Österreichs Eventmagazin Nr.1
MÉNAGE-À-TROIS
Dem Hip-Hop gelingt, was nur wenige Beziehungen aushalten: eine Dreierbeziehung, und zwar mit dem Rock, aber auch dem Pop.
show sport theater kabarett 2,90 € Ausgabe 270 JUN 2 0 2 4
Damit sind Sie live dabei!
Eine unheimliche Geschichte von Austrofred auf Seite 17!
EIN KALEIDOSKOP AN EMOTIONEN
Marco Wanda im Gespräch über Todesfälle, Balladen und Ostereier
BILLIE EILISH
good guy
Ihr Anliegen ist die Nachhaltigkeit: Sowohl bei ihrem neuen Album „Hit Me Hard And Soft”, als auch auf der Tour, die Billie Eilish kommenden Juni auch nach Wien führt. Aber grün ist in Österreich noch viel mehr!
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CAMERON MACKINTOSHS
SPEKTAKULÄRE NEUPRODUKTION
VON ANDREW LLOYD WEBBERS
AUCH IM JULI LIVE ZU SEHEN
Gehasst, verdammt und vergöttert werden nicht nur die Böhsen Onkelz, sondern auch der Heavy Metal – der Black Metal im Speziellen. Wir haben uns zwei Ausstellungen, in Paris und Berlin, angeschaut und mehr erfahren ...
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Trans Europa Express
Ohne sie in ihrer Prominenz auf eine Ebene stellen zu wollen: In den vergangenen Wochen gingen wieder zwei Preisverleihungen über die Bühne, die sich zum Ziel gesetzt haben, die kulturelle Vielfalt einer Region zu feiern – und zu honorieren: In Österreich die Amadeus Austrian Music Awards einerseits, im schwedischen Malmö der Eurovision Song Contest andererseits. Als am 26. April im Wiener Volkstheater zum 24. Mal die heimische Musiklandschaft zelebriert wurde, fielen vor allem zwei Dinge auf: Positiv formuliert zeigte sich einerseits ein roter Faden als Brückenschlag zu den Preisverleihungen der vergangenen Jahre, die Namen der Nominierten lasen sich weitestgehend wie ein Copy-&-Paste der langen Geschichte des Awards, darunter waren Wanda, Josh., Pizzera & Jaus, Seiler und Speer, RAF Camora, Die Seer und Ernst Molden zu finden. Zum anderen fiel auf, dass die Promi-Dichte bei der Verleihung, die zeitversetzt kurz vor Mitternacht ebenfalls im ORF gezeigt wurde und mit einer wenig berauschenden Quote von 124.000 ZuseherInnen reüssieren konnte, eher gering war. Das lag vor allem daran, dass einige der heimischen Big Names andere Verpflichtungen hatten, nämlich ihrem Erwerb, ihrer Profession nachgingen und Konzerte spielten. Auch dürfte die Ausrichtung des Awards nicht jedem schmecken: Bereits seit Jahren wird (insbesondere branchenintern) üppig etwa über die Frau-
enquote gejammert, über Award-Kategorien und über Genre-Einteilungen. Vermutlich liegt die Krux darin begraben, dass beim Amadeus – finanziert von den drei Majorlabels Universal Music, Sony Music und Warner Music – eine Publikums-, eine Verkaufs- und eine Jurywertung aneinanderprallen und sich somit kein klares Bild der Nominierten und Preisträger ergibt: Es ist weder so, dass allein die künstlerische Qualität, noch dass die popkulturelle Prominenz allein im Fokus steht –sondern beide irgendwie ineinander übergreifen. Ob sich das in den Folgejahren ändern wird, steht aktuell im Raum: Haben doch zumindest Universal Music und Sony Music beinahe zeitgleich zu den Awards ihre heimischen Standorte personell stark runtergeschraubt und werden nun aus der Schweiz und aus Deutschland gesteuert (siehe dazu Seite 30). Man darf vermuten, dass in Zukunft das Interesse der Majors an der österreichischen Musikszene und ihrer Förderung eher gering ausfallen wird, was für die Awards aber vielleicht auch eine große Chance darstellt, könnten sich die übrigen (kleineren) Köpfe des Verbands der Österreichischen Musikwirtschaft –die Ausrichter der AAMA – nun vielleicht sukzessive hin zu einer künstlerisch anspruchsvollen Ausrichtung rücken, die nicht die Verkaufszahlen und Omnipotenz der Major-KünstlerInnen im Fokus hat. Und damit sind wir auch schon beim Eurovision Song Contest gelandet, der am
11. Mai im Hauptabendprogramm des ORF ausgestrahlt wurde. Wie auch schon die Jahre zuvor hat auch dieses Jahr der ORF intern entschieden, wer Österreich beim ESC vertritt – zum Handkuss kam die junge, hierzulande eher unbekannte Sängerin Kaleen, die übrigens seit 2020 als Choreographin und Stage Director für den ORF auf der Gehaltsliste steht. Ihr „We Will Rave”-Aufruf konnte europaweit nicht wirklich überzeugen, Österreich landete auf dem vorletzten Platz. Man möchte, eingedenk unserer dichten Misserfolge der letzten Jahre unken, dass die interne Jury vielleicht anhand von Kriterien auswählt, die weder dem ESC gerecht werden noch für die AAMA dienlich sind: Immerhin werden auch dort viele Aspekte der Preisverleihung den Vorgaben und Bedürfnissen der Rundfunkanstalt untergeordnet, während die Verleihung nachrangig behandelt wird. Es könnte – so schmerzhaft es auf den ersten Blick klingt – somit wiederholt eine große Chance sein, wenn sich der Amadeus auch hier auf eine zeitgemäßere Spielwiese begeben würde, der der Verleihung das Gewicht verpasst, das sie verdient. Etwa, wenn man die bombastische Show streicht und Gelder in vernünftig kuratierte Eventserien steckt, die tatsächlich musikalische Talente fördern und Strahlkraft auch über die Landesgrenzen hinaus haben, also: Kultur vor Unterhaltung?!
Stefan Baumgartner (Chefredakteur)
IN DIESER AUSGABE
[14] Cypress Hill und Nicki Minaj verbinden gekonnt Hip-Hop mit Rock einerseits, mit Pop andererseits [17] Austrofred Vorabdruck Teil 2 seines neuen, gruseligen Buches [18] Wanda wagen sich in ganz neue Sphären und finden dabei endlich zu sich, in die eigene Mitte [22] Heavy Metal ist gehasst, verdammt und vergöttert, und polarisiert heute vielleicht mehr denn je
>> oeticket.com/magazine mit den aktuellsten VeranstaltungsNeuigkeiten, den wichtigsten Alben-Veröffentlichungen, Single- und Videopremieren, Fotos von den geilsten Konzerten in ganz Österreich, Interviews mit Stars und zahlreichen Gewinnspielen!
Ghost. Am 20. und 22. Juni wird weltweit in den Kinos der erste Kinofilm der schwedischen Rock-Giganten Ghost gezeigt: „Rite Here Rite Now” wurde während der beiden ausverkauften GhostShows im ehrwürdigen Kia Forum in Los Angeles gedreht und lässt die Zuschauer voll und ganz in das farbenprächtige Melodrama des gepriesenen Live-Rituals eintauchen. „Rite Here Rite Now” ist jedoch so viel mehr als ein Konzertstreifen. Ghosts Debüt-Film kombiniert die Live-Performance vom zwei Nächte umfassenden Finale der ReImperatour in den USA 2023 mit einer erzählerischen Geschichte, die Handlungsstränge aus der langjährigen Chapter-Webserie der Band aufgreift. Der offizielle Soundtrack zum Film mit 18 Liedern quer durch die komplette Band-Historie wird am 26. Juli auf CD, Doppel-LP und digital veröffentlicht und ist bereits vorbestellbar. n Mehr Informationen und einen Link zu allen teilnehmenden Kinos findet man auf ritehereritenow.com, in Österreich wird der Film u. a. im Hollywood Megaplex St. Pölten, Gasometer Wien, und Linz/Pasching, sowie im Metropol Kino Innsbruck gezeigt.
AC/DC. Laut und anders waren AC/DC in jedem Fall, als die Band um Angus Young am Silvesterabend 1973 in Sydney erstmals die Bühne betrat. Deutlich jünger, aber nicht weniger laut und anders war und ist der Teufel Bluetooth-Lautsprecher BOOMSTER. Obwohl es ihn bereits in der dritten Generation gibt, hat sich am Grundkonzept seit dem Debüt im Jahr 2014 nichts geändert: packender, kraftvoller Stereo-Sound mit aktivem Subwoofer für ein solides Bassfundament. Die AC/DC Edition vom BOOMSTER, die nun streng limitiert zum 50. Bühnenjubiläum der australischen Hardrock-Legenden erscheint, ist aufwendig mit dem BandLogo auf der Gitterfront bedruckt, an den Seiten prangt der ikonische AC/DC Blitz. Mit seinem hochkapazitiven Akku bringt es der BOOMSTER AC/DC Edition auf Spielzeiten von bis zu 18 Stunden, fürs Smartphone gibt es eine inkludierte Powerbank. n AC/DC gastieren am 23. und 26. Juni im Ernst-Happel-Stadion, Tickets gibt es bei oeticket.com.
