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EINE SEXUELLE KOMÖDIE
Michael Niavarani inszeniert im Theater im Park „Venus & Jupiter”
Michael Niavarani inszeniert im Theater im Park „Venus & Jupiter”
In ihrem preisgekrönten Podcast „Sucht & Süchtig” sprechen Hagen Decker und John Cook ohne Tabus über ihre Suchterkrankung. Demnächst auch live!
musik show sport theater kabarett 2,90 € Ausgabe 268
Kleine Forscher reisen in die Welt der Urzeitechsen –natürlich ohne die Gefahr, von einem Raptor angeknabbert zu werden.
Xaver Schlager, Christoph Baumgartner und Konrad Laimer vom ÖFB-Nationalteam verraten uns, welche Musik sie zur EM begleitet. Natürlich mit dabei: Ihr Motivator AUT OF ORDA.
presented by oeticket
Wenn Sie die letzten Monate nicht im Exil hinter dem Mond verbracht haben (was ich aus vielerlei Gründen verstehen könnte), haben Sie in mannigfaltigen Kontexten vermutlich schon vom Schlagwort der K.I. –also der Künstlichen Intelligenz – gehört.
Die K.I. steckt noch in den Kinderschuhen, wächst aber rasant und kann jetzt schon erschreckend viel: Es ist für Otto Normal ein Leichtes, binnen Sekunden Texte, ganze Lieder im Stile bekannter KünstlerInnen und auch Bilder und Illustrationen problemlos von Computerprogrammen anfertigen zu lassen – es benötigt nur wenige Schlagworte, um ein nicht selten zumindest ausbaufähiges Ergebnis zu erzielen. Es ist nicht verwunderlich, dass die Kreativen nun aufschreien, immerhin schafft der Algorithmus nichts Neues, sondern bastelt – immer geschickter – aus bestehenden Werken etwas zusammen, greift somit in urheberrechtlich geschützte Werke ein: Kunst, die eine K.I. erzeugt, ist somit kein eigenständiges Werk (auch wenn nicht nur Programmierer, sondern (noch?) auch menschliche Input-Geber dahinter stehen), sondern viel mehr eine Aktualisierung eines gigantischen, dabei stetig wachsenden digitalen Netzwerkes. Und dies ist nicht nur ein moralisches Dilemma, sondern auch ein juristisches – das zwar aktuell im Europäischen Parlament zur Bearbeitung liegt, aber Sie wissen ja: Die Mühlen der Politik mahlen langsam. Und doch geht etwa der Foto-Gigant Getty Images
bereits gegen eines dieser K.I.-Unternehmen vor, der Vorwurf lautet auf Verletzung der Rechte an geistigem Eigentum: Sobald ein Käufer – K.I.-Programme sind ja üblicherweise nicht ohne ein Abonnement nutzbar – ein neues Bild „im Stil“ irgendeines Künstlers verlange, müsse eine Lizenzzahlung fällig werden. Die Gegenseite argumentiert: Ein jeder Künstler (und Künstlerinnen sind selbstverständlich stets mitgemeint) – seien es SchriftstellerInnen, MusikerInnen, MalerInnen, et cetera – lässt sich von anderen KünstlerInnen inspirieren, lernt also wie auch die K.I. und imitiert bis zu einem gewissen Grad die Vorbilder. Technologische Mittel wie die K.I. werden lediglich als Werkzeuge wahrgenommen – und da müsste man in aller Konsequenz bereits zuvor, etwa bei einer 3D-Modellierungssoftware oder Photoshop, regulierend eingreifen. Sie sehen also: Solange keine Fälschungen angefertigt werden, haben wir es wie so oft nicht mit einem eindeutigen Schwarz-Weiß-Prinzip zu tun, sondern mit zig Graustufen. Doch überlassen wir dieses Kopfzerbrechen den Juristen und schwenken hinüber zu zumindest einer der freilich nicht minder komplexen moralischen Fragestellungen: Einige Heavy-Metal-Bands, darunter ex-Slayer-Gitarrist Kerry King, Deicide und Pestilence, haben für ihre neuen Veröffentlichungen computergeneriertes Artwork verwendet, der Aufschrei unter ihren Fans war groß, steht doch gerade das Genre (im Gegensatz etwa zur Elektronischen Musik) für
Handgemachtes. Zugegeben: Die meisten dieser Artworks haben schrecklich billig und vor allem seelenlos ausgeschaut, doch so ist es nun einmal, wenn eine Kunstform noch in den Kinderschuhen steckt – man denke zurück an frühe digitale Artworks wie etwa „Dance of Death” von Iron Maiden oder „Millennium” von Monstrosity. Allerdings obliegt es mir nicht, einem Musiker vorzuschreiben, in welchem künstlerischen Kontext er seine Musik präsentiert haben möchte. Ich, als Nutznießer, habe natürlich die Möglichkeit, eine klinische (weil: seelenlose) Präsentation abzulehnen – dies betrifft allerdings dann auch die Aufnahme selbst, die heute nicht selten ebenso generisch und glattpoliert gerät. Aber doch muss der Ansatz einzelner Künstler verstanden werden: Musik wird heute (da ist Heavy Metal jedoch eine positive Ausnahme) bevorzugt über die K.I.-Krake Spotify konsumiert, weltweit von etwa 73% der Menschen – und in der App ist das optische In-Szene-Setzen von verschwindend geringerer Relevanz. Wozu also viel Geld für ein von einem Menschen entworfenes Cover-Artwork rauspulvern – Geld, das bei allen MusikerInnen, die keine Megaseller sind, ohnehin nicht verfügbar wie Heu ist? Ich glaube, wir alle täten gut darin, uns Errungenschaften nicht allein des Prinzips wegen zu versperren, sondern uns zu überlegen, wie wir in Zukunft damit interagieren möchten. The times they are a-changin’.
Stefan Baumgartner (Chefredakteur)[12] Michael Niavarani über weiße alte Götter, die überlebensnotwendige Kraft von Witzen, TikTok, Dickpics und den Reiz der Langeweile [14] ÖFB Die richtige Musik gehört zu den wichtigsten Komponenten für Vor- und Nachbereitung des Spiels [18] Dinosaurier Im Dinoland und im Immersium können kleine Forscher gefahrlos in die Welt der Urzeitechsen eintauchen [20] Nazareth sind seit mehr als 50 Jahren unterwegs, zwar ohne Welterfolge, aber auch ohne Dramen und Skandale [24] Sucht & Süchtig sprechen über ihre Suchterkrankung und den harten Weg zurück in ein sauberes Leben
>> oeticket.com/magazine mit den aktuellsten VeranstaltungsNeuigkeiten, den wichtigsten Alben-Veröffentlichungen, Single- und Videopremieren, Fotos von den geilsten Konzerten in ganz Österreich, Interviews mit Stars und zahlreichen Gewinnspielen!
Nick Cave. Am 30. August erscheint mit „Wild God” das neue Studioalbum von Nick Cave & The Bad Seeds, im Herbst folgt dann eine Europatour, doch diesmal leider ohne Österreich-Termin. Nachdem Nick Cave jedoch für seine entrückenden Konzerte zu Recht gerühmt wird, lohnt sich für ÖsterreicherInnen daher ein Ausflug in die umliegenden Nachbarländer, wo man etwa in Budapest, Prag, München, Mailand oder im kroatischen Zagreb gastiert. Als Vorband fungiert die irische Post-Punk-Band The Murder Capital. n Tickets für das Konzert von Nick Cave & The Bad Seeds am 15. Oktober in der Arena Zagreb gibt es bei oeticket.com
AC/DC. Auch wenn Brian Johnson seit 1980 Sänger der australischen Hardrock-Legende AC/DC ist: Es gab tatsächlich eine Zeit vor ihm! Da veredelte nämlich ein gewisser Bon Scott mit seiner prägnanten Stimme so klassische Alben wie „T.N.T.” und „Highway To Hell”, bevor er mit nur 34 Jahren vermutlich an einer Alkoholvergiftung starb. Nun kündigt die australische Filmfirma HALO Films an, an einem Film zu arbeiten, der sich „lose” um Scotts Leben dreht, der Filmtitel: „The Kid From Harvest Road”. Es soll dies kein Biopic werden, sondern eine fiktionale Erzählung, die in den 1960ern passiert. Scott wird von einem aufstrebenden, jungen Schauspieler gespielt: Lee Tiger Halley, der aktuell in der fantastischen Netflix-Serie „Boy Swallows Universe” zu sehen ist. Ein Starttermin ist aktuell noch nicht bekannt, die Produktion soll jedoch im Frühjahr 2025 beginnen. n AC/DC gastieren im Juni in Wien, im Juli in Bratislava. Auf oeticket.com sind noch Restkarten vorhanden.
Popmusik für Außerirdische? Blixa Bargeld erfindet für das neue Album „Rampen“ gleich einmal ein neues Musik-Genre, mehr dazu in unserer Coverstory. Die „Alien Pop Music“-Tour führt die Einstürzenden Neubauten am 5. September nach Wien zum Arena Open-Air und das „Will Be Fine“.
Michael Niavarani rechnet ab 24. Mai in seiner neuen Komödie „Venus & Jupiter“ mit den alten weißen Göttern ab, über die wohl auch alte weiße Männer lachen können. Mehr dazu im Interview.
Lust auf mehr Theater, Klassik und Hochkultur? Auf klassikticket.at finden Sie mehr als 500 Klassikspielstätten in einem Portal und hier können Sie sich auch mit Ihrem oeticket-Account einloggen.
Roberta Scheifinger
www.addictedtoburger.at
Die Gewinnspiele der aktuellen Ausgabe finden Sie auf den Seiten 8–10 und 18–19.
