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!ticket Österreichs Eventmagazin Nr.1
Tatsächlich Liebe!
Österreichische Post AG / MZ 15Z040254 M, CTS Eventim Austria GmbH, Mariahilferstraße 41–43, 1060 Wien; Preis: € 2,90
Eine Zeitreise in und durch das Universum der Boybands. KREISCHALARM!
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Damit sind Sie live dabei!
NICHT FISCH NICHT FLEISCH Nickelback gilt als meistgehasste Band der Welt. Warum eigentlich?
Feel Good Hit of the Summer Khruangbin, Paul Kalkbrenner, Queens of the Stone Age, Korn, Patti Smith und das Not Afraid Festival locken in die METAStadt
TRICKY NIKI
Mit seinem einzigartigen Mix aus Bauchreden auf höchstem Niveau, großer Zauberkunst und Wahnsinnspointen bringt Tricky Niki Entertainment auf ein neues Level!
größenwahn
In Z u sa mmenarb eit mit der Falco Privatstif tung
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NICKELBACK Seit gut 20 Jahren gelten die Kanadier von Nickelback als meistgehasste Band der Welt. Das wird sich nicht mehr ändern, ist dem Quartett aber auch völlig egal. Mit Antipathie lässt sich schließlich viel Geld verdienen.
14 Underneath your clothes
A
lle paar Monate flammt eine Debatte über Kleidungsvorschriften an Schulen auf, vergangenes Jahr forderte etwa nicht nur die FPÖ ein Jogginghosen-Verbot, auch machten im Herbst gleich drei Schulen – eine Privatschule in Klagenfurt, eine Mittelschule im Salzburger Flachgau, sowie ein Gymnasium in Stockerau – mit einer neuen Hausordnung von sich hören, in Kärnten ging die hierauf folgende Empörung gar so weit, dass ein Mädchen der Schule verwiesen wurde. Nun mag man zu lässig sitzenden Kappen, Jogginghosen, Leggins oder bauchfreien Tops und tiefen Ausschnitten stehen wie man will, man mag sie für unpassend halten und der Meinung sein, dass in einer Bildungseinrichtung Kindern auch gezeigt werden muss, wie wichtig die passende Kleidung später im Berufsleben sein kann – im selben Atemzug aber zudem (und gerade bei Mädchen) über ein selbst verschuldetes Risiko der „übermäßigen Sexualisierung” zu sprechen, ist ein wagemutiger Schritt aufs Glatteis. Insbesondere, wenn man wie in Salzburg geschehen die Mädchen nicht nur vor den vermeintlich gierigen Blicken gleichaltriger Buben, sondern auch des erwachsenen Lehrpersonals (!) „schützen möchte”. Die berechtigte Replik: Dies würde Mädchen suggerieren, dass sie mit ihrer Kleidungswahl schuld an Übergriffen wären. Wir waren alle mal jung und wissen es nur zu gut: Je mehr etwas verboten ist, desto interessanter wird
es – insbesondere in einem Entwicklungsstadium, wo eine Persönlichkeitsfindung und natürliche Rebellion gegen die Welt der Erwachsenen dazu gehört. Warum können Schulen kein Raum sein, in dem sich junge Menschen entfalten und ausprobieren können? Nicht nur, aber auch durch Mode? Die Wahl der Kleidung ist vor allem in diesem Alter ein wichtiges Mittel zur Selbstfindung und auch zur Festigung des eigenen Selbstbildes. Ja, „Kleider machen Leute”, aber ein respektvoller Umgang miteinander, zwischen SchülerInnen aber auch SchülerInnen und LehrerInnen sollte unabhängig von der Kleidung selbstverständlich sein. Die Schule ist allein für das Lehrpersonal ein Arbeitsplatz, für Jugendliche ist es ein Ort, der sie (im Optimalfall) auf einen solchen vorbereitet, aber viel mehr ein Ort, an dem sie Zwischenmenschliches lernen, Werte mitbekommen und andere Lebensrealitäten kennen- und respektieren lernen. Auch auf der Konzertbühne ist die Kleiderwahl Teil des künstlerischen Ausdrucks, der mannigfaltig geraten kann: Max Raabe ist, wenn er lässig ans Klavier gelehnt Chansons aus den Zwanzigern und Dreißigern vorträgt, freilich im Frack gewandet. Björk sorgt mit ihrer Kostümierung für einer Verkörperung der Flora und Fauna, die sie besingt. Nicht nur Victoria de Angelis, sondern auch ihre männlichen Mitstreiter von Maneskin transportieren mit viel nackter Haut die Selbstbestimmung auch über
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den Körper, die sie besingen. Und Iggy Pop nennt vermutlich nicht einmal ein TShirt sein Eigen, sondern setzt dem seinen krokodilledernen Oberkörper entgegen. Aber nicht nur in den Schulen, auch bei Konzerten kommt Nacktheit nicht immer gut an: So zog vergangenen Winter bei einem Konzert in einem Bamberger Jugendzentrum der Veranstalter den Stecker, weil der Gitarrist sein T-Shirt auf der Bühne auszog. Seine Argumentation: Die BesucherInnen des Konzertes hätten sich durch die Geste unwohl fühlen können. Mit Aussagen wie dieser habe ich gleich zwei Probleme: Es wäre der Gesellschaft (und das über sämtliche Kulturkreise hinweg) dienlich, nackte Haut nicht in jedwedem Kontext zwangs-sexualisieren zu müssen – und sich daraus gar etwaige übergriffige Freibriefe abzuleiten. Desweiteren sehe ich es als problematisch an, ein potentielles Unwohlsein (oder gar Fehlverhalten) einer Gruppe nicht einem progressiven Diskurs zu stellen. Denn auch das ist schlichtweg Bodyshaming – und hier sind sich ob dessen unzeitgemäßen Charakters wohl die meisten einig. Wenn mich als Lehrer oder Konzertbesucher ein Bauchnabel oder Oberschenkel erregt, ist es möglicherweise an der Zeit, meine eigene Gedankenwelt zu hinterfragen und einen Berufswechsel, wie auch einen der Freizeitgestaltung anzudenken. Stefan Baumgartner (Chefredakteur)
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JAN FEB MAR APR MAI JUN JUL AUG SEPT OKT NOV DEZ
IN DIESER AUSGABE
[12] Literatur Stefanie Sargnagel reist ins ländlichste Amerika, Dirk Stermann plaudert mit einer Holocaust-Zeitzeugin und ein Buch gibt Einblicke über die braune Seite der Popmusik [14] Nickelback sind seit gut 20 Jahren eine der meistgehassten Bands der Welt. Warum? [16] METAStadt von Korn über Queens of the Stone Age bis hin zu Patti Smith [18] Boybands eine Zeitreise von Take That zu Tokio Hotel, von den Beatles bis zu BTS [20] Ybbsiade zahlreiche Spaßvögel brüten in Ybbs einen Haufen lustiger Schmähs aus [24] Vince Ebert über gesellschaftliche Widersprüche und Veränderungen der Welt – mit Mut zur Kontroverse
Des Teufels Bad. Vor einem Jahrzehnt sorgten Veronika Franz und Severin Fiala mit ihrem Spielfilmdebüt „Ich Seh Ich Seh” international für Furore. Jetzt meldet sich das österreichische Regie-Duo mit „Des Teufels Bad” zurück – und das gleich auf der ganz großen Bühne: Das abgründige Historiendrama feiert seine Weltpremiere im Hauptwettbewerb um den Goldenen Bären auf der diesjährigen Berlinale! In der Hauptrolle des von Kameramann Martin Gschlacht bildlich umgesetzten Psychogramms beeindruckt Anja Plaschg aka Soap&Skin, die zudem auch die Filmmusik komponiert hat. Neben ihr spielen auch Kabarettist, Schauspieler und DJ David Scheid, den man nicht nur von den Bühnen des Landes und von TikTok, sondern etwa auch aus der Mockumentary „Dave” auf ORF 1 kennen sollte, sowie Maria Hofstätter, die wir u. a. in „Indien”, „Hundstage”, sowie „Braunschlag” gesehen haben. Basierend auf historischen Protokollen entführt „Des Teufels Bad” in das harte, freudlose und von Arbeit geprägte bäuerliche Oberösterreich des Jahres 1750: Agnes (Anja Plaschg), frisch verheiratet, findet in der fremden Welt ihres Mannes (David Scheid) und ihrer strengen Schwiegermutter (Maria Hofstätter) keinen Platz. Immer weiter zieht sich die tiefreligiöse und hochsensible Frau in sich selbst zurück, bis ihr schließlich ein erschütternder Gewaltakt als einziger Ausweg aus ihrem inneren Gefängnis erscheint. n Der Film startet am 8. März in den österreichischen Kinos. Soap&Skin spielt live Ende Juni am Lido Sounds, und David Scheid spielt sowohl „Als die Welt noch eine Scheibe war” als auch „Dave on Stage” laufend auf den Kabarettbühnen quer durch Österreich.