Anda Morts / Anna St. Louis / Aze / Baiba / BBNO$ / Berglind / Beth McCarthy / Betterov / Bipolar Feminin / Bombay Bicycle Club / Brant Bjork / Calexico / Cari Cari / Cousines Like Shit / DJ Krush / Dragonforce / DŸSE / Earth Tongue / Fiio / Fink / Fjørt / Gayle / Havok / Heckspoiler / Ja, Panik / Jeanny / Julia Alexa / KAFFKIEZ / Klangkarussell / Leftovers / Lena & Linus / Lotte / Marder4000 / MilleniumKid / Milliarden / Mine / Molden&Seiler ft. das Frauenorchester / Nand / Nekrogoblikon / Nnella / Nnoa / Of Horses And Men / Oh Alien / Ok.Danke. Tschüss / Orbit / Resi Reiner / Sampagne / Say Yes Dog / Sirens of Lesbos / Skofi / Sound@V / SQF2000 / Steel Pulse / Stefanie Sargnagel / Sylosis / Tagebuchslam / Telquist / Testament / The Warning / Timber Timbre / Tones And I / Tony Ann / Uche Yara / Waxahatchee / Wiegedood >> vieles mehr
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Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und HerausgeberinSCHEINWERFERLICHT
Mit Erscheinen unseres Juni-Magazins scharrt der musikalische Open-Air-Sommer schon in den Startlöchern, einige Vorabeindrücke haben Sie ja bereits in unserer letzten Ausgabe gefunden, darunter das abwechslungsreiche Programm der Sommertheater. Der Sommer wird jedoch nicht nur klassisch-kulturell, sondern auch laut: In den nächsten Wochen gehen nicht nur die drei prominentesten Festivals und Konzertreihen –das Nova Rock mit u. a. Maneskin (Victoria kehrt von ihrer DJ-Tour quer durch die Welt wieder an ihren geliebten Bass zurück), das FM4 Frequency mit u. a. Ed Sheeran am neu dazu gekommenen Bonus-Tag und das LIDO SOUNDS mit u. a. Kings of Leon am ebenfalls nachträglich bekannt gegebenen Zusatztag – wieder über die Bühne, sondern auch Ebreichsdorf in der Nähe von Wien wird erstmals seit langem wieder bespielt, und zwar nach Metallica nun auch mit dem gigantischen Hip-Hop-Festival Rolling Loud, bei dem wir u. a. Nicki Minaj hören werden! Aber auch etwa in der METAStadt (u. a. mit Patti Smith, Korn und Cypress Hill) und auf Burg Clam (u. a. mit Wanda und Take That) werden wohl viele Musikfreunde sehr, sehr glücklich werden!
Einen schönen Sommer wünscht Ihre Roberta Scheifinger
Gin, Cocktails & Burger
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GEWINN
SPIELE
Die Gewinnspiele der aktuellen Ausgabe finden Sie auf den Seiten 08–12 und 18–21.
Zu gewinnen gibt es:
• „Hit Me Hard And Soft” von Billie Eilish je einmal auf CD, Vinyl und Tape
• zwei „Frittierfett”-Editionen vom neuen Wanda-Album „Ende Nie” inkl. Goodie
Eine Teilnahme an den Gewinnspielen ist möglich auf oeticket.com/magazine im Beitrag „!ticket Gewinnspiele Juni 2024“. Hier finden Sie auch Informationen und Teilnahmebedinungen zu unseren Gewinnspielen und Datenschutz. Einsendeschluss ist der 15. Juli 2024.
Grease, eines der erfolgreichsten Musicals aller Zeiten kehrt nach vielen Jahren endlich wieder live auf die Bühnen Österreichs zurück, und zwar zwischen 11. und 23. Februar ins MuseumsQuartier Halle E, zwischen 11. und 14. März ins Festspiel- und Kongresshaus Bregenz und am 21. und 22. März in die Stadthalle Graz. Das Kultmusical katapultiert die Fans in eine Zeit zwischen Petticoats und Lederjacken, schnellen Autos und heißen Partys und erweckt die 50er Jahre zum Leben, begleitet von unvergesslichen Hits wie „You’re The One That I Want“, „We go together“, „Summer Nights“ und „Sandy“.
Ed Sheeran wird dieses Jahr erneut Österreich besuchen: Am 14. August tritt er, einen Tag vorm Frequency, auf dem Open-Air-Gelände in St. Pölten auf und hat mit Calum Scott, Tream, David Kushner, Cyril und Dasha auch einige grandiose Support-Acts im Gepäck. Das Beste ist: BesitzerInnen von FM4 Frequency 3-Tagespässen können ihren Pass für 54,99 € upgraden, um mit dem britischen Superstar ins Festival zu starten!
Bilderbuch ist eine der erfolgreichsten Bands im deutschsprachigen Raum: nach zwei Konzerten mit rund 30.000 Besucherinnen vor Schloss Schonbrunn, einer USA-Tour im Jahr 2021 und als Special Guest bei niemand geringerem als The Rolling Stones im ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion, sowie Festival-Auftritten am Nova Rock und am Frequency Festival feiern die Herren am 24. April 20 Jahre Bilderbuch und 10 Jahre „Schick Schock”, und das zum ersten Mal in der Wiener Stadthalle D!
www.nxp.at, 02742/71400, Geschäftsstellen von oeticket.com, Raiffeisenbanken
Zugegeben: Sehr sexy oder aufregend klingt das Ganze noch nicht: Vor Billie Eilishs „Hit Me Hard And Soft“-Tour (die kommendes Jahr auch in Wien gastiert aber bereits ausverkauft ist) wies der Veranstalter Live Nation in einer Aussendung auf das Engagement der Sängerin fürs Klima hin. Die Rede ist von „Nachhaltigkeitsbemühungen“, „Verringerung des Einwegplastikmülls“ und „Unterstützung von Klimaschutzmaßnahmen“. An dieser Stelle könnte man kurz innehalten und sich fragen: Was ist nur mit dem guten alten Rock’n’Roll passiert? Seit wann hört er sich an wie ein Proseminar, wie eine Parlamentsdebatte?
Die Sache selbst ist ohne Zweifel freilich wichtig. Eilish selbst gelingt es auch, das Thema „Klima” irgendwie cool zu verkaufen. Vor Jahren schon trug sie bei einer Preisverleihung ein Shirt mit der Aufschrift „No Music On A Dead Planet“. Der Spruch stammt von der Initiative Music Declares Emergency, einer Community von KünstlerInnen und VertreterInnen der Musikbranche, die sich für eine gemeinschaftliche Reaktion auf den Klimanotstand einsetzt. Seit 2022 gibt es auch einen Ableger in Österreich. Begründet haben ihn Andi Jantsch vom Indielabel Las Vegas Records und Hanna Simmons, stellvertretende CEO bei WWF Österreich.
Simmons sagt: „Ich bin hauptberuflich Umweltschützerin, aber auch leidenschaftliche Musikhörerin. Ich gehe viel auf Konzerte, kaufe Vinyl und streame fleißig. Mit der Zeit habe ich mich immer mehr gefragt, welche Auswirkungen meine Leidenschaft für Musik auf den Planeten hat.“ Diese sind unbestritten nicht nur positiv. Bei der konventionellen Vinylproduktion wird nach wie vor Erdöl verwendet. Streaming verbraucht eine Menge Energie. Und zu
GEWINN SPIEL
Wir verlosen „Hit Me Hard And Soft”von Billie Eilish je einmal auf CD, Vinyl und Tape. Mehr Informationen siehe Seite 6.
blue ist green
Billie Eilish setzt bei ihrer kommenden Tournee und bei der Produktion von ihrem neuen Album „Hit Me Hard And Soft” auf ökologische Nachhaltigkeit. Als Sprachrohr soll der Superstar dazu beitragen, Musikfans für das Klimathema zu begeistern. Wie kann es gelingen, dass die Branche etwa weniger Energie verbraucht und bei Festivals nicht so viel Müll produziert wird? Wir haben uns mit hiesigen Aktivisten und Expertinnen unterhalten.
TEXT: SEBASTIAN FASTHUBER, STEFAN BAUMGARTNER
Festivals auf der grünen Wiese irgendwo in der Pampa reisen Tausende Menschen meist mit dem eigenen Pkw an –nicht zuletzt, weil die Orte mit öffentlichen Verkehrsmitteln praktisch nicht zu erreichen sind (oder weil man seinen ganzen Kram, den man auf den Acker mitnimmt, schlichtweg keinen Meter schleppen will). Wieder andere fliegen durch die Weltgeschichte, weil ihre Lieblingsband nicht irgendwo in Österreich, sondern irgendwo zwischen Barcelona, Oslo, Berlin oder London gastiert.
Music Declares Emergency will weder MusikerInnen noch KonsumentInnen ein schlechtes Gewissen machen oder sie gar als KlimasünderInnen an den Pranger stellen. Im Gegenteil geht es um Inspiration und Vorbildwirkung, wie Simmons erklärt. „Klimaschutz ist oft zu kompliziert und zu technisch. Der Fokus war sehr lang auf den Klimaklebern. Es gibt aber auch andere Formen von Aktivismus mit einem positiven Vibe. Es geht darum, die Menschen aufzurütteln, aber auch mitzunehmen.“ Sie selbst fährt heuer mit dem Zug nach London, um ein Konzert von Richard Ashcroft zu besuchen –obwohl die Anreise mit dem Flieger nicht nur wesentlich schneller, sondern auch günstiger wäre. (Und zweitgenanntem Irrsinn, dem sollte sich die Politik einmal schleunigst zuwenden.)