Zu gewinnen gibt es:
• 2x2 Tickets für Einstürzende Neubauten zuzüglich das neue Album
• 5 Familien-Flex-Tickets fürs Dinoland
Eine Teilnahme an den Gewinnspielen ist möglich auf oeticket.com/magazine im Beitrag „!ticket Gewinnspiele April 2024“. Hier finden Sie auch Informationen und Teilnahmebedinungen zu unseren Gewinnspielen und Datenschutz. Einsendeschluss ist der 15. Mai 2024.
Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und HerausgeberinFotos: George Day (METAStadt), Thomas Ranner (FM4 Frequency), Thomas Lisle Coe-Brooker (Joss Stone), Thomas Rabsch (Einstürzend e Neubauten), Dominik Gruss (Dinoland)
Joss Stone kommt im Rahmen ihrer „Ellipsis”Tour am 17. Juli auch ins Wiener Konzerthaus Gepäck ihr aktuelles Album „Never Forget My Love”. Aber weil eine Ellipse nun einmal eine geschlossene Kurve ist, gibt es freilich nicht nur neue Stücke zu hören, sondern auch eine Zeitreise über all ihre acht Alben hinweg, die beweist, dass sie ein unglaubliches Gespür dafür hat, worauf es in der Musik wirklich ankommt: Wir hören Soul, aber auch Reggae, Weltmusik und HipHop, harmonisch zusammengefügt zu einem einzigartigen Sound, der immerhin auch schon so Granden wie Mick Jagger von den Rolling Stones und Dave Stewart von den Eurythmics, mit dem sie gemeinsam das Musical „The Time Traveller’s Wife” schrieb, gefesselt hat ...
Die gute oder die schlechte Nachricht für die diesjährige Saison in der METAStadt zuerst? Fangen wir einfach mit der schlechten an, dann haben wir es hinter uns: Das Not Afraid Festival wurde leider abgesagt, dafür spielen Alligatoah (mit Tream, Mehnersmoos und Lostboi Lino) am 19. Juli jetzt auf Burg Clam. Dafür gibt es aber für die METAStadt einen weltklasse Neuzugang, und zwar am 16. Juli: Jungle (Foto)! So und nur so wird Wien einen Hauch Coachella und Lollapalooza atmen!
Das FM4 Frequency rückt immer näher, es ist nicht mehr lang, dann werden zahlreiche „Freqs” (siehe Foto) zwischen 15. und 16. August wieder ihre Zelte beim Green Park in St. Pölten aufschlagen. Als würde das bisher bestätigte Line-up nicht schon für Feierlaune genug sorgen, so dürfen wir als Neuzugänge nun unter anderem auch noch Apache 207, Rise Against, Feine Sahne Fischfilet, Louis Tomlinson (ja, der von One Direction) und (Trommelwirbel!) Gigi D’Agostino vermelden. Bombe!
Mehr
Herr Bargeld, ein neuer Song trägt den Titel „Everything Will Be Fine“. Sollen wir Ihnen das wirklich glauben? Wer’s glaubt, wird selig. Vor unserem letzten Album „Alles in Allem“, das im Frühjahr 2020 erschienen ist, dachte ich, der Brexit ist das Schlimmste, was uns passieren kann. Es war nicht abzusehen, was noch alles auf uns zukommt.
Das Weltgeschehen fließt aber nicht unbedingt in Ihre Texte ein, oder? Schon, aber nicht direkt. Die Texte auf der neuen Platte sind genauso kryptisch wie immer, vielleicht sogar noch kryptischer.
Zu
Beginn ihrer Karriere lärmten die Einstürzenden Neubauten aus Berlin mit Kram, den sie am Müllplatz aufgelesen hatten. Heute hat die Band um Sänger Blixa Bargeld längst den Rang moderner Klassiker. Dennoch forschen und suchen sie nach wie vor nach neuen Klängen. Die Musik auf dem sehr starken jüngsten Album „Rampen“,
mit dem sie heuer auf Tour gehen, bezeichnet Bargeld als „Alien Pop Music“.TEXT: SEBASTIAN FASTHUBER
Erstaunlich ist, wie frisch, anregend und letztlich einzigartig die Musik der Einstürzenden Neubauten nach mehr als 40 Jahren klingt. Ich habe mich beim Hören des neuen Albums keine Sekunde gelangweilt. Schön zu hören.
Wie machen Sie das? Vielleicht liegt es daran, dass wir diesmal schneller waren. Wir saßen 2022 im Tourbus und haben gesprochen, ob und wie wir eine neue Platte machen könnten. Normalerweise brauchen wir ein Jahr. Ein Drittel der Zeit geht für die Material- und Klangforschung drauf. Wir suchen ja immer nach neuen Dingen und Instrumenten. Diesmal haben wir mit dem Instrumentarium von der Tour gearbeitet. Den Forschungsprozess konnten wir also knicken. So waren wir in der Lage, die 15
Stücke in drei Monaten aufzunehmen. Danach wurde noch an Feinheiten gearbeitet. Am Schluss bleibe ich übrig und lasse mir die letzten paar Sätze einfallen.
Die Songs haben Ihren Ursprung in Improvisationen bei Konzerten. Was ist der Reiz dieser Methode? Wir versuchen, die Routinen zu unterlaufen. Ich weiß bei Improvisationen nicht, was die Anderen machen werden. Es gibt bei uns immer wieder Strategien, um die Gewohnheiten zu zerbrechen. Wir nennen diese Improvisationen vor Publikum „Rampen“. Diesmal habe ich das erweitert auf „gestützte Rampen“.
Was heißt das? Wir haben nicht ganz bei Null begonnen, es gab vorher eine Minimalverabredung. Beim Stück „Gesundbrunnen“ war es so: Alex spielte die Bassfigur, die man aus dem Titelwort ableiten kann. Also: ges, d, b, e. Ich habe mir auf meinen Teleprompter ein Set von Textfragmenten aus meinen täglichen Notizen geladen, wo ich Anstöße für Songs sammle. So entstand ein assoziatives Gerüst, das wir später im Studio noch ausbauten. Wir verfleischlichten es, wenn man so will. Aber an dem in der Improvisation entwickelten Kerngedanken der Stücke wurde nicht mehr gerüttelt.
Ist die Art, wie die Band arbeitet, immer noch ähnlich wie in der Anfangszeit im Berlin der frühen Achtziger? Es wäre traurig, wenn ich in 40 Jahren als Musiker nichts dazugelernt hätte. Ich bin als Dilettant da herangegangen. Heute kann ich nicht mehr so tun, als wüsste ich gar nichts über Musik. Am Anfang der NeubautenKarriere haben wir quasi nur improvisiert. Es gab lediglich ein paar musikalische Anhaltspunkte, die man wiederholen konnte. Erst mit dem Anwachsen unseres Katalogs konnten wir auf immer mehr Material zurückgreifen und richtige Sets spielen. Dazwischen gab es immer Improvisationen. Das ist bis heute übriggeblieben, bloß spielen wir heute meistens nur mehr eine Improvisation pro Konzert.
Ich habe gehört, Neubauten-Fans haben auch zu den neuen Stücken beigetragen. Durchaus. Wir haben seit vielen Jahren ein Supporter-System. Diese Schwarmintelligenz nutzen wir. „Gesundbrunnen“ ist mein Lieblingsstück auf dem Album, es war aber unglaublich schwierig zu schreiben. Ich bat unsere Fans, mir die Unterseite von hässlichen Teppichen zu beschreiben.
Wozu das? Davon ausgehend habe ich den Text geschrieben. Deshalb stehen Metaphern wie „neu verknüpft“ darin. Manchmal weist mich auch jemand auf grammatische Fehler hin. Aber wir schließen das System jetzt ab.
Weil es nicht funktioniert hat? Doch. Wir haben 2002 damit begonnen. Meine Frau hat
den Code geschrieben, da es noch nichts in der Form gab. Sie hat damit das Crowdfunding erfunden. Das war noch vor Social Media. Das gesamte technische und mediale Umfeld hat sich inzwischen so sehr verändert. Man erwartet nun von jedem Künstler, dass er sich ständig per Instagram veräußert. Er muss zeigen, was er auf dem Teller hat und welches Kleid er anzieht. Diese digitale Intimität gab es im Netz 2002 noch nicht, höchstens in der Pornografie. Das haben wir uns erfolgreich zunutze gemacht. Mit der Zeit entwickelte sich unser Supporter-System aber zu einem engen und elitären Zirkel. Das war nicht unsere Intention. Wir suchen uns jetzt wieder etwas Neues, was auch wieder keiner vorher gemacht hat.
Sie haben für „Rampen“ ein neues Genre erfunden: „Alien Pop Music“. Was darf man sich darunter vorstellen? Ich brauche Begriffe, an denen ich mich abarbeiten kann. Ich weiß noch, ich saß hier in meinem Haus und starrte das Fenster an. Irgendwie kam ich auf „Alien Pop Music“. Wir haben ja in den Achtzigern den Begriff „Geniale Dilettanten“ erfunden. Ein ganzer Zirkel Westberliner Bands wurde darunter zusammengefasst. Es war wieder Zeit für etwas Neues. Ich stelle mir darunter Popmusik für Außerirdische vor, oder Popmusik für Andere. Irgendwo gibt es ein Paralleluniversum, in dem wir so groß sind wie die Beatles.
Wie halten Sie es mit der Popmusik? Verfolgen Sie die Entwicklung? Ich persönlich habe mit Popmusik überhaupt nichts zu tun. Ich kenne nur einige Namen, weil ich sie öfter höre, aber ich kenne die Musik dazu nicht. Ich weiß, wer Taylor Swift ist. Musik von ihr habe ich noch nie bewusst gehört. Man kann mir nicht vorwerfen, ich hätte mich von irgendwelcher Popmusik beeinflussen lassen, denn ich kenne sie ja gar nicht. Aber auch
hier gilt: Vielleicht bin ich in einer Parallelwelt Popmusiker.
verbraten haben, wie ich es in einem Stück einmal formuliert habe.
Am 5. Dezember gastiert Blixa Bargeld zudem mit Teho Teardo im WUK. In ihrem feinsinnigen Zusammenspiel verschmelzen Avantgarde und Anschmiegsamkeit, Kakophonie und Komposition, Sprachabgrund und Schönheit.
