch alle mehr als der aufgebrezelten Playback-Popprinzessin mit stetem Instagram-Geltungsbedürfnis. Sheeran mag polarisieren, doch in erster Linie hat er eindrucksvoll bewiesen, dass man das Erfolgspferd im Pop-Zirkus auch von einer weniger glamourösen Seite aufzäumen kann. Im Happel-Stadion wird er zweimal vor mehr als 50.000 Menschen auf der Bühne stehen, im Londoner Wembley war dies an drei Abenden vor gar je 90.000 Leuten der Fall. Ohne Backing-Band, nur mit Akus-
MEHR HASS Jedem kann – und will! – man es nicht recht machen, das ist im Alltag so, aber auch in der Welt der Kunst. Einige Bands haben es im Laufe ihrer Karriere dennoch geschafft, beinahe beispiellos bei einer breiten Masse anzuecken – und dabei über eine sehr große, treue Anhängerschar zu verfügen.
Justin Bieber: Egal was „Biebs“ auch macht, er wird kontinuierlich in verbalen Unflätigkeiten versenkt. Ähnlich wie Sheeran werden dem postpubertären Superstar Liebe und Hass in gleichem Ausmaß zuteil – nur dass Bieber die Negativpresse weniger souverän wegsteckt. Unheilig: Der Graf hat seinen (von vielen herbeigeU2: Manche finden ihre Musik seit mehr als zwei De- sehnten) Abschied schon vor Jahren angekündigt, ihn kaden unerträglich, andere stoßen sich an Bonos Um- aber sehr lange hinausgezögert. Was der Aachener weltpredigen bei Konzerten. Zudem zwangen die Iren als Neue Deutsche Härte bezeichnete, wurde in der ihren Fans das letzte Studioalbum „Songs Of InnoÖffentlichkeit als Schlager verschmäht. Kooperatiocence“ via iTunes auf. Die größten Stadien der Welt nen mit Helene Fischer besserten seinen Ruf nur füllen sie dennoch mühelos. rudimentär … Nickelback: Über die Verachtung der Fans für Front- Creed: Warum die US-Rocker rund ums Millennium mann Chad Kroeger könnte man Bücher füllen. Die Ka- überhaupt so erfolgreich werden konnten, fragen nadier gelten als der Inbegriff des „Hausfrauen-Rock“ sich viele noch heute. Sänger Scott Stapp ist und lieferten sich unlängst Online-Scharmützel mit Sto- mittlerweile völlig abgedreht und am Boden, die ne Sour. An Kroeger prallt Kritik für gewöhnlich aber Instrumentalfraktion konnte ihren Ruf bei Alter ab wie an Teflon. Bridge aufpäppeln.
tikgitarre, Effektpedal und einem bübischen Grinsen. „Mein Selbstvertrauen habe ich gewonnen, als ich in den kleinen Pubs auftrat. Dort musstest du die Leute für dich gewinnen, auch wenn sie besoffen waren und dich niedergrölten. Irgendwann ist es auch egal, ob du vor fünf, 5.000 oder 50.000 Menschen spielst. Eigentlich ist das dann sogar einfacher,
denn dann weiß ich, dass die Leute für mich gekommen sind.“ Neid und Hass ehren die größten Künstler und Sheeran, der kein Handy besitzt, gibt uns eine Botschaft mit auf den Weg, die heute fast vergessen scheint: Macht euch nicht zu viel aus dem Internet und dreht es lieber einmal ab. Im wahren Leben warten auf Sheeran ohnehin Jubel und Erfolg.
GAME OF THRONES
Serien sind das neue Kino – und das Maß aller Dinge ist zur Zeit wohl „Game Of Thrones“: Das auf den Büchern von George R.R. Martin basierende Sex-undGewalt-Epos ist dominierender Teil der zeitgenössischen Popkultur, tagtäglich stolpert man über Serienreferenzen und selbst im Feuilleton ist der Kampf um den Eisernen Thron mit Relevanz verhaftet. Naheliegend, dass sich auch unter Musikern zahlreiche Serien-Fans finden, die nicht bloß aus promotechnischen Gründen nur zu gern eine Gastrolle angetragen bekommen. So steuerten Mastodon nicht nur den Track „White Walker“ für das HBO-Mixtape „Catch The Throne“ bei, drei der vier Mitglieder konnten (ohne großes
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Umstyling) in der fünften Staffel sogar eine Rolle als Wildling ergattern. Wilko Johnson, Gitarrist von Dr. Feelgood, wurde als königlicher Henker in Staffel eins zur festen Serienfigur. Coldplays Drummer Will Champion kann dafür behaupten, ein Teil der vielleicht kontroversesten Folge gewesen zu sein: Als Spielmann leitete er mit dem Lannister-Song „The Rains Of Castamere“ den blutigen Teil der Roten Hochzeit (zweite Staffel) ein. Gary Lightbody von Snow Patrol durfte sich in der dritten Staffel dem Gefolge von Roose Bolton anschließen, welches gerade Jaime Lannister und Brienne von Tarth gefangen genommen hatte. Island und seine Musiker waren auch stark präsent: Of Monsters And Men spielten
in der sechsten Staffel reisende Musiker als Teil eines Theaterstücks in Bravoos, während Sigur Rós in der vierten Staffel die Hochzeit von Margaery Tyrell und König Joffrey untermalten. Für die siebte Staffel, die Mitte Juli anlief, wurde nun als Überraschung für Maisie Williams, die die jüngste Stark-Tochter Arya spielt, Ed Sheeran eigens ein musikalischer Auftritt ins Drehbuch geschrieben. Denn während Ed ein bekennender „Game Of Thrones“-Fan ist, ist Maisie ein Riesenfan von ihm … Gerüchten zufolge sollen auch Bastille in einer der beiden letzten Staffeln als Wildlinge auftreten, wir sind gespannt! Stefan Baumgartner
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Otto Waalkes und seine Friesenjungs Bereits zum zweiten Mal wird der friesische Witzbold harte Rocker auf den Pannonia Fields zum Lachen bringen. Mit dabei sind seine Friesenjungs, Musiker, die bereits mit Größen wie James Last, Al Bano, Howard Carpendale, Udo Lindenberg und Gunter Gabriel spielten.
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Wir verlosen massenhaft Merchandise von Otto Waalkes. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen siehe ticketmagazin.com!
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Seit einem halben Jahrhundert hoppelt der Ostfriese Otto Waalkes schon mit verschmitztem Gackern über die Bühne oder in der Flimmerkiste. Mit einem lautstarken „Holdrio” gastiert er bis Herbst in Österreich, 2018 wird er zum zweiten Mal GEWINN das Nova Rock rocken. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
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Fotos: Barracuda Music, Hersteller
er gebürtige Ostfriese Otto Waalkes gilt als einer der erfolgreichsten Vertreter des deutschen Humors – und stammt dabei aus einer Zeit, in der beim Nachbarn noch nicht die Cindys und Marios für tobende Hallen sorgten. Ja, auch bei Otto regiert der Blödsinn, auch hier werden auf der Bühne komische Verrenkungen gemacht und Gesichter gezogen, aber bei Weitem nicht so gezwungen wie bei den Generationen, die nach ihm kamen. Neben Loriot und Heinz Erhardt ist er einer der beständigsten deutschen Komiker, die über Jahre hinweg ihrem Stil treu, dabei aber weiterhin auch erfrischend geblieben sind. Ottos Kalauer und Wortspiele, die mit extrovertierter Körpersprache untermalt sind, sind albern, ja, dabei aber selten unklug – und haben zumindest die Generation der in den Achtzigern Geborenen maßgeblich geprägt: Viele seiner Sketche, Lieder, Reime und Geräusche gehören zum kollektiven Gedächtnis, ja zum Kulturgut, und sind mehr als nur schnöde Kindheitserinnerung. Aber nicht nur allein, sondern auch im Kollektiv mit seinen Friesenjungs Matthias Clasen (Saxofon), Martin Langer (Schlagzeug), Achim Rafain (Bass) und Mickey Meinert (Gitarre) schreibt er bereits seit 1992 und auf Anregung der Filmproduzentenlegende Horst Wendlandt (Edgar-Wallace- & Karl-May-Filme) Erfolgsgeschichte. Du giltst neben Loriot und Heinz Erhardt als eine der über die Landesgrenzen hinaus bekannten Größen deutschen Humors. Ist selbiger „wenn man trotzdem lacht“, wie der Schriftsteller Sigismund von Radecki zitiert wird? Ich glaube nicht, dass Humor etwas mit Ländern oder Nationalitäten zu tun hat, sondern viel eher damit, ob man am Leben ist oder nicht. Und da bin ich den beiden Kollegen ja weit voraus.
International federführend ist sprachbedingt der englische Humor, es heißt aber auch, dass das Englische Irreführungen erlaubt, deren Kniffe in der deutschen Sprache aufgrund ihrer Exaktheit nicht möglich sind. Ist dies ein Grund, warum deutscher Humor so „körperlich“ grimassenbetont ist? Was heißt hier Grimasse, ich sehe wirklich so aus (lacht)! Im Deutschen gibt es natürlich genauso Zweideutigkeiten, Eindeutigkeiten oder auch Garkeindeutigkeiten. Und für den Rest gibt es bei mir ja auch noch einen Englischkurs! Du hast einmal gesagt, dass das Tolle an den Deutschen ist, dass sie über sich selbst lachen können. Traust du das den Österreichern auch zu? Na klar! Und wenn nicht, dann übernehmen die Deutschen das auch gern für sie! Wie wichtig ist der Reim? Und wann ist er gut: Wenn er flutscht oder auf Biegen und Brechen klatscht? Ums Klatschen kommt man nie herum / Dann halt der Reim, wenn nicht das Publikum. / Doch manchmal fällt selbst mir kein Reim / auf das Reimwort „Reim“ mehr eim. Sehr markant sind neben deinem Gang dein charakteristisches Kichern und die „feuchte Fistelstimme“. Ist das natürlich gewachsen oder einstudiert? Ich weiß gar nicht, was du meinst. Bei mir zu Hause gehen und sprechen doch alle so?! Früher hieß es „antibürgerlicher Anarchismus“, heute vermehrt Nonsens: Ist das auch so etwas wie eine Realitätsflucht für dich – und das Publikum, das mittlerweile Generationen vereint? Ach was – der Nonsens ist doch meine Realität! Aus der flüchte ich doch nicht.
MUNDPROPAGANDA Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. Oder? (sb)
LIVE Satyricon – Deep Calleth Upon Deep Ihr neuntes Album trieft nur so vor destruktiver Tristesse und versprüht dabei Eiseskälte, wahrlich: Winter is coming.
Dead Cross – Dead Cross Wie schon Fantômas, die erste Kollaboration zwischen Patton und Lombardo, verstörend und gern auch misstönend.
LIVE Mogwai – Every Country’s Sun Hymnisch, introspektiv, elegant, transzendental, euphorisch: Wenn Art Pop zum kosmischen Crescendo gereicht.
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Radio Moscow – New Beginnings Sie alle standen Pate: Hendrix, Cream, Blue Cheer, Led Zeppelin und Sabbath. Und das auch noch laut und dreckig.
The War On Drugs – A Deeper Understanding Federleicht pulsierend, mit schimmerenden Akkorden, federnden Leads & schwermütiger Harmonika.
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Und wieso sollte das Publikum denn zu mir fliehen – viel eher von mir weg! Wenn du im Laufe deiner Karriere jemandem auf den Schlips getreten bist, dann sicherlich nicht böswillig. Wo verstehst du selbst keinen Spaß? Ich musste mich aber auch schon für einen Witz entschuldigen! Der ging so: „Der Papst hat Selbstmord begangen – warum nicht, wenn man sich beruflich verbessern kann!” Aber ich bin immer für einen Lacher zu haben. Auch gegen eine gepflegte Sauerei habe ich nichts einzuwenden. Andersrum: Wer bringt dich zum Lachen? Vielleicht auch Österreicher? Ich kann über viele lachen, es gibt auch sehr guten Nachwuchs. Kennst du zum Beispiel Nico Semsrott? Der ist tierisch. Bei den Österreichern muss ich lachen, ganz egal, was sie sagen. Mein Publikum findet ja auch Andreas Gabalier ganz besonders lustig … Deine Vorführungen beruhen fast ausschließlich auf der Parodie. Du parodierst Märchen, die alle kennen, oder Prominente. Wo fangen das Urheberund Persönlichkeitsrecht an, wo hören sie auf? Wenn ich das wüsste, wäre ich Rechtsanwalt und schon längst im Ruhestand. Gibt es heute eigentlich noch einen aktualisierten Parodie-Kanon, auf den du zurückgreifen kannst – oder ist die Menschheit heute schon zu divers und schnelllebig für das „Gemeinsame“ und „Beständige“? Man muss natürlich schon drauf achten, dass man sich auf Nummern bezieht, die schon die Runde gemacht haben und etwas bekannter sind. Aber manchmal reicht es auch aus, wenn nur ich etwas kenne und lustig finde.