Tagesaktuelle Neuigkeiten: oeticket.com/magazine ARCADIA LIVE PRÄSENTIERT
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08.03.2024 INNSBRUCK OLYMPIAHALLE
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12.04.2024 WIENER STADTHALLE
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30.08.24 KUFSTEIN, FESTUNG 21.12.24 WIENER STADTHALLE
MY UGLY CLEMENTINE PRESENTED BY RADIO FM4 13.09.2024 WIEN ARENA OPEN AIR
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JAN BÖHMERMANN & DAS RUNDFUNK TANZORCHESTER 28.01.2025 WIENER STADTHALLE TICKETS.ARCADIA-LIVE.COM
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Fotos: Richard Beland, Amazon MGM Studios, Filmladen
Saltburn. Es war vermutlich ein Film-Highlight des letzten Jahres: „Saltburn”, der Thriller von Emerald Fennell. Es sind vor allem (Spoiler!) drei Szenen, die den ohnehin schon grotesk-verstörenden Film durch die sozialen Medien geistern ließen, und für alle zeichnete insbesondere Barry Keoghan alias Oliver Quick verantwortlich: So befriedigte er Venetia Catton (Alison Oliver) oral, während sie ihre Periode hat. So etwas gab es in popkulturell breitgetretenen Filmen bisher selten. Auch, dass er sich später nackt aufs Grab von Felix Catton (Jacob Elordi) legte und das feuchte Erdreich penetrierte, sorgte für Aufsehen. Noch viel mehr aber die etwas früher im Film platzierte Szene, als Felix noch unter den Lebenden weilte und in die Badewanne masturbierte – und Oliver das abfließende Wasser hierauf genüsslich aufschlürfte. Das ruft vielleicht Ekel hervor, aber glattpolierte Figurenentwürfe interessieren gerade die Generation Z immer weniger. Während soziale Medien täglich von scheinbar makellosen, oberflächlichen Menschen überflutet werden, sieht man in Filmen und Serien nun lieber Tiefgang und Absurdes. Nachvollziehbar, dass der Hype auch auf den geschickt gewählten Soundtrack überschwappt, so geschehen bereits zuletzt bei Kate Bushs „Running Up That Hill”, das dank „Stranger Things” einen zweiten Frühling verpasst bekam. Bei „Saltburn” wurde diese Ehre „Murder on the Dancefloor” von Sophie Ellis-Bextor aus dem Jahre 2001 zuteil, zu dem Oliver im Film einen beschwingten Nackttanz vollführt. n Sophie Ellis-Bextor gastiert am 16. März im WUK, für das Konzert sind noch Resttickets vorhanden! Bitte aber die Kleider beim Tanzen anbelassen!
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DIE MÖNCHE DES SHAOLIN KUNG FU
MASTERS OF DIRT TOTAL FREESTYLE TOUR 15. - 17.03. Wien 23. - 24.03. Salzburg
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PETER KRAUS FEIERT SEINEN 85. GEBURTSTAG SONNTAG
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SAMSTAG
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17.05. Amstetten 24.05. Linz 25.05. Wien 26.05 Leoben 29.05. Hollabrunn 31.05. Wiener Neustadt 01.06. Eisenstadt 02.06. St. Pölten
06.06. Götzis 07.06. Innsbruck 08.06. Villach 09.06. Salzburg 10.06. Graz 11.06. Klagenfurt 12.06. Grafenegg 13.06. Stockerau 15.06. Weiz
Generalintendant Alfons Haider
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11. Juli bis 17. August 2024
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GEORGE BERNARD SHAWS „Pygmalion“
Musik von
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SCHEINWERFERLICHT Unser Cover steht diesmal im Zeichen des Größenwahns, der neuen Show von Tricky Niki, welche am 5. März im Wiener Gartenbaukino Premiere feiert. Weiters beleuchten wir das faszinierende Phänomen der Boybands: Von Take That bis Tokio Hotel werfen wir einen Blick auf die Entwicklung und den Einfluss dieser Bands auf ihre Fans. Live-Termine inklusive.
Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin
Ein herzliches Willkommen an unseren redaktionellen Neuzugang Astrid Exner. Sie wird in ihrer Kolumne ab sofort (auch) feministische Themen beleuchten und uns mit ihren Perspektiven bereichern. Wir wünschen Ihnen einen unterhaltsamen Monat voller inspirierender Live-Momente! Roberta Scheifinger
TICKETS ZUM VALENTINSTAG SCHENKEN
GEWINN SPIELE Die Gewinnspiele der aktuellen Ausgabe finden Sie auf den Seiten 16–17 und 18–19. Zu gewinnen gibt es: • je 1x2 Tickets für jedes Konzert 2024 in der METAStadt • 2 „This Life”-Platten von Take That Eine Teilnahme an den Gewinnspielen ist möglich auf oeticket.com/magazine im Beitrag „!ticket Gewinnspiele Fenruar 2024“. Hier finden Sie auch Informationen und Teilnahmebedinungen zu unseren Gewinnspielen und Datenschutz. Einsendeschluss ist der 15. März 2024.
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Fotos: Poolbar Festival (Tones And I), Frank Lebon (The Smile), Carlota Figueras (Zucchero), Cherie Hansson (METAStadt), Universal Music (Take That)
Das Poolbar Festival bietet auch im Jahr nach dem großen 30. Jubiläum (und zwar vom 4. Juli bis 11. August, in Feldkirch) wieder ein großartiges Line-up für Fans von Nischen bis Pop: Mit Tones And I (Foto) holt man sich gleich eine Weltgröße nach Vorarlberg. Ihr Lied „Dance Monkey” ist der meistgestreamte Song einer weiblichen Künstlerin auf Spotify weltweit – eine Leistung, die selbst von Taylor Swift (!!!) nicht erreicht wurde. Aber auch die weiteren ersten Namen lassen sich sehen (und hören), darunter freuen wir uns u. a. auf Molden & Seiler, Cari Cari, Kaffkiez, Leftovers (die ja bekanntlich gerade mit Wanda Weihnachten gefeiert haben), sowie Stefanie Sargnagel, die eine amüsant-spannende, brandneue Lesung kredenzt. Das Klassik am Dom findet dieses Jahr zwischen 11. Juli und 24. August am Domplatz Linz statt und ist dieses Jahr stilistisch noch breiter aufgestellt als bisher: Eröffnet wird der bunte Veranstaltungsreigen am 11. Juli von Jazz-Weltstar Diana Krall, dicht gefolgt vom heimischen Erfolgsduo Pizzera & Jaus am 12. Juli. Hierauf folgt am 25. Juli ein Abend mit den Fantastischen Vier, sowie am 26. Juli mit „Tonight” ein Best-of der schönsten Musicalhits mit Mark Seibert, Lukas Perman, Daniela Dett, Ana Milva Gomes und vielen mehr. Beendet wird der Juli-Reigen am 27. Juli von Zucchero (Foto), der sich auf „Overdose D’Amore”-Tour befindet. Am 23. August begrüßen wir mit Anna Netrebko die größte Sopranistin der Gegenwart, die gemeinsam mit Eheman und Tenor Yusif Eyvazov und dem Symphonieorchester der Volksoper Wien für einen unvergesslichen Open-Air-Abend am Domplatz sorgen wird. Beendet wird der bunte, sommerliche Reigen schließlich am 24. August von Peter Cornelius mit Band.
The Smile – die Supergroup bestehend aus Thom Yorke und Jonny Greenwood von Radiohead sowie Tom Skinner von Sons Of Kemet – veröffentlichte im Jänner nicht nur mit ihrer neuen Single „Friend of a Friend” einen Vorboten ihres kommenden zweiten Albums „Wall of Eyes”. Gleichzeitig kündigte man auch für den 22. August einen Besuch mit James Holden in der Open Air Arena an!
UNTERHALTUNG PUR FÜR DEN GUTEN ZWECK
Endlich ist es wieder soweit!
WERNER BRIX
lädt zum jährlichen Bene昀z mit Kabarett und A Capella ins Globe Wien. Diesmal unterstützt von INA
JOVANOVIC LYDIA
PRENNER-KASPAR STEFAN
HAIDER und DIE ECHTEN
4. März um 19:30 im GLOBE WIEN
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Karten wie immer bei
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matters?