Hätten Sie gedacht, dass die Einstürzenden Neubauten so lang bestehen würden? Niemals. Es gab ja keinen Plan. Mir wurde überhaupt erst klar, dass wir eine Band sind, als wir unseren ersten Plattenvertrag unterschrieben haben. „Aha, jetzt ist das zementiert”, dachte ich mir da. Die Band wurde ja auch nicht gegründet. Sie spielte einen Auftritt am 1. April 1980. Ob wir noch ein zweites Mal auftreten werden, war da nicht klar. In den Anfangszeiten gab es sehr viel Fluktuation. Wir spielten keine zwei Konzerte mit demselben Lineup. Heute kann ich sagen, ich bin froh, dass wir unseren „Winterspeck an Möglichkeiten“ nicht so schnell
Machen die Tourneen eigentlich noch Spaß? Die letzte Tour hat sehr viel Spaß gemacht, wahrscheinlich auch durch die lange Pause davor. Wir sind mit eigens installierten Luftreinigern im Bus gefahren. Jeder wurde jeden Tag getestet. Und trotzdem mussten wir nach Köln die Tour abbrechen, weil es Corona-Fälle gab. Ich selber habe es geschafft, bis November 2023 ohne Infektion durchzukommen.
Ich frage auch, weil Sie ein großer Feinspitz sind und unterwegs gern Haubenlokale* aufsuchen. Ist das Essen bei den Locations so furchtbar? Nicht immer. Ab und zu kommen von Veranstalterseite richtig gute Sachen zustande. Natürlich esse ich lieber gut als schlecht. Es ist oft schwierig, weil wir als Band die Abendunterhaltung sind. Wenn ich fertig bin und wir von der Bühne runterkommen, hat in der Regel kein Lokal mehr offen. Darum mache ich mich schon mittags auf die Suche.
Eines meiner ewigen Neubauten-Lieblingsstücke ist „Ich warte“. Warten Sie immer noch? Ja. Das ist ein Zustand, der bleibt. Ich warte auch immer noch auf Musik. Meine Vorstellung ist, dass sie etwas sein kann, was so gewaltig und lebensverändernd ist, dass man davon ausgehen muss: Alles, was man bis jetzt gehört hat, ist gar keine Musik. Das ist die Idee dahinter.
Und solang Sie diese Idee verfolgen, musizieren Sie weiter? Hoffentlich.
n Einstürzende Neubauten bringen ihre „alien pop music” am 5. September ins Open-Air-Areal der Arena Wien. *Lektüretipp: „Europa kreuzweise” von Blixa Bargeld, Residenz Verlag (2009).
Michael Niavarani zeigt im Theater im Park heuer nebst dem „Sommernachtstraum” auch seine neue Götterkomödie „Venus & Jupiter“ und sinniert mit Maria Happel über den „Trost der Kunst“. Ein Gespräch über weiße alte Götter, die überlebensnotwendige Kraft von Witzen, TikTok, Dickpics und den Reiz der Langeweile.TEXT: SEBASTIAN FASTHUBER
Zuletzt haben Sie im Theater im Park Shakespeares „Sommernachtstraum“ gezeigt, der im antiken Athen spielt. Nun verwandeln sie sich in einen römischen Gott. Was fasziniert sie so an alten Stoffen?
Das Erstaunliche ist: Die Antike hat extrem viel Zeitbezug. Der Untergang des Römischen Reiches ist uns inhaltlich sehr nah. Die Essenz der Theaterstücke von damals ist total menschlich und verständlich über die Jahrtausende hinweg, auch wenn man viele Anspielungen nicht mehr versteht.
Worum geht’s in „Venus & Jupiter“? Das Stück ist eine Mischung aus „Alkestis“ von Euripides und „Amphitryon“ von Plautus. Gerade Plautus hat mich fasziniert. Das ist eine wahnsinnig lustige Komödie aus dem alten Rom. Der Gott Jupiter würde gern mit Alkmene schlafen. Sie ist ihrem Mann aber unfassbar treu, weil sie ihn so liebt. Jupiter kommt auf die Idee, sich in ihren Ehemann zu verwandeln. Nach der Liebesnacht kehrt der echte Ehemann nach viermonatiger Abwesenheit aus Germanien zurück. Dadurch kommt es zu unglaublichen Verwirrungen. Es ist ein sehr weibliches Stück und eine sexuelle Komödie.
Sie haben das Ganze ins damalige Wien verlegt, nach Vindobona. Genau. Das Familientreffen im Olymp ist abgesagt. Keiner will Jupiter mehr sehen, diesen alten, weißen Gott, der sich aufführt wie ein patriarcha-
lischer Vollidiot. Stattdessen geht es nach Vindobona. Dort ist Jupiters Sohn Apollo, den Otto Jaus spielt. Jupiter hat ihn dorthin verbannt. Er muss als Sklave dem Präfekten von Vindobona dienen, also quasi dem Bürgermeister. Die Familie soll wieder zusammengeführt werden. Aber es entsteht eine noch viel größere Katastrophe. Im Grunde ist das Stück eine Abrechnung mit den alten weißen Göttern, über die auch alte weiße Männer lachen können. Ich zumindest.
Wollen Sie bei aller Unterhaltung noch etwas rüberbringen? Mir geht es nicht darum, das Publikum zu unterrichten oder zu belehren. Oft sitze ich einsam und allein bis vier Uhr in der Früh in meiner Bibliothek und recherchiere, weil mir was ins Auge gesprungen ist. Ich fange an zu lesen und bin so fasziniert, dass ich das auch Anderen mitteilen möchte. Um vier Uhr früh kann ich leider nur wenig Leute anrufen. Die, die abheben, sind betrunken. Am Ende betrinke ich mich mit denen bis sechs Uhr in der Früh und vergesse, was ich recherchiert habe. So ungefähr entstehen meine Theaterstücke.
Sie wollen also Ihre Faszination vermitteln? Ja. Mir fällt gerade auf, dass ich vielleicht doch gern Lehrer wäre. Genau so sollte man nämlich unterrichten. Ein Lehrer muss glänzende Augen vor Begeisterung
haben, wenn er in Biologie von der Proteinbiosynthese spricht. Und in Physik vom Gesetz der Thermodynamik. Die Kinder würden mehr zuhören.
Trennen Sie zwischen Handy- und Lesezeit? Lesen kann ich nur analog. Selbst einen Sketch von drei Seiten muss ich ausdrucken, am Papier durchlesen und mit Bleistift Notizen hineinmachen. Dann übertrage ich das wieder mühsam in den Computer. Am Handy lese ich gar nicht. Dafür vergeude ich meine restliche Lebenszeit auf TikTok.
Tatsächlich? Ja. Mein Algorithmus und ich sind sehr unterschiedlicher Meinung. Er ist eine Drecksau. Ich sage ihm, er soll mir Kochvideos schicken. Er schickt mir dauernd Nackerte. Ich bin süchtig nach TikTok, nutze es aber nur passiv. Mich interessieren die neuesten Medien und Entwicklungen immer. Dickpics hat es in meiner Jugend einfach nicht gegeben. Ich hätte ein Foto machen und es dann beim Niedermeyer entwickeln lassen müssen. Wahrscheinlich sind Dickpics erst mit PolaroidKameras aufgekommen.
Apropos Medien: Sie machen kaum noch Film und Fernsehen. Warum? Ich habe keine Abneigung dagegen. Aber mein Talent, vor der Kamera etwas Lustiges zu machen, ist enden wollend. Wohingegen ich die größte Freude habe, wenn ich vor Pu-
blikum blödeln darf. Mir macht das einfach mehr Spaß. Ich gehöre ins Theater.
Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Burgschauspielerin Maria Happel? Wir haben im selben Haus gewohnt und sind immer noch Nachbarn. Oft treffen wir uns zufällig, manchmal auch absichtlich. Wir mögen uns sehr. Irgendwann haben wir uns gefragt, warum wir noch nie etwas gemeinsam gemacht haben. Wir beleidigen uns gern. Ich sage: „Du mit deiner subventionierten Hochkultur!“ Sie: „Du mit deinem kommerziellen Schas!“ Dabei haben wir große Hochachtung voreinander.
Der Abend heißt „Der Trost der Kunst“. Was gibt Sie Ihnen? Ich glaube, wir alle brauchen sie zum Überleben. Die Kunst tröstet tatsächlich. Es kann einem so viel geben, wenn man sich reinfallen lässt in einen Roman, in eine Oper oder in ein Lied. Die Oper „Madame Butterfly“ ist eine der furchtbarsten Macho-Geschichten. Und sehr traurig. Trotzdem sehe ich sie gern, weil einen die Musik über die Traurigkeit erhebt. Die Komödie kann das auch, indem sie aus dem Grauen etwas Lustiges generiert. Der Witz hat die Funktion, dass ich mich nicht mehr fürchte, nicht mehr hasse, aggressiv oder traurig bin.
Warum langweilen sich so viele Menschen im Theater? Aus zwei Gründen: Wenn man die Geschichte nicht versteht, weil der Regisseur das Stück ganz anders inszeniert hat, oder wenn es gar nichts zum Lachen gibt. Die Tragödie muss immer auch etwas Komödiantisches haben, die Komödie etwas Tragisches. Sonst wird’s langweilig.
Kennen Sie Langeweile? Selbstverständlich. Wenn ich irgendwo warten muss, ist mir auch fad. Aber eigentlich ist es ein Gottesgeschenk. Ich habe jetzt wieder immer ein Buch mit. Ich bin draufgekommen, dass ich in meiner Jugend auch ständig mit Büchern herumgelaufen bin.
