TICKET. Das Eventmagazin. Oktober

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KEANE geht’s Komisch, eigentlich z gut gan e arr Git auch ohne

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JOHNNY CASH Körper Die Legende kehrt im : der wie ls brie Ga r Gunte There Ain’t No Grave!

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JOSEF HADER ische, Über Wien, das Wiener und re che ters ech chl die Ges Problemzonen

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Seite 56 – 59

Erscheinungsort und Verlagspostamt A-3100 St. Pölten P.b.b. 09Z038316 P

2 € 2,50 • OKTOBER 201


Š VBW / Original Fächer der Kaiserin Elisabeth aus der Sammlung Monika Levay

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EDITORIAL

Kaltes Wetter, heiße Acts! Auch wenn es draußen schön langsam wieder ungemütlich wird (MOFF.-Impressionen auf Seite 58), ist das noch lange kein Grund für (MOFF. Frust – denn im warmen Zimmerchen lässt es sich in unserer OktoberAusgabe ganz gemütlich schmökern!

Bevor Sie sich nun aber in unsere neuen Seiten stürzen, möchte ich Ihnen die I mecht landen-Konzerte von Maria Bill wärmstens ans Herz legen. Dies ist ein Abschied von einer musikalischen Phase, der intensiver nicht sein kann! In die Zukunft blickt hingegen Edi Mayr mit seinem ersten, urwienerischen, amüsanten aber auch nachdenklichen Soloalbum Heite sich i weiter, das am 4. Oktober im Wiener Local präsentiert wird. Vielleicht sieht man sich ja auch während der Eröffnungstage in der neuen Wiener Musik- und Kabarettlocation Wiener Brut zwischen 5. und 9. November!

Entdeckt und gleich befragt: Gernot Kulis.

© TICKET (2)

© Citronenrot OG

Nicht nur in unserem Magazin, auch in den Büchern von Kafka, Bernhard und Flaubert schmökert Josef Hader gerne, wenn er denn mal dazu kommt. Nicht minder düster präsentieren sich Billy Talent mit Dead Silence – auch sie haben wohl wie Johnny Cash, B.B. King und Hans Theessink den Blues. Vielleicht sollte man auch einfach raus aus der Stadt, aufs Land ziehen – so wie Keane. Weniger Stress gleich weniger Trübsal? Ansonsten kann man immer noch bei Gernot Kulis vorbeischauen – denn der quirlige Kärntner amüsiert nicht nur mit Kulisionen sondern auch beim Heimwerken ... Gänzlich andere Probleme hat die britische Tribut-Band Brit Floyd, die hoffen, ihr aufblasbares Riesenschwein in die Gasometer zu bekommen. Zuvor aber bitte noch reinemachen, nicht, dass wir dann alle als Staubkinder aus dem Konzert heimkommen.

Hans Theessink empfing uns im privaten Rahmen.

Ansonsten wünsche ich Ihnen viel Vergnügen mit unserem Magazin, bei den anstehenden Veranstaltungen, mit unseren vorgestellten Produkten und wünsche Ihnen, dass die Kürbisschnitzereien (Halloween auf Seiten 84 und 85) gelingen und Sie mit warmen Füßen durch den Herbst kommen! Roberta Scheifinger Chefredakteurin

Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Stv. Chefredakteur: Stefan Baumgartner Chefin vom Dienst: Petra Albrecht B.A. Anzeigen: Michelle Kuntara Marketing & Vertrieb: Mag. Karin Steiner Designkonzept und -umsetzung: Stefan Baumgartner Redaktion: Petra Albrecht B.A. (pa), Stefan Baumgartner (sb), Paul M. Delavos (pmd), Alexander Haide (ah) Kolumnen: Georg Biron, Gerold Haubner, Peter Kraus, Didi Rath, Joachim Schmida, Selina Thein, Andy Woerz Lifestyle & g.checkt: Mag. Karin Steiner Lektorat: Stefan Baumgartner Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen, Veranstalter oder siehe Copyright. Medieninhaber, Eigentümer: Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11,1040 Wien Grafische Produktion: Henzl Media Werbe GmbH, Austinstraße 43-45, 3100 St. Pölten (Ing. Daniela Bacher, Mag. Michael Heindl) Druck: Niederösterreichisches Pressehaus,Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Vertrieb: Medien Für Med Zeitschriftenservice GmbH, Valora Services Austria GmbH Abonnements: TICKET. Das Eventmagazin erscheint monatlich. Jahresabo Österreich: € 22,00 Jahresabo Europa: € 35,–. Kündigung jeweils sechs Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben an die Valora Services Austria GmbH – Leserservice oder per Mail an abo@ticketmagazin.com Einzelpreis: € 2,50 Redaktionsanschrift: TICKET.Das Eventmagazin, Heumühlgasse 11, 1040 Wien Telefon: 01 / 589 54 – 450 E-Mail: office@ticketmagazin.com Homepage: www.ticketmagazin.com. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler.

IMPRESSUM

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MSU Ä L I B U J SHOW MSU Ä L I B JU MENÜ n

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ALLE TICKETS ERHALTEN SIE UNTER:

INHALT „Unser“ Austropop, der hat bereits eine lange Geschichte, ebenso die Hochs wie die Tiefs durchwandert, er ist patriotisch, aber durchaus auch sozialkritisch, bietet große Gefühle, aber ohne Kitsch. Mit einer immensen stilistischen Bandbreite tauchen wir ein in Best Of Austria! Mehr dazu ab Seite 10! Lifestyle im Oktober

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Halloween benennt die Volksbräuche am „Vorabend von Allerheiligen” in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November, die ursprünglich vor allem im katholischen Irland stattfanden. Die irischen Einwanderer in den USA pflegten ihre Bräuche in Erinnerung an die europäische Heimat und bauten sie dort aus. Seit einigen Jahren gibt es auch in unseren Breitenkreisen an einem Abend im Jahr „Süßes oder Saures“.

ROCK.POP Aus dem Flex in die Stadthalle: Billy Talent haben sich gemausert, trotz zivilem Ungehorsam und Pessimismus Femme fatale Schmidt entführte uns in ihre Film noir-Welten – und verführte uns auch ein bisschen … Die Welt geht unter, daher frugen wir nicht nur bei Straßer und Obonya nach, wie sie sich einen Liederabend der Apokalypse vorstellen Heimat bist du großer Töchtersöhne: Mother’s Cake backen mit Fini’s Feinstes und ein bisschen Peppers Hans Theessink und Terry Evans hatten nun endlich wieder den Blues, ein Anlass, um bei einem der „Blues Brothers“ anzuklingeln …

MUSICAL.SHOW Johnny Cash entsteigt im Körper Gunter Gabriels dem Grab und lässt die Saiten wieder schwingen … Pink Floyd steht für gigantische Opulenz, nicht minder Brit Floyd, die der Legende gehörig Tribut zollt

HALLOWEEN & HERBST

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KABARETT.COMEDY Josef Hader findet neben Stipsits und Ratschiller auch Kafka super, hat aber ein bisschen Angst, eine Nummer von Resetarits zu spielen Da traut sich Herr Hermes allwöchentlich auf Veranstaltungen der dritten Art und hat noch immer keinen Sponsor. Sauerei! Gernot Kulis findet sowohl Kabarett als auch Comedy ganz witzig, aber Kastl aufbauen weniger. Ob auch dies eine Kulision ist?

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Mehr HALLOWEEN & HERBST gibt es auf Seite 84 und 85!

VOLKSMUSIK.SCHLAGER Marika Lichter verriet uns so allerlei über die Charity-Veranstaltung des Vereins Wider die Gewalt, heuer u.a. mit Unheilig und DJ Ötzi am Programm

KLASSIK.BÜHNE Beleidigungen und Handgreiflichkeiten in der Walfischgasse: Rezas Gott des Gemetzels mit Oliver Baier hält so manchem „Gutbürger“ den Spiegel vor. Exquisite Abende erwarten uns in Innsbruck im Rahmen der Meister&Kammerkonzerte – Beethoven, Mahler, Strawinski inklusive aufspiel – rising stars and hidden secrets verspricht einen vielversprechenden Abend im Palais Auersberg

SPORT.FREIZEIT Bei den Erste Bank Open heißt es auch dieses Jahr wieder „Spiel, Satz, Sieg!“ Die Hamburger Kultmannschaft St. Pauli trifft auf den SC Wiener Viktoria und Alkbottle trinkt darauf.

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G.CHECKT g.hört haben wir dieses Mal B.B. King, der zwar schon einige Jahre am Buckel hat, seine Musik ist aber alles andere als verstaubt. Wie das bei Staubkind wohl aussieht …? g.lesen haben wir dieses Mal den FritzlRoman von Régis Jauffret und gingen für „100 Jahre Simpl“ zum Lachen in den Keller g.spielt hat unser Redakteur Jo diesmal bei Darksiders II Krieg und hörte dabei ein bisschen Wolfgang Ambros g.sehen haben wir für dieses Mal die coolste Zahlenfolge: 007. Der einzige Spion, den wir wirklich lieben!

Ab sofort auch mit Diesmal auf Seite 58.

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GEWINNSPIEL 1

Tickets: Kernölamazonen auf Seite 84

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Buch: Joesi Prokopetz (handsigniert) auf Seite 12

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CDs: Madsen (inkl. T-Shirt und Goodies) auf Seite 21 Hans Theessink auf Seite 39 Mother’s Cake (inkl. T-Shirt) auf Seite 37 Bauchklang auf Seite 89

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Kino & Film: James Bond (Kinogutscheine) auf Seite 92 Motörhead auf Seite 94

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Lifestyle & Mehr: Lifestyle auf Seite 84 – 85 James Bond 007-Package auf Seite 92

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Überall wo Sie dieses Zeichen bei uns im Magazin sehen, können Sie an den Verlosungen teilnehmen. Gewinnen ist bei uns ganz einfach! Sendet eine Postkarte oder eine E-Mail mit Betreff „Gewinnspiel“ und dem gewünschten Artikel an TICKET. Das Eventmagazin, Heumühlgasse 11, 1040 Wien oder gewinn@ticketmagazin.com. Einsendeschluss ist der 10.10.2012. Die Verlosung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist nicht an den Erwerb des Magazins gebunden, Mitarbeiter der Ticket Express GmbH sind von der Teilnahme ausgeschlossen.

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Liebe für alle, dank P!nk und Rammstein!

spontanen Einladungen, Weihnachten oder dem Geburtstag der Schwiegermutter nicht mehr fürchten, denn die leidigen Geschenksorgen gehören mit dem oeticket-Gutschein endlich der Vergangenheit an. Egal ob für Festivals oder Konzertabende, Musicals oder Kabarettbesuche: So bringen Sie spielerisch Spannung in den tristen Alltag! Die Gutscheine im Wert von € 25 sind in über 500 Vertriebsstellen in ganz Österreich (BP-, OMV- und Shell-Tankstellen, Lagerhaus, etc.) erhältlich und können nach Belieben auf www.oeticket.com eingelöst werden. Alle Informationen findet man unter www.oeticket.com/gutschein.

Bereits im September veröffentlichte P!nk mit The Truth About Love ihr mittlerweile sechstes Studioalbum und geht damit 2013 sogleich auf Tour. Im Zuge dieser kommt sie am 9. Mai in die Wiener Stadthalle, für dieses Konzert startet der Vorverkauf am 28. September! Dass sie aber selbst noch immer nicht weiß, was genau die Wahrheit um die Liebe ist, ist sich P!nk schmerzlich bewusst, so die Sängerin bei der Pressekonferenz zu ihrem neuen Album in München. Darum schicken wir ihr alles Liebe – oder einfach Rammstein vorbei, denn die Jungs wissen zumindest, dass Liebe für alle da ist. Das werden sie wohl auch zünftig am Nova Rock 2013 zelebrieren. Wohoo!

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BEST OF AUSTRIA

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Gänsehautmomente, große Gefühle und ein musikalisches Hitfeuerwerk – als dies wird der Zusammenschluss der heimischen Größen Rainhard Fendrich, den Seern und allen voran der Ersten Allgemeinen Verunsicherung unter dem Banner Best Of Austria verkauft. Austropop – was ist das und braucht man das heute noch?

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Die Entstehung des Austropop ging einher mit einer Reihe von Künstlern, die nicht nur ihre Musik, sondern vor allem auch ihre „Mundart“ pflegten. Bereits in den 60er-Jahren präsentierte die Worried Men Skiffle Group Wiener Schmäh (Der Mensch is a Sau oder I bin a Weh), der heute in der Musikszene Kultstatus genießt. Ihren ersten beachtlichen Hit hatten sie mit Glaubst i bin bled (zu einem Text von Konrad Bayer), spielten vornehmlich improvisierend auf einfachen Gegenständen wie beispielsweise einem Waschbrett oder einer als „tub-bass“ bezeichneten Holzkiste mit Besenstiel

und gespannter Wäscheleine. Erst vor zwei Jahren wurde den fünf Musikern das Silberne Verdienstzeichen des Landes Wien verliehen. Zur gleichen Zeit wie jene kamen Marianne Mendt (Wie a Glock’n, 1970) und Wolfgang Ambros (Da Hofa, 1971) auf, Achtungserfolge erzielte auch der Liedermacher Georg Danzer mit Der Tschick (1972), der Durchbruch bei ihm folgte mit Jö schau (1975). Anfänglich wurde der Österreichische Rundfunk einer seiner Aufgaben tatsächlich noch gerecht, nämlich „die


Rainhard Fendrich über Kurt Ostbahn & die Chefpartie und STS bis hin zur Ersten Allgemeinen Verunsicherung, von Songwriter über Blues bis bissigen, kernigen Rock:

Und tatsächlich: Zwischen 1973 und 1976 erlebte der Austropop seinen ersten Höhepunkt, vor allem aber nicht nur aufgrund der Erfolge von Ludwig Hirsch (mit sehr kritischen, makaber-morbiden Texten, ruhe in Frieden!) Wolfgang Ambros und Georg Danzer, die bis heute andauern – respektive bis 2007 andauerten. Georg Danzer, der Schurli, der dereinst mit Mendt und Heller in Bronners Cabaret Fledermaus versumperte, versuchte zwar, der Zuordnung zum Austropop zeitlebens zu entgehen, gerade aber seine Zeit nicht als Solokünstler sondern mit The Madcaps und während seiner Kollaboration mit Ambros und Fendrich unter dem Banner Austria 3 förderte natürlich die Schubladisierung – und seien wir ehrlich, ihm hätte Schlechteres widerfahren können. Als Begründer des Austropops Rainhard hingegen wird gern „unser Wolferl“ genannt, der Wolferl, der nach wie vor mit seiner No. 1 vom Wienerwald Erfolge feiert und dessen Karriere im zarten Alter von 19 Jahren mit der Veröffentlichung des von Joesi Prokopetz geschriebenen Songs Da Hofa begann. Heute wohl bekannteste Zusammenarbeit zwischen jenen beiden Größen der österreichischen Kulturszene sowie Manfred Tauchen ist unzweifelhaft die Rockoper Der Watzmann ruft, nicht minder mitreißend aber auch seine Kollaboration mit André Heller – Für immer jung nach Bob Dylan beispielsweise war in den 80ern gern gespielter Song auf regierungskritischen Demonstrationen.

Eigentlich bereits 1977 rückte im grünen Herzen Österreichs – ähnlich wie bei Asterix – ein kleines widerborstiges Grüppchen zusammen, die Erste Allgemeine Verunsicherung. Der Geburtsort ist nicht unerheblich, sind doch die Steirer ohnehin ein Völkchen, welches die Querdenkerei samt dem Herz auf der Zunge seit jeher lebt. So wundert es nicht wenig, dass schon die Geburtswehen der EAV einst die Erste Allgemeine Versicherungs AG, gewissermaßen Namensgeber, auf den Plan rief und man seit ehedem gern auch weiterhin Tabus brach und auf den einen oder anderen Schlips trat, man erinnere sich an Valerie, Valera, Kurti, Burli und Afrika. Doch im Land der Schnitzel und Paradeiser ist man traditionell Meister darin Dinge, erst auf Umwegen auf den Punkt zu bringen, sie zuvor in Schmäh, Zynismus und Witz zu hüllen, um dann mit einem „Ratsch!“ das Packerl aufzureißen. Karl Kraus oder Helmut Qualtinger sind hier die Vorreiter, die den Weg der bitterbösen, urösterreichischen Stichelei geebnet haben, Realsatire, die runter rinnt wie gesalzener Honig. Auf den ersten Blick ein Schenkelkracher, die blauen Flecken, die man sich dabei selbst zufügt, die werden erst später mehr als schmerzlich sichtbar. Auch bei der Ersten Allgemeinen Verunsicherung sind die Hits nur vermeintliche (Mit-)Gröhler, fernab vom Stammtischniveau – Politik, Wirtschaft, Medien, die Welt war schon seit Anbeginn Blaupause der Verunsicherung. Kein Wunder, dass das Sextett um das kongeniale Duo Spitzer-Eberhartinger in ihrer Heimat mehr Platten als Fendrich Michael Jackson oder die Beatles verkauft hat, sogar Landsmann Mozart verweist man hinter seine Salzburger Nockerln. Das dramaturgische Konzept aus anarchistischem Aktionismus und Irrsinn kommt bei den Aufdeckungsjournalisten EAV stets vor der Krise. Und dann kommt selbige, als hätten sie’s gewusst. Dass aus diesem roten Faden, der sich mittlerweile über vierzehn Alben erstreckt, ein allgemein befriedigendes Best-of zu zaubern eine schwere Sache ist, ist klar. Allein Cafe Passé ist ein Gesamtkunstwerk in sich, während insbesondere die Langrillen der 80er dokumentieren: Wortwitz hin oder her, eine reine Klamauk-Ecke ist’s nicht.

Apropos Achtziger: Während jener Jahre stieß der Austropop noch eine Ebene weiter nach oben – was freilich nicht zuletzt an Falco (und seinen internationalen Erfolgen mit vor allem Rock Me Amadeus) lag. Es war jedoch nicht nur ein Kopf, sondern ein breitgefächerter, frischer Wind, der sich nicht auf Dialektliedern allein (man erinnere sich nebst Falco auch an Opus und Mo) aufhängte und stilistisch diverser nicht sein könnte – von

Vielleicht weniger als „Schlipstreter“, dafür irgendwo zwischen Patriotismus (I Am From Austria) und Zuckergoscherl (Weus’d a Herz hast wia a Bergwerk) angesiedelt, war wohl Rainhard Fendrichs erster Hit auch gleichzeitig karriereprägend: Strada del sole (1981) war ein Sommerhit, Fendrich ein – zumindest an der Oberfläche – Partyliederschreiber, man erinnere sich auch an Macho Macho. Dies soll jedoch nicht heißen, dass

Gerade der 1967 gegründete Ö3 war bestrebt – ungeachtet des gegen deutschsprachige Unterhaltungsmusik gerichteten Schnulzenerlasses vom damaligen Intendanten Gerd Bacher –, eigene, neue Künstler zu etablieren, um dem hohen Anteil englischsprachiger Popkultur wenigstens ein „Eizerl“ entgegenzuwirken.

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heimische Identität“ zu fördern, also „eine angemessene Berücksichtigung und Förderung der österreichischen künstlerischen und kreativen Produktion“. Eigentlich als Plattform für Schlagerinterpreten geplant, wurde die 1969 ins Leben gerufene Sendung Showchance alsbald Sprungbrett für heranreifende Künstler des Austropop, so unter anderem Peter Cornelius, dem – mitunter ähnlich wie Ambros – eine musikalische Nähe mit Danzer nachgesagt wurde.

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der – kommerziell übrigens einer der erfolgreichsten! – AustroBarde niveaulos vor sich hintümpelte, nein – denn wer kann schon von sich behaupten, die heimliche (oder eigentliche?) Bundeshymne Österreichs geschrieben zu haben, ganz ohne dass man hier auch nur in Versuchung kommt, über Gender zu diskutieren. Und unter der MitgröhlAtmosphäre wie Es lebe der Sport beispielsweise steckt ja eine nicht unwichtige Botschaft – schön verpackt und daher vielleicht besser in den Gehirnwindungen so mancher verankert als wenn mittels Lehrbuch eingeprügelt … Fendrich, das sind vordergründig zeitlose Melodien, die Evergreens vielleicht ein bisschen befreiter und beschwingter als die Spätwerke, was nicht zuletzt auch auf die privaten einschneidenden Misserfolge zurückzuführen ist – aber eins beweist Rainhard Fendrich noch heute: Was EAV einen nicht umbringt, macht einen nur stärker. Und mit seiner Musik schafft er dies vielleicht auch ein Stück in uns … Austropop in tot-weiß-tot titelten Spitzer und Eberhartinger 2006 und veräppelten unter dem Banner nicht nur das eigene Fahrwasser, sondern auch Ö3 – hier als Öd 3. Tatsächlich: In den 90er-Jahren wurde es still um den Austropop. Die EAV konnte noch ein paar Mal punkten, auch Falco hatte noch einige Erfolge, aber sonst schielte man vorwiegend über den Teich. Es fehlte aber vor allem an der Unterstützung durch die Medien, besonders der Österreichische Rundfunk sagte sich seiner Existenzberechtigung und/oder Berufung mehr und mehr los und fand erst Jahre später, insbesondere durch Starmania und Die neuen Österreicher (Stichwort Christina Stürmer), freilich ein bisschen zweifelhaft zurück zur Förderung österreichischer Künstler.

Doch auch bar breitenwirkender Medienunterstützung brodelte und blubberte der heimische Musikgeist in den Neunzigern weiter – wenn auch wieder erfrischend anderer Natur: Alfred Jaklitsch startete 1996 ein Musikprojekt, welches Elemente der traditionellen Volksmusik und moderner Popmusik verband: Die Seer. Die Seer sind vielleicht das, was man international mit „Irish Folk“ verbindet – bodenständig und heimatverbunden, dabei aber fetzig und stimmungsvoll – nur halt eben nicht irisch, sondern ur-österreichisch. Kein Wunder, denn diverser könnten die Individualmusiker nicht sein: Alfred war bereits mit der Popgruppe Joy Nummer 1 in Österreich, Sassy kam aus der Country-Szene, Spitz aus der Volksmusik, Astrid hatte bereits Gehversuche im Rock unternommen. Ein interessantes Potpourri, das sich da zusammenbraute – und bis heute dokumentiert, dass das „Seerische“ mehr als nur bloße Unterhaltung ist. Hymnen wie Wild’s Wasser, Sche wars wennst do warst und zahlreiche andere nisten sich in den Charts ein, kaum eine Veröffentlichung, die keinen Platinstatus erreicht. 2003 bekommt man für Junischnee den Amadeus Austrian Music Award in der Kategorie „Pop/Rock national“ verlieren, 2009 in der Kategorie „Schlager“. Man sieht also: Die Seer verbinden Genres – und Menschen. Und das ist vielleicht viel mehr als alles andere der Grundgedanke des Austropop … Wenn wir also die einleitende Frage wieder aufgreifen: Austropop, das ist unsere eigene Kultur, die wir hegen und pflegen sollten. Überzeugen Sie sich bei der EAV, Rainhard Fendrich und den Seern aber am besten selbst! (sb)

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Joesi Prokopetz in seinem neuen Buch über Österreich!

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Termine:

Seer

15. November 16. November 17. November 18. November 25. November 27. November 28. November 29. November

Arena Nova, Wiener Neustadt VAZ St. Pölten Wiener Stadthalle (Halle D) Salzburgarena Stadthalle Villach Stadthalle Graz TipsArena Linz Olympiahalle Innsbruck

… sowie am 6. August 2013 auf der Seebühne in Mörbisch am See!

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29. OKTOBER · FLEX

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Das Quartett aus der englischen Provinz ist eine absolute Ausnahmeerscheinung und wird nicht zu Unrecht in einem Atemzug mit Kult-Bands wie Oasis genannt. Mit Strangeland erschien vor einem halben Jahr der vierte Longplayer von Keane, und auch dieser platzierte sich an der Spitze der britischen Charts und sorgt für grandiose Verkäufe. Trotz ständig abbrechender Handy-Verbindung zu Sänger Tom Chaplin konnte TICKET kurz mit dem charismatischen Frontman ein paar Worte wechseln. Das aktuelle Album Strangeland ist jetzt ein halbes Jahr auf dem Markt. Bist du zufrieden, wie es bisher läuft? Tom Chaplin: Wir könnten gar nicht glücklicher sein, es ist wieder ein großer Erfolg! Es ist zutiefst befriedigend, wenn man ein Album macht, das sehr, sehr viele Menschen anspricht und mit dem viele etwas anfangen können. Die Reaktionen weltweit waren erstaunlich positiv und wir haben ja schon die ersten Konzerte gespielt. Wir sind sehr stolz darauf! Lebst du in einem „sonderbaren Land“? Tom: Eigentlich ist das ja der Name eines Songs, den Tim bereits vor drei Jahren geschrieben hat, als wir in Amerika waren. Zwar hat es der Titel nicht auf das Album geschafft (es gibt ihn nur auf der Deluxe-Edition, Anm.), aber er fasst das Thema am besten zusammen. Es geht um zwei Liebende, die zu einer langen Reise aufbrechen ohne zu wissen, wo es eigentlich hingeht. Also in ein Strangeland. Uns geht es in unserem Leben nicht anders. Wir sind an einem Punkt angekommen und können auf eine seltsame Entwicklung zurückblicken, die wir als Persönlichkeiten, aber auch als Band durchgemacht haben. Einige von uns haben auch schon Kinder, und das gesamte Album wie auch der Titel haben etwas von einer Rückschau. Eure Videos wie zu den Singles Disconnected und Silenced By The Night sind sehr aufwendig. Wie kann man sich das heutzutage noch leisten? Tom: Silenced By The Night hatte nur ein minimales Budget. Das Material wurde über einige Tage gedreht, als sich dieses Paar ineinander verliebt. Und da stehen wir auf einmal, mitten in der Wüste in Texas. Da steckt vor allem viel Liebe zu dem Genre Musik-Clips dahinter, gar nicht so viel Geld. Noch viel mehr Leidenschaft steckt in Disconnected, das einige spanische Künstler um den

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© Universal Music

ROCK.POP

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OHNE ENDE! Regisseur J.A. Bayona gemacht haben. Er ist schon lange ein großer Keane-Fan und wir wollten unbedingt mit ihm arbeiten. Mit Disconnected haben wir den perfekten Song gefunden und er kam mit diesem unglaublichen Skript an! Heute kann man nicht mehr viel Geld in die Produktion von Videos stecken, was schade ist. Es ist absolut das beste Stück Videokunst, das je in Verbindung mit Keane entstanden ist. Darauf sind wir mächtig stolz! Ihr werdet immer als die „Band ohne Gitarre“ bezeichnet, denn der Sound ist um Synthesizer aufgebaut. Woher kommt die Faszination für elektronische Instrumente? Gibt es da Vorbilder? Tom: Kraftwerk hatten einen riesigen Einfluss auf uns, absolut. Als wir in unserem kleinen Städtchen in England aufgewachsen sind, spielte eigentlich niemand Gitarre. Tim spielte Klavier, das war auch das erste Instrument, das wir besaßen und zum Musikmachen verwenden konnten. Für einige Zeit hatten wir einen Gitarristen, aber der hat die Band bald wieder verlassen. So ergab sich unser Signature-Sound schon sehr zeitig. Wir haben das Klavier aber niemals in der klassischen Tradition eines Rock ’n’ Roll-Pianos verwendet, sondern eher wie eine Gitarre und haben die Sounds durch Effektgeräte gejagt. Viele meinen, dass eine Rock-Band ohne Gitarre etwas paradox ist, aber wir haben das einfach schon immer so gemacht.

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Du lebst ja noch immer in der Provinz, abseits des lauten London. Ist es wichtig für dich, ein bisschen Ruhe zu TICKET_170912_P!nk_84x122.indd haben? Tom: Wir leben ja nicht allzu weit von London weg, also haben wir jederzeit die Gelegenheit, hinzufahren. Ich persönlich bevorzuge ein einfaches Leben.

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Was bedeutet es für dich jetzt die neuen Titel auch live zu spielen? Tom: Klar, dass wir sehr aufgeregt sind! Eines der wichtigsten Dinge für uns sind die Konzerte, das ist eigentlich der Grund, weshalb wir Musik machen. Interview: Alexander Haide

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© Dustin Rabin

BIG, BIGGER, BILLY

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Beinahe zwanzig Jahre nach ihrer Gründung explodiert die kanadische Band förmlich am Rock-Himmel: Ausverkaufte Tourneen, umjubelte Festival-Gigs wie in diesem Sommer – und jetzt gibt’s das vierte Studio-Album Dead Silence samt Wien-Konzert im Oktober. Überschattet wurde das heurige Jahr von einer erneuten, schweren Erkrankung von Drummer Aaron. Auch darüber sprach Billy Talent-Mastermind Ian D’Sa im TICKET-Interview.

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Kannst du dich noch an das erste Wien-Konzert erinnern? Ian D’Sa: Ja, klar! Das war in dem kleinen Club Flex, da hatten wir sogar einen halben Tag Zeit, uns die Stadt anzusehen. Wir waren im Leopold Museum und haben die wunderbare Architektur bestaunt. Leider geht sich das derzeit nicht aus.

auch der Text des Songs Surprise, Surprise her, die beiden Titel sind sehr ähnlich. Man sollte sich viel mehr bewusst machen, was in der Welt gerade vorgeht. Als wir den Song geschrieben haben, gab es die Occupy-Bewegung, den arabischen Frühling. Das war ein Wendepunkt in der Geschichte.

Gibt es Gründe, weshalb sich der Erfolg gerade jetzt, nach beinahe zwanzig Jahren als Band, einstellt? Ian: Es ist erstaunlich! Ich denke, in den ersten acht Jahren haben wir unsere Identität gesucht, wir hatten zu viele Elemente. Da waren Ska-Titel, Punk Rock-Songs, Rock-Tracks … Wir waren eine Highschool-Band, haben viele Sachen ausprobiert und das nicht so ernst genommen. Das hat sich später geändert. Ende der 90er Jahre haben wir den Billy Talent-Sound gefunden, den Namen geändert und eigentlich neu begonnen.

Du hast Surprise, Surprise angesprochen, in dem ihr die Methoden der Werbung und des Marketings anprangert. Jetzt seid ihr selbst Teil der Maschinerie, macht Interviews, Werbung für das neue Album und die Tour. Fühlt sich das nicht seltsam an? Ian: Ja, das stimmt (lacht). Aber es geht noch immer um unsere Message, es sind noch immer unsere Texte. Das Marketing kümmert uns nicht so sehr. Wir sprechen Themen an, über die viele andere Bands nicht reden. Darum geht es ja bei Billy Talent. In einem früheren Album haben wir auch die katholische Kirche kritisiert. Ich hoffe, wir können so unseren Fans auch ein wenig Hoffnung und Kraft geben. Also haben wir kein Problem, das dann auch zu bewerben und zu vermarkten.

Wieso klingt ihr so old school? Ian: Unsere Einflüsse gehen zurück auf Bands der 70er bis 90er Jahre. Wir sehen uns noch immer als Punk-Band, aber mit vielen anderen musikalischen Elementen. Das geht von Iron Maiden über Black Sabbath und Rage Against The Machine bis zu Pink Floyd. In der Single Viking Death March gibt es die Textzeile „Raise Your Voice“. Ist das eine Aufforderung zu zivilem Ungehorsam? Ian: Die Menschen haben zu viel Ablenkung und die wichtigen Entscheidungen werden ihnen alle abgenommen. Da kommt

Ihr seid eher eine pessimistische Band. Gibt es noch Hoffnung für die Welt? Ian: Yeah, die Hoffnung kommt, wenn man sich bewusst macht, dass man sein Schicksal selbst in Händen hält. Ich hoffe, dass wir einigen Menschen die Augen öffnen können, und sie sich weniger auf die vielen, kleinen materiellen Dinge konzentrieren, die nur vom Wesentlichen ablenken. Klar, es ist ein dunkles Album.


Schon das Cover ist ein wenig seltsam … Ian: Es ist eine im Meer versunkene Stadt, eine postapokalyptische Szene, aber da ist auch die beleuchtete Telefonzelle in der Mitte mit der Silhouette eines Mannes darin. Also gibt es Hoffnung! Wir haben uns auf dem Album mit dem Thema Weltuntergang 2012 beschäftigt. Aber wir glauben nicht daran, dass das passieren wird. Wärst du beim Weltuntergang in dieser Telefonzelle – wen würdest du anrufen? Ian: Ich glaube jemanden, den ich liebe. Das ist auch die Botschaft. Du weißt nie, wann es vorbei ist. Also sage besser heute dir nahestehenden Menschen, dass du sie liebst. Morgen könnte es schon zu spät sein. Euer Schlagzeuger Aaron erkrankte während der Arbeiten am Album schwer. Wie sehr hat euch das getroffen? Ian: Das war schon sehr hart, für ihn, aber auch für uns als Band. Vor 13 Jahren erhielt er ja die Diagnose Multiple Sklerose und wir wussten nicht, wie es weitergehen soll. Er hat so viel Kraft entwickelt, seine Einstellung wandelte sich von depressiv zu kämpferisch. Heute spritzt er sich noch immer täglich Medikamente. Dann musste er sich im Winter einer Herzoperation unterziehen, was uns komplett aus dem Zeitplan warf. Da war nicht das Album oder die Band wichtig, sondern es ging nur noch um ihn. Eigentlich hätte es bis zu sechs Monate nach der Operation dauern sollen bis er wieder Schlagzeug spielen kann, aber er hat es in nur drei Monaten geschafft und spielt heute besser denn je! In eurer Biografie heißt es, dass Billy Talent sich jetzt am Höhepunkt ihrer Kreativität befinden. Geht’s von nun an nur bergab? Ian: Ich hoffe nicht! Wir müssen das sofort dort herausstreichen (lacht)! Ich denke, dass man bei jedem Album hofft, dass man am Höhepunkt seines Schaffens ist. Das war schon beim zweiten Album so, und jetzt veröffentlichen wir schon das vierte. Es ist bisher mein Lieblingsalbum.

DIE WELT IST EINE BÜHNE!

SOFA SURFERS 06. - 27.10.2012 4X IN ÖSTERREICH

© INGO PERTRAMER

TALENT!

JAKE & ELWOOD’S BLUES REVIEW 13.10.2012, WIENER NEUDORF

09. KLEZMORE FESTIVAL 03. - 18.11.2012 WIEN

BLUMENTOPF

19. - 21.12.2012 GRAZ, SALZBURG & WIEN

Nach der letzten Tour haben sich die anderen drei um ihre Kids gekümmert, du bist ins Studio gegangen … Ian: (lacht) Ich will auch Vater werden, später einmal. Ich liebe die Musik, auf dem Album gibt es 14 Songs, das sind alles meine Babys.

Dead Silence ist am 7. September bei Warner Music erschienen.

Surprise, Surprise! Billy Talent kommen am 3. Oktober in die Wiener Stadthalle (Halle D) und am 6. Oktober in das Event Center Hohenems.

DAVID GARRETT 23.11. / 13.05.2013 INNSBRUCK & WIEN

ROCK.POP

Interview: Alexander Haide

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WAR AM DIESJÄHRIGEN

VERTRETEN!

Das Wetter war gut, die Stimmung auch – wie auch das Bühnenfoto von Gnackwatschn im Hintergrund zeigt. Wir waren allerdings nicht nur vor den Bühnen, sondern auch dahinter und befragten einige der Künstler. Hier ein kurzer Abriss interessanter Aussagen und auch gleich ein kleiner Konzertausblick.

T h e C ure

Mit The Cure war eine der großartigsten Bands Großbritanniens als Headliner vertreten. Sie haben das Frequency als letzter Hauptact abgeschlossen – und das würdig. Obwohl Sänger Robert Smith schon etwas ergraut ist: Sobald er anfängt zu singen fühlt man sich in die 80er Jahre zurückversetzt und denkt an Walkman auf dem man damals Boys Don’t Cry auf und ab gehört hat. Aber nicht nur diesen Song konnte man live genießen: Obwohl es ein Samstag war, wurde dennoch Friday I’m in Love gespielt. Robert Smith meinte nach dem Auftritt, dass sein jüngeres Ich einfach nur der Meinung „Fuck that! It’s not Friday, so we not gonna play it!“ gewesen wäre. Aber auf einem Festival ist einfach alles anders und für das begeisterte Publikum wurde hier kurzerhand eine Ausnahme gemacht. Eine Tour wird es laut ihm sobald nicht wieder geben. Aber vielleicht einzelne ausgewählte Auftritte. Hoffentlich auch in Österreich!

Wie war euer Auftritt am Frequency?

Kraftklub

© Milow

© Ticket. Das Eventmagazin. (5)

Felix: Eine Wahnsinns-Stimmung! Ich war beeindruck t. Ist es normal, dass die Leute hier um 15 Uhr schon so richtig abgehen? Österreicher sind gar nicht so lahmarschig! Auf Festivals zu spielen ist immer ein tolles Gefühlt. Wenn aus 40 Leuten vor der Bühne auf einmal 400 werden - das ist einfach großartig! ien r A rena W 14. Ok tobe Linz f o er Pos th Ma k 3. Novemb se Salzburg u o xim o Par h k e r Ro c b m rnbirn e v o N . 4 d S ohm Do ra n o C r e Was sagt ihr zu Do b wnload-Portalen 16. Dezem oder Streaming-A nb r e b to k ietern? 17. O A rena Wien Tom: Ich finde, da ss die Musik heute weniger Identität hat. Ein Fileformat ist nicht greifbar. Ich finde es sogar schwieriger mir zu überlegen, was ich mir anhören will, wenn ich durch ein e Liste scrolle. Platt en und CDs haben mehr Charak ter. Leide r geht zurzeit die Ro mantik verloren.

