TICKET. Das Eventmagazin. Juli 2013

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Erscheinungsort und Verlagspostamt A-3151 St. Georgen am Steinfeld P.b.b. 09Z038316 P

€ 2,50 • JULI 2013

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CINDY AUS MARZAHN • PAULUS MANKER • PLACEBO • WRESTLING


www.musicalvienna . at

uwe Kröger

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NEWS Von Festivals, die beinahe in der Versenkung der Vergessenheit versunken sind, kommen wir zu einer Band, die für lange Zeit in der Versenkung verschwunden war: von Katzen in Wiegen oder Silberlöffeln (The Cats in the Cradle, hielt sich immerhin 29 Wochen in den deutschen Charts, Anm.) ist in der Presseaussendung zwar nichts zu lesen, fix ist aber, dass Ugly Kid Joe einen Neuanfang wagten. Drei Jahre ist das schon her und nun kommen die fünf Kalifornier wieder mal nach Österreich. Uns freut es!

Nicht weniger überrascht und ebenso gefreut haben uns diese News: Nach 13-jähriger Abstinenz kehrt das längste amerikanische on tour-Festival nach Europa zurück: Die Vans Warped Tour. Letztes Jahr wurden zwar schon erste Gehversuche in England unternommen, aber die Schose, die heuer in der Stadthalle geboten wird, sprengt alle Limits: Drei Bühnen, 20 Bands, ein Merch Market und und und. Mit dabei sind u.a. Parkway Drive, Yellowcard, Escape The Faith und und und.

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© TICKET

Gerade noch auf den Pannonia Fields vor Rammstein die Bühne gerockt, haben sich die vier Herren von Airbourne gedacht: Österreich, da gefällt es uns. Wir spekulieren zwar nur, aber so könnte es dazu gekommen sein, dass die australische Hard Rock Band zwei weitere Konzerte angekündigt hat. Linz und Wien werden beehrt, alle Infos dazu gibt es im nächsten TICKET. Stay Tuned.

Gitarrist David von Airbourne

Kurz vor Redaktionsschluss ist dann noch diese Meldung bei uns eingetrudelt: The Sounds, eine schwedische Indie Band, kommen am 21. November nach Wien, um das Flex am Wiener Donaukanal zu entern. In Schweden und den USA mit ihren vorherigen drei Alben schon recht erfolgreich, musste für den deutschösterreichischen Raum der vierte Longplayer, namens Something To Die For, her um auf sich aufmerksam zu machen. Das ist definitiv gelungen!

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EDITORIAL Vorschau ist besser als Nachschau! Wenngleich „nix passiert“ wenn man einmal nicht am Nova Rock die Pommesgabel in der Sonne bräunen lässt, sich einmal das obligate Husten im Burgtheater spart oder tatsächlich einmal keine Ahnung hat, „was heute los ist“, so ärgert man sich rückblickend dann doch, wenn man etwas verpasst hat. Darum: Vorschau ist besser als Nachschau und alle Monate wieder haben wir auf 100 Seiten eine Auswahl dessen zusammengetragen, was Sie nicht verpassen sollten. Nicht verpassen können Sie den Sommer, der sich nun endlich auch hierzulande eingefunden hat – auch auf unseren LifestyleSeiten. Mit dem Sommer kommt auch Roger Waters mit seiner epochalen Wall in das Ernst Happel Stadion nach Wien, wie auch Nick Cave mit einer grandiosen Best-of-Setlist aufs FM4 Frequency. Apropos Frequency: Einen besonders kurzen Auftritt dort hatten letztes Jahr ja Placebo, die für die Wiener Stadthalle aber mehr als nur Kitty Litter hoch und heilig versprechen.

Jon, Schlagzeuger bei Volbeat, erwischten wir beim Nachmittagskaffee am Nova Rock 2013.

Groß (und sehr grell pink) ist auch Cindy aus Marzahn, nicht nur groß, sondern bombastisch ist Paulus Mankers neues Projekt Wagner, das diesen Sommer zusätzlich zu Alma Glanz und Glorie ins ehemalige k.u.k. Telegraphenamt zaubern wird. Worauf Sie in den nächsten Monaten noch Augenmerk legen sollten: Blättern Sie vor, dann haben Sie keine Nachsicht!

© TICKET (2)

© Citronenrot OG

Um für Placebos Auftritt auf Nummer sicher zu gehen, warfen wir jetzt schon mal einen Blick hinter die Kulissen der Wiener Stadthalle, Stadthalle auf dass ja keine Krankheitserreger herumwurlen und mehrere Blicke auf die Saisonvorschau der Vereinigten Bühnen Wien, Wien des Wiener Rabenhofs und der großen Häuser Burgund Akademietheater, Staatsoper, Volkstheater, Volksoper und Josefstadt. Josefstadt Schlagzeuger Jeremy und Bassist Chris rockten mit Five Finger Death Punch den Freitag ordentlich.

Roberta Scheifinger Chefredakteurin

Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Stv. Chefredakteur: Stefan Baumgartner Chefin vom Dienst & Leitung Musik Redaktion: Petra Albrecht B.A. Anzeigen: Michelle Kuntara Marketing & Vertrieb: Mag. Karin Steiner Designkonzept und -umsetzung: atgraphix, Stefan Baumgartner Redaktion: Petra Albrecht (pa), Stefan Baumgartner (sb), Paul M. Delavos (pmd), Alexander Haide (ah), Hannes Huss (hh), Gregor Krenker (gk), Joachim Schmida (js), Markus Treiber (mt), Rebekka Taylor (rt), Andy Zahradnik (az) Kolumnen: Georg Biron, Paul M. Delavos, Gerold Haubner, Richard Metfan, Lia Pale, Jochen Schweizer, Andy Woerz Cartoons: Bertram Haid (BAES Cartoons) zur Coverstory, Gerhard Haderer (MOFF.) Lifestyle: Karin Steiner Lektorat: Stefan Baumgartner Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen, Veranstalter oder siehe Copyright. Medieninhaber, Eigentümer: Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11,1040 Wien Grafische Produktion: Henzl Media GmbH, Ochsenburger Str. 2, 3151 St. Pölten – St. Georgen (Ing. Daniela Bacher, Mag. Michael Heindl) Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Vertrieb: Medien Für Med Zeitschriftenservice GmbH, PGV Austria Trunk GmbH Abonnements: TICKET. Das Eventmagazin erscheint monatlich. Jahresabo Österreich: € 22,00 Jahresabo Europa: € 44,–. Kündigung jeweils sechs Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben an die PGV Austria Trunk GmbH (Leserservice) oder per Mail an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,50 Abo-Bestellung unter abo@ticketmagazin.com oder telefonisch unter +43 (0)1 863 04 8022 Redaktionsanschrift: TICKET. Das Eventmagazin, Heumühlgasse 11, 1040 Wien, Telefon: 01 / 589 54-450, E-Mail: office@ticketmagazin.com, Homepage: www.ticketmagazin.com. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Die Offenlegung lt. Mediengesetz findet man auf www.ticketmagazin.com/impressum

IMPRESSUM

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EVENTS – NICHT VERPASSEN IM JULI Hugh Laurie

©Yu Tsai

19. Juli Wiener Gasometer

23. Juli Wiener Konzerthaus © New Publicity Picture

Auf dem Cover seines mittlerweile zweiten Albums sitzt Dr. House mit gebeugtem Rücken und konzentriert an seinem Schoenhut Kinderklavier, gleich wie wir den Peanuts-Charakter Schroeder noch in bester Erinnerung haben. Allein, dass Schroeder Beethoven spielt, Hugh Laurie sich bekanntlich dem Blues verschrieben hat. Konzentrierte er sich mit Let Them Talk noch auf die Südstaaten, schippert er nun mit dem Schaufelraddampfer Didn’t It Rain den Mississippi flussaufwärts.

Ke$ha Britney, Xtina und Miley begannen nicht nur im Hause Disney ganz züchtig, zum Anfang ihrer Karriere pflegten sie auch ein mäderlhaftes Girl-Next-Door-Image: zuckersüß und sexy, aber mehr als Händchenhalten ist nicht. Irgendwann wurden die Röcke und die Tops sukzessive kürzer, bei Ke$ha war von Beginn an die Devise: In der Kürze liegt die Würze. Ein bisschen Proll, ur viel Sex und mit der Whiskeyflasche im Arm den Keramikgott „Häusl“ kuscheln: Gehört hier alles irgendwie dazu.

Leonard Cohen

17. Juli Wiener Krieau

27. Juli Wiener Stadthalle (Halle D)

© Dominique Issermann

Wenn einer von Lou Reed in den höchsten Tönen gelobt, von den Herren Dylan, Cash und Cave gecovert wird, und sich gar The Sisters Of Mercy nach einem seiner Songs benennen, dann hat man es zweifelsohne mit einer Legende zu tun – einer lebenden wohlgemerkt und einer, die nicht allein als Songwriter die Spuren hinterließ: Auch als Schriftsteller und bildender Künstler – zuletzt mit Book Of Longing 2006 – legt er in seiner langen Schaffenszeit Beachtliches vor.

Robbie Williams Golden ist sein Konterfei auf Take The Crown – nicht von ungefähr, hat er sich seine Krone bereits längst verdient und muss sich nun langsam anschicken, nach weitaus Höherem zu greifen. Wo früher noch die Beatles oder die Rolling Stones für Hysterie und feuchte Höschen sorgten, steht heute er auf der Bühne: Robbie ist der neue Jagger ist der neue McCartney. Da macht es auch nichts, wenn seine Stücke mittlerweile einfach nur mehr GROSS und MASSIV wirken, Ecken und Kanten missen lassen. Schalala.

Queens Of The Stone Age Wo früher Kyuss mit Kakteen und Rinderknochen in der Wüste ihre Instrumente bearbeiteten, reisen jene Königinnen noch tiefer in die Barbarei hinein und schlagen Stein auf Stein – mit dabei im munteren Zirkel auch Dave Grohl, der das aktuelle Album … Like Clockwork wiederholt versüßte, auf der Tour jedoch leider fehlen wird, ebenso wie die prominenten Gäste Trent Reznor, Elton John und Co. Aber auch so sind QOTSA „like a drug“ – eine psychedelische Wummermaschine. Redaktion: Stefan Baumgartner

2. Juli Wiener Stadthalle (Halle D) 5


ALLE TICKETS ERHALTEN SIE UNTER:

INHALT

Die Geschichte hinter Pink Floyd’s The Wall ist eine bewegte. Bevor Baumeister Roger Waters für Wien die Baugenehmigung bekommt, schauen wir uns daher die Baupläne von damals einmal genauer an …

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ROCK.POP Placebo versuchen (wieder) zu gefallen, mit einem erneuten Auftritt in Österreich im November Josh Kumra ist einer, den man sich am FM4 Frequency Festival nicht entgehen lassen sollte. Geheimtipp! Jamie Cullum macht Jazz alltagstauglich und zieht die Zuseher in den Bann, so auch bald bei der Nova Jazz and Blues Night Volbeat rockten schon die Pannonia Fields am diesjährigen Nova Rock – wer es nicht gesehen hat, bekommt eine zweite Chance Hubert von Goisern spielte gerade noch vor Inuits und erzählte uns von seinen Reisen

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Ein 150 Kilometer entfernter Stern in der Milchstraßengalaxie mit acht umkreisenden Planeten spielt in den nächsten Wochen eine nicht unwichtige Rolle: die Sonne! Als einer von acht wird auch unser Planet Erde mit den wärmenden Strahlen beglückt, die die Haut schöner und die Menschen glücklicher machen! Mehr Sommer auf den Seiten 86 und 87!

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MUSICAL.SHOW Die Wiener Stadthalle mal von einer ganz anderen Seite: von hinten! TICKET backstage. Die Vereinigten Bühnen Wien stellen ihr Programm von 2014 vor: Mamma Mia und Der Besuch der alten Dame Der Watzmann – Kunst- und Kultur – schallt seit nunmehr 41 Jahren Höh’

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KABARETT.COMEDY Cindy aus Marzahn erklärt der Welt, wie man sich das Leben selbst „bjutiful“ machen kann! Gerhard Walter geht nach zahlreichen Auftritten im TV nun endlich mit seinem Solo-Programm on tour Den Rabenhof, das alteingesessene Theater im Dritten, haben wir in dieser Ausgabe mal unter die Lupe genommen

LIFESTYLE JULI

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VOLKSMUSIK.SCHLAGER Kreuzfahrten boomen im Schlagerbereich und ziehen tausende Konzertbesucher an Schlagerwanderungen gibt es in ganz Österreich, warum diese so gut funktionieren, haben wir untersucht … und marschieren über Stock und Stein

KLASSIK.BÜHNE Mit Wagnerdämmerung und Alma kehrt Paulus Manker auch 2013 wieder auf die Theaterbühnen zurück Saisonvorschau bei den größten Häusern in Österreich: Von Volks- bis Burgtheater

SPORT.FREIZEIT World Wrestling Entertainment – kurz WWE – verspricht Großes für den Herbst! WM Qualifikationsspiel AUT – GER: Vorbereitung mal anders!

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G.CHECKT g.hört haben wir diesen Monat nebst den Jungspunden Kensington, auch so alte Hasen wie Bobby McFerrin g.lesen wurde dieses Mal rund um den Globus – etwas länger hängen geblieben sind wir nur bei Bruce Springsteen in New Jersey g.spielt haben wir dieses Mal Quiz-Runde und zwar mit den Entwicklern und Tüftlern hinter The Last Of Us g.sehen haben wir diesen Monat Überlebenskünstler, Zauberkünstler und jede Menge Untote

Ab sofort auch mit Diesmal auf Seite 57.

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Wiener Rathausplatz

Foto: © Frank W. Ockenfels

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GEWINNSPIEL 1

CDs: Pink Floyd auf Seite 12

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Kino & Film: Roger Waters auf Seite 11 Die Werkstürmer (Kinotickets inkl. T-Shirts) auf Seite 96 Kindsköpfe 2 auf Seite 49

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Urlaubs-Gewinnspiel: AUA Fluggutscheine auf Seite 24, 63 und 70 Afrika. Ansichten eines Kontinents. auf Seite 40 Columbia Wanderschuhe auf Seite 65 und 92

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Lifestyle & Mehr: Filmfestival Wien auf Seite 7 Lifestyle auf Seite 86 – 87 89.9 | 95.3

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Überall wo Sie dieses Zeichen bei uns im Magazin sehen, finden Sie nähere Informationen zu den obenstehenden Preisen. Gewinnen ist bei uns ganz einfach! Senden Sie eine Postkarte oder eine E-Mail mit Betreff „Gewinnspiel“ und dem gewünschten Artikel an TICKET. Das Eventmagazin, Heumühlgasse 11, 1040 Wien oder gewinn@ticketmagazin.com. Einsendeschluss ist der 10.07.2013. Die Verlosung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist nicht an den Erwerb des Magazins gebunden, Mitarbeiter der Ticket Express GmbH sind von der Teilnahme ausgeschlossen.

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VERANSTALTUNGSTIPPS Am 3. August im Congress Salzburg, 4. August auf der Wörtherseebühne in Klagenfurt.

ALAN PARSONS LIVE PROJECT Greatest Hits Tour 2013

2012 waren fast alle seine Shows ausverkauft – 2013 ist er wieder live unterwegs. Das Urgestein der Musikgeschichte – er stand unter anderem als Produzent und Tontechniker den Beatles zur Seite – schafft es kaum wie ein anderer sein Publikum zu begeistern. Von Standing Ovations über nicht enden wollenden Applaus, so haben es ihm seine Fans gedankt! Einzigartig!

THEATER ZUM HIMMEL

Sommer im Hörbigerhaus

Zu erleben von 5. Juli bis 1. September!

© ComPRessKoalaMedia

Fünf Jahre Theater zum Himmel! Den Auftakt macht Alfred Dorfer mit bisjetzt – solo. Den Höhepunkt bildet die Lesung zweier Tschechow-Einakter mit Maresa Hörbiger, der Gründerin des Theaters. Außerdem werden auch Größen wie Heinz Marecek und Maximilian Schell Literatur vortragen. Auch bei der Musik wird nicht gespart. Vielseitigkeit inmitten der Weingärten Grinzings.

WEEKEND-BANDL

Sommerlaune mit Addicted To Rock und Behave Die Aktion gilt noch bis 31.August im Wiener U4!

Eine heiße Sommer-Aktion: Mit dem U4-Weekend-Bandl heißt es bei Addicted To Rock und bei Behave „Eintritt frei bis 23 Uhr“! Das Band ist – abgesehen von stylish – auch noch gratis (abzuholen z.B. bei der U4 Garderobe und bei der Strandbar Herrmann). Dagegen spricht gar nichts – dafür sehr viel. Los geht’s, Bandl umschnallen, abrocken und sommerlich abshaken!

STUCK! FESTIVAL

Urban, jung, zeitgenössisch Dem Zeitgeist auf der Spur ist das Stuck! Festival: Die Veranstalter möchten mit junger Musik zwischen Pop und Avantgarde ein urbanes und musikaffines Publikum ansprechen. Wild durcheinander gewürfelt werden hier Newcomer, etablierte Acts und DJs. Zu den Highlights gehören Totally Enormous Extinct Dinosaurs, Austra, S O H N oder Swim Deep.

ad Austra: siehe auch Rezension Seite 89

Von 2. bis 3. August im Rockhouse Salzburg.

SZIGET

Das Budapester Inselfest Von 5. bis 12. August auf der ÓbudaiInsel in Budapest!

Das größte Musikfestival Mitteleuropas wurde 2011 zu Recht mit dem Best European Major Festival Award ausgezeichnet! Neben Musik treffen auch andere Künste wie Theater und Tanz aufeinander. Das Line-Up kann sich sehen lassen! Blur, Biffy Clyro, Nick Cave, Franz Ferdinand, Seeed und etliche andere Größen des Rock und Pops spielen auf. Ab nach Ungarn!

DONAVON FRANKENREITER Freunde von Singer / Songwritern aufgepasst! Nicht nur ProfiSurfer, sondern eben auch in diesem Genre tätig ist Donavon Frankenreiter – und das mittlerweile seit über 10 Jahren erfolgreich! Perfekt um einen Abend voller anspruchsvoller Musik, Entspannung und guter Unterhaltung zu verbringen. Und das Träumen, das kommt dann ganz automatisch! Tipp-Redaktion: Gregor Krenker & Petra Albrecht

© Universalmusic

Der musikalische Surfer

Am 29. Juli im Rockhouse Salzburg.

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1989 fällt in Berlin die Mauer, Roger Waters ist mit „seiner“ Mauer live vor Ort. Anfang 2013 passiert trotz zahlreicher Proteste ein Abriss weiterer Teile des Mahnmals. Und auch die Mauer, deren Grundstein 1977 durch die Gebrüder Floyd gelegt wurde, soll noch ein letztes Mal fallen. Wish you will be there.

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Herzstück der Show ist die Mauer aus über tausend Steinen, die in der ersten Konzerthälfte aufgebaut und gegen Ende der Aufführung zerstört wird. In Zusammenarbeit mit dem ursprünglichen Karikaturisten und Bühnenbildner Gerald Scarfe hat Roger Waters neue graphische Elemente, Videos, Projektionen und Animationen zur Illustration der Musik kreiert, um The Wall so aktuell und atemberaubend wie vor mehr als dreißig Jahren zu präsentieren.

Ikarus. The Wall ist, wenn auch unter dem Banner

Pink Floyd veröffentlicht, im Grunde genommen ein Soloalbum von Roger Waters. Tatsächlich arbeitete er parallel am 40-Seiten starken Script zu The Wall und an The Pros And Cons Of Hitch Hiking, das schließlich 1984 veröffentlicht wurde. Der Grundstein wurde 1977 gelegt. Mit Dark Side Of The

Moon waren Floyd aus dem psychedelischen Moloch, der sie zuvor umgab in ungeahnte Höhen aufgestiegen, fortan hüpfte man mit Wish You Were Here und Animals von Wolke zu Wolke, gefährlich nahe an der Sonne. Denn während Ruhm und Glorie eigentlich nicht sonders negativ besetzt sind, war Roger Waters angewidert. Angewidert davon in gigantischen Stadien zu spielen, vor zigtausenden Besuchern, die „seine Songs“ mitsangen. Während er davon zu fantasieren begann, Bomben ins Publikum abwerfen zu lassen, indes er sich hinter einer gigantischen Mauer ganz der Musik hingab, spuckte er tatsächlich in Montreal einem enthusiastischen Fan ins Gesicht. Roger Waters fühlte sich schlichtweg durch die Massen, die sich um Pink Floyd scharrten, vom eigentlichen Kunstgedanken entfremdet. Das Mitleid von Otto Normal hält sich angesichts dieser Probleme jedoch vermutlich in Grenzen. Dennoch: Die Mitglieder gingen nach der In-The-FleshTour vorübergehend getrennte Wege. David Gilmour debütierte mit seinem selbstbenannten Solo, Richard Wright mit Wet Dream. Nick Mason produzierte das Steve-Hillage-Album Green – und der Baumeister Roger Waters begann mit dem Mauerbau.

Konfrontation: Numb. Wo andere aufgehört hätten

im Gigantismus zu touren, angefangen hätten, im zarten Alter von 36 schon die Milliönchen zu zählen und sich auf Solopfaden einen gemütlicheren, intimeren „Lebensabend“ gemacht hätten, stellte sich Waters seinen Dämonen. Während er und Gilmour nie wirklich „best friends“ waren, so teilten sie bis Dark Side Of The Moon zumindest den gleichen künstlerischen Anspruch. The Wall jedoch, zuvor mit Bricks In The Wall betitelt, degradierte Gilmour, Mason und Wright weitestgehend zum Suffix „And Band“ – an der Front stand das sich im Studio alles andere als einfach gebärdende Ego von Waters, der sich immerhin das eigentlich für David Gilmour gedachte Comfortably Numb schnappte, ohne dass ein elementarer Ziegel gefehlt hätte.

Coverstory: Stefan Baumgartner

COVERSTORY

The Wall von Pink Floyd gilt als Meisterwerk der RockGeschichte. Das Publikum wird mit einem gewaltigen Bildersturm und der überwältigenden Klangsprache einer Produktion konfrontiert, die alles Konventionelle in den Schatten stellt und eine überragende technische Qualität bis hin in die letzte Reihe garantiert. Es ist die letzte Chance, den epochalen Wall-Zyklus von und mit seinem Schöpfer und Hauptakteur Roger Waters original und live zu verfolgen. Die Anfangszeiten sind bewusst so gewählt, dass die Shows erst bei völliger Dunkelheit beginnen. Das Rock-Drama über Entfremdung und Transformation enthält überarbeitete Fassungen aller Pink Floyd-Songs sowie sämtlicher Elemente und Spezialeffekte der Originalproduktion, die mit Hilfe der heutigen Technik aktualisiert wurden. Die bis zu 150 Meter breite und 12 Meter hohe Mauer bildet eine ideale Projektionsfläche für Filme, Zeichentricksequenzen, Videos und Farbspiele. Monster-Marionetten, Laserund Pyrotechnik sowie Surround-Sound tragen zu einer bahnbrechenden, verblüffenden und einzigartigen Erfahrung bei, wie sie bisher kein anderer Rock oder Stadion-Event geboten hat.


Wandelndes Ungetüm. Auch wenn die ersten Kritiken

eher verhalten waren, so steht heute das floyd’sche Doppelalbum an der Spitze der Musikhistorie – meistverkauftes Doppelalbum, abgesehen von Jacksons Thriller meistverkauftes Album überhaupt. Eine Imposanz, die 1980 live lediglich in vier Städten Einzug hielt – nicht nur, weil zwischen den Baumeistern ungute Schwingungen herrschten, sondern auch, weil man den Turm zu Babel halt nicht so einfach von A nach B karrt. Da lässt sich dies mit einem guten Weitwinkel schon eher filmisch festhalten, so geschehen für The Wall 1982. Anschließend ist aber wirklich Schicht im Schacht, Waters steigt aus der Gebrüder Floyd & Co. KG aus, verliert aber den Rechtstreit um die Namensrechte an Pink Floyd. Also wird, nachdem die Berliner Mauer fiel, am 21. Juli 1990 als „Roger Waters“ die metaphorische Mauer am Berliner Potsdamer Platz erstmalig erneut hochgezogen und dabei fällt auf: Während Waters schon lange Zynismus vorgeworfen wird, bietet sich die gigantische Produktion hervorragend an, im Fahrwasser von geopolitischen Großereignissen an die Oberfläche tauchen zu können. Anfänglich als Antwort auch auf den Rechtsruck in Großbritannien durch die National Front gesehen, wird The

Wall in den Neunzigern neben David Hasselhoffs DDRBefreiungsschlag Looking For Freedom zum Gaffa-Kleber für das Mahnmal „Berliner Mauer“ und schließlich 2010/11 als Vermittler im Israel-Konflikt. Immerhin wurden seitdem 3,3 Millionen Menschen in 28 Ländern bekehrt – von Europa über Amerika bis hin ins tiefste Südamerika und Down Under. Gut gemacht, Roger Waters: Was als Auseinandersetzung mit dem eigenen Ego begann, entwickelte sich wie ein Lauffeuer zu einer universellen Wahrheit, eine, die – wie es heißt – nun das letzte Mal klotzen statt kleckern soll, vermutlich bis der nächste große Konflikt irgendwo einsetzt.

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Roger Waters The Wall Live in Berlin ist bei Universal erschienen.

COVERSTORY

Auch wenn Waters’ Wand an sich eine starke war (und auch heute noch steht wie ein Fels in der Brandung), so wackelte sie doch von Anfang an gewaltig, war das Fundament leider Sumpflandschaft: Pink Floyd saßen auf einem Schuldenberg, mussten also schleunigst das Album aufnehmen – hinzu kam, dass der Führungsstil von Produzenten Bob Ezrin fragwürdig und die Egos aller Beteiligten gigantisch waren. Beinahe ein Jahr dauerte die Montage der Mauer – und Demontage des Künstlerkollektivs. Rückblickend sieht Roger Waters die Sache freilich anders, niemals hätte er sich als Hauptsongwriter aufgespielt, zu keinem Zeitpunkt hätte er der übrigen Belegschaft verboten, sich auch künstlerisch und nicht nur spielerisch einzubringen: Mason, so hieß es, schreibe generell nicht (was widerlegt werden kann), und Gilmour und Wright seien zwar gute, aber nicht überaus produktive Songschreiber (was definitiv auch dem Kontext geschuldet ist, sofern man dies bejahen möchte). Tatsächlich wurde aber Richard Wright im Zuge der Aufnahmen von Waters aus der Band geschaßt und fortan als bezahlter Session-Musiker behandelt – ein Vorteil, wie sich später herauskristallisierte, trug somit er das Minus, das die The-Wall-Tour ins Budget riss, nicht mit. Eine Entscheidung, die Gilmour und Mason tragen mussten, saßen Pink Floyd immerhin schon auf einem Schuldenberg und brauchten die Einnahmen dringend – und Waters drohte, eine Veröffentlichung von The Wall zu untersagen.

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ERSTE GEHVERSUCHE IM GIGANTISCHEN KATALOG MACHT MAN AM BESTEN WIE FOLGT:

1 Shine On You Crazy Diamond Pt. 1-5 (Wish You Were Here, ’75): entstand gemeinsam spontan beim Jammen

6 One Of These Days (Meddle, ’71): hypnotisch und bedrohlich – „I’m gonna cut you into little pieces“

2 Interstellar Overdrive (The Piper At The Gates Of Dawn, ’67): ein instrumentaler Wahnsinnstrip

7 Money (The Dark Side Of The Moon, ’73): h-Moll und 7/4-Takt, sehr schräg, mit Saxophon und massig Noise

3 Another Brick In The Wall (Part 2) (The Wall, ’79): die funky Disco-Marschhymne mit gigantischer Bassline

8 Atom Heart Mother (Suite) (Atom Heart Mother, ’70): das zweitlängste Floyd-Stück, episch und dramatisch

4 Wish You Were Here (Wish You Were Here, ’75): eine der vielen wehmütigen Reminiszenzen an Syd Barrett

9 Lucifer Sam (The Piper At The Gates Of Dawn, ’67): ein finsterer Höllenritt aus der Feder von Syd Barrett

5 See-Saw (A Saucerful Of Secrets, ’86): ein prächtiges Stück Soft-Psychedelik aus der Feder von Wright

10 High Hopes (The Division Bell, ’94): eine kontrastreiche Schwarz-Weiß-Aufnahme, Charles Dickens auf Floyd

COVERSTORY

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The Wall ist das elfte Studioalbum von Pink Floyd, das letzte mit der seit 1986 bestehenden Besetzung Gilmour, Mason, Waters und Wright. Neben The Final Cut (1983) ist es das einzige der „intellektuellen Phase“, die von Roger Waters dominiert wurde.

The Wall ist ein Konzeptalbum, in dessen Mittelpunkt Pink steht. Pink ist ein traumatisiertes, vaterloses Nachkriegskind, das sich schließlich in die Welt der Rockstars – und damit auch Drogen – flüchtet und somit von der Außenwelt abschottet. Dabei entwickelt er die Vorstellung, faschistischer Diktator zu sein und setzt – bis zu seinem selbst geforderten Gerichtsgang – seine Auftritte mit Nazi-Aufmärschen gleich.

The Wall live am 23. August im Wiener ErnstHappel-Stadion!


Lassen wir die nächste Bim auch aus?

Wir sehen uns auf Facebook! www.facebook.com/wienerlinien

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Die Stadt gehĂśrt Dir.


PLACEBO – KEIN PLACEBO?

Mit Loud Like Love erscheint im September ein langerwartetes, siebentes Studioalbum der Pseudo-Briten. Zeit wurde es ja – vier Jahre Wartezeit können sich dann doch ganz schön in die Länge ziehen. Die Spannung steigt!

ROCK.POP

Nach ihrem letzten „Auftritt“ in Österreich am Frequency Festival 2012, wurde dann einigen doch klar, warum sie ihren Bandnamen gewählt haben, wie sie ihn gewählt haben. Placebo – ein Scheinarzneimittel, das durchaus gefallen wird, könnte, hätte, wäre nicht nach einem Song Schluss gewesen. Aber, wir sind ja keine Elefanten und tragen somit auch nicht nach. Vielmehr freuen wir uns auf eine langersehnte neue Platte, sowie den darauf folgenden Termin in Österreich.

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Mittlerweile hat Placebo die Volljährigkeit schon erreicht – im Jänner waren es 18 Jahre, dass sie ihren ersten Auftritt unter eben diesem Bandnamen absolvierten. Nach der Geburtsstunde wurde ziemlich schnell klar: Das ist etwas anderes. Das hat es auf diese Art und Weise noch nicht gegeben. Das dachte sich wohl auch einer der ganz Großen und wurde zu ihrem Förderer. David Bowie – der Gott des Glam and Glitters! Er nahm sie mit auf Tour, sie spielten ihm auf seiner Feier zum Fünfziger ein Ständchen. Glam Rock steht Placebo übrigens prinzipiell gut – im auf David Bowie und Iggy Pops Leben basierenden Drama Velvet Goldmine covern sie T.Rex’ 20th Century Boy, das kurz nach Veröffentlichung des Soundtracks zum Film an jedem Glam & Glitter Abend rauf und runter gespielt wurde. Die Erfolgsgeschichte war nun nicht mehr aufzuhalten. Weit über die britischen Grenzen hinaus – gegründet wurde Placebo in London – stürmten ihre Singles und Alben die Charts. Sänger Brian Molko begeistert mit einer außergewöhnlich scharrenden Stimme und mit exaltierten Bühnenauftritten.

Seine androgyne und mystische Art ließe ihn perfekt als Hauptdarsteller im nächsten Tim Burton Streifen agieren. Stefan Olsdal, der alte Schwede, steht Molko in Sachen Androgynie sicher nichts nach. Sein Bassspiel ist vielleicht nicht das technisch beste, aber so wie er kramt kaum ein Bassist aus einem Effektsammelsurium die erstaunlichsten Sounds hervor. Der Drummer wiederum ist ein heikles Thema … Ex-Schlagzeuger Steve Hewitt, übrigens einziges wirkliches britisches Mitglied, war jahrelang als Bandklebstoff bekannt. Bis dann im Jahr 2007 der Fall auf den Allerwertesten kam: Man trennte sich von ihm, oder er sich von der Band, Placebo drohte das Aus, Fans vergossen Tränen. Der Retter in der Not kam in Form eines blonden, tätowierten kalifornischen Jünglings! Mit Steve Forrest wurde ein neuer Drummer gefunden, zu hören auch auf ihrem letzten Album Battle For The Sun, das übrigens fast europaweit auf Nummer 1 landete. Forrest hatte wohl nicht nur eine andere Optik, sondern generell frischen Wind für Placebo im Gepäck. Molko und Olsdal fühlten sich – laut eigenen Angaben – aus der Düsterheit, die sie umspielte und mit der sie spielten – herausgezogen. Die neue Konstellation placet! Schon bei Battle For The Sun konnte eine Leidenschaft entdeckt werden, die auf der Platte davor, Meds, fehlte. Man darf nun gespannt sein, was Placebo für Fans 2013 im Talon hat. Mit B3 ist letztes Jahr schon eine neue, kraftvolle EP erschienen. Ein Vorbote für Loud Like Love? (pa)


© Kevin Westenberg

23. JULI 2013 WIENER KONZERTHAUS Die Songtipps der Redaktion:

WITH THE COPPER BOTTOM BAND

• Pure Morning • Song To Say Goodbye • Every Me And Every You • Meds • Bright Lights

Band new alBum “didn’t

with the Copper Bottom Performing songs from the

23. Juli 2013 wiener KonZerthauS

it rain” PLUs more.

hughlaurieblues.com

Tickets sind auf www.musicticket.at, bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) und im Wiener Konzerthaus (www.konzerthaus.at; Tel: 01/242002) erhältlich.

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22.04.13 14:21

• English Summer Rain

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14. november 2013 Gasometer wien

Tickets sind auf www.musicticket.at, sowie bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) erhältlich. Tickets für Leonard Cohen gibt’s außerdem beim Stadthallen-Ticketing und unter +43 (1) 7999 979. Tickets für Passenger sind außerdem in jeder Bank Austria Filiale (Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) und unter +43 (1) 24924 erhältlich.

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19.06.13 14:38

ROCK.POP

• Bitter End

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NICK THE RIPPER Bevor sich Enfant Terrible Nick Cave samt seiner Bad Seeds aufmacht, über dem europäischen Festivalpublikum seine Düsterwolken aufziehen zu lassen, besuchten wir ihn im intimeren Umfeld: Sowohl in Paris zur exklusiven Albumveröffentlichung wie auch am New Yorker Broadway präsentierte er sich zwar gereift, aber nicht minder destruktiv.

Setlist: 1 We No Who U R

Eingeleitet wurde das exklusive Event zur Ver3 Water’s Edge öffentlichung von Push The Sky Away mit einem 4 Jubilee Street Kurzfilm zum Album, bevor 5 Mermaids Nick Cave – begleitet von seinen Seeds, Streichern, 6 We Real Cool Sängerinnen und Kinder7 Finishing Jubilee Street chor – die Bühne betrat und selbiges in voller Länge 8 Higgs Boson Blues zum Besten gab. Cave, mittlerweile 55, wirkte 9 Push The Sky Away im schwarzen Anzug und 10 From Her To Eternity mit gefärbten Haaren hier wie ein schlacksiger 11 Red Right Hand Prediger, der jedoch ab Eternity an apokalyptischer 12 O Children Fahrt gewann. StandardQualitäten, so zeigte der 13 The Ship Song direkte Vergleich, werden 14 Jack The Ripper vielleicht Jubilee Street und Higgs Boson Blues erlangen 15 Deanna können, die Standing Ova16 Your Funeral … My Trial tions für die schier unglaubliche, imposante Thea17 Love Letter tralik des edlen Wilden in jenem noblen Ambiente 18 The Mercy Seat waren jedoch mehr als 19 Stagger Lee gerechtfertigt.

ROCK.POP

2 Wide Lovely Eyes

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11. Februar, Paris Le Trianon

Setlist: 1 We No Who U R 2 Wide Lovely Eyes 3 Jubilee Street 4 We Real Cool 5 Higgs Boson Blues 6 From Her To Eternity 7 Red Right Hand 8 O Children 9 Jack The Ripper 10 Deanna 11 Love Letter 12 God Is In The House 13 The Weeping Song 14 The Mercy Seat 15 Stagger Lee 16 The Ship Song 17 Tupelo 18 Push The Sky Away

30. März, New York Beacon Theater

Über drei ausverkaufte Abende hinweg war der Broadway von einer düsteren Retrospektive auf Caves Fantasiewelt geprägt, eröffnet wurden die Abende von Sharon Van Etten, die anschließend auch als Backup-Sängerin fungierte. Während das neue Album zaghafte Töne wählt, geriet das Beacon, ob des Querschnittes durch die Vergangenheit, alsbald zu einem Schmelztegel aus Drama, Wahnsinn und Leidenschaft. Beherrschung oder Zaghaftigkeit ist Caves Sache auf der Bühne nach wie vor nicht, selbst Neues wie Mermaids geriet zu einem wütenden Rocker, Chor und weiblicher Hinterhalt zu trotz. Wie auch schon in Paris bewies Cave sein Talent als des Teufels Advokat, mit einem grimmigen Bariton, der durch Mark und Bein fährt.


Sie dürfen sich an einem immensen Zustrom zu Ihren Konzerten erfreuen … Nick Cave: Ja, dieser Ansturm hat uns selbst überrascht, als Künstler bist du dir dessen nicht wirklich bewusst. Wir können uns aber nicht beklagen, die Seeds werden selbst heute noch gut angenommen. Umso schwerer jedoch, angesichts des großen Katalogs, alle zufrieden zu stellen. Nick Cave: Das Wichtigste dabei ist, die Stücke vor dem Erstarren zu bewahren. The Mercy Seat ist beispielsweise eines, das zu jeder Zeit funktioniert hat, auch wenn es zu jeder Epoche unserer Geschichte einen anderen Charakter verliehen bekam. Andere Stücke funktionieren vielleicht nur am Album selbst oder sterben überhaupt relativ schnell, ihnen mangelt es auf lange Sicht an Qualität. Im Endeffekt haben wir ein Spektrum von etwa 30 Stücken, wovon wir circa die Hälfte dann tatsächlich auch spielen. Was macht eines Ihrer Stücke zu einem Grinderman-, was zu einem Bad-Seeds-Song? Nick Cave: Ich arbeite immer projektbezogen, entweder an Grinderman oder an den Seeds oder an etwas komplett anderem. Es ist nicht so, dass ich schreibe und dann die Produkte in gewisse Schubladen ablege.

IN EXTREMO KUNSTRAUBTOUR 2013

22.11.2013 Gasometer Wien

Während man Grinderman jedoch einen ungestümen Charakter attestieren kann, so geriet Push The Sky Away sanfter, voll von weiblichen Charakteren … Nick Cave: Durchaus, Grinderman und Bunny Munro gerieten sehr maskulin, waren neurotisch, stark sexuell aufgeladen. Dies ausgeschüttet, mangelt es Push The Sky Away demnach an Testosteronüberschuss. Das Schreiben gleicht gewissermaßen erotischen Gedanken, du tauchst dabei in verschiedene Vorstellungswelten ein. Das Covermotiv zeigt Ihre Frau, weibliche Charaktere sind gern von ihr beeinflusst, heißt es …? Nick Cave: Das ist wohl der Faust’sche Pakt zwischen Künstler und Muse. Es gibt in einer derartigen Beziehung nichts Heiliges, du wirst unsterblich in der Kunst, aber gleichzeitig kann selbst die intimste Kleinigkeit an die Öffentlichkeit gelangen.

Proudly presented by Mercedes–Benz Trucks

© Stefan Baumgartner

20. Oktober Tips-Arena Linz 27. Oktober Stadthalle Wien Tickets sind bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) und Musicticket( http://www.musicticket.at) erhältlich. Tickets für Gogol Bordello sind in außerdem in jeder Bank Austria Filiale (Ermäßigung für Ticketingkunden und Mega-Card-Member) bzw. unter 01/24924 und bei JugendTicket im oeticket Center im MuseumsQuatier erhältlich. Karten für The Bosshoss gibt’s außerdem in allen Raiffeisenbanken W/NÖ/OÖ bzw. unter www.ticketbox.at (Ermäßigung für Raiffeisen Club-Mitglieder).