Selbst beim Discobesuch hatte ich ein dtvTaschenbuch eingesteckt. Wenn ich mit der Straßenbahn heimgefahren bin, habe ich weitergelesen. Das habe ich irgendwann aufgegeben. Jetzt gehe ich wieder mit Büchern herum. Es ist auch gar nicht schlecht, wenn einem manchmal fad ist. Dann kann sich das Gehirn ein bisschen erholen.
n Michael Niavarani ist diese Saison gleich in zwei Produktionen im Theater im Park zu sehen, einerseits mit der Wiederaufnahme von „Sommernachtstraum“, andererseits mit der neuen göttlich-römischen Komödie „Venus & Jupiter“. Außerdem unterhält er sich dort auch mit Maria Happel über die Unterschiede zwischen E und U.
Egal ob Europameister oder nicht – die Herzen der Fans hat das österreichische Nationalteam schon vor der EM gewonnen. Zwar schlagen die Herzen der Spieler nicht immer im perfekten Rhythmus, aber die richtige Musik gehört zu den wichtigsten Komponenten für Vor- und Nachbereitung eines Spiels.
TEXT: ROBERT FRÖWEINRot-Weiß-Österreich – das lange Warten hat bald ein Ende und das Fußballfieber steigt mit den Temperaturen. Bei der EM 2024 in Deutschland soll Österreich mehr als nur mitspielen. Verantwortlich dafür ist allerdings ein Deutscher: Teamchef Ralf Rangnick entfachte eine ungemeine Euphorie, die nicht zuletzt dank großartiger Spiele gegen schier übermächtig scheinende Gegner (Deutschland, Italien) und einer astreinen EM-Qualifikation befeuert wurde. Zum (hoffentlich) großen Erfolg gehört auch der richtige Sound. Die ÖFBTeamspieler Christoph Baumgartner, Xaver Schlager und Konrad Laimer verraten näheres.
Welche Musik läuft bei euch in der Kabine, bevor ein wichtiges Spiel startet?
CB: Das ist ganz unterschiedlich. Wichtig ist, dass es laut ist und motiviert (lacht) Von Deutsch-Rap über R&B bis Hip-Hop ist wirklich alles dabei.
KL: Es kommt immer darauf an, wer gerade die Anlage bedient. Ich bin auf jeden Fall nicht der DJ.
XS: Ich höre meine eigene Musik mit Kopfhören, meistens läuft Hip-Hop.
Unterscheidet sich die Musik nach dem Spiel in der Kabine vom Ergebnis? Und wenn ja, was wird nach Sieg, Unentschieden und Niederlage aufgelegt?
CB: Das Ergebnis bestimmt immer, was nach dem Spiel in der Kabine läuft. Nach Niederlagen gibt es eigentlich nie Musik, da ist keiner in der Stimmung zu feiern. Wenn es positiv ausgeht, läuft Musik, die gute Laune macht und zum Mitsingen einlädt.
XS: Bei einem großen Sieg des Nationalteams singen wir im Bus gemeinsam österreichische Lie der.
Was war euer erstes Live-Kon zert?
CB: Mein erstes war zu meiner Zeit in Hoffenheim RAF Camora in Mannheim, da war ich gemeinsam mit Flo Grillitsch, Stefan Posch und Robert Zulj. Aber ich bin kein großer Konzertgeher.
XS: Ich war bei Xavier Naidoo in Salzburg.
KL: Bei mir war es Ed Sheeran
Hört ihr Musik auf Vinyl, CD, per Streaming oder im Radio?
CB: Am öftesten höre ich Musik über Spotify, manchmal auch im Radio.
XS: Meistens per Streaming, da habe ich meine eigenen Playlists.
KL: Da muss ich definitiv Spotify sagen, das läuft dauernd übers Handy. Musik muss überall dabei sein. Manchmal höre ich auch Radio.
Was ist euer „Guilty Pleasure“?
CB: Guilty Pleasures habe ich nicht wirklich, ich stehe zu allem was ich höre (lacht). Da ist nichts dabei, wofür ich mich schä-
men würde. Es ist wirklich breit gefächert, viel österreichische Musik und DeutschRap, die Charts: alles was so angesagt ist. XS: Musik ist mir nicht peinlich, es gibt solche und solche Lieder. Ich höre auch gerne mal Schlager, was bei mir ja auf der Hand liegt.
KL: Ich bin sehr vielseitig und höre alles. In guten Momenten kann das auch Austropop sein. Mich kannst du eigentliuch überall abholen.
Wie unterscheidet sich die Musik in der Kabine des Nationalteams von jener bei euren Vereinen?
chischen Liedern auf die Spiele einstimmen?
CB: Das haben wir schon in der Quali gemacht! Es gibt wirklich coole AustropopSongs, wie „I Am From Austria“: Der vielleicht beste Song, auf den ganz Österreich stolz ist. Oder „Strada del Sole“. Es hat sich bei uns eingebürgert, dass wir das Lied gemeinsam in der Kabine oder im Bus am Weg zurück ins Hotel singen.
Wer ist euer Lieblingskünstler aus Österreich und welche Nummer darf auf keinen Fall fehlen?
CB: Sie ist eigentlich sehr ähnlich, weil es ja ungefähr dieselbe Altersgruppe ist. Unterschiede gibt es nach den Spielen. Nach Siegen mit Leipzig läuft natürlich kein Austropop wie beim Nationalteam. Die unterscheidet sich nicht groß. Überall steht der Hip-Hop im Fokus. Auch bei uns ist das sehr ähnlich, aber natürlich gibt es bei den Bayern auch keinen Austropop.
Werdet ihr euch bei der EM speziell mit österrei-
CB: RAF Camora finde ich richtig gut, deshalb war ich schon bei einem seiner Konzerte. Ansonsten noch Rainhard Fendrich, dessen Songs nie fehlen dürfen. XS: Ganz schwierige Frage. Die meisten Lieder habe ich sicher von Falco gehört. KL: Ich höre alles quer durch den Gemüsegarten – zum Beispiel Pizzera und Jaus oder Folkshilfe und AUT OF ORDA.
Mit welchem Künstler würdet ihr gerne einmal für 24 Stunden die Identität tauschen und warum?
CB: Ich würde mal gerne mit Justin Bieber tauschen. Ich glaube,
Mehr als nur im Mittelfeld Xaver Schlager (Mittelfeld, RB Leipzig), Christoph Baumgartner (Mittelfeld, RB Leipzig) und Konrad Laimer (Mittelfeld, FC Bayern München) verraten uns, was in der Kabine und im Mannschaftsbus gesungen
dass so ein Leben als absoluter Superstar nicht immer einfach ist, weil du dich nie frei bewegen kannst.
XS: Ich wäre gerne für 24 Stunden David Guetta. Wenn der in einem Club in Ibiza auflegt, kann das richtig cool sein – aber auch richtig anstrengend. Da kann man miterleben, wie hart das Business ist.
KL: Ich würde wahrscheinlich Ed Sheeran nehmen.
Seid ihr schon einmal für einen bestimmten Künstler für ein Konzert weit gereist?
XS: Eigentlich nicht. Das Problem ist, dass ich meistens keine Zeit für Konzerte habe,
Paul Pizzera, Christopher Seiler und Daniel Fellner alias AUT OF ORDA haben vergangenes Jahr unserem Nationalteam und seinen Fans mit „hoch gwimmas (n)imma” einen wahren Motivator auf dem Leib geschneidert, am 5. April folgt nun das volle Album „unserer” Supergroup, große Tour inklusive!
In Kürze beginnt die EM 2024 in Deutschland. Wird jemand von euch selbst dort sein und sich ein oder mehrere Spiele anschauen?
Wir freuen uns schon wahnsinnig auf die EM und haben auch Karten für ein Spiel in München.
Was ist mit unserem Team alles möglich?
Ralf Rangnick hat unseren Jungs genau zur richtigen Zeit einen neuen Anstrich verpasst, der sich wirklich sehen lassen kann. Wir treten selbstbewusster auf denn je und das völlig zurecht.
Was macht dieses Team unter Rangnick so erfolgreich und von welchem Kicker seid ihr besonders Fan?
Pizzera: Michael Gregoritsch hat gerade einen unglaublichen Lauf, wo der Pessimist in mir aufschreit: „Bitte tua da net weh!” Ralf weiß mit arrivierten Stars à la Alaba, Sabitzer und Arnautovic umzugehen und motiviert die nächste Generation zu Höchstleistungen. Er ist einfach ein sehr intelligenter Mensch und Trainer und das merkt man in seinem gesamten Tun.
Wie viele Länderspiele habt ihr schon live gesehen und was war eure weiteste Auswärtsreise?
Pizzera: Das müssten um die zehn gewesen sein und die weiteste Anreise war Paris.
Kann man das Nationalteam eigentlich überhaupt so lieben wie den eigenen Verein? Ist die Nationalteam-Liebe die gesündeste Form des Patriotismus?
Pizzera: Ich glaube nicht, dass man das Nationalteam mehr lieben kann, als seinen eigenen Verein. Sturm Graz ist intimer und leidenschaftlicher für mich. Es ist eine bedingungslose Liebe, die durch ihre abgestecktere Geografie noch intensiver wird. Bei internationalen Bewerben für sein Land die Daumen zu drücken, ist finde ich, äußerst unbedenklich.
sonst würde ich gerne öfter gehen. Es gibt auf meiner Liste viele, die ich gerne noch live erleben würde. Ed Sheeran, Elton John oder Phil Collins – leider hat es sich bislang nicht ergeben.
KL: Ich habe mir Coldplay in London angesehen. Das war grandios und im Sommer kommen sie endlich wieder nach Wien.
Die Torhymne vom ÖFB ist „Maria“ von Scooter. Findet ihr sie passend?
XS: Je öfter diese Hymne erklingt, desto besser! Ich finde sie ganz cool, man kann sehr gut dazu feiern.
KL: Ich glaube, die hören wir heuer noch
sehr oft …
Die offizielle ÖFB-Hymne ist „Hoch gwimmas (n)imma“ von der Supergroup AUT OF ORDA. Was hält ihr vom Lied?