Interviews: Petra Albrecht

Seite eigentlich selbst? Managest du deine Facebook-

M I A.

24. November Gasometer Wien 18

eur Freut ihr euch schon auf

en Auftritt im November

in Wien?

er wieder eine so toll. Es gibt auch imm Mieze: Ja sehr! Es wird h leiwand den Leuten, ihr seid einfac Sehnsucht nach Wien und paar Tage ein tt ftri Au al auch nach dem und treu. Ich bleibe diesm Stadt anschauen. in Wien und kann mir die

15. November Posthof LInz

© Gnackwatschn

ROCK.POP

estellt habe etliche Leute, die ich dafür eing Milow: Nein, es gibt natürlich te ob sie Leu h selbst! Manchmal fragen mic (lacht). Natürlich mache ich das finde, da Ich t. dür fen – aber das will ich nich Admins auf meiner Seite sein n findet ma und auch wirklich sehr viel Spaß schummelt man. Mir macht es ! Milow te auch ein Foto vom Frequency immer etwas Zeit dafür. Ich pos


10 JAHRE STADTHALLE GRAZ

Highlights in der Stadthalle Graz: 28. November

Martin Rütter

28. Oktober

Helene Fischer

6. Dezember

SEEED live

30. Oktober

Udo Jürgens

15. Dezember

Zauber der Weihnacht

27. November

Best of Austria

21. Dezember

Die Toten Hosen

ROCK.POP

11.000 Besucher unter einem Dach, das war in Graz vor etwas mehr als einem Jahrzehnt noch undenkbar. Dank der Stadthalle Graz, die heuer ihren zehnten Geburtstag feiert, sind Konzerte in dieser Dimension heute überhaupt kein Problem mehr! Und das macht Graz auch für die ganz großen Namen der Musikund Unterhaltungsbranche attraktiv, wie man auch an den Gästebucheinträgen von Linkin Park, P!nk oder der Blue Man Group sehen kann. Als modernste Veranstaltungshalle Österreichs schafft es die Stadthalle Graz seit zehn Jahren, die verschiedensten Events – von Konzerten und TV-Shows über Kongresse und Messen bis zu Sportevents und Bällen – unter einem Dach zu vereinen.

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© Ingo Petramer

MADSEN LÄSST DIE MUSIK AN

TICKET traf zwei der sympathischen Mitglieder von Madsen – die Brüder Sasha und Sebastian. Im Interview erzählen sie uns, was uns bei ihrem Auftritt am 12. Oktober im Wiener Gasometer erwartet. Außerdem plauderten sie mit uns über Obst, Konfettiregen und mehr.

ROCK.POP

Würdet ihr gerne Musik in einem anderen Jahrzehnt machen – oder: Was sind die Vorteile der heutigen Zeit? Sebastian Madsen: Der Nachteil daran wäre – wir wären jetzt älter. Ich bin ja ehrlich gesagt kein Freund von Nostalgie. Aber spannend wäre zum Beispiel das Paris der 20er. Woodstock hätte ich auch gerne miterlebt. Ich würde gerne eine Platte rausbringen, die wirklich nur auf Vinyl erscheint. Man hört den Song im Radio und dann dauert es aber, bis man den wirklich kriegen kann. Dann stehen sie vor dem Plattenladen und können es kaum abwarten bis das Ding rauskommt. Das hätte ich gerne erlebt, das muss ich dann doch sagen. Sasha Madsen: Ja, mal so für ’ne Woche (lacht). Was ich sehr genieße ist, dass wir die Musik, die wir machen auch relativ einfach umsetzen können. Wir haben ziemlich schnell die Möglichkeit, etwas so aufzunehmen, wie wir das wollen. Es muss nicht mehr aufwendig ein Studio gebucht werden. Es muss dann auch nicht einer im weißen Kittel da sein, der die Bandmaschine bedient. Wir können vorhandene Ideen schon richtig gut festhalten. Sebastian: Es gibt halt immer Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite kann man sich irrsinnig schnell verwirklichen. Auf der anderen Seite verwirklichen sich viel zu viele Menschen. Man will

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nicht unbedingt alles hören und mitkriegen. Ihr bringt außerdem eine Maxi-Single von Lass die Musik an auf Vinyl heraus. Wie kann man Platten der Generation i-Irgendwas wieder schmackhaft machen? Sasha: Ich glaube, dass das jeder wieder selbst entdecken muss. Das ist natürlich leicht gesagt – wir sind ja damals so aufgewachsen. Irgendwann habe ich mich danach zurückgesehnt, eine Platte aufzulegen. Es ist ein eigenes Gefühl – das Knistern – und man kann nicht zurück- oder vorspulen, man muss dann einfach die Platte weiterhören. Das habe ich total vermisst und dann habe ich mir wieder einen Plattenspieler zugelegt. Und ich genieße es bis heute. Zum Thema Generation im Arsch – sind wir wirklich alle im Arsch? Wenn ja, warum? Sasha: Nicht alle! (lacht) Sebastian: Das ist natürlich eine Momentaufnahme. Es gibt Menschen auf der Welt, denen es wesentlich schlechter geht als der Mediengeneration. Ich kenne kaum jemanden mit so einem richtig bodenständigen Beruf – so wie Autoschrauber oder Bäcker oder sowas in der Richtung. Das scheint gerade uncool zu sein. Facebook, Google und Amazon – all das frisst unsere Aufmerksamkeit. Ich glaube auch, dass immer weniger Menschen auch mal Zeitung lesen. Sie verschwenden ihre Zeit mit sinnlosen Dingen und posten Fotos und wollen dann schauen, wie viele Leute das kommentieren und was sie dazu sagen. Wie bewerten die das? Das rückt immer mehr in den Vordergrund und das finde ich eigentlich schade. Ihr seid ja auch sehr politisch interessiert und setzt euch vor allem gegen politischen Rechtsruck ein. Schaut ihr hier auch über die Landes-


Warum der Labelwechsel von Universal zu Sony Music? Sebastian: In Berlin sitzen bei Sony Menschen, die auch mit dem Wechsel und der Umstrukturierung der Musikindustrie klarkommen, sie denken vorausschauend. Ich will Universal natürlich überhaupt nicht schlechtreden. Da der Vertrag dann sowieso ausgelaufen ist, hat sich das einfach angeboten. Sebastian, du hast ja auch bei Callejons Song Porn From Spain 2 mitgesungen. Beim Videodreh scheint es heftig zugegangen

Ihr seid ja auch ein bisschen lauter geworden als früher ... Sebastian: Das letzte Album war ja sehr experimentell für unsere Verhältnisse. Dann gab es eine Zwangspause und eine Neuorientierung. Wir haben versucht, den Blick aufs Wesentliche zu lenken. Was können wir, und vor allem – was wollen wir? Lass uns doch echt mal wieder ein ganz klares Bild malen. Lass uns dann, was uns und die Menschen live begeistert, mal wieder auf Platte bringen. Und da sind dann härtere Töne einfach erwünscht gewesen – also auch bandintern. Was erwartet Österreich bei eurem Auftritt am 12. Oktober im Wiener Gasometer? Sasha: Wir machen keinen großen Zirkus, keine Feuershow, keine Explosion und kein Pipapo. Es soll einfach um die Band gehen, die da auf der Bühne steht und die Spielfreude auf das Publikum überträgt. Sebastian: Wir hatten schon eine Konfettikanone, Feuer, Nebel und alles Mögliche. Und irgendwann habe ich gemerkt, dass ich das gar nicht will, wenn ich auf Konzerte gehe. Ich will eine Band sehen, die Spaß hat und die durchdreht. Interview: Petra Albrecht

Wo es beginnt ist am 17. August bei Columbia (Sonymusic) erschienen.

Auch ohne Feuershow heizen Madsen ordentlich ein – und zwar am 12. Oktober im Wiener Gasometer.

VIVA Austria zeigt wahre Lebensgeschichten In der neuen Eigenproduktion 180° erzählen junge Männer und Frauen mit einer schwierigen Vergangenheit ihre persönlichen Geschichten und berichten, wie sie es aus eigener Kraft geschafft haben, ihr Leben um 180 Grad zu wenden. Die erste Folge zeigt den 24-jährigen Danny aus Cottbus, dem es nach jahrelangem Kampf gegen die Drogen gelungen ist, seine Sucht endgültig zu überwinden. In weiteren Episoden erzählt außerdem die 22-jährige Christina von ihrem Sieg über die Magersucht und Caglar spricht über seinen Ausstieg aus der Kriminalität und seinen jetzigen Beruf als Streetworker. Die Dokumentation über wahre Lebensgeschichten soll Jugendlichen in ähnlichen Situationen Mut für einen Neuanfang machen. Seit 21. September ist die neue VIVA Eigenproduktion jeden Freitag um 20:15 Uhr bei VIVA AUSTRIA zu sehen. Infos über die Möglichkeit, seine eigene Geschichte als Protagonist der Sendung zu veröffentlichen unter www.viva.tv/180grad.

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ROCK.POP

Zum Cover des neuen Albums Wo es beginnt – was bedeutet der Apfel mit dem Dämmmaterial? Beginnt es im Proberaum und steht der Apfel für den Beginn aller Dinge? Sasha: Das ist eine schöne Assoziation … Sebastian: Wir haben uns mit dem Grafiker getroffen – ein unheimlich verrückter, lustiger Vogel. Er meinte, er hätte zwei Stunden meditiert und dann hätte er den Apfel gesehen. Dann packt man noch ein paar Nieten dran und dann ist es der eiserne Apfel – umso besser. Das Lustige ist auch, dass wir vorher bei einigen Präsentationen waren, wo Grafiker dann Begriffe wie „Sehnsucht“ oder „Mutter“ in den Raum geworfen haben. Wir dachten uns einfach: „Was wollt ihr uns damit sagen?“ Und dieser Typ hatte einfach nur diese einzige Idee – und die war geil! Der Apfel!

zu sein. Sebastian: Super Typen! Ich bin stolz, dass ich da mitbrüllen durfte. Die Metaller, die spinnen echt (lacht). Es wurden ziemlich viele Fans eingeladen, die dann auch Party gemacht haben. Da wurde schon am Nachmittag gesoffen. Der Regisseur war am Boden zerstört am Ende des Drehs! Ich habe dann schon ein bisschen Angst bekommen. Da gab es diesen Fake-Blutregen und die Leute fingen an umzufallen, eine Flasche ging kaputt und einer hat sich seine Hand komplett aufgerissen…

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grenze? Sasha: Ich wohne ja in Wien und verfolge das mit viel Interesse und tatsächlich auch etwas Sorge. Parteien wie FPÖ und BZÖ zerstören sich intern selbst, schaffen es aber dennoch immer irgendwie aufzustehen und wieder neuen Scheiß zu machen. Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass man einfach sagt: „Leute, das geht so nicht! Guckt euch doch mal um und seht euch die Geschichte an – das ist doch alles Scheiße irgendwie!“ Sebastian: Ich bin zum Beispiel auf der Suche nach einem T-Shirt auf dem „Free Pussy Riot“ steht. Ich finde es einfach unfassbar, dass es sowas in Europa gibt, dass eine Band sich kritisch äußert und dafür eingekerkert wird. Wie krank ist das denn? Kunst darf man nirgendwo auf der Welt so eingrenzen.

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MAX HERRE SAGT HALLO! Hallo Welt!, das dritte Solo-Album des deutschen Sprechgesangpioniers, strotzt nur so von Gaststars: Von Patrice, Philipp Poisel, Samy Deluxe, Aloe Blacc, Clueso bis zu Cro sind viele Künstler mit dabei, für die Herre ein musikalischer Papa sein könnte. Grund genug, mit dem Vater dreier Kinder im Sonnenschein über den Dächern Wiens zu plaudern. Demnächst gibt’s das 25. Musik-Jubiläum. Deine Gedanken zum Älterwerden? Max Herre: Das hört sich irgendwie schon gut an. Wenn man sagt, 25 Jahre Bühnenjubiläum, dann stellt man sich John Lee Hooker vor … aber ich fühl’ mich sehr jung! Ich find’s toll, denn man muss nicht beweisen, dass es nochmal 25 Jahre gehen kann, sondern wir machen’s jetzt einfach. Jetzt bist du also nicht nur der Papa deiner Kinder, sondern auch musikalischer Papa … Max: Ja, mein ältester Sohn wird zwölf, beide Söhne sind Rap-Fans, und Max Herre ist nicht der Lieblingsrapper vom Großen, sondern Marteria. Ich war auch mit Cro im Studio – natürlich überlegt man sich da: „Wow, der ist altersmäßig näher an meinem Sohn als an mir.“ Aber es gibt dann den Moment, wo man über Musik und den Flow redet. Dann ist es auf Augenhöhe. Du hast zahlreiche Kollaborationen auf dem Album. War es da schwer, den Titel Wolke 7 mit Philipp Poisel als Single auszuwählen? Max: Ich finde den Song schon zwingend, denn er ist sehr anders als die Sachen, die ich zuvor gemacht habe. Mir ging es darum, ein Stück neu zu erfinden, nicht zu sagen, Max ist wieder da und rappt, und man feiert eine 90er Jahre-Emotion, sondern es ist im Hier und Jetzt. Das ist der Grund für die vielen Gäste, zu zeigen, dass es da junge Leute gibt, die diese Fackel weitergetragen haben.

ROCK.POP

© Roland Dick

Du hast viele sozialkritische Lieder. Was geht dir derzeit besonders auf die Nerven? Max: Das kann ich so nicht sagen, für mich gehört alles

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zusammen. Das zeigt auch diese globalisierte Welt, dass man immer nur Symptome einer Krankheit sieht. Für mich ist das alles der Ausdruck für diese Sackgasse, in die wir gerannt sind. Da steht eine Mauer, die muss man einstürzen, um dann etwas Neues zu bauen. Das ist kein Aufruf zur Rebellion, sondern eine Beobachtung. Ich will da gar nichts vorgeben. Ich nehme an, du wirst nicht alle Partner des Albums mit auf Tour nehmen. Wie sehen die neuen Titel live aus? Max: Alle Partner kann ich nicht mitnehmen, die sind ja sehr verstreut über Deutschland, die Schweiz und Österreich. Wir sind zehn Leute auf Tour. Dazu kommt der eine oder andere Gast. Es ist ein großes Set-Up. Zum Teil wird auch was vom DJ-Pult abgefeuert. Früher waren wir puristisch nach dem Motto: „Was du hörst, ist was du siehst.“ Heute bin ich da mehr Entertainer geworden. Give the people, what they want! Max Herre zeigt am 19. Ok tobe r Interview: Alexander Haide in der Wiener Aren a, dass er nach 25 Ja hren noch gar nicht Hallo Welt! müde ist! ist am 24. August bei Nesola Universal Music erschienen.


© Christina Karagiannis

UMTRIEBIG: THE FREEMENSINGERS MIT GAST-STAR NEIL TAYLOR! Eigentlich haben die drei Musiker Andie Gabauer (Hot Pants Road Club), Werner Eichhorn (Eichhorn) und Didi Baumgartner (Alkbottle) mit ihren diversen Projekten genug zu tun. Doch irgendwie reicht es ihnen nicht – und deshalb gibt’s mit On The Radio bereits das zweite, großartige Album der gemeinsamen Band The FreeMenSingers. Damit nicht genug: Mit Neil Taylor holten sie sich nun auch noch den Robbie Williams-Gitarristen ins Boot.

Du hast mit so vielen internationalen Stars gearbeitet. Warum nun ausgerechnet mit einer Band aus dem kleinen Österreich? Neil: Es war ein guter Grund, nach Österreich zu kommen und es hilft uns allen, unsere Karrieren voran zu treiben. Ich habe auf drei Songs des Albums gespielt, das hat gut gepasst. Bei ihren Konzerten holen sie mich für diese Titel dann auf die Bühne, danach darf ich einige meiner eigenen Songs mit ihnen spielen. Neil ist gleichwertig wie ihr anderen drei auf der Webpage und in den Presseunterlagen genannt, obwohl ihr ja die meiste Arbeit leistet und er nur auf drei Tracks Gitarre spielt … Andie Gabauer: Wir sind stolz, so einen Gitarristen an Bord zu haben, der uns persönlich geprägt hat. Nach und nach komme ich erst drauf, welche Gitarren er alle gespielt hat, die in meinem Schädel gespeichert sind, Woman In Chains zum Beispiel, die typischen Klänge, die den Tears For Fears-Sound ausgemacht haben. Ihr drei habt ja diverse andere Projekte. War euch so langweilig, dass ihr die FreeMenSingers auch noch gegründet

habt? Oder braucht man das zum wirtschaftlichen Überleben? Werner Eichhorn: Wir haben eigentlich genug zu tun! Didi Baumgartner: Du hast es getroffen, mit einem Projekt alleine geht es eigentlich nicht. Werner: Es ist relativ einfach, zu dritt zu spielen, das ist ein Vorteil. Wir brauchen keine großen technischen Aufbauten, wir können uns flexibel wohin setzten und spielen. Wir haben schon am Lagerfeuer für Manager gespielt … Didi: Im Park, auf der Straße … Andie: Und vor dem Dalai Lama. Als erste Band der Welt haben wir in einem Kloster ausschließlich vor Mönchen gespielt. Werner: Vor allem vor den Flüchtlingskindern aufzutreten war eine besondere Atmosphäre. Die strahlen dich an, die haben nicht viel und sind dennoch glücklich. Das neue Album On The Radio klingt sehr nach den Beatles. War das beabsichtigt? Didi: Das sind unsere Roots! Andie: Wir sind alle damit aufgewachsen, und wir haben diese Band gegründet, weil wir alle von der Lagerfeuer-Gitarre kommen. Die ersten Songs, die wir aufgesogen haben, stammen aus dieser Zeit und die haben uns inspiriert. Interview: Alexander Haide

ROCK.POP

Wie hat die Zusammenarbeit mit den FreeMenSingers begonnen? Wurdest du angeheuert? Neil Taylor: Ich traf eine Managerin über Facebook und sie wollte mir helfen, auch in Österreich Fuß zu fassen. Sie hatte die Idee zur Zusammenarbeit mit den FreeMenSingers und das half uns beiden. Es hat sich großartig angefühlt, wieder mit einer Band zu spielen, denn seit einem Jahr bin ich nur mit meiner SoloAkustik-Show aufgetreten.

On The Radio ist am 24. August bei Pate Records erschienen.

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TYLER WARD:

EIN INTERNETSTAR EROBERT DIE WELT

SpecIAL gueST:

Ambitioniert nennt der 24-jährige Amerikaner seine Herbst-Tournee Worldwide Takeover, die der Veröffentlichung seines Debüt-Albums folgt. Alle Zeichen stehen auf Erfolg! Der Shooting-Star, der mit Coverversionen der Hits von Eminem oder Justin Bieber mehr als 250 Millionen Views vorweisen kann, gibt sich im E-MailInterview mit TICKET dennoch bescheiden …

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SA.8.dezember 2012 STAdTHALLe WIeN

Tickets gibt‘s bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) und in jeder Bank Austria Filiale (Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) bzw. unter 01/24924.

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14.09.2012 12:33:44

Ist es ein Vorteil, dass du deine Karriere als Internetphänomen gestartet hast und erst jetzt die „reale Bühne“ eroberst? Tyler Ward: Ich denke, es ist auf jeden Fall ein Vorteil, dass sich über das Internet alles so rasant entwickelt hat. Das gilt vor allem für YouTube, denn dort suchen viele Menschen nach neuer Musik. Ich verdanke meinen gesamten Erfolg den Fans, die nach wie vor meine Videos und meine Songs mit ihren Freunden teilen und so immer weiter verbreiten.

ROCK.POP

Du hast eine Million Abonnenten auf YouTube, ein einzelner Titel (die Coverversion von Payphone von Maroon 5) wurde knapp 17 Millionen Mal angesehen, alle deine Songs von mehr als 250 Millionen Menschen. Wie fühlt sich das an? Tyler: Ich hätte nie gedacht, dass das alles so gigantische Dimensionen annimmt! Jeden Tag kommen neue Fans hinzu, was mir täglich wieder beweist, wie großartig sie sind. Meine Fan-Base ist durch jeden einzelnen gewachsen und ich bin jedem einzelnen Fan dafür dankbar. new album

new album

coming october 2012

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Tickets sind bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) und in allen Filialen der Bank Austria (Ermäßigung für BA-Ticketing Kunden) erhältlich.

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14.09.2012 12:31:24

Demnächst erscheint dein erstes Album. Gibt’s darauf nur selbst komponierte Titel oder auch Coverversionen wie Love The Way You Lie? Tyler: Alle Songs der EP habe ich selbst geschrieben, und auch die Tracks auf dem Album stammen von mir oder ich habe daran mitgearbeitet. Ich kann es kaum erwarten, diese neuen Songs mit meinen Fans zu teilen und jene Geschichten zu erzählen, die ich in den vergangenen zweieinhalb Jahren erlebt habe. Einer deiner neueren Titel im Internet ist I Need My HipHop. Ich war überrascht, dass du jetzt auch Hip-Hop machst …


Tyler: Den Titel habe ich gemeinsam mit einem Freund aufgenommen. Ich höre gerne Hip-Hop, und es war echt ein großes Vergnügen, das einmal auszuprobieren.

PRÄSENTIERT

Im Video dazu ist im Hintergrund ein riesiges Zeichen von Scientology zu sehen. Hast du Verbindungen zu dieser Kirche? Tyler: (lacht) Nein, das war nur zufällig beim Dreh im Hintergrund. Die Tour trägt den Titel Worldwide Takeover. Wie kamst du darauf? Tyler: Ich liebe es mit Worten zu spielen. Ich bin mit einigen Freuden herumgehangen und wir scherzten, dass wir einmal die Welt übernehmen werden. Mir ist aber schon klar, dass es noch einiger Arbeit bedarf, weitere neue Länder mit meiner Musik zu erreichen. Nach dem virtuellen Erfolg willst du jetzt die reale Welt erobern. Welche Rolle in deiner Karriere soll das Internet in Zukunft spielen? Tyler: Ich werde das Internet immer dazu nutzen, meine Musik unter die Menschen zu bringen und mit meinen Fans in Kontakt zu bleiben. Aber ich möchte in Zukunft auch vermehrt traditionelle Medien nutzen.

25. OKT. 2012 STADTHALLE WIEN

Kümmerst du dich selbst um deine Internet-Seiten und schreibst die Kommentare? Tyler: Ich liebe es, mit meinen Fans über die Social Networks in Kontakt zu bleiben, durch Videos, Kommentare, Likes. Es bedeutet mir sehr viel, dass ich so mit meinen Fans TICKET_170912_HubertVonGoisern_84x122.indd sprechen kann.

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Tickets sind in allen Raiffeisenbanken Ö bzw. auf www.ticketbox.at, bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096), in jeder Bank Austria Filiale (Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) bzw. unter 01/24924 erhältlich.

Du warst schon einmal in Wien. Hast du besondere Erinnerungen? Gibt es Erwartungen für das Konzert im Oktober? Tyler: Der Gig in Wien war atemberaubend! Das Publikum hatte so viel Energie! Am Tag danach sind wir durch die ganze Stadt gelaufen und ich habe mich sofort in sie verliebt. Mit deinen Tyler Ward Studios bietest du vielen anderen Künstlern eine Plattform. Es sieht ganz so aus, als ob du ein eigenes Imperium begründen willst. Tyler: Ich würde es nicht Imperium nennen, aber ich bin froh, dass ich meine Tyler Ward Songs selbst aufnehmen kann und und seine mit anderen, sehr talentierten Kids Gitarre gibt es am arbeiten darf. Ich mag es, andere 29. Ok tober im Musiker zu unterstützen! Wiener Flex zu sehen. Interview: Alexander Haide

14.09.2012 13:24:04

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Du kamst über die Umwege von der Air Force Academy über ein Journalismus-Studium zur Musik. Hattest du einen Masterplan, oder hat sich alles nur zufällig so ergeben? Tyler: Ich denke, alles im Leben geschieht aus einem bestimmten Grund, also ist mein Lebensweg genauso, wie er sein sollte. Dass ich Sportler beim Militär war, hat mich sicher als Musiker sehr geprägt.

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„Ich will verführen“, sagt sie. Kokett sagt man – Mann – dazu. TICKET tauchte durch den Rauchschleier ihrer Zigarette und versuchte, die Wahrheit hinter der Femme fatale Elisa Schmidt zu erahnen. Ob auch wir in die Photo Booth gezogen wurden, ob wir gemeinsam durch die Sin City zogen …? Der Gentleman genießt und schweigt. Mit Ihrer Musik assoziiert man unweigerlich die Jahrhundertwende, in der man Wien und Ihre Wahlheimat Berlin nebst Paris auf einer „Zeitgeistachse“ sah. Wie weit hat sich die Achse heute verschoben? Schmidt: Ich glaube, dass sich Wien und Berlin seitdem doch ziemlich unterschiedlich entwickelt haben – Berlin ist eine wahnsinnig aufregende, aber auch wahnsinnig schmutzige Stadt, wo viele Sachen aufeinander prallen. Wien hingegen ist eine unheimlich schöne Stadt, wobei ich zugeben muss, dass ich das Nachtleben noch nicht wirklich vergleichen kann. Ich würde sagen, man hat sich auseinander gelebt, gar nicht einmal wertend, aber auch Paris kann man heute gar nicht mehr mit Wien oder Berlin vergleichen. Berlin spricht man mehr als anderen Städten eine musikalische Identität zu. Was bringt einer Stadt einen derart immensen Wiedererkennungswert? Schmidt: In Berlin trifft sich die ganze Welt und man steckt die Köpfe zusammen – dadurch erreicht Berlin natürlich eine wahnsinnig hohe Kreativität. Zudem hat das Nachtleben hier einen immens hohen Stellenwert – der perfekte Nährboden für Musik und Kunst. Wie weit denken Sie hat Ihr Umfeld Einfluss auf Ihre Musik – oder anders: Hätte Femme Schmidt auch in der Wüste Gobi entstehen können? Schmidt: (lacht) Wir gingen nicht her und planten. Das Album entstand in London während einer Hochburg aus 20er-Jahre-Partys, -Konzerten und -Cabarets. Diese Momentaufnahme habe ich eingesogen und so ist es Teil meiner Musik geworden – das ist das Schöne, sein Leben in die Musik einfließen zu lassen. Was macht eine Stadt zur Sin City? Schmidt: Die Sünde selbst freilich (lacht), sie muss mysteriös sein und immer wieder etwas Neues bereithaben, täglich überraschen können. Sie bezeichnen Ihre Musik als Pop Noir. Was unterscheidet Sie von Caro Emerald oder Regina Spektor? Schmidt: Mit gefällt es gar nicht so gut, wenn man Musik immer in Schubladen steckt. Natürlich kommt man irgendwann in Bedrängnis zu betiteln, was man


© Esther Haase (2)

macht, aber jeder Künstler hat seine ganz eigene Note – wir haben uns ja auch vom Film noir inspirieren lassen, der ja auch was dunkles, mystisches hat. Der Zeitgeist der 20er und 60er widerspricht in vielen Punkten dem Heute – wie ergibt sich eine Symbiose? Schmidt: In den 20ern wurde der Tag gelebt, als wäre er ein ganzes Leben wert und ich bin auch ein irrsinniger Genussmensch und versuche, in den Tag hineinzuleben. „Mich leben zu lassen“, wenn man so will – ich glaube, das ist die Verbindung zu damals. Auch heute gibt es wahnsinnig viele Leute, die wieder anfangen, das Leben zu genießen und dies auch exzessiv zelebrieren, und da gehöre ich halt auch dazu …

ich mich eigentlich nicht beschweren! Wenn doch einmal Party: Champagner oder Absinth? Schmidt: Absinth (lächelt). Norah Jones war die „Geburtsstunde“ von Ihnen als aktive Sängerin – können Sie sich noch an das erste Musikstück erinnern, das Sie aufhorchen ließ? Schmidt: Mit 12 sang ich auf jeden Fall Come Away With Me von Norah Jones hoch und runter, das erste bewusst gehörte Musikstück war vermutlich irgendein Kindersong – aber den endgültigen Kick gab definitiv Norah Jones.

Schmidt – Ihr Nach- und Künstlername gleichermaßen. Wieso ohne Ihrem Vornamen Elisa? Schmidt: Während der Albumproduktion wurde mein Nachname gewissermaßen zu meinem Vornamen, im englischsprachigen Raum mittlerweile irgendwie auch mein Spitzname. Schmidt ist zur Überschrift meiner Musikwelt geworden, ein kurzes, einfaches Statement.

Stichwort Pomp: Was verbindet Sie mit Elton John, den Sie demnächst in Australien auf Tour begleiten? Schmidt: (lacht) Auf jeden Fall die Liebe zur Musik! Der Grund, warum ich die Ehre habe, vor ihm aufzutreten ist, weil ich im April in L.A. einen Auftritt hatte und mich sein Tourmanager dort spielen sah. Er sagte: „I want you to open up for Elton John!“ Da sage ich natürlich nicht nein!

Lebensdevise im Berlin der 20er war Tempo und Vergnügen. Laborieren auch Sie an einer Rastlosigkeit? Schmidt: Mein Tempo kommt eher durch meinen Beruf, weniger durch die Parties. Ich bin wahnsinnig viel am Reisen – zwischen London und L.A., jetzt im Oktober fängt die Deutschlandtour an, im November sind wir in Australien auf Tour, von daher wird’s einem auf jeden Fall nicht langweilig. Aber das ist für mich guter, weil produktiver Stress – ich hatte das Glück, mein Hobby zu meinen Beruf machen zu können, von daher kann

Werden Sie auch gemeinsam performen? Schmidt: Wer weiß, wer weiß! Es kann natürlich alles passieren, wenn man eine Woche gemeinsam auf der Bühne steht … Interview: Stefan Baumgartner

ROCK.POP

Wie weit harmoniert der Mythos der Femme fatale mit der modernen emanzipierten Frau? Schmidt: Natürlich leben wir mittlerweile in einer anderen Zeit, die Frauen sind viel emanzipierter als damals, von daher weiß man heute vermutlich nicht einmal genau, Sie sagten einmal, Sie seien mit Femme wo eine Femme fatale anfängt und wo sie Schmidt Ihren „frühen musikalischen aufhört. Für mich persönlich ist sie eine Während die Femme Gehversuchen“ entwachsen. Woher starke Frau, die sich nimmt, was sie will fatale gerne mit ihrem Wesen kommen Sie – wo gehen Sie hin? und Spaß am Leben hat … verführt, verführe ich gerne Schmidt: Ich habe bisher immer das mit meiner Musik. Erlebte um mich eingefangen, meine Auf der anderen Seite liefert sie ein Musik wird also immer im Wandel sein, je immens ambivalentes Bild, der „Gleichnachdem, was um mich herum passiert. stellung“ gegensteuernd … Freilich bin ich ein bisschen mit dem Jazz Schmidt: Ich habe mich ehrlich gesagt nicht so intensiv mit dieser Frage beschäftigt – freilich ist diese verheiratet, es wird also hinkünftig nicht in eine komplett andere Rolle eine, die ich zelebriere, aber schlussendlich nur eine Rolle, Richtung gehen, aber meine Inspirationen werden es wohl immer die man auch aus dem Film noir kennt. Während die Femme spannend halten … fatale gerne mit ihrem Wesen verführt, verführe ich gerne mit Im modernen Pop regiert der Pomp, Sie arbeiten reduziert. Ist meiner Musik – das ist unsere Gemeinsamkeit. Pomp Stilmittel oder Ablenkung? Wie viel Schmidt, wie viel Chambers finden wir auf Femme Schmidt: Ich glaube, wenn man ein Level erreicht hat wie Lady Gaga und Katy Perry und vor zigtausend Leuten spielt, wird die Schmidt? Schmidt: Das Album ist in erster Linie autobiographisch, es sind Inszenierung natürlich auch größer. Wenn es gut gemacht ist, meine Geschichten. Gleichermaßen hat Guy auch einen großen kann es als Stilmittel durchaus Anerkennung finden. Es ist auch Anteil gehabt, hat mich auf Reisen geschickt, die ich alleine nie was Schönes, sich zu inszenieren. Manchmal ist freilich auch bestritten hätte. Es war wohl ein Geben und Nehmen zwischen weniger mehr und es ist toll, wenn man damit Begeisterung erreichen kann! uns.

Femme Schmidt ist bei Warner Music erschienen.

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© Martin Dam Kristensen

TINA DICO WHERE DO YOU GO TO DISAPPEAR?

Ihre aktuelle CD Where Do You Go To Disappear? eroberte die dänischen Charts Anfang September 2012 in Rekordzeit. Nun geht sie auf Tour und freut sich schon sehr auf ihr Publikum. Mit in ihrer Band ist der isländische Sänger und vielseitige Instrumentalist Helgi Jonsson, der acht Jahre in Österreich gelebt hat! TICKET hat mit ihr über ihre neue CD gesprochen. Hast du bereits einen Platz gefunden um zu verschwinden? Tina Dico: Musik ist für mich so ein Platz. Ich kann für Stunden verschwinden wenn ich auf der Bühne ein Konzert spiele. Jetzt kann ich auch in die großartige isländische Landschaft – die sehr inspirierend ist für mich – verschwinden. Ich mag es, mich in der Mitte von etwas Großem klein zu fühlen. Das ist das Gefühl, das mich antreibt Songs zu schreiben. Warum denkst du, dass es für uns wichtig ist einen solchen Platz zu haben? Tina: Ich denke, dass es für uns gut ist, manchmal unseren Kopf freizubekommen. Wir verbringen viel Zeit damit, über die Zukunft und die Vergangenheit nachzudenken anstatt wirklich im Moment zu sein und uns auf uns selbst zu konzentrieren.

ROCK.POP

Du lebst nun in Island, umgeben von großartiger Natur. Wurde dadurch dein neues Album beeinflusst? Tina: Ich denke, es gibt nur einige Stellen im neuen Album, die wirklich isländisch klingen, aber ich wurde definitiv vom Frieden und der Stille beeinflusst und inspiriert. Ich hatte Raum zum Denken und einfach nur zu sein. Bevor ich nach Island gezogen bin, war mein Leben sehr chaotisch. Ich denke, dass in meiner Musik neu gefundene Reife und Raum sind, die vielleicht von meinem Umzug beeinflusst wurden. Die Natur hier ist an der Oberfläche friedlich, aber darunter liegen sehr viel Energie und Kraft. So würde ich auch meine Musik beschreiben!

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Hören Sie am Tina Dico live UK W 17. Oktober im am Wien sowie 18. Oktober im Posthof Linz!

Denkst du, dass sich die Menschheit verändern muss? Tina: Ich kenne nicht die Menschheit. Aber ich kenne so viele beeindruckende Leute, die jeden Tag Liebe und Freude teilen. Und so viele Leute treiben in die richtige Richtung. Aber alle „wichtigen Leute“, die jeden Tag zu Arbeit gehen und Entscheidungen treffen welche die Welt gefährlicher, ängstlicher, ungesunder und manipulierbarer machen, die sollten sich ändern – das wünsche ich mir! Wie stark sind deine Songs z.B. You Wanna Teach Me To Dance oder Point Of No Return autobiographisch? Tina: You Wanna Teach Me To Dance ist sehr autobiographisch. Es ist komisch, dass ich beruflich Musik spiele aber nicht dazu tanzen möchte. Ich hing immer lieber bei der Bar ab (lacht). Seit einiger Zeit wollte ich schon einen Song schreiben, der mich zum Tanzen bringt; einen Song, der etwas Bewegung in mein Leben bringt. Das habe ich nun getan! Point Of No Return beschreibt keine bestimmte Situation aber ich kenne dieses Thema sehr gut – wahrscheinlich kennen wir das alle: die Tatsache, dass wir bei dem bleiben was wir kennen. Sogar wenn das sehr, sehr, sehr schlecht ist. Das ist verrückt! Es braucht viel Mut und auch Vorstellungskraft um unsere Komfortzone zu verlassen – sogar wenn diese ein Kampfplatz ist. Interview: Paul M. Delavos

Where Do You Go To Disappear? ist am 7. September bei Finest Gramophone erschienen.


DER HOT PANTS ROAD CLUB RETTET DEN KONJUNKTIV Die funkigsten Österreicher feiern heuer 20-jähriges Bestehen, und das sicherlich nicht mit Käsecracker und SingStar im Keller. Im Gegenteil: Still Burning verspricht eine heiße Party!