Mit seinem neuen Programm „GRÖSSENWAHN“ gibt Tricky Niki dem Begriff „Kleinkunst“ eine ganz neue Bedeutung. Auf die Suche nach seinen fehlenden zehn Zentimetern setzt der Bauchredner, Zauberer und Comedian wieder auf seine größten Stärken: Selbstironie, magische Kreativität – und die frechen Sprüche seiner liebenswerten Puppen. TEXT: HANNES KROPIK
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Fotos: Felicitas Matern, Maike Helbig
ricky Niki verzaubert jung und alt mit seinem unvergleichlichen Mix aus Bauchreden, Zauberei und charmanter Comedy. Nach dem Erfolg von „NIKIpedia – Wenn das die Omi wüsste“ kehrt der Wiener Entertainer nun mit seinem fünften Soloprogramm „GRÖSSENWAHN“ auf Österreichs Kleinkunstbühnen zurück und zeigt einmal mehr, dass man am besten über sich selbst lachen kann. An seiner Seite: der frivole Drache Emil, sein etwas benebelter Biber Justin und – nach langer Zeit – endlich wieder der freche Affe Luigi. Du bist dafür bekannt, dass du auf der Bühne so herrlich über dich selbst lachen kannst. Wie geht es dir persönlich damit, wenn das Publikum dann auch lacht? Du hast dir deine Körpergröße doch nicht selbst ausgesucht … Die Leute lachen mich ja nicht aus, sie lachen über meine Pointen. Und das ist ein wichtiger Unterschied! Ich hatte als Kind
und Jugendlicher riesige Komplexe, weil ich so klein war und so jung ausgesehen habe. Heute würde man sagen, ich wurde gemobbt. Damals hat man gesagt, sie haben mich permanent verarscht. Es war so schlimm, dass ich oft gar nicht mehr in die Schule gehen wollte. Und heute bist du so selbstbewusst, dass sich dieser unübersehbaren Fakt als roter Faden durch dein neues Programms „GRÖSSENWAHN“ zieht. Als ich mit 20, 21 Jahren meine ersten Zaubertricks perfektioniert habe, haben mich die Leute plötzlich beachtet. Ich konnte etwas, das nicht jeder kann! Auf der Bühne kann ich meine überschaubare Größe gerade als Bauchredner besonders gut zu meinem Vorteil nutzen: Das Publikum liebt es ohnehin, wenn ich mich über mich selbst lustig mache. Und noch mehr, wenn mich eine meiner Figuren ganz frech „O’zwickter“ oder „Laufmeter“ nennt …
Laut Untertitel bist du im neuen Programm „auf der Suche nach den fehlenden zehn Zentimetern“. Wäre dein Leben denn anders, vielleicht sogar besser, verlaufen, wenn du größer als deine 1,70 Meter geworden wärst? Das kann ich natürlich nicht sagen. Meinen ursprünglichen Traum, Volleyballer zu werden und vom Sport leben zu können, musste ich jedenfalls bald aufgeben. Aber ich bin glücklich und demütig, dass ich mein Talent als Unterhaltungskünstler entdeckt habe. Ich habe eine tolle Familie und großartige Freunde, ich bin gesund und habe ein Dach über dem Kopf. Ich bin mit meinem Leben sehr zufrieden. Und auch wenn die Leute meine Gags über meine Größe lieben: Mit diesem Programm schließe ich mit meinem Komplex ein für alle Mal ab. Obwohl der Titel „GRÖSSENWAHN“ vielleicht etwas anderes vermuten ließe: Du spielst auch dein neues Programm wieder auf sehr vielen kleineren Bühnen
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in ganz Österreich und nicht in größten Hallen. Warum? Was ich auf der Bühne mache, fällt ja nicht nur aufgrund meiner Körpergröße in die Kategorie „Kleinkunst“. Ich verbinde die Zauberei mit dem Bauchreden und der Stand-Up-Comedy – und das passt meiner Meinung nicht auf riesige Bühnen. Also ist „GRÖSSENWAHN“ ironisch gemeint? Wir erleben eine Entwicklung, bei der es weniger um die Qualität und mehr um die Verpackung, das Marketing geht. Alles muss immer größer, besser, schneller, höher, weiter werden. Dabei geht das Wesentliche oft verloren. Schau dir Helene Fischer an: Die Leute schwärmen, wie geil ihre Show ist, sie fliegt sogar am Trapez übers Publikum! Aber kaum jemand achtet darauf, dass sie großartig singt. Wir werden von dem ganzen Drumherum erschlagen. Dich reizen der Bombast, die riesigen LED-Wände, die Indoor-Feuerwerke nicht? Ich will die Nähe, die Präsenz des Publikums spüren und spontan auf unerwartete Situationen reagieren können. Und ich will, dass mir die Leute beim Zaubern auf die Finger schauen und sehen können, dass ich beim Bauchreden die Lippen wirklich nicht bewege. Du bist seit Jahren sehr erfolgreich – wird man da nicht automatisch „größenwahnsinnig“? Selbstverständlich bin ich davon überzeugt, dass meine Kombination aus verschiedenen Kunstformen in den USA sehr gut funktionieren und ich dort als Entertainer richtig durchstarten würde. Aber es interessiert mich nicht. Ich muss kein Superstar sein, ich muss nicht reich werden. Im Gegenteil: Ich habe meine Show so konzipiert, dass ich alle notwendigen Utensilien im eigenen Auto transportieren und die Bühne selbst aufbauen kann. Ich bin unabhängig und kann die Zeit auf der Bühne mit meinem Publikum gemeinsam genießen.
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Wie alle anderen Künstler warst auch du während der Corona-Lockdowns zum Nichtstun verdammt. Wie hat sich diese Erfahrung auf dein neues Programm ausgewirkt? Diese Zeit hatte aus meiner Sicht nicht nur Nachteile. Es war gut, zwischendurch den Druck herauszunehmen und ohne schlechtes Gewissen ein paar Stunden einfach nichts zu tun. Uns ist die Möglichkeit gegeben worden, dass wir uns wieder langweilen. Und das ist großartig, denn Langweile produziert Kreativität. Ich hatte schon lang nicht mehr so viele Ideen wie während der Lockdowns. Ich hatte Zeit an Nummern zu arbeiten, an denen ich Zaubertricks und das Bauchreden noch intensiver mit-
einander verschmelze. Und ich habe eine neue Figur entwickelt. Erzähl! Ein supersüßes Faultier namens Diego, das mit spanischem Akzent spricht. Und Diego stellt mich vor so unglaubliche Herausforderungen, dass ich ihn nicht nur einmal aus der Show werfen wollte. Denn alle meine anderen Figuren sind, so wie ich selbst auch, unglaublich energiegeladen. Aber Diego ist das komplette Gegenteil. Seine Ex-Freundin ist übrigens eine Schnecke – sie wollten es langsam angehen, aber dann war sie ihm doch zu hektisch (lacht). n „GRÖSSENWAHN“ spielt es ab 5. März in ganz Österreich.
(OÖ) 17.01.24 STEYR (Vorpremiere) (OÖ) 18.01.24 STEYR (Vorpremiere) (OÖ) 25.01.24 HINTERSTODER (Vorpremiere) (OÖ) 26.01.24 HINTERSTODER (Vorpremiere) (ST) 01.02.24 GRAZ (Vorpremiere) (ST) 02.02.24 GRAZ (Vorpremiere) (ST) 08.02.24 FRAUENTAL (Vorpremiere) (ST) 09.02.24 FRAUENTAL (Vorpremiere) (NÖ) 15.02.24 GUNTERSDORF (Vorpremiere) (NÖ) 16.02.24 GUNTERSDORF (Vorpremiere) (NÖ) 22.02.24 OTTENSCHLAG (Vorpremiere) (NÖ) 23.02.24 OTTENSCHLAG (Vorpremiere) (W) 28.02.24 WIEN-KULISSE (Vorpremiere) (W) 29.02.24 WIEN-KULISSE (Vorpremiere) (W) 05.03.24 WIEN-GARTENBAUKINO (Premiere) (W) 08.03.24 WIEN-CASANOVA (W) 09.03.24 WIEN-CASANOVA (W) 10.03.24 WIEN-CASANOVA (NÖ) 14.03.24 ST. PÖLTEN (NÖ-Premiere) (NÖ) 15.03.24 BADEN (NÖ) 16.03.24 STOCKERAU (BGL) 20.03.24 EISENSTADT (BGL-Premiere) (BGL) 21.03.24 GÜSSING (NÖ) 22.03.24 AMSTETTEN (Geschlossene VA) (OÖ) 03.04.24 TRAUN (Oö-Premiere) (OÖ) 04.04.24 WELS (NÖ) 05.04.24 HOLLABRUNN (Geschlossene VA) (NÖ) 06.04.24 BRUNN AM GEBIRGE (NÖ) 11.04.24 KLOSTERNEUBURG (NÖ) 12.04.24 HORN (Geschlossene VA) (SBG) 13.04.24 WALS (Sbg-Premiere) (ST) 17.04.24 GRAZ (St-Premiere) (ST) 18.04.24 LEIBNITZ (ST) 19.04.24 LEOBEN (KTN) 20.04.24 KLAGENFURT (Ktn-Premiere) (KTN) 21.04.24 KLAGENFURT (BGL) 25.04.24 OBERSCHÜTZEN (NÖ) 26.04.24 BADEN (Geschlossene VA) (NÖ) 27.04.24 MELK (TIR) 02.05.24 TELFS (Tir-Premiere) (TIR) 03.05.24 EHRWALD (TIR) 04.05.24 WÖRGL (OÖ) 07.05.24 PREGARTEN (OÖ) 08.05.24 GMUNDEN (W) 15.05.24 WIEN-ORPHEUM (W) 16.05.24 WIEN-ORPHEUM (W) 17.05.24 WIEN-CASANOVA (VBG) 23.05.24 HOHENEMS (Vbg-Premiere) (VBG) 24.05.24 BLUDENZ (VBG) 25.05.24 RANKWEIL