Was das Thema braucht, sind prominente Aushängeschilder. In der Geschichte der Protestbewegungen spielte Musik stets eine wichtige Rolle und diese wäre auch gut fürs Klimathema. Leider agieren viele Artists jedoch zurückhaltend, da sie sich in ihrem Job immer wieder umweltschädlich verhalten müssen und daher ein schlechtes Gewissen haben. Simmons sagt: „Zu Unrecht. Es kann nicht die Aufgabe des Einzelnen sein, in einem System, in dem vieles falsch läuft, immer das Richtige zu tun. Aber man kann sich trotzdem engagieren und für Veränderung einsetzen.“
In Österreich ist Ina Regen das Klima ein ehrliches Anliegen, sie spricht das Thema immer wieder auf ihren Social Media-Kanälen an. Auch die Indiepopband Hearts Hearts ist aktiv. Und sogar der hedonistische Hip-Popper Bibiza hat ein Herz fürs Klima. Manu Delago, Tiroler Musiker von Weltrang und langjähriges Bandmitglied von Björk, wiederum absolvierte bereits zwei Tourneen mit dem Fahrrad, um auf die Klimaproblematik hinzuweisen. Zusätzlich montierte er samt Entourage Solarpaneele auf ihre Lastenanhänger, um Bühnenstrom zu erzeugen. Global sind Billie Eilish (n 6. Juni 2025 in der Wiener Stadthalle, bereits ausverkauft) und Coldplay (n 21. bis 25.
August, Ernst-Happel-Stadion, ebenfalls bereits ausverkauft) wichtige Testimonials. Auf den ersten Blick könnte man es als Heuchelei missverstehen, wenn schwerreiche Superstars auf Klimaschützer machen. Aber sie sehen es als ihre Verantwortung an – und vielleicht öffnen sie einigen Fans die Augen. Zudem geben sie einen Teil vom Gewinn ihrer Tourneen an Klimaprojekte ab. Eilish setzt neuerdings auch bei der Vinyl-, CD- und Kassetten-Produktion auf Nachhaltigkeit. Die CD-Version ihres neuen, in meerestiefe DunkelblauTöne getauchten Albums „Hit Me Hard And Soft“ wird nicht in Plastik-Jewelcases gepackt, sondern in Softpaks mit FSC-zertifiziertem Material, die Kassettenhüllen bestehen aus recycelten Muschelteilen (passend zum Coverfoto, das unter Wasser aufgenommen wurde). Und die Platten schließlich werden aus recyceltem schwarzem Vinyl hergestellt, die färbigen Varianten aus recyceltem Bio-Vinyl, für das u. a. altes Küchenöl verwendet wird – ähnlich wie bei Wanda (siehe Seite 18!), deren neue Platte „Ende nie” ebenfalls in Frittierfett-BioVinyl-Version erscheint.
Auch kleine Dinge können etwas bewirken: Um Plastikmüll zu vermeiden, ruft Billie ihre Fans auf, zu (nicht nur ihren) Konzerten leere, wiederverwendbare Trinkflaschen mitzubringen. Bei
„Ich glaube, dass wir alle in Zukunft Musik auf Frittenfett hören werden. Essen kann man unsere Platte trotzdem nicht.”
Marco Wanda auf Ö3 über ihre neue, ökologisch hergestellte Platte.
ihren Konzerten gibt es vor Ort kostenlose Wasserstationen und Eco-Villages der Umweltorganisation Reverb, wo Fans „sich mit gemeinnützigen Organisationen verbinden und sinnvolle Aktionen für Menschen und den Planeten durchführen können“, wie es in der Aussendung heißt.
Eilish müsste das alles nicht tun, wie Negativbeispiele in der Branche beweisen. So wird für die einmalige und in Europa einzigartige München-Residency von Megastimme Adele im August eine gigantische Pop-up-Arena aus dem Boden gestampft. Hunderttausende Fans aus ganz Europa werden anreisen. Keine gute Ökobilanz. Damit sind wir bei einem wichtigen Thema angelangt. Der Großteil des ökologischen Fußabdrucks bei Konzerten und Festivals entsteht nicht etwa durch die Reisen von Bands (sogar wenn sie gewisse Strecken nicht mit Linienflügen, sondern mit privaten Jets überbrücken), sondern durch die BesucherInnen. Eigentlich logisch: Wenn Bilderbuch auf der Burg Clam auftreten, kommt die Band, ihre Entourage mit dem Tourbus – und 5.000 Fans reisen individuell mit dem Auto an. Hier liege es an der Politik, für große Open-Air-Events Rahmenbedingungen zu schaffen und Öffi-Konzepte zu entwickeln (die auch funktionieren).
Dazu erreicht uns aus dem Bundesministerium für Klimaschutz folgendes zukunftsorientiertes, wenngleich nicht vollends greifbares Statement: „Wir wollen Österreich bis 2040 klimaneutral machen und unterstützen daher auch den Eventbereich, um Nachhaltigkeit auf Veranstaltungen zu fördern. Mit dem Netzwerk Green Events Austria, das von Klimaschutzministerium und Ländern gemeinsam getragen wird, bieten wir allen Veranstaltungen die Mög-
lichkeit einer Zertifizierung als Green Event, dazu stellen wir auch umfassende Guidance zur Verfügung. Jede Veranstaltung, unabhängig von Größe und Typ, kann abfallarm, klimafreundlich, sozial fair geplant und durchgeführt werden. Mobilität ist für diese Zertifizierung ein entscheidender Faktor, beispielsweise wird bei vielen Veranstaltungstickets ein Fahrschein für die öffentliche An- und Abreise inkludiert. Die enge Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Projektpartner:innen ermöglicht einen guten Erfahrungsaustausch und gemeinsame Kommunikationsmaßnahmen, um die Eventbranche möglichst gut zu unterstützen und Klimaschutz auch in diesem Bereich voranzutreiben.“ Guidance schön und gut, aber an den Rahmenbedingungen ließe sich noch schrauben.
Wie wirkt sich aber Musikkonsum konkret aus? Für Festivals lässt sich das recht gut beziffern. „Jeder Besucher eines Open-Air-Festivals emittiert ungefähr 25 Kilogramm CO2“, rechnet Andi Jantsch von Music Declares Emergency vor. „Man kommt individuell oder in Kleingruppen mit dem Auto und übernachtet in einem billigen Pavillon, der oft gerne auch mal vor Ort liegen bleibt. Eine gute Alternative sind City Festivals wie das LIDO SOUNDS in Linz. 95 Prozent der Besucher reist dazu öffentlich an, es gibt kein Camping und man braucht auch keine Dieselgeneratoren, weil die Infrastruktur schon vor Ort ist.“
Der kleine Indiebereich habe seine eigenen Probleme, erzählt Jantsch. Hier sei die Bereitschaft der Artists, mit dem Zug zu Konzerten anzureisen, zwar besonders hoch – der Isländer Svavar Knutur durchreiste etwa gerade eben im Frühjahr Österreich (Graz, Oslip, Innsbruck und Wien), Deutschland und
Dänemark per Bahn. Und selbst Max Raabe betourt mitsamt seinem Palastorchester seiner Prominent zum Trotz Europa gerne und so weit als möglich mit der Bahn, „leider auch mit der DB”, scherzt er. Problematisch wird es nur dann, wenn in Clubs keine Backline, zu der Verstärker, Lautsprecherboxen und das Schlagzeug zählen, vorhanden ist: „Wer seine eigene Backline mitschleppen muss, ist natürlich auf einen Van angewiesen.“ Laut Jantsch befindet sich die Live-Branche jedoch gerade in einer Übergangsphase. Wie sieht seine Vision für die Zukunft aus? „In zehn Jahren können Bands ganz gemütlich und ohne Autopanne öffentlich zu ihren Gigs anreisen. Sie kommen entspannt im Club an. Und im Idealfall kommt das auch noch deutlich günstiger.“
Momentan klingt das noch ein bisschen wie das Happy End im Märchen, wenn alle auf und vor der Bühne nachhaltig genießen können. Noch geht es darum, die Weichen zu stellen und die Zukunft der Veranstaltungsbranche zu gestalten. Positiv gestimmt, aber zukunftsfokussiert zeigt sich auch Ursula Berner, grüne Gemeinderätin für Kultur in Wien. Sie stimmt den AktivistInnen zu, dass Verbote nicht der richtige Weg sind. Vielmehr sollte positives, klimafreundliches Verhalten gefördert werden. „Wir dürfen bei Konzerten nicht den Verzichtsfaktor hervorheben“, sagt Berner. „Ja, es geht darum, dass wir in Zukunft weniger Energie verbrauchen und weniger Müll produzieren – nicht aber weniger Spaß haben.“
n Einige Beispiele, welche Veranstalter oder Locations bereits als „grün” klassifiziert sind oder zumindest große Bemühungen leisten, einige der Vorgaben dahingehend zu erfüllen, haben wir auf der folgenden Seite für Sie zusammengestellt.