Zum 20. Geburtstag feilt man an der neuen Platte. Wird es mehr oder weniger, lauter oder leiser? Matthias: Nach dem personell und auch finanziell überbordenden Grand Funk Orchestra-Projekt, welches so richtig Spaß gemacht hat, ist es nun allerdings wieder angebracht, sich auf die Basics zu konzentrieren; die 8-Mann Stammbesetzung rockt das Haus, wobei seit einiger Zeit die Position des Drummers mit Josef Hinterhölzl neu besetzt ist! Alle Tracks wurden live eingespielt und als Produzenten haben wir uns unseren langjährigen Freund Erwin Bader mit ins Boot geholt, um das Wesentliche aus den Tracks heraus zu kitzeln. Still Burning wird das kommende Album heißen und ab 17. November erhältlich sein. Wie befriedigt man Interessen und Ansprüche von acht kreativen Köpfen? Matthias: Interessen, Anspruch und Wirklichkeit sind tatsächlich oft nicht leicht unter einen Hut zu bekommen. Wir haben allerdings den Vorteil, dass sich im Laufe der Zeit ein gemeinsamer Geschmack sowie ein gewisser Band-Grundsound entwickelt haben. Wir werden das Rad der Funk-Musik nicht neu erfunden, aber wir wollen jedenfalls ein fettes Rennen damit fahren! In Deutschland steht der Funk mit Jan Delay nicht sonders schlecht da, Österreich wird gern auf der internationalen Karte vergessen … Matthias: Ehrlicherweise fragt man sich natürlich schon, warum es so ist wie es ist, aber es gibt hier keine allgemein gültige Antwort auf diese Frage. Österreich ist schlichtweg unbedeutend für die Welt. Andererseits ist eines klar: Wenn du etwas geschaffen hast, was die Welt braucht, dann geht es auch hinaus, aber für diesen sogenannten „Durchbruch“ müssen immer

die richtigen Leute am richtigen Ort am richtigen „Produkt“ zusammen werken. Mir fällt da jetzt mal spontan Falco als Beispiel ein ... Wir sind jedenfalls sehr dankbar für den Umstand, dass wir zumindest da stehen wo wir jetzt sind; nämlich: geile Gigs für ein treues Publikum spielen zu können und von Zeit zu Zeit wirtschaftlich unabhängig ein Album mit neuen Songs produzieren zu können, ohne dabei irgendwelche Trends oder A&Rs von Majors berücksichtigen zu müssen … Müsst ihr für eine Aufnahme anders (zusammen)arbeiten als auf der Bühne? Matthias: Live und Studio sind zwei komplett verschiedene Paar Schuhe. Ein Konzert bringt ein einzigartiges und unwiederbringbares Erlebnis, welches auf keinem Medium auf dieser Welt adäquat festzuhalten ist. Man könnte hier durchaus auch zu anderen Mitteln greifen, aber in unserem Sinne ist es, einfach „nur“ unseren Band-Sound auf den Tonträger zu bekommen, was schon schwer genug ist ... Ihr habt vereinzelt bereits Erfahrungen bei verschiedenen TV-Formaten gemacht – widerspricht dies dem Kunstanspruch? Matthias: Der HPRC versteht sich selbst primär als Unterhaltungsband. Bei einer Gruppe, die sich aus einer reinen Cover-Band heraus zu einer zwar eigenständigen aber doch sich sehr in einschlägigen Genre-Klischees bewegenden Band entwickelt hat, wäre es vermessen, sich über irgendeinen Kunstanspruch zu unterhalten. Darüber hinaus ist es ohne einschlägigen „Welthit“ unmöglich, für acht Personen samt Familien ausschließlich von einer einzigen Band zu leben. Daraus resultiert die Frage: Brot durch andere Musik (= erlerntes Handwerk) oder durch (artfremden) Brotberuf? Diese muss dann jeder Musiker einzeln für sich selbst beantworten und dementsprechend gibt es bei uns auch individuell sehr unterschiedliche Modelle zur Geldbeschaffung ... Interview: Stefan Baumgartner

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ROCK.POP

Angenommen, James Brown hätte als Pate für den Bandnamen nie existiert – in welchen Lettern würde man euch nennen? Matthias Baumann: Hättiwari – österreichischer Chefphilosoph des Konjunktivs.

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METAL FIGHT NIGHT Freund Hein vs. Wrestling School Austria

Gerold Haubner LIVE-REPORT

ROCK.POP

IN DIE BERG BIN I GERN

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So, liebe Freunde, die Festivalsaison ist nun mal definitiv vorbei, die Schule hat wieder begonnen, aber das interessiert viele sicherlich nur peripher. Peripher ist anscheinend auch das Lieblingswort einer benachbarten Fluglinie. Denn die haben doch gleich mal so nebenbei vor lauter Streiken vergessen, um die 20 Flightcases von Enter Shikari so umzuverteilen, dass das Zeug auch wirklich seinen Bestimmungsort erreicht. Wie geht es einer Band nun, die auf einmal völlig unschuldig vor die Tatsache gestellt wird, dass sie ihren Festivalauftritt am Two Days A Week mal so nebenbei mit ausgeborgten Teilen bestreiten dürfen? Die Antwort ist einfach: Man kompensiert den anfänglich brachial grottenschlechten Sound mal so nebenbei mit einer energiegeladenen Show und fügt alpinistische Elemente ein, dass sogar einem Luis Trenker Angst und Bange geworden wäre. Denn da kraxelt der Herr Reynolds beinhart direttissima von der Bühne hinauf in den VIP-Bereich, nur um dann knapp vor dem Gipfelsieg an einem Oeticket-Transparent zu scheitern. Aber nicht nur den erlauchten Gästen hat es gefallen, das gesamte Gelände brodelte ob der gezeigten Klettereinlage. Bravo. Gut, dass es am 17. Jänner in der Arena wieder eine Show von euch gibt, Herrschaften. Bis dahin helfen Billy Talent, 3. Oktober – Wiener Stadthalle, Madsen, 12. Oktober – Gasometer Wien, Steel Panther mit den geilen Easy als Support, 28. Oktober – Gasometer Wien und Jennifer Rostock, 16. Jänner – Arena Wien. Der Rest steht wie immer in diesem schönen Heft.

Halte deine Freunde nah, deine Feinde näher heißt es sprichwörtlich, daher ist es auch nicht sonders kurios, wenn ein Weinviertler Quintett dem Gevatter Tod die Freundschaft anträgt. Schleicht sich selbiger mancherorts auf leisen Sohlen gar hinterhältig an, grölt er im Gelage mit den heinschen Kumpanen munter drauf los und stapft mit Whiskyfahne und Sense querbeet. Dass sich da der eine oder andere Anrainer ob des derben Gehabes in seiner schrebergärtlerischen Ruhe gestört fühlt, ist nachvollziehbar. Dass dann jedoch – wohl aus Gründen des Racheakts – gleich derart harte Geschütze aufgezogen werden und Freund Hein gegen die Herren und maskulinen Damen der Wrestling School Austria in den Ring geschickt werden, mutet etwas übertrieben an. Für Außenstehende könnte es freilich ganz witzig werden, wenn die Hendlbrüstchen einmal so ordentlich durchgesohlt werden. Doch tige wollen wir einmal hoffen, dass auch wenn die Zuckergoscherl Dieses einzigar an am m von Freund Hein schlussendlich frisch poliert in zahnlosem bt le Spek takel er Wiener r de Schwarz erstrahlen, der Gevatter die schützende Hand in 2. November grichter über sie hält und das Wehrhuhn über Humungus und Co Arena, die Rin andatory dominiert. (sb) M n kommen vo tality. en M und Death

Einer Veranstaltungs-Reihe kann Schlimmeres passieren als ein Location-Wechsel, weil diese für den stetig wachsenden Besucher-Stamm zu klein wurde. So geschehen im Falle der All Austrian Metal Night, bei deren letzten Ausgaben der Arena DreiRaum aus allen Nähten platzte. Daher lädt das engagierte Team am 19. Oktober erstmals in den Viper Room. Für einen ordentlichen (Snake) Pit in eben diesem sorgen dann gleich mal die aus „drei Brüdern und zwei Busenkumpels“ bestehenden Arbalest, deren moderne Spielart des schweren Metalls als musikalische Reise durch verschiedene Sub-Genres verstanden werden darf, harte Riffs und synthetische Klänge inklusive. Für den nächsten Biss der gierigen Viper sorgen The Morphean mit dynamischen Melo Death, im Underground bereits bekannt – und beliebt. Last but not least versprühen Heathen Foray akustisches Schlangengift. Obgleich dem Heiden-Epos verpflichtet, kommen die u.a. von heimische Sagen und Mythen berichtenden Steirer ohne Flöten und ähnliches Folk Metal-Instrumentarium aus und lassen lieber die Gitarren singen. Und das ist – wie das gesamte Line-up – eine gute Idee. Wir sehen uns im Raum der Viper! Ein Hoch auf heimischen Metal! Die All Austrian Metal Night Nummer 7 gibt es am 19. Oktober im Wiener Viper Room.


OBITUARY Nicht nur eine Leiche im Keller Erste Assoziation zu Obituary? „Yeeuuuurrrrrgggghhhhh!“ – eine Stimme, die über die im Rachen vergnügt vor sich hingammelnde Schmutzwäsche hinweg das Mittagessen an seinen Herkunftsort zu transportieren scheint. Während die illustre Kollegschaft (auch) auf eine thematische Basis baut, seien es Zombies (Cannibal Corpse), Satan (Deicide) oder Cthulhu und anderes Trara (Morbid Angel), setzen Obituary auf inhaltliche Reduktion. Wer braucht schon Texte, wenn man „death“, „die“, „rot“ und „evil“ derart mannigfaltig krakeelen kann, wie ein John Tardy? Darum herum mauert man ein tonnenschweres, der Viskose von Lava nicht unähnliches Umfeld, das von auf E oder D gestimmten Gitarren dominiert wird – brachial wie ein Hulk Hogan auf Amphetaminen, aufs Gaspedal steigen können andere auch. Gerade die drei Frühwerke – Slowly We Rot, Cause Of Death und The End Complete – galten damals wie heute als Genrereferenzen, insbesondere ob ihrer Unerbittlichkeit fernab gutturaler Monotonie (Brutal Death my ass!). Die Titel der Platten: Programm. Dass dagegen die „Spätwerke“ ab Mitte der Neunziger nicht mehr mithalten konnten, wurmt den Leichnam nicht sonders, wenn für die aktuelle Setlist ausschließlich auf jenes Trio Infernal zurückgeblickt wird. Uargh! (sb)

ROCK.POP

Im Vorpr ogramm: Macabre, Ps ycr op tic, The Amen ta. Auch nicht von schlechten Eltern, und all dies am 29. Novem ber in der ((s zene)) Wien.

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RIVAL SONS

ROCK.POP

Elvis ist tot, Jim Morrison lebt!

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Retrofieber kursiert leider nicht nur in den winterlichen Monaten, Nostalgie hat wenig mit verstopften Nasen zu tun – beides kann sich aber mindestens genauso enervierend aufs Gemüt schlagen. Denn nur zu gern wirbt man in der Generation 2.0 gegenläufig, mit zwei überaus fundierten USPs: (a) Musiker, die nach wie vor verzweifelt versuchen, Vinyl in den iPod zu schieben, und (b) ein Instrumentarium bedienen, das eigentlich nur in Graustufen existieren dürfte. Aber: Früher war auch nicht alles gut, ganz gleich ob „de mortuis nil nisi bene“. „Nicht alles“ lässt wiederum das Hintertürchen offen, dass freilich auch in den Siebzigern Großes geschrieben wurde – The Who, Free, CCR, The Doors und frühe Led Zeppelin seien hier als einige wenige Vertreter genannt. Und genau an jene schließen die kalifornischen Rival Sons mit ihrem AnnalenAmalgam an, ein Kniefall im Sumpf bei New Orleans, eine orgiastische, süßlich umnebelte Begattungszeremonie mit den eng umschlungenen Lederhosen von Morrison und Plant im Fokus. Rival Sons sind klassisch, ja, dabei aber mit mehr „Soul“ als „damals“ üblich – man klingt schlichtweg wie „Chuck Berry auf einem schlechten Acid-Trip“, so die Eigeneinschätzung – und verkauft dabei keine alten Socken als Reliquie. (sb) Mal balladesk, mal psychedelisch, dann wieder potent breitbeinig ist dem Quartett mit Head Down eine Reminiszenz gelungen, die am 24. Oktober im Wiener B72 auch live präsentiert wird. „For those about to rock – we salute you!“


SWANS The Seer

Wenn Swans Love Will Save You oder Feel Happiness titulieren, dann wohl mit einem Verständnis, das dem von Nick Cave nicht unähnlich wäre. Dreh- und Angelpunkt hier ist jedoch Michael Gira, Gründer und gleichermaßen einzige Konstante in der 30-jährigen Historie des avantgardistischen Kollektivs. Oberflächlich nicht ganz unähnlich der Entwicklung von Cave und seinen fauligen Samen tauchten auch die Swans langsam aus dem Sumpf des No Wave auf in die Welt eines lärmenden Artrocks, stimmlich wie textlich regiert hier jedoch die Vereinsamung. Mit außerordentlicher Instrumentierung (und selbst dies stellt nur einen Hilfsbegriff dar) und minimalistischem Gesang entwickelte sich ein Avantgardismus, der aus dem Post Punk wuchert und seinerseits die moderne Ambient- und Doom-

Szene befruchtet. Swans, das sind Weltenerbauer, die in aller Düsternis doch Licht zu transportieren bestrebt sind. „Vielschichtigkeit“, von Folklore über Ethno bis hin zu Rock, von orchestral bis reduziert, ist das Emblem, das auf jener Schublade zu finden ist, eine Schublade, die mit dem neuen Album The Seer wohl wieder an ihre Grenzen Licht und getrieben werden wird. Wäre sie Freude über die W iener A ren ein Produkt aus dem Hause eines a! Am 28. No v em b er m schwedischen Möbelherstellers, it Sir Richard sie würde bersten – denn auch Bishop im Vorprogra The Seer arbeitet mit Rahmen, die mm. unvollständig, offen oder nebulös sind. Fade To Black … (sb)

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Highlights

WIR WERDEN

Oktober 2012

Was spielt man, wenn man weiß, die Welt geht in Kürze hops? Vielleicht ORGAN2/ASLSP von John Cage, das auf 639 Jahre ausgelegt ist – um der Apokalypse zu zeigen, wer hier die Hosen an hat? Oder doch lieber die laut Guinness kürzeste akustische Eruption, You Suffer von Napalm Death – nicht nur akustisch und textlich zum Inferno passend, sondern auch kurz und bündig, so wie Wachsenthaarung? Oder geht man doch lieber mit dem Zeitgeist und spielt was „aufgelegtes“, wie The End von The Doors, Stairway To Heaven von Led Zeppelin, Knorkators Wir werden alle sterben, Liszts Dante-Sinfonie oder Wagners Ritt der Walküren? Eine Alternative ist natürlich auch, gute Miene zum bösen Spiel zu machen und noch einmal so richtig die Sonne aus dem Popo scheinen zu lassen, mit Monty Pythons Always Look On The Bright Side Of Life, dem Schlachtruf I Will Survive von Gloria Gaynor oder dem verklärten Beautiful Day (U2), mit Roy Black (Schön ist es auf der Welt zu sein) oder Katrina and the Waves (Walking On Sunshine)? Oder ist die Grübelei kurz und bündig für Anton und Friedrich, wenn man ohnehin von Krone Hit, Ö3 und 88.6 den Final Countdown versüßt bekommt? Wieso jetzt noch Eigeninitiative zeigen – jetzt „is a scho wuascht“. Bar jedweden Wurschtigkeitsgefühl bereiten sich Katharina Straßer und Cornelius Obonya gemeinsam mit Helmut Jasbar und seinem Ensemble Birds Of Vienna akustisch auf den Untergang zu Jahresende vor – und wenn es dann doch nicht kommt, das apokalyptische Reiterquartett, dann hat man die Playlist zumindest schon mal in der Schublade liegen. Wer hat, der hathathat (oder so). (sb)

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Mi. 03.10. // 20:00

Last Minute - Theaterfestival

Do. 04.10. // 20:00

Vocal Groove

Sa. 06.10. // 20:00

Last Minute12- Theaterfestival 12

Königlich Flämisches Theater Brüssel (BEL): „Mission“ mit Bruno Vanden Broecke Bauchklang / Kompost3 / Lorelei Lee Maria Fliri / Barbara Herold: Von Hollywood nach Uganda Do.11. - Fr. 12.10. // 20:00

Last Minute - Theaterfestival

Gob Squad / Campo (GB/D/BEL): Before your very eyes Fr. 12.10. // 20:00

Rap/Rock

Casper: Der Druck steigt Tour 2012 Mi. 17.10. // 20:00

LiteraturSalon spezial

Robert Menasse: Der Europäische Landbote Fr. 19.10. // 20:00

Ahoi! Pop 2012 Presession

Mark Gardener / Downpilot / Danny Michel: Sit Down And Sing Sa. 20.10. // 20:00

Reggae/Dancehall

Mi. 24.10. // 20:00

Last Minute - Theaterfestival

Mono & Nikitaman / Fireman Crew feat. Deliman Schuberttheater: F. Zawrel Erbbiologisch und sozial minderwertig Fr. 26.10. // 20:00

Rock‘n‘Roll

Wanda Jackson & Chris Aron And The Single Bedrooms Mo. 29.10. // 19:30

Ahoi! Pop 2012 Diskurs

Ahoi! Pop 2012 im Kepler Salon mit Stuart Freeman (FM4) & Lukas Luger (OÖN) Mi. 31.10. // 20:00

Ahoi! Pop 2012

The Divine Comedy / Nicole Willis & The Soul Investigators / Florian Horwath / Nigel Wright / Belle & Sebastian DJ-Set

ROCK.POP

Foto: Holm Wolschendorf / La La La Human Steps

Das gesamte Programm gibt‘s auf www.posthof.at

Königlich Flämisches Theater Brüssel, Foto: Koen Broos

Infos & Tickets: 0732/781800 | kassa@posthof.at | www.posthof.at | oeticket 01/96096, Ticket Online 01/88088

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Dem beschaulichen Motto „Keiner kommt hier lebend raus!“ folgen Sie am besten im Oktober im Wiener Stadtsaal, in Klosterneuburg und im Dezember in St. Pölten, wenn Obonya, Straßer und Jasbar den Liederabend am Ende der Welt zelebrieren!

Der DJ in mir würde am Tag der nny Apokalypse von Fu van Dannen Guten Abend auflegen. Herr Hermes

Sperrstund’ is von Hans Moser. Ich denke, die Erklärung erüb rigt sich. Mein let zter Wunsc h: ein Nuschler vom Mos er! Erwin Steinhauer


ALLE STERBEN. So eine Apokalypse ist immer ein guter Anlass um ein wenig innezuhalten un d zurück zublicken. Bald zie ht man von zuhause aus und man sol lte sich fragen, was man beibeh alten möchte und was man in Zukunft lieber ändern würde. Eine beispielhaft e Vorlage gibt Das alles kommt mi t von Element Of Crime. Erstes Wiener in e b le He h im Ic orgelorchester Welche Welt? d sollte das n U t. va er es einem R werde ich nter gehen, den Bach ru d keine ex haben un hoffentlich S noch Zeit – falls dazu Lieder hören . Dezember? bleibt. Am 21 Uhr genau? Um wie viel irth Roland Neuw

einen letz ten Ich wähle als m von Trio die Song auf Erden in, – Lass mich re Nummer Anna t is . Der Text Lass mich raus e s wie der ganz lo genauso so sinn ed Li . Bei diesem Weltuntergang n richtig Spaß. Ei macht Sterben Bomben-Hallo! Thomas Stipsits

Wir haben uns für Best Of Apocalypse für mehrere Lieder entschied en, denn so viel Zeit muss sein. Pri vat würde ich auf jeden Fall Michael Jackson wählen: Don’t Sto p ’Til You Get Enough. Katharina Straßer

Song Ich wähle den ional. ne von The Nat Afraid Of Everyo die ganze e liegt für mich m im St er es di In y shoulders ith my kid on m „W : se yp al ok Ap e / But I rt anybody I lik I tr y / Not to hu out.“ Wenn drugs to sort it e th ve ha t n’ do ürde ich te Tag wäre, w es nicht der letz eses n, kauf t euch di sagen: Mensche der Seele jede Entzündung nn ka es , m bu Al Erden letz ten Tag auf heilen! Aber am wohl lohnt sich das r. nicht meh Manuel Rubey

Ich würde die let zte CD von Hansi Hinter seer auflegen und ganz laut aufdrehen. Da denkt sic h die Apokalypse: „Ach, da wa r ich ja schon!“ – und zieht ab. Roman Gregory

S o n g, Der letz te rden sollte gespielt we der jemals e pt v o n g The Conc ist eindeuti m? Weil nclub. Waru ndgeil Teenage Fa ll einfach e re e n e g g n d er S o unfassbar allem das ist und vor s lange Finale endlo wunderbare te, so n n werden kö wiederholt eg ist. w s irklich alle lange bis w wäre es o S e-Out! d n E re v O ! Rogerzu ertragen zumindest n Wie Heinz aus

y The Ich würde Enjo eche Mode Silence von Dep n meiner absolute auflegen: einer er tig ar ein groß Lieblingssongs, m alleine! In eine in ra Titel – der Ref ts ch ni ja t kann man solchen Momen e di s al machen, anderes mehr nießen … ge zu Ruhe Talent) Ian D’Sa (Billy

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einen Will man s Doris Day it m letz ten Tag Welt grad ? Wenn die My last verbringen m nicht?! ru a w – t h unterge ue sera, oris Day: „Q day with D will be!“ , ver will be sera, whate ommt! k halt, wie’s Es kommt h Nadja Male

Ein paar von denen, die ich hören wollte, werden wir in unserem Liederabend Best Of Apocalypse singen – wenn sich es noch ausgeht, bevor alles sich gen Ende neigt! Aber Sittin’ On The Dock Of The Bay passt immer, interpretiert von wem auch immer. Cornelius Obonya

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IN MEMORIAM LUDWIG HIRSCH Ein Abend mit Beiträgen von Freunden & Weggefährten Ludwig Hirsch war ein Geschichtenerzähler. Er erzählte zartbittere Geschichten … Am 24. November des letzten Jahres ging er, einer der größten heimischen Künstler, von uns. In Musik, Worten und Erinnerungen bringen seine Freunde Rebekka Bakken, Maria Bill, Karl-Heinz Hackl, Cornelia Köndgen, Christian Kolonovits, Ernst Molden, Toni Stricker, Stefanie Werger, STS, Emmy Werner uvm. ihre Assoziationen zu Ludwig Hirsch dar. Videoeinspielungen von bisher kaum bekanntem Material, sowie Botschaften und Statements bekannter Persönlichkeiten, zeichnen ein umfassendes Bild des unverwechselbaren Ausnahmekünstlers. Der Reinerlös dieser Veranstaltung kommt Licht ins Dunkel zugute.

Andy Woerz IT'S ONLY WOERZ

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Man sagt, dass man am Heranwachsen seiner Kinder das eigene Älterwerden viel stärker wahrnimmt. Ich, der ich bis dato kinderlos bin, habe diesen Vergleich nicht. Ich merke mein Älterwerden zwar körperlich an manchem Morgen nach durchwachter Nacht, aber auch unkörperlich ganz einfach an der Optik der Stars meiner Jugend. Vor allem jener, die ich nicht ständig vor Augen hatte und deren latentes Vergilben mich nicht bewusst begleitete. Ich erfahre plötzlich vom Dahinscheiden eines Ronnie James Dio, Jon Lord, Scott McKenzie, Peter Falk und anderen Persönlichkeiten, die ich jahrelang nicht gesehen hatte. Jo derfen’s denn des? Die waren doch immer jung?! Immer für mich da! Lauter Jungspunde bevölkerten die Bühnen. Meist rank und schlank gebaut, in der Blüte ihrer bestenfalls späten Jugend. Bei solchen Gelegenheiten surfe ich dann gerne im Netz und suche nach aktuellen Bildern anderer damals zeitloser Publikumslieblinge aus meiner Kindheit in den 70ern. Meine Helden von denen ich lange nichts gehört und vor allem nichts gesehen habe. John Lawton (66) von Uriah Heep, Eric Faulkner (60) von BCR, Suzi Quatro (62), David Cassidy (62), Alvin Stardust (70), und wie sie alle heißen. Und ich sehe Bilder von älteren Frauen und Männern. Wie kann das sein? Die waren doch höchstens ein paar Lenze älter als Meinereins und jetzt? Jetzt sind es nette Onkels, Opas und Großtanten. Erstaunlich, wie alt die geworden sind?! Nein, es muss nun niemand die Feuerwehr zur Bekämpfung einer Midlifecrisis ausrücken lassen. Mir geht’s gut. Es ist eine reine Beobachtung. Der Zahn der Zeit hat Karies.

© Heidi Nerath

EY, ALTER…

Lassen Sie sich diesen wunderschönen Abend nicht entgehen und besuchen Sie am 30. November das Wiener Volkstheater.

CARLA KIHLSTEDT & MATTHIAS BOSSI Rabbit Rabbit

Wo andersort Schubladen geschaffen werden, werden in den Kristallwelten die Schubladen aus den Kommoden gezogen, der Inhalt in der Raummitte bunt zusammen gewürfelt. fmRiese, ein Festival der Grenzgänge. Violinistin Carla Kihlstedt steht synonym genau für jene Improvisation, vor allem mit Charming Hostess und Sleepytime Gorilla Museum präsentiert sie seit etwa einem Jahrzehnt Konzepte zwischen Folk, Artrock und Jazz – avantgardistischer Dadaismus auf Instrumenten. Gemeinsam mit Schlagzeuger und Pianist Matthias Bossi präsentiert Kihlstedt nun Rabbit Rabbit, das nach Still You Lay Dreaming zweite Projekt in jener Konstellation: Musik, die sich aus poetischen, zarten wie rasanten, vor allem aber dichten Versatzstücken zu einem Koloss zusammensetzt. Kihlstedt und Bossi, das ist eine musikalische Umsetzung Literaten wie Borges oder Ionesco. (sb) Das Festival fmRiese findet zwischen 22. und 24. November in den Swarovski Kristallwelten statt, Rabbit Rabbit erleben Sie donnerstags, ein weiterer illustrer Gast ist Soap&Skin.


HEIMAT BIST DU GROSSER TÖCHTERSÖHNE:

MOTHER’’S CAKE MOTHER

CREATION’S FINEST

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Creation’s Finest ist vor allem eins: ein aufregendes, spannendes Album. Gegensätzlich zur breiten Kollegschaft ist das Tiroler Trio nämlich schizophren genug, um auf zwei und stellenweise sogar mehr Wegen ins Ziel zu pilgern. Das Trio besteht, wie der Pressetext verspricht, aus herausragenden Individualmusikern – als träfen sich Hendrix, Claypool und Paice auf fünf, sechs Flascherl Wein und „zum Spielen“. Der Auswurf ist komplex, dabei aber nicht anstrengend, denn gleichermaßen auch dynamisch und durchdacht – mit einem roten Faden, der sich geschickt durch den Freigeist dem revolutionären Koitus annähert. Allerdings „à rebours“, würde Des Esseintes sagen. Mother’s Cake sind gleichermaßen brachial wie melodisch, dabei aber stets ähnlich einprägsam wie die Peppers, intensiv wie Led Zeppelin, manisch wie die Hendrix Experience. (ET: 26. Oktober)

Band: · Yves Krismer – Guitars & Vocals · Jan Haussels – Drums · Benedikt Trenkwalder – Bass

Nächste Termine: · 5. November – B72, Wien (CD Release-Party) · 24. November – Event Center, Hohenems (Support von Gotthard)

www.motherscake.com

„Ein bisschen Grind muss sein“, textete eine deutsche Spaßband, und auch beim Tiroler Trio Mother’s Cake muss man Humor und aufs erste Hören auch einen starken Magen beweisen, denn mit Fini’s Feinstem wurde jener Kuchen nicht gebacken: „Was für den einen abstoßend klingt, mag anderen gefallen. Ignorieren kann man den Namen Mother’s Cake jedoch nicht, vergessen ebenso wenig. Das soll auch für unsere Musik gelten.“ Jene spricht aber für sich, wird dem Tonfall immerhin eine Mixtur aus Led Zeppelin und der funkigen Phase Red Hot Chili Peppers angedichtet. Irgendwann fällt einem dann auch noch The Mars Volta ein, naheliegend, wenn Ikey Owens im Dunstkreis von Creation’s Finest zu lesen und hören ist. Das Problem hierbei ist, dass Schubladen normiert sind, und auch wenn sie Maßanfertigungen sind und nicht einem Billigmöbelhaus entstammend gerade bei einem derart berstenden Inhalt irgendwann einmal die Fugen brechen. Denn: „Progressiv Rock“ ist im Gegensatz zu „Art Rock“ tatsächlich und greifbar, im Falle von Mother’s Cake bedeutet dies, dass die Musik atmet – „Einen Song schließen wir nie so richtig ab. Klar sind sie nun einmal auf eine Platte gebannt, live dürfen sich die Songs aber immer weiter entwickeln und bewegen.“ Eine ähnliche Arbeitsweise wohl, wie man sie insbesondere der Mk II von Deep Purple attestieren konnte – „live zu wirken“. „Live“, das heißt „energetisch“ – wer Made In Japan gehört hat weiß, welche Welten mit jenem Anspruch bewegt werden können,

auch wenn mal die Bassdrum wandert, Seiten reißen, Klinkekabel streiken; Hoppala nennt man Absicht. Wenn man nun doch das Wagnis unternimmt, den Knauf der Schublade mit dem Emblem „Mother’s Cake“ zu umfassen und zuerst zögerlich, dann gierig das hölzerne Behältnis aus der Kommode zieht, wird man überrascht sein, dass bunt zusammengewürfeltes Sockenmaterial durchaus als Unterwäsche fungieren kann (Socks On Cocks). Yves heißt vielleicht nicht Hendrix, Benedikt nur nach einigen Lautverschiebungen Claypool, und Jan hat nicht Deantoni am Klingelschild stehen – aber dennoch: Mit einer Rhythmik, die sich irgendwo zwischen Primus und dem Avantgardismus „Led Purples“ bewegt, dazu ein Schuss Blood Sugar Sex Magik – einmal umrühren und fertig ist der Kuchen – ist klar, warum Mother’s Cake nicht nur 2010 europaweit auf den Platz zwei der Local Heroes donnerten, sondern im 2013 erscheinenden, ebenso betitelten Spielfilm des Haneke-Studenten Hennig Backhaus gewissermaßen Spı n¨ al Tap spielen, und das nicht nur klassisch, sondern gern auch mal mit Didgeridoo und traditionell mit Hammond. Und dafür musste man nicht einmal in Gedärme kriechen, Local Heroes ist nicht Dschungelcamp, Produzent Georg Gabler nicht Dirk Bach, Bohlen erst recht nicht. Hier zählt Qualität, die nicht nur mit dem internationalen Anspruch mithalten kann, sondern weitestgehend auch spielerisch übertrumpft. Mother’s Cake – aber bitte mit Sahne, denn: „Bei Mutti schmeckt es immer noch am besten!“ (sb)

ROCK.POP

Jan, Yves und Benedikt trafen sich einige Zeit lang täglich um Viertel nach Drei am Stammtisch im Eck in der Konditorei. Dort bliesen sie zum Sturm auf das Kuchenbuffet, auf Schwarzwälder Kirsch und auf Sahnebaiser. Irgendwann, nach Buttercremetorte, Bienenstich, Sacher-, Linzer- und Marzipantorte, saß man mit aufgeblähtem Bauche am ächzenden Stuhl und ließ verzweifelt die Augen über dem Krümelhaufen schweifen. Doch dann fiel der Blick auf die gegenüberliegende Geburtsklinik …

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YEAH! CLUB mit

BRETON, TOY 4.10.

19th Rockhouse Birthday Party

CASPER ROYAL REPUBLIC STEAMING SATELLITES u.v.m. 13.10.

Mit Delta Time kehrt nach vier Jahren das kongeniale Duo Theessink / Evans wieder und präsentiert einen intensiven Einblick in die wohl urigste Epoche des Blues. Doch: Delta Time ist mehr, als ein rundes Museum. In Crossroads verkauft Willie Brown dem Teufel seine Seele, um „den Blues zu fühlen“. Was brachte dir dieses ureigene Gespür für den Blues? Hans: Ich habe damals in den sechziger Jahren in Skiffel Bands gespielt, akustische, sehr rudimentär gespielte Gitarren waren in dieser Zeit auch in der Populärmusik, mit Woody Guthrie und dem frühen Dillan beispielsweise, sehr angesagt. Dann stieß ich im Radio auf Big Bill Broonzy mit seinem unglaublichen Gitarrenspiel, das klang, als würden drei Gitarren auf einmal spielen. Da lief es mir kalt den Rücken runter und ich wusste: Diese Musik möchte ich beherrschen! Allerdings: Blues-Purist bin ich keiner. Als wie weitläufig bezeichnest du dein Spektrum? Hans: Ich erforsche meine Bereiche immer mit Neugier. Mit meiner Band dringe ich ja bis in die afrikanische Musik vor, gemeinsam mit Knud Møller spiele ich skandinavische Volksmusik, mit Terry Evans wiederum Delta Blues, aber auch Soul- und Gospelgeschichten stehen bei mir am Programm.

KRAFTKLUB 4.11.

ROCK.POP

AWOLNATION 6.11.

GET WELL SOON 7.11. Vollständiges Programm: www.rockhouse.at Rockhouse Salzburg Schallmooser Hauptstr.46 +43 662 884914 service@rockhouse.at

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Interpretationen werden im Blues großgeschrieben. Hast du hier auch Berührungsängste? Hans: Diese Erfahrung habe ich im Vorjahr gemacht, als Hannes Rossacher an mich herangetreten ist, die Musik für Jedermann Remixed zu schreiben, ein Projekt vom ORF als Rückblick auf 90 Jahre Jedermann. Die Stücke, von Rolling Stones, Johnny Cash bis hin zu Tom Waits, hätte ich ohne diesen Auftrag nie angerührt, aber rückblickend war es ein sehr wunderbares Erlebnis! Du bist in unterschiedlichen Formationen zu hören – wie weit muss dein Spiel dabei adaptiert werden? Hans: Solo, mit einer Stimme und Gitarre, ist natürlich die Urform, da folge ich meinem inneren Instinkt. Mit Guggenbichler am Klavier und den Sängern aus Zimbabwe ist es eine gegenseitige Beeinflussung, wo man voneinander lebt – aber im Prinzip sind es natürlich meine Lieder, meine Musik, die wir spielen. Mit Terry Evans wiederum ist es ein Geben und Nehmen, ein organisches Duo – teilweise gibt er vor, teilweise ich. Da entstehen sehr interessante Dinge, die mal vom einen, mal vom anderen gesteuert werden, ganz spontan, unvorhergesehen. Es ist faszinierend, dass gerade im Blues und Jazz derartige Kollaborationen an der Tagesordnung stehen – ohne Anwälte im Hintergrund. Hans: Ja, das ist durchaus eine ganz eigene


Delta Time wurde wie auch schon der Vorgänger in jener Besetzung, Visions, in L.A. aufgenommen. Wie elementar ist der Aufnahmeort für die Stimmung des Endproduktes? Hans: Man braucht eigentlich nur ein Studio mit passendem Equipment und einem Techniker, der die Musik versteht. Daher hast du im Popbereich vorrangig Alben, wo das Schlagzeug in dem einen Studio, Gitarren und Stimme jeweils in einem anderen Studio aufgenommen wurden. Bei uns ist es sehr organisch, Terry und ich spielen und singen gleichzeitig, und das muss ein Techniker erst einmal auffangen können. Es ist immens schwierig, diesen „Livecharakter“ bannen zu können. Der Ort an sich ist glaube ich ziemlich irrelevant ... Delta Time ist nicht allein ob des Titels eine Verbeugung vor dem Delta Blues – was hebt den Blues des Südens über jenen aus Chicago oder Detroit? Hans: Der Delta Blues ist akustisch sehr urig, die Vorstufe vom Blues der Großstädte. Als die Musiker aufgrund der Industrialisierung im Delta-Gebiet keine Jobs mehr bekommen haben sind sie ausgewandert, und somit ist dann auch ihre Musik großstädtischer, lauter geworden. Muddy Waters, generell früher Chicago Blues, ist purer Delta Blues – nur verstärkt. Im Laufe der Zeit haben sich dann die einst urigen Bands entwickelt, sind größer geworden, es kamen andere Instrumente wie Klavier und Mundharmonika hinzu. Auffällig beim Blues wie auch beim Jazz ist, dass der Verfasser hinter den Song zurück tritt ... Hans: Beim Blues ist es nicht immer zu eruieren, woher ein Song kommt – früher war Musik ein Gemeingut. Woody Guthrie hat auch von links und rechts ausgeborgt, das war gang und gäbe. Wenn du Hurts Me Too nimmst – das wird sicher fünf, sechs Leuten zugeschrieben. Led Zeppelin wurde dieses „bluesige“ Gehabe, Zitate nicht auszuweisen, ja gerne auch zum Vorwurf gemacht … Hans: Die haben fleißig ausgeborgt, ja! Damals konnte man sich sowas noch erlauben, heute pochen die Rechtebesitzer viel mehr auf ihre „Besitztümer“. Früher war der Blues aber eben noch „freie“ Folklore, und wenn es nur um einzelne Textpassagen geht, die du mal hier, mal dort findest. Blues einst und heute – welche Vorteile bietet das 21. Jahrhundert dem Blues,

welche Nachteile? Hans: Heutzutage leben wir in einem „Global Village“, über das Internet bist du mit der ganzen Welt verbunden. Auch die Festivals werden immer internationaler und so ist die gegenseitige Inspiration viel vielschichtiger, man kommt in Kontakt mit Musik, die man früher vielleicht nicht einmal erahnt hätte. Früher wurde dafür die eigene Musik besser gekannt und gepflegt, was heute manchmal vernachlässigt wird. Wie wichtig ist das Medium? Hans: Früher waren die Kassetten ein sehr verbreitetes Medium, aber ich bin Freund von hoher Qualität, und da ist die CD natürlich ein großer Schritt nach vorne. Generell versuche ich eine Aufnahme zu schaffen, die Wärme ausstrahlt, egal ob auf CD oder auf Platte. Für mich hat Vinyl aufzulegen einen rituellen Charakter, der bei digitalen Geschichten schlichtweg nicht vorhanden ist. Vinyl, Folklore – ist Blues „Altherren-Musik“? Hans: Im Gegenteil! Die ersten Aufnahmen sind vorrangig Frauen mit jazzigen Combos, die Musiker vom Delta Blues wiederum eher Männer mit ihren Gitarren. Mittlerweile ist die Welt zusammengewachsen, Frauen werden nicht mehr schief angeschaut, sondern als Musikerinnen ernst genommen, und auch sehr viele junge Musiker nehmen den Blues wieder auf. Teilweise kommen dann auch sehr interessante Mixturen heraus, Blues mit Bass und Beats … Was ist für dich Blues? Hans: Wahrheit und Emotion. Wer ist der einzig wahre King des Blues – B.B., Albert, Freddie oder doch ein Earl? Hans: Ich bin von allen Kings begeistert, mein persönlicher Großmeister ist aber Muddy Waters. Wir sprachen nun lange über Blues – du siehst dich aber lieber als Weltmusiker … Hans: Schubladen sind natürlich sehr praktisch, ich finde den Begriff „Blues“ nicht schlecht, die Bezeichnung Weltmusik hat es ja zu meinen Anfängen noch nicht einmal gegeben … Das wurde damals unter dem Begriff „Folk“ zusammengefasst. Für mich ist eine Schubladisierung unwichtig, aber für das Publikum, Plattenkäufer natürlich ein Anhaltspunkt. Interview: Stefan Baumgartner

G Delta Blues ist auf Blue Groove erschienen.