XS: Es ist ein gelungener Hit, den wir hoffentlich noch öfter hören werden. Er versprüht immens gute Laune. Die Band hat ihn uns auch live vorgespielt und das super hinbekommen.
KL: Die haben das richtig gut gemacht, absolut stimmig. Es ist ein richtiger Ohrwurm.
n Tickets für die Spiele des ÖFB finden Sie auf oeticket.com.
Seiler: Meine Vereine sind und bleiben in erster Linie die Wiener Viktoria und Rapid Wien. Welcher österreichische Kicker wird der EM den größten Stempel aufdrücken und warum?
Konny Laimer und Xaver Schlager sind gut im Saft und einfach tolle Typen. Wir haben großartige Torleute mit Andreas Schlager und Tobias Lawal. Es warat eigentlich angrichtet. Wir freuen uns einfach schon wahnsinnig drauf.
Die neue ÖFB-Hymne „Hoch gwimmas (n)imma“ war eine direkte Anfrage vom ÖFB an euch?
Pizzera: Nein. Teamchef Ralf Rangnick hat mich angerufen und sich einen Song gewünscht und ich wusste sofort, dass wäre perfekt für AUT OF ORDA. Es muss modern, witzig und selbstironisch sein. Die Urversion hatte weitaus mehr Selbstironie bis der ÖFB die Hälfte weggestrichen hat (lacht). Aber genau für solche Sachen ist das Projekt auch da.
Fellner: Das „n“ in Klammer war ursprünglich nicht im Titel. Er wollte lieber „imma“ und es positiver haben.
Pizzera: Aber der Österreicher ist ja so und das wollten wir persiflieren. Als wir letzten Herbst Italien im Testspiel 2:0 geschlagen haben, dachten schon wieder alle „schade, eigentlich wären wir Weltmeister geworden, wären wir nur dabei“.
Seiler: Seid unsere Nummer draußen ist, ist das Nationalteam unbesiegt. Ob das Zufall ist? Ich weiß nicht (lacht)!
n AUT OF ORDA gehen auf große Tour durch Österreich und gastieren im April in Linz, Salzburg, Graz, Innsbruck und Dornbirn, im Juni in Pichl bei Wels, im August in Fürstenfeld und im Dezember beim großen Finale im Wiener Gasometer. Nicht zu vergessen: AUT OF ORDA spielen auch am Freitag am Nova Rock Festival!
Biyon Kattilathu gastiert mit seiner Show „Lebe.Liebe.Lache – Die Show, die glücklich macht” bereits am 12. April in Innsbruck, im Herbst in Salzburg, Linz, Wien, Graz und Klagenfurt. Was sich liest, wie ein WandTattoo ist tatsächlich die Kernfrage seines Programms: Wie schön wäre ein Leben, das von diesen drei Worten tatsächlich auch bestimmt ist? Wenn wir Biyon folgen, ist dies gar nicht so illusorisch – wir dürfen nur nicht darauf warten, dass diese Glücksgefühle von Außen auf uns einprasseln oder ein anderer Mensch auf dem Serviertablett kredenzt ... Einen besseren Zeitpunkt für die Show als genau jetzt gibt es wohl kaum, oder?
Kattilathu)
Der Norddeutsche Alex Stoldt gastiert nach seinem ausverkauften Termin im Kabarett Niedermair am 21. April auch im Wiener Stadtsaal. Im Gepäck hat er sein SoloDebüt, das auf den wunderschönen Titel „Alex Stoldt” lautet, dreht es sich immerhin um: Alex Stoldt. Was, übrigens, nicht nur sein Künstlername ist, sondern auch sein bürgerlicher. Folgerichtig beschäftigt sich das Programm auch mit seinen Problemen und der Frage, wie lang man einen Witz durchziehen kann. Einen kleinen Spoiler gibt uns Alex Stoldt für „Alex Stoldt” noch mit auf den Weg: Die letzte Pointe ist wirklich super. Also sollte man vielleicht nicht nur kommen, sondern auch bis zum Ende bleiben.
Teddy Teclebrhan war 2021 in der zweiten Staffel von „Wer stiehlt mir die Show?” einer der vielleicht besten (weil: lustigsten) Kontrahenten von Joko Winterscheidt. Teddy wurde 1983 im heutigen Eritrea geboren und ist zweifelsohne einer der (Sie werden es erraten) besten Vertreter von Ethno-Comedy, also einem witzigen Clash auseinanderklaffender Kulturen. Überzeugen kann man sich von dieser Aussage, wenn man auf Amazon Prime in seine „Teddy Teclebrhan Show” reinschaut: Gerade seine scharfe Beobachtungsgabe, aber auch seine Qualität, wirklich einzigartige Charaktere zu erschaffen, stechen bei ihm hervor. Und dies sollte man sich auch live nicht entgehen lassen, Möglichkeiten dazu gibt es im Mai in Wien und Salzburg , im Juni auch in München
Fotos: Marvin Ruppert (Alex Stoldt), Nils Müller (Teddy Teclebrhan), Stephan Zimmer (BiyonIm Areal des oberösterreichischen Schloss Katzenberg lädt ein gigantischer Erlebnispark dazu ein, spielerisch und actiongeladen in die beeindruckende Welt der Dinosaurier einzutauchen. Im Wiener Immersium können kleine Forscher zudem noch viel mehr über die Urzeitechsen erfahren – natürlich ohne die Gefahr, von einem Raptor angeknabbert zu werden.
TEXT: STEFAN BAUMGARTNERIm Jahre 1993 setzte eine HollywoodProduktion neue Maßstäbe im Bereich der Spezialeffekte und Computertechnologie: Steven Spielbergs „Jurassic Park”. Erstmals in der Geschichte des Films erwachten die gigantischen Kreaturen aus grauen Vorzeiten, die Dinosaurier, lebensecht aus ihrem Jahrmillionen andauernden Tiefschlaf. Nicht nur waren computergenerierte von anima-
tronischen Giganten nicht mehr zu unterscheiden, auch wirkten sie auf der Leinwand lebensnah wie das Eichhörnchen im Garten oder der Elefant im Zoo. Dabei ist die Geschichte selbst dahinter so einfach wie genial (wenn auch aus naturwissenschaftlicher Sicht natürlich hanebüchen): Multimilliardär John Hammond hat sich seine kindliche Begeisterung für die Urzeitechsen behalten und plant auf einer pazifischen Insel einen Erlebnispark mit paläontologischen Sensationen, den Jurassic Park eben. Möglich machte dies erst die Entdeckung einer im Baumharz eingeschlossenen Stechmücke, der man Dinosaurierblut als Grundlage zur DNA-Rekonstruktion entnahm. Allzu schnell kommt man (auch in den deutlich schwächeren fünf Fortsetzungen der Reihe) schmerzlich drauf, dass etwa Raptoren Foto: Jan Frankl
Wir verlosen 5 Familien-DauerFlex-Tickets für das Dinoland. Mehr Informationen siehe Seite 6.oder ein Tyrannosaurus ihre eigene Vorstellung von „Spiel, Spaß und Spannung“ haben.
Eines muss man John Hammond jedoch lassen – ein Park wie dieser würde ein jedes Kinderaugenpaar leuchten machen und selbst den abgebrühtesten Erwachsenen in ein schieres Staunen versetzen.
Die Dinosaurier
Allein die Bezeichnung „Dinosaurier” ist schon bombastisch, der Rocky der Tierwelt. So alt wie die Urzeitechsen – bis zu über 200 Millionen Jahre – ist der Begriff freilich nicht. Erst 1842 wurde vom englischen Anatom Richard Owen das Taxon „Dinosauria“ aufgestellt. Dazu zählen seitdem die Theropoden (zweibeinige Fleischfresser wie der Tyrannosaurus), die Sauropodomorphen (weitestgehend größere, Pflanzen fressende Saurier mit langen Hälsen und Schwänzen wie der Diplodocus), Ankylo- und Stegosaurier, sowie Ceratopsia (allesamt vierbeinige Pflanzenfresser mit massiven Hautpanzern, an der Wirbelsäule entlang aufgestellten Knochenplatten sowie Hörnern und Nackenschilden, wie zum Beispiel der Triceratops, der Stegosaurus und der Panoplpsaurus), wie auch die Ornithopoden, weitestgehend zweifüßige Pflanzenfresser. Doch was macht die immense Faszination eigentlich aus? Die Imposanz der Tiere allein kann es kaum sein, auch Wal, Riesenkrake, Elefant oder Giraffe sind bombastische Tiere, alt ist ein Achat oder die Heidelberger Liederhandschrift auch, bekommt aber nur mindere breitenwirkende Begeisterung zugeteilt. Vielleicht liegt es auch weniger an der Evolution der Saurier, weniger an ihrem naturwissenschaftlichen Faktum, vielmehr an ihrer Fiktion, an ihrer Kulturgeschichte, in der Fossilien
tatsächlich nur ein Stück des Puzzles ausmachen. Immerhin weiß man nur wenig über das Knochenskelett hinausgehendes – welche Farbe die Haut dieser oder jener Dinosaurier tatsächlich hatte, ist bis heute Erfindung, Phantasie, ein Konstrukt. Der Dinosaurier wandert nicht aus dem öden, staubigen Schulbuch in Kinderzimmer, sondern tritt von der Bühne „Film“ oder „Comic“ in die kindlichen vier Wände, und das mit einem Kawumms. Gleich wie Godzilla oder King Kong stampfen die Monster querbeet und sorgen für Verwüstungen und durch Mark und Bein gehendes Geheul und Gebrüll – oder anders, kindergerechter, wie in der ebenfalls aus dem Hause Spielberg stammenden Filmreihe „In einem Land vor unserer Zeit”, in der Kindchenschemata auf einen actiongeladenen, tierischen Bildungs- und Wanderroman treffen.