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Selten, aber doch porträtierst du deine Heimat Ostfriesland: eine flache Gerade mit einem berühmten rot-gelben Leuchtturm. Wohin sollte es einen neugierigen Touristen verschlagen? Ja, Ostfriesland ist so flach, dass man morgens schon sieht, wer abends zu Besuch kommt! Angucken kann man sich das schöne alte Fischerdorf Greetsiel, natürlich den Leuchtturm in Pilsum, die kleinen ostfriesischen Inseln mit ihren Stränden und Dünen, guten Krintstuut und Tee gibts überall und in Emden dazu noch mein Otto Huus und die besten Matjes! Was hob den Elefanten unter den abertausend Tieren hervor, dass genau er verottot und so zum Ottifanten wurde? Der Elefant wurde ja nicht verottot, der Otto wurde elefantiert! Ich wollte ja eigentlich ein Selbstporträt zeichnen, aber wegen der langen Nase hielten das alle für einen Elefanten. Das hab ich dann noch ein bisschen weiterentwickelt, die Nase noch verlängert, einen Körper dazugezeichnet und der Ottifant war geboren. Du spieltest zu deinen Frühzeiten mit der Band The Rustlers vorwiegend Lieder der Beatles. Welcher ist der beste der Pilzköpfe? Paule ist schon ein Guter, aber gute Pilze leben ja geradezu vom Ensemble. Rückblickend: Wärst du lieber der ernste Musiker Otto Waalkes – wie deine einstigen WG-Kollegen Marius Müller-Westernhagen und Udo Lindenberg – geworden, und nicht der Komiker Otto? Ich habe schon immer Musik gemacht und auch schon immer Blödsinn. Heute mache ich auch immer noch beides. Wenn jemand im Publikum lacht, wäh-
rend ich Musik mache, dann freue ich mich. Bei Udo und Marius ist das sicher anders! 2011 gastiertest du mit deinen Friesenjungs beim Nova Rock, 2018 erneut. Wie wohl fühltest du dich inmitten Abertausender Rocker? Das war tierisch! Wie all diese harten Rocker plötzlich im Chor „Hallo Otto!” riefen und meine Lieder mitgrölten: Stark! Apropos Rocker: Viele wie Lemmy von Motörhead tour(t)en bis zum Umfallen, andere wie die Rolling Stones schauen aus, als seien sie schon ein paar Jährchen tot. Überraschenderweise altert die Figur „Otto“ kaum. Wie schaffst du es, nicht in einen grantigen Seniorenduktus zu verfallen – von wegen „früher war alles besser“? Ach was, früher war ja auch gar nicht alles besser. Heute Morgen, zum Beispiel, tat mein Knie so höllisch weh, ich hatte es im Kreuz und kam so schwer aus dem Bett. In den vergangenen Jahren vermeinte man, der Politiker werde zum Comedian, der Kabarettist zum Politiker. Wie schafft man es, dass einem nicht zeitweise das Lachen vergeht und sich wie du über all die Jahre hinweg eine scheinbar kindliche Freude bewahrt? Dass die Leute immer weiter Tickets für meine Shows kaufen, hilft doch schon sehr. Und was wäre denn auch die Alternative zum Lachen?
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ch den io“ gibt es na Innsbruck Ottos „Holdr de September noch in det 2018 En fin Mai-Terminen s Nova Rock Festival lsdorf ke Da ic h. N ac in r ill V de und 16. Juni wie wir bereits d un . 14 n zwische l dürfen Night Specia kündigen! statt. Als Late it seinen Friesenjungs an m am Otto Waalkes ng Nico Semsrott spielt lu l! eh pf aa ts Em s ad Otto r St pril im Wiene 6. und 7. A
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Endlich etwas Momente vergehen. Erinnerungen verblassen. Geschichten bleiben. Mit diesen Erlebnis-Gutscheinen könnt ihr garantiert solche Geschichten schreiben! REDAKTION: STEFAN BAUMGARTNER
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reizeit ist die wertvollste Zeit, die es gibt, auch wenn sie bei vielen von uns Mangelware ist. Oft wollen wir in unseren freien Minuten einfach nur relaxen und die Füße hochlegen, doch manchmal ist das einfach nicht genug – es zieht uns hinaus, wir wollen etwas erleben, neue Erfahrungen machen, den Puls in die Höhe treiben und Geschichten schreiben. Jörg Schmiedl, Geschäftsführer und Co-Founder von Jollydays – Österreichs Nr. 1 Erlebnisportal –, hat es ganz gut auf den Punkt gebracht: Jeden Abend stellen ihm seine Töchter die gleiche Frage „Papa, erzählst du uns noch eine Geschichte?“. Und Jörg hat viele Geschichten zu erzählen, denn er hat schon ganz schön viel erlebt! Und das ist das, worauf es im Leben doch wirklich ankommt, oder? Geschichten, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern – Geschichten, die uns als Menschen prägen. Diese prägenden Erlebnisse sehen für jeden von uns anders aus. Doch eine zentrale Frage, die uns alle vereint, ist und bleibt: Wie können wir unser Leben voll auskosten und genießen? Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, euch dabei zu helfen, aus eurer Freizeit die schönsten Stunden eures Lebens zu machen. Und was wären all diese schönen
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Tesla fahren
Momente, ohne sie mit jemandem zu teilen? Genau deshalb gibt es die Erlebnis-Gutscheine von Jollydays nun auch auf oeticket.com: Wir haben Geschenkideen für euch parat, die garantiert in Erinnerung bleiben. Offroad Quad Tour Mal wieder so richtig dreckig werden! Das könnt ihr bei einer Offroad Quad Tour. Das wendige Fahrzeug ist wie gemacht für Touren durch Matsch und Gewässer. Egal ob über Stock und Stein, oder durch Wiesen und Wälder, hier
können Adrenalinfreaks ihre Geschwindigkeit unter Beweis stellen. Besonders beeindruckend ist die Tour übrigens im Herbst, wenn die Wege von bunten Blättern bedeckt sind. Tesla fahren Autofans aufgepasst! Ab sofort könnt ihr auch in Österreich ganz einfach einen Tesla mieten und das Elektrofahrzeug der Zukunft selbst testen. Das Fahrzeug begeistert nicht nur durch seine Dynamik, sondern auch durch seinen umweltschonenden Antrieb,
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! n e b e l er ing Bungee Jump
Fotos: Jollydays
Quad Tour
dank dem ihr zur Gänze emissionsfrei unterwegs seid.
ist kleiner als beim Fallschirmspringen, der Adrenalinkick bleibt derselbe.
Indoor Skydiving Wenn ihr wissen wollt, wie es sich anfühlt, aus etwas 4.000 Metern einen Fallschirmsprung zu wagen, müsst ihr nicht länger aus einem Flugzeug springen! Bei bis zu 280 km/h vertikaler Windgeschwindigkeit fliegt ihr in voller Fallschirm-Montur schwerelos im gläsernen Luftkanal. Wer sich traut, kann dabei sogar wie die Profis unterschiedliche Flugmanöver üben. Die Überwindung
Flugzeug selber fliegen Einmal selbst Pilot sein, wer möchte das nicht? Für viele geht ein Kindheitstraum in Erfüllung, wenn sie selbst am Steuer eines Flugzeugs sitzen. Obendrein kann man auch noch die herbstliche Landschaft aus der Vogelperspektive betrachten. Wer kann da noch Nein sagen? Bungee Jumping „3, 2, 1, Bungeeee!“: Bei diesem Kom-
mando rutscht sogar den größten Adrenalinjunkies das Herz in die Hose. Denn wer den Sprung ins Leere wagt, beschleunigt in nur zwei Sekunden von null auf 100 km/h. Mit einem Affenzahn geht es Richtung Boden – und kurz bevor man glaubt, den Grund schon zu berühren, wird man durch das rettende Seil wieder nach oben gezogen. Gleitschirmflug Tandem Durch die Lüfte gleiten wie ein Vogel – Gleitschirmfliegen ist das Sinnbild für Freiheit und Abenteuer. Sanft wird der
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andem Gleitschirm T Spiel Room Escape
Schirm vom Wind durch die stille Landschaft getragen, während ihr die herbstlichen Sonnenstrahlen und eine leichte Brise genießt. Nach etwa einer Stunde purer Idylle bringt euch euer TandemPilot wieder sicher zurück auf den Boden. Vertical Running Wer denkt, dass nur Spiderman Häuser und Brücken hinauf- und hinablaufen kann, wird sich wundern. Beim Vertical Running könnt ihr wie im Film vom Gebäude senkrecht bis zum Boden hinablaufen (nur für den Kuss am Ende müsst ihr selbst sorgen). Beim anschließenden Blick nach oben werdet ihr kaum glauben können, was ihr da gerade getan habt. Klettern im Kletterpark Zwischen Bäumen herumklettern, sich von Plattform zu Plattform zu schwingen, Geschicklichkeit und Mut beweisen, das
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alles kann man in einem Kletterpark! Dort erstrecken sich viele Parcours mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die für jeden etwas zu bieten haben. Klettern ist der ideale Sport, bei dem man gar nicht merkt, wie sehr man seine Muskeln eigentlich beansprucht. Höhlenabenteuer Wenn das Wetter mal nicht so mitspielt, ist ein Höhlenabenteuer eine willkommene Abwechslung. Egal wie kalt und windig es draußen ist, in der Höhle herrschen immer die gleichen Temperaturen. Entdeckt also den Forschergeist in euch und erkundet mit Stirnlampe, Höhlenanzug, Helm und Gurt das einzigartige Naturphänomen! Room Escape Spiel Die Welt vor Zombies retten, eine Bombe entschärfen oder sonstige Heldentaten
unter Zeitdruck vollbringen: Das könnt ihr bei Room Escape. Um das Rätsel zu lösen ist logisches Denken, Kombinationsgeschick und vor allem Teamgeist gefragt. Schafft ihr die Welt in der vorgegebenen Zeit zu retten, oder stellt ihr sogar eine neue Bestzeit auf? Wir fordern euch heraus! Dinner in the Dark Habt ihr schon einmal im Dunkeln gegessen? Und nein, wir meinen keine mitternächtliche Naschattacke! Bei Dinner in the Dark musst du dir keine Sorgen um Flecken am Gewand machen, denn die sieht man sowieso nicht. Beim mehrgängigen Menü musst du dich ganz auf deine übrigen Sinne verlassen. Übrigens: Wer lieber frühstückt als zu Abend zu essen, kann auch das im Dunkeln machen. Tagtäglich sehen wir coole Fotos von Freunden, lesen mitreißende Geschichten von Abenteurern oder bewundern, was die Stars dieser Welt alles erleben. Wir sagen: Genug zugeschaut – du bist dran! Egal ob du ein Action-Freak, Genießer oder Entdecker bist – bei über 200 Erlebnissen wirst du bestimmt fündig! Also, Gutschein buchen, Schuhe anziehen und los geht’s!
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Rebell Comedy
Hoch ansteckend Die Rebellen Alain Frei, Babak Ghassim, Benaissa Lamroubal, Enissa Amani, Hany Siam, Khalid Bounouar, Pu und Ususmango feiern mit dem neuen Programm „Hoch ansteckend“ ihr 10-jähriges Bühnenjubiläum! Wer das neue Programm der Rebellen erleben will, begibt sich in Quarantänegefahr, denn er wird mit Heiterkeit infiziert. Ärzte und Apotheker warnen vor Bauchkrämpfen und Schnappatmung, wenn Rebell Comedy die neuen Witze auspackt. Ihr glaubt, dass Gähnen ansteckend ist? Dann solltet ihr mal euren Sitznachbar bei dieser Show vor Freude platzen sehen.
Gunkl Zwischen Ist und Soll Wir glauben, dass wir Menschen einander verstehen. Mhm. Und wenn man sagt: „Das Unsichtbare bleibt dem Auge meist verborgen“, nicken die allermeisten gleich einmal in verzückter Betulichkeit so, als hätte man da etwas sehr Kluges gesagt. Die, die nach zwei Sekunden ein stumpfes Stöhnen von sich geben, mit denen ist ein sachlich ergiebiges Gespräch möglich. Die, die weiterhin nicken, sollte man in ihrem Glück lassen. ab 12. September in Österreich
MTV unplugged Das legendäre norwegische Pop-Trio a-ha hat auf der malerischen Insel Giske vor der Küste ihrer Heimat einen vollkommen neuen Sound erklingen lassen: Im Rahmen der Konzertreihe MTV Unplugged gab die Band (mit Gästen) zwei exklusive Akustik-Konzerte, die vor einem kleinen Publikum aufgezeichnet wurden. Es ist eine Premiere, denn a-ha spielten zum ersten Mal vollkommen akustisch. Die Setlist bestand aus einer sorgfältig zusammengestellten Auswahl bekannter Hits ebenso wie selten live gespielten Tracks und wartet sogar mit zwei Weltpremieren auf: a-ha spielten zwei brandneue Songs. Veröffentlicht werden die Konzerte im Herbst 2017 bei Universal Music, bevor man dieses Ausnahmeerlebnis auch in Wien live erleben kann.
a-ha 2. Februar, Wiener Stadthalle (D)
Five Finger Death Punch Mit In Flames und Of Mice & Men FFDP treiben den modernen Metal aktuell zu ungeahnten Höhenflügen, ohne je den Boden unter den Füßen zu verlieren und den Kontakt zu ihren Fans zu unterbrechen. Das letzte Album „Got Your Six“ war schon ein absoluter Meilenstein und die anstehende Tour wird sicherlich alles in den Schatten stellen, weil sich Five Finger Death Punch seit jeher immer weiterentwickeln und mit In Flames und Of Mice & Men zudem auch zwei weitere Granaten im Programm haben! 8. Dezember, Wiener Stadthalle (D)
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Fotos: GEPA-pictures.com (ÖFB), Barracuda Music (a-ha, Five Finger Death Punch), Marco Justus Schöler (Rebell Comedy), Robert Peres (Gunkl)
2. Dezember, Wiener Stadthalle (F)
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ÖFB Nationalteam Werde zum 12. Mann für Alaba, Arnautovic und Co.! Anfang September geht die Qualifikation zur FIFA Fußball WM 2018 in die finale Phase. Die Heimspiele gegen Georgien am 5. September (Kickoff: 20:45) und Serbien am 6. Oktober (Kick-off: 20.45) finden beide im Wiener Ernst-Happel-Stadion statt. Karten für die Länderspiele sind ausschließlich unter ww.oefb.at/tickets bzw. via ÖFB Ticket-Hotline (01) 96096 555 erhältlich. Das günstigste Ticket kostet € 10,00. ÖFB Reisen bietet allen Fans ein attraktives Reiseangebot inklusive Bahnticket, Ticket für das Spiel gegen Georgien und/oder Serbien und Nächtigung im 4*-Hotel an. Nähere Informationen und Anmeldung unter office@oefbreisen.at bzw. auf www.oefbreisen.at!