Die „Blues Brothers“ Theessink und Evans erleben Sie im November u.a. in Graz, Wien und Klagenfurt, am 29. und 30. Oktober feiert Theessink 100 Jahre Woody Guthrie im Wiener Metropol, u.a. mit Willi Resetarits, Ernst Molden und Michael Köhlmeier.

ROCK.POP

„Art“ der Bluesmusiker, dass spontane Jams entstehen können. Im Blues hast du den Vorteil, das viel weniger im Vorfeld arrangiert wird und Freiräume gelassen werden, du auch live und nicht nur im „geschützten“ Umfeld des Studios gemeinsam spielen kannst. In der Popmusik ist kaum Platz und Raum für fremde Inputs – bei uns spielen dann plötzlich Leute aus Louisiana mit Iren und Schweden zusammen.

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© Amke

Peter Kraus ROCK ’N’ ROLL

ÜBER ANDY LEE LANG

ROCK.POP

Alles Gute

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Peter Kraus Andy Lee Lang live: • 2. Oktober bis 6. November Strangers In The Night Metropol, Wien • 24. Oktober Die lange Nacht des Rock ’n’ Roll Stadthalle Wien

Bevor ich es vergesse Mit leisen Tönen und geistreichen, rätselhaften, lustigen und verrückten Worten verzückt Herman van Veen sein Publikum seit vier Jahrzehnten. Wie kaum ein anderer hat sich der niederländische Ausnahmekünstler einen festen Platz in der europäischen Kulturlandschaft erobert. Herman van Veen berührt jeden, der jemals mit ihm in Berührung gekommen ist. Sein aktuelles Programm Bevor ich es vergesse erzählt die kleinen und großen Geschichten aus dem Leben – Lieder über Frauen, den Regen, Maria Magdalena, Eltern, über Sucht und Falten, Töchter, Söhne und Enkelkinder, über Freundschaft, den Papst, Napoleon, die Gemeinheit des Wortes „illegal“, über soeben, bald und die Ewigkeit und was das kostet. Der Erfinder von Alfred Jodocus Kwak ist mit Bevor ich es vergesse u.a. am 23. Jänner im Festspielhaus Bregenz und am 24. Jänner im Innsbrucker Congress zu sehen. Im April 2013 wird er uns dann an verschiedenen Spielstätten mit seiner Für einen Kuss von dir-Tournee beehren.

© Gina Binkley

Ja, Andy Lee Lang ist ein Rock ’n’ Roller, ein echter. Ein Vollblutmusiker, dem der Rhythmus im Blut liegt und in die Glieder fährt. Sechzig Mal bin ich in diesem Frühjahr mit ihm auf der Bühne gestanden, habe seine Klavierakrobatik bewundert, Duette mit ihm gesungen und Sketche gespielt. Andy ist ein Profi, der nicht nur die Tasten seines Klaviers meisterhaft beherrscht, sondern auch alle Tricks drauf hat, wie man ein Publikum begeistert. In vielen Gesprächen backstage über Musik haben wir unsere Lieblingstitel ausgetauscht und so manche Gemeinsamkeit gefunden. Er hat mit so viel Legenden des Rock Duette aufgenommen und auf der Bühne gestanden wie kaum ein anderer – der österreichische Markt war ihm immer zu klein und so zog er als livin’ legend in die amerikanische Hall of Fame ein – Kompliment Andy, das habe ich noch nicht geschafft, obwohl ich 25 Jahre länger auf der Bühne stehe! So bin ich mir sicher, dass du als der King aus der Langen Nacht des Rock ’n’ Roll aussteigen wirst, wenn du neben Legenden wie Wanda Jackson, Brian Hyland oder Showaddywaddy stehst und mit ihnen abrockst. Du bist einer der Größten – und das nicht nur in Österreich!

HERMAN VAN VEEN

GRETCHEN PETERS

Erleben Sie e die bezaubernd rs te Gretchen Pe der am 21. März in ie ((szene)) W n live!

Country und Folk Zum allerersten Mal kommt der amerikanische Country-Folk-Superstar Gretchen Peters 2013 live nach Österreich! Die für den Grammy und den Golden Globe nominierte Singer-Songwriterin aus Nashville nennt ihr neues Werk Hello Cruel World. Ein Werk „nah an der Schmerzgrenze, zu einer Zeit geschrieben, als ich mich absolut furchtlos fühlte, die Wahrheit zu sagen. Der Akzent liegt bei ihrer neunten Platte auf „schön“, sowohl was ihre poetische Sprache anbelangt als auch die sparsam eingesetzten, sehr bewegenden Studio-Sounds, die ihre organisch erzählten Storys stützen.


AL COOK And the original Al Cook Band Al Cook, Pionier und Kultfigur der europäischen Bluesszene, brachte den Blues vor fast einem halben Jahrhundert nach Österreich und sein Name steht nach wie vor für die stilgetreue Interpretation dieser bereits klassisch gewordenen Musik. Bereits im Alter von 19 Jahren trat er das erste Mal vor größerem Publikum auf. Nachdem sein Karrierestart als Rock ’n’ Roll Sänger am damaligen Zeitgeist scheiterte, kam er durch Zufall mit dem archaischen Blues in Kontakt und okkupierte dessen Stilvielfalt als persönliches Ausdrucksmittel. Al Cook brachte sich autodidaktisch sämtliche Spielarten des historischen Blues bei, doch erst 1970 machte ihn Working Man Blues, die erste in Europa produzierte Blues LP eines weißen Nichtamerikaners, zum Lokalstar. Nachdem er im ersten Konzertteil die Band in all ihren Spielarten vorstellen wird, entführt Al Cook sein Publikum in den Jurassic Park des Country Blues und der Faszination des archaischen Feldgesangs. Die XL-Version der Al Cook Band, erweitert durch Bass und Mundharmonika, deckt die gesamte Palette klassischer Blueskunst innerhalb einer Konzertlänge ab und so mancher Zuhörer geht als neugewonnener Fan nach Hause. Am 16. November ist es soweit. Auf zu Al Cook ins Wiener Schutzhaus auf der Schmelz!

ENTERTAINMENT FOR THE NEXT GENERATION

A

TEcHNOdElIc

vIsuAl

((szene))

sHOw

LETZTE INSTANZ Mi 17.10.2012

W.A.S.P. Mi 28.11.2012

OBITUARY DORO PESCH Sa 01.12.2012

29.10. / 31.10. / 1.11. OdEON

THEATER

see: www.siro-a.de

wIEN

Tickts sind auf bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) und bei JugendTicket im oeticket center Halle im MuseumsQuartier erhältlich.

ICED EARTH Do 13.12.2012

ROCK.POP

Do 29.11.2012

"die japanische sensations-show vom Frequency!"

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© Lucas Allen

maximo park 17. okToBEr 2012 arEna wiEn

max herre hallo Welt! tournee 19.10.2012 arena Wien

STEREOLOVE

SALZBURGER JAZZ-HERBST Sing a Song

ROCK.POP

FR. 23. 11. 2012 SZENE WIEN

SO. 16.12. - SZENE WIEN Tickets sind bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096)erhältlich. Tickets für Stereolove und Stanfour gibt‘s zudem in jeder Bank Austria Filiale (Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) bzw. unter 01/24924 erhältlich.

42 TICKET_170912_MaximoPark+_54x250.indd 1

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Herausragende Sänger der Genres Jazz, Pop, Chanson, Soul und Gospel präsentiert Europas elegantestes Jazzfestival in diesem Jahr: Paolo Conte, der umjubelte italienische Jazzpianist, Liedermacher und Komponist, singt seine größten Hits im Großen Festspielhaus. Ebendort ist Ute Lemper, der aus Münster stammende Broadwaystar, mit ihrem Programm Last Tango in Berlin zu hören, das u.a. Lieder von Brel, Weill, Piazzolla und Ferre bringt. Die ehemalige Punk-Queen Nina Hagen, seit einiger Zeit auf einem Religionstrip, ist mit dem Gospelprogramm Personal Jesus im Salzburg Congress angekündigt. Außerdem kommen Nnenna Freelon, Patti Austin, Gregory Porter, Anthony Strong, Lizz Wright und Hamel. Von den vielen Instrumentalsolisten, die an der Salzach erwartet werden, seien Stanley Jordan, Kenny Werner, Bill Evans, Ambrose Akinmusire, Rudresh Mahanthappa, Lajos Dudas, James Blood Ulmer, Jacky Terrasson, Anthony Strong, Alegre Corrêa, Heinz von Hermann, Together, Axel & Torsten Zwingenberger, Vienna Jazz Connection und Roland Batik erwähnt. Das Filmprogramm besteht aus legendären Konzertaufzeichnungen der von Quincy Jones veröffentlichten Serie Jazz Icons mit u.a. Ella Fitzgerald, Count Basie, Chet Baker, Art Blakey, Thelonious Monk, Cannonball Adderley, Besuchen Dizzy Gillespie, Louis Armstrong, Coleman auch Sie den Hawkins, Erroll Garner, Nina Simone, Charles 17. Salzburger Ja zzMingus, Sarah Vaughan, Lionel Hampton, Dave Herbst vom 23. Ok tober Brubeck, Sonny Rollins, John Coltrane und bis 4. November an Duke Ellington. Eine Ausstellung von Jazzfotos den verschiedens ten von Hermann J. Netz rundet das opulente Spiels tätten. Festivalprogramm ab.


MUSIKALISCHE HIGHLIGHTS Soul und Blues Radio Wien präsentiert in der allmonatlichen Afterwork Music Lounge diesmal Aretha Franklin performed by Betty Semper. Betty Semper lebt seit einigen Jahren in Wien und zählt mittlerweile zu den besten und authentischsten Blues-, SoulRadio Wien und Gospel-Sängerinnen des Landes. Geboren afterwork in Antigua und aufgewachsen in London wurde sie Music Lounge schon früh vom musikalischen Umfeld ihrer Mutter, Eintritt frei! einer Gospel-Sängerin, geprägt. Durch ihre Auftritte in Londoner Music-Clubs und Jazz-Festivals machte sie sich sehr schnell einen Namen. Die musikalische Bandbreite ihres Könnens reicht von Balladen über Soul und Funk bis hin zu Dancefloor. Außerdem startet Radio Wien nun eine neue Konzertreihe. Einmal im Monat an einem Sonntag wird ein Konzert im Radiocafé gegeben. Dieses wird außerdem live zwischen 19 und 20 Uhr auf Radio Wien übertragen. Erster Gast der neuen Reihe ist Meena Cryle, die Sensationsstimme im Soundkosmos von Blues, Southern Soul und Rock ’n’ Roll.

präsentieren:

DIE LANGE NACHT DES

ROCK’N’ROLL mit

ANDY LEE LANG WANDA JACKSON

SHOWADDY WADDY

BRIAN HYLAND TY TENDER

24. 10.

19:30

Am 14. Oktober kann man Meena Cryle live erleben – entweder im Radiocafé Wien oder direkt auf Radio Wien. Soul von Betty Semper gibt es dann am 30. Oktober im Wiener Hotel Steigenberger.

RICHARD HAWLEY Musik aus dem Pub auf die Bühne

Nun ist „Sheffield‘s finest“ zum ersten Mal in Österreich zu sehen – und zwar am 16. Oktober im Wiener Theater Akzent.

Special guest:

CHRIS ANDREWS

18.12.

20:00

Wiener Stadthalle

ROCK.POP

Mit Standing at the Sky’s Edge bringt der 45-jährige Ausnahmegitarrist und Sänger Richard Hawley sein bereits siebentes Album heraus. Vergessen wir einmal alles das, was wir über den Künstler zu wissen glauben. Wenn er weiter die Schiene eingeschlagen hätte, die Nancy Sinatra, Robbie Williams, Duane Eddy und Lisa Marie Presley dazu brachten, seine Dienste in Anspruch zu nehmen, wer hätte es ihm verübeln können? Aber nun, mit der anstehenden Veröffentlichung seines neuen Albums hat sich etwas Grundlegendes geändert: Die Streicher sind nicht mehr da. „Ich habe mich dazu entschlossen, dieses Mal Gitarre zu spielen“, erklärt er. Aus dem Munde eines der am meisten verehrten Gitarristen seiner Generation klingen diese Worte ziemlich seltsam … Der Vollblutmusiker ist nach wie vor auf dem Boden geblieben und ist auch noch immer in Pubs seiner Heimatstadt Sheffield anzutreffen.

www.fechter-management.com

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S-BUDGET PARTY Neuer Sound Auf der die sjährigen S -BUDGE T Part y am 1 9. Ok tober im Salzbu rger republic is t für viele Überr asch un gen gesorgt!

Die S-BUDGET Party im Salzburger republic hat sich zu einem Fixtermin im jährlichen Partykalender der Salzburgerinnen und Salzburger etabliert: Am Freitag, den 19. Oktober, heißt es zum dritten Mal Shake it Börserl. Alle, die das 16. Lebensjahr vollendet haben und für wenig Geld einen einmaligen und unvergesslichen Party-Abend erleben möchten, sind herzlich willkommen. Für den richtigen Party-Sound und ausgelassene Stimmung sorgen zum ersten Mal auf einer S-BUDGET Party die angesagten DJs Beware (FM4, Man Recordings, Wall of Sound) und Demuja. Ersterer hat sich hierzulande durch die FM4-Sendung Unlimited und seinen unverwechselbaren Hip-Hop-Sound einen Namen gemacht. Als Gast-DJ ist der gebürtige Engländer, der seit 1998 als DJ aktiv ist, auch

auf anderen Sendern in Europa und in Clubs regelmäßig zu hören. Von Paris über Berlin bis Kitzbühel gibt DJ Demuja seine einzigartigen House-, Techno- und UndergroundElektro-Beats zum Besten. Der Auftritt bei der S-BUDGET Party ist für DJ Demuja ein Heimspiel, schließlich ist er im republic seit Monaten Stamm-DJ. Durstige Partytiger werden auch dieses Mal wieder mit gratis S-BUDGET-Softdrinks versorgt – von Cola über Mineralwasser und Aqua Plus bis zum kultigen Energy Drink. Zum ersten Mal kommen die Partygäste auch in den Genuss der S-BUDGET Energy Drink „Special Edition“ in den drei Sorten Limette, Heidelbeere und Cranberry. Außerdem dürfen sich die Partygäste zwischen Mitternacht und ein Uhr Früh auf einen ganz besonderen Showact freuen …

ELECTRONIC BEATS FESTIVAL

JAMES BLAKE SQUAREPUSHER ROCK.POP

HUDSON MOHAWKE I HEART SHARKS HVOB WOLFRAM

AFTERSHOW PARTY HOSTED BY PURE –TOM SNOW B2B DJ OBSERVER

VVK 19† / AK 25† DOORS OPEN: 20:00 TICKETS AVAILABLE AT: OETICKET TEL: 01/96096 WWW.OETICKET.COM MUSICTICKET TEL: 01/4051010 WWW.MUSICTICKET.AT

WIEN / ARENA

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© Nilz Boehme (2)

MUSICALS NACH LITERARISCHEN VORLAGEN – EINE AUSWAHL

DISNEY DIE SCHÖNE EINE MÄRCHENHAFTE LIEBES

27.12.1927, Ziegfeld Theatre, New York: Show Boat (nach Edna Ferbers gleichnamigem Roman) – thematisiert werden u.a. die um 1880 herrschenden Probleme der amerikanischen Gesellschaft und der damalige Rassismus

02.12.1943, Broadway Theatre, New York: Broadway Theatre, New York: 1943: Carmen Jones (Prosper Merimée Carmen) – die Handlung wurde in die amerikanischen 1940er und die Welt der Schwarzen verlegt

19.04.1945, Majestic Theatre, New York: Carousel (Ferenc Molnar Liliom) – spielt in New England anstatt in Budapest und bietet somit viel Platz für Folklore und Seefahrerromantik

30.12.1948, New Century Theatre, New York: Kiss Me, Kate (nach Motiven aus William Shakespeares The Taming Of The Shrew) – eine Theatergruppe will Der Widerspenstigen Zähmung aufführen

26.09.1957, Winter Garden Theatre, New York: West Side Story (nach Motiven aus William Shakespeares Romeo And Juliet) – die verfeindeten Gruppen sind hier Amerikaner und eingewanderte Puerto-Ricaner

17.09.1980, Palais des Sports, Paris: Les Misérables (nach Victor Hugos gleichnamigem Roman) – die Handlung der Urfassung musste für die englische Premiere erweitert werden, da in Frankreich jeder den Roman kennt

11.05.1981, New London Theatre:

MUSICAL.SHOW

Cats (nach T.S. Eliots Old Possum’s Book Of Practical Cats) – die Katzen werden hier durch Eliots Gedichte charakterisiert

09.10.1986, Her Majesty’s Theatre, London: The Phantom Of The Opera (Gaston Leroux Le Fantôme de l’Opéra) – die bekannteste Bearbeitung des Stoffes

19.01.2001, Palais des congrès de Paris: Roméo et Juliette, de la Haine à l’Amour (William Shakespeare Romeo And Juliet) – das Musical folgt sehr genau der literarischen Vorlage (pmd)

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Ein verwunschenes Schloss, ein zu einem Biest verwandelter Prinz, den nur die wahre Liebe erlösen kann und ein schönes unschuldiges Mädchen: das sind die Zutaten für ein bezauberndes Musical! „Märchen schreibt die Zeit“ beginnt der romantische Titelsong von Disney Die Schöne und das Biest: Die Handlung des Musicals geht auf ein französisches Märchen aus dem 17. Jahrhundert zurück, welches 1740 erstmals gedruckt erschien. Seitdem begeistert die Geschichte von dem schönen Mädchen Belle und dem schaurigen Biest Groß und Klein. Schon 1899 kam es zu einer ersten Verfilmung des Stoffes in Frankreich und es folgten über 20 filmische Versionen. 1994 komponierte Philip Glass die Oper La belle et la bête, die sich am gleichnamigen Kinofilm von Jean Cocteau aus dem Jahre 1946 orientiert. Bei Disney gab es bereits in den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts Pläne, den Stoff als Zeichentrick zu verwirklichen, aber erst in den 80er-Jahren wurden diese in die Tat umgesetzt. 1991 hatte der Zeichentrickfilm seine Premiere und erhielt u.a. einen Golden Globe, einen Oscar und einen Grammy sowohl für die beste Filmmusik als auch für den besten Song (Beauty And The Beast). Der Titelsong wurde mit Celine Dion und Peabo Bryson aufgenommen. Die Musik komponierte Alan Menken und der Text stammte von Howard Ashman; das Duo schrieb u.a. auch die Songs zum Disney-Zeichentrickfilm Arielle, die Meerjungfrau sowie das Musical Der kleine Horrorladen. Nach dem frühen Tod Ashmans schloss sich Alan Menken mit dem Texter Sir Tim Rice (der in seinen Anfängen viel mit Andrew Lloyd Webber gearbeitet hatte: u.a. schrieb er mit ihm Jesus Christ Superstar und Evita) zusammen. Die beiden schufen dann die erweiterte Musik und zusätzlichen Lieder


UND DAS BIEST GESCHICHTE

für das Musical. Den Grundstein für die Musical-Fassung legte in gewisser Weise der New York Times-Kritiker Frank Rich, der meinte, dass „die beste Musicalmusik dieses Jahres (1991) nicht auf dem Broadway, sondern im Kino zu hören“ war. So zum Beispiel die große Ensemble-Nummer Sei hier Gast, die an die große Zeit der Pariser Varietés erinnert. Am 18. April 1994 feierte das Musical im Palace Theatre am Broadway seine Weltpremiere. Seitdem wurde es alleine am Broadway 5464 Mal gespielt und in 115 Städten in 13 Ländern konnten die Menschen in den letzten knapp zwanzig Jahren die romantische Liebesgeschichte mitverfolgen. Bereits am 28. September 1995 erfolgte die deutschsprachige Erstaufführung durch die Vereinigten Bühnen Wien am Raimund Theater. Die größte Herausforderung für die Umsetzung auf der Bühne war die Entwicklung der Kostüme: werden doch die Bediensteten des Schlosses im Laufe der Handlung immer mehr zu Gegenständen! So wird Lumière, der Oberkellner des Schlosses, ein Kandelaber, der Major Domus Herr von Unruh eine Standuhr, die Köchin Madame Pottine verwandelt sich in eine Teekanne und ihr Sohn Tassilo in eine Teetasse. Doch wieso kommt es eigentlich zu diesen wundersamen Verwandlungen? Tickets sind bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) und im Konzerthaus Wien (www.konzerthaus.at; Tel: 0 1 /42002) erhältlich. An einem kalten Winterabend klopfte eine Bettlerin an die Türe des Schlosses und bat um Unterkunft für eine Nacht. Als Dank dafür bot sie eine rote Rose. Doch der Prinz war ein herzloser Mensch und schickte sie fort. Da verwandelte sich die Bettlerin in eine Fee und verwünschte den Prinzen. ErTICKET_170912_TheBaseballs_84x122.indd 1 17.09.2012 16:26:50 wurde zu einem schrecklichen Biest und alle Bediensteten des Schlosses wurden zu Gegenständen. Nur die wahre Liebe eines Menschen würde das Biest und alle anderen erlösen. Jahre später verirrt sich der Erfinder Maurice im Wald und stößt hilfesuchend auf das Schloss. Doch das Biest ist über sein Eindringen erzürnt und wirft ihn in den Kerker. Als ihr Vater nicht zurückkehrt beginnt sich seine Tochter Belle zu sorgen und macht sich auf die Suche nach ihm. Schließlich kommt auch sie zum Schloss und findet dort ihren kranken Vater im Verlies. Sie überzeugt das Biest, ihren Vater ziehen zu lassen, wenn sie statt seiner bleibt. Die Bediensteten sehen eine Chance gekommen, endlich den Fluch .de www.cinderella-popmusical zu brechen ... (pmd)

Good ol‘ Christmas - Orchestertour

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CONGRESS-EUROPASAAL 16.00 Uhr

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Sa 1. Dezember · Konzerthaus Wien

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HELLO, I’M JOHNNY CASH 17. Oktober 2012 Gasometer Wien

4. November 2012 GASomeTer WIeN

Steve Vai Support:

Beverly McClellan 14.11. 2012 Museumsquartier Wien

MUSICAL.SHOW

kris kristofferson

fr.23.11. - PostHof LinZ sa.24.11. - Wiener konZertHaus so. 25.11. - stefaniensaaL GraZ Tickets sind bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) und in jeder Bank Austria Filiale (Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) bzw. unter 01/24924 erhältlich.

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Bayern, 1951. Staff Sergeant John R. Cash dient bei einer Aufklärungseinheit der US-Luftwaffe und fühlt sich nicht sonders wohl in seiner Haut. Ihm machen die klaustrophobische Atmosphäre jener Stadt, in deren Gefängnis Adolf Hitler 30 Jahre zuvor Mein Kampf verfasste, und die eintönige Arbeit zu schaffen. Er soll Funksprüche der Sowjetarmee aufschreiben, die er nicht versteht, weil sie verschlüsselt sind und er kein Russisch spricht. Einmal wirft Cash seine Schreibmaschine aus dem Fenster – er bekommt Pillen für die Nerven. Doch dann spielt Cash in seiner ersten Band, den Landsberg Barbarians, und singt sich in die Freiheit. Doch so wirklich frei, das war Cash wohl nie – Ausnüchterungszellen lernt er zu Genüge von innen kennen, Auftritte im Folsom Prison und der Haftanstalt in San Quentin dienten seinem Image als Outlaw, gefangen in seiner Haut und der überbordenden Psyche, verstärkt durch Amphetamine. Genie und Wahnsinn, so heißt es, hängen eng zusammen – wie eng, wird gerade bei Künstlern wie Johnny Cash deutlich. Cash steht beim Musikmarkt des Vertrauens unter „Country“, doch mehr denn jeder andere Künstler hätte der „Man In Black“ seine eigene Schublade verdient, reichte sein musikalisches Spektrum immerhin von Country und Gospel über Rockabilly bis hin zu Blues, Folk und Alternative. Doch damit nicht genug – mit seiner markanten Bassbariton-Stimme, dem ureigenen „Boom-Chicka-Boom“-Sound seiner Begleitband Tennessee Three und seinen kritisch-unkonventionellen Texten hebt sich Johnny Cash über jedwede Klassifikation hinweg. Selbst Bob Dylan schwärmte, dass Cashs Stimme „aus dem Mittelpunkt der Erde zu kommen“ schien. Cash ist in erster Linie eine Legende, in schwarz und mit Gitarre, ein Charaktermensch, der aus seinem tiefsten Inneren Himmel und Hölle heraufbeschwor, denn höchste Ehrungen kannte er ebenso wie die Gosse, Depressionen, Drogenprobleme und Misshandlungen inklusive. Genau dies verbindet ihn mit Gunter Gabriel, seines Zeichens norddeutsches „Original“ und persönlicher Freund von Cash: die Liebe zur Musik, tiefe Abstürze und große Karrieren. Denn Gabriel ist nicht ein Interpret von Cash allein – seine Hits wie Er ist ein Kerl und Hey Boss, ich brauch’ mehr Geld gelten heute als Klassiker des deutschen Liedguts, nebst seinen Stücken, die er für Namen wie Frank Zander, Tom Astor und Peter Alexander schrieb. 2003 erschien mit The Tennessee-Recordings ein Album seiner CashÜbertragungen, produziert von Cashs Sohn John Carter. 2010 folgte Gabriels erste große Theaterrolle – als Titelfigur im Volker Kühn-Stück Hello, I’m Johnny Cash, an seiner Seite Helen Schneider im Part von June Carter Cash. Lassen Sie sich versichert sein, Gabriel lässt den Unvergessenen wieder aufleben, mit Ehrfurcht aber auch inniger Liebe und Wertschätzung. Vor achtzig Jahren wurde Cash geboren, vor knapp einem Jahrzehnt verstarb er. Nun lebt er wieder auf – weil There Ain’t No Grave … (sb)


GUNTER GABRIEL IST THE MAN IN BLACK

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Zwar nicht ganz so lsom legendär wie im Fo r im fü da n, State Priso n, ie W in Mär z gleich uck br ns In s, Füssen, Wel he „T er nt Gu und Salzburg: s al l ie br Ga Man In Black“ ! sh Ca Johnny

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BRIT FLOYD: DIE Wish You Were Here, Money und die ewige Hymne The Wall, dazu eine opulente Light-Show, Video-Projektionen und aufblasbare Riesenfiguren. Wer hat die Tunes und optischen Effekte der Rock-Giganten nicht sofort im Kopf, wenn die Rede von Pink Floyd ist? Nach Jahren bei der Australian Pink Floyd Show hat Damian Darlington seine eigene TributeBand ins Leben gerufen. Bevor der erste Gig in Österreich ansteht, erreichte TICKET den Sänger und Gitarristen in London am Telefon. Woher kommt die Faszination für Pink Floyd? Damian Darlington: Sie sind unter den größten Rock-Ikonen aller Zeiten und eine der wichtigsten Bands der Geschichte. Ich persönlich war von ihrer Musik fasziniert, seitdem ich sie im Alter von 13 Jahren entdeckte. Ich konnte 1994 bei der Australian Pink Floyd Show an Bord gehen und habe das 17 Jahre lang gemacht. Dann kam Brit Floyd. Hast du die Originale je live gesehen? Damian: Klar, zum ersten Mal 1988 bei der Momentary Lapse Of Reason-Tournee, dann bei Division Bell und zuletzt 2005 bei der Reunion mit Roger Waters beim Live 8-Konzert. Was unterscheidet Brit Floyd von anderen Tribut-Bands? Damian: Ich glaube, wir sind die einzigen, die die Songs Note für Note perfekt wiedergeben und die Musik mit Liebe und Respekt behandeln. Das gilt auch für die Videos und für die Lichtshow.

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Welche Songs gibt’s bei der Tour zu hören? Damian: Die Set-List orientiert sich am kürzlich erschienenen Best Of...-Album, das eigentlich die gesamte Karriere zeigt, von den Tagen mit Syd Barrett an bis zu Division Bell. Da wir aber knapp zweieinhalb Stunden spielen, haben wir genug Raum für andere Titel wie das 23 Minuten lange Echoes und einen Teil von The Wall.

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Hast du einen Lieblingssong? Damian: Als Gitarrist finde ich Comfortably Numb toll, denn ich kann am Ende des Songs dieses legendäre Gitarren-Solo spielen, das ist jedes Mal eine Herausforderung. Us And Them von Dark Side Of The Moon ist für mich, als Sänger, ein wunderbarer Titel. Auch optisch ist eure Show ein Highlight. Was gibt es zu sehen? Damian: Es ist eine riesige Lichtshow mit der runden Projektionsfläche dabei, wir haben einen ähnlichen Bühnenbogen wie bei der originalen Pulse-Bühne, wir haben


WIEDERAUFERSTEHUNG DER LEGENDE

Von der unglaublichen Show von Brit Floyd kann man sich am 17. Ok tober im Wiener Gasometer fesseln lassen.

extra für uns produzierte Videos, in denen die Fans viele Elemente von Pink Floyd wiedererkennen werden. Klar, dass wir das aufblasbare Schwein mithaben. Das funktioniert aber nur, wenn die Halle auch groß genug ist.

Dave Gilmour, Rick Wright und Nick Mason. Ich habe sogar bei der Party zum 50. Geburtstag von Gilmour in den 90er Jahren gespielt. Ich durfte dort Rick Wright am Keyboard bei Comfortably Numb begleiten.

Gab es je Feedback von den noch lebenden Original-Bandmitgliedern von Pink Floyd? Damian: Nicht in den letzten Jahren seitdem ich Brit Floyd mache. Ich hatte die tolle Gelegenheit, alle persönlich zu treffen,

Bist du mit Gilmour noch in Kontakt? Damian: Nein, nicht wirklich (lacht). Wir senden uns keine Weihnachtskarten oder haben regelmäßige Schwätzchen am Telefon.

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Interview: Alexander Haide

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ewig 1.Nov. 2012 szeNe wieN 2.Nov. 2012 P.P.C. graz

ELISABETH KEHRT

LUCA HÄNNI LIVE IN CONCERT

1. NOVEMBER 2012 GASOMETER WIEN 4.NOVEMBER 2012 ROTAx HAllE WElS

DANIELE NEGRONI LIVE IN CONCERT

MUSICAL.SHOW

16. DEZEMBER 2012 GASOMETER WIEN

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SA. 30.3.2013 STADTHALLE WIEN Tickets gibt‘s bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096).Tickets für Luca Hänni, Daniele Negroni und Ewig in jeder Bank Austria Filiale (Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) bzw. unter 01/24924. Tickets für Luca Hänni und Daniele Negronie in allen Raiffeisenbanken Ö bzw. SBG sowie auf www.ticketbox.at (Ermäßigung für Raiffeisen Club-Mitglieder). Ermäßigte sind bei JugendTicket im oeticket Center Halle E + G im MuseumsQuartier erhältlich.

Am 5. September hat Elisabeth im Wiener Raimund Theater Gala-Premiere gefeiert – fast genau 20 Jahre nach seiner Welturaufführung im Theater an der Wien am 3. September 1992. Der Welterfolg des Musicals wurde auch vom Publikum durch nicht enden wollende Ovationen bestätigt. Nicht nur zu ihren Lebzeiten sorgte Kaiserin Elisabeth für großes Aufsehen, ihre schicksalhafte Geschichte, der Mythos rund um Sisi, fasziniert bis heute die Massen. Dem Erfolgsduo Michael Kunze und Sylvester Levay gelang es, die Lebensgeschichte dieser historischen Persönlichkeit aus einer kritischen und zugleich sehr berührenden Sichtweise musikalisch zu erzählen. Auch Prominenz aus dem Hause Habsburg interessierte sich für die Darstellung des bewegten Lebens ihrer berühmten Vorfahrin. So beehrten Nachkommen der Monarchin wie Eduard Habsburg, Josef und Margarethe, Valerie und Martin Habsburg sowie Michael Salvator Habsburg die Premiere. Ein besonders berührender und emotionaler Moment für die Darsteller war, nach Fallen des Vorhangs, als die Hauptdarsteller der Uraufführung von 1992 Verpassen zum Gratulieren auf die Bühne kamen. Pia auch Sie das ErfolgsDouwes (Elisabeth), Uwe Kröger (Der Tod), musical nicht. Bis 30. Jun Viktor Gernot (Franz Joseph), Ethan Freeman i 2013 können Sie sich au (Luigi Lucheni), Else Ludwig (Erzherzogin f die eindrucksvolle Reise Sophie), Andreas Bieber (Kronprinz Rudolf) der Kaiserin Elisabeth und Felix Purzner (Kronprinz Rudolf als Kind) im Wiener Raimund gratulierten der Cast von 2012. Theater begeben.


CONGRESS INNSBRUCK

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© Karl Schöndorfer (6)

HEIM

EINE PREMIERE DER EXTRAKLASSE

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PALAZZO Georg Biron SEX SELLS

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HELENE FISCHER

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Manchmal bin ich nicht mehr meiner Meinung. Vor allem dann, wenn ich ein bissel schräg drauf bin. Und das bin ich jedes Jahr, wenn es zu herbst’ln beginnt. Die Frage lautet: Was ist mehr wahr? „Sex sells“ oder „Nur die Liebe zählt“? Eine Umfrage hat vor kurzem herausgefunden, dass wir Österreicher in der Mehrheit gut und reichlich Sex haben. Aber vielleicht haben die Befragten da ja was verwechselt. „Essen ist der Sex des Alters“, heißt es – und davon haben wir sicherlich gut und reichlich. Fast ausschließlich über Gefühle singt die „Königin des deutschen Schlagers“ Helene Fischer, die soeben ihre Für einen Tag – Live 2012 Europa-Tournee begonnen hat und im Oktober auch nach Österreich kommt. Beglücken wird sie ihre Fans diesmal nicht nur mit neuen Liebesliedern, sondern auch mit zum Teil sehr erotisch wirkenden Tanzeinlagen. Die Blondine wird also einen Spagat zwischen „Sex sells“ und „Nur die Liebe zählt“ hinlegen. Aber auch abseits der Bühne macht die Schlagersängerin gute Figur: Bei einem FPÖ-Treffen wurde heuer vor einer H.C. StracheBrandrede ein Video mit Fischers Song Phänomen eingespielt, und die Blauen klatschten begeistert, doch als die Sängerin davon erfuhr, schickte sie verärgert eine Unterlassungsklage: „Ich will von der FPÖ nicht als Werbefigur missbraucht werden!“ Also: Der Sex ist schon wichtig. Die Liebe sicherlich noch mehr. Aber auch Anstand, Charakter und Haltung sollte man nicht unter den Tisch fallen lassen.

Fools For Love – Comedy, Chaos & Cuisine Erst besondere Momente machen das Leben lebenswert, weiß man im Hause Palazzo – daher ist auch kommende Saison wieder das Credo des Abends, ein Fest für sämtliche Sinne zu kredenzen. „Palazzo“ wird gemeinhin synonym zu „Lebenslust“ und „Sinnesfreude“ genannt, ist Sinnbild für eine phantastische Welt der Genüsse – nicht nur dank des exquisiten Menüs, das alljährlich von Reinhard Gerer kreiert wird, sondern auch ob der einzigartigen, gleichermaßen fesselnden wie kurzweiligen Show in der zeitlos eleganten Atmosphäre des Spiegelpalastes. Perfekt inszeniert gerät in der Rotunde des Gourmettheaters Ihr Abend zu einem rauschenden Fest, der vor allem ein Adjektiv verdient: genussvoll! Ob Gaumenkitzel, Augenschmaus oder Lachmuskeltraining – jeder dieser drei Eckpfeiler trägt bereits seit einem Jahrzehnt in der Bundeshauptstadt sein Teil bei, für wohlige Stimmung auch in den kälteren Monaten, für ein Licht in der Tristesse des Herbstes und des Winters zu sorgen. Ein Jahrzehnt, das heißt für die Macher in der Saison 2012/13, eine fulminante Jubiläumsshow zu kredenzen, in der sich Magie, Artistik und Comedy im ständigen Wettstreit mit Gerers gelungener Mischung aus Haute Cuisine und regionaler Wertschätzung befinden. Freilich, Palazzo ist „nur“ eine Show, ein Moment Ihres Lebens – doch die einzige Show die es vermag, Ihre Endorphine an die Decke zu zaubern. Doch schauen, staunen, schmecken und genießen Sie am besten selbst! (sb) Ab 24. Oktober befindet sich Showbiz-Diva Amy G. im Spiegelpalastzelt Nähe Messe-Prater auf der Suche nach der großen Liebe. Wird Amy in Wien ihre große Liebe finden?


DIE SHOW-HIGHLIGHTS 2012/13

PASSAU Dreiländerhalle 22.02.13 LINZ Brucknerhaus

Mo., 31.12.12

Mi., 26.12.12

Mi.,

Do., 27.12.12

Do., 10.01.13

Do.,

Fr.,

So.,

FÜSSEN Festspielhaus 09.01.13 PASSAU Dreiländerhalle 21.02.13 LINZ Brucknerhaus 24.02.13 BREGENZ Festspielhaus

ST. PÖLTEN VAZ WIEN Stadthalle F Sa., 29.12.12 GRAZ Messehalle A So., 20.01.13 INNSBRUCK Congress

Di., 5.3.13 Mi., 6.3.13

WIEN Stadhalle F FÜSSEN Festspielhaus

Mi., 20.02.13 Sa., 2.2.13

Sa., 23.2.13 So., 24.2.13

Sa., So.,

WIEN Stadthalle F

So., 19.5.13

LINZ Brucknerhaus

Do., 10.01.13

LINZ Tips-Arena

INNSBRUCK Congress LINZ Brucknerhaus

5.1.13 LINZ Brucknerhaus 6.1.13 BREGENZ Festspielhaus

Do., 21.02.13

So.,

Di.,

19.2.13 BREGENZ Festspielhaus

Fr.,

22.3.13 WIEN Stadthalle F

Sa.,

23.2.13 LINZ Brucknerhaus

Sa.,

23.3.13 WIEN Stadthalle F

So.,

24.2.13 SALZBURG Congress

So.,

24.3.13 INNSBRUCK Congress

Do.,

21.3.13 ST. PÖLTEN VAZ

Di.,

26.3.13 GRAZ Messehalle A

Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Mehr Infos unter www.cofo.de

Ticket-Hotline: 01 / 96 0 96, online unter: www.oeticket.com

Di.,

LINZ Brucknerhaus WIEN Stadthalle F

3.3.13 LINZ Brucknerhaus

30.4.13 LINZ Palais Kfm. Verein


JOSEF H.

KABARETT.COMEDY

Warum „Josef H.“? Als kleiner Bezugspunkt zu Kafkas Process. Den schätzt Josef Hader nebst Thomas Bernhard und Gustave Flaubert nämlich überaus. Auch Wien und das Wienerische ist ihm ans Herz gewachsen, kein Wunder bei einem „Lehrer“ wie Resetarits. TICKET erfuhr noch weitaus mehr „Privates“ … Wien wird gerne sehr verklärt dargestellt, mit einer reichen Kaffee-, Klimt- und Kunstkultur. Wie sieht Josef Hader Wien? Josef Hader: Da bin ich befangen, weil ich wirklich gern hier lebe. Mein Eindruck ist, dass Wien so groß ist, dass man nicht dauernd auf Bekannte trifft, es aber trotzdem die Rauheit missen lässt, die andere Großstädte so haben, ich aber auf Dauer nicht aushalten würde. Immer wenn ich nach Berlin komme, denke ich: „Da ist es echt lässig!“ Ich weiß aber nicht, ob ich nach drei, vier Monaten immer noch so denken würde.

es ganz wichtig, wer einem am Anfang die wienerische Sprache näher bringt. Ich hab das Glück gehabt, dass ich relativ früh den Lukas Resetarits kennen gelernt habe und wenn man mit dem am Tisch sitzt und sein Wienerisch hört, das zu jeder Ironie und Feinheit fähig ist, dann liebt man es vom ersten Moment an. Das Wienerisch ist sehr weich und differenziert. In Deutschland gibt es Kollegen, die meinen, sie könnten einige brutale Wahrheiten nicht so aussprechen wie ich, weil es in ihrer Sprache einfach zu hart klingen würde.

Mir scheint eher, Berlin sind kumulierte Kleinstädte. Josef: Das ohnehin, Berlin ist sehr bezirksmäßig organisiert, aber es herrscht fallweise eine sehr raue Art, sich etwas mitzuteilen. Man könnte sagen, Berlin ist ein breiter Fluss mit reißender Strömung. Wien ist eher ein ruhiger See. Ich lebe lieber im ruhigen See, solang er nicht ganz verschlammt.

Gerne werden Internat, Kirche und Großeltern als tragende Elemente für die „(Kunst)figur“ Hader bezeichnet … Josef: Das sind die Teile, auf die sich die Journalisten gerne stürzen, weil es halt gut zu erzählen ist. Ich glaube, dass ich wie jeder Mensch von der Phase zwischen Kindheit und dem 18. Lebensjahr sehr geprägt wurde. Aber Internat und Bauernhof klingt halt lustiger. Wie weit diese Prägung dann reicht, kann glaube ich keiner wirklich beschreiben, weil es ein Prozess ist, der mit einem passiert. Wenn ich an die Zeit am Bauernhof denke, dann ist es zuerst große Geborgenheit und dann ein Schock der Schule, der Anforderungen – und ist sofort besetzt worden mit Angst, etwas nicht zu schaffen. Die habe ich bis jetzt. Wie auf Knopfdruck, das geht nimmer weg.

Nimmt man Privat für bare Münze, kamen Sie damals direkt ins Kabarett Niedermair. Wie waren ihre tatsächlichen Eindrücke der Bundeshauptstadt? Josef: Es war für mich wie das Gefühl, wenn ein Fisch ins Wasser kommt. Ich hatte keinen Führerschein, war am Land mobilitätsmäßig dauernd abhängig von Freunden. Und ich habe mich dort nie richtig daheim gefühlt, weil ich ja mit 10 ins Internat gekommen war. Es war eine schöne Zeit, aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl von Wochenendurlaub. In der Stadt habe ich vom ersten Moment an gespürt, dass ich dazugehöre. Anfangs staunt man über alles und geht irrsinnig viel auf Konzerte, ins Theater, in die Oper. Später ist Wien immer mehr zur Heimat geworden, manche Ecken werden ja auch in der Stadt zu Dörfern, wenn man lang dort lebt. Wenn ich damals die Josefstädter Straße hinuntergegangen bin, ist vor seinem Optikergeschäft der Giovanni Maurer gestanden, vor seinem Biomatratzengschäft der Heini Staudinger. Daneben ist das Kabarett Niedermair, wo ich begonnen habe, Kabarett zu spielen. Und gegenüber ist das Café Eiles mit dem Herrn Kurt. Das ist der Ober, der damals genau gewusst hat, was ich der Reihe nach trinke, wenn ich den ganzen Tag dort schreibe. Jetzt bin ich im neunten Bezirk am Donaukanal, genau an der Grenze zwischen Innenbezirk und Vorstadt, das ist mein derzeitiges Dorf in Wien. 2008 erschien von Ihnen und Ostbahn-Kurti eine „Wienerisch“CD. Was ist für Sie das „Wienerische“? Josef: Wenn man von den Bundesländern nach Wien kommt, ist

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Aktuell touren Sie mit Ihrem Best-of. Wie bleibt Altes über eine derartige Zeitdauer für den Künstler frisch? Josef: Hader spielt Hader ist im Grunde auch eine Vorschau auf das neue Programm, weil ich da auch immer ein paar Sachen ausprobiere. Mir gehen ein paar Gedanken durch den Kopf, wie nach meinem letzten „Theaterprogramm“ im nächsten Programm zeitgemäßer Stand-up ausschauen könnte. Dabei entwickle ich auch eine bestimmte Figur, dadurch spielt man die Texte völlig anders als man sie damals gespielt hat. Dann improvisiert man im Laufe der Monate wieder etwas dazu, am Ende wirkt es weder für mich noch für die Zuseher so, als würden alte Texte reproduziert werden. Wenn ich die momentane Nummer aus Privat mit Aufnahmen aus der damaligen Zeit vergleiche, würde man die Texte fast nicht wiedererkennen, weil das so überformt ist und eine ganz andere Erzählweise hat. Ich war damals viel weicher, viel bedächtiger, sehr zurückgelehnt. Jetzt bin ich spitzer, angriffiger und zynischer. Vielleicht ist das ein natürlicher Alterungsprozess, dass man schneller wird, je weniger Lebenszeit man hat. Anfang 2000 fand bei Ihnen ja auch eine Zäsur statt, waren


Was schreiben Sie seit 2009? Josef: Der Wolfgang Murnberger und ich haben ein Drehbuch geschrieben, das ist von der Filmförderung aber abgelehnt worden und jetzt schreiben wir am nächsten Wolf Haas-Krimi und hoffen, dass wenigstens das gefördert wird. Ich schreibe auch an einem eigenen Projekt, das aber noch nicht so spruchreif ist. Ich versuche zwischen Mai und September, in der Zeit wo ich wenig spiele, viel zu schreiben, auch abseits vom Kabarett. Im Herbst und Frühjahr wird dann wieder gespielt. Ein neues Programm kostet ein ganzes Jahr zum Schreiben. Vielleicht gibt’s für den Film eh bald gar keine Förderungen mehr und dann ist wieder mehr Zeit fürs Kabarett. Sie treten nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Drehbuchautor auf, zudem haben Sie erfolgreich das Studium der Germanistik abgebrochen. Österreichische Literatur – Ihr Steckenpferd? Josef: Seit ich das Studium abgebrochen habe bin ich ein sehr schlechter Leser und schaffe vielleicht ein, zwei Bücher im Sommer, auf Tournee leider überhaupt nichts. Ich habe zu keiner Literatur ein besonders inniges Verhältnis, sondern eher zu bestimmten Autorinnen oder Autoren. Bei österreichischer Literatur wären das vermutlich Franz Kafka und Thomas Bernhard. Generell interessieren mich bei allen Kunstrichtungen eher die, die ein bisschen an eine zumutbare Grenze gehen. Mein Lieblingsroman ist von Flaubert Die Erziehung des Herzens, da geht’s um einen Studenten, der im revolutionären Paris in den Jahren um 1848 sein ganzes Leben verplempert. Das ist eines der besten Bücher über Politik, weil man merkt, dass jede Revolution von ganz banalen egoistischen Interessen benutzt wird. Ich bin sehr leidenschaftlich was Literatur anbelangt, aber leider nur im Hinblick auf ganz wenige Bücher. Dem Österreichischen Film mangelt es nicht nur an Förderungen, im Ausland stellenweise auch an Anerkennung ... Josef: Man muss sagen, dass die österreichischen Arthaus-Filme in ganz Europa sehr stark wahrgenommen werden. Vor einigen Jahren war Österreich wirklich ein Vorbild in dieser Hinsicht, auch für Deutschland. Komödien haben generell das Problem, dass sie über ein Milieu funktionieren, außer, es ist eine Plastikkomödie, wie man es vor

allem aus Deutschland und Amerika kennt. Aber normalerweise hat Komödie immer mit Milieu zu tun, und ein Milieu ist nicht so leicht übersetzbar. Deutschland und Österreich, auch im Humor ein Kampf der Nationen … Josef: Es ist eine oberflächliche Wahrnehmung, die beide Länder voneinander haben. Für den Deutschen ist der österreichische Humor sehr stark der schwarze Wiener Humor – außer, er lernt zufällig einen Tiroler Skilehrer kennen, dann hat er wieder einen anderen Begriff von österreichischem Humor. Für uns ist deutscher Humor vorwiegend das, was uns über das Fernsehen erreicht, das ist der westlichste Humor rund um Köln. Wenn man aber in Deutschland herumfährt ist es genauso wie in Österreich, dass jedes Bundesland eine eigene Art von Humor hat. Was im Kabarett hier mehr wie dort auffällt ist die doch sehr dominante Geschlechterschere. Sind Frauen unlustig? Josef: Ich glaube, es hängt sehr stark mit den traditionellen Rollenbildern von Frau und Mann zusammen, die man in unserer Gesellschaft immer noch hat. Es ist bei einem Mann, der angeblich souverän sein soll und stark, irgendwie komischer, wenn er diese Rolle verliert. Eine Frau hat es viel schwerer, diesen Effekt zu erzeugen. Man nimmt eine gewisse Ich-Bezogenheit, die Art, über eigene Probleme zu reden, Schwächen zu zeigen, bei einem Mann viel besser auf. Man sollte sich einmal vorstellen, Woody Allen wäre eine Frau.

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Sie vermehrt im Kino und im Fernsehen zu sehen … Ein bewusster Schritt weg von der Bühne? Josef: Es kommt immer drauf an, welche Chancen man kriegt in welchem Bereich. Ich habe eigentlich sehr wenig gemacht, in den letzten 10 Jahren vielleicht drei Kinofilme und zwei, drei Fernsehfilme. Das ist das, was ein normaler Schauspieler in zwei Jahren macht. Ich bin also nicht dorthin abgewandert, sondern habe nur bewusst bestimmte Projekte vorangetrieben. Ich wollte auch nie hauptberuflich Schauspieler werden und habe auch nicht alle Angebote angenommen – abgesehen davon, dass es ohnehin nicht so viele sind, die ich bekomme. Es war mir immer wichtig, dass Filme mit mir etwas Besonderes sind. Ich muss ja nicht davon leben. Bevor ich bei was ganz Normalem mitspiele, hab ich mir immer gedacht, da fahr ich lieber herum und spiel mein Programm.

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Wenn Sie einen kritischen Blick auf die junge Kabarettszene werfen … Josef: … dann würde ich mir denken, dass man ständig das Gefühl hat, dass immer wieder interessante Kabarettisten nachkommen, die Jungen es aber ungleich schwerer haben und länger brauchen, um wahrgenommen zu werden, weil es schon so viel gibt. Leute wie Thomas Stipsits wären damals schon früher stärker wahrgenommen worden. In Ihrem letzten Programm ist das Musikalische von früher flöten gegangen … Josef: Das Stück war nicht das richtige dafür. Auch Im Keller war ohne Musik. Es ist anscheinend immer so, dass ich einmal ein Stück mache, das wie ein Theaterstück ist und beim nächsten Mal habe ich so Sehnsucht, das Publikum wieder direkt anzusprechen, dann wähle ich die klassische Form. Das würde bedeuten, das nächste Programm ist wieder mit Liedern, aber so genau weiß ich das noch nicht. Man kriegt im Laufe des Schreibens ein Gefühl, ob die Lieder das Stück zerreißen oder nicht.

den Opfern, Relationen herzustellen und das ist in der Zeit, in der vor allem in Deutschland alle auf Trauer aus waren und keine einzige Comedy-Sendung mehr stattgefunden hat. Man hat sich gefragt, ob man jemals wieder wird lachen können – und da hat es mich sehr gejuckt, diese Relation zwischen den Opfern des Terroranschlages und den anderen unnötigen Toten eines jeden normalen Kalenderjahres herzustellen. Dafür ist nämlich aktuelle Satire vor allem da: um richtige Relationen herzustellen. Etwa, wie es Stermann/Grisseman mit ihrer Sendung über das Haider-Begräbnis gemacht haben. Aber es gibt dann natürlich Leute, die der Meinung sind, „darüber“ macht man sich nicht lustig. Genau da wird es aber spannend.

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Wenn man zeitgenössische „Problemzonen“ behandelt – in wie weit läuft man da als Künstler nicht Gefahr, jenen, die man geringschätzt, eine Bühne zu bieten? Josef: Da bin ich irgendwie der falsche Adressat, weil ich diese Art von Kabarett seit vielen Jahren nicht mehr mache. Ich glaube aber, grundsätzlich, dass diese gutgemeinten Ratschläge des Totschweigens eine sehr defensive Man sollte sich einmal Strategie sind, die nicht aufgeht. Es ist viel Was hört Hader privat? vorstellen, Woody Allen besser, Dinge intelligent zu thematisieren. Josef: Hörbücher, das ist meine Art, auf wäre eine Frau. Es ist aber so, dass nicht nur die Politiker Tournee lesen zu können. Ansonsten eher heutzutage primitiver sind, sondern auch die klassische Musik. Journalisten oft oberflächlich und nicht gut vorbereitet. Es können bestimmte Politiker Was wäre das letzte Musikstück, das Sie ungestraft alles vom Himmel herunterlügen, wo sich zwei Tage auflegen würden, bevor die Welt den Bach runter geht? Josef: Das ist eine harte Frage … (nach längerem Nachdenken) später herausstellt, dass das eigentlich gar nicht stimmt – und ein guter Journalist müsste auf sowas eigentlich vorbereitet sein Die dritte Sinfonie von Beethoven. und damit gleich im Interview aufräumen. Man hat ja generell „Es gibt kein Thema, das nicht humoresk bearbeitet werden das Gefühl, dass man heute von Politikern regiert wird, die vor zwanzig Jahren vielleicht einmal Sekretäre gewesen wären, ein kann." Wahr oder falsch? Josef: Wahr! Wenn man ein Gefühl für den Umgang mit ernsten schleichender Verfall des Personals. Beim Journalismus ist Themen hat, würde ich das sofort unterschreiben. Ich habe es genauso, viele Fragen sind mechanisch, scheinkritisch, da zwei Wochen nach 9/11 – meiner Meinung nach durchaus geht’s darum, jemand auf eine Aussage festzulegen: „Treten Sie korrekt – das Thema auf der Bühne behandelt, und die Hälfte zurück, wenn das passiert …?“ Das ist eigentlich Kindergarten. der Zuschauer hat in der Pause den Raum verlassen und ist Jeder gescheite Mensch weiß, dass ein kluger Politiker sich nicht mehr wieder gekommen. Ich glaube aber dennoch, richtig nicht auf Eventualitäten festlegen lässt. Und das sind dann die gehandelt zu haben, ich habe versucht, mit großem Respekt vor sogenannten kritischen Fragen …

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© Lukas Beck (2)

Als Schauspieler und Kabarettist sind Sie bereits in allerlei Persönlichkeiten getaucht. Wie viel Hader steckt in jenen? Josef: Man bastelt sich immer einen Charakter zusammen. Ich bin kein Kaliber, der stets einen völlig anderen Menschen darstellen kann, aber ich versuche immer, für jede Figur Dinge von mir zu benutzen und andere wegzulassen – und andere, fremde dazu zu nehmen. Das ist irgendwie so ein Handwerk … Beim Aufschneider war es zum Beispiels so, dass diese ruppige Art, dieser Jähzorn der Figur etwas ist, das ich mir erarbeiten musste, weil ich das privat überhaupt nicht habe. Aber man sollte sich selbst immer durchschimmern lassen, sonst wirkt man unnatürlich. Der Brenner in den HaasFilmen, der Primar Fuhrmann im Aufschneider, der Ulrich Lenz in Ein halbes Leben, das sind hoffentlich Charaktere, die man voneinander unterscheiden kann. Es gibt ja auch Schauspieler, die in jeder Figur immer nur sich selber spielen, von denen versuche ich mich schon zu unterscheiden, ich weiß aber nicht, ob das auch so ankommt (lacht). Gehen Sie privat noch gern ins Kabarett? Josef: Ich gehe nicht sehr oft, wenn ich ehrlich bin, ich arbeite ja selbst meist abends. In der warmen Jahreszeit während der Schreibphasen ziehe ich mich eher zurück. Aber ich schaue mir immer wieder die interessanten Sachen an, von denen ich höre, und dann gibt’s ein paar Kolleginnen und Kollegen, von denen ich mir jedes Programm anschaue. Ich habe mich als junger Kabarettist immer geärgert, wenn die Etablierten nicht in meine Vorstellung kamen, kann aber nicht ganz ausschließen, dass es junge gibt, die jetzt so über mich denken. Was ich jedes Jahr versuche ist, einen bunten Abend im Theater am Alsergrund zu machen und dadurch ein paar jüngere kennenlerne, die gerade so am Aufstreben sind. Hosea Ratschiller zum Beispiel ist für mich ein sehr spannender junger Kollege. Nicht minder interessant und spannend verheißt ja auch 35 Jahre Lukas Resetarits zu werden … Josef: Da bin ich auch schon gespannt, allerdings ist bei mir Angst auch dabei (lacht). Sowas ist nicht leicht, eine Nummer spielen, die gar nicht von mir ist, insbesondere in einem so großen Raum … Vertreten sind neben Ihnen und Stipsits auch zahlreiche renommierte Namen, die beinahe alle aktuell mit einem Best-of auf der Bühne stehen und Jubiläen feiern … Josef: Ich habe solche Best-ofs immer dazwischen gehabt, aber das weiß niemand mehr, weil ich meine Programme so selten wechsel. Ich brauche das eher um zu wissen, in welche Richtung es bei mir weitergehen soll …

Didi Rath KABARETTSPLITTER

VOGLOHNEE Seit sechs Jahren geht’s mit Jürgen Vogl, Jahrgang 1970, in der Musik-Comedy-Szene stetig bergauf. Nachdem er sich bereits der Aufzucht und Pflege des Gehirns gewidmet hat und auch sämtlichen Kühen ihre Milch zurückgegeben hat, dreht sich im neuen Solo alles um die Frage: „Warum habe ich alles und nicht mehr?“ Der schmähstadl-erprobte Humorist, der behauptet, dass Komponieren mit Erfolg überschätzt wird, lässt sein Publikum – teils mit Klavierbegleitung – an seinen abstrusen Anschauungen über Marktwert und Konsumzwang teilhaben. Dabei beklagt er, dass man früher vielleicht von Säbelzahntigern umzingelt war, heutzutage jedoch von Werbebotschaften nur so erdrückt wird. Was wirklich besser ist, erfahren Sie, wenn Sie ihn auf seine Reise zur Blumenwiese im Kopf begleiten. Und diesmal lässt er sein Licht nicht in den Schatten stellen, denn sein Lebensmotto lautet: „Arbeite an deinen Träumen“. Ob er nun jedoch von Reichtum oder Weisheit träumt, erfahren Sie ab 16. Oktober bei der Premiere im Kabarett Niedermair.

Jürgen Vogl

Interview: Stefan Baumgartner

Hader spielt Hader ist zurzeit in ganz Österreich zu sehen, u.a. am 9. Oktober im Wiener Burgtheater, im November im Linzer Posthof, im Grazer Orpheum und Salzburger republic und im Dezember im Rahmen des Kulturherbst Wiener Neustadt am 6. Dezember. Alle Termine auf hader.at!

Zu sehen am 16., 23. und 30. Oktober sowie am 6. November im Wiener Kabarett Niedermair.

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Braucht man als Kabarettist eine dicke Haut? Josef: Das kommt drauf an – ich habe keine und lege meinen Beruf so aus, dass ich sie auch nicht brauche. Wenn ich als Provokateur beinhartes, politisches Kabarett machen würde – dann ja. Aber ich weiß, das würde ich nicht bringen, da würde ich alle Krankheiten davon bekommen. Wenn man aber eine wöchentliche Fernsehsendung hat und darin an die Grenzen geht, dann braucht man die sehr wohl …

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HERR HERMES UND DER SOZIAL Gewisse Dinge ändern sich nie. Der Mensch wird stets bei Unfällen gaffen und mehr Lust bei Sozialpornographie denn beim Geschlechtsakt verspüren. Wenn es um die Peinlichkeiten anderer geht, wird der Mensch zum Meisteronanisten – vielleicht vor allem deshalb, weil dies die eigenen Hoppalas vergessen lässt. Dank Herrn Hermes, der Beate Uhse für Sozialfetisch, wird diese Lust auch weiterhin dauerhaft befriedigt.

KABARETT.COMEDY

„Alles“ begann, als Sie auf FM4 Stermann und Grissemann auf die Nerven gingen. Wie kommt man auf die Idee, bei zwei ungebremst Wahnsinnigen anzurufen und zu glauben, man kommt damit einfach so durch? Herr Hermes: Während meines Studiums hatte ich unzählige Nebenjobs, unter anderem auch den Klassiker des Hotelnachtportiers. Als ich da vor 18 Jahren am Arsch der Welt in der Nacht intellektuell unterfordert an der Rezeption saß und die beiden Rabauken im Radio hörte, rief ich an weil ich Liebe brauchte. Entsprechend dem Konzept der Sendung erfuhr ich keine Liebe. Also rief ich nochmals an – mit anderem Namen – und versuchte einen neuen liebessuchenden Anlauf. Derselbige ist geglückt. Meine Telefonnummer hing ab dann im FM4-Studio und Grissemann/Stermann riefen mich vier Jahre lang jeden Dienstag gegen 0:45 Uhr zum Zwecke des gemeinsamen lustig seins an. Dann übernahm ich Ihre Sendung und bestreite nun seit 13 Jahren die Geisterstunde mit Chez Hermes.

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Für Willkommen Österreich sind Sie das, was Dominic Heinzl für die „oberen“ 10.000 ist. Kann Sie eigentlich noch etwas verwundern? Herr Hermes: In den letzten fünf Jahren habe ich Dinge gesehen, ach, das können Sie sich gar nicht vorstellen. Meine Neugier ist geblieben, Verwunderung stellt sich seltener ein. Das irre Brüllen zahlreicher Jäger in verschiedenen Disziplinen bei der Hirschruf-Meisterschaft in Salzburg hat mein Erstaunen und Verwundern heftig strapaziert. Gibt es für Sie eigentlich ein Bundesland, das mit Abstrusitäten hervorsticht? Herr Hermes: Die entrische Stimmung in Teilen des Waldviertels scheint auch die Charaktere geprägt zu haben. Immer ein heißer Tipp für Veranstaltungen der dritten Art! Treffen Sie selbst die Auswahl, oder werden Sie von der Redaktion geleitet? Herr Hermes: Recherche, Auswahl, Regie und Beitragsgestaltung bestreite ich selbst.

Warum „Hermes“ als Pseudonym? Herr Hermes: Zur Zeit ebendieser ersten Anrufe las ich ein Buch über griechische Mythologie. Den breitgefächerten Der Kundendienst des ORFs verrät, sie gleiten stilistisch Aufgabenbereich des Hermes (Verkehr, Kaufleute, Diebe und zwischen O.W. Fischer und Harald Juhnke. Trinken Sie tatsächlich so viel, um jedwede Wegelagerer, Gymnastik, Redekunst, Emotion auszuschalten? Hirten, Kunsthändler, Magie, Götterbote) Herr Hermes: Emotionen brodeln immer fand ich sehr lässig. Die entrische Stimmung in mir, auch wenn sie nicht in meinem in Teilen des Waldviertels Mienenspiel brutzeln. Bei mancher Bei FM4 laufen Sie als „Vinylscheint auch die Charaktere landjugendlichen Zelt Freneterei zu sehr Conferencier“. Wünschen Sie sich später Stunde kann Alkohol durchaus manchmal, Sie lebten noch in einer geprägt zu haben. auch mein Freund weil Seelentröster Zeit, in der noch Anstand und nicht sein. Apple regierte? Herr Hermes: Also vor Adam und Eva Schämen Sie sich eigentlich manchmal fremd? und ihrem Applegate? Nein! Herr Hermes: Am Schnittplatz beschleicht es mich immer Sie als audiophiler Mensch – Ihre Top-5 der angenehmsten wieder mal und bewirkt auch, dass ich so manche Szene aus dem Beitrag kippe. Allerdings darf Satire durchaus auch und unangenehmsten Geräusche? Herr Hermes: Unangenehm sind für mich eine interessierte schmerzen. Gelse, wenn ich versuche einzuschlafen, die MA48, wenn sie den Altglascontainer um 7 Uhr vor meinem Haus entleert, Als die Donnerstag Nacht zu Grabe getragen wurde, fehlt Rückkopplung, Tinitus und der Musikantenstadl. Angenehm Grissemann. Welches Los hat entschieden, wer die Rolle hingegen die MA48, wenn sie den Altglascontainer um 17 Uhr im Sarg übernimmt? vor meinem Haus entleert, wenn mir meine Frau ein Bussi Herr Hermes: Grissemann hat am Drehtag um 8 Uhr in der schickt, der indische Ozean bis Windstärke 5, Stille und die Früh per SMS mit „Ich bin tot.“ abgesagt. Da lag es nahe wo er liegt … Stimme von FM4-Nachrichtensprecher Joe Remick.


PORNO

Ein Geständnis zum Abschluss: Würde man ganz tief graben, würde man nicht auch bei Ihnen eine absurde, abstruse Leidenschaft finden? Wenn ja, verraten Sie uns diese? Herr Hermes: Seit drei Jahren „Hirschrufen“. Interview: Stefan Baumgartner

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Sie präsentieren nun erneut die „unteren 10.000“ live auf der Bühne. Was darf man sich erwarten? Herr Hermes: Meine Beiträge im TV bieten nur drei bis vier Minuten Platz um Eindrücke des Erlebten zu transportieren. So manche Schnurre oder Wortspende muss da aus Zeitgründen das Nachsehen haben. Bei meiner Rückschau auf der Bühne kommt all das nichtgesendete Schöne zur Ansicht und zu Gehör. Des is mei Extra!

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Sie wirkten bereits für zahlreiche Firmen als Aushängeschild – für wen wären Sie selbst gerne einmal Testimonial? Herr Hermes: Seit fünf Jahren bin ich im TV komplett in Weiß adjustiert in der Hoffnung es meldet sich mal ein Werbesponsor. „Hier könnte Ihre Werbung stehen!“ schreit meine Anzugsfarbe doch nahezu! Nicht einmal Tipp-Ex hat sich gemeldet.

Zwischen 13. Oktober und 22. Dezember lädt Herr Hermes ein, in wahre Kleinodien der Sozialpornographie einzutauchen. Nur im Wiener Kabarett Niedermair! 61


REGIONALPOLITIKER GERNOT KULIS: DAS GÄNSEHÄUFEL DARF NICHT UNTERGEHEN

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Gernot Kulis ist stets Kind geblieben, neugierig und begeisterungsfähig vor allem. Wie es bei Kindern nun einmal vorkommt, passiert dann aber auch mal das eine oder andere kleine „Hoppala“. Kulis weiß jedoch jene zu verwerten: Seine Kulisionen darf man unweigerlich als erfolgreichste österreichische ComedySoloshow bezeichnen – kein Wunder, denn so herzlich wie bei Kulis lacht man selten.

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„Nur wer erwachsen wird und dabei Kind bleibt, ist ein Mensch“ wusste bereits Erich Kästner. Dies scheint auf Sie zuzutreffen? Gernot Kulis: Ja, kein Zitat trifft auf mich besser zu! Ich glaube, ich werde mit 80 auch noch ein großes Kind sein und nicht wirklich erwachsen werden. Wer mit 40 oder 50 bereits alt ist, der war es mit 17 eigentlich auch schon.

die Strenge von der Frau Professor Köberl, die Gewandtheit vom Professor Pirscher aus Physik und ein bisschen was vom Professor Katzenberger aus dem Stiftsgymnasium, der hat damals Mathematik unterrichtet und die Theatergruppe geleitet. Wenn du alle in einen Topf haust, kommt ziemlich viel Wissen raus und Wissen ist gleich Macht. Welcher Name passt da besser als „Kaiser“, so ist der Name entstanden.

Sie wurden sehr diszipliniert im Stift St. Paul erzogen. Gab es da Reibungspunkte zwischen Kulis und Kirche? Gernot: Bei mir war das nicht mehr das strenge Internat, es war anspruchsvoll – zumindest für mich. Keiner der Lehrer hat seinen Gegenstand lockerer gesehen, beim Mittagessen haben wir noch gebetet, und beim Essenanstellen hast du sehr diszipliniert sein müssen. Da bin ich schon öfters verwarnt worden, wenn ich zu schnell dran war beim Essen fassen (lacht). Peter Simonischek hat in seinem Buch ja auch übers Stiftsgymnasium geschrieben, der erzählt natürlich ganz andere Geschichten. Er und ich haben übrigens denselben Lehrer gehabt, das glaubt man gar nicht – den Professor Sauer.

Als Jugendlicher wollten Sie ja gerne Fußballer werden, durften auch bereits „unter Hans Krankl“ kicken. Wo denken Sie, wären Sie heute, hätten Sie nicht die Comedy-Schiene gefahren und bei Sturm Graz Ihren Trainer Ivica Osim imitiert? Gernot: Ja leider hat er mich damals bei der Imitation ertappt, das hat sich dann negativ auf mein Fußballtraining ausgewirkt. Unterm Strich war es gut so. Ich wollte zwar immer Fußballer werden, bis 20 habe ich im Nationalteam gespielt aber konnte mich letztendlich nicht zu 100 Prozent durchsetzen. Heute bin ich halt ein Fan der Nationalmannschaft und habe gerade bei Österreich gegen Deutschland auf der Fantribüne mitgezittert.

Der Professor Kaiser ist ja sicherlich auch auf jene Zeit zurückzuführen. Gab es da erzürnte Anrufe aus Kärnten? Gernot: Nein, weil Professor Kaiser ja ein sympathischer Bösewicht ist. So wurde er von mir „gezeichnet“. Er ist ein Potpourri aus vielen Lehrern die mich unterrichtet haben, egal ob aus dem Stiftsgymnasium oder meiner Zeit im Internat in Graz. Freilich haben sie gerätselt, wer denn nur der Kaiser ist – aber jetzt räume ich mal auf mit allen Vermutungen: Es ist der Charme vom Geographieprofessor und Erzieher Walter Kowatsch und

Die Karriereentwicklung war also eher poieresk – „Da geht ein Kulis über die Straße und wird Comedian, wieso, ich weiß es nicht!“? Gernot: (lacht) Nein, ganz so würde ich es nicht sagen. Es gab drei Dinge, die mich interessiert haben: Sportreporter, Fußballstar und Kabarettist/Comedian. Das dritte ist es dann geworden, nachdem aus dem Fußball nichts wurde und ich zwischen 18 und 20 ohnehin die Champions League und die Formel 1 für Antenne Steiermark kommentiert habe. Aber auf der Bühne war ich ja parallel dazu immer schon. Irgendwann kam


dann der Sprung nach Wien zu Ö3 und mein Hobby wurde zum Beruf. Eine glückliche Fügung.

Ihre Kulisionen sind nicht nur tagesaktuell, sondern auch regionalspezifisch ... Gernot: Ich habe überall meine Spitzel sitzen, die kennen sich mit dem regionalen Wahnsinn aus. Bei interessanten Themen recherchiere ich dann selbst weiter. Das Kriterium ist, auf Themen rasch zu reagieren und auch schnell in dein Programm einzubauen – nur darüber reden reicht da nicht, das kann kippen auch. Ein gewisser Risikofaktor ist da natürlich dabei, weil dieser Teil ist natürlich nicht auswendig gelernt und einstudiert. Am nächsten Tag kannst du ihn sowieso wieder schmeißen, weil dann spielst du in Salzburg oder sonst wo. Aber so ist man auch nach dem 100. Mal spielen noch angespannt. In Wien ist es freilich am schwierigsten, regional zu sein – was ist in Wien regional? Wenn das Gänsehäufel untergeht weil 30.000 Wiener gleichzeitig reingehüpft sind?

Sie werden von Ihrer Agentur als Comedian gehandelt. Fühlt man sich als Künstler hier auf platte Spaßmacherei reduziert? Gernot: Nein, weil das eigentlich nicht von der Agentur sondern von mir kommt. Ich bewege mich irgendwo zwischen Comedy und Kabarett und erfülle die Merkmale des Stand-ups: Ich spiele unmittelbar, interaktiv, aktuell und jeden Tag anders. Außerdem ist die Sprache schneller, rhythmischer, die Pointendichte eine höhere – was jetzt aber nicht heißen soll, dass Comedy besser oder schlechter als Kabarett ist. Comedy ist definitiv aber nicht zwangsweise platter, außer man ist selber platt. Ich habe stellenweise 20 Minuten Politkabarett, bevor ich meine persönlichen Erlebnisse im Stand-up aufarbeite – da erzähle ich dann über persönliche Geschichten, übers Tauchen und meine Reisen, wo ich auch oft genug Kulisionen provoziert oder angezogen habe. Standup ist vielleicht eine Spur persönlicher als Der gemeinsame Nenner Kabarett. Aber da könnte man stundenlang zwischen gutem Kabarett diskutieren, braucht man aber eigentlich und Comedy ist, wenn das nicht, weil lustig sollte beides sein. Publikum lacht. Stichwort „dumm“: Comedy verbindet ja man gut und gerne mit plattem, deutschen Humor … Gernot: Die Frage stellt sich nicht. Es gibt gutes Kabarett und schlechtes Kabarett, gute Comedy und schlechte Comedy. In Deutschland gibt’s halt viel mehr Leute, die das machen – da gibt’s Meister und welche, die das nicht so beherrschen. Das ist wie ein Bäcker, da gibt es auch gute und schlechte davon. Der gemeinsame Nenner zwischen gutem Kabarett und Comedy ist, wenn das Publikum lacht. Humor ist also nicht regionalspezifisch? Gernot: Das glaube ich nicht, nein. Manchmal ist der Schmäh ein anderer, aufgrund des Dialekts in einer Region. Aber im Grunde lachen die Leute dort wie da über das Gleiche.

Fühlen Sie sich im Gegensatz zu Normalsterblichen unter Druck gesetzt, auch abseits der Bühne witzig sein zu müssen? Gernot: Ja, das kommt schon dazu – man erwartet, dass ich gut drauf und witzig bin. Zum Glück bin ich das so oder so zu 90 Prozent, aber du kannst nicht immer einen Witz reißen. Eine Comedynutte bin ich im Privatbereich nicht. Aber zum Glück muss ich das auch gar nicht! Gibt’s auch Momente, in denen Sie selbst so ordentlich gehäkelt wurden? Gernot: Privat häkelt man mich meistens mit meinem sportlichen Ehrgeiz – wenn ich Fußball spiele und verliere, aber auch bei Backgammon, Schach, Mensch ärger Dich nicht ... also bei fast allem. Mich am Telefon rein zu legen ist noch nicht gelungen, aber da bin ich berufsbedingt vorsichtig. Nehmen Sie selbst lieber Leute auf die Schippe, die Sie schätzen, oder denen Sie Verachtung gegenüber hegen? Gernot: Das ist eine Figurenfrage. Ich parodiere nur niemanden,

in der Großen Aula der Universität Salzburg

2012 KABARETT.COMEDY

„Håst an Engel g’hört?“ Bekannte Musizier- und Gesangsensembles, Solisten, Schauspieler und vor allem die Hirtenkinder gestalten das adventliche Programm in der Tradition von Tobi und Tobias Reiser.

Freitag 30. Nov. Samstag 1. Dez. Sonntag 2. Dez. Donnerstag 6. Dez. Freitag 7. Dez. Samstag 8. Dez.

19.00 Uhr 15.00 Uhr und 19.00 Uhr 11.00 Uhr und 15.00 Uhr 19.00 Uhr 19.00 Uhr 15.00 Uhr und 19.00 Uhr

Adventsingen für Kinder: Sonntag 9. Dez. 11.00 Uhr und 15.00 Uhr

Ensemble Tobi Reiser

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wo ich inhaltlich nichts zu sagen habe, sonst wäre das nach 10 Sekunden öde. Wo liegt in der Parodie die Schmerzgrenze? Gernot: Man kann über alles witzeln, aber viele Dinge passen nicht in mein Profil. Tragödie plus Zeit ist Comedy, ja, aber ich mache keine Gags über Fukushima zum Beispiel, das sind Themen, die sind mir zuwider. Ich finde es einfach traurig, was wir mit der Welt aufführen, das ist eine Vergewaltigung der Natur, erbärmlich und furchtbar. Wir gehen als Vernichter der Erde in die Geschichte ein, in 300 Jahren wird’s heißen: „Das waren die Idioten, die damit angefangen haben!“ Ändern tut sich aber eh nix, drei Monate redet man darüber und dann gibt’s noch einen Jahresrückblick, aus.

haben wir extra die Bühne von den Gorillaz einfliegen lassen um auszuprobieren, ob 3D-Hologramme für mich tauglich sind. Da brauchst du Leute um dich herum, die mit dir herumspinnen. Das Comedydasein ist keines, wo du allein mit dem Auto in die Pampa fährst und dann dein Stück spielst. Bei den Comedy Hirten ist es natürlich so, dass alle auf der Bühne gleichberechtigt sind. Und das macht genauso Spaß, wenn das Endprodukt schön ist.

KABARETT.COMEDY

Der Kulis, der fetzt. Gehören die Kulisionen nicht eigentlich ins Stadion? Kulis, der „Rolling Stone“? Gernot: Ja, das kann man so sagen (lacht). Ich wollte meine Show generell ein bisschen bunter, rockiger und temporeicher machen. Da ich keine Mainstream-Musik wollte, habe ich Oliver Welter von Naked Lunch beauftragt, das klingt ein bisschen grungiger. Mit Welthits kann man die Stimmung natürlich sofort an die Decke zaubern, Sie haben mittlerweile sowohl im Radio wie Ich hasse es, aber so ist das ein schönes Understatement, das auch auf der Bühne Erfolge gefeiert – wo ein blödes Kastl auch funktioniert. Die Kunst dabei ist auch, sind hier wie dort die Qualitäten, wo die aufzubauen. dass du selber nicht untergehst und ohne das Stolpersteine? genauso gut funktionierst. Auf der Burgarena in Gernot: Ich war immer jemand, der das Publikum Finkenstein habe ich ohne LED-Wall gespielt und gebraucht hat und braucht. Unmittelbares Publikum ist natürlich immer besser als ein Feedback Tage oder es war fantastisch. Aber Musik und Licht machen mich jetzt auch Wochen später. Radio selbst ist anspruchsvoll, elektrisierend! nicht lustiger, Gott sei Dank, das wäre ja zu einfach. Alleine die Vorstellung, dass du zwischen Neusiedler- und Bodensee bei zwei Millionen Familien via Ö3-Wecker mit Ihre Kulisionen sind jeden Tag anders – macht da Teil zwei am Frühstückstisch sitzt, wo sonst ist das möglich! Das ist überhaupt Sinn? fantastisch, aber so richtig belebend ist ein voller Saal der bebt! Gernot: Kulisionen sind mein Markenzeichen, ich bin der, der Kulisionen hat – Kollision ist Crash, Kulision ein Crash mit Sind Sie eher Einzelkämpfer (Kulisionen) oder Herdentier Witz. Diese werden mich auch in Zukunft begleiten, bei den Programmen die noch folgen werden, auch wenn das (Comedy Hirten)? Gernot: Beides, ich gehe gerne voran, kann mich aber auch nächste Programm vielleicht einen völlig anderen Inhalt unterordnen. Wichtig sind das Endprodukt und die Sache an hat. Jetzt sind wir gerade mitten in der Herbst-Tour, sich. Bei Kulisionen steh ich zwar alleine auf der Bühne, dahinter anschließend kommen die Frühjahrstermine, eine DVD steht aber ein großartiges Team –Techniker, Autoren, die Agentur von Kulisionen folgt und vielleicht expandieren wir nach Hoanzl usw. Natürlich muss einer allen einmal sagen, was er will, Bayern. das sind dann der Georg Hoanzl und ich. Es ist aber wichtig, dass du die Leute um dich herum ansteckst, sie den gleichen Worüber lacht Kulis privat? Spaß haben wie du – erst dann funktioniert das Werkl! Einmal Gernot: Ich lache extrem über Situationskomik und Woody

UNHEILIG „LICHTER DER STADT II – Letzter Halt” Hallen-Tournee 2013

FR. 8. MÄRZ 2013 · SALZBURGARENA SA. 9. MÄRZ · OLYMPIAHALLE INNSBRUCK Tickets sind bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) erhältlich.

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Allen: trocken, geradlinig, einfach genial, was der fabriziert. Ich lache gern und über ganz viele Dinge unter tags, das kann man nicht so dingfest machen. Bei Ziemlich beste Freunde habe ich zum Beispiel einige Male laut aufgelacht. Sehr zu empfehlen der Film. Ich bin auch extrem tollpatschig, was mein handwerkliches Geschick anbelangt. Darüber lacht dann meine Familie. Ich bin gerade beim Wohnungseinrichten und kann … nix. Es ist furchtbar. Da war bei der Türe diese Fuge draußen und ich habe gleich einen Experten angerufen, der hat es dann mit dem Finger wieder reingestopft und ist wieder gegangen … „Ah, is scho fertig?“, hab ich gefragt. Aber meine Familie hat das immer schon geschürt, ich hab als Kind nicht einmal meinen Patschn picken dürfen, sie haben es mir nicht zugetraut. Dann eben nicht! Meine zwei Hände sind nicht begabt, aber ich will das ohnehin nicht. Ich hasse es, ein blödes Kastl aufzubauen. Ich kapiere auch diese Bedienungsanleitungen nicht, das ist für mich eine eigene Philosophie.

© Arnd Oetting (2)

Thema Weltuntergang: Ihr letzter Anruf ginge an …? Gernot: Familie, Freunde, Verwandte sind hoffentlich bei mir … Dann wird’s eine Weltuntergangsparty und wir brauchen noch einen Caterer! Also: Das Catering würde ich anrufen! Aber zahlen tu ich auf Rechnung. Leserfrage: Haben Sie Angst, dass Ihre Kinder genauso werden, wie Sie? „Kulidieren“ auch Sie Gernot: Oh ja! gemeinsam mit Ge rnot Kulis, im Herbst und Win Interview: Stefan Baumgartner ter u.a. am Kulturherbst W iener Neustadt, in Wien, Graz, Villach, Berndorf, Salzburg, Amstetten und Le oben!

Premiere 13.10.2012 | 19:30 Uhr

Eine musikalische Reise von „Sonntag“ bis „Stormy Weather“ und von „Schenk mir dein Lächeln“ bis „New York New York“. Man darf gespannt sein.

Legends of Rock ‘n’ Roll & Boogie Woogie New Bill Haley’s Comets mit Gina Haley und Bill Turner, feat. Michael Pewny 17.10.2012 | 19:30 Uhr

Eine neu zusammengestellte Comets-Formation, die das Publikum auf eine musikalische Reise durch Bill Haleys Leben mit den wichtigsten Stationen seiner Laufbahn verführen. Sex & Reden Nina Blum und Martin Oberhauser 20.10.2012 | 19:30 Uhr

Ein kabarettistischer Abend voller Lustpaarkeiten und Gesang. In Rückblenden erzählen SIE & ER von den Höhen und Tiefen ihres Beziehungsalltags, ihren ungelebten Träumen, sexuellen Phantasien und dem Liebeswirrwarr ihrer Beziehung. Zarah ohne Kleid Tim Fischer 7.11.2012 | 19:30 Uhr

Tim Fischer lässt die Leander noch einmal auf die Bühne – auch dieses Mal ohne Kleid. Am Klavier begleitet von Rainer Bielfeldt singt er die großen Klassiker, hat aber vor allem auch Raritäten unter den Leander-Liedern ausgegraben.

www.akzent.at Tageskassa: 1040 Wien Argentinierstraße 37 Tel 01/50165-3306 Mo–Sa 13.00–18.00

akzent

KABARETT.COMEDY

Unter Wasser, im Auto, beim Kastl bauen: Kulis, ein Adrenalinjunkie. Gernot: Ich mache schon Dinge, die ein bisschen was mit Gefahr zu tun haben – aber Junkie bin ich keiner. Für die, für die Mensch ärger Dich nicht schon Adrenalin ist, natürlich schon. Mein Energielevel ist halt auch etwas höher als bei anderen, ich tauche dann schon auf 60 Meter hinab, aber nicht, weil ich das brauche, sondern weil es grad schön ist. Ich gehe gern ans Limit – aber wenn ich Gefahr spüre, dann bin ich weg. „Sicherer Adrenalinjunkie“ ist vielleicht der richtige Ausdruck.

Sehnsucht ... nach Traumprinzen und Nougatschokolade Elisabeth Engstler & Band

theater 1040 theresianumgasse 18

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EUROPEAN TOUR 2012 sUPPORT:

ZULU WiNTER

31. OKTOBER 2012 GAsOmETER WiEN

Milow

15. November 2012 Posthof Linz

MIKE SUPANCIC & LOS CRAVALLOS Bis dass der Stromausfall uns scheidet!

Die Musiknummern waren schon immer die Höhepunkte der Kabarettprogramme von Mike Supancic. Verstärkt wird Mike Supancic auf seiner Bis dass der Stromausfall uns scheidet!-Tournee durch die Band Los Cravallos: Die ist härter als das Rockalmquintett, geschmeidiger als die Ohrwuarm‐Buam und hemmungsloser als die Wiener Swingerknaben. Gemeinsam ist dieses intergalaktische Hörsturzquintett zwischen den Sternbildern des Blues und Jazz entstanden und nimmt Kurs auf den Planeten Schwermetall. Diese Kollision wirft den rockigsten Elektriker der gesamten Galaxie zu den Klängen von Wir fackeln heut die Börse ab aus der Bahn. Lachen bis zum Stromausfall gibt es in Wien zwischen 3. Oktober und 10. November im Orpheum, zwischendurch am 3. und 4. November in der Kulisse und bis 2. Dezember im Stadtsaal. Auch zu sehen u.a. im Posthof Linz und im Grazer Orpheum.

DER GROSSE WURF Alles, nur kein Glückspiel oder Wettbewerb

29. november 2012 gasometer wien

Der große Wurf ist eine neue Kabarettreihe und versteht sich als Veranstaltung zur Förderung von NachwuchskünstlerInnen aus den Bereichen Kabarett und Kleinkunst. Ab 7. November betreten jeden Mittwoch in der Wiener Brut Talente für jeweils 20 Minuten die Bühne, um Teile ihres Programms vorzustellen. Moderiert wird der Abend von Leo Lukas und/oder Simon Pichler. Erleben auch Sie ab November künftige Stars in ihrer Knospe, als da wären:

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Tanita Tikaram

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Fr. 21. Dezember 2012 Porgy & Bess Wien

Tickets sind bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) erhältlich. Tickets für Keane, The Cranberries und Tanita Tikaram gibt‘s zudem in jeder Bank Austria Filiale (Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) bzw. unter 01/24924.

7.11. 14.11. 21.11. 28.11. 5.12. 12.12. 19.12.

Vinzent Binder Guggi Hofbauer Thomas Malirsch Flüsterzweieck Flo Reichel Mike Hornyk Leo Toriser

2Stier Christoph Straka Didi Sommer Ralph Thaller Robert Putz Jürgen Miedl Bernie Wagner

Rainer Obkircher Christian Tauser Sabine Kunz 3efe (René Peckl) Bernie Magenbauer Marc Haller 2gewinnt


„Es gibt keinen Acimovic, Junuzovic oder Jelavic mehr!“ Ex-Sturm-Sportdirektor Oliver Kreuzer im Interview mit

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MARIKA LICHTER: DIE ZWEI

VOLKSMUSIK.SCHLAGER

© Sabine Hauswirth

Mit der Charity-Veranstaltung des gemeinnützigen Vereins Wider die Gewalt konnte Marika Lichter mit Unterstützung vieler prominenter Künstler in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als zwei Millionen Euro sammeln, die sowohl für die Opfer häuslicher Gewalt, als auch zur Prävention eingesetzt wurden. Heuer geht die große Benefiz-Gala zum 23. Mal im Wiener Ronacher über die Bühne. TICKET traf die Grande Dame des Musicals und plauderte über Spendenskandale, die Erfolgsgeschichte von Wider die Gewalt und vieles mehr.

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Weil es schon so lange her ist, gehen wir zum Anfang von Wider die Gewalt. Woher kam die Idee? Marika Lichter: Der damalige Bundeskanzler Dr. Franz Vranitzky hatte beim Mai-Aufmarsch 1990 gemeint, dass Gewalt in der Familie kein Kavaliersdelikt sei. Er hat damals ein sehr heikles Thema angesprochen und begann, es zu enttabuisieren. Letzten Endes hilft nur Aufklärung. Man ist an mich herangetreten und hat gefragt, ob ich eine kleine Veranstaltung machen möchte zum Thema Gewalt in der Familie. Ich spielte damals gerade Les Miserables im Raimund Theater und fragte den Generaldirektor, ob ich das Haus für einen Abend haben könnte. Er sagte Ja, wies mich aber auf die Konsequenzen hin, wenn es nicht klappen würde. Das musste ich riskieren. Wir hatten dann einen Reinerlös von 200.000 Schilling, also knapp 14.000 Euro. In den letzten 22 Jahren konnten viele Projekte unterstützt und realisiert werden, worauf wir stolz sind.


MILLIONEN EURO-LADY!

Es gibt ein breit gefächertes Programm von Pop, Schlager, Tanz … Marika Lichter: … und Klassik. Ich finde das ganz wichtig, denn so findet im Publikum jeder etwas, das ihm besonders gut gefällt. Wir haben heuer auch wieder die Idance Company dabei, eine Gruppe von TänzerInnen mit Down-Syndrom, auch diese Integration ist ganz wichtig. Der Graf von der Band Unheilig ist unser erster Preisträger, denn ab heuer gibt es den Preis Wider die Gewalt für Menschen, die sich besonders für Kinder einsetzten. Unheilig laden zu ihren Konzerten immer Kinder aus sozial schwachen Familen. Den von der Firma Zepter gestifteten und mit 10.000 Euro dotierten Preis geben sie an die Kinderhilfe e.V. Münster weiter. Der Erlös geht an die unterschiedlichsten Organisationen … Marika Lichter: Mir ist wichtig, dass es österreichweit gestreut wird. Vereine, die mit Männern oder Buben arbeiten sind mir wichtig, also die Prävention. Es hat sich ja gezeigt, dass Kinder, vor allem Buben, die mit Gewalt konfrontiert wurden, später auch Gewalt ausüben. Das wird zu einem Muster. Für mich ist Prävention wichtiger, als später die Schäden zu beheben. Erst vor kurzem gab es wieder einen Spendenskandal, in dem Prominente Schlagzeilen machten. Haben Sie vor so etwas Angst? Marika Lichter: Solche Berichte verunsichern die Spender, das ist furchtbar. Wenn wirklich etwas passiert ist, muss man das aufzeigen, das ist in Ordnung. Aber Verdachtssachen auszusprechen und jemand anzupatzen, damit habe ich Probleme. Ich habe keine Angst davor, dass mir so etwas passiert, Angst wäre da ein schlechter Ratgeber. Wenn es Anschuldigungen gibt, dann kann man sie ja entkräften. Wenn man das nicht kann, ist man wahrscheinlich schuld. Spüren Sie die Wirtschaftskrise? Marika Lichter: Und wie! Unser Hauptsponsor AWD, der uns jedes Jahr 50.000 Euro gespendet hatte, musste leider wegen der Wirtschaftskrise das Engagement beenden, andere ebenfalls. Manche tun das wirklich aus wirtschaftlichen Gründen, andere interessieren sich für andere Projekte. Man darf eben nie aufhören zu kämpfen, ich gehe Klinkenputzen und schaue, dass Geld herein kommt.

Sie sind ja selbst Künstlerin und Agentin. Hilft das Engagement bei Charities auch im Job? Marika Lichter: Es hat alles immer zwei Seiten. Ich neige nicht dazu, mich bei so etwas in den Vordergrund zu stellen, ich bin auch nicht im Verein. Bei der letzten Vorstandssitzung im September wurde ich zur Geschäftsführerin gewählt, was mich sehr ehrt. Zudem erleichtert es die administrative Arbeit. In meinem Beruf hilft das nicht wirklich, denn man macht sich manchmal auch unbeliebt. Ich stelle lieber die Künstler und die Sache bei der großen Gala in den Vordergrund und nicht mich. Als persönliches Pressevehikel möchte ich die Sache nicht missbrauchen. Interview: Alexander Haide

e Nutzen auch Sie di tun. zu s te Gu s Chance et wa ber m ve No 7. am Kommen Sie nacher und in das Wiener Ro h Unheilig, erleben Sie wie sic , Gregor DJ Öt zi, Petra Frey r Wider eh m le Glanz und vie zen. die Gewalt einset

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BONAPARTE Di 30.10.2012

FREI.WILD FR 09.11.2012

GOTTHARD Di 20.11.2012

MEGAHERZ Sa 12.01.2013

WILDSTYLE & TATTOO Sa 06. + So 07.04.2013

VOLKSMUSIK.SCHLAGER

Heuer sind große Namen wie Unheilig und DJ Ötzi mit dabei. Wie kommt man an solche Stars heran? Marika Lichter: Einfach ist es nie, aber es ist einfacher geworden, da wir eine Art Glücksbringer für viele Künstler sind. Sandra Pires hat das erste Mal Here I Am gesungen, DJ Ötzi hat seinen ersten Live-Auftritt bei uns gemacht, ebenso Christina Stürmer. Die Künstler sehen ja auch, dass wir ernsthaft seit 23 Jahren unsere Linie verfolgen und das keine Schicki-Micki-Yellow-Press-Idee ist, mit der man sich kurz in die Presse bringen möchte.

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© Dominik Beckmann

SCHLAGERPARTY Superstars in Hartberg Auch im Jahr 2013 kommen hochkarätige Schlagerstars nach Hartberg. Vor nunmehr 22 Jahren nahm Patrick Lindner seine erste Schallplatte auf. Ein Jahr später landete der damals 28-jährige junge Mann seinen ersten großen Hit mit Die kloane Tür zum Paradies. Ab diesem Moment war Patrick Lindner aus dem deutschsprachigen Showgeschäft nicht mehr wegzudenken. Seine Songs begeistern die Menschen noch heute im Rundfunk und bei Liveauftritten. Seit 30 Jahren schreibt Friedl Würcher Erfolgsgeschichte

Fr, 12. oKtober 2012, 20 Uhr

DIE AMIGOS

BIS 18.04.2013 7 X IN ÖSTERREICH

Seminarkabarett

mundartlesung Fritz renner Ausstellung Peter Schneider eintritt ab € 19,Fixer Sitzplatz! Stalltheater, Königstetten SA, 03. November 2012, 19:30 Uhr

DIE PALDAUER 11.12.2012 – 15.03.2013 7 X IN ÖSTEREICH

möbelhaus Leiner präsentiert

Die Stehaufmandln

Zweidrittel mehrheit eintritt € 25,Freie Platzwahl! Gemeindesaal, Langenrohr

Info: (0699) 11 72 32 48 - Karten: ticketshop@mvmfm.at, www.mvmfm.at

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Kommen auch Sie am 31. März in die StadtwerkeHartberg-Halle, wenn die Schlagerparty erneut das Publikum begeistern wird!

DIETER THOMAS KUHN & BAND

13.11.2012 WUK WIEN

© Enrico Karolczak

November Oktober

VOLKSMUSIK.SCHLAGER

7. tullnerfelder Literaturtag bernhard Ludwig

im Musikgeschäft, gemeinsam mit seinen Musikerkollegen vom Nockalm Quintett, aber auch solo begeistert der Vollblutmusiker aus Kärnten seine Fangemeinde. Aber auch Stars wie Jürgen Marcus, Nik P. & Band und Freiheit dürfen an diesem besonderen Schlagerabend nicht fehlen.


SHOWHIGHLIGHTS IN ÖSTERREICH MAREK LIEBERBERG PRESENTS

Musik und Comedy von einem anderen Stern

T! Y GREA ” “SIMPLKNOCKOUT!Tim es A York The New

01.+02.12.2012

STADTHALLE D WIEN

02.-14.04.2013

MUSEUMSQUARTIER WIEN

20.06.2013 24.06.2013

STADTHALLE F WIEN SALZBURGARENA SALZBURG

DIE GRÖSSTEN MUSICAL-HIGHLIGHTS MIT TOP-SOLISTEN AUS LONDON WEST END UND WIEN

05.01.2013 06.01.2013

FESTSPIELHAUS BREGENZ CONGRESS INNSBRUCK

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DER GOTT DES GEMETZELS Nach Yasmina Reza

Yasmina Reza wurde insbesondere mit ihrem Stücken Kunst, Drei Mal Leben und vor allem Der Gott des Gemetzels in den vergangenen zehn Jahren zur weltweit meistgespielten zeitgenössischen Dramatikerin. Theater ist für sie „das Königreich der Konzentration“, insbesondere in Hinsicht auf die Sprache und die Musik – Konzentration, das heißt jedoch nicht Reduktion, sondern vielmehr lebendige, emotionale Dialoge, die aus ihren eigenen Obsessionen wachsen. Das Gemetzel – der Titel: Programm. Sowohl die literarische Vorlage als auch die filmische Adaption von Polanski (2011, mit Christoph Waltz, Jodie Foster, Kate Winslet und John C. Reilly) bot ein Dialogfeuer voller satirischer Pointen, das kaum Pausen zum Atmen ließ wie auch realitätsnäher nicht sein könnte. KURZ-ABO INSERAT2012

06.09.2012

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Eltern mag das Setting vielleicht bekannt vorkommen: Zwei gutbürgerliche Ehepaare treffen aufeinander, um eine PausenhofAuseinandersetzung ihrer Söhne gütlich zu besprechen. Was als vernünftiges Gespräch beginnt, ufert schlussendlich nicht nur in einem Streit voller Vorwürfe, Besserwisserei und Beleidigungen, sondern gar in Handgreiflichkeiten aus. Zynismus prallt auf Weltverbessertum, das Medium: Unverständnis. Die Erwachsenen werden immer mehr zu Kindern, zu Figuren ohne Masken – für die Zuseher freilich ist die Zuspitzung köstlich. (sb) Erleben auch Sie u.a. Oliver Baier im stadtTheater walfischgasse ab 17. Oktober in einem Gastspiel der Komödienspiele Procia!

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RITTER, TOD UND TEUFEL Klavierabend mit Roberta Pili

Wer siegt zum Schluss? Der Tod als das Ende des Lebens, der Eintritt in eine unbekannte Dimension, in der die Seele sich selbst reflektiert und dadurch sich erneut wahrnehmen kann? Tanzen wir noch mit dem Tod vor der endgültigen Abreise in die Welt des Jenseits? Versuchung, Verwirrung, Täuschung – der Teufel zeigt sich in vielen Kostümen, jedoch ist er nicht leicht zu enttarnen. Warum ist der Mensch bereit, mit ihm einen Pakt zu schließen? Ritter, Tod und Teufel ist ein spannendes, romantisches Konzertprogramm, welches kontrastreiche Facetten des Seelenbewusstseins gegenüberstellt, mit Stücken von u.a. César Franck, Franz Tauchen auch Liszt und Frédéric Chopin. Sie ein in vir tuose Jenseitsvisionen – am 13. Ok tober im Eh rbar saal im Pr ayner Konser vatorium Wien.

„Sing A Song“ Paolo Conte: „In Concerto“ Ute Lemper: „Last Tango In Berlin“ Nina Hagen: „Personal Jesus“ Kenny Werner Quintet Gregory Porter: „Be Good“ Patti Austin Nnenna Freelon Bill Evans Soulgrass Stanley Jordan Solo Anthony Strong Quintet Jacky Terrasson Trio James Blood Ulmer Solo Rudresh Mahanthappa: „Samdhi“ Ambrose Akinmusire Quintet Lizz Wright Hamel Thomas Gansch & Georg Breinschmid Alegre Corrêa Quartet Together Vienna Jazz Connection Axel & Torsten Zwingenberger: „Boogie Woogie Bros.“ Heinz v. Hermann JazzAhead Picante Lajos Dudas Quartet Roland Batik Solo Quincy Jones Presents: „Jazz Icons“ (Filmserie) Jazzfotos von Hermann J. Netz: „In Concert“

KLASSIK.BÜHNE

Angelehnt an die Symbolik der Kunstwerke Albrecht Dürers lässt sich die italienische Pianistin Roberta Pili musikalisch inspirieren und gestaltet ihren ersten Klavierzyklus im Ehrbarsaal als ersten Teil einer romantischen Trilogie. Das Leben lässt uns zum Ritter werden, kämpferisch, aktiv, mit vollem Tatendrang bieten wir so die Stirn dem Tod und dem Teufel.

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GARAGE X Spannender Saisonauftakt Paul M. Delavos KLASSISCH ANDERS

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In Österreich sind sie die größte Einwanderergruppe: die Deutschen. Von uns oftmals unbemerkt stellen sie die größte „fremdsprachige“ Bevölkerungsgruppe in unserem Land. Denn wir sprechen ja die gleiche Sprache. Aber ist dem wirklich so? Der Wiener Kabarettist Karl Farkas (neudeutsch würde man wahrscheinlich schon Comedian sagen, aber der Einfluss des Englischen ist ein eigenes Thema) sagte einmal „Der Österreicher unterscheidet sich vom Deutschen durch die gemeinsame Sprache.“ Denn in Österreich hielt sich lange ein eigenständiges Deutsch – vor allem durch Einflüsse aus Osteuropa und Italien. Unter dem Druck des Hochdeutschen aus dem Norden schwindet nun aber die österreichische Sprache dahin. Durch Fernsehen, Bücher (beide orientieren sich auch bei österreichischen Produktionen immer mehr an Deutschland) und Internet werden wir auf das klassische Hochdeutsch geeicht. Hinzu kommt, dass Dialekte immer mehr – auch in Deutschland – als verpönt gelten. Auf Österreichs Bühnen hört man mittlerweile viel häufiger das sogenannte „Bundesdeutsch“, denn immer mehr Schauspieler, Regisseure und auch Intendanten kommen aus Deutschland (so ist zum Beispiel am Burgtheater nach dem Österreicher Klaus Bachler nun der deutsche Matthias Hartmann als Direktor tätig, auch Harald Serafins Nachfolgerin Dagmar Schellenberger kommt aus Deutschland). Sagen wir also bitte weiterhin „Baba“ statt „Tschüss“, „Sackerl“ statt „Tüte“ und seien wir stolz auf unsere sprachlichen Varianten!

Ab 21. November zeigt Ali M. Abdullah Karte und Gebiet des französischen StarRomanciers Michel Houellebecq – der Garage X ist es gelungen, die Rechte an seinem mit Literaturpreisen ausgezeichneten Werk zu erhalten. Die preisgekrönten skandinavischen Theatergruppen Institutet und Nya Rampen sind mit dem Berliner Ballhaus Ost mit der Koproduktion We Love Africa And Africa Loves Us zu Gast am Petersplatz. Die designierte Leiterin des Stuttgarter Theater Rampe Marie Bues inszeniert Ponyrama: Eine Aufladung. Daneben sucht der Künstler Julius Deutschbauer Das unpolitischste Theaterprojekt Wiens. Ein Wiedersehen gibt’s mit Elfriede Jelineks Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hat oder Stützen der Gesellschaft, Beute, des als Regie-Erneuerer gefeierten deutschen Theater-Stars Herbert Fritsch sowie der Erfolgsproduktion Verrücktes Blut.

KREMERATA BALTICA Jubilate!

Offenheit, Experimentierlust, vehementer Einsatz der ganzen Persönlichkeit: Was das Musizieren und Wirken des Stargeigers Gidon Kremer so auszeichnet, bestimmt auch den Geist der zweiten Residenz im Schloss Esterházy, die ihren Abschluss in jeweils drei Konzerten finden. Gemeinsam mit dem von ihm gegründeten Kammerorchester Kremerata Baltica widmet sich Kremer der intensiven Erkundung fremder musikalischer Sphären: „Jubilate“ ist die Devise der Herbstresidenz – feiert doch die Kremerata in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen und Gidon Kremer seinen 65. Geburtstag. Gefeiert werden diese Jubiläen mit Werken von Bartok, Bach und Weinberg sowie einer Hommage an den legendären Pianisten Glenn Gould. Eines der Herbstkonzerte macht sich den romantischen Charme der Bergkirche Donnerskirchen zu eigen und wird mit einem speziellen Konzertpaket zum besonderen Erlebnis. Zu erleben am 4. und 7. Oktober im Schloss Esterházy in Eisenstadt sowie am 6. Oktober in der Bergkirche Donnerskirchen.

© Kasskara

SPRACHPROBLEME?

Die zurückliegende dritte Saison 2011/2012 ist die bisher erfolgreichste der künstlerischen Leitung von Harald Posch und Ali M. Abdullah. In nur drei Jahren hat sich die Garage X fest in Wien etabliert. Gastspiele und Kooperationen mit renommierten Theatern wie etwa dem Hamburger Thalia Theater oder dem Berliner Ballhaus Naunynstraße zeigen, dass das Theater am Petersplatz auch überregional wahrgenommen wird. Auch die kommende Spielzeit 2012/2013 wird das Wiener Theaterleben um einige Höhepunkte bereichern.


© Bettina Frenzel

LAST MINUTE

FESTIVAL FÜR AKTUELLES THEATER Linz bekommt ein neues Theaterfestival mit starken Themen und ungewöhnlichen Blickwinkeln! Eingeladen sind die österreichischen Produktionen Von Hollywood nach Uganda und F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig, sowie mit Before Your Very Eyes und Mission zwei Produktionen aus Belgien. TICKET sprach mit dem künstlerischen Leiter Wilfried Steiner.

Denkst du, dass in Österreich off-Produktionen genügend gefördert werden? Wilfried: Nein. Es gibt eine sehr lebendige Szene in Österreich, die natürlich von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gefördert wird. Aber was fehlt, ist ein vom Bund ausgehendes Konzept, das dazu führt, dass gelungene Theaterarbeiten an vielen verschiedenen Spielorten gezeigt werden können. Womit wir wieder bei Belgien sind ...

Wie kam es zum Festival-Titel? Wilfried Steiner: So eine Namensgebung ist immer kompliziert, weil man ja so viel wie möglich an Inhalten hinein zu quetschen versucht, was aber naturgemäß nicht funktioniert. Am Ende habe ich mich für Last Minute entschieden, weil es einerseits Aktualität suggeriert, andererseits auch Assoziationen zum Fliegen weckt. Und jeder gelungene Theaterabend soll ja im Publikum auch Fluggefühle erwecken …

Interview: Paul M. Delavos

Belgien scheint sowohl die zeitgenössische Theater- als auch Tanzszene zu dominieren. Hast du dafür Theorien? Wilfried: Das Phänomen ist wirklich erstaunlich und hält sich schon über Jahre. Einer der Gründe dafür ist sicher die gezielte Nachwuchsförderung. Darüber hinaus gibt es in Belgien und den Niederlanden ein perfekt organisiertes und gefördertes Koproduktions- und Touring-System, das jeder beteiligten Produktion ermöglicht nach der Premiere in vielen verschiedenen Städten aufzutreten. Was ist für dich innovatives Theater? Wilfried: Die Gretchenfrage. Sagen wir so: ein Theater, das sich mit relevanten, aktuellen Themen auseinandersetzt, die unter den Nägeln brennen, aber dabei nicht vergisst, dass die Form genauso wichtig ist wie die Inhalte. Ein Theater, das etwas zu sagen hat, aber auch darüber reflektiert, wie es zu sagen ist.

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KLASSIKER

MEISTER&KAMMERKONZERTE JOSEPH CALLEJA

Eine hochkarätige Konzertreihe in Innsbruck

Be My Love

Joseph Calleja hat sich die Latte sehr hoch gelegt und sie graziös übersprungen! Begleitet vom BBC Concert Orchestra führt er Mario Lanzas Weg fort, dem Publikum die Welt der Oper und das große klassischromantische Tenorrepertoire näher zu bringen. Aber die CD beinhaltet nicht nur Opernarien sondern auch traditionelle Weisen, Musical-Songs und Lieder aus dem Great American Songbook. Die Interpretationen Callejas lassen einen vergessen, dass Tenöre oftmals als Schnulzensänger bezeichnet werden. (pmd)

FRIEDRICH MENDELSSOHN BARTHOLDY Violinkonzert in D-Moll

KLASSIK.BÜHNE

(Gramola)

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Der Violinist Thomas Albertus Irnberger hat eine spannende Interpretation von Felix Mendelssohn Bartholdys frühen Violinkonzerten gefunden. Gemeinsam mit Edoardo Torbianelli, der auf einem Original Hammerflügel (Ignaz Bösendorfer 1845) spielt, und dem Israel Chamber Orchestra unter Roberto Paternostro hat er diese nun eingespielt. Der eher ungewohnte Klang bewirkt ein neues Hörgefühl und lässt eine Ahnung aufsteigen wie die Werke vor fast 200 Jahren geklungen haben könnten. (pmd)

Die Reihe Meister&Kammerkonzerte – veranstaltet von den Innsbrucker Festwochen für Alte Musik – hat eine langjährige Tradition. Insgesamt sieben Meister- und acht Kammerkonzerte laden in der Saison 2012/13 zu musikalischen Ausflügen in vergangene Jahrhunderte ein. Das Programm reicht von Meisterwerken der Wiener Klassik wie Beethovens fünfter Symphonie und der romantischen Orchesterliteratur wie Mahlers erster Symphonie bis zu populären Werken der klassischen Moderne wie Strawinskis Le sacre du printemps, das exakt 100 Jahre nach seiner skandalträchtigen Pariser Uraufführung am 28. Mai 2013 auf dem Programm steht. Zum ersten Mal kommt das Mahler Chamber Orchestra – eines der führenden Orchester der jüngeren Generation dessen Geburtshelfer einst Claudio Abbado war – am 30. Jänner 2013 nach Innsbruck. Die Mitglieder kommen aus 20 verschiedenen Nationen und das Orchester ist seit 2011 Kulturbotschafter der Europäischen Union. Mit im Gepäck haben sie zwei Werke der Wiener Klassik. Der erst 17-jährige Starpianist Jan Lisiecki spielt am 29. Oktober 2012 Wolfgang Amadeus Mozarts bekanntes Konzert für Klavier und Orchester C-Dur KV 467. Begleitet wird er dabei vom Radio-Symphonieorchester Stuttgart des SWR unter der Leitung von Stéphane Denève. Am gleichen Abend sind auch noch Richard Strauss’ romantische Tondichtung Tod und Verklärung sowie Le tombeau de Couperin und die 2. Orchestersuite aus Daphnis et Chloé von Maurice Ravel zu hören. Einen französischen Abend bereitet das Ensemble Les vents français am 4. Februar 2013 und zeigt dabei, dass jede Epoche exquisite Bläsermusik hervorbrachte. Fast russisch dagegen ist das Programm der Petersburger Philharmoniker am 3. Dezember 2012 mit Sergej Prokofjews Symphonie Classique D-Dur op. 25 sowie der Symphonie Nr. 10 e-moll op. 93 von Dimitri Schostakowitsch aber auch das Konzert für Klavier und Orchester a-moll op. 54 von Robert Schumann, dem heuer ein Schwerpunkt gewidmet ist. (pmd)

Gute Unterhaltung bei der Saison 2012 /1 3 in Innsbruck! © Marco Boggreve

(Universal Music)


AUFSPIEL Rising Stars And Hidden Secrets

Die Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien gestaltet einen spartenübergreifenden spannenden Abend, bei dem sich Studierende, Lehrende und AbsolventInnen gleichermaßen präsentieren. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Musik, aber es wird auch Beiträge des Max Reinhardt Seminars geben. Drei Bühnen werden gleichzeitig bespielt und so ist das Publikum eingeladen, durch das Palais Auersperg zu wandern, sich dabei das Programm selbst zusammenzustellen und zwischendurch an einer der Bars über die gewonnen Eindrücke auszutauschen und zu stärken. Moderiert wird der Abend u.a. von Nadja Bernhard (ORF Kulturmontag) und Thomas Rottenberg (Der Standard & litera tour bei Servus TV). Die berühmte Absolventin Angelika Kirschschlager wird die jungen Sängerinnen Ida Aldrian und Dorottya Lang vorstellen. Pianist und Dirigent Marino Formenti wird Simon Keßler als Rising Star präsentieren. Neben unzähligen Live-Darbietungen gibt es auch Kurzfilme der Filmakademie Wien zu sehen! Das musikalische Programm erstreckt sich von Richard Strauß über Franz Lehár, Camille Saint-Saëns zu Igor Strawinsky sowie Werken u.a. von John Cage, Georg Friedrich Haas und des kubanischen Komponisten und Pianisten Ignacio Cervantes. Der Abend geht dann gegen Mitternacht in ein DJ-Set von the cloniOUs über und biegt mit Ramba Zamba des Tauchen Sie hauseigenen Institutes für Popularmusik am 15. November bei in eine lockere Nachtschiene mit offenem aufspiel – rising sta rs and hidden secrets ein Ausgang ab. Erstmalig präsentiert sich in einen vielver sprechende so die mdw einem breiten Publikum – n Abend und lust wandeln virtuos, vielschichtig, voller Ecken und Sie durch das Palais Auer sp Kanten sowie Überraschungen. (pmd) erg Wien, entdecken, lausch en, er forschen und staunen Sie!

Kommunikation ist schön, besonders wenn es um die Kunst geht. Wunderbar ist dies an unserem Festival herbstklang zu beobachten – hier gibt es Austausch jeglicher Art (künstlerischer Natur, versteht sich). In dieser Kolumne präsentieren wir nun die beiden ersten Festivalschwerpunkte wort.note und tanzhof. Zur Erinnerung: Wir, das sind kulturschaffende Frauen, bekannt unter fiveseasons, die „amol zu viel über die Kulturindustrie semperten“ (siehe Septemberausgabe). Der Auftakt des herbstklangs findet mit wort.note im Café 7*stern statt, ein Ort, welcher fiveseasons seit jeher begleitet. An zwei Abenden geben sich Literatur und Musik ein Stelldichein und zeugen ein schimmerndes Drittes. Zu hören gibt es Zeitgenössisches und Klassisches von KünstlerInnen aus unterschiedlichen Sparten – bis ans Ende aller Zeilen geht es um arge Kobolde, um Scham und Schande und um die Verletzlichkeit von Zeit. Vom Café geht es weiter zum tanzhof in den altehrwürdigen Spiegelsaal des Liebhartstaler Bockkellers am Fuße des Galiziberges. Hier entsteht rund um das Thema Kollaborationen eine performative Spielwiese. ChoreographInnen und KünstlerInnen kollidieren, spielen, reden und lassen Blitzlichter tanzen. Kommen Sie vorbei und sehen Sie selbst, wie schön Kommunikation sein kann, vor allem in der Kunst! Festivalinfos: herbstklang 2012 – resonanzraum der künste 15. bis 17. und 20. bis 22. November im Café 7*stern | Bockkeller | schikaneder | *gschwandner

KLASSIK.BÜHNE

© Julia Wesely

G’LAUSCHT, G’LESEN UND G’TANZT

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KLASSIK FOR MAMI, WOHER KOMMT EIGENTLICH DER KASPERL?

Den hat der Großvati vor 100 Jahren aus dem Hut gezaubert. (Andreas Fuderer, Geschäftsführer Stadtsaal)

KASPERL & CO Über Hexeneier, Waschbären und Lebkuchenmänner Der gute alte Kasperl! Wer kann sich nicht an die Zeiten erinnern, als man gebannt vor dem Fernseher, damals noch bei FS 1, saß und den aufregenden Erlebnissen des Kasperls folgte? Oder noch besser: Live in der Urania nervös am gepolsterten Sitz rutschte, wenn Hexe oder Räuber die Idylle in Kasperlhausen bedrohten. Stefan Gaugusch bringt den Fernsehkasperl nun live in den Wiener Stadtsaal! Seit 1989 kasperlt er sich mit seinem Ensemble durch das heimische Kinderfernsehen, zahlreiche Puppenfilme und über 130 Kasperlproduktionen flimmerten seit damals in die Herzen von Groß und Klein. Was in Linz vor über 20 Jahren als Urfahraner Puppenspiele begann, wurde beim Filmfestival in New York mit zwei Final Awards für die Puppenspielproduktionen ausgezeichnet. Aus Gauguschs Werkstätte stammen neben den Figuren der Kasperlfamilie,

die in stundenlanger Handarbeit zum Leben erweckt werden, auch TV- und Radio-Stars wie etwa die freche Ratte Rolf Rüdiger, Quaxi oder Confetti – der Herr weiß also, was er tut. Perfektes Bühnenbild, eine erstklassige Inszenierung, urkomische Geschichten und ein lustvolles, authentisches Spiel erwarten uns bei den drei Programmen in den Herbstund Wintermonaten: Im Oktober wollen Kasperl, Sepperl und ihre Großmutti ein großes Herbstfest veranstalten. Doch mitten in den Vorbereitungen erfahren Sie, dass die berüchtigte Hexenälteste wieder im Land ist. Wem es gelingt, sie dingfest zu machen, der soll mit einem goldenen Orden belohnt werden … Im November passiert Sepperl etwas gar Unvorhersehbares: Sepperl, der vom Waschen gar nix hält, büxt aus und wird unabsichtlich in einen Waschbären verwandelt. Ob es Kasperl gelingt, den kleinen Ausreißer wieder zurück zu verwandeln?

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Erleben auch Sie die Meister klasse der Kinderunte rhaltung im Wiener Stad tsaal, und zwar am 14 . Oktober, 18. November und am 22. Dezem ber!

© Kasperl und Co

KLASSIK.BÜHNE

Im Dezember freuen wir uns auf Kasperl – und das Lebkuchenmännchen. Doch auch in der Vorweihnachtszeit geistert eine böse Hexe durch den Wald und gibt sich gar frech als Christkind aus … Da muss Kasperl aber ruckizucki eingreifen! (sb)


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ERSTE BANK OPEN Österreichs größtes internationales Tennisturnier Mit dem Vorjahresfinalisten Juan Martin Del Potro (Nummer 8 der Welt) und dem serbischen Publikumsliebling Janko Tipsarevic (9) kommen gleich zwei Top-Ten-Spieler nach Wien. Auch der Deutsche Tommy Haas, der in Wien schon 2001 gewonnen hat, ist mit von der Partie und natürlich auch Jürgen Melzer. „Sie alle können gewinnen“, erklärt Lokalmatador Jürgen Melzer, der das Turnier bereits zwei Mal für sich entscheiden konnte und sich selbst auch zum engsten Favoritenkreis zählt. Er will sich gezielt vorbereiten und hofft, mit Hilfe des Heimvorteils wieder zu alter Stärke zu finden. Eine besondere Attraktion könnte der legendäre australische Streetfighter Lleyton Hewitt bieten. Der ehemalige Weltranglistenerste, der noch nie in Wien zu sehen war und mit dem ebenso noch um eine rte Tennisbegeis te wild card verhandelt wird wie t in en Ev sollten dieses mit interessanten Bewerbern le al th ad der Wiener St aus den Top 20. Amerikanischen d un . zwischen 13 Touch bekommen die Erste cht 21. Oktober ni Bank Open durch das weltbeste n. verpasse Doppel, die Brüder Bryan!

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SC WIENER VIKTORIA VS. FC ST. PAULI Alkbottle trinken zur Abwechslung nicht auf Rapid Toni Polster, Cheftrainer des Fünftligisten SC Wiener Viktoria, hat ein klares Ziel vor Augen: „Wir werden sportlich Maßstäbe setzen und den Erfolg machbar machen.“ Seit Juli letzten Jahres ist der 47-Jährige der Mannschaft vorgestellt und beweist, dass auch in der 5. Liga hochprofessionelle Arbeit möglich ist – und das neben dem massiven sozialen Engagement, das der Verein an den Tag legt. Jedoch: „Nur“ kicken und für gute Zwecke allein einstehen reicht nicht – „Viktoria ist Kult, wie St. Pauli!“ ist sich Roman Gregory, Präsident des Vereins, sicher, und da war es naheliegend, beide Kultmannschaften aufeinander treffen zu lassen.

Samstag, 13. Oktober am Wiener Sportclub Platz Dornbach: 12:30 Uhr: VIKI Rabauken vs. Wiener Sportklub Allstarteam 14:30 Uhr: SC Wiener Viktoria vs. FC St. Pauli 16:30 Uhr: Alkbottle, Ohrenfeindt, Russkaja, DJ DSL

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In der Halbzeit der Vorverkaufsphase meldet man bereits, dass die Hälfte der Plätze verkauft ist – kein Wunder, spielen hier nicht nur zwei Kultmannschaften, im Anschluss an das Match mit Alkbottle und Russkaja auch zwei heimische Größen. Zumindest an jenem Tag erwarten wir uns aber von den Bottleheads statt Wir trinken auf Rapid ein Wir trinken auf Viktoria. (sb)

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Wer von November 2011 bis September 2012 sage und schreibe fast 28 Millionen Aufrufe bei YouTube hat, der muss etwas Besonderes haben. Und das hat Carlo Waibl alias Cro ganz sicher mit Easy bewiesen. Kein Rapper im klassischen Sinne. Er selbst nennt seine Musikrichtung „Raop“ und die kann was. Pop und Rap mit einer sinnlichen Leichtigkeit die unter die Haut geht. Cros Lieder zeigen eine Mischung, die dem ursprünglichen Rap die Schwere und Aggression nehmen. Auf chillige Art und Weise werden die doch sehr kritischen Texte dem Publikum nahe gebracht. Der Musiker mit der PandabärMaske, der nicht „hart“ sein will, kommt auf jeden Fall zu meiner Freude am 24. Oktober nach Wien in den Gasometer. Caspar – bürgerliche Name Benjamin Griffey und auch deutscher Rapper – entspricht da schon mehr dem Rapper mit hartem Beat und Flow. Bestens versteht er sich im Mehrfachreimen. Kein Held ist ein Song von Casper, der zeigt, dass auch er nicht zu den „harten“ Boys gehört. Ein Studium zum Pädagogen beweist, dass ihm Kids von heute wichtig sind. Und gleich noch ein Rap-Konzert – diesmal am 14. Oktober im Gasometer in Wien. Casper und Cros gemeinsames Nie auf beweist – hier trifft Qualität auf Qualität. Im Oktober wird gerappt und ich bin dabei! Einen chilligen Herbst wünscht euch Eure Selina

Spannende Urlaubsinspirationen erwartet die Besucher beim ersten ReiseSalon, der neuen Reisemesse in der Wiener Hofburg. Unter dem Motto „Entdecke neue Horizonte“ wird sich der Vorhang für einzigartige Reisen öffnen. Der ReiseSalon hat sich zum Ziel gemacht, Reisen neu zu definieren und ein vielfältiges Angebot zu bieten: Sei es eine Auszeit auf der Alm, Ferien in pickfeinen Boutique-Hotels oder die Erkundung neuer Urlaubsregionen wie z.B. Urlaub im Weltall. Anbieter wie beispielsweise Almliesl oder PURESLeben stehen für den Erholungsurlaub in herrlicher Naturkulisse. Ein ganz außergewöhnliches Highlight in Sachen Urlaub wird in Zukunft die suborbitale Weltraumfahrt von Virgin Galactic, dem ersten privaten Anbieter von Weltallflügen, sein. ReiseSalon-Besucher werden auf ihrer Entdeckungsreise durch die imperialen Räume der Hofburg auch kulinarisch begleitet, ebenso sorgen Bühnendiskussionen Lassen Sie für interessante Aspekte des Urlaubmachens und sich von 23. bis nicht zuletzt kann man an hochdotierten 25. November in Gewinnspielen teilnehmen. der Wiener Hofbur g reisetechnisch inspirieren.

ÖSTERREICHS NATIONALTEAM Trifft in Linz auf Drogba & Co.

Zum Abschluss des Länderspieljahres 2012 spielt das österreichische Nationalteam am 14. November in Linz gegen die Elfenbeinküste. Das neu renovierte Linzer Stadion ist nach 15-jähriger Pause nun wieder Heimstätte der Nationalelf. Im ÖFB freut man sich auf die Rückkehr auf die Gugl und zählt auf die Unterstützung des oberösterreichischen Publikums. „Als Oberösterreicher freue ich mich natürlich ganz besonders auf dieses Spiel in Linz. Der leidenschaftliche Auftritt unseres Teams gegen Deutschland hat eine positive Stimmung im ganzen Land erzeugt und viele Sympathien gebracht. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Mannschaft den Fans auch gegen die Elfenbeinküste, die Nummer 16 der FIFA Weltrangliste, eine tolle Partie bieten wird“, so ÖFB-Präsident Leo Windtner. Verpassen Sie diese tolle Partie am 14. November im Linzer Stadion nicht!

ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs setzt voll auf die Unterstützung der rot-weiß-roten Fans.


Willkommen bei der FIS Alpinen Ski WM 4.-17. Februar 2013

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Der Wundertrunk!

Dass Kürbisse & Kernöl mehr sind, als saisonale Trendsetter, beweisen die Kernölamazonen Show um Show. Denn bei den beiden steirischen Kabarettistinnen bleibt keine Augen trocken – egal ob Kürbiszeit oder nicht. Sie wollen Beweise? Dann machen Sie beim Gewinnspiel mit, denn wir verlosen 3 x 2 Tickets für ihre Show am 13. Oktober im Wiener Orpheum, 3 CDs und 3 x 0,25l Kernöl. Hmmm... www.kernoelamazonen.at

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HORCH, WAS Kalte Zehen …

Halloween zum Fressen gern!

Mit diesen Ausstechern können Kürbisse jetzt ganz leicht im Backrohr angepflanzt werden. Ob Butterkeks oder Lebkuchen, ein Hingucker werden diese Kekse auf alle Fälle! www.kitchencraft-webshop.de

… gehören mit diesen Boots aus der kommenden Tchibo Kollektion definitiv der Vergangenheit an. Dem Herbstwetter trotzen? So macht man das doch gerne, oder? www.tchibo.at

Ab 24.10. in allen Tchibo Filialen erhältlich.

Cherry, cherry – aber nicht nur für Ladies!

Die kreativen und gleichzeitig coolen Kirschkernkissen halten auch den härtesten Rocker warm und sehen dabei auch noch richtig stylish aus! Wir verlosen unter allen coolen Kältegeplagten drei Stück! www.donkey-products.com

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LIFESTYLE

Von innen wärmen!

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Nicht nur täglich um 17 Uhr kann man mit diesem lustigen Tee-Ei, den berühmten Tea at five mit der Queen genießen! Königliche Wärme so oft man will. www.donkeyproducts.com


Schicker Schocker!

Unter dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ kann man den kalten, düsteren Tagen auch mit Glitzer begegnen. Wenn das mal nicht das Revival der Festnetztelefone einläutet!? Wir verlosen ein Telefon unter allen LeserInnen. www.presenttime.com

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DRAUSSEN REIN?

Praxistest!

Weil so etwas gemeinsam bekanntlich mehr Freude macht, sollte man Kürbisfeste wie das in Wien am Himmel von 26. bis 28. Oktober nicht übersehen! www.himmel.at

LIFESTYLE

Kürbis hier, Kürbis dort!

DIE Farbe des Herbstes? Ganz klar: Orange! Die Blätter verfärben sich langsam und in den Supermarktregalen dominiert eine Farbe ebenso: Der Kürbis hält Einzug und was kann man da besser brauchen als ein Buch voller leckerer Kürbisrezeptideen! Erschienen im Fona Verlag. www.fona.ch

Viel Gerede um die kühle Jahreszeit. Wer sich die schaurig schöne Stimmung nach Hause holen möchte, sollte am besten selbst Hand anlegen. Und so gehts: 1. Wählen Sie einen reifen Kürbis aus! 2. Schneiden Sie am Strunk eine Öffnung ein (sie sollte groß genug für Ihre Faust sein) 3. Entfernen Sie die Kerne und achten Sie darauf, dass die Wand mindestens 2,5 cm Stärke behält. 4. Schneiden Sie nun ein Gesicht in den Kürbis (vorher aufmalen hilft). 5. Schon fertig! Stellen Sie eine Kerze in den Kürbis und bringen Stimmung vor die Haustüre!

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BIST DU EIN STAUBKIND?

Nach zehn Jahren gilt die Band um Frontman Louis Manke endlich als Shooting Star der deutschsprachigen Szene, was vielleicht auch daran liegt, dass Unheilig-Producer Henning Verlage sie unter seine Fittiche genommen hat. Bei der aktuellen Tour traten sie wiederholt als Special Guest vor dem Grafen vor ausverkauften Hallen auf. TICKET traf Staubkind backstage vor dem Gig und stellte unter anderem die bedeutende Frage: Was ist ein Staubkind? Die aktuelle CD Staubkind beginnt mit einem gesprochenen Intro. Wie kommt man auf so eine Idee? Louis Manke: Das ist der Christian Schult. Das ist jetzt die dritte Platte und wir haben bei jeder ein Intro gehabt, das hat schon Tradition. Es erzählt die Geschichte der Platte. Das erste Intro hab’ ich noch selbst gesprochen, aber es war immer ein Traum, sich diesen Synchronsprecher zu holen. Auch bei jedem LiveAuftritt hat uns diese Stimme seither auf die Bühne begleitet.

G.CHECKT … g.hört lifestyle

Die meisten Songs sind von dir und Produzent Hennig. Dürfen die anderen nicht mitschreiben? Louis: Die Ideen entstehen schon mit der Band zusammen. Ich schreibe die Songs vor und baue die Struktur, danach stelle ich den Rohdiamant den anderen vor und dann machen die Jungs ihren Job. Ursprünglich war Staubkind ja ein Solo-Projekt von mir, der Stil, die Musikrichtung und die Prägung gehen von mir aus. War Henning Verlage als Produzent, der auch Unheilig macht, wichtig für Staubkind? Louis: Wir sind schon ewig mit Unheilig unterwegs und es hat schon immer einen ähnlichen Touch gegeben. Wir benutzen die gleichen Elemente, die deutsche Sprache und schon ist man im selben Fahrwasser. Die Leute sehen immer zuerst gerne die Gemeinsamkeiten und nicht die Unterschiede. Henning hat uns nicht verbogen, sondern unseren ursprünglichen Sound bewahrt. Es ist weniger Unheilig geworden, als wir annahmen. Jetzt, nach zehn Jahren Bandkarriere, werdet ihr als Shooting Stars gehandelt. Seltsam, nicht? Louis: Das ist ein gern benutzter Begriff für eine Band, die zuvor 86

diese Reichweite nicht hatte. Durch die Unheilig-Tour haben wir schon eine ganz andere Frequenz an neuem Publikum, da ist man dann der Newcomer. Das ist okay. Warum geht es bei euch beinahe nur um Herzschmerz und Sehnsucht? Louis: Das sind die Themen, die einem im Leben doch am meisten beschäftigen, ganz essentielle Sachen. Das Album hat aber mehr positive Tendenzen als früher. Der Inhalt ist mein persönliches Gefühlschaos, ein Stück weit werde ich so meinen Ballast los. Das sind Themen, die einen selbst tangieren, die man mitnimmt und die einen treffen. Die verarbeite ich so. Die wichtige Frage: Was ist ein Staubkind? Louis: Ich bin damals aus meiner Heimatstadt weggezogen und nach Berlin gegangen, um Musik zu machen. Ich habe viele Freunde und ein Stück Leben zurückgelassen, das ist der Staub. Die Musik, die geboren wurde, ist das Kind. Also Staubkind. Mittlerweile hat sich das zu einem Stück Lebensgefühl gewandelt, dass man offensiv mit seinen Gefühlen umgeht und sie lebt. „Fang dir deine Träume“ ist auch so ein Leitspruch von uns, den wir gerne propagieren. Carpe Diem – lebe den Tag, genieße alles, was du tust. Interview: Alexander Haide

Staubkind ist am 29. Juni bei Out of Line erschienen.


MAX MUTZKE

KUMBIA QUEERS

MOON DUO

Wir sind ewig.

Durch Einander

Pecados Tropicales

Circles

(Universal Music)

(Sony Music)

(comfortzone)

(Sacred Bones)

Ein Schritt weiter ist die erste Singleauskopplung aus dem Debütalbum der Band Ewig, die in einschlägigen Kreisen schon jetzt für Furore gesorgt hat. Die Single verkörpert die musikalisch verspielte Leichtigkeit, die sich auf dem gesamten Album wiederspiegelt. Die Band gruppierte sich 2011 um den Singer-Songwriter Jörg Weisselberg herum, ein sehr beliebter Live- und Studiogitarrist, der zahlreiche Hits eingespielt hat und seit Jahren für die größten Bands in Deutschland die Songs schreibt. Seine Partnerin ist ein Allroundtalent: Sängerin, Songwriterin und Schauspielerin Jeanette Biedermann zeigt hier eine ganz neue Facette von sich. Der Dritte im Bunde ist auch ein Songwriter: Christian Bömkes. Gemeinsam haben sie nun ihr erstes Album aufgenommen, das mit zweistimmigem Gesang und Offbeat-Gitarren definitiv Lust auf mehr macht.

Max Mutzke hat ein Jazzalbum aufgenommen. Warum denn auch nicht? Schließlich ist der Schwarzwälder schon mit 22 Jahren auf der Bühne gestanden und hat seinen ersten Hit Can’t Wait Until Tonight Soul mit Jazz- und Pop-Facetten nonchalant so gesungen, als sei das Genre überhaupt gar kein Import hierzulande. Und jetzt singt sie also Jazz, diese Stimme. Die Berührungsängste mancher Menschen mit dem Jazz, mit seiner Größe, Historie und gelegentlichen Kopflastigkeit, sie verfliegen hier bereits beim ersten von 17 Songs. Was nicht zuletzt daran liegt, dass Mutzke und sein exquisites Team aus Musikern und Gästen Durch Einander so aufgenommen haben, wie in den Sixties die Blue Note-Stars ihre Alben einspielten: Alle gemeinsam in einem Studio, keine Zeit verschwenden, keine Overdubs, möglichst schon den ersten Take als Sternemenü auf den Tisch stellen. Und: Spaß haben, den man später (ab 14. September) hören kann.

Alleine beim Betrachten der neuen CD der Kumbia Queers ist klar: Hier kommt etwas Buntes, Fröhliches und Punkiges auf uns zu. Legt man Pecados Tropicales dann ein wird klar, man hat sich nicht getäuscht! Die gute Laune kriecht von den Zehen bis in die Haarspitzen. Dennoch wäre es falsch zu behaupten, dass man hier nur auf gute Laune und Schönwettermusik stößt. Die Bezeichnung „Tropical Punk“ trifft die Musikrichtung der sechsköpfigen Frauenband schon ganz gut: Kubanische Klänge treffen auf Cumbia- und Calypso-Sound – kombiniert wird das Ganze mit etwas härteren Tönen. Somit ist auch die Punk-Attitüde der argentinisch-mexikanischen Band allgegenwärtig, mit In The Mood For Love wird auch ein Abstecher in den Hip-Hop gewagt. Die Antithese der Girlgroups zeigt beeindruckend, dass karibische Sounds nicht abgelutscht sind und in Kombination mit Punk-Rock und elektronischer Beats ein neues Genre schaffen. (pa)

Nicht mehr ewig dauert es bis zu den Liveterminen: 1. November in der ((szene)) Wien und am 2. November im Grazer ppc.

Eine vielversprechende neue Live-Band aus unserem Lieblingsnachbarland!

Reisen Sie mit, am 3. November im Wiener Rhiz!

Can’t Wait Until 10. Dezember im Porgy & Bess.

Mal luftig leicht, mal melancholisch – aber immer Max Mutzke.

Dies ist das Resultat einer langen Wegsperrung in den Rocky Mountains – und klingt auch danach. Der Mann und die Frau im Mond sperrten sich in den Wintermonaten in die Isolation Colorados und verbrachten jene produktiver als Jack in Shining. Bereits Mazes wurde hochgelobt, und auch diese Reise eröffnet optisch zwischen Lichtelementen, Mondkratern und allerlei Sagengetier ein Portal in Welten, die sich der deftigste Trip auf LSD und Pilzen schwer nur ausdenken könnte. Jener setzt sich ganz legal auch auf musikalischer Ebene fort: hypnotische Orgeln, schneidende, kehlige Gitarren und atmosphärische Stimmen liefern erdig-psychedelische Erfahrungen, die in ihrer Monotonie etwas Sphärisches haben, das bereits die Irrwege des Debüts endlos erscheinen ließ. Reduktion, Feedback, Reverb, Hall, bisschen Synthie, Ohrwürmer und Rausch, dies sind jene mäandernden Eckpfeiler, die hierauf durch den Raum flirren: Everything’s so fucking green. (sb)

Kumbia Queers setzen mit ihrer Musik ein Statement. Nicht nur gegen Machogehabe, sondern auch gegen Langeweile.

Moon Duo, das sind Anhalter durch die Galaxis – irgendwo zwischen Velvet Underground und Jason Pierce.

G.CHECKT … g.hört

EWIG

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B.B. KING

LADIES & GENTLEMEN … MR. B.B. KING

G.CHECKT … g.hört

Edel spricht die Aufmachung, noch edleres der Inhalt. Guess Who? Riley B. King – besser bekannt als B.B. King – macht seit Jahrzehnten seinen Namen zum Programm und sorgt seit den späten Vierzigern für Musik, die nicht erst seit heute zu Recht den Status eines Klassikers trägt. Geboren wurde er 1925 auf einer Plantage im Mississippi-Delta, der perfekte Nährboden, um mit der Muttermilch nicht nur Nährstoffe, sondern auch den Blues aufzusaugen (Everyday I Have The Blues). Seinen einzigartigen Spielstil erkennt man unter Tausenden wieder und lieferte Inspiration für illustre Namen wie Jimi Hendrix, Keith Richards, Ronnie Woods, Eric Clapton, Jimmy Page, Slash, George Harrison und Jeff Beck – so breitgefächert sich deren Spiel auch aus jenem Humus entwickelte. Selbst im stolzen Alter von 86 stellt der King seine Lucille nicht in die Ecke und ruht sich auf seinen Lorbeeren aus, unablässig wird getourt, wenn auch mit One Kind Favor das letzte Studioalbum nun doch bereits vier lange Jahre zurückliegt.

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Universal präsentiert nun einen Rückblick auf die bahnbrechende Karriere des Kings – in einer umfangreichen Version mit 10 CDs (grob 80 Euro) und einer abgespeckten Variante mit 4 CDs (grob 30 Euro). Die 2.0-Generation mag jener Kollektion vorschnell einen Best-of-Charakter attestieren, audiophilen Musikpuristen ist jedoch klar: Die Chronik, die sich von den frühesten Aufnahmen bis hin zu One Kind Favor erstreckt, ist eine Retrospektive auf Musikgeschichte. All dies befindet sich verpackt in einer edlen, stabilen Kartonageeinheit, die zudem ein ansehnliches Büchlein beherbergt, für welches Ashley Kahn (Kind Of Blue: The Making Of The Miles Davis Masterpiece sowie Rolling Stone: The Seventies) und Dick Shurman fundierte Essays

Universal Music

beisteuerten, die im Umfeld von historischen Fotographien für einen stimmungsvollen Einblick in Werk und Leben des Kings sorgen. 194 Stücke (sofern man sich für die umfassendere Geschichte entschieden hat – aber hier ist definitiv jeder Cent gut investiert) sind thematisch gruppiert, angefangen mit zwei CDs, welche die Jahre auf Bullet, Modern/RPM und Kent/Crown umfassen. Gefolgt von 8 CDs, die seine Veröffentlichungen auf ABC-Paramount, ABC Bluesway, ABC und ABC/Impulse bis hin zu MCA und Geffen bedienen, Kollaborationen mit den Rolling Stones, U2, Eric Clapton, Gary Moore, Elton John u.a., Singles und Raritäten inklusive. Freilich finden sich hier „offensichtliche“ Stücke wie The Thrill Is Gone (live Tokyo 1971) oder When Love Comes To Town und Blues Man. Und freilich, den größten Leckerbissen stellt wohl Three O’Clock Blues dar, die frühesten Aufnahmen des Kings, der noch auf der Suche nach seinem Sound war – darunter Miss Martha King und B.B. Kings erster Hit, das der CD titelgebende Lowell Fulson-Cover Three O’Clock Blues. Troubles, Troubles, Troubles ist ein weiterer Diamant, immerhin der einzige Song, der mit einer Fender Stratocaster aufgenommen wurde. Ob des Kings Lucille hier wohl etwas eifersüchtig war? Das Besondere bei diesem überbordenden Rückblick auf das gewaltige Oeuvre Kings ist zweifelsohne nicht die Menge und die Aufmachung allein, vielmehr, dass wirklich wunderbar die Entwicklung vom urigen, bodenständigen Delta Blues zur diversen, ausufernden, breit gefächerten, gewissermaßen experimentellen Stilistik der Mittel- und Spätjahre gezeigt wird. Long live the King! (sb)


G

BOB DYLAN

RAZE

Ray

Raze

(Bauchklang Records)

(Eigenproduktion)

(Trost Records)

(Sony Music)

Vor allem Led Zeppelin wird bei den Feldkirchnern gern als Bezugspunkt herangezogen – man wäre auch durchaus als deren Support „zu haben“, hieß es in einer Vorarlberger Zeitung. Immerhin, abseits von Local Heroes-Ehrungen durfte man 2011 auch in der Wiener Arena für The Answer, ihrerseits ebenfalls Zitat der wilden Siebziger und Support von AC/DC und den Rolling Stones, einheizen. Ein Problem mit derartigen Bezugspunkten ist, dass sie zwar durchaus ihre Existenzberechtigung haben, gerne aber Erwartungen zu hoch setzen oder gar in falsche Richtungen lenken. Glücklicherweise treten Raze einerseits nicht ins Näpfchen, sich zu einem Zitat zu degradieren. Andererseits sucht man ohnehin eher die Nähe zur Mk II-Phase Deep Purples – soll heißen: Klassik statt Folk, mit „intellektuellem“ denn „esoterischem“ Anspruch. Man sollte unterm Strich aber das Debüt einfach für sich sprechen lassen denn: Raze mögen vielleicht Kinder der Vergangenheit sein, folgen aber bewusst ihrer eigenen Nase. (sb)

Wolfgang Pollanz publizierte soeben Felden, seinen neuen Roman mit dem Untertitel Keiner weiß, was wirklich los ist. Der Querverweis zu den Morbidellis: Mit Le Nostre Anime steuerte man ein Stück zum Soundtrack bei – und auch bei den Wienern weiß man nie so wirklich, was Sache ist. Auch lässt sich die Schrittweise des Romans auf den Zweitling umlegen: Five Hours To Weather The Dark bricht Idyllen, ähnlich einem Kaleidoskop erblühen Fiktionseben, die allerdings kaum heller als ein Zwielicht leuchten. Nicht unähnlich der Leidenschaft früher Bad Seeds und der donnernden Visionen von Those Poor Bastards oder David Eugene Edwards steckt das Quintett ganz tief in einer schrägen Geschichte, die vor allem durch diverse, dabei aber reduzierter Instrumentierung lebt (und am 27. Oktober im Fluc vorgestellt wird). „Die Stunden“ sind düster und schräg geraten, dabei aber mit einer Leidenschaft und einem Wahnwitz gesegnet, der sich wie folgt umlegen ließe: „Hätte Tim Burton Disneyland entworfen, dann …“ (sb)

Auf seinem 35. Studiowerk präsentiert sich Dylan gefestigter als zuletzt, weniger altersmilde, spricht nun endlich Tacheles – allerdings: Wenn auch durchtränkt von religiöser Metaphorik, so sehen wir Onkel Bob bei weitem nicht als zauseligen Eremiten in einer Klausel hocken, vielmehr als profanen, so doch vom Leben gekennzeichneten Erzähler, der zwar keine Werther’s Echte, dafür aber mit gehörig Bedacht Geschichten über den „bösen Mann“ unter seinen Enkerln verteilt. Wenn er spricht, so ist es aber große Poesie, hat auch er sich immerhin ähnlich Tom Waits gegen eine „möglichst schöne“, für eine künstlerischzerstörte, dabei gewaltige Stimme entschieden. In seinen Geschichten, musikalisch meisterhaft aufs Wesentliche reduziert, dabei aber inhaltlich ausgeschmückt, richtet Baumeister Bob sich die Welt, wie sie ihm gefällt. Gott besitzt und zitiert – sich selbst, lieber aber noch andere. Aber Fragen des Besitztums sind bei Gott schnöde Kriterien, Traditionen sind Kulturgut ohne Firmenlogo. (sb)

Leichtfüßig und nur minimal ausufernd ist Raze eine durchwegs überzeugende Neuschöpfung aus dem Zeitgeist der Siebziger gelungen.

Morbidelli Brothers bewegen sich irgendwo zwischen Nick Cave und 16 Horsepower, tragen dabei pflichtbewusst schwarz oder dunkelgrau.

Als eine der erfolgreichsten österreichischen Formationen hat sich die Vocal Groove Machine namens Bauchklang für Ray niemand geringeren als Patrick Pulsinger als Produzenten gecheckt. Es ist die elfte Veröffentlichung der Band und ihre fünfte EP. Jetzt wird der nächste konsequente Schritt in Richtung Dancefloor eingeschlagen. Die Nummer Change hätte von Giorgio Moroder nicht besser ersonnen werden können: Heftige DubBässe treffen auf RoboterDisco, an Gospel angelehnte Vocals werden technofiziert – ein Groove-Monster mit dem Aufruf zur permanenten Veränderung. Immer schon elektronischer Tanzmusik zugeneigt, haben Bauchklang mit Ray den Wunsch nach Verschmelzung von Stimm- und Studioeffekten verwirklicht. Ob in der DJPlattentasche oder für die heimische Stereoanlage: Ray ist für jede Stimmungslage sowie für jede Tages- und Nachtzeit – und es darf gerne dazu getanzt werden!

Ab 4. Oktober tanzt man auf großer Österreichtour! Ray ist ein Vorgeschmack auf das nächste, Anfang 2013 erscheinende volle Album.

Five Hours To Weather The Dark

Tempest

Es ist dies eine gelungene Vertonung einer apokalyptischen Welt, aus Chaos und berstenden Existenzen.