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(NÖ) 06.06.24 MARIA ANZBACH (NÖ) 07.06.24 HOLLABRUNN (NÖ) 08.06.24 MÖDLING (NÖ) 12.06.24 KLEIN-NEUSIEDL (NÖ) 13.06.24 OBERWALTERSDORF (W) 14.06.24 WIEN-ORPHEUM (W) 15.06.24 WIEN-CASANOVA (OÖ) 19.06.24 LINZ-PÖSTLINGBERG (OÖ) 20.06.24 BAD HALL (NÖ) 29.08.24 WOLKERSDORF (Open-Air) (NÖ) 30.08.24 MÖDLING (Open-Air) (W) 31.08.24 WIEN-THEATER IM PARK (Open-Air) (OÖ) 25.09.24 BRAUNAU (OÖ) 26.09.24 LAAKIRCHEN (OÖ) 27.09.24 LINZ-POSTHOF (OÖ) 28.09.24 ST. GEORGEN (W) 01.10.24 WIEN-CASANOVA (W) 02.10.24 WIEN-ORPHEUM (W) 03.10.24 WIEN-ORPHEUM (NÖ) 04.10.24 WIENER NEUSTADT (NÖ) 05.10.24 GMÜND (NÖ) 09.10.24 STOCKERAU (NÖ) 10.10.24 SOLLENAU (NÖ) 11.10.24 RABENSTEIN (NÖ) 12.10.24 HAINBURG (ST) 16.10.24 JUDENBURG (ST) 17.10.24 LIEZEN (ST) 18.10.24 WEIZ (KTN) 19.10.24 SPITTAL AN DER DRAU (SBG) 23.10.24 ST. JOHANN IM PONGAU (SBG) 24.10.24 ZELL AM SEE (SBG) 25.10.24 SALZBURG (W) 06.11.24 WIEN-CASANOVA (W) 07.11.24 WIEN-ORPHEUM (NÖ) 08.11.24 OBERWALTERSDORF (NÖ) 09.11.24 TULLN (TIR) 14.11.24 TUX (TIR) 15.11.24 ST. ANTON AM ARLBERG (TIR) 16.11.24 KIRCHBERG IN TIROL (NÖ) 20.11.24 PERCHTOLDSDORF (NÖ) 21.11.24 STRASSHOF (BGL) 22.11.24 GÜSSING (BGL) 23.11.24 GROSSWARASDORF (NÖ) 28.11.24 AMSTETTEN (NÖ) 29.11.24 HIMBERG (NÖ) 30.11.24 MISTELBACH (NÖ) 01.12.24 SCHWARZENBACH (W) 07.12.24 WIEN-THEATER AKZENT (W) 08.12.24 WIEN-CASANOVA (Matinee) (W) 15.12.24 WIEN-ORPHEUM (Matinee)
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Das Endziel Stefanie Sargnagel zog für zwei Monate ins ländlichste Amerika, um dort zu unterrichten. Und das große Nichts zu erkunden. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
DIRK STERMANN
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Mir geht’s gut, wenn nicht heute, dann morgen
Beiträge zur Popgeschichte: Rechtspop
Immer Mittwochs trafen sich Dirk Stermann und die HolocaustZeitzeugin Erika Freeman im Hotel Imperial, wo einst auch Hitler nächtigte. Sie bestellte immer einen „kleinen Braunen”, was Stermann unweigerlich an den Nazi-Witz denken ließ. Überhaupt hat sich Freeman, die im Alter von 12 Jahren von den Nazis nach New York geflohen ist, einen unglaublichen Witz und einen überbordenden Optimismus behalten (daher auch der Buchtitel). In den Gesprächen mit der einstigen Psychoanalytikerin vieler Hollywoodstars geht es um all das Schreckliche, Schöne und Komische auf der Welt, das oft so nah beieinander liegt. n Dirk Stermann gastiert mit „Zusammenbraut” in ganz Österreich, gemeinsam mit Grissemann liest er zudem mehrfach Loriots dramatische Werke. (sb)
Popmusik galt eigentlich als Bastion der Utopie und Befreiung, des Fortschritts, mit dem Ziel, Sprachrohr einer offenen und inklusiven Gesellschaft zu sein. Popmusik stand für ein Abweichen vom konservativen Status quo, für ein Erlangen von Freiheiten und das Negieren von zwischenmenschlichen Unterschieden. Doch in den Achtzigern, so verraten die Herausgeber dieses Bandes, ist der Pop irgendwo zwischen NSBM, Rechtsrock und -rap, Fashwave und volkstümelnder Volksmusik rechts abgebogen, aber auch die Altvorderen (man denke an Roger Waters) verliehen dem Antisemitismus plötzlich ein popaffines Gesicht. 24 Beiträge versuchen, die Entwicklung nachzuzeichnen, zu erklären und streben danach, so genannten „Pop-Kot” auszuweisen. (sb)
die bereits die Simpsons nach Europa brachten, und präsentiert tratschend ihre Analysen: Über Walmart etwa, Fastfood- und Waffenläden, sowie Sektengemeinschaften. Aber es geht auch (Rösinger korrigiert in Fußnoten) um das Frausein, um Gesellschafts- & Generationskritik und Gemütlichkeit. n Sargnagel & Rösinger präsentieren „Iowa” im Februar im Rabenhof, im Mai im Posthof und der ARGEkultur, im Juni im Wiener Stadtsaal.
TESTCARD #27
I
m Frühjahr 2022 verbrachte die gemeinhin als „Beobachtungspoetin” bezeichnete Stefanie Sargnagel gemeinsam mit der deutschen Alt-Punkerin Christiane Rösinger mehrere Wochen im Collegestädtchen Grinnell. Dorthin wurde sie eingeladen, um Studierende im Schreiben zu unterrichten, das nimmt aber den wenigsten Raum des Buches ein. Vielmehr besucht sie im ländlichsten Bundesstaat der USA die Klischees,
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PVRIS hat seit der Veröffentlichung
Fotos: Oliver Look (H-Blockx), Matty Vogel (Pvris), Ebru Yildiz (Chelsea Wolfe), Barracuda Music (Danny Brown), Götz Schrage (Money Boy), Verlage
ihres von der Kritik hochgelobten Debütalbums „White Noise“ (2014) schnell die größten Bühnen der Welt erobert – vom Coachella bis hin zum Lollapalooza. 2023 veröffentlichte die amerikanische Multiinstrumentalistin Lyndsey Gunnulfsen, die hinter PVRIS steht, nun ihr viertes Album „EVERGREEN“, auf dem sie mal dunkel, mal poppig klingt, zudem zuweilen Ausflüge in die Electronica wagt – aber dieses breite Potpourri dann doch unter der allumschließenden Alternative-Klammer zusammenfügt. Wie das einfährt, erlebt man am 30. April in der Arena, mit Scene Queen im Vorprogramm.
Danny Brown changiert mit seinem 6. Album „Quaranta” irgendwo zwischen „40” (seinem Alter) und der „Quarantine”, die der Rapper in Einsamkeit und Isolation in Detroit erlebt hat – eine Welt, die er am 15. Mai in die SIMMCity transportiert.
Chelsea Wolfe präsentiert ihr neues Album „She Reaches Out To She Reaches Out To She“, das Anfang Februar erscheint, am 25. Juni gemeinsam mit Kaelan Mikla im Vorprogramm in der Arena. Bei Wolfe krachen schwere Doom-Gitarren auf skulpturale Gesänge, es klingt nach Punk ebenso wie nach Goth – stets mit einer musikalischen Wucht, die die Hörenden fast umwirft ... H-Blockx zeigen seit 1990 (und bis heute!) mit ihrem Crossover, wie man fulminant Bühnen abbrennt! Nun begehen sie am 24. Oktober in der Arena und am 27. Oktober im Münchner Backstage den 30. Geburtstag ihres wegbereitenden Debütalbums „Time To Move“ (das in einer Neuauflage erscheint), um mit ihren Fans so zeitlose Mega-Klassiker wie „Move“, „Risin‘ High“, „Little Girl“ und „Go Freaky“ in angemessenem Rahmen zu feiern. Aber: Es soll auch ein paar neue Singles dieses Jahr geben!
Money Boy dreht mit zahlreichen neuen Singles wieder sukzessive den Swag auf und geht passend auf „Swagger King”-Tour, die ihn u. a. am 5. April ins Münchner Backstage und am 20. April in die Johann-Pölz-Halle führt. Doch damit nicht genug! Fans, die zudem Hobby- (oder gar Profi-)DJ sind, können in Amstetten auch selbst vor DJ BREEZY und DJ Dado Eduardo zwischen 21 und 22 Uhr auflegen – neben der Chance, seine Künste vor einem Publikum zu präsentieren bekommt man zudem exklusiven Zugang sowie Free Drinks im BackstageBereich. Wie man sich dafür bewirbt, erfährt man unter avb.am/djcontest!