Fotos: GEPA-pictures.com (ÖFB), Barracuda Music (a-ha, Five Finger Death Punch), Marco Justus Schöler (Rebell Comedy), Robert Peres (Gunkl)
5. September und 6. Oktober, Wiener Ernst-Happel-Stadion
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(K)ein Garant für Qu Supergroups halten musikalisch oft nicht, was ihre Mitglieder versprechen. Doch wie bei jeder Medaille gibt auch die andere Seite, auf der sich etwa Queens Of The Stone Age finden. TEXT: ROUVEN AHL, STEFAN BAUMGARTNER
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n am Age spiele he Stone Stadthalle, T f O s n e Que iener der Arena er in der W 5. Novemb s am 24. Oktober in der in in lv m The Me reich-Ter einen Öster ir noch, mit w Wien. Auf n te ar w rs d Foo Fighte Album „Concrete an en aber ch si ihrem neu e llt so epäck Gold“ im G achen lassen … m doch etwas
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it sogenannten „Supergroups“ ist es oft so eine Sache. Die Erwartungen der Fans – geweckt durch das vorherige Schaffen der Mitglieder – an das potenzielle Œuvre dieser Bands sind meist recht hoch. So wie bei der Vereinigung zwischen dem mittlerweile leider verstorbenen Chris Cornell und der Instrumentalfraktion von Rage Against The
Machine Anfang der Nullerjahre. Hier muss einfach etwas Spannendes entstehen, dachte man sich. Unter dem Namen Audioslave veröffentlichten sie aber nur halbgaren Alternative-Rock. Enttäuschung machte sich daher schnell breit, die Band löste sich bald auf. Aber es gibt natürlich auch die andere Seite der Medaille. Auf dieser stehen unter anderem die Namen Josh Homme
Fotos: Andreas Neumann, Ipecac, Matador
Queens Of The Stone Age Nach Hommes Kollaboration mit Iggy Pop („Post Pop Depression“) war er auch wieder mit seiner Band – Troy van Leeuwen (Gitarre), Dean Fertita (Keyboard), Jon Theodore (Drums) und Michael Shurman (Bass) – im Studio. Das Resultat: „Villains“.
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Fotos: Andreas Neumann, Ipecac, Matador
und Dave Grohl. Beide waren seit Längerem befreundet, als sie Ende der Nullerjahre gemeinsam mit John Paul Jones (Led Zeppelin) Them Crooked Vultures aus der Taufe hoben. Homme schaffte dadurch wohl endgültig den Sprung in die erste Rockstar-Liga. Sowohl Homme als auch Grohl stehen bei ihren Hauptbands bereits Supergroups vor. In Hommes Fall heißt diese Queens Of The Stone Age: ein offenes Kollektiv von hochklassigen Musikern, deren einzige Konstante über die Jahre eben Homme war. Ein festes Bandgefüge kam für ihn nach den negativen Erfahrungen mit seiner ersten großen Band Kyuss wohl nicht mehr in Frage. Grohl hingegen setzt bei seinen Foo Fighters jedoch eben auf jene Gangmentalität, die Bands oft immanent ist. Krawall Auch die Krawall-Avantgardisten The Melvins gehören in die Kategorie Supergroup; wobei sich Sänger Buzz Osborne wohl eher den silbernen Afro stutzen würde, als dieser Bezeichnung zuzustimmen. Dabei liegt diese auf der Hand: Osborne spielt nebenbei mit Mike Patton (u. a. Faith No More), Trevor Dunn (Mr. Bungle) und Dave Lombardo (Ex-Slayer) nicht nur bei Fantômas, sondern dereinst mit den Grindcore-Koryphäen Shane Embury (Napalm Death, Brujeria), Danny Herrera (Napalm Death) und Kevin Sharp (Lock Up, ExBrutal Truth) bei Venomous Concept. Melvins-Schlagzeuger Dale Crover war vor Dave Grohl Schlagzeuger bei Nirvana, und davor mit Kurt Cobain bereits in einer anderen Band: Fecal Matter.
(THE) MELVINS: A WALK WITH LOVE & DEATH A Walk With Love & Death Engstirning waren die Melvins ja noch nie. Aber auf ihrem ersten Doppelalbum gebärden sie sich wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde, zeigen, dass zusammenpasst, was nicht zwangsläufig zusammengehört: Wie der Titel bereits andeutet, handelt es sich hierbei um gleich zwei neue Veröffentlichungen; dabei präsentiert „Love“ den Soundtrack zu Jesse Nieminens titelgebendem Film, „Death“ hingegen ist eine schwere, langsame, dröhnende, aber vergleichsweise „normale“ Melvins-Platte, mit heroischen Chören und psychedelischen Elementen. Auf „Love“ hingegen finden wir anstrengendes elektronisches Gepiepse, Soundschnipsel und experimentierfreudiges Gebrumme. Ziemlich irre, aber dafür mit den Gästen Joey Santiago (Pixies), Teri Gender Bender (Le Butcherettes, Crystal Fairy) und Anna Waronker (That Dog) durchaus „interessant“. Stefan Baumgartner
QUEENS OF THE STONE AGE ÜBER „VILLAINS“ Mehr über „Villains“, das neue Studioalbum von Queens Of The Stone Age, lest ihr auf Seite 51 – ein paar O-Töne dazu von Josh Homme und Troy Van Leeuwen: Über den vergleichsweise gelösten Charakter des Albums erzählt Josh Homme dem Rolling Stone, dies sei passiert, „weil er gerne auch einmal ein Tanzbein schwingt“ – und klingt dabei überraschend todernst: „Man kann, aber muss nicht zwangsweise zu ,Villains‘ tanzen. Einschlafen wird man aber definitiv nicht!“ Passend dazu wurde mit Mark Ronson (Bruno Mars, Amy Winehouse und Adele) ein Produzent gefunden, der Hommes Vision umsetzen konnte: „Wenn ihr euch Ronsons ,UpTown Funk!‘ anhört, dann wisst ihr, welchen Sound ich für unser Album haben wollte – in etwa so wie unser ,Songs Of Death‘, nur unter Wasser …“ Zwischendurch hört man auch Dr. Dres „California Love“, Georgia Satellites, T.Rex, Jesus Lizard, Duane Denison, sowie Bowies und Iggy Pops Berlin-Phasen als starke Inspirationsquellen heraus. Obwohl Ronson oberflächlich betrachtet nicht als naheliegende Wahl erscheinen mag, hebt Van Leeuwen dessen enzyklopädisches Wissen heraus: „Sagst du ihm einen Albumtitel, kennt er die Liner-Notes auswendig. Viel wichtiger aber ist, dass er unseren Humor und unseren Musikgeschmack teilt.“ Aber auch abgesehen von der Produktion war Hommes Herangehensweise diesmal anders als bisher: „Ich denke, je weiter du in deiner Karriere voranschreitest, umso persönlicher werden die Alben, drücken sie mehr aus, wer du wirklich bist – werden so etwas wie Markierungen deiner einzelnen Lebensabschnitte.“ Dass dabei die Erlebnisse, die – ohne sein Beisein – seine Zweitband Eagles Of Death Metal 2015 beim Anschlag im Pariser Bataclan erleben musste, nicht zu einem düsteren Album führten, führt Homme ebenfalls aus: „Diese Ereignisse haben mir in erster Linie gezeigt, dass du in deinem Leben auf nichts warten solltest, weil das wirst du nur bereuen. Lebe das Leben, jetzt, sofort, in dieser Sekunde.“ Und Van Leeuwen legt nach: „,... Like Clockwork‘ war ziemlich schwerfällig und rückblickend fragten wir uns, warum wir so depressiv klingen – wir haben den besten Job der Welt und viele Menschen, die uns lieben und tagtäglich abfeiern.“ Die Schlussnummer „Villains Of Circumstance“ wurde von Homme übrigens in einem Guss geschrieben – und zwar in einem Hotel in Österreich, als sie 2014 am FM4 Frequency spielten: „Auf einmal war der ganze Song, Text und Musik, in meinem Kopf – ein seltener Luxus. Nur wenige Tage später spielte ich ihn bereits in einer akustischen Version am Meltdown in London.“ Seitdem ist das Stück freilich gewachsen, klingt heute stark nach sehr dynamischem New Wave – der intendierte Charakter der Elvis-Version von „Blue Moon“ ist dennoch geblieben: eine ungewöhnliche, aber immens spannende Nummer. Stefan Baumgartner
Motivation Die Motivationen zur Gründung einer Supergroup sind so vielfältig wie die Bands selbst. Oft werden diese dazu genutzt, neue Dinge auszuprobieren, die
in der Stammband vielleicht nicht möglich wären. Musiker wie Steven Wilson suchen so neue Herausforderungen. Aber: ein Garant für Qualität sind Supergroups eben nicht immer.
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Keine Tabus Morddrohungen von 12-Jährigen lassen sie kalt, 70 Prozent ihrer Gags landen treffsicher unter der Gürtellinie. Im Herbst gastiert die deutsche Komikerin Carolin Kebekus mit ihrem aktuellen Solo-Programm „AlphaPussy" auch in Österreich. TEXT: HANNES KROPIK
Du liebst es offenbar zu provozieren, deine Gags sind nicht immer jugendfrei und selten politisch korrekt. Wie sehr nervt dich die „political correctness“ und wie viel Spaß macht es dir, dagegen zu verstoßen? Ich würde das nicht unbedingt als Spaß bezeichnen. Aber da, wo man anfängt, Dinge zu hinterfragen, wird es interessant. Wenn mich ein Thema interessiert, dann kenne ich keine Tabus.
Carolin, was genau zeichnet eine „AlphaPussy“ aus? Und wie viel davon bist du tatsächlich privat? Eine AlphaPussy ist in meinen Augen einfach eine Frau, die sich nicht klein macht. Ich wäre gerne auch privat mehr AlphaPussy.
Du bist mehrmals mit dem Deutschen Comedypreis als beste Komikerin ausgezeichnet worden, Anfang Juni wurdest du beim Deutschen Webvideopreis zur „Person of the Year, female“ gekürt. Was bedeuten dir solche Preise?
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Natürlich bekomme ich gerne Preise, wer nicht? Ich mache meine Arbeit zwar nicht dafür, aber Anerkennung ist in jedem Job gut. Du zählst du den größten deutschen Entertainern der vergangenen Jahre, hast mehr als 600.000 Fans auf Facebook – wie viel Verantwortung bedeutet diese Bekanntheit? Wenn man so viele junge Menschen erreicht und in irgendeiner Art und Weise ja auch beeinflusst, dann hat man auch eine politische Verantwortung. Zu manchen Dingen muss man sich klar positionieren. Gibt es Themen, die für dich als Künstlerin tabu sind? Nein, eigentlich nicht. Ist das Thema heikel, muss der Witz eben umso besser sein. „Wie weit darf Satire gehen?“: Diese Frage wurde ja nicht erst anlässlich des Gedichts von Jan Böhmermann über
Foto: Axl Klein
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Du wirkst auf der Bühne und am TV-Schirm ausgesprochen selbstsicher und selbstbewusst. Aber gibt es Menschen oder Situationen, die selbst dich sprachlos machen? Natürlich. Ich war schon oft in Situationen, wo ich erst Stunden später auf die perfekte, schlagfertige Antwort gekommen bin.
ie ist Schauspielerin, Sängerin, Synchronsprecherin („Minion“ Scarlet Overkill), ihre größten Erfolge feiert die 37-jährige Kölnerin aber als Komikerin. Nach TV-Auftritten, etwa in „Was guckst du?!“, der „RTL Comedy Nacht“ oder der Sat.1„Wochenshow“, trat Carolin Kebekus 2011 mit ihrem ersten abendfüllenden Soloprogramm „PussyTerror“ ins Rampenlicht. 2008 wurde sie mit dem renommierten Prix Pantheon ausgezeichnet, den Deutschen Comedypreis als beste Komikerin gewann Kebekus zwischen 2013 und 2016 in Folge. Seit Dezember 2015 spielt das komödiantische Multitalent sein zweites Soloprogramm „AlphaPussy“, in dem es nicht zuletzt um überstylte HipsterEltern, spießige Jugendliche und die Youtubisierung des Abendlandes geht.
