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!ticket Österreichs Eventmagazin Nr.1
APR
musik show 2 0 1 4 sport theater kabarett
€ 2,90
Damit sind Sie live dabei!
Einer der drei Headliner am diesjährigen Nova Rock zeigt, dass Musik nicht schubladisiert werden muss, um erfolgreich zu sein.
dancepunk nonsens mit konsens
THE PRODIGY
Helge Schneider plant eine Babypause. Davor gibt’s noch Free Jazz, Schabernack und Heavy Metal.
GE WINN SPIEL
LIVE DABEI
2x2 VIP-Festival-Pässe fürs Nova Rock
Jetzt gewinnen!
alpen elvis Andreas Gabalier lässt Herzen höherschlagen und verkauft nebenbei Show um Show aus.
ENTERTAINMENT HIGHLIGHTS BB PROMOTION GMBH UND THE BALLET REVOLUCIĂ“N COMPANY PRĂ„SENTIEREN
DIE TANZSENSATION
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TICKETS:
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!ticket editorial Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin von !ticket
Herzlich willkommen im Frühling!
Foto: !ticket / Markus Thums
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ür Sie, die Sie „nur“ das fertige Magazin in den Händen halten, ist der Entstehungsprozess freilich ein Geheimnis. Bei unzähligen Redaktionssitzungen zerbrechen wir uns den Kopf darüber, welche Inhalte wir Ihnen kredenzen mögen. Noch schwieriger wird es jedoch jeden Monat, wenn es sich um das Aushängeschild, um das Cover dreht: Ozzy, Eddie oder der Firestarter, das war diesmal die Krux. Schließlich entschieden wir uns: Es müssen nicht immer nur die „alten Herren“ sein … Aber dennoch! Stefan Baumgartner fragt, was das Besondere an den „wilden“ Siebzigern der Rockmusik war, und warum gerade jetzt wieder ein Trend „zurück zum Ursprung“ entsteht. Wer sind die Eltern, wer die Kinder? Petra Albrecht hingegen verbrachte eine Nacht mit The Beth Edges – nein, nicht das, was Sie jetzt denken (und wir auf den Seiten 26 und 27 beleuchten: „Sex mit Rockstars“): An jenem Abend ging es darum, gemeinsam gemütlich um die Häuser zu ziehen und ein „etwas anderes“ Interview zu führen. Apropos Alkoholkonsum: Auch wenn wir es freilich nicht übertreiben wollen – manchmal ist es schon vernünftiger, das Auto stehen zu lassen und, wenn die Öffis nicht mehr fahren, aufs Taxi zurückzugreifen. Welche App bringt den Handy-User aber am besten ans gewünschte Ziel? Zwar nicht mit dem Taxi, aber dafür ins tiefste Waldviertel ist Astrid Radner gereist und hat sich mit dem Cover-Illustrator Peter Walkerstorfer unterhalten. Aber: Lesen Sie selbst!
Ich wünsche Ihnen unterhaltsame Ostern! Roberta Scheifinger
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!ticket inhalt
Was bringt der April? Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll. Außerdem macht Helge Schneider nun auf Heavy Metal und maschek. lassen die Puppen tanzen.
06-08 EVENTHIGHLIGHTS 06 The Rolling Stones kehren nach 2006 das erste Mal wieder in Wien ein, Helene Fischer freut sich auf ein XXL-Spektakel und Joss Stone lädt zu Soul-Sessions. 07 Festivals sind im Sommer nicht alles, aber angesichts von Künstlern wie deadmau5 und Deichkind auch dieses Jahr ein absolutes Highlight. Und beten wir (mit Wovenhand), dass der Wettergott gnädig ist, auch zum Ostbahn Kurti! 08 Kylie Minogue ist klein, aber oho. Ein zierlicher Spatz ist auch die Französin Mireille Mathieu, aber Martin Rütter hat eine andere Tieraffinität: Hunde.
STARS&PEOPLE 10 The Prodigy waren am Urban Art Forms, sind nun am Nova Rock. „Geht das?“, fragen viele. „Das geht“, sagen wir. 14 Helge Schneider hat sich umtaufen lassen, er ist nun „Pretty Joe“. Gemeinsam mit seinen Dorfschönheiten fabriziert er Schabernack-Jazz, mit Starchild Heavy Metal. Dann ist mal Babypause. 18 Bob Dylan huldigen die ganz Großen: The Rolling Stones, David Bowie, Lenny Kravitz, Bruce Springsteen und viele andere. Aber das soll kein Nachruf sein: Der Altmeister selbst denkt freilich nicht ans Aufhören. 21 Marilyn Manson ist wie eine Münze, hat zwei Seiten: Die schöne Seite, Marilyn, und die garstige, Manson. Ganz gleich, ob er Musik, Malerei oder Film macht: Die Schönheit muss man da schon ein bisschen suchen. 22 Andreas Gabalier hat die Lederhosen an und lädt mit einer
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18 BOB DYLAN Seine Lieder sind noch immer in aller Ohren. Gecovert wurden sie oftmals, das Original erreicht aber selten. gehörigen Portion Coolness zum Bauernschmaus, Arschwackler und zünftigem Rock ’n’ Roll. 26 Sex mit Rockstars Die ersten Groupies hatte Frank Sinatra, gerade in der Blütezeit des Rocks waren Musen und Groupies stets „das fünfte Bandmitglied“. Aber bis heute ist der Sex-Appeal von „Rampensäuen“ ungebrochen! 28 Rod Stewart schätzt die Abwechslung – sowohl in der Musik, aber auch im Bett. Jede Dekade ein „neuer“ Rod und alle paar Jahre eine neue Frau. Ob das das Geheimnis des oder zum Erfolg ist? 30 Kreisky fordern, überfordern aber nicht. Zwischendurch darf es aber schon einmal ein bisschen Reibung und Schnaps geben, damit das Werkel glatt und sauber läuft.
34-50 LIFE&STYLE
Film, der Film aber auch die Musik macht. Nicht nur die OscarVerleihungen zeigen: Hinter jedem großen Film steht nicht minder großartige Musik!
34 !ticket testet Taxi-Apps Von A nach B kommen klingt so einfach. Nur wie? Wir haben uns diesen Monat angeschaut, wie hilfreich die zahlreichen TaxiApps sein können.
45 Inwendig präsentiert sich diesen Monat unsere Redakteurin Astrid Radner: Was liegt ihr besonders am Herzen? Lassen Sie sich gesagt sein: Ihre Meinung hat Profil!
36 Crossing Europe Filmfestival ass junges europäisches Kino nicht nur Spaß macht, sondern auch politische und gesellschaftliche Fragen hervorragend aufbereitet, das zeigt dieses sensationelle Festival in Linz.
46 Lifestyle Langsam muss „frau“ schon an die Festivals denken. Während der Mann gerne mit Ticket und Bargeld allein auf den Äckern einfällt, braucht sie schon ein bisschen mehr im Handgepäck. Wir zeigen euch, was wirklich notwendig ist!
38 Cover Art Wir haben mit Peter Walkerstorfer, Cover-Künstler von Alkbottle, über die Kunst, „Töne sichtbar zu machen“ gesprochen – und ihm dabei über die Schulter geschaut. 42 Soundtrack: Bekanntlich macht der Ton die Musik, davon ausgehend darf man aber auch den Schluss ziehen, dass Musik den
48 Faszination Puppentheater Mit Puppen zu spielen ist was für Kinder, insbesondere Mädchen? Weit gefehlt! Allein der Erfolg von maschek.s Puppentheater beweist, dass die Körpersprache von Puppen alterslos ist. Immerhin: Puppen dürfen alles sagen, ihnen kann man wirklich nicht böse sein …
Foto: !ticket / Markus Thums, Illustration: baes
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52-62 FUN&ACTION 52 Show Me Your City Die Vorarlberger Mother’s Cake waren für !ticket umtriebig und reisten nach Down Under, um für uns die dortige Szene einmal unter die Lupe zu nehmen. Und, wie schaut’s aus – sind dort lauter Koalas und Kängurus im Publikum? 54 Die Seer laden alljährlich zum großen Heimspiel an den Grundlsee. Dass das imposante Spektakel am Wasser stattfindet, kommt nicht von ungefähr – lebt immerhin das Salzkammergut vom „Fluss der Zeit“ … 58 Eine Nacht mit The Beth Edges ist lustig, das können wir euch schon einmal verraten. Live spielen sie The Killers mühelos an die Wand, abseits von der Bühne sind sie nicht nur für Trinkspiele zu haben. Unser Fazit: So werden ehrliche Interviews gemacht. 60 Tanzfieber Tanz ist nicht gleich Tanz, das ist klar. Genauso wie Musik nicht gleich Musik ist. Angesichts der aktuellen Entwicklungen darf man aber auch sagen: Wie auch in der Musik passt die Verschmelzung von Alt und Neu hervorragend zusammen, Ballett kann auch rocken, Bach kann auch „gebreakdanced“ werden.
64-88 LIVE 64 Kings Of Leon sind, wenn man ihr letztes Album zitieren darf, „mechanische Bullen“ – aber mit Gefühl. Denn neben fantastischen Liveshows mit Effekten
und Visuals schaffen sie es wie wenige andere zu rocken, aber das mit Gefühl.
34 Lindsay Lohan Ob man genau wie die amerikanische Skandalnudel ins Taxi plumpst, sei dahingestellt. Wichtig ist aber, dass man in so einem Zustand eines ergattert! Hier helfen beispielsweise Taxi-Apps.
66 Garish möchten wir diesen Monat als „heimisches Highlight“ ans Herz legen – und das nicht nur, weil das neue Album „Trumpf“ heißt. Die Burgenländer ziehen ihre Kreativität aus dem Charakter eines jeden Einzelnen, denn „Harmonie ist kein Antrieb“. 68 Monatshighlights April Auch im April ist kein StubenhockerDasein angebracht. Ganz gleich ob Kabarett, Klassik, Musik oder Show: Fast jeden Tag könnte man mit einem „Bein“ auf mehreren Kirtagen tanzen! 70 Jazzfest Wien 1991 gegründet, ist das Jazzfest Wien alljährlich Anlaufstelle Nummer 1 für Connaisseure von Jazz bis Blues – dieses Jahr dürfen vor allem Al Jarreau und Natalie Cole als Zugpferde des gesamt hochkarätigen Programms herhalten. 72 Neue Deutsche Welle In den Achtzigern dominierte dieses Genre die Hitparaden – in aller Munde sind bis heute nur wenige Stars geblieben, so z. B. Nena. Aber auch innerhalb unserer Landesgrenzen rappelt es wieder in der Kiste: Minisex sind verjüngt wieder da. Hurra! 74 Classic Rock „Zurück zum Ursprung“ ist ein bekannter Slogan eines Lebensmitteldiskonters, aber auch in der Rockmusik ist die Tendenz spürbar: Irgendwann werden Kinder doch so wie ihre Eltern, nur hier heißen sie Black Sabbath und Led Zeppelin. 78 Location-Vorstellung Jeden Monat stellen wir eine heimische Location vor. Diesmal besuchten wir ein Haus, das nun in die Hände einer Kommissarin gelegt wurde: das Stadttheater Berndorf.
80 Peter Kraus bricht das Naturgesetz. Wie bei Dorian Gray nagt auch an ihm nicht der Zahn der Zeit, fast so wie Benjamin Button scheint er im Alter immer jünger zu werden. 82 Billy Idol ist der Cyberpunk schlechthin, ein „Rebel Yell“. Und wie es bei Punks so üblich ist, dürfen die auch ein bisschen aus der Reihe tanzen – und gemeinsam mit Jared Leto und Sir Paul McCartney einen „Post Oscar Bash“ fabrizieren …
83 FM4 Ombudsmann Der beste Freund des österreichischen Kabarettisten Hosea Ratschiller, der FM4 Ombudsmann, stellt sich nicht nur im Funk, sondern auch im !ticket den wirklich wichtigen Überlegungen des alltäglichen Lebens. 84 Media Ganz gleich ob Southpark, Gerhard Haderers Amtsschimmel Novak, Spider-Man, Milow oder The Baseballs: Wir sagen, was auf keiner Einkaufsliste (und Wunschzettel) fehlen sollte.
impressum Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Stv. Chefredakteur: Stefan Baumgartner Stv. Chefredakteurin & Chefin vom Dienst: Petra Albrecht B.A. Anzeigenleitung: FCM firstclassmedia GmbH, Andrea Fürnweger Anzeigen Veranstalter: Mag. Thomas Keuschnigg Redaktion/Kolumnisten: Petra Albrecht B.A. (pa), Stefan Baumgartner (sb), Georg Biron, Paul M. Delavos (pmd), FM4 Ombudsmann, Christoph Gütl (gc), Alexander Haide (ah), Gerold Haubner als Rokko Ramirez, Gregor Krenker (gk), Astrid Radner B.A. Bakk. phil. (ar), Mag. Joachim Schmida, Andreas Ungerböck (ray-Magazin), Andy Woerz, Andy Zahradnik (az) Cartoons: Bertram Haid (BAES Cartoons), Gerhard Haderer (MOFF.) Lifestyle: Mag. Karin Steiner Lektorat: Quality Multi Media Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen, Veranstalter, siehe Copyright, Cover: Rene Huemer Medieninhaber, Eigentümer: Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien Verlag: Henzl Media GmbH, Ochsenburger Straße 2, 3151 St. Pölten/St. Georgen Designkonzept, Verlagsconsulting, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 51, 5. Stiege (3. Innenhof), 1060 Wien Art Direktion: Mag. Gottfried Halmschlager Vertriebsmarketing, Dialogkonzept: straberger conversations GmbH, Mariahilfer Straße 1d/Top II, 1060 Wien, www.conversations.at Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Vertrieb: Morawa Pressevertrieb Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich: € 22,00 Jahresabo Europa: € 44,–. Kündigung jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben an die PGV Austria Trunk GmbH (Leserservice) oder per Mail an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,90 Abo-Bestellung unter abo@ticketmagazin.com oder telefonisch unter +43 (0)1 863 04 8022 Redaktionsanschrift: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1, Heumühlgasse 11, 1040 Wien, Telefon: +43 (0)1 589 54-450, E-Mail: office@ticketmagazin.com, Homepage: www.ticketmagazin.com. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Die Offenlegung lt. Mediengesetz findet man auf www.ticketmagazin.com/impressum
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Farbenspiel „In einem großen Stadion zu spielen, das ist schon eine besondere Herausforderung. Ich freue mich wahnsinnig auf diese Konzerte, mit denen ich mich auch bei allen Fans für die fantastische Unterstützung in den letzten Jahren bedanken möchte. Dafür werden wir uns so richtig ins Zeug legen!“, sagt Helene Fischer und freut sich insbesondere schon auf die XXL-Version in Wien. Da können die Farben noch opulenter spielen! 30. Juni, Wien, Ernst-Happel-Stadion
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Joss Ston
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presented by Nova Jazz and Blues Nights In ihrem noch kurzen Leben hat Joss Stone schon viel erreicht: Nicht nur, dass sie bei der Super-Bowl-Pre-Show auftrat, auch bei den Grammys durfte sie singen (und einen der Preise mit heim nehmen). Viel mehr noch: Sie wirkte an Alben von Jeff Beck und Ringo Starr mir, stand mit James Brown und vielen mehr auf der Bühne. Das Mädel ist einfach zu gut. Ihre „Soul Sessions“ sind ein wahrer Pflichttermin! 30. Juli, Arena Wien 14 On Fire Gerade noch musste Mick Jagger einen herben Rückschlag einstecken: Seine langjährige Freundin, die Modedesignerin L’Wren Scott, beging Mitte März – vermutlich aufgrund finanzieller Probleme – Selbstmord. Für die Stones einzig nachvollziehbare Reaktion: Die Live-Termine für Down Under wurden abgesagt. Mitteleuropa darf sich jedoch freuen, „unsere“ Termine stehen – und natürlich ist auch Wien (nach ihrem letzten Auftritt 2006) wieder am Tourkalender. Wer die „Altherrenpartie“ letztes Jahr im Hyde Park erleben durfte (oder sich zumindest die Atmosphäre mit der DVD/CD „Sweet Summer Sun“ ins Wohnzimmer holte) weiß: Altertümliche Schunkelmusik ist’s nach wie vor nicht – obwohl man zusammen 278 Jahre alt ist, kriegt man immer noch nicht genug von jeglicher „satisfaction“ …
Stone g n i l l o R e Th
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Fotos: FMService, Kylie Minogue, Marc Rehbeck, Sandra Ludewig, !ticket / Markus Thums, Nikolaus Brade, Serge Benhamou, zvg, beigestellt
che Helene Fis
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Wovenhan
Refractory Obdurate Wer an die Apokalypse glaubt, sollte langsam klar Schiff machen. Noch ein Blick zurück und anschließend Köfferchen packen für die Aliens, oder wer da auch immer kommen mag. David Eugene Edwards liefert dazu seit Jahren stets neu durchdachte, persönliche Soundtracks zum Herannahen der vier Reiter der Apokalypse. Da wird sogar aus der ewigen Verdammnis Hoffnung gezogen. 20. Mai, WUK Wien & 22. Mai, Rockhouse Salzburg
Tomorrow Festival u. a. mit Deichkind Das erste mit dem österreichischen Umweltzeichen zertifizierte Festival geht mit mehr als 80 internationalen und nationalen KünstlerInnen in die nächste Runde. Gemeinsam setzt man ein musikalisches Zeichen gegen Atommüllendlager an unseren Grenzen und erhebt die Stimmen für ein besseres Morgen. Und die Stimmen, die sind grandiose: Neben Deichkind sind auch Cro, Jennifer Rostock, Donots, Eskimo Callboy und viele andere da! 29. Mai bis 1. Juni, Atomkraftwerk Zwentendorf
Beatpatrol Festiva
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u. a. mit Deadmau5 Hier kommt die Maus! Die Sensation ist perfekt – für die 2014er-Auflage des niederösterreichischen Festivals konnte niemand Geringerer als der kanadische Hit-Garant Deadmau5 für einen seiner begehrten Gigs verpflichtet werden. Während Micky Mouse die Welt als Comic-Held erobert, sprengt Deadmau5 als Techhouse- und Electro-Produzent die Verkaufsrekorde der digitalen Erde. Part-ey! 30. August, VAZ St. Pölten
Ostbahn Kurti
30 Jahre Ostbahn Willi Resetarits holt sein Alter Ego aus der Pension und lädt im August zu Schmankerln auf der Kaiserwiese im Wiener Prater. Mit dabei ist natürlich die Chefpartie; und die Kombo, die man schon länger nicht gehört hat … Bei diesen Versprechungen ist es klar, dass der erste Termin rasch ausverkauft war und man einen Zusatztermin nachschieben musste …
IT’S ONLY WOERZ
Augenweide Vielleicht liegt es an meinem Nachnamen Woerz (sprich englisch: „words“ – die Wörter): Ich schmuse gerne mit Wörtern. Mit alten und jungen. Ich kenn‘ da keinen Genierer. Es gibt Wörter, die mag ich einfach. Sie streicheln mein Sprachempfinden, machen mich neugierig, erwecken Assoziationen und ich schreibe sie gerne nieder. Ganz besonders in die Jahre gekommene Ausdrücke und Bezeichnungen haben eine gewisse Charmanz, der ich mich nicht ganz entziehen kann. Manche geraten aus den unterschiedlichsten Gründen in Vergessenheit. Zum Beispiel Berufe, die es nicht oder nur mehr selten gibt, wie: Bänkelsänger, Lichtputzer, Bartenwerper oder Buntmacher, um ein paar zu erwähnen. Suffragetten, die wacker für Frauenrechte stritten. Kein Beruf, aber doch Berufung. Partitenmacher (nein, kein Schönheitschirurg der auf Frauenbrüste spezialisiert ist!) nennt man heute Gauner. Ein wunderschönes Bild entsteht in meinem Kopf bei dem Begriff „Augenweide“, für etwas, das so schön anzusehen ist, dass die Augen dort verweilen, sich Zeit lassen und an dem Anblick laben. Ausdrücke und Bezeichnungen waren immer schon Fremdeinflüssen ausgesetzt oder wuchsen aus anderen Sprachen direkt hervor, bevor sie im Deutschen ihren Platz hatten. „Servus“ (lat.: der Diener), „Trottoir“ (frz.: Gehsteig), und nicht zuletzt der angloamerikanische Einfluss: „Computer, „cool“, „okay“… Interessant finde ich jedoch, dass in Österreich nicht mehr türkische, tschechische oder ungarische Ausdrücke Einzug halten und sich im Alltagswortschatz verankern. Ich werde mich nun jedoch wieder zurückziehen und in antiquarischen Wörtern baden. Gevatter Neugier macht mich suchen und schwelgen. Dazu klassische Musik als antiquarischer Hintergrund. Manchmal mag ich alte Sachen. Gehabt Euch wohl, Citoyen!
24. August, Kaiserwiese vor dem Wiener Riesenrad
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!ticket highlights Der tut nix! / nachSITZen Gerade noch hat man die letzte Chance, von Martin Rütter zu erfahren, dass Hunde eigentlich ganz folgsam sein können (wenn sie wollen) – und bereits nächstes Jahr lernen wir, was es wirklich heißt, nachzusitzen …
Martin Rütter letzte Termine im Mai, neue Show im März 2015! 50-jähriges Bühnenjubiläum Die Lebensgeschichte der stimmgewaltigen zierlichen Sängerin liest sich wie ein modernes Aschenputtel-Märchen: Von einer ärmlichen Holzhütte in Avignon ausgehend, erobert sie die Welt und wird nach Piaf der zweite Spatz Frankreichs!
Mireille Mathieu 8. März 2015, Wiener Konzerthaus Kiss me once Kylie Minogue hat die Musikszene von Anfang an gehörig durcheinandergewirbelt und ist zum internationalen Star aufgestiegen. Ob als Sängerin, Mode-Ikone, Designerin oder Schauspielerin – überall hat die australische Künstlerin phänomenale Erfolge gefeiert. „Kiss Me Once“ markiert den Beginn einer neuen Ära: „Es entstand in einer Zeit, in der es in meinem Leben eine ganze Menge Veränderungen und neue Anfänge gab“, erzählt die zierliche Australierin. 23. Oktober, Wiener Stadthalle (D)
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Ab 4. April im Kino!
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!ticket stars&people
Zum x-ten Mal Roc V
on der Antike über das Mittelalter und die Moderne bis hin zum Heute – Musikfestivals als Opium fürs Volk – ein allgegenwärtiges Amüsement der Massen. Dass ein solches trotz riesiger Zuströme nicht unbedingt gekommen um zu bleiben ist, sah man beispielsweise am Aerodrome, das nach zweimaligem Aufflackern schon wieder im Erdboden versank. Organisation ist alles Festivals gibt es hierzulande zuhauf, ob im klassischen oder im populärmusikalischen Bereich. Meistens befinden sie sich auf einem Veranstaltungsgelände, wo eine gewisse Infrastruktur schon vorhanden ist. Anders beim Nova Rock: Auf einer kargen Ackerfläche, die größer als Villach ist, entsteht heuer bereits zum zehnten Mal eine künstliche Festivalstadt, die von vorne bis hinten alles zu bieten hat, was die Grundbedürfnisse des typischen Festivalbesuchers abdeckt: Essen, Trinken, Schlafgegebenheiten,
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sanitäre Einrichtungen und nicht zuletzt täglich über zwölf Stunden Musik. Um so eine gewaltige Schose zu stemmen, bedarf es natürlich etlicher Hände, die wie kleine Zahnrädchen ineinandergreifen und auch ohne Schmieröl bestens funktionieren. Bis zu 2.000 Besitzer solcher Gliedmaßen sind alljährlich dafür verantwortlich, dass die Maschine läuft. Ausschnaufen ist nur selten angesagt – ein solches Konstrukt ist natürlich eine Jahresaufgabe, und wenn auch abgedroschen, ist es dennoch wahr, dass nach dem Festival vor dem Festival ist. Dass viel Arbeit hinter einem solchen Event steht, ist offensichtlich, wer genau daran im Hintergrund beteiligt ist und welche bürokratischen Abläufe notwendig sind, für einen Besucher aber oftmals unklar. Hierfür muss auch eine gute Zusammenarbeit auf allen politischen Ebenen – von der Bezirkshauptmannschaft Neusiedl bis hin zur
Gemeinde Nickelsdorf – gegeben sein. Im Endeffekt müssen alle an einem Strang ziehen, sodass alle Menschen, die sich in der künstlichen Nova-RockStadt bewegen, vom Arbeiter bis hin zu den Bands, den Besuchern und natürlich auch der Bevölkerung mit einem wohligen Gefühl in die Sache starten und nach dem bunten Treiben auch wieder hinauswandern. Ziel des Spiels ist es, drei Tage lang den Alltagsstress zu vergessen, in eine fremde Musikfantasie-Welt abzutauchen. Musik VS Festivalfeeling? Damit dieses Ziel erreichbar ist, müssen vor allem die musikalischen Beiträge stimmen! Möchte man meinen … Immer wieder blitzen allerdings Aussagen auf, dass es viel mehr um das Feeling selbst als um das Line-up geht. Hier scheiden sich die Geister,
Fotos: Rene Huemer, beigestellt
Man möchte es gar nicht glauben, dass Österreich eine Rocknation ist. Angesichts von circa 150.000 Besuchern am Nova Rock beginnt man dann aber doch wieder, den Rockgott anzubeten. TEXT: PETRA ALBRECHT
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ock im Burgenland denn einerseits wird im Vorfeld gemotzt, dass manche Bands so überhaupt nicht auf ein hartes Festival wie das Nova Rock passen, und andererseits gehen dann die Massen dennoch auch zu softeren Klängen so richtig ab – man erinnere sich beispielsweise an Passenger letztes Jahr, der schon im Vorfeld die Befürchtung hatte, mit seinen Singer/Songwriter-Qualitäten ein bisschen fehl am Platz zu sein, und es dann aber dennoch in den frühen Nachmittagsstunden schaffte, etliche Zugabe-Rufe einzuheimsen. Aber ei-
gentlich egal, ob man sich zur nihilistischen Neigungsgruppe „Miristdiemusikwurschtichwillnurgscheittrinken“ zählt oder intellektuelle „Musikisteindeutigdaswichtigsteallesandereistprimär“-Aussagen schwingt, eines macht uns das Nova Rock Jahr für Jahr bewusst: Obwohl in unserem kleinen Schnitzelland Rockmusik im Radio und Fernsehen oftmals abgeht, treten hier die wirklich Großen auf, und man muss sich weltweit ob der hiesigen Konzertgrößen absolut nicht verstecken!
Gnädig muss auch jedes Jahr aufs Neue der Wettergott sein, damit es so richtig Spaß macht!
line-up Das diesjährige Nova Rock glänzt vom 13. bis 15. Juni mit folgenden Schmankerln:
The Prodigy Iron Maiden Black Sabbath Volbeat Avenged Sevenfold Seeed Soundgarden Limp Bizkit Rob Zombie The Offspring Slayer Mando Diao Sunrise Avenue Megadeth Dropkick Murphys Casper Fettes Brot Awolnation Steel Panther Black Label Society Anthrax Bad Religion Sepultura und viele mehr!