Für Erheiterung wiederum und nicht für Angst und Schrecken sorgten „Die Dinos” aus der Feder von Muppets-Vater Jim Henson mit der vermenschlichten Dinosaurier-Familie Sinclair im Mittelpunkt der Erzählung, welche sich als eine Mixtur aus Moderne und einer fiktiven, von Dinosauriern bevölkerten Steinzeit präsentiert und ähnlich wie die Familie Feuerstein einer stereotypischen US-amerikanischen Familie nachempfunden ist – gewissermaßen „Roseanne” mit Ganzkörperdinopuppen. Slapstick pur, im Zentrum Baby Sinclair, das Vater Earl provoziert, indem es ihn anstatt „Papa“ der Rangordnung entsprechend „nicht die Mama“ nennt.
„Jurassic Park”, aber sicher! Einen „Jurassic Park” gibt es jedoch nicht nur auf großer Leinwand, sondern in der bereits dritten Saison auch in Österreich, haben doch im Areal des oberösterreichischen Schloss Katzenberg die Dinosaurier bis Ende November eine neue Übergangsheimat gefunden: Über 40.000
Quadratmeter Wald und Wiese erstreckt sich das Forschungsgelände, das Jung wie Alt gleichermaßen in das längst vergangene Erdzeitalter mit mehr als 70 lebensgroßen und realistischen Dinosauriern, Skeletten und Fossilien eintauchen lässt. Die Besucher finden sich Auge in Auge mit den beeindruckenden Kolossen wie dem Tyrannosaurus Rex oder dem Triceratops bis hin zum Stegosaurus, einige davon können sich dank aufwändiger Animatronik sogar täuschend echt bewegen und Geräusche von sich geben. Außerdem lädt ein einzigartiges Urzeit-Klassenzimmer dazu ein, Spannendes über die UrzeitKolosse und ihre Zeit zu erforschen – und das ohne der Bedrohung, von einem Raptor in der Mittagspause angeknabbert zu werden.
Apropos erforschen: Bei „Jurassic – The Immersive Experience”, die noch bis Sommerende im Immersium im 1. Wiener Gemeindebezirk gastiert, ist man den Giganten zumindest in digitaler Form so nah wie nie zuvor. Vom Brachiosaurus bis zum Tyrannosaurus Rex sind alle bekannten, aber auch weniger bekannten Carnivoren und Herbivoren vertreten. Das große Highlight ist eine 15-minütige immersive Show, die die Dinosaurier in ihrer natürlichen Umgebung in einem bildgewaltigen Spektakel zeigt. Mit einem abschließenden 5D Ride & VR Flug wird das Erlebnis perfekt für alle wissbegierigen Abenteurer. RAWAAAARRRR!
n Das Dinoland finden Sie beim oberösterreichischen Schloss Katzenberg. Der Erlebnispark ist bis Anfang November Samstag, Sonntag und Feiertags von 10 bis 17 Uhr geöffnet, während der Ferien in Bayern und Oberösterreich bereits ab Mittwoch. „Jurassic – The Immersive Experience” im Immersium im 1. Wiener Gemeindebezirk ist bis 31. August täglich geöffnet. Genaue Informationen sowie Tickets finden Sie auf oeticket.com.
Seit mehr als 50 Jahren ist die schottische Hard-Rock-Maschinerie Nazareth unterwegs. Ohne Welterfolge, aber auch ohne Dramen und Skandale. Das Kult-Kollektiv ist der Inbegriff für Working-Class-Musik.
TEXT: ROBERT FRÖWEINFür einen Song wie „Love Hurts“ hat man in Wien die schönste Bezeichnung: „L’Amour-Hatscher”. Geschrieben hat ihn der amerikanische CountrySongwriter Boudleaux Bryant, gespielt haben ihn u. a. die Everly Brothers und Jim Capaldi, aber weltberühmt wurde die eindringliche Power-Ballade durch das raubeinige SchottenKollektiv Nazareth. Am 8. November feiert die bekannteste Version dieses schönen Stücks seinen 50. Geburtstag, an Faszination hat sie bis heute nichts verloren. Der Song ist elementarer Bestandteil von Hollywood-Produktionen wie „Dazed And Confused“, „Die wilden Siebziger“ oder „Detroit Rock City“, wurde als Werbung für ein amerikanisches Versicherungsunternehmen eingesetzt und sorgt in bodenständigen Landdiscos noch heute dafür, dass die alkoholbetäubte Zunge zielgerichtet im Rachen der Angebeteten landet, wenn der Putztrupp zum Sonnenaufgang schon mit dem Kärcher anrückt. Oder um gleich beim Niveau zu bleiben: Den L’AmourHatscher kann man auch gerne „Dosenöffner“ nennen.
Working Class statt Kuschelrock
Das Kuriose dabei ist, dass die dafür verantwortliche Band Nazareth zu einem großen Teil ihrer mittlerweile 56 Jahre andauernden Karriere nicht unbedingt für die fein gestrickten Zartmomente bekannt ist, sondern sich vom industriellen schottischen 50.000Einwohner-Städtchen Dunfermline aus eher dem harten Rock zugetan fühlt. Obwohl Nazareth mit ihren Jeansjacken und Koteletten vor allem die 70er-Jahre entscheidend mitprägten, kamen sie aufgrund des schwierigen Mitbewerbs nie so richtig aus der zweiten Reihe hervor. The Rolling Stones waren natürlich größer, Status
Quo hatten mehr Boogie, Deep Purple die markanteren Hits, Led Zeppelin den Sex-Appeal, Black Sabbath den Heavy Metal, Pink Floyd die genialeren Songwriter und Queen, naja, Queen waren sowieso in jeder Hinsicht überdimensional. Noch mehr als ihre alten Kumpels von Purple oder Uriah Heep standen Nazareth
aber seit jeher für die Working Class. Hemdsärmelige, rustikale Typen mit hartgeschnitzten Liedern und einer optischen Kratzbürstigkeit, die Respekt einflößte, aber keine Angst versprühte.
In Österreich gelang der Band mit den Alben „Loud’n’Proud“ (1973) und „Rampant“ (1974) sogar zweimal
Im Rahmen der wunderschönen Kulisse der Burgarena Finkenstein findet auch heuer wieder ein grandioses, dabei sehr breit aufgestelltes Musikprogramm statt. Unser Tipp: Genießen Sie im Vorfeld der Konzerte fantastische regionale Küche in der Burgschenke, die Reindling-Tiramisu ist ein Traum!
14. Juni: A Tribute to Adriano Celentano
15. Juni: Die große Giuseppe Verdie Gala
16. Juni: Best-of S.T.S. & Austropop
22. Juni: Schürzenjäger
28. Juni: Barbara Baldini „Flachgelegt”
29. Juni: Felicita – The Al Bano & Romina Power Homage Show
30. Juni: Die Nacht der Musicals
4. Juli: Nazareth
5. Juli: Spider Murphy Gang
6. Juli: Dame (bereits ausverkauft)
12. Juli: Wolfgang Ambros (bereits ausverkauft)
13. Juli: Rebekka Bakken
14. Juli: The Spirit of Freddie Mercury
17. Juli: Die Wiener Sängerknaben
18. Juli: The Bad Powells
19. Juli: Pecoraro & Pecoraro
20. Juli: The Magic of ABBA
21. Juli: Help! The Beatles Show
27. Juli: The Magic of ABBA
28. Juli: Hansi Hinterseer
30. Juli: Gery Seidl „Eine Runde Seidl”
31. Juli: Mark Seibert, Missy May & Lukas Perman
1. August: Insieme – La Notte Italiana
2. August: Poxrucker Sisters
3. August: Joe Cocker – The Concert Show
4. August: Molden & Seiler ft. Das Frauenorchester
7. August: The Music of Hans Zimmer & Others
8. August: The Magical Music of Harry Potter
9. August: Konstantin Wecker
10. August: Perpetuum Jazzile
11. August: Lemo
14. August: Gerhard Polt „Apropos”
16. bis 18. August: Seer (bereits ausverkauft)
20. August: Simone Kopmajer & Viktor Gernot
21. August: The Music of Bond mit Maya Hakvoort u. a.
22. August: Peter Cornelius
23. und 24. August: Herbert Pixner Projekt
25. August: Söhne Mannheims Piano
29. August: JOSH. (bereits ausverkauft)
30. August: Nik P. & Band (bereits ausverkauft)
31. August: The Golden Voices of Gospel mit Art Garfunkel jun.
1. September: Saso Avsenik (bereits ausverkauft)
3. und 4. September: The Bosshoss
Nicht minder einladend ist freilich das Ambiente auf der Schlosswiese Moosburg, die diese Saison zudem mit einem wahren Schmankerl aufwarten kann: Gleich vier Busrouten verbinden Spittal, Villach, Feldkirchen, Klagenfurt, Völkermarkt, Wolfsberg und St. Veit mit Moosburg – und das zum fantastischen Preis von nur € 15 für die Hin- und Rückfahrt. Außerdem ist ein 0,5 Liter Freigetränk im Preis inkludiert! Vorort sorgen dann die Black Boxes für Hygiene am Konzertgelände: Die neuen SanitärKontainer sind edel, beleuchtet und auch wirklich sauber!