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Die AlphaPussy Unverblümt, respektlos, mit starker Haltung und unbändiger Spielfreude schildert die Kölnerin uns ihre urkomische Sicht auf den Sinn und Unsinn des Lebens. Im Jahr sechs nach „PussyTerror“ arbeitet sie sich an einer Gesellschaft ab, in deren Mittelpunkt überstylte berufsjugendliche Hipster-Eltern, eine spießige, Schlager liebende Jugend und die Youtubisierung des Abendlandes stehen.
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Recep Erdogan aufgeworfen. Du selbst wurdest schon 2013 wegen deines kirchenkritischen Musikvideos „Dunk den Herrn“ mit Dutzenden Klagen eingedeckt – also: Wie weit darf Satire gehen? Eine sinnlose Beleidigung muss nicht sein, aber ansonsten muss Satire weiterhin geschützt sein – was in Deutschland ja auch der Fall ist. Apropos Böhmermann: Du hattest einen – gefakten – Skandalauftritt in seiner Sendung Neo Magazin Royale, andererseits holst du dir immer wieder anderer Comedians als Gäste in dein „Pussy Terror TV“. Es scheint, als supportet ihr euch immer wieder gegenseitig – gibt es keinen Neid im Kampf um die Gunst des Publikums? Neid gibt es sicher überall, aber ich bekomme davon wenig mit. Wenn man immer alleine auf der Bühne steht, ist es für mich eine willkommene Abwechslung, zwischendurch auch einmal mit Kollegen zu arbeiten. Bekannt wurdest du 2006 durch deine Persiflage von Tokio-Hotel-Frontman Bill Kaulitz in der RTL-Sendung „Freitag Nacht News“. Das hat damals aber nicht allen gefallen, einige Hardcore-Fans der Band haben dir Drohnachrichten geschickt. Wie bist du damals mit diesen Reaktionen umgegangen, was hast du daraus gelernt? Damals gab es die Shitstorms ja noch per Post! Aber Morddrohungen von 12-Jährigen kann man nicht so richtig ernst nehmen. Hat dich Bill selbst jemals darauf angesprochen? Nein, wir hatten nie Kontakt.
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Was reizt dich so an Stars wie Helene Fischer oder Sternchen wie Bibi und macht sie für dich zu den perfekten Objekten deiner Parodien? Mich interessieren diese Massenphänomene, die dahinterstehen. Was finden so viele Menschen an diesen glatten, perfekten, harmlosen Frauenbildern? Gab es in deinem Leben – vielleicht auch im Privaten – Momente, in denen du dir dachtest: „Mensch, jetzt hättest du aber besser mal die Fresse gehalten?“ Na klar. Ich bin ja auch nur ein Mensch. Im Herbst gehst du mit deinem aktuellen Programm „AlphaPussy“ auf ausgedehnte Tournee. Worauf dürfen sich deine Fans besonders freuen? Auf ganz klassisches Stand-up. Eine Frau, ein Mikro und keine Tabus. Merkst du einen Unterschied zwischen deutschem und österreichischem Publikum? Gibt es Pointen, die hier in Österreich gar nicht funktionieren, in Deutschland aber schon (und umgekehrt)? Eigentlich nicht, ich freue mich sehr auf Österreich! Ich habe nur gute Erinnerungen an meine Shows hier. Im Herbst stehen in Deutschland und Österreich Bundestags- beziehungsweise Parlamentswahlen auf dem Programm. Wirst du bei deinen Auftritten in Österreich auch auf heimische Politiker eingehen? Beziehungsweise: Gibt es überhaupt österreichische Politikerinnen und Politiker, die du medial wahrnimmst?
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hlands r gastiert Deutsc Am 27. Oktobe in der rin ke mi Ko ste ch zur Zeit erfolgrei , am 28. Oktober alle Grazer Stadth . und rena und am 29 in der Salzburga Wiener Stadthalle (F). der 30. Oktober in bekus in ber ist Carolin Ke , am Am 14. Dezem ndern wu be zu a en Ar der Linzer Tips nsbrucker feiert sie in der In 17. Dezember le. na Tourneefi Olympiahalle ihr
Natürlich bekommen wir in Deutschland einiges mit. Gerade in diesen Zeiten, wo Europa scheinbar stellenweise nach rechts gerückt ist, muss man aufmerksam sein. Da hat man als Deutsche nochmal eine andere Verantwortung. Politik (und Politiker) nehmen einen großen Platz ein in deinen Programmen – könntest du dir vorstellen, die Seiten zu wechseln und selbst Politikerin zu werden? Auf keinen Fall. Und so viel Politik gibt’s in meinem Programm gar nicht. Keine Angst, 70 Prozent finden unter der Gürtellinie statt. Wo siehst du dich in zehn, 15 Jahren? Wird es dich verstärkt zum Film ziehen? Filme drehen macht sehr viel Spaß, aber gegen die Bühne würde ich nicht tauschen. Und zum Abschluss noch eine Frage an dich als Fan des 1. FC Köln: Was ist in der kommenden Saison für die Jungs des österreichischen Trainers Peter Stöger drin? Spielt ihr endlich um die Meisterschaft mit? Und: Was hältst du persönlich von Peter Stöger? Wir spielen tatsächlich jetzt europäisch! Auch Dank Peter Stöger! Ein sehr feiner Kerl, wir verstehen uns super …
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Das Kultur-Kleinod Nicht nur Hochzeitspärchen glänzen im Veranstaltungstempel, dem Eventcenter Leobersdorf, sondern auch Stars wie Michael Seida, Andy Lee Lang und Monti Beton. TEXT: ALEXANDER HAIDE
Eventcenter Leobersdorf Hauptsache prächtig! In Leobersdorf glänzt nicht nur die Programmvielfalt auf der Bühne, sondern auch das Gebäude um die Bühne herum!
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eine dreißig Autominuten von Wien entfernt hat sich in Leobersdorf ein zauberhaftes Veranstaltungszentrum etabliert. Wer aber glaubt, dass derartige Zweckbauten der sprichwörtliche Klotz auf der Wiese sein oder den Charme der 1970er Jahre versprühen müssen, irrt gewaltig! Das moderne Gebäude in strahlendem
Foto: Eventcenter Leobersdorf
termine (auswahl) September: 21.: Michael Seida „Best Of“ Oktober: 05.: Monika Ballwein Celebrates The Beatles 07.: Angelika Niedetzky „Gegenschuss“ 20. Oktober: The Ridin Dudes & Jon Glaser November: 05. November: Monti Beton 24. November: Andy Lee Lang
info Telefon: 0664/9769626 eventcenter2544.at Färbergasse 9, 2544 Leobersdorf
Weiß wirkt bereits von außen wie eine Mischung aus Filmkulisse und verspieltem Schloss – ein ebenfalls weißer Pavillon inklusive. Und es wäre kein Eventcenter, könnte man die TraumLocation nicht für die eigene, perfekt inszenierte Veranstaltung mieten! Je nach Bedarf Vom bereits erwähnten Pavillon auf der das Eventcenter umrahmenden saftig grünen Wiese bis zum großen Festsaal, in dem inklusive Galerie mehr als 500 Personen Platz finden, reicht das Angebot: Ob Hochzeit, Maturaball, Party im kleinen Kreis – in Leobersdorf können die insgesamt 1.500 Quadratmeter Eventfläche je nach Bedarf gebucht werden. Freilich spielt auch das Interieur alle Stückerln: Der gelungene Mix aus moderner Coolness, reizvollen Details und klassischem Mobiliar – wie
die roten Samtsessel im großen Festsaal – macht das Eventcenter zur TopAdresse, die von Wien aus rasch über die A2 erreichbar ist. Programmvielfalt Der Bonus: Es stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung, Parkplätze, die vor allem bei den künstlerischen Highlights im Herbst benötigt werden. Denn ab September finden regelmäßig Konzerte, Kabarettaufführungen und sogar ein Weihnachtskonzert (am 8. Dezember mit Bettina Meske) und ein Neujahrskonzert (am 1. Jänner 2018) statt: Darunter Michael Seida, der „King aus Simmering“ mit einem „Best of“-Stelldichein, Andy Lee Lang, Monti Beton oder auch die beiden Spaßpiratinnen Angelika Niedetzky („Gegenschuss“) und Eva Maria Marold und noch viele, viele Highlights mehr!
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!ticket heimat
Kosmopoliturbo Österreichs bekannteste Russland-Combo legt wieder nach, und das mit ordentlich Turbo – „Kosmopoliturbo“, genauer gesagt. Damit schicken sich Russkaja an, im Herbst die heimischen Konzerthallen zu erstürmen. TEXT: AMINA BEGANOVIC
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enn man ihn fragt, welcher der neuen Songs seine Lieblingsnummer ist, lächelt Frontmann Georgij Alexandrowitsch Makazaria beinahe schüchtern und kann nur verschmitzt die Achseln zucken: „Das ist schwierig, das sind wieder zehn neue Kinder. Es ist schwer zu sagen, welches du am liebsten magst.“ Die Rede ist von „Kosmopoliturbo“, dem fünften Studioalbum von Russkaja. Und der Name ist
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termine Dawai! Die „Kosmopolitour“ führt Russkaja am 9. September nach St. Paul im Lavanttal, am 6. Oktober ins PPC Graz und am 7. in die Simm City in Wien. Am 12. geht es weiter im Posthof Linz, am 13. im Conrad Sohm in Dornbirn und am 14. im Treibhaus Innsbruck. Für flotten Django-Swing sorgen in der Zwischenzeit die Gewürztraminer am 8. September im Theater am Spittelberg in Wien. „Finest handcrafted music from the alps“ gibt es mit dem Herbert Pixner Projekt am 9. im Centrum Weerberg. Virginia Ernst rockt am 14. September die Bluegarage Frauental, die Kollegen von Kaiser Franz Josef tun selbiges am 22. im Wiener Flex. Norbert Schneider bringt seine „Neuaufnahme“ am 23. auf die Bühne Purkersdorf, Retro-Big-Band-Sound gibt es am 29. mit Marina & The Kats im Musiktheater Linz.
„Kosmopoliturbo“ erschien bei Napalm Records.
Fotos: Fritz Holoubek, Hersteller
Kosmopoliten Mit ihrem Sound fegen Russkaja über Genregrenzen hinweg.
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MUNDPROPAGANDA Hören Sie mal rein!
Fotos: Fritz Holoubek, Hersteller
Programm, denn viel „Turbo” ist man von der Truppe ja gewohnt: Mit ihrem High-Speed-Polka-Ska-Rock pendeln Russkaja wie kaum eine andere österreichische Band zwischen Ländern, Sprachen und Kulturen und mischen die heimische Musiklandschaft bereits seit 2005 ordentlich auf. Auch ihr aktuelles Album folgt diesem Muster, wobei sich die siebenköpfige Formation auch nicht vor Überraschungen gescheut hat: Die Single „Alive“ wartet etwa mit Hip-Hop-Beats auf, bei „Still In Love“ klingen wiederum Reggae und elektronische Elemente durch. „Wir sind immer experimentierfreudig, achten aber darauf, dass eine gewisse Linie erhalten bleibt, die man von uns kennt. Für jeden Fan, der den klassischen Russkaja-Sound mag, ist ebenso etwas dabei wie für jene, die auf etwas Neues gespannt sind. Wir haben einfach gesagt, wir machen das, was uns gefällt. Es gab keine Vorlagen, wir wurden in keine Ecke gedrängt, es besteht kein Druck, dass wir Hits produzieren müssen. Einfach frei von der Seele runter!“ , zeigt sich Makazaria zufrieden mit der Platte, die gemeinsam mit Gitarristen Engel Mayr in einem Studio in Niederösterreich geschrieben und produziert wurde. So weit, so schön. Aber wie sehen Russkaja den Begriff „Kosmopolit” und wieso wurde dieser zum Leitbild für das Album? „Das Wort umfasst eine Offenheit, die über Grenzen und Nationalitäten hinausgeht. Wir fanden, das passt sehr gut zu uns“, fasst der gebürtige Russe mit den großen blauen Augen simpel zusammen. Mit Turbo und Sprachenliebe Auch das Multilinguale ist ein Charakteristikum, das die Fans bei Russkaja zu schätzen wissen – und das bei „Kosmopoliturbo“ stark in den Vordergrund
tritt. Natürlich gewollt, denn Sänger Makazaria verbindet eine besondere Liebe zu Sprachen. „Offenheit hat in meinem Fall natürlich viel mit Sprachen zu tun, weil ich sie einfach sehr gerne habe. Ich kann mich gut auf Spanisch unterhalten, dann Englisch und Deutsch, Russisch ist meine Muttersprache. Und ich achte darauf, dass ich, wenn ich in einem anderen Land ein Konzert ansage, dies in der entsprechenden Landessprache tue – und zumindest ein paar Elemente aus der Sprache in der Show einbringe.“ Ergo klingt neben Englisch oder Russisch auch so mancher spanische, italienische, französische oder sogar japanische Satz in den neuen Songs durch, etwa bei „Hello Japan“, Makazarias musikalischer Liebeserklärung an das Land der aufgehenden Sonne. Wenn er nicht gerade mit Russjaka probt („Es ist Freizeitspaß mit sehr viel harter Arbeit!“) steht er noch bis 3. September als „Jupiter“ in der Operette „Orpheus in der Unterwelt“ auf der Bühne Baden – eine ganz neue Rolle für den Sänger, der sich sowohl alleine als auch im Kollektiv vor Publikum daheim fühlt. Dass es in Österreich alles andere als selbstverständlich ist, als Künstler sein Brot zu verdienen, weiß Makazaria nur zu gut. „Obwohl wir mit Russkaja sehr präsent sind und auch gewisse Erfolge zu verzeichnen haben, muss man immer dran bleiben. Es ist viel Arbeit damit verbunden, auch eine gewisse Entscheidung, wie viel Zeit man für die Musik tatsächlich aufbringen möchte und kann. Ich habe das Glück, dass bei Russkaja alle sehr loyal zur Band stehen und sie als Prioritätsprojekt sehen. Es kommt natürlich auch immer darauf an, wie gut du leben möchtest. Im Luxus schwelgen kannst du davon nicht, das muss dir klar sein. Wir sind sehr dankbar, dass wir damit unsere Familien ernähren können.“
Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. Oder? (ab, sb)
LIVE Aivery – Because Ungehobelt authentisch: Das Debüt des Wiener Damen-Trios überzeugt mit kraftvollem Grunge-Sound.