Wir wollen auch in Zukunft noch gemütlich beim FM4 Frequency an und in der Traisen chillen und laue (!!) Sommerabende inmitten der malerischsten Landschaften (hier: der Römersteinbruch St. Margarethen) genießen? Dann müssen wir etwas für die Erhaltung unserer Natur tun. Und genau deswegen setzen zahlreiche Veranstalter Österreichs darauf, ihre Events so weit als möglich als Green Events abzuhalten. Green Events berücksichtigen auf vielen Ebenen ökologische, soziale, ökonomische und kulturelle Nachhaltigkeit, sie reduzieren Umweltbelastungen, schonen Ressourcen und unterstützen die regionale Wirtschaft. Green Events sind aber auch das beste Beispiel dafür, dass ein zukunftsfähiger Lebensstil nicht Genussverzicht bedeuten muss, sondern schlichtweg einen qualitativen Mehrwert. Klar ist aber auch: Auch wenn zahlreiche Veranstalter das hehre Ziel anstreben, die Anforderungen, als Green Event tatsächlich auch ausgezeichnet werden, sind hoch – für viele sind einzelne Mindestanforderungen schlichtweg nicht umsetzbar. Eine Konzertserie, die all dies erreicht hat, ist etwa Klassik am Dom, das diesen Sommer wieder vorm Linzer Mariendom über die Bühne geht: Die Konzerte von etwa Diana Krall, Pizzera & Jaus, Die Fantastischen Vier und Zucchero sind allesamt „grün” – und das bereits seit 2018. Auch der Steinbruch St. Margarethen ist eindeutig „grün”, die großartige Inszenierung von „Aida” diesen Sommer kann man sich also guten Gewissens geben, wie auch sämtliche Konzerte und Festivals (etwa das Lovely Days) im Schloss-
park Esterhazy. Ebenso Grafenegg, das diesen Sommer erneut nicht nur mit einem hochkarätigen Kulturprogramm aufwartet, sondern dank dem 32 Hektar großen Park mit seinen 650 Baum- und Strauchsorten sowie zahlreichen hier lebenden Tieren erahnen lässt: Alle Veranstaltungsstätten hier sind grün. Das Umweltzeichen verdient haben aber auch das Festivalgelände Wiesen (diesen Sommer mit Josh. oder auch den Festivals One Love und Metal Fields) oder das Wellenklänge-Festival im malerischen Lunz am See mit seinen umliegenden Bergen und Wäldern, die beide höchstmögliche Maßnahmen umsetzen. Dito das Szene Open Air in Lustenau (mit Flogging Molly, Wanda, Electric Callboy und mehr), das mit seinem mehrfach (!) preisgekrönten Ökologiekonzept zeigt, dass gerade Freiluftkonzerte vom Naturerlebnis leben, sich dabei aber keinesfalls negativ darauf auswirken sollten. Aber auch für bombastische Mega-Festivals wie dem FM4 Frequency , dem Nova Rock , dem LIDO SOUNDS und auch für die Konzerte in der METAStadt ist klar: Es wird auf eine öffentliche Anreise fokussiert, die Kulinarik ist regional, Nachhaltigkeit wird gelebt und gepredigt. Nun liegt es aber auch an uns, den BesucherInnen, Engagement zu zeigen und möglichst nachhaltig anzureisen und Müll zu vermeiden. Wir wollen es ja auch noch unseren Kindern und deren Kindern ermöglichen, das breite Angebot zwischen Oper und Heavy Metal nicht in einer dystopischen Aschenbecherwüste erleben zu müssen. Oder?
Manche haben es schon ausprobiert, geglückt ist es nur selten: eine Dreierbeziehung. Doch der Hip-Hop schafft, was nur wenige Beziehungen aushalten: ein Liebäugeln mit zweien, und zwar dem Rock, aber auch dem Pop.TEXT: EDUARD MASTALSKI
Wonach bewerten wir popkulturelle Signifikanz?
Heutzutage gibt es unzählige Metriken dafür: Klicks, Likes, Plays, Verkäufe, etcetera – alles brauchbare Möglichkeiten, Erfolg oder Reichweite zu messen und dann in Meetings mit dem C-Level in eine vermeintlich „sexy“ Power Point zu packen, um zu zeigen, wie sehr man den Markt nicht verstanden hätte.
INFOS ZUM ROLLING LOUD
Camping wird am Rolling Loud zwischen Donnerstag 4. Juli und Montag 8. Juli möglich sein, hierfür ist ein separates Camping-Ticket um € 67 erforderlich. Jede/r BesucherIn muss vor Betreten der Campingflächen am Camping Check-In sein Camping- und Festivalticket vorzeigen und gegen Bändchen eintauschen. Der Camping Check-In befindet sich am Eingang zum Campingplatz. Wenn ihr mit einem Fahrzeug kommt, beachtet bitte, dass ihr zuerst auf dem ausgeschilderten Parkplatz für Camping-Ticketinhaber das Fahrzeug parkt. Es wird ein Müllpfand von € 20 eingehoben.
Wir empfehlen jedoch eine öffentliche Anreise, auch in Hinblick auf eure Umweltfreundlichkeit. Jede Eintrittskarte berechtigt am Veranstaltungstag (zur Hin- und Rückreise) zur kostenlosen Nutzung der ÖBB, Wiener Linien und S-Bahn zwischen den Bahnhöfen Wien, Meidling, Wiener Neustadt und Ebreichsdorf. Ab Ebreichsdorf wird ein kostenloser ShuttleService zum Gelände sowie nach der Veranstaltung zurück zum Bahnhof zur Verfügung gestellt. Achtung: Vom Bahnhof Ebreichsdorf gibt es keine ausgewiesenen Fußwege zum Veranstaltungsgelände!
Aber irgendwie fühlt sich das ein bisschen zu „sauber“ und gleichzeitig zu „schmutzig“ an: brechen wir popkulturelle Signifikanz nur auf die „nackten“ Zahlen herunter, dann verliert sie irgendwie ihre Berechtigung. Da muss mehr dahinterstecken. Betrachten wir das an zwei Beispielen: Cypress Hill und Nicki Minaj. Warum diese beiden? Weil beide uns diesen Sommer besuchen, einerseits, aber andererseits auch, weil sie sich erstklassig anbieten.
Starten wir bei den „nackten“ Zahlen: Plattenverkäufe, Videoaufrufe, Follower, Platinalben, Streamingplays – geschenkt. Wer mir nicht glauben will, soll sich selbst überzeugen: Cypress Hill und Nicki Minaj sind erfolgreich, egal welche Metrik man ansetzt. Für wen dies also ausreichend als Definition für popkulturelle Signifikanz gilt, es sei hiermit festgehalten. Die Tatsache, dass man zur Bestätigung auch nicht auf obskure Statistiken zurückgreifen muss, sei hier nur als bestätigendes Attribut festgehalten.
Cypress Hill
Für alle, denen diese Definition aber nicht ausreicht, bohren wir tiefer und starten 1988: als Onika Tanya Maraj-Petty (so heißt Nicki Minaj im bürgerlichen Leben)
gerade sechs Jahre alt war, kommen ein paar Jungs aus South Gate, Kalifornien zusammen, um Musik zu machen. Nach einiger Zeit nennen sie sich Cypress Hill, Erfolg stellte sich schon bald ein: ihr Debütalbum „Cypress Hill“ erschien 1991, zwei Millionen Exemplare wurden verkauft, Doppel-Platin. Von da an ging es dann schnell: Festivalauftritte, eine Tour mit den Beastie Boys, SNL, die Simpsons und schließlich 2019 ein Stern am berühmten „Walk of Fame“ in Hollywood, als erste Hip-Hop-Gruppe überhaupt. Falls jemand eine Checkliste führt: die dürfte nun voll sein. Hinzu kommt, dass Cypress Hill bereits früh immer wieder bereit waren, die Grenzen ihres Genres zu überwinden. Ob nun sprachlich, indem sie, treu zu ihren Wurzeln, Spanisch rappten oder musikalisch: Gründungsmitglied Sen Dog hatte bereits 1996 erste Erfahrungen im „Rap-Rock“ oder eben „Crossover“ gemacht, 2000 sollte dann mit „Skull & Bones“ ein Cypress-Hill-Doppelalbum erscheinen, dass sich in eine Platte mit Rap und eine mit Rock aufteilte und dessen Lead-Singles „Rock-Superstar“ bzw. „Rap-Superstar“ in beiden Genres entsprechend erfolgreich waren. Es folgten Touren mit Limp Bizkit und The Off-
Ménage-
-à-trois
Nicki Minaj wurde 1982 als Onika Tanya Maraj im karibischen Inselstaat Trinidad und Tobago geboren, ihre Vorfahren stammen aus Afrika und Indien. Ab ihrem fünften Lebensjahr lebte sie in New York.
spring, die Cypress Hill einem neuen Publikum bekannt machten und für die Bekanntheit und den Stellenwert von HipHop in der Populärkultur von immenser Bedeutung waren. Auf dem damit verbundenen Legenden-Status könnte man sich ausruhen, das tun Cypress Hill aber nicht: etliche Alben und Veröffentlichungen, Touren und Projekte säumen ihren Weg in den letzten Jahrzehnten. Dabei blieben sie immer relevant und über die Genregrenzen relevant: B-Real zum Beispiel hat zusammen mit Chuck D von Public Enemy und der Instrumentalabteilung von Rage Against The Machine (die ihre Verehrung von Cypress Hill mit einem Cover von „How I Could Just Kill a Man“ auf ihrem Album „Renegades“ zeigten) die Supergroup Prophets of Rage gegründet, die einige Jahre lang die Festivalszene aufmischte und einmal mehr bewies, dass sich unterschiedliche Musikstile nicht gegenseitig ausschließen.
Nicki Minaj
Ebenso wenig schließen sich popkultureller Appeal und Skill aus: Nicki Minaj
beweist das immer wieder aufs Neue. Von Lil’ Wayne entdeckt, tauchte sie zuerst als Feature-Gast auf und bewies, dass sie Songs von Robin Thicke und Mariah Carey genauso bereichern kann, wie Songs von Yo Gotti und Kanye West. Ihr Feature auf eben dessen Track „Monster“ war es schließlich auch, das alle aufhorchen ließ: diese verhältnismäßig unbekannte Rapperin tauchte da mit Ye und Jay-Z auf einem Track auf und lieferte den besten Part des Songs, sogar den besten Verse der letzten fünf Jahre, meinte zumindest das Complex Magazin. Das kurz darauf erscheinende Album „Pink Friday“ ging Platin und zementierte Nicki Minaj nicht nur in der Szene, sondern eben im popkulturellen Diskurs der frühen 10er Jahre: „Monster Bass“ – die fünfte Single Auskopplung – erfüllt keine Genreklischees, sondern ist ein Upbeat-Elektropop-Hit. Und so sehr vielleicht manche Puristen die Nase rümpfen, der Song ging 12x Platin in den USA und war aus der Rotation keiner Radiostation herauszudenken. So wie Cypress Hill den Schritt in den Rock
wagten und dabei überzeugten, schaffte Nicki Minaj diesen Schritt in die Popwelt: Touren mit Britney Spears, Auftritte bei „Good Morning America“, gemeinsam mit Prince für Donatella Versace, VMAs, AMAs, BETs und Guiness World Records – Minajs Errungenschaften sprechen für sich selbst. Ihr aktuelles Album „Pink Friday 2“ ist da keine Ausnahme, debütierte es doch auf der Eins in den US-Amerikanischen Billboard 200.
Dabei steht die handwerkliche Fähigkeit der Rapperin aber niemals in Frage. Egal ob über Eurodance-, Trap-, Technopopoder klassische Hip-Hop-Beats: Nicki Minajs hats drauf. Dass dazu auch oft Menschen tanzen und nicht nur mit dem Kopf nicken, spricht für die Öffnung des Genres. Dass dies noch dazu durch eine Frau passiert, die erfolgreichste Rapperin seit Missy Elliot, ist nochmal wichtiger als Zeichen für eine Kultur, der oft Sexismus und Verschlossenheit vorgeworfen wird.
Open Ya Mind!
Hip-Hop ist nunmal mehr als Cyphers im Keller des Jugendzentrums. Hip-Hop darf auch bunt sein und Spaß machen. Hip-Hop darf auch mal zur Gitarre greifen und statt kopfnicken eben headbangen. Eine Kultur, die sich immer nur mit sich selbst beschäftigt und sich gegenüber anderen verschließt, marginalisiert sich irgendwann selbst. Es braucht Künstler:innen wie Cypress Hill und Nicki Minaj, die Möglichkeiten neu denken und sei es nur, damit die „Puristen“ (was ja letztlich meist auch nur „Konservative“ heißt) was zu schimpfen haben. Alle anderen von uns haben halt Spaß. Und einen Ohrwurm von „Starships“ oder „Hits from a Bong“.
n Cypress Hill gastieren am 13. Juli mit Clawfinger in der METAStadt, Nicki Minaj gastiert neben u. a. Playboi Carti, Travis Scott, Money Boy, Lil Tjay und Shirin David zwischen 5. und 7. Juli am Rolling Loud in Ebreichsdorf.
GÄNSEHAUT
Eine Glosse von
Austrofred
Okkulte Phänomene haben in der Rockmusik
Tradition. Nicht immer sind dabei aber wirklich die Mächte der Finsternis im Spiel.
Wenn ich über paranormale Geschehnisse schreibe, glauben viele gleich, entweder spinnt er jetzt komplett, der Austrofred, oder er lässt sich alles hineindrücken – aber das exakte Gegenteil ist der Fall! Ich bin einer der wissenschaftlichsten Menschen, die ich kenne und begegne all diesen Erscheinungen mit dem schärfsten Instrument, das mir zur Verfügung steht, nämlich mit dem seziermesserscharfen Seziermesser des Hausverstands. Außerdem habe ich einen sehr hohen IQ. Ich meine, ich habe meinen IQ noch nicht messen lassen, aber so etwas spürst du einfach, wenn du ein Gespür dafür hast.
Gebts euch zum Beispiel mal diese Story: In Amerika drüben soll einmal ein Bub mit seinen Spezln gewettet haben, dass er um Mitternacht zu einem KISS-Plakat betet. Wie er das dann tatsächlich gemacht hat, hat das Gesicht vom Gene Simmons im Finstern zum Leuchten angefangen und seine berühmte lange Zunge hat sich sogar bewegt. Der Bub hat sich fast angeschifft und hat, so heißt es,
in seinem Leben nie wieder KISS gehorcht.
Das klingt ziemlich gruselig, trotzdem traue ich mich viel Geld auf eine natürliche Erklärung wetten. Zur Erläuterung: In meiner Lehrzeit bin ich sicher zweimal in der Woche am großen Hartlauer-Stammhaus am Steyrer Stadtplatz vorbeigegangen, und im Eingangsbereich von diesem Hartlauer-Stammhaus ist damals immer ein lebensgroßer Pappaufsteller vom Chef gestanden. Also nicht vom Robert Hartlauer, dem heutigen Inhaber, sondern von seinem Vater selig, dem „Fotolöwen“ Franz Josef. (Aber gut, schnell weiter in der Story, bevor mir meine zahlreichen bundesdeutschen Leser und Leserinnen wegdämmern vor lauter Lokalkolorit.) Wie ich auf jeden Fall wieder einmal an diesem Hartlauer-Pappaufsteller vorbeigehe, schreckt es mich: Öha! Hat sich der jetzt bewegt? Kurzer Schockmoment, dann checke ich, dass das heute gar kein Aufsteller ist, sondern der echte und leibhaftige Fotolöwe ist auf Visite!
Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich der große Gene Simmons in einem Jugendzimmer versteckt,
Austrofred ist der vielleicht wahrhaftigste Popstar Österreichs, singt er doch Austropop-Texte zu QueenMelodien und gemeinsam mit Kurt Razelli. Aber nicht nur! Seit diesem Jahr hat Austrofred mit „Barcelona” seine eigene Late-Night-Show auf ORF III, aufgezeichnet wird im RadioKulturhaus. Und nicht zu guter Letzt schreibt Austrofred Bücher, etwa über Mozart, den guten alten Schilling, prickelnde Erotik und Pferdeleberkäse. Im Oktober 2024 erscheint nun sein siebtes Buch, „Gänsehaut. Unerklärliche Phänomene erklärt”. Erste Einblicke gibt es an dieser Stelle in der aktuellen und den kommenden !ticket-Ausgaben.
zum Bubenschrecken, denkbar gering, aber könnten nicht die Spezln ein Gene-Simmons-Double engagiert haben? Oder einer von ihnen hat selbst den Gene Simmons nachgemacht! Der geht ja vergleichsweise einfach, muss man sagen, weil durch die markante Gesichtsbemalung ist die Ähnlichkeit zu den darunterliegenden Gesichtszügen relativ wurscht. Gschwind noch beim Fleischhacker eine Sauzunge besorgt – fertig ist der KISS-Bassist! Nicht immer sind wirklich die Mächte der Finsternis im Spiel, auch in der teuflischen Rockmusik!
Aus dem größten Tief ihrer Karriere zurück in lichte Höhen – Wiens melodischster Rock’n’Roll-Express Wanda will es auf dem neuen Album „Ende nie“ wissen. Das verbliebene Kerntrio wagt sich in ganz neue Sphären und findet dabei endlich zu sich, in die eigene Mitte.
TEXT: ROBERT FRÖWEIN Foto: Luis Engelsende nie
Knapp zehn Jahre lang schwebten Wanda in lichten Höhen. Sie schrieben einen Hit nach dem anderen, die bespielten Hallen wurden immer größer, die Verkaufszahlen für ihre Konzerte reichhaltiger. Dann verstarb Keyboarder und Freund Christian Hummer im September 2022, gefolgt von Marco Wandas Vater nur wenige Monate später. Das österreichische Rock’n’Roll-Flaggschiff musste sich nicht nur aus diesen tragischen Krisen herausarbeiten, es musste sich auch neu orientieren und einen Weg zu einer offenen, ehrlichen und nachhaltigen Gemeinschaft finden.
Wanda drehten an Personalschrauben,
setzten auf intensive, intime Gespräche und stellten auch den musikalischen Kompass auf den Ausgangspunkt zurück. Das Ergebnis ist das sechste Studioalbum „Ende nie“, auf dem Wanda so experimentierfreudig und auch reduziert wie nie zuvor ans Werk gehen. Nach Jahren des Sprints sind die Wiener nun bereit für den Marathon des Lebens.
Marco, euer Gitarrist Manuel Poppe hat das neue Album „Ende nie“ als eine Art Debüt für Wanda bezeichnet. Liegt das neben den tragischen Todesfällen von Christian und deinem Vater auch daran, dass ihr musikalisch so viel experimentiert und euch ver-
ändert habt wie noch nie zuvor? Es fühlt sich in der Machart wirklich wie ein Debüt an. Es war das allererste Mal, dass wir nur zu Dritt Musik gemacht haben und jeder, der das Album bislang gehört hat, findet es gut. Das ist schon mal nicht schlecht (lacht)
Die Schwere und Emotionalität der ersten Single „Bei niemand anders“ ist auf der Langstrecke Album ein bisschen weggebrochen. Die Songs sind in einem Zeitraum von etwa einem Jahr entstanden. Insofern hat die Platte natürlich ein Kaleidoskop an Emotionen zu bieten, denn kein Mensch bleibt ein Jahr lang in derselben Gemütsstimmung. Für mich taumelt das Album zwischen Trauer und Euphorie, es stehen viele Gefühle nebeneinander. Nicht so wie bei „Nevermind“ von Nirvana, wo alles aus einem psychischen Guss entstanden ist und man merkt, dass ein bestimmtes Gefühl den Vibe dominiert. Bei uns war das aber nie so, alle unsere Platten haben Fenster zu verschiedensten Emotionen.
Es gibt es auf dem Album mit „Ich hör dir zu“ eine weitere, unglaublich emotionale Klavierballade, die mitten ins Herz geht. Warum hat es solange gedauert, bis die Kombination Marco Wanda und das Klavier endlich stärker in den Fokus rückt? Naja, wir hatten mit Christian zehn Jahre lang einen Keyboarder und Pianisten. Da diese Stelle gewissermaßen frei ist, wollte und musste ich sie füllen. Das hat mir als Musiker viel gebracht. Ich bin mit dem Klavier sehr warm geworden und finde, es ist ein tolles Instrument, auf dem man sich völlig anders ausdrücken kann als auf einer E-Gitarre. Eine E-Gitarre ist entweder ein elektrischer Phallus oder das Tor in eine mittelmäßige Ballade – dazwischen gibt es als Liedermacher sehr wenig. Für echte Gitarristen tut sich natürlich eine breitere Palette auf, um sich
GEWINN SPIEL
Wir verlosen zwei Exemplare von „Ende Nie” in der „Frittierfett”-Edition inkl. Goodie. Mehr Informationen siehe Seite 6.
auszudrücken. Ich kann auf Tasten ganz anders arbeiten und habe Klavier als Kind gelernt.
Beide Songs bestehen aus einer unheimlich intensiven Emotion, die transportiert wird. Ist die Ballade so etwas wie die Königsdisziplin des Rock’n’Roll? Die Ballade und die Hymne sind die absoluten Königsdisziplinen. „We Are The Champions“ oder „The Show Must Go On“ von Queen zum Beispiel. Nicht einfach, das schreibt man nicht zum Frühstück.
Wobei dir „Bei niemand anders“ laut deinen Worten magisch schnell von der Hand ging. Der finale Streich, aber bei mir hat jeder Song vorher mehrere Leben. Ganz viele Songs sind ursprünglich zehn Nummern, die ich zu einem verdichte. „Bei niemand anders“ hatte
auch ein paar andere Varianten und es begann interessanterweise an der Gitarre. Dort steckte ich, also ging ich zum Klavier, wo sich der Song schließlich entwickelte.
Braucht es Balladen und getragene Nummern, um am Ende mehr Tiefe in den Songs vermitteln zu können? Gute Frage. Wenn man will, dass die Leute pogen und lachen, dann nicht. Wenn man will, dass die Leute weinen, muss man sich ans Klavier setzen. Es rührt das Herz ganz anders, auch einen Songwriter selbst. Es ist schwer, mit der Gitarre dazusitzen und etwas zu schreiben, das mich persönlich zum Weinen bringt. Dass mich ein Song selbst rührt, ist ein wichtiges Auswahlkriterium. Wäre dem nicht so, dann würde ich den Song nicht einmal Manu oder Ray zeigen (lacht). Das ist der letzte Punkt der Gewissheit. Der intime Moment, wo man
einen Song in seiner eigenen Wohnung und Seele fertigstellt. Danach ist jeder einzelne Schritt nur noch von Zweifeln, Unsicherheit und dem Gefühl der Unzulänglichkeit getragen. Ich will das nicht überdramatisieren, weil es nicht die Qualität des Lebens beeinflusst. Es ist nur ein Prozess meines Lebens, Lieder zu schreiben. Wenn es allen gefällt und sie es irgendwann live mitsingen, dann weiß man, die Idee war kein Scheiß (lacht).
Aber konzentrierst du dich nicht auf die anfängliche Gewissheit, wenn du unsicher wirst? Ja klar, man muss sich immer rückbesinnen auf diese Momente mit sich selbst. Kann man das nicht, könnte man einen Song niemals anderen zeigen. Mein Ziel ist es auch nicht, Herausragendes zu leisten. Mir reicht es schon, wenn es kein Scheiß ist.
In deinen Texten scheinst du vieles zu hinterfragen und die Dinge aus einer gereifteren, erwachseneren Perspektive heraus zu sehen. Ist der schnelle Kick der Dinge im Leben nicht mehr so wichtig? Braucht es jetzt mehr Tiefe, wie auch der Song „Therapie“ andeutet?
Ja, tatsächlich. Das sind Lebensthemen von mir, auch im Bezug auf unsere Karriere. Es ging so schnell nach oben, das mussten wir erst einmal verarbeiten. Es gibt dieses ewig langweilige und trotzdem so bedeutsame Bild von Marathon versus Sprint. Das was wir tun, muss ein Marathon werden und darf kein Sprint bleiben. Im Sprint verausgabt man sich und den Marathon könnte man über Jahrzehnte laufen. Es geht gar nicht ums gewinnen, aber wir wollen so lange laufen, bis wir sterben (lacht).
Hat „Ende nie“ euch drei als Kernbandmitglieder und das engere Team um euch herum nachhaltig verändert? Das ist ein Prozess, der schon seit zwei Jahren läuft. „Ende nie“ war ein Baustein in unserem Wachsen als Gruppe, aber was wir seit zwei Jahren tun, ist, so gut wir können, miteinander reden. Der Wanda-Zug fuhr zehn Jahre lang mit einer derart hohen Geschwindigkeit, dass der Fahrtwind so laut wurde, dass wir unsere Worte nicht mehr verstanden haben. Jetzt, wo wir an gewissen Lebensstationen Pause machen, verstehen wir, was wir sagen und lernen miteinander zu kom-
ROCK ANTENNE Österreich
ALBUM-TIPP: SUM 41 – HEAVEN :X: HELL
Jetzt soll also wirklich Schluss sein: Nach fast 30 Jahren sagen Sum 41 „Bussi und baba“ und legen mit „Heaven :x: Hell“ ihr 昀nales Album vor. Ein Doppelalbum ist es geworden, bei dem die Band auf „Heaven“ den Punk-Pop-Stil ihrer früheren Jahre zelebriert. Auf „Hell“ hingegen leben die Kanadier ihr Faible für Heavy Metal ordentlich aus.
Ganz egal welches der beiden Alben man bevorzugt, beide sind so gut geworden, dass man sich beim Hören beinahe ununterbrochen die Frage
munizieren. Das ist ein Prozess, der bleibt und der sich nicht mehr zurückentwickelt. Man kann ihn an keinem Punkt erklären. Weder in einem Bandgefüge, noch in Freundschaften, Beziehungen oder in der Familie.
Man kann durchaus behaupten, die Beatles haben auf der neuen Platte wieder ihren Raum eingenommen. Die Beatles sind allgegenwärtig in jeder Musik, die nach 1963 passiert ist (lacht). Auch bei uns erkenne ich sie. Es gibt im Booklet auch eine Texthommage an Oasis – ein kleines Osterei. Swifties würden es entziffern können (lacht). Vielleicht gibt es bei uns noch mehr solcher Dinge zu entdecken und irgendwann schreibe ich dann ein Enthüllungsbuch, über die ganzen versteckten Hinweise auf unseren Alben.
n Wanda gastieren am 19. Juli in der Freiluftarena B in Graz, am 20. Juli gemeinsam mit Sportfreunde Stiller auf Burg Clam, am 30. August auf der Festung Kufstein und am 21. Dezember folgt das nun schon traditionelle Weihnachtskonzert in der Wiener Stadthalle D.
stellen muss: Warum aufhören, wenn es am schönsten ist?
Die Antwort kennt wohl nur die Band selbst, aber: Zumindest einmal können wir Sum 41 noch live erleben.
Wir rocken gemeinsam: Sum 41 sind heuer am Nova Rock Festival in Nickelsdorf zu Gast – am Samstag, 15. Juni!
Jetzt neu in Wien auf UKW 104,6 und landesweit über Web, App und DAB+
Das musikalisch
Gehasst, verdammt und vergöttert werden nicht nur die Böhsen Onkelz, sondern auch der Black Metal. Die in den Mainstream-Orbit gesendeten Skandale der frühen 90er-Jahre strahlen noch heute aus und das Subgenre polarisiert in einer „woken“ Gesellschaft mehr denn je.
TEXT: ROBERT FRÖWEIN & STEFAN BAUMGARTNERUm das Interessensausmaß einer prinzipiellen Frage beantworten zu können, fragt man am besten Dr. Google. Gibt man dort „Black Metal ist …“ ein, kommt als erste Antwort „Krieg“. Punktesieg also für den deutschen Musiker René Wagner, der unter dem Pseudonym Kanwulf mit seiner Band Nargaroth 2001 das Album „Black Metal ist Krieg“ veröffentlichte. Er sieht es als Hommage an die von ihm so geliebte Subkultur des Heavy Metal, die sich in knapp vier Jahrzehnten von einer bewussten Abspaltung im Untergrund zu einem globalen Phänomen entwickelte, das treue Fans, Hipster und staunende Neugierige gleichermaßen anzieht. Die Magie des Black Metal liegt gerade in Zeiten der globalen Gleichschaltung und der „das darf man jetzt aber nicht sagen“Gesellschaft in seiner radikalen Unangepasstheit, im Kokettieren mit dem Verbotenen und dem Anecken an gängigen Normen. Der Black Metal riecht nicht nur modrig-faul, weil Mayhem-Sän-
ger Dead es vor seinem Freitod in den frühen 90er-Jahren üblicherweise praktizierte, vor Konzerten seine Lederjacke im modrigen Erdreich einzugraben, um auf der Bühne nach Verwesung und Tod zu riechen, sondern weil er sich behände gegen alles stellt, was gemeinhin unter normal oder angepasst firmiert.
Provokation
„Für mich ist das Genre an sich sehr schwammig“, erzählt uns Marduk-Gitarrist und Bandgründer Morgan Steinmeyer Håkansson im Interview, „primär ist Black Metal extreme Musik mit satanischen Texten. Das ist die Quintessenz dieser Subszene. Für mich persönlich ist er aber mehr spirituell als eine Sache des Klangs.“
Håkansson gründete Marduk 1990 im schwedischen Norrköping. Mit Songs wie „Fuck Me Jesus“, „Panzer Division Marduk“ oder „Fistfucking God’s Planet“ spielt der 50-Jährige samt wechselnder Besetzung seit Anbeginn geschickt auf der Klaviatur
he Armageddon
der Provokation. Zwischen einem überbordenden Interesse am Zweiten Weltkrieg und dem Transportieren nationalsozialistischer Ideologie ist der Grat schmal und wird im Black Metal nur allzu gerne übertreten. Håkansson distanziert sich jedoch öffentlich gegen rechtsextremes Gedankengut. Als Ex-Bassist Joel Lindholm im Mai 2013 bei einem Festival in England volltrunken den Hitlergruß zeigte, wurde er aus der Band geworfen. „Wir haben schlichtweg immer das gemacht, woran wir geglaubt haben. Wenn sich Menschen dadurch provoziert fühlen, ist das für mich okay. Viele Bands haben bewusst auf Provokation gesetzt, weil es ein elementarer Teil des Genres ist. Mir ist wichtig, dass hinter allen Taten eine Bedeutung steckt.“
Lords of Chaos
Abbath
ist einer der prominentesten Frontmänner des Black Metals, seine ehemalige Band Immortal gehört zu den wichtigsten Vertretern der „Zweiten Welle des Black Metal”.
2003 trennten sich Immortal und Abbath gründete gemeinsam mit Arve Isdal (Enslaved) und T.C. King (Gorgoroth) die Band I, mit der er 2006 „Between Two Worlds” veröffentlichte. 2015 folgte sein Soloprojekt Abbath, mit dem er bisher drei Alben veröffentlichte –zuletzt „Dread Reaver” 2022. Immortal sind seit 2018 und ohne Abbath wieder aktiv und haben seitdem über Nuclear Blast zwei Alben veröffentlicht, „Northern Chaos Gods” und zuletzt 2023 „War Against All”.
n Abbath gastiert am 1. August in der Arena.
Über die absolute Hochphase der Vermarktung des Black Metal wurden mittlerweile zahlreiche Bücher gefüllt (etwa: „Black Metal: Evolution of the Cult” von Dayal Patterson und „True Norwegian Black Metal” von Peter Beste) und Filme gedreht. Die in Skandinavien entstandene, sogenannte „Zweite Welle des Black Metal“ (die erste fand schon Mitte der 80er-Jahre statt, kam aber weitgehend ohne Skandale aus) hatte ihren Höhe- beziehungsweise Tiefpunkt zwischen 1992 und 1993, als Kirchenverbrennungen, Morde und darauffolgende Gerichtsverhandlungen die Szene prägten und in den Mainstream ausstrahlten.
Dass die Hollywood-reife Geschichte erst vor wenigen Jahren als „Lords Of Chaos“ (lose am gleichnamigen Buch von Michael Moynihan basierend) verfilmt wurde, mutet ob der vielen Dramen, die sich im bitterkalten Norden abgespielt haben, nachbetrachtet fahrlässig an. „Ich war selbst ein Teil der Szene und mittendrin, als all diese Dinge passiert sind“, so Håkansson, „ich muss mir keinen Film darüber ansehen.“ Von den vielen Geschichten, Gerüchten und Mysterien der frühen 90er-Jahre lebt das globale Genre noch heute – auch wenn das Internet und die SocialMedia-Plattformen dem pechschwarzen Ruf der Szene längst ein paar seiner Zähne gezogen haben.
Schwarz ist auch eine Farbe Fast exakt 30 Jahre nach den großen Skandalen sind die Schicksale der handelnden Charaktere so unterschiedlich und bunt, wie die Black-
(Fast) jeder Heavy-Metal-Fan, der etwas auf sich hält, nennt eine Kutte sein Eigen: Es sind dies meist Leder- oder Jeans-Jacken, die mit Patches der Lieblingsbands gestaltet sind. Die qualitativ hochwertigsten und offiziell lizensierten Patches zahlreicher Death-, Thrash-, Black-, Doom- und Power-Metal-Bands gibt es bei pulltheplugpatches.com!
tal-Szene heute insgesamt aufgestellt ist.
Varg Vikernes von Burzum (neben Mayhem und Darkthrone die Trias des norwegischen Black Metals) lebt als rechtsextremer Sonderling halbautark in der französischen Diaspora und veröffentlicht aktuell unter dem Titel „To Hell and Back Again” in mehreren Teilen seinen stark subjektiv gefärbten Rückblick auf die Anfänge des norwegischen Black Metals.
Jon Nödtveidt von Dissection, Dead und Euronymous von Mayhem haben ihren Kult nicht überlebt. Necrobutcher und Hellhammer sind die Nachlassverwalter ihrer einzigartigen Mayhem-Historie. Fenriz und Nocturno Culto haben ihre Band Darkthrone zu einem doomigen Heavy-Black-Metal-Schlachtschiff gemacht und soeben via Peaceville ihr zwanzigstes (!) Album „It Beckons Us All” veröffentlicht. Emperors Bard Eithun mutierte vom Mörder zum geläuterten
Fitnessfreak und trommelt sich heute durch diverse Projekte. Marduk touren noch immer als nicht zu stoppende Kriegsmaschinerie über den Globus und das einstige Immortal-Mastermind Olve Eikemo aka Abbath macht heute mit seinem Soloprojekt, einer MotörheadCoverband und als Komiker in Interviews auf sich aufmerksam. Abbath war einst bei Old Funeral ein früher Wegbegleiter Vikernes’, könnte dem heute aber nicht ferner stehen. Ein profunder Beweis dafür, wie durchmischt die junge und provokative Szene damals war. „Olve war schon immer ein Clown und hat alle zum Lachen gebracht“, so Marduks Håkansson, „er hat sich früh von allem Ärger ferngehalten."
Diversität
Neben der Dramatik abseits der Bühnen, inszeniert sich der Black Metal auch gerne mit einer überbordenden Thea-
AUSSTELLUNG IN BERLIN: „HEAVY METAL IN DER DDR”
Neben zahlreichen anderen Meilensteinen der diversen Heavy-Metal-Geschichte prägten vor allem zwei Veröffentlichungen meine Jugend, in der meine Liebe zu Heavy Metal zu knospen anfing: Die VHS „Live in East Berlin” von Kreator aus dem Jahre 1990 (siehe Konzertplakat rechts), und das Album „Live in Leipzig” der Black-Metal-Band Mayhem, das Ende November 1990 (und somit streng genommen nach dem Ende der DDR) im Leipziger Eiskeller aufgenommen wurde (siehe kleines Bild) und das einzige Album von Mayhem ist, auf dem ihr verstorbener Sänger Dead zu hören ist.
Die Ausstellung „Heavy Metal in der DDR”, die aktuell in der Berliner Kulturbrauerei gastiert, wirft einen Blick auf das Jahrzehnt vor dem Mauerfall, als sich in Ostdeutschland eine Szene entwickelte, die sich am Aufstieg des Heavy Metals im „freien Westen” orientierte und vom SED-Regime freilich misstrauisch beäugt wurde. Wir tauchen ein in eine Jugendkultur, die von Schikanen und Überwachung durch die Stasi geprägt war, sehen zahlreiche Originalobjekte wie bemalte Jeanswesten, Konzertplakate, Tapes, Instrumente, Konzertmitschnitte und Fotos, oder auch den Nachbau eines typischen Jugendzimmers. Wer noch tiefer in diese kultige Zeitreise eintauchen möchte, der kann im Ausstellungs-Shop oder beim Buchhändler des Vertrauens das Buch „Red Metal: Die Heavy-Metal-Subkultur der DDR” von Nikolai Okunew erwerben.
n Die Ausstellung „Heavy Metal in der DDR” gastiert noch bis zum 9. Februar im Museum der Kulturbrauerei in Berlin. Mehr Informationen: hdg.de Kreator spielen übrigens hierzulande Ende Juni am Innfield Festival!