GEWINN SPIEL
SEI LIVE DABEI AM NOVA ROCK! !ticket verlost 2 x 2 VIP-Festival-Pässe für das Spektakel vom 13. bis 15. Juni in Nickelsdorf. Weitere Infos unter: www.ticketmagazin.com
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Haarige s Statement Von langer Rocker-Mähne zu luftigem Frühlingsschnitt. Die ersten Zeichen des Alters oder doch ein Bekenntnis zum Elektro?
shortcut The Prodigy ... Liam … sind Keith Flint (voc, dance), lity Howlett (synth, prog). Maxim Rea (voc, MC) … wurden 1990 gegründet tro… sind Electronica, Big Beat, Elec rnative punk, Acid House, Hardcore, Alte Rock, Rave, Breakbeat eigenes … haben mit Ragged Flag ein Label im … haben gleich ein paar Einträge rde“ Reko der Buch ss inne „Gu ntlich … war zu Anfängen offiziell eige nur Liam Howlett
Schizophrene Wunderkinder The Prodigy ist Rock. Nein, Elektro. Nein, HipHop. Was denn nun? So Chamäleon-artig wie die Frisuren von Sänger Keith Flint ist auch ihre Musik. Auch in der !ticket-Redaktion scheiden sich die Geister …
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b auf dem Urban Art Festival, dem Fridge oder wie heuer auf dem Nova Rock – die Band hat ihren Namen wohl gut gewählt, denn Wunderkinder sind sie allemal, schaffen sie es wie kaum eine andere Band Genres und auch deren Fans zu vereinen. Vielleicht ist genau das ihr Erfolgsrezept und der Klebstoff, der sie mittlerweile seit 24 Jahren zusam-
The Prodigy ist Rock, weil … … Als ich meine CDs der Kelly Family im Keller verstaute und mich dann 1996 mit ein bisschen Verzögerung anderen Klängen wie denen von Nirvana, Rage Against The Machine, Skunk Anansie und Incubus zuwandte, da ist es dann auch in meiner bunten Wunderwelt passiert: The Prodigy erklommen mit „Firestarter“ den populären Rockolymp. In den tiefsten Kellerschuppen Wiens habe ich in fescher Montur (ein Grusel, diese Mode Ende der Neunziger) zu den harten Klängen der Briten geheadbangt (noch so eine grauenvolle Eigenheit der damaligen Zeit). Um knapp 80 Schilling habe ich dann schluss-
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endlich auch die Maxi „Breathe“ ergattert, die zum Schrecken meiner Eltern im Kinderzimmer auf und ab lief. Das Album „The Fat Of The Land“ folgte, und irgendwie hätte ich es spätestens da wissen müssen, dass man die Klänge eigentlich nicht in die Rock-Schublade stecken darf. Aber wie man halt so zu dieser Zeit ist, und das anscheinend bis heute, nämlich bockig, weigerte ich mich stets und mache es immer noch, The Prodigy auch dem Hip-Hop oder Elektro zuzuschreiben (eigentlich höchst absurd). Alles, was in den Neunzigerjahren musikalisch passiert ist, ist nämlich supigut – auf der Rockschiene
menhält. Was sich in den letzten dreißig Jahren in den Gefilden der Populärmusik schon herauskristallisierte, ist heutzutage sonnenklar: Es muss nicht mehr ein schubladisiertes Genre geben, in das sich eine Band stecken lässt. Ob Dance in Kombination mit Punk, Schlager mit Rock ’n’ Roll – alles ist möglich. In diesem Sinne: Ein Hoch auf die Vielfalt!
meint Petra Albrecht zumindest. Meinen Tunnel-Horizont zu erweitern wäre ein Einfaches, es muss ja nicht alles Fisch oder Fleisch sein, es gibt schlussendlich auch Surf and Turf und nebenbei noch Vegetarier, aber im MeinungVertreten, selbst wenn zugegebenermaßen schon ein paar kleine Zweifelmäxchen an meine Großhirnrinde klopfen, war ich schon immer sture Weltmeisterin. Da ich nebenbei aber auch noch ein diplomatischer Wunderwuzzi und vielleicht genauso schizophren wie The Prodigys Musik bin, lenke ich hiermit ein und sage, dass The Prodigy einfach Surf and Turf essende Vegetarier sind.
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The Prodigy ist Elektro, weil … Elektro für Einsteiger „Invaders Must Die“ hat alles, was Elektro braucht: Wiederkehrende und unerwartete BeatElemente.
… „Invaders Must Die“ 2009 erstmals meine Lust an Elektro weckte. Da stand ich nun am Frequency im strömenden Regen, mutterseelenallein ohne Handyempfang, den Treffpunkt mit meinen Freunden verabsäumt und tanzte mir die Regentropfen von der Jacke. Zuvor war ich noch in Muse-Klängen gefangen, gegenüber Pendulum skeptisch und aus alter Seeed-Nostalgie für Peter Fox auf das Festival gefahren. House
oder Drum ’n’ Bass war mir zu dieser Zeit noch zu unmelodisch, zu monoton. Eher kopfschütteln als zustimmend im Takt wippen war angesagt. Letzteres war nun zwischen Ottakringer-Bar und Dixi-Klo der Fall. Dort vergaß ich ganz auf die Suche nach meinem Rudel, denn dort war das Sicht-Optimum zur Bühne völlig erreicht. Keith Flint umkrallte das Mikrofon in gebeugter Haltung, wedelte mit einer Hand in die Hö-
meint Astrid Radner
he und animierte die Menge zum Mitspringen. Singen musste er nicht viel, er war ein Entertainer zum Beat der Musik. Die ersten Anzeichen hin zur elektronischen Musik? Bis dahin war Elektro in meinem Kopf mit Eintönigkeit (im wahrsten Sinne des Wortes) verbunden. Das brandfetzige Album von The Prodigy war ebenso gespickt von sich immer wieder aufs Neue wiederholenden Klang-Passagen, frisch aus dem Synthesizer. Langweilig? Das wurden die schnellen Rhythmen von Songs wie „Thunder“ oder „Colours“, allen voran „Omen“ keineswegs. Darin liegt für mich auch die Kunst von guter elektronischer Musik. Es geht darum, einen Spannungsbogen aufrechtzuerhalten, die einzelnen Kapitel richtig anzuordnen und dennoch mit Beat-Elementen zu durchziehen, die man nicht erwartet hätte. Den restlichen Sommer hörte ich „Invaders Must Die“ nonstop. Seither überkommt mich bei einem Wolkenbruch eine unmittelbare Tanzstimmung. Und zwar zu elektronischer Musik.
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NONSENS mit Konsens !ticket stars&people
Eigentlich macht Helge Schneider – ganz gleich, in welcher Umgebung er auftritt – immer dasselbe: Schabernack und improvisiertes Jazz-Geheul. Dabei riskiert er, in den Abgrund des Unsinns zu blicken und von dort groben Unfug heraufzubeschwören. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
termine Pretty Joe und seine Dorfschönheiten geigen zünftig am 16. August in der Ottakringer Arena Wiesen auf.
info Starchild besteht aus: Sandro Giampietro (Vocals, Guitars), Jens Becker (Bass), Michael Ehré (Drums) und Esmeralda (Violine). Das Debüt „Starchild“ erscheint am 11. April. Für den Song „Black And White Forever“ gewann man Michael Kiske und Helge Schneider als Gastmusiker. Nähere Informationen auf www.starchildband.com
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ternoster changiert stets ruckelnd zwischen den Geschoßen „U“ wie „Unterhaltung“ und „E“ wie „Ernst“, bleibt auch gern einmal zwischen den Etagen schräg oder kopfüber stecken. Helge ist souverän, amüsant und auf kauzig-verdrehte Art subversiv. Jazz ist anders Grundlage Schneiders Arbeit ist die Improvisation, die zur Lebenseinstellung geworden ist – vom Jazz hinaus in die Welt, und „Jazz ist anders“ wussten schon Die Ärzte. In Interviews bezeichnet er sich als einen, der „Sinn im Unsinn“ findet, Erwartungshaltungen werden nicht bedient und hemmungslos zwischen Hoch- und Subkultur, zwischen Dada und rotem Faden variiert. Helge Schneider überrascht, nicht selten nicht nur das Publikum, sondern auch sich selbst (und erst recht seine Band), denn für die Bühne ist stets nur ein Grundgerüst angelegt, was dann wie und warum wo genau darauf gebaut wird, entscheidet jeder Abend selbst. Helge Schneiders Kunstfundament ist Treibsand, und wie oft er aus
selbigem in seiner mittlerweile vierzig Jahre andauernden Karriere schon die Möhrchen ziehen und die Katzenbemmerl rausklauben durfte! Aus die Maus Daher: Wie auch schon die letzte Tournee wird nun diese die letzte sein: „Nach der Tour kann ich endlich mal eine Pause machen“, erklärt Helge Schneider seinen Status quo, „und zwar mindestens zwei Jahre, wenn alles gut geht und ich mich nicht breitschlagen lasse, irgendwo auf einem Jazzfestival zu spielen“. Vor dem Ruhestand darf man aber noch mal jauchzen und juchen: Die „Pretty Joe“ musikalisch und körperlich begleitenden „Dorfschönheiten“ bieten nebst Überbleibseln altgedienter Weggefährten auch ein paar nostalgische oder spannende Schmankerl. Percussionist Peter Thoms von Helges erster Band Hardcore ist diesmal mit dabei, außerdem auch zwei Drittel des legendären Spardosen-Terzetts, das bereits mit Wiglaf Droste, Ina Müller und Thomas Quasthoff gearbeitet hat.
Fotos: meine Supermaus GmbH, 2014 Gloria Studios
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gal, woher der Mülheimer ein Begriff ist – aus dem Kabarett, dem Fernsehen („Helge hat Zeit“), dem Kino („00 Schneider“), den Kommissar-Schneider-Romanen oder einer nicht allzu verstaubten JazzVeranstaltung: Sein künstlerischer Pa-
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Heavy Jazz Helge Schneiders aktuelles Alter Ego heißt „Pretty Joe“ – und dieser reitet mit seinen neuen „Dorfschönheiten“ querbeet. Aber dann ist erst einmal Schicht im Schacht – in der verdienten Pension wird gelärmt, ein Kind gezeugt und gejätet. Heißt es.
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MUNDPROPAGANDA
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Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. (ar, pa, sb)
Michael Seida – Augn auf dein Traum „Unser“ Springsteen greift mit seinem neuen Album nach wahrer Größe.
Side project In Starchild geht Helges Gitarrist seiner harten Leidenschaft nach und frönt der klassisch deutschen Kultur des amtlichen Power Metals. Überraschend, dass diese Klänge auch Helge zusagen. Miss Platnum – Glück und Benzin Warum immer nur Hip-Hop in Männerstimmlage? Eine Prise Funk und Soul drüber, und wir sind im Glück.
Jan Delay – Hammer & Michel Auch außerhalb Hamburgs trällert man „St. Pauli“. Fans von Delays Stimme gefällt auch dieses Album.
Heisskalt – Vom Stehen und Fallen Intelligenter Sprechgesang. Dahinter fein-metallene Beats. Herzrhythmusstörungen nicht ausgeschlossen.
Foster The People – Supermodel Die Jungs aus L. A. haben ein Händchen für poppige Indie-Nummern, so auch bei ihrem zweiten Studioalbum.
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Schönheit ist für Helge jedoch nicht alles: „Ich kenne alle diese Musiker schon ganz lange, aber mit ein paar von ihnen spiele ich erst seit Kurzem zusammen. Das macht irre Spaß. Diese Band klingt so organisch, danach muss mal eine Zeit lang Schluss sein.“ Für die Zeit nach der Dernière im September im Berliner Tempodrom wünscht sich Helge jetzt schon ein Baby, sollte daraus nichts mehr werden, plant er – einem Rat von Tina Turner folgend – ein bisschen Gartenarbeit ein. Heavy Helge Bekanntlich darf man Helges Hirngespinsten aber nicht zu vorschnell trauen und diese für bare Münze nehmen. Denn ein ganz frischer Feldversuch legt auch noch eine dritte Option aufs Tableau: Wechselt Helge vom Jazz in den Heavy Metal? Seine Lieblings-Hardrocker sind zwar AC/DC, verdient gemacht hat er sich nun aber bei einer Formation, die namentlich an Kiss (genauer: Paul Stanley) denken macht: Starchild. Starchild, das ist das neue Projekt von Helges langjährigem Gitarristen Sandro
Giampietro, der in der Heavy-Szene aber beileibe kein unbeschriebenes Blatt mehr ist! Er arbeitete bereits mit Michael Kiske (Helloween) auf dessen Soloalben zusammen und wütete für sein neues Produkt in der deutschen Power-Metal-Szene querbeet: Neben ihm geben sich u. a. Jens Becker (Grave Digger, Running Wild, Kingdom Come) und Michael Ehré (Gamma Ray, Uli Jon Roth, Metalium) die Ehre. „Der Sandro kam mit einem Kassettenrekorder zu mir nach Hause und ich habe für ihn eine Tonspur auf meiner Orgel eingespielt“, erzählte Helge der Mainpost. Das Resultat: „Black And White Forever“, auf dem auch Kiske zu hören ist. Warum also nicht ein später Frühling, eine lärmende Midlife-Crisis? „Fitze Fitze Fatze“ klingt vom Titel her eh schon einmal amtlich nach Black Metal, und die wüste Mähne macht ohnehin an den 80er-Thrash aus Altenessen denken. Ein so weiter Schritt ist der Weg von den aktuellen, waghalsigen ImproStunts und dem gekonnten Dilettieren im Stand-up-Stil zum wüsten Lärmen ja auch nicht: „Fitze Fatze, Fitze Fatz (Halleluja).“
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Ende Mai wird einer der wichtigsten Künstler der Rock-Geschichte 73 Jahre alt. Ans Aufhören denkt Bob Dylan freilich nicht im Geringsten. TEXT: ALEXANDER HAIDE
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B Wussten Sie, dass …? Barack Obama ist ein Dylan-Fan! Vor zwei Jahren verlieh er dem Künstler die „Presidential Medal of Freedom“.
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ob Dylan hat sich nie um Konventionen geschert. Weder in seinen Anfangstagen, als er sich als Zwanzigjähriger aus der tiefsten Provinz Minnesotas nach New York City aufmachte, um sein schwer krankes Vorbild Woodie Guthrie zu besuchen, noch heute im reiferen Alter. Spätestens damals, 1961, fasste Dylan den Entschluss, Guthries wichtigster musikalischer Nachkomme zu werden. Und
anstatt wie Elvis Presley oder die Beatles die Gesellschaft mit vorwiegend inhaltslosen Rock-Songs aufzuregen, wurde er durch die Texte seines zweiten Albums 1962 zum Sprachrohr der Prä-HippieBewegung. „Blowin’ In The Wind“, „A Hard Rain’s a-Gonna Fall“ oder „Masters Of War“, Titel, die Dylan im Alter von 22 Jahren geschrieben hat, gelten bis heute zu seinen besten Werken und begründeten seinen Legenden-Status.
Fotos: William Claxton, Sony BMG
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Wien Stadthalle, 28. Juni rgarena, Klam Bu 29. Juni
Fotos: William Claxton, Sony BMG
pest“ wäre für einen jungen Künstler ein No-Go: 14 Minuten lang besingt er den Untergang der Titanic. Trotz des überlangen Tracks ohne jegliche Chance auf Radio-Airplay zollte die internationale Kritik Tribut vor dem Altar der Dylan’schen Textkunst. „Er ist auf dem Höhepunkt seines Schaffens, macht Wortwitze und zitiert andere (Künstler, Anm.) wie ein wildgewordener Freestyle-Rapper“, jubelte das „Rolling Stone“-Magazine.
Manche Themen scheinen fünfzig Jahre später aktueller denn je: Ideen aus der Civil-Rights-Bewegung oder Ängste vor einem (Nuklear-)Krieg wirken im Angesicht der jüngsten Ereignisse in Osteuropa keineswegs verstaubt. Mit Studioalbum #35, das vor eineinhalb Jahren entstand, bewies Dylan erneut, dass ihm die Mechanismen des digitalen Music-Biz am Allerwertesten vorbeigehen. Schon der Titelsong „Tem-
Neverending Selfie Dass auch in den Tiefen der Archive des Giganten noch Schätze liegen, zeigte die Veröffentlichung der bereits zehnten Ausgabe der „Bootleg“-Series, bei der bekannte Hits in unbekannten Arrangements, als Demos oder technisch aufpoliert präsentiert werden. Der Untertitel lässt auf weitere Schätze hoffen, deckt doch das aktuelle „Another Self Portrait“ die Jahre 1969–1971 ab und versorgt die Die-Hard-Fraktion der Dylan-Jünger weiterhin mit Hörfutter. Woher der Mann seine Energie nimmt, fragen sich viele. Während sich die meisten seiner Kollegen aus den 60erJahren zum Großteil von den Bühnen zurückgezogen haben oder nur in längeren Abständen konzertieren, befindet sich Bob Dylan seit dem 7. Juni 1988 auf einer „Neverending Tour“, bei der er knapp 100 Auftritte pro Jahr absolviert. Langweilig wird es dabei nie, denn die Set-List ändert sich ständig. Das mussten vor zwei Jahren auch chinesische Behörden zerknirscht zur Kenntnis nehmen, die aufgrund der aufrührerischen Inhalte zuvor wissen wollten, welche Songs Dylan zu spielen gedenkt. „Wir haben ihnen die Set-Listen vor drei Monaten geschickt und nie wieder
shortcut Bob-Dylan-Covers* „Knockin’ On Heaven’s Door“ Guns N‘ Roses, Avril Lavigne, Wyclef Jean, Roger Waters, Bryan Ferry, Eric Clapton, Lana Del Rey, U2, Leningrad Cowboys, Randy Crawford „Like A Rolling Stone“ The Rolling Stones, Jimi Hendrix, David Bowie, Bob Marley & The Wailers, The Undisputed Truth, Jeff Beck, Cher, Michael Bolton, Green Day „All Along The Watchtower“ Jimi Hendrix, Everlast, Neil Young, Dave Matthews Band, Chris de Burgh, U2, Bryan Ferry, Grateful Dead, Eddie Vedder, Eric Clapton & Lenny Kravitz, Bobby Womack, Paul Weller, Keziah Jones, Giant Sand, The Grateful Dead „Blowin’ In The Wind“ Joan Baez, Peter, Paul & Mary, Katie Melua, Ziggy Marley, Elvis Presley, Marianne Faithfull, Stevie Wonder, Marlene Dietrich, Neil Young & Crazy Horse, Cher, Bruce Springsteen, Nena, Alanis Morissette, James Last, Dolly Parton, The Beach Boys „Forever Young“ The Pretenders, Alphaville, Billy Corgan, Norah Jones, Dune, One Direction, Jay-Z feat. Beyoncé, Gregorian, Chico Del Mar & Tom Palace, Celtic Women, Johnny Cash, Madness, Usher, Scooter, Rod Stewart, The Killers, Laura Branigan „I Shall Be Released“ Joan Baez, Joe Cocker, Bette Midler, Melissa Etheridge, Nina Simone, Paul Weller, Sting, The Deftones, Johnny Cash, Eddie Vedder, U2, Neil Young, Chrissie Hynde, Elvis Presley *Kein Anspruch auf Vollständigkeit
etwas von ihnen gehört“, kommentierte er auf seiner Website, „Ob es dabei Songs oder Verse gab die sie zensieren wollten, ist mir nicht bekannt. Wir haben gespielt, was wir wollten.“ In dieser Tonart geht es heuer weiter: Nach Gigs in Japan steht Europa – die zwei Österreich-Termine inklusive – auf dem Programm.
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Der amerikanische Albtraum termin
Düster, exzentrisch, intellektuell: Auf der Bühne spielt Marilyn Manson den Agent Provocateur, als Maler tritt er als „Genealoge des Schmerzes“ auf – aber legt dabei stets einen Finger in die Wunden der Gesellschaft. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
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Fotos: Agata Alexander
arilyn Manson, das ist: die Schöne, Marilyn Monroe, und Charles Manson, das Biest. Aus der Kunstfigur Brian Warners entwickelte sich ab den frühen Neunzigern rasch eine Skandalfigur, die Grenzen überschreitet oder neu definiert – gänzlich verquer zu jeglichem prüden, urgläubigen HeileWelt-Bild. Führer, Priester und Lustknabe Das Konzept ist ein kontroverses: Eine multimediale Satansmesse trifft auf SM-Anleihen und SS-Runen – „Reverend“ Manson führt seine Schäfchen mit Gag-Ball und Kiefersperre auf allen vieren auf Feldzug, und er selbst steht als Marschall Höllenfürst an der Spitze des Trupps. Konstante von Anbeginn ist der auditive Koitus irgendwo zwischen Metal, Alternative, Noise und Electronic – und damit
Marilyn im Wunderland Abseits von Bühne und Malerei widmet sich Marilyn Manson auch dem Film: In „Phantasmagoria“ spielt er Lewis Carroll, Lily Cole gibt Alice, Evan Rachel Wood ihr Alter Ego. Wann der Film endlich abgedreht ist, steht noch in den Sternen.
durchaus im Fahrwasser von Nine Inch Nails mäandrierend, programmatisch eher an White Zombie erinnernd. Wo Ozzy in den Achtzigern Fledermäusen den Kopf abbiss, Alice Cooper im Jahrzehnt zuvor die Guillotine auf die Bühne rollte, zelebriert Manson auf der Bühne eine Schlachtplatte, die an das Theater des Magiers Sardu in „Bloodsucking Freaks“ erinnert, eine Welt, in der Folter die allgemeingültige „42“ ist: „Per Anhalter durchs Groteske“. Dass es dabei nicht lange dauert, bis in der Church of Manson kein Klingelbeutel mehr herumgereicht
werden muss, weil jener ohnehin prall gefüllt ist, versteht sich von selbst – ebenso wie, dass Manson seiner Hexengestalt aus „Smells Like Children“ alsbald leibhaftig gerecht wird und auf dem besten Wege ist, nährendes Futter für den Scheiterhaufen zu werden. Seine Genese ist leichte Kost nicht: Vom Kinderfänger zum Antichristen, vom androgynen Zwitterwesen zum genagelten Jesus, bis hin zu einer Angsttraumgestalt, die schlussendlich in einem burlesken Blutsauger ausufert und mit „Born Villain“ in den Wahnsinn abdriftet.
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rezept zur band
Kräuterschmalz für ca. 30 Schmalzbrote Zutaten 500 Gramm Schweine- oder Gänsefett vom Fleischhauer, 1 TL Salz, ½ TL Pfeffer, ½ TL Zucker, etwas Speck und Rauchfleisch, 2 Zwiebeln, 2 Äpfel + Geheimtipp: Kräuter (je nach Bedarf und Geschmack): 1 Zehe Knoblauch, 2 ½ TL Majoran, 1 TL Oregano, 1 TL Thymian, 1 TL Salbei Das Fett in einem Topf zum Schmelzen bringen. Gut umrühren. Aus den Fleischfasern werden Grammeln, die sich absetzen. Das flüssige Schmalz sieben. Die Grammeln mit dem klein geschnitten Speck und Rauchfleisch knusprig anrösten und dem gesiebten Schmalz beigeben. Äpfel, Zwiebeln und Knoblauch fein reiben und in 1/3 vom Schmalz anbraten. Wacholder, im Mörser fein zerstoßen, zugeben und leicht rösten. Die restlichen Kräuter und Gewürze dazugeben und 5 Minuten erhitzen. Restliches Fett dazugeben. Gut verrühren und erkalten lassen. Kühl lagern! Für 3–4 Wochen im Kühlschrank haltbar. Man glaubt’s kaum, aber es geht auch vegetarisch: Mit Margarine und ein wenig Kokosfett
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ahezu aus dem Stand startete diese Karriere. 2009 setzte er seine ersten Duftmarken im Fernsehen und heute verkauft kein Österreicher mehr CDs und Konzerttickets im deutschsprachigen Raum als Andreas Gabalier. Echo, Bambi, Amadeus, Gold und Platin und andere Auszeichnungen stapeln sich im neuen Heim in Graz, und in Deutschland wird die erste eigene TV-Show vorbereitet. „Gabalier – Die Volks-Rock ’n’ RollShow“ soll im September ausgestrahlt werden. Eurovison: Österreich, Deutschland, Schweiz – eh klar. Wenn schon, denn schon. Angefangen hat alles in Graz, St. Peter. Selbstgemachte Demos, erste Aufnahmen daheim, im Zimmer bei der Mama. Lieder fanden den Weg zum ORF-Radio und jemand aus der Familie kannte wiederum jemanden der im Musikgeschäft tätig ist. Die erste Platte, der erste TV-Auftritt und das neue Gesicht gefiel. Doch es war nicht der übliche Weg, der sich dann auftat. Es war einmal ein Musikant Berater gibt es zuhauf, aber es gilt sich durchzusetzen, um sich selbst nicht zu verlieren. Kein Reißbrett-Künstler sein. Das war der unbedingte Wille, und die-
ser war optisch zuallererst an der Haartolle zu bemerken. Die Stirnfransen, die wie ein Vorhang in die Stirn hingen, wurden 2010 zurückgekämmt und aufgetürmt. So öffnete sich sein Gesicht, es gab nun mehr Persönlichkeit frei und die Augen wurden die Fenster zur Seele. Die Interaktion mit seinem Publikum feuert den Musiker dabei an. Der Arschwackler brachte nicht nur Kreischerei im Auditorium, sondern ihm auch den Spitznamen „Alpen-Elvis“ und Jahre später wird er auch, wie sein Hero, in Nashville Lieder aufnehmen. Gabalier ruft die Leut’ dazu auf, in Tracht zu seinen Gigs zu kommen und Lederhosenschneider und Dirndlverkäufer sind baff ob der Massen, die sich da auf einmal in ihren Läden tummeln. Er holte die Tracht aus ihrer traditionellen Ecke und gibt ihr eine Portion Rock ’n’ Roll und Coolness. Er pfeift da und dort auf Political Correctness und singt über Dinge, wie sie tagtäglich im Land passieren, und wenn die ersten 10 Reihen beim Konzert ihm im Dirndl die Dekolletees präsentieren, dann ist auch das wieder ein Grund, das Leben zu lieben. Es war nicht immer so freundlich mit ihm umgegangen, wie man weiß. Mit dem Erfolg kam auch Gegenwind. Damit war zu rechnen. Nicht jeder ver-
Fotos: Michael Mey, Fotolia
Lederhosen-Rocker, Alpen-Elvis, Volks-Rock’n’Roller oder was auch immer. Von Graz aus zog der Andi Gabalier seine Rustikal-RockSchneise quer durch Deutschland und befeuert den heimischen Musikexport. TEXT: ANDY ZAHRADNIK
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GEWINN SPIEL
Andreas Gabalier ist für den AMADEUS Award 2014 nominiert. !ticket verlost 1 x 2 Karten für die Verleihung am 6. Mai im Wiener Volkstheater. Weitere Infos unter: www.ticketmagazin.com
Alpen-Elvis melancholisch! Er hat nahezu alles erreicht, was es in der heimischen Star-Szene zu holen gibt. Manchmal wünscht er sich dennoch die „alte Zeit“ zurück.
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Mega Open Air Tour 2014 15. August, Krieau, Wien 16. August, Schwarzl Freizeitzentrum, Unterpremstätten Schlagernacht des Jahres Tour 23. November, Stadthalle (D), Wien
steht den Trachtenjanker-Hype, aber das tut ihm nur dann weh, wenn’s untergriffig wird. Ansonsten surft er auf einer Woge der Begeisterung, genießt den Rummel und wünscht sich dann, wenn es doch ein-
mal zu viel wird, ein Stückchen „altes Leben“. Auszeit holt er sich am Motorrad. Kraft aus Sport und herzhaftem Essen. Powered by Bauernschmaus, AG der Botschafter des Schmalzbrotes. Unvergessen, wie er in der ausverkauften
Wiener Stadthalle ein Plädoyer für „a richtiges Essen“ hielt, während der ORF gerade eine landesweite Aktion für gesunde Ernährung fuhr. 12.000 jubelten ihm dabei zu und fühlten sich angesprochen. Er spricht und singt über das,
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!ticket stars&people was hier, in Schnitzelland, auf den Tisch kommt. Darüber, wo schon alleine bei der Erwähnung des Speiseplans heute jeder Diätologe aus den Latschen kippt. Herrjeh, der Mann singt über unsere Träume, wo aber in der Wirklichkeit, in unserer durchregulierten Welt ein Schmalzbrot, Grammelknödel oder ein saftiger Braten schon zu einem Hochrisiko geworden sind. Kalkuliert der Mann seine Aufreger? Man wäre geneigt, das zu glauben, aber nein, es ist eher das Gegenteil. Vieles kommt spontan, und die Hymne an Schmalzbrot und Braten fußt auf der Tatsache, dass er selbst sehr gerne isst. Steirisch bis ins Mark „Ich schreibe und singe, wie ich das Leben sehe, Situationen erlebe, und ich glaube, das ist es, weshalb sich so viele Menschen in den Liedern wiederfinden“, sagt er, und damit das alles auch optisch nicht am Bühnenrand in die Normalität abgleitet, baute er sich selbst einen Mikrofonständer aus Wurzelholz, einem Rehgeweih, vorn drauf hängt ein kleines Kalb aus Stoff: „Mein alter Mikrofonständer ist mir damals auf die Nerven gegangen“. So einfach war das … Und wenn er auf der Bühne die Hände frei haben möchte, dann steckt er das Mikro in einen eigens angefertigten Gürtel, den er um den Leib geschnallt trägt. Es ist bei Andreas Gabalier so vieles außer der Norm. Rot-weiß karierte Schneuztücherl als Gimmick, „weil der Opa immer eines einstecken hatte und uns Kindern damit die Nase geputzt hat“, und die Menschen verwenden plötzlich wieder Stofftaschentücher …Kaufen sie im Zehnerpack. Auf der großen Tour in Deutschland überraschte er mit einem eigens für ihn gefertigten Flügel. Ein befreundeter Klavierbauer hat ihm das Instrument auf Wadeln statt auf Klavierbeine ge-
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Bis der astl Fernsehw speibt
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Tipps zur Weltherrschaft! Der Rock ‘n’ Roll hat manch gar vielschichtige Gesichter, sehr geehrte Damen und Herren! Wir haben mannigfaltige Legenden kommen und gehen gesehen und dabei dürfen wir nie vergessen , nicht jeder war auf Anhieb der Star, als den wir ihn heutzutage anhimmeln. Wie kommt man eigentlich zu den gnadenlos vielen Fans, wie setzt man sich beim gemeinen Volk durch? Auf zum Schuhplattelolymp, es wird ein gnadenloser Aufstieg! Die beste Devise ist, sich nicht mit selbst geschriebenen Hits zu verzetteln, sondern einfach die schon brühwarme Suppe einfach zu verfeinern. Hier ein paar Beispiele, die auch Andreas Gabalier zur absoluten Weltherrschaft gereichen würden, ohne sich in den tiefen Schluchten des Brauchtums zu verzetteln : In meiner Lederhose bin ich Kapitän Der Smashhit aus dem Jahr 1937 in neuem Gewand und Text. Anker lichten, Leinen los und gekonnt das Steuer an sich reißen. So schwappt man mühelos die Fischerin vom Bodensee aus den Charts. Der Junge mit der Ziehharmonika 1973 machte man’s noch mit dem Mund, jetzt geht man mit der Zeit. Einfach mal die Pappen halten und mit dem Knöpferlcomputer online gehen. Beliebt auch bei der NSA. Vorbei ist es mit der Einsamkeit. Hoch auf dem gelben Wagen Schon 1973/74 vom damaligen deutschen Außenminister Walter Scheel für einen guten Zweck vergewaltigt. Heute ein Sinnbild gegen die Zerschlagung der Post, mit einem zünftigen Prost für die Erhaltung der Brauzunft in Ballungszentren. Hell Awaits Schon Slayer wussten 1985, dass Kinder, die nicht brav sind, auch nicht in den Himmel kommen. Neuinstrumentierung mit Teufelsgeige. Passend für jeden Sautanz. Motörpenis Der Impaled-Nazareth-Klassiker aus dem Jahr 1996. Extremer Metal mit steirische m Text. Könnte aber auch finnisches Englisch sein, rasiert auf jeden Fall jedem die Birne. Dann klappt’s auch mit der Volksmusik. Mit diesem Hitgewitter liegt dir die Welt zu Füßen, versprochen! Musikantenstadlverbot bis der Fernsehwastl speibt.
baut. Skurril. Ein Hingucker und typisch für den Andi aus Graz. Das alles zusammen ergibt Gründe, weshalb Andreas Gabalier alle Branchengesetze aushebelte und einen Katapultstart hinlegte: Er spricht die Menschen direkt an, er spricht ihre Sprache, er erzählt kleine Geschichten und träumt ihnen nichts vor, steckt ihnen nicht die rosa Brille auf die Nase. Höchstens die rot-karierte aus dem Fan-Shop. Er singt nicht im Glitzer-
sakko über den Sonnenuntergang am Strand von Korsika vor. Stets ist auch ein Augenzwinkern mit dabei, und als es durch deutsche Gazetten ging, dass er die Regel „keinen Sex vor der Ehe“ beherzigt, waren die Lacher laut. Am Nasenring hat er damit die Yellow Press gepackt und lustig war’s. Es ist ihm anzurechnen, dass er sich trotz des ganzen Trubels um seine Person nicht vereinnahmen lässt. Steirisch. Englisch. Stenglisch. Viele meinen: Ein Autochthoner!