19. Juli: Toto, Uriah Heep & Slade
20. Juli: Pizzera & Jaus
21. Juli: Robin Schulz
Kärnten ist aber auch das Land der weltbesten Seen, und so ist es nur aufgelegt, dass freilich auch am Gewässer konzertiert wird, und zwar am malerischen Sonnegger See:
20. September: JOSH.
21. September: Schlager 4.0 mit u. a. Matthias Reim und Fantasy
etwas, was ihnen im Rest der Welt niemals vergönnt war: Platz eins in den offiziellen Albumcharts. Auch wenn die großen Chart-Erfolge seit den späten Achtzigern passe sind, gehören Nazareth zu den unkaputtbaren Altrockern, die sich nie auflösten und ihrer erwähnten Working-ClassAttitüde stets gerecht wurden. „Bei uns gab es nie die großen Rockstar-Dramen“, sagt Bassist Pete Agnew im Gespräch voller Stolz, „egal ob mit oder ohne neuem Album, wir sind einfach unterwegs. Wir sichern unseren Licht- und Tontechnikern, der gesamten Crew die Jobs. Zeit unseres Lebens touren und rocken wir, das wird sich nicht mehr ändern.“
Changin’ Times
Agnew ist nicht nur das einzig verbliebene Gründungsmitglied Nazareths, er ist von der alten Garde auch noch als einziger am Leben. Drummer Darrell Sweet starb 1999 zwischen zwei US-Touren an einem Herzinfarkt, Gitarrist Manny Charlton, der lange in Spanien lebte, im Juli 2022 bei einem US-Besuch in Texas und im November 2022
segnete der langjährige Frontmann Dan McCafferty 76jährig das Zeitliche. Schuld war die Lungenkrankheit
COPD. In die Musikerpension ging er schon neun Jahre früher.
MITTWOCH 19. FEBRUAR 2025
WIENER STADTHALLE F
DONNERSTAG 20. FEBRUAR 2025
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Agnew, als Bassist der öffentlich unscheinbarste Teil der Band, hielt das Werkl über alle Krisen, Rückschläge, Pensionierungen und Todesfälle hinweg am Laufen. „Als Dan 2013 in Rock-Pension ging, war ich das einzige Mal kurz davor, alles hinzuschmeißen“, wird er kurz ernst, „schließlich waren wir beide die Band und daneben war Dan mein bester Freund. Aus gesundheitlichen Gründen ging es aber nicht anders und er gab mir den Segen, weiterzumachen.“ Mit dem stimmstarken Carl Sentance fand Agnew schnell einen würdigen und auch von den Fans akzeptierten Nachfolger, Pets Sohn Lee ist seit mittlerweile 25 Jahren Schlagzeuger. Generationskonflikte oder Familienfehden konnten im Camp der bodenständigen Schotten stets vermieden werden. Humorig sind dafür Anekdoten aus der Vergangenheit. So haben Nazareth tatsächlich abgesagt, auf der Hochzeit von Guns N‘ Roses-Sänger Axl Rose zu spielen, weil sie gerade auf Europa-Tour waren und diese nicht unterbrechen wollten und Pete Agnew schleuderte einst Deep Purple-Gitarrengott Ritchie Blackmore in der Garderobe ein unmissverständliches „Fuck You“ entgegen, weil der McCafferty als Sänger abwerben wollte. „Es war mehr ein Scherz als eine Drohung“, lacht der Bassist, „aber du weißt ja, wie das Rockbusiness funktioniert. Solche Geschichten prägen irgendwann die Legende einer Band.“ Arbeiterkind Agnew hat früh die wichtigsten Unterschiede unter den einzelnen Protagonisten herausgefiltert. „Es gibt Musiker und Rockstars. Das sind zwei grundverschiedene Welten. Und dann gibt es noch die ,Wannabes‘, das sind die Allerschlimmsten. Wir waren auch dumme Jungs, haben aber nie etwas verbrochen. Dan hatte jahrelang zu viel Kaffee getrunken. Ja, ich weiß, langweilig. Aber so war es. Auch Bands wie Deep Purple und Uriah Heep waren immer sehr diszipliniert. Ein richtiger Rockstar war Lemmy. Der kannte Grenzen nur, um sie einzureißen.“ Mit der Vergangenheit ist Agnew heute im Reinen. „Ich kenne keinen Musiker aus den Siebzigern, der finanziell nicht mindestens einmal brutal über den Tisch gezogen wurde. Wir alle hatten keine Ahnung vom Geschäft und liebten nur die Musik.“ Mit der aktuellen Inkarnation von Nazareth tourt Agnew unermüdlich weiter. In aller Demut und Bescheidenheit. „Für manche Menschen sind wir die beste Band der Welt. Darauf bin ich stolz und das mach mich unheimlich froh.“
n Nazareth spielen am 4. Juli in der Burgarena Finkenstein, am 5. Juli im Rahmen von Clam Rock auf Burg Clam und am 6. Juli vor Schloss Esterhazy am Lovely Days.
Das Donaufestival präsentiert heuer erneut, und zwar zwischen 19. und 21., sowie 26. und 28. April an unterschiedlichen Orten in Krems zig Programmpunkte, die zwischen „abenteuerlichen Ästhetiken und Vibrationen aktueller Gegenwartskunst” changieren. Abenteuerlich und nach einem absonderlichen Vibrato klingen nicht nur etwa The Jesus And Mary Chain (mit ihrem neuen Album „Glasgow Eyes” im Schlepptau), sondern auch das chilenische Projekt Föllakzoid (Foto), dessen Musik sich aus endlos wiederholten Variationen speist. Ein weiteres Highlight: Jenny Hval, von der wir erst kürzlich „Gott Hassen” gelesen und verschlungen haben, stellt ihr neues Album „I Want To Be A Machine” vor. Inspiriert ist sie von Heiner Müllers „Hamletmaschine”, einem Hauptwerk der Avantgarde der Siebziger: Wie Müller den Hamlet von Shakespeare einst auseinandernahm und als theatralische Maschine rekonstruierte, so versucht Hval es mit dem Wesen der musikalischen Produktion.
Peaches, die Electro-Rock-Provokateurin, widmet sich unter dem Titel „Peaches Christ Superstar” am 8. Mai im Volkstheater Wien Andre Lloyd Webbers und Tim Rices Rock-Oper „Jesus Christ Superstar”. Ungewöhnlich dabei ist, dass Peaches allein performt, nur begleitet von einem Klavier. Dabei ist ihre Interpretation jedoch kein respektloses Mash-Up: Aufrichtig in ihrer Bewunderung für das Werk, demonstriert Peaches ihre außergewöhnliche emotionale und dramatische Energie und verzichtet auf ihre übliche in-your-face-Performance und provokativen Requisiten, enthüllt stattdessen ihr gewaltiges Gesangstalent. Eine Offenbarung!
Die Wiener Festwochen rufen in der diesjährigen Saison eine zweite Moderne aus, ist es doch inmitten der Nationalratsund EU-Wahlen Zeit, gängige Denkweisen, institutionelle Abläufe und eingeschliffene Normen radikal in Frage zu stellen. So treffen zwischen 17. Mai und 23. Juni in ganz Wien soziale Bewegungen auf Intellektuelle, wird die Bundeshauptstadt inmitten von Feiern und Veranstaltungen zu einem Ort der Debatten. Das Programm reicht von einer gefeierten Jelinek-Inszenierung („Angabe der Person”, Foto) über eine radikal dekonstruierte Mozart-Interpretation („La Clemenza di Tito”) bis zu Performances, in der unter anderem ein Alien („fotzenschleimpower gegen raubtierkaputtalismus”) das Wort an sich reißt. Besonders große Freude herrscht über Leonie Böhm und Kim de l’Horizon, die mit „Blutstück” nicht einfach den Über-Bestseller „Blutbuch” adaptieren, sondern eine völlig neue theatrale Erzählung schaffen.
Die Gesundheit Österreich GmbH entwickelte im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem BM für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz den Österreichischen Suchthilfekompass. Der Suchthilfekompass ist ein elektronisches Verzeichnis und bietet Informationen zu jenen Drogenhilfeeinrichtungen, die gemäß § 15 Suchtmittelgesetz im Bundesgesetzblatt kundgemacht sind (ambulante oder stationäre Einrichtungen, die für die Durchführung gesundheitsbezogener Maßnahmen zur Verfügung stehen), sowie über Einrichtungen zur Therapie von Alkoholabhängigkeitserkrankungen.
suchthilfekompass.goeg.at
In ihrem preisgekrönten Podcast „Sucht & süchtig“ sprechen Hagen Decker und John Cook ohne Tabus über ihre Suchterkrankung und den harten Weg zurück in ein sauberes Leben. „Mensch sucht Gefühle“, das Live-Programm der beiden Berliner, wird zur hochemotionalen Gruppentherapie.TEXT: HANNES KROPIK
Hagen Decker, 41, zählte zur Elite der deutschen Werbeund Musikvideo-Regisseure. Er drehte unter anderem Tim Bendzkos „Nur noch kurz die Welt retten“, aber auch Clips von Madsen, Jennifer Rostock und Juli („Süchtig“). Nach 15 Jahren Kokain-Abhängigkeit lernte er in einem Therapiezentrum den ebenfalls suchtkranken John Cook, 34, kennen. Aus der Zufallsbekanntschaft entstand eine enge Freundschaft – und ein außergewöhnlicher Podcast; 2023 wurde „Sucht & Süchtig“ als beste Independent-Produktion mit dem Deutschen Podcast-Preis ausgezeichnet. Am 26. Mai gastieren die beiden Berliner mit ihrem Live-Programm „Mensch sucht Gefühle“ live in der Wiener ((szene)).
Hagen, wie seid ihr auf die Idee gekommen, einen Podcast über eure Suchterkrankung zu produzieren? Wenn man sich in eine Suchthilfeeinrichtung begibt, ist man am Tiefpunkt seines Lebens angekommen. John und ich haben uns ein Zimmer geteilt und uns von der ersten Minute genau so
offen und ehrlich unterhalten, wie wir es jetzt am Mikrofon tun. Am dritten Tag hatte ich die Idee zu diesem Podcast, John war sofort dabei.
Eure wöchentlichen „Sucht & Süchtig“-Folgen wurden seit 2022 mehr als zwei Millionen Mal gestreamt. Überrascht dich das Interesse? Von Anfang wollten wir nichts anderes, als Süchtigen helfen. Wir wären überglücklich gewesen, wenn ein einziger Mensch sein Leben geändert hätte. Aus den Rückmeldungen unserer Follower wissen wir aber, dass mittlerweile weit mehr als tausend Leute unseretwegen in Therapie gegangen sind. Der große Zuspruch macht uns stolz. Aber gleichzeitig auch sehr traurig.