LIVE Powernerd – French Diary Österreichs Antwort auf Daft Punk im French-House-Stil der 1990er – ein letzter Rest Sommerstimmung!
Kitty In A Casket – Rise! Von radikal bis gefühlvoll: Tiefmelodischer Punkrock, der Augen öffnen und Blicke schärfen möchte.
Cheyenne Alice – Rewind Our Love Als 18-Jährige schaffte sie mit Covers Millionen YouTube-Aufrufe. Nun legt sie eine eigene, gefühlvolle Single vor.
LIVE Belphegor – Totenritual Ein infernalischer Tobsuchtsanfall, der im bisher düstersten, dabei aber auch rasendsten Album ihrer Karriere mündet.
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TIM_40_Highlights Groebchen_g_KSB_k1.qxp_Layout 1 17.08.17 12:21 Seite 1
Wünsch dir was! Das Popfest Wien ist jetzt doch schon einige Tage vorbei, die Diskussion darüber aber nicht abgeebbt. Worum geht es? Um ein Pro und Contra der „GratisKultur“, die manchen ein Dorn im Auge ist. Weil sie den Markt „verzerrt“ – das tun freilich kostenlose Angebote, die in Konkurrenz mit kommerziellen stehen, immer. Das Popfest, das anno 2017 einmal mehr als 50.000 Musikinteressierte anlockte, und einige Veranstaltungen mehr – allen voran das europaweit größte Freiluft-Spektakel Donauinselfest – sind tatsächlich programmatische Events der Wiener Kulturpolitik. Warum dann die Aufregung? Weil ohne Not der Vergleich mit Hochkultur-Hochämtern wie den Salzburger Festspielen gezogen wurde. Und ihr elitärer, übrigens mit weit höheren Summen geförderter Charakter als Beweis der Zugkraft teurer Kartenpreise ins Treffen geführt wurde. „Jedermann“? Nicht für jedermann. Ohne Nachhilfeunterricht geben zu wollen: im Wort „Pop“ steckt nun einmal das Populäre, Leichtgewichtige, Massentaugliche. Das ist der augenscheinlichste Unterschied zu Avantgarde, E-Musik und Hochkultur. Über die Auflösung starrer (?) Grenzen gälte es zu reden. Dass sich letztlich Kritiker und Anhänger beider Fraktionen in sozialen und sonstigen Medien wechselseitig persönlich beschimpften, ist dagegen ein Mangel-Indikator. Wie wäre es einmal mit einem Festival für Diskussionskultur? Ob gratis oder nicht, ich bin dabei. Walter Gröbchen
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Mit einem Luftballon in der rechten Hand ist der Astronaut in der aktuellen Kampagne von Österreichs führendem Ticketvertrieb oeticket.com bereit abzuheben – willens, in fantastische Sphären einzutauchen. Wohin seine Reise geht, kann der Astronaut selbst entscheiden: Bei oeticket.com spielt es sein persönliches Wunschkonzert, ein reiches noch dazu – eröffnet sich mit den Gutscheinen von oeticket.com immerhin ein aufregendes Universum, das zwischen Konzerten, kulturellen Ereignissen, Musicals & Shows, Sport-Events sowie Kabarett & Comedy changiert. Neben dem Firmenlogo und dem etablierten Claim „Live spürt man mehr.“ leuchten sie bereits, die sechs Sterne, nach denen sprichwörtlich gerne jeder greifen möchte. Vielleicht ist dies auch einer der Gründe, wieso wir dereinst mit kindlicher Begeisterung nach dem nach oben strebenden Ballon griffen oder uns ersehnten, später einmal etwas Exzeptionelles wie Astronaut zu werden? Bedürfnisse sind jedenfalls seit Anbeginn unseres Denkens, Fühlens und Handelns etwas Universelles, die Triebfeder unseres Verhaltens – und unsere Wünsche die individuellen Strategien, die wir einsetzen, um uns unsere Bedürfnisse zu erfüllen: Egal, in welcher Lebensphase wir uns befinden, wir streben nach Schutz und Sicherheit, nach Wertschätzung, Selbstbestimmung und vor allem auch Freude. Erst die Freude macht unser Leben wirklich lebenswert. Glück ist etwas, das jeder sucht, Glücksmomente bereichern unser Leben unge-
mein. Glück ist jedoch kein Zustand, den wir dauerhaft verspüren können, Glück kann man nicht festhalten. Man kann es nur suchen und für den Moment genießen. Glück verflüchtigt sich – wäre ein Dauerzustand doch unerträglich und würde zur schnöden Selbstverständlichkeit verkommen. Nur die Abwechslung, das Neue und Besondere bringen Freude in unser Leben.
Wir wünschen uns immer wieder den Moment zurück, als wir noch mit kindlicher Freude nach dem Ballon griffen. Oder als Astronaut nach den Sternen. Immerhin heißt es auch, sich im Leben hohe Ziele zu stecken und stets auf den Mond zu zielen – selbst wenn man ihn nicht trifft, so landet man doch zwischen den Sternen. Die Sterne, die hat oeticket.com tatsächlich nicht nur im Signet, sondern auch im Repertoire – und statt der symbolischen sechs gleich über 75.000! Die Wertgutscheine von oeticket.com sind die universelle Eintrittskarte in ein Universum aus Glücksmomenten. Sie sind im Wert von € 10, € 30, € 50 und € 100 erhältlich und können entweder unkompliziert sofort zu Hause ausgedruckt oder postalisch mit Geschenkverpackung zugestellt werden. Alle weiteren Informationen findet man auf www.oeticket.com/gutschein. Wünsch dir was!
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Die Hoffnung stir Vor zwei Jahren große Euphorie, heute bittere Tristesse. Das österreichische Nationalteam droht die Qualifikation für die WM 2018 in Russland zu verpassen. Doch was ist in den letzten beiden Jahren schiefgegangen? Wir haben bei den beiden Nationalhelden Herbert Prohaska und Toni Polster nachgefragt. TEXT: ROBERT FRÖWEIN
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Unterstützung Wenn unser Nationalteam im Wiener Ernst-Happel-Stadion am 5. September gegen Georgien, am 6. Oktober gegen Serbien spielt, baut es auch auf die Unterstützung der Fans! Die Fans sind immerhin der 12. Mann!
ce auf die WM 2018 in Russland zu wahren. Martin Hinteregger sorgt mit einem mutigen Schuss für die Führung, doch die Österreicher hören in der zweiten Halbzeit mit dem aktiven Fußballspielen auf und mauern sich in der Abwehr ein. Es kommt, wie es in solchen Situationen kommen muss. Individuelle Abwehrfehler, ein eiskalter Irland-Stürmer namens Jon Walters. Ausgleich. In der 85.
Minute. Wieder einmal in dieser Qualifikation hat sich Österreich mit Eigenfehlern um die Früchte seiner Arbeit gebracht. Acht Millionen Teamchefs schwelgen zwischen Melancholie und wütendem Unverständnis. Der Teamchef spricht Tacheles „Nur weil wir uns souverän für die EURO 2016 qualifizierten, dürfen wir
Fotos: GEPA-pictures.com, Wikipedia / User Ailura und User Steindy, Fotolia
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Juni 2015. 35.000 Fans haben sich in der Moskauer Otkrytie Arena eingefunden, um das EM-Qualifikationsspiel zwischen Russland und Österreich zu sehen. Ein sogenanntes „Sechs-Punkte-Spiel“ für die Österreicher, denn mit einem Sieg könnte das Team von Marcel Koller bereits die Fahrt zur EM 2016 nach Frankreich planen. Als Mittelstürmer Marc Janko in der 33. Minute eine Vorlage von Mittelfeldmotor Zlatko Junuzovic per Fallrückzieher in die russischen Maschen setzt, kennt der Jubel keine Grenzen. Die Österreicher bringen das knappe Ergebnis über die Zeit, gewinnen ihre letzten vier QualiSpiele im darauffolgenden Herbst mehr oder weniger souverän und fahren mit 28 von 30 möglichen Punkten zur Euro. In ganz Europa wies nur England eine bessere Bilanz auf. Fußballösterreich schwebte im siebenten Himmel. 11. Juni 2017. Rund 50.000 feurige Fans befinden sich im Dubliner Aviva Stadium. Die irischen Fans gelten nicht zuletzt als beste Stimmungsmacher Europas, wollen Österreich endgültig aus der Quali kicken. Das Team von Koller steht dieses Mal bereits mit dem Rücken zur Wand. Nach einem durchwachsenen Herbst benötigt man drei Punkte, um die Chan-
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Fotos: GEPA pictures.com, Wikipedia / User Ailura und User Steindy, Fotolia
rbt zuletzt nicht wieder die große Enttäuschung aufkommen lassen, falls es sich mit der WM nicht ausgeht.“ Herbert Prohaska kennt die österreichische Volksseele wie kein Zweiter. Als er sich einst als Teamchef für die WM 1998 in Frankreich qualifizierte, herrschte Euphorie ungeahnten Ausmaßes. Ein Dreivierteljahr später gab es die legendäre 0:9-Klatsche in Valencia gegen Spanien und das Ende der Prohaska’schen-Teamchefära. Warum dem österreichischen Nationalteam ausgerechnet kurz vor dem Turnier in Frankreich letzten Frühling die Lockerheit abhandenkam, darüber kann man auch ein Jahr später nur spekulieren. „Die Euphorie nach der erfolgreichen Qualifikation löste die Hoffnung aus, dass es automatisch immer so weitergehen würde“, blickt Prohaska zurück, „dort gab es immer nur positiven Druck und alles lief von selbst. Im Turnier drehte sich das dann und plötzlich gingen Bälle an die Stange statt ins Tor oder sicher scheinende Pässe kamen nicht an. Im Fußball ist der Grat zwischen Erfolg und Misserfolg ein sehr schmaler.“ Der Schützenkönig gegen den Teamchef Faktoren für die holprige WM-Quali, in der Österreich nach sechs Spielen mit nur acht Punkten auf Platz vier der Tabelle liegt, gibt es mehrere. Toni Polster, mit 44 Teamtoren Österreichs Rekordtorschütze, sieht sie vorwiegend am Platz verortet. „Es passierten zu viele Fehler und wir verteilten zu viele Geschenke
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m gegen ationaltea lt unser N rbien im Wiener ie sp r e b en Se ptem Am 5. Se m 6. Oktober geg am 2. September a its Georgien, el-Stadion. Bere s, am 9. Oktober pp gen Wale Ernst-Ha Cardiff ge inau. in ir w n le Chis spie iele des ldawien in die Heimsp gegen Mo uch die Tickets für cker Innsbruck a A Übrigens: mer Sturm, FC W erhält man bei s ga SK Punti warovski Watten S G S W d un m! oeticket.co
öfb teamkader TORWART Robert ALMER (20.03.1984) FK Austria Wien Heinz LINDNER (17.07.1990) Grasshopper Club Zürich (CH) Andreas LUKSE (08.11.1987) SCR Altach Daniel BACHMANN (09.07.1994) FC Watford (ENG) Markus KUSTER (22.02.1994) SV Mattersburg ABWEHR Aleksandar DRAGOVIC (06.03.1991) Bayer 04 Leverkusen (GER) Michael MADL (21.03.1988) Fulham FC (ENG) Valentino LAZARO (24.03.1996) FC RB Salzburg Stefan LAINER (27.08.1992) FC RB Salzburg Florian KLEIN (17.11.1986) Sebastian PRÖDL (21.06.1987) FC Watford (ENG) Martin HINTEREGGER (07.09.1992) FC Augsburg (GER) Kevin WIMMER (15.11.1992) Tottenham Hotspur FC (ENG) Kevin DANSO (19.09.1998) FC Augsburg (GER)
an die Gegner. Wir haben Torhüter ohne Spielpraxis, plötzlich traten gestandene Spieler wie Suttner oder Fuchs zurück, Verteidiger Dragovic fasste in der deutschen Bundesliga zu spät Fuß und manchmal stimmte die Aufstellung nicht.“ Sowohl Polster als auch Prohaska kritisierten die Entscheidung, den Schweizer Marcel Koller zum Teamcoach zu machen, 2011 schwer. Während Prohaska später öffentlich zurückruderte und die Leistungen des Schweizers anerkannte, steht Polster nach wie vor zu seiner Meinung. „Der Teamchef ist stur. Dass er etwa Kevin Wimmer als linken
MITTELFELD Zlatko JUNUZOVIC (26.09.1987) SV Werder Bremen (GER) David ALABA (24.06.1992) FC Bayern München (GER) Julian BAUMGARTLINGER (02.01.1988) Bayer 04 Leverkusen (GER) Stefan ILSANKER (18.05.1989) RB Leipzig (GER) Louis SCHAUB (29.12.1994) SK Rapid Alessandro SCHÖPF (07.02.1994) FC Schalke 04 (GER) Marcel SABITZER (17.03.1994) RB Leipzig (GER) Florian GRILLITSCH (07.08.1995) TSG Hoffenheim (GER) STURM Marko ARNAUTOVIC (19.04.1989) West Ham United (ENG) Guido BURGSTALLER (29.04.1989) FC Schalke 04 (GER) Michael GREGORITSCH (18.04.1994) FC Augsburg (GER) Martin HARNIK (10.06.1987) Hannover 96 (GER) Marc JANKO 25.06.1983 AC Sparta Prag (CZE)
Verteidiger aufbot, war ein misslungenes Experiment. Noch verwunderter war ich aber, dass er diese Entscheidung drei
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Tage später wiederholte. Im Endeffekt zählt nur die Qualifikation und die hat Koller unterm Strich von drei möglichen Turnieren nur einmal geschafft.“ Auf die Elf! Aber ist es um das österreichische Nationalteam nun wirklich so schlecht bestellt, oder war nicht viel eher der Siegeslauf in der EM-Qualifikation ein trügerischer? „Wir haben eine so gute Nationalmannschaft wie schon lange nicht mehr“, tritt Prohaska für die aktuelle Elf ein, „mit dem Team müssen wir uns nicht verstecken. Auch die Diskussion um die so oft kritisierte Positionierung von David Alaba ist müßig. Als Österreich vor zwei Jahren erfolgreich war, hat niemand hinterfragt, ob David im linken Mittelfeld spielt. Ich bin nicht der Meinung, dass uns Alaba entscheidend hilft, wenn er linker Verteidiger spielt. Er ist zwar der nominelle Star, am Ende aber auch nur einer von elf in einem großen Team.“ Fehler und Erfahrungen Toni Polster stoßen die Verfehlungen kurz vor der EURO 2016 in Frankreich noch heute sauer auf. „Da passierten so viele Fehler wie das Hotel in der Pampa oder ein ermüdender Sponsorentreff zwei Tage vor einem wichtigen Spiel. Ich dränge mich nicht auf, aber mit erfahrenen Personen wie Herbert Prohaska, Andi Herzog, Ivica Vastic oder mir hätte man einen Expertentisch, ein Jour fixe, einrichten können. Von Teamchef Koller bis hin zu Sportdirektor Willi Ruttensteiner waren nur unerfahrene Leute bei der Europameisterschaft. Man hätte die Kräfte bündeln sollen, denn wir haben bei unseren Turnierteilnahmen früher selbst Fehler gemacht, aber Erfahrungen daraus gesammelt.“ Prohaska stimmt dieser Einschätzung nicht zu: „Was hätten wir denn sagen sollen?