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Nicht Fisch, n I
n einer anderen Welt wäre womöglich alles ganz anders gekommen: Frontmann Chad Kroeger würde als kanadischer Rockgott verehrt werden, man würde Nickelback mit den Foo Fighters auf eine Stufe stellen und die vielen Hit-Singles würden nicht nur Fans, sondern auch Kritiker zu jauchzenden Freudensprüngen bewegen. Nun befinden wir uns aber nicht in einer derartigen Parallelwelt, in der verbal Milch und Honig fließen. Dass Nickelback bis dato mehr als 50 Millionen Alben verkauft haben, im letzten Jahr in die kanadische Music Hall Of Fame einzogen und quer über den Globus opulente Hallen ausverkaufen, schützt vor Häme nicht: Seit mehr als 20 Jahren, also gut zwei Drittel ihrer Karriere, gelten Chad Kroeger und Co. als meistgehasste Band der Welt – und das bei einer renommierten Konkurrenz von U2, Maroon 5 über Imagine Dragons bis hin zu Coldplay oder Limp Bizkit. Ganz zu schweigen von all den Boybands, die in den Frühzeiten des Internets in den virtuellen Todestrakt geschickt wurden. Rehabilitation Doch viele der einst so geschmähten Combos erfuhren über die Jahre Rehabilitation. Die Refrains der Backstreet Boys werden auf trashigen 90er-Jahre-Partys lauthals von jenen mitgegrölt, die sie einst als Untergang der modernen Welt titulierten. Die Hamburger Techno-Institution Scooter hat dank
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der Beharrlichkeit und Selbstironie des dauerplatinblonden Kultobjekts H.P. Baxxter ihren Ruf über die Jahre von „unausstehlich“ auf „legendärer Kult“ gedreht. Warum sich manche Bands im öffentlichen Verständnis über die Jahre ins Positive bewegen und andere nicht, das muss wissenschaftlich noch genauer analysiert werden. Genannte Charakteristiken wie Beharrlichkeit und Selbstironie schaden jedenfalls nicht. Letzteres hat schlussendlich auch den Millenniums-Nu-Metal-Proleten Limp Bizkit ein neues Bild verschafft: Als der dauerpolternde Vorturner Fred Durst in den letzten Jahren entdeckte, dass man „Break Stuff“ genauso gut mittels Dad Bod und lächerlicher Bartmode in die Festival-Crowd hämmern kann, waren selbst erbitterte Gegner versöhnt – zumindest war ihnen die einstige Nemesis mit Base-Cap und Baggy-Hosen plötzlich ziemlich egal. Crimes Against Music Der (Internet)-Hass auf Nickelback ist jedoch von ei-
ner ganz besonderen Güte. Man kann ihn rational gar nicht mehr erklären. Als sie 2001 mit ihrem dritten Album „Silver Side Up“ und der dazugehörigen Erfolgssingle „How You Remind Me“ endgültig zu RockWeltstars wurden, blies der virtuelle Gegenwind das erste Mal kräftig – und sollte sich bis heute nicht mehr beruhigen. Slipknot-Frontmann und Lästermaul Corey Taylor gehörte 2002 zu den ersten Raunzern, der Chad Kroeger als „Shaggy from Scooby-Doo“ und seine Band als „fucking pretty boys“ bezeichnete. Bemerkenswert: All das passierte noch, bevor (a-)soziale Medien salonfähig wurden. Auf Twitter verglich sie der einstige kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger humorig mit Herpes,
Foto: Richard Beland
Seit gut 20 Jahren gelten die Kanadier von Nickelback als meistgehasste Band der Welt. Das wird sich nicht mehr ändern, ist dem Quartett aber auch völlig egal. Mit Antipathie lässt sich schließlich viel Geld verdienen. TEXT: ROBERT FRÖWEIN
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nicht Fleisch eine kanadische Polizeistation drohte betrunkenen Verkehrsteilnehmern damit, sie mit Nickelbacks Musik zu bestrafen. Die australische Queensland Police machte sich 2015 gar den Spaß, steckbrieflich für „Crimes Against Music“ nach den vier Bandmitgliedern zu fahnden. Die Mischung aus echter Ablehnung und augenzwinkerndem Trittbrettfahren entwickelte sich über die Jahre zu einem globalen Konsens. So erkennt etwa das kostenlose Browser-Plugin „Nickelblock“ beim Surfen jede Erwähnung der Kanadier, und hält sie einem vom Leib. 2011 unterzeichneten mehr als 50.000 Menschen eine Petition, damit die Kanadier nicht in der Halbzeitpause eines Football-Spiels der Detroit Lions auftreten. Die Krönung des Veralberns kam von Mark Zuckerberg, Mr. Facebook, himself: In einem Video, das den digitalen Heim-Assistenten „Jarvis“ präsentierte, wird dieser gebeten, einige gute Nickelback-Songs zu spielen. Selbstredlich
verneinte der Assistent, weil es solche nicht gäbe. Nicht Fisch, nicht Fleisch Im Laufe der Jahre nahmen all diese kleinen Details einen derartigen Negativlauf, dass Nickelback noch heute und möglicherweise bis in alle Ewigkeit als Blaupause für eine absolute „Out-Band“ im Internet gelten. „How You Remind Me“ zählte zwar zu den am meisten gespielten Songs in den nordamerikanischen Radios zwischen 2001 und 2009 und trotzdem fand man bei Straßenumfragen nur selten jemanden, der sich offiziell als Fan der Band bekannte. Neben der Aversion gegen vor allem Chad Kroeger (man denke an die Scheidung von Avril Lavigne oder offen zur Schau gestellter Trunksucht und unglücklichen Interviews) kam der allumfassende Hass gegen die Musik selbst. Zu uncool für Grunge, zu anbiedernd für Alternative Rock, aber doch zu kantig für den Mainstream – Nickelback sind die Personifizierung des alten Kalauers „nicht Fisch, nicht Fleisch“. Die finnische Doktorandin Salli Anttonen wühlte sich für ei-
ne Arbeit an einer ostfinnischen Uni vor einiger Zeit durch 14 Jahre Nickelback-Rezensionen und arbeitete das Thema wissenschaftlich auf. Ihre Arbeit trägt den klangvollen Titel „Durch knirschende Zähne ausgeübter heuchlerischer Bullshit: Authentizitäts-Abhandlung von NickelbackAlbenrezensionen in finnischen Medien“. Die wichtigste Erkenntnis daraus? „Nickelback sind zu viel von allem, um genug von irgendwas zu sein. Sie folgen Genre-Erwartungen zu gut, was als leere Imitation angesehen wird, aber nicht zu gut, was wiederum als kommerzielle Taktik und das Fehlen einer stabilen und ehrlichen Identität interpretiert wird.“ Eine weitere, durchaus nachvollziehbare Erkenntnis: „Es war ein Phänomen, dass Journalisten die immer gleichen Gründe verwendeten, um die Band zu diskreditieren. Daraus wurde schon fast eine Art Kunstform.“ Nickelback können also längst nichts mehr richtig machen, selbst wenn sie es tun würden. Doch aus diesem Selbstläufer der Antipathie stanzte sich auch eine treue und devote Fan-Gegenbewegung, die ihre Helden selbst bei Mord und Totschlag verteidigen würde. Nickelback selbst ist das – zumindest nach außen hin – relativ egal. Die Alben verkaufen sich, die Singles charten, die Hallen sind vollgefüllt. Mit der Doku „Hate To Love: Nickelback“ sei alles gesagt und die Band werde in Interviews nicht mehr darauf Bezug nehmen. Das letzte Wort spricht aber sowieso das Internet. n Nickelback gastieren am 4. Juni in der Wiener Stadthalle D.
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Es gibt nur wenig wirklich gute Gründe, die vermeintlich „falsche” Seite Wiens – Transdanubien – zu besuchen. Einer der besten liegt jedoch dann vor, wenn die stilvolle METAStadt endlich wieder ihre Tore öffnet – und das mit einem Programm, das sich TIPP Mit der S-Bahn 80 (Station vor allem hören lassen kann. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER Erzherzog-Karl-Straße direkt vor Das Not Afraid Festival geht nach der erfolgreichen Premiere am 19. Juli in die zweite Runde, und auch dieses Jahr dürfen sich Hip-Hop-Fans auf ein formidables Line-up freuen – allen voran natürlich Alligatoah (Foto), der sich nun doch nicht aus dem Musik-Biz zurück zieht. Mehr Real-Talk und Geballer gibt es zudem von Mehnersmoos, Nura, Pöbel MC, Skrt Cobain, Xaver und Raf Camora-Zögling Smoothie 215. Aber: Es kommt noch mehr!
der Haustüre) ist man in unter 15 Minuten am Hauptbahnhof!
Queens of the Stone Age auf eines der besten Drum-Intros der
Paul Kalkbrenner ist seit vielen Jahren Synonym für Dance Music – kein Wunder, ist sein Soundtrack für „Berlin Calling” (2008) bei weitem nicht das einzige Highlight seines Werkkatalogs, der in seiner Transzendenz die traditionellen Grenzen elektronischer Musik mühelos durchbricht und in seiner Kompromisslosigkeit einfach MEHR bietet, als der vieler seiner KollegInnen. Für den 24. Juli sollten die Tanzschuhe also extra auf Durchhaltevermögen gebürstet werden!
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Rockgeschichte überhaupt („A Song for the Dead”, Dave Grohl) zu reduzieren, würde zu kurz greifen. Und angesichts das starken Materials, das Josh Homme mit QOTSA in diversen Besetzungen seit 1998 fabriziert hat, muss man auch nicht mehr zwingend auf seine zugegeben mehr als nur stilprägendene Vorgängerband Kyuss verweisen – so beweist der Letztling „In Times New Roman...” (2023) weiterhin sein ureigenes Geschick, den Tanzflächen-geeigneten Wüstenrock noch einmal atmosphärischer, dichter und facettenreicher als bisher gestalten zu können. Stillstand gibts aber nicht nur für QOTSA selbst nicht, sondern am 18. Juli auch für ihre tanzwütigen Fans ...
Fotos: David Black, Barracuda Music, Elias C.J. Köhler, Tom Dumont, Andreas Neumann, Cherie Hansson, Arcadia Live
Feel Good Hit of the Summer
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Korn vorzustellen hieße, Eulen nach Athen zu tragen. Neben Slipknot, Limp Bizkit und SOAD sind sie in den frühen Neunzigern nicht nur eine der Mitbegründer des Nu Metals gewesen, sondern bis dato auch die mit dem konsequentesten Output – findet sich zwischen dem selbstbetitelten Debüt (1994) und „Requiem” (2022) doch erstaunlich wenig Bullshit. Am 29. Juli gibt es dann Gelegenheit, endlich die freshen KoRn x adidas Originals, die vergangenen Herbst gelauncht wurden, zum Tanzen auszuführen – heizen im Vorprogramm zudem auch noch Spiritbox ein, die zum nächsten großen Metal-Ding werden könnten ...