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ROCK.POP

Redaktion: Stefan Baumgartner, Sally Stratton

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© Jens A. Koch

THE BOY NEXT LIVINGROOM

ROCK.POP

22 Jahre alt, aber ganz und gar nicht grün hinter den Ohren ist der britische Singer-Songwriter Josh Kumra. Quasi über Nacht wurde er durch ein Featuring mit Rapper Wretch 32 vom talentierten Noname zum UK-Chartstürmer.

„Warte mal kurz, ich glaube, ich habe jetzt Soundcheck“, sagt er. langsam aber sicher. Das Schlagzeug von One Republic Und grinst. Andauernd. Von Lampenfieber keine Spur. Man sieht ist zugedeckt, davor hängt ein Banner mit Joshs Namen, ihm nicht an, dass er in nicht einmal zwei Stunden vor 6.000 jeder Buchstabe von einem Quadrat umrahmt. Musik aus, Leuten stehen wird. In seiner rechten Hand hält er andauernd Scheinwerfer an. Da kommt er, mit seiner Gitarre, hängt sie seine Gitarre, legt sie nur während des Interviews kurz weg, aber um und sagt ganz einfach: „Hello, my name is Josh Kumra.“ immer in Griffweite. Heute wird er zum ersten Mal in Österreich Mehr nicht, und als er das erste Lied anstimmt und zu singen sein Debüt-Album Good Things Come To Those Who Don’t Wait beginnt, hat er das Publikum schon erobert. präsentieren, als Support von One Republic. Die Leute kennen Erobern wird er das Publikum auch mit seinem ersten Album. Es ist groß. Nicht nur, weil er ganze 17 Lieder auf die Deluxeihn noch nicht, aber bald werden sie ihn in die Arme schließen. Version gepackt hat – 13 auf die normale Sein Name ist Josh Kumra, er ist 22 Jahre Pressung –, sondern auch, weil er nicht auf alt und hat in seiner kurzen Laufbahn bereits der Singer-Songwriter-Schiene bleibt, die einen weiten Weg zurückgelegt. Als Kind Wohnzimmer-Gigs man von ihm erwarten würde. Er wandelt wollte er nichts anderes tun, als Gitarre zu sind für mich perfekt, gekonnt zwischen den Genres – Rock, spielen. Als Jugendlicher begann er dann mit Blues, Reggae, Pop, sie alle tauchen auf und Auftritten in kleinen Pubs in seiner Heimatstadt um neue Musik fühlen sich trotzdem nicht falsch an. „Es Swindon – zirka eineinhalb Autostunden von auszutesten. war nicht meine Mission, etwas Kollektives London. Mit einem großen Schluck Tracy zu machen. Manche Musiker machen Alben, Chapman intus entwickelte er seine Musik die wirklich gut zusammenpassen“, sagt und sein technisches Können immer weiter, um schließlich im Jahr 2012 in die Hauptstadt zu ziehen. Schon er. Doch er sei ein Musikfan. Das wollte er zeigen. „Es ist nach zwei Wochen bekam er einen unerwarteten Anruf: Wretch am ehesten eine Geschichte über meine Entwicklung“, sagt 32, bei uns eher unbekannt, in Großbritannien ständig in den er und meint damit seine unterschiedlichsten Einflüsse, von Charts vertreten, war am Apparat. „Ich habe Don’t Go gehört und Tracy Chapman über Wretch 32 bis hin zu Jimi Hendrix. möchte dazu rappen“, sagte er. „Ja klar, ich bin ja sowieso dein Nach jedem Lied erzählt er den 6.000 Leuten von seiner Fan“, antwortete Josh ohne lange nachzudenken. Zwei Wochen Musik und seinem Album, als würde er gerade ein paar Songs später trafen sie sich im Studio. „Ich dachte, vor Freunden in einem Wohnzimmer spielen – das macht er wir würden uns nur kurz absprechen und übrigens öfters, um neue Songs auszutesten. Die Menge Händeschütteln. Aber in Wirklichkeit ist von seiner Unkompliziertheit begeistert. Er will jetzt ein haben wir an diesem Tag die Nummer- Foto machen, mit Hundeaugen bittet er die Leute, für ihn die Eins-Single in Großbritannien gemacht. Hände hochzureißen, er muss das schließlich auf Facebook posten. Eine kleine Erinnerung für ihn, wobei es sicher nicht Das war verrückt“, erzählt Josh. Die Wiener Stadthalle füllt sich sein letztes Konzert vor so vielen Leuten war. (gk)

Wenn andere Kinder ihre Teddybären mit ins Bett genommen haben, hatte Josh seine Gitarre dabei. 18

Good Things Come to Those Who Don’t Wait ist bei Rca Int. (Sony Music) erschienen.


DIE WELT IST EINE BÜHNE! LEONARD COHEN 27.07.2013 WIENER STADTHALLE

BRUNO MARS 24.10.2013 WIENER STADTHALLE

ROGER WATERS – THE WALL LIVE 23.08.2013 ERNST HAPPEL STADION

HUGH LAURIE 23.07.2013 WIENER KONZERTHAUS

LA BOHÈME 2013

10.07.-25.08.2013 RÖMERSTEINBRUCH ST. MARGARETHEN


© Alex Sturrock

JAMIE CULLUM Jazz ist ja nicht jedermanns Sache. Seltsam wirkende Akkorde, vertrakte Rhythmen und endloses Solieren kommen da einem in den Sinn. Dazu stellt man sich meistens noch angegraute Herren in Anzügen vor, die den Anschein erwecken, in erster Linie für sich selbst zu spielen …

ROCK.POP

Dass Jazz nicht nur was für Musiksnobs ist, beweist Jamie Cullum eindrucksvoll. Die Jazzpolizei wird da natürlich das Blaulicht anwerfen und heftig protestieren. Doch wenn man sich ansieht, wie sehr sich die Musik seit ihren Anfängen zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt hat, und wie viele Subgenres mittlerweile generiert wurden ist eines klar – Musik befindet sich in einem Prozess des stetigen Wandels und Jazz bildet da keine Ausnahme.

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sich wohl nicht erwartet. Da hätte er seinerzeit glatt noch eine EP nachschieben können.

Die Zeiten der knapp bemessenen Budgets sollte damit aber auch schon der Vergangenheit angehören. Zwar finanzierte er sich sein zweites Album Pointless Nostalgic auch noch selbst, doch seine Re-Interpretationen von George Gershwins It Ain’t Necessarily So oder Radioheads High And Dry erregten beim TV Moderator Michael Parkinson Aufmerksamkeit. Dieser buchte Jamie Cullum dermaßen oft in seiner Samstag-Abend-Show, Aufgewachsen in einem multikulturellen Umfeld kommt dass sich schon fast zwangsweise diverse Major der kleine Jamie früh in Kontakt mit Musik. Seine Labels um die Dienste des aufstrebenden JazzEltern spielen in einer Cover-Band und Jamie Poppers prügelten. darf sich dort am Klavier versuchen. Doch Im Rahmen der bald war er vom Tastengeklimper genervt Nova Jazz & Blues Night Mit Twentysomething gelang Jamie Cullum und versuchte sich fortan an der Gitarre. kann man sich am der endgültige Durchbruch. Mit einer Der Ausblick als Guitar-Hero Bühnen und 20. Juli in der Ottakringer Mischung aus Jazzstandards, Covers und Herzen der Mädels zu erobern war wohl Arena Wiesen auf einen Eigenkompositionen gewann er eine immer reizvoller. Die umfassende Plattensammlung jazzigen Jamie Cullum größer werdende Hörerschaft für sich. Er nutzte seiner Eltern, vor allem gespickt mit allerlei freuen. seine Popularität auch für Kollaborationen, unter Jazzschmuckstücken, spornte ihn dann erneut anderem mit Dan The Automator oder Pharrell zum Instrumentenwechsel an. Williams, auch wenn es die Zusammenarbeit mit letzterem nicht auf das Album Catching Tales schaffte. Mit den alteingesessenen Größen der Oxforder Jazzszene verpasst er seinem Spiel den nötigen Feinschliff – „learning by Das Überwinden von musikalischen Barrieren zeichnen Jamie doing“ lautete das Credo. Anstatt auf die Universität in Oxford zu Cullum aus, auch wenn ihm das bei der selbsternannten Elite der gehen (er lehnte einen Platz dort ab), entschloss er sich in Reading Jazzenthusiasten mitunter keine Sympathiepunkte bringt. englische Literatur und Film zu studieren. Selbstgedrehtes Material wurde natürlich mit einem selbstgeschriebenen Mit Momentum erschien im Mai sein aktuelles Album. Soundtrack untermalt. Mit einem Budget von gerade mal Der zweifache Familienpapa bewies bei den Aufnahmearbeiten 480 Pfund nahm er 1999 sein Debütalbum Heard It All Before seinen Fähigkeiten als Multi-Instrumentalist. So wurden schon auf, von dem insgesamt 500 Stück produziert wurden. Dass mal das Schlagzeug, die Ukulele oder sogar das Smartphone einzelne Exemplare mittlerweile für gut 600 Pfund (ca. 700 als Utensil zum Songwriting verwendet. Musik kennt eben keine Euro) auf Tauschplattformen den Besitzer wechseln, hätte er Grenzen. (mt)


© Alexander Laljak

2013

BURGARENA

3.7. AMY MACDONALD

4.7. ZUCCHERO PLUS HARRY AHAMER

7.7. CLAM ROCK ZZ TOP STATUS QUO TOKYO

17.7. DEEP PURPLE PLUS SERGEANT STEEL

Hier kommt Kurt Wer ist Kurt? Nun, Xavier Naidoos zweiter Vorname lautet Kurt. Es ist aber durchaus verständlich, dass Herr Naidoo diesen Namen nicht als Teil seiner musikalischen Persönlichkeit einsetzt. Vielleicht auch um einer Assoziation mit Frank Zanders Hommage an den Namen Kurt aus dem Weg zu gehen. Aber wer weiß das schon. Groß geworden in Mannheim als Sohn eines Tamilen und einer südafrikanischen Mutter begann er seine ersten musikalischen Erfahrungen in Soul- und Kirchenchören zu sammeln. Sein Aufwachsen in einem römisch-katholischen Haushalt prägten später seine Liedtexte sehr stark, in denen er das Christentum oder auch die Apokalypse thematisiert. 1995 gründete er mit damals 16 weiteren Musikern die Söhne Mannheims. Output im Sinne von Alben gab es aber erst 2000, als das Debütalbum Zion erschien. Der Grund dafür war, dass Xavier Naidoos Solokarriere einen raketenhaften Start hingelegt hat. Einem breiteren Publikum wurde er 1997 bekannt, als die Single Freisein mit Sabrina Setlur auf diversen Kanälen rotierte. Damit waren die Zeiten als Kochlehrling, Türsteher und Bademoden Model endgültig ad acta gelegt. Sein Debütalbum Nicht von dieser Welt verkaufte sich bis dato über eine Million mal. Sein neuestes Solowerk Bei meiner Seele marschierte schnurstracks auf die Nummer 1 der Charts. Xavier Naidoo macht also anscheinend alles richtig. Da kann man sich auch abseits der gewohnten Pfade bewegen und mit Kool Savas gemeinsame Sache Xavier Naidoo machen oder gar als Der Xer ein Dubstep st lädt am 28. Augu Album rausbringen. Und vielleicht gibt’s ja r ne auf die Wie mal ein Duett mit Frank Zander. (mt) Donauinsel.

JESTOFUNK FEAT. CE CE ROGERS

3.8. JOE COCKER

PLUS MARLA GLEN / BLUESPUMPM HOT PANTS ROAD CLUB

BURGBRAUEREI

KLAM, OÖ

clamlive.at

Tickets gibt’s bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096), in allen Raiffeisenbanken in W/NÖ/OÖ bzw. auf www.ticketbox.at (Ermäßigung für Raiffeisen Club-Mitglieder) und in jeder Bank Austria Filiale (Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) bzw. unter 01/24924.

ROCK.POP

XAVIER NAIDOO

19.7. PAROV STELAR BAND

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LET ME ADVERTAIN YOU! Die Verkaufszahlen schrumpfen. Stetig. Und das seit einigen Jahren. Was macht ein Künstler nun, wenn er trotzdem überleben will? Er bringt eines seiner Lieder in eine Werbung oder einen Film. Manche haben damit den Durchbruch geschafft, andere sind die Marke nie mehr losgeworden, wieder andere lehnen den „Ausverkauf“ strikt ab.

Da sitzt sie, ganz alleine mit ihrer Gitarre, am Boden, im Verkaufsraum einer Bank. Braune, lockige Haare hat sie, ein hübsch anzusehendes Gesicht. Sie spielt ein Lied, das jetzt noch niemand kennt. Das soll sich ändern. Anna F. wird innerhalb kürzester Zeit zu einem Popsternchen Österreichs werden. Nicht, weil sie so außergewöhnliche Musik macht – obwohl man die Qualität ihrer Popsongs nicht bestreiten darf. Es liegt wohl eher daran, dass sie in der Werbung der Bank vorkommt und ihre Nummer Time Stands Still ein Jahr lang die Leitmelodie des Unternehmens sein wird. Was wäre ohne die Werbung aus ihr geworden? „Nix wär passiert mit ihr“, meint Musikexperte Hannes Tschürtz. „Ich glaube nicht, dass Ö3 die Single deswegen gespielt hätte, nur weil sie eine nette Popsingle ist. Dazu hat es viel zu viele Popsingles gegeben, die Ö3 ignoriert hat.“ Tschürtz ist Geschäftsführer von Ink-Music, einer „Full Service Agentur“, wie sie sich selbst fein säuberlich bezeichnet. Ö- und Weltweit-Künstler bekommen hier alles: Vertrieb, Booking, Promotion. Seit 2010 beschäftigt sich die Agentur als Swimming Pool auch mit „Sync und Licensing“: Sie hilft Werbeund Filmagenturen bei der Auswahl der Musik und kann hierfür aus einem Pool einiger Bands auswählen. Dieses Prinzip ist in Österreich ziemlich selten und überhaupt nicht pro-

fessionalisiert. „Bei uns ist es meistens so …“, erklärt Tschürtz leicht überspitzt, „ … die Tochter des Konzernchefs sagt: ‚Du Vati, dieses Lied ist voll super’, oder der siebente Kabelträger von links sagt: ‚Ein Freund von mir hat eine Band‘.“ So werden bei uns Werbelieder ausgesucht. In den USA hingegen sieht es anders aus, es gibt eigene Musiksupervisor, die aus tausenden von Songs den richtigen aussuchen. Dieser muss nämlich genau hineinpassen: Stimmung, Musikstil, Stimme, vielleicht auch der Text! Die Marken – Band und Konzern – müssen ineinander fließen. Nur so kann es funktionieren. Außerdem muss das Image passen. Ein vegetarischer Artist wird kein Werbelied für eine Fastfood-Kette lizensieren lassen. Hubert von Goisern hat in einem Interview mit News im Jahr 1997 sogar gesagt: „Ich seh’ bei vielen Musikern, wie hart die sich tun, um überhaupt überleben zu können. Du kannst hier bestenfalls Werbesingles machen – das ist entwürdigend.“ Das klingt hart. Awolnation, Feist, Parov Stelar und Konsorten weinen jetzt in der Ecke. Doch so einfach ist es nicht. Tschürtz meint hierzu: „Wenn jetzt ein Künstler sagt ‚Ich bin ein integrer Künstler, ich möchte meine Musik nicht für Werbung hergeben‘, schau ich mir an, wenn eine große Firma daherkommt und Geld anbietet. Da werden viele wackeln.“ (gk)

© Niko Ostermann

ROCK.POP

Parov Stelar

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Parov Stelar und sein Label Etage Noir sind Meister der Lizensierung. Die unter anderem sehr cineastische Musik des Linzer DJs wird häufig international für Soundtracks und Werbespots verwendet. „Parov Stelars Musik war in der Werbung in den USA, bevor er dort überhaupt Live-Konzerte gespielt hat“, sagt Etage-Noir-Chef Heribert Haller.

Feist

Selten passiert es wirklich, doch bei Feist war es der Fall: Ihr gelang ein phänomenaler Durchbruch mithilfe der Werbung. Als der Song 1234 der kanadischen Sängerin in einer iPod-Werbung vorkam, stiegen Verkaufszahlen sowie Bekanntheitsgrad um ein Vielfaches. Die digitalen Downloads hüpften von wöchentlich 2.000 auf 73.000.

Musikexperte Hannes Tschürtz

José González

Der schwedische Sänger und Songwriter musste lange mit den Nachwirkungen kämpfen: Sony lizensierte seinen Song Heartbeats für eine einzigartige Werbung mit tausenden Hüpfbällen, die durch die Straßen von San Francisco sprangen. „Bist du der Typ aus der Werbung?“, wurde González erst mit seiner neuen Band Junip los.


Eine heimische Band, die ihren Durchbruch in Österreich mithilfe eines Werbespots geschafft hat, war 3 Feet Smaller im Jahr 2004. Frontmann Markus Smaller im Gespräch mit TICKET. Wie wichtig war euer Auftritt in der Werbung für den kommerziellen Erfolg von 3 Feet Smaller? Markus: Es hat uns schon ziemlich gepusht zu der Zeit. Hätte ich eigentlich nicht erwartet, aber ich wurde positiv überrascht. Welche Macht haben größere Unternehmen in der Musikindustrie, die sonst nichts damit zu tun haben? Markus: Ziemlich viel. Man sieht ja, wie viele Acts schon durch einen Werbespot bekannt wurden. Erst vor kurzem Alex Clare zum Beispiel für die Microsoft Werbung. Man sollte sowas auf keinen Fall unterschätzen. Eine Band hat die Entscheidung zwischen Airplays im Radio und einer Lizensierung für einen Werbespot – was würdest du ihr raten? Wofür soll sie sich entscheiden? Markus: Schwierige Frage. Beides hat seine Vorteile. Radiosender haben meistens ihren Hörerkreis und durch ein Airplay würde man sich dann nur in diesem Kreis bewegen. Mit einem Werbespot erreicht man mehr Menschen, wobei sich da immer die Frage stellt, ob man das möchte. Unter Umständen wird man dann immer mit dem Produkt in Verbindung gebracht. Man darf natürlich auch die Lizenzgebühren für eine Werbung nicht außer Acht lassen.

DANIELE NEGRONI CLUBSHOW

8. SEPTEMBER 2013 WUK

15. Oktober 2013 POSTHOF LINZ 16. Oktober 2013 - W.U.K WIEN

Awolnation

In letzter Zeit werden für Autowerbungen hauptsächlich Songs mit harten Beats verwendet, weil sie männlich und stark wirken. Sail von Awolnation passte in diesem Fall genau für eine Kampagne von BMW. Zum Durchbruch hat es der Band nicht verholfen, das schafften sie schon selbst – von Nachteil war es aber sicher nicht.

17. SEPTEMBER 2013 - STADTHALLE WIEN Tickets sind auf www.musicticket.at, bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) bei JugendTicket und im oeticket Center im MuseumsQuatier erhältlich. Tickets für Selena Gomez sind außerdem in allen Raiffeisenbanken W/NÖ bzw. unter www.ticketbox.at (Ermäßigung für Raiffeisen Club-Mitglieder) und Tickets für Daniele Negroni und Luca Hänni in jeder Bank Austria Filiale (Ermäßigung für Ticketingkunden und Mega-Card-Member) bzw. unter 01/24924 erhältlich.

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ROCK.POP

Interview: Gregor Krenker

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DER FLUCH DER KARIBIK

ROCK.POP

Erst kürzlich bekamen die Kon-Tiki-Regisseure Rønning und Sandberg, die dieses Jahr nur knapp in der Kategorie „Auslands-Oscar“ Hanekes Altersdrama Liebe unterlagen, den Zuschlag für den fünften Teil von Fluch der Karibik, der im Juli 2015 in die Kinos schippern soll – freilich wieder mit ganz viel Rum und einem Johnny Depp in der Hauptrolle, der auf seiner Black Pearl die Karibische See unsicher macht.

Langhaarige Bastarde. Noch nicht in die fünfte, dafür aber in die stolze vierte Runde geht im kommenden Jänner die „härteste Kreuzfahrt“ – oder je nach Sichtweise das „idyllischste Metal-Konzert“, das da auf den imposanten Namen 70000 Tons Of Metal hört. „Wasser und Musik“, so schrieben wir im letzten Jahr in Vorbereitung auf den kleinen, härteren Bruder Barge To Hell, „das funktioniert nicht erst seitdem die ersten Touristen-Gondeln durch Venedig schippern“ und überzeugten uns schließlich im Dezember selbst, wie das so ist, wenn sich am Traumschiff tausende Langhaarige zusammenrotten, Cocktails schlürfen und unter der karibischen Sonne fürs gemeine Ohr abstoßenden Tönen lauschen. Im Vorfeld fürchteten wir ein zweites Wacken, ein potenziertes Nova Rock, sprich: Dreck und Alkoholleichen en Masse, sodass nach den fünf Tagen die Majesty Of The Seas, das imposante Kreuzfahrtschiff, das ansonsten Pensionisten über die See schippert, nicht renoviert, sondern gar geschrottet werden darf. Doch Überraschung: Wenngleich sich nur wenige Kostverächter an Board befanden, so verlief alles zivilisiert – Beschädigungen oder Auseinandersetzungen suchte man vergeblich und selbst die Schiffsbesatzung zeigte sich dem etwas anderen Publikum mehr als zugetan. Im Interview mit Andy Piller, dem Begründer der Firma Ultimate Cruises, die sowohl die 70000 Tons Of Metal wie auch die Barge To Hell abhält, heißt es: „Der meistgehörte Kommentar von der Crew ist: ‚Die Leute sind so freundlich, die reklamieren so wenig!‘ Vor der ersten Kreuzfahrt waren sie sehr zurückhaltend, weil sie nicht wussten, was auf sie zukommt. Das hat sich aber bereits nach dem ersten Tag Alle Infos verflüchtigt. Die wenigsten Angestellten sind zum GewinnHeavy-Metal-Fans, aber sie interessieren

Mit jenem Projekt hat sich Andy Piller, dereinst „bodenständiger“, ja im direkten Vergleich gewissermaßen „gewöhnlicher“ Veranstalter am Festland in der Schweiz selbst einen Traum erfüllt: In seiner neuen Heimat Vancouver am Balkon sitzend und ein paar Bierchen zu viel zwitschernd kam er auf die Idee, Heavy-Metal-Konzerte auf Hoher See stattfinden zu lassen. Eigentlich eine irrsinnige, verrückte Idee – allein schon aus Kosten-, aber auch aus logistischen Gründen –, aber nach jahrelanger Planung und dem Finden von Sponsoren war es schließlich 2011 so weit: Als Ausgangshafen wurde Miami erwählt, die Reiseroute führte zwischen 24. und 28. Januar nach Cozumel in Mexiko und wieder zurück. Ein Riesenerfolg: 2.038 Gäste aus 49 Nationen nahmen Teil – eine verschwindend geringe Anzahl im Vergleich zu heimischen Festivals, ja selbst zu Hallenshows, aber gerade das macht den Reiz jener Kreuzfahrt aus. Einer intimen Atmosphäre steht ein

spiel auf Seite 8!

T ICK E T

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sich dafür und genießen es, etwas anderes als das restliche Jahr über zu erleben, in einer lockeren Atmosphäre.“

un d A u s t r ian v e

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Daher dann auch 2012 – diesmal mit einer Reiseroute nach George Town auf Grand Cayman (Kaimaninseln) – und 2013 nach Cockburn Town auf Grand Turk Island (Turks Islands) nicht minder euphorisch angenommene Neuauflagen, die trotz der erschwerten Anreisebedingungen als üblich (nichts mit Wiener Linien oder ÖBB-Einfach-raus-Tickets) und immensen Kosten (für Anreise, Ticket und Ausgaben an Board muss man in etwa mit 2.500 Euro rechnen) einen Großteil – offizielle Zahlen sprechen von 50 Prozent – „Wiederholungstäter“ mit sich zogen. Auch am bereits angesprochenen „kleinen“ Bruder Barge To Hell fanden sich zahlreiche „alte Hasen“, die zumindest schon eine Metal-Kreuzfahrt miterlebt hatten und nun danach trachteten, nicht nur in eine akustisch noch härtere Gangart – Sodom, Napalm Death, Holy Moses, Soilwork, Sepultura – einzutauchen, sondern auch eine erneut neue Route zu bestaunen, die im Dezember nach Nassau auf den Bahamas führte. Unser eigen erlebtes Fazit: Während zu Hause Schnee und Kälte Einzug hielten, lag man leicht bekleidet am oder im Pool und frönte dem Motto der Fraggles: „Lass die Sorgen Sorgen sein!“

Farewell. Während es noch unklar ist, ob neben Johnny Depp

auch Keira Knightley und Orlando Bloom erneut über die Planken der Black Pearl stampfen, Segel hissen und Leinen los lassen werden, ist jetzt schon klar, dass die vierte Auflage der 70000 Tons Of Metal erneut ausverkauft sein wird – bereits jetzt, kurz nach Vorverkaufsstart, sind nur mehr wenige Kabinen (in allen Preisklassen) frei. Der Grund hierfür liegt diesmal nicht allein an der Tatsache, dass bereits jetzt mit Carcass (neues Album demnächst über Nuclear Blast, Titel: Surgical Steel), Fear Factory, Soilwork, Dark Tranquillity und Overkill einige der besten Szenevertreter feststehen, sondern auch, dass man die – man höre und staune! – letzte Fahrt mit der Majesty Of The Seas noch einmal amtlich begehen möchte. Denn: Ab 2015 wird man mit einem noch größeren Schiff fortfahren, das zudem auch weitere Distanzen überwinden kann, denn Andy Piller hat sich große Ziele gesteckt: „Das genialste, was ich mir vorstellen könnte,

wäre eine Atlantiküberquerung. Zwei Fahrten, eine von A nach B – die Künstler bleiben, das Publikum geht von Board – und eine von B nach A, mit neuem Publikum.“ Zuvor wird man aber wohl im engeren Kreis von Florida noch die Route ziehen – ist Andy immerhin ein großer Fan von der Idee eines Mitbewerbers: „Genial fand ich die Harley-Davidson-Cruise! Die laden 400 Harleys aufs Schiff, fahren nach Jamaica und rotzen für einen Tag auf der Insel rum.“ Also vielleicht heißt 2015 Dr. No statt James Bond eine Horde tätowierter Langhaarige auf Jamaika willkommen.

In die Ferne schweifen. Aber: Wozu in die Ferne schweifen, das Gute liegt doch so nah – also warum jetzt schon 2015 und „vielleicht Jamaika, vielleicht einer Atlantiküberquerung“ entgegenfiebern, wenn eben noch 2014 vor der Türe steht? Nur: Wohin geht die Reise denn? Tja, da hat sich Andy Piller, der „gerne auf seine Kunden hört“, etwas Besonderes einfallen lassen: Ab 27. Juli wird man als Ticketkäufer auf der Homepage www.70000tons.com aus einer Auswahl an karibischen Traumlocations selbst mitbestimmen können, wohin die Majesty Of The Seas schippern soll und kann somit selbst mitbestimmen, wo man einen ganzen Tag am Land am liebsten verbringen möchte. Auf meinem persönlichen Wunschzettel steht Havanna (Kuba), San Juan (Puerto Rico) und Oranjestad (Aruba) ganz weit oben und ich packe jetzt schon einmal mein Hawaii-Hemd ein. (sb) Mehr und laufende Informationen unter www.70000tons.com!

© Stefan Baumgartner (3)

Gigantismus gegenüber, der freilich beim Messing, Gold und Mahagoni im Schiff anfängt, über geht ins rund-um-dieUhr-Boardservice und endet bei einem perfekten Sound der Szenegrößen, die sich sowohl am Deck, wie auch in den kleinen Indoor-Theatern die Klinke in die Hand gaben.

AXE begibt sich auf Weltraummission: DEEP SPACE heißt der neue Duft in Form eines Showergels und eines Bodysprays. Der erfrischende, maskuline Duft aus fein-holzigen Aromen und Noten von frischherben Kräutern wie Kardamon und Eukalyptus, macht besonders Männer sofort wieder startklar für die nächste Mission. Zum Beispiel für eine Weltraummission. Die allerletzte Chance auf ein Ticket für die AXE APOLLO Space Academy (AASA) hat man, wenn man den Code von den AXE Produkten auf www.axe.at eingibt. Mit etwas Glück fliegt man im Dezember 2013 nach Florida, wo man sich in zahlreichen Flug-, Flieh- und Schwerelosigkeitstests beweisen muss, um dann als Best-of-FiveSieger ins Weltall fliegen zu dürfen. An der Seite eines erfahrenen Piloten geht es dann in einem Zwei-MannShuttle in die unendlichen Weiten. Mitmachen ganz einfach: AXE Produkte checken und dann ab auf www.AXE.at. Viel Glück!

ROCK.POP

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Wahre Helden duschen im Weltall – letzte Chance auf Weltraumflug mit AXE DEEP SPACE!

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ICH STEH NICHT MEHR STILL TOUR 2014

TIM BENDZKO & BAND

AVENGED SEVENFOLD Einmal in die Goschn, bitte

1.3.2014 Gasometer Wien 2.3. 2014 Helmut-List-Halle Graz

Erst kürzlich gossen die Kalifornier via Metal-Tratschtante Blabbermouth Öl ins Feuer: Während sich unser dostojewskischer Spieler Jo nach wie vor zu Carry On die Birne wundschädelt und als Alex Mason seinem Antagonisten Raul Menendez die Wadln viere richtet (Call Of Duty: Black Ops II), so soll der für dieses Jahr angekündigte Nachfolger zu Nightmare ein deutliches Black-Sabbath- und Led-Zeppelin-Feeling in sich tragen. Wie bitte? Statt vor Testosteron nur so pulsierenden Eiern nun Altherrenmusik, die auf der einen Seite gespeist wird von einem tattrigen Grummelwicht, der heute in etwa so böse wirkt, wie „Light“-Produkte, und auf der anderen Seite von querbeet kopierenden Siebzigerikonen, die sich am Zenit ihrer Karriere in Indien zu viel BuddahFeinstaub durch die Nüstern zogen, sodass dann bald mal Schluss mit dem lasziven „back-door man“ war, weil aus dem Zeppelin nur mehr ein Zäpfchen werden wollte?

THE NAKED AND FAMOUS

ROCK.POP

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Langsam, langsam. Nur wenigen der Amis, die sich rund um die 00er-Jahre vorwiegend über Century Media und Metal Blade hin den Stempel „Metalcore“ in old-school-Lettern quer über die Brust peckten, darf man eine derart gelungene Weiterentwicklung attestieren, wie A7X. Man mag zur Sparte stehen wie man will, aber zwischen monströsen Breakdowns, die geschult aus einem Bastard irgendwo zwischen Biohazard und Pantera über melodiösem Gewebe zusammenbrachen, steckten ungeahnte musikalische Qualitäten, die die „Altherren“-Metaller freilich milde belächelten. „Metallica! Megadeth! Iron Maiden! Judas Priest!“, krakelte man von allerlei Ecken, während sogar die Alt-Thrasher Slayer (mit Diabolus In Musica) gar ein bisschen mit jenem Genre liebäugelten, so sehr der Teufel eben liebäugeln kann. Jacke wie Hose, Avenged Sevenfold rissen ohnehin bald die Genregrenzen auf, laufen dann halt zwangsweigerlich irgendwo im Breiformat New Wave Of 3 STAGES, over 20 Bands, Vans Action Sports Area, American Heavy Metal, der Moloch, der sich melodisch, brachial und progressiv MERCH MARKET & VENDORS aus Alternative, Electronic, Hardcore und Thrash bedient und von Machine Head bis Slipknot angepulvert wird.

www.vanswarpedtoureurope.com Tickets sind bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) sowie auf www.musikticket.at, in allen Raiffeisenbanken W/NÖ bzw. unter www.ticketbox.at (Ermäßigung für Raiffeisen Club-Mitglieder) erhältlich. Tickets für Tim Bendzko und The Naked + Famous gibt‘s außerdem in jeder Bank Austria Filiale (Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) und unter +43 (1) 24924 erhältlich.

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Tatsache: Ohne Deep Purple, Black Sabbath oder Led Zeppelin, der heiligen Trias, hätte es all dies nicht gegeben. Die Herren mögen heute vielleicht bereits tattrig oder gar nicht mehr sein, aber insbesondere Sabbath bewiesen soeben erst mit 13, dass sie noch immer ein zünftiges Feuerchen zu legen verstehen, während Them Crooked Vultures zurecht auf John Paul Jones’ Schlabbersaiten vertrauen und die Supergroup Black Country Communion – zumindest bis zum Ehekrach von Bonamassa und Hughes Ein wahrer – nicht minder die Walze dampfen ließ. Man höre sich gar display of ul „v also doch Sevenfolds Sabbath-Huldigung Paranoid auf uns power“ er wartet Covered: A Revolution In Sound an und stelle sich vor, in am 22. November der aktuell noch unbetitelte Longplayer gehe in diese le al th der Wiener Stad Richtung und überdenke das mit dem Altherren-Scheiß (Halle D). nochmals. (sb)


THE NAKED AND FAMOUS Die Kiwis kommen

4.10.2013

GAsometer wien

Wenn der Name Neuseeland fällt, denkt man unweigerlich an das Fehlen von giftigen Tieren, Kiwis und Rugby. Der – im Vergleich zum 1.500 km (!) entfernten Australien – kleine Inselstaat kann aber mittlerweile mit einer ganz anderen Größe auftrumpfen: Seit Herr Der Ringe und der neuseeländische Regisseur Peter Jackson international gehypt wurden, ist auch von Neuseeland – und vor allem seiner traumhaften Landschaft – öfter die Rede. Nun ist auf dem grünen Planeten noch etwas Großartiges aufgekeimt. Nackt haben wir sie noch nie gesehen. Berühmt sind sie schon – vor allem in ihrer Heimat. Es dauerte etwas, bis der Hype die abertausend Kilometer bis nach Europa zurücklegte, aber mittlerweile sind The Naked And The Famous aus diversen Ohrgängen nicht mehr wegzudenken. Die mittlerweile 3-jährige Single Young Blood ist noch immer nicht langweilig und passt ob ihrer Vielfalt an Sounds zu allen möglichen Stimmungen und deren Schwankungen: Egal ob mitschwingend im Bürostuhl (natürlich in der Mittagspause), oder gemütlich im Gedanken schwelgend auf der heimeligen Couch – da passt’s und hier auch. Das letzte Album ist dann schon eine Zeit lang her, dazwischen wurde uns die Zeit mit ein paar EPs, Live-Mitschnitten und Musikvideos versüßt. Aber – wie heißt es so schön? We want more! (pa)

NEW MGMT ALBUM COMING SOON. WATCH WHOISMGMT.COM FOR ALL INFO. Tickets sind bei musicticket.at, oeticket.com und 01 96 0 96 sowie in allen Raiffeisenbanken W/NÖ (Ermässigung für Raiffeisen Club-Mitglieder) erhältlich.

4.10.2013

SKALAR ENTERTAINMENT PRESENTS

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13. NOVEMBER 2013 GASOMETER WIEN

Factbox:

… machen Postpunk, Synthie Pop, Indie

TRANSITIONS TOUR 2013 TRANSITIONS TOUR 2013

TRANSITIONS TOUR 2013

© Universal Music

The Naked And Famous ... … sind Aaron Short – Electronics, Keys Alisa Xayalith – Vocals, Keys David Beadle – Bass Jesse Wood – Drums Thom Powers – Vocals, Guitars

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… gewannen Apra Award (NZ) für Young Blood – 2010 New Zealand Music Awards 2011: • MAINZ Best Producers für Passive Me, Aggressive You • MAINZ Best Engineers für Passive Me, Aggressive You • Album of the Year für Passive Me, Aggressive You • Best Alternative Album für Passive Me, Aggressive You Am • Single of the Year für Young Blood vember No 8. • Best Group im Wiener • Breakthrough Artist Gasometer live!

1. OKTOBER 2013 ARENA WIEN NEW ALBUM “TRANSITIONS” OUT NOW | WWW.JOHNOSSI.COM

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Tickets sind auf www.musicticket.at, bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096), bei JugendTicket im oeticket Center MuseumsQuartier und auch in jeder Bank Austria Filiale (Ermäßigung für Ticketingkunden und Mega Card-Members) bzw. unter 01/24924 erhältlich. Für MGMT und White Lies gibt’s die Tickets außerdem in allen Raiffeisenbanken bzw. unter www.ticketbox.at (Ermäßigung für Raiffeisen Club-Mitglieder)

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ROCK.POP

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EINFACH ZUM NACHSCHENKEN Gerold Haubner

WHITE LIES Postpunk und mehr

DER KAMPF DER TITANEN So Freunde und Innen, das Nova Rock Festival 2013 ist Geschichte, wie doch die Zeit vergeht, manchmal kommt es einem vor, als ob eben grade erst die Headliner bestätigt wurden, nein, aus ist es schon wieder. Wenigstens der Sonnenbrand bleibt noch ein bissl, so gesehen sind ja die Pannonischen Felder immer für ein Souvenir gut.

ROCK.POP

Aber die richtige Challenge und die damit verbundene Vorfreude war ja schon seit Wochen die Frage, wer denn bandintern den Sieg davontragen wird: KISS oder WENDI’s BÖHMISCHE BLASMUSIK? Verdammt schwer, denn man muss sich ja stolz als Fan beider Gruppierungen outen, also hilft nur der direkte Vergleich nach Zahlen. Paul Stanley verliert gegen Wendi gesanglich, macht das aber fliegend wieder wett – nach einem Viertel der Spielzeit 1:1. Während Gene Simmons Blut spuckt, trinken Wendi und seine Mannen gemütlich ein paar Bier und gehen damit genüsslich 1:2 in Führung. Eric Singer versucht sich auf seinem Drumset als Virtuose, Wolfgang Gonther stiehlt ihm kurzerhand mit zwei Suppenlöffeln die Show – 1:3 für WENDI’S BÖHMISCHE BLASMUSIK. KISS wechseln ihren letzten Trumpf ein, das bombastische Feuerwerk. WENDI kontert mit einem Feuerwerk der Volksmusik – Punkt für beide: 2:4. Nun kann KISS nicht einmal mehr das sleazige Gitarrensolo von Tommy Thayer retten, denn dafür gibt’s auch nur einen Punkt. Fazit: KISS verlieren gegen WENDI’S BÖHMISCHE BLASMUSIK nach hartem Kampf 3:4. Eine Freundschaft mit Frank Stronach hilft da gar nix, Gene, war des notwendig?

Eigentlich stecken sie noch in den Kinderschuhen – erst seit sechs Jahren gibt es die dreiköpfige (live fünfköpfige) Band rund um Sänger Harry McVeigh. Die White Lies haben aber etwas, das andere Bands nach über fünf Jahren noch nicht besitzen: Erfolg. Gut, in Zeiten von YouTube und Konsorten haben manche Menschen innerhalb von fünf Minuten Erfolg. Die haben zwar Äffchen, stylishe Kurzhaarfrisuren, Fotos in Unterwäsche auf Twitter – aber eben denen fehlt meistens etwas, das die White Lies zusätzlich besitzen: Talent. Wirkliches Talent. Musikalisches Talent. Nicht umsonst wurden sie schon mit Größen wie Joy Division verglichen – schnell war allerdings klar, dass sie kein Abklatsch sind. „Für Freunde von …“ ja, „Sounds totally like“ nein! 2011 erschien ihr letztes Album – auf diesem auch die Single Bigger Than Us, eines der berührendsten, schön-pathetischsten Werke der letzten Jahre. Bei jedem Hören krampft sich der Magen ein ganz klein wenig zusammen, die Augen werden ein bisschen feucht, der Fuß wippt, die Stimmbänder erzeugen Laute, die der Besitzer ebendieser als „Mitsingen“ bezeichnen würde. Seit 2011 ist aber schon ein bisschen Zeit ins Land gezogen und man ist hungrig nach einem neuen Album, zumindest einem neuen Song, dem man wieder all seine Zuneigung widmen kann – oder ihn jemandem Zugeneigten widmen kann. Nun ist es soweit – die neue Single Getting Even ist da! Erwartungsgemäß ein eingängiger, musikalisch interessanter Song mit Hitpotential. Anfangs etwas repetitiv, aber in diesem Fall trägt das eher zum Wiedererkennungswert als zur Langeweile bei. Gegen Ende gibt es noch ein paar musikalische Ausreißer, die besser nicht in das große Ganze passen könnten. Ein Vorbote auf das Album Big TV, das im August erhältlich sein wird. Nur noch ein paar Mal schlafen … (pa) Hinpilgern, hinpilgern, hinpilgern! Am 13. November werden im Wiener Gasometer keine Lügen erzählt, sonder die White Lies einheizen!