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Herbert Prohaska (*1955), genannt „Schneckerl“ für seine in der Jugendzeit üppige Lockenpracht begann seine Karriere bei Ostbahn XI (1970–1972). Weitere Stationen: FK Austria Wien (1972–1980), Inter Mailand (1980–1982), AS Roma (1982–1983) und wieder die Austria Wien (1983– 1989). Nach seinem aktiven Karriereende stand er der Austria Wien (1990–1992 und 1999–2000) und der österreichischen Fußballnationalmannschaft als Trainer bei.
Im Vorfeld war so viel Euphorie, dass es nicht gepasst hätte, vor irgendetwas zu warnen. Und ein Jour fixe hilft nichts, wenn du keine Interna kennst.“ Jugendarbeit Dass Österreich abseits der wankelmütigen Qualifikation überhaupt so gut dasteht, verdankt man nicht zuletzt der Jugendarbeit. So haben die Verantwortlichen im ÖFB und die heimischen Bundesligavereine die nötigen Ressourcen gebündelt, um die Ausbildung immer professioneller werden zu lassen. Die Red Bull Akademien sind dabei federführend, auch Teams wie die Wiener Austria, Rapid Wien oder Sturm Graz haben viele Jungtalente auf ihrem Weg zu gestandenen Profis tatkräftig begleitet. Einig sind sich Polster und Prohaska dabei, dass nicht jeder schnelle Wechsel ins Ausland Sinn macht. „Philipp Prosenik, der momentan auch bei Rapid nicht zum Zug kommt, hat es bei Chelsea und Milan probiert. In solchen Teams musst du aber schon in der Reserve als Stürmer wie am Fließband treffen, sonst wirst du aussortiert.“ Diejenigen, die es aber geschafft haben, sind gestandene
In den Achtz iger- und Neu nzigerjahren Toni Polste war r (*1964) ei ner der erfolg ten und popu reichslärsten österr eich und Sportler, spielte bei de ischen Fußballer r Austria Wie (1982–1987 n ), be beim FC Sevi i Torino Calcio (1987–19 lla (1988–19 88), 91), dem CD nes (1991–19 Logro92), Rayo Va lle 1993), dem 1. FC Köln (1 cano (1992– 993–1998) schließlich be und i Borussia M ’gla 2000). Sein aktives Karrie dbach (1998– reen mit der Austr ia Salzburg 20 de beging er 00. Als Traine stand Polste r dem LASK Linz II (2010– r 2011), dem SC Wiener Vi und seit 2014 ktoria (2011– ) und Admira 2013 Wacker (201 3) bei.
Größen. „Sebastian Prödl hat ein paar starke Jahre bei Sturm gehabt und kam dann über Werder Bremen zu Watford in die englische Premier League. Dort ist er Stammspieler und Leistungsträger, ein Musterbeispiel für einen starken Legionär“, schwärmt Prohaska. Ausblick Für das Qualifikationsfinish ist er teiloptimistisch. „Als Patriot hoffe ich auf einen Erfolg, aber sportlich wird es eine Mammutaufgabe. Wir müssen alle vier Spiele gewinnen. Schaffen wir am 2. September keinen Sieg in Wales, ist es vorbei.“ Im Gegensatz zu Polster könnte sich Prohaska auch vorstellen, dass Koller im Falle einer gescheiterten Qualifikation Teamcoach bleibt. „Und wenn nicht, haben wir starke österreichische Trainer. Ein Hasenhüttl, Stöger oder Herzog könnten das sicher machen.“ Und unter welchen Umständen käme es zu einem Prohaska-Comeback? „Wenn ich alles, was ich besitze, verlieren würde. Dann wäre ich gezwungen, wieder einzuspringen …“
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!ticket live is life
Ein „interstelares“ Heimspiel www.mutausbrueche.at
Wenn die Burg Clam mit lauter schwingenden Hüften, schnipsenden Fingern und ausgelassen feiernden Menschen erfüllt ist, dann weiß man: Parov Stelar lässt nichts aus! Samstagabend, unterwegs ins schöne Mühlviertel – ab zur allseits bekannten Burg Clam! Unzählige Menschen sind gekommen, um das restlos ausverkaufte Konzert-Highlight mit Parov Stelar zu erleben. Ich sehe mich um und jeder hier hat ein kühles Getränk in der Hand und ein richtig entspanntes Lächeln auf den Lippen; Die Show beginnt und schon geht’s heiß her. Auf der Bühne sind drei Bläser
Fotos: Antonia T. Schulz
Die Burg Clam ist für alle Konzertliebhaber ein absolutes Muss, und jedes Jahr im Sommer reisen die unterschiedlichsten Musiker an, um den Leuten einen wunderschönen Abend zu bescheren. Schaut doch mal, ob für euch auch etwas dabei ist!
Tipp!
(Saxofon, Posaune und Trompete), die attraktive Sängerin Cleo Panther (hab mich ein bisschen in sie und ihre unglaubliche Stimme verliebt) und ganz hinten Marcus Füreder (Deckname: Parov Stelar), am DJPult. Ich sehe mich nochmal um und die Leute mit dem entspannten Lächeln auf den Lippen haben jetzt auch einen leichten Hüftschwung eingelegt und die Stimmung bleibt das ganze Konzert über auf dem Höhepunkt.
Antonia T. Schulz, Studentin der Publizistik und Kommunikationswissenschaften, Bloggerin (www.mutausbrueche.at) und nicht zuletzt oeticket.com-Kundin, besucht für !ticket jeden Monat ein Konzert und berichtet darüber. Dieses Mal war sie am 29. Juli auf Burg Clam bei Parov Stelar.
Für Marcus Füreder, der selbst in Linz geboren ist, war dieses Konzert natürlich ein Heimspiel, das er meiner Meinung nach haushoch gewonnen hat. Denn von „Catgroove“ über „Booty Swing“ bis „All Night“ und vor allem mit vielen Songs vom neuen Album war alles dabei, was das Electro-Swing Herz begehrt. Die Burg Clam war für so einen ausgelassenen Abend natürlich die perfekte Location und man konnte einen Abend lang all seine Sorgen ablegen und sich komplett der Musik hingeben. Marcus Füreder hielt sich (ungewöhnlich für ihn) eigentlich sehr im Hintergrund, aber am Schluss zeigte er sich dem Publikum noch mal richtig und nahm tosenden Applaus und Jubel entgegen, den er und seine Band natürlich mehr als verdient haben. Ein sorgloser, beschwingter Sommerabend, der bei einigen ganz bestimmt im Kopf (und im Herzen) bleiben wird!
Kunden, die zu Parov Stelar gingen, kauften auch Tickets für Electric Church, mit „Gabriel“ zwischen 28. September und 13. April in ganz Österreich, für Norbert Schneider im Herbst in Purkersdorf, Wien und Ternitz sowie Culcha Candela am 5. Oktober im WUK. Tickets für alle Veranstaltungen finden Sie auf oeticket.com!
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!ticket highlights
g St n i l l o R e h T
ones
No Filter Wie immer werden die Stones ihren europäischen Fans in Spielberg eine Setlist mit Klassikern wie „Gimme Shelter“, „Paint It Black“, „Jumpin’ Jack Flash“, „Tumbling Dice“ oder „Brown Sugar“ liefern, aber es werden auch ein paar neue Tracks und zufällig ausgewählte Überraschungen aus ihrem beeindruckenden Songkatalog zu hören sein. Die aktuellsten Informationen zum ÖsterreichStopp findet man auf stones-spielberg.at. Ganz wichtig: Überlegt euch eine umweltfreundliche und stressfreie Anreise mit der Bahn oder dem Bus statt mit dem eigenen Auto! Auf oeticket.com gibt es Sonderzug-Routen ab Graz & Linz, Regio-Shuttlebusse aus Leoben, Bruck an der Mur & Kapfenberg sowie Shuttlebusse aus Knittelfeld & Judenburg käuflich zu erwerben. Noch einfacher ist natürlich die An- und Heimreise mit dem Eventbus von oeticket.com aus sämtlichen Bundesländern! 16., Spielberg beim Red Bull Ring 50 Year Anniversary Über fünf Jahrzehnte erstreckt sich seine schier unglaubliche musikalische Karriere: 130 Millionen Alben weltweit und 16 Top-10-Alben verdeutlichen den einzigartigen Erfolg eines charismatischen Künstlers, der nach wie vor zu den überragenden Live-Attraktionen zählt. Pop-Ikone Neil Diamond präsentiert seinen Song-Kanon in einer spektakulären Bühnenshow bis heute einem weltweiten Millionenpublikum, immer wieder überrascht und verzaubert er, begleitet von einem großen Ensemble genialer Instrumentalisten und Sänger, die Besucher seiner Konzerte, die trotz ihrer Größe zu intimen Begegnungen zwischen Künstler und Fans werden.
Neil Diamond
Paul Weller The Modfather is back! Paul Weller ist zweifellos eine der profiliertesten und pophistorisch bedeutendsten Figuren der britischen Musikszene. Von 1976 bis 1982 war er der Kopf von The Jam, der Band rund um die britische Mod-Kultur, die eine neue Eleganz in die Rockmusik brachte: Hier wurde die Attitüde des Punk mit der dunklen Schönheit des New Wave vermählt. Anschließend gründete er mit dem Jazz-Pianisten Mick Talbot die Band The Style Council, die zwischen 1983 und 1989 die wohl edelste aller Pop-Darstellungen umsetzte und ihre extrem eleganten Songs stets mit einer Prise Jazz würzten. Seit den beginnenden 90er-Jahren arbeitet Paul Weller solo – und hat sich auch in dieser Zeit immer wieder neu erfunden.