Khruangbin stammen zwar aus Texas, ihr zugegeben etwas sperriger Name ist jedoch thailändisch für „Flugzeug”. Das steht wohl für die träumerischen Höhen, in die man mit dem psychedelischen Pop, der sich aus südostasiatischen, westafrikanischen und lateinamerikanischen Einflüssen nährt und irgendwo zwischen Soul, Surf, Dub und Funk changiert, abdriften kann – und zwar am 17. Juli mit dem neuen Album „A LA SALA”, das bereits am 5. April veröffentlicht wird, im Gepäck. Nicht minder schöne Melodieperlen kommen übrigens vom Co-Headliner Parcels, die mit ihrem Funk-Disco-Potpourri eine tolle EasyListening-Mische kredenzen.
Air zelebrieren zwar bereits Ende Februar im Wiener Konzerthaus das 25-jährige Jubiläum ihres fantastischen Debüts „Moon Safari”, weil der Abend aber einerseits ausverkauft ist und andererseits „Sexy Boy” und all die anderen Kleinode so schön sommerlich klingen, kommen sie am 23. Juli auch in die METAStadt! Das wird nicht nur eine Klangreise, sondern vielmehr eine Offenbarung – denn so die Eigendiagnose: „Our tracks are like dreams, we want to escape from reality ...”
Patti Smith ist indiskutabel die neben PJ Harvey wohl coolste „alte” Socke der Rockmusik und verdient ihren Beinamen „Godmother of Punk” wie keine andere. Was viele vielleicht nicht wissen: 2019 erhielt die Amerikanerin sogar das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst – wenn das nicht Grund genug ist, die „Horses” zu satteln und am 25. Juli in der METAStadt einzureiten?
GEWINN SPIEL Wir verlosen je Konzert in der METAStadt 1x2 Tickets. Mehr Informationen siehe Seite 6.
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Tatsächlich Von Take That zu Tokio Hotel, von den Beatles bis zu BTS: Eine Zeitreise in und durch das Universum der Boybands, die vor allem eines zeigt: Das Spiel mit Sehnsüchten gibt es schon lang. Kreischende Fans sowieso. TEXT: MANUEL SIMBÜRGER
Der Stoff, aus dem Träume sind Die Neunziger waren eindeutig das Jahrzehnt der Boybands. Lou Perlman war der erste Musikmanager, der das Boyband-Rezept zur Perfektion erhob. „Solange es kreischende Mädchen gibt, solange gibt es auch Boybands“, so sein berühmtes – sehr wahres – Zitat. Perlman, der Jamie Oliver der Musikszene. Die Zutaten wählte er im Feinkostladen für Junk Food-Liebhaber aus: Fünf (um das Fotoformat gut auszufüllen und auf der Bühne viel Action zu ermöglichen) möglichst unterschiedliche Jungs, die den unschuldigen Romantik-Geschmack der Zielgruppe der zehn-bis vierzehnjährigen Mädels abdecken sollte – der Streber, das süße Nesthäkchen, der Klas-
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senclown, der Bad Boy und der FitnessJunkie. Sie alle sollten passabel – synchron – singen, vor allem aber perfekt synchron tanzen können. Die Personifizierung des (ersten) feuchten Traums. Boybands synchronisieren das Kollektiv der Männlichkeit, auch wenn die Jungs eher Geschäftspartner denn Freunde sind: Denn weil nichts dem Zufall überlassen werden darf, wird die Band gecastet und von Minute Null an deren Image streng kontrolliert: Skandale gibt es keine, Single sind natürlich auch alle und schwul ist schon gar keiner – Unerreichbarkeit ist schließlich nur solange begehrenswert, solange es die (kleinste) Möglichkeit des Erreichbaren gibt. Die Boys folgen den aktuellen Trends, eingängige Pop-Nummern werden ihnen auf den durchtrainierten Leib geschneidert, Texte über die Liebe und Musikvideos mit Choreos im Regen inklusive. Eine Scheinwelt, die das Sein uninteressant macht, weil der Eskapismus so verführerisch in der Realität verwurzelt ist. In den Neunzigern kamen die Boybands von überall her und machten die Welt sexier, kitschiger, poppiger: Aus den USA stammten unter anderem Boyz II Men, Backstreet Boys, *NYSYNC, O-Town und Hanson (viele von Perlman gemanagt, der signifikanterweise auch bei den Chippendales involviert war). Aus den Niederlanden kamen Caught in the Act, aus Irland Boy-
zone und Westlife, aus Deutschland Bed & Breakfast und Touché. Der Hype (in Europa) wurde aber in Großbritannien von Take That (großes Foto) ausgelöst, die nicht nur Robbie Williams, sondern auch eine Seelsorge-Hotline aufgrund von diversen Selbstmorddrohungen hervorbrachten, als die Band sich 1996 (vorerst) auflöste. Die 90erBoybands waren ein Produkt ihrer Zeit: Das Künstliche wird zur Kunst erhoben. Vom Trend zum Gegentrend und zurück zur Renaissance Auch wenn der Begriff (und das Konzept) der Boyband streng genommen erst in den Neunzigern erfunden wurde, sind männliche Gesangsgruppen natürlich so alt wie die Musikgeschichte selbst. Schon im späten 19. Jahrhundert gab es sogenannte (sehr beliebte) „Barbershop-Quartette“, also eine Gruppe von Männern mit vierstimmigen Harmonien. In den Vierzigern und Fünfzigern ließen Doo-Wop-Bands wie The Ink Spots diese Tradition wieder aufleben, sie sangen bevorzugt über Liebe, Freundschaft und Selbstfindung. Mehr in Richtung des modernen Konzepts der Boygroup ging man in den Sechzigern
Fotos: United Talent Agency, Leon Schlesselman
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s ist ein Rezept, von dem alle Köche träumen: leicht zubereitet und trotzdem der Masse mundend. Boybands sind also sowas wie das Würstel – immer ein bisschen belächelt, aber der Renner bei jeder Geburtstagsfeier. Oder sonstigen Veranstaltungen, bei denen viele Menschen zusammenkommen. In dem Fall: viele kreischende Mädchen und junge Frauen. Ohnmachtsfälle, Liebesbriefe, auf die Bühne geworfene Teddybären und BHs, Riesenposter im Kinderzimmer. Wer in den Neunzigern nicht vom Boyband-Virus befallen war, der hat nicht gelebt. Ironie inklusive.
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... Liebe GEWINN SPIEL
Wir verlosen zwei „This Life“Platten von Take That. Mehr Informationen siehe Seite 6.
und Siebzigern, in denen vor allem die Jackson 5 (mit einem blutjungen Michael Jackson), The Osmonds, Menudo (mit Ricky Martin!) und The Bay City Rollers (aus Schottland!) die Charts regierten, Trends setzten und bereits Ohrwurm-Songs mit peppigen Choreographen verbanden. Bemerkenswert: Sowohl Jackson 5 als auch The Osmonds bestanden aus Brüdern, eine Tradition, die sich später in Bands wie Hanson, Jonas Brothers oder Tokio Hotel (kleines Foto) wiederholen sollte. Rückblickend als „erste Boyband der Welt“ werden gerne die Beatles genannt, die in den Sechzigern eine (Kreisch-)Hysterie auslösten, die als „Beatlemania“ in die Geschichte einging und ihnen die BoygroupEtikette verpasste – nicht ganz korrekt eigentlich, da die Jungs nicht gecastet wurden, selbst ihre Songs schrieben, Instrumente spielten und sich als „Rockband“ bezeichneten. Aber kreischende Mädchen übertönen eben alles.
Jene Gruppe, die aber tatsächlich den Weg für männliche Popbands wie den BSB oder Take That ebneten (letztere wurden gar nach ihrem Vorbild konstruiert), waren New Kids On the Block, die in den Achtzigern die USA im Sturm eroberten und bis heute als Boyband-Pioniere gelten. Während ihrer aktiven Zeit waren NKOTB zeitweise die bestverdienenden Entertainer der Welt. Weil auf jeden Trend ein Gegentrend folgt, wurde es nach dem Hype in den Neunzigern ruhig um Boybands. Viele lösten sich auf, Bandmitglieder als auch Fans waren dem Teeniealter entwachsen. Anfang der Nullerjahre hatte man genug vom PopZucker, nun war rotzfrecher Punk angesagt. Ausnahmen gab’s aber nach wie vor, Bands wie Jonas Brothers, Blue, Echt oder (bereits polarisierend-pulsierend) Tokio Hotel hievten die unbekümmerten Spuren der Neunziger in das neue Jahrtausend. Weil man sich in komplexen Zeiten nach
orientierungsgebender Simplizität und tröstender Nostalgie sehnt, gab’s in den 10erJahren eine Boyband-Renaissance, angeführt von One Direction, der erfolgreichsten britischen Boyband seit Take That. Auch K-Pop mit BTS war endlich im Mainstream angelangt und hob den poppigen Zuckerschock auf ein neues Level. Auch wenn es ganz im Sinne der Zeit die Frauen sind, die aktuell den musikalischen Ton angeben, wagten Kult-Bands wie BSB, NKOTB, Take That oder auch Tokio Hotel ein (fulminantes) Comeback, um uns die Möglichkeit zu schenken, den Rausch der Jugend niemals enden zu lassen. Auch wenn das Gekreische mittlerweile einem melancholischen, aber immer noch sehnsüchtigen Seufzer gewichen ist.
n Die Jonas Brothers gastieren am 1. Juni in der Wiener Stadthalle D, Take That gastieren am 4. Juli auf Burg Clam, Tokio Hotel am 18. März 2025 (!) im Gasometer.