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NO RESISTANCE TO OUR
MUSE(S)
Songs wie „Star Star (Starfucker)“ (e Rolling Stones), „Starf*ckers Inc.“ (Nine Inch Nails), „One Night Stand“ (Motörhead) und „Charmer“ (Kings Of Leon) ist. Die Symbiose zwischen Star und Fan kann natürlich divers sein: Von reiner Körperreibung bis hin zu ertragreichen Romanzen, die schließlich den schmalen Grat zwischen „Groupie“ und „Muse“ zogen: Die Bibel aller Groupies verfasste wohl Pamela Des Barres mit „I’m With e Band“. Das 74er-Playmate Bebe Buell ist Mutter von termine Steven Tylers Tochter Liv und Nine Inch Nails 9. Juni, Wiener Stadthalle (D) weiß auch einiges u. a. über Rod Kings Of Leon 11. Juni, Ottakringer Arena, Wiesen Pearl Jam 25. Juni, Wiener Stadthalle (D) Stewart zu berichten. Devon WilRod Stewart 1. Juli, Wiener Stadthalle (D) son galt als schwarzes Groupie Metallica 9. Juli, Krieau, Wien Marianne Faithfull 16. November, Wiener Konzerthaus von Hendrix über Jagger bis hin zu Clapton als „Rarität“, Cynthia Albritton kennt man heute vor allem amüsante Zeitgeschichte stellt „grouob einer ihrer Leidenschaen: Wähpiedirt“ mit Verweisen auf Metallica, rend diverse Stars ihre Gliedmaßen Korn, Moby, Pearl Jam und die Red in den Beton des Hollywood BouleHot Chili Peppers jedoch dennoch vard pressten, pressten selbige Legendar. den zudem ihre erigierten Glieder für sie in Alginat. Daraus entstand Starfuckers eine stattliche Sammlung diverser PeDie ersten Groupies werden Frank Sinisbüsten. Das Model Nico finden natra „zugeschrieben“, zu einem kulwir gar im Titel des Debüts von e turellen Phänomen wurden sie dann Velvet Underground wieder, Anita in den Sechzigern mit dem AuomPallenberg war Stilberaterin der Stomen der auch sexuell revolutionienes – und nicht selten auch treibende renden Pop(p)kultur. Ein Phänomen, Kra hinter dem überbordenden das Frank Zappa in „Joe’s Garage“ bisDrogenkonsum. Für ihren Kontakt sig durchleuchtete und ema von
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Fotos: Getty Images, chakkboom.com
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ie Chancen auf Erfolg im Biz sind, wie AC/DC in „It’s A Long Way To e Top“ schön beschrieben, erschreckend gering. Diejenigen, denen der Durchbruch jedoch gelingt, erwartet Ruhm, und mit selbigem kommt das Aphrodisiakum der Macht, wohlfeil den euphorischen Pulk vor der Bühne mit Endorphinen zu überschütten. Dass dieses Vermögen zittrige Knie bereitet, ist schlüssig. Backstage mag es zwar heute bei unikalen Tête-àTêtes weniger dionysisch zugehen als in jener Epoche, in der die aueimende Rockszene zu „way down inside“ lud, oder auch später, als der Hollywood Strip seine verlorenen Söhne ausspuckte, um die Welt in eine „Paradise City“ zu verwandeln – eine
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Kein Widerstand gegen unsere Musen: Um ein wahrer Rock-Star zu sein, und zwar im Sinne des Hollywood-Films „Almost Famous“, muss man zuvorderst „Manns genug sein“, um zu einer tagelangen, ekstatischen Party zu laden. Eine Elegie an die Musen, an die Groupies. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
Herzilein, Schatzilein Wer auf der Bühne steht, darf sich zittriger Knie und pochender Herzen sicher sein. Denn: Der Sex-Appeal eines Rockstars ist unangefochten – einst wie heute.
zu den Stones ist aber eine andere Frau bestens bekannt: Marianne Faithfull, die mit der Romanze ihre eigene Karriere fördern wollte. Keith und Mick schreiben ihren ersten Erfolg „As Tears Go By“ – der Rest ist Geschichte. Die Beatles sind gleich für zwei große Musen bekannt: Yoko Ono, die schlussendlich dafür verantwortlich gemacht wurde, dass sich die Pilzköpfe auflösten, sowie die Szene-Fotografin Linda Eastman. Nicht zu vergessen auch der Einfluss von Courtney Love auf die Grunge-Szene im Allgemeinen, auf Nirvana (Cobain) und die Smashing Pumpkins (Corgan) im Besonderen. Bis heute ist die Macht jener Musiker ungebrochen, welche im Scheinwerferlicht zu ihren Füßen Abertausende kreischende Fans wissen, deren Unterleibs-Vibrato schließlich von einem durchs Mikrofon geheultem „Hello [Stadtname]!“ nur noch angefacht wird …
werner brix hat lust
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Mit seinem neunten SoloProgramm „Lust“ möchte Kabarettist Werner Brix wieder eine Steigerung der schönen Dinge im Leben erreichen – kurz: Man möge doch bitte der Antriebslosigkeit entgegenwirken und wieder die angeborene Triebsteuerung forcieren. Wie steht es denn im Kabarett mit Groupies? „KabarettistenGroupies suchen vor allem die Berührung des Geistes. Wenn gelegentlich einmal ein bisschen Fummeln dabei ist – auch o. k.“
Wenn es dann doch noch etwas weiter geht, auf welche musikalische Untermalung sollte man zur Steigerung des Lustgewinns zurückgreifen? „Für das Vorspiel empfehle ich von The Doors „Light My Fire“, für den Geschlechtsakt selbst Ravels „Bolero“ und für das Nachspiel „I lieg am Ruckn“ von Ludwig Hirsch. Die ganz Wilden können den „Bolero“ auch durch Iron Butterflies „In A Gadda Da Vida“ ersetzen, wenn sie sich durch das 17-minütige Schlagzeugsolo mehr motiviert fühlen!“ Aber erst einmal: Auf ins Kabarett!
Lust auf Brix? Die Chance dazu haben Sie u. a. im Wiener Orpheum, dem Kabarett Niedermair und der Wiener Kulisse!
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Abwechslung h채lt jung: Das gilt f체r Rod Stewart, 69, ganz besonders. Egal, ob es seine Musik betrifft oder seine unz채hligen Frauengeschichten. TEXT: ALEXANDER HAIDE
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shortcut Greatest Hits
Fotos: Nigel Parry
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as Leben eines Musikers ist viel einfacher als das eines Fußballspielers, ich kann mich betrinken und trotzdem arbeiten.“ – wie simpel die Kriterien für die Berufswahl manchmal sind! Dass allerdings aus der Teenager-Laune eine der größten Karrieren des Rock werden würde, war freilich nicht absehbar. Eines der Erfolgsgeheimnisse: Rod Stewart versteht es wie kein anderer, sich seit beinahe 50 Jahren immer neu zu erfinden. Von der blonden Langhaarmähne und den gestreien StretchJeans zum smarten Entertainer im dunklen Anzug, der zuletzt mit seinen „American Songbooks“ vor allem in den USA regelmäßig die Charts stürmte. Mit dem aktuellen Album „Time“ ändert sexy Rod wieder die Marschrichtung: Leger in Hemd, Jeans und Lederjacke gibt’s nach beinahe zwanzig Jahren Pause wieder Songs aus seiner eigenen Feder. Jede Dekade ein „neuer“ Rod und alle paar Jahre eine neue (Model-)Frau – das Geheimnis einer jung gebliebenen Legende? „Anstatt noch einmal zu heiraten, sollte ich mir eine Frau suchen, die ich nicht mag, und ihr einfach ein Haus schenken“, lachte der rüstige Bald-70er bereits vor Jahren, wenn die Sprache auf seine drei Ehefrauen und die unzähligen Affären kommt. Und natürlich hätte er sich gewünscht, dass seine acht Kinder nur eine Mutter hätten, doch das Leben verlief eben anders. Die Weichen dazu stellte sein schier unersättlicher Trieb. Natürlich ist Stewart nicht stolz auf seine Sex-Bilanz, denn eigentlich sei er „nie ein Typ für One-Night-Stands gewesen“. Das Kramen in Erinnerungen – „Ich habe irgendwann einmal die Übersicht verloren, mit wie vielen ich Sex hatte“ – widerspricht allerdings dieser Selbsteinschätzung. „Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der sich die
Mädels die Türklinke in die Hand gegeben haben“, bekennt er in einem Interview mit der britischen „Daily Mail“. „Vor vielen Jahren hat in Cannes mein Assistent ein Girl zum Flughafen gebracht, um gleich wieder umzudrehen und die nächste in der Ankunshalle abzuholen.“ Alles begann bereits in Stewarts Anfangstagen bei e Faces, als sich die Groupies gleich im Dutzend den Jungs – darunter auch der spätere Rolling Stone Ron Wood – um den Hals warfen. „Wir waren süß und wir waren britisch“, erklärt Stewart, der o vom Überangebot gelangweilt war: „Eigentlich hatte ich mehr Spaß beim Herumalbern mit Ron als am Sex.“ Neben den Frauengeschichten spielten natürlich Drogen eine Rolle, doch die Reibeisenstimme verlor nie die Kontrolle, beschränkte sich auf gelegentlichen Koks-Konsum und gab das weiße Pulver vor zehn Jahren gänzlich auf. Von Monogamie hielt Stewart früher freilich nichts, doch heute schämt er sich für so manchen Seitensprung. „Ich genieße die Gesellscha von Frauen“, analysiert er sich selbst, „Ich mag das Alleinsein nicht.“ Die „Superwoman“, das Model Britt Ekland, betrog er mit der Schauspielerin Susan George und eigentlich, so bekennt Rod heute öffentlich, habe er jede Partnerin betrogen. Die rühmliche Ausnahme war seine vorletzte Ehefrau Rachel Hunter, die den Star schließlich verließ, da sie darunter litt, Mrs. Stewart zu sein. Und – hoffentlich seine aktuelle Gattin … Affären & die Mütter der Stewart-Kids Mitte der 60er-Jahre datete er die Kunststudentin Susan Boffey, die gemeinsame uneheliche Tochter Sarah Streeter (geboren 1963) wuchs bei Adoptiveltern auf. Es folgten bis 1975 u. a. Affären
Der erste Nr.eins-Hit in England gelingt mit „Maggie May“ 1970 erst auf den zweiten Anlauf. Eigentlich war der Titel nur die B-Seite einer Single, erst als man die Titel umdrehte, kam auch der Erfolg. International räumte Stewart mit „Sailing“ 1975 die Charts auf, zwei Jahre später folgten „I Don’t Want To Talk About It“ und „The First Cut Is The Deepest“. 1978 erschien mit „Do Ya Think I’m Sexy?“ ein weiterer Klassiker. Mit neuem Sound hinterließ Stewart auch in den 80er-Jahren Spuren in den Hitparaden: „Baby Jane“ (1982), „Every Beat Of My Heart“ (1986) oder „Downtown Train“ (1989). „Rhythm Of My Heart“ (1991) läutete das dritte Karriere-Jahrzehnt ein, „Have I Told You Lately“ folgte 1993. Im selben Jahr landete Stewart gemeinsam mit Bryan Adams und Sting mit „All For Love“ aus dem Film „Die Drei Musketiere“ einen Megahit. Seit 2002 sorgte Stewart vor allem in den USA mit seiner „Great American Songbook“-Serie für Erfolge in den Album-Charts, in Europa wurden die fünf Longplayer weniger enthusiastisch aufgenommen.
termin 1. Juli Stadthalle, Wien
mit den Models Jennie Rylance und Dee Harrington, danach war zwei Jahre lang Schauspielerin und Bond-Girl Britt Ekland an Stewarts Seite. Die erste Ehe mit Alana Hamilton Stewart, Model, Schauspielerin und ExFrau von Schauspieler George Hamilton, hielt fünf Jahre. Daraus entstanden die beiden Kinder Kimberly und Sean. Bereits ein Jahr vor dem Ende der ersten Ehe datete Rod das Model Kelly Emberg. Die Beziehung hielt bis 1990 und bescherte ihm Kind #4, Tochter Ruby. Ohne Unterbrechung ging es in die zweite Ehe, dieses Mal mit dem Model Rachel Hunter, die ihm zwei weitere Kinder, Renée und Liam, schenkte. Die Scheidung erfolgte erst 2006, sieben Jahre nach dem eigentlichen Ende der Beziehung, damit der Star für Ehefrau #3 frei war. Penny Lancester-Stewart, ebenfalls Model, bereicherte die Großfamilie um zwei weitere Kinder, Alastair und Aiden. Der jüngster Sohn ist drei Jahre alt.
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Kreisky … … haben sich 2005 gegründet. … benannten sich nach dem ehemaligen österreichischen Bundeskanzler. … veröffentlichten soeben ihr viertes Album „Blick auf die Alpen“. … kennt man einfach. Mag man eben. … finden Schauspieler scheiße. … bringen einen zum Lachen und zum Nachdenken.
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adiotauglich, angepasst, weichgespült, für die Masse modelliert – all das trifft nicht auf die österreichische Band rund um Frontman Franz Adrian Wenzl zu. Mit eben ihm und Schlagzeuger Klaus Mitter führte man ein angenehmes Gespräch, in der nicht weniger angenehmen Arena. Was sie zu erzählen haben macht Sinn und leuchtet ein und all das fernab von irgendeinem nichtigen Society-Gequatsche. Und erstaunlicherweise haben sie dennoch hierzulande Erfolg und werden verstanden. Heißt das nun, dass man sein Publikum doch intellektuell herausfordern darf und nicht immer Rücksicht auf die Freud’sche Intelligenzhemmung der Masse nehmen muss? Klingt kompliziert, ist es aber anscheinend nicht. Aber hierzu lassen wir die Band selbst sprechen: Eure Musik spricht vor allem durch ausgeklügelte Texte. Habt ihr manchmal das Gefühl, dass ihr eure Hörerscha überfordert? Franz: Was heißt überfordert … wir haben ja das Glück, dass wir nicht beim Eurovisions-Songcontest oder so auftreten, bei dem sich die ganze Bevölkerung dann mit der Musik auseinandersetzt und das scheiße findet. Es ist jedem offen, ob er Kreisky hört oder nicht, und das ist dann letztendlich an der Bevölkerungszahl gemessen ein
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Der IntellektEffekt
Diese Band spricht im Interview von Kommunikationsregeln, Minimalismen oder Gruppen-DNA. Nicht trotzdem, sondern deshalb hat Kreisky viele Fans. Und ein Publikum, das gerne zuhört. TEXT: PETRA ALBRECHT sehr minimales Publikum. Aber dennoch ist es dann doch ziemlich groß für eine Band, die so eine Musik macht wie wir. Wir sehen den Hörer auch auf Augenhöhe und versuchen die Menschen auch an uns heranzuführen.
Klaus: Natürlich macht man auch Musik auf Augenhöhe mit sich selbst. Es ist uns wichtig, dass wir kein Album oder keinen Song zum zweiten Mal machen. So auf die „Malen nach Zahlen“-Art, hier eine schnelle, hier eine
Fotos: !ticket / Markus Thums
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ruhige, hier eine epische Nummer – dieses Schema versuchen wir schon zu vermeiden. Dadurch muss man dann letztendlich auch an sich selbst arbeiten, jeder für sich und auch als Band. Man muss sich selbst auch immer wieder woanders hin hieven, auch wenn es manchmal leichter wäre, vertraute Ideen umzusetzen.
Franz: Wenn man Musik macht oder auch irgendeine andere Kunstrichtung, es ist alles eine Form der Kommunikation. Wenn man ganz einfache Kommunikationsregeln beachtet, jemandem etwas Interessantes erzählt, das er nicht schon hundert Mal gehört hat, jedes Lied ein frischer Ansatz und Gedanke ist, dann interessiert ein Publikum auch sehr viel. Das sollte bitte ins Stammbuch vom ORF und vielen anderen Medienkonzernen, die den Menschen anscheinend immer nur das geben wollen, was sie eh schon hundert Mal gesehen haben.
Klaus: Man kann sich natürlich an internationalen Acts orientieren, sollte aber nicht versuchen, sie zu kopieren, sondern weiter eigenständig sein. Auf Eigenständigkeit setzen heißt aber auch, sich mit hiesigen Begebenheiten zu beschäftigen. Franz: Man muss auch immer aufmerksam bleiben, denn es kann ja alles schnell zu einem Klischee werden. Sobald zu viele Leute etwas auf dieselbe Art und Weise machen, ist es nur noch purer Kitsch. Sind wir noch bei der ersten Frage? (lacht) Wann wird Kreisky in Pension gehen? Franz: Für mich ist das ein Zeitraum, an den ich eigentlich nicht denke. Ich plane nicht so voraus. Es kann auch sein, dass ein großer Masterplan einfach kippt – die Tour ist auf jeden Fall wichtig, und dann plant man weiter.
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!ticket stars&people den Bühnenrand kommt, und von diesem ist er dann auch gefallen. Das war zwar nicht sehr hoch, aber der Bereich zur Wand war sehr schmal. Er ist also auf dem Rücken da drin gelegen und konnte sich nicht mehr selbst befreien. Er hat dann das Konzert wie ein Käfer am Rücken liegend zu Ende gespielt. Ich habe das von hinten beobachtet und es war sehr schwierig für mich, dass ich nicht selbst vom Stuhl falle – das war einfach ein starkes Bild!
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le, Oslip selley Müh 4. April C hof, Linz st sfeld 5. April Po ason Start 7, Wiesen Se l ri p A . 12 n Arena, Wie 24. April da, Steyr ö R l ri 25. Ap
Nichtanpassung … scheint das richtige Motto zu sein! Kennen tut man sie sowieso, im Jahr 2009 räumten sie auch noch einen Amadeus ab.
Klaus: Man muss ja auch realistisch bleiben. Wir setzen uns mit jedem Album mehrere Ziele, die wir erreichen wollen – sie sind aber dennoch nicht unrealistisch. Wenn man sich unerreichbare Ziele setzt und sich diese wie eine Karotte vor die Nase hält, dann ist man in einer permanenten Frustschleife gefangen. Nach dem Album ist vor dem Album. Es muss einfach funktionieren – man muss dafür sorgen, dass es weitergehen kann. Franz: Wir werden auch weiterhin die Lust am Musikmachen behalten und die Musik, die in unserer Gruppen-DNA drin ist, weitermachen – dann haut das hin! Wenn es einen Rückschlag gäbe und keiner mehr unsere Musik hören würde, könnte man damit leben. Es ist zwar nicht schön, aber es ist nicht so ein Beinbruch, als wenn man sich mit irgendeiner unsäglichen Musik total verbiegt und dann haut es nicht mal hin.
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Zur Gruppen-DNA – die stimmt bei euch? Franz: Relativ, eigentlich schon. Wir haben ein Bild vor Augen, wie es sein sollte, und die Richtung ist meistens unisono. Letztendlich hat dann eh jeder selbst so ein musikalisch ausgeprägtes Vokabular, dass das eigentlich passt. Klaus: Es gibt Reibungspunkte – natürlich ist ein Vertrauen zueinander vorhanden, aber wenn es keine Reibung gäbe, wäre es langweilig. Ist eigentlich bei euch schon jemand mal von der Bühne geflogen? Klaus: Der schönste Bühnensturz – es ist zum Glück alles gut ausgegangen – ist dem Martin, unserem Gitarristen passiert. Bei unserer Schlussnummer, die wie jahrelang auf Konzerten gespielt haben „Die Menschen sind schlecht“, gibt es ein sehr ekstatisches Finale, bei dem Martin immer in seinem sehr eigenständigen Tanz und Stil zu nah an
Bitte erzählt mir doch noch eine weitere lustige Anekdote … Franz: Am Ende einer Tour ist es ja manchmal so, dass die Stimme nicht mehr ganz so kraftvoll ist. Bei einem Abschluss-Konzert in Ebensee bekam ich den Hausmittel-Tipp, dass mit Schnaps alles besser wird. Das ist gar nicht so schlecht, damit habe ich auch schon sehr gute Erfahrungen gemacht. In Ebensee gab es dann Zirbenschnaps. Der hat sich wirklich sehr positiv auf die Stimme ausgewirkt, allerdings negativ auf die Ansagen, die dann die übliche Launigkeit schon weit überschritten haben (lacht). Klaus: Die Ebenseer sind bekannt dafür, dass sie Gäste abfüllen. Und noch dazu mit Zirbenschnaps, der geht ja runter wie nix. Franz: Mich haben sie gar nicht abfüllen müssen, ich hab das brav selbst gemacht. Ich hab mir dann eine ganze Flasche bestellt und sie am Bühnenrand stehen lassen – nach jedem Lied gab es dann ein Stamperl. Es war aber wirklich lustig und auch ein super Konzert. In meiner Erinnerung war das das beste Konzert, das wir jemals gespielt haben – es war aber auf jeden Fall auch das fehlerreichste, aber die Stimmung war am Kochen. Die Ebenseer, die sind halt auch eines der besten „Publikümer“, die es gibt.
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!ticket life&style
!ticket testet
TAXI APPS Konzert-Hopping mit mytaxi Man stelle sich vor: In der Wiener Arena ist zur gleichen Zeit ein Hammer-Konzert oder eine Show wie in der Wiener Stadthalle. Das könnte zum Beispiel am 25. April passieren. Vorher Thriller Live in der Wiener Stadthalle, gleich danach noch die Rock-Akkorde von Iceberg in der Arena inhalieren. Bei Thriller kann man bereits mytaxi starten: Abholzeit kann Tage im Voraus geplant werden. After-Show gibt es dann im Flex. Auch zu später Stunde funktioniert die App einwandfrei. Wiener Stadthalle bis Arena: 18,68 Euro Wiener Arena bis Wiener Flex: 15,02 Euro
Casper in Wien verpasst? Kein Problem – zwei Tage später gab er ein Konzert im Linzer Posthof. Auf der Durchreise ins Heimatland muss da ein Stopp in Linz drin sein. Schon im Zug kann mit linztaxi vorausgeplant werden. Für die nächsten Events im Posthof (zum Beispiel Julian le Play, The Notwist, Andreas Vitásek) geht es damit problemlos. Bahnhof Linz bis Posthof Linz: 11,40 Euro
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Fotos: Getty Images
Auf der Durchreise: linztaxi2244
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Keine Lust, ein Taxi zu suchen. Zu faul, um anzurufen. Oder zu spät für die Öffis? Kein Problem: Mit Taxi-Apps kommt man von einer Location zur nächsten. !ticket hat die Angebote gecheckt. TEXT: ASTRID RADNER
Punktlandung beim Gig: Get a Taxi
Schnell noch Outfit wechseln! Von Location zu Location an einem Abend. Hier machen Taxi-Apps durchaus Sinn.
Zurück von einem Wochende in Hamburg, darf eines definitiv nicht verpasst werden: der Disclosure-Gig im Wiener Gasometer. Wie spontan ist die Taxi-App get a taxi? Bis man verstanden hat, wie die Applikation funktioniert, kann man auch gleich eines der physisch verfügbaren Gefährte nehmen. Hier sieht man sofort, was die App digital anzeigt: den Autotyp und wie hübsch der Taxifahrer ist. Flughafen bis Gasometer: 30,00 Euro
Hoppala! Ob Lindsay Lohan wieder einmal einen über den Durst getrunken hat? Hier gilt: gleich ins nächste Taxi!
Am Programm steht ein Interview mit den Broilers. Schauplatz: Arena Wien. Standort: Die !ticket-Redaktion im 4. Wiener Bezirk. Ein Blick auf die Uhr – zu spät kommen geht nicht. Beste Gelegenheit, um taxi40100 oder taxi30100 auszuprobieren: enorm einfach und handlich Ein angenehmer Bonus: Kreditkartendetails muss man nicht preisgeben. Haustier oder Kombifahrzeug? Anspruchsvollen Fahrgästen werden kuriose Extrawürste erfüllt. Innenstadt bis Arena: 12,70 Euro
Achtung! Ob Wlan oder 3G - der Empfang sollte sichergestellt sein.
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Flotte Nummer
!ticket Fazit: Die Apps sind übersichtlich und einfach zu bedienen. Für die Vorausplanung von knappen Terminen sind Taxi-Apps durchaus sinnvoll. Die Vorteile: Man benötigt kein Bargeld, sondern kann auch über die App bezahlen, Preis und Fahrzeit sieht man sofort. Für spontane Taxi-Trips in der Stadt gilt jedoch: rein in die nächste Karre und ab aufs Konzert.
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Kreuzfeuer in Linz Zum elften Mal demonstriert das Crossing Europe Filmfestival in Linz, dass junges europäisches Kino Spaß macht. Politische und gesellschaftliche Fragen kommen dennoch nicht zu kurz.
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ine Idee, die bestechend einfach ist, stand am Beginn: 2004 beschloss Christine Dollhofer, ehemalige Leiterin der Diagonale, ein Festival auf die Beine zu stellen, das dem jungen europäischen Filmschaffen eine Plattform bietet. Ein Ort war schnell gefunden: Linz, das sich ja als
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Schnittpunkt europäischer Verkehrswege versteht und als Kulturstadt sowieso. Der Titel passt dazu: Hier wird in sechs Festivaltagen Europa „durchquert“ und Geschichte, Gegenwart und Zukunft dieses Kontinents filmisch beleuchtet. Nicht das „alte“, manchmal ein bisschen verschmockte
europäische Autorenkino steht im Vordergrund, sondern mehrheitlich junge, unverbrauchte Positionen. Erstlings- und zweite Filme dominieren das Programm und vor allem die Wettbewerbssektion. Es gibt genug Beispiele dafür, dass junge Filmschaffende, die in Linz „begonnen“ haben,
Fotos: Senator Entertainment AG, VeryVary Film Production, Andreea Sasaran / Crossing Europe, Filmverleihe/Hersteller
Scarlett Johansson Die angeblich „sexiest woman alive“ spielt im Roadmovie „Under The Skin“ eine Frau mit Biss: Von diesem Vampir werden wir gerne heimgesucht!