19., Wiener Stadthalle (D)
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7., Museumsquartier Halle E & 8., Posthof Linz
Fotos: Eric Ryan Anderson (Sting), Manfred Baumann (Gernot Kulis), Live Nation (Neil Diamond), Claude Gassian (The Rolling Stones), Sonja Romei (Ti Amo 3), Barracuda Music (Paul Weller)
September
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Ti Amo 3
Das Spin-off des legendären Metropol-Musicals Die Marones haben manchen Grund zum Feiern, aber die Freude ist nicht ungetrübt. Die Konkurrenz wird immer mörderischer und immer fraglicher das Überleben einer gestandenen Mafia-Familie. Da bleibt auch der in Wien ansässige Zweig der Marones nicht von Problemen verschont. Die Turbulenzen steigern sich zu einem atemberaubenden Herzschlagfinale nach dem Motto: Wenn das nur gut geht! Aber das muss es wohl. Für das Publikum wird auch „Ti Amo 3“ das, was „Ti Amo 1“ und „Ti Amo 2“ waren: zweieinhalb Stunden Italienurlaub im Metropol, garniert mit Melodien von erfrischendem Erinnerungswert.
ab 30., Metropol
Fotos: Eric Ryan Anderson (Sting), Manfred Baumann (Gernot Kulis), Live Nation (Neil Diamond), Claude Gassian (The Rolling Stones), Sonja Romei (Ti Amo 3), Barracuda Music (Paul Weller)
Sting
57th & 9th Auf seiner Tour wird Sting von einer dreiköpfigen Band begleitet, zu der sein langjähriger Gitarrist Dominic Miller, Schlagzeuger Josh Freese und Gitarrist Rufus Miller gehören. Stings aktuelles, zwölftes Solo-Studioalbum, sein erstes Rock/Pop-Projekt seit mehr als einem Jahrzehnt, ist seit letztem November im Handel. Die Sammlung von zehn neuen Songs zeigt Stings stilistische Bandbreite von der rauen, von Gitarren getriebenen ersten Single „I can’t stop thinking about you“ über die Road-Warrior-Symbolik von „Petrol Head“ bis zur Hymne „50,000“. 13., Rankweil Open Air & 14., Wiener Stadthalle (D) Herkulis Das Leben stellt uns Herkules-Aufgaben, jetzt gibt’s die Herkulis-Lösungen dafür! Mit Witz kann man alles lösen! Wirklich alles? Auf seinem Weg zur Unsterblichkeit in den Comedy-Olymp warten auf Gernot Kulis hartnäckige Gegner: hilfsbereite Nachbarn, rosa Elefanten, verschollene Baumarkt-Mitarbeiter, arrogante Katzen, die wilden Stiere von Pamplona, die Fahrradschlösser von Amsterdam, die Fleckenchampions in der Waschküche oder die gefährlichsten von allen, seine eigenen Kinder. Kulis widmet sich auch seiner Familiengeschichte und erzählt vom Helden seiner Kindheit: Papa Kulis. Man muss nicht von Zeus abstammen, um ein Vater-Sohn-Thema zu haben! Begleiten Sie einen hoffnungslosen Handwerker, aber talentierten Mundwerker auf seine Anti-Heldenreise!
Gernot Kulis
Preview am 4., Wiener Stadtsaal
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!ticket kultour
Premierenreigen Ein spannender Theaterherbst erwartet uns. Auffallend ist die Beschäftigung mit der österreichischen Geschichte, aber auch aktuellen Entwicklungen. TEXT: PAUL M. DELAVOS
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klangwelten fAls eine Neuproduktion steht Sergej Proko jews Oper „Der Spieler“ – nach dem Rogleichnamigen teils autobiografischen man von Fjodor Dostojewski – in der Regie t von Karoline Gruber und unter dem Diriga von Simone Young ab 4. Oktober auf dem nd zu Spielplan der Wiener Staatsoper. Passe den Themen Liebe und Verzweiflung, Geld und Spielsucht schrieb Prokofjew eine rauschhafte Musik. GraIn „Music for a while“ verbindet die Komzer Barockspezialistin Christina Pluhar visapositionen von Henry Purcell mit Impro abtionen, die auch schon mal in den Jazz ringen menb Zusam s Diese en. könn eifen schw t von eigentlich sehr Gegensätzlichem nimm die Choreografin Mei Hong Lin als Ausfgangspunkt. Die tänzerische Momentau ab ist , spielt Rolle keine Zeit der in e, nahm sehen. 14. Oktober im Landestheater Linz zu
Über die Klavierbauerdynastie Alt In „Der Engel mit der Posaune“ wird österreichische Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebendig.
bilder und wie man von anderen wahrgenommen wird – zu sehen ab 24. September im Landestheater Linz. Einheimische und Fremde Mit dem Fremdsein beschäftigt sich auch die junge Linzer Autorin Teresa Dopler in „Was wir wollen“: Helene, Sofia und Wolf fahren nach Andalusien, um das Haus ihrer verstor-
benen Mutter zu verkaufen. Doch dort angekommen wollen sie nicht mehr weg – aus sicheren Verhältnissen kommend, lockt nun das Unsichere, das Neue, der Ausstieg – vielleicht nur auf Zeit? Als Sofia auf Juan, einen Feldarbeiter trifft, bemerkt sie den Gegensatz zwischen Einheimischen und Fremden … Das Tiroler Landestheater zeigt die Uraufführung ab 19. November.
Fotos: Jan Frankl, Deutsche Grammophon, Galéria mesta Bratislavy, Johannes Stoll © Belvedere, Wien
as Theater in der Josefstadt bringt am 2. September die Bühnenfassung von Ernst Lothars epochalem Roman „Der Engel mit der Posaune“ zur Uraufführung. Im Mittelpunkt steht die Wiener Klavierbauerdynastie Alt, erzählt wird dabei österreichische Geschichte vom Zusammenbruch der Monarchie bis zum Nationalsozialismus. Mit den letzten Jahrzehnten der Monarchie beschäftigt sich auch Joseph Roths Jahrhundertroman „Radetzkymarsch“, der vom niederländischen Regisseur Johan Simons gemeinsam mit Koen Tachelet im Dezember für die Burgtheaterbühne adaptiert werden wird. „Geächtet“ von Ayad Akhtar behandelt Themen wie Religion, Alltagsrassismus, Selbst-
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BEETHOVEN SOLO
MARIA THERESIA UND DIE KUNST
Kissins Beethoven-Interpretationen live, unter anderem aus dem Wiener Musikverein.
Fotos: Jan Frankl, Deutsche Grammophon, Galéria mesta Bratislavy, Johannes Stoll © Belvedere, Wien
Der russische Pianist Evgeny Kissin beschäftigt sich seit Langem mit Ludwig van Beethovens Kompositionen für Klavier. Die vorliegende Doppel-CD vereint nun ausnahmslos Live-Mitschnitte, die zwischen 2006 und 2016 in unterschiedlichen Konzerthäusern – darunter auch der Wiener Musikverein, den Evgeny Kissin zu einem der schönsten und inspirierendsten Aufführungsorte überhaupt zählt – entstanden sind. Die Auswahl der Stücke und deren beeindruckende Interpretation zeigen dabei auch die musikalische und menschliche Entwicklung Beethovens. Erschienen bei: Deutsche Grammophon
Die Schau „Maria Theresia und die Kunst“ bringt spannende Details ans Licht: So war die Monarchin in ihrem Kunstverständnis sehr frei und unverbildet. Sie beschäftigte zeitgenössische Künstler aller Metiers und bewies damit ein sehr progressives Kunstverständnis. Ein eigener Teil der Ausstellung befasst sich mit ihrem Bezug zum Belvedere. „Es war die Entscheidung von Maria Theresia und ihrem Sohn Joseph II., die kaiserlichen Sammlungen von der Stallburg in das ehemalige Repräsentationsschloss Prinz Eugens zu verlegen. Damit wurde das Belvedere im Jahr 1777 als Bildungsinstitution und Museum erstmals für alle BürgerInnen frei zugänglich“, so Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere. bis 5. November, Unteres Belvedere
Studieren an der SAE Theoretisch kannst du überall studieren, praktisch nur am SAE Institute Wien! Das SAE-Institute ist weltweit der größte private Bildungsanbieter für Studiengänge, Aus- und Weiterbildungen im Bereich Tontechnik, Webdesign & Development, Digital Film & Animation sowie Game Arts & 3D. Die Wiener Medienschule kann auf 30 Jahre Erfahrung zurückblicken und unterscheidet sich von staatlichen Hochschulen durch den besonders hohen Praxisanteil. Nach Vermittlung von technischen Grundlagen entwickelst du rasch bereits deine ersten Computerspiele, nimmst Musik in SAE-eigenen Tonstudios auf oder bringst mithilfe professionellen Equipments Kurzfilme auf die Leinwand. Hier lautet der Grundsatz „Learning by doing“, daran hält das Team der SAE fest und schafft sämtliche Fähigkeiten, die dir ermöglichen, erfolgreich in der Medienwirtschaft durchzustarten. Neben den zahlreichen Workshops, die kostenlos für InteressentInnen angeboten werden, finden regelmäßig „Open House Days“ statt. Dieser Tag bietet Studieninteressierten die Möglichkeit, das Angebot der SAE Wien kennenzulernen. In Form von Präsentationen, Infovorträgen, Besichtigung der Studios, Arbeitsplätze und Räumlichkeiten sowie persönlichen Kontakt zu den FachvertreterInnen, unterstützt dich das Team mit wichtigen Informationen zur Studienwahl. Der nächste „Open House Day“ findet am 17. November 2017 statt. Weitere Informationen zur Ausbildung am SAE Wien Institute sind auf www.sae.edu/aut/de abrufbar.
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MUNDPROPAGANDA Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. Oder? (sb)
LIVE Comeback Kid – Outsider Dereinst klassisches Geschrote, nun zwischen Pop-Punk & Hardcore changierend: nicht gänzlich willkommene Progression.
LIVE Paradise Lost – Medusa Erstaunlicherweise wieder irgendwo zwischen „Gothic“ und „Lost Paradise“ angesiedelt: die Gorgone grollt gewaltig!
Kim Kärki – Eye For An Eye Im Gegensatz zum Vorgänger ist das 2. Soloalbum des Kulturwissenschaftlers angenehm sanft, intim und warm geraten.
Spielwiese Let the beat control your: Feisar! Die WipEout Omega Collection beschert uns einen rasanten, chilligen und zugleich zeitlos guten Retro-Spielesommer. TEXT: JOACHIM SCHMIDA WipEout Omega Collection Sony Interactive Entertainment für PlayStation 4
PLUS
Da ist es wieder – das oft kopierte und doch unerreichte WipEout-Spielgefühl: Wir steuern unser Vehikel durch scharfe Kurven, schwindelerregende Loopings und senkrechte Gefälle. Ballern mit unseren gewonnenen Items auf Kontrahenten oder versuchen in einem nahezu meditativen Geschwindigkeitsrausch Strecken und Runden zu meistern. Durch die Kombination mit der stimmigen Elektro-Musik, dem futuristischen Design und dem unvergleichbaren Fahrgefühl ist die Omega Collection ein überaus gelungener Backflash in die 90er und damit eine geglückte Rückkehr zu einem der prägendsten Rennspiele jener Epoche. Die Kollektion umfasst die Titel „WipEout HD“, „WipEout HD Fury“ und „WipEout 2048“, läuft in atemberaubender 1080p-Grafik mit einer Bildfrequenz von 60 Hz und bietet 46 unterschiedliche Gefährte, einen Haufen Spielmodi und natürlich den typischen Soundtrack. Leider bekommen wir wieder kein gänzlich neues WipEout vorgesetzt. Und MINUS was das „Balancing“ betrifft, so seien Neulinge gewarnt: Viel Übung ist nötig, um sich mit den Sci-Fi-Boliden vertraut zu machen und die Rennen erfolgreich zu meistern. Sprich: Es wird sehr schnell ziemlich „tricky“. Wenn alle Nachkömmlinge des Future-Racers EDM-Acts sind, dann kann FAZIT man WipEout gut und gerne als The Prodigy des Genres bezeichnen: originell & kreativ wie die Breakbeat-, Acidhouse-, Techno- & Electronica-Pioniere aus Essex.
Chelsea Wolfe – Hiss Spun Eindringliche Melodien, die sich in der Pracht und Herrlichkeit eines Seelentumults suhlen: Eskapismus par excellence!
Angus & Julia Stone – Snow Mit ihrem melancholischen Folkpop erinnern die Aussie-Geschwister an „Gilmore Girls“: emotiv, aber stets sehr flauschig.
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Uncharted: The Lost Legacy Unsere Lieblingsspieleschmiede Naughty Dog schickt uns wieder auf ein neues Abenteuer – mit Schatzjägerin Chloe Frazer!
XCOM 2: War of the Chosen Eine umfassende Erweiterung für unser Spiel des Jahres 2016 – rundenbasiertes Strategen-Herz, was willst du mehr?
Hellblade: Senua’s Sacrifice Im neuesten Streich von Ninja Theory begeben wir uns als keltische Kriegerin auf einen Höllentrip in die Unterwelt.