Warum? Es zeigt, wie weit verbreitet das Problem ist. Wir wissen, dass uns nicht nur Süchtige selbst zuhören, sondern oft auch deren Angehörige, die ja genauso betroffen sind. Mir wäre es lieber, wir hätten gar keine Zuhörerinnen und Zuhörer, denn das würde heißen, dass niemand suchtkrank wäre.
Die Fakten sind andere: Drogen – und da gerade Kokain – sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Aber was wir medial wahrnehmen, ist ein Bild absoluter Verharmlosung. Tatsache ist: Von vielen Substanzen kannst du schon bei einmaligem Konsum sterben. Und, wie meine Therapeutin sagt: Sucht führt zum Tod. Wenn du keine Therapie machst und clean wirst, stirbst du früher oder später an den Drogen.
Dass euch so viele Leute zuhören, rückt euch in die Rolle von Vorbildern. Bedeutet diese Verantwortung nicht auch großen Druck? Ja, und deshalb müssen wir uns abgrenzen: Wir können nur erzählen, was wir selbst erlebt haben. Wie viel Scheiße wir gebaut, wie wir gelogen und betrogen haben – und wie es uns heute mit der Scham über dieses Verhalten geht. Aber wir sind nicht dafür verantwortlich, was andere Menschen tun. Uns selbst hilft die Aufmerksamkeit aber, clean zu bleiben. Denn wir haben wieder eine Aufgabe im Leben: Wir zeigen anderen Suchtkranken, dass sie mit ihren Problemen
nicht allein sind, sondern Hilfe finden können.
Du sprichst – zu Recht – von der Sucht als Krankheit. Das Thema muss gesellschaftlich enttabuisiert und entstigmatisiert werden: Sucht hat nichts mit Willensschwäche zu tun, sie ist eine irreversible, chronische Krankheit. In vielen Momenten schaltet die Sucht in deinem Hirn alle moralischen Richtsysteme aus und übernimmt das Kommando. Das ist aber keine Entschuldigung, sondern eine Erklärung und natürlich musst du trotzdem die Verantwortung übernehmen für all den Mist, den du gemacht hast. Aber umso wichtiger ist die Therapie: Hol dir dein Leben, hol dir deine Menschlichkeit zurück!
Eure Erzählungen sind so eindringlich, weil ihr genau wisst, wovon ihr sprecht. Ihr wart beide 15 Jahre lang kokainsüchtig, habt beide schon Rückfälle erlitten und seid jetzt seit zwei Jahren clean. Und wir verallgemeinern nicht, sondern sprechen immer nur über uns und unsere eigenen Erfah-
rungen, unsere Probleme, unsere Gefühle. Und wir beantworten alle Fragen, die uns per Mail oder über Instagram gestellt werden, selbst. Aber, und das ist ganz wichtig: Wir sind keine Experten, wir sind keine Suchtberater. Wir sind Betroffene, die der Suchtkrankheit eine Stimme geben. Beziehungsweise bei unseren Live-Auftritten auch ein Gesicht.
Ihr habt bisher gut 100 Stunden an Podcasts aufgenommen, das Thema „Sucht“ ist also ebenso umfassend wie tiefgreifend. Wie könnt ihr das in eine zweistündigen Live-Show verpacken? Das Programm steht unter dem Motto „Mensch sucht Gefühle“. Das ist natürlich ein Wortspiel, denn es geht bei der Sucht nicht zuletzt um die Suche nach Gefühlen. Es geht um Angst, um Freude, um Selbstwert. Drogen nimmt man in erster Linie, um Gefühle zu verstärken oder um Gefühle zu eliminieren. Im ersten Teil der Show erzählen wir von unseren eigenen Gefühlen, nach der Pause gehe ich mit dem Mikro durchs Publikum, und wir sprechen mit den Zuschauerinnen und Zuschau-
ALBUM-TIPP:
Der Bandname allein reicht eigentlich schon aus, um zu wissen, was uns da mal wieder erwartet. Mit „Hell, Fire and Damnation“ legen Peter „Biff“ Byford und seine Kollegen ihr sage und schreibe 24. Studioalbum vor. Dieses fügt sich nahtlos in die Saxon-Bibliothek ein. Die Riffs fetzen weiterhin ohne
Ende, Biffs Stimme ist wie immer unverkennbar und der neue Gitarrist Brian
ern. Das wird sehr emotional, denn wir wissen, dass sich viele Menschen zum ersten Mal öffentlich eingestehen werden, dass sie ein Problem mit gewissen Substanzen haben.
In einer Podcast-Folge erzählt ihr, dass ihr die Gala des Deutschen Podcast-Preises rasch verlassen musstet, weil auf den Toiletten so viele Spuren von Kokain waren. Wie stellt ihr sicher, dass ihr auf Tour nicht in Versuchung geratet, rückfällig zu werden? Wir bitten die lokalen Veranstalter, keinen Alkohol in unsere Garderobe zu stellen. Und weil wir unsere Show als Suchtgiftpräventionsveranstaltung im Geiste einer Selbsthilfegruppe verstehen, ersuchen wir darum, dass es in unserer Nähe auch keine anderen Drogen gibt. Vom legendären „Sex, Drugs & Rock’n’Roll“-Lifestyle sind wir also ziemlich weit entfernt. Aber wir sind auf dem richtigen Weg zu echten Gefühlen und dem wirklichen Leben.
n Sucht & Süchtig gastieren mit „Mensch sucht Gefühle” am 26. Mai in der ((szene)).
Tatler hat sich anscheinend bereits jetzt wunderbar in das Team eingelebt, denn auch am Songwriting war er beim neuen Album schon 昀eißig beteiligt. Mit „Hell, Fire and Damnation“ legen Saxon einmal mehr ein Album vor, dass wohl keinen Heavy-Metal-Fan enttäuschen wird.
Jetzt neu in Wien auf UKW 104,6 und landesweit über Web, App und DAB+
FR, 31.05.24
SA, 01.06.24
SO, 02.06.24
SA, 08.06.24
SO, 09.06.24
MO, 10.06.24 LINZ WR. NEUSTADT EISENSTADT ST. PÖLTEN VILLACH SALZBURG GRAZ
wukvienna
8.5. Die Sterne
10.5. William Fitzsimmons
11.5. Dutzis ESC-vaganza! Live Drag Show
14.5. Endless Wellness
21.5. Wilhelmine
TICKETS: www.nxp.at, 02742/71400, Geschäftsstellen von oeticket.com, Raiffeisenbanken
Kennt ihr den Tweet „I wish Taylor Swift was in love with an environmental scientist”?
Wen Swift datet, geht selbstverständlich niemanden außer sie selbst etwas an. Der Satz ist aber eh keine Kritik am Popstar, sondern erklärt bloß, wie die Aufmerksamkeitsökonomie funktioniert. Kraft ihres Liebeslebens könnte Taylor Swift im Alleingang die Klimakatastrophe abwenden, wenn sich die Augen der Welt darauf richten würden wie auf den amerikanischen Nationalsport Football – nur wegen ihrer Beziehung mit dem Spieler Travis Kelce. Stattdessen jettet sie mit ihrem Privatjet nicht nur zwischen Tokio und Las Vegas, sondern fliegt auch von einem Ende der Stadt zum anderen. Das wissen wir dank des Studenten, der schon Elon
Musks Privatjet trackte. Die Sängerin und Milliardärin lässt über ihr Team ausrichten, dass sie für die ausschweifende Ressourcenver(sch)wendung eh CO2-Kompensationszahlungen leistet. Wir könnten viel darüber diskutieren, ob diese Zahlungen sinnvoll sind und warum gerade Swifts dekadenter Lebensstil hervorgehoben wird, obwohl Privatjets allermeistens Männern ab 50 gehören.
Aber heute geht es mir um diese Frage: Haben berühmte Menschen die Pflicht, ihre Vorbildwirkung zu nutzen und sich für Klimaschutz einzusetzen? Klar, man kann nicht Influencer:in für alles sein. Aber Stars tragen aufgrund ihres Reichtums an Geld und Aufmerksamkeit eine größere Verantwortung als das Fußvolk.
„Utopische Entwürfe” (hg. von Astrid Exner und Klaus Schafler) ist im Redelsteiner Dahimène Verlag erschienen. Wie man als Musiker:in ressourcenschonend touren kann, hat Manu Delago auf „ReCycle Tour” durch Österreich gezeigt. Coldplay veröffentlichen im Juni mit dem MIT eine Nachhaltigkeitsstudie zu ihrer „Music Of The Spheres World Tour”. Massive Attack haben bereits von der Uni Manchester eine Roadmap für den UK-Livesektor erstellen lassen. Und Seeed haben mit der Berliner Hochschule für Technik untersucht, wie Großveranstaltungen klimafreundlich über die Bühne gehen können.
Als ich 2022 den Sammelband „Utopische Entwürfe” herausgegeben habe, haben die „Fridays For Future”-Aktivist:innen Katharina Rogenhofer und Florian Schlederer einen Text beigesteuert. Darin argumentieren sie, dass eine bessere Welt durch Kunst und Popkultur überhaupt erst möglich wird, weil Songs und Filme das Unvorstellbare erfahrbar machen und Visionen zum Leben erwecken.
Die nächste Ausgabe erscheint am 2. Mai.
Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta
Scheifinger Chefredakteur & Chef vom Dienst:
Stefan Baumgartner Anzeigen: Ines Rubitzko, BA
Anzeigenproduktion: Susanne Franzl Redaktion: Stefan Baumgartner, Astrid Exner, Sebastian Fasthuber, Robert Fröwein, Hannes Kropik
Fotos: siehe Copyright Cover: Einstürzende Neubauten
GbR Goodwin Medieninhaber, Eigentümer, Redaktionsanschrift: CTS Eventim Austria GmbH, !ticket Eventmagazin, Mariahilfer Straße 41–43, 1060 Wien Designkonzept, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager
Druck: Walstead Leykam Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten
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Foto: Karo