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Spaßvögel Die kalte Jahreszeit neigt sich nun langsam wieder dem Ende zu, also kehren auch die Zugvögel wieder nach Österreich zurück. Und nach Ybbs eine ganz besondere, dabei sehr lustige Sorte: nämlich die Spaßvögel. Sie haben für das renommierte Kabarettfestival Ybbsiade, das 2024 zwischen 4. April und 4. Mai an der Donau gastiert, einen Haufen überaus lustiger Schmähs ausgebrütet.
Klaus Eckel gastiert am 4. April mit „Wer langsam spricht, dem glaubt man nicht” in der Stadthalle Ybbs und präsentiert im Eilzugstempo alle Pointen, die sich in einer Auszeit von neun Monaten aufgestaut haben. Denn Pointen von Klaus Eckel verhalten sich bekanntlich wie Hunde mit voller Blase: Sie müssen einfach raus! Rasch!
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Fotos: Ybbsiade, Susie Knoll, Dominik Pichler, Johannes Zinner, Moritz Schell, Ingo Pertramer, Ana Sophie Koelbl, Sebastian Klampferer, Olaf Heine, Mediafly
TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
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Michael Buchinger gastiert am 3. Mai mit „Ein bisschen Hass muss sein” in der Stadthalle Ybbs und erklärt uns, dass man nicht nur von Luft und Liebe leben kann, weil zum Leben nun einmal auch eine gehörige Prise Zorn gehört.
Manuel Rubey & Simon Schwarz gastieren am 6. April mit „Das Restaurant” in der Stadthalle Ybbs und beweisen uns live auf der Bühne, dass es trotz vierer linker Hände eine ziemlich gute Idee ist, gemeinsam ein Restaurant zu eröffnen. Immerhin hat Simon schon einmal einen Koch gespielt, und Manuel trinkt gerne Wein ... Paul Pizzera, Gabi Hiller & Philipp Hansa gastieren am 4. Mai mit „Hawi D‘ Ehre – Der Podcast” in der Stadthalle Ybbs. Das wird ein spontaner und einzigartiger Abend, der alles erlaubt, zulässt und einfängt, was in den drei unterschiedlichen Köpfen vorgeht. Bereits vorab kann man unter hawi.podcast@gmail.com Themen, Ideen oder Fragen an die drei „Podagonisten” schicken, die sie vielleicht am Abend aufgreifen werden ... Benedikt Mitmannsgruber gastiert am 7. April mit „Der seltsame Fall des Benedikt Mitmannsgruber” in der Stadthalle Ybbs und präsentiert sich darin als un-typischer Mühlviertler: Anstatt ein Haus zu bauen und Vater zu werden, sitzt er nämlich viel lieber mit einer Tasse Johanniskrauttee und mit seinem Norwegerpullover in einem spärlich eingerichteten Hinterzimmer und pflegt seinen überaus attraktiven Schnauzbart ...
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Michael Mittermeier gastiert am 18. April mit „#13” in der Stadthalle Ybbs und präsentiert ein Programm für all jene, die auch gerne mal im Flugzeug in Reihe 13 sitzen oder im Hotel im 13. Stock die Minibar aus dem Fenster werfen. Aber auch für die Triskaidekaphobiker ist ein sicherer Platz reserviert. Allerdings: der 18. April ist nun einmal leider kein Freitag und auch kein Monats-Dreizehnter ...
Gerald Fleischhacker Andreas Rebers gastiert am 2. Mai mit „I warat jetzt do” in der Stadthalle Ybbs und bringt aus Deutschland seinen gut gefüllten Humorkoffer, seine Strapsmaus und ein neues E-Piano mit nach Österreich und wird über die gemeinsame Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft sprechen.
gastiert am 25. April mit „Lustig?!” in der Stadthalle Ybbs. Optisch und am Papier ist Fleischhacker bald ein Mittfünfziger, innerlich ist er jedoch knapp erst der Pubertät entronnen. Das sorgt natürlich für Probleme im Alltag, ist aber zumindest für Außenstehende auch: lustig.
Petutschnig Hons gastiert am 13. April mit „Bauernschlau” in der Stadthalle Ybbs und führt die wortgewaltige Kraft vom Land ehrlich und kompromisslos in einen verbalen Kreuzzug gegen Scharlatane und Betrüger, der Lachfalten und Bauchmuskelkater hinterlässt und seinem Publikum ein Werkzeug gegen ungebetene EindringlinEine Übersicht über alle ge in die Hand Veranstaltungen der Ybbsiade sowie legt.
DAS VOLLE PROGRAMM
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aktuelle Informationen finden Sie auf ybbsiade.at und oeticket.com.
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Das Area 53 Festival ist zweifelsohne eines der härtesten Festivals des Landes und lädt zwischen 11. und 13. Juli in Leoben zum Headbangen und Biertrinken ein – und das zu (manchmal) infernalischen, dabei immer heftigen Klängen von etwa Behemoth (Foto), Amorphis, Decapitated, Alestorm, Avantasia, Katatonia, 1349, Angelus Apatrida und den Lokal-Matadoren Skull Crusher.
dabei auch größten Thrash-Metal-Bands – doch nach vierzig Jahren folgen sie Slayer, die bereits 2019 den Stecker zogen, nach und verkünden ihre letzte Tour, die sie am 20. November auch in den Gasometer führt. Man kann wohl davon ausgehen, dass sich daher die Setlist von den frühen Klassikern bis hin zum Spätwerk spannen wird. Anheizen werden im Vorprogramm neben Jinjer und Jesus Piece vor allem auch die amerikanische Dampfwalze Obituary.
Marduk haben vergangenen Sommer ihr mittlerweile 15. Album „Memento Mori” veröffentlicht und schicken sich an, jenes am 30. April mit Doodswens aus den Niederlanden und der High-SpeedTech-Death-Maschine Origin aus den USA live in der Szene vorzustellen, bereits am 23. April gastiert dieses hammerharte Package auch im Münchner Backstage. Doch das erste Quartal des noch jungen Jahres bietet noch mehr Delikatessen: Bereits am 6. Februar gastieren n Suffocation (u. a. mit Sanguisugabogg) im Viper Room, eben dort am 17. März n Taake mit Nordjevel und dem heimischen Geschwader Theotoxin, am 19. März n Enslaved in der Szene, am 21. März dann n Cattle Decapitation ebenfalls in der Szene, bevor n Inquisition am 17. April im Escape und n Midnight am 25. April im Viper Room das Quartal laut ausklingen lassen.
ROCK ANTENNE Österreich ALBUM-TIPP: WITHIN TEMPTATION – Bleed Out Mit „Bleed out“ zeigen die niederländischen Rocker von Within Temptation, wie die Zukunft von Longplayern aussehen kann: Sie kehren ganz einfach zu deren Ursprung zurück.
Cover: Music on CD (H‘Art)
Fotos: Grzegorz-Golebiowski (Behemoth), Hakan Sjoedin (Marduk), Marcos Hermes (Sepultura)
Sepultura sind nicht nur eine der dienstältesten, sondern
Schon zu Rock’n’Roll-Zeiten in den 1950ern gab ja es zuerst einige Single-Veröffentlichungen und erst danach das Album. Nichts anderes haben Sharon den Adel und Co auf „Bleed out“ gemacht und trotzdem müssen wir uns erst wieder daran gewöhnen, dass von einem neuen Album die Hälfte der Songs bereits bekannt ist. Das Gute aber an „Bleed out“: Nicht nur die bekannten Songs haben es in sich, sondern auch die bisher (noch) unbekannteren.
Musikalisch gehen Within Temptation den bereits eingeschlagenen Weg konsequent weiter und haben das Symphonic Metal-Territorium längst zugunsten des Modern Metal verlassen. Das mag manchmal sperrig und manchmal auch ungewohnt kalt klingen – trotzdem bleiben sich Within Temptation treu. Wir rocken gemeinsam: Am 21. Oktober kommen Within Temptaion live in die Planet.tt-Halle, ins Gasometer.
Jetzt neu in Wien auf UKW 104,6 und landesweit über Web, App und DAB+
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Vince of Als Physiker hat Vince Ebert eine klare, faktenbasierte Sicht auf den Lauf der Dinge. Als Kabarettist erfreut sich der deutsche Satiriker an gesellschaftlichen Widersprüchen und beleuchtet in seinem neuen Programm „Vince of Change“ die Veränderungen der Welt – mit Mut zur Kontroverse. TEXT: HANNES KROPIK
In deinem vorherigen Programm „Make Science Great Again” heißt es: „Politische Korrektheit überzieht unsere Gesellschaft wie eine schleimige Hautkrankheit. Je länger dieser Zirkus andauert, umso mehr zerstören wir die größte Errungenschaft unserer abendländischen Kultur: sagen zu dürfen, was man denkt.“ Was darfst du denn als Kabarettist nicht mehr sagen? Man darf natürlich alles sagen. Aber die Konsequenzen, die man tragen muss, sind teilweise immens. Wenn du etwas sagst, das – rechts wie links – außerhalb des Meinungskorridors liegt, steht in deinem Wikipedia-Eintrag sofort „umstrittener Kaba-
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rettist“. Gerade, wenn du, so wie ich, viele Firmenevents spielst, kann das große finanzielle Auswirkungen haben. Denn Firmen achten ganz genau darauf, wen sie einladen. Und das ist heute anders als zu Beginn deiner Karriere vor rund 25 Jahren? Als ich angefangen habe, sind Comedians wie ich immer wieder übers Ziel hinausgeschossen. Und dann fanden dich vielleicht ein paar Zuschauer geschmacklos oder doof – mehr nicht. Heute werden solche Aussagen via Social Media enorm verstärkt und du wirst rasch in eine Ecke gestellt, in die ich als klassisch liberaler Mensch gar nicht gehöre. Ich will mich aber gar nicht zum Opfer stilisieren. Und ich werde sicher nicht den Kopf einziehen, im Gegenteil: Als Künstler will ich auf der Bühne etwas riskieren und das Publikum irritieren. Sie sollen sich ruhig reiben an dem, was ich sage. Ich will keinen Gesinnungsapplaus. Dein neues Programm „Vince of Change” beschäftigt sich genau mit solchen Entwicklungen? Die Welt hat sich verändert. Als ich mit meiner Form des Wissenschaftskabaretts begonnen habe, waren die Leute noch viel offener als sie es heute sind. Im neuen Programm mache ich mir deshalb darüber Gedanken, was Satire ist und ob die Menschen Satire heute überhaupt noch verstehen
Foto: Frank Eidel
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ls „sportlicher Physiker“ ist Vince Ebert, 55, ohnehin eine Ausnahmeerscheinung. Addiert man sein humoristisches Talent, erhält man, wie der frühere Beachvolleyballer selbst sagt, „eine grelle Kombination, aus der ich irgendwie ein Geschäftsmodell formen konnte“. Und zwar ein sehr erfolgreiches: Sein jüngstes Buch „Lichtblick statt Blackout“ (2022), in dem sich der Naturwissenschaftler mit dem Zeitgeist auseinandersetzt, stand mehr als ein Jahr lang auf der Spiegel-Bestsellerliste. In seinem neuem Kabarettprogramm „Vince of Change“ zieht der Wahl-Wiener eine Bilanz der vergangenen 25 Jahre – Spoiler-Alarm: Unsere Gesellschaft hat sich nicht unbedingt zum Besseren entwickelt.
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Change können. Oder wollen. Und ich denke darüber nach, ob wir uns vom Gedanken der Aufklärung wieder wegentwickeln. Ich will den Leuten vermitteln, dass ja gerade das die Basis unserer abendländischen Kultur ist: Es gibt keine absoluten Wahrheiten. Wir können uns widersprüchliche Meinungen um die Ohren fetzen und dann einen Kompromiss finden. Wir können auch auseinander gehen und sagen: „Gut, wir sind uns nicht einig geworden. Aber trotzdem trinken wir jetzt ein Glaserl Wein miteinander.“ In deinem Buch „Lichtblick statt Blackout“ vertrittst du kontroverse Standpunkte. Etwa, dass wir wieder über den Einsatz von Atomenergie nachdenken müssen und dass wir den Klimawandel akzeptieren und uns möglichst rasch an die Folgen anpassen sollten, statt dagegen anzukämpfen. Keine Frage, der Klimawandel findet statt. Und die Klimaforschung ist ja eine objektive Wissenschaft, doch die Entscheidungen trifft die Politik – und die ist unscharf, subjektiv und verhandelbar. Aber ich bin relativ optimistisch, was den Zustand des Planeten angeht: Kein Forscher kann heute schon sagen, welche Innovationen wir in Zukunft zur Verfügung haben werden, um mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Ich bin überzeugt, dass diese technischen Innovationen kommen werden. Du behauptest von dir selbst, du seist kein politischer Kabarettist. Aber ist nicht alles, was du sagst, hochpolitisch? Ich spreche über Themen, die mich selbst beschäftigen. Wissenschaftliche Fragen haben eine große gesellschaftspolitische Relevanz; die Wissenschaft kann in komplexen Systemen Anhaltspunkte geben. Wenn aber Fakten und irrationale Maßnahmen aufeinan-
dertreffen, dann erkenne ich darin Humorpotenzial. Etwa beim Thema Risikobewertung: Die Chance, im Lotto einen Hauptpreis zu gewinnen, liegt bei 1 zu 140 Millionen und die Menschen spielen, weil sie daran glauben, dass es sie treffen kann. Die Chance, vom Rauchen Lungenkrebs zu bekommen, liegt bei 1 zu 1.000 und die Leute sind sich sicher, dass es sie nicht treffen wird … Apropos Humorpotenzial: Du bist gebürtiger Franke, lebst aber seit März 2020 mit deiner österreichischen Ehefrau in Wien. Hat der berüchtigte Wiener Schmäh bereits auf dich abgefärbt? Wir waren davor schon regelmäßig in Wien und es hat mir immer sehr gut gefallen. Ursprünglich habe ich gedacht, dass sich die deutsche und die österreichische Kultur ähnlich sind. Doch je länger ich hier lebe, umso klarer werden mir die Unterschiede in der Mentalität: Wenn sich der Deutsche etwas in den Kopf gesetzt hat, zieht er das ohne Rücksicht auf Verluste durch. Das ist gut, wenn es zum Beispiel um die Entwicklung von Duscharmaturen geht. Aber wir machen das auch bei politischen Ideen und Ideologien und neigen deshalb dazu, immer wieder ein bisschen gegen die Wand zu rennen. Österreicher sind entspannter und lockerer, das gefällt mir. Ich bin bekennender Österreich-Fan; mit mir kannst du besser als mit jedem anderen über „die Piefke“ lachen. n „Vince of Change“ premiert in Österreich am 2. März im Wiener Stadtsaal sowie am 24. Mai in der ARGEkultur.
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Freizeitstress. Astrid Exner
Die Musik- und Unterhaltungsbranche kennt Astrid Exner von der Plattenfirma bis zur Konzertlocation aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Sie war Kommunikationschefin im Kulturzentrum WUK, kuratierte Playlisten beim Majorlabel Sony Music und beobachtet die Szene als Jurymitglied verschiedener Preise und Förderprogramme. Ihr Musikblog Walzerkönig war in den 2010er Jahren die erste Anlaufstelle für lokale Popmusik. Bis 2021 schrieb sie für The Gap die feministische Kolumne „Gender Gap”. Ab sofort beschäftigt sich Astrid hier mit der Frage, wie mehr Vielfalt unsere Freizeit besser macht.
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as mich hierher gebracht hat, ist der Satz: „Astrid, du darfst nicht immer so frech sein.” Ich habe ihn vor langer Zeit von einem Chef gehört. Und wurde endgültig zur Feministin. Der gutgemeinte Ratschlag kam, weil ich in Meetings meine fachliche Expertise und neue Perspektiven eingebracht habe. Dinge, für die Kollegen (absichtlich nicht gegendert) regelmäßig durchsetzungsstark und innovativ genannt werden. In der Zwischenzeit ist viel passiert. 2014 tritt Beyoncé vor einer riesigen „Feminist”-Leuchtschrift auf. 2015 thematisiert die #OscarsSoWhite-Kampagne die fehlende Vielfalt bei FilmpreisNominierungen. 2017 legt die #MeToo-Bewegung sexuelle Belästigung in der Entertainment-Industrie offen. Zu-
IMPRESSUM Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteur & Chef vom Dienst: Stefan Baumgartner Anzeigen: Ines Rubitzko, BA Anzeigenproduktion: Susanne Franzl Redaktion: Stefan Baumgartner, Astrid Exner, Sebastian Fasthuber, Robert Fröwein, Hannes Kropik, Manuel Simbürger Fotos: siehe Copyright Cover: Felicitas Matern Medieninhaber, Eigentümer, Redaktionsanschrift: CTS Eventim Austria GmbH, !ticket Eventmagazin, Mariahilfer Straße 41–43, 1060 Wien Designkonzept, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager Druck: Walstead Leykam Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich: € 22,00, Jahresabo Europa: € 44,00. Kündigung
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letzt hat #TechnoMeToo die Debatte unter hiesigen Fortgeh-Fans angefacht. Das Schlagwort Diversität ist kein vergänglicher Trend, sondern Zeichen für einen gesellschaftlichen Wandel. Wenn bisher verschwiegene Geschichten und Perspektiven Raum bekommen, verändern sie die Popkultur für immer. Für wen hat es Konsequenzen, wenn Künstler wegen Vergewaltigung verklagt werden? Welches Machtgefälle ist im Spiel, wenn die Karriere einer Nachwuchsmusikerin von einem gut vernetzten Produzenten bedroht wird? Kann eine Streaming-Plattform einfach so die ersten 1.000 Plays eines Songs nicht mehr vergüten und wieso ist das gerade für Nischen ein Problem? Warum steigt der Aktienkurs dieser Firma, wenn 1.500 Angestellte entlassen wer-
den? Und für wen ist Künstliche Intelligenz da, wenn im Aufsichtsrat des führenden Software-Unternehmens keine einzige Frau sitzt? Darum soll es hier gehen. Vielfalt hat viele Dimensionen: Geschlecht, sexuelle Orientierung, Alter, geografische und soziale Herkunft, Weltanschauung sowie geistige und körperliche Fähigkeiten. Ich freue mich auf den Baustellenrundgang mit euch!
Die nächste Ausgabe erscheint am 6. März. jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben oder per E-Mail an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,90
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