Fotos: Hersteller, Dor Film Harald Sicheritz
HEISSE NEUERSCHEINUNGEN:
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!ticket media QUEENS OF THE STONE AGE
Villains
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Mit „Villains“ schlittert das lose Kollektiv rund um Josh Homme in neue, wenngleich auch nicht exotische oder gar inadäquate Gefilde – man erahnt hie und da den Groove von „… Like Clockwork“ und beinah wehmütige Erinnerungen an ihre Frühzeiten („The Evil Has Landed“), doch die ungehobelte Attitüde lässt überdeutlich auch den Charme von Them Crooked Vultures erahnen, Hommes Supergroup mit Dave Grohl und John Paul Jones. Und den-
APOKALYPTISCHEN REITER
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Der rote Reiter Vorab: „Tief.Tiefer“ wird mit der zehnten Reitermanie mühelos überrundet, die Vollblüter sehen tatsächlich endlich wieder rot: Die Thüringer haben Bock auf Härte und Stakkato wiedergefunden, machen manchmal sogar mit Rammstein-Reminiszenzen aufhorchen. Aber keine Sorge: Epik, Dynamik, Hooklines und Atmosphäre beherrschen sie nach wie vor aus dem Effeff, „Der rote Reiter“ lädt nach einer rabiaten Prügelei nur zu gern auch zum nonchalant-fidelen Tanze. (sb)
noch ist da mehr: „Villains“ klingt gelöster, flockiger – alles tönt frisch, wohltemperiert und mitreißend, indes – wie auch die Foo Fighters – perfekt auf Spontaneität, die eigentlich gar keine ist, getrimmt. Gerade „Fortress“ zeigt, zu welchen Glanztaten sich Homme aufschwingen kann, und sein Talent, zu einem Pilzkopf des aktuellen Jahrtausends zu gereichen. Andernorts springt der Bass lässig umher, Troy Van Leeuwen hat nicht nur die aktuelle Chelsea Wolfe veredelt, sondern zeichnet auch hier für einen Sog an schaukelnden Gitarrenwänden, die sich nicht selten im Wagnis um chillige Synthie-Sounds und frivole Disco-Beats (das bowieske „Feet Don’t Fail Me“, „Un-Reborn Again“) ranken, verantwortlich. Und Homme selbst? Der brilliert verschmitzt, smart und muskulös zugleich, lässt „Villains“ im Gesamteindruck gleichermaßen stramm wie einfühlsam erklingen – die adoleszente Hitzigkeit Kyuss’, Hommes staubige Wurzeln, sind wohl irreversibel ad acta gelegt und stroboskopdurchflutetem Kokain-Pop gewichen. (sb)
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MYRKUR
THE NATIONAL
Sleep Well Beast Viel zu lange haben wir nach dem exzeptionellen „Trouble Will Find Me“ warten müssen, doch „Sleep Well Beast“ entschädigt um ein Vielfaches: Bei The National ist das Glas nicht einmal halb leer, Trübsal trieft aus allen Poren – wenngleich das Locken mit herrlich gequälten Gitarrensoli und Electronica-Sprenkel selten aber doch etwas Licht durch die Diesigkeit gleißen lässt. Es ist ein subtil schönes Klagelied, das einen gedrückt, dabei aber euphorisch zurücklässt. (sb)
BEATSTEAKS
LIVE Mareridt Hat man bisher vielleicht etwas Autarkie vermisst und den Überhang aus Ulver- und Burzum-Anleihen mokiert, gelingt dem dänischen Model mit „Mareridt“ eine atemberaubende Irrfahrt zu seinen inneren Dämonen. Gerade die Bandbreite Myrkurs engelsgleicher Stimme (auf zwei Stücken ergänzt durch Chelsea Wolfe), aber auch die diverse Instrumentierung lassen „Mareridt“ zu einer intensiven Tour de Force außerhalb jedweder Genregrenzen gereichen. (sb)
Yours „Wie kannst du bei den Beatsteaks ruhig sitzen bleiben?“, fragen die Ärzte auf „Unrockbar“ – und Farin ist neben Stereo Total, Jamie T & Deichkind auch einer der illustren Gäste auf dem neuen Doppelalbum (!). Verschwiegen wurde hingegen der Beitrag von „Strahlemann“ aus „Hot Shots!“, denn „Yours“ klingt wie ein buntes Gute-Laune-Mixtape, zwischen den Weichspüler-Genres changierend. Ob da trotz Schmusesound die bornierten Oldschooler lang zürnen können? (sb)
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Baumschlager
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Harald Sicheritz drehte seine Militärsatire „Baumschlager“ größtenteils in Israel. Der Regisseur im Gespräch. TEXT: ANDREAS UNGERBÖCK
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ignet sich der Nahost-Konflikt als Thema für eine recht heftige Satire? Geht es nach Harald Sicheritz, dem Spezialisten für erfolgreiche Komödien („Hinterholz 8“, 1998, steht mit mehr als 600.000 Besuchern wohl für immer an der Spitze der österreichischen Kinocharts), dann sehr wohl. Also schickt er den österreichischen UNO-Offizier Werner Baumschlager (als „reiner Tor“ gespielt von KabarettStar Thomas Stipsits) zu einer heiklen Mission zurück auf die Golan-Höhen, obwohl der UN-Einsatz schon beendet ist. Was seine Frau Martha (Gerti Drassl) nicht ahnt, ist, dass ihr Ehemann nicht nur eine, sondern gleich zwei Geliebte im Nahen Osten hat: die israelische Offizierin Sigal (Meyrav Feldman) und die libanesische Generalstochter Rania (Moran Rosenblatt). Kaum betritt Baumschlager israelischen Boden, den er gerade erst verlassen hat, nimmt das Chaos seinen Lauf, in das in der Folge nicht nur er selbst und die drei Frauen, sondern auch israelische und arabische Generäle, zwei UN-Sonderermittler, eine Gruppe Gangster und viele Ziegen verstrickt sind. Koproduktion Israel-Österreich Entstanden ist das Projekt, die erste Spielfilm-Koproduktion zwischen Österreich und Israel, auf Vorschlag des prominenten israelischen Produzenten Micha Shagrir, der leider die Fertigstellung des Films nicht mehr erlebte – ihm ist „Baumschlager“ auch gewidmet. „Ich war zunächst mit der
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Baumschlager Thomas Stipsits wird von Harald Sicheritz ab 22. September auf die Golan-Höhen geschickt. Ebenfalls mit dabei: Meyrav Feldman, Moran Rosenblatt und Gerti Drassl.
Ausrichtung nicht ganz einverstanden, erst als die junge israelische Autorin Mayaan Oz das Buch mehr aus dem Blickwinkel der drei Frauen umschrieb, konnte ich mir das vorstellen.“ Gedreht wurde mit „geringem Budget“ fast ausschließlich in Israel, tatkräftig unterstützt von den KoproduktionsPartnern. „Dabei“, so Sicheritz, „war es komischerweise leichter, für den Film Minen explodieren zu lassen, als am echten Grenzübergang zum Libanon zu drehen.“ Dieser musste aufwendig nachgebaut werden. Voll des Lobes ist der Regisseur nicht nur über seine beiden heimischen Kräfte, sondern auch über die zwei israelischen Hauptdarstellerinnen: „Dass das Drehbuch funktioniert, erkannte ich vor allem an den Reaktionen von Meyrav und Moran, die Feuer und Flamme für das Projekt waren.“ Dabei wird den beiden Frauen einiges abverlangt – unter anderem in
einem recht heftigen Nahkampf, den sie „mit großer Hingabe“ (Sicheritz) bestritten. Reaktionen Die zwei gewagtesten Punkte in „Baumschlager“ sind sicher, dass den Generälen hüben wie drüben der Friedensschluss gar nicht recht ist, weil er ihre Existenzberechtigung bedroht, und dass die UNMission neben manchem Guten auch viel Schaden angerichtet hat – eine Klage, die man ja auch aus anderen Ländern kennt. „Gerade in einer Komödie – ich selbst spreche ja eher von einer Satire – kann und soll man solche Dinge ansprechen“, sagt Sicheritz, der „sehr gespannt ist auf die Reaktionen des österreichischen Publikums“. Geht man nach den Ergebnissen seiner bisherigen Filme, muss er sich wohl nicht allzu viele Sorgen machen.
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José Feliciano & Klaus Pruenster am tipp3 Walk of Stars!
Am 7. September verewigen sich zwei Legenden am tipp3 Walk of Stars wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: José Feliciano, längst eine Latin-Legende und Weltstar, der im Herbst neue Projekte gleich im Dutzend veröffentlicht. Darunter sind ein Tribute an seinen Klassiker „Feliz Navidad“ und ein Cover-Album mit den Songs seines verstorbenen Freundes Supermax Kurt Hauenstein. Und Klaus Pruenster, der mit „Wunderwelt“ einen der größten Hits der NDW der 1980er Jahre ablieferte – und gemeinsam mit Feliciano den Ralph McTell-Oldie „Streets of London“ für sein aktuelles Album „Timeless“ neu einspielte. Das Konzert der beiden am Gelände der Liliputbahn wird für Fans live auf den riesigen Videoscreen am Riesenradplatz übertragen (freier Eintritt). Als Special Guest ist Jelena Krstic, eine der beeindruckendsten Stimmen aus Serbien mit dabei, die seit einem Jahr auch mit Feliciano zusammenarbeitet. www.walk-of-stars.com
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WILDE MAUS von und mit Josef Hader Berlinale-Wettbewerb im Februar, mehr als 500.000 Kinobesucher im deutschsprachigen Raum, und ab 1. September gibt es die „Wilde Maus“, den ersten Kinofilm, bei dem Kabarettist Josef Hader als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller mitwirkt, endlich auch auf DVD, Blu-Ray oder als Download. Die "grimmige, staubtrockene Komik des Niedergangs" (Süddeutsche Zeitung) wird fürs Heimkino von üppigem Bonusmaterial – unter anderem ein Gespräch mit Maurice von Bilderbuch – begleitet.
Wir verlosen fünf Stück der DVD – Infos und Teilnahmebedingungen siehe ticketmagazin.com („!ticket Gewinnspiele September 2017“)!
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Pur und ehrlich „Tri-tra-tralala, der Kaschperl ist schon wieder da!“ Das könnte ich singen. Laut singen. Damit es alle hören. Das würde gut passen. Denn genau so komme ich mir manchmal vor. Wie ein Kaschperl. Ein alter Kaschperl. Früher bin ich ja eher das lässig-gefährliche Krokodil gewesen. Lakotz! Ich hatte eine große Gosch’n, eine riesengroße Gosch’n. Zumindest manchmal. Aber irgendwann hat sich alles geändert. Ganz, ganz schnell. Die Zeit ist losmarschiert und hat mich in ihrem Rucksack mitgenommen. Die Zeit ist eine launische Forelle
SEX SELLS Georg Biron
und zugleich ein hinterfotziger Mörder. Denn neuerdings häufen sich in meiner Welt die traurigen Todesfälle. Viel zu viele Freundinnen und Freunde sind 2017 schon gestorben. Leben, Tod und Sex! „Manchmal weiß ich nicht: Bin ich ein Mensch oder ein Wiener?“ hat mir der legendäre Helmut Qualtinger eines Nachts, vor vielen, vielen Jahren, mit einem leeren Glas Bier an der Theke stehend, zugerufen. Und ich antwortete: „Wir Wiener sind die Indianer
Europas!“ Zwei Wochen später war er tot. Der Tod führt häufig seine Sichel äußerln, und ich weine bittere Tränen, wie zuletzt beim Wolfgang Jelinek vom „Café Engländer“, der mein Schulfreund war. Immer öfter verneige ich mich neuerdings vor den schlampigen Musen und gedenke der nächtlich Gefallenen und Verwundeten sowie der kratzfesten Überlebenden. Und dann weiß ich wieder, was den Tod vom Leben unterscheidet: Es ist der Sex! Mit ihm klammere ich mich an die Welt.
Gewinnspiele in dieser Ausgabe finden Sie auf den Seiten 3–4, 14–16, 18–20 und 30–31, mehr Informationen & Teilnahmebedingungen auf ticketmagazin.com. Sie können über das Gewinnspielformular auf ticketmagazin.com („!ticket Gewinnspiele September 2017“) oder per E-Mail (gewinn@ticketmagazin.com) mitspielen. Einsendeschluss ist der 15. September 2017.
Das nächste !ticket erscheint am 27. September 2017.
LASTNEWS
Mit ihrem neuen Album „Heartbreak Century“ (erscheint im Oktober) machen Sunrise Avenue am 21. November Station in der Wiener Stadthalle (D)! Bereits ab Ende September zeigt „Break The Tango“ im Wiener Museumsquartier, dass Tradition und Moderne sehr wohl zusammenpassen. Zu ihrem 25-jährigen Jubiläum wird es am 19. Oktober mit Andrea Berg „hautnah“ und sehr intim in der Wiener Stadthalle (F).
impressum
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Lektorat: Gunther Natter Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen, Veranstalter, siehe Copyright Cover: VBW Medieninhaber, Eigentümer, Redaktionsanschrift: CTS Eventim Austria GmbH, !ticket Eventmagazin, Heumühlgasse 11, 1040 Wien Designkonzept, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager Grafik Lifestyle: Julia Wiesmayer Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin
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Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteur & Chef vom Dienst: Stefan Baumgartner Anzeigen: Mag. Thomas Keuschnigg, Mag. Roberta Scheifinger Anzeigenproduktion & Verrechnung: Susanne Franzl Redaktion/Kolumnisten: Rouven Ahl (ra), Stefan Baumgartner (sb), Amina Beganovic (ab), Georg Biron, Paul M. Delavos B.A. (pmd), Robert Fröwein (rf), Walter Gröbchen, Alexander Haide (ah), Josefina „Joe“ Danzinger (jd), Mag. Joachim Schmida (js), Antonia T. Schulz (as), Andreas Ungerböck (au), Andy Woerz Cartoons: Bertram Haid (BAES Cartoons)
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