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FRANK TURNER Sing und schwing das Bein

Man stelle sich vor, die Grinsekatze – und zwar die aus Disneys Alice im Wunderland – hätte Kopfhörer auf und würde tanzen und singen. So ähnlich geht es wohl Hörern von Frank Turners neuer CD Tape Deck Heart. Damit ist natürlich nicht die Fülle und psychedelische Musterung der Grinsekatze gemeint – sondern eben das Grinsen. Das bekommt man nämlich nicht mehr aus dem Gesicht. Die Bezeichnung des Musikstils auf der Platte fällt schwer – vielleicht Rockpoppunk? Oder Punkrockpop? Da Einordnungen oft überbewertet sind, sei einfach nur so viel gesagt: Spaß machen tut die Scheibe allemal! Frank Turner hat schon einige musikalische, aber auch persönliche Wandlungen durchgemacht. Vom anarchischen Punker, zum liberalen Hemdträger, bei dem nur noch etliche Tattoos an vergangene Zeiten erinnern. Wo früher noch

Thatcher Fucked The Kids war, da ist heute Tell Tale Signs. Fans der ersten Stunde haben ihm das Wechseln der poltischen und scheinbar auch musikalischen Meinung sicher übel genommen. Dennoch sollte man dem neuen Frank Turner eine Chance geben – nur so kann man zur Grinsekatze werden. Eine musikalische Chance auf alle Fälle! Und politisch? Wie hat es Gene Simmons im Interview unserer letzten Ausgabe ausgedrückt? „Ich denke, sie [Künstler] sollten den Mund halten und einfach Gitarre spielen!“ Oder auch nicht! Das bitte selbst entscheiden! (pa) Tanzen, singen, hüpfen heißt es am 20. Juli am poolbar Festival und am 15. September in der Kasemattenbühne Graz, wenn Frank Turner & The Sleeping Souls in Fahrt kommen.

SA. 6. JULI . WIESEN www.wiesen-festivals.at

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ZZ TOP Arctic Monkeys wiesen-festivals.at

STATUS QUO Bloc Party ROGER CHAPMAN AND THE SHORTLIST OPUS

NICK SIMPER AND NASTY HABITS

Kate Nash

Get Well Soon · The Eclectic Moniker Youth Lagoon · Giantree

Sa. 13. Juli

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© TICKET

Volbeat kommen nach Österreich! nems, 16. November Hohe n 17. Stadthalle Wie und 18. Stadthalle Graz.

VOLBEAT – NICHT ELVIS, NICHT KEITH CAPUTO Als Headliner rockten sie den letzten Tag des Nova Rocks auf der Red Stage. Sänger Michael Schøn Poulsen erinnert aufgrund seiner pathetischen Art zu singen an Keith Caputo, Sänger der Band Life Of Agony. Schlagzeuger Jon Larsen erzählt …

Kannst du mir die Unterschiede der Musikindustrie in Dänemark, Schweden und Finnland erklären? Jon Larsen: Es gibt auf jeden Fall Unterschiede. Ich weiß nicht, was die Schweden gemacht haben, aber es war wohl das Richtige! Man muss sich nur ABBA ansehen, oder auch die Metalszene – Bands wie Dismember, Entombed, die Liste ist endlos! In Dänemark hat man mehr Probleme bekannt zu werden. Finnland wiederum ist ein schräges Land in Skandinavien. Niemand versteht auch nur ein Wort von dem, was sie sagen (lacht). Ihr tourt ja auch gemeinsam mit HIM – wäre es vorstellbar, dass ihr auch mal gemeinsam etwas auf die Beine stellt? Jon: Das weiß man nie! Zurzeit ist nichts geplant. Wir haben schon öfter ein paar lustige Konstellationen ausprobiert – also warum eigentlich nicht?

ROCK.POP

Ihr wurdet ja schon mit so vielen Bands verglichen – wie z.B. Life Of Agony oder auch Elvis. Fluch oder Segen? Jon: Es ist sicher beides. Ich glaube aber, dass es in der menschlichen Natur liegt, Dinge immer mit schon da gewesenem zu vergleichen. Jeder weiß, dass Michael ein großer Elvis Fan ist. Der Vergleich mit Life Of Agony hat uns anfänglich sehr verwundert, wir kannten sie nicht. Michael hat sich dann ihre Songs angehört und verstand es dann etwas. Manche Leute finden sogar er klingt wie Danzig. Es stört uns auf jeden Fall nicht – man kann uns mit wem auch immer vergleichen. Dänisches Essen ist ja hierzulande nicht so bekannt – was ist denn deine Lieblingsspeise aus der Heimat? Jon: Das ist jetzt wirklich schwierig! Ich war schon so lange nicht mehr zu Hause! Eigentlich kannst du mir jedes dänische Gericht vor die Nase stellen und ich esse es. Aber am liebsten esse ich dann doch Kartoffeln mit einer speziellen Gemüsesauce darüber und gebratenem Speck. Auf Dänisch heißt es: Stegt flæsk med persillesovs. Interview: Petra Albrecht

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Diskografie: 2005: The Strength / The Sound / The Songs Volbeats Debütalbum erhielt in Dänemark sogleich eine goldene Schallplatte! Es war das erste dänische Hard-Rock/Metal-Album seit über 20 Jahren, das es in die Top 20 schaffte. 2007: Rock The Rebel / Metal The Devil Der Titel wurde von Jon kreiert – um zu zeigen, dass Volbeat sowohl Rock- als auch MetalElemente beinhaltet. Das Album erreichte Platinstatus in Dänemark und die Kritiker hatten auch hier nur Positives zu melden. 2008: Guitar Gangster & Cadillac Blood Platin in Dänemark, Gold in Finnland, Schweden und Deutschland – das Fazit des dritten Albums der „Elvis-Rocker“. In Österreich konnte es sich auf Platz 26 in die Charts einreihen. 2010: Beyond Hell / Above Heaven Die Albumerfolge für Volbeat wurden immer größer: Doppelplatin in Dänemark, Platin in Deutschland und Österreich. Bei großem Erfolg sind auch die Kritiken nicht mehr nur positiv – es war sogar von „Abnützung“ und „Schnellschuss“ die Rede. 2013: Outlaw Gentlemen & Shady Ladies Das aktuelle Konzeptalbum erzählt von Revolverhelden aus dem Wilden Westen. Die richtig harten Klänge fehlen auf diesem Album, vielleicht ist es dadurch etwas mehr Mainstream? Hierzulande stieg das Album auf Platz 1 der Charts ein.


© TICKET

STEVEN WILSON – MR. PROG ROCK Ein ruhiger, unauffälliger Typ, ein musikalisches Genie. Steven Wilson hat seine Finger in etlichen Musikprojekten – von Opeth bis Yoko Ono. Sein Auftritt am heurigen Nova Rock war den Besuchern des Festivals vielleicht zu kompliziert – er kürzte extra Songs von 25 auf „nur“ 8 Minuten – Musikconnaisseure können aber nicht genug von seinen Werken bekommen.

Gibt es irgendeinen Teil des Musikbusinesses in dem du niemals arbeiten wollen würdest? Steven Wilson: Es gibt ein paar Künstler mit denen ich niemals zusammenarbeiten würde (lacht). Für viele ist die Musikindustrie dieses große Ding, zu dem auch Sachen wie American Idol gehören. Ich möchte niemals im MainstreamPop-Bereich arbeiten, für mich gehört das eigentlich gar nicht zur Musikindustrie. Das ist eher die Entertainment-Industrie. Hier wird Musik nur gemacht um den Markt zu stopfen – man gibt den Leuten einfach das, was sie wollen. Das ist nicht mein Ding. Ich war immer schon mehr am Underground interessiert. Du hast ja auch mit Opeth zusammengearbeitet – sie sind Schweden. Warum glaubst du ist Schweden – obwohl es so klein ist – das drittgrößte Musikland? Steven Wilson: So genau weiß ich das auch nicht. Eine meiner Lieblingsbands ist ABBA – sie haben diesen außergewöhnlichen Sound, der einfach nur aus Schweden kommen kann. Es sieht auch so aus, als hätten sie in Schweden nicht so strenge Regeln. In Amerika oder England ist das anders – du musst nach den Regeln spielen. In Schweden ist das anders und sie haben eine einzigartige Perspektive die Musik betreffend. Wenn du einen Song schreibst, weißt du dann schon im Vorfeld, dass es Steven Wilson, Porcupine Tree etc. wird? Steven Wilson: Ich schreibe nicht an mehreren Dingen auf einmal. Wenn ich an einem Projekt arbeite, weiß ich schon

im Vorfeld wofür es sein wird. Für Porcupine Tree habe ich fünf Jahre nichts mehr getan. Seither arbeite ich an meinen Soloprojekten. Wie kann man sich deinen kreativen Prozess vorstellen? Steven Wilson: Manchmal hast du einen Titel, manchmal hast du einen Drumbeat, der dir gefällt – es kann auch sein, dass du einen anderen Song hörst und dadurch inspiriert wirst. Ich finde Songs zu schreiben schon fast schmerzhaft. Es ist der einzige Teil, den ich wirklich nicht mag. Wenn ich das sage meine ich, dass es mir einfach sehr schwer fällt. Du musst aus nichts etwas kreieren. Es ist sehr schwierig – nicht nur in der Musik sondern in den verschiedensten Bereichen. Es ist als würdest du mit deinem Kopf gegen eine Wand laufen. Du arbeitest Tag für Tag daran und dann endlich keimt ein kleiner Lichtblick auf. Das Gefühl, wenn du dann fertig bist und etwas geschaffen hast ist natürlich unvergleichbar. Das ist dann die große Belohnung. Interview: Petra Albrecht

Wissenswertes Der in London geborene Musiker, begann sich schon im Alter von acht Jahren für Musik zu interessieren. Er wurde dazu verdonnert Gitarre zu spielen, aber er beschäftigte sich viel lieber mit anderen, außergewöhnlichen Klängen und begann schon ziemlich früh verschiedenste Mixe mit zwei Kassettenrekordern aufzunehmen. Die Liste seiner Projekte ist lang – zu dem bekanntesten zählt wohl die Prog-Rock-Band Porcupine Tree, die bereits seit 1987 existiert. Auch seine Zusammenarbeit mit Opeth Frontman Mikael Åkerfeldt, Storm Corrosion, kann sich sehen lassen. Steven Wilson sollte man als Musikfan auf jeden Fall immer auf dem Schirm haben!

ROCK.POP

Du bist in so viele verschiedene musikalische Projekte involviert – woran arbeitest du gerade? Steven Wilson: Ich toure zurzeit viel. Durch die USA, Australien, Japan und Europa. Zusätzlich dazu schreibe ich an Songs, produziere und mische sie. Ich konzentriere mich gerade auf Remixes von Klassikern aus den Siebzigern; ich verleihe ihnen Surround Sound. Der Markt hierfür wird immer größer – es hat fast jeder schon eine solche Anlage zu Hause.

Steven Wilson wird Wien am 2. November im Gasometer beehren.

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© TICKET (2)

VILLE VALO – DER NACHDENK Am 13. Ok tober kann man den lle sympathischen Vi r ne ie W mit HIM im e liv Gasometer erleben!

Seit über 15 Jahren steht die Love-Metal-Band rund um Frontman Ville Valo schon auf der Bühne. Kann man da eigentlich noch leidenschaftlich dabei sein? Wie hat man den Fortschritt in der Musikindustrie erlebt? All das und viel mehr war der sympathische Sänger bereit zu erzählen.

Du bist nun schon sehr lange im Musikbusiness … Ville Valo: Wenn du es wirklich Business nennen willst. Wir sind Musiker und bringen ein paar schlechte Platten heraus.

ROCK.POP

Was motiviert dich noch immer? Ville: Wir hatten mit Join Me großen Erfolg und haben das sogenannte Business ziemlich gut kennengelernt. Dann realisierst du wieder, dass Musik das Wichtigste ist. Von dem ganzen Business-Zeug willst du dann einfach nur weg. Musik, mit dem ganzen Drumherum – wie beispielsweise im Proberaum abhängen und einfach nur Lärm machen – das motiviert mich einfach.

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diesem auszubrechen – oder auch als Band über die Grenzen hinauszugehen. Wir haben es versucht und waren erfolgreich. Es war natürlich eine große Herausforderung und nicht immer einfach. Man muss es wirklich wollen und auch darum kämpfen. Aber wir sind sehr glücklich, dass wir diesen Schritt getan haben. Wenn du einen Tag lang mit einem anderen Musiker tauschen könntest – wer wäre das? Ville: Ich habe letzte Nacht nur drei Stunden geschlafen, die Reise war sehr anstrengend – deshalb würde ich zurzeit am liebsten mit Elvis tauschen. Ich würde gerne im Sarg liegen (lacht).

Was zeichnet die skandinavische MusikIm Oktober werdet ihr ja auch wieder in szene aus? Wien ein Konzert geben … Noch viel früher Ville: Die finnische Szene ist nicht so weit Ville: Ja, wir arbeiten an einer großen Europawaren es einfach entfernt von der norwegischen. Dort gibt Tournee. Wir werden im Gasometer spielen, nur Konzerte – man es Bands wie Turbonegro oder Kvelertak – das Venue kennen wir schon gut. Davor die sind wirklich einzigartig. Schweden war starten wir im August in Amerika, wir spielen denke nur an den eigentlich immer als Popnation bekannt, aber mit Volbeat als Co Headliner – wir werden so Typen aus Salzburg. auch die Metalszene ist sehr groß. Die ziehen um die 50, 60 Gigs in drei Monaten haben. ihr eigenes Ding durch, die Bands dort sind nicht so ein Einheitsbrei. In Skandinavien Wie ist es denn für dich, fast jeden Tag in ist es generell so, dass Menschen ihre eigene Identität behalten einer anderen Stadt aufzuwachen? wollen und das ist das Spezielle daran. Ich denke, dass wir im Ville: Man gewöhnt sich schnell daran. Es ist eigentlich Norden alle auf dem gleichen Level sind. Nur in Dänemark ist es auch einfacher, als auf Festivals zu spielen. Festivals sind so ein bisschen anders – es gibt dort nicht so viele Bands, die über wahnsinnig groß und es arbeiten so viele Menschen daran. die Grenzen bekannt sind. Es gibt Volbeat, das ist fast schon eine Auch das Publikum ist viel verrückter als bei einer Einzelshow. Ausnahme – die sind riesig! Wenn du tourst, schläfst du einfach ganz bequem im Bus – du kommst dann ganz leicht in den Bus-Modus. Du musst über Meinst du, dass Finnland typisch skandinavisch ist? nichts nachdenken – auch nicht darüber deine Rechnungen zu Ville: Hier kann man nur spekulieren. Ich habe ja nichts, mit bezahlen (lacht). Man muss sich nur darum kümmern, dass man dem ich es vergleichen könnte. Finnland ist ein sehr kleines gesund bleibt, gute Auftritte abliefert und dass man gesund nach Land. Viele Menschen denken gar nicht an die Möglichkeit, aus Hause kommt.


LICHE FINNE Siehst du eigentlich irgendetwas von den Städten, in denen du spielst? Ville: Das kommt darauf an. Meistens sind die spielfreien Tage dann als Reisetage eingeplant. Es ist aber auch schön, wenn man weitere Strecken mit dem Bus fährt – in Amerika zum Beispiel. Da sieht man sehr aufregende Landschaften und Orte, an denen du dich sonst nie aufhalten würdest! Ich finde es auch gut, öfter an den gleichen Orten zu spielen. Das gibt mir die Möglichkeit, immer mehr über sie zu erfahren. Meinst du, dass Styling und Attitüde als Musiker wichtig sind? Ville: Attitüde auf jeden Fall! Du musst deinen Träumen und deiner Leidenschaft folgen. Nicht nur im Musikbereich – manche Leute programmieren Computer, manche Leute putzen leidenschaftlich. Das ist sehr wichtig! Was denkst du über YouTubeWunder? Ist es nicht sehr schwierig, mit dem schnellen Erfolg umgehen zu müssen? Ville: Es gab so etwas ja früher auch schon – man denke an Kinderfernsehstars. Das einzige, das ich an YouTube problematisch finde ist, dass das Mysterium verloren geht. Es kann schon jeder Auftritt online

gestellt werden. Früher war das anders – da wusste man bei einem Konzert noch nicht genau, was auf einen zukommt. Ich bin auch nicht wirklich an Sozialen Netzwerken interessiert – es ist schon gut, dass es sie gibt, aber mir geht das Private dabei ab. Ich bin gerne ein privater Mensch – eigentlich vermisst das fast jeder zurzeit. Es gibt Handys, Facebook, Mails und das alles – es hat aber früher auch funktioniert, ohne dass jeder alles über den anderen wusste und man immer erreichbar war. Wie siehst du die Entwicklung weg von haptischen Tonträgern hin zu digitalen? Ville: Das gab es ja eigentlich schon vor Platten und CDs – das Radio. Da hatte man auch nichts in der Hand und hörte einfach zu. Noch viel früher waren es einfach nur Konzerte – man denke nur an den Typen aus Salzburg. Die Live-Auftritte sind noch immer wichtig, das kannst du mit deinem Smartphone nicht erleben! Das ist ein interessanter Ansatz – so hat das noch niemand gesehen! Ville: Ich bin sicher nicht allwissend – das ist niemand. Außerdem wird Iggy Pop immer besser als alle anderen sein (lacht). Interview: Petra Albrecht

THE BASEBALLS 09.08. 2013

CLAM - Burg Brauerei

SPECIAL GUEST:

LA ROCHELLE JESTOFUNK

feat. CE CE ROGERS

ESCORT

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TIËSTO & FRIENDS IN CONCERT

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Hier bahnt sich etwas Großes an. Ein neuer Techno-Sommerhit schleicht sich gefährlich schnell ins Ohr und verspricht sommerlich-sonnige Zeiten voller Euphorie und Lebenslust: Take Me heißt das neue Wunderwerk des holländischen Star-DJs Tiësto.

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Die neue stampfend-hymnische Single mit Power-Refrain, den auch hörbar gelungen ist. Sein Kollege und Freund Dannic, der der Kult-DJ Tiësto gemeinsam mit Kyler England aufgenommen ebenfalls im Vorprogramm in der Freudenau an den Reglern stehen hat, macht schon einmal gewaltig Lust auf das neue Album wird, macht ebenfalls Lust auf die Sommerparty. Pulsierende des Elektropioniers: Club Life Vol. 3 Stockholm ist im Mai Housebeats sind nämlich sein Markenzeichen. Perfekt zum frisch erschienen und ist eine Art Huldigung an den neuen Anheizen also wird das „Brett“ der Nachwuchshoffnung auf Lebensmittelpunkt des Niederländers. Hier in Stockholm fühlt der Trabrennbahn. Kein Wunder, dass der „größte DJ der Welt“ sich der 44-Jährige sichtlich wohl und kann – wie er auf – zu diesem wurde Tiësto nämlich in mehreren Votings gekürt – Facebook zum Beispiel seinen Fans freudig mitteilt – „ganz Dannic unter seine Fittiche genommen hat. easy von seiner Wohnung im Zentrum aus zu Fuß das abwechslungsreiche und gemütliche Club-Leben“ der Mit seinen 44 Jahren denkt Tiësto, der eigentliche Star der Nacht, auch nach Millionen verkauften Stadt genießen. Platten und Downloads noch lange nicht Am 27. Juli ist ans Aufhören. Neben der Arbeit mit vielen Dies steht wohl im Gegensatz zu seinen die Legende Tiësto Superstars wie Kanye West, Coldplay, Katy unzähligen anstrengenden Reisen und live mit neuem Album Perry oder Nelly Furtado jettet der Star-DJ umjubelten Gigs, füllt der Trance-Star seit und frischem Sound auch heuer wieder quer um den Globus, mehreren Jahren diverse Hallen und Stadien zurück in Wien, am um seine Fans live zu beehren. Nach dem der Welt mit seinem mitreißenden wie Rennbahngelände letzten Studioalbum Kaleidoscope im Jahr melodiösen Techno-Sound. Auch 2013 hat der Freudenau! DJ wieder eine Menge ekstatischer Gigs geplant – 2009, warteten die Fans höchst angespannt auf so auch am 27. Juli auf dem Rennbahngelände Wien neue Knaller von Michiel Verwest, wie Tiësto mit Freudenau. Tiësto and Friends nennt sich das Technobürgerlichem Namen heißt. Spektakel, welches mitten im Hochsommer einen fröhlichen Mit seinem DJ-Kumpel Dannic im Gepäck will Tiësto am Rave der Extraklasse verspricht. 27. Juli vor allem eines: eine Open-Air-Party feiern, die Wien in Treu geblieben sind ihm die Fans auch bei einer leichten einen bunten Ausnahmezustand versetzen soll. Neben vielen Stiländerung auf dem neuen Album. Regierte früher wuchtiger bekannten Hits des Künstlers gibt es auch den vollen Airplay Trance-Sound, inspirierte ihn Schweden als Musik-Vorzeigeland des neuen Albums. Die heimischen Fans können es jedenfalls zu neuen Ufern. Hymnischer House vermischt sich mit knackigen, kaum erwarten, ihre Legende live zu erleben. Auf diversen eher minimalistischeren Beats. Der Holländer, der bereits als Internetplattformen überschlagen sich die Fanbekundigungen. Achtjähriger zum ersten Mal an den Plattentellern gestanden ist, Vor allem jene, die Tiësto bereits live erleben durften, sind sucht also die Herausforderung und Weiterentwicklung, die ihm überzeugt: das wird DIE Party des Jahres! (hh)


HEIMAT BIST DU GROSSER TÖCHTERSÖHNE:

A SCREAMING SYMPHONY THE A.S.S. FILES A Screaming Symphony treten mit The A.S.S. Files in die Fußstapfen von Blink 182, Yellowcard und New Found Glory. Erstaunlicherweise stehen sie ihnen nicht um allzu viel nach. Auf dem Album fallen eingängige Melodien und Riffs auf, das Schlagzeug brettert ohne Rücksicht auf Verluste dahin, die Beats treiben und Pop-Punktypisch stechen eindrucksvolle, hohe Stimmen der beiden Gitarristen und des Bassisten hervor. Ebenfalls passend zum Genre wird der Ball bei den Texten flach gehalten, es geht um (verlorene) Liebe, verpasste Gelegenheiten und gute Laune. Kitschig, aber trotzdem irgendwie schön ist You And Me – durchaus hittauglich, die weibliche Stimme harmoniert wunderbar mit der von Frontmann Marc Cortez. I Guess imponiert mit einer Hauptmelodie, die genauso gut von Yellowcard kommen könnte. Grundsätzlich klingt alles sehr glatt, es gibt wenig Überraschungen. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil: Eingängig ist das Werk allemal. Wer einen neuen American-Pie-Soundtrack haben möchte, sollte sich unbedingt The A.S.S. Files zu Gemüte führen.

Band: · Marc Cortez – Gitarre/Gesang · Mark Fürhauser – Bass/Gesang · Dominik Rauch – Schlagzeug · Andreas Rudolf – Gitarre/Gesang

Veröffentlichungen: · 2013 – The A.S.S. Files

www.AScreamingSymphony.com

Es gibt Symphonien, die uns berühren, aufwecken, begeistern. Ja, Symphonien können durchaus so einiges, sie sind ein komplexes Konstrukt der Musik, für viele undurchschaubar. Was können Symphonien noch? Anscheinend können sie uns anschreien, zumindest seit 2006. Das hat dann aber gar nichts mehr mit Klassischer Musik zu tun. Wem die ursprüngliche Art der Symphonie nicht so sehr zusagt, der sollte sich der schreienden zuwenden. Raus aus dem Konzerthaus, rein in die US-amerikanische HighschoolParty mit einem Fass Bier und haufenweise angetrunkenen Teenagern! Die vier jungen Wiener von A Screaming Symphony haben in den sieben Jahren ihrer Bandgeschichte eine interessante Entwicklung hingelegt: Zu Beginn waren sie noch im Bereich des Emo-Pop unterwegs, nun haben sie sich einem zwar verwandten, aber anderen Genre zugewandt: dem Pop-Punk. Sie sind fröhlicher, bunter, aufgeweckter: „Shake, Shake, Shake!“ wird lauthals bei der ersten Single Future Smiles gerufen. Trotzdem vergessen sie in den Lyrics nicht, dass das Leben auch mal hart sein kann! „It is hard, it is hard“, haben die Jungs sicher bei American Pie gelernt. „A Screaming Symphony ist quasi meine Jugend“, sagt Front-Mann Marc Cortez im Video-Blog der Band. Man merkt, dass in diesem Projekt Herzblut steckt. Bemerkenswert ist der dreistimmige Gesang, der einen einzigartigen Sound über die Gitarrenriffs und schnellen Schlagzeugparts legt – das Hauptmerkmal der Band. Erst

Anfang 2012 wurde dies möglich, seitdem ist nämlich eine zweite Gitarre dabei. Die Band hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt und fand schließlich in Andreas Rudolf den richtigen Mann dafür. „Wir hatten das Glück, dass er eine engelsgleiche Stimme hat“, sagt Cortez. Er lobt einerseits die Gesangs- und andererseits die persönlichen Qualitäten des neuen Gitarristen. „Er ergänzt die Band freundschaftlich und musikalisch perfekt.“ Bereits 2010 haben A Screaming Symphony – damals noch zu dritt – einige Nummern für eine EP aufgenommen, die teilweise auch auf dem Debüt-Album vertreten sind, zum Beispiel Future Smiles und All Over Again. „Einige der Songs haben eine schöne Entwicklung auf diesem Album durchgemacht und sind mit uns mitgewachsen.“ Seinen Teil dazu beigetragen hat mit Sicherheit auch die Zusammenarbeit mit Produzent Gwen Damman. Der ehemalige Bassist von Christina Stürmers Band war bereits mit Klimmstein und James Cottriall im Studio aktiv. „Es war großartig“, so die Band über die Zeit während der Aufnahmen. „Das Wichtigste für uns war, dass er unsere Musik versteht. Da unser Stil anders ist als seine bisherigen Projekte, war es für alle eine interessante Reise.“ Letztendlich hat die Band versucht, aus den verschiedensten Genres Einflüsse einzufangen und dennoch ihrem Stil treu zu bleiben. „Wir hoffen, dass jeder seinen persönlichen Hit auf dem Album entdecken wird.“(gk)

ROCK.POP

Während der Niedergang der American-Pie-Ära noch immer hinausgezogen wird, kriecht eine Wiener Band aus den Löchern hervor und präsentiert ein Album im Namen des Pop-Punk, das durchaus als Soundtrack der Teenie-Filmreihe durchgehen könnte.

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© Konrad Fersterer

HUBERT VON GOISERN: QUALITÄT UND ERFOLG Mit einer Live-CD rundet der bejubelte Star aus Oberösterreich eine lange Phase des überbordenden Erfolgs ab. Im Jahr des Drachen fängt auf 18 Tracks die einzigartige Gabe des „HvG“ ein, Pop-Star zu sein und doch Kunst allerfeinster Güte zu machen.

ROCK.POP

Begonnen hat alles bereits vor knapp drei Jahren, als sich der sympathische, heute 60-jährige Künstler nach einer längeren Pause wieder daran machte, den Grundstein für ein neues Studioalbum zu legen. Vorangegangen waren dem unter anderen sein Donau-Projekt, als er mit einem Konzertschiff die Länder am Strom bereiste und mit lokalen Musikern aufspielte, und seine Wirtshaustournee, bei der Goisern samt Band im intimen Gasthausrahmen vor unüblichem Rock-Publikum aufgetreten war. Trotz Hits, die heute längst zum kulturellen Allgemeingut gehören und Volkslieder im wahrsten Sinne des Wortes sind, zweifelte der Ausnahmekünstler zu Beginn, denn einige der neuen Lieder gingen beinahe zu leicht von der Hand. „Ist der Maßstab hoch genug oder mach’ ich mir‘s da leicht? Da kann ich mir nix von früher abschneiden, das neue Lied ist das neue Lied. Nur, weilst ein paar geile Lieder geschrieben hast, heißt das noch nicht, dass alles, was du machst, auch gut ist“, sinnierte er.

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Doch der Erfolg von Entwederundoder samt dem gigantischen Brenna tuats guat unterstrich eindrucksvoll die Strahlkraft und Breitenwirksamkeit, die den Ausnahmekönner vielleicht zum wichtigsten Österreicher der populären Musik macht. Gewürdigt mit drei „Amadeus Awards“ – zwei davon 2012, ein Ehrenpreis 2013 – und ausgezeichnet mit Gold und Platin für das Studioalbum, legt von Goisern nach gezählten 101 Konzerten vor mehr als 300.000 Zuschauern sein Live-Album zum Nachhören vor. Während manche auf dem Longplayer das stimmungsvolle Heast as nit vermissen werden – dafür ist das Cover von Mercedes Benz darauf –, darf man sich

über die neue, völlig überarbeitete Version des größten HvGHits Koa Hiatamadl freuen, dessen Goisern selbst schon überdrüssig war. „Auf der Wirtshaus-Tour haben wir das Hiatamadl nur ein, zwei Mal gespielt und dann hat es mich nimmer gefreut“, erinnert er sich. „Wir haben jetzt eine Mörder-neue Version! Wenn etwas vom Arrangement her so gut war wie das Hiatamadl und du veränderst es dann, wird es verschlimmbessert. Und das wollte ich dann doch nicht. Es ist uns gelungen, eine noch geilere Version zu entwickeln, und die spielen wir bei jedem Konzert!“ Eifrigen Sehern des Salzburger Servus-Senders wird nicht entgangen sein, dass Hubert von Goisern dort eine weitere Plattform für sein vielfältiges Schaffen gefunden hat. Nach den Dokumentationen zur Wirtshaus- und Brenna tuats guatTournee, die einen raren, intimen Blick hinter die Kulissen und des Tournee-Alltags zuließen, besuchte Goisern Grönland, um sich selbst ein Bild vom Umbruch der dortigen Gesellschaft zwischen Erderwärmung und kulturellen Einflüssen aus dem Westen zu machen. Im dabei entstandenen Film Gegen die Stille wagt sich der Star musikalisch – nach Ausflügen nach Tibet und Afrika – wieder auf unbekanntes Terrain. Sehr zur Freude der Inuit spielte er ein Einmann-Akustikkonzert für Dorfbewohner, die noch nie mit dem Goisern-Liedgut oder einer Ziehharmonika konfrontiert waren. Erstaunlich und den Riesenerfolg im deutschen Sprachraum untermauernd: Großeltern und Enkel waren gleichermaßen begeistert von den seltsamen Liedern des Exoten aus Austria, auch, wenn sie kein Wort verstanden haben … (ah)


Im Jahr des Drachen

Im Jahr des Drachen beinhaltet 18 Live-Songs, die Hubert von Goisern von seiner Tournee ausgewählt hat. Bei der dazugehörigen CD-Präsentation plauderte er ein bisschen aus dem Nähkästchen: pLuS

uESTS EcIAL g pLuS Sp

„Wir planten bei unserer Tournee 100 Konzerte zu spielen. 100 fand ich nicht gut – das glaubt uns niemand! Entweder 99 oder 101. Es wurden schlussendlich 101. Vom Lebensgefühl her, war das die tollste Tournee, die ich je gespielt habe. Es war sowas von harmonisch. 50 bis 60 Mal wurde mitgeschnitten. Bei so 10 Auftritten ist es dann passiert, dass vielleicht jemand ein Kabel vergessen hat einzustecken, oder irgendein übermotivierter Fan ist neben dem Mikrofon gestanden und hat laut hineingeschrien (lacht) – die Aufnahmen konnten wir dann nicht verwenden. Dann sind halt so circa 40 Aufnahmen übergeblieben, die technisch okay waren. Die haben wir uns dann angehört und ich bin total verfallen. Genau bei Konzerten, bei denen ich dachte, sie waren super, war ich enttäuscht. Die subjektive Wahrnehmung ist immer anders. Es war eine Herausforderung, aber wir haben schlussendlich eine gute Auswahl für die CD getroffen!“

EM FR. 22. NOV

BER 2013

LE STADTHAL

WIEN

VOLBEAT 16.11. EVENTcENTER Hohenems 17.11. STADTHALLE Wien 18.11. STADTHALLE graz Tickets sind auf www.musicticket.at, bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) in allen Raiffeisenbanken W/NÖ/Vorarlberg bzw. unter www.ticketbox.at (Ermäßigung für Raiffeisen Club-Mitglieder), sowie für Avenged Sevenfold und Placebo bei JugendTicket im oeticket Center im MuseumsQuatier und in jeder Bank Austria Filiale (Ermäßigung für Ticketingkunden und Mega-Card-Member) bzw. unter 01/24924 erhältlich.

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21.06.13 11:04

ROCK.POP

© Martin Kucera

21. NOVEMBER 2013 STADTHALLE WIEN

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© EPK Photos

IT'S ONLY WOERZ Andy Woerz

SUPERTRAMP-

ROCK.POP

DIE VERWEIGERUNG

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Ich bin durchaus ein passabler Alleinunterhalter meiner selbst und gestalte Abende auch gerne mal als Soloprogramm. Ich existiere gerne. Einfach so. Ohne Freunde, ohne Zuhörer, ohne PartyEntertainer, ohne Buch, ohne Fernseher und, man möchte es ob der vielen „ichs“ in diesem Text fast nicht glauben, gänzlich ohne Egoismus. Mir ist manchmal einfach nicht danach mich aus meinem Kopf oder gar aus meiner Wohnung hinaus zu bewegen. Die unbewegten Momente sind ja mitunter die bewegendsten. Da bewirken auch Lockrufe von Außerhalb mit dem Versprechen auf die süßesten VeranstaltungsVersuchungen nichts. Interessanter Künstler in der Stadt? Mir egal. Lieblingsband? Nein, heute nicht. Letzter Tag der Ausstellung? Wurscht! Backstagekarten plus Abendesseneinladung mit der reizenden Künstlerin mit den großen … Hits? Pfff, keine Lust. Das alles ist nicht mit einem banalen „schlechte-Laune-Tag“ zu erklären. Nein. (Und Danke der Nachfrage, es geht mir blendend.) Aber an manchen Tagen entwickle ich einen unglaublich hartnäckigen Widerstand gegen Veranstaltungen jeglicher Art. Da würde mich nicht mal das Kombikonzert eines auferstandenen Freddy Mercury mit einem wiedergekehrten John Lennon hinter was auch immer hervorlocken können. Na gut, ich übertreibe grad! Es ist eine Symbol-Lüge (anstatt Symbolfoto), um die prekäre Situation zu veranschaulichen. Ich kann mich tagelang verweigern. Aber: „Der Tag danach“ ist schlimm. Wenn mir Menschen erzählen, was ich verpasst habe, wie aufregend, wie unwiederbringlich inspirierend es war – dann bedauere ich es manchmal im Nachhinein, dass ich so ein cooler, selbstbestimmter Verweigerer sein kann.

Roger Hodgson hat einige der größten Hits der RockGeschichte geschrieben und ihnen seine unverkennbare, hohe Stimme geliehen. Auch im Alter von 63 Jahren wird er nicht müde, ständig Wohlfühl-Konzerte zu geben. Dass eine Reunion mit seinen Ex-Bandkollegen nun gänzlich vom Tisch ist, verriet er im TICKET-Interview.

Weshalb sind die legendären Supertramp-Hits noch immer so angesagt und erfolgreich? Roger Hodgson: Ich habe eben einige ganz gute Songs geschrieben (lacht). Nur ein guter Song kann sich über all die Jahre halten. Aber da gibt es noch eine Zutat, nämlich, dass die Titel so persönlich sind. Ich habe nichts erfunden, sie kamen direkt von meinem Herzen. Mit den Texten können sich die Menschen identifizieren, sie machen ähnliche Erfahrungen. Das gilt bis heute. Klar, auch die Melodien sind mir wunderbar gelungen, aber vor allem die Texte berühren die Menschen. Könntest du heute noch solche Klassiker schreiben? Roger: Ich habe viele neue Lieder, das sind gute Titel. Aber nichts kann ersetzen, dass ein Song 30 Jahre lang immer und immer wieder im Radio gespielt wird. Das macht ihn speziell. In meinen Konzerten streue ich neue Songs ein, vor allem Stealing The Show von einem meiner Solo-Alben begeistert die Fans. Da sind die Reaktionen ähnlich wie bei Dreamer oder The Logical Song. Fehlt für derart unbeschwerte Titel wie damals die Naivität der Jugend? Roger: Das ist eine gute Frage! Ich glaube noch immer an die Liebe, aber vermutlich bin ich, was meine Ideale angeht, heute realistischer. Ich bin noch immer der Meinung, dass man die Welt nur in kleinen Schritten verändern kann. Meine Aufgabe ist es, dass die Menschen zwei Stunden lang ihre Probleme vergessen. Ich schaffe mit meiner Musik zwischen den 2000 Zuhörern eine Verbindung, wir feiern gemeinsam. Das kann meine Musik. Die Menschen gehen mit einem Lächeln im Gesicht und im Herzen nach Hause. Du hast 60 neue Songs auf Lager, aber seit 13 Jahren keinen Tonträger mehr veröffentlicht.


NOSTALGIE Supertramp Die Rockband wurde 1969 von Rick Davies gegründet. Die Hauptsongwriter waren von Beginn an Davies und Roger Hodgson, sie teilten sich von 74 bis 83 die SongschreiberRechte, wobei die meisten Kompositionen aus Hodgsons Feder stammten. Die beiden waren musikalisch und persönlich sehr unterschiedlich orientiert, aus diesem Grund trennte sich Hodgson im Jahr 1983 von der Band.

Der ehemalige pertr amp Frontmann von Su f der wird am 20. Juli au lln die Donaubühne in Tu nd größten Hits der Ba ben und seiner Soloal pr äsentieren.

Diese Supertramp-Songs muss man kennen!

Wird es nie langweilig, immer die großen Hits zu spielen? Roger: Überhaupt nicht, im Gegenteil, ich finde das faszinierend. Vielleicht kommt einmal der Tag, an dem ich die Hits nicht mehr hören kann, aber derzeit singe ich sie wahnsinnig gerne. Jedes Konzert ist für mich eine emotionale Reise. Wann ist der Zeitpunkt, an dem du aufhörst? Roger: Dieser Tag wird auf jeden Fall kommen! Wenn ich die hohen Noten bei Dreamer nicht mehr treffe, dann ist es Zeit, Schluss zu machen. Eine Reunion von Supertramp ist endgültig vom Tisch? Roger: Ja, dafür gibt es gar keine Notwendigkeit. Ich denke, dass wir diese Magie der frühen Jahre nie wieder hervorzaubern könnten. Das ist vorbei. Zu Österreich hast du eine besondere Beziehung … Roger: Ja, absolut! Ich verbringe oft meine Ferien in Österreich, ich mag die Mentalität der Menschen und natürlich die beeindruckende Landschaft. Tirol und die Alpen sind einfach spektakulär!