Die Philharmonie de Paris ist der derzeit größte Konzertsaal in Paris für klassische Musik, im Keller des beeindruckenden Aluminium-Kolosses wird man aktuell aber zusätzlich dem von der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo vorgegebenen Anspruch gerecht, auch das weniger bourgeoise Publikum anzuziehen, taucht man hier doch ein in eine Ausstellung, die (nach ebensolchen Ausstellungen über Electro und Hip-Hop) die Geschichte, die unterschiedlichen Ausprägungen und vor allem auch das optische In-Szene-Setzen der Musikrichtung Heavy Metal Tribut zollt. Ausgehend von Black Sabbath, die den Grundstein für das Genre legten reisen wir durch die lauten Jahrzehnte seit den Siebzigern, erleben insbesondere die genretypischen Vorlieben für Grenzüberschreitungen, die sich oft in der makabren oder apokalyptischen Bildsprache wiederfinden, manchmal aber auch politische und sozialkritische Bezüge haben. Wir sehen zahlreiche originale Musikinstrumente (wie etwa den Bass von Lemmy von Motörhead oder von Cliff Burton von Metallica), Bühnenrequisiten (wie etwa den Mikroständer von Jonathan Davis von Korn, Bild rechts außen), Originale von Coverartworks (wie etwa von Sepulturas „Beneath the Remains”, Bild rechts) und erfahren mehr über die Geschichte einzelner Sub-Genres, die stets verstorbenen Koryphäen gewidmet sind (wie etwa Chuck Schuldiner von Death, Bild Mitte rechts).
n Die Ausstellung „Metal: Diabolus in Musica” gastiert noch bis 29. September in der Philharmonie de Paris. Mehr Informationen: philharmoniedeparis.fr Korn gastiert am 29. Juli in der METAStadt, Sepultura am 20. November im Rahmen ihrer AbschiedsTour im Gasometer, und mit Left To Die die DeathTributband am 6. August in der ((szene))
AUSSTELLUNG IN PARIS: „METAL: DIABOLUS IN MUSICA”
LIVE-TIPP
Die polnische Black/Death-Band Behemoth spielte als erste MetalBand am 30. April in der Philharmonie de Paris, das Konzert ist aktuell im Stream auf arte nachzusehen.
Live spielen Behemoth hierzulande
Mitte Juli am Area 53 Festival
tralik auf ebenjenen. Umgedrehte Kreuze, das Corpsepaint, Nieten, Spikes, Leder, Blut. „Wir sind ein bisschen mehr wie ,Mad Max‘ und keinesfalls wie KISS“, lacht der Marduk-Gitarrist, „bei einer Live-Show im Black Metal muss der Dreck zu spüren sein. Man muss sich ein bisschen unwohl fühlen. Ich sehe heute aber viel zu viele Acts, die sich so auf das Äußere konzentrieren, dass sie dabei vergessen, gute Songs zu schreiben.“ Modernere Vertreter des Genres streifen sich Säcke über den Kopf, kostümieren sich aufwändig von Kopf bis Fuß oder warten mit allerlei kreativer Maskierungen auf. Musikalisch gedeiht man vielen Bands das Präfix „Post“ an, sehr viele junge Acts entstammen der vornehmlich linken Hardcore-Szene oder kokettieren – wie im Fall von Zeal
& Ardor (n 11. September in der Arena, 12. September im Posthof) – sogar mit Gospel. Für abweichende Strömungen von der alten Lehre hat Håkansson Verständnis. „Die Leute sollen experimentieren und machen, was sie wollen. Solange man mich in Ruhe lässt, ist mir das völlig egal.“
In Skandinavien hat sich um Bands wie Darvaza, Misthyrming und Co. längst eine jüngere Szene an Acts gebildet, die Mythos und Fahnen ihrer Vorväter hochhalten. Inhaltlich wieder verstärkt der Lehre Satans zugetan und nicht mehr so locker mit nationalsozialistischen Umtrieben spielend. Doch geben tut es ihn freilich in allen Ausformungen. Rechtsradikal oder linksgerichtet, mit Shoegaze versetzt oder puristisch, aus Trondheim oder Taiwan. Black Metal mag heute
nicht mehr so offensichtlich Anti-Establishment sein, doch er hat sich mehrmals aus seinem eigenen Kokon geschält, neu zusammengesetzt und dabei nicht auf die Ursprünge und Wurzeln seiner selbst vergessen. Vor allem bleibt er unangepasst, provokant, unberechenbar und eigenwillig – alles Dinge, die in einer modernen Gesellschaft nicht mehr gerne gesehen werden, aber den Geist des Individualismus hochhalten. „Sollte die Öffentlichkeit mich durch meine Einstellung zu bestimmten Themen brechen wollen, dann ist das eben so“, erläutert Håkansson lapidar, „ich stehe zu meinen Ansichten und gehe keine Kompromisse ein. Die Doppelmoral in dieser Gesellschaft stößt mir sauer auf.“ Black Metal ist halt doch noch ein bisschen Krieg –und das schadet in dem Fall nicht ...
Das FamilienMusical
Das Erfolgsmusical JETZT AUCH 2024! wiener stadthalle
sa, 29. JUNI 2024 15:30 Uhr s0, 30. JUNI 2024 14:00 Uhr
Roland-Rainer-Platz 1 1150 Wien
JETZT TICKETS SICHERN!
3. Juli 2024 Kitzbühel
6. Juli 2024
in der Wiener Stadthalle am 14. und 15. Oktober 2024 mit KLAUS ECKEL LUKAS RESETARITS
CHRISTOPH FRITZ
NADJA MALEH MARTINA
SCHWARZMANN und KGBDIE KABARETTGIPFELBAND
Freilichtaufführungen im historischen Teisenhoferhof
16. Juli bis 25. August 2024
Mit: Barbara Kaudelka, Claudia Rohnefeld, Leila Strahl, Georg Hasenzagl, Andreas Sauerzapf und Hubert Wolf
Regie: Marcus Strahl, Musikalische Leitung: Elena Gertcheva, Bühne: Martin Gesslbauer, Kostüm: Christine Zauchinger
Aufführungsrechte: Thomas Sessler Verlag, Wien
Karten unter Tel.: 02715/2268 www.wachaufestspiele.com Komödie mit Musik und Gesang von Susanne Felicitas Wolf
Freizeitstress. Astrid
Exner
Dass nach Universal Music jetzt auch Sony Music in Österreich ohne Not massiv Stellen abbaut, ist nichts weniger als
ein unglaublicher Skandal.
Als ich diesen Text schreibe, lümmle ich verkatert auf der Couch. Es ist der Tag nach der Amadeus-Preisverleihung und wir müssen hier schon wieder über Majorlabels reden. Die waren nämlich das Thema am Roten Teppich und in der Kloschlange bei der Aftershowparty. Warum? Nachdem sich das größte Majorlabel Universal Music von seinem Österreich-Geschäftsführer trennte und dem Vernehmen nach auch ein Drittel der Belegschaft kündigte, fiel dem ewigen Zweiten Sony nichts besseres ein, als dem fragwürdigen Vorbild nachzueifern. Kurz vor der Awardshow wurde bekannt, dass auch der Chef von Sony Music Austria das Schiff verlässt – und mit ihm, so hörte man vor Ort, gar die Hälfte der Angestellten.
Für lokales Repertoire zuständige Abteilungen wurden in beiden Fällen abgesägt.
Diese Entscheidungen haben drei Dinge gemeinsam. Erstens, dass ihre Dreistigkeit ein Skandal ist, denn sie folgen auf Jubelmeldungen über hohe Gewinne. Zweitens, dass sie vom Nachbarland aus geplant wurden und vor Geringschätzung des Musikmarktes in Österreich triefen. Und sie zeigen drittens, wie wenig Verantwortung die oberste Führungsebene für ihre eigenen kurzsichtigen Taktiken übernimmt. Bis zuletzt lautete die Devise nämlich: unter Vertrag nehmen, was nur geht. Gleichzeitig unterzeichnen lokale Künstler:innen mit Erfolgspotential lieber direkt in Deutschland. Das brachte die hiesigen Majors in die Zwick-
Immer wieder die Lektüre wert ist der kritische Blick auf Majorlabelstrukturen in Berthold Seligers Standardwerk „Das Geschäft mit der Musik”. Wer die letzte große Krise des globalen Musikmarktes verstehen möchte, wird bei „How Music Got Free” von Stephen Witt fündig. Die Musik- und Unterhaltungsbranche kennt Astrid Exner von der Plattenfirma bis zur Konzertlocation aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Sie war Kommunikationschefin im Kulturzentrum WUK, kuratierte Playlisten bei Sony Music und beobachtet die Szene als Jurymitglied verschiedener Preise und Förderprogramme.
mühle. Sie bauschten zuletzt viel zu früh Acts auf und ließen sie wieder fallen, wenn sich der return on investment nicht schnell genug einstellte. Aber ich bin nicht nur in Katerstimmung. Für die Diversität der lokalen Szene wird das Herumgeeiere am Ende auch positive Auswirkungen haben. Denn die Abwesenheit der Geldgeier wird ihr endlich wieder Luft zum Atmen und Raum zum Wachsen geben.
Die nächste Ausgabe erscheint am 3. Juli. IMPRESSUM
Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteur & Chef vom Dienst: Stefan Baumgartner Anzeigen: Ines Rubitzko, BA
Anzeigenproduktion: Susanne Franzl Redaktion: Austrofred, Stefan Baumgartner, Astrid Exner, Markus Höller, Robert Fröwein, Samir H. Köck, Hannes Kropik, Eduard Mastalski
Fotos: siehe Copyright Cover: William Drumm Medieninhaber, Eigentümer, Redaktionsanschrift: CTS Eventim Austria GmbH, !ticket Eventmagazin, Mariahilfer Straße 41–43, 1060 Wien Designkonzept, grafische Produktion: SHE Wirtschaftsmedien-Beteiligungs GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager
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20.6.24 ALEX KRISTAN
4.7.24 KLAUS ECKEL
12.+13.7.24 GERNOT & STIPSITS
18.7.24 CALEXICO
20.7.24 BEST OF 25 JAHRE DONAUBÜHNE
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8.+9.8.24
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