G.CHECKT … g.hört

MORBIDELLI BROTHERS

BAUCHKLANG

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RÉGIS JAUFFRET

CLAUSTRIA Lilo Stalzer ERLESEN

VON KÜRBISSEN UND CHRYSANTHEMEN In meinem Garten, links vom Gehweg, herrscht Erntezeit: Kürbisse, sogenannte „Plutzer“ wie mein Vater sie zu nennen pflegte. Eine große Gruppe davon wird heuer am 31. Oktober, dem Halloween Fest, als gruselig geschnitzte Fratzen im Vorgarten stehen, mit Kerzen von innen beleuchtet. Schaurig. Werden sich die Geister, Gespenster von meinem Haus fernhalten? Und vor allem die Kinder davon abhalten lassen „Süßes oder Streich“ zu rufen? Ein schöner und auch schmackhafter Brauch für alle. Viele Rezepte und Anleitungen zum Basteln eines Kürbisses findet man in dem neu erschienen Buch von Karl Newedel: Kürbis und Karotte.

G.CHECKT … g.lesen

Ein Tipp: Besprühen Sie den ausgehöhlten und verzierten Kürbis von innen mit Haarspray. Das verlängert die Haltbarkeit ihres Kürbiskunstwerks um etwa zwei Wochen. Wenn dann Mitternacht kommt, wechselt das Orange der Kürbisse zum Rosa und Lila der Chrysanthemen und den Festen Allerheiligen und Allerseelen. Den Halloween-Schauer kann man aber leicht verlängern, indem man sich mit einigen Gruselgeschichten und Krimis auf der Couch zurücklehnt. Zu empfehlen: Dean Koontz, Der Rabenmann. Eine Geschichte von Geistern, Dämonen und einem Raben als Totem.

www.buchhandlungbeimaugarten.at 90

LESSINGSTRASSE 6 im Ecowin Verlag Wo Keller, da Kinder: Kellerkinder – heterotrophe Lebensformen mit einer Assimilation an Abgeschiedenheit, Einsamkeit, Eintönigkeit. Wenngleich familiärer Inzest, gerne eben auch in den abgeschiedenen (Un)tiefen des Eigen- oder Fremdheimes, nun keine Erfindung des 21. Jahrhunderts oder gar eines Österreichers darstellt (man erinnere sich Albert Fish, Marc Dutroux, René Bissey), so sorgte der „Fall Josef Fritzl“ 2008 für eine Anti-Idylle im niederösterreichischen Amstetten. Es dürfte wohl die entrische Stimmung nicht nur im Waldviertel sein, die Nährboden für verquere Geister darstellt: En Autriche, tu descends pas au soussol just pour plaisanter. Doch das eigentlich Grauenhafte an Jauffrets Roman, der bereits mit Historie d’amour und Clémence Picot, aber auch Sévère Dante Alighieri nicht unähnlich in die Höllen menschlicher Gedankenwelten hinabstieg, ist nicht der Inhalt an sich. „Noch ein Keller“ titelte dereinst die Zeit, Amstetten ist kein Einzelfall. Einzigartig jedoch ist das Geschick, mit dem Jauffret einem Aasgeier gleich den Abgrund umkreist, in das Grabmal eintaucht, Irrsinn in Worte fasst. Wo Kafka strauchelt und Dostojewski am Scheitern zerbricht, da bohrt Jauffret gierig und mit Präzision in der eitrigen Wunde. Oder anders: Wäre Shades Of Grey ein Buch von Raffinnesse und Geschick, wäre Claustria sein Titel – denn die größte Onanie im Geiste passiert immer noch im Voyeurismus des Schmerzes, insbesondere des entmenschlichten. Claustria ist der europäische Psycho – „we all go a little mad sometimes“, das Höhlengleichnis der Moderne. (sb)

JULIA SOBIESZEK

ZUM LACHEN IN DEN KELLER. DAS SIMPL VON 1912 BIS HEUTE Amalthea Seit 1912 wird in der Wollzeile Kabarettgeschichte geschrieben – nur wenige Künstler, nur wenige Institutionen können sich rühmen, so lange zu überdauern. Zugegeben, die zugkräftigen Gesichter im „Keller, in dem man lacht“, sind jünger als die von Johannes Heesters, aber das ist vielleicht auch gut so. Vor ziemlich genau hundert Jahren, am 25. Oktober, eröffnete das Bierkabaret Simplicissimus – mit einem bunten Programm aus Rezitationen, Improvisationen, Chansons und mehr. Zwei Weltkriege und andere Krisen überlebt das Simpl mühelos, insbesondere dank der grandiosen Doppelconferencen von Grünbaum und Farkas, dessen einzigartiger Charakter ab 1974 von Martin Flossmann gekonnt in die Stilistik der kabarettistischen Revue übergeleitet wurde und seit 1993 unter Michael Niavarani ihre Fortführung findet. Farkas hätte gesagt: Schau’n Sie sich das an! Ja, wenn das nur so einfach wäre – denn das Wort „Ausverkauft!“ kennt man im Simpl nur zu gut. Aber so lesen Sie zumindest jenes Buch, immerhin 300 Seiten Kabarettgeschichte. Und Geschichte, ja die kann auch überaus amüsant sein! (sb)


JOS SPIELWIESE

DARKSIDERS II Das Spiel, der Krieg und der Tod!

• Publishe r: THQ • Plattform : P C, PS3 (getest et), X box 360

G.CHECKT … g.spielt

„Komm her und hör zu. I erzähl dir vom Tod. Und von der großen Bedeutung, die er für uns hot“, hat schon Wolfgang Ambros gesungen. Auch in Darksiders II erzählen Comic-Zeichner Joe Madureira und Vigil Games vom Sensenmann, denn nach Krieg, dem Hauptprotagonisten des Vorgängers, ist nun dessen Bruder Tod an der Reihe. Inhaltlich setzen die Entwickler die Geschichte aber nicht nach den Ereignissen des ersten Teils an, sondern lassen diese parallel laufen. Die epische Reise des Reiters der Apokalypse führt durch die Reiche des Lichtes und der Dunkelheit, um die Menschheit zu retten und seinen Bruder Krieg zu erlösen – ein durchaus schwieriges Unterfangen. Zum Glück bewegt sich Tod dabei aber wie ein persischer Prinz, kämpft wie der Spartaner Kratos und löst Rätsel wie die junge Lara Croft. Sollte das alles dennoch nicht zum Erfolg führen, können wir uns mit ausgeklügelten Rollenspielelementen helfen: So sind erstmals Waffen-, Rüstungs- und Skill-Optionen verstärkt vorhanden. Im Vergleich zu Darksiders I ist der zweite Teil viel weitläufiger: Wir haben eine riesige Fantasy-Welt zu durchkämmen um an unser Ziel – den Baum des Lebens – zu gelangen. Für die nötige Orientierung steht die wegweisende Krähe Asche zur Seite, für schnelleres Vorankommen unser Pferd Verzweiflung. Freunde gepflegter Fantasy-Kost kommen mit der Fortsetzung des Action-Adventures jedenfalls voll auf ihre Kosten: Die dichte Atmosphäre – erschaffen u.a. durch hervorragende Musik – sowie das flüssige Gameplay mit kniffligen Quests und mächtigen Bossgegnern machen das Spielerlebnis perfekt. Einziger Schönheitsfehler, der das Gesamtbild etwas trübt, ist der Grafikstil: Die manchmal etwas unschön ausfallenden Texturen sind sicherlich nicht jedermanns Sache. Aber auch hier ist das Werk vielleicht ein gutes Beispiel dafür, dass Optik allein kein ausschlaggebendes Kriterium für ein gutes Spiel ist. Denn ein gutes Spiel ist Darksiders II auf alle Fälle. Die Mischung macht’s!

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DER SPION, DEN

1 x Männlichkeit zum Mitnehmen bitte.

Das 23. James-Bond-Abenteuer Im Jubiläumsjahr, 50 Jahre nach dem ersten James Bond Film, kommt nun endlich der erste Duft auf den Markt, der dieser Ikone der Männlichkeit gewidmet ist: James Bond 007. Ein klassischer, unmissverständlich maskuliner Duft, frisch und sophisticated. Die Essenz einer Legende, eine Komposition aus Lavendel, Moos und Kumarin.

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G

Wer den betörenden Duft der neuen James Bond Serie am eigenen Leibe, oder an dem des ihr oder ihm angetrauten spüren möchte, sollte unser Gewinnspiel nicht verpassen: Wir verlosen unter allen Teilnehmern 2 x einen Duft und das passende Duschgel von James Bond 007. Einfach folgende Gewinnspielfrage beantworten und mitmachen:

Was zeichnet einen echten Mann aus?

G.CHECKT … g.sehen

(Nähere Informationen zur Teilnahme findet man auf Seite 8.)

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Wenn sich am 23. Oktober in der Londoner Royal Albert Hall der Vorhang hebt und Prinz Charles und seine Gattin Camilla, sowie eine illustre Runde zahlungskräftiger und nobler Gäste (das Ganze ist natürlich ein Charity-Event) die Augen auf die Leinwand richten, dann ist es wieder einmal geschafft: Ein neues Bond-Abenteuer erblickt das Licht des Kinosaals, und rund zwei Wochen später dürfen auch wir Normalsterbliche sehen, welche Story die Drehbuchautoren Robert Wade und Neal Purvis (beide schon seit The World Is Not Enough, 1999, dabei) und John Logan (der unter anderem für Gewichtiges wie Martin Scorseses Aviator und Ridley Scotts Gladiator verantwortlich zeichnet) gezimmert haben. Erstmals in der Geschichte sind zwar natürlich weiterhin die Charaktere aus den Vorlagen von Ian Fleming im Einsatz, die Geschichte jedoch stammt diesmal nicht aus einer seiner Kurzgeschichten. Aber, hey, wenn man ganz ehrlich ist, waren es noch nie die eher simpel gestrickten Geschichten, deretwegen die Filmwelt den Atem anhielt, wenn ein neues Abenteuer des britischen Super-Geheimagenten auf dem Programm stand. Nein, Bond, das bedeutet: Mehr oder weniger attraktive Hauptdarsteller (derzeit und nunmehr zum dritten Mal der 43-jährige Brite Daniel Craig), die schurkischsten Schurken, die fraulichsten Frauen und – mehr als das – Schauwerte, Schauwerte und noch einmal Schauwerte. Das beginnt bei den stets spektakulären Locations (in Ein Quantum Trost letztens wurden unter anderem bekanntlich – wenn auch ohne zwingendem story-relevanten Grund – die Bregenzer Festspiele besucht) und geht über die technischen Gimmicks, die wir alle gerne hätten, die aber selbstverständlich nur Geheimagenten zur Verfügung stehen, bis hin zu Fahrzeugen, Unterkünften, Getränken und Klamotten. Und die Bond-Franchise, wie das so schön im Branchenjargon heißt, war und ist die ideale Plattform dafür, schnieke Produkte vorzustellen und formatfüllend ins Bild zu rücken. Vom BMW Z3 bis zur Heineken-Flasche, vom Armani-Anzug bis zum Aston Martin, von der Omega-Uhr bis zum Smirnoff-Wodka. Aber wie sollte man das auch anders erwarten von


WIR LIEBEN

Kinotipp Kinotipp

Skyfall mit Daniel Craig

einem Mann, der seit seinem Leinwanddebüt, das sich übrigens in diesem Jahr zum 50. Mal jährt (am 5. Oktober 1962 feierte das erste Bond-Abenteuer Dr. No seine Leinwand-Premiere), nichts anderes zu tun hat, als die westlich-nördlichekapitalistische Weltordnung gegen die Mächte des Bösen zu verteidigen, wenn nicht gar zu retten? Egal ob Schurkenstaaten oder individuelle Bösewichte mit Weltherrschaftsanspruch, darunter so illustre Gestalten wie der unvergessliche Goldfinger (gespielt von Gert Fröbe) haben sich an Bond im Laufe der Jahrzehnte buchstäblich die Zähne ausgebissen, und auch unserem Burgtheater-Mimen Klaus Maria Brandauer (als Maximilian Largo in Never Say Never) erging es nicht anders. Wer klug ist, sollte daher auch besser kein Geld darauf setzen, dass es Javier Bardem in Skyfall gelingen wird, dieses eherne Gesetz zu durchbrechen. Ebenso Legion wie die Palette von Bonds Widersachern ist die seiner Gespielinnen. Zwar wurde das in den Bond-Abenteuern transportierte Frauenbild in den letzten Jahren um einen Hauch „modernisiert“, und ein wenig tough waren die Damen auch schon immer, aber grundsätzlich sind sie vor allem optischer Aufputz. Zudem geben sie dem jeweiligen Bond-Darsteller Gelegenheit, seinen Charme spielen zu lassen, bis sich, im Idealfall, die Bettdecke über die beiden senkt (mehr war da nie zu sehen). Wenn an den Bond-Girls etwas auffällig ist, dann sind das die Namen – da hat man sich wirklich nicht lumpen lassen: Kleine verbale Ferkeleien wie Pussy Galore, Miss Goodthighs oder Holly Goodhead kommen zwar nicht mehr vor, aber Namen wie Elektra King, Christmas Jones oder – zuletzt – Strawberry Fields (Gemma Arterton in Ein Quantum Trost) haben es auch in sich. Aber zurück zu Skyfall, dem nunmehr 23. Bond-Film: Während die Schauplätze längst bekannt sind – neben England und Schottland sind das diesmal Adana und Istanbul sowie Shanghai (China ist bekanntlich ein Hoffnungsmarkt der Filmindustrie), unterliegt der Inhalt des neuen Bond-Abenteuers wie immer der strengsten Geheimhhaltung (das Ganze ist sozusagen top secret), die im Internet vorhandenen Trailer sagen alles bzw. nichts, aber so viel wurde doch verraten: Nicht mehr und nicht weniger als Bonds Loyalität zu seiner Auftraggeberin M (gespielt von Judi Dench) steht diesmal auf dem Spiel, weil ein Geheimnis aus Ms Vergangenheit für Turbulenzen sorgt und ihr zu schaffen macht. Mal sehen, wie er sich da wieder herauswindet. powered by

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• Genre: Action/Abenteuer, GB/USA 2012 • Regie: Sam Mendes • Hauptdarsteller: Daniel Craig, Ralph Fiennes, Javier Bardem, Noemie Harris, Judi Dench, Ben Whishaw, Albert Finney • Start: 2. November • Verleih: Sony Pictures www.007.com/skyfall

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The Wörld Is Ours – Vol 2 UDR EMI Music

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Lemmy ist knapp Siebzig, schwerster Alkoholiker und eigentlich ziemlich fertig. Lemmy ist die wohl einzige Lebensform, deren Hämozyten sich zu 90% aus Whisky und zu 10% aus Cola zusammensetzen. Und das Wichtigste: Sein Verstärker ist auf 11 gedreht, wenn er abgedreht ist. Motörhead, das ist seine Band. Motörhead, das sind Kavaliere der alten Schule – da wird den Groupies noch eine Marlboro nach dem Orgasmatron angeboten. Mit The Wörld Is Ours – Vol 2 liegt nun in DVD/CD-Form ein Rückblick auf die letztjährigen Auftritte in Wacken, am Sonisphere und Rock In Rio vor: Gut die Hälfte der mittlerweile 21 Studioalben umfassenden Discographie kommt im Zuge des Wacken-Auftrittes zum Handkuss, mit „Schwerpunkt“ auf Overkill, Ace Of Spades, Bomber und Motörizer. Der Sound ist wie gewohnt (und gewünscht) so furztrocken wie ein Hundekuchen, das Bild top, die Kameraführung angenehm, weil perspektivenreich, ohne dabei stressig zu sein. Die Bühnenshow freilich ist motöresk, soll heißen: unspektakulär. Aber Motörhead wird auch gehört, nicht gesehen – eine Augenweide war Lemmy noch nie, und auch das Alter brachte den Sexappeal nur bedingt. Da reicht der Coolnessfaktor allein schon aus, breitbeinig in Cowboystiefeln, mit Sonnenbrille und obligatorischem Hut. Man mag mokieren, dass so einige Pflichtübungen – wie Orgasmatron, Damage Case oder Stone Dead Forever – fehlen und freilich, der Gipfel des Zenits folgt mit Bomber sowie den Zugaben Ace Of Spades und Overkill zum Schluss, aber Akzente müssen nun mal gesetzt werden. Nicht minder ist die Qualität – wenn auch in der Songauswahl freilich repetitiv – bei den Highlights vom britischen Sonisphere sowie dem brasilianischen Rock In Rio. Kurzum: Nicht nur ist das Line-up mit Mikkey Dee und Phil Campbell das beständigste der langen Bandgeschichte und demnach nach zwanzig respektive siebzehn gemeinsamen Jahren perfekt aufeinander eingespielt, auch ist mit Anyplace Crazy As Anywhere Else, so der Titel von Vol 2, ein gelungener Nachfolger zu Teil 1 des letzten Jahres, Everywhere Further Than Everyplace Else gelungen – aber demnächst, da wünschen wir uns alle gemeinsam den Nachfolger zu The Wörld Is Yours, morgen – geht das? (sb)


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/ticketmagazin


PREMIERE VON aLiVE! Soundcheck: check! q

t Madman’s Country rockten das Haus und heizten den Gästen ordentlich ein.

9 Am 18. September war es endlich soweit: Der erste aLiVE! Club von TICKET ging über die Bühne!

Die vier Wiener von MLE[e] bei ihrer wohlverdienten Zugabe. q

9 Klaus Kochberger – Sänger von MLE[e] – mit Gänsehaut-Stimme.

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t Thomas Netopilik (Wiener Bezirkszeitung) und seine Begleitung beim netten Get-Together vor den Auftritten.


AM 6.11. BEI aLiVE!: TRUE ANGELS UND MEENA CRYLE

t Die jungen Madman’s County aus Graz mit Herausgeberin Roberta Scheifinger.

9 Die „verrückten Männer“ griffen zur Akustischen und eröffneten den Abend.

Auch an diesem Abend zu sehen, die AlternativeRocker MLE[e] … q

Auch der Regisseur unseres Werbespots Alexander Zechmeister und Jungschauspielerin May Garzon durften nicht fehlen! q

Alle Fotorechte bei TICKET. Das Eventmagazin und Monika Fellner.

Natürlich durften auch Gäste aus dem Musikbiz nicht fehlen, so wie hier Annemarie und Marina von Warner Music. q

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W

oeticket Center Libro, Mariahilferstraße 75 (1. Stock), 1060 Wien • oeticket Center Museumsquartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien • Classic Art Konzertveranstaltungs Ges.m.b.H, Riemergasse 1-3/Mezzanin, 1010 Wien • Elite Tours, Operngasse 4, 1010 Wien • Franz Jirsa GmbH, Tegethoffstr. 7, 1010 Wien • NÖ Landesreisebüro GesmbH, Am Hof 5, 1010 Wien • SunCompany Gerhard Becher, Schwedenplatz 5, 1010 Wien • Österreichischer Gewerkschaftsbund, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien • Club für Kultur und Wirtschaft, Rasumofskygasse 10, 1030 Wien • Kartenbüro Cello, Lerchenfelderstraße 12, 1080 Wien • Red Zac Mega Mörth - Gasometer, Gasometer B 40; Guglgasse 12, 1110 Wien • Ottakringer Shop Wien, Ottakringerstrasse 95, 1160 Wien • Vienna International, Dresdner Strasse 87, 1200 Wien • Red Zac Mega Mörth 1230, Breitenfurterstr. 308, 1230 Wien.

Elektro Mörth GesmbH, Herzog Albrecht Str. 1-3, 2130 Mistelbach • Filmhof Veranstaltung, Asparn Nr.: 2, 2151 Aspern/Zaya • Haas Elektro GmbH, Brünner Bundesstraße 160, 2201 Seyring • Elektro Mörth GesmbH, Umfahrungsstr. Nord 1, 2230 Gänserndorf • Marchfeldschlösser OET Outlet Strasse Nr.1, 2294 Schloßhof, Theaterforum Schwechat, Ehrenbrunngasse 24, 2320 Schwechat • Tourismusinformation Mödling, Kaiserin Elisabeth Str. 2, 2340 Mödling • FC Trenkwalder Admira, Johann Steinböck Strasse 5b, 2344 Maria Enzersdorf • Pernegger Michael, Ebreichsdorferstrasse 17b, 2522 Oberwaltersdorf • Reisebüro Krumay GmbH, Hernsteinerstrasse 59, 2560 Berndorf • Foto Wieland, Hauptplatz 3, 2620 Neunkirchen • Gemeindeamt Payerbach, Ortsplatz 7, 2650 Payerbach • Arena Nova, Rudolf Diesel Strasse 30, 2700 Wiener Neustadt • Kultur Marketing Eve, Hauptplatz 3, 2700 Wiener Neustadt • Stadtbusbüro Wiener Neustadt, Hauptplatz 3-5, 2700 Wiener Neustadt • Stadttheater Wiener Neustadt, Herzog Leopold-Str. 17, 2700 Wiener Neustadt • WNSKS Wr. Neustädter Stadtwerke und Kommunal Service GmbH, Neunkirchnerstraße 61-63, 2700 Wiener Neustadt • WNSKS Wr. Neustädter Stadtwerke und Kommunal Service GmbH, Bahnhofsplatz 1, 2700 Wiener Neustadt • Restaurant Jautschnig, Steinfeldstraße 10, 2732 Höflein • NXP Veranstaltungsbetriebs GmbH, Kelsengasse 9, 3100 St. Pölten • Ticketnet Austria GmbH, Kirchenstraße 13, 3243 St. Leonhard am Forst • CCA Bar - Leutgeb Gastro GmbH, Waidhofnerstrasse 1, 3300 Amstetten • Ma Gastro, Mozartstrasse 5, 3300 Amstetten • Magistrat der Stadt Waidhofen, Schlossweg 2, 3340 Waidhofen • Herbsttage, Hauptstraße 17, 3372 Blindenmarkt • Kultur Melk, Jakob- Prandtauer- Strasse 11, 3390 Melk • Zwölfer Reisen GmbH, Wiener Strasse 21, 3390 Melk • Hoanzl & Schindlecker DL- OEG, Wienerstr. 16, 3430 Tulln • Ursin Haus, Kamptalstraße 3, 3550 Langenlois • Schneider Reisen, Landstraße 12, 3741 Pulkau • Reisebüro Pipal, Kirchengasse 27, 2460 Bruck/Leitha.

Bad Ischl Event, Bahnhofstraße 6, 4020 Bad Ischl • Kartenbüro Pirngruber VVK, Landstraße 34, 4020 Linz • Linzer Kartenbüro, Herrenstraße 4, 4020 Linz • PASSAGE LINZ GmbH und Co KG, Landstrasse 17-25, 4020, Linz • WEILER Shows GmbH, Kopernikusstrasse 5, 4020 Linz • OÖNachrichten Geschäftsstelle Linz, Promenade 23, 4020 Linz • Needful Things, Fadingerstrasse 11, 4020 Linz • Vivo Mitarbeiter Service GmbH, Stahlstrasse 33, 4031 Linz • Konzertdirektion Schröder GmbH, Am Steinbruch 20, 4040 Linz-Puchenau • Peter Haselmayr, Obere Donaulände 67, 4040 Linz/Puchenau • Kurverband, Bad Leonfelden, Ringstrasse 77, 4190 Bad Leonfelden • Bücherstube Fessl, Tragweinerstrasse 1, 4230 Pregarten • Baumgartner Silvia, Markt 25, 4280 Königswiesen • P & K Reise Service GmbH, Westbahnstrasse 26, 4300 St. Valentin • BFBS Reisebüro Wiesinger GmbH & Co KG, Schacherbergstraße 30, 4311 Schwertberg • Magistrat der Stadt Steyr, Stadtplatz 27, 4400 Steyr • Steyr – Touristik, Michaelerplatz 10, 4400 Steyr • OÖNachrichten Geschäftsstelle Steyr, Leopold Werndl-Straße 3, 4400 Steyr • Tabak Trafik Mitter Lukas, Punzerstrasse 37a, 4400 Steyr • Tourismusverband Steyr, Stadtplatz 27, 4402 Steyr • P & K Reiseservice Asten, Geranienstrasse 6 /Im Fachmarktzentrum, 4481 Asten • Gemeinde Ennsdorf, Amtshausstraße 5, 4482 Ennsdorf • Steiner Helmut, Badstraße 3, 4592 Leonstein • Sabtours Touristik GmbH, Kaiser Josef Platz 5, 4600 Wels • Schlager – Reisen, Bahnhofstrasse 10, 4600 Wels • Sabtours Touristik GmbH, Salzburger Strasse 223 - SCW, 4600 Wels • Wels Marketing & Touristik GmbH, Stadtplatz 44, 4600 Wels • OÖNachrichten Geschäftsstelle Wels, Stadtplatz 41, 4600 Wels • Oberbank AG Laakirchen, Gmundner Straße 10, 4663 Laakirchen • Oberbank AG Attnang-Puchheim, Dr. Karl-Renner-Platz 2, 4800 Attnang-Puchheim • Oberbank AG Ebensee, Hauptstraße 9, 4802 Ebensee • Zuk Concert, Hermine Schleicherweg 23, 4802 Ebensee • Ferienregion Traunsee, Toscanapark 1, 4810 Gmunden • Oberbank AG Gmunden 1, Esplanade 24, 4810 Gmunden • Oberbank AG Gmunden 2, Rathausplatz 7, 4810 Gmunden • Stadtgemeinde Gmunden, Rathausplatz 1, 4810 Gmunden • Oberbank AG Bad Ischl, Kaiser-Franz-Josef-Straße 4, 4820 Bad Ischl • Salzkammergut Touristik, Götzstrasse 12, 4820 Bad Ischl • Salzkammerguttouristik, Götzstraße 12, 4820 Bad Ischl • Tourismusverband Bad Ischl, Bahnhofstraße 6, 4820 Bad Ischl • Tourismusverband Inneres Salzkammergut, Kirchengasse 17, 4822 Bad Goisern • Tourismusverband Ferienregion Attersee, Nussdorfer Strasse 15, 4864 Attersee • Gratzmühle Betriebs GesmbH, Eberschwang 32, 4906 Eberschwang • OÖNachrichten Geschäftstelle Ried, Kirchengasse 15, 4910 Ried im Innkreis.

SBG

oeticket Center Salzburg im republic, Anton Neumayr Platz 2, 5020 Salzburg • Kartenbüro Arena, Alpenstrasse 119, 5020 Salzburg • Kartenbüro Neubaur, Europastrasse 1, 5020 Salzburg • Struger-Lachmayer KG, Linzergasse 58, 5020 Salzburg • Polzer Travel & Ticketcenter, Residenzplatz 3, 5020 Salzburg • Salzburg Ticket Service GesmbH, Mozartplatz 5, 5020 Salzburg • Die Bachschmiede, Jakob Lechner Weg 2-4, 5071 Wals • Fischwenger GesmbH & CoKG, Irrsdorferstraße 44, 5204 Straßwalchen • Tourismusverband St.Gilgen, Mondsee Bundesstraße 1a, 5340 St.Gilgen • Tourismusverband Strobl, Dorfplatz 17, 5350 Strobl • Kurdirektion St.Wolfgang, Au 140, 5360 St.Wolfgang • Jakobisaal Betriebsges.m.b.H., Dorf 96, 5412 St. Jakob am Thurn • Reiseburo BEGHER, Markt 48, 5440 Golling • Reisebüro ReiseZeit, Markt 19, 5440 Golling • ChilliReisen, Markt 15, 5620, Schwarzach • Europasportregion Marketing GmbH, Bruckner Bundesstrasse 1a, 5700 Zell am See • Congress & Stadtmarketing Saalfelden GmbH, Stadtplatz 2, 5760 Saalfelden • Tabak Trafikplus Ledl Rainer Josef, Schulstrasse 2, 5071 Wals • Ticket-Scharf, Hansererweg 10, 83471 (D) • Passau Ticket Service, Dr. Emil Brichta Str. 7/Haus A, 94036 Passau (D).

T

oeticket Center Innsbruck - Olympiastraße 10, 6020 Innsbruck • Christophorus Reisen Ibk., Museumsstrasse 28, 6020 Innsbruck • FC Wacker Fanshop, Maria-Theresien-Straße 49a, Eingang Welse, 6020 Innsbruck • Innsbruck Ticket Service, Burggraben 3, 6020 Innsbruck • Innsbrucker Verkehrsbetriebe u. Stubaitalbahn GmbH, Stainerstrasse 2, 6020 Innsbruck • Tiroler Tageszeitung, Anichstrasse 8, 6020 Innsbruck • Testa Rossa Caffe Tivoli, Stadionstr. 1, 6020 Innsbruck • TOBIS TRAVEL SOLUTIONS, Leipziger Platz 1, 6020 Innsbruck • Schaffer Berta & Co.Kg, Technikerstrasse 44, 6020 Innsbruck • X-Double, Leopoldstr. 32, 6020 Innsbruck • Innsbruck Information/Bahnhof, Südtiroler Platz, 6021 Innsbruck • Tickets & Tours, Thaurer Strasse 22, 6060 Hall in Tirol • Tourismusverband Region Hall - Wattens, Wallpachgasse 5, 6060 Hall in Tirol • Cafe Forum, Rathausplatz 4, 6063 Rum • Christophorus Reisen Wattens, Bahnhofstrasse 21, 6112 Wattens • Christophorus Reisen , Schwaz, Innsbruckerstrasse 9, 6130 Schwaz • Christophorus Reisen Brixlegg, Niederfeldweg 9e-f, 6230 Brixlegg • Christophorus Reisen Mayrhofen, Karghaus 371, 6290 Mayrhofen • Christophorus Reisen Bus, Eckartau 2, 6290 Mayrhofen • Christophorus Reisen Wörgl, Salzburgerstr. 32, 6300 Wörgl • Christophorus Reisen Kufstein, Feldgasse 1, 6330 Kufstein • Ferienland Kufstein, Unterer Stadtplatz 8, 6330 Kufstein • TVB Kufstein, Unterer Stadtplatz 8, 6330 Kufstein • Reisebüro Verkehrsbüro Kirchberg, Dorfplatz 4, 6365 Kirchberg in Tirol • Christophorus Reisen St. Johann, Neubauweg 2, 6380 St. Johann i. T. • Musikschule Telfs, Obermarkt 43, 6410 Telfs • Rundschau Imst, Postgasse 9, 6460 Imst • Rundschau Landeck, Bruggfeldstrasse 5, 6500 Landeck • Autoreisen Köck GmbH, Mühlerstr. 12, 6600 Reutte • Reisestudio Schrettl, Untermarkt 18, 6600 Reutte • Alpenland KG Emil Manfreda & Co., Amlacher Straße 2, 9900 Lienz • Bela Music Landeck, Malserstr. 49a, 6500 Landeck.

VBG

Musikladen jehle & mullner oeg, Johannitergasse 4, 6800 Feldkirch • Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch GmbH, Schlossergasse 8, 6800 Feldkirch • Musikladen Concerts, Gewerbepark/Alemannenstrasse 49, 2.Stock, 6830 Rankweil • Vorarlberger Volkstheater GmbH, Bahnhofstraße 2, 6840 Götzis • ATT Service, Paul-Grüningerweg 5, 6845 Hohenems • Dornbirn Tourismus, Rathausplatz 1, 6850 Dornbirn • Bregenz Tourismus & Stadtmarketing, Rathausstrasse 35a, 6900 Bregenz.

BGLD

Esterházy Privatstiftung, Esterházyplatz 5, 7000 Eisenstadt • Haydn Festspiele, Schloss Esterházy, 7000 Eisenstadt • KSB - Kultur-Service Burgenland GmbH, Glorietteallee 1, 7000 Eisenstadt • Kulturzentrum Eisenstadt VVK, Schubertplatz 6, 7000 Eisenstadt • Norbert Lattner, Hauptstr. 39, 7000 Eisenstadt • Seefestspiele Mörbisch, Josef Haydngasse 40/1, 7000 Eisenstadt • Baldauf & Glander OG, Hauptstraße 17, 7024 Hirm • Österreich Ticket Süd Ost Ges.m.b.H., Eisenstädter Str. 3A, 7062 St.Margarethen • Seebühne Mörbisch, Neusiedlersee 7072 • Neusiedler See Tourismus GmbH, Obere Hauptstraße 24, 7100 Neusiedl am See • Drescher Line GmbH, Mörbischer Strasse 1-3, 7170 Rust • Kulturzentrum Mattersburg VVK, Wulkalände 2, 7210 Matterburg • FOX Tours Oberwart, Wiener Strasse 27, 7400 Oberwart • UBC Oberwart Gunners Informstraße 2 / Sporthalle, 7400 Oberwart • Kulturzentrum Oberschützen VVK, Hauptplatz 8, 7432 Oberschützen • Baumann Gebhard, Untere Hauptstrasse 31, 7512 Kohfidisch • Burgverein Güssing, Hauptplatz 7, 7540 Güssing • Güssinger Kultursomer GmbH, Europaplatz1, 7540 Güssing • Kulturzentrum Güssing VVK Schulstraße 6, 7540 Güssing.

STMK

oeticket Center Stadthalle Graz, Messeplatz 2, 8010 Graz • Die eintrittsKARTE, Sonnenstrasse 8, 8010 Graz • Graz Tourismus und Stadtmarketing GmbH, Herrengasse 16, 8010 Graz • Theaterservice Graz GmbH, Kaiser-Josef-Platz 10, 8010 Graz • Zentralkartenbüro Graz, Herrengasse 7, 8010 Graz • Kartenbüro Hörmann Europaplatz 12 Top 7, 8020 Graz • Tourismusverband Frohnleiten Hauptplatz 2, 8130 Frohnleiten • Stadtgemeinde Weiz, Hauptplatz 7, 8160 Weiz • Stadtgemeinde Weiz-Stadtmarketing KEG,Rathausgasse 3, 8160 Weiz • Stadtmarketingbüro/Tourismubüro, Hauptplatz 18, 8160 Weiz • YES Nahversorger, Josef Rath, Großpesendorf 41, 8211 Großpesendorf • Weiss & Partner GmbH, Dr. Adalbert Heinrich Str. 5, 8280 Fürstenfeld • Tourismusverband Fürstenfeld, Hauptstraße 2a, 8280 Fürstenfeld • Florian Lugitsch KG, Gniebing 52 a, 8330 Feldbach • Fanshop Leibnitz, Derhant Thallerstr. 39/1. Stock, 8430 Leibnitz • Kultur in Leibnitz, Kaspar-Harb-Gasse 4, 8430 Leibnitz • Naturparkzentrum Grottenhof, Grazerstraße 118, 8430 Kaindorf/Sulm • TUI Reisecenter Bruck/Mur, Koloman-Wallisch Platz 25, 8601 Bruck • Musikhaus Eberhard, Wienerstraße 13, 8605 Kapfenberg • TUI Reisecenter Kindberg, Hauptstraße 55,8650 Kindberg • Zentralkartenbüro Leoben, Hauptplatz 12, 8700 Leoben • MSM CityInfo, Hauptplatz 15 a, 8720 Knittelfeld • Stadtgemeinde Spielberg, Marktpassage 1 B 6, 8724 Spielberg • M-Raststätte Betriebs Ges.m.b.H,Hauptstrasse 242, 8740 Zeltweg.

KTN

ALLE TICKETS HIER!

ACR Aktiv Club Reisen GmbH, Bahnhofstrasse 9, 9020 Klagenfurt • Johannes Heyn GmbH & Co KG, Kramergasse 2-4, 9020 Klagenfurt • KELAG-Kärntner Elektrizitäts AG, Arnulfplatz 2, 9020 Klagenfurft • Informationsbüro Klopein, Klopeiner Straße 12, 9192 St. Kanzian • Foto Horst, Hauptstraße 216, 9210 Pörtschach • Hofstätter Reisen, 10. Oktoberstrasse 11, 9330 Althofen • Tourismusbüro Friesach, Fürstenhofplatz 1, 9360 Friesach • Holiday Inn, Europaplatz 2, 9500 Villach • Tourismusinformation Villach-Stadt, Bahnhofstraße 3, 9500 Villach • Villacher Kartenbüro, Freihausgasse 3, 9500 Villach • Bacher Touristik GmbH, Millstätterstraße 45, 9545 Radenthein • Feldkirchner Reisebüro, Villacher Strasse 2, 9560 Feldkirchen • Verkehrsamt Faak/See, Dietrichsteinerstraße 2, 9583 Faak/See • Tourismusbüro Spittal, Burgplatz 1, 9800 Spittal/Drau.

www.trafikplus.at

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© by BB Promotion GmbH

BB Promotion GmbH präsentiert eine deutschsprachige Produktion des Budapester Operetten- und Musicaltheaters (KERO®)

Musik: Alan Menken

Texte: Howard Ashman & Tim Rice

Originalregie: Robert Jess Roth

Buch: Linda Woolverton

Die Übertragung des Aufführungsrechtes für Österreich erfolgte in Übereinkunft mit Josef Weinberger Ltd. im Namen von Music Theatre International

29.11. - 16.12.12 Wiener Stadthalle, Halle F

Tickets:

www.die-schoene-und-das-biest-musical.at

www.stadthalle.com


Peter Weck präsentiert eine Produktion von BB Promotion GmbH und Mehr! Entertainment GmbH

2013 in ! z a r G & z n i L

CATS-Theaterzelt 02. März - 01. April · Am Urfahranermarkt, Linz 16. Mai - 16. Juni · Am Messegelände, Graz www.cats-tour.at

TICKETS:

Originally produced by Cameron Mackintosh and The Really Useful Group Ltd. Poster design by Dewynters. TM © 1981 RUG Ltd.


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