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PREVIEW Schauen Sie mal rein!
t später den Sprung zu den großen Festivals wie Berlin oder Venedig geschafft haben. Der Glamour-Faktor kommt bei Crossing Europe keineswegs zu kurz. Rauschende Feste kann man auch in intimerem Rahmen feiern, und jeden Abend gibt es eine Festival-Nightline, bei der sich junge Menschen aus Linz und Filmprofis bestens unterhalten, und auch die Filme selbst haben vieles zu bieten. Erste Highlights Ein ganz besonderer Leckerbissen steht gleich zu Beginn an: Scarlett Johansson, „the sexiest woman alive“, ist in einem der Eröffnungsfilme zu sehen: In Jonathan Glazers düsterem Roadmovie „Under The Skin“, der vorigen Herbst in Venedig seine Uraufführung feierte, spielt sie einen Vampir, der Europa unsicher macht. Doch Crossing Europe begnügt sich nicht mit einem Eröffnungsfilm, sondern hat derer fünf. Ein weiterer ist „Texta In & Out“ von Dieter Strauch, passend zum 20-jährigen Bandjubiläum von einer der erfolgreichsten österreichischen Hip-Hop-Formationen. Apropos Vampir und apropos Musik:
Eine Reihe namens „Nachtsicht“ versammelt schon traditionell europäische Horrorfilme, und Musikfilme bilden immer einen starken Schwerpunkt bei Crossing Europe. Porträt: Christine Dollhofer Umtriebig, engagiert und charismatisch: Die Leiterin des Festivals, die früher im Wiener Filmcasino und bei der Diagonale in Graz tätig war, ist eine begnadete Netzwerkerin und profunde Filmkennerin. Sie sorgt mit ihrem Team dafür, dass Crossing Europe zu den schwungvollsten und zugleich relaxtesten Festivals dieses Planeten zählt.
Umtriebig Christine Dollhofer, Leiterin des Crossing Europe Festival, war immer schon in cineastischen Gefilden unterwegs. Davor als Leiterin der Diagonale.
Fünf auf einen Streich In Linz darf man sich nicht nur auf einen Eröffnungsfilm freuen, nein: Gleich fünf Filme öffnen die Tür nach Europa. Einer davon dreht sich um die heimische Hip-Hop-Formation Texta, die dieses Jahr 20. Geburtstag feiert.
In den nächsten Monaten laden wieder einige neue Filme ein, im Kino des Vertrauens auf einen Eimer Popcorn vorbeizuschauen. Eine Auswahl (sb). Auge um Auge Casey Affleck, jüngerer Bruder von Christian Bale, steht in der Schuld von Willem Dafoe und muss sich ab 3. April im Rahmen von illegalen Straßenkämpfen prügeln. Da trifft er auf Woody Harrelson, der kein netter Zeitgenosse ist … A Long Way Down Endlich wieder eine Verfilmung eines Nick-Hornby-Romans! Hierin treffen ab 3. April vier Charaktere (u. a. Pierce Brosnan und Aaron Paul) zufällig aufeinander, und alle mit dem gleichen Ziel: Selbstmord. Sabotage Ab 11. April ist Schwarzenegger wieder einmal knallharter Anführer einer Elite-Einsatztruppe, diesmal der Drogenbekämpfungsbehörde DEA. Dass ihm das die Bonzen der Kartelle übel nehmen, versteht sich wohl von selbst … The Lego Movie Aktuelle Bausätze wie von „Herr der Ringe“ und „The Simpsons“ zeigen: Lego ist mehr als nur Kinderspielzeug. Auch die Geschichte rund um den unfreiwilligen Helden Emmet zeigt (ab 11. April), dass die Noppenwürfel in sind. Transcendence Johnny Depp ist Forscher im Bereich künstlicher Intelligenz. Ihm gelingt es, Maschinen mit Emotionen auszustatten. Das hat Folgen: Er wird ab 25. April zur Zielscheibe für Skeptiker – und unfreiwillig zu seinem eigenen Produkt.
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!ticket life&style
Das Auge hört mit
Das Artwork eines Covers liefert die Ergänzung zur Musik und bleibt mit ihr stets bildlich verknüpft. Was dahinter steckt? !ticket sieht sich im Atelier des Cover-Illustrators Peter Walkerstorfer um und findet mehr Kunst, als man erwarten würde. TEXT: ASTRID RADNER
die Boxen fetzt. Das Visual bleibt in unseren Köpfen. Nirvana? Nevermind? Zack – schon schwimmt ein Kleinkind in unserer Gedankenflut und fischt nach einem Dollarschein. Zumindest in einer Zeit vor digitalen Piratenfeldzügen.
Kein Platz für Photoshop. Am liebsten malt Cover-Illustrator Peter Walkerstorfer nachts in seinem Atelier im Waldviertel. Dazu hört er Tom Waits und Lightnin Hopkins. Die Musik? Die kommt aus dem Discman. Frisch aus den 90ern.
cover-design Vom ersten Strich zum Artwork Schritt 1: Walkerstorfer fertigt eine Skizze mit Bleistift an. Schritt 2: Die Farben und Motive werden festgelegt.
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er erste Blick fällt auf die Mensch gewordene Flasche. Trommelnder Affe und Schweinskopf gleich im Anschluss. Hält man das Cover von „S’Ollagrößte und a Bissl mehr“ von Alkbottle in Händen, kommt man gewaltig ins Stutzen. Man vermutet nichts Gutes: Höchstens eine Alkoholiker-Partie, die den Flaschengott verehrt und ihren tristen Lebensabend mit Ungetier zubringt. Und viel schlimmer: ein klangliches Monstrum, das sich mit dem Drücken der Play-Taste durch die Gehörgänge wütet. Vorausgesetzt, man traut sich das Ungetüm aus der CD-Hülle zu lassen. Neugier, die Musik zu hören, kommt jedoch sofort auf. Das Artwork eines Covers weckt die ersten Asssoziationen zur Musik, noch bevor Track 1 durch
In dieser Welt befindet sich auch Peter Walkerstorfer. Er ist Kinderbuch-Illustrator, Kettenraucher und Cover-Künstler. „Das Artwork eines Albums ist wie eine Fremdsprache“, philosophiert der 48-Jährige. „Ein Fan kann sie lesen, ein anderer wird neugierig.“ Comics von Flaschenkopf bis Fuß für Dialekt-Virtuosen wie Alkbottle oder Rotzpippn zu entwerfen, ist seine Spezialität. Und das mit Pinsel, Buntstiften, Acryl und Tusche. Photoshop kommt ihm nicht in sein charmantes Knusperhäuschen mitten im Waldviertel. Einen Laptop besitzt er zwar, dieser würde vermutlich die Datengewalt eines Grafikprogramms nicht bewältigen. Schließlich lädt der Computer die eingescannten Illustrationen gefühlt länger, als die Fahrt von Wien zu seinem Atelier dauerte. „Das Artwork kann auch ein normaler Grafiker machen, dem genau vorgegeben wird, was zu tun ist. Was herauskommt, ist Einheitsbrei. Ich
Fotos: Evelyn Geishofer, Peter Walkerstorfer
Photoshop exklusive
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„Man fängt mit einfachen Entwürfen an, ob mit Kugelschreiber oder Bleistift, dann setzt du dich mit den Leuten zusammen, gehst auf ein Bier und besprichst den Rest.”
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!ticket life&style liefere meine Ideen, die Zeichnungen, und erst dann geht Photoshop darüber.“ Der Vorteil: Jede Zeichnung ist anders, die Linienführung spezieller, die Botschaft vielfältiger. Alter Ego: Grafiker und Künstler
Im Prozess von der Idee zum CD-Cover steht immer die Musik. Sie ist das Wichtigste, der Designer produziert nur die Ergänzung dazu: „Zuerst sehe ich mir den Proberaum der Band an und höre die CDs durch“, erklärt Walkerstorfer. „Man muss sich vorstellen können, was die Band aussagen will und was die Musik ausmacht.“ Das Verhältnis zwischen Bild- und Klangkünstler ist dabei oft schwierig. „Mehrere Egos prallen aufeinander. Bei großen Labels kommen auch noch Art Director und Management dazu.
metal-art In keinem anderen Genre wie dem Metal und Rock fällt nicht nur die Musik, sondern auch die Verpackung bedeutend ins Gewicht: Derek Riggs ist der Erfinder von Eddie, dem Maskottchen der größten Heavy-Metal-Band Iron Maiden. Dan Seagrave Insbesondere die Labels Earache, Nuclear Blast und Roadrunner dürfen auf eine Vielzahl an Werken des britischen Malers in ihrem Katalog verweisen. Edward J. Repkas größte Meisterleistung war wohl die Erschaffung von Vic Rattlehead, das Skelett-Maskottchen von Megadeth und heute als nicht minder ikonisch als Eddie oder Snaggletooth (Motörhead) zu sehen. Gottfried Helnwein Der Wiener Helnwein ist wohl am bekanntesten für seine „Sehnsucht“-Reihe für Rammstein und die Arbeiten zu Marilyn Mansons „The Golden Age Of Grotesque“. (sb)
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ein blick hinter das cover Peter Walkerstorfer über diese Art-Works: Lady Gaga – Art Pop (2013): „Im Hintergrund sieht man die Venus, davor sitzt Lady Gaga als Kleopatra vor Grusellicht. Ganz klar: Das muss sich verkaufen. Ein perfektes Produkt, das wie ein Waschmittel funktioniert. Hier waren bestimmt 15 hochbezahlte Leute am Werk, inklusive Psychologen und Farbberater.“ Lady Gaga beehrt am 2. November die Stadthalle Wien. Pearl Jam – Lightning Bolt (2013): „Dieser Stil war in den 20er- bis 30er-Jahren Avantgarde. Heute eher retro. Das Cover hat seine Schlüssigkeit: Es beinhaltet Akustik, mit den Blitzen kommen Dynamik und Power auf. Es schlägt ein, die Musik fetzt. Gleichzeitig schmerzt sie.“ Ob Pearl Jam am 25. Juni in der Stadthalle Wien genauso fetzen wird? Bob Dylan – Dylan (1973): „Sehr plakativ, die Komposition funktioniert, wie ein halb abstraktes Gemälde, das man länger betrachten möchte. Es geht um Dylans Musik und seine Gedanken. Er sieht in die Vergangenheit und wirkt nachdenklich.“ Länger betrachten kann man den echten Dylan am 28. Juni in der Stadthalle Wien und am 29. Juni auf der Burg Klam.
Das wird mühsam.“ Deshalb hält sich Walkerstorfer gerne in der Nische der „räudigen Dialektmusik“ auf. Genau das richtige für seine Comic-Designs. Starke Motive, offene Botschaft
Seinen eigenen Stil nicht verfälschen. Das ist auch Sammy, Frontman der deutschen Band Broilers wichtig. Für das Nummer-1-Album „Noir“ lieferte er nicht nur Musikalisches, sondern auch das Grafikdesign. „Ein Designer sollte sich für den Kunden nicht verstellen.“ Ihm ging es weniger um verspielte Details als um starke Motive. Auf dem Cover: Sammys zur Faust geballte Hand. Er trägt einen Lederhandschuh und hält ein Messer, bereit zuzustechen. „Es soll verstörend wirken. Die Geschichte soll sich jeder dazu ausdenken. Genauso funktionieren auch die Texte“, erklärt Sammy. Covers haben für ihn zunächst eine MarketingFunktion. „Es muss ansprechend sein und wie ein Filmposter wirken.“
Bands nichts am Cover verloren
Kann ein Künstler mit seiner Optik weniger punkten, kommt ein Freigeist à la Walkerstorfer ins Spiel. Eine Metal-Gruppe mit langgefilzter Zottenpracht verweist er lieber an Fotografen. Am Cover hat die Band selbst für den Wahl-Waldviertler ohnehin nichts verloren. Außer? „In der Klassik. Da muss sich der Solist präsentieren. Außerdem gibt es hier wunderschöne Frauen.“ Apropos: Auch im Schlagerbereich sollte Mister Gabalier von der Frontseite der CD glänzen. Wie sich der Künstler optisch darstellt, davon lebt schließlich auch die Musik. Der Einsiedler-Maler mit schlechtem Handyempfang ist in der Szene nicht oft anzutreffen. Der Cover-Trend geht Richtung App-taugliche Symbolik: simpel und dennoch aussagekräftig. „Fad“, findet Walkerstorfer. Für ihn ist das Artwork ein Unikat, das der Musik Objektcharakter gibt. Ein einheitliches Stück Kunst eben.
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DER FILM MACHT DIE MUSIK, D termine
shortcut The Notwist … sind Markus (voc, git) und Micha Acher (bass), Max Punktezahl (live git), Martin Gretschmann (syn) und Andi Haberl (dr) … wurden 1989 in Oberbayern gegründet … waren früher Hardcore, jetzt Indie … sind sehr wandelbar, aber immer top … haben über 35.000 Facebookfans
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Markus Acher ist ein großer Comic-Fan. Er empfiehlt „Blackhole“, eine düstere Geschichte, die in Seattle spielt.
Fotos: !ticket / Markus Thums Konstanze Habermann Fotolia
ist The Notw hof, Linz st 12. April Po na, Wien Are st u g u A . 1
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DIE MUSIK MACHT DEN FILM Was wäre ein Horrorfilm ohne Suspense-Klänge, was ein Liebesfilm ohne Schmusesong? Musik spielt hier den Emotionsträger – und das mit Recht. TEXT: PETRA ALBRECHT
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Fotos: !ticket / Markus Thums, Konstanze Habermann, Fotolia
nd am Anfang stand das Wort … oder eher nicht. Im Filmbusiness müsste das durch die Musik ersetzt werden, denn lang bevor man stimmliche Ergüsse diverser Schauspieler auf seine Ohren einwirken lassen musste, waren Filme schon mit Musik hinterlegt. Stumm, aber nicht tonlos Ende des 19., respektive Anfang des 20. Jahrhunderts hatte der sogenannte Stummfilm seine Blütezeit. Zu seinen Anfängen war das Publikum ob der Stille und der rein visuellen Eindrücke etwas irritiert, so hinterlegte man cineastische Werke schon bald mit Geräuschen und Musik – meistens mit pianistischen Klängen, die live vor Ort dazu gespielt wurden. Im Jahre 1927 wurde der erste Tonfilm entwickelt, die Zeiten der Live-Filmmusiker waren vorbei. Eine neue Ära begann: Man konnte nun die musikalische Filmuntermalung viel besser steuern und dem jeweiligen Inhalt besser anpassen. Und genau diese Art, Filme zu untermalen, hat sich bis heute, trotz Film mit Sprache, nicht verändert. Band und Film Es gibt mehrere Möglichkeiten, Filmmusik zu gestalten. Einerseits werden bereits bestehende Stücke herangezogen, andererseits wird Filmmusik auch direkt für einen Film komponiert – und das nicht nur beim „James Bond“ -Soundtrack oder instrumentaler Musik à la Harold Faltermeyer. Die enge
shortcut ste Filmmusik, Die Oscars für die rbe zten 10 Jahre: let de e, or Original Sc 2004 Howard Shore Rückkehr des Königs“ „Der Herr der Ringe: Die arek 2005 Jan A. P. Kaczm en“ „Wenn Träume fliegen lern ain“ lalla „Brokeback Mount 2006 Gustavo Santao bel“ „Ba a lall 2007 Gustavo Santao li „Abbitte“ 2008 Dario Marianel umdog Millionaire“ „Sl n ma Rah 2009 A. R. „Oben“ ino cch 2010 Michael Gia work“ icus Ross „The Social Net Att , nor Rez nt Tre 1 201 ist“ Art „The 2012 Ludovic Bource Tiger“ „Life of Pi: Schiffbruch mit 2013 Mychael Danna y“ avit „Gr für ce 2014 Steven Pri
Wandel der Zeit Seit 1935 gab es beim Oscar für die beste Filmmusik so einige Änderungen der Kategoriebezeichnungen: So lauteten sie beispielsweise: Music (Scoring), Music (Original Score), Music (Scoring of a Musical Picture), Music (Music Score of a Dramatic or Comedy Picture), Music (Music Score – substantially original) etc. Seit 2000 gibt es die Kategorie Original Score neben Original Song.
Zusammenarbeit einer Band mit einem Regisseur ist nicht ungewöhnlich, aber dennoch selten. Eine Band, die es wissen muss, ist die deutsche Independent-Band The Notwist. Durch die Kollaboration und Freundschaft mit Regisseur und Drehbuchautor HansChristian Schmid konnte man so einigen Filmen durch Musik den richtigen Schliff verleihen. Sänger Markus Acher gab uns einen kurzen Einblick: „Die Zusammenarbeit entstand durch einen Bekannten, der Regisseure zur Filmmusikauswahl berät. Er hat HansChristian Schmid bei seinem Film „Crazy“ beraten und uns vorgeschlagen. Wir haben dann extra für den Film ein Stück komponiert, und das kam gut an. Er hat uns dann gefragt,
ob wir nicht mal Lust hätten, einen kompletten Soundtrack für einen Film zu machen. Wir haben es dann geschafft, sozusagen eine eigene Sprache miteinander zu entwickeln – auch wenn das jetzt etwas hochgeschraubt klingt. Hans-Christian Schmid weiß einfach, was wir machen, und wir können uns auch gut vorstellen, was er von uns erwartet und wie das dann auch mit den Bildern funktioniert. Das klappt immer besser. Bei den Filmen, zu denen wir die Musik geliefert haben, haben wir zuerst das Drehbuch bekommen und dann noch den Rohschnitt, somit konnten wir im Zuge dessen schon Ideen sammeln und Sachen aufnehmen. Bei „Lichter“ zieht sich zum Beispiel ein Thema durch
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shortcut Bela B. … heißt eigentlich Dirk Felsenheimer … trommelt für Die Ärzte … ist ein Tausendsassa … hat soeben sein 3. Soloalbum „Bye“ veröffentlicht … steht auf Horrorfilme … ist einfach sympathisch
termine Bela B. sthof, Linz 16. Mai Po na, Wien re A i a M 18. A-Langhor, 20. Mai LK ttgart-Wangen Stu
den ganzen Film, das konnte man gut verwerten. Bei „Sturm“ war das schon komplizierter. Da musste man sehr genau auf die Bilder eingehen, da braucht man dann schon einige Anläufe, bis man ankommt und es funktioniert. Extrem wichtig sind natürlich die Emotionen, und das war auch das, was uns am schwersten gefallen ist. Es darf auf keinen Fall zu viel sein – die Musik darf die Bilder und die Emotion des Films nicht zumüllen. Hier mussten
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Bela B. findet es schade, dass „Arthouse-Kino uns Splatter und Porno weggenommen hat“.
wir noch lernen, dass man sich nicht zu sehr in die Musik reinziehen lässt.“ Alles Kunst Der Zusammenhang zwischen Musik und Film ist auch auf den zweiten Blick ein ganz logischer, schlussendlich ordnet man beide Gattungen der Kunst zu. Die Verankerung ist hier teilweise noch stärker als in anderen Genres gegeben, denn heutzutage würde ein Film kaum ohne Musik bestehen, eine Band
nur selten ohne visuelle Aufzeichnung, ob in Form eines Live-Mittschnitts oder Musikvideos, wahrgenommen. Wie auch schon in unserer letzten Ausgabe beleuchtet, gibt es mittlerweile immer mehr Künstler, die sich als Multitalente auf den verschiedensten Parketten der Kunst tummeln. Dass der Tanz auf den verschiedensten KunstKirtagen ein höchst sinnvoller ist und sich manchmal einfach aus Logik so ergibt, weiß Mr. Multitasking Bela B.: „Es sieht immer nur von außen so aus, als wären es unterschiedliche Sachen. Ich bin Texter, lese privat auch Bücher – nicht nur Comics (lacht) – dementsprechend ist dann zum Beispiel ein Hörbuch einzulesen nicht so weit weg. Ich singe, trage also mit meiner Stimme Dinge vor, dann kann ich auch lesen. Vom Hörbuch zum Synchronisieren von Filmen ist es dann auch nicht weit. Zur Schauspielerei wiederum kam ich über die Filmmusik. Irgendwann wurde ich auf einmal als Schauspieler angefragt und nicht als Filmmusiker. Es sind große Herausforderungen, aber einfach Dinge, die Spaß machen und nicht weit weg von meinem Leben sind. Natürlich ist Film etwas anderes als Musik, aber es greift schon alles ineinander. Einer der ersten Filme, für den ich Musik geschrieben habe, war übrigens ein österreichischer, „Kaliber Deluxe“, da habe ich dann auch mitgespielt. Das war Auftragsarbeit, ich habe auch ein bisschen Score gemacht, also alles, was im Kontext Rock ist. Streichernoten kann ich nicht schreiben. Aber ich mache das nicht hauptberuflich (lacht).“ Beim nächsten Mal Filmschauen empfehlen wir, sich etwas mehr auf die Musik im Hintergrund zu konzentrieren , diese wertzuschätzen und versuchen zu verstehen, warum Musik den Film macht.
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inwendig Wer Fragen zum Thema Gebäudedämmung hat, ist bei Astrid Radner bestens aufgehoben. Verhaltensauffällige Satzstellungen mag sie jedoch weniger, dafür die Musik, für die sich die restliche Redaktion zu alt fühlt.
BÜHNE Bei Bühnenshows bin ich anspruchsvoll. Schnell schnarche ich weg oder überlege mir frühzeitige Fluchtwege. Bei Ballet Revolucion konnte ich gar nicht genug bekommen. Eine pfeffrige Tanzangelegenheit mit Live-Band. Da kann man nur noch staunen. Für alle meine ländlichen Artgenossen gibt es die Show noch von 1. bis 6. Juli im Brucknerhaus Linz zu erleben.
BUCH Fotos: Urban Art Forms, Guido Ohlenbostel, Hanser Verlag, Universal, Ninja Tune
FILM Nach Pippi war es Harry, gleich danach kam Rob. Der Protagonist aus „Der Medicus“ von Noah Gordon ist mir schon beim ersten Lesen richtig ans Herz gewachsen. Klar, dass ich einen hysterischen Hüpfsprung gemacht habe, als ich von der Verfilmung hörte. Die habe ich genauso aufgesaugt wie das Buch. Und: Das Ende war noch immer eine Überraschung.
Es ist ein kleineres Wunder, dass dieser bereits alte Hut noch auf meiner To-read-List 2014 steht: „Das größere Wunder“ von Thomas Glavinic. Denn seine selbstironische Philosophie (wie in „Das bin doch ich“) ist zum Schreien und Niederknien. Umso gespannter bin ich auf das hochgelobte Werk.
CD Einmal einen Narren gefressen, zehrt dieser mindestens vier Jahre an der Batterie meines iPods. Bonobo fand seinen Weg letzten Sommer in meine MP3Sphären. Zum Aufputschen beim Laufen wie zum Chillen – seine Lounge Music geht immer. Neben „The Northern Borders“ ist „Black Sands“ mein Dauerliebling.
KONZERTE Da meine Boyband-Ära vor New Kids On The Block (15. Mai in Wien) begann, werde ich von meinen lieben Kollegen in die „Bum-Bum-Musik“-Schiene gesteckt. Dabei macht’s ein guter Mix bei mir aus, u. a. mit Fat Boy Slim am Urban Art Forms!
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Runder Look!
n o i h s a F ets me s l a v i t Fes Könnt ihr es hören? Die Festivalsaison rollt wieder an und verwandelt so heimische Felder und Wiesen in Konzertarenen der besonderen Art. Wir haben unsere Erfahrungen der letzten Festivitäten mal zusammengetragen und zeigen euch, was frau nebst Schlafsack, Gummistiefel und Ohropax noch so mitnehmen kann.
Schals, Tücher und Co begleiten uns das ganze Jahr hinweg. Warum also nicht auch auf der Festival-Wiese? Egal ob um den Hals, als Kopftuch oder lässig um die Hüfte: Die Einsatzmöglichkeiten sind grenzenlos, die Designs ebenso. www.passigatti.com
Alice In Chains – Eigeninterpretation Zugegeben: Darauf könnte man schweren Herzens auch verzichten. Aber Hand aufs Herz: Wird nicht jedes Tanktop durch hübsche Ketten zum absoluten Hingucker? Und Platz nehmen solche Ketten ja auch kaum ein, also ein klares „Ja“ von unserer Seite zu hübschen Ketten auf Festivals. www.david-aubrey.de
Das Festival-Must-Have! Alte abgerissene Jeans dürfen auf keinem Festival fehlen. Praktisch, unverwüstlich und lässig passen sie zu jedem (Musik-)Geschmack. Wer die Hot Pants lieber etwas gepimpt mag, dem seien die Modelle von Vero Moda ans Herz gelegt, vielleicht gleich mit lässigem Leo-Print-Shirt inklusive? www.veromoda.com
TEXT: KARIN STEINER
Festival-Zeit-Management 3 Bühnen, 100te Acts und nur ein Hintern. Da ist gute Planung alles – und damit man den lang ersehnten Künstler nicht verpennt, sollten auch tickende Helferlein mitgenommen werden. Da können es gleich so coole sein wie diese hier. www.nixon.com
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Ein gestiefelter Kater! Drei Tage Festival können schon mal Spuren hinterlassen – so auch auf den vorher ach so grünen Wiesen. Um sicher von A nach B zu gelangen, sollte frau also zu Stiefeln greifen. Und warum nicht gleich zu diesen tollen und zugleich fair gehandelten Ethno-Modellen „Abdillha Boots“ von Silvia Gattin? www.silviagattin.com
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Saver Sun! Im Idealfall braucht man auf den heimischen Festivals auch die Sonnenbrille im Gepäck – und im nicht so ganz idealen Fall am besten auch! Schön sind die nämlich allemal … www.ray-ban.com
„You can leave your hat on“ ... … sang 1986 schon Joe Cocker. Ob er dabei die süßen Strohhüte auf Festivals meinte, ist zu bezweifeln. Fakt ist jedoch, dass auch diese kleinen Accessoires nicht fehlen sollten – wie z.B. dieser hier vom österreichischen Produzenten Mühlbauer. www.fromaustria.com und www.muehlbauer.at
Die äußeren Werte zählen. Was frau alles in ihren Handtaschen hat, ist und bleibt ein Mysterium. Auch für die Festivals sollten praktische Wegbegleiter nicht fehlen, die Ticket, Deo und Ohrstöpsel sicher zum Zelt befördern. Festival-Chic zum Mitnehmen quasi ... www.taschendieb-wien.com
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Kultfiguren im Rabenhof Die politische Elite ist bei maschek.s „Bye-Bye Österreich“ zu Gast.
Marionetten und Puppen kommen nicht nur beim Kasperltheater für Kinder zum Einsatz, sondern auch im politischen Kabarett und sogar im Burgtheater. TEXT: PAUL M. DELAVOS
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pricht man vom Figurentheater, denkt man meistens an Handpuppen wie wir sie aus dem traditionellen Kasperltheater kennen. Aber es können dabei auch größere Puppen
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und Objekte zum Einsatz kommen. Beispiele dafür sind z. B. Produktionen wie das Musical „Disneys König der Löwen“ oder die Show „Ice Age Live!“. Die Geschichte des Figurentheaters ist
vielschichtig und geht viele Jahrtausende in die Vergangenheit; und es geht hier nicht nur um die Figur an sich, also die Marionette oder Puppe, sondern auch um den Akteur, den Pup-
Fotos: Patrick Wamsganz/Universal Music, Petramer/Rabenhof, APA/Roland Schlager
Lasst die Puppen tanzen!
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termine „SCHATTEN (Eurydike sagt)“, Burgtheater Wien, 2. und 12. April „Bye-Bye Österreich“, Theater Rabenhof Wien, bis Juni 2014 „PannOpticum 2014 – Internationales Figurentheaterfestival“, Neusiedl am See, 18. bis 22. Juni Figurentheater Lilarum, Wien: über 25 Produktionen für Kinder ab 3 Sascha Grammel – „Keine Anhung!“ Wiener Stadthalle/Halle F: 18. & 19. November Linz, Tips Arena: 20. November Salzburg Arena: 21. November Graz, Stadthalle: 22. November
penspieler. Figurentheater ist immer ein Ansporn für die Phantasie des Publikums; dabei kann auch das eigentlich Unmögliche dargestellt werden, da Puppen andere Möglichkeiten gegeben sind als Menschen.
An Schnüren bewegt Marionetten kamen bereits in der Antike zum Einsatz. Im Gegensatz zu einer Handpuppe hat die Marionette den Vorteil, dass sie alle Glieder bewegen kann. Und doch ist es ihr nicht möglich, den Menschen vollständig zu imitieren. Erste europäische Marionettenspielerdynastien entstanden im Laufe des 17. Jahrhunderts, auch in Asien und Afrika wird die Tradition des Figurenspiels seit Jahrhunderten innerhalb von Familien weitergegeben. Um 1900 wurde das Puppentheater in Europa auch von den Theaterregisseuren entdeckt. Marionettentheater imitiert den Bühnenaufbau einer Guckkastenbühne; es gibt einen Bühnenvorhang und die SpielerInnen bleiben verdeckt. Auch heute sind Mario-
netten noch immer beliebt: bekannte Beispiele dafür sind das „Salzburger Marionettentheater“, die „Augsburger Puppenkiste“ oder das „Marionettentheater Schloss Schönbrunn“. Von Hand gespielt Handpuppen sind die einfachste Form der plastischen Figuren. Es können nur auf Finger gesteckte Köpfe sein, die durch den Spieler zum Leben erweckt werden. Meist wird aber die spielende Hand durch ein Gewand verdeckt und die Figuren haben auch Hände und Füße. Die wohl bekannteste Handpuppe ist die Figur des Kasperls. In der Theatergeschichte ist die Rolle des Spaßmachers, Narren bzw. Hanswurst nicht wegzudenken. Kein Wunder also, dass dieser im Laufe des 19. Jahrhun-
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Grammel hat keine „Anhung“ Sascha Grammel mit der etwas schüchternen Schildkrötendame Josie.
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interview Seit November 2013 ist die „Rabenhof-Haderer-maschek.Puppenshow“ mit einer neuen Produktion zu sehen. In „ByeBye Österreich“ ist die politische Elite des Landes Österreich bruchlandungsreif. maschek., das sind Peter Hörmanseder, Ulrich Salamun und Robert Stachel; bekannt wurden sie mit ihren TV-Live-Synchronisationen.
Wie kam die Idee, mit Puppen zu arbeiten? Die Idee hatte Thomas Gratzer. Er hat uns 2005 gefragt, ob wir Lust hätten, mit ihm, Gerhard Haderer und dem Praterkasperl das politische Puppentheater wieder zu beleben. Wie ist es, nicht direkt mit dem Publikum in Kontakt treten zu können sondern nur über die
Puppen? Wird das Publikum dadurch anders wahrgenommen? In unserer bewährten Bühnenform „maschek.redet.drüber“ haben wir auch keinen „direkten“ Kontakt mit dem Publikum, sondern agieren über Fernsehbilder, denen wir neue Worte verpassen. Insofern ist der Kontakt zum Publikum über die Puppen sogar intensiver als sonst. Die Puppen können das Timing selbst bestimmen,
mehr improvisieren und mehr interagieren. Vielleicht sogar mehr, als es der Schauspieler selbst kann, wenn er direkt vor dem Publikum steht. Wie ist der Entstehungsweg von der Idee zur fertigen Puppe? 1. Das Team berät, welche Puppen wir haben wollen. 2. Gerhard Haderer entwirft sie. 3. Brigitte Schneider baut sie nach seinen Vorlagen.
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Phaedra Farewell Tour 2014
03.06.2014 Wien - Gasometer Der Gitarrist der Erfolgsalben von Ozzy Osbourne - Bark at the Moon & Ultimate Sin live on Stage!
30.05. Wien - Szene
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Puppen-, statt Klavierspieler Nikolaus Habjan und die Elfriede-Jelinek-Puppe in „Schatten (Eurydike sagt)“
derts auch die Puppenbühne eroberte. So beschrieb Theodor Storm 1874 in der Novelle „Pole Poppenspäler“ auch einen Auftritt des Kasper auf einer Marionettenbühne. Und der Kasperl hat sich bis heute gehalten: einerseits als reine Unterhaltungsfigur für Groß und Klein, andererseits wird er auch gerne im pädagogischen Theater eingesetzt. Auch im politischen Theater spielte und spielt der Spaßmacher eine Rolle: Ist es ihm doch erlaubt, Dinge zu sagen, Missstände aufzuzeigen, was dem normalen Menschen verwehrt sein kann. Bauchredner In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erreichte die Kunst, Worte ohne Mundbewegung zu erzeugen, einen Höhepunkt. Hier steht das Gespräch
zwischen Bauchredner und Kunstfigur im Mittelpunkt. Meist steht hier der Spaß im Vordergrund, doch auch ernste Themen können dabei angesprochen werden. Ein erfolgreicher Bauchredner ist Sascha Grammel, der seine Shows als „puppet comedy“ bezeichnet. Im Gegensatz dazu steht das Lippensynchrone Puppenspiel: Erfolgreich ist hier Nikolaus Habjan, der mit seiner Elfriede-Jelinek-Puppe in „Schatten (Eurydike sagt)“ am Wiener Burgtheater auftritt. 2012 erhielt er für „F. Zawrel – erbbiologisch und sozial minderwertig“ den Wiener Theaterpreis Nestroy. In Wien tritt er vor allem im Schuberttheater auf; im Sommer 2014 wird er bei den Salzburger Festspielen in „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus spielen.
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art r Klub, Stuttg 9. April Kelle à Chocs, se Ca il 11. Apr Neuchatel nz rbühne Hof, Li 8. Mai Kultu en ch ün M e, ag 9. Mai Backst ma, Wörgl m 10. Mai VZ Ko tt, Frankfurt Be 21. Mai Das d Stone an 11. Juli Stick Nikolsdorf Festival, stockenboi, 18. Juli Woo n BASE 20, Wie OÖ rf, Do im ck 19. Juli Ro
The Esplanade Nicht nur ein chilliges Hotel, auch eine der besten Konzertlocations.
No Kangaroos A
ustralien – Land der Kängurus, Koalas und Hitzewellen. Wenn wir Ersteres leider nicht mit eigenen Augen sehen konnten (zumindest in lebendiger Version), so durften wir immerhin einen Temperaturunterschied von 50 °C am eigenen Körper erfahren. Adelaide, Enigma Bar Eine gute Vorbereitung für unser erstes Konzert in der Enigma Bar, das wir aufgrund ausgefal-
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lener Klimaanlage bei ca. 60 °C Raumtemperatur spielten. Merke: Sprich nicht mit deinem dehydrierten und fast kollabierten Bassisten über den Ventilator, den nur du hattest und der dir die Hitze erträglich gemacht hat! Melbourne, The Esplanade Hotel Mit dem „Espy“ steht in Melbourne das älteste (Ende des 18. Jahrhunderts) und kultigste Konzertvenue. Mit der Front
Bar, dem Gershwin Room und dem Basement findet man hier gleich 3 Stages, die es an normalen Wochenenden schon auf 16 Bands bringen. Eine Besonderheit, da die Rockclubs langsam aber sicher den Pokies (Spielautomaten) weichen. Merke: Auch wenn die Wände im Backstagebereich des „Espy“ den Anschein hatten, man dürfe sie einreißen, so war es doch keine gute Idee, dies bei kompletter Videoüberwachung zu tun.
Fotos: rocklust.com, Mother’s Cake
!ticket lässt sich in dieser Reihe Städte von Künstlern zeigen. Diesmal liefert uns Mother’s Cake einen Lagebericht aus Australien, aus dem sie gerade von einer kleinen Tour retour kamen.
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Melbourne, Cherry Bar Hier wird nicht erst seit AC/DC Rockgeschichte geschrieben! Unlängst vor unserem Konzert gaben sich Bruce Springsteen feat. Tom Morello auf eben dieser Bühne die Ehre. Dass sich dieses Rockclubjuwel in der AC/DC Lane befindet, versteht sich von selbst! Merke: Einmal dort gespielt, kommt man in den unglaublichen Genuss, an einer 50 m langen Warteschlange vorbeizuschreiten und mit den Worten „We are the band from Austria“ noch Tage nach dem Auftritt den Club ohne weiteres zu betreten. Sydney, Newtown Für das etwas andere Geschenk führte uns „The Mis-Made“ Frontfrau Jess nach Newtown. Wer auf der Suche nach Street Art, Plattenläden und Tattoo-Ratschlägen für Neugeborene ist, der wird hier fündig! In den 90ern ein Hotspot für die lokale Musikszene, weichen die Clubs in Sydney leider Pizzabäckern und Großveranstaltern, sodass die lokalen Bands einstimmig nicht viel Gutes über die Clubszene in Sydney zu sagen haben.
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Byron Bay, Cape Byron Light Für das klassische Sightseeing war zwar wenig Zeit, allerdings haben wir es immerhin zum östlichsten Punkt Australiens geschafft. Dass sich hier ebenfalls die schönsten Strände Australiens befinden, war natürlich nur Zufall. Merke: Auch mit Sonnenschutzfaktor 50 und 30-minütigem Schmierzyklus bekommt man trotz Musikerbräune und dank Ozonloch den heftigsten Sonnenbrand. Australien, zusammengefasst Ein Land voller Weite, unglaublicher Gastfreundschaft, Bottleshops, Fastfood und Überwachungskameras. Gerade als Österrei-
e g ta s ff O d n u e g ta s k c a B , e g ta Ons
Musiker kann man hier zu den diversen Clubs, als Eindrücke Vom Strand bis h backstage! auc Heiß ist es sowohl on- als
Faster Pussycat Einer der lässigsten Kleider- und Zeugstores in Newtown.
cher/Deutscher fühlt man sich bei der Trinkfestigkeit der Einheimischen gleich wie daheim. Kulinarisch gibt es mit einem fetten Geldbeutel sehr viel zu entdecken – mit unserem Budget konnten
so einiges erleben.
AC/DC In Wien ist es die Falcostiege, die einem musikalischen Nationalheld huldigt. In Melbourne ganz klar: die AC/DC Lane!
wir immerhin KFC und Konsorten auf Herz(-infarkt) und Nieren testen.Wir haben noch viel zu tun im Land down under und freuen uns jetzt schon auf die nächste Tour!
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Hoamatgfühl beim Hoamatspü
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as Salzkammergut und sein Wasser. Ohne Wasser kein Salzabbau, keine Sudhäuser zum Salzkochen, kein Reichtum fürs Land, für die Fürsten, die Kaiser und alle, die über die Jahrhunderte gut vom Salzabbau, vom weißen Gold, lebten. Ohne Wasser kein Bad Aussee, kein Bad Ischl und keine Seer. Fred Jaklitsch ist ein Seer: „Bei uns heißen Leute, die am See wohnen Seer“, sagt er, und Jaklitsch, der heute in Bad Aussee wohnt, war lange direkt am Ufer des Grundlsees zu Hause. Vom Balkon des alten Holzhauses konnte er in den See springen.
Die Seer und ihr Heimspiel in Grundlsee – das ist eine stimmige Angelegenheit. Geografisch in der Mitte Österreichs, musikalisch in der Mitte Österreichs. Und doch weit entfernt vom Mittelmaß. TEXT: ANDY ZAHRADNIK Es ist das Salzkammergut eine Gegend, die „anders“ ist und deren „Anderssein“ sich für Außenstehende nur schwer beschreiben lässt. Der Autor Alfred Komarek, selbst ein Ausseer, schreibt, „dass es eigentlich kein Salzkammergut, sondern lauter kleine Salzkammergüter gibt“. Die Ausseer sind anders als die
Ischler, die Gmundner anders als die Hallstätter und die Grundlseer sowieso. Ja, man trägt in den kleinen Salzkammergütern sogar die Hüte unterschiedlich am Kopf. Von der Form und Art derselben ganz zu schweigen. Der Hüte, nicht der Köpfe. Oder vielleicht doch? Man kann demzufolge auch nicht von einem Menschenschlag im Salzkammergut sprechen, sondern diese nur erfahren, in dem man sich selbst öffnet und zuhört. Dann klappt’s – vielleicht. Dann versteht man – ebenso vielleicht – auch den Ober-Seer, wie er in den Neunzigern die Musik seiner Heimat entdeckte.
am Open Air m großen acht Damen e d n e b e N ie rmine: spielen d 2. August noch viel mehr Te n e Air rr e und H , am Open am 23. Mai beim l va ti es -F li , im Ju Am Puch am 24. Mai ller Großstübig Air und der Mariaze est of B en n p vo O l en ta Ötz ahm bst. sowie im R our im Her Bergwelle ihrer eigenen Stad-T d n u Austria
Acht Seer Die beiden Frontfrauen-Stimmen Astrid Wirtenberger und Sassy Holzinger. Ober-Seer Fred Jaklitsch. Dietmar Kastowsky (Bass), Jürgen Leitner (Harmonika), Tom Eder (Gitarre), Mario Pecoraro (Keyboards), Wolfgang Luckner (Drums).
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Fotos: Klemens Fellner, Michael Malfer
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shortcut Gründungsmitglieder: Sassy Holzinger (Vocals) und Jürgen Leitner (Harmonika) sind seit 1996 mit dabei. Die Zloam: Im Winter Skiwiese, im Sommer Tenniszentrum. Malerisch gelegen oberhalb vom Grundlsee. Rauf kommt man beim Open Air nur zu Fuß. Shuttle für Gehbehinderte steht bereit.
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Bühne: Traktor war einmal. Heute ist die Bühne riesig, und die Show mit Rahmenprogramm bringt neben den Seern die DiscoLegenden Boney M., die Münchener Freiheit, Die Strassner Pascher und DIE3. Durchs Programm führt Klaus Eberhartinger.
Fred Jaklitsch auf Spurensuche Fred Jaklitsch. Ex-Lehrer. Musiker. Die Mutter spielt Zither, im Dorfwirtshaus werden Gstanzln gesungen und dazu das sogenannte „Paschen“ geübt. Was das ist? Auch nicht leicht zu erklären, aber Gstanzln sind so eine Art Ur-Alpenrap und Paschen steht für rhythmisches Klatschen. Die Volksmusik hat die Leute im Salzkammergut noch nie unberührt gelassen. Wohlgemerkt: wir sprechen von Volksmusik – und nicht von volkstümlicher Musik! Das ist ein großer Unterschied und wer Pascher als „volkstümlich“ bezeichnet, dem kann es leicht passieren, in einen ebensolchen mit der rechten und der linken Backe zu geraten. Jaklitsch, als EuroPop-Musiker mit der Band Joy in den
80ern erfolgreich, wandte sich den Spuren der musikalischen Wurzeln des Landes zu, woraus sich die Seer entwickeln sollten. Das Heimspiel übern Grundlsee Dahoam auf der Zloam. Dort oben, in diesem von Wald und Wiesen umgebenen Kessel, von den Einheimischen Zloam genannt, im Prospekt als „Zlaim“ beschrieben, wo man im Sommer, wenn es wirklich ganz leise ist, fast den Grundlsee rauschen hört, findet seit nunmehr 15 Jahren das Seer-Open-Air statt. Ein Mega-Event, der 20.000 bis 25.000 Fans anzieht. Wie alles ganz Große hat auch diese Geschichte einmal sehr klein begonnen. Im Winter kann man auf der Zloam Ski fahren. Ein Schlepplift, ein
Gasthaus. Klein, aber fein. Im Sommer wird auf der Zloam Tennis gespielt. 1998 hatte jemand die Idee, auf der Zloam eine Schneeparty zu organisieren. Musik, Glühwein, Après-Ski. Die Seer standen auf einem Traktor-Anhänger und ein Häuflein Aufrechter sprang in Skischuhen zur Musik und feierte bei Minusgraden. Heimgehen war nicht. Heute, 15 Jahre und zahlreiche Gold-, Platin- und andere Auszeichnungen später, hat sich vieles geändert … Aber nicht Grundlegendes. Die Bühne ist gewaltig gewachsen. Traktor war gestern. Und die Zuseherschaft hat sich vertausendfacht, aber was es damals wie heute gibt, das ist diese magische Brücke zwischen Publikum und Band, zwischen Musik und Gefühl. Es gibt kein „oben auf der Bühne“
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Der Grundlsee - das ist Idylle pur: Kein Wunder, dass hier „seer“ viele Menschen gern herkommen.
und „unten auf der Wiese“. Da sind alle immer irgendwie ein Ganzes, und dieses Ganze erlebt in einer Sommernacht im August diesen magischen Moment, der das „Seerische“ genannt wird und der sich schwer beschreiben lässt, vielmehr erlebt werden sollte. 15 Jahre Open Air. Damals eine kleine Party auf der Skiwiese, heute der größte Event der Region! Erfolg ist kein Perpetuum mobile Jaklitsch, der Ober-Seer war nie ein Mensch der lauten Worte. Eher in sich gekehrt, lässt er dann und wann auch die Geschichte der Band, seiner Band, Revue passieren. Es ist ja auch eine Menge geschehen in all den Jahren. Der Erfolg lässt manchmal fast eine unheimliche Dynamik erkennen. Angst? „Jede Dynamik schleift sich irgendwann ein. Aber Erfolg ist kein
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Perpetuum mobile.“ Gedanken wie diese sind ihm nicht fremd, und Nervosität stellt sich auch beim 15. Mal auf der Zloam immer noch ein: „Wenn man sich in Erinnerung ruft, was alles schiefgehen kann, wenn man sich auch bewusst ist, dass so viele Leute eigentlich nur wegen diesem Abend da sind …“, so der Seer-Fred und denkt an den Moment, wo zu Mitternacht alles vorbei ist. Das große Feuerwerk weit im Land zu sehen ist: „Da kommst von der Bühne runter, bist heilfroh, dass alles gut gegangen ist, und stehst da, die Last fällt dir von den Schultern und am Himmel passiert was Tolles. Das passt zu dieser Gefühlsebene und es ist ein ganz besonderer Moment. Genau da merkst du, der Abend ist gelungen!“ Das war jedes Jahr so und es wird auch dieses Jahr so sein. Dahoam auf der Zloam.
Legendäres Heimspiel Die Seer rocken und begeistern ihr Publikum.
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... und bei freiem Eintritt:
06.07.2014 NOUVELLE CUISINE & STADTKAPELLE TULLN
EARTH, WIND & FIRE ay Experience feat. Al McK 11.07.2014
„Brasslufthammer“
19.07.2014 WIR 4 „Fit und Hellwach“ - Tour 2014
01.08.2014 ANDY BAUM, CHRISTIAN BECKER & BAND Konzert
09.08.2014 BIRGIT DENK & DIE NOVAKS „Ich wünsch mir zum Geburtstag einen Vorderzahn“
JAMIE CULLUM ur & Band „Momentum“ To 26.07.2014
16.08.2014 PASIÓN DE BUENA VISTA „Legends of Cuban Music“
23.08.2014 KINDERTHEATER PIPIFAX „Die kleine Raupe Nimmersatt“
30.08.2014 DAS GROSSE FEUERWERK zur GARTENBAUMESSE TULLN
HANS SÖLLNER & Bayaman‘Sissdem 02.08.2014
mit THE MEATBALLS & THE SOLOMONS
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!ticket fun&action
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Eine Nacht mit …
The Beth Edges … … sind Tobias (git, voc), Andreas (git), David (dr), Flo (bass) nnt … wurden nach Tobias’ erster Liebe bena … wurden 2007 gegründet … kennen einander schon ewig … sind zu Recht eine „The“-Band
David
Tobias
Andreas
Flo termine 28. März ppc, Graz 29. März Becks, Zwettl/Rodl 19. April Wurmfestival, Neumarkt am Hausruck 11. Mai Rockhouse, St. Pölten
The Beth Edges Wir starten in einem kleinen Wiener Lokal in Neubau. Der Wirt – ein Wiener Original, optisch der Weihnachtsmann im Jeanshemd. Wir stellen uns vor, erfahren, dass drei der Jungs aus Oberösterreich sind, einer aus Niederösterreich – aber trotzdem dazugehört. Das Lieblingsessen von David sind Spaghetti Bolognese. Und das am besten jeden Abend. Eine weitere Frage tut sich auf: Ist Running Sushi eigentlich eine Lieblingsspeise? Oder müsste man das vielleicht präzisieren, so wie Flo, der sein Pariser Schnitzel mal schnell in ein California Maki umwandelt. Es werden einige Fragen in Stammbuchmanier be-
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Begleit-Service: Eine neue Abendserie aus der !ticket-Redaktion zeigt das Künstlerleben in seiner alltäglichen Form. TEXT: PETRA ALBRECHT
antwortet und es stellt sich heraus, dass es dann doch schwierig ist, nur einen Satz zu finden, den man immer schon mal sagen wollte. Andreas sagt beispielsweise eh immer, was er sagen will und Tobias findet Roland Düringers „Is ja eh wurscht, oder?“ großartig, weil manche Dinge einfach wirklich wurscht sind. Beim Lieblingsgetränk sind sich die meisten einig: etwas, das ein paar Prozentchen beinhaltet. Dementsprechend starten wir mit der ersten Runde, Prost!
21:00 Uhr Runde zwei. Ich bekomme einen Einblick in die Tischtennis-Geschichten der Band. Da gibt es unglaublich viele. Als e Beth Edges ihr gleichnamiges Album in Ebensee „at the Ranch“ eingespielt haben, wurden einfach alle Entscheidungen im Tischtennis gefällt. Nicht nur musikalischer Natur, da ging es vor allem um Hausarbeit und andere Challenges. David musste beispielsweise nach
Fotos: Perdurabo Film / Anthony Jacobson
20:00 Uhr
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einem verlorenen Turnier zehn Sekunden im bitterkalten Traunsee ausharren. Und weil die Jungs anscheinend auf Spielen stehen, starten wir ein Trinkspiel. „Ding-Ding-Bottle.“ Jede 5, jede Zahl die durch 5 teilbar ist und in der 5 vorkommt, ist einfach Ding-Ding. Mit 7 verhält es sich ebenso – die Zahl ist „Bottle“. Durchzuzählen bis Ding-Ding-Bottle, also 35, wurde nicht erreicht. Es wird weiter geübt. Zwischenzeitlich geht es natürlich auch um das Hauptthema Musik. Ist die Bezeichnung Austropop eigentlich als diffamierend zu betrachten? Reicht sie nur von Fendrich bis Danzer? Müsste nicht jegliche Populärmusik aus heimischen Gefilden als Austropop bezeichnet werden? Sind e Beth Edges eigentlich Austropop (neeeeiiiinnnn!)? Und warum gibt es in Österreich eigentlich so viel musikalischen Neid?
22:00 Uhr Pause am Würstelstand. Käsekrainer ist einfach das Beste überhaupt! Finden alle bis auf Tobias, der sich lieber eine gemeine Frankfurter in ein Hotdog-Brot packen lässt. Gut vorbereitet, wie die Band nun mal ist, hat man auch Plakate dabei, die (natürlich nur legal) auch gleich aufgehängt werden. Man schlendert inmitten von Boboville weiter, ist froh über etwas Festes im Magen und begibt sich frohen Mutes in das nächste Lokal.
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22:30 Uhr Unsagbar – so der Name der Wiener Piratenbar, der auch Omen ist. Unsere letzte Station des Abends. Jetzt folgt Gluck-Gluck. Dies bezeichnet die Art, einen allseits beliebten Kräuterschnaps zu konsumieren – Flasche zwischen die Zähne, Ohren zuhalten – gluck-gluck. Redakteurin und Kameramann lassen
diese Runde aus. Die Diskussionen werden heißen – man überlegt sich in der Runde, welche Bands man auf den Tod nicht ausstehen kann. Interessanterweise sind etliche Übereinstimmungen vorhanden. Nach minutenlangem Bandbashing, das auch Redakteurin, Kameraman und Promoterin nicht ausließen, einigte man sich dann aber unisono, dass man eigentlich keine Band so richtig hasst und großen Respekt vor musikalischer Leistung hat.
Stärkung muss sein! Was gibt es Besseres, als ein Würstel zu späterer Stunde? Nichts? Eben!
23:30 Uhr Noch immer ist alles unsagbar. Nun kommt die Frage: „Was treibt euch eigentlich immer weiter an, Musik zu machen?“ Während Andreas davon spricht, dass er einfach Musik machen muss, erkennt auch Tobias eine gewisse Sucht und einen Trieb dahinter. Flo hat einen sportlichen Ansatz und vergleicht das Gefühl, Musik zu machen mit diesem, einen Tiefschneehang auf seinem Snowboard hinunterzurasen – man denkt nicht über andere Dinge nach, man ist genau im Moment, und das kann man mit Musik vergleichen. Abgeschlossen wird dieser interessante, bereichernde und vor allem auch sehr lustige Abend mit einer wunderschönen Allegorie, die David noch zu später Stunde hinzaubert: „Wenn man beim Sport bleibt – ich stell mir da einen Viererbob vor. Jeder weiß genau, wo er anziehen muss, wie er sich drehen muss, wo er Gewicht verlagern muss, damit der Bob in der Bahn bleibt. So verhält es sich auch bei uns – jeder Einzelne trägt zum Erfolg bei. Beim aktuellen Album hat jeder genau geNoch nicht wusst, was er tun genug bekommen? Anthony Jacobson von muss. So sind wir Perdurabo Film hat die dann auch geNacht auf Video festgemeinsam ins Ziel halten. Weiterlesen gefahren.“ und -sehen auf: www.ticketmagazin.com
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Der Tanz ist die flüchtigste aller Künste! Doch der Mensch tanzt seit der Urzeit, findet immer wieder neue Formen und bewahrt dabei auch viele Traditionen.
Schwäne Für viele sind die Schwäne in „Schwanensee“ der Inbegriff des klassischen Balletts.
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Fotos: Getty Images
TEXT: PAUL M. DELAVOS
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s ist ein ursprüngliches Bedürfnis des Menschen, sich zu bewegen; fast ist man versucht zu sagen, dass der Tanz ein biologisches Bedürfnis ist. In allen Kulturen wurde und wird getanzt: alleine oder in Gruppen, nach überlieferten Choreografien oder auch mit neuen Ideen. Auch wenn immer wieder Kirche und politische Machthaber versucht haben, den Tanz zu unterdrücken, so ist es doch nie gelungen. Denn Tanz ist nicht nur schön zum Anschauen oder zum Ausführen, sondern kann auch politische Aussagen haben. Man denke nur an die Entstehung des modernen Tanzes zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die einher ging mit der Emanzipation der Frau und der Befreiung des Körpers. Unzählige Formen Jeder Mensch denkt bei Tanz an etwas anderes, und das ist auch gut so! Denn der Tanz ist so vielfältig wie die Menschheit. Die einen denken an Schwäne in weißen Tutus wie in „Schwanensee“, andere an Tanzfilme wie „Saturday Night Fever“ oder „Dance With Me“. Wieder andere sind begeistert von den alten Musicalfilmen mit wunderbaren Tanzszenen, choreografiert und gefilmt von Busby Berkely, denken an Ginger Rogers, Gene Kelly und Fred Astaire, oder sie sind vom Breakdance begeistert. Sie merken
schon, es gibt wirklich unzählige tänzerische Ausdrucksformen. Und mittlerweile vermischen sich einzelne Tanzstile immer stärker untereinander: Breakdancer treten in „Red Bull Flying Bach“ zu klassischer Musik auf, klassisch trainierte TänzerInnen tanzen in „Rock the Ballet“ zu aktuellen Popsongs, oder das Staatsballett Berlin kooperiert mit zeitgenössischen elektronischen Komponisten und zeigt zeitgenössische Choreografien in der Halle am Berghain, einem Technoclub in Berlin. Und die alten, oftmals als verstaubt geltenden Ballett-Klassiker wie „Schwanensee“ oder „Dornröschen“ werden als „Swan Lake Reloaded“ von Fredrik Rydman oder als „Sleeping Beauty – A Gothic Novel“ von Matthew Bourne neu interpretiert.
termine Tanzinteressiert? „TanzTage“, Posthof Linz: noch bis 30. April „Red Bull BC One Cypher Austria 2014“, Österreich-Vorentscheidung für das „Red Bull BC One“, Semperdepot Wien, 12. April 2014 „Bailando – Das Tanzmusical“ tourt bis 30. April durch Österreich „Dirty Dancing – Das Original Live on Tour“, Wiener Stadthalle, Halle F: 23. September bis 26. Oktober
Tanzen wie im Film Mit dem Aufkommen von Musikvideos wurde auch das VideoclipDancing in vielen Tanzstudios populär. Man wollte die neuesten Moves von Michael Jackson, Madonna oder Beyoncé selbst können. Wobei, bei Beyoncé sollte man aufpassen: im Musikvideo
Edgar Degas Er hielt in unzähligen Bildern die Arbeit der Balletttänzerinnen an der Pariser Oper fest.
wussten sie, dass …
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es bereits in der Steinzeit Felsenbilder von Tanzenden gab? Diese wurden im 19. Jahrhundert in steinzeitlichen Höhlen in Frankreich gefunden.
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Tanz bereits in der Bibel vor•kommt? So heißt es z. B. im Psalm 30, 12 „Da hast du mein Klagen in Tanzen verwandelt“ und im Buch Kohelet 3 „Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: … eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz“.
das klassische Ballett, wie wir es •heute kennen, seinen Ursprung im
Die Unterstufe hat am Vormittag Schule und am Nachmittag Tanz, die Oberstufe umgekehrt.
höfischen Tanz des 16. Jahrhunderts in Frankreich hat. 1661 gründete Ludder Wiener Walzer ursprünglich als wig XIV die Académie Royale de unanständig galt? Denn zum ersten Danse, deshalb ist die Sprache des Mal tanzten Paare einander zugeBalletts nach wie vor Französisch. wandt und mit Körperkontakt. SchülerInnen der Ballett-Akademie der Film den Tanz auch auf der der Wiener Staatsoper und der TanzBühne beeinflusst hat? Sowohl bei abteilung an der Konservatorium der Kreation von neuen Stücken als Wien Privatuniversität den „Ballettauch für die Weitergabe von Choreozweig“ am BG & BRG Wien 3 (HIB) grafien. Boerhaavegasse besuchen können?
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in Wien Europas größtes Tanzfestival •stattfindet? ImPulsTanz findet heuer von 17. Juli bis 17. August zum mittlerweile 31. Mal statt. Neben den Vorstellungen gibt es in zahlreichen Workshops die Möglichkeit, sich selbst zu bewegen: egal ob Anfänger oder Profi, jung oder alt oder mit eingeschränkten körperlichen Bedürfnissen. die Kinoketten Cineplexx und UCI •Live-Übertragungen aktueller Ballettproduktionen u. a. vom Royal Ballet London oder vom Bolschoi-Ballett zeigen?
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MUNDPROPAGANDA Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. (ar, pa, sb)
GEWINN SPIEL
!ticket verlost 1 x 2 Karten für Red Bull One Cypher Breakdance Weitere Infos unter: www.ticketmagazin.com
Mike Oldfield – Man On The Rocks Oldfield, die Anti-New-Age-Abteilung, fährt zu grüblerischen Gedanken eine gigantische Besetzung auf.
Gotthard – Bang! Hardrock in Oldschool-Manier aus der Schweiz! „Bang!“ ist hierfür genau die richtige Bezeichnung.
Automat – Automat Ein Sammelsurium der besten deutschen Industrial-Musiker tat sich zusammen und schuf dieses Epos.
Ezio – Adam And The Snake Rhythmus pur, Lyrics, die zum Nachdenken und Schmunzeln gleichermaßen anregen,hoch poetisch ebenso.
Wallis Bird – Architect Die irische Singer-Songwriterin pfeift auf alle Genregrenzen und lässt sich auf ein Pantscherl mit Elektro ein.
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Breakdance Verdrehte Körper im Kopfstand sind ein wichtiges Element beim Breakdance.
zu „Countdown“ zitierte sie nicht nur Choreografie, sondern auch Kostüm, Setting und Lichteinstellungen von „Rosas danst Rosas“, ein Stück der belgischen Choreografin Anne Teresa de Keersmaeker, das als ein Meilenstein in der Geschichtsschreibung des zeitgenössischen Tanzes gilt. Im letzten Jahrzehnt erlebte der Bollywood-Film bei uns einen wahren Aufschwung und somit auch Bollywood-Dancing. Tanz ist Hochleistungssport Auch wenn Tanz immer so leicht aussieht, so steckt harte Arbeit dahinter. Wer es wirklich zu etwas bringen will – egal ob im klassischen Ballett, zeitgenössischen Tanz, Gesellschaftstanz oder Streetdance – trainiert täglich unzählige Stunden. Und wie in jeder Sportart, gibt es auch im Tanz Wettbewerbe: für klassische BallettänzerInnen ist einer der berühmtesten der „Prix de Lausanne“, der 1973 ins Leben gerufen wurde, im Gesellschaftstanz geht es bis zur Weltmeisterschaft und mit „Red Bull BC One“ gibt es seit 2004 den weltweit größten 1on1 Breakdance-Battle.
dvd-tipp A History Of Dance On Screen Reiner E. Moritz entwirft in seiner 90-minütigen Dokumentation „A History Of Dance On Screen“ (Arthaus Musik) einen spannenden Überblick, wie Tanz und Film sich gegenseitig beeinflusst haben. Dabei geht er auch der Frage nach, wie die Kamera den Blick des Zuschauers lenken kann oder Blickwinkel ermöglicht, die im Theater so nicht möglich sind. Unbekannte Archivaufnahmen machen diesen Film zu einem wahren Schatzkästchen für jeden, der sich für Tanz interessiert, und auch der Tanzexperte erlebt so manche Überraschung. Einziger Wermutstropfen: Man wünscht sich viel mehr und viel längere Tanzsequenzen, am besten wäre eine ganze Filmreihe zu diesem Thema.
buch-tipp Das ist Tanz Gedacht ist „Das ist Tanz!“ (Dorling Kindersley) für Kinder ab 10 Jahren, doch auch Erwachsene finden hier viele spannende Information, was Tanz alles sein kann. Man begibt sich in unterschiedliche Länder, lernt die unterschiedlichsten Tanzstile von traditionell über klassisch, von Volkstänzen zu Breakdance kennen. Dazu werden Ballettklassiker, aber auch zeitgenössische Stücke, ChoreografInnen und TänzerInnen vorgestellt. Eine spannende, kurzweilige Einführung in die Welt des Tanzes, die nichts ausschließt und v. a. auch durch die vielen Bilder besticht.
WATCH IT OR GOETHE HELL.
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DIE 17. STAFFEL – JETZT AUF DEUTSCH IM LAND DER DICHTER UND DENKER
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!ticket live
Königliche Audienz Nach dreijähriger Abstinenz stellten Kings of Leon 2013 wieder einen musikalischen Leckerbissen bereit: Heuer präsentieren sie das Album „Mechanical Bull“ live in Wiesen.
Fotos: Dan Winters
TEXT: CHRISTOPH GÜTL
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an nehme die starke Stimme von Frontmann Caleb Followill, welche im Gedächtnis hängen bleibt, und mische diese zusammen mit der leidenschaftlichen Spielweise seiner beiden Brüder Jared und Nathan. Dazu gibt man noch die kreativen Ideen an der Gitarre von Cousin Matthew, und fertig ist das Quartett, über das die ganze Welt spätestens seit 2008 spricht. Ganz klar, die Rede ist von den Kings Of Leon.
Der dreiköpfige Nachwuchs des Wanderpredigers Ivan Léon Followill gründete zusammen mit seinem Cousin die Band im Jahre 2000 im musikalisch geschichtsträchtigen Nashville, Tennessee. Stark gleich zu Beginn Bereits 2003 legte man mit dem Debüt „Youth And Young Manhood“ einen fulminanten Start hin und spielte sogleich eine Tournee im Vorprogramm von U2. Den richtigen Durchbruch erlebte die Band 2008 mit Album Nr. 4 „Only By The Night“, wo die Hits „Sex On Fire“ und „Use Somebody“ enthalten sind. Einige Tourneen und umjubelte Festivalauftritte später schob man 2010 mit „Come Around Sundown“ frische Kohlen ins Feuer und untermauerte den Platz im Musikolymp damit endgültig. Das Erfolgsrezept der Band: Songs, die voll von Energie und Eigenständigkeit sind, dabei aber nicht langweilig werden. Auch heuer wieder da Nach ihrem starkem und großartigen Auftritt als dritter Headliner der Blue Stage am letzten Tag des Nova Rock Festivals 2013 beehren uns die Amerikaner am 11. Juni 2014 wieder im Burgenland. Diesmal auf dem legendären Festivalgelände in Wiesen inklusive ihrer 2013 erschienen neuen Platte „Mechanical Bull“, die gleich in
der ersten Woche auf Platz zwei der Österreichischen Album-Charts eingestiegen ist. Neben einer großartigen Bühnenshow voll von Lichteffekten, Visuals und anderen Überraschungen überzeugen die Kings natürlich mit ihren großartigen Songs, die zum einen rocken und zum anderen für „KuschelAtmosphäre“ sorgen. Egal ob Frau oder Mann, mit der Musik der Familie Followill werden beide Geschlechter glücklich!
shortcut Gegründet 2000 in Nashville, Tennessee. Seit 2003 sechs Alben veröffentlicht. Album Nr. fünf, „Come Around Sundown“, hielt sich Österreich über 19 Wochen auf Platz 1 in den Charts. Im Aktuellen Video zu „Beautiful War“ spielt Schauspieler Garrett Hedlund mit.
termin 11. Juni Ottakringer Arena, Wiesen
Mechanical Bull Gibt es auch in der De-luxe-Version zu erwerben. Hier gibt es gleich 2 Songs mehr zu hören!
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5Asse !ticket live
im Ärmel
Nach 17 Jahren Bandgeschichte haben sich Garish längst als heimische Indie-Institution etabliert. Mit ihrem sechsten Album zeigen sie, dass sie trotzdem noch den einen oder anderen „Trumpf“ in der Hand haben. TEXT: GREGOR KRENKER
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er Weg vom ,Newcomer‘ zum ,alten Hasen‘ war ein bemerkenswert kurzer“, meint omas Jarmer, Sänger von Garish. „Wir waren richtig jung, als alles begonnen hat, und sind deswegen jetzt keine alten Säcke.“ Mit „richtig jung“ meint er die Tatsache, dass die fünf Gründungsmitglieder, die auch heute noch dabei sind, noch Teenager waren, als sie um die Jahrtausendwende musikalisch in ganz Österreich beeindrucken duren. Etabliert waren Garish sehr schnell. Kein Grund für die Burgenländer Band, sich auf die faule Haut zu legen. Eher das Gegenteil ist der Fall: Sie haben bis heute sechs Alben veröffentlicht, nebenbei
garish live n
27. März: Cinema Paradiso, St. Pölte 28. März: Spielboden, Dornbirn 29. März: Posthof, Linz 3. April: ARGEkultur, Salzburg 4. April: Kino, Ebensee 5. April: Ballhaus, Klagenfurt 9. April: PPC, Graz 10. April: WUK, Wien 18. Juni: Burgsommer, Hall 11. Juli. Harvest Of Art, Wiesen
termine ern Nicht nur Garish sind auf Tour, sond ische reich öster re ande e auch einig Künstler, die wir empfehlen dürfen. en Im Wiener B72 steht der April ganz im Zeich er Wien der ntiert präse 4. Am . Musik heimischer AlRapper N.I.K.O. sein frisch erscheinendes “. Zwei bum „Zwischen Asphalt und Milchstraße nTage später, am 6. April, kommen die Burge ihren mit insam geme alls Over The länder andere Landsmännern NA15, die der eine oder vielleicht von der Puls4-Sendung „Herz von dem 7. Österreich“ kennt. Am nächsten Abend, starter Durch und omer Newc die en komm April, B72. ins en Kärnt und urg Solarjet aus Salzb aus Singer-Songwriter und „Sinner Man“ Effi für ihn Graz kommt am 20. April. Dabei bleibt’s erg nicht, davor ist er nämlich am 12. in Hartb t am zu sehen und zwei Mal (schon ausverkauf April 18. und 19.) in der Grazer Scherbe. Am 24. den gibt’s im B72 ein paar Reggae-Tunes von steirischen Tschebberwooky. mit Julian Le Play ist den ganzen April lang Österneuem Album „Melodrom“ auf Tour – in Innsreich in Klagenfurt, Salzburg, Linz, Graz, t3-Fee . sehen zu n Pölte St. und Wien , bruck solo Smaller-Frontmann Markus Smaller ist auf Tour: 5. April im Grazer Bang Bang Club, keller 11. im Weekender Innsbruck, 12. im Urban Mai 11. und ch Hasla in TUK im 20. urg, in Salzb im Wiener B72.
Thomas Jarmer Christoph Jarmer
K Julian Schneeberger
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Fotos: beigestellt
MUNDPROPAGANDA hatte jedes der Mitglieder noch Nebenprojekte, die nicht minder erfolgreich waren. Schlagzeuger Markus Perner zum Beispiel bedient die Sticks auch für die Band von ees Uhlmann, omas Jarmer engagiert sich als Filmmusik-Komponist, sein Bruder Christoph kreierte seine eigene Band Esteban’s, Julian Schneeberger wurde auch durch Auf Pomali und Bo Candy & His Broken Hearts bekannt, und Bassist Kurth Grath zeigt seine Kontrabass-Künste beim Eisenstädter Haydnorchester. „Die Combo ist für jeden Einzelnen Ausgangspunkt für viele Aktivitäten abseits davon“, erzählt omas Jarmer im Interview mit
Kurth Grath Markus Perner
!ticket. „All diese Projekte sind vor allem auch gutes Kontrastprogramm, um die internen Konstellationen aufzufrischen.“ Das Ende? Man sieht, dass jeder Einzelne musikalisch alle Hände voll zu tun hat. Grund genug für Fans, mit einer Auflösung zu rechnen. Denn nach „Wenn dir das meine Liebe nicht beweist“ aus dem Jahr 2010 und der darauffolgenden Tour wurde es ruhig um Garish. Doch sie trumpfen vier Jahre später eher unerwartet mit einer ihrer stärksten Platten auf und steigen direkt auf Platz 18 der österreichischen Albumcharts ein. Die Mitglieder haben wieder zueinandergefunden, und zwar nicht nur auf persönlicher, sondern vielmehr auf musikalischer Ebene, wie es eindeutig auf „Trumpf “ zu hören ist. Keine Harmonie Auf persönlicher Ebene haben Garish eine interessante Konstellation. Sie selbst sprechen von einem „Wanderpokal“, wenn es darum geht, wer das „Arschloch“ in der Band ist. „Harmonie ist definitiv kein Antrieb für uns“, lautet die Devise. Genauso mürrisch, wie sie ihre Band-Atmosphäre beschreiben, ist „Trumpf “ anzuhören. omas Jarmers Texte sind so metaphernreich und verschlüsselt wie immer. Wahrscheinlich braucht man auch als Fan zwei Durchläufe, um Gefallen und besonders Verständnis zu finden. Doch dann entfaltet sich das Kunstwerk vor den Augen – oder besser gesagt den Ohren – des Hörers. Typische Pop-Arrangements werden zugunsten der Songs fallen gelassen, genau so ist es mit dem ständigen Einsatz aller Instrumente: Wenn es nicht reinpasst, bleibt das eine oder andere Instrument fern. Stattdessen werden fünf Stimmen effektvoll eingesetzt. Das Ergebnis ist ein rundes musikalisches Werk, das Anerkennung verdient hat. Ein „alter Hase“ zu sein, ist nichts Schlimmes, besonders nicht, wenn man mit der Erfahrung aurumpfen kann, wie es Garish mit ihrem sechsten Album tun.
Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. (ar, pa, sb)
Aber das Leben lebt – Figures Wenn man Leben und Sterben ernst nimmt, dann steht ein lapidares „Figures!“ wohl am Ende jedes Satzes.
Fuzzman & The Singin Rebels – s/t Mötleys Doktor Feelgood war gestern, hier hört man einen Feel-better-Medizinmann – im Anarchoschlagerstyle.
Freud – Yesterday, Today, Tomorrow Wir schreiben 2014 und dennoch hören wir Poprock im CBGBs der 1970er.
Depeche Ambros – Musik für die Massen Gahan austro oder Ambros synthie? Auf die Idee muss man kommen!
Mauracher – Let’s Communicate Maurachers neues Werk fühlt sich an wie eine Galaxie, in der es nur Synthies und verträumte Melodien gibt.
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!ticket highlights
April Rüdiger Hoffmann
Aprikosenmarmelade Die heutige Zeit ist immens schnelllebig. Stress, Stress, Stress. Alles passiert am besten schon vorgestern, wir haben doch keine Zeit, hast du dieses schon, hast du jenes schon? Da ist Rüdiger Hoffmann die perfekte Abwechslung zum Runterkommen, beim Marmeladekochen hudelt man ja bekanntlich auch nicht.
6. April,Ybbs, 7. April, Salzburg, 8. April, Wien
Judith Holofernes
arpen C d r a w o H
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Viel zu lang gewartet „Auf Tour zu gehen ist meine Berufung. Auf der Bühne zu stehen und jeden Abend aufs Neue einen Weg zu finden, die totale Aufmerksamkeit zu erlangen, ist mein Ziel. Das Publikum über zwei Stunden voll Spannung, Melancholie und Spaß zu führen, ist meine Herausforderung. Genauso wie ein Sportsmann es liebt!“, erzählt Howard Carpendale. 2014 geht die Karriere des Mannes aus Südafrika in ihr 45. Jahr, und die Fans, die bleiben Howie stets treu ergeben.
DJ Bobo World Reloaded Wir begeben uns auf eine Zeitreise. Zurück in die 90er, als die Jeans noch weit und stonewashed waren und der Eurodance so richtig auflebte. Diejenigen unter uns, die damals gerade „richtig jung“ (nicht zu alt, aber schon geboren) waren, können sich doch sicherlich noch daran erinnern, zu „There’s A Party“ geschwitzt zu haben. Part-ey reloaded!
Ein leichtes Schwert Wir Sind Helden machen (schon lange) Pause. Macht aber nix, denn ihre gute Judith macht keine. Viel mehr noch: „Im Verlauf eines traumhaften Sommers“, so heißt es, hat sie in „kleinster, aber wummsiger Besetzung“ einen Haufen Lieder aufgenommen, die da unter dem Titel „Ein leichtes Schwert“ kredenzt werden. Und die sollen „unerzogen und ungekämmt“ sein. Die hat ne Meise, die Judith! 9. April, Wien, 10. April, Graz
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19. April, Gasometer Wien
Fotos: Det Kempke, Gregor Hohenberg, Howard Carpendale, FMService, Universal Music, Richard Dumas, beigestellt
8. April, Linz, 9. April, Wien
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Hans Theessink Birthday Bash Konsequent feiert Hans Theessink seit einigen Jahren den Geburtstag in seinem zweiten Wiener Wohnzimmer, dem Metropol, mit einem opulenten, zweitägigen Birthday Bash. Geladen sind illustre Gäste wie Terry Evans und die Dubliners sowie Schiffkowitz (STS), die CD vom 65. Geburtstag ist als perfekte Einstimmung auch soeben erschienen. Happy Birthday! Geburtstag wird am 4. und 5. April im Wiener Metropol gefeiert
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Ö3 Konzert Für Jan Delay, Botschafter des „Recordstore-Day 2014“, ist der Panda die Zukunft vom Deutsch-Rap. Und für einen Körperreinigungsmittelhersteller ist das Bärlibär nun auch Testimonial, und zwar für die neue Kampagne #liegenbleiben für den Frieden: „Wieso liegt hier Cro rum und warum hat er eine Maske auf?“
25. April, Podersdorf am See, Mai, Tomorrow Festival
Salif Keita
Samy Deluxe
La Difference Das westafrikanische Mali beheimatet zahlreiche berühmte Künstlernamen der Weltmusik, und Salif Keïta, als Albino geborener Nachfahre des legendären Kriegerkönigs Sundiata Keïta, ist nicht nur einer der bekanntesten Sänger und Songschreiber afrikanischer Popmusik, sondern auch musikalischer „Botschafter“ dieses zuletzt von einer schweren politischen Krise heimgesuchten Landes. Er hat eine goldene Stimme, das ist Weltmusik mit Ausdruck und Emotion!
Männlich Am 21. März wurde Samys musikalische Frage nach der „Männlichkeit“ veröffentlicht – eine rhetorische Frage, denn die Antwort war die Scheibe selbst: Entgegen dem üblichen RapGehabe versteht Samy es, die Zwischentöne des Y-Chromosoms zu beleuchten und sich nicht beim üblichen Bitch-and-Tits-Gehabe aufzuhalten!
5. April, Festspielhaus St. Pölten
28. April, Graz, 29. April, Wien
Max Raabe
Für Frauen ist das kein Problem Zum Schluss „Küssen kann man nicht alleine“ kamen Annette Humpe und Max Raabe 2011. Das geklärt, blieb man halt zusammen, Max bewunderte rasch Annette dafür, stets alle Dinge auf einmal erledigen zu können. Dabei kann er (mit der Hilfe seines Palastorchesters) auch vieles gleichzeitig: Witz, Verstand und Stichelei!
special Dinnerpackages verfügbar!
April, Graz, Wien, Linz
Weitere Infos unter
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Jazzt do it! Es ist aus Wien, aber auch aus der Welt des Jazz nicht mehr wegzudenken: das 1991 von Fritz Thom gegründete Jazz Fest Wien. Hier geben sich Jahr für Jahr internationale Stars die Klinke in die Hand – und 2014 macht da keine Ausnahme. TEXT: PAUL M. DELAVOS
termine Soul Revue feat. 1. Juli: The Daptone Super gs + Charles -Kin Dap The & s Jone ron Sha + Antibalas res inai aord Extr his Bradley and tsoper Staa ner Wie 3, + The Sugarman er tsop 2. Juli: Buika, Wiener Staa Malia & Band, Porgy & Bess tsoper 3. Juli: Al Jarreau, Wiener Staa Staatsoper ner Wie , hers Brot 6. Juli: The Isley er tsop Staa ner 7. Juli: Natalie Cole, Wie & Bess y Porg ire, mus Akin rose Amb Rathaus/ArkaHarri Stojka – India Express, denhof pers | Preser8. Juli: Dr. John & The Nite Trip adenhof /Ark aus Rath d, Ban Jazz Hall on vati , Porgy & Bess Melissa Aldana & Crash Trio
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ereits zum 24. Mal treffen sich beim Jazz Fest Wien die internationalen Größen des Jazz, aber auch Newcomer und österreichische KünstlerInnen. Wie gewohnt, jagt von 30. Juni bis 8. Juli ein Höhepunkt den anderen, erklingen in der Wiener Staatsoper wieder keine klassischen Opernarien; auch der Arkadenhof des Wiener Rathauses sowie das Porgy & Bess werden bespielt. Bei dem hochkarätigen Programm ist es schwierig, einen Überblick zu schreiben, aber
es soll doch versucht werden. Nicht den Anfang im Konzertreigen, aber den Anfang in diesem Überblick macht Buika. Denn der Schreiber dieser Zeilen durfte kürzlich ein Konzert von ihr erleben und war begeistert. Nicht nur von ihrer Ausstrahlung und Stimme, sondern auch davon, dass sie live nicht nach einer Setlist vorgeht, sondern spontan entscheidet, welcher Song als nächster kommt. Das mischt sie gekonnt mit Erzählungen aus ihrem Leben oder zu den Songs, und so entsteht
Fotos: Jazz Fest Wien Archive, Wolfgang Gonaus, Autumn De Wilde
Ambrose Akinmusire Er gehört zur vielversprechenden Generation junger Jazzmusiker.
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Melissa Aldana Bei ihr liegt das Saxofonspiel in der Familie.
Al Jarreau Er nimmt das Publikum mit auf eine berauschende Reise in die Welt des Klanges.
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Natalie Cole Sie hat das Talent von ihrem Vater Nat King Cole geerbt.
eine ganze besondere Atmosphäre. Mit Al Jarreau ist einer der größten Stilisten des Jazz- und R&B-Gesangs ebenfalls in der Wiener Staatsoper zu Gast. Mit seiner Stimme imitiert er Töne und Geräusche aller möglichen Instrumente. In den letzten Jahren wendete er sich verstärkt dem Soul zu. Natalie Cole wurde für ihr 1991 erschienenes Album „Unforgettable … With Love“, das voll mit Jazzstandards ist, mit 6 Grammys ausgezeichnet; zuletzt erschien „Natalie Cole en Español“. Egal ob die Balladen jazzig, folkig oder soulig sind, begeistert sie immer mit ihrer samtigen Stimme voll von existenzieller Dramatik. Seit Jahrzehnten erfreut Harri Stojka mit seiner großen musikalischen Vielseitigkeit die Fans von Rock, Brasil, Blues, Jazz und Gypsy-Swing. 2013 wurde ihm von der damaligen Kulturministerin Claudia Schmied das „Goldene Ehren-
zeichen der Republik Österreich“ überreicht. Sein aktuellstes Album „India Express“ gibt auch dem aktuellen Konzertprogramm den Namen. Der junge Trompeter Ambrose Akinmusire, 1982 in Oakland geboren, nimmt die ZuhörerInnen mit auf eine emotionale Hochschaubahnfahrt. Die aufstrebende Saxofonistin und Gewinnerin der Thelonious Monk Saxophone Competition 2013, Melissa Aldana, setzt gemeinsam mit ihrer Band The Crash Trio die Traditionslinie des klassischen Jazz fort. Beide sind VertreterInnen der jungen Generation, die bereits Anspruch auf die Jazz-Geschichte erheben. Dem Retrosoul wird bei The Daptone Super Soul Revue feat. Sharon Jones & The Dap-Kings + Charles Bradley and his Extraordinaires + Antibalas + The Sugarman 3 gehuldigt. Das Label Daptone ist auf Soul und Funk der 1960und 1970-Jahre spezialisiert. Bereits seit 1956 sind The Isely Brothers im Geschäft: die Vokalgruppe zählt zu den großen Namen im Soul und konnte sich trotz zahlreicher Stilveränderungen immer erfolgreich behaupten. Sie sind zum ersten Mal in Österreich zu Gast.
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Die Rückkehr der Wellenreiter In den 80er-Jahren dominierte die Neue Deutsche Welle die Hitparaden. Manche Stars von gestern gibt’s heute wieder. Wie Minisex, die jetzt zum Comeback antreten. TEXT: ALEXANDER HAIDE interview
Werden die alten Hits jetzt auch mit dem neuen Sound versetzt? Rudi: Nee. Wenn wir in der Folge große Konzerte geben, werden wir das alte Material in das neue Konzept integrieren. Das wird’s weitergeben, natürlich. Kinder die man liebt, wird man nicht auf Diät setzen. Der neue Sound wird mitschwingen, aber man wird die Lieder erleben, so, wie man sie gerne hört. Ist Minisex 2014 ein Hobby-Projekt oder soll bzw. kann es wieder zum Hauptberuf werden? Rudi: Hobby ist es keines! Es ist ein sehr professionelles Unterfangen und es kann daraus auch mehr werden, aber ich hab da keinen Stress damit. Ich bin da völlig gelassen. Das Ziel war, etwas zu schaffen, was uns selbst gefällt, und das haben wir erreicht. Die bisherigen Reaktionen haben das bewiesen. Wir stehen auch unter keinem ökonomischen Druck.
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Minisex Comeback nach beinahe 25 Jahren mit neuem Elektro-Sound, die alten Hits bleiben erkennbar.
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inisex waren in den frühen Achtzigern vier Jahre lang die angesagteste Band des Landes, doch dann glitten die Mannen langsam in Richtung Fade-out. Genauso schleichend wie das Aus 1990 kam, machte sich die Combo 2009 zum Comeback auf, Mitte März lag dann auch das neue Album „Reduziert“ vor – mit „neuem Sound“! Nostalgische Klassentreffen in Sachen NDW stehen jedoch nicht auf dem Programm – obwohl gerade in deutschen Landen die alten Haudegen
noch immer Erfolge feiern: An der Spitze natürlich das 80er-Jahre-Fräuleinwunder Nena, die nun ihr Castingstudio verlässt und – hoffentlich mit neuem Album im Gepäck – wieder auf Tour geht. „Hurra, hurra die Schule brennt“ war der Schlachtruf einer ganzen SchülerGeneration, mit dem Extrabreit 1981 die Charts eroberten. 33 Jahre später sind von der Originalbesetzung noch zwei Mitglieder – Kai „Hawaii“ Schlasse und Stefan „Kleinkrieg“ Klein – üb-
Fotos: Haide Media / Tuma, Philipp Horak
Was fasziniert die Menschen noch heute an Minisex bzw. der NDW, denn die Songs geraten seit bald 35 Jahren nicht in Vergessenheit? Rudi Nemeczek: „Das ist ein großes Kompliment des Publikums, dass diese Handvoll Songs mittlerweile Evergreens sind. Es gibt ganz selten Songs, die diese lange Zeit überleben und wenn, dann haben sie die Menschen irgendwie berührt. Entweder durch den Text oder die Melodie. Das dürften bei uns fünf Lieder geschafft haben, mit denen die damals jungen Menschen heute Erinnerungen verbinden. Erinnerungen, kombiniert mit Musik, sind ganz starke Gefühlsebenen. Das ist der Grund, weshalb sie die Songs noch immer gern hören und weshalb die tausend Mal pro Jahr im Radio gespielt werden. Das war ja doch ein ganz anderer Stil als alle anderen Gattungen … Rudi: Trotz der Formatradios kommen dort auch Songs vor, die eine enorme Popularität erfahren haben. Diese Programmmacher wissen, dass diese Songs von den Menschen geliebt werden, weil sie eben positive Erinnerungen damit verbinden. Da setzt Wohlbehagen ein. Du hast vollkommen recht, das waren Titel, die nicht so strukturierte Songs waren wie aus der Pop-Welt, oder die die getragene Austro-Pop-Ebene bedienen. Die sind musikalisch sofort zuordenbar und noch immer herausragend identifizierbar. Das hat denen aber nie geschadet. So etwas wäre heute kaum möglich, denn bei den heutigen Formatradios musst du immer die gleiche Konfektionsgröße tragen. Das war in der 80er-Jahre-Welt noch nicht notwendig.
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Extrabreit und Nena Die Stars der Neuen Deutschen Welle verewigten sich am „tipp3 Walk of Stars“ in Wien.
Wie gut k die Musi den war, wer wir nie . erfahren
sound-control by ROKKO RAMIREZ
Lieder, die die Welt nicht braucht
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In unserer Rubrik „Lieder, die die Welt nicht braucht“ heute das Thema: NEUE DEUTSCHE WELLE.
rig, dennoch touren Extrabreit weiterhin durch die Lande. Das bisher letzte Studioalbum, „Neues von Hiob“, ist allerdings bereits vor sechs Jahren erschienen. Nach diversen Auflösungen und Wiedervereinigungen gibt’s seit 2008 auch die DAF (Deutsch Amerikanische Freundschaft) wieder, die anno dazumal mit ihrem Hit „Tanz den Mussolini“ für Aufregung sorgten.
Nicht zu vergessen ist, dass die E.A.V. in den 80er-Jahren mit „Tanz, tanz, tanz“ der jungen NDW zugerechnet wurde. Kabarettist und Texter Joesi Prokopetz setzte mit dem Projekt DÖF gemeinsam mit Manfred Tauchen und den Humpe-Sisters Annette (zuletzt mit Ich & Ich erfolgreich) und Inga (2raumwohnung) einen augenzwinkernden Meilenstein der Austro-NDW.
„Für immer Punk möchte ich sein“ grölten schon die großartigen Goldenen Zitronen. Das muss wohl so um 1987 stattgefunden haben. 10 Jahre davor wird der Begriff „Neue Deutsche Welle“ das erste Mal erwähnt. Seit 1984 diskutiert die ganze Welt über schonende und dauerhafte Entfernung von Achselhaaren, nur Gabriele Susanne Kerner macht nicht mit. Doch Schluss jetzt mit der Zahlenmystik, hier sind Rokkos wichtigste Hits der NDW, natürlich oder Gott sei Dank mit österreichischer Beteiligung und einer Quote, die sich heimische Bands wohl heutzutage dauerhaft wünschen würden. Topchancen damals auch, weil man nicht unbedingt ein Instrument beherrschen musste. Hier mal die besten zehn Songs aus diesem Genre, die anderen 1.990 müsst ihr euch selber denken. Denn wie gut die Musik damals war, werden wir aus Platzgründen hier wohl nie erfahren. Trotzdem sentimental und verdammt brauchbar. 1. 2. 3. 4. 5. 6.
FALCO – Der Kommisar NENA – 99 Luftballons IDEAL – Blaue Augen PETER SCHILLING – Major Tom BLÜMCHEN BLAU – Flieger
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TRIO – Da Da Da MINISEX – Ich fahre mit dem Auto SPLIFF – Heut’ Nacht
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DÖF – Codo
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10. EXTRABREIT – Hurra, hurra die Schule brennt ex aequo mit TOM PETTINGS HERZATTACKEN – Bis zum Himalaya
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Zurück in die Zukunft termine Dieses Jahr hat neben dem Lovely Days und dem Clam Rock (11. und 12. Juni) auch das steirische Seerock (1. und 2. August) eine starke „old school“-Schlagseite. Aber auch am Nova Rock (13. bis 15. Juni) finden sich neben den alten Heroen Iron Maiden und Black Sabbath mit Uncle Acid & The Deadbeats, die erst kürzlich die Arena ausverkauften, auch Vertreter der „neuen Welle“. Apropos Arena: Am 8. Juni heißen wir Clutch in selbiger herzlich willkommen und freuen uns allmonatlich auf eine amtliche Bedienung im Rahmen der Roadtrip To Outta Space-Reihe, u. a. mit Scorpion Child (8. April), Blood Ceremony (12. Mai) und Conan (29. Mai).
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ie Musikbibel Rolling Stone bezeichnete dereinst die EP „(I Can’t Get No) Satisfaction“ ihrer Namenskollegen als Geburtsstunde der Rockmusik, einer Musikrichtung, die aus den „rollenden“ Fünfzigern – von Elvis, Jerry Lee Lewis und Litte Richard – den Karacho zog, gleichzeitig aber auch in der amerikanischen Garage- und Surf-Musik der Sechziger wie auch den antik anmutenden afroamerikanischen Stilen, dem Blues und dem Jazz, wütete. Von dieser
simplifizierten Genealogie ausgehend, verästelte sich ab den Siebzigern der Stammbaum rapide und bis heute hin stark, das sei an jener Stelle aber nur peripher erwähnt. Heaven & Hell Den Fokus möchten wir auf zwei Namen legen, beide im 68er-Jahr gegründet – zum einen die „New Yardbirds“ Led Zeppelin, zum anderen Earth, die wenig später als Black Sabbath Geschichte schreiben sollten. So divers
Fotos: !ticket / Stefan Baumgartner, Getty Images, Napalm Records, Exter Segarra
Im Marketing-Sprech „rockt“ heute einfach alles. Im Gegenzug zu dieser dreisten Verwahrlosung kehren die wilden Siebziger immer stärker zurück in den Fokus. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
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Massen- statt Gegenkultur Die Söhne der „wilden Siebziger“ beweisen, dass der Rock nicht der Verwahrlosung entgegensteuert.
Nuclear Blast
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Sex & Satan Robert Plant mit Led Zeppelin einerseits, Ozzy Osbourne mit Black Sabbath andererseits: Sie gelten als ehrwürdige Väter der aktuellen Vintage-Welle „von Psychedelic bis Doom“.
sich die Veröffentlichungen beider Briten anhören mögen – ein psychedelischer Blues auf der einen, ein Kokettieren mit satanischen Symboliken und basslastige Würgelaute auf der anderen Seite –, ihnen gemein ist: Auf jene Töne, die erklingen, wenn man (insbesondere die heute ikonischen Frühwerke) „I“ bis „IV“ und „Black Sabbath“ bis „Sabbath Bloody Sabbath“ übereinanderlegt und womöglich noch rückwärts abspielt, fußt jene Vintage Welle der Rockmusik, die ab etwa 2005 mit The Answer, Orchid, Graveyard und Witchcraft anfangs zaghaft, in den letzten Jahren immer stärker an die Oberfläche, hinein in einen „reduzierten Mainstream“ drängte. Jene Sparte „zwischen Psychedelic, Stoner und Doom“ passierte freilich nicht von ungefähr, bereits nach Led Zeppelin und Black Sabbath gab es immer wieder (insbesondere ab den 1990ern) aufkeimende Rückbesinnungen auf die wilden Siebziger – von The Melvins und Kyuss über Electric Wizard und Neurosis bis hin zu Cathedral und vielen anderen. Aber das, was zuvor vorrangig und vereinzelt im „Heavy“-Genre passierte und mehr einen „Geheimtipp“ darstellte, ist seit den letzten we-
wurde 1987 gegründet. In der langen Geschichte des Labels kann man wunderbar die Strömungen und Trends beobachten: Von Death- zu Black-Metal-Hochphasen bis hin zu Power- und Symphonic-Epochen ist das deutsche Label ein akribisches Geschichtsbuch. Aber: „Eine vorausblickende Planung hinsichtlich Trends gibt es bei Nuclear Blast nicht“, klärt uns Markus Jakob aus der Blast!-Redaktion, auch verantwortlich für Promotion, auf: „Wir nehmen Bands unter Vertrag, die uns gefallen und von denen man sich aus wirtschaftlicher Sicht, sowohl für uns als auch für die Band selbst, Erfolg versprechen kann. Von Fall zu Fall setzt man so einen neuen Trend oder partizipiert an einem solchen.“ Die aktuellste Welle ist, auch im Hause Nuclear Blast, Vintage-Rock mit fabelhaften Vertretern wie Orchid, Kadavar oder The Vintage Caravan – die jeglichen Generationskonflikt negieren. Wie weit verschieben sich Trendwellen zwischen Amerika, England und dem Festland? Die Trends, die in Amerika passieren, kommen meist mit einer Verspätung von etwa ein bis zwei Jahren an. Der britische Musikmarkt orientiert sich stark an dem der USA, weshalb dort einige Bands, die auf dem Festland angesagt sind, weniger bekannt sind – das gilt allerdings auch umgekehrt. Während in den englischsprachigen Ländern die nativen Künstler bevorzugt werden, ist man in Europa offener, meist ganz gleich, woher eine Band kommt. Warum gerade jetzt „zurück zum Ursprung“? Die Bewegung an sich gibt es ja schon länger und ist nicht erst in den letzten zwei Jahren entstanden. Man denke nur an The Hellacopters, die sich ja schon wieder aufgelöst hatten, bevor das ganze so sehr explodierte. Mein persönliches Empfinden ist, dass der Bedarf an ehrlicher, handgemachter, warmer Rock-
musik dauerhaft präsent war und durch einige neuere Protagonisten derart gefördert wurde, dass immer mehr Menschen sich darauf besonnen haben. Einen Teil dazu beigetragen haben wird sicher auch die Tatsache, dass irgendwann einfach alles zu glatt poliert, zu kantenlos und zu perfekt klang – da wünscht man sich logischerweise irgendwann wieder etwas mehr Ursprung zurück. Bei dem einen oder anderen mag da sicher auch Nostalgie mitschwingen, aber man muss auch sagen, dass diese Art von Musik eine der zeitlosesten und bewegendsten in der gesamten Musiklandschaft darstellt. Was macht ihren Reiz aus? Ich denke, damals war es das Neuartige, das „Gefährliche“ und „Rebellische“, teils auch Okkulte. Das war ja mit Beat und Rock ‘n’ Roll nicht anders – auch das hat die Leute in Aufregung versetzt. Und natürlich Authentizität, die jedoch meiner Ansicht nach bei keinem Musikschaffenden fehlen darf – sei es Rock, Metal, Hip-Hop, Techno oder Pop. Gerade diese findet sich bei vielen der jungen Bands wieder: Die Musiker sind nach und nach zu glatt geworden, mit Photoshop verjüngt und „entfaltet“ worden. Ich will einen verschwitzten Typen wie Theo Mindell von Orchid oder eine im langen blumigen Rock tranceartig tanzende Frau wie Elin Larsson von Blues Pills sehen – das ist echt! Heißt Vintage auch zwangsläufig: Vinyl? Ja, aber der Trend zum Vinyl ging bereits vor dem großen Retro-Boom los. Aber es liegt offenkundig in der Natur der Sache, dass gerade Bands wie Kadavar oder Graveyard auf Vinyl sehr stark verkaufen. Färbiges Vinyl ist sehr begehrt, am schnellsten ausverkauft sind natürlich immer die Farben, die dem AlbumArtwork schmeicheln. Es ist Musik für Musikliebhaber, und diese muss auch auf dem einzig adäquaten Medium erhältlich sein.
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!ticket live Uncle Acid & The Deadbeats Direkt aus der Hölle von Cambridgeshire kommen die Herren mit massig „Blood Lust“ und „Mind Control“ im Gepäck aufs diesjährige Nova Rock und werden Ozzy und seinen Mannen gehörig Konkurrenz machen.
nigen Jahren eine reversible DominoDynamik: Komische Gesichtsbehaarung, fragwürdige Mode, verkehrteKreuz-Ketten, Vinyl und Okkultismus ist wieder mehr als in, auch angefeuert von den lasziven Bewegungen des stets wachsenden Frauenanteils (Blues Pills, Purson, Jex Thoth) und genährt durch Massenveranstaltungen wie dem Roadburn-Festival in Tilburg, den Desertfesten in London und Berlin, oder hierzulande allmonatlich im Rahmen der Roadtrip-To-Outta-SpaceReihe der Wiener Arena. Künstler, die einst auf Nischenlabels wie Rise Above oder Relapse zu finden waren, stoßen heute bei den größeren Brüdern auf Anklang: Die führenden Independent-Labels Nuclear Blast und Napalm sorgen mittlerweile für steten Nachwuchs, während die Altväter freilich bei den Majors Universal Music (Black Sabbath) und Warner Music (Led Zeppelin) daheim sind. Ihnen allen gemein ist: Sie bedienen einen Zeitgeist, der heute tatsächlich nicht nur den musikalischen Neandertaler, sondern immer mehr junges Publikum „vor den Ofen“ lockt.
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Vintage: Was ist denn das? Mit dem Sub-Label von Napalm Records, Spinning Goblin, haben wir ein Liebhaber-Label „vor der Haustüre“. In unseren Landesgrenzen haben wir im steirischen Eisenerz mit Napalm Records ein Label vorliegen, das seit den frühen Neunzigern musikalische Strömungen forciert und Trendbedürfnisse bedient. So auch aktuell – mit ihrem Sublabel Spinning Goblin – im breiten Feld des „Vintage“-Rocks. Hier bekommen Hörer von „14 bis 64“, die auf ehrliche, handgemachte, bodenständige Hooks stehen, ihr auditives Heroin geliefert: „Bei Spinning Goblin ging es von Anfang an darum, neue interessante Bands aus dem Stoner-, Retro-, Psychedelic-, Post-oder AvantgardeRock zu entdecken und zu fördern. Wir wollten qualitativ hochwertige und interessante Schallplatten oder Singles herstellen und hatten Verkaufszahlen eher als zweitrangiges Ziel.“ Wir sprachen mit Sebastian Muench (A&R, Licensing). Über den Vintage-Hype: Ich denke, für viele Fans ist es ein Gegen-Movement dazu, YouTube-Songs auf dem Smartphone oder irgendwelche Low-Quality-MP3s zu hören. Hier geht es um „handgemachte“ Musik, oft ana-
log aufgenommen; um Musiker, welche sehr viel Zeit damit verbringen, ein perfektes Album aufzunehmen. Über den Vintage-Zauber: Ich denke, die klassischen Alben von Nazareth, Black Sabbath, Rush oder Led Zeppelin haben einfach den Zauber, dass man hier sofort das Talent und die Leidenschaft erkennt. Diese Bands haben zeitlose Alben geschrieben, weil sie die Musik geliebt und gelebt haben. Im Metal wurde diese Tradition sicherlich mit der NWoBHM weitergelebt, heute mit den neuen Retro- oder Vintage-Bands, Bands, die für kein Geld ein Album auf Vinyl aufnehmen, um anschließend ganz Europa im Minivan zu betouren! Nichts gegen erfolgreiche Heavy-Metal-Bands, aber hier geht es heute zu oft um externe Songwriter, populäre Studios, Erfolgsproduzenten und überproduzierte Songs, vollgepackt mit irgendwelchen Chören, bevor wirklich eine bleibende Songidee vorhanden ist! Musikfans merken das einfach irgendwann. Beide Gespräche findet man in voller Länge online auf www.ticketmagazin.com, ebenso ein Interview mit der Wiener Arena zur RTOS-Reihe.
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Über das Vintage-Vinyl: Fans kaufen hier Musik, aber auch ein Kunstwerk in Form eines aufwendigen Schallplatten-Covers, vielleicht in einer Sonderauflage, welche streng limitiert ist. Im Retro-Bereich machen Vinylverkäufe etwa ein Drittel bis 50 Pro-
zent aus. Oft versuchen wir, das Interesse an einer Band zu wecken, indem wir im Vorfeld schon eine 7“-Single veröffentlichen. Wir können mittlerweile jede Farbe herstellen lassen und sind selbst große Fans von Splatter-, Marbledoder Split-Color-Editionen.
Wir verlosen … … drei Packerl aus dem Hause Napalm Records, mit je einem Exemplar von „Motherload“, „Cock Rockin‘“ und „The Cave & The Sunlight“. Jackson Firebird sind Australier und schupfen mit „Cock Rockin’“ spielerisch den Schweiß und die „Eier“, die man aus der Hochphase des Rocks kennt, ins aktuelle Jahrtausend. Die Kopenhagener Pet The Preacher sind ein wahres Riffmonster, wie man letztes Jahr am Roadburn erleben durfte. Neugierig? „The Cave & The Sunlight“ hören und staunen! Aus Malmö und Göteborg kommend, verbinden The Graviators auf ihrem zweiten Album „Motherload“ Doom, Stoner und Hardrock zu einer perfekten Symbiose.
Clutch „Earth Rocker“ heißt das aktuelle Werk der Amerikaner, das auch programmatisch zu lesen ist: Mit massig Blues im Blut sorgt das Quartett für schweißtreibende Live-Erlebnisse.
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Location des Monats
!ticket stellt euch jeden Monat eine heimische Location vor, der ihr einen Besuch abstatten solltet.
facts Stadttheater Berndo
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Kislinger-Platz 6, 2560 Ber ndorf Genre: Theater, Kabarett, Musikalisches Kontakt: kulturamt@ber ndorf.gv.at
termine 11. April Musikalische Weltreise 24. April Andreas Vitásek mit „Sekundenschlaf“ 5. bis 7. Mai Monika Gru ber mit „Irgendwas is’ immer“ 15. Mai Viktor Gernot & His Best Friends 18. Mai Benefizmatinee mit Elfriede Ott ab 15. August „Katzenzu ngen“
Stadttheater Berndorf 2011 übernahm Michael Niavarani von Felix Dvorak die Intendanz in Berndorf. Nun gibt er diesen Posten an eine „Kommissarin“ ab: Kristina Sprenger. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER Nostalgische Theaterwelten „Ihr“ Haus wurde Ende des 19. Jahrhunderts zum Anlass des 50-jährigen Kronjubiläums Kaiser Franz Josephs erbaut. Es fungierte als Arbeitertheater, eines der ersten im Bundesland. Außen herrscht Neorenaissance vor, innen Rokoko. Nach dem Ersten Weltkrieg kam der regelmäßige Spielbetrieb zum Erliegen, 1930 wurde ein Kino eingerich-
Katzenzungen Ein Junggeselle und Katzenzungenfabrikant trifft auf eine aufgeweckte Wiener Straßennymphe. Fauxpas sind vorprogrammiert.
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tet. 1960 ging das vom Zweiten Weltkrieg und Hochwasser stark beschädigte Gebäude über in den Besitz der Gemeinde, die sanierte. Seit 1989 ist es Spielstätte des Berndorfer Theatersommers, die ersten 22 Jahre unter der Intendanz von Felix Dvorak, der 2011 von Niavarani abgelöst wurde. Das Besondere: Nie hatte das Theater ein eigenes Ensemble. Mit dem neuerlichen Wechsel einher geht auch eine leichte Stilkorrektur: Wurde das Theater zuletzt durch zahlreiche Kabarettstücke in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, so möchte Sprenger das nostalgische Erscheinungsbild des Hauses auch auf die Bühne umlegen. Somit darf man neben dem Witz aus der Feder von Niavarani, der Berndorf weiterhin ergeben bleibt, vor allem eins erwarten: eine historische Expedition.
Fotos: Husar, Andreas Tischler
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isher ermittelte Sprenger in „SOKO Kitzbühel“, im Rahmen ihrer Ausbildung sammelte sie auch als Schülerin von Elfriede Ott erste Erfahrungen auf der Bühne. Ott ist auch ein Bindeglied zur „neuen Herausforderung“, wie es die gebürtige Innsbruckerin selbst benennt, zu ihrer Intendanz in Berndorf. Denn „Katzenzungen“, die Sommerproduktion im Berndorfer Stadttheater, war bereits in Wien ein Riesenerfolg: 1966 spielte hierin (die noch lange nicht entführte) Ott die Rolle der „Strichkatz“ Stupsi – in welche Sprenger nebst ihrer Funktion als Intendantin nun auch schlüpft.
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Wop-baba-lu-ba Ein verrocktes Leben
Wir alle werden älter. Aber bitte, wieso scheint dieses Naturgesetz für Peter Kraus nicht zu gelten? Macht das der immer junge Rock ’n’ Roll? Kann nicht sein, denn dann wäre Keith Richards nie Rock ’n’ Roller gewesen. TEXT: ANDY ZAHRADNIK
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empfiehlt:
h-Tournee auf Österreic Peter Kraus TipsArena, Linz 25. Oktober lzburgarena, Salzburg Sa er ob raz 26. Okt r Stadthalle, G 21. Novembe Stadthalle – Halle D, Wien r 22. Novembe
Alter Spitzbub Auch im zarten Alter von 75 wirkt Peter Kraus noch immer wie der Schelm von nebenan.
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das zu tun, was amerikanisches Hoheitsgebiet war: Rockabilly. Elvis-Hysterie 1956 trat Peter Kraus im Zuge einer Show mit drei Elvis-Titeln auf und tags darauf titelten die Zeitungen über „den deutschen Elvis“. Der Teenager lernte schnell mit Hysterien umzugehen, durfte nicht selten von seinem Auto den Lippenstift wischen, mit dem weibliche Fans ihre eindeutigen Botschaften hinterlassen hatten. Aber ging das so einfach? „Tutti Frutti“ und „American Graffiti“ ins spießbürgerliche Nachkriegsdeutschland
Fotos: Electrola, Universal Music
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eter Kraus, geboren in München, aufgewachsen in Salzburg, Wien und München. Erblich vorbelastet, der Vater hatte ein eigenes Theater. Jahrgang 1939 heißt, den Irrsinn mitgemacht und als Kind die Wiederaufbaujahre miterlebt zu haben. Jung sein in Deutschland in den 50ern, das hieß, AFN zu hören. Der Ami-Soldatensender machte grundsätzlich anderes Programm als das, was die Deutschen so sendeten. Die Musik von AFN war der Virus der sich im jungen Peter festsetzte. AFN und seine Gitarre. Dazu Elvis Presley und der Mut, sich als Deutscher hinzustellen und
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Jedoch Peter Kraus ausschließlich auf Rockabilly zu reduzieren, wäre völlig falsch, denn dann wäre die Karriere in den 60ern bereits Geschichte gewesen. zu beamen? „Da passierte etwas in Amerika, und es war nicht möglich, das eins zu eins auch in und für Deutschland zu machen“, erinnert sich Peter Kraus heute. Nachsatz: „Es war gesellschaftlich nicht möglich, aber auch technisch nicht. Alle Texte mussten ins Deutsche übersetzt werden und sollten von jedermann verstanden werden. Blödsinn, wer hat hier schon alle Elvis-Texte verstanden? Von damals furchtbaren, aber landesüblichen Bezeichnungen wie ‚Negermusik‘ einmal abgesehen … Meine Aufgabe war, Musik für Teenager zu kreieren, mit all den Inhaltstoffen und Begleiterscheinungen. Mit dem richtigen Rock ’n’ Roll hatte das aber eigentlich nicht viel zu tun.“ Rockabilly traf auf süße Schlagertexte, und das ergab eine spezielle deutsche Mischung, die mit Rock ’n’ Roll verwandt war und das Wurlitzer-Gefühl mit all seinen Zusatzgeräuschen zu uns holte. Die Bravo jubelte. 1959 war Peter der erste männliche Starschnitt und hing lebensgroß in Tausenden Kinderzimmern.
Der Rock ’n’ Roll lebt Er erkannte als einer der wenigen, dass der deutsche Rock-’n’-Roll-Hype ein zeitlich begrenztes Phänomen sein wird, aber Charisma, Showtalent und eine lässige Art sich auch längst darüber hinaus bewähren werden. Gemeinsam wachsen Kraus, der „nimmermüde Rock ’n’ Roller“, hat es mehr als jeder andere geschafft, mit seinen Fans mitzuwachsen. Er stieg mit ihnen als Teenager in den Fünfzigern gemeinsam auf die Vespa, und bis heute war er stets immer für alle da. Aus der Vespa wurde die gepflegte Limousine. Aus Teenies Eltern und Großeltern. Mit 75 parkt er nun die Limo neben der Vespa, zieht sich zurück. Genießt mit Frau Ingrid das Leben in der Schweiz. 45 Jahre sind die beiden nun verheiratet. Es ist die Liebe des Lebens. Frei von Skandalen. Peter Kraus, er hat uns in den vergangenen 50 Jahren davon überzeugt, dass Rock keine Frage des Alters ist, sondern einzig und allein vom Herz ausgeht. Danke, Peter!
Festival 2014
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11.. J Juli uli Beginn 19.30 Uhr Wiener Wi W ieenneerr Staatsoper ie Sttaaattssop opeerr
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2.. J 2 Juli uli Beginn 19.30 Uhr
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7. Juli Juli Beginn 19.30 Uhr
7. Juli Juli Beginn 20.00 Uhr
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Harri Sto toj ojka &ExIpnrdeisas 8.. J 8 Juli uli Dr. John & The Nite TrTrippers/ Preser vation Hall Jazz Band Beginn 20.00 Uhr
Full Festival Program:
viennajazz.org
Vorverkauf V orverkauf oeticket.com Tel. 01/96096 ticketonline.at Teel. 01/88088
Programmänderungen vorbehalten.
Aktiv Peter Kraus wird zwar in Zukunft „etwas kürzer treten“, allerdings nur in der Quantität, nicht in der Qualität. Das Beste kommt bei Kraus nicht nur zum Schluss, sondern immer.
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Billy Idol, der Godfather der „sexy“ Schnute will noch immer more, more, more. TEXT: ALEXANDER HAIDE
shortcut Idols Hits im zweiten Anlauf „Dancing With Myself“ und „Mony, Mony“ stammen zwar aus dem Jahr 1981, wurden aber erst Jahre später als Re-Release zu Idol-Klassikern; „Mony, Mony“ schaffte es in der Live-Version 1987 an die Spitze der US-Charts. Auch „Hot In The City“, erstmals 1982 veröffentlicht, teilte dieses Schicksal und wurde 1988 zum Hit. „Rebel Yell“ floppte bei der Erstveröffentlichung in England und fand sich ein Jahr später in den Top Ten, während es „Eyes Without A Face“ und „Flesh For Fantasy“ direkt in die amerikanischen Charts schafften. „White Wedding“ stammt eigentlich aus dem 1982er-Album „Billy Idol“, konnte sich aber ebenfalls erst als Re-Release 1985 in den Hitparaden platzieren. Einzig „Cradle Of Love“ stürmte sofort nach dem Erscheinen in den USA die Hitlisten, alle folgenden Singles blieben mehr oder weniger kommerziell enttäuschend.
termin 2. Juli Arena Open-Air, Wien
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Star fotografiert Star Die Aufnahme aus dem Jahr 2008 stammt von niemand Geringerem als Bryan Adams.
Fotos: Bryan Adams
COMEBACK?
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ereitet sich da jemand auf das große Comeback vor? Nachdem Billy Idol, mittlerweile bereits unglaubliche 58 Jahre alter Cyberpunk, seit dem Studioalbum „Devil’s Playground“ (2005) nur eine – für seine Verhältnisse biedere – Weihnachts-CD unter das Fan-Volk gebracht hat, deutet alles auf einen heißen Sommer hin. Der fleißige Twitter-User postete nach der „Oscar“-Nacht Fotos von einem „Post Oscar Bash“ mit Jared Leto und Sir Paul McCartney, um beinahe gleichzeitig den Titel seines kommenden Albums zu verraten. Unter dem Namen „BFI“ möchte er die neuen Studio-Tracks „später im Jahr“ veröffentlichen – wer sich den Konzertkalender der britischen Rock-Legende ansieht, kann wohl von einem Erscheinungsdatum spätestens Anfang Juni ausgehen, wenn die ersten Gigs anstehen. Spannend dürfte es auf jeden Fall werden, hat sich Idol doch mit dem Erfolgsproducer Trevor Horn (u. a. Seal, Robbie Williams) samt Horns Uralt-Bandkollegen von den Buggles („Video Killed The Radio Star“), Geoff Downes, zusammengetan, um neue Songs zu erarbeiten. Auch wenn die letzten Top-Platzierungen in den Charts bereits mehr als unglaubliche zwanzig Jahre zurückliegen – zuletzt war Idol mit „Shock To The System“ 1993 in den US-Top-Ten vertreten –, locken seine Klassiker aus den 80er-Jahren nach wie vor Tausende zu seinen Konzerten. Billy, The Survivor: Galt er in den 80er-Jahren als einer der ersten MTV-Video-Stars, so hat sein Legendenstatus den Niedergang des Musik-TV-Senders, verursacht durch MySpace, YouTube & Co, ziemlich unbeschadet überstanden …
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„Jö, das Schnitzerl ist im Angebot!“ Liebe Leserin! Lieber Leser!
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Fotos: Ingo Pertramer / Rabenhof
ie einen sagen: „Jö, das Schnitzerl ist im Angebot!“ Die anderen sagen: „Es gibt heute mehr Sklaverei auf der Welt als je zuvor!“ Und irgendwo dazwischen ist das Leben und sagt fast gar nichts. Muss es auch nicht. Es ist ein Wunder. Die einen sagen: „Hurra! Ostern mag ich am liebsten. Da riecht es schon nach Frühling und der Herr überwindet den Tod. High five!“ Die anderen sagen: „Was soll das? Mündige Menschen fallen vor homophoben, sexistischen Opas auf die Knie?! Und dafür kriegen die auch noch frei!“ Letzteren darf ich ein Mindestmaß an Respekt nahelegen. Der neue Papst
geißelt den Turbokapitalismus, ist ein Anwalt der Armutsflüchtlinge und hat sich sogar ein Stück auf die Homosexuellen zubewegt. Wer weiß, was als Nächstes kommt? Vielleicht sagt Franziskus in seiner Osterpredigt heuer ja: „Servus, liebe Gläubige! Seit 2000 Jahren behaupten wir wider besseres Wissen, ein Vater, ein Sohn und ein Geist würden das Universum verwalten, und sie hätten es auch selber geschaffen, wobei der Sohn auch sich selbst durch Jungfernzeugung erschaffen hat, zaubern kann und nach bestandener Nagelprobe ohne Triebwerke in den Himmel gefahren ist, wodurch alle Menschen erlöst sind, unsere Funktionäre aber ihre Sexualität nicht ausleben dürfen. Für diesen
Schlamassel wollen wir uns in aller Form entschuldigen. Ich denke, es ist das Beste, wir zahlen zum Wohle aller unser Restkapital an die Aktionäre aus und lösen uns auf. Amen.“ Ganz ausschließen kann man das nicht. Dass ein Papst zurücktritt, damit hat ja auch keiner gerechnet. Wunder gibt es immer wieder. „The Prodigy“ versprechen das sogar in ihrem Bandnamen. Und wenn die selbsternannten Wunderkinder beim Konzert dann doch nur ihren alten Stiefel runterreißen, kann man ja immer noch sein Geld zurückverlangen. Beste Grüße Ihr
Ombudsmann
Der FM4 Ombudsmann ist ein sehr, sehr guter Freund des Satirikers Hosea Ratschiller. Er ist ein zuvorkommender Universalgelehrter, der auf jede Frage nicht nur eine Antwort, sondern eine Lebensweisheit parat hat und diese über den Rundfunk kundtut. Auch für !ticket klärt er jeden Monat die wichtigsten Fragen des Lebens in Form eines Leserbriefes und sieht sich dabei unser Magazin vorab immer ganz genau an.
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www.ray-magazin.at
SERIEN-TIPP
The Amazing Spider-Man 2 Nicht wenige fragten sich, wie sinnvoll eine Neuauflage der künstlerisch und kommerziell höchst erfolgreichen Filmserie von Sam Raimi sein würde.
OZ OZ ist ein fiktives US-Hochsicherheitsgefängnis, und seine Insassen stehen im Fokus dieser von HBO produzierten TV-Serie, deren Ausstrahlung auf Sky Atlantic eben beginnt. Der neueste Knüller also? Weit gefehlt: „OZ“ stammt aus den Jahren 97 bis 03 und gilt als die „Mutter“ der viel gerühmten Qualitäts-Serien wie „Breaking Bad“, „House of Cards“ und „Mad Men“. Der Erfinder und (fast alleinige) Drehbuchautor von „OZ“ ist Tom Fontana, der sich bereits mit „St. Elsewhere“ und „Homicide“ einen (guten) Namen gemacht hat. Die Gefängnisserie, die auf der imdb die ungewöhnlich hohe Bewertung 9.0 aufweist, ist ziemlich heftig, weil Fontana kompromisslos danach strebte, eine realistische Abbildung des Gefängnisalltags zu bieten. Das war der Grund, warum die großen Networks „thanks, but no thanks“ sagten – während HBO zuschlug.
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och der erste „Amazing Spider-Man“ von Marc Webb (2012) belehrte die Zweifler eines Besseren. Der junge Regisseur, der zuvor zwar viele Musikvideos, aber nur einen Spielfilm, „(500) Days of Summer“, gedreht hatte, erwies sich als versierter Actionregisseur und vergaß nicht auf die subtilen Zwischentöne. Kein Wunder also, dass Sony ihm auch den zweiten Teil der Franchise, der mit dem Subtitel „Rise Of Electro“ hierzulande am 17. April ins Kino kommt, anvertraute. Mit von der Partie ist natürlich auch wieder Andrew Garfield, der sich als Peter Parker wacker schlug, wenngleich die Schuhe, die Raimis
Hochspannung Nicht nur für die Zuseher, sondern auch für Sony: Wird das fantastische Einspielergebnis des ersten Teils getoppt?
Held Tobey Maguire ihm hinterlassen hatte, keine kleinen waren. Emma Stone ist (wenig überraschend) wieder Gwen Stacy, Peters Freundin. Wie jeder weiß, war Spider-Mans wichtigster Kampf schon immer der mit sich selbst: der ständige Konflikt zwischen den gewöhnlichen Verpflichtungen Peter Parkers und der außergewöhnlichen Verantwortung Spi-
der-Mans. Doch in Teil 2 findet Parker heraus, dass ihm ein viel größerer Kampf erst noch bevorsteht: Sein Gegenspieler ist Jamie Foxx als Electro, jener berüchtigte Ex-Elektriker, der nach einem Stromunfall herausfindet, dass ihm Strom nicht nur nichts anhaben kann, sondern er im Gegenteil elektrische Energie bündeln und Blitze schleudern kann.
Duell in den Wolken (erscheint am 17. April) „The Tarnished Angels“, so der Originaltitel, ist ein meisterliches Melodram aus dem Jahre 1957 von Douglas Sirk, dem aus Nazi-Deutschland emigrierten filmischen Übervater von Regisseuren wie Rainer Werner Fassbinder und Todd Haynes. Im Mittelpunkt der Adaption eines Romans von William Faulkner stehen als „angeschlagene Engel“ zwei Männer (Rock Hudson und Robert Stack), die die gleiche Frau (die wunderbare Dorothy Malone) lieben, was bekanntlich selten eine gute Idee ist. Angesiedelt ist der Film im Fliegermilieu, gedreht wurde in grandiosem Schwarz-Weiß-Cinemascope.
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Fotos: Hersteller, beigestellt
DVD-TIPP
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Gerhard Haderer – Der Herr Novak Gerhard Haderer ist für seinen tiefgründigen Witz und die flotten, dabei nicht minder prägnanten Striche durch das allmonatliche MOFF.-Comic bestens bekannt. Nun gibt es ein großes Solo für einen seiner Protagonisten. AMTSSCHIMMEL-WEISHEITEN
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ormalerweise geht man in den Zoo und ergötzt sich an Wildtieren. Hat man dann aufgrund glücklicher Fügung ein paar Euronen übrig, so schafft man es vielleicht einmal im Leben, selbige auch in freier Wildbahn zu beobachten. Karikaturist Haderer dreht nun den Spieß um: Normalerweise geht man ins Amt und ergötzt sich mit Widerwillen am Amtsschimmel, hat somit auch nur bedingt Muße, auf jenen in freier Wildbahn zu treffen. In sicherer Distanz der literarischen Darstellung Haderers jedoch darf man’s wagen: Ein nicht näher benannter Tropf trifft in einem Cafe auf Herrn Novak, Angestellter des BMI und bestens durch seine scharfsinnigen Gesellschaftsanalysen im MOFF.-Strip bekannt. Mit lichtem Haupthaar sitzt er dort, über ein Schmierblatt gebeugt,
und wartet auf sein Rendezvous – ist jedoch gern bereit, einstweilen dem Gast einen Platz zu bieten und sich mit Erzählungen über das Einst und Heute die Zeit zu vertreiben. Da lernt man, der Herr Novak ist ein konsequenter Zeitgenosse, mit klaren Prinzipien. Er ist ein Autonarr mit tadellosen Fremdsprachenkenntnissen, war in seiner Jugend geschickter Kicker und rockte auf der Bühne den einen oder anderen wilden Ton. Bis heute ist er ein Freund des sauberen Austropops geblieben. Als Abkömmling von Kurt Waldheim ist er zudem auch ein überaus zuvorkommender Neffe und Kavalier. Klar ist auch: Novak ist gegen die Begegnungszone, ganz gleich wo. Aber: Gerade durch sein überaus feines Gespür für heikle Sachverhalte weiß er: Migration ist das Um und Auf, Rehaugen hin oder her, da gibt’s gar nichts. Verzichten muss der MOFF.-Junkie hier nur auf andere Protago-
Vom Blatt auf die Bühne Premiere feierte der Herr Novak als Stück mit Ferry Öllinger als Amtsschimmel in Linz, Folgetermine sind in Planung.
nisten des Strips – aber in Afrika wollen Sie ja auch keinen Pudel fotografieren, sondern Löwen. Und eine Wallemähne, die hat die liebreizende Fiona ja auch. Nur, was macht die am Männer-Abort? (sb)
Milow – Silver Linings Eines der Talente von Milow ist definitiv, Songs zu schreiben, in die sich jeder hineinfühlen kann. Auch mit Silver Linings hat er dies wieder erfolgreich absolviert. SONGWRITER MIT HERZ Mit bürgerlichem Namen heißt er eigentlich Jonathan Vandenbroeck, das war dem belgischen Musiker allerdings zu „belgisch“ und zu lange, um international erfolgreich zu werden. Ob es nun am Namen liegt oder einfach nur an seiner Musik, der internationale Erfolg stellte sich auf jeden Fall schon ein. Mit ein Grund ist sicher auch die Nähe zu seinen Fans, die er nicht missen möchte – so verriet er uns einst in einem Interview, dass er seinen Facebook-Account
selbst pflegt und auch immer wieder gerne sein Publikum von der Bühne aus fotografiert, um dies als Erinnerung zu posten. Und genau diese Nähe vermittelt er uns auch mit seinen Songs perfekt. Wie schon bei seinen vorigen Alben ist „Silver Linings“ ebenso von eigenen Erlebnissen und Erfahrungen geprägt, die unseren Ohren im gewohnt gemütlichen Gitarren-Popsound präsentiert werden. Trotz der anzunehmenden Persönlichkeit sind es dennoch Songs, in denen
man sich auf die eine oder andere Art selbst wiederfindet. Man nehme beispielsweise „Against The Tide“ – hatte nicht schon jeder einmal das Gefühl, gegen den Strom zu schwimmen? Mit „Silver Linings“, dem gleichnamigen Titelsong des Albums, taucht Milow gemeinsam mit Sängerin Courtney Marie Andrews in eine melancholisch mystische Welt ein, die beim Zuhören sowohl durch Text als auch durch Musik immer düs-
terer wird. Dennoch scheint es fast so, als würden wir gegen Ende einen kleinen Sonnenstrahl erspähen, und genau dieser rundet das Stück ab, ohne vollends in Tränen ausbrechen zu müssen. Überraschungen für Milow-Fans gibt es nicht viele, er ist seinem Stil treu geblieben. Aber dennoch sollte man bei der einen oder anderen Passage ein bisschen genauer hinhören, um kleine, aber feine Weiterentwicklungen zu entdecken. (pa)
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Hai Society Unser Kolumnist Lord Biron schrieb „Postkarten“, dreiundzwanzig an der Zahl – aus jedem der Wiener Gemeindebezirke eine. Seine Streifzüge durch unsere geliebte Stadt enden stets an Orten oder in Spelunken mit Zweck, zumeist jenen der dionysischen Vernichtung. Das entfacht in der Lektüre Fernweh nach Spittelberg, an die Endstation des 49er – oder auch an den Narrenturm. Aloha heja he! (sb)
GUANO APES
Offline Während das Vorgängeralbum „Bel Air“ (2011) ungewöhnlich tanzbar und weich war, zeigen die Apes nun klare Ecken und raue Kanten. Es gibt neue Facetten, daneben hört man Hip-Hop und Rap-Passagen wie auf der ersten Platte. Auch das Markenzeichen der Band darf nicht fehlen: Schrei-Rock vom Feinsten. Rotzig, frech, aber dennoch im Beat der Zeit. (Veröffentlichung im Mai) (ar)
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Reiseführer für aktuelle Musik aus Österreich Der Verlag für moderne Kunst hat mit „Austrian Heartbeats“ den etwas anderen Reiseführer für unser schönes Alpenland geliefert. Es geht hier weniger um Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Schönbrunn oder das Hundertwasserhaus, sondern vielmehr um die musikalische Vielfalt des Landes. Und zwar nicht um klassische Musik – ein „oho!“ ist angesagt. Nebst für
THE BASEBALLS
Game Day 50er-/60er-Rock ’n’ Roll und die Hits von heute. Was klingt wie der Jingle eines Radiosenders für das etwas ältere Zielpublikum in der Midlife-Crisis, ist das Rezept von Sam, Digger & Basti. Hört man dazu den Song „My Baby Left Me for a DJ“ ist alles klar: Hätte es zu Elvis’ Zeiten den Kultstatus als DJ bereits gegeben, hätte der Track ohne Weiteres aus seinem Munde stammen können. Der Song „My Baby
Reiseliteratur üblichen praktischen Infos zum Land tummeln sich Hardfacts über das Musikgeschehen, vom flachsten Burgenland bis hin zum tiefsten Vorarlberg. Die Aufmachung kann sich sehen lassen! So richtig hübsch auffällig und auf den zweiten Blick auch ein klein wenig grauslich (das arme Ohr!) kommt das kleine auf Hipster-trübem Papier gedruckte Werk daher. Die „Must-sees“ und „Must-hears“ der einzelnen Regionen werden von ansässigen Musikern in Interviewform aufgelistet, was bisweilen durch die Aneinanderreihung etlicher ebendieser etwas ermüdend wirken kann. Dem gegensätzlich sind allerdings Kapitel 01, 02, 03 und 11, die durch ihren Infocharakter und Shortfact-Style glänzen. Fazit: Ein Buch für hiesige Musikjournalisten, Promotoren, Bands und was sich sonst so in der Szene tummelt. Der Otto Normalverbraucher wäre wohl ein bisschen überfordert. (pa)
Left Me“ der Musik-Legende erinnert mit seinem Blues-Sound und Lyrics stark an die Nummer des deutschen Dreiergespanns. The Baseballs kennt man gerade durch diese erheiterte Verknüpfung zwischen Kult und Pop. Man erinnere sich an dieser Stelle an die Jungs in Karohemd und Elvis-Tolle, die Rihannas bereits abgenudelten Regenschirm wieder in einen funktionstüchtigen „Umbrella“ verwandelten. Mit den Worten der Band: „Wir nehmen gute Songs und führen sie ihrer wahren Bestimmung zu.“ Na ja. Bei Lana Del Reys „Video Game“ ist das am neuen Album wieder gelungen: Im Nu schwindet die Heul-Stimmung des Originals in Partylaune. Lordes „Royals“ fehlt der eigene Pepp, der eine Karriere über regionale Bierzelte hinaus verspricht. Ein großes Plus gibt es deshalb umso mehr für die eigenen Kompositionen, auf die die Band am Album ihren Fokus legt. Hier gilt: The BossHoss lässt grüßen. (ar)
Fotos: Hersteller
GEORG BIRON
AUSTRIAN HEARTBEATS
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MUNDPROPAGANDA ASH MY LOVE
Honeymoon Blues Stephen Stills ist vielleicht der unterschätzte Tonpoet im Quartett Crosby, Stills, Nash and Young, zeichnet aber für ein wahres Aperçu verantwortlich: „One thing the blues ain’t, is funny.“ Und wahrlich: Wer den Blues hat, braucht sich um die Tristesse nicht zu sorgen, denn jene dümpelt verstimmt und missmutig im Mississippi-Delta mit herum. „Pack die Badehose ein, nimm dein
PHARRELL WILLIAMS
Girl Unweigerlich kommt bei Pharrell Williams folgende Assoziation im Kopf: mehr oder weniger engagierte Spaßpiraten, die die Wiener Mariahilfer Straße zum Hit „Happy“ auf und ab tänzeln. Der Song ist bereits jetzt zum Dauergast in unserer klanglichen Gedankenwelt geworden. Abgesehen von der Mahü könnte man den USProduzent und Songwriter auch mit anderen Nummer-eins-Songs in Ver-
kleines Schwesterlein“, sang Cornelia Froboess kindlich quietsch-vergnügt in ihrem Schlager im Mai 1951. Seine „morbidellen“ Brüder lässt Andreas Dauböck zwar links liegen, nimmt dafür aber für „Ash My Love“ sein Pseudo-Geschwister Ursula Winterauer mit ins Südstaaten-Plantschbecken. Das Resultat ist, nach der letztjährigen „Heart“-EP, nun der „Honeymoon Blues“ – in ehrwürdiger Tradition der Delta-Blueser acht freudvoll-freudlose Stücke auf güldenem Vinyl, die sich irgendwo im Spektrum zwischen Lonesome Wyatt und Blind Willie McTell bewegen. Die Flitterwochen klingen ob spärlicher Instrumentierung und der usuellen Vokalisierung roh und unangepasst, als wäre die „Love Makin’ Mama Black Betty“ stets am Zanken. Bam-ba-lam. (sb) Album-Präsentation am 17. Mai im Wiener rhiz.
bindung bringen: bei „Get Luck“ von Daft Punk oder „Blurred Lines“ von Robin Thicke war er außerdem beteiligt. Und auch hinter älteren Ohrwürmern wie Nellys „Hot in Herre“, Britney Spears’ „I’m A Slave 4 U“ oder Justin Timberlakes „Like I Love You“ steckt der 40-Jährige Musterproduzent. Da mag es wohl niemanden verwundern, dass sich auf seinem ersten eigenen Album alle Künste der charttauglichen Hitproduktion vereinen. Außerdem am Album anzutreffen sind Alt- und Neubekannte: Justin Timberlake, Alicia Keys, Daft Punk und Miley Cyrus helfen, die stimmliche Qualität der Tracks aufzupeppen. Die zehn Songs sind kreativ, funkig und machen Lust, auch die Kärntner Straße in Angriff zu nehmen. Einmal durchhören reicht jedoch. Von einem so großen Produzenten wäre mehr Abwechslung zu erwarten. Somit bleibt „Happy“der einzige Hit, der direkt unter die Haut zieht. (ar)
Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. (ar, sb, pa)
Crippled Black Phoenix – White Light Generator Ein akustischer Monolith, irgendwo zwischen Mogwai und Wovenhand.
Black Label Society – Catacombs Of The Black Vatican Mal verzehrend, mal wuchtig, Amps auf 11: Mehr als nur Ozzy-B-Seiten!
Cris Cab – Where I Belong Der 21-Jährige brüht mit seinem ersten Album ein leicht verdauliches Süppchen mit starker Reggae-Note.
Elbow – Take Off And Landing Of Everything Sphärisch schön, fast eine Mischung aus Sting und Paul Weller.
Mighty Oaks – Howl Folk meets Pop, der perfekte Autofahrsound. Am besten mit Automatik, dann kann der Fuß wippen!
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Blockbus Der erste große PS4-Exklusiv-
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ter
inFAMOUS: Second Son: Smells Like Seattle Seattle, rosa Elefanten, Grunge: Wir haben mit Nate Fox, Game Director vom Studio Sucker Punch, gesprochen.
Delsin ist ein StreetartKünstler und hat eine rebellische Haltung. Inwiefern wird in inFAMOUS auch Sozialkritik geübt?
Sagen wir es so: Der coolste Typ, den ich kenne, ist Banksy. Er war ebenfalls Inspiration bei der Erschaffung von Delsin, denn Banksys Kunst ist ein kritischer Kommentar zur Gesellschaft, in der wir leben. Als Szenario habt ihr euch für Seattle entschieden. Was ist so faszinierend an der Stadt, in der ihr lebt? Der Regen und die mächtigen Wolken lassen Seattle düster, dunkel und dramatisch erscheinen, gleichzeitig hat die Stadt dadurch aber auch eine wunderschöne Seite.
Immer er am Drück n e b blei
Wenn man inFAMOUS gezockt hat und gegebenenfalls nach Seattle reist, was sollte man sich hinsichtlich des Games anschauen? Die Neon-Reklame, die einen rosaroten Elefanten zeigt, der für eine Autowaschanlage wirbt.
Jeden Monat stellt euch Joachim Schmida eine Auswahl der besten Konsolenspiele vor. Faszinierend, was sich in der Game-Welt so tut!
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Plattform: PlayStation 4 Publisher: SCEE
Wie siehst du die Rolle von Scores in Games generell und welche Musik dient euch als Untermalung? Musik empfinde ich als einen sehr wichtigen Aspekt eines Spiels – leider wird dies oftmals unterschätzt. Unseren Score haben wir anhand der Musik, die
Neues Konsolen-Futter Ein Wechselbad der Gefühle, neue Plattformen und mehrstündige Flatulenzen. The Last of Us: Left Behind Für eines der emotional ergreifendsten Spiele überhaupt wurde kürzlich ein Story-DLC veröffentlicht. Weniger actiongeladen, aber nicht minder aufwühlend erleben wir die Freundschaft der beiden Teenager Ellie & Riley. Left Behind ist eine ca. zweieinhalbstündige Achterbahnfahrt der Gefühle, die man so schnell nicht vergisst. Plattform: Playstation 3 Publisher: SCEE
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Spielwiese
Delsin hören würde, kreiert: Punk, digitale Sound-Komponenten und Gitarren als Reminiszenz an Grunge spielen eine Rolle.
Rayman Legends Dieses Spiel kann eigentlich nicht genug gelobt werden, ist es doch eines der charmantesten, kunstvollsten und vor allem im Mehrspieler-
modus spaßigsten Jump'n' Runs aller Zeiten. Dass der wunderbare Titel nun auch für die Next-Gen-Konsolen erschien, ist eine wahre Wohltat – und das auch ohne große Neuerungen. Plattform: PlayStation 4 & Xbox One (neu) Publisher: Ubisoft South Park: Der Stab der Wahrheit Das South-Park-Game hatte es wahrlich nicht leicht: Mehrere Verschiebungen, ein Publisher-Wechsel, Skandale
und dann noch die Zensur. Gut Ding braucht eben Weile. Was uns die South-ParkSchöpfer Matt Stone und Trey Parker sowie Entwickler Obsidian liefern, ist höchst solide, rundenbasierte RPG-Unterhaltung fernab jeglichen Lizenzschrotts. Oder: eine mehrstündige, irrwitzige South Park-Episode! Plattform: PlayStation 3, Xbox 360, Windows-PC Publisher: Ubisoft
Fotos: Hersteller
Im mittlerweile dritten Teil der Serie wurde mit Delsin Rowe ein neuer Hauptprotagonist geschaffen. Wie entstand er? Delsin wurde anhand verschiedenster Quellen kreiert, primär ist sein Charakter aber aus der Beobachtung der Gamer, die Teil 1 und 2 gespielt haben und die es lieben, Superkräfte einzusetzen, entsprungen.
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CRO SUPPORT: GERARD
25. 4.2O14 PODERSDORF AM SEE EINLASS AB 2O.OOUHR
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APRIL SPECIALS Mi, 2. April 18 Uhr Otto Schenk
So, 6. April 18 Uhr Braco Dinner der Begegnung
Mi, 23. April 20 Uhr Harri Stojka Hot Club de Vienne
Do, 24. April 20 Uhr Neil Taylor & Band
Fr, 25. April 20 Uhr Kaiser Franz Josef
Mehr Infos unter:
www.rahoferbr채u.at
Das Kleinkunstfestival von 19. M채rz bis 16. Mai in Wiener Neustadt
02. April Thomas Stipsitz & Manuel Rubey 03. April Ingo Appelt 09. April Lisa Fitz 10. April Viktor Gernot 23. April Bernhard Ludwig 24. April Lukas Resetarits 25. April Gernot Kulis 07. Mai Die Brennesseln 08. Mai Christoph F채lbl & Reinhard Nowak 14. Mai Klaus Eckel 15. Mai Alexander Goebel & Band 16. Mai Gardi Hutter
www.kabarettfruehling.com
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28. JUNI 2014 18:30 UHR
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So, 20. April
OSTERKONZERT mit den
Spring String Quartet “Highway Stars”
(Begleitband von Konstantin Wecker)
Einlass 16 Uhr, Beginn 17 Uhr Gemeindesaal Michelhausen InfoLine: +43 699 | 1172 3248 ticketshop@mvmfm.at
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ÖFB-Team am 30.Mai in Innsbruck!
Fotos: Gepa
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ür das Nationalteam steht Ende Mai die einzige längere Vorbereitungsperiode auf die im September beginnende EM-Qualifikation auf dem Programm. Am 30. Mai spielen Alaba & Co ein freundschaftliches Länderspiel gegen Island. Gespielt wird um 20.30 Uhr im Tivoli Stadion Tirol. Hinter den jüngsten Erfolgen des isländischen Nationalteams steckt mit Lars Lagerbäck ein bekanntes Trainergesicht. Der 65-Jährige, der seine Heimat Schweden zu fünf Endrundenteilnahmen in Folge führte, zeichnet seit 2011für das isländische Nationalteam verantwortlich. Unter Lagerbäck verbesserte sich die isländische Auswahl von Platz 108 der FIFA-Weltrangliste auf Rang 49 und liegt damit aktuell sechs Ränge hinter der ÖFB-Elf.
Tivoli Stadion Das Innsbrucker Stadion hat eine Kapazität von über 17.000.
Die Nordeuropäer verfügen in der Offensive über einige herausragende Kicker: dazu zählen der ehemalige Chelsea- und Barca-Star Eidur Gudjohnsen, Alfred Finnbogason (SC Heerenveen), Gylfi Sigurdsson (Tottenham Hotspur) und Kolbeinn Sigthórsson (Ajax Amsterdam).
Lars Lagerbäck Islands Trainer mit schwedischer Vergangenheit
Tickets für diesen „Leckerbissen“ gibt es unter www.oefb.at/tickets.
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Geile heile Welt Annett Louisan ist der Beweis dafür, dass es mit dem Ex am besten funktioniert, weil beide ganz genau wissen, was dem anderen guttut. Annett ist mit ihren 36 Jahren immer noch ein freches Ding, das mit gefühlvollen, mitunter auch sarkastischen Chansons über ihre „geile heile Welt“ das Publikum begeistert. Sie hat früher auf der Bühne ganz gezielt das KindchenSchema eingesetzt und sich ihr Haar hellblond färben lassen, um so etwas wie verführerische Unschuld zu verkörpern und dabei über die kleinen Feinheiten zu lästern, die das Liebesleben bereithalten kann.
SEX SELLS Georg Biron
Heirat, Liebe, Pferde Mit ihrem neuen Album „Zu viel Information“ ist sie gleich einmal auf Platz 3 der deutschen Charts eingestiegen – und das liegt auch daran, dass sie wieder mit ihrem Ex arbeitet, mit dem sie früher die schönsten Songs kreiert hat und mit dem sie nun wieder für die typisch erotische Note sorgt. „Als Paar hat es mit uns nicht funktioniert. Danach haben wir ein Jahr keinen Kontakt gehabt, um uns zu entkoppeln. Dann konnten wir uns wiederfinden und uns neu begegnen“, erklärte die zierliche Sängerin vor Kurzem in einem Gespräch mit dem
Online-Portal bunte.de. Mittlerweile ist sie auch wieder neu verliebt –allerdings nicht in den Ex – und es scheint ganz schön ernst zu sein: „Ich finde, Heiraten ist ziemlich romantisch! Ich liebe das, wenn mit Leuten die Pferde durchgehen. Alles, was kopflos und romantisch ist – da stehe ich drauf.“ Ich stehe drauf, dass sie im Herbst wieder einmal nach Österreich kommt.
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präsentiert
HIGHLIGHTS
MARTIN RÜTTER „Der tut nix!“
30.04. Wr. Neustadt, Arena Nova 01.05. Linz, TipsArena 02.05. Innsbruck, Olympiahalle
NEUES PROGRAMM: „nachSITZen“ 10.03.’15 Salzburg, Arena 11.03.’15 Graz, Stadthalle 12.03.’15 Wien, Stadthalle D
KAYA YANAR
„Around the World“ 10.04. Linz, TipsArena 11.04. Graz, Stadthalle 12.& 13.04. Wien, Stadthalle F
06.–10.04. Wien, Stadthalle F 11.+12.05. Graz, Stadthalle 13.+14.05. Salzburg, Arena 05.11. Innsbruck, Olympiahalle
„Blackout“
MICHAEL MITTERMEIER
„Ertappt! Wenn der Körper spricht“ 08. 12. Wien, Theater Akzent 09.12. Leonding, Kürnberghalle 10.12. Graz, Orpheum 11.12. Salzburg, Republic
& Palast
„Für Frauen ist das kein Problem“ 10.04. Graz, Stadthalle 11.04. Wien, Stadthalle F 12.+13.04. Linz, Brucknerhaus 23.11. Innsbruck, Congress 27.11. Wien, Konzerthaus (SOLO)
STEFFEN HENSSLER „Hamburg – New York – Tokio – Meine kulinarische Weltreise“ 18.05. Wien, Stadthalle F
STEFAN VERRA
MAX RAAOrBchEester
GARDI HUTTER „Die Schneiderin“
BÜLENT CEYLAN „Haardrock“ 18.09. Wien, Stadthalle D 19.09. Graz, Stadthalle 20.09. Linz, TipsArena 21.09. Salzburg, Arena
GERNOT KULIS „Kulisionen“ ,alle Termine auf.
www.gernotkulis.at
07.05. Bregenz, Seelax 08.+09.05. Innsbruck, Treibhaus 10.05. Salzburg, Republic 11.05. Velden, Casineum 14.05. Linz, Posthof 15.05. Graz, Orpheum 16.05. Wr. Neustadt, Stadttheater 17.05. Wien, Stadtsaal
Wien, Gasometer:
05.+06.06.
DVD-Aufzeichnung !