Breakfast in America (1979) „Take a look at my girlfriend, she’s the only one I got, badadada!” Hodgson schrieb diesen Song schon in seiner Jugend, veröffentlicht wurde er erst im Jahr 1977 mit dem gleichnamigen Album, welches Supertramp zum größten, internationalen Erfolg verhalf. Im Text geht es um einen jungen Mann, der von einem Leben in Amerika träumt. It’s Raining Again (1982) „It’s raaiiining again; oh no, my loooove’s at an end.” Dieser Song war Teil des Albums … Famous Last Words… und wiederum eine Hodgson-Komposition, deren Rechte an ihn und Rick Davies gingen. Auf der Studioversion stammen alle Gesangsstimmen von Hodgson, live wird/wurde er von den jeweiligen Saxophonisten auf der Bühne unterstützt.

ROCK.POP

Roger: Ich bin zu sehr mit den Konzerten beschäftigt (lacht)! Das ist mir derzeit wichtiger als neue Alben einzuspielen.

Give A Little Bit (1977) „Give a little bit; give a little bit of your love to me!” 1977 als Eröffnungsstück auf dem Album Even in the Quietest Moments… vertreten, wurde die Single noch im selben Jahr veröffentlicht. Charakteristisch ist der Klang der 12-saitigen AkustikGitarren, außerdem wird am Schlagzeug völlig auf Toms verzichtet, es dominieren Snare- und Bass-Drum.

Redaktion: Gregor Krenker

Dreamer (1974) „Dreeeaaamer, you stupid little Dreeeaaamer!“ Auf dem Album Crime Of The Century vertreten, wurde Dreamer zu einer der ersten Hitsingles von Supertramp. Auch der Song Bloody Well Right wurde auf der Platte veröffentlicht, von Kritikern noch besser aufgenommen als Dreamer. In der Original-Version singen Hodgson und Davies im Dialog.

Interview: Alexander Haide

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AFRIKA AUF DER DONAUINSEL Bereits seit 2004 finden die Afrika Tage in München statt, seit 2005 auch in Wien. Jedes Jahr wird die Atmosphäre des südlichen Kontinents durch Konzerte, Märkte und interkulturellen Austausch auf die Donauinsel übertragen. Das absolute Highlight dieses Jahr: ein Auftritt der Reggae-Legende Alpha Blondy.

Das Motto lautet „Lebensfreude pur!“. Afrika zeigt sich wieder von seiner schönsten Seite, wenn die Afrika Tage von 29. Juli bis 4. August über die riesige Bühne gehen, die Donauinsel genannt wird. „Es gibt nicht nur die schlechte Seite des Kontinents, die viele Leute sehen“, sagt Medhat Abdelati im Gespräch mit TICKET. Er ist seit neun Jahren Veranstalter und Initiator des Fests. „Es geht um das Miteinander, das bei den Afrika Tagen erlebt werden kann. Die Menschen können lernen, miteinander zu leben.“

Einen Bezug kann man dort sicher finden: „Trotz aller Probleme, die es im Alltag natürlich gibt, findet man unvorstellbar viel Lebensfreude, Wärme und eine unbeschreibliche Herzlichkeit“, sagt Vizebürgermeisterin Mag. Renate Brauner. „Es lohnt sich, die Gelegenheit zu nützen, diesen Kontinent und seine Menschen bei den Afrika Tagen auf der Donauinsel besser kennen zu lernen und Afrika jeweils für sich selber ganz neu zu entdecken.“ (gk)

Ein perfekter Vertreter für Interkulturalität – und somit größtes Highlight des Festes – ist die Reggae-Legende Alpha Blondy. In seiner Musik geht er sehr genau, teilweise kritisch, teilweise satirisch, auf politische Themen ein und setzt sich stark gegen Armut, Krankheiten, Rassismus und Diskriminierung sowie für Interreligiosität ein.

ROCK.POP

Doch nicht nur Konzerte werden geboten (siehe Kasten rechts), sondern auch ein riesiger Bazar, bei dem es unterschiedlichste Speisen zu kosten und unterschiedlichste Handwerker und Musiker zu bewundern gibt. Ergänzt wird das Fest durch ein spannendes Programm für Kinder, mit Trommelkursen, unterschiedlichen Workshops und Betreuung. Für Jung und Alt besteht außerdem die Möglichkeit, auf Kamelen zu reiten.

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Im Vordergrund steht der kulturelle Austausch. Grundsätzlich sei das Fest für alle da, meint Abdelati. Um es aber genauer einzugrenzen: Die meisten Besucher sind Menschen, „die sich für Kultur interessieren, die mehr über Afrika erfahren wollen und manchmal auch solche, die gar keinen Bezug zum Kontinent haben.“ Lust auf Afrika bekommen? TICKET und h.f.ullmann publishing verlosen zwei Bildbände von Stefan Schütz „Afrika. Ansichten eines Kontinents“. Alle Infos zum Gewinnspiel auf Seite 8!


Mellow Mood Diese Band ist der wahrscheinlich wichtigste junge ReggaeExport Italiens. Ihr Song Dance Inna Babylon wurde mit über sechs Millionen Klicks zum YouTube-Hit. Sie haben mehrere italienische und europaweite Contests gewonnen, wurden beim größten Reggaefestival Europas, dem Rototom Sunsplash, zur drittbesten New European Reggaeband gewählt und touren seitdem ständig – natürlich nicht nur in Italien.

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Alpha Blondy Mit Alpha Blondy gesellt sich eine der Legenden des Reggae zu den Afrika Tagen. Mit seiner Afro-Reggae-Mischung mit afrikanischen, europäischen und karibischen Einflüssen ist er seit den 80er-Jahren international erfolgreich. Seine späteren Alben orientierten sich immer mehr am RootsReggae. Er singt auf Englisch, Französisch, Hebräisch, Arabisch und verwendet außerdem mehrere westafrikanische Sprachen.

Jahcoustix In den letzten Jahren ist viel passiert im Leben des deutschen ReggaeKünstlers Jahcoustix. 2012 veröffentlichte er gemeinsam mit Shaggy die Single World Citizen und trat u.a. bei Rock am Ring und Rock im Park auf. Dieses Jahr feiert der Kosmopolit sein zehnjähriges Jubliäum und hat im Juni ein neues Album namens Frequency veröffentlicht, das er bei den Afrika Tagen präsentieren wird. Jamaram Die Münchner Neun-Mann-Reggae-Formation geht weit über die Grenzen des Genres hinaus: In ihrer Musik hört man Ska, Rocksteady, Latin, Rock, Pop und noch vieles mehr. Mit bereits sieben Alben und ausgedehnten Roadtrips mit über 1000 Auftritten in Europa und dem Rest der Welt haben sie auch außerhalb Deutschlands für Aufsehen gesorgt. Besonders auf der Bühne bieten sie einen abwechslungsreichen Mix.

PRESENTED BY

15.-17. AUGUST 2013

GREEN PARK · ST. PÖLTEN DAYPARK

SYSTEM OF A DOWN · TOTEN HOSEN · TENACIOUS D

NICK CAVE

AND THE BAD SEEDS

DIE

· FRANZ FERDINAND · BILLY TALENT · NERO · FLOGGING MOLLY · LEFT BOY

EMPIRE OF THE SUN · TRICKY · BAD RELIGION · CASPER · KRAFTKLUB · OF MONSTERS AND MEN · HURTS

SKUNK ANANSIE · THE GASLIGHT ANTHEM · FALL OUT BOY · JAMES BLAKE · REGINA SPEKTOR · IMAGINE DRAGONS CRYSTAL CASTLES · MADSEN · THE FRATELLIS · PENNYWISE · JAKE BUGG · 3 FEET SMALLER · ARCHIVE · THEES UHLMANN · AWOLNATION · SHOUT OUT LOUDS

BLUMENTOPF · ALKALINE TRIO · LITTLE BOOTS · BRENDAN BENSON · MAX HERRE · FRISKA VILJOR · MILES KANE · JONATHAN JEREMIAH · SIZARR · OK KID · JOHNNY BORRELL · JUNIP · GROUNDATION DEAP VALLY · CHAD VALLEY · LAURA MVULA · WILLY MOON · TOM ODELL · LITTLE GREEN CARS · JOSH KUMRA · THE DROWNING MEN · SKATERS · TONBANDGERÄT · U.V.M. RED BULL BRANDWAGEN STAGE

N I G H T PA R K

CHASE & STATUS DJ SET · MAJOR LAZER · SUBFOCUS LIVE DILLON FRANCIS · FLOSSTRADAMUS LIVE · ZEDS DEAD · PORTER ROBINSON

SKISM · LOADSTAR · TIGA · LEXY & K-PAUL · STEPHAN BODZIN · DELTA HEAVY · DIRTY SOUTH · ALEX METRIC

KILLSONIK · APHRODITE · A.G. TRIO · JOHN B · ILL.SKILLZ · NILS HOFFMANN · ROBERT DELONG · BODY&SOUL · STEVE HOPE · FOURWARD · ATOMIQUE · NAKED FISH · DJ MOSAKEN · GHOST CAPSULES · MC DAXTA · WEST MB

~ 2 FESTIVALS IN 1 · 3 TAGE · 7 BÜHNEN · 100 ACTS ~

ROCK.POP

STRUNG OUT · THE MAKE MAKES · CATASTROPHE AND CURE · OLYMPIQUE · BLACKOUT PROBLEMS · JOSY AND THE JOGGERS · BLINDWAY ALLEY

Tickets sind auf www.musicticket.at, bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) und in jeder Bank Austria (Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) bzw. unter 01/24924 erhältlich.

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TOTALLY ENORMOUS EXTINCT DINOSAURS AUSTRA SOHN SWIM DEEP RANGLEKLODS MØ AUTRE NE VEUT HUFSCHLAG&BRAUN HVOB CRYSTAL SODA CREAM CID RIM WANDL DIE NERVEN XTR HUMAN DEADNOTE.DANSE! NËIS MOUNTAINS LEAD NOWHERE YC DJ TEAM KVÄLL

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Festival für Kulturelles von Nischen bis Pop Feldkirch ~ Altes Hallenbad

MY BLOODY VALENTINE LITTLE BOOTS KATE NASH FRANK TURNER & THE SLEEPING SOULS VISTA CHINO EX-KYUSS LIVES! PATRICK WOLF DONAVON FRANKENREITER TOCOTRONIC GOLDIE BAD RELIGION JAMES MONSTER MAGNET SHOUT OUT LOUDS CASPER SOHN ~ FRISKA VILJOR ~ LE1F ~ CALYX&TEEBEE ~ RED FANG ~ KUMBIA QUEERS ~ CHAD VALLEY ~ ELEKTRO GUZZI ~ YARAH BRAVO ~ SCOTT MATTHEW ~ CLARA LUZIA ~ YOUNG REBEL SET ~ I-WOLF & THE CHAINREACTIONS ~ JAPANDROIDS ~ AUSTRA ~ RANGLEKLODS ~ DRY THE RIVER ~ OGRIS DEBRIS ~ XXYYXX ~ FUNERAL FOR A FRIEND ~ GARISH u.v.a

poolbar.at facebook.com / poolbar.festival Konzerte & DJs. Plus Architektur, Grafik, Kunst, Mode, Kabarett, Tanz, Film, Literatur, Poesie, Diskurs und Leben Danke für die Förderung: Feldkirch, Vorarlberg, BMUKK, SKE, AKM, Kulturstiftung Liechtenstein und Ressort Kultur der Liechtensteinischen Regierung. Das poolbar-Festival ist nach dem österreichischen Umweltzeichen für Green Events zertifiziert.


ROGER CICERO & Big Band 2013 „In diesem Moment“ live

10.08.2013

ROGER HODGSON

P The Voice of SUPERTRAM

ur 2013 „Breakfast in America“ To

UNHEILIG & Special Guests

ter Halt“ „Lichter der Stadt ll Letz

EAV

„Best of “ Show

03.08.2013

24.08.2013

29.06.2013 BANANAFISHBONES

19.07.2013 DIE DOCTORS

06.07.2013 STADTKAPELLE TULLN

27.07.2013 THEATRO PICCOLO

31.08.2013 DAS GROSSE FEUERWERK zur GARTENBAUMESSE TULLN

20.07.2013

... und bei freiem Eintritt:

Konzert

Konzert

„Movie Night“

Kindertheater „Ein Stück vom Glück“

13.07.2013 HEAVY TUBA

17.08.2013 THOMAS STIPSITS, ULLI BÄER & DR. WILLI GANSTER

„20 Jahre Heavy Tuba feat. Dorretta Carter“

„Von Danzer bis Stinatz!“

mit THE MEATBALLS & MONTI BETON „Supernacht der 60er & 70er Jahre“

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Wahrscheinlich jeder von uns war schon dort, hat sich mindestens ein Konzert, eine Messe oder Musical angesehen. Die Wiener Stadthalle liegt mitten in Wien und beherbergt bei 350 Veranstaltungen jährlich die verschiedensten Acts und Künstler. Die Vielfalt und Möglichkeiten des Veranstaltungskomplexes scheinen schier unendlich!

„In der Stadthalle ist jeder Tag anders, und gerade das macht es so spannend“, erzählt uns die Mitarbeiterin der Wiener Stadthalle und führt uns durch die gesamte Stadthalle – oder besser: durch alle Stadthallen, A, B, C, D, E, F. Das ist komplizierter, als man denkt; wir brauchen insgesamt zwei Stunden, um uns ordentlich zu orientieren, doch selbst dann würden wir uns wahrscheinlich noch verlaufen. Wir befinden uns in einem einzigen, riesigen Gebäude, denn alle Hallen sind miteinander verbunden.

MUSICAL.SHOW

Hier waren sie alle schon zu Gast, die ganz Großen der Musik, des Tanzes und des Sports. Von P!nk bis Elton John, von Paul McCartney bis Leonard Cohen und schließlich von Cirque de Soleil bis Masters Of Dirt, so umfangreich und vielseitig kann ein Programm sein.

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Genauso vielseitig sind die einzelnen Hallen: An einem Tag findet noch die Bildungsmesse in Halle D statt, am anderen wird der gleiche Großraum zu einem riesigen Tenniscourt für die Erste Bank Open umfunktioniert. Halle C ist den Großteil des Jahres ein Eislaufplatz, doch auf einmal wird sie zum Abreitplatz beim Pferdefest. Es kann außerdem gut sein, dass in Halle D, wo eine Woche vorher noch die Rolling Stones gespielt haben, jetzt schon wieder Eiskunstläufer von Holiday on Ice trainieren und abends auftreten (im Boden der Halle ist eine Kühlung eingebaut, so geht das ganz schnell). Wir dürfen einen kurzen Blick in den Backstage-Bereich werfen, hier ist alles schlichter, als man es sich zunächst vorstellt. Doch ein wenig mystisch fühlt es sich doch an, wenn man die Geschichten von den Stars hört. Es werden übrigens alle Wünsche erfüllt, die ein Künstler hat: rote Wände? Na klar, kein Problem. Ein originaler Picasso soll da hängen? Natürlich. Aber eines ist klar: Jeder Sonderwunsch wird vom Künstler bezahlt. (gk)

Bei unserer Führung durch die Wiener Stadthalle baten wir Geschäftsführer Wolfgang Fischer zum Gespräch. Wie behält man den Überblick für 350 Veranstaltungen im Jahr? Fischer: Mit einem tollen Team!

Wolfgang Fischer

Welche Rolle spielt hier die Routine? Fischer: Die Stadthalle ist an jedem Tag des Jahres eine neue und andere Bühne. Es ist natürlich viel Routinearbeit dabei, aber so wie jede Veranstaltung und Vorstellung einmalig ist, erfordert auch die Vorbereitung und Durchführung Erfahrung und Flexibilität. Kann man sich die Stadthalle wie ein großes Unternehmen vorstellen? Fischer: Es ist ein großes Unternehmen, wird auch so geführt, und ist doch etwas ganz Besonderes! Wir beschäftigen 200 Mitarbeiter auf Vollzeitbasis, zusätzlich sind rund 400 Kollegen im Publikumsdienst im Einsatz. Geht man selbst noch gerne auf Veranstaltungen? Fischer: Selbstverständlich. Jetzt kann ich mir auch ansehen, wofür ich vorher eventuell keine Zeit hatte. Aber es ist immer auch ein offizieller Auftritt, man ist vor Veranstaltungsbeginn da, packt auch mal selbst an, sieht, was besser gemacht werden kann und spricht mit seinen Teams. Interview: Petra Albrecht, Gregor Krenker

© www.erlacher.co.at

DIE HALLEN, DIE DIE WELT BEDEUTEN


LAGEPLAN © www.erlacher.co.at

© Archiv Stadthalle

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Halle D

Besser bekannt ist sie als Eishalle. Ob kleine Eiskunstläuferinnen oder große Eishockeyspieler – alle Sportarten, die auf dem kühlen Untergrund ausgeübt werden, findet man auch hier. Selbst im Hochsommer, kann in dieser Halle noch immer das Sliden auf dem Eis genossen werden.

Sei es bei einem Depeche Mode Konzert, oder bei Holiday on Ice – jeder von uns kennt die große Mehrzweckhalle. Den Umbaumöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Das Design ist einizigartig und die Halle ist trotz ihres stattlichen Alters von 55 Jahren noch immer ein augenscheinlicher Jungspund.

Halle B

Halle F

Die 30 x 60 Meter große und ca. 10 Meter hohe Halle wurde ebenso wie Halle A 1957 als Sportund Trainingshalle geplant. Sie gehört ebenso zu den Sporthallen des Sportamtes der Stadt Wien – die Möglichkeiten sind auch hier sehr vielseitig!

Seit 2006 ist eine weitere Veranstaltungshalle entstanden. Mit der Halle F wurde Gemütlichkeit, Komfort und Entertainment perfekt vereint. Gemütliche Sitze und angenehme Farbtöne versprechen einen fantastischen Abend – ob bei Musik, Kabarett oder Film.

Halle E

Mit 30 x 18 Meter ist die Halle A die kleinere der beiden Sport- und Trainingshallen. Eine vielfache Nutzung ist gegeben und sie zählt zu den Sporthallen des Sportamtes der Stadt.

Die Halle wurde 1994 an die schon vier bestehenden (A-D) angebaut. Von Ausstellungen, Vorträgen, Betriebsfeiern, über Sportveranstaltungen – dafür eignet sich die kleine Halle perfekt.

MUSICAL.SHOW

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Halle A

© Stadthalle Munk

© Bildagentur Zolles

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Halle C

Alle Veranstaltungen findet man unter www.stadthalle.com 45


SEX SELLS Georg Biron

EXTREME JUMP Nach Stopps in 60 Städten erobert die Kung Fu Family nun Wien

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Am 22. Juli feiert Selena Marie Gomez ihren 21. Geburtstag. Die ist mir nicht wurscht. Sie ist eine der heißesten Milchschnitten im Teeny-Pop-Biz und hat sich in den letzten Jahren mehr als zehn Millionen Euro in den Schoß fallen lassen. Die Disney-Lolita mit dem frechen Mundwerk singt und tanzt, hat auch schauspielerisch was drauf und weckt in mir nicht nur väterliche Gefühle, wenn ich Fotos von ihr in der Klatschpresse sehe, die sie – dem Babyspeck entstiegen – in einem weißen Bikini am Strand zeigen. Allerdings hat sie sich mit dem Affenliebhaber Justin Bieber auf der dunklen Kellerstiege verirrt, und das geht ja nun gar nicht. Immerhin soll das Pubertäts-SexSymbol vor kurzem erklärt haben: „Ich habe genug von seinem kindischen Benehmen!“ Gut so! Die Verehrer stehen sowieso Schlange. Und Justins Management hat dem Verlassenen eine neue Goldgans zur Seite gestellt: Miley Cyrus. Jetzt geht Selena aber erst einmal in die Hacke und mit ihrem neuen Album auf Welttournee. Ihr aktueller Hit Come & Get It macht im Bollywood-Style Lust auf Party. 56 Städte werden beglückt, und sabbernde Fans wie ich dürfen sich freuen, denn „La Gomez“ macht am 17. September auch in der Wiener Stadthalle Station. Und einige neue Songs (wie z.B. Slow Down) sind nicht mehr so richtig jugendfrei: „Ich will nur deinen Körper neben mir fühlen, die ganze Nacht lang, Baby, stell den Song langsamer, und wenn er zu Ende geht, drück auf Wiederholung, die ganze Nacht lang.“ Sorry, aber dafür bin ich schon zu alt ...

Fesselnde Akrobatik, atemberaubende Kampfszenen und zahlreich gefeierte Bühnen-Shows bilden das Gerüst von Extreme Jump. Ob der zahlreichen Showproduktion, die Österreich in letzter Zeit durchtourten, könnten die kritischen Show-Liebhaber unter unseren Lesern behaupten, das alles bereits zur Genüge zu kennen. Mit Extreme Jump kommt aber eine Show nach Wien, die abseits des „normal“ perfekten Showkampfes auch noch etwas ganz Besonderes zu bieten hat: ein unterhaltsame Story mit Slapstick-Elementen! Die Geschichte im Überblick: Eine ebenso typische wie temperamentvolle koreanische Familie wird mitten in der Nacht von zwei Einbrechern überrascht, worauf spektakuläre Tanz- und Akrobatikeinlagen folgen. Der immer etwas betrunkene Onkel, so wie der autoritäre Großvater müssen das Heim also genauso verteidigen, wie die ehrgeizige Mutter oder die wunderschöne Tochter, was in Kombination mit den tollpatschigen Einbrechern zum Schmunzeln verleitet. 9.000 Shows, wie zum Beispiel am renommierten Union Square Theatre in New York oder dem Edinburgh Festival Fringe, sind neben ca. 3,5 Millionen Zusehern wohl ein Hinweis auf die Güte der Show. Aber sehen Sie am besten selbst … (ks)

© Extreme Jump (2)

MUSICAL.SHOW

SELENA GOMEZ KOMMT

Am 21. und 22. September is t Extreme Jump auch er stmals im in MuseumsQuartier ei zw ils we je r Wien fü g Ta o pr s Show zu sehen.


© Morris, Stage Entertainment

GROSSES DRAMA UND FLIPPIGES JUKEBOX-MUSICAL In Mamma Mia! möchte Sophie herausfinden, wer ihr Vater ist. Sie liest deshalb im Tagebuch ihrer Mutter nach.

2014 wird ein aufregendes Musicaljahr. Die Vereinigten Bühnen Wien (VBW) haben sich viel vorgenommen: Im Herbst wird die Reihe Musicals In Concert mit Love Never Dies fortgeführt, im Frühjahr 2014 haben die Eigenproduktion Der Besuch der alten Dame sowie Mamma Mia! Premiere.

Wer kennt ihn nicht, den Klassiker Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt? Die Millionärin Claire Zachanassian kehrt in ihre Heimatgemeinde zurück. Sie verspricht zwei Millionen, wenn ihr einstiger Freund Alfred III stirbt. Anfängliches Entsetzen über diese Forderung weicht allmählich der Gier. Gemeinsam mit der Thunerseespiele AG bringen die VBW dieses Stück als Drama-Musical in einer Eigenproduktion zur Uraufführung. Und wer könnte für diesen Stoff besser geeignet sein, als die internationalen Musicalstars mit viel WienErfahrung Pia Douwes und Uwe Kröger in den Hauptrollen. Michael Reed (Musik, Musical Supervision & Arrangements), Wolfgang Hofer (Liedtexte), Moritz Schneider (Musik) und

Christian Struppeck (Buch & Kreative Entwicklung) haben ein ergreifendes Musical geschaffen, das von Regisseur Andreas Gergen inszeniert wird. Poppige Unterhaltung für die ganze Familie verspricht das FeelGood-Musical Mamma Mia! mit den Hits von ABBA. 15 Jahre nach der Uraufführung kommt es nun endlich zu der lang ersehnten, österreichischen Erstaufführung der deutschsprachigen Fassung. Sophie möchte endlich herausfinden, wer ihr Vater ist. Im Tagebuch ihrer Mutter Donna findet sie den Hinweis auf drei Männer, mit denen Donna vor 20 Jahren Affären hatte. Kurzerhand lädt sie ohne Donnas Wissen alle drei zu ihrer bevorstehenden Hochzeit ein. Aber auch Donnas langjährige Freundinnen kommen auf die kleine griechische Insel, auf der Donna eine Taverne betreibt, um sie bei Sophies Hochzeit zu unterstützen … ein unterhaltsamer, schmissiger Abend ist garantiert! (pmd) Wie das Leben des Phantoms der Oper und Christine weitergegangen ist, sehen Sie bei Love Never Dies von 19. bis 26. Oktober im Wiener Ronacher. Pia Douwes und Uwe Kröger stehen ab 20. Februar in Der Besuch der alten Dame – Das Musical im Ronacher auf der Bühne. Mamma Mia! entführt Sie dann mit den Hits von ABBA auf eine griechische Insel – und dazu müssen Sie nur nächstes Jahr ins Raimundtheater Wien.

Wien wird wieder Broadway! – Die Vereinigten Bühnen Wien holen für ein neues „Wien-Musical“ den renommierten Broadway-Komponisten, Golden-Globe- und dreifachen Oscar-Preisträger Stephen Schwartz ins Boot: Gearbeitet wird an einem Musical über Theaterdirektor Emanuel Schikaneder und seine Frau – über deren Beziehung und ihre maßgebliche Wirkung auf die künstlerische Szene dieser Zeit. Es heißt allerdings sich noch etwas gedulden – als frühester Starttermin wird die Saison 2015/16 genannt.

MUSICAL.SHOW

Love Never Dies ist die lang erwartete Fortsetzung des MusicalKlassikers Das Phantom der Oper. Die Handlung spielt zehn Jahre nachdem das Phantom aus der Pariser Oper verschwunden ist. Mittlerweile gehört ihm ein Vaudeville-Theater im großen Vergnügungspark auf Coney Island in Amerika. Unterstützt wird es noch immer von Madame Giry und deren Tochter Meg. Inkognito engagiert es Christine für ein Gala-Konzert in seinem Theater. Christine ist inzwischen mit Raoul verheiratet und Mutter des zehnjährigen Gustave. Zu dritt reisen sie nach Amerika, wo allmählich die Masken fallen und die Wahrheit ans Licht kommt. Wieder steht Christine zwischen zwei Männern und nach wie vor droht durch Eifersucht geschürte Gefahr aus einer Richtung, mit der niemand rechnet … Die konzertante Fassung in deutscher Sprache wird wieder von Andreas Gergen in Szene gesetzt.

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Nate Estimada

Billy Jeffrey

Jonathan Howes

Kris Davis

© Chippendales Inc. (5)

THE CHIPPENDALES Unleashed: Begnadete Männerkörper im Rampenlicht

Die Kunst des lasziven Ausziehens und das damit verbundene Geheimnis der Verführung ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit. Bereits über 30 Jahre sind The Chippendales schon im Geschäft des professionellen Striptease und begeistern mit ihrer Show noch immer die Frauen auf der ganzen Welt.

MUSICAL.SHOW

• 1979 gründen Somen „Steve“ Banerjee, Paul Snider und Bruce Nahin The Chippendales als Entertainment-Show für Frauen • The Chippendales waren die erste professionelle StripteaseGruppe, die nur aus Männern bestand • die professionell choreographierte Show ist eine Mischung aus Tanz, Gesang – und natürlich Striptease • Markenzeichen sind die „Collars & Cuffs“: weiße (Hemd-) Kragen mit schwarzer Masche sowie weiße Manschetten • insgesamt gibt es fünf Gruppen von jeweils zehn bis zwölf Männern • in Las Vegas haben The Chippendales ein eigenes Theater im Rio All Suite Hotel And Casino, in dem sie täglich auftreten • die Show bleibt stets niveauvoll und The Chippendales wahre Gentlemen • am Ende der Show gibt es die Gelegenheit, sich mit ihrem Liebling fotografieren zu lassen

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Erleben Sie gemeinsam mit ihren Freundinnen einen erotisch-lasziven, aber doch immer höchst anständigen Abend mit den perfekten Männern von The Chippendales bei ihrer UnleashedTour (was man übrigens am besten mit „entfesselt“ übersetzt …). (pmd) Termine: www.trafikplus.at

05. Oktober: Messe-Arena 5, Klagenfurt 06. Oktober: Ennstalhalle, Liezen 07. Oktober: Wiener Stadthalle / Halle F, Wien 08. Oktober: BRP-ROTAX Halle, Wels Kyle Efthemes

empfiehlt:

09. Oktober: Bezirkssporthalle, Braunau 10. Oktober: Sporthalle Alpenstraße, Salzburg 11. Oktober: VAZ St. Pölten


IMMER WAS LOS IM OSTEN! Eine musikalische

KOMÖDIE

von Strahl/Nachmann/Runyon REGIE: Marcus Strahl

MIT Dagmar Hellberg, Susanna Hirschler, Verena Scheitz, Stephan Paryla-Raky u.a.

24. JULI BIS 25. AUGUST 2013 Infos: www.wachaufestspiele.com

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05.06.13 14:45


DER WATZMANN So schallt’s von der Höh’ seit 41 Jahren Die Geschichte ist das pralle Leben. Der Berg ruft den Bua und der wiederum kann nicht widerstehen, kraxelt rauf auf den Watzmann, schafft aber die 2.713 Meter Höhe nicht und so prackt es ihn, genregerecht, die Steilwand in den Berchtesgadener Alpen runter. Und warum ist der Bua so töricht und steigt da überhaupt auffi, wo doch so viele vor ihm schon ihr Leben am Berg gelassen haben? All das Bitten und Klagen der Eltern, es hat ihn gerade so viel interessiert, wie wenn im Stadl die Heugabel umfällt. Der eigentliche Grund für die alpine Mutprobe ist ein sehr profaner und in erster Linie nur von anderen Buben nachvollziehbar, denen das Testosteron ebenso Oberkante-Unterlippe steht: Die Gailtalerin war’s, die mit ihren Reizen und einer karierten Bauern-Tuchent lockte, sollte der Bauernbua es schaffen, den Berg zu besiegen. Die Mühe lohnte sich nicht. Großes Drama. Bub tot, alle am Hof trauern und da ja nicht einmal die gottesfürchtigsten Bergbauern ihre Lehren aus der Vergangenheit ziehen, locken Weib und Berg schließlich auch den Gevatter Bauer zu sich. Da endet die Geschichte, und ob der Bauer nun schwach wurde und schon am Dorffriedhof neben seinem Buam liegt, das ist seit bald 41 Jahren offen. Auf wundersame Weise wurde die Fortsetzung von Der Watzmann ruft nie geschrieben. Es verwundert in der Tat, ist doch das Rustical nicht nur ein Bühnen-Dauerbrenner, sondern auch auf Longplay mit 300.000 verkauften Platten ein Mega-Erfolg.

Drogenspürhund mal anders. 1972

MUSICAL.SHOW

war’s, da hat alles seinen Anfang gefunden. Ja, ja, da waren die Festwochen, das Hörspiel und einiges, was sehr offiziell klingt und zum Entstehen des Watzmann geführt hat, in Wirklichkeit lief aber die Geschichte sehr, sehr „early seventies“ –

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also unkonventionell. Herr Rudi Margreiter, ein Freund des Trios Tauchen, Prokopetz und Ambros, die wiederum viel Zeit gemeinsam in der Wohnung des Herrn Tauchen in der Wiener Mahlerstrasse verbracht haben, war zu Besuch gewesen. Margreiter erzählt von einem Hund, dem Watzmann, der in einer Waldviertler WG lebte und der immer ziemlich ausgeflippt war, weil er offenbar seine Schnauze zu tief in Substanzen versenkt und daher den lieben Tag lang stoned sein Hundeleben verbracht hatte. Watzmann – wie lustig! „Das ist auch ein Berg“, sagte der Rudi und alle hauten sich ab … Der Watzmann, ein Berg und wie der Zufall so will, lief am gleichen Abend der Film Erde im Fernsehen. Schwarz-weiß, dramatische Bilder, ein Heimatkracher und schon setzt sich alles in Bewegung. „Ich holte die Gitarre, der Joesi kritzelt Dialoge auf ein Blatt Papier, ich singe. So ist das Konzept vom Watzmann entstanden“, schreibt Wolfgang Ambros in seiner Biografie. Ein Hörspiel auf Ö3 war der erste Schritt an die Öffentlichkeit, eine Kurzversion kam schließlich bei den Wiener Festwochen zum Einsatz. Eine Stunde Programm, als Draufgabe zu einem anderen Stück, dem Alchimist. In der Ur-Fassung des Watzmann hatte der Zauberer Magic Christian seinen ersten Auftritt und zum Drüberstreuen waren Stripperinnen im Programm.

Schwuler Hubert. Das war’s, so ging alles seinen

österreichischen Gang. Zu erwähnen sei noch, dass der Watzmann von Anfang an gerne unterschätzt wurde. Auch die Trüffelhunde der Industrie steckten ihre Schnauze in die falsche Knolle. Wolfgang Ambros hatte zu diesem Zeitpunkt noch ein Album von seinem Vertrag bei Phonogram ausständig, wiewohl der neue Deal mit der Firma Bellaphon schon stand. Der Phonogram ließ man die Wahl: Entweder der Fäustling oder ein Album mit diesem einstünd-


Der Watzmann geht nun in sein 41. Jahr’ und er ist jenes Stück österreichische Popularmusikgeschichte mit dem wohl deutlichsten Alleinstellungsmerkmal. Auch wenn er im Programm so angekündigt wird, die Bezeichnung Musical wird ihm nicht wirklich gerecht. Vielmehr passt, was ihn

am deutlichsten beschreibt: Das Rustical! Der Watzmann ist unerreicht und wehe dem, der die Geschichte weiter strickt, das kann nur in die Lederhose gehen! (az, pmd)

Der Watzmann wird bestiegen, und zwar im Juli am Grazer Schlossberg, in der Wiener Arena, im St. Pöltener VAZ, in Mörbisch auf der Seebühne und auch im Sportzentrum Kuppel in Telfs.

© www.lukasbeck.com

igen Ding, das da Watzmann genannt wurde. Die Phonogram reagierte rational und ließ das Bauchgefühl beiseite. Der Fäustling war eine richtige Festwochen-Inszenierung, da könne man vom guten Image des Festivals profitieren. Watzmann? Zu unsicher die Sache, dachte man in der Firma und griff daneben. Über die mehr als 300.000 verkauften Platten darf sich bis heute die Bellaphon freuen. Nicht unähnlich die Fehleinschätzung, die zwei Musiker traf, die in der ersten Musical-Fassung in den 80er Jahren ihren Auftritt hatten. Das Magazin Wiener schrieb damals: „Die beiden Alpinkatzen Hubert von Goisern und Wolfgang Staribacher waren als schwules Musikantenpaar einfach zu glaubwürdig“, worauf Staribacher in seinem Buch unten oben dazu meint: „Abgesehen von dem reizenden Kompliment für unsere schauspielerische Leistung – damals sprachen wir, wenn überhaupt, nur mehr Belangloses miteinander.“ Trotz dieses Verrisses: Die Karriere, zu der Hubert von Goisern schließlich ansetzte, schickte den gedruckten Zeitgeist in die Wüste.

Gesehen habe ich ihn das erste Mal, als ich ihn gespielt habe; gekannt habe ich ihn mit zwölf Jahren, als ich Der Watzmann ruft zum ersten Mal gehört habe. Ich habe die Platte von einem Schulkollegen bekommen, weil ich Fan von Es Lebe der Zentralfriedhof war. Und wie das so ist, wenn man zwölf ist, habe ich das bis zum Abwinken gehört und nach einer Woche konnte ich alles auswendig. Dann war ich 1991 beim Casting; Damals hat Manfred Tauchen noch mitgespielt und Joesi Prokopetz nicht. Da haben sie einen Ersatz für Joesi, sprich für die Rolle des Buam und des alten Knechts gebraucht. Auf die Frage, ob ich den Text benötige, antwortete ich: „Den kann ich auswendig seit ich zwölf bin!“ Damals war ich 25. Seit diesem Zeitpunkt habe ich mitgespielt und das war für mich natürlich Ehrfurcht gebietend. Wolfgang Ambros, der Typ, der für jede Situation in meiner Pubertät ein Lied gesungen hat, mit dem stand ich jetzt auf der Bühne.

Er war entzückend, es waren alle irsinnig lieb und ich habe mich sofort wohlgefühlt; wir waren gleich auf Tour mit 100 Vorstellungen aufgeteilt auf Frühjahr und Herbst, jeweils drei Monate, und es war großartig. Dann war längere Zeit Pause und jetzt seit 2004 ist es kontinuierlich ein Wiedersehen, ein Familientreffen, wo man halt auch ein bisschen was arbeitet. Wenn die Vorstellungen nicht wären, wäre es ein schöner Urlaub (lacht). Es ist toll so, weil es für uns immer wieder so ein Art nach Hause kommen ist, ein Fixpunkt im Jahr. Den Leuten taugt das wahnsinnig. Vor zwei Jahren haben wir in Ulm gespielt, 3.000 Leute am Kirchenplatz. Es hat geschüttet wie aus Schaffeln und deshalb war die Bühne so mit Plastik abgehängt. Aber immer wenn der Wind da reingefahren ist hat sich das Wasser über das Publikum ergossen, aber die sind alle sitzen geblieben. Das kann man sich gar nicht vorstellen. Es war großartig. Und das ist so unglaublich und lustig und spaßig. © CF Kamp

MUSICAL.SHOW

Seit 1991 ist er Bua und Knecht: Christoph Fälbl über den Watzmann

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PINK IS BJU Leistungsgesellschaft, Bildungsbürgertum, PISA-Studie, Fortbildung, Brainstorming: Während alle von einer Wissensgesellschaft reden und träumen, feiert die Unterhaltungsindustrie die Helden der geistigen Beschränktheit: Mario Barth, Atze Schröder und Cindy aus Marzahn beweisen, dass mittlerweile der Prolet zum Star geworden ist und die Unterschicht Oberhand gewonnen hat.

Siegreich ist der Held des Proletariats, vergangen die Gesellschaft der Kavaliere und edlen Damen – die, auch wenn sie in den mittlerweile verpönten blauen Dunst gehüllte Hallodris oder zumindest halbleichte Mädchen waren, doch stets etwas von Klasse hatten. Im Mikrokosmos bechert Mundl sein „net deppertes Bier“ und schimpft Franzi, seinen Schwiegersohn in Spe, ein „Nudlaug“ und einen „Dioptrienotto“, während im Makrokosmos Willis, Stallone und ihre Testosteronbrüder unrasiert und ungepflegt, mit zotigem Spruch auf dem Lippen, liederlicher Leber und Lunge und diskutablen Methoden fürs Gute randalieren. Und da droben, auf der Bühne, regiert schon lang nicht mehr der deftige Schmäh der Stürmer und Dränger oder der die Weltenordnung aus den Angeln hebende Moliére, sondern der Unterschichtendarsteller aus dem „Vulgariat“.

KABARETT.COMEDY

Der Prolet als Star. „Ich bin ein Star, holt mich hier

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zu eliminieren, die politische Sensibilitäten etwa bezogen auf Geschlecht oder Rasse verletzen könnten. Witze über dicke, unförmige Menschen: böse. Dicke, unförmige Frauen humoresk aufs Podest heben: megaböse. Dicke, unförmige Frauen mit Migrationshintergrund durch den Kakao ziehen: gigaböse. Wenn dann auch noch die geschlechtliche Orientierung hinterfragt wird, darf man gleich in der Hölle schmoren. Warum ist es also nicht nur durchaus okay, sondern sogar en vogue, sich zum Proleten zu stilisieren? Denn es ist nicht das Ideal des edlen Wilden, den Rousseau einst entwarf, den Naturmenschen, den die Zivilisation nicht verdorben hat. Es ist schließlich nur eine Maske aus einem Sammelsurium an Beschränktheitsmustern und Vorurteilen, die man sich überzieht und fortan in Genuss derer wälzt.

Geschmacklos ehrlich. Cindy aus Marzahn ist die raus!“ kreischen die einen zwischen Tierhoden und Maden, Personifikation der Geschmackslosigkeit: Ein zu dicker Körper die anderen sind ebenso „Star“ und wühlen sich immer ist in einen zu engen Frottee-Jogger gezwängt, dabei glitzert tiefer in die Scheiße rein. Es ist eine Flut von Unrat und diese ganze Ungestalt noch in einem grellen Rosa und Obszönitäten, die da vor allem aus Deutschland kitschigem Gold und/oder Silber, dass die Hälfte übers Kleine Deutsche Eck den heimischen genug wäre. Dann steht also diese arbeitslose Grund und Boden düngt. Ganz gleich ob es sich Berliner Kunstfigur breitbeinig auf der Bühne Mann ey, um die schrille Extensionansammlung „Daniela und plaudert frisch-frei von der Leber hinweg meene Muschi Katzenberger“, die glamouröse Primitivität der über Momente, bei deren Gedanken allein man muss zum Geissens oder deutscher Comedians dreht: Der vor Scham versinken möchte: Schläft angetüdelt Tüüüv! neue – oder: erneuerte! – Proletenkult zeigt ein im Solarium ein, sodass sie George Clooney mit gigantisches Selbstbewusstsein, das sich über seinem geliebten Nespresso verwechselt. Geht bürgerliche Anstandsregeln hinwegsetzt und mit ihrer „Muschi“ zum TÜV. Hat ne Freundin vielleicht genau dadurch nicht nur aufgrund eines schnöden namens Pritney, die sich in ihrer Lieblingskneipe nackt mit Schmähs (gern auf Kosten anderer, Cindy aber auch auf Mett einschmierte und seitdem „Fickadelle“ genannt wird. eigene) Lachen macht, sondern einfach auch, weil endlich Sapperlott aber auch. Fesseln gelöst, der ins Korsett geschnürte, biedere Charakter Eine primitive Schnauze, ein übergewichtiger Albtraum befreit wird. – eine Kombination, die wie ein Unfall geradezu danach quäkt, angegafft zu werden. Derbe, direkt, tabulos. Aber: Die Lüge des Vulgären. Ein Arbeitslosen-Bezug ist nicht Situationen und Eigenschaften, die man aus dem eigenen vulgär, Ungebildetheit ebenso wenig. Vulgär ist lediglich, Umfeld zumindest in abgeschwächter Form kennt. Alle wenn die Lust an einer Beschränkung zelebriert wird, eine sozialen Hoppalas zusammen ergeben schließlich aber eben freche Lüge vorgegaukelt wird, das Spiel des Niederen stilisierte Kunstfiguren wie Cindy. Erstaunlich nur, dass diese schamlos getrieben wird – vulgär ist, wer sich gebärdet, dann vor ausverkauften Hallen und vor allen Altersklassen als wäre er geistig und/oder monetär benachteiligt, was spielt, viermal in Folge den deutschen Comedypreis als beste Komikerin abräumte, eine eigene Show auf RTL hat und so schließlich aber nur eine Inszenierung ist. „Political Correctness“ heißt, Ausdrücke und Handlungen nebenbei Markus Lanz bei Wetten, dass..? assistiert. Durch ihr


TIFUL

20. Mär z Tips Arena Linz, 21. Mär z Wiener F) Stadthalle (Halle

© Boris Breuer

„Ist det Leben noch so oll, mach es einfach bjutiful“, sagt die selbsternannte Prinzessin der Herzen, die in ihrem dritten Programm nicht jammern, sondern klotzen will. Da wird dann auch schon mal Rente mit 16, Halbierung der Spritpreise und Kürzung der Politikergehälter gefordert. Populismus auf tiefstem Comedyniveau. Aber vielleicht sollten wir Kritiker auch einfach einmal unseren niveauvollen Nadelstreif-Sauberanzug ausziehen und ein bisschen bluna sein, wer weiß? (sb)

KABARETT.COMEDY

dortiges Rap-Duett mit Justin Timberlake erlangte sie sogar Präsenz in den USA, schaffte es ins People Magazin und die New York Times. Jay Leno will sie in seiner Tonight Show und vom Broadway wird auch noch gemunkelt. Immerhin: Auch wenn Ilka Bessin, der Mensch hinter der Figur, nicht aus der Großwohnsiedlung Berlin-Marzahn, sondern aus Luckenwalde, 50 Kilometer südlich, kommt, so ist „Cindy“ doch nah dran an ihrer eigenen Biographie. Aufgewachsen in der DDR war sie zuerst Suppenlöffelschwingerin, mit der Wende wurde sie entlassen. Dann jobbte sie als Schiffsanimateurin und Kellnerin, bis in Berlin schließlich Hartz IV auf ihrem Gehaltszettel stand. Vier Jahre lang, in welchen ihr Cindy in den „Kopp“ kam. Dann: Gewinnerin beim Quatsch Comedy Club in Hamburg 2004, der Anfang des Aufstiegs in den ComedyOlymp. Damit hat Ilka-Cindy vielen Kollegen zumindest eines voraus, das man ihr hoch anrechnen muss: Eine geringe Distanz zwischen dem, was sie ist und dem, was sie spielt. Sie macht sich über ihren eigenen, unförmigen Körper lustig, spricht aus den Erfahrungen, die sie in ihrer Vergangenheit durchlitten hat. Cindy ist peinlich und gerade in einer Sendung wie Wetten dass..? für viele auch deplatziert, auch wenn sie sich dort ein bisschen weniger asozial gibt, ein bisschen weniger „Muschi“, „Kacke“ und „Fuck“ im Sprachjargon – man will dennoch nicht wissen, was internationale Künstler davon mitnehmen.

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© Matthias Leonhard

Die einzig existierende Stegreifbühne Wiens kann auf eine sehr bewegte, über 100-jährige Geschichte zurückblicken und ist beliebte Sommerbühne mit Schiebedach und Heurigenambiente. Im Laufe der Jahre entwickelte sich dieses außergewöhnliche Pawlatschentheater zu einer wahren Institution.

KABARETT.COMEDY

klassisch & traditionell

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Um die rare Kunst des Stegreifspiels auch für nächste Generationen zu erhalten sowie thematisch in die Gegenwart zu transferieren, setzt Spielleiter Wolfgang Czeloth für die heurige Saison auf die fruchtbringende Zusammenarbeit mit Gerold Rudle. Der stand vor seinem Durchbruch als Kabarettist auch schon auf der Tschauner Bühne und kennt Haus und Handwerk aus dem „ff“. Rudle ist überzeugt, dass man gerade beim Stegreifspiel die hohe Kunst des Improvisierens lernt. „Also für meine Bühnenkarriere war diese Erkenntnis auf jeden Fall von Vorteil. Viele Kollegen würden sich erst gar nicht auf diese Bühnensituation einlassen“, meint er, „weil sie viel Erfahrung und nicht zuletzt eine ordentliche Portion Mut voraussetzt“. Letztendlich haben die aktuell boomenden Impro-Comedy-Shows, wie dies heutzutage auf Neudeutsch

heißt, allesamt ihre Wurzeln im Stegreif. Und deshalb sorgen auch heuer wieder Klassiker wie Das Freudenhaus vom Liebhartstal, Der Dorfdepp, Blasi die Sexbombe oder Auf der Alm da gibt’s ka Sünd u.a. mit Publikumsliebling Emmy Schörg, für Bombenstimmung und Lachsalven. Übrigens darf weiters damit gerechnet werden, dass bei der einen oder anderen Inszenierung auch Gerold Rudle himself auf der Bühne steht und mitspielt.

neu & experimentierfreudig

Intendantin Anita Zemlyak ist aber auch für Experimente offen und möchte darüber hinaus auch neues Publikum ansprechen und jungen Schauspieltalenten eine Spielstätte bieten, an der Platz für Neuproduktionen ist, die vielleicht so an etablierten Theatern nicht aufgeführt würden. So darf man sich schon jetzt auf die Premiere von Robin Hood und die Girl

© Christoph Boehler (3)

TSCHAUNER BÜHNE – VON KLASSISCH BIS RELOADED


Gastspiele

Hier gibt sich das Who-is-Who der ganz großen Kleinkunstszene quasi die Klinke in die Hand. Der Bogen reicht dabei von Joesi Prokopetz, der sich über die Schöpfung beschwert und Bernhard Ludwig, der eine Anleitung zum lustvoll Leben parat hat, über Alf Poier, der Einblick über das Treiben hinter der Bühne gibt und Gerald Fleischhacker, der die Welt bereist und auf der Suche nach dem besten Erdbeereis ist, bis hin zu Nadja Malehs ganz großem Glück oder den Pointen von Horst Chmela in Vom Gassenbua zur Kultfigur. Aber auch musikalische Größen wie Karl Hodina & Roland Neuwirth, Michael Seida & Band, Erwin Steinhauer & OÖ Concertschrammeln, Harry Prünster & Wiener Blues, die Rounder Girls oder Alexander Goebel & Band spielen und singen sich in die Herzen ihrer Gäste. (dr) So wird wahrlich für jeden Geschmack etwas geboten und ein Besuch der geschichtsträchtigen Bühne lohnt sich allemal! Noch bis September kann man der lustigen Stegreifbühne einen Besuch abstatten.

Ausgewählte Schmankerln auf der Tschauner Bühne Juli: • 3. Juli – Robin Hood • 6. Juli – Mach’s nochmal Bubi • 10. Juli – Die Geierwally • 12. Juli – Blasi die Sexbombe • 19. Juli – Das Hoserl der Kathrein • 23. Juli – Mord in der Wurlitzergasse • 29. Juli – Michael Seida und Band August: • 2. August – Erwin Steinhauer & Concertschrammeln • 4. August – Weinzettl & Rudle, Kalte Platte • 8. August – Joesi Prokopetz • 10. August – Der Dorfdepp • 12. August – Rounder Girls • 22. August – Heilbutt & Rosen, Erntedankfest • 29. August – Alf Poier, Backstage September: • 1. September – Christoph Fälbl, Papa m.b.H.

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Gang vom Sherwood Forest oder die Wiederaufnahme der Erfolgsproduktion Geierwally freuen. Attribute die für beide Stücke gleichermaßen gelten: frech, schräg, mutig, musikalisch und vor allem mit Hang zum Kultfaktor! Bei ersterem beginnt für die Mächtigen wie Prinz John und dem Sheriff von Nottingham ein wahrer Horror-Trip, schlägt sich doch Robin Hood bekanntlich auf die Seite der Ausgebeuteten und sorgt mit unkonventionellen Mitteln für Recht und Gerechtigkeit. Überraschende Wendungen, rasanter Slapstick und rockige Klänge bringen endlich die ungeschminkte Wahrheit über das Treiben im Sherwood Forest ans Licht. Bei zweitem dreht sich alles um die hübsche und unerschrockene Walburga Stromminger, die ihre ganze Aufmerksamkeit anfänglich der Rettung des kleinen Geier Hansi widmet. Ob sie dann letztendlich doch dem Werben von Vinzenz nachgibt oder doch lieber beim Bärenjosef schwach wird, sieht man in der leidenschaftlichen Liebeskomödie, die auch durch brennende Eifersucht und wilde Rhythmen besticht.

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DINGSDA Richard Metfan

STÜRMISCH

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Ich war vor einigen Wochen mit meiner Tochter in der Wiener Arena beim Christina-Stürmer-Konzert und habe vor Ort mit Leuten gesprochen, die sehr gespannt auf das Konzert, aber auch sehr skeptisch waren. Teilweise wurden sehr unangebrachte und beleidigende Bemerkungen gemacht. Ich hielt mich aus sämtlichen Diskussionen raus – man sollte erst über etwas schimpfen, das man auch gesehen hat.

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Rein in die Halle und meine kleine Chefin wollte unbedingt sitzen – also platzierten wir uns hinter dem Techniker und ich habe wieder einmal begonnen die Leute um mich herum zu beobachten. Die Halle war sehr gut gefüllt und das Konzert begann. Und dann bekam ich die Macht der Musik zu spüren. Man kann ja zur Musik der Frau Stürmer stehen, wie man will, aber um mich herum waren nur strahlende Gesichter. Ja, natürlich – einige Elternteile sahen drein, als ob sie einen Katheder direkt ohne Gleitmittel gesetzt bekommen hatten, aber egal. Dann kam die Nummer Scherbenmeer. Rechts im Rollstuhl-Sektor sah ich eine junge Dame, die sich ohne Hilfe nicht frei bewegen konnte. Eine Pflegerin nahm all ihre Kraft zusammen und hob sie hoch. In diesem Moment strahlten beide so derartig, dass im Saal die Sonne aufging. Ich habe sie beobachtet und mir kamen die Tränen. Auch wenn die junge Dame sonst vielleicht nicht viel Spaß in ihrem Leben hat, in diesem magischen Moment hatte sie ihn definitiv – und solange solche Momente passieren und solange Menschen derartig von Musik berührt werden, hat jede Art von Musik ihre Existenzberechtigung.

MAGIC

Erst neulich war er bei Was gibt es Neues? zu sehen. Nun ist Kabarettist Gerhard Walter mit seinem ersten Solo Happy End on Tour und hofft als wahrer Romantiker auf eben ein solches.

Im Duo mit Gery Seidl hast du 2003 einen Vogel, einen Drachen, einen Kaktus und 2005 den Österreichischen Förderpreis Karl abgeräumt. Der kometenhafte Aufstieg auf den Kleinkunstbühnen blieb jedoch aus. Warum? Gerhard Walter: Na klar, es war Balsam für die Seele, weil es ja nicht geplant war. Ich hatte auch nicht die Erwartung, reich und berühmt zu werden, aber was eher zur internen Freude gereichte und von der Szene zwar respektiert wurde, war darüber hinaus eher unscheinbar und wahrlich kein Karriereturbo. Eigentlich schade, dass Kabarett nicht den Status eines Nestroy-Preises in der Theaterwelt oder des Amadeus in der Musikszene hat. Wie groß war die Enttäuschung wirklich aus heutiger Sicht? Gerhard: Ganz ehrlich, schon ein wenig frustrierend. Man muss sich das so vorstellen, als ob ein Leistungssportler aufgrund harten Trainings voll im Saft steht und dann aus unerklärlichen Gründen nicht bei Wettbewerben starten kann. Da wird man schon ein wenig ungeduldig. Gery sagte einst so treffend: „Man kann sich zwar hinaufarbeiten, jedoch nicht hinaufwarten!“ Mir ist schon klar, dass ein


MOMENTS Lachen bringen, aber ein wenig Nachdenken schadet dabei auch nicht. Romantische Komödien mögen für viele banal sein, doch eigentlich ist das eine hohe, ernste Kunst. Mit zwei Mozartkugeln im Gepäck fliege ich dann noch London und spiele im Flieger alle Szenen durch und male mir dabei aus, wie sie auf was reagieren könnte. Diese teils skurrilen Was-wäre-wenn-Gedanken spiele ich dann zum Leid meiner Mitreisenden durch.

Wieso folgt dein erstes Solo erst acht Jahre später, was war dazwischen? Gerhard: In dieser Zeit spielte ich kleine Rollen u.a. bei Schnell Ermittelt oder bei den Gipfelzipflern und schrieb Also eigentlich eine romantische Liebeskomödie? selbst einige Drehbücher. Durch das Schreiben kamen der Gerhard: Eigentlich ja. Ich mag Romantic Comedies. Tief Drang und die Lust, wieder selbst zu spielen. An dieser im Herzen sind wir doch alle Romantiker und gerade die Stelle möchte ich mich bei Andreas Fuderer bedanken, der Kleinigkeiten, wie ein kurzer Blick oder eine kleine Gestik, mir die Chance bot, Happy End im Kabarett Niedermair machen unser Leben liebenswert. Mein Wunsch ist es, zu spielen und mir dadurch eine Perspektive gegeben diesen Augenblick – diesen Magic Moment – festzuhalten. hat. Vor meiner Premiere hatte ich einige Kurzauftritte im Die Figur, die ich auf der Bühne spiele, ist dem NichtbühnenGerhard sehr ähnlich, überhöhnt für die Spektakel, wo ich zum ersten Mal alleine auf Bühne zwar, aber da ist schon sehr viel ich. einer Kabarettbühne stand. Ich muss aber Ich bin, nachdem ich die Story mal soweit zugeben, dass ich schon mal entspannter war Mir ist schon hatte, wirklich nach London geflogen, um vor Auftritten. klar, dass ein paar zu schauen, wie sich das ungefähr in der Spieltermine mehr Wirklichkeit anfühlt. War das die Geburtsstunde deines ersten oder weniger nicht Solos? den Weltfrieden Respekt für diese Ehrlichkeit. Aber hinter Gerhard: Noch nicht ganz, denn ich hatte sichern. niveauvoller Unterhaltung steckt schon ein in all den Jahren ja jede Menge Ideen wenig Bildungsauftrag? zusammengetragen und geschrieben und Gerhard: Das muss letztendlich das Publikum noch jede Menge ungelegte Eier im Kopf. Wirklich ernst wurde es erst dank der Zusammenarbeit selbst entscheiden, was es aus meinem Programm mit nach mit meiner begnadeten Regisseurin Petra Dobetsberger, Hause nehmen will. Aber wenn du so willst, ja, denn der da hatte ich wirklich riesiges Schwein. Sie ist nicht nur ein große Schritt ist, seine Ängste zu überwinden, egal was super Korrektiv, sondern auch die volle Bereicherung, denn dabei rauskommt. ohne sie, wäre es nicht so toll geworden. Also zu ziehst das durch und machst keinen Rückzieher? Gerhard: Na klar überkommt mich im Flieger die Panik, Worum geht es eigentlich? Gerhard: Also anfangs habe ich echt einen Scheißtag, alles doch wie es schlussendlich im Stück weiter geht, kann geht schief und zur fürchterlichen Krönung dieses Tages und möchte ich jetzt nicht vorwegnehmen, denn dann steht mir auch noch eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt raube ich dem Publikum die Illusion und mir den Erlös der bevor. Doch Gott sei Dank bleibt zuvor kurz noch Zeit für Eintrittskarten. Und ob es dann tatsächlich ein Happy End einen Kaffee. Und dort passiert es dann! Ich begegne einer gibt, sollen sich die Leute selbst anschauen. Frau, mit der ich einen Magic Moment erlebe, der mich diesen schlechten Tag vergessen lässt. Interview: Didi Rath Und dann begibst du dich auf eine Odyssee, um ihr für diesen Moment Danke zu sagen, oder? Gerhard: Genau! Odyssee ist genau das Richtige, denn ich weiß weder wie sie heißt, wo sie wohnt, noch wo sie arbeitet. Ich weiß nur, dass sie aus London ist und ich hoffe, sie dort wiederzufinden. Klingt ein bisserl schräg, oder? Gerhard: Unbestritten, aber genau das macht ja mein Programm aus – schräg. Natürlich will ich die Leute zum

nn Ein Happy End ka st, gu Au . 27 am man d 19. September un im r be m ze De 28. air Kabarett Niederm erleben.

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paar Spieltermine mehr oder weniger nicht den Weltfrieden sichern, aber es war dann doch eher müßig. Wenngleich ich schon auch an das Finanzielle gedacht habe und sogar mein Auto verkaufte, war und ist es wohl am allerschlimmsten, wenn dir die Perspektiven fehlen.

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DIE E- UND U-SCHLAMPEN

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Erst kürzlich mokierte sich unser Kolumnist, der Kabarettist Richard Metfan, darüber, dass der Begriff des „Rockens“ abgewertet wird, es wird mittlerweile einfach alles „gerockt“. Das wäre in etwa so, er weiter, wie wenn er zum Onanieren „Geschlechtsverkehr“ sagen würde, und Recht er hat. Eine Kleinkunstbühne, die stets und ständig und immer und überall herumrockt, ist der Wiener Rabenhof, die „BoulevardschlampenBühne“, die „trashige Amüsierbude“ – aber die darf das auch, weil im Rabenhof wird tatsächlich gewetzt und nicht nur geschrubbt.

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Kulturauftrag im Rabenhof. Im 10. Jahr steht nun die Falottenbude, die im Gegensatz zum eigentlichen Volkstheater tatsächlich zeitgemäßes Theater präsentiert, Kulturpolitik betreibt, wie man es eigentlich von der Regierung erwarten müsste: Da werden Künstler aufgebaut, gehegt, gepflegt, über Jahre hinweg getragen bis sie flügge sind, dann flattern sie mal hierhin, mal dorthin, kehren aber stets ins mütterliche Nest zurück – die Science Busters sind das perfekte Beispiel dafür, die im Rabenhof auch diese Saison wieder ein bisschen herumsprengen werden. Aber auch Herren wie maschek., Stermann und Grissemann und die staatskünstelnden Politbasher Scheuba, Maurer und Palfrader gehen ein und wieder aus. Dabei spannt sich der Bogen der urbanen Popkultur von Kabarett über Literaturabende und Schauspiel bis hin zu Jugendtheater, Musical und zeitgenössischer Oper – bietet also eigentlich mit bodenständiger Qualität das, was bis zum Anschlag hochsubventionierte Unternehmen seit Jahren zum Stolpern und Straucheln bringt. Ein Blick auf den Saisonplan zeigt, dass das bewährte Konzept nach der Geburtstagssause im September konsequent weitergeführt wird: Boulevard Programm. Ernst Molden kehrt nach Häuserl am

Oasch mit seinem neuen Horror-Singspiel Hafen Wien wieder, Erwin Steinhauer beweist mit Artmanns Dracula Dracula Biss, nachdem selbiger ja in der letzten Saison bereits Jukebox im Gemeindebau spielte. Wie viele seiner Kollegen begibt sich auch Andreas Vitasek auf eine Reise ins Innere, betitelt mit Sekundenschlaf, und ist schon jetzt gespannt wie ein

Gummiringerl auf das Heiß und Kalt, das ihn tief in sich selbst erwartet. maschek. wiederum packen mit Gerhard Haderer ihre Puppenkiste aus und heißen von Hitler über Fekter bis Stronach, Strache und Pröll wahre Politkapazunder willkommen. Michael Maertens’ Bruder Kai reist kindgerecht in der ArgonautenSage (Buch: Vea Kaiser) durch die griechische Mythologie, während Kurier-Kolumnist Guido Tartarotti ohne Diashow seine Urlaubsfotos präsentieren möchte. Thomas Maurer betritt Neuland, führt er doch Regie für Thomas Glavinic’ Das bin doch ich, wie auch Stermanns große Heimatbekundung 6 Österreicher unter den ersten 5 als absurdkomische Puppenshow auf die Bühne gezaubert wird. Nicht minder freuen darf man sich auch auf die I Dance company, die nebst in der Burg und der Josefstadt auch in Erdberg gastieren wird und Alice im Mongolenland präsentiert. Es liest der „Braunschlager“ David Schalko seinen dritten Roman Knoi, ob Stefan Petzners Delfin schon vor freudiger Erregung glüht, ist jedoch fraglich. Dirk Stermann reimt nach Eier und vor Dreier mit Zweier weiter, Thomas Glavinic glaubt an Das größere Wunder. Austrofred trinkt in Hard On! ein paar Stamperl zu viel und erlebt vielleicht ein Nahtoderlebnis (Herr Gratzer, machen Sie Mund-zu-Mund-Beatmung?), Sven Regener kehrt mit Karl Schmidt wieder, der Die Sterne-Mastermind Frank Spilker debütiert mit Alles geht den Bach runter, Leon de Winter beweist Ein gutes Herz und natürlich gibt’s auch wieder Die lange Nacht der Kolumnisten – wie auch die Big Brother Awards und der Protestsongcontest wiederkehren werden. Ex-Doofer Wigald Boning schickt sich an, im Rabenhof Butter, Brot und Läusespray zu verchecken und Florian Scheuba spricht wieder einmal Klartext. Oliver „Naked Lunch“ Welter wandert mit umgehängter Gitarre durchs Jammertal und Alfred Dorfer kickt gegen Florian Scheuba. Schließlich wird der Rabenhof auch noch von Peter Iwaniewicz gemeinsam mit seinen Freunden Gerald Votava, Herr Hermes und Tex Rubinowitz kurzerhand in eine Zoohandlung umgemodelt. Sie sehen also: Getrost können Sie sich ein Dauerabo nehmen und es gemütlich machen, an Schaß kriegen Sie anderswo. (sb)


* Mit ÖBB VORTEILScard < 26 um EUR 39,- (< 20 Jahre) bzw. EUR 69,- (< 26 Jahre). Gültig in der 2. Klasse auf allen Strecken der ÖBB und der Raaberbahn (ausgenommen weitere Privatbahnen, Zahnradbahnstecken und Sonderverkehre) sowie im ÖBB Intercitybus zwischen Graz und Klagenfurt von 29.06. bis 08.09.2013; Sa, So und Feiertag 0-24h, werktags ab 8h; österreichweit. Der Vorverkauf startet am 17.6.2013. Gewinnspiel-Teilnahme für alle < 26 Jahre möglich. Alle Informationen auf oebb.at/sommerticket


93.000 BRUTTOREGISTER

Es ist mittlerweile das Gesamtpaket, das zählt. Einfach nur zum Konzert zu gehen, reicht dem wirklichen Fan nur mehr als Zwischenmahlzeit. Der Hauptgang wird heute nicht selten auf Schiffen serviert. Gemeinsam mit den Stars feiern und eine gute Zeit haben, dafür sind Kreuzfahrten ideal.

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Kreuzfahrten sind der Hit und dass sich im Vorjahr auf der Costa Concordia eine Katastrophe ereignet hat, hatte auf den Trend keinen Einfluss. „Kurzfristig gab es eine kleine Flaute am Buchungsmarkt, vielleicht zwei bis drei Wochen Unsicherheit, aber das muss auch nicht unbedingt auf die Costa Concordia zurückzuführen sein“, erklärt Josef Schreder, Chef von ACR Reisen. Schreder ist Pionier und Spezialist für Musikreisen. Er kennt die Branche wie seine Westentasche.

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Einer der Hits ist die Stadl-Kreuzfahrt. Drei Mal war das öffentlichrechtliche Schunkel-Schlachtschiff bereits unterwegs. 2009 gab’s die Premiere und seither ist der Run auf die Schiffstickets ungebrochen. Acht Tage Kreuzfahrt führten die Stadl-Fans nach Haiti, Jamaika, Mexiko und fanden mit drei Tagen in Florida eine schöne Abrundung. Andy Borg, Zeremonienmeister und Mr. Musikantenstadl dazu: „Das ist schon nett. Ich habe meine Familie dabei und der Druck am Schiff ist nicht so stark wie bei einem normalen Auftritt, denn da denken sich die Leute nicht, ‚wenn ich ihn jetzt anspreche, dann ist er weg und vielleicht sehe ich ihn dann nie wieder’. Auf der Kreuzfahrt ist das anders, da kann man auch einmal in Ruhe seinen Kaffee trinken. Und ich muss sagen, man kommt auch anders zurück, als man weggefahren ist. Man ist ein bisschen mehr zusammen gerückt und wenn man die Leute dann beim Stadl in der Halle wieder trifft, werden oft Erinnerungen von der Reise ausgepackt und Fotos hergezeigt.“ 2011 war für die Kreuzfahrtbranche bereits ein Rekordjahr, bei den Passagierzahlen gab es ein Plus von zehn Prozent. Die Branchenverbände ECC und CLIA erwarten auch in den

Folgejahren einen Zuwachs. Nach Nordamerika ist Europa mit 6,2 Millionen Passagieren der zweitwichtigste Markt. In Deutschland verdoppelte sich die Zahl der Kreuzfahrt-Passagiere von 2006 bis 2011 auf 1,4 Millionen. Michael Thamm, Sprecher der Branche in Deutschland und Chef der Costa-Gruppe zum Hamburger Abendblatt: „Die Branche hat ihr Potenzial damit noch lange nicht ausgeschöpft.“ Wirtschaftskrise? Weniger Freizeitdollar in den Brieftaschen der Menschen? Schreder verneint. „Dieses Metier ist stabil“, sagt er und präzisiert: „Es sind keine Familien mit Kindern, die mit uns fahren, es ist vermehrt älteres Publikum.“ Die Preise einer Schifffahrt können sich dabei durchaus sehen lassen. Rund 3.000,– Euro müssen überwiesen werden, um ein Ticket zu einer Reise wie Die Musi auf See erstehen zu können. Der wahre Fan investiert da aber offenbar trotzdem gern, denn die 750 verfügbaren Musi-Tickets für 2013 waren allesamt verkauft. ACR Reisen führt nun bereits seit 17 Jahren die Musik mit den Menschen kreuz und quer über den Globus, wobei sich GF Josef Schreder natürlich auch Gedanken über die weitere Entwicklung macht. „Die alten Stammkunden werden weniger“, sagt er und ist dabei, neue Zielgruppen ans Metier heranzuführen. Es wurde ja immerhin auch schon im Jazz- und Metalbereich getestet. Wem die Reise auf die Weltgewässer zu weit oder zu wackelig ist, kann auch innerhalb der Landesgrenzen Open Air Feeling genießen: z.B. am MostRock Open Air in Oberösterreich. (az).


TONNEN SHOW Kreuzfahrt-Hits sind … Der Musikantenstadl und Die Musi auf See und mit den Schlager-Spezialisten von GoldStarTV geht’s am 29. September von Genua aus zu einer zwölftägigen Kreuzfahrt durchs westliche Mittelmeer. Bei GoldStar mit dabei sind Stars wie Matthias Reim, Claudia Jung, Die Jungen Zillertaler und viele andere. Ein TV-Special wird während der Reise aufgezeichnet, moderiert u.a. von der Sängerin und Schauspielerin Ella Endlich.

Opus am Schiff

Es ist eure erste Fan-Kreuzfahrt. Seid ihr schon einmal mit Fans gemeinsam länger als einen Tag unterwegs gewesen? Ewald Pfleger: Ja, zum Beispiel voriges Jahr beim Open Air in Zakynthos haben wir eine Woche mit zahlreichen unserer Fans verbracht.

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Was erwartet eure Mitreisenden genau? Ewald: Es wird ein – sicher sehr spezielles – Opus-Konzert, vielleicht unter freiem Himmel,

un d A u s t r ian v e

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s egu t s che

aber das wird noch geklärt, dann spontane Musik-Sessions, Spaß und Unterhaltung mit vielen Gleichgesinnten, die Opus sehr gut kennen und schätzen. Sieben Tage mit den Fans gemeinsam an Bord – wie hautnah erlebt man dabei Opus? Ewald: Sehr hautnah, denn es ist ein relativ kleines Schiff, das für nur 800 Passagiere Platz bietet. Das bringt mit sich, dass man den Leuten an Bord sehr persönlich begegnen wird. Wird es auch gemeinsame Ausflüge an Land geben? Ewald: Aber sicher. Wir werden immer wieder gemeinsam von Bord gehen und Ausflüge machen. 40 Jahre Opus. Ist da life noch immer live? Ewald: Ja, live auf der Bühne ist unser life! Interview: Andy Zahradnik

i n e n! E i n z u l ö s e n u n t e r w

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Ihr 40-jähriges Jubiläum feiern Opus gemeinsam mit den Fans im Rahmen einer Kreuzfahrt von 24. bis 31. Mai 2014. An Bord gibt’s ein großes Konzert und Ewald Pfleger, Opus-Gründungsmitglied, verspricht, „dass der Unterhaltungswert unter Gleichgesinnten die Hauptrolle bei der Reise spielen soll.“ Die Kreuzfahrt führt durchs östliche Mittelmeer: Italien, Kroatien, Montenegro und Griechenland.

w w.aus trian.com!

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WIR WANDERN VON EINEM FEST ZUM ANDER’N

Einfach nur Open Air war gestern. Heute gibt’s zur Musik auch noch Wandertage, Ausflüge, Fitness-Training und jede Menge Rahmenprogramm. Das Motto ist dabei immer „Gemeinsam mit den Fans“.

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Man möge den Autor jetzt die Streif runterjagen, sollte er falsch liegen, aber es war ziemlich sicher Herr Johann „Hansi“ Hinterseer, der vor elf Jahren zur ersten Bergpredigt rief, mit seinen Fans den Kitzbüheler Hahnenkamm erobert und damit einen Boom ausgelöst hat. Droben am Berg wurde gesungen, gefeiert und sogar eine Messe abgehalten. 10.000 waren 2011 mit ihrem Hansi gemeinsam unterwegs. Schöne, heile Welt. 2012 hat Hinterseer den Wanderstab in die Ecke gestellt. Schade, fanden die Fans, aber es gab keinen Grund, depressiv zu werden, denn gewandert wird in der Szene mittlerweile bei fast jedem Open Air oder Fest des Jahres, dass die Socken rauchen.

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Fan-Wandertage sind das eine, aber die Open Airs und Jahresfestl’n ziehen sich meist über das Wochenende, beginnend mit Freitag. So wurden auch die Rahmenprogramme immer bunter und umfangreicher. Spitzenreiter dabei ist zweifelsohne das Zillertal. Finkenberg und die Schürzenjäger waren Trendsetter. Unvergesslich sind die Mega-Open-Airs in den 90ern mit 60.000 und mehr Fans, die gemeinsam Sierra Madre sangen. Das Open Air gibt’s nun seit dem Vorjahr wieder in Finkenberg. Die Dimensionen sind kleiner, aber lustig ist es und es rockt im Tal. Die Schürzenjäger laden ab 2. August auf die Festwiese zum vierten Weltrekordversuch im Boarisch-Tanzen. Danach gibt’s die Soundcheckparty. Am Tag darauf geht’s mit dem Open Air los. Die Harley Davidson Parade mit den Schürzenjägern von Ort Finkenberg bis zum Festivalgelände läutet das Spektakel ein. Auf der Bühne stehen (ab 14 Uhr) Dominik Ofner, Die Fetzig’n Zillertaler, The MonkeyNuts, Mario & Christoph, Stodlgäng, Die Zellberg Buam und die Schürzenjäger – sowie als Special Guest: Stefanie Hertel.

Zwei Wochen später geht in Strass im Zillertal der AlpenParty-Punk ab. 16. August: Die Jungen Zillertaler feiern ihr Open Air. Im Rahmenprogramm ist ein Fan-Aktiv-Tag. Letztes Jahr ging‘s in die Erlebnistherme Fügen, zu den Harter Wasserfällen, rund um den Schlitterer See auf dem Rad und so weiter. Wer überall dabei sein wollte, hatte TriathlonFähigkeiten mitzubringen. Einer der drei JuZis war stets an der Seite der Fans und das wird auch dieses Jahr wieder so sein. Rekordverdächtig sind die Edlseer. Die Band hat nicht nur ihren eigen Wanderweg in ihrer Heimat Birkfeld, sondern auch noch eine Wallfahrt: Die Edlseer und ihre Freunde gehen heuer zum 20. Jubiläumsjahr der Bandgründung von Birkfeld zu Fuß nach Mariazell! Drei Tage und 100 Kilometer werden sie ab 31. August unterwegs sein. Gekrönt wird der Fußmarsch mit


einem anschließenden Konzert auf der Seebühne in Mariazell. „Wir wollen damit Danke sagen, denn wir hatten auch Glück im Leben und sollte es vielleicht einmal so sein wie bei Peter Rosegger, dass über uns auch in 170 Jahren noch wer spricht, dann haben wir einiges richtig gemacht“, sagt Fritz Kristoferitsch, Gründungsmitglied der Edlseer, und schnürt schon mal die Wanderschuhe. Die acht Seer wandeln am 2. August auf den Textzeilen ihres Liedes Sche wars wonns’d do warst’. Im Lied singt Sassy Holzinger die Zeile Von der Tauscherin aus über’d Wiesn und genau da geht die Wanderung in Grundlsee hin: Zur Tauscherin, die Grundlseer Traun entlang. Seerisches Feingefühl und Rundblick über’s Ausseerland sind garantiert. Sigrid & Marina haben ihren Wandertag in den Herbst hinein gelegt und mit dem Zusatz „Bei jedem Wetter“ versehen. Also frei nach dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter sondern nur das falsche G’wand“ wandern die beiden Schwestern aus Gmunden, im Rahmen ihres traditionellen Herbstfestes, mit den Fans in Ebensee rund um den vorderen Langbathsee. Die volle Musikanten-Wander-Dröhnung bietet ab 20. Juli das Wenn die Musi spielt Sommer Open Air in Bad Kleinkirchheim, mit dabei sind Andy Borg, Andreas Gabalier, Francine Jordi, Nik P., Nockalm Quintett, Marc Pircher, Semino Rossi, Meissnitzer Band, Alpenrebellen, Die Edlseer, Sondercombo, Münchner Zwietracht, Silvio Samoni, Charly Brunner & Simone, Stefanie Hertel, Anita & Alexandra Hofmann, Mayrhofner, Alexander Pamer & Volxrock sowie Meilenstein & Carinthia Chor Millstatt. Täglich finden geführte Wanderungen durch die herrliche Landschaft rund um Bad Kleinkirchheim statt. Jeweils eine der bekannten Gruppen und KünstlerInnen ist mit dabei. Bei der Einkehr in einer urigen Hütte wird live aufgespielt und dann gibt es natürlich die LiveÜbertragung der ORF-Show. Im Anschluss darauf steht dann, so wie es derzeit aussieht, noch das Nockalm Quintett für einen Live-Event der Sonderklasse auf der Bühne.

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Wie gesagt, gewandert wird zwischen Neusiedler- und Bodensee, dass die Socken rauchen und das war auch eben nur ein kurzer Auszug des Angebotes. Die Homepages der einzelnen Bands geben über Aktivitäten gut Auskunft. Einfach nur die persönlichen Lieblinge googeln und voilà, schon weiß man, wo der Wanderweg hin führt. (az)

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© Inge Prader

AMOI NO Stefanie Werger

TOURTAGEBUCH JULI

Die Jungen Zillertaler als Speerspitze der Party-Guerilla

Amoi No wird die Show in der Stadthalle heißen und ganz ehrlich, ich hab schon geglaubt, es geht nix mehr und Amoi No wird nur ein frommer Wunsch bleiben. Im Juni hat es mich, wie man so salopp sagt, richtig umg’haut. Ich hab bei der letzten Tour eine Grippe übertaucht. Hätte ich nicht tun sollen, denn das war der Auslöser für eine Kettenreaktion und ich musste schließlich ins Spital. Ich will nicht jammern, aber das war alles andere als lustig. Ich hatte ehrlich geglaubt, ich muss meine Karriere beenden. Aber – und da scheine ich mit unserem Kater Caruso wesensverwandt zu sein – habe auch ich offenbar mehr als ein Leben mit auf meinen Karriereweg bekommen. Als leidenschaftliche Gartlerin lasse ich auch jetzt den Spruch mit dem Unkraut, das nicht verdirbt und kann euch jetzt sagen, dass es mir wieder gut geht. Dank der Ärzte und der Therapien habe ich keine Schmerzen mehr. Ich bin fit wie ein Turnschuh und freu mich, dass Amoi No lebt! Das Leben und die Küche haben mich wieder. Die Zeit im Krankenhaus habe ich dazu genutzt, am Programm für die Show zu feilen. Wichtig ist mir, dass die Auswahl der Lieder ausgewogen ist. Mitsing-Hits und textliche Tiefe sollen sich abwechseln. Diese Songs habe ich schon fix eingeplant: Ich zeig dir meinen Himmel, Flamenco Touristico, Sommer, Vaterland. Dann auch Stü und darauf freue ich mich besonders, da das Lied im Duett mit Christian Kolonovits gesungen wird! Der Meister der Partituren ist auch ein großartiger Sänger, aber lasst euch überraschen. Im August kann ich dann schon mehr berichten. Bis dahin wünsche ich euch sonnige Tage.

Gangnam Style? Vergiss es. Jetzt lässt Bauerntanz die Alpen beben. Markus, Daniel und Michael, die Jungen Zillertaler, von Fans und Freunden „Juzis“ gerufen, sind die Trendsetter des alpinen Party-Getanze. In ihrer Zillertaler-Tracht wirken die drei zwar unverdächtig und schauen auf den ersten Blick so aus, als ob sie jeden Heimatabend folkloristisch dem Standard entsprechend, bespielen könnten, aber in Wirklichkeit sind sie die Speerspitze der innovativen, volkstümlichen PartyGuerilla. Auf der Bruck Trara, das Fliegerlied oder das Lied über die Zwerge, die von Gipfel zu Gipfel hüpfen, sind nur einige der Hits, die regelmäßig tausende Menschen dazu bringen, wie Flummis auf und nieder zu hüpfen und Verrenkungen hinzulegen, gegen die Zumba Zeitlupe ist. Die Juzis haben den Amadeus gewonnen, geigten bei der Preisverleihung mit einer Metal-Band auf und sind stets ein unerschöpflicher Quell an Ideen und kennen nur eine einzige Regel: Nichts ist unmöglich!

Busserl, eure Steffi 66

GANGNAM STYLE WAR GESTERN, HEUTE GIBT ES BAUERNTANZ!

Ohne Dich … heißt die neue CD der drei Zillertaler und der Subtitel des Albums lautet … schlaf ich heut Nacht nicht ein. Der Titel ist Programm, denn wer jemals ein Juzi-Konzert oder gar das Open-Air erlebt hat, weiß aus Erfahrung, dass Schlafen da nicht zum bevorzugten Zeitvertreib gehört. „Wir sind eine Stimmungsband und wollen die Menschen unterhalten“, sagt Markus von den Juzis und lädt in dem Zusammenhang in die Heimatgemeinde der Band, nach Strass ins Zillertal. Am 15. August geht’s auf der Festwiese wieder los. Die Kühe werden für einige Tage die Weide wechseln müssen. Bühne, Bars und Zeltbereich mit Catering werden aufgebaut. Alles da, alles vom Feinsten. Vom neuen Album werden viele Titel im Programm sein und in Gangnam können sie sich jetzt schon drauf gefasst machen, dass der „Style“ in Rente geschickt wird. Bauerntanz ist angesagt. „Man muss sich das Lied anhören und dann versteht man den Sinn. Jeder der besungenen Bauern hat eine eigene Tanz-Bewegung und auf der Bühne machen wir das vor. Learning by dancing, sozusagen. Später gibt’s dann auch ein Video“, sagt Markus. Wer weiß, vielleicht geht ja der Tanz von Strass aus wirklich rund um die Welt. Bauern gibt’s auf der ganzen Welt und verrückt und lustig genug ist die Geschichte allemal! (az)

Die Jungen Zillertaler sind im Juli und August noch vier Mal zu sehen: am 26. Juli bei der RB Summer Mania in Aurolzmünster, am 1. August beim ersten Alpenwind-Fest in Bodensdorf, am 17. August beim JUZIopenair in Strass und am 24. Augst beim 3 Ländereckevent in Klaffer.


SHOWHIGHLIGHTS IN ÖSTERREICH André Hellers

legendäre Originalproduktion endlich zurück in Europa ND ITS RU BERE IONEN L IL M 4 TERTE BEGEIS HER C BESU

Die Zirkusextravaganz vom Kontinent des Staunes als THEATEREREIGNIS

05.-08.09.2013 STADTHALLE GRAZ 11.-15.09.2013 STADTHALLE D WIEN 02.-06.10.2013 OLYMPIAHALLE INNSBRUCK 09.-13.10.2013 SALZBURGARENA SALZBURG

OPEN AIR 2013 27.08.2013 28.08.2013

& QUARTETT

B EI ME I N E R S E E LE

MESSE GRAZ DONAUINSEL WIEN

30.04.2014 TIPSARENA LINZ 01.05.2014 ARENA NOVA WR.NEUSTADT 02.05.2014 STADTHALLE D WIEN 03.05.2014 VAZ ST.PÖLTEN 04.05.2014 SALZBURGARENA SALZBURG

29.10. - 03.11.2013 CONGRESS INNSBRUCK 05.11. - 09.11.2013 TIPSARENA LINZ 04.12. - 11.12.2013 HAUS FÜR MOZART SALZBURG 20.02. - 23.02.2014 FESTSPIELHAUS BREGENZ 19.03. - 23.03.2014 STADTHALLE GRAZ

OSWALD SATTLER OESCH‘S DIE DRITTEN FRANCINE JORDI STARGAST: KAREL GOTT ORCHESTER OTTI BAUER & BALLETT 27.10.2013 28.10.2013

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SHOWHIGHLIGHTS AUF DER SEEBÜHNE MÖRBISCH

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WAGNERDÄMMERUNG

KLASSIK.BÜHNE

Das neue Simultantheater von Paulus Manker

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Richard Wagner hätte heuer seinen 200. Geburtstag gefeiert: Während viele Opern- und Konzerthäuser seinem Werk huldigen, beschäftigt sich Paulus Manker mit dem Menschen Wagner, der stets zwischen Genie und Wahnsinn pendelte. Entstanden ist wieder ein Simultan-Drama. Wenn Paulus Manker sich mit einer historischen Person beschäftigt, dann tut er dies wahrlich ausführlich, denn nur so ist für ihn eine „Reise durch Wagners Gehirn – ohne Visum“ möglich. Dabei durchwandert das Publikem „einen Parcours, ein aufregendes, verstörendes, erotisches Kaleidoskop“. Dafür ist das ehem. k & k Post- und Telegraphenamt in Wien mit seinem dreistöckigen Kellergewölbe und einer Gesamtbühnenfläche von 3.000 m² der ideale Ort. Wie verwunschen wirken die Räume, man kommt vorbei an Kammern in denen das Wasser steht und helle Fackeln brennen. Nebelschwaden ziehen durch die Räume und das Publikum ist mittendrin statt nur dabei. Dabei begegnet es SchauspielerInnen, SängerInnen, TänzerInnen und MusikerInnen. „Aber es wird keine orthodoxen Zuweisungen geben. Es sind freie, assoziative Orte, je nachdem, welche Musik ertönt, welche Zitate dem Zuschauer dazu einfallen“, so Manker und führt weiter aus: „Ich schulde Wagner ein Gesamterlebnis aller Sinne‚ nicht nur ein simples Theaterstück, es muss alles hinein. Auch ein

Abendessen.“ Als Vorbereitung für sein Stück reiste Manker durch ganz Europa, besuchte in chronologischer Reihenfolge die Lebensstationen Wagners und sah seine Opern – im letzten Jahr allein über 40 unterschiedliche Inszenierungen. Wagner wurde in seinem ständigen Versuch, seine Körpergröße von nur 1,66 Meter zu kompensieren maßlos: das Größte, Beste, Teuerste war für ihn gerade gut genug. Und er war ein großer Frauenheld – fast auf der Stufe eines Don Juan. Und doch auch war er innerlich zerrissen, voller Widersprüche. Von diesen Widersprüchen ausgehend, entwickelte Manker aus Briefen, Tagebüchern und Libretti sein Stück – ergänzt durch Texte von Charles Baudelaire, Georg Büchner, Comte de Lautréamont und Michail Alexandrowitsch Bakunin. Denn „in diese unterirdischen Räume würde Alltagssprache nicht passen. Sie verlangen nach der überhöhten, stilisierten Sprache des 19. Jahrhunderts.“ Zur Sprache kommt natürlich auch Wagners Antisemitismus, der fatal bis ins 20. Jahrhundert wirkte, wobei hier Manker differenziert: „Wagners Antisemitismus ist abstoßend – desavouiert ihn aber nicht als Komponisten. Bei uns gibt es die Figur Ahasver, des ‚ewigen Juden‘ der eine Personalunion aller Juden in Wagners Leben und Werk darstellt – Levi, Offenbach, Meyerbeer, Heine, Mime, Beckmesser und Kundry.“


So wie Manker immer mehr von Wagners Musik in den Bann gezogen wurde und noch immer wird, erhofft er diese Wirkung auch für sein Publikum. Denn gerade in den Kellergewölben entfaltet sich die Musik ganz besonders: „Wagners Musik wurde schon von seinen Zeitgenossen als rauschhaft beschrieben. In einem Opernhaus kann ich das nicht nachempfinden, hier bei uns schon. So schön wie hier hat Wagners Musik noch nie geklungen. Da steht man in seinem musikalischen Rauschgift mitten drin!“ Passend zur Idee des Gesamtkunstwerks hat Paulus Manker gemeinsam mit Peter Bogner und Florentina Welley die Ausstellung Wagner sehen mit Werken zeitgenössischer österreichischer Künstler konzipiert. Vertreten sind u.a. Heidi Baratta, Günther Brus, Nikolaus Gansterer, Hans Hollein, Karl Ferdinand Kratzl, Constantin Luser, Hermann Nitsch, Judith Rohrmoser, Josef Trattner und Erwin Wurm. (pmd) Tauchen Sie bei Wagnerdämmerung von 18. Juli bis 10. August im ehem. k & k Post- und Telegraphenamt Wien ein in die rauschhafte Welt Richard Wagners und erleben Sie ein Gesamtkunstwerk inkl. Galadinner. Achtung: Der Großteil der Aufführung findet in den Kellergewölben statt, daher bitte nicht allzu sommerlich kleiden und flaches Schuhwerk wird empfohlen. Die Ausstellung Wagner können Sie täglich außer Montag von 17. Juli bis 17. August immer von 13.00 bis 17.00 Uhr besuchen.

WISSENSWERTES ZU RICHARD WAGNER

22. Mai 1813: Geburt in Leipzig – 13. Februar 1883 Tod in Venedig Wagner war nicht nur Komponist sondern auch Dirigent, Schriftsteller, Dichter, Dramatiker und Theaterregisseur. Mit seiner Vision von Oper als Gesamtkunstwerk für die er auch Text und Regieanweisungen schrieb, veränderte er die Opernwelt im 19. Jahrhundert. Wagner war zwei Mal verheiratet: 20 Jahre lang teilte er sein Leben mit Minna, einer deutschen Schauspielerin, verheiratet war er mit ihr allerdings 30 Jahre lang (1836–Minnas Tod 1866). 1863 gestand er Cosima von Bülow, die er schon lange Zeit kannte, seine Liebe und heiratete sie 1870. Wagner galt aber auch als Frauenheld und hatte u.a. Affären mit Mathilde Wesendonck, Friederike Meyer, Jessie Laussot und Judith Gautier. Wagner verfasste zahlreiche musiktheoretische, politische, philosophische aber auch belletristische Schriften. Sein Antisemitismus kommt vor allem in Das Judenthum in der Musik (1850 erschienen und 1869 erweitert) zum Ausdruck.

© Anna Fiala / www.Wagner200.com (5)

Die Bayreuther Festspiele feiern im August 1876 ihre Premiere. Das Festspielhaus wurde von Otto Brückwald nach Entwürfen von Richard Wagner gebaut.

ALMA – A SHOW BIZ ans ENDE Von 23. bis 31. August gibt es wieder die Möglichkeit, das Erfolgsstück von Paulus Manker und Joshua Sobol im ehem. k & k Post- und Telegraphenamt Auch Wien zu sehen. Das Simultandrama begeistert sehensseit 1996 weltweit das Publikum. Geschildert wert! wird das Leben Alma Mahler-Werfels und ihre Beziehungen zu berühmtem Künstlern wie Gustav Mahler, Walter Gropius und Franz Werfel die auch ihre Ehemänner waren. Zu ihren Liebhabern zählten Gustav Klimt, Alexander Zemlinsky und Oskar Kokoschka. Das Stück bewegt sich durch sämtliche Stockwerke des Gebäudes, Höhepunkt ist das Begräbnis Gustav Mahlers am Börseplatz mit anschließendem Gala-Dinner. (pmd)

Wagners Musik ist in Israel nach wie vor umstritten: ein für 2012 geplantes großes Wagner-Konzert in Tel Aviv musste nach heftigen Protesten im Vorfeld abgesagt werden. (pmd)

KLASSIK.BÜHNE

Adolf Hitler war ein großer Verehrer Richard Wagners und lernte 1923 Cosima und Winifred Wagner in Bayreuth kennen; als „Führer“ nahm er Einfluss auf die Geschehnisse bei den Bayreuther Festspielen.

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© Matthias Heyde

INNSBRUCKER FESTWOCHEN DER ALTEN MUSIK

Bereits seit 50 Jahren gibt es die Ambraser Schlosskonzerte, seit 37 die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Die Pflege des Originalklangs ist mittlerweile gang und gäbe, doch vor 50 Jahren war Innsbruck hier in einer Vorreiterrolle. Anlass genug für TICKET, die Geschichte der Musikpflege in Innsbruck zu beleuchten und auf einzelne Höhepunkte des heurigen Programmes hinzuweisen. RIAS, der renommierte Kammerchor konzertiert auf Stift Stams.

KLASSIK.BÜHNE

Ziel der historischen Aufführungspraxis ist es, mit authentischen Instrumenten, der Spieltechnik der damaligen Zeit und viel Wissen um die künstlerischen Gestaltungsmittel zu musizieren. Das bringt natürlich auch eine Herausforderung für die Klanggewohnheiten des Publikums mit sich. Der in Österreich bekannteste Vertreter der historischen Aufführungspraxis ist sicherlich Nikolaus Harnoncourt, der schon oft in Innsbruck gastierte. In einer großen Jubiläums-Gala am 9. Juli wird Margarete von Maultasch, Ahnherrin im Spanischen Saal des Schloss Ambras, ihrem Porträtbild entsteigen und sich der Musik aus den letzten 50 Jahren erinnern; gespielt wird sie von Katrin Hansmeier. Die Sopranistin Raffaella Milanes und der Countertenor Hagen Matzeit, begleitet von der Akademie für Alle Infos Alte Musik Berlin, streifen durch die Musik vom zum GewinnMittelalter bis zur Frühromantik. Bei Buch der

Seit 1978 wird bei den Festwochen auch Oper gespielt: heuer kommen La Clemenza di Tito (Die Milde des Titus) von Wolfgang Amadeus Mozart, L’Euridice von Giulio Caccini sowie Venus Adonis (John Blow) gemeinsam mit Dido and Aeneas (Henry Purcell) zur Aufführung. In diesem Jahr jährt sich der Todestag von Angelo Corelli zum 300. Mal: Anlass für Alessandro De Marchi, Künstlerischer Leiter der Festwochen, ihm einen Abend zu widmen. Am 10. August wird er in der Stiftskirche Wilten bei Corellis Gebete mit dem Chor und Orchester der Academia Montis Regalis eine musikalische Messe mit den konzertanten Gebeten Corellis gestalten.

Alessandro De Marchi, der Künstlerische Leiter, im Riesensaal der Hofburg Innsbruck.

spiel auf Seite 8!

T ICK E T

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Madrigale am 30. Juli singt das Ensemble Amarcord Leipzig, das übrigens heuer sein 20-jähriges Bestehen feiert, Höhepunkte weltlicher Vokalmusik u.a. von Orlando di Lasso, Heinrich Isaac und John Dowland.

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© Innsbrucker Festwochen / Vandory

Begonnen hat es 1963 anlässlich der Feierlichkeiten „Tirol 600 Jahre bei Österreich“. Damals fand im Spanischen Saal auf dem einstigen Habsburgerschloss Ambras ein Originalklang-Konzert statt. Seitdem hat sich in Innsbruck und in der ganzen Musikwelt die Pflege des historisch informierten Musizierens kontinuierlich weiterentwickelt. Doch eigentlich hat es in Innsbruck schon viel früher begonnen mit der Alten Musik, nämlich als es noch Neue Musik war: denn in der Renaissance und im Barock waren u.a. Paul Hofhaimer, Heinrich Isaac sowie Pietro Antonio Cesti als Hofmusiker engagiert. Das erste freistehende Theater im deutschen Sprachraum stand in Innsbruck und in ebendiesem fanden prunkvolle Opernvorstellungen statt. Aus dem damaligen Instrumentalensemble ging das berühmte Mannheimer Orchester hervor.


Als Weltpremiere liest Autorin Donna Leon bei Addio am 13. August neue Texte über das Abschiednehmen in der Oper. Ein Sängerpaar und das Enseble Il Porno dÒra unter Riccardo Minasi präsentieren dazu die schönsten Abschiedsszenen aus barocken und klassischen Opern.

LAUT UND LIA Lia Pale

Liebesliedern der Renaissance widmet sich der arrivierte Countertenor Andreas Scholl, begleitet von Edin Karamazov auf der Laute, am 21. August bei Orpheus Britannicus. Um Geteilte Leidenschaften geht es dann am 22. August in einem Abend der beiden Tenöre Christoph und Julian Prégardien (Vater und Sohn), die sich berühmten Vater-Sohn-Paaren wie Odysseus und Telemach sowie Orpheus und Apollo widmen. Begleitet werden Sie dabei vom Balthasar-Neumann-Ensemble unter der Leitung von Riccardo Minasi. (pmd)

Andreas Scholl, einer der führenden Countertenöre, widmet sich auf Schloss Ambras englischen Airs und Songs.

© Decca / James McMillan

Christoph & Julian Prégardien singen Lieder von Mozart, Schubert und Beethoven, begleitet von Michael Gees am Hammerklavier.

© Reinhard Langschied

Die Pflege des Originalklanges können Sie bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik von 9. Juli bis 25. August erleben.

Während des Stöberns im iTunesStore fiel mein Blick auf den Soundtrack der Neuverfilmung von Der Große Gatsby. Voll freudiger Erwartung, was es wohl für wunderbare Musik der Roaring Twenties zu entdecken gilt, klickte ich auf die Trackliste dieses Albums. Erschrocken stellte ich fest, dass sich darin, bis auf ein paar mit dicken Bässen und geraden Beats zugemauerten CharlestonSamples, kein einziges Stück aus der damaligen Zeit finden lässt. Ich war leicht verwirrt. In der aktuellen Inszenierung des Gatsby von Regisseur Baz Luhrmann leuchten einem die Zwanzigerjahre überall entgegen: Schauplätze, Kostüme, Automobile sowie die Tänze der damaligen Zeit sind allgegenwärtig. Einzig und allein die Musik dieses Jahrzehnts scheint wie von Zauberhand abhanden gekommen zu sein. Sprich: Flappergirl bleibt Flappergirl, Art Deco bleibt Art Deco, Ford Model T bleibt Ford Model T, aber ausgerechnet Bessie Smith wird durch Lana del Rey ersetzt. Anstelle von Duke Ellington, Louis Armstrong und Fletcher Henderson erklingen unverständlicherweise Jay Z, Beyonce oder will.i.am. Enttäuscht und zugegebenermaßen nun auch entrüstet, begann ich mich auf die Suche nach Statements dieses ominösen Herrn Luhrmann zu begeben, der der Meinung ist, dass sich heutzutage die Energie der damaligen Jazzmusik nur im Hip Hop widerspiegeln könne – daher die Wahl des Produzenten Jay-Z. Dabei könnte man berechtigterweise die Frage stellen, wieso sich diese gewagte These ausschließlich auf die Musik bezieht. Man hätte sich doch auch gegen den Anzug und für die Baggy-Pants entscheiden können. Oder anders gesagt: Wieso spiegelt sich die Energie des 20er-Jahre Hutes eigentlich nicht in der Energie einer Baseballmütze wider?

KLASSIK.BÜHNE

GATSBY 2013

Bei Missa Nova am 18. August in der Stiftskirche Stams wird vom RIAS Kammerchor ein Bogen von der Gregorianik bis zur Sakralmusik des 20. Jahrhunderts – u.a. mit Werken von Max Reger, Wolfgang Rihm sowie Olivier Messiaen – geschlagen.

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THEATERSOMMER PARNDORF

Nachdem im letzten Jahr erfolgreich Der Talisman von Johann Nestroy beim Theater Sommer Parndorf gespielt wurde, stehen heuer die Possen Häuptling Abendwind und Frühere Verhältnisse auf dem Spielplan. TICKET hat mit dem Intendanten Christian Spatzek (bekannt auch aus Film und Fernsehen, u.a. Kaisermühlen Blues) geplaudert.

KLASSIK.BÜHNE

Warum wurden für heuer diese beiden Nestroy-Possen ausgewählt? Christian Spatzek: Es ist so, dass wir eigentlich Der böse Geist Lumpazivagabundus machen wollten. Da war alles fertig geplant aber dann kam es zu Verzögerungen und es war fraglich, ob der Theater Sommer Parndorf 2013 überhaupt stattfinden kann. Als dann alles unter Dach und Fach war, war es für dieses Stück schon zu kurzfristig und manche der SchauspielerInnen nicht mehr verfügbar. Aber für Häuptling Abendwind und Frühere Verhältnisse habe ich dann die ideale Besetzung gefunden. Unser Bestreben ist ja, dass wir musikalische Produktionen bringen, also Singspiele und Possen mit Gesang und hier auch mit dem Tamburizza Orchester „Ivan Vuković“ Parndorf zusammenarbeiten. Und Peter Uwira hat ja den Ehrgeiz, nicht nur Hintergrundmusik zu spielen sondern das Stück wirklich auch musikalisch zu erarbeiten. Und da ist natürlich Häuptling Abendwind mit der Musik von Jaques Offenbach ideal, wenn auch nicht ganz einfach.

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Gespielt wird wieder vor der Kirche in Parndorf? Christian Spatzek: Ja, vor der Kirche, die eine wunderbare Geschichte hat: Das Fundament ist auf das 12. / 13. Jahrhundert datiert, innen finden sich bedeutende barocke Fresken. Neben der Kirche steht eine wunderbare Linde, die wir auch ins Bühnenbild miteinbeziehen. Wir spielen übrigens auf einer richtigen Holzbühne, die wir letztes Jahr gebaut haben – dadurch bekommt das Ganze auch ein bisschen was Jahrmarktmäßiges. Und sollte es doch einmal regnen, dann können wir in den Festsaal der Volksschule ausweichen. Interview: Paul M. Delavos

• Häuptling Abendwind spielt auf einer Südseeinsel, auf der Kannibalen beheimatet sind. Häuptling „Abendwind der Sanfte“ hat Häuptling „Biberhahn“ zu einem Festmahl eingeladen – doch im Laufe des Abends stellt sich heraus, dass vielleicht gerade der Sohn von Häuptling „Biberhahn“ verspeist wurde …

Erwartet das Publikum wieder eine „klassische“ Inszenierung? Christian Spatzek: Ganz klassisch und das sehr bewusst; bis • In Frühere Verhältnisse dreht sich alles um gesellzum Papiertheater-Bühnenbild (also ein gemaltes Bühnenbild) schaftlichen Stand und das damit verbundene wie im Barocktheater. Für mich ist es fast ein Sakrileg, Nestroy Sein aber auch den Schein, den man damit aufrecht „verbessern“ zu wollen. Es steht alles drinnen, auch jede halten kann. Reaktion. Wenn man das beherzigt, dann rennt das Stück von alleine. Ich kann auch nichts streichen, Neben Christian Spatzek spielen die Erleben Sie denn dann bricht das Stück auseinander. Und renommierten und ebenfalls aus Film sowie von 4. bis 28. Juli für diese Form des Pawlatschen-Theaters, wie mer Fernsehen bekannte SchauspielerInnen wir es machen, bedarf es natürlich auch einer beim Theater Som selten Franz Suhrada, Irene Budischowsky, Alfred besonderen Spielweise weil wir ohne Mikrofone Parndorf die zwei yPfeifer, Dorothea Parton und Bernd Spitzer. gespielten Nestro spielen. Aber dadurch funktionieren die Szenen Das Bühnenbild stammt von Dietmar Solt, Possen Häuptling noch besser. Wir kennen uns alle schon sehr ühere die Kostüme von Barbara Langbein. (pmd) lange und so entstehen bei den Proben auch Abendwind und Fr e. iss tn Verhäl kleine Zwischentöne und man wird mutiger.


IMMER WAS LOS IM WESTEN!

BER LIN INNS BRUCK 1. - 18. AUGUST 2013

CONGRESS INNSBRUCK

ALLE TICKETS FÜR DIE VERANSTALTUNGEN IN IHRER REGION ERHALTEN SIE AUCH IN IHRER REGION: MEHR INFORMATIONEN ZU DEN VORVERKAUFSSTELLEN SIEHE SEITE 98!


DIE NEUE SAISON Noch bevor in den meisten Wiener Theatern die Sommerpause beginnen konnte, wurden die Spielpläne für die kommende Saison präsentiert: Da gibt es Raritäten, Klassiker, Filme, die quasi in 3D auf die Bühne gebracht werden, österreichische Erstaufführungen und auch einige Uraufführungen.

Burgtheater

Auf einen Mix von Klassikern, zeitgenössischem Theater und Uraufführungen setzt Intendant Matthias Hartmann. Von den Salzburger Festspielen wird Nestroys Der böse Geist Lumpazivagabundus übernommen; Shakespeare wird mit Hamlet (Regie: Andrea Breth) und König Lear (inszeniert von Peter Stein) gehuldigt. Uraufführungen sind u.a. von René Pollesch (Cavalcade) und Begin the Beguine von John Cassavetes. Weitere Klassiker sind Brechts Mutter Courage und ihre Kinder, Endspiel von Beckett, Ibsens Die Frau vom Meer, Die Möwe (Tschechow) und Hebbels Maria Magdalena sowie Handkes Wunschloses Unglück. Mit Die letzten Zeugen von Doron Rabinovici und Matthias Hartmann, wird dem Novemberpogrom 1938 gedacht.

Wiener Staatsoper

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© Christoph Sebastian

KLASSIK.BÜHNE

Am Spielplan der Wiener Staatsoper findet sich neben altbewährten Opern wie u.a. Die Zauberflöte, Anna Bolena, Peter Grimes und Lohengrin auch selten gespieltes: La Fanciualla del West von Giacomo Puccini (1910 für die MET mit vielen amerikanischen Melodien komponiert) und Adriana Lecouvreur von Francesco Cilea (Lecouvreur galt Anfang des 18. Jahrhunderts als bedeutendste französische Schauspielerin). Das Wiener Staatsballett bringt neben Dornröschen und Schwanensee auch eine Ballett-Hommage (Choreographien von Harald Lander, Natalia Horecna, William Forsythe) und Meistersignaturen (Werke von George Balanchine, Jirí Bubenícek, John Neumeier, Rudi van Dantzig).

Volkstheater

Das Volkstheater gedenkt mit Die letzten Tage der Menschheit von Karl Kraus dem Ausbruch des 1. Weltkriegs. Die Weltwirtschaftskrise 1932 hat Hans Falladas Kleiner Mann – was nun? zum Thema und ist somit aktueller denn je. Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui von Bertolt Brecht verstand derselbe als Warnung vor jeder Diktatur. Mit Die Präsidentinnen von Werner Schwab wird wieder ein österreichischer Dramatiker der Moderne inszeniert. Aber auch Klassiker stehen am Programm: Maria Stuart von Friedrich Schiller und Georg Büchners Woyzeck mit Songs und Liedtexten von Tom Waits und Kahtleen Brennan nach einem Konzept von Robert Wilson.


WARTET

Theater in der Josefstadt

© Dimo Dimov

Intendant Herbert Föttinger setzt im Theater in der Josefstadt sowie in den Kammerspielen der Josefstadt auf zeitgenössische Produktionen. 800.000,Euro werden in der kommenden Saison an Tantiemen gezahlt, denn wichtige Aufgabe des Theaters ist auch, zeitgenössische Dramatiker zu unterstützen. Die renovierten und umgebauten Kammerspiele werden mit dem Musical Catch Me If You Can eröffnet, die Josefstadt startet mit Vor dem Ruhestand von Thomas Bernhard (anlässlich des Gedenkjahres 75 Jahre Anschluss). An den Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 wird mit Die Schüsse von Sarajewo von Milo Dor gedacht. Hans Neuenfels, Enfant terrible des Theaters, wird Heiner Müllers Quartett inszenieren. Weiters kommt u.a. noch der Theaterklassiker Die Mausefalle von Agatha Christie sowie die beiden Filme Wie im Himmel und Ziemlich beste Freunde als Theaterstück.

Redaktion: Paul M. Delavos

Volksoper Wien

Der bereits zur Tradition gewordene Musical-Klassikers an der Volksoper Wien ist Sweeney Todd. Dem Jahresregenten Giuseppe Verdi wird mit Il trovatore gehuldigt. Weitere Opernproduktionen sind Fidelio von Ludwig van Beethoven und Feuersnot von Richard Strauss. Benjamin Brittens 100. Geburtstag wird mit seiner Comic Opera Albert Herring gedacht. Natürlich wird auch weiterhin die Kunst der Operette gepflegt: Eine Nacht in Venedig von Johann Strauß sowie der Klassiker Gräfin Mariza von Emmerich Kálmán kommen zur Premiere. Mit Erwin, das Naturtalent wird erstmals auch das MuTh bespielt. Das Wiener Staatsballett zeigt Ein Reigen in der Choreographie von Ashley Page (Choreograph der Balletteinlagen beim Neujahrskonzert 2013) nach Arthur Schnitzlers Reigen und Märchenwelt Ballett mit Choreographien von Andrey Kaydanovskiy und Vesna Orlic.

NATÜRLICH ANDERS Ja, ich gebe es zu: ich bewege mich nicht nur am KlassikSektor, sondern bin ganz gerne auch einmal in einer guten Show oder einem Musical: letzthin bei Natürlich Blond – Das Musical. Interessiert hat es mich vor allem, weil es beim Publikum nicht wie erhofft ankommt – obwohl es ja doch elf Theaterpreise bekommen hat. Tja, ich persönlich würde es ja als Musikrevue bezeichnen, denn das Wiener Publikum ist höheres Niveau gewöhnt und erwartet sich bei einem Musical eben nicht MTV-Stangenware, die es überall auf der Welt sehen kann, sondern innovative, hochwertige Eigenproduktionen, wie es sie in den letzten Jahrzehnten bei den Vereinigten Bühnen Wien gegeben hat. Natürlich ist es unterhaltsam, wenn Elles Freundinnen als Griechischer Chor in Elles Kopf auftreten, denn „jede Tragödie braucht einen Griechischen Chor“ und wenn sich die DarstellerInnen in ihren Songs einfach unterbrechen, oder wenn Paketbote Kyle und Fitnessqueen Brooke Wyndham ihre perfekten Körper präsentieren. Elles glitzernd-pinke Welt lenkt einen doch ein bisschen vom Alltag ab, aber letztendlich bleibt alles an der Oberfläche, nichts geht in die Tiefe – weder darstellerisch noch musikalisch. So hoffe ich und wünsche mir von ganzem Herzen, dass bereits Der Besuch der alten Dame als kommende Eigenproduktion wieder alles für ein großes DramaMusical hat. Und für 2015 darf man dann schon auf die nächste VBWEigenproduktion von Stephen Schwartz über Emanuel Schikaneder gespannt sein.

KLASSIK.BÜHNE

© Moritz Schell

KLASSISCH ANDERS Paul M. Delavos

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© Pilo Pichler

DAS TEATRO BAROCCO IM STIFT ALTENBURG

Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr inszeniert Bernd Bienert wieder zwei Barockopern in der Bibliothek des Stifts Altenburg, dem Barockjuwel im Waldviertel. TICKET hat sich ausführlich über die heurige Produktion und Barockoper informiert.

Wie bist du zum Barocktheater gekommen? Bernd Bienert: Ich beschäftige mich schon sehr lange mit Rekonstruktionen. Im Grunde genommen schon während meiner Zeit an der Wiener Staatsoper, wo ich an der Rekonstruktion des Balletts Die Puppenfee beteiligt war. Das hat damals Riki Raab, die selbst Joseph Haßreiter noch gekannt hat, einstudiert. In Zürich habe ich das weitergeführt mit Mikhail Fokines Ballett Der Feuervogel. Dann bin ich zeitlich immer weiter zurückgegangen und Barockmusik hat mich schon immer interessiert. Barocktheater war ja immer in eher kleinen Theatern … Bernd: Genau, damit die Nähe zum Publikum gegeben ist. Das war damals sicherlich auch nicht einfach, mit der Kerzenbeleuchtung über weite Strecken Gestik und Mimik zu transportieren. Deshalb müssen die Gesten auch für unsere Verhältnisse übertrieben sein, das kann man von Büchern noch nachvollziehen, wobei das natürlich auch eine Interpretationssache ist.

KLASSIK.BÜHNE

Das heißt, du arbeitest dann auch nicht mit Scheinwerfern? Bernd: Kerzen können wir nicht verwenden. Wir haben echte Wachskerzen mit LED-Lampen, die auf kleine Dochte strahlen – das sieht sehr echt aus. Wir spielen in der Bibliothek bei Tageslicht, so wie das damals war. Das Schöne ist auch die Sonneneinstrahlung,

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die genau um 20.00 Uhr auf die Sphinx in der Bibliothek strahlt. Die Bibliothek ist Nord-Süd gerichtet und es werden zu gewissen Tageszeiten bestimmte Punkte beleuchtet. Das heißt, das Publikum sieht dann wirklich auch den Raum? Bernd: Ja, das ist auch ein wichtiger Bestandteil, da wir die Fresken an den Decken anspielen weil dort oben die Götter sind. Die Gestik richtet sich ja auch teilweise an die Götter. Die Kostüme sind dann auch historisch? Bernd: Ja, die sind auch historisch. Gexi Tostmann hat durch ihre jahrelange Beschäftigung mit Tracht einen historischen Fundus und ist gerade auch dabei am Attersee ein Museum zu planen. Das sind keine Theaterkostüme sondern authentische Kleider. Ergänzend kommen dann noch Kostüme aus dem historischen Fundus von Art for Art. Wichtig sind auch die Kopfbedeckungen, die damals als Sonnenschutz getragen wurden. Interview: Paul M. Delavos

Gespielt werden heuer Haydns Die Hochzeit auf der Alm, ein dramatisches Schäfergedicht in zwei Aufzügen, sowie das Melodram Pygmalion – von 12. bis 21. Juli im Stift Altenburg.

A N I L O D N A R I M .08.2013

doni l o G o l r von Ca e i d ö m Ko

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KLASSIKER

SCHLOSSTHEATER SCHÖNBRUNN Die Fledermaus und Le Nozze di Figaro

VINCENZO BELLINI Norma (Decca)

Das Schloss Schönbrunn mit seinem großzügig angelegten Schlosspark ist immer einen Besuch wert – im Sommer kann man diesen gut mit einer Vorstellung im barocken Schlosstheater verknüpfen: gespielt werden die Die Fledermaus und Le Nozze di Figaro, jeweils in der Fassung als Kammeroper in einer Produktion der Universität für Musik und darstellende Kunst unter der künstlerischen Leitung von Guido Mancusi. Die Operette Die Fledermaus von Johann Strauss kam 1874 zur Uraufführung und wurde schnell zum Höhepunkt der goldenen Wiener Operettenzeit; der vollständige Titel lautet eigentlich Die Rache einer Fledermaus, denn Dr. Falke möchte sich bei seinem Freund Gabriel von Eisenstein für einen früheren Streich – er wurde nämlich nach eine Maskenball in einem Fledermauskostüm dem Spott der Bevölkerung ausgesetzt – revanchieren. Für seine Rache, die auf einem Fest des Prinzen Orlowsky stattfinden soll, engagiert er Gabriels Frau Rosalinde, die inkognito als ungarische Gräfin erscheint. Man kann sich denken, dass dies zu allerlei Verwechslungen führt. Höhepunkt ist der dritte Akt, der in einem Gefängnis spielt, denn eigentlich sollte Gabriel eine Arreststrafe absitzen. Die Rolle des Gefängniswärters Frosch ist für einen Schauspieler – in dieser Inszenierung ist es der bekannte TV-Moderator Peter Rapp – geschrieben und gibt genügend Raum für das Extemporieren über aktuelle Geschehnisse. Regie führt Beverly Blankenship. Der Inhalt von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Le Nozze di Figaro ist kurzgefasst sehr schwer wiederzugeben: Figaro steht vor seiner Hochzeit mit Susanna, der gleichzeitig der Hof durch den Grafen Almaviva, in dessen Diensten Figaro ist, gemacht wird. Susanna ist das Kammermädchen der Gräfin – soweit die Ausgangsituation! Wie so oft führt die Kunst der Verführung zu einigen Verwicklungen und nicht immer ist ganz klar welche Absichten dahinter stehen. Doch letztendlich siegt die wahre Liebe und es kommt zu einem großen Happy End. Die Regie verantwortet Michael Temme. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde das Schloss Schönbrunn als Residenz für Kaiserin Eleonora Gonzaga gebaut, 1683 wurde es schwer beschädigt und so kam es ab 1696 zu einem Neubau. Unter Kaiserin Maria Theresia erlangte es ab 1743 durch zahlreiche Erweiterungen die heutige Form. Der Schlosspark hat eine Größe von ca. 160 Hektar, der älteste noch bestehende Zoo wurde gerade wieder zum besten Europas gekürt. So kann man durchaus den ganzen Tag in Schönbrunn verbringen und vor dem abendlichen Theaterbesuch am besten noch im Restaurant Schönbrunn Stöckl, das von der Operndiva Tamara Trojani geführt wird, einkehren. (pmd)

Schon seit vielen Jahren beschäftigt sich Cecilia Bartoli mit verschollen geglaubten Arien und der Erforschung des Originalklangs. Nun hat sie sich an die Einspielung einer neuen kritischen Fassung von Bellinis Norma (herausgegeben von Maurizio Biondi & Riccardo Minasi) gewagt. Das Ergebnis ist durchaus beeindruckend geworden. Jedoch bricht es absolut mit dem, was von Norma erwartet wird, denn die Spielweise und somit auch die Hörweise haben sich in den letzten Jahrzehnten durch technische Neuerungen massiv verändert. Wenn man sich aber die Muße nimmt, die CD einige Male anzuhören, entdeckt man vollkommen neue Seiten an dieser Oper. (pmd)

WIENER SCHMÄH AUF POLNISCH div. Interpreten (Gramola)

Der CD-Titel hat mich erst einmal stutzig gemacht – aber das sehr ausführliche Booklet klärt einen über die Musikwelt und die geografischen Einteilungen in der Monarchie auf. So hört man dann eine Paraphrase zu Fledermaus von Leopold Godowsky oder Wienerlieder von Rudolf Sieczy´n ski. Natürlich darf auch Polnische Hochzeit von Joseph Beer nicht fehlen. Und als Zugabe eine alte Aufnahme des polnischen Tenors Jan Kiepura mit Brunetki, blondynki / Ob blond, ob braun von Robert Stolz. Alles in allem eine unterhaltsame Musikstunde, die auch mit so manchen Vorurteilen aufräumt. (pmd)

KLASSIK.BÜHNE

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BÜHNE FÜR

KINDER

MAMI, WAS MACHTEN DIE RITTER EIGENTLICH SO?

Ritter sein war nicht leicht! Man musste besonders heldenhafte Taten vollbringen, zum Beispiel die selbstlose und mutige Verteidigung einer Burg. Übrigens wurden später auch Frauen und Nicht-Adelige zum Ritter geschlagen. Sehr modern! En Garde, ihr RitterInnen!

RITTERSPIELE „Manheit“, „triuwe“ und andere Werte

Die wahnwitzige britische Comedy-Truppe Monty Python wiederum widmete sich in ihrem Spielfilm Monty Python und der Heilige Gral der Artussage, freilich in satirischer Auseinandersetzung. König Artus, so die Geschichte, zieht mit seinem Diener Patsy durch Britannien, um Ritter für die Tafelrunde zu werben – bis sie von Gott den Auftrag bekommen, den Heiligen Gral zu suchen. Geleitet durch den schottischen Zauberer Tim geraten sie zur Höhle von Caerbannog, in der eine Inschrift von Josef von Arimathäa eingraviert ist, die Hinweise auf den Heiligen Gral geben soll. Nachdem diese jedoch von einem blutrünstigen Killer-Karnickel bewacht wird, müssen sie es erst mit der Heiligen Handgranate von Antiochia töten …

KLASSIK.BÜHNE

So unterschiedlich beide literarische Bearbeitungen des Ritterstandes auch sind, umso deutlicher zeigen sie die bis heute bestehende Faszination an den großen, edlen Reitern des Mittelalters. Und ja, groß und edel waren sie zu ihrer „Hochzeit“ durchaus, keine groben Schlächter. Während die frühen Ritter, ein Stand, den die neue Feudalgesellschaft bedingte, vorderrangig geschulte Krieger waren, die leider auch ihre Langeweile in Friedenszeiten

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damit bekämpften, rücksichtslos zu nehmen, was sie wollten, so wirkten Hochadel und Kirche ab dem 10. Jahrhundert mit Reformen dem rasch entgegen. Die Umerziehung, die „Gottesfriedensbewegung“, hatte zum Ziel, den Ritter weg von einer Haudegenmentalität und hin zum guten Christen zu erziehen. Was heute als „Freund und Helfer“ den Polizisten bezeichnet, sollte damals in noch viel größerem Ausmaß auf die Ritter zutreffen. Es entwickelte sich im Hochmittelalter ein ritterliches Ideal, das Werte wie Demut und Würde, Höflichkeit, Anstand, Würde und Maßhalten, Freigiebigkeit, aber auch Beständigkeit und Tapferkeit umfasste. Ritter mussten also ihrem Dienstherren treu ergeben sein und ihm gehorsam dienen, mussten gleichzeitig aber auch christliche Werte hochhalten, Wehrlose und Schwache beschützen, gegen Ketzer kämpfen und ein gottgefälliges Leben führen. Außerdem sollte man stets als wohl erzogen und gebildet auftreten. Dass es bei diesen hohen Ansprüchen auch etwas an Zerstreuung bedarf, versteht sich von selbst. Dafür gab es Ritterspiele, die „Turniere“. Sie waren in erster Linie muntere Sportveranstaltungen, die für den Ritter vor allem zwei Zwecke hatten: miteinander Kräfte zu messen und sich zu beweisen und fit zu halten, und dadurch nicht nur vor „Fräuleins“, sondern auch vor „Herren“ Eindruck zu schinden – denn wie auch heute im Sport üblich: Im eigenen Team sind gute Kämpfer immer von Nöten, und die lässt man sich gerne etwas kosten … Heute begeistern solche Turniere Jung und Alt gleichermaßen, und nicht nur weltfremde Herren wie den Don Quijote. Schließlich werden neben spannenden Kämpfen allerlei Gaukeleien, deftige Speisen und herrlicher Trank geboten, sodass die Zeit wie im Flug vergeht!

Ritterspiele gibt es in Österreich viele, so zum Beispiel das 17. Spectaculum zu Friesach, das Burgfest Kaprun, das Ritterfest auf Burg Liebenfels, die Prandegger Ritterspiele und die Ritterspiele auf Burg Sommeregg!

Mal doch den reitenden Ritter aus und gestalte dein eigenes Familienwappen!

Kinderklassik-Redaktion: Stefan Baumgartner

Miguel de Cervantes erzählt in seinem großen Roman Don Quijote eine gar wundersame Geschichte: Sie erzählt vom kleinen Landadeligen Alonso Quijano, der irgendwo in der spanischen Mancha lebt und vor lauter „Bücher von Rittersachen“ gar „die Verwaltung seines Vermögens“ und „die Ausübung der Jagd“ vergaß – und ihn schließlich soweit der Realität entrückte, dass er selbst fahrender Ritter werden wollte, um sich todesmutig mit seinem Gaul Rosinante und Diener Sancho Pansa Abenteuern zu stellen, Gutes zu tun und seine Gebieterin Dulcinea von Toboso zu verehren.


IMMER WAS LOS IM WESTEN!

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Von RITA FALK bis NICOLA FÖRG, von BEATE MAXIAN bis EVA ROSSMANN, von STEFAN SLUPETZKY bis KURT PALM, von THOMAS RAAB bis CLAUDIA ROSSBACHER, von SABINA NABER bis ANDREAS PITTLER, von HERBERT DUTZLER bis BERNHARD AICHNER, von BERNHARD BARTA bis CHRISTIAN DAVID, von ANDREAS GRUBER bis PETRA BUSCH, von ARNO STROBEL bis GERD SCHILDDORFER, von KAROLIN PARK bis JOSEF WILFLING und viele mehr! Von WIEN bis LINZ, vom ATTERSEE bis hin zu WINE&CRIME!

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VIELFALT IN THE SKY – DIE STADT VON OBEN ERLEBEN

ICKET ESTET

Schon einmal fast 50 Meter über den Dächern Wiens geschwebt? Nein? Dinner In The Sky® machts möglich! Auf einem Kran wird ein fliegender Tisch emporgezogen, auf dem 22 Personen ihren Platz finden. Ob Breakfast, Lunch, Dinner oder Cocktail In The Sky® – das Erlebnis hinterlässt auf jeden Fall Eindruck. Die TICKET-Redaktion trotzte der Höhenangst und hat einen Cocktail im Himmel getestet.

45 Meter über der Erde zu schweben, klingt im ersten Moment wirklich angsteinflößend. Wenn man jedoch genauer darüber nachdenkt und schließlich hinaufgehoben wird, fest hineingeschnallt in einen Sitz, der sich um knapp 90 Grad drehen lässt, schmälert sich die Aufregung schlagartig. Zum Vergleich: Das Wiener Riesenrad ist auf dem höchsten Punkt circa 64 Meter hoch. Natürlich kann man dort die Beine nicht über dem Abgrund baumeln lassen, doch Höhe ist Höhe. Letztendlich ist die Reise gen Himmel nicht außergewöhnlich spannend für Adrenalinjunkies und gleichzeitig nicht wirklich angenehm für Höhenschwindlige. Die Aufregung liegt irgendwo zwischen Bungeejumping und Candlelight-Dinner. Im Preis enthalten sind pro Art des Fluges (ob Breakfast oder Dinner) Speisen und Getränke. Man kann sich vorstellen, dass man für die etwas andere Art des Dinierens eine relativ hohe Summe auf den Tisch legen muss. Für ein einmaliges Erlebnis werden jedoch sicher so einige in die Tasche greifen. Spaß hat‘s ja gemacht.

TICKET.TESTET

– Gregor Krenker

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Eine Wiederholung in Wien gibt es vom 29. August bis zum 1. September.


Als ich den Kr an von unten sah, wurde mir doch ein bissch dann en mulmig. Durc h die nette Erkl des Personals, är ung die Versicherung , dass alles tip TÜV-geprüf t ist -to p und etliche Ansc hnallgur te, legte die Nervosität si ch aber rasch. De r Ausblick ist w wunderschön – irklich vor allem in eine r sternenklaren Na Ein bisschen sp cht. ooky wird es, wenn man sich seinem Sessel dr auf eht – da haben die Beine wirklic noch Luft unter h nu r den Füßen. Denn och muss man sa dass 30 Minuten ge n, eigentlich fast zu kurz sind, um di schöne Aussicht e zu genießen und ein komplet tes Sp von „Wir-erratenie l jetz t-alle-großenGebäude-Wiens“ beenden. Der Cu zu ba Libre in luftige n Höhen hat auf Fall geschmeckt jeden – das Mutachter l Rosé davor au So richtig frei ch. fühlt man sich aber dort oben nicht, weil man do ch recht fest in di e bequemen Se geschnallt ist. Ab ss el n er das ist auch gut so und jegl Höhenangst kann ic he somit besiegt w erden.

TICKET.TESTET

– Petra Albrecht

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Am 16. November r findet in der Wiene e di le al th Stad einzige Ös terreich t. at st ow Sh

Sich mit ausgewachsenen, waschechten Wrestlern anzulegen, bedarf einiges an Mut. Der World Wide Fund For Nature (mit einem Panda als Firmenmaskottchen, Anm.) hat dies trotzdem getan – und sogar ganz ohne Verkleidung, Spam oder Heel gewonnen. Seither gehen die Superstars der Wrestlingszene zwar unter neuem Namen auf Tour, das tat dem Erfolg der Shows aber keinen Abbruch.

SPORT.FREIZEIT

Randy Orton & Antonio Cesaro

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Jahrelang dauerte der Rechtsstreit zwischen dem WWF und dem Verband der Wrestler. Schließlich entschied im Mai 2002 ein Gericht zugunsten der Umweltorganisation und so wurde aus der World Wrestling Federation (kurz WWF) die World Wrestling Entertainment (kurz WWE), die versprach, den Namen zum Programm zu machen. Gesagt, getan. Mitbegründer und Wrestlers, Seele der Organisation Vince McMahon brachte schon Größen Gemälde von George wie Hulk Hogan, The Marine, Steve Austin, John Cena (aktueller Benjamin Luks, 1905 WWE Champion, Anm.) oder Ted DiBiase hervor. Wer nichts • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • von Wrestling versteht, dem sei an dieser Stelle gesagt, dass Die Geschichte: diese Herren für Qualität im Wrestlingsport stehen wie ein Die ersten Wrestling-Kämpfe gehen ins frühe Michael Schumacher im Rennsport. Und so darf man auch bei 19. Jahrhundert zurück, als „Catchen“ auf Jahrmärkten der Live-Show in der Wiener Stadthalle auf perfekt gestählte ein beliebtes Unterhaltungsmedium war. WrestlingKörper hoffen, die mit einer akribisch getimten Vorstellung den Legende Roderick James „Jess“ McMahon – Zusehern das Gefühl vermitteln, mitten drin im 5,5 x 5,5 Meter ursprünglich Box-Promoter – brachte den Sport dann großen Ring zu stehen. ins Rollen, als er 1948 die kompletten Rechte der Alles Show? Natürlich! Aber dafür eine hervorragende: Die Turner Arena in Washington D.C. erwarb, um dort die größte Action Soap Opera von da bis Mexico verspricht eine ersten Shows vor großem Publikum auszutragen. 1952 Storyline, die neben überraschenden Wendungen (innerhalb wie gründete er dann die Vorformen des WWE. Der stetig außerhalb des Rings) und großem sportlichen Können (Spax und wachsende Besucherzustrom gipfelte 1985 in der ersten Heels soll mal jemand nachmachen) vor allem eines bietet: Action Wrestlemania, die den Grundstein für alle superlativen und Spannung pur – bis in die letzte Sekunde. (ks) Shows der nachfolgenden Jahre legte. Heute macht diese Branche stolze 604 Millionen US-Dollar Umsatz im Jahr und begeistert ’zig Millionen Zuseher, vor allem in Nordamerika.

Zwei TV-Shows, namens Smack Down und Raw, bilden die Bausteine der Wrestling-Philosophie. Sie werden beide vom WWE produziert, sind aber eigentlich ihre größten „Konkurrrenten“ und daher die Bausteine für rivalisierende Wrestler in den Live-Shows. Die Shows ziehen montags- bzw. freitagabends Millionen Zuseher vor die Fernsehgeräte.

Selbermachen: Wer mal selbst Suplex, Spam oder Heel ausprobieren möchte, kann sich in Österreichs Wrestlingschule (in Wien und Leoben) versuchen. www.wrestlingschule.at John Cena

© 2013 WWE Inc., All Rights Reserved (2)

1:0 FÜR DIE PANDAS


EINE KULINARISCHE REISE DURCH FUSSBALLDEUTSCHLAND

Am 6. September trifft Österreich in der Münchner Allianz Arena im Rahmen der WM-Qualifikation wieder einmal auf „Angstgegner“ Deutschland. Man hört schon die Córdoba-Rufe!

So wie Philipp Lahm (Abwehr bei der Deutschen Nationalmannschaft) kommt auch eines der bekanntesten Gerichte Deutschlands aus München: die Münchner Weißwurst! Sie enthält Kalbfleisch, Schweinerückenspeck und Kalbkopffleisch und ist mit etlichen Gewürzen verfeinert. Seit über 150 Jahren gibt es die Zuzelwurst nun schon. Am besten genießt man sie mit süßem Senf, einer Breze und einem klassisch bayrischen Weißbier. Um gleich bei der Wurst zu bleiben: In Hannover, dem Geburtsort von Per Mertesacker (Abwehr) isst man Pfannenschlag. Der Inhalt der Grüzwurst scheint zwar nicht sonderlich g'schmackig (u.a. Hafergrütze, Schweinskopf, Schweinebauch, Schwarte, Rinderleber), aber schmecken tut es dann doch! Entweder kalt auf ein Brot oder gebraten und mit Apfelmus als Beilage wird sie verzehrt. Probieren und urteilen! P fa n

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Ein Gericht, das es seit 1378 geben soll, ist das Pfefferpotthast. Es stammt – genauso wie Mittelfeldspieler Marco Reus – aus dem westfälischen Dortmund. Das Gericht erscheint wie ein klassisches Gulasch, ist dann aber doch anders: Rindfleisch wird mit Zwiebeln in Fleischschmalz angebraten und geköchelt bis das Fleisch schon fast zerfällt. Soweit, so gut! Interessant ist, dass auch Gewürznelken mitgekocht werden, was dem Gericht eine spannende Note verleiht. Kartoffeln und Salat dazu – Mahlzeit! Der Stürmer André Schürrle kommt aus Ludwigshafen, das wiederum in der Pfalz liegt – und dort gibt es eine ganz besondere Spezialität! Nach so viel Fleisch – hier nun etwas Vegetarisches: Die Dampfnudel wird aus Germteig hergestellt und ist unserem Germknödel sehr ähnlich. Der Unterschied ist aber, dass die Dampfnudel am Topfboden gedämpft wird und so eine braune Kruste entwickelt. Ob mit Kraut oder Vanillesoße – bei dieser spannenden Nudel ist alles möglich. Wem all dies zu deftig ist, der kann in den Norden fahren und sich dort von den köstlichen und zahlreichen Fisch- und Kohlgerichten überzeugen. Im Norden eher weniger, aber vor allem im Süden ist die deutsche Küche der österreichischen sehr ähnlich. Hoffen wir, dass die Spielergebnisse der Österreichischen Nationalmannschaft denen der Deutschen auch etwas ähnlicher werden. (pa)

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SPORT.FREIZEIT

Dass die Deutschen guten Fußball spielen, bewiesen auch ihre Clubs in der Championsleague – wurde das Finale ja zwischen FC Bayern München und Borussia Dortmund ausgetragen. Aber was isst man denn eigentlich in den Heimatstädten der Deutschen Nationalspieler so? Sollte man ein Ticket für das Auswärtsspiel ergattert haben, kann man diesen vielleicht kulinarisch einen kleinen Besuch abstatten.

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ERLEBT Jochen Schweizer

KRIMILITERATUR-FESTIVAL Mörderische Spannung

SOMMERNÄCHTE WIENER ART

SPORT.FREIZEIT

Die Luft steht. Es ist heiß. Bald schon klettern die Temperaturen wieder auf Rekordniveau und wir erleben ihn wieder: den lang ersehnten Wiener Sommer! Ich liebe die Jahreszeit in dieser großartigen Stadt. Denn alle um einen herum sind absolut tiefentspannt und lassen es einfach mal etwas ruhiger angehen. Anders geht’s ja bei der Hitze auch gar nicht. Die einen halten sich den ganzen Tag in der Nähe von Eisdielen oder am Donau-Ufer auf. Andere nutzen die Zeit am Abend und gehen unter Leute, wenn die Temperatur etwas angenehmer ist. Diese Variante gefällt mir persönlich am besten: Denn im Sommer erwacht die Stadt erst nach Sonnenuntergang so richtig zum Leben. Der Kreativität in Sachen Freizeitplanung sind keine Grenzen gesetzt. Ob der Cocktail Kurs in der Bar um die Ecke oder ein schickes Dinner im Wiener Riesenrad: Was auch immer Sie demnächst in der österreichischen Metropole unternehmen wollen: Genießen Sie den Sommer in vollen Zügen und gestalten Sie sich inspirierende Sommernächte Wiener Art. Übrigens hält die Hauptstadt natürlich auch tagsüber echte Freizeit-Highlights bereit: „White collar boxing“ zum Beispiel – ein Trend aus den USA und England, bei dem gestresste Berufstätige ihren Business-Alltag im Boxring abschütteln. Einfach mal ausprobieren!

www.jochen-schweizer.at 84

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Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett – der Titel der deutsch-österreichischen Komödie aus 1962 ist noch immer Programm. Mimis sind alle Freunde der Kriminalliteratur – und davon gibt es hierzulande etliche! Was gibt es denn auch Spannenderes als mit dem Lemming durch den neunten Wiener Gemeindebezirk zu strawanzen, mit dem Brenner Sessellift zu fahren oder mit Mira Valensky ein neues mörderisch gutes Gericht zu kochen? Fans dieses Literaturgenres sind sich einig: Ohne eine kräftige Portion Spannung inklusive ein paar herzhafter Lacher kann ein Krimi einfach nicht auskommen. Dass ein Kommissar schrullig sein muss, weiß man ja spätestens seit Columbo. Das Feine an – vor allem österreichischer – Krimiliteratur ist, dass die Kommissare eben auch meist ein bisschen tollpatschig daher kommen oder zumindest den einen oder anderen lustigen Tick haben. Der Leser bzw. die Leserin (hierzulande werden Krimis vor allem von Frauen gelesen) kann sich somit mit dem Hauptprotagonisten meist gut identifizieren oder hegt zumindest eine Sympathie für ihn. Und die Sympathie dem Genre gegenüber reißt nicht ab – das erkennt man auch an diversen Verfilmungen oder neuaufpoppenden Krimi-Serien. Genau aus diesem Grund findet heuer bereits zum siebenten Mal das Krimi Literatur Festival.at statt. Es ist das einzige regional übergreifende Festival und kann sich sehen lassen: AutorInnen aus den unterschiedlichsten Ländern reisen an, um sich auf diesem auszutauschen. Auch die angebotenen Lesungen sind speziell – ob eine Lesung am Schiff, in einem urigen Kaffeehaus, einem Braugasthof, im Kino – die Möglichkeiten sind schier grenzenlos. Neben Organisatorin Beate Maxian, selbst Krimiautorin, lesen unter anderem Größen wie Thomas Raab, Eva Rossmann, Stefan Slupetzky und Herbert Dutzler. Es lohnt sich auf jeden Fall, einen Krimi nicht nur zu lesen sondern auch zu hören. Außerdem hat man so die Möglichkeit, sich mit Autoren und Krimibegeisterten auszutauschen und vielleicht den einen oder anderen Mordfall zu lösen. (pa) Noch bis November finden im Rahmen des Krimi Literatur Festival.at die Linzer Krimitage statt, bis Oktober kann man bei Mörderischer Attersee mitfiebern und Wine & Crime heißt es bis in die kalten Wintertage. Ab 2014 gibt es dann auch wieder die Krimitage Wien und die Krimitage Zillertal.


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Freche Früchtchen!

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ung Eine Erfrisch men bitte! zum Mitneh , kühl und cremig,

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© Rutger van der Bent

KENSINGTON – NEUES AUS HOLLAND

spielen am

Ihr Hit Home Again wurde von Jack Wolfskin in einem Werbespot verwendet, sie heißen wie ein Londoner Stadtteil, sie werden mit Kings Of Leon verglichen. Dass aus Holland nicht nur Käse, RTL-Moderatoren und Tulpen kommen, beweisen die vier Sympathieträger von Kensington.

G.CHECKT … g.hört lifestyle

Home Again wird gerade im Jack Wolfskin Spot verwendet. Wie passt Wolfskins Slogan „Minimum weight, maximum performance“ zu euch? Casper Starreveld: Ich höre diesen Slogan zum ersten Mal. Ich würde sagen, Maximum Performance liefern wir auf alle Fälle. Minimum Weight? Nun ja, eher nicht so, ich könnte ein paar Kilos loswerden (lacht). Eloi Youssef: Jeder von uns arbeitet an Minimum Weight. Außer vielleicht Niles … Casper: Niles ist unser Mister Gym. Der Rest von uns hat einen Bierbauch.

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Zum Thema Bierbauch – lange feiern, oder lieber auf ein schnelles Bier? Eloi: Beides. Manchmal feiern wir so richtig lange. Es kommt wirklich auf unsere Tagesverfassung an. Niles: Wir feiern erst, wenn unser Konzert vorbei ist. Natürlich versuchen wir aber immer professionell zu sein. Casper: Wir waren bei einer Award-Show vor ein paar Wochen und haben drei Awards gewonnen. Am nächsten Tag in der Früh hatten wir einen Termin bei einem Radiosender. Wir sind mit all den Party-Leuten beim Sender aufgetaucht. Maximum Performance – ohne Schlaf auskommen. Niles: Wir haben dann auch einen Alkohol-Test live im Radio gemacht. Jan hat gewonnen! Jan Haker: Ich hatte tatsächlich 2,8 Promille. Man kann sich dazu auch ein Video auf YouTube ansehen … Welchen Unterschied macht es eigentlich sich selbst im Radio, einer Fernseh-Werbung oder auf CD zu hören? Casper: Im Unterschied zur CD werden im Radio Songs komprimiert. Das funktioniert mit unserer Musik wirklich gut und der Sound gefällt mir. Wie das im TV aussieht, da bin ich mir nicht ganz sicher.

Niles: Da gibt es auch eine TV-Komprimierung. Die ist aber etwas anders. Eloi: Es ist mehr ein technisches, als ein künstlerisches Ding. Die Komprimierung im Radio find ich ganz gut – den Sound im Fernsehen mag ich nicht sonderlich. Kensington ist ja auch der Name eines Royal Districts in London. Habt ihr euch danach benannt? Und was sagt ihr eigentlich zu einer parlamentarischen Monarchie? Eloi: Den Bandnamen haben wir vor langer Zeit einfach erfunden. Wir wussten das gar nicht von London. Casper: Eigentlich haben wir uns in einem Kinderheim in Kensington getroffen. Wir sind nämlich von Wölfen aufgezogen worden. Das wäre eine schöne Geschichte zum Bandnamen (lacht). Zur Monarchie – wir haben ja gerade einen neuen König bekommen. Ich finde das einfach nur putzig. Es ist eine ganz große Scharade … fast wie ein Puppenspiel. Eloi: Es ist interessant, wie sich das alles verändert hat. Die Macht ist weg, jetzt geht es nur noch um Repräsentanz. All’s fair in love and war ... wie sieht es mit Musik aus? Eloi: In der Musik sollte man auch alles machen dürfen. Ohne Dogmata, ohne Regeln. Casper: Musik kann auch zum Krieg werden ... Eloi: Bei uns nicht. Wir geben uns den Raum und jeder hat sein Fachgebiet. Niles: Das macht Kensington auch aus. Dass jeder in seinem Spezialgebiet absolut frei ist. So kreieren wir dann auch diesen einzigartigen Sound. Interview: Petra Albrecht, Stefan Baumgartner

Vultures ist bei Universal Music erschienen.


FILTER The Sun Comes Out Tonight (Vertigo / Capitol)

Die Experten des IndustrialRocks sind mit einem neuen Album zurück! Für Freunde von Filter, wie man sie in den letzten Jahren kannte, ist The Sun Comes Out Tonight ein absoluter Ohrenschmaus. Die gewohnte Spielerei von Elektronik und Gitarrensound – Gitarrist Jonny Radtke (Kill Hannah) scheint hier bestens mit Mastermind Richard Patrick zu harmonieren – sie haben sich gesucht und gefunden. Eine richtige Überraschung ist Suprise (tatsächlich!), ein Stück, das scheinbar dafür geschrieben wurde, auch auf kommerziellen Radiosendern gespielt zu werden. Balladen, ja! Aber, das könnt ihr doch besser, als in einer weichgespülten Popform? Filter-Liebhaber der ersten Stunde werden etwas enttäuscht sein, da härtere Rocksounds nun teilweise härteren Elektrosounds gewichen sind. Alles in allem muss man aber trotzdem festhalten, dass Filter sich nicht verraten, sondern einfach weiterentwickelt haben und der authentische Sound noch immer da ist – einfach Self Inflicted anhören! (pa)

Ein Auputz für das Industrial-RockPlattenregal!

JIMMY EAT WORLD

AUSTRA

EDITORS

Damage

Olympia

The Weight Of Your Love

(Rca Int.)

(Domino Records)

(Play It Again Sam)

Fans werden diese Platte lieben. Solche, die Jimmy Eat World ein bisschen mögen und vor allem auf flottere Lieder wie Pain, oder ausgefeilte Stücke wie 23 stehen, werden vor allem bei den ersten Songs von Damage etwas enttäuscht sein. Fast zu poppig – ja, das ist auch möglich – gleichzeitig ein bisschen langweilig kommt da einiges daher. Aber Geduld! Es folgen noch ein paar Stückerl, die wieder aufhorchen lassen. So hat Please Say No einen gefühlvollen Text und How You’d Have Me und No Never erinnern an die guten alten Zeiten. Jimmy Eat World sind ja nun wirklich nicht mehr die Jüngsten, aber dennoch klingt ihr Poppunk noch immer, als wären sie gerade in ihrem ersten College-Jahr. Das aber natürlich nur umgemünzt auf die locker-flockigen Riffs, die jungendliche Stimme von Sänger Jim Adkins und die in den Songs aufgegriffenen Themen. Der aufmerksame Zuhörer merkt, dass hier Musiker am Werk sind, die nicht erst seit gestern zusammenspielen und dass jede einzelne Note genauso gewollt ist. (pa)

Unverwechselbar zu sein ist keine leichte Aufgabe. Allein die glockenhelle Stimme von Katie Stelmanis, Frontfrau der kanadischen Indie-Band Austra, ist es aber wert, sich mit der Elektro-PopFormation zu beschäftigen. Nach dem guten Debütalbum Feel It Break legen Austra jetzt Olympia nach. Die erste Single Home schließt nahtlos an den mystischen Dance-Reigen, den Austra 2011 fast aus dem Nichts erhoben haben. Stelmanis bekundet erneut den Willen, als Klangkünstlerin nicht nur ernst genommen zu werden, sondern auch international auf einer ganz neuen Ebene durchzustarten. Entstanden sind zwölf nachdenkliche, abwechslungsreiche Songs, die einen tiefen Blick in die Seele der 28-Jährigen versprechen. Minimalistische, treibende Beats reihen sich an Synthie-Piano-Riffs. Dunkle Soundcollagen gleiten in eigentümlich-karibisches Flair über. Trotz der tristen Grundstimmung versprüht Olympia Optimismus – die Band ist schließlich nach der lettischen Göttin des Lichts benannt. (hh)

Als einen ausschlaggebenden Punkt bezeichnen die Editors den 1. Juli 2012. An diesem Tag spielten sie ihr bis dorthin größtes Konzert in Belgien vor 60.000 Menschen. Das Besondere daran: neuer Gitarrist, neuer Keyboarder und eine Live-Energie, die ihresgleichen suchte. Nachdem die Stimmung in der Band abgeflaut war, wurde die Besetzung verändert – ein wichtiger Schritt. Sofort wurde an einem neuen Album gearbeitet. Das Ergebnis lässt sich sehen, stilistisch haben sich die Editors stark verändert. Auf den drei Vorgängern dominierten kalte Synthies. Nun orientiert man sich am US-amerikanischen Stadionrock mit viel wärmerem Sound, starken Gitarrenriffs, wunderschönen Streicher-Einsätzen und der noch immer eindrucksvollen Stimme von Sänger Tom Smith, die sich übrigens noch viel besser in den neuen Stil einfügt. Man hört U2, Pearl Jam, ein bisschen Bruce Springsteen. Spoon hüpfen auch vorbei. Doch trotz aller Querverweise ist The Weight Of Your Love etwas völlig Eigenständiges. (gk)

Nicht Futures – könnte aber dennoch Zukunft haben.

Die erstaunliche Qualität und Tiefe der Songs lassen erahnen, dass Stelmanis noch Großes vorhat.

Stellt diese Jungs bitte auf eine Bühne, davor eine jubelnde Menge tausender Menschen, mit diesem Album haben sie es verdient.

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2. August: Stuck! Festival Rock house Salzbur g

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Tour en den ganzen Sommer quer durch Ös terr eich!

Live am 24. Juli im Theater am Spittelberg.

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1 GROSSSTADTGEFLÜSTER – Oh, ein Reh! Die Basslines knarzen, die Stimmen sind verzerrt, die Synthies tanzen, die Texte sind angepisst und ironisch. Grossstadtgeflüster sind mit dem vierten Album zurück und setzen ihren grantigen, anregenden Berliner Elektro-Pop fort. Sie reißen mit Pauken und Trompeten alles nieder, das ihnen nicht in den Kram passt, sie „brauchen nur ein bisschen Sprengstoff.“ Das ist Gesellschaftskritik und Party in einem. (gk) Für Freunde von: Deichkind, Frittenbude, Egotronic

5 TOM ODELL – Long Way Down Ach, die Liebe! Sie beschäftigt uns wohl alle, sonst würde es nicht so viele Songs darüber geben – so auch auf Tom Odells Debutalbum. Der 22-jährige, britische Singer-Songwriter stellt das Klavier in den Mittelpunkt, das restliche Arrangement ist reine Untermalung. Mit diesem jungen Burschen kann man Lachen und Weinen, er schwankt zwischen Euphorie und Liebeskummer. Fazit: Perfekt für frisch Verliebte und frisch Verlassene! (gk) Für Freunde von: Jamie Cullum, Josh Kumra

2 LA BRASS BANDA – Europa Steig ein in den Banda-Bus, die Jungs nehmen dich mit auf eine Reise durch ganz Europa. So unterschiedlich die Länder sind, so unterschiedlich sind die Songs auf dem neuen Album der modernen Volksmusiker. Abwechslungsreich, teilweise berührend oder smooth, und in den richtigen Momenten gibt’s auch dermaßen Schübe, dass man sich wie auf der deutschen Autobahn bei 200 km/h fühlt. Pluspunkt: Bayrischer Dialekt. (gk) Für Freunde von: HMBC

6 ALIN COEN BAND – We’re Not The Ones We Thought We Were Eigentlich denkt man bei den ersten Songs nicht an Deutschland, das Heimatland der Alin Coen Band, sondern an Schottland oder Island oder sonst ein Land, das für gefühl- und anspruchsvolle Musik bekannt ist. Aber dann ist man überrascht, dass dieser einzigartige Sound auch auf Deutsch funktioniert. Fantasievoll schön, zum Träumen, zum Schunkeln und einfach zum Hören. (pa) Für Freunde von: Tori Amos, Björk

3 ANNA VON HAUSWOLFF – Ceremony Es liegt in der Familie: Der Vater, Carl Michael, experimentiert mit Störungen, die Tochter legt mit Ceremony nun ihre zweite Fremdwelt vor: Verstörende Soundcollagen statt schöne Vers-Chorus-Bridge-Reihen, orchestral, als würden Engel durch ein Kirchenschiff schweben, zu Orgelklang und Lobgesang, bevor sie mit flammenden Pfeilen neben Gottes Sohn genagelt werden. Es ist ein sphärischer Pathos, der den Soundtrack zu Dantes Paradiso stellen könnte. (sb) Für Freunde von: Sigur Rós, Dead Can Dance, Kate Bush

7 AXEL WOLPH – LVOE. 13 Months, 13 Songs Fein, wieder etwas Neues aus heimischen Gefilden zu hören, das doch so nicht von dieser Welt klingt! Schließe einfach deine Augen, entspanne dich und dieses Indie-Album wird dich in einer ganz andere Welt bringen, wo all deine Probleme nichtig sind. LVOE ist ein kreatives Werk, das dich begleitet, wo immer du auch hingehst – und es wird immer ein Lächeln auf dein Gesicht zaubern. Herr Wolph, danke für dieses Album! (rt) Für Freunde von: The Kooks, The Beatles

4 LOU DOILLON – Places Lou ist eine der Töchter von Jane Birkin, schauspielert, modelt und singt mittlerweile auch. Ihr liebreizendes Äußeres hat sie bloß geerbt, aber darüber hinaus weiß die Madame aus Neuilly-sur-Seine mit Eigeninitiative zu überzeugen: Wenngleich sie leider nicht auf Französisch singt, so ist ihr Chanson doch nonchalant, provokant gelangweilt und damit ziemlich süffisant lässig, so wie früher Rauchen einmal war. (sb) Für Freunde von: Marianne Faithful

8 DARIUS & FINLAY – Summer Is Here Durch die vorangehenden Single-Erfolge, würde man fast etwas mehr von diesem Album erwarten. Es wurde definitiv als SommerhitsScheibe kreiert, wie auch der Name schon sagt. Zum Abtanzen und Partymachen bestens geeignet, vor allem Elektro-Pop-Fans werden auf jeden Fall ihre Freude damit haben. Dennoch könnten Darius & Finlay auf jeden Fall auch anderes als Sommerhits schreiben! (rt) Für Freunde von: Swedish House Mafia


PORTUGAL. THE MAN

IRIE RÉVOLTÉS

BEADY EYE

BOBBY McFERRIN

Evil Friends

Allez

Be

SpiritYouAll

(Atlantic)

(Warner Music Germany)

(Smi Col)

(Sony Music)

Mit einer eindrucksvollen sprachlichen und musikalischen Mischung arbeiten sich Irie Révoltés seit 13 Jahren von der linken Subkultur Richtung Mainstream. Nun haben sie ihr viertes Studioalbum veröffentlicht. Die drei Sänger der Band wechseln ständig zwischen Deutsch und Französisch und sind textlich durchwegs politisch engagiert. Sie prangern Missstände an und rufen zum Widerstand auf. Unterstützt wird ihre Aussage durch eine energiegeladene Mischung aus Ska, Punk und Reggae, die vom Klang her erdig und authentisch wirkt. Die Gitarrenriffs sind neben den Stimmen Anhaltspunkte im Album; sie leiten einen durch die Songs, indem sie sich manchmal im Hintergrund verstecken, um plötzlich wieder an die Oberfläche zu schießen und die Melodie vorzugeben. Die Bläserstimmen sind ähnlich abwechslungsreich arrangiert und kommen immer im richtigen Moment zum Einsatz. Irie Révoltés zeigen mit ihrem Album Feingefühl im Songwriting und schaffen es, ernsthafte Texte mit tanzbarer Musik zu verbinden. (gk)

Dass die Gallagher-Brüder alte Streithanseln waren und sind, ist ja wirklich nichts Neues. Dies führte dann schlussendlich auch zur Auflösung einer der größten Britpop-Bands, Oasis. Liam Gallagher tat es mit seinen High Flying Birds, Noel mit Beady Eye: neue Bands gründen. Mit Be ist nun das zweite Album der Band rund um den jüngeren Gallagher erschienen. Scharrende Stimme, sphärische Klänge, eine gekonnt inszenierte Laissezfaire-Einstellung – genau das und vieles mehr bietet die neue Scheibe. Mit Face The Crowd ist eine Tanz- und Klatschnummer mit dabei, Soon Come Tomorrow glänzt mit E-Gitarren-Soli und I’m Just Saying ist der perfekte Mitsing-Autofahr-Hit. Somit ist eine angenehme Vielfalt gegeben. Alles in allem sollte dieses Album in der Britpop-Ecke im CD Regal nicht fehlen, der richtige Überflieger-Hit konnte aber noch nicht entdeckt werden. Allerdings – ist es nicht oft so, dass sich dieser erst nach dem 1.000sten Mal anhören herauskristallisiert? To Dos im Sommer: check! (pa)

Bobby McFerrin muss es niemandem mehr beweisen. Nach unzähligen Prämierungen ist sein Können und seine Extraklasse in der JazzBranche definitiv unbestritten. Und doch schafft er es auch auf seinem neuesten Werk SpiritYouAll, den Zuhörer zu fesseln, etwas Neues zu bieten, etwas Schönes zu schaffen und gleichzeitig auf wunderbare Weise auf seine Anfänge zu erinnern. Seine vokale und improvisatorische Bandbreite ist in jedem Song zu spüren und so werden Coverversionen, wie zum Beispiel Bob Dylans I Shall Be Released zu einem unverwechselbaren Gustostückerl. „Musik ist für mich wie eine spirituelle Reise in die Tiefen meiner Seele“, sagt Bobby McFerrin. „Genau deshalb mache ich das, was ich mache.“ ... und wir sind froh, dass er es macht! SpiritYouAll reiht sich in so berühmte Alben wie Don’t Worry, Be Happy oder Circle Songs ein und überrascht ab und an mit schwungvollen Nummern, wie Glory! Wer dabei die Füße still halten kann, der muss erst mal gefunden werden. (ks)

Allez gibt Mut zur eigenen Meinung, macht Spaß und ist auch ein bisschen DeutschFranzösisch-Wörterbuch.

Nicht nur musikalisch wertvoll– auch das CoverArtwork ist sehenswert!

Jazz, Fusion, Bluegrass, Weltmusik und Blues verbündeln sich mit purer Lebensfreude!

So fleißig waren erst wenige Bands: Innerhalb von sechs Jahren haben Portugal. The Man sechs Alben veröffentlicht. Dass darunter die Qualität ein wenig leidet, ist fast unumgänglich. Doch die Gruppe rund um Mastermind John Gourley hat sich für ihr siebentes Studiowerk Evil Friends zwei Jahre Zeit gelassen und den Ausnahmeproduzenten Danger Mouse zu Hilfe geholt (Gorillaz, Black Keys, Gnarls Barkley u.a.). Das hat sich eindeutig ausgezahlt, der Longplayer ist so gut gelungen wie keiner seiner Vorgänger. Vielleicht war es Danger Mouse, der den Portugals die Angst vor simpel aufgebauten, dafür eingängigen Songs genommen hat; auf alle Fälle können sie gerade mit diesen punkten, ohne nach Ausverkauf zu klingen. Sie bauen Spannung auf, indem sie unvorhersehbar zwischen düsterer Ballade und Euphorie wechseln – und das oft innerhalb eines Lieds. Modern Jesus ist aus irgendeinem Grund noch nicht zur Single geworden, warum ist fraglich. Das ist jetzt schon eine der besten Nummern 2013! (gk)

Manchmal so weit weg und trotzdem so nah an der Masse. Starkes Album.

G.CHECKT … g.hört

r: 22. Septembe W UK, Wien

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Für die Weltenbummler verlosen TICKET und Columbia nun diesen trendy Schuh! Alle Infos zum Gewinnspiel auf Seite 8!

A MAP OF THE WORLD gestalten Verlag War die mittelalterliche Weltkarte noch Spiegel allein des christlichen Weltbildes, wollte im Gegensatz der Portulane der Genueser und Venezianer und der Landkarten der Araber, die freilich auf antikes Kartenmaterial zurückgriffen, gar kein Abbild der Welt im geographisch-naturwissenschaftlichen Sinne bieten, sondern allein die Vorstellungen der Menschen über Raum und Zeit abbilden, so ist heute die Karte primär als Orientierungshilfe zu verstehen. Der Machtkampf der Silicon-Valley-Doppel-Ds Google und Apple im letzten Jahr bewies erneut die Tragweite einer verbildlichten Wirklichkeit. Mit der Markteinführung des iPhone 5 wurde Google-Maps gekickt und von Apple eine eigene Karten-App gelauncht. Dumme Geschichte: Wollte man von A nach B wurde man im besten Falle nach P gelockt, im schlimmsten Falle auch noch durchs Inferno. Sprich, die Verlässlichkeit war bei Apple das Ding nicht – bei einem Navigationssystem nun doch tendenziell problematisch. Daher war wohl der Schritt, dass Google auf iOS 6 nun sein Comeback feiern darf, naheliegend. Dass Karten jedoch auch eine Existenzberechtigung haben, wenn sie sich vom schnöden „Weg“ lösen, ihr Hauptaugenmerk auf das oder die Ziele legen, beweist die wunderbare Illustrationssammlung A Map Of The World. Nur im geringen Ausmaß wären die hierin präsentierten Karten von Stadtteilen, Städten, Ländern, Kontinenten oder gar der ganzen Welt

These maps allow space for dreaming.

geeignet, auch tatsächlich zu leiten und zu führen – dafür füllen sie Länder ganz neu mit einer Vielzahl an Emotionen und Eindrücken, und dies aus unterschiedlichen Aspekten. Da gerät man selbst als Einheimischer schon einmal bei der Karte von Wien ins Träumen, erst recht dann in der Fremde, wenn sich Nessie durch ein Wolkenmeer der britischen Insel schlängelt oder man in Los Angeles hin zum Jurassic Park schreitet und die A Nightmare On Elm Street zur Animal Farm führt. Ob Vogelperspektive oder Querschnitt, text- oder bildlastig, voll- oder unvollständig, alt- oder neumodisch, reduziert oder kleinteilig: Auf über 200 Seiten wird die Welt – bevorzugt London – mit „einheimischen“ oder „touristischen“ Emotionen aufgeladen, die reine Kartographie sonst missen lässt und Lust machen, sein eigenes Emotionsspektrum zu erweitern oder aufzufrischen. (sb)

PETER AMES CARLIN

BRUCE

G.CHECKT … g.lesen

Edel Germany GmbH

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Springsteen ist – das bewies er zuletzt auch knapp vier Stunden lang im ausverkauften Happel-Stadion im letzten Jahr – schon ein imposanter Hans Dampf, der spielerisch Brücken schlägt, emotional wie politisch: Wenngleich er erst seit 9/11 vermehrt mit politischen Kräften sympathisiert, so ist er von Anbeginn an ein musikalischer Bob Ross des großzügigen und gerechten Amerikas, ein Verfechter von genau dem Land, das eigentlich seit 1776 als Vision in der Unabhängigkeitserklärung verankert war – und vielleicht sogar Obama ansteuert, der übrigens sagt: „Ich bin der Präsident, aber er ist der Boss.“ Durchaus vorstellbar, dass Born In The U.S.A. einmal der inoffiziellen Hymne America The Beautiful den Rang abläuft. Somit ist es durchaus verwunderlich, dass erst Carlin im letzten November die erste autorisierte Springsteen-Biografie vorlegte, die nun in deutscher Übersetzung erschien. Autorisiert, das heißt ja gern „idealisiert, glattgebügelt, zensiert“, da wird der Star auf ein Podest gehoben und angebetet, doch des Bosses eigener Anspruch an die 600 Seiten war eine „ehrliche Darstellung“. Dieses Konstrukt erbaute Carlin basierend auf intensiven Gesprächen mit der privaten wie der beruflichen Familie, dass sich daher der

Ist es okay, wenn ich hier heute Gitarre spiele?

Schmöker dem Titelhelden enorm zugetan präsentiert, ist klar. Aber vielleicht ist Bruce auch einfach nur „Bruce Allmächtig“. Chronologisch und mit Bildgewalt wird sein Traum, jedes Album, jede Phase erneut gelebt, ein Traum, der bei allem IkonenDasein nach wie vor in der Arbeiterklasse wurzelt. Im Grunde ist Springsteen nicht viel mehr als ein wahnsinnig bekannter – und wahnsinnig guter – Sozialarbeiter. Dass er dabei auf seiner Gitarre auch etwas mehr als irgendwelche dämlichen Wanderlieder hinbekommt – und sein Hintern doch wahnsinnig sexy ist – ist dann nur mehr der Zuckerguss am Kuchen. Und einen Fehler teilen sich Springsteen und Carlin: Notorischer Bombast und Pathos. (sb)


JOS

SPIEL WIESE

THE LAST OF US Anlässlich der Veröffentlichung des neuen Überlebensthrillers The Last of Us trafen wir Arne Meyer vom kalifornischen Entwicklerstudio Naughty Dog und den Biologen Dr. David Hughes in Berlin zum Gespräch. Sie erzählten uns von Apokalypsen und Parasiten.

Ja, genau das war meine Frage – denn zum einen haben wir ja sehr trostlose Filme wie The Road und dann gibt es die eher „trashigen“ wie jene von Roland Emmerich. Meyer: Unsere Priorität war es, sich mit der menschlichen Natur auseinanderzusetzen. Aber bei der Bewältigung von Stress ist auch Humor wichtig. Und obwohl es eine schreckliche Lage ist, in der sich die beiden Hauptcharaktere Ellie und Joel wiederfinden, gibt es ja auch noch die Schönheit in den Dingen. So sind wir Menschen eben. Wir haben eine große Bandbreite an Emotionen. Welchen Bedrohungen sind Ellie und Joel ausgesetzt? Meyer: Unterschiedlich, die allumfassende Bedrohung sind infizierte Menschen. Bei uns geht es aber mehr darum, was eine Pandemie hervorruft, wie man am Beispiel Polio* sehen konnte. Die Menschen verstanden die Krankheit nicht, als sie ausbrach und reagierten daher extrem: Paranoia und Angst verbreiteten sich, was schon zu einer weiteren Bedrohung bei TLOU führt, nämlich jener der Überlebenden untereinander.

*Die Oststaaten-Polio-Epidemie von 1916 war eine der ersten großen Polio-Epidemien in den Vereinigten Staaten.

Die Hälfte des Lebens auf der Erde ist parasitär – warum sollten wir uns dennoch ängstigen? Dr. David Hughes: Parasiten entwickeln sich in wechselseitiger Abhängigkeit Dr. David Hughes, mit den Wirten und sind nicht an den Biologe schmerzlichen Verlusten einzelner Populationen schuld. Wir Menschen jedoch haben mit unseren dicht besiedelten Städten eine ziemlich einzigartige Situation für das Tierreich erschaffen. Welchen Effekt hat das? Dr. Hughes: Wir konnten feststellen, dass sich immer wieder eine Balance zwischen Parasiten und Wirten ergibt. Parasiten entwickeln Infektionsstrategien und Wirte steuern dem entgegen – aber das nur nach einiger Zeit. Im Anfangsstadium, wenn ein neuer Parasit auf eine Population übergeht, erleben wir eine Transitionsperiode, in der die Infektion überaus ansteckend und fies sein kann. Welche sind die gefährlichsten Parasiten für den Menschen? Dr. Hughes: Ganz sicher jene, die Massenpanik und Massensterblichkeit verursachen. Ein Beispiel wäre die 1918-Grippe, die binnen kürzester Zeit Millionen Todesopfer forderte. Ist Biologie merkwürdiger als jede Fiktion? Dr. Hughes: Ich glaube, das konkurriert absolut. Biologie hat auch schöne Sachen zu bieten, die manchmal erstaunlicher The Last of Us sind als alles, das wir aus Hollywood is t bereits ex klusiv kennen. 3 Interview: Joachim Schmida für die PlayStation . en en hi er sc

G.CHECKT … g.spielt

Ein deutscher Filmkritiker hat einmal geschrieben: „Die Apokalypse ist zu ernst – und übrigens auch zu schön –, um sie den Roland Emmerichs dieser Welt zu überlassen.“ Wie siehst Arne Meyer, du das hinsichtlich des Spiels? Spielentwickler Arne Meyer: Das post-apokalyptische Szenario hat bei uns vor allem einen, ganz offensichtlichen, Zweck: Wir wollten damit eine Situation schaffen, in der wir die Grenzen der menschlichen Natur erkunden können. Den Überlebensdrang der Menschen in einer Situation zu zeigen, in der sie extreme Entscheidungen treffen müssen, war uns wichtig. Aber bei uns ist nicht alles nur düster und dunkel – es gibt auch Humor und Hoffnung im Spiel.

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DIE WERKSTÜRMER Steirermen and -women im Arbeits- und Liebeskampf

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Wenn eine Wiener Schauspielerin Oliver Rosskopf) auf in die Heimat, um den sich zuspitzenden sich einen Dialekt-Coach nimmt, Arbeitskonflikt „gewerkschaftlich zu begleiten“. Das bleibt Paum authentisch stoasteirisch trick natürlich nicht verborgen, und so prallen seine Verganrüberzukommen, dann ist das ein genheit, Gegenwart und Zukunft, aber auch die des Stahlwerks gutes Zeichen. Und es hat sich heftig aufeinander. www.ray-magazin.at gelohnt: Die wunderbare Hilde Dalik ist nur ein Besetzungscoup Andreas Schmied und die Schauspieler (der Film ist bis in unter vielen im ersten Spielfilm von Andreas Schmied, der bis- kleinste Nebenrollen hervorragend besetzt) schaffen es, her vor allem mit Kurzfilmen und als gewiefter Drehbuchau- nicht nur diese private Geschichte leidenschaftlich, witzig tor aufgefallen war. Das beweist er auch in Die Werkstürmer, und packend zu erzählen, sondern auch einen größeren Boder fast zur Gänze in der „Provinz“ gedreht wurde und spielt, gen zu entwerfen. Denn es geht natürlich um die moderne Arbeitswelt und ihre perversen was im österreichischen Film doch eher eine Ausuferungen, es geht um Seltenheit ist. Im Kernland der einst stolzen angeblich „sozialdemokratisteirischen Stahlindustrie, im fiktiven FalkenIch musste viel sche“ Werte wie Solidarität dorf, gibt es noch ein Stahlwerk, das der im Kernöl trinken, und Zusammenhalt, und es Schatten seines verstorbenen Vaters stehende dann ging’s wie geht viel um regionale und Erich Geigl (Holger Schober) an einen schwegeschmiert. nationale Besonderheiten, dischen Konzern verkauft hat. Seither ticken die niemals vordergründig die Uhren anders, und sie ticken laut: Das sind, aber immer augenWerk ist in höchster Gefahr. Geigl sieht sich zunehmend zerrissen zwischen den Anforderungen der neuen scheinlich. So ist dem Team ein im besEigentümer (vertreten von „Herrn Mag. Berkovic“, einem von ten Sinne „österreichischer“ Film geGeigls BWL-Studienkollegen, großartig eklig-aalglatt verkör- lungen, der nicht nur ernste Themen pert von Manuel Rubey) und der Belegschaft, die er großteils behandelt, sondern auch sehr viel Spaß macht. schon seit seiner Kindheit kennt. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Arbeiter Patrick Angerer (Michael Ostrowski), ein Mittdreißiger in der ewigen Spätpubertät, der es – Fußball und Bier sei Dank – verabsäumt hat, seinem Leben eine Richtung zu geben. So ist er auch nicht mit seiner großen Liebe Babs (Dalik) nach Wien gegangen, als diese ihn zu einer Entscheidung über eine gemeinsame Zukunft zwingen wollte. Babs ist in Wien dem Metier treu geblieben und arbeitet jetzt in der Metallergewerkschaft. Als deren Repräsentantin macht sie sich nun mit ihrem Vorgesetzten und Verlobten Ulf Horvath (ebenfalls ein Ekelpaket erster Güte:

• Regie: Andreas Schmied ael • Darsteller: Mich , lik Da Ostrowski, Hilde la ro Ca , pf Oliver Rossko y Pojer, Manuel Rube ie öd m • Genre: Ko • Start: 25. Juli

© David Rühm / Novotny Film (2)

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DIE UNFASSBAREN – NOW YOU SEE ME

• Regie: Louis Leterrier • Darsteller: Jesse Eisenberg, dy Mark Ruffalo, Woo r he Fis a Isl n, Harrelso ler ril Th : re • Gen • Start: 11. Juli

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Magier haben uns schon immer fasziniert, wie wäre sonst ein David Copperfield bekannt geworden? Nun kommt ein Film voller Zaubertricks ins Kino: Vier Magier, die „Four Horsemen“ (Bild), rauben eine Bank aus, ohne überhaupt anwesend zu sein. Bei einer Show in Las Vegas „teleportieren“ sie einen Zuschauer in den Tresorraum einer Pariser Bank. Die dort gestapelten drei Millionen Euro werden per Ventilator nach Moneymaker-Manier in den Zuschauerraum in Las Vegas befördert. Von nun an sind den Magiern FBI-Agent Rhodes (Mark Ruffalo) und seine französische Interpol-Kollegin Alma Dray (Mélanie Laurent) auf der Spur. Die Unfassbaren ist faszinierend, spannend, verwirrend und genial besetzt: Unter anderem mit dabei sind Jesse Eisenberg, Woody Harrelson und Morgan Freeman. (gk)

Das gutgelaunte und temporeiche Familienabenteuer bietet eine Menge neuer undimtotal ausgeAb xx.xx.2012 Cineplexx flippter Teufelskerle in 3D … fast Die verrückteste Showtruppe der zum Anfassen und garantiert zum Welt ist wieder da! Ablachen! Miss Piggy, Gonzo, Kermit der Frosch und die anderen Muppets versuchen gemeinsam mit ihren größten Fans ihr altes Theater zu retten.

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Ein Virus, der sich rasend schnell über den gesamten Globus verteilt und alle Menschen zu Zombies macht, überrascht Gerry Lane (Brad Pitt) und seine Familie auf dem Weg zu Arbeit. Ungewiss über das, was sie offensichtlich sehen, entsteht ein nackter Kampf ums Überleben. Es gilt irgendwie die Ursache und vor allem Maßnahmen gegen den Zombie-Virus zu finden. Dem Produzententrio ist es bei World War Z zwar nicht „gelungen“, die außergewöhnliche Erzählweise des gleichnamigen Endzeitromans auf Leinwand zu kopieren, aber das tut der Spannung keinen Abbruch. Anders als im Buch, fängt der Film gleich bei dem Ausbruch der Zombie-Epidemie an und die Ereignisse überschlagen sich förmlich. Die Erzählweise ist eine andere, die Emotionen definitiv dieselben. Anspannung pur und definitiv auch etwas für Nicht-Zombie-Fans! (ks)

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LULU Die Lulu-Tragödie gilt als Frank Wedekinds Hauptwerk und hat mit der Bühnenfassung von Peter Zadek 1988 eins gemein: handfeste Skandale. Die „Vereinigung Deutschsprachiger Bürgerinitiativen zum Schutz der Menschenwürde“ erstattete am 21. Februar 1988 gegen den Intendanten des Deutschen Schauspielhauses Hamburg, Peter Zadek, und den Maler Helnwein Strafanzeige. Anlass war das Plakat, mit dem man für die Inszenierung der Lulu warb, das einen gnomenhaften Mann vor einem entblößten weiblichen Unterleib zeigt – Pornografie! Aber selbst für Alice Schwarzer war dies Humbug: „Nein, das ist keine verführerische Pose, sondern der Künstler entlarvt hier ganz klar die Phantasie des Mannes.“ Nicht minder überempfindlich und „zum Allgemeinschutz“ reagierten die Zensoren im München der Jahrhundertwende, eine Gratwanderung, stand einer konservativen Bevölkerung immerhin eine kleine, explodierende Kunstszene mit divergierenden Vorstellungen, was anrüchig sei, gegenüber. Mit „Die Weisheit zieht auch der Erkenntnis Grenzen“ zitierten die Künstler Nietzsche, das Gesetz sah jedoch rasch „gröbliche Verletzungen des Scham- und Sittlichkeitsgefühls“, zumal die Theatersicherheitspolizei mit Willkür und persönlicher

Das Kind ist zu unverdorben für Sie!

Abneigung agierte – so auch bei Wedekind, der den Zensoren vorwarf, sadistische Folterknechte zu sein und dem Polizeipräsidenten gar, dass er dafür bezahlt werde, einen Weltrekord in Kulturskandalen aufzustellen. Dass er es da mit seiner Lulu nicht leicht hatte, versteht sich von selbst, steht da immerhin die personifizierte Sexualität, eine männermordende Nymphomanin, eine „Koitalmaschine“ auf der Bühne. Zadeks Fassung, die nun auf DVD vorliegt, ist die Uraufführung der „Monstertragödie“. Nach erfolgreichen Gastspielen in Wien und Paris zeichnete der WDR 1991 bei den Ruhrfestspielen jene Inszenierung auf, die allein schon aus historischen, aber auch künstlerischen Gründen in jede gute „TV-Thek“ gehört. Dass man gerade bei der Tonspur einige Abstriche machen muss, ist zwar schade, aber nur ein kleines Manko. (sb)

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DER BOCKERER

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Ein Teil österreichische Geschichte (1938 bis 1968) und Filmgeschichte gleichermaßen: Karl Merkatz gibt in Franz Antels Bockerer-Reihe die charmante, personifizierte Trotzreaktion auf herrschende Mächte: die Nazis, schließlich die sowjetischen Besatzer und der „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“. Alle vier Teile provozierten größte Aufmerksamkeit bis über die Landesgrenzen hinaus, so wurde Merkatz 1981 beim Internationalen Filmfestival Moskau als Bester Schauspieler ausgezeichnet, 1982 als Bester Darsteller beim Deutschen Filmpreis. Der vierte und letzte Teil der Reihe war gleichzeitig auch der letzte der über 100 Spielfilme von Franz Antel, der 2007 verstarb und dieses Jahr 100 geworden wäre. Zu seinen Ehren erscheinen nun seine Bockerer-Filme in einer Box. Es ist dies bereits die zweite Verfilmung des Theaterstückes von Ulrich Becker und Peter Preses, das 1948 an der Wiener Scala uraufgeführt wurde. Erstmals gelangte es mit Fritz Muliar in der Titelrolle 1963 zur Ausstrahlung im ORF. Für Antels Der Bockerer (1981) wurden einzelne Szenen von H. C. Artmann ergänzt, die folgende Reihe (also Teil 2 bis 4, 1996 bis 2003) handelt als direkte Fortsetzung. Für Karl Merkatz war es nicht sein Bockerer-Debüt, gab er selbiges bereits auf der Bühne im Wiener Volkstheater im Jahr zuvor.

Ihr Blatt, Herr Rosenblatt!

Der Bockerer, Wiener Vorstadt-Fleischermeister, ist kein renitenter Widerstandskämpfer im klassischen Sinne, vielmehr einer, der – prinzipiell unpolitisch – mit einem Unverständnis veränderten Machstrukturen gegenüber tritt und versucht, den „gesunden Hausverstand“ im Menschen wieder zu erwecken. Die Figur des Bockerers ist also ein positives Gegenstück zu Qualtingers Herrn Karl: Wo der für das Ducken, Mitlaufen und trotzdem Raunzen steht, verkörpert der Bockerer stets nur das Gute und gewissermaßen auch Unschuldige. Sobald es wo ungerecht hergeht, kann er seine Papp’n einfach nicht halten. Und das ist auch gut so, weil wo Zivilcourage ist, ist auch ein Weg – und heute hätte er wohl mehr denn je zu melden. (sb)


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Bad Ischl Event, Bahnhofstraße 6, 4020 Bad Ischl • Kartenbüro Pirngruber VVK, Landstraße 34, 4020 Linz • Linzer Kartenbüro, Herrenstraße 4, 4020 Linz • PASSAGE LINZ GmbH und Co KG, Landstraße 17-25, 4020, Linz • WEILER Shows GmbH, Kopernikusstraße 5, 4020 Linz • OÖ Nachrichten Geschäftsstelle Linz, Promenade 23, 4020 Linz • Needful Things, Fadingerstraße 11, 4020 Linz • Vivo Mitarbeiter Service GmbH, Stahlstraße 33, 4031 Linz • Konzertdirektion Schröder GmbH, Am Steinbruch 20, 4040 Linz-Puchenau • Peter Haselmayr, Obere Donaulände 67, 4040 Linz/Puchenau • Kurverband, Bad Leonfelden, Ringstraße 77, 4190 Bad Leonfelden • Bücherstube Fessl, Tragweinerstraße 1, 4230 Pregarten • Baumgartner Silvia, Markt 25, 4280 Königswiesen • P & K Reise Service GmbH, Westbahnstraße 26, 4300 St. Valentin • BFBS Reisebüro Wiesinger GmbH & Co KG, Schacherbergstraße 30, 4311 Schwertberg • Magistrat der Stadt Steyr, Stadtplatz 27, 4400 Steyr • Steyr-Touristik, Michaelerplatz 10, 4400 Steyr • OÖ Nachrichten Geschäftsstelle Steyr, Leopold Werndl-Straße 3, 4400 Steyr • P & K Reiseservice Asten, Geranienstraße 6 /Im Fachmarktzentrum, 4481 Asten • Gemeinde Ennsdorf, Amtshausstraße 5, 4482 Ennsdorf • Steiner Helmut, Badstraße 3, 4592 Leonstein • Sabtours Touristik GmbH, Kaiser Josef Platz 5, 4600 Wels • Schlager-Reisen, Bahnhofstraße 10, 4600 Wels • Sabtours Touristik GmbH, Salzburger Straße 223 – SCW, 4600 Wels • Wels Marketing & Touristik GmbH, Stadtplatz 44, 4600 Wels • OÖ Nachrichten Geschäftsstelle Wels, Stadtplatz 41, 4600 Wels • Edl Touristik, Linzer Straße 15, 4614 Marchtrenk • Zuk Concert, Hermine Schleicherweg 23, 4802 Ebensee • Ferienregion Traunsee, Toscanapark 1, 4810 Gmunden • Stadtgemeinde Gmunden, Rathausplatz 1, 4810 Gmunden • Salzkammergut Touristik, Götzstraße 12, 4820 Bad Ischl • Tourismusverband Bad Ischl, Bahnhofstraße 6, 4820 Bad Ischl • Tourismusverband Inneres Salzkammergut, Kirchengasse 17, 4822 Bad Goisern • Tourismusverband Ferienregion Attersee, Nussdorfer Straße 15, 4864 Attersee • Gratzmühle Betriebs GesmbH, Eberschwang 32, 4906 Eberschwang • OÖ Nachrichten Geschäftstelle Ried, Kirchengasse 15, 4910 Ried im Innkreis.

SBG

oeticket Center Salzburg im republic, Anton Neumayr Platz 2, 5020 Salzburg • Kartenbüro Arena, Alpenstraße 119, 5020 Salzburg • Kartenbüro Neubaur, Europastraße 1, 5020 Salzburg • Struger-Lachmayer KG, Linzergasse 58, 5020 Salzburg • Polzer Travel & Ticketcenter, Residenzplatz 3, 5020 Salzburg • Salzburg Ticket Service GesmbH, Mozartplatz 5, 5020 Salzburg • Die Bachschmiede, Jakob Lechner Weg 2-4, 5071 Wals • Fischwenger GesmbH & CoKG, Irrsdorferstraße 44, 5204 Straßwalchen • Tourismusverband St. Gilgen, Mondsee Bundesstraße 1a, 5340 St. Gilgen • Tourismusverband Strobl, Dorfplatz 17, 5350 Strobl • Kurdirektion St. Wolfgang, Au 140, 5360 St. Wolfgang • Jakobisaal Betriebsges.m.b.H., Dorf 96, 5412 St. Jakob am Thurn • Reiseburo BEGHER, Markt 48, 5440 Golling • Reisebüro ReiseZeit, Markt 19, 5440 Golling • ChilliReisen, Markt 15, 5620 Schwarzach • Europasportregion Marketing GmbH, Bruckner Bundesstraße 1a, 5700 Zell am See • Congress & Stadtmarketing Saalfelden GmbH, Stadtplatz 2, 5760 Saalfelden • Ticket-Scharf, Hansererweg 10, 83471 Berchtesgaden (D) • Wochenblatt Verlagsgruppe GmbH & Co KG (Passauer Woche), Spitalhofstraße 94, 94032 Passau (D).

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oeticket Center Innsbruck - Olympiastraße 10, 6020 Innsbruck • Christophorus Reisen Innsbruck, Museumsstraße 28, 6020 Innsbruck • FC Wacker Fanshop, Maria-Theresien-Straße 49a, Eingang Welse, 6020 Innsbruck • Innsbruck Ticket Service, Burggraben 3, 6020 Innsbruck • Innsbrucker Verkehrsbetriebe u. Stubaitalbahn GmbH, Stainerstraße 2, 6020 Innsbruck • Tiroler Tageszeitung, Anichstraße 8, 6020 Innsbruck • Testa Rossa Caffe Tivoli, Stadionstraße 1, 6020 Innsbruck • TOBIS TRAVEL SOLUTIONS, Leipziger Platz 1, 6020 Innsbruck • Schaffer Berta & Co.Kg, Technikerstraße 44, 6020 Innsbruck • X-Double, Leopoldstraße 32, 6020 Innsbruck • Innsbruck Information/Bahnhof, Südtiroler Platz, 6021 Innsbruck • Tickets & Tours, Thaurer Straße 22, 6060 Hall in Tirol • Tourismusverband Region Hall – Wattens, Wallpachgasse 5, 6060 Hall in Tirol • Christophorus Reisen Wattens, Bahnhofstraße 21, 6112 Wattens • Christophorus Reisen Schwaz, Innsbruckerstraße 9, 6130 Schwaz • Christophorus Reisen Brixlegg, Niederfeldweg 9e-f, 6230 Brixlegg • Christophorus Reisen Mayrhofen, Karghaus 371, 6290 Mayrhofen • Christophorus Reisen Bus, Eckartau 2, 6290 Mayrhofen • Christophorus Reisen Wörgl, Salzburgerstraße 32, 6300 Wörgl • Christophorus Reisen Kufstein, Feldgasse 1, 6330 Kufstein • Ferienland Kufstein, Unterer Stadtplatz 8, 6330 Kufstein • TVB Kufstein, Unterer Stadtplatz 8, 6330 Kufstein • Reisebüro Verkehrsbüro Kirchberg, Dorfplatz 4, 6365 Kirchberg in Tirol • Christophorus Reisen St. Johann, Neubauweg 2, 6380 St. Johann i. T. • Musikschule Telfs, Obermarkt 43, 6410 Telfs • Rathaussaal Telfs, Eduard-Wallnöfer-Platz 5, 6410 Telfs • Rundschau Imst, Postgasse 9, 6460 Imst • Rundschau Landeck, Bruggfeldstraße 5, 6500 Landeck • Autoreisen Köck GmbH, Mühlerstraße 12, 6600 Reutte • Reisestudio Schrettl, Untermarkt 18, 6600 Reutte • Alpenland KG Emil Manfreda & Co., Amlacher Straße 2, 9900 Lienz • Bela Music Landeck, Malserstraße 49a, 6500 Landeck.

VBG

Musikladen jehle & mullner oeg, Johannitergasse 4, 6800 Feldkirch • Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch GmbH, Schlossergasse 8, 6800 Feldkirch • Musikladen Concerts, Gewerbepark/Alemannenstraße 49, 2. Stock, 6830 Rankweil • Vorarlberger Volkstheater GmbH, Bahnhofstraße 2, 6840 Götzis • ATT Service, Paul-Grüningerweg 5, 6845 Hohenems • Dornbirn Tourismus, Rathausplatz 1, 6850 Dornbirn • Herburger Reisen, Schwefel 37, 6850 Dornbirn • Bregenz Tourismus & Stadtmarketing, Rathausstraße 35a, 6900 Bregenz.

BGLD

oeticket Center (Festspielbüro St. Margarethen) Eisenstädter Straße 3A, 7062 St. Margarethen • Esterházy Privatstiftung, Esterházyplatz 5, 7000 Eisenstadt • Haydn Festspiele, Schloss Esterházy, 7000 Eisenstadt • KSB – Kultur-Service Burgenland GmbH, Franz Schuber Platz 6, 7000 Eisenstadt • Kulturzentrum Eisenstadt VVK, Schubertplatz 6, 7000 Eisenstadt • Norbert Lattner, Hauptstraße 39, 7000 Eisenstadt • Seefestspiele Mörbisch, Josef Haydngasse 40/1, 7000 Eisenstadt • Baldauf & Glander OG, Hauptstraße 17, 7024 Hirm • Seebühne Mörbisch, Neusiedlersee 7072 • Neusiedler See Tourismus GmbH, Obere Hauptstraße 24, 7100 Neusiedl am See • Vila Vita Pannonia, Storchengasse 1, 7152 Pamhagen • Drescher Line GmbH, Mörbischer Straße 1-3, 7170 Rust • Kulturzentrum Mattersburg VVK, Wulkalände 2, 7210 Matterburg • FOX Tours Oberwart, Wiener Straße 27, 7400 Oberwart • UBC Oberwart Gunners, Informstraße 2 / Sporthalle, 7400 Oberwart • Kulturzentrum Oberschützen VVK, Hauptplatz 8, 7432 Oberschützen • Baumann Gebhard, Untere Hauptstraße 31, 7512 Kohfidisch • Burgverein Güssing, Hauptplatz 7, 7540 Güssing • Güssinger Kultursomer GmbH, Europaplatz1, 7540 Güssing • Kulturzentrum Güssing VVK Schulstraße 6, 7540 Güssing.

STMK

oeticket Center Stadthalle Graz, Messeplatz 2, 8010 Graz • Springer Reisen, Radetzkystraße 5, 8010 Graz • Die eintrittsKARTE, Sonnenstraße 8, 8010 Graz • Graz Tourismus und Stadtmarketing GmbH, Herrengasse 16, 8010 Graz • Theaterservice Graz GmbH, Kaiser-Josef-Platz 10, 8010 Graz • Zentralkartenbüro Graz, Herrengasse 7, 8010 Graz • Grazer Spielstätten, Orpheumgasse 8, 8020 Graz • Tourismusverband Frohnleiten Hauptplatz 2, 8130 Frohnleiten • Stadtgemeinde Weiz, Hauptplatz 7, 8160 Weiz • Stadtgemeinde Weiz-Stadtmarketing KEG, Rathausgasse 3, 8160 Weiz • Stadtmarketingbüro/Tourismubüro, Hauptplatz 18, 8160 Weiz • YES Nahversorger, Josef Rath, Großpesendorf 41, 8211 Großpesendorf • Weiss & Partner GmbH, Dr. Adalbert Heinrich Straße 5, 8280 Fürstenfeld • Tourismusverband Fürstenfeld, Hauptstraße 2a, 8280 Fürstenfeld • Florian Lugitsch KG, Gniebing 52a, 8330 Feldbach • Weiss Autobusunternehmung GmbH, Baldau 36, 8413 St. Georgen an der Stiefing • Fanshop Leibnitz, Derhant Thallerstraße 39/1. Stock, 8430 Leibnitz • Naturparkzentrum Grottenhof, Grazerstraße 118, 8430 Kaindorf/Sulm • LeibnitzKULT, Kaspar-Harb-Gasse 4, 8430 • Leibnitz TUI Reisecenter Bruck/Mur, Koloman-Wallisch-Platz 25, 8601 Bruck • Musikhaus Eberhard, Wienerstraße 13, 8605 Kapfenberg • TUI Reisecenter Kindberg, Hauptstraße 55, 8650 Kindberg • Zentralkartenbüro Leoben, Hauptplatz 12, 8700 Leoben • MSM CityInfo, Hauptplatz 15 a, 8720 Knittelfeld • Stadtgemeinde Spielberg, Marktpassage 1 B 6, 8724 Spielberg • M-Raststätte Betriebs Ges.m.b.H, Hauptstraße 242, 8740 Zeltweg • Stadtmarketing Judenburg GmbH, Burggasse 3/1. Stock, 8750 Judenburg.

KTN

ALLE TICKETS HIER!

ACR Aktiv Club Reisen GmbH, Bahnhofstraße 9, 9020 Klagenfurt • Johannes Heyn GmbH & Co KG, Kramergasse 2-4, 9020 Klagenfurt • KELAG-Kärntner Elektrizitäts AG, Arnulfplatz 2, 9020 Klagenfurt • Informationsbüro Klopein, Klopeiner Straße 12, 9192 St. Kanzian • Foto Horst, Hauptstraße 216, 9210 Pörtschach • Hofstätter Reisen, 10. Oktoberstraße 11, 9330 Althofen • Tourismusbüro Friesach, Fürstenhofplatz 1, 9360 Friesach • Holiday Inn, Europaplatz 2, 9500 Villach • Tourismusinformation Villach-Stadt, Bahnhofstraße 3, 9500 Villach • Villacher Kartenbüro, Freihausgasse 3, 9500 Villach • Bacher Touristik GmbH, Millstätterstraße 45, 9545 Radenthein • Feldkirchner Reisebüro, Villacher Straße 2, 9560 Feldkirchen • Tourismusinformation Faak am See, Dietrichsteinerstraße 2, 9583 Faak/See • Tourismusbüro Spittal, Burgplatz 1, 9800 Spittal/Drau.

www.trafikplus.at

98


CLUBS: DASDING Plattenlegerzelt Stuttgart Masters of Hardcore NL Abstract meets Butan & Lehmann Koblenz/Wuppertal/Stuttgart Dirty Workz Turnhout Tunnel Trance Force HH PLAY! & drumandbass.de Köln Hardcore Gladiators Bochum 30 Jahre airport Würzburg Hexenhouse Bocholt HeavensGate invites Grotesque meets Motion Festival Herne/NL/Zürich Acid Wars & Fusion Club Gelsenkirchen/Münster e-Lake meets Factory12 Luxemburg Stammheim & Bambule @ MTW Club Kassel/Offenbach Vogue Club Koblenz USB - The Hardtechno Family Frankfurt Elektroküche & Dunkles Treiben Köln Tresor Next Berlin Electronic Visions meets KlanGSpektakel Taunus/WW

02. - 04.08.2013

Kastellaun/Hunsrück, Deutschland RAKETENBASIS PYDNA • •

Fr. 20 - 06 Uhr, Sa. 18 - 09 Uhr Camping ab Do. 10 Uhr Mixery-Opening 20 Uhr LINEUP: Paul van Dyk Berlin Sebastian Ingrosso Stockholm Sven Väth Frankfurt

Sander van Doorn Eindhoven Adam Beyer Stockholm ATB Bochum Zedd Kaiserslautern Umek Ljubljana Markus Schulz Florida Chris Liebing Frankfurt Len Faki Berlin Marek Hemmann LIVE Jena Vitalic LIVE Paris Felix Da Housecat Chicago W&W Breda Moguai Ruhr-Area Aka Aka feat. Thalstroem LIVE Berlin Felix Kröcher Frankfurt Klaudia Gawlas Passau The Advent LIVE London Deniz Koyu Breda Danny Avila Madrid Tom Novy Zürich Marco Bailey Brüssel Charlie Lownoise & Mental Theo Amsterdam Milk & Sugar München Laserkraft 3D LIVE K‘lautern/Mannheim Simon Patterson Belfast Tube & Berger Solingen Oliver Schories LIVE Hamburg Torsten Kanzler Berlin Dominik Eulberg Bonn Brian Sanhaji LIVE Frankfurt Dandi & Ugo Bologna BMG LIVE Wiesbaden DBN Hamburg Eric Sneo LIVE Mainz Kraemer & Niereich LIVE Frankfurt/Graz Dabruck & Klein Frankfurt Mark`Oh Ruhr-Area Bunte Bummler LIVE Mannheim Till von Sein Berlin Ante Perry Ruhr-Area Thomas P. Heckmann LIVE Mainz Nelski LIVE London Kai Tracid Frankfurt Tanith Berlin Andreas Kraemer Frankfurt Kerstin Eden Berlin DJ Dag Frankfurt Sutura Heilbronn Zak Moya High Wycombe Miss Yetti Berlin Ravers Nature Hof Jerome Hamburg Johan Gielen Tiel Electronmike & Katsu Arai Graz/Tokio sunshine live DJ Team aka Charles Mc Thorn, Eric SSL & DJ Falk Mannheim Raphael Dincsoy Stuttgart Sebastian Gnewkow Koblenz Heiko Gemein Koblenz Babor Koblenz B@zeball Kaiserslautern Max Mayr Koblenz NatureOne Inc. LIVE

Club-LineUp: Angerfist (live), Klaudia Gawlas, Masters Elite (live), Outblast, Torsten Kanzler, Tha Playah, Noize Suppressor, Eric Sneo (live), Niereich, BMG (live), Dandi & Ugo, Alex Bau, Alex M.O.R.P.H. B2B Woody van Eyden, Dyprax, Day-már, Drokz, Re-Style, State of Emergency, Negative A, Crossfiyah, Catscan, Akira, Predator, A.N.A.L., A.Paul, Frankyeffe, Kerstin Eden, Sven Wittekind, Frank Kvitta, Marika Rossa, Broombeck (live), Masters of Noise, Tensor & Re-Direction, Quitara, THORAX (live),Twilight Forces vs. Peacekeeper, Dalora, Pierre Deutschmann, T-Junction, Accelarator, Bodyshock, Angeldust, Da Tweekaz, Audiofreq, Hard Driver, Outlander, Dr Rude, Dr Phunk, Demoniak, In-Phase, Sound Freakerz, Phuture Noize, Neilio, Substance One, Neroz, Stereotuners, Desnar, Goliath, Low-E, Mode Seven, D-Liciouz, DJane Sounic, MC DL!, Tomcat, G-Style Brothers, The Pressurehead, TETRAPAK (live), ViperXXL, Arkus P. (live), Boris S., O.B.I. vs. Julyukie, Stefan Küchenmeister, Norman, Marky, RAM, Maarten de Jong, Jorn van Deynhoven, Katsu Arai, Pappenheimer, Frank Sonic, DJ Dean, Jay Frog, Felix Bernhardt (live), Man at Arms, Linus Quick (live), Sebastian Gnewkow, Raphael Dincsoy, Kevin Witt, Jagger, Björn Torwellen, Cortechs, Daniel Soave, George Perry, Waldhaus (live), Greg Notill, Richie Gee, The Brutal and Sadistic Show aka Minupren & Stormtrooper, Jan Fleck (live), Stephan Hinz, Giana Brotherz, Julia Wagner, Soulpride, Freeze, Jaycut, Kolt Siewerts, Rascal MC, Feindsoul, LOWmAX, Macoboy, Jeff Smart, Max Mayr, Kurtis Flow, Jolu, Pull:180, Joe Coseness, Maxington, Chris Rye, Diaz Soto, Dr. Motte, Falk, Laserkraft 3D, Tiger & Dragon, Bootleg, Kratzer, Men vs. Machine, Stefan Senk, Biokinetics aka Psytekk, Andi Teller, Null Forge, D.G.C., Sebastian Groth, The Flatlander, Robin Hirte, Burhan K. (live), Jan Hanke, DJ Steve X, DJ Delude, Accuface, Mark Sixma, Corti Organ, Extravagance SL, Robert Mint, Kid Chris, Madwave, Steve Sanders, Adam Seller, SUN&SET, Marco di Natale, Scream, Bo51, Substance, Daydreamer, DeeJane Kim, DJ Slideout, Franky B., Patrick Bunton, DJ Corehead, DJ Da-Vi-Do, DJ Maniac, The Patriotz, DJ Cyre, Chris Deelay, DJ Trust C, DJ Texx, DJ Inside Visage, Pacemaker, DJ_NeXXuS, DJ P-Bass, DJ Sven E, DJ Merlin, Stewen, Dennis Kiesslich, Dr. Xclusive,DJ Doom, The Airwolf, DJ Vivid, Kai Humm,Tim Ketter, Mick Zakon, Kaizerschmarn, Artem Ready, Frequenzweiche, Hin & Weg, GinaG, Dommy Dean, Hyprctv, Simoné, Simon Phinixx,Ben Gala, Fräggel, Dave Replay, Philipp Kempnich, Sorgenkint, Kareem,Jan Barco, Jon Asher, Michael Kruck, Pzylo, 2Junxion, Divouse AM, Lukash Andego, ACiDC, Dave Ryder, Philipp Dengler, Da Hunter, Wanja vs. Crotekk (live), The Incredible Papst, DGeorge, Sandro Marques, Deerk Hollaender, Philipp Ruhmhardt, Benjamin R., Marius Lehnert, VJ Tenner, Marleen Polakowski, Dompe, John Porno, Christian Kliché, Minjo, Polyphone, Nick Lase, Sascha Otto, Guzzle, Hanz Loop, Alex Breitling, Dr.gonZo, Fabian Krenz & Tasty, Peter Eilmes, Sercan, Alexander Aurel, Kia, Dennis Knob, Lenz, Gregor Kempf, Yenn, AL-x, Franky de Reuter, Waztoo, Mauricio Morkun, Sav, Nyex, Jesus Del Campo, Mark Netty, Pablo Discobar, Eastone, Marco Rota & Mous-teec, DJ Opticz & Mister San, Marc Miroir, DJ Sonic, Daniel R., Danny Reebo & Mike More (live), Nykk & Marcel Niveau, Agbar & Feu, Marc Alexa, Svetec, Jan Fleck vs. Waldhaus, Adrian Valera, Acid Fonic, Jonas Rech, Überschall, for_mad, Rex Kramer, f.d.b., Klangfarbe Antifeind, Tora vs. Xano, Prouder, JulieZ, Joe Kenobi, Dan-G, Andrew Barclay & Andreas Hankeln, Marc Wall.E, Benuses, Chris de Car, Patrick Patterson, Nico Rush & Alex2K, Pascal Wagner, Weisser Afreakaner, Maze, Hyydro, Kahlkopf HC, D-Ceptor & Newstyler, DJ Gigi, Ron, Mechanical Animal, Paranoid, Alternate, Sonic-D, Hardliner, Distiller, MC Budha, DEVIL2K, MC H, 88uw, DJ Unvi, Krenzlin, Manuel Münster, Mareena, Mario Berger, DJ Inspiration, Playboyz, Def Toys

Festivalticket Vorverkauf 67,-* Abendkasse 77,- Tagesticket Vorverkauf 49,-* Abendkasse 58,- • Bustransfer ab Do. ab HBF Koblenz 8,- • Vorverkauf unter www.oeticket.com *zzgl. VVK-Gebühr

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