TICKET. Das Eventmagazin. - November

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Erscheinungsort und Verlagspostamt A-3151 St. Georgen am Steinfeld P.b.b. 09Z038316 P

2013 € 2,50 • NOVEMBER

PALAZZO 31. OKTOBER BIS 2. MÄRZ

SPIEGELPALAST KRIEAU 1 1

CHRISTINA STÜRMER • ANDY LEE LANG • MARTIN PUNTIGAM • ERWIN STEINHAUER 9 1 2 0 0 1 7 820017



NEWS Gerüchten zufolge arbeitet der große italienische Komponist und Dirigent Ennio Morricone, der für seine Musik in ItaloWestern bekannt ist (stets auch die Konzerte von Metallica „eröffnet“) und sich im Februar in der Wiener Stadthalle einfinden wird, gerade mit André Heller an einem „großen Projekt“. Bis dem aber so weit ist tauchen wir noch in Hellers magisches Zirkusereignis Afrika! Afrika! ein, das zurecht als „Königreich der Gaukler und Paradies der Lebensfreude“ beschrieben wird. Von Afrika ist es nur „a jump to the left and then a step to the right“ – und schon sind wir zu Gast im gruseligen Schloss von Dr. Frank N. Furter, der zur bizarrburlesken Sause lädt, mit ganz viel Drama, nicht viel weniger Sex und rauschenden Genüssen jeglicher Natur. Denn 2014 kehrt Richard O’Briens schillerndes Rocktheater Rocky Horror Show wieder nach Österreich ins Wiener MuseumsQuartier zurück. Üben Sie inzwischen schon mal den Time Warp!

Auch ein böser Junge ist dieser deutsche Rapper, der sich einst hinter einer Maske

© Jens Hauer

Nicht weniger bizarr als jener Schlossherr ist auch der britische Comedian Russell Brand, der mit voller Absicht in jedes erdenkliche Fettnäpfchen tritt und auf „Political Correctness“ in feinster britischer Manier ein riesengroßes Häufchen legt. Da wird sich die MA 48 freuen, wenn er mit seinem Messiah Complex im März im Wiener Gartenbaukino einzieht – Sondereinsatz wie sonst nur im tiefsten Winter …

versteckte – Sido, das schlechte Vorbild, der Verführer zu Drogenkonsum und Pornographie, Sido, der Rüpel, der Dominic Heinzl zu Boden streckte. Aber auch Sido, der Moralist und Gutmensch, der Mahner und irgendwie auch große Bruder, nicht „Sido“, sondern einfach „Paul Würdig“. Ende November erscheint endlich sein neues Album 30-11-80 (Sidos Geburtsdatum), mit Gastbeiträgen von Helge Schneider (!), Marius Müller Westernhagen (!!) und Marteria (!!!) – und einem Posse Track mit sage und schreibe 16 deutschen Rappern. Kein Aprilscherz: Vier Tourtermine für Österreich stehen auch schon auf der Matte. Glaubt man der britischen Musikzeitschrift NME, so ist Nick Cave samt seiner Bad Seeds immer noch als „baddest motherfucker in town“ zu sehen. Wer sich live im Wiener Gasometer davon nicht selbst überzeugen kann, weil das Konzert mittlerweile ausverkauft ist, kann sich zumindest ab 2. Dezember mit dem neuen Livealbum Live from KCRW, dem vierten Konzertmitschnitt in der Historie, ein Bild von Caves Status machen. Den täglichen NewsFeed von unserer Redaktion gibt es übrigens natürlich auf Twitter: Wer spielt Gerüchten zufolge live in der Antarktis? In welcher Serie wird Marilyn Manson auftreten? Für welchen Film haben U2 einen neuen Song geschrieben? Welche Supergroup steht in den Startlöchern? Mit welchen Rockgrößen plant Psy, Mr. GangnamStyle, eine Zusammenarbeit? Wir zwitschern es auf twitter.com/TICKET_Magazin! Täglich live dabei sein! #Infotainment (sb)

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EDITORIAL

Bauch und Klang, das ist die Devise! Im November legen wir unseren Fokus auf eine der schönsten Sachen der Welt: das Essen. Toni Mörwald kocht uns ab sofort mit seinem neuen Vier-Gang-Gourmet-Menü im royal anmutenden PALAZZO-Spiegelzelt in der Wiener Krieau ein. Die neue Show Herzensbrecher & Gaumenkitzel verspricht erstklassige Unterhaltung in einem außergewöhnlichen Ambiente.

© Citronenrot OG

Geplaudert haben wir diesmal u.a. mit Samu Haber von Sunrise Avenue, Fettes Brot, Patrice, Christina Stürmer, Tangerine Dream, Avenue Gibonni, Parov Stelar, Andy Lee Lang, Eva Maria Marold und Gibonni Puntigam. So unterschiedlich sie alle auch sind, so verbindet Martin Puntigam unsere Gesprächspartner doch die schöne Tatsache, dass sie uns in den nächsten Wochen und Monaten mit Live-Terminen beehren. Warum Dialektmusik derzeit boomt und was es so reizvoll macht, im Dialekt zu texten, erfahren wir von Birgit Denk, 5/8erl in Ehr’n, Harry Ahamer, Norbert Schneider, SOLOzuViert, Dornrosen, Tombeck und Eva Billisich. Herzlich begrüßen möchte ich unseren neuen Kolumnisten, den FM4 Ombudsmann. Lassen Sie sich erzählen, warum er ausgerechnet und Ombudsmann ausschließlich für unser Magazin schreibt (Seite 55) und warum sein bestester Freund Hosea Ratschiller auch auf blöde Fragen antwortet (Seite 58).

Dass Finnen lustige Zeitgenossen sind bewies Samu Haber von Sunrise Avenue.

© TICKET (2)

Nicht verpassen! Es könnte das letzte Mal sein, dass Sie Bauchklang live erleben. Alexander Böck verlässt die Band, die 2014 erstmal eine Pause einlegen wird. Letzte Live-Chancen im November: St. Pölten (2.), Oslip (29.), Steyr (30.), im Dezember folgen Auftritte in Salzburg, Graz und Wien – mehr dazu auf ticketmagazin.com! Hoffentlich nicht zum letzten Mal beehrt uns Shantel zwischen 15. und 23. Dezember in St. Pölten, Linz, Graz, Wien und Dornbirn – das Interview folgt in unserer Dezember-Ausgabe.

Parov Stelar ist bodenständig und isst gerne Hascheeknödel.

Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung, guten Appetit und viele schöne Stunden! Roberta Scheifinger Chefredakteurin

Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Stv. Chefredakteur: Stefan Baumgartner Stv. Chefredakteurin & Chefin vom Dienst: Petra Albrecht B.A. Anzeigen: Mag.Thomas Keuschnigg Marketing & Vertrieb: Mag. Karin Steiner Designkonzept und -umsetzung: atgraphix, Stefan Baumgartner Redaktion: Petra Albrecht (pa), Stefan Baumgartner (sb), Paul M. Delavos (pmd), Ludmilla Dittrich (ld), Alexander Haide (ah), Gregor Krenker (gk), Astrid Radner (ar), Joachim Schmida (js), Karin Steiner (ks), Andy Zahradnik (az) Kolumnen: Georg Biron, Paul M. Delavos, FM4 Ombudsmann, Gerold Haubner, Lia Pale, Jochen Schweizer, Andy Woerz Cartoons: Bertram Haid (BAES Cartoons) zur Coverstory, Gerhard Haderer (MOFF.) Lifestyle: Karin Steiner Lektorat: Mag. Roberta Scheifinger Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen, Veranstalter oder siehe Copyright. Medieninhaber, Eigentümer: Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11,1040 Wien Grafische Produktion: Henzl Media GmbH, Ochsenburger Str. 2, 3151 St. Pölten - St. Georgen (Ing. Daniela Bacher, Mag. Michael Heindl) Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Vertrieb: Medien Für Med Zeitschriftenservice GmbH, PGV Austria Trunk GmbH Abonnements: TICKET. Das Eventmagazin erscheint monatlich. Jahresabo Österreich: € 22,00 Jahresabo Europa: € 44,–. Kündigung jeweils sechs Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben an die PGV Austria Trunk GmbH (Leserservice) oder per Mail an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,50 Abo-Bestellung unter abo@ticketmagazin.com oder telefonisch unter +43 (0)1 863 04 8022 Redaktionsanschrift: TICKET. Das Eventmagazin, Heumühlgasse 11, 1040 Wien, Telefon: 01 / 589 54-450, E-Mail: office@ticketmagazin.com, Homepage: www.ticketmagazin.com. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Die Offenlegung lt. Mediengesetz findet man auf www.ticketmagazin.com/impressum

IMPRESSUM

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EVENTS IM NOVEMBER PLACEBO (Support: Toy) Placebos Stefan hat wegen Iron Maiden angefangen, Bass zu spielen, wie er im TICKET-Interview (Ausgabe Oktober) erzählte. Dass sie dennoch in die Glam-Ecke gedrängt werden, zu ihren Anfangszeiten sogar als „Glamversion von Nirvana“ bezeichnet wurden, scheint aber dennoch nachvollziehbar: Androgynes Verhalten, eine Gastrolle im Glitterfilm Velvet Goldmine und in David Bowie einen Förderer gefunden. Egal, in welche Schublade wir die Herren nun stecken: Eigen sind sie. Und live schlichtweg genial.

21. November, Wiener Stadthalle (D)

© Cat Stevens

NICK CAVE & THE BAD SEEDS (Support: Shilpa Ray)

24. November, uf t! r, sver ka ete GaAusom er, mb pte 25. Se , oli Tiv na Dvora a jan bil Lju

„Enfant Terrible” Nick Cave durften wir, wie eifrige TICKET-Leser in unserer Juli-Ausgabe nachlesen konnten, zu Jahresanfang im intimen Umfeld in Paris und New York erleben, bevor der wüste Onkel auf das europäische Festivalpublikum losgelassen wurde. Freilich: Aus dem versifften Intellektuellen seiner Anfangszeiten hat sich gleich einem Schmetterling sukzessive ein edler Wilder entpuppt, der zwar auch am Frequency für schier unglaubliche Theatralik sorgte, aber besser funktioniert es immer noch in kleineren Rahmen …

DIE AMIGOS

© Nathan Gallagher

Die Geschichte der Amigos liest sich wie ein Traum: Das Brüderduo befindet sich seit den 70ern im steten Aufwind, der schlussendlich in einem ECHO und Platz 1 der deutschen Charts für Ein Himmel auf Erden gipfelte. Doch damit nicht genug: Das neue Album Bis ans Ende der Zeit nistete sich – kaum veröffentlicht – noch vor internationalen Künstlern an der Chart-Spitze ein! „Die Menschen spüren, dass wir auf der Bühne keinen Kasper machen“, sagte Bernd letztes Jahr im Interview. Überzeugen Sie sich selbst!

Im November in Feldkirchen, St. Pölten, Leonding und Bregenz

VOLBEAT (Support: Iced Earth, Teenage Bottle Rocket)

WWE LIVE Wrestling ist – vielleicht für das ungeübte Auge auf den ersten Blick nicht immer gleich ersichtlich – mehr, als ein bloßes „aufs Maul hauen“. Zugegeben: Manchmal sehen die Kontrahenten nach dem Kampf weniger als vor dem Kampf, denn ein blaues Aug sieht nicht immer prinzipiell besser. Ist aber vielleicht auch besser so, denn so können die attraktiven Amazonen, die für die nötige Unterhaltung sorgen, die Protagonisten vom theatralisch ausgeklügelten ShowKampf nicht wirklich ablenken. Bleibt mehr für die Zuseher. Redaktion: Stefan Baumgartner

16. November Wiener Stadthalle (D)

© 2013 WWE, Inc. All Rights Reserved

16. bis 18. November t! kaufs, sverem Auhen in Ho Wien und Graz

Sie werden als „Elvis-Rocker“ bezeichnet, Vergleiche zu Life Of Agony sind zwar nachvollziehbar, verwunderten Schlagzeuger Jon Larsen jedoch im TICKET-Gespräch am diesjährigen Nova Rock (nachzulesen in unserer Juli-Ausgabe). Vergleiche hin oder her, vom ersten Album The Strength / The Sound / The Songs bis zum aktuellen Konzeptalbum Outlaw Gentlemen & Shady scheffelten die Dänen von Chart-Positionen bis hin zu Kritikerjubel alles, was man sich nur wünschen kann. Das gefällt sogar Lucky Luke.

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ALLE TICKETS ERHALTEN SIE UNTER:

INHALT

Alles neu macht der … Oktober. Nicht nur, dass natürlich wieder eine nigelnagelneue Show präsentiert wird, die zwischen witzig und atemberaubend sämtliche Adjektive bedient, auch zeichnet nun niemand geringerer als Toni Mörwald für die Kulinarik verantwortlich. Außerdem: Man zieht um auf die Trabrennbahn! Hü, hott!

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ROCK.POP James Blunt hat das gewisse Etwas von James Bond, und ist dabei weiter oben als „der Baumgartner“ Am Vienna Rockball werden Masken getragen und zur Abwechslung einmal nicht zu Strauss und Co. das Tanzbein geschwungen Christina Stürmer hört auf ihr Herz und lässt es sich tätowieren Dialektmusik ist wieder im Kommen, sind sich die Österreicher (und Hans Moser selig) einig Electronic Beats ist ein internationales Musik-Konzept, das dieses Jahr u.a. mit dem großen Moroder in Wien Halt macht

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Es fängt beim verdauungsfördernden Joghurt an und endet bei einem Bad in Goldplättchen. Wellness – also dem Körper Gutes tun – ist für uns alle wichtig. Wir zeigen Ihnen Möglichkeiten, wie Sie sich mit wenig Mitteln ein bisschen Wellness in die eigenen vier Wände holen können. Mehr dazu auf den Seiten 86 und 87!

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VOLKSMUSIK.SCHLAGER

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Fantasy sind so fantastisch, dass sogar die große Andrea Berg ein riesen Fan von den beiden Herren ist Das Nockalm Quintett ist nicht nur in den Charts, auch auf den Nockbergen ganz oben – dort, wo die Wolke 7 ist

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MUSICAL.SHOW Der Besuch der alten Dame zeigt 20 Jahre nach dem Erfolg von Elisabeth endlich wieder das Paar Kröger und Douwes vereint The 27 Club ist die Geschichte derer Künstler, die viel zu früh das Zeitliche segneten und für immer 27 bleiben werden

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KABARETT.COMEDY Eva Maria Marold ist nun ganz deppert geworden Martin Puntigam lädt ein, gemeinsam eine eine Supererde zu gründen Martin Rütter tut nix, außer uns aufzuklären, was Poo-Freeze ist und was es heißt, wenn der Wauzi die Wohnung zerlegt

LIFESTYLE NOVEMBER

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KLASSIK.BÜHNE Romeo und Julia präsentiert eine alte, aber zeitlose Geschichte im modernen Gewand Auch dieses Jahr verlieh oeticket.com wieder den Kulturförderpreis Appassionato – und wir waren mittendrin

SPORT.FREIZEIT TICKET.testet sich diesen Monat die Pfunde weg, auch wenn es unsere RedakteurInnen wirklich nicht nötig hätten Bei Dinner in the Dark haben wir zwar nichts gesehen, geschmeckt hat es uns dennoch vorzüglich – und nachdenklich gestimmt

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G.CHECKT g.hört haben wir nicht nur, dass Parov Stelar auf Hascheeknödel steht, sondern auch Robbie Williams’ neue Swinglieder und Paul McCartneys neues Neu. g.lesen haben wir in H.R. Gigers Tagebuch zu Alien und was der Haudegen Boris Bukowski schon so erlebt hat g.spielt hat Jo diesen Monat wie viele andere auch GTA V, war aber auch sporteln g.sehen haben wir eine Venus im Pelz, gewissermaßen auch eine „Sleeping Beauty“. Ob sie auch von Thor wachgeküsst wird?

Wieder mit dabei: Diesmal auf Seite 53. Das neue HadererJahrbuch ist ab sofort im Handel erhältlich!


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DO. 7. NOVEMBER 2013

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SA. 9. NOVEMBER 2013

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10. NOVEMBER 2013 SZENE WIEN

12.11.2013 ARENA WIEN

Tickets sind auf www.musicticket.at, bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096), in jeder Bank Austria Filiale (Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) bzw. unter 01/24924 und bei JugendTicket im oeticket Center im MuseumsQuartier erhältlich.

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19.02.2014 ARENA WIEN

TICKETS SIND AUF WWW.MUSICTICKET.AT UND BEI OETICKET (WWW.OETICKET.COM; TEL: 01/96096), IN JEDER BANK AUSTRIA (ERMÄSSIGUNG FÜR TICKETINGKUNDEN UND MEGACARD-MEMBERS) UND UNTER 01/24924 ERHÄLTLICH. AUSSERDEM GIBT ES ERMÄSSIGUNGEN FÜR 14-19 JÄHRIGE BEI JUGENDTICKET IM OETICKET-CENTER IM MUSEUMSQUARTIER.

Tickets sind auf www.musicticket.at und bei öticket (www.öticket.com; TEL: 01/96096) erhältlich. Weitere Vorverkaufsstellen sind unter skalarmusic.at zu finden.


GEWINNSPIEL 1

CDs: Sunrise Avenue auf Seite 15 Erwin Steinhauer (Hörbuch) auf Seite 71 Paul McCartney (Lightening Box) auf Seite 89 Achtung! Teilnahme nur online via www.ticketmagazin.com möglich!

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Buch: Boris Bukowski auf Seite 92

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Kino & Film: Escape Plan auf Seite 95 Martin Rütter auf Seite 57

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Lifestyle & Mehr: Lifestyle auf Seite 86 – 87 Cineastic Gondolas auf Seite 84 (für 2 Personen, inkl. Hotel, Tagesskipässe und Tickets für die Veranstaltung)* *(Gewinn gilt für eine Person plus Begleitperson. Zwei Übernachtungen im Doppelzimmer mit Frühstück im Hotel Der Sandhof **** in Lech am Arlberg. Termin ist Freitag, der 13. & Samstag, der 14. Dezember 2013. Zusätzlich gibt es für den Gewinner zwei Tageskipässe, sowie zwei Tickets für die cineastic gondolas.)

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Überall wo Sie dieses Zeichen bei uns im Magazin sehen, finden Sie nähere Informationen zu den obenstehenden Preisen. Gewinnen ist bei uns ganz einfach! Senden Sie eine Postkarte oder eine E-Mail mit Betreff „Gewinnspiel“ und dem gewünschten Artikel an TICKET. Das Eventmagazin, Heumühlgasse 11, 1040 Wien oder gewinn@ticketmagazin.com. Einsendeschluss ist der 13.11.2013. Die Verlosung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist nicht an den Erwerb des Magazins gebunden, Mitarbeiter der Ticket Express GmbH sind von der Teilnahme ausgeschlossen.

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VERANSTALTUNGSTIPPS KAYA YANAR

Around The World

Im April in Linz, Graz und Wien.

Kaya Yanar ist mehr als der Comedian aus der Sendung Was guckst du?. Als Weltenbummler und Deutscher mit türkischen Wurzeln hat Kaya Yanar so einige Klischees aufgeschnappt. Gekonnt imitiert er Dialekte, bringt uns durch die Vorführung von kulturellen Stereotypen zum Lachen – und leistet somit einen humorvollen Beitrag zur Volksverständigung.

AHOI! POP – FESTIVAL

Mit Kate Boy und Velojet Die Segel werden eingefahren, der Anker geworfen: Es ist Zeit für alles zwischen Alternative und Elektro. Verpassen sollte man keinesfalls die Elektro-Popper Kate Boy und SingerSongwriter Scott Matthew. HVOB sorgen für heimische Beats und Velojet lässt uns in die Sixities tauchen. Frisch von der Nordseeküste kommt Tomtes Thees Uhlmann!

Von 30. Oktober bis 2. November im Linzer Posthof.

UGLY KID JOE Am 26. November in der Wiener Ottakringer Brauerei.

Hässlich-feiner Rock Die sieben Jungs aus Amerika haben wahrlich einen Hang zum Hässlichen. Zugegeben: Optisch können sie wohl auch kaum mit einem Adonis à la Cola-Light-Man mithalten. Aber das ist ohnehin Geschmackssache. In ihren Songs wird gespuckt, satirisch über den Alltag der amerikanischen Mittelklasse gescherzt und stets unverblümt abgerockt.

DAVID HELFGOTT

Der Piano-Virtuose aus Australien Sehen können wir das australische Piano-Genie von seiner privaten und emotionalen Seite auf der Leinwand. Da wurden nämlich 1997 im Kinoerfolg SHINE alle Scheinwerfer auf seine Lebensgeschichte gerichtet. Hören können wir die Gefühlswelt des 66-Jährigen in seinen zum Schmelzen bringenden Klavierinterpretationen. Jetzt auch in Österreich.

Am 28. Mai im Wiener Konzerthaus.

EXIT THE ROOM

Verirre dich nicht! Ab 21. Oktober am Wiener Hernalser Gürtel 20.

Wir kennen es von Actionfilmen à la Mission Impossible oder aus virtuellen Gaming-Welten: ein Raum, eine tickende Bombe – nichts wie raus hier! Von animierten in reale Adrenalin-Sphären kann man sich jetzt in Wien katapultieren lassen. Was man dazu braucht sind eine Hand voll Freunde, 60 Minuten und viel Logik, Grips und Kreativität, um sich von Raum zu Raum zu retten.

TULLNERFELDER KULTURHERBST Mit Andy Borg & Willi Dussmann

„I wü ham nach Tullnerfeld“, dichten Musikantenstadel-König Andy Borg und Willi Dussmann, bekannt aus der A-Capella Gruppe Mainstreet, die Steirer Hymne um. Im Tullnerfeld kann man sich nun von den beiden Volksmusikanten verzaubern lassen. Heimatverbundene sollten außerdem den Tullnerfelder Advent am 23., 29. und 30. November nicht verpassen. Tipp-Redaktion: Astrid Radner

Am 9. November im Gemeindesaal Langenrohr.

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TONI MÖRWALD’S HERZENSBRECHER & GAUMENKITZEL von Paul M. Delavos

Wenn sich die Blätter wieder bunt färben und der Herbst ins Land zieht, sind viele traurig, dass der Sommer vorbei ist. Viele freuen sich aber darüber, dass nun wieder das PALAZZO-Spiegelzelt aufgebaut wird – mittlerweile zum 11. Mal in Wien – und in die gute alte Zeit des Varietés entführt.

COVERSTORY

Es war einmal …

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waren. Vor allem Ludwig XIV. nutzte Feste in Versailles zur „Spectacle müssen seyn“, ließ dereinst Kaiserin Maria Theresia Selbstdarstellung. Die Repräsentation des Königs diente verkünden, als sie 1746 die Spektakelfreiheit anordnete. Die dem Ansehen Frankreichs in aller Welt. Der Komponist Habsburger wussten schon immer zu feiern: Mit pompösen Jean-Baptiste Lully und der Autor Molière – beide heute noch unvergessen – waren für die Organisation Bällen und prunkvoll ausgestatteten Opernaufführungen dieser Spektakel zuständig. Lully komponierte setzte der Wiener Hof alles daran, die anderen u.a. das Ballett Hercule amourex, in welchem europäischen Höfe zu übertrumpfen und Ludwig XIV. als Apollo auftrat. Dies war sein Machtansprüche zu demonstrieren. Die zweiter Auftritt in einem Bühnenwerk als Prachtentfaltung kulminierte in den zwei Apollo und verhalf ihm zu seinem Beinamen Jahre andauernden Feierlichkeiten anlässlich „Der Sonnenkönig“. Molière schaffte es zu der Hochzeit Leopolds I. mit Margarita Teresa Lebzeiten bereits, die Komödie dem Rang 1666 von Spanien. Politische und finanzielle der Tragödie im Theater gleichzustellen. Schwierigkeiten zwangen die Dynastie Viele seiner Werke wie z.B. Der schließlich zur Zurückhaltung – gefeiert eingebildete Kranke oder Der wurde trotzdem. Menschenfeind werden heute Aber auch am Französischen Lassen Sie sich noch gespielt. Dem Spektakel Hof wurden mehrtägige von 31. Oktober bei Hofe wollten natürlich Feste gegeben, bei denen bis 2. März in TONI die kleineren Königshäuser jeder Gast eine Rolle MÖRWALD’S PALAZZO und Residenzen um nichts hatte und die einzelnen bei Herzensbrecher nachstehen und gaben Mahlzeiten – speziell die & Gaumenkitzel selber unzählige Soiréen. Dîner – durchkomponiert verzaubern.


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PALAZZO

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Die ersten Spiegelpaläste

Der PALAZZO-Spiegelpalast

Bereits im Entree des PALAZZO-Spiegelpalastes ist man überwältigt: roter Samt, goldene Borten, Kerzen, Leuchter sowie geschickt eingesetzte Spiegel lassen alles im Zelt glitzern und funkeln. Man taucht ein in eine ganz eigene, längst vergessene Zeit und fühlt sich für einige Stunden wie eine königliche Hoheit. Das Innere des Hauptzeltes erinnert an die Zeit des Jugendstils, der gerade in Wien eine Hochblüte erlebt hatte: die reiche Ausstattung mit geschliffen Spiegeln, Bleiverglasungen, handwerklichen Holzschnitzarbeiten, Kristall und Samt mit goldenen Stickereien wirken wie eine restaurierte Schatzkammer des Verlangens. Die klassische Eleganz und der Hauch von Nostalgie, der durch das Zelt weht, bieten den idealen Rahmen für einen festlichen Abend. Und obwohl die heutigen Spiegelpaläste nach Original-Plänen gebaut sind, so findet sich doch im Inneren modernste Licht- und Tontechnik, aber auch ein Klimasowie Heizungssystem, um einen wohligen Abend zu bereiten. Eine kleine Bühne, die hydraulisch angehoben werden kann, bildet den Mittelpunkt des Zeltes. Auf ihr finden die meisten akrobatischen Acts statt und sind somit von allen Seiten gut einsehbar. 370 Gäste finden im Zelt, das sich in drei Bereiche gliedert, Platz: Rund um die Bühne befindet sich die sogenannte Manege mit rundem Tischen. Rundherum läuft der Rangbereich und in dem äußersten Ring finden sich die Logen. Im Entree des Zeltes sind die Garderoben, eine Bar und der Zugang zur Raucherlounge.

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Einige imposante Zahlen

Vom ersten Spatenstich bis zum Premierenabend vergehen rund 8.400 Arbeitsstunden, in denen unter anderem 50 Container aufgestellt werden, die später auf einer Fläche von 4.000 m² Platz für Garderoben, Maske, Büro, die komplett eingerichtete Großküche, Kühlräume, Toiletten und Lagerräume bieten. Mit weiteren 14 LKW-Ladungen werden der Spiegelpalast und sein Interieur angeliefert. 24 Aufbauhelfer sorgen dafür, dass der 8 m hohe und 30 m tiefe PALAZZO-Spiegelpalast aufgebaut, u. a. 6.000 m Stromkabel verlegt, 140 Lüster justiert, über 1.200 Spiegel angebracht und 370 Stühle an ihrem Platz stehen werden. Während der Saison sorgen täglich rund 80 Mitarbeiter vor und hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf im PALAZZO. An jedem Standort werden pro Saison 210 Tonnen Geschirr und Besteck benötigt; über 1.500 Gläser, 2.000 Teller, 4.000 Besteckteile und 40 kg Servietten kommen zum Einsatz. Hintereinander aufgelegt erstreckt sich das Besteck auf 64 km und die Tischwäsche auf 45 km.

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45 4.000

50 140

30 1.200

64 370

Toni Mörwald, der Koch

Der Niederösterreicher verfeinerte sein Können bei renommierten Küchenchefs u.a. in Frankreich, Monaco, Italien und den USA. 1989 übernahm er das elterliche Wirtshaus in Feuersbrunn am Wagram und erhielt mit nur 22 Jahren seine erste Gault-Millau-Haube. 2012 sind seine Restaurants zusammen mit sieben GaultMillau-Hauben ausgezeichnet. Aktuell verantwortet er die Küche im Stammhaus Zur Traube in Feuersbrunn, Gourmetrestaurant Toni M. (Feuersbrunn), Hotel & Restaurant Mörwald Schloss Grafenegg, Mörwald Atelier im Kochamt in Wien, sowie Das Anton am Dach des Linzer Musiktheaters. Zusätzlich betreibt er ein CateringUnternehmen und veranstaltet in seiner Kochschule unterschiedlichste Seminare.

COVERSTORY

Um 1900 – der Zeit des Fin de siècle – tauchten auf Jahrmärkten die ersten Spiegelpaläste aus Belgien auf. Dies waren Zelte (Zirkuszelten nicht unähnlich), die als Tanzpaläste fungierten. Die vielen Spiegel im Inneren ermöglichten den unauffälligen und oftmals auch unbemerkten Augenkontakt mit anderen BesucherInnnen. Hier konnte sich das extravagante und dekadente Nachtleben in einer noblen aber doch auch behaglichen Atmosphäre perfekt entfalten und in eine andere, illusorische Welt entführen. Mit dem 1. Weltkrieg und seinen gesellschaftlichen Umbrüchen kommt es auch zu einer Veränderung in der Vergnügungskultur. In der Zwischenkriegszeit werden die Spiegelpaläste noch einmal aus der Versenkung geholt, aber nach dem 2. Weltkrieg geraten sie als Symbol eines dekadenten, ausschweifenden Lebens endgültig in Vergessenheit – auch durch die Konkurrenz von fixen Tanzlokalen, die entstehen, moderne Fahrgeschäfte auf den Jahrmärkten und die Verbreitung von Radio- sowie Fernsehgeräten. Erst in den 1970er-Jahren erinnert man sich bei Festivals wieder an die Spiegelpaläste von einst.

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Das neue Vier-Gang-Gourmet-Menü:

LIVE IM NOVEMBER

Radio Wien Clubkonzert ESCAPE – Rock, Blues und folkige Balladen Live im Radiocafe und auf Radio Wien zu hören Sonntag, 10. November, 19.00 bis 20.00 Uhr Eintritt € 8.- Radiocafe, 1040, Argentinierstr. 30a Radio Wien Literatursalon CORNELIUS OBONAYA Sonntag, 17. November, Beginn: 11.00 Uhr, Eintritt frei! Stadtsaal, 1060, Mariahilfer Straße 81 Radio Wien spricht wienerisch – im Metropol mit HANS THESSINK, ANDY LEE LANG, DIE STROTTERN, NORBERT SCHNEIDER, JOESI PROKOPETZ, CLEMENS SCHALLER, TOMMY STROBL uva. Dienstag, 19. November, Beginn: 19.30 Uhr Wiener Metropol, 1170, Hernalser Hauptstraße 55, Infos zu den Karten: tickets@wiener-metropol.at

COVERSTORY

Radio Wien Clubkonzert SANDRA PIRES & MARIO BERGER Lateinamerikanische Weltmusik Live im Radiocafe und auf Radio Wien zu hören Sonntag, 24. November, 19.00 bis 20.00 Uhr Eintritt € 8.- Radiocafe, 1040, Argentinierstr. 30a

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Radio Wien Afterwork Music Lounge: MissSiss & Band - Soul und Pop Dienstag, 26. November, Beginn: 19.30 Uhr Eintritt frei! Steigenberger Hotel Herrenhof, 1010, Herrengasse 10 RADIO WIEN. DAS HÖRT SICH GUT AN.

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Das neue vegetarische Vier-Gang-Gourmet-Menü: • Kürbis-Gugelhupf mit Limettencreme, Wildkräutersalat & Buchweizen-Blinis • Velouté von Laaer Weinzwiebeln & Karotten mit Honig, Chili & Ingwer, dazu gebackenes Wachtelei • Bergkäsenudeln, gefüllt mit Wildkerbel und Spinat auf cremigen Morcheln • Schokoladenkugel mit Eierlikör, Pistazieneis, Nougat & Marillen-Röster

Das Kindermenü:

• Dreierlei vom kleinen Nudelsalat • Kartoffelcremesuppe mit kleinen Würstchen • Kleines Poulardenbrüstchen in Tomaten-Sahnesauce an Reis und buntem Gemüse • „PALAZZO-Schokoladenkugel“ mit roter Grütze und Bourbon Vanilleeis

© Palazzo Produktionen GmbH (9)

RADIO WIEN

• Mariniertes Saiblingsfilet im grünen Pfeffer mit Buchweizen-Blinis & Kaviar an Limettencreme & Wildkräutersalat • Velouté von Laaer Weinzwiebeln & Karotten mit Honig, Chili & Ingwer, dazu gebackenes Wachtelei • Flugentenbrust mit Riesling-Äpfeln auf Wiener Speck & Krautfleckerl • Schokoladenkugel mit Eierlikör, Pistazieneis, Nougat & Marillen-Röster

Die Show

Vollblut-Entertainer präsentieren zusammen mit ArtistInnen, KünstlerInnen und einer Band eine Mischung aus Acts, spritziger Comedy und mitreißender Musik. Für das große Ganze ist der Regisseur Karl-Heinz Helmschrot verantwortlich. Bereits seit den 1990er-Jahren bemüht er sich, in unzähligen Shows die Zeit des Varietés wieder aufleben zu lassen. Seine Vision ist es, mit packenden Mitteln des Varieté und des Zirkus, mitreißende Geschichten zu erzählen. Natürlich darf auch die PALAZZO-Band mit den SängerInnen Melanie Schäfer und Aron Eloy nicht fehlen. Für komödiantische Unterhaltung sorgen Andreas Wessels, der auch Balljongleur ist, und der Ventriloquist Daniel Reinsberg. Die beiden ukrainischen Stepptänzer Roman & Slava begeistern mit enormer Präzision und ungewöhnlichen Tanzeinlagen. Artistische Höhepunkte liefern Three Style mit ihrem Hand-Auf-Hand-Act, der Strapate Oleg Chudan und das brasilianische Duo Duavesso, die am chinesischen Doppelmast der Schwerkraft trotzen. Die junge Chinesin Lynn jongliert mit Schirmen und zeigt mit ihrem Partner einen beeindruckenden Hand-Auf-Hand Pas de deux, Ekaterina Demina ist eine ausdrucksstarke, charmante Kontorsionistin.


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DIE SUNRISE AVENUE FÜHRT UM DEN GLOBUS

ROCK.POP

Dass die vier Finnen für Ohrwürmer verantwortlich zeichnen, die sich unweigerlich zwischen Hammer, Amboss und Steigbügel festsetzen, sollte sich spätestens mit Fairytale Gone Bad herumgesprochen haben. Und wohin führt uns die Avenue mit Unholy Ground?

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„Where the streets have no name”, singt Bono von U2, die … Wobei, meine Mutter meinte erst kürzlich, als sie unser neues Sunrise Avenue jedoch hat sich in der breiten Masse bereits Album hören durfte: ’Deine Stimme ist so herrlich nicht perfekt, einen Namen gemacht: Verkaufte ein Freund der Band noch sein dass sie irgendwie besonders berührt!’ Ich glaube, das bringt es Haus, um ihnen die Produktion des ersten Albums zu finanzieren, perfekt auf den Punkt. Perfektion ist langweilig.” Und auch wenn haben die Finnen bis dato mittlerweile über 700.000 Alben und Samu und seine Jungs so manche Ohrwürmer bereits zauberten, 1 Million Singles verkauft, ausverkaufte Tourneen quer über weiß er, dass es kein Rezept für eine „Hitmelodie” gibt. Hits den Globus gespielt, Platin- und Gold-Platten nebst zahlreichen passieren, irgendwie – in Zeit und Raum. Awards eingeheimst. Mit Unholy Ground steht seit Monatsmitte Und trotz des vollen Kalenders – Songs schreiben, durch die vierte Studioplatte im Laden, die Lead-Single Lifesaver die Weltgeschichte tingeln, Businessmeetings, ließ bereits im Vorfeld die Schmiegeherzchen stärker Pressetermine, The Voice – nimmt sich das pochen: „You pull me back to land and save me once „Kuschelprodukt aus The Rasmus und Nickelback“ again …“ ohooo-la-la-la. Wie schön. Ohrwürmer für jährlich nur einen Monat Auszeit, im Jänner Gruppenkuschelwerden in Finnland dann die Rollläden dicht Von Bono Vox zu Samu Voice. fanatiker gibt’s am gemacht. Anschließend, ab Februar, führt der Dass Frontmann Samu Haber nebenbei auch 27. Februar im Tourbus die Avenue aber wieder über den Globus noch Zeit findet, für die dritte Staffel von The Wiener Gasometer. und auch nach Wien. Auf Tour lassen es sich die Voice (seit 17. Oktober auf SAT.1 und ProSieben) jungen Herren natürlich auch nicht nehmen, neben neben Max Herre, Nena und The BossHoss auf der Arbeit auch noch zu leben. Folgt man ihnen nämlich den Coach-Sesseln Platz zu nehmen, ist beachtlich. auf Twitter, liest man da: „Wie heißt ‚vittu että on siistiä’ auf Insbesondere, weil eine Sache gut zu machen nur die eine Seite der Medaille ist, die selbe Sache Lehrlingen aber zu Deutsch?“. „Ficken ist cool“, klärt Onkel Translator auf. Ob das erklären, ihnen beizubringen eine andere. Aber, Samus Ziel ist Samus Vorbereitung für The Voice oder gar den Tourstopp in es auch nicht, altklugen Lehrmeister aus Hogwarts zu spielen – Wien war, so weit wollte Samu für uns dann doch nicht die Hüllen insbesondere, da er vor TICKET im persönlichen Gespräch alle fallen lassen. Hüllen fallen ließ und meinte: „Ich schaue weder besonders gut aus, noch kann ich besonders singen, aber ich bin zumindest mit For Those About To Rock, We Salute You! Freude bei der Sache. Und genau das versuche ich auch bei The Das ist es also, das Rockerdasein! Nichts mit der Traumvorstellung, Voice zu transportieren: Solang du mit Herzblut deinen Weg gehst, dass die Herren mit ihren Luxuskörpern bis spät in den Tag hinein schreitest du Schritt für Schritt voran. Es heißt nicht, dass ein mützeln, irgendwann dann vielleicht ein bisschen aus ihrem von jeder Potenzial zum Superstar hat, aber wenn sogar ich es schaffe Gott / Buddah / Satan gegebenen Kreativpotential schöpfen, bevor


man den Traumbody in die sündhaft teuren Klamotten bequemt und einen Gig zockt, um anschließend ein paar Groupies zu checken – Kapow! Im Normalfall schaut es doch ein klein wenig anders aus – außer natürlich, es sind die Siebziger, man heißt Aerosmith und zieht sich halb Kolumbien durch die Nüstern, oder die Achtziger, man heißt Guns N’ Roses und ist stets am Sunset Boulevard auf der Pirsch. Es ist dies aber die Sunrise Avenue und nicht der Sunset Boulevard, das Arbeitsvolumen für einen Silberling ist ein großes, wie uns Samu erklärt: „Auch wenn es schließlich nur ein paar Songs auf die CD schaffen, geschrieben werden natürlich immer viel mehr! Für Unholy Ground hatten wir 40 Stücke und vom vielen Texten rauchte mir schon der Kopf! Da haben dann ab und an Freunde mit Textstellen, die sie mir zugeschoben haben, ein bisschen ausgeholfen. Und dann ging es daran, Demoversionen aufzunehmen und sie dem Label zu präsentieren, ein Ping-PongSpiel: Wir mögen dies, sie mögen das. Da freut man sich schon richtig, wenn das Teil nun im Laden steht und man sich auf die Tour vorbereiten kann.”

Der Name macht die Musik.

Tatsächlich ist das Künstlerleben also ein hartes; Nach ausgepumpter Kreativität, die man vor Businessmenschen auch noch erklären darf, verbringst du Monate auf Tour, eingezwängt in Bussen, in unpersönlichen Hotelzimmern, fernab von zuhause und präsentierst allabendlich vor mal mehr, mal weniger Leuten das, was du dir zuvor mühevoll aus deinen kreativen Adern gesaugt hast, und der Kontostand jubelt dennoch nicht automatisch. Noch schwieriger, als das Radl, wenn’s mal läuft, auch am Laufen zu halten, ist jedoch, zuvor auf sich aufmerksam zu machen. Ganz wichtig: WER bist du? Dein Name ist deine Marke ist deine Identität – niemand wird dich hören, wenn die Band auf „Broccoli“ oder „Integralgleichung“ getauft wird. Musiker tun also nur recht daran, sich das Hirn ordentlich über die großen Lettern am Albumcover zu zermartern. Gerne werden dahingehend als Inspirationsquellen Orte herangezogen – wir haben hierfür als Beispiele Springsteens The E Street Band, die sich nach einer Straße New Jerseys benannte und auch Dylan, Bowie und Franklin begleiteten. Da sind die Backstreet Boys, die sich nach dem Shoppingareal in ihrer Heimatstadt Orlando benannten – die Amis lungern ja gerne in Malls ab. Und Linkin Park heißen immer noch so, auch wenn der Park in Santa Monica inzwischen in Christine Reed Park umgetauft wurde. Wo ist aber die Sunrise Avenue, welche Villen säumen den anliegenden Hain und welche Promis führen hier ihre Minihündchen Gassi? Samu, der Gentleman, lächelt, genießt – und schweigt. (sb)

G

CHAKUZA MAGNOLIATOUR 2013

28 - NOV - 2013 POSTHOF LINZ 29 - NOV - 2013 FLEX WIEN

24.1.2014 GASOMETER WIEN . H I N T ER LA N D . TO U R 2 014

Unholy Ground ist bei Universal Music erschienen. W W W.C AS P E RXO.COM

„Und ich taufe dich auf den Namen …“

Imagine Dragons ist ein Anagramm für „God is in a manger“,

CASPER — XOXO

„Placebo“ ist die lateinische Übersetzung für „ich werde gefallen“ – entspricht in diesem Fall auch der Wahrheit. In einem Interview mit MTV vor einigen Jahren verwies Molko aber auch auf das Klischee, zahlreiche Bands der 90er hätten sich nach Drogen benannt – und dem wollten sie sich satirisch mittels der Namenswahl widmen. Am 21. November gibt es den rauschenden Abend in der Wiener Stadthalle (D)!

SA 08/03/14

GASOMETER WIEN

ROCK.POP

also „Gott ist in einer Krippe“. Gott ist am 3. Dezember in der Wiener Stadthalle (D).

Tickets sind auf www.musicticket.at und bei Oeticket (www.oeticket.com; TEL: 01/96096) erhältlich. Auf skalarmusic.at sind außerdem noch weitere Vorverkaufstellen zu finden.

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© New Publicity Picture

EIN KLEINER SCHRITT FÜR

JAMES BLUNT, EIN GROSSER FÜR DIE MENSCHHEIT

ROCK.POP

Am 21. Juli 1969 betrat Neil Alden Armstrong als erster Mensch den Mond. Eine dringend notwendige Retourkutsche der USA an die Sowjetunion, die bekanntlich den ersten Menschen im All (1961, Juri Gagarin) verbuchen konnten. Mit seinem neuen Album Moon Landing reist nun der Brite James Blunt ebenfalls auf den Erdtrabanten.

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Seit jeher giert der Mensch danach, in höchste Höhen und tiefste Tiefen und in die entlegensten Winkel unseres Planeten vorzustoßen. Glücklicherweise gibt’s dank eines BilligmobilBetreibers zumindest im entlegensten Tal Österreichs nun sogar Handyempfang, auf dass die Zivilisation missionarisch walten kann. Kinder und Jugendliche reisen gerne mit Jules Verne „20.000 Meilen“ unter die Meeresoberfläche und träumen neben den Berufsoptionen „Feuerwehrmann“ und „Polizist“ auch gern davon, in eine Astronauten-Uniform zu schlüpfen. Geschürt wurde jener Wunsch in meiner Generation noch von Serien wie Raumschiff Enterprise, heute vielleicht eher von der Körperpflegeserie Axe, die weiß: „Nichts schlägt einen Astronauten.“ Felix Baumgartner ist dennoch wieder solo und darf sich auch zuhause an einer gemäßigten Diktatur (von sich selbst) erfreuen. Dabei spielt jene Werbeschiene gekonnt mit sexuell aufgeheizter Stimmung und – schwupps! – schon wären wir erneut beim Beschreiten neuen Terrains und dem Gieren nach dem eigentlich Unerreichbaren: die erste Liebe, und das natürlich gleich mit einer bildhübschen, attraktiven jungen

Frau – ganz nach der Vorlage des Reality-TV-Formates Das Model und der Freak. Und vielleicht braucht man im Gegenteil zu Sam Witwicky in Transformers nicht einmal einen Autobot als fahrbaren Untersatz, um das Herz eines Mädchens des Kalibers „Megan Fox“ zu erobern. James Blunt hat nicht einmal eine Jacht, nur „ein Schlauchboot”, wie er verrät – und datet dennoch die wunderhübsche Sofia Wellesley.

James im Dienste der Liebe.

Vielleicht, vielleicht reicht es schon aus, sich ein Herz zu nehmen, das Objekt der Begierde anzusprechen und in ein dementsprechendes Umfeld zu entführen, ein Umfeld, das die lieblichen (melancholischen) Klänge von zum Beispiel James Blunt nicht missen lässt. Dazu das Knistern eines Kaminfeuers mit kuscheligem Vorleger, draußen, vor den Fensterscheiben eine trist-unwirtliche Grau-in-GrauStimmung des Herbstes. Dazu vielleicht ein Gläschen Rot und flackernde Kerzenbeleuchtung, und schon schmilzt das Herz der Dame dahin. Da verzeiht man dann vielleicht auch großzügig, wenn selbiger verzückt ein „Ooooh, James …!“


herausrutscht, gleich wie vielen Gespielinnen von James Bond, und nicht der Name des Mannes, der für den wunderschönen Moment eigentlich verantwortlich zeichnet. Denn James Blunt, der zwar eine militärische Erziehung genoss und wie auch 007 im Dienste seiner Majestät stand, Kriegsluft schnupperte und sicher auch den einen oder anderen Abzug betätigte, zelebriert keine wild rockenden Freiheitshymnen, die von Pathos und Heimatstreue nur so strotzen, sondern für Kuschelballaden, denen man zwar eine „wiederkehrende, eindeutige Stilistik“ attestieren kann, aber dennoch (obwohl wir mittlerweile mit Moon Landing bei Album Numero vier angelangt sind) immer noch kein gelangweiltes Gähnen, selbst beim härtesten Manne kein „blunt force trauma“ aufkommen lassen. James Blunt gelingt etwas, das vielleicht sogar noch komplizierter ist, als reißerische Hymnen zu schreiben (dazu reicht ein flotter Rhythmus und ein bissl Agitation): angenehm zu fadisieren, für stressfreie Zerstreuung zu sorgen. Insbesondere, weil Moon Landing wieder bodenständiger geraten ist, „ehrlich, simpel, unpoliert – einfach Indie eben”, in Blunts Worten.

James am Mond.

IN EXTREMO IN EXTREMO SUPPORT: SIDDHARTA SUPPORT: SIDDHARTA

FR, 22.11.2013 tickets unter www.headlineconcerts.de

PLANET.tt im Gasometer Wien In_Ex_Kunstraub_Poster 1

10.07.13 12:39

sup port:

M an M an t i c k e t s u n t e r w w w .h e a d l i n e c o n c e r t s .d e

In_Ex_Kunstraub_Poster 1

James Blunt war im Gegensatz zu James Bond (in Moonraker) zwar noch nicht im Weltraum, hält dafür, wie uns der Pressetext aufklärt, den Weltrekord für das höchstgelegene Konzert der Welt an Bord eines Privatjets in 41.000 Fuß Höhe. Klingt zwar zweifelsohne besser als quengelnde Kinder, ist aber auch keine besondere Leistung, für die wir den Kniefall üben werden. Zum Hinknien schön ist sein aktuelles Album Moon Landing trotzdem geraten, auf welchem der Brite in seine Erinnerungen zurückreist und Träume, Sehnsucht und erste Liebe vor dem geistigen Auge Revue passieren Die Mondlandung lässt: „Wir können dieses Ereignis (die war ein Erfolg erste Mondlandung, Anm.) aus den der alten Schule. Sechzigern nie wiederholen, so wie wir die erste Liebe nicht wiederholen können oder meinetwegen auch das erste Entdecken meiner Musik auf meiner ersten Platte”, sagt er im Interview. Jene Revue ist keine „Gesamtdarbietung“ geworden, sondern unkompliziert und ohne Politur – und klingt im Grunde wie auch schon die drei Silberlinge zuvor, da wird nichts Elaboriertes dargelegt, Ecken und Kanten sind in einer ersten Schicht mit Noppenfolie (für das Kind im Mann), anschließend mit einem Hauch von Plüsch (für die Damenwelt) überzogen. „Die ersten Mondlandungen haben etwas Romantisches, Altmodisches und Einsames, eine nostalgische Erinnerung an etwas Großes. Da ich mit der neuen Platte an den magischen Ort meiner persönlichen Mondlandung zurückkehre, meinem Debüt nämlich, habe ich sie genauso genannt“, sagt James Blunt über den Albumtitel. Und unterm Strich hat er damit den Nagel auf den Kopf getroffen, gleich wie das All alles und nichts ist, hilft Moon Landing dabei, einmal alles nichts sein zu lassen und allein auf die eigenen Emotionen zu lauschen – und vielleicht den Tastsinn etwas zu schärfen. (sb)

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OHRBOOTEN

FR 13.DEZEMBER 2013 A R E NA W I E N SUPPORT: SOiL

1 1.FEB. 20 14 SZENE WIEN the agency group proudly presents

Moon Landing ist bei Universal Music erschienen.

FR, 14. FEBRUAR 2014

Yeah, sing with me, sing for the tear and dream on: Am 19. März in der Salzburgarena und tags darauf in der Wiener Stadthalle (D)*.

*Für Wien sind auch Dinnerpackages erhältlich!

ROCK.POP

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ARENA WIEN

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17.10.13 13:57


© Jens Herrndorff

FETTES BROT ÜBER KÜSSEN UND KIFFEN Hurra – sie sind zurück! Wer kann sich denn nicht noch an Nordisch by Nature oder Jein erinnern? Die drei lustigen Jungs von Fettes Brot erzählten uns im Interview ein bisschen vom neuen Album, von Instrumenten und von Textzeilen.

Wie viele Instrumente kann man auf eurem neuen Album hören? Dokter Renz: Das klingt so, als würdest du meinen, es sind viele …

und heute reicht ein Laptop aus. Ich glaube, solche Platten haben in den letzten Jahrzehnten die größte musikalische Sprengkraft gehabt. Wie zum Beispiel die erste Platte von The Streets – das wurde zu Hause im Bett auf dem Laptop produziert.

ROCK.POP

Naja – wie viel wurde elektronisch gemacht? Björn Beton: Ach du meinst real existierende Instrumente? Dokter Renz: Da stelle ich eine Gegenfrage: Was ist denn ein Was war denn die absurdeste Textzeile, die ihr jemals geschrieben habt? Klavier-Plugin, den man mit einem echten Keyboard spielt? Dokter Renz: Bei mir war es glaub ich „I did it my way“ (lacht). Björn Beton: Ne, das ist ein unechtes Instrument. Boris, du weißt es: „Leg das Furzkissen …“ König Boris: Na dann kein einziges Instrument ... König Boris: Das ist doch gar nicht zu einer Textzeile Dokter Renz: Doch! Bei Dynamit und Farben haben geworden! wir Gitarre und Bass gespielt, bei KussKussKuss Den 24. Jänner sollte Dokter Renz: „Das Präteritum schlägt zurück.“ ein echtes Glockenspiel. man sich unbedingt Also wenn man wirklich auf Absurdes steht, Björn Beton: Ich spiele auch ein Tamburin bei freihalten – da heißt es dann muss man sich den Song anhören. Das ist eine Mehr Gefuehl. nämlich Schwule Mädchen, B-Seite von Jein aus 1996, allein der Songtitel König Boris: Also doch vier. KussKussKuss – und ist ein riesen Lacher. Da haben wir wirklich viel vielleicht erfährt man Unsinn gelabert. Boris welche Zeile meinst du Haben sich für euch durch neue Soundnoch mehr über das denn? technologien Türen geöffnet? Präteritum. König Boris: Die Nackenmuskulatur … Björn Beton: Absolut! Wir sind ja in einer Zeit

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aufgewachsen, als es mit Rapmusik das erste Mal für Nichtmusiker die Möglichkeit gab, auch Musik zu machen. Der Sampler war quasi die Geburtsstunde dafür, dass man „musikalisch“ sein konnte, ohne das vorher zu büffeln. Das Wichtigste an der ganzen Sache ist die Idee. Ich kenne Leute, die sagen, dass alles ganz einfach ist und man gar nichts mehr machen muss, weil man eh nur mehr alles zusammenklickt. Da frage ich mich dann aber schon, wenn alles so einfach ist, warum der eine oder andere den super Song noch nicht geschrieben hat. Es bleibt ja dabei – die Möglichkeiten sind nun größer und einfacher, man musste früher für € 500 am Tag ein Studio mieten

Dokter Renz: Ach ja! „Vorher geh ich ins Bad für eine Rasur und noch ne kleine Massur für die Nackenmuskulatur.“ Und das ist deshalb witzig, weil es heißt ja eigentlich Massage (lacht). Das hab ich aber auch erst jetzt gecheckt. Zum Thema KussKussKuss – welche anderen Wörter gibt es für „küssen“ in Deutschland denn noch? König Boris: Schmusen gibt es, aber fürs küssen an sich würden wir das so nicht verwenden. Dokter Renz: Fürs Küssen gibt es gar nicht so viele Worte. Rummachen, abstürzen …


König Boris: Knutschen vielleicht auch noch – aber das gibt dem ganzen gleich so einen sexuellen Touch. Björn Beton: Knutschen? Nein! Es kann ja auch „knutsch die Muddi mal“ heißen. König Boris: Aber die haben geknutscht? Also das ist ja schon … Dokter Renz: Als es losging mit dem Küssen auf Parties, war abstürzen so das Wort. König Boris: Also bei uns drei, als wir drei anfingen uns zu küssen … Dokter Renz: Seid ihr gestern schon wieder abgestürzt? Sag du mal ein paar – wie heißt das denn in Österreich?

SUPPORT:

21.11.. 2013

Naja, schmusen auch, aufführen … König Boris: Aufführen? Das gefällt mir! Dokter Renz: Wie sagt man das dann, wenn man das in die Vergangenheit setzt? Björn Beton: Die haben was aufgeführt (lacht).

FLEX WIEN

THE-SOUNDS.COM

In Wien heißt das wohl: Die haben sich gestern ur aufgeführt. König Boris: Uraufgeführt! Eine Uraufführung, sehr schön! Das merk ich mir. Dokter Renz: Das ist toll!

Wann ist beim Küssen denn kein Alkohol im Spiel? Also zumindest beim ersten … Dokter Renz: Oftmals sind das die entscheidenden Hemmungsnehmer. König Boris: Also bei meinem ersten Kuss war ich stocknüchtern. Dokter Renz: Aber der Pastor war besoffen (lacht)! Björn Beton: Also bei den wichtigen Küssen war ich nüchtern. Habt ihr euch aufgrund eures Bandnamens eigentlich schon mal überlegt, Bernd das Brot zu verklagen? Dokter Renz: Der ist tatsächlich nach uns gekommen, glaub ich. Der hat relativ früh schon eine Kollabo mit uns angefragt. König Boris: Ach, friedliche Koexistenz, das geht schon. Er hat auch einmal schon gerappt, aber solange er nicht anfängt Platten zu machen, ist alles gut. Björn Beton: Seitdem ich abends nicht mehr so viel kiffe, kucke ich das nicht mehr. Dokter Renz: Ich frage mich immer, wer darüber lachen kann. Björn Beton: Kiffer! Also entweder Bob Ross, der Maler, oder Bernd, das Brot. König Boris: Also Bob Ross finde ich auch unbekifft gut. Ich denke mir immer, das mach ich auch mal! Und noch nie hab ich es gemacht. Es ist ja oft so, dass die Sachen beim Zugucken so einfach aussehen. Björn Beton: Erst recht, wenn man bekifft ist. Dokter Renz: Ich habe immer so Tannenbäume im Kopf – malt er immer das gleiche? Björn Beton: Das wäre ein schönes Video: Bob Ross, der dann uns so malt.

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2.12.2013 - CHAYA FUERA WIEN

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ROCK.POP

Aber abgestürzt, das heißt bei uns etwas ganz anderes … Björn Beton: Es gibt das wohl bei uns auch, dass man zu viel gesoffen hat und dann kotzen muss, was ich ja auch zu dem Begriff ganz passend finde. Aber zusammen abstürzen – also, das klingt natürlich ein bisschen … König Boris: Ich glaube ja, es kommt auf die Landung an. Wo sind sie gelandet? Im Bett! Daher vielleicht. Dokter Renz: Sie sind auf jeden Fall in die Waagerechte gekommen. Allerdings passiert das natürlich nur, wenn man auch gesoffen hat. König Boris: Balzverhalten ist einfach kompliziert. Björn Beton: Das ist es auf jeden Fall.

Interview: Petra Albrecht

3 is ne Party ist bei Groove Attack erschienen. WWW.ADTR.COM Tickets sind auf www.musicticket.at und bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) erhältlich. Auf skalarmusic.at sind außerdem weitere Vorverkaufsstellen zu finden.

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© Christian Gaul

PATRICE PHILOSOPHISCHER SPIELPLATZSOUND

ROCK.POP

Am Programm steht ein Telefonplausch mit dem Kölner Reggae- und Soul-Virtuosen Patrice. Oder besser gesagt: Patrice „Babatunde“ Bart-Williams. Der zweite Vorname geht auf seine afrikanischen Wurzeln zurück und heißt so viel wie „Wiedergeburt“. Um diese geht es in seinem neuen Album The Rising of The Son.

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Du machst seit deinem Teenager-Alter Musik, was hat sich Was ist das Experimentelle am neuen Album? Patrice: Ich hab viel Sound-Tüftelei gemacht. Ich versuche von den Anfängen bis jetzt verändert? Patrice: Ich hab mit 15 begonnen, meine erste Platte zu schon die alten Sachen auch mitzunehmen. Es kommt auch schreiben. Seitdem habe ich mich geändert im Geist und darauf an, wie man die Dinge benutzt. Wenn man das auf das wirkt sich auch auf meine Musik aus. Beim Musik- eine moderne Art und Weise tut, bekommt man einen extrem Machen ist es wichtig, sich eine bestimmte Unschuld zu originellen Sound. Diese Art von Stilmix, diese Art von Text über diese Art von Musik ist relativ fresh. behalten. Deswegen bringe ich mich oft in Situationen, die ungewohnt sind, damit The Rising Of The Sun – wie kann man den ich in den Zustand zurückversetzt werde, Mein Sohn Nile hat Titel des Albums verstehen? als ich noch jung war und das erste Mal für God Bless You Patrice: Zum einen geht es um Auferstehung, in einem Studio saß. An stilistischen La La La den Refrain ich musste mich erneuern und neu erfinden Veränderungen habe ich versucht, jede und mit Altem abschließen, sodass ich Platte etwas Neues zu machen und mir geschrieben. Platz für Neues schaffen konnte. Ich setzte treu zu bleiben. Das heißt bei mir, mich ja „Sohn“ und „Sonne“ gleich, weil es ja ständig zu verändern und nicht das zu im Englischen identisch klingt. Mit jedem machen, was von mir erwartet wird. Mit dem zweiten Album habe ich eine Art Soul-Platte gemacht, Tag ist ja ein neues Bewusstsein geboren, mit dem man die die erste war ja viel Reggae und nachher wurde es immer Welt sehen kann. Ähnlich, als wenn ein Kind geboren wird. Für experimenteller. Am Ende war es immer eine Suche nach mich ist das ein persönlicher Bezug, weil ich ja an dem Tag meinem eigenen Stil, nach meinem eigenen Genre mit geboren bin, als mein Großvater gestorben ist und den Namen der kulturellen Vielfalt, mit der ich aufgewachsen bin und bekommen hab – also die Wiederkehr des Alten. Und für meinen Vater war das ein Symbol dafür, dass das Leben weitergeht. Dingen, die ich liebe.


Wenn Du von Wiedergeburt sprichst, wer oder was hättest du in deinem letzten Leben sein können? Patrice: Ich war Mensch, wahrscheinlich mein Großvater. Ich bin nicht so auf „Da wird man als Ameise wiedergeboren“. Du bist schon ein großer Philosoph … Patrice: Wenn ich Alben mache, mache ich mir schon Gedanken über Philosophisches. Das brauche ich als Ebene unter allem, damit es konzeptionell Sinn macht. In einem Song Hippies With Guns singst du „Music is my only weapon“. Welche Kraft hat Musik für dich? Patrice: Meiner Meinung nach, ist Musik das machtvollste Medium unserer Zeit, weil ich denke, dass die Leute den Glauben an Politik oder Religion verloren haben. Religiöse Persönlichkeiten haben ja die Welt nicht unbedingt zum Besseren verändert. Anders etwa bei Bob Marley oder Bob Dylan. Deswegen ist Musik das beste Medium, um etwas zu bewegen.

The Thai side of life.

Wieviel Spielplatz-Sound ist denn auf deinem neuen Album zu hören? Patrice: Es gibt einen Kinderchor. Zu finden sind auch meine Menschenstudien. Mein Sohn Nile hat auch von God Bless You La La La den Refrain geschrieben. Ich hab ihn auf ein Männerwochenende mitgenommen nach London auf ein Cody ChesnuttKonzert. Das fand er toll und er sagte zu Cody: „Ich habe dir einen Song geschrieben. God Bless You La La La“. Wir haben die Melodie dann ausprobiert und es hat super geklappt.

© Joyce Ilg (2)

Wie haben dich deine Kinder oder das Vater-Sein generell im neuen Album beeinflusst? Patrice: Es gibt darauf Lieder wie Good Tomorrows, die meinen Kindern gewidmet sind. Ich gehe mehr mit meinen Kindern im Kopf durchs Leben. Man hängt mehr auf Spielplätzen ab.

Fliegen Sie mit Austrian Airlines zu den schönsten Stränden Thailands – mit österreichischer Gastlichkeit und viel Komfort.

Interview: Astrid Radner

Da geht die Sonne auf! Am 20. Dezember in der Arena Wien.

ROCK.POP

The Rising of The Son ist bei Supow Music (Groove Attack) erschienen.

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VIENNA ROCKBALL MASKIERT DURCH DIE NACHT

Mitten in der Wiener Ballsaison gesellt sich zu den traditionellen Bällen auch ein Ball der extravaganten Art: Zum vierten Mal lädt der Vienna Rockball ein, sich in eine mystische Welt zu begeben – und das in rockiger sowie dekadenter Ballmanier!

ROCK.POP

Ladies and Gentlemen aufgepasst! Ende November heißt es, sich wieder in andere Welten zu begeben, einen Abend lang jemand anders zu sein – mystisch und geheimnisvoll, verdeckt von einer Maske. Die Magie der Maskerade zieht sich konstant durch Geschichten und Erzählungen: von der griechischen Mythologie angefangen – Zeus war ein großer Fan der Gestaltwandlung – über Märchen – Aschenbrödel war auch nicht ganz sie selbst,

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als sie ihren Prinzen schlussendlich verführen konnte – bis hin zu den Superhelden, man denke an Zorro und jegliche Helden aus den Werken von DC und Marvel. Und natürlich lernt man schon als Kind wie toll es ist, einen Tag lang jemand anderer zu sein. Wer wollte im Kindergarten denn nicht durch das schönste Prinzessinnenkleid oder die größte rote Clownnase seine Tante beeindrucken? Hinter einer Maske oder gar einem kompletten Kostüm ist man nicht man selbst. Es bietet sich die Chance anders zu sein und Dinge zu tun, zu denen man sonst nicht in der Lage wäre. Die Mauer, die sich manch einer um sich selbst aufbaut, damit den gesellschaftlichen Konventionen Genüge getan werden kann, fällt Stück für Stück. Der Gedanke, einmal freischnauze alles sagen zu können – und das in Form eines anderen – gefällt so gut, dass er unter anderem auch in der heimischen Kabarettszene Anklang findet. Man denke zum Beispiel an den Kaiser, der seine Gäste viel unverblümter und direkter empfangen kann, als würde Robert Palfrader selbst auf dem Thron sitzen. Zurück zum Wesentlichen: Wiener Bälle sind vor allem dadurch gekennzeichnet, dass es – zumindest zu früher Stunde und fernab von der Disco im Keller oder etwaigen Demonstrationen


vor dem Ballvenue – ziemlich geziemt zugeht. Man ist hübsch herausgeputzt, nippt an dem einen oder anderen Sektglas und legt einen feschen Walzer aufs Parkett. Dass dies nicht immer so sein muss, beweist nun zum vierten Mal der Vienna Rockball, bei dem auch die rockige Wiener Gesellschaft zeigen kann, wie man kess das Tanzbein schwingt. Hier wird nicht von Strauss bis Mozart alles geboten, hier gibt es von Rockabilly bis Metal alles quer durch den härteren Gemüsegarten. Bodenlang muss das Kleid der Dame nicht sein, darf es aber! Mascherl muss der Herr keines tragen, darf er aber! „Dürfen“ ist auch wirklich ein viel schöneres Modalverb als „müssen“. Man „darf“ sich auch hinter einer Maske verstecken, da das diesjährige Motto die erwähnte Maskerade sein wird. Die Möglichkeiten der Maske sind vielfältig: Ob aufgemalt, vorgehalten oder angezogen – alles ist erlaubt! Ob sich Prince Charming wohl hinter einer Kermit-Maske versteckt? Ob Prinzessin Lillifee wohl mit Medusa-Perücke antanzt? All das wird es zu erkunden geben – und eines vereint alle Maskierten an diesem Abend: der Rock! (pa)

Infos zur rockigsten Ballnacht des Jahres:

• Dresscode: Das Motto ist Maskerade – die Möglichkeiten sind schier grenzenlos!

01.DEZEMBER 2013

ALONG FOR THE RIDE

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ROCK.POP

• Musikalische Untermalung: Neben sechs DJs Livemusik von: - The Slapbacks - Drumatical Theatre - Boon

Tickets sind auf www.musicticket.at und bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) erhältlich. Auf skalarmusic.at sind außerdem weitere Vorverkaufsstellen zu finden.

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CHRISTINA STÜRMER HÖRT AUF IHR HERZ

Christina Stürmer hörte diesmal etwas länger auf ihr Herz, bevor sie sich und ihre Band in der Kabause einschloss und begann, am neuen Album zu arbeiten. Ein neuer Prozess, der aber Wirkung zeigte – und selbst bei Bon Jovi auf offene Ohren stieß.

ROCK.POP

Du hast zwei Jahre lang pausiert. Was hast du von deiner Pause mitgenommen? Christina Stürmer: Viel Entspanntheit. Wir haben uns diesmal richtig Zeit genommen für das neue Album. Wir haben sonst immer fast jedes Jahr ein Album rausgeschossen. Da ist es immer relativ schnell gegangen mit Songs-Schreiben und der Studiozeit. Diesmal haben wir gesagt, wir nehmen uns Zeit. Vor allem tun wir ein paar Tage nix!

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Wie schreibt ihr eure Nummern? Christina: Bei uns ist das total unterschiedlich. Bei den letzten zwei Alben hatten wir ein Songwriter-Team, das immer für uns schreibt. Die haben bei vier, fünf Alben schon mitgearbeitet. Mit ihnen waren wir ständig in Kontakt. Bei diesem Album war es so, dass wir uns einmal mit der Band zusammengesetzt haben und wir uns Themen überlegt haben beziehungsweise Dinge, die uns beschäftigen. Da ist sehr oft dieses „Herz vs. Kopf“ gefallen.

Du hast dir ja auch ein Tattoo stechen lassen, auf dem „Hör auf dein Herz“ steht. Christina: Ja, das hat mit dem Album aber mehr oder weniger nix zu tun, aber irgendwie schon. Bei der AlbumPromo habe ich so oft die Frage gestellt bekommen „Und dann hast du dir den Albumtitel tätowieren lassen?“ Ja, genau! Oh mein Gott! Das würde ich echt nicht machen. Wenn ich mir irgendwann das Logo stechen lasse, dann haut mich bitte (lacht). Das hast du dir ja schon lange vor dem Album stechen lassen. Christina: Ja, genau. Ich hatte am Schulterblatt chinesische Sternzeichen, die wollte ich schon seit acht Jahren übermalen lassen. Dann habe ich schon länger überlegt, was. Es war klar, es sollten irgendwelche Elemente sein, die mit Musik zu tun haben. Da sollte dann ein Banner sein, auf dem steht jetzt „Wenn du dich selber suchst, hör auf dein Herz“.


Irgendwie hat das natürlich mit dem Album zu tun, weil das ein Thema ist, das mich beschäftigt. Dadurch ist auch der Song entstanden. Du hast im Sommer eine Tour mit Bon Jovi gespielt. Wie hast du ihn persönlich erlebt? Christina: Wir haben in Wien als Vorband gespielt. Dann haben wir die Anfrage bekommen, ob wir die Konzerte in Deutschland auch supporten wollen. Dann hat jeder schon geglaubt, dass man sich da backstage trifft und auf ein Bier geht. Ist natürlich nicht so! Die machen eigentlich nie einen Soundcheck und kommen sehr spät zu ihrem Auftritt. Wie ist es zum Duett bei Who Says You Can’t Go Home gekommen? Christina: Irgendwer von ihnen dürfte unser Konzert gesehen haben. Dann hat einer vom Management gefragt, ob ich den Song kenne und ob ich mir vorstellen kann, dass ich ihn mit Bon Jovi singe. Das war für mich so etwas wie ein kleiner Ritterschlag. Das sind Weltstars, die müssen das nicht fragen. Das heißt ja nur, dass irgendwer uns gehört hat und das gut findet. Wie wichtig ist für dich die Band? Christina: Wenn’s live ist, dann ist es sehr wichtig für mich. Ich habe ja vor der Castingshow schon in Bands gesungen und eben Saxofon und Querflöte gespielt. Das Wichtigste war für mich immer das Gemeinschaftsgefühl, und das Schlimmste waren diese Playbackauftritte nach Starmania. Irgendwann nach der Fernsehsendung habe ich bei einer Wintergartenausstellung drei Songs n: singen müssen. Dann re Aufs Herz hö er nz Li stehst du auf so im r Am 25. Novembe im r be m einer Mini-Bühne ve Posthof, am 28. No r be m ve mit Playback. Für No . Gr azer ppc, am 29 e us ho mich war das das ck im Salzburger Ro Schlimmste! ber in der und am 2. Dezem ! au ss Pa Dreiländerhalle

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EINFACH ZUM NACHSCHENKEN Gerold Haubner

ZU HART. ZU LAUT. ZU SCHÖN.

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So, liebe Freunde, er herbstelt ordentlich, das muss man den Außenbefindlichkeiten mal lassen. Grund genug sich Gedanken zu machen, was denn da jetzt alles indoor für nette Geschichten auf uns zukommen. Irgendwie möchte man ja meinen, dass sämtliche Jung- und Altmetaller unser schönes Land endgültig wieder entdeckt haben, denn der Konzertkalender spricht aus, was ich schon lange denke – fast jeden Tag eine Knochenbrechershow in den dafür hervorragend geeigneten Venues. Endlich tut sich wieder was, die Leute tummeln sich weniger im Freibad sondern schwitzen in der ersten Reihe vor feinstem Rock ’n’ Roll. Trotzdem nass, perfekt.

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Mir haben es ja immer schon so Namen wie Alter Bridge, Airbourne, Avenged Sevenfold und Amon Amarth angetan, das sind natürlich nur die Leute mit A. Dass es auch heimisch buchstäblich passable Töne von der Decke tropfen kann, beweisen Aeons Of Ashes und nennen das Melodic Death Metal, klingt auch so. Für mich endlich auch wieder mal ein Act, der international durchaus befähigt scheint für Furore zu sorgen, auch wenn es für den Songcontest nicht reichen wird. Dafür sind sie eindeutig zu gut, zu hart, zu laut und wenn wir uns für zwei Sekunden kurz an Lordi erinnern (die dieses Schicksal prinzipiell mit 90 % der bisherigen TeilnehmerInnen teilen), wohl auch zu schön. Aeons Of Ashes zu sehen mit Dark Tranquillity und Tristania in der Szene Wien, Ende November. I like!

TANGERINE PIONIERE ELEKTRO

Ihre Gründung liegt schon weit zurück – 1967 erblickte die Band Tangerine Dream, die der Berliner Schule zugeordnet werden, das Licht der Welt. Nun kommen sie nach Wien und TICKET nahm dies zum Anlass, um ein paar Fragen an Gründungsmitglied und Mastermind Edgar Froese zu stellen.

Für viele Fans ist es ein mehr als trauriger Paukenschlag: Tangerine Dream verabschiedet sich im Rahmen einer Abschieds-Welttournee von seinen Fans. Was war der ausschlaggebende Grund jetzt zu sagen: Diese Live-Ära muss nun wohl oder übel enden? Edgar Froese: Tangerine Dream beenden lediglich Tourneen, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Wegen diverser Aufträge in der Filmstudio- und Game-Industrie fehlt hier zukünftig die Vorbereitungszeit, die für Tourneen eingeplant werden muss. Einzelne Events werden wir jedoch auch weiterhin weltweit wahrnehmen. Seit rund 45 Jahren begeistert die Band Fans weltweit mit elektronischer musikalischer Brillianz, Sie gelten als eine Art Pionier auf dem Sektor des Synthesizer-Sounds. Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Begegnung mit dem Gerät? Edgar Froese: Es war eine lange Entwicklung von den ersten künstlichen Klängen bis zu den elektronischen Geräten, mit denen man wirklich klangstabile Musik machen konnte. Der lange Weg von analogen, elektronischen Effektgeräten über digitale Synthesizer bis zu den heutigen bahnbrechenden Software-Computerprogrammen ist immer noch ein Abenteuer, das nun schon 45 Jahre dauert. Es gibt keine andere Gruppe, deren gesamte Entwicklung eine derart lange und auch erfolgreiche musikalische Pionierarbeit aufweisen kann. Sie gelten als „Mastermind“ der Band und haben etliche „Interims-Mitglieder“ überdauert. Gab es eine Vision, wofür Tangerine Dream ursprünglich stehen sollte? Edgar Froese: Jede künstlerische Arbeit hat in ihren authentischsten Momenten immer eine hohe Risikobereitschaft und die unbändige Sehnsucht zum Abenteuer im Gepäck. Beides ist nicht zu trennen, ansonsten ist es bestenfalls eine solide Arbeit für den Jahrmarkt der Eitelkeiten – damit wollte ich nie etwas zu tun haben.


DREAM NISCHER MUSIK Rockstar, die Spieleentwickler von Grand Theft Auto V, vor einem Jahr nach New York flogen, sah ich das erste Mal Images und Open-World-Spielstrukturen, die bis dato einfach noch nicht existierten. Diese neue Form, Cinematographisches mit der Welt der Animation zu verbinden, hat mich gereizt. Insgesamt habe ich an meinem Score für GTA 5 fast ein Jahr gearbeitet, das machte dann 62 Stunden Musik, von denen 24 in diversen Spiele-Segmenten verwendet wurden.

Im Rahmen der Phaedra Farewell-Tour spielen Sie im Juni nun auch in Wien. Welchen Eindruck haben Sie von den österreichischen Fans? Welches Album aus Ihrem Schaffensspektrum leuchtet Edgar Froese: Seit über zehn Jahren spielen drei Österreicher bei Tangerine Dream, somit ist wohl bewiesen, welchen hohen besonders hervor und warum? Edgar Froese: Es sind die sogenannten Spätwerke, zum Stellenwert der österreichische Spirit hier hat. Das Publikum Beispiel die Five-Atomic-Seasons-Serie, die sich mit Hiroshima ist sehr aufgeschlossen und gehört zu den tolerantesten als und Nagasaki beschäftigen oder unsere Sonic-Poems-Serie, auch kritischsten Exemplaren im internationalen Konzertbetrieb. Ich erlaube mir dieses Urteil, da alle Produktionen der letzten innerhalb der wir Werke von Edgar Allan Poe, James Joyce oder Gustav Meyrink vertont haben. Sicher war auch zehn Jahre im Großraum Wiens entstanden sind. Wir die Vertonung von Dantes La Divina Commedia in machen aus dieser Tatsache keine große Story, sind uns aber der Tatsache bewusst, dass Wien ihren drei Teilen eine Herausforderung. Ein bisschen Zeit bleibt und sein Umland seit über zwei Jahrhunderten noch, aber Karten sollte zum musikalischen Nabel der Welt gehören. Auch an junge Fans gerichtet, die sich man sich schon sichern! mit Tangerine Dream bisher noch nicht Am 3. Juni kommen Welches „Special“ auf der Bühne wollen so auseinandergesetzt haben: Welches Tangerine Dream in den Sie den Fans zum Abschied servieren? Album würden Sie zum „Einstieg“ in Ihre Wiener Gasometer. Edgar Froese: Das anwesende Publikum wird Soundwelten empfehlen? rein instrumentale Musik hören, die aufregend, Edgar Froese: Den besten Einstieg kann man wohl innerhalb der sogenannten Booster-Serie Serie 1-5 anregend und mit vielen zukunftsweisenden finden. Diese Serie besteht aus fünf Doppel CDs, die als Elementen versehen einen besonderen Eindruck hinterlassen wird. Bühnenfüllende Animationen werden das Compilations erschienen sind und einen komplexen Ausschnitt aus unserem Schaffen zeigen, das ja immerhin aus 164 weltweit Ganze optisch unterstützen. Aus dem Album Phaedra, mit dem unser internationaler Start vor vielen Jahren begann, bis zum veröffentlichten Produktionen besteht. aktuellen Score von GTA 5 wird aus jeder Epoche das Wichtigste zu hören sein. Was war Ihr persönliches Karrierehighlight? Edgar Froese: Die Erfahrung, dass der kreative Wind immer von vorne kommt, und dass sich die Zukunft immer aus Wie bewerten Sie die Qualität anderer zeitgenössischer der Auseinandersetzung und Überwindung von Widerständen Künstler aus der Elektronik-Branche? Gibt es junge Künstler, entwickelt. Die Vergangenheit interessiert mich nur als die Sie bewundern? Wenn ja, welche? virtuelle Schatzkammer geistiger Hinterlassenschaften. So Edgar Froese: Ich habe viel zu großen Respekt vor den jüngeren gesehen ist jeder neue, kreative Tag ein absolutes Highlight. Kollegen, als dass ich jetzt einzelne Gruppen oder Solisten Ein Karrieredenken im klassischen Sinne ist für mich reine herausheben möchte. Wir kommen gerade aus New York zurück, wo wir mit Urban-Hip-Hop DJs, Rappern, Elektronikern Zeitverschwendung. und Orchester unseren GTA-5-Score aufgeführt haben. Diese Die Band hat auch viele Soundtracks zu Filmen veröffentlicht Szene ist unglaublich kreativ. Vieles, was in Berlin und London – heuer entstand sogar der Soundtrack zu dem Computerspiel passiert, ist ebenfalls aufregend. Es sind mehrheitlich neue Formen musikalischer Kommunikation. Viele konventionelle und GTA 5. Haben Sie selbst Erfahrung mit Games? Edgar Froese: Um die meisten Games, die auf dem Markt verstaubte Muster akustischer Berieselung landen momentan existieren, spielen zu können, muss man nicht sonderlich auf dem Schrottplatz der Musikgeschichte, tragisch für die ewig intelligent sein. Ich habe sechzehn Jahre lang für Hollywood- Gestrigen. Studios Filmmusiken geschrieben. Ein Computergame zu vertonen erschien mir bisher vollkommen langweilig. Als mich Interview: Hannes Huss

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Tangerine Dream steht für eine kompromisslose Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Zeitgeist. Welche Musikepoche war die Interessanteste bisher? Edgar Froese: Alles, was als elektronisches Handwerkszeug bezeichnet werden kann habe ich in der Ideenwelt des Robert Moog, dem Erfinder der diversen kleinen und großen MoogSynthesizer kennen und schätzen gelernt. Mein Lehrmeister der sequenziellen Musikstrukturen war und ist der größte Meister musikalischer Architektur, der Herr Johann Sebastian Bach. Seine Geheimnisse zu ergründen, dafür reicht ein normales Musikerleben leider nicht aus.

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DIREKT – DIALEKT! ber 7. Novem l, a c o L im Wien iss A d B MM n I du W an SCH t s er EI im el. t t V FR ik Mi fern mus Man t e n k i l ale ige Di uart ne

TO da MBE s ge , wa CK u ste s n rn der d B wa Au and r: e str i ine opo st Fre p ud e!

„Es wird a Wein sein, und mir wer’n nimmer sein“ sang schon Hans Moser selig, der Wiener Volksschauspiel- und Wienerliedgigant. Genauso verhält es sich mit den Liedern, denn getextet und gesungen wird wie dem Volk der Schnabel gewachsen ist: im Dialekt eben. Fristete dieses Genre lange Jahre ein Dasein als Mauerblümchen – von Festivals wie Wean hean oder Kurt Ostbahn einmal abgesehen – boomt die Mundart-Szene mittlerweile.

ROCK.POP

Ich denke also bin ich

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„Ostösterreichischer Dialekt ist meine Muttersprache. Ich denke und träume im Dialekt und deshalb schreibe und singe ich auch so.“ Birgit Denk ist seit mehr als einem Dutzend Jahren die Leading Lady des Dialekt-Rock. Für sie lebt Musik nicht vom Text allein, sie ist eine universelle Sprache: „Ich lese ja keine Gedichte vor, bei denen man jedes Wort verstehen muss. Die Musik transportiert ein emotionales Gefühl, auch wenn nicht alles verstanden wird. Das erklärt ja, warum Adriano Celentano in Österreich auf Italienisch ganz vorn in der Hitparade war und auch englische Songs sehr wohl bei uns geliebt werden, obwohl der Text meist nur rudimentär verstanden wird.“ Nachdem jahrelang vor allem dümmliche Easy-Listening-Hits die Charts dominierten, sieht Birgit einen Wandel im Publikumsgeschmack heraufdämmern. Es ist vielleicht ein Nebeneffekt der Wirtschaftskrise, in der man nicht so gerne in die Ferne schweift, sondern – auch in punkto Musik – daheim bleibt. „Die Menschen, vor allem die jungen, sehnen sich wieder nach authentischer Musik, mit der sie emotional etwas anfangen können“, philosophiert Birgit. „Texte, die man ganz und gar versteht, und Lieder, die sich auf das eigene Grätzl und die Historie beziehen. Neues zu erschaffen, das es nur hier so geben kann.“ Sprachbarrieren erreicht sie erst jenseits der Grenze, „die Schwierigkeiten mit dem Wort ,voipeckt‘ hatten.“

Darf es noch ein Fluchtachterl sein?

Eine Symbiose aus groovigen Lounge-Sounds mit dem Wiener Schmäh zu kreieren haben die 5/8erl in Ehr’n geschafft und somit den Dialekt cool gemacht. „Es war immer klar, dass wir in österreichischer Umgangssprache texten und singen“, umreißt Sebastian das Credo des Quintetts, das gemeinsam mit Kollegin Denk und dem Stub‘nblues von Willi Resetarits im vergangenen

Sommer sogar die Wiener Arena bis auf den letzten Platz füllen konnte. Ideologisch halten es die 5/8erl wie Birgit Denk, das Textverständnis hat nicht oberste Priorität: „Wir halten prinzipiell nicht viel von Beschränkungen, außerdem machen wir neben den Texten ja auch noch Musik.“ Erfahrungen zeigen, dass der Dialekt manchmal sogar daheim nicht verstanden wird. „Das passiert vor allem in Deutschland, aber auch in Österreich“, plaudert Sebastian aus dem Nähkästchen. „Es passiert manchmal, dass jemand etwas ganz anderes versteht, oder sogar glaubt, es ist Englisch!“ Das Konzept geht dennoch auf. Neben etlichen Gigs im November gibt’s mit einer (Vinyl-) EP einen Vorgeschmack auf das Album, das allerdings erst in einem Jahr erscheinen soll.

Lustig samma, Ahamer

Wo es bei den 5/8erl cool groovt, greift Harry Ahamer tief in die Funk& Soul-Kiste. Ko ma scho wos sogn weist den Sound-Leitfaden zu einer neuen Spielart des Mundart-Songs, und so wird die Satire der Austro-Freunderlwirtschaft tanzbar. Wo das Schreiben in Englisch begann, wendete sich das Blatt 2005. „Ich setzte mich definitiv mit dem Vorsatz und einem leeren Blatt Papier hin und nahm mir vor, meine Songstrukturen und Ideen, die ich zur Genüge in etlichen Schubladen herumliegen hatte, mit Mundarttexten auszuarbeiten“, erinnert sich Ahamer, der sich im Dialekt zu Hause fühlt. „Ich hatte einfach Lust, etwas präziser und pointierter zu formulieren.“ 2009 kam das erste Mundartalbum steh auf, 2012 folgte zuwa. Als einer der wenigen gibt Harry zu, dass die deutsche Sprache ihm so manchen Prügel zwischen die Beine geworfen hat: „Zugegeben: Anfangs hatte ich riesige Probleme, denn meine eigene Sprache kam mir bei genauerer Beleuchtung extrem sperrig und derb vor, irgendwie unromantisch“, erinnert er sich. „Anfangs schreibst du deine ersten Haus-Maus-Reime nieder und denkst dabei: ‚So einen


Schwachsinn kannst du nicht bringen!‘ Dann gehen von Zeit zu Zeit immer wieder ganze Universen auf und die Sprache beginnt immer formbarer zu werden. Einfach learning-by-doing.“ Für die Verständnisfrage außerhalb der „Weißwurstgrenze“ ab Bayern hat Ahamer eine äußerst raffinierte Lösung gefunden: „Veranstalter baten uns, Songs ins Hochdeutsche zu übersetzen. Die Texte haben wir für die Konzertbesucher dann auf einer Videowall eingeblendet.“

GENTLEMAN & THE EVOLUTION Support: Lukascher & die Alpine Dub Foundation

Tapferes Schneiderlein

Norbert Schneider, bekannt durch seinen Reggae-Hit Take It Easy, wagte ebenfalls den Turnaround vom Englischen hin zum Wienerischen – und die Übung gelang mit Bravour! Kurz nach Erscheinen des Albums Schau ma mal platzierte es sich in den Top fünf der Charts und begeisterte sogar Wienerlied-Urgestein Horst Chmela, der sich bei der Präsentation zu einem Duett mit Schneider – es wurde der Gassenhauer Ana hat immer des Bummerl gesungen – bewegen ließ. „Mit dem Texten auf Deutsch hatte ich wenig Erfahrung und wusste daher nicht, ob ich mich damit wohl fühle. Von Anfang an war es klar im Dialekt zu texten, weil’s noch persönlicher ist und ich mich noch pointierter ausdrücken kann“, beschreibt Schneider seine ersten Gehversuche, bei denen er sich sehr bald sicher fühlte: „Ich komme beim Texten in meiner Sprache auf eine ganz andere Ebene um mich auszudrücken. Das war mir zuvor gar nicht bewusst. Im Dialekt zu singen ist wie reden für mich, ganz einfach und natürlich.“ Ähnlich wie Birgit Denk ortet auch Schneider eine Rückbesinnung auf die Wurzeln: „Ich glaube, dieser Trend ist nicht nur in der Musikszene zu finden. Bei Lebensmitteln, in der Kleidung oder im österreichischen Film schaut es ähnlich aus“, meint er. „Nach Jahren, in denen die Globalisierung im Zentrum stand, ist der Wunsch nach eigener Identität gewachsen und wird jetzt ausgelebt.“ Ob er bei seiner Muttersprache bleiben wird, lässt der Blues-Man noch offen: „Das kann ich noch nicht sagen. Im Moment macht es richtig Spaß in meiner Sprache zu singen.“ Es sieht aber gut aus, dass Schneider dabei bleibt, denn er spürt die Verbundenheit zu seinen sprachlichen Wurzeln: „Meine großen Vorbilder sind Walter Pissecker, Karl Hodina und Horst Chmela. Deren Texte und Musik treffen mich am heftigsten. Diese Art der Dialektmusik ist dem Blues sehr ähnlich, vielleicht kann ich mich deshalb so sehr damit identifizieren.“

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„Grüß’ Sie Gott, Austropop, du hast uns nicht erkannt. Wir sind zur falschen Zeit im falschen Land.“ – ganz im klassischen Stil verpacken die steirischen SOLOzuViert in einem ihrer Titel die Problematik, unter der sichtlich viele der heimischen Künstler leiden. Dennoch gehört „Österreichs erste Liedermacherband“ zu den vielversprechenden neuen Acts im rot-weiß-roten Musikteich und sehen in der deutschen Sprache keinen Nachteil. „Die Region beheimatet doch 16 Millionen Menschen“, erkennt das Quartett die potentielle Zielgruppe und geht deshalb voller Zuversicht in die Produktion der nächsten CD Signiert die im Jänner – zum ersten Mal bei einem großen Label, Sony Music Austria – erscheint. „Anscheinend ist die Zeit wieder reif“, kommentieren sie die Aufbruchsstimmung, auch wenn es schon einmal vorkommt, dass nicht jedes Wort verstanden wird: „‚Brunzen‘ wurde in Bayern und überraschenderweise in Tirol nicht überall verstanden.“

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Das Märchen vom Dornröschen

Es darf gejodelt werden, wenn die drei Damen von Dornrosen im Video ihr Schatzi Schatzi Schatzi (gespielt von Ottfried Fischer) besingen. „Für uns stand eine andere Sprache nie zur Debatte. Nur in der Muttersprache kann man Gefühle, Humor und Zweifel ausdrücken. Und das ist manchmal schwer!“, meinen die drei Steirer Madln, die in beschwingt-witzige, aber auch nachdenklichere Titel (wie dem Weihnachtslied Wenn die Blätter fall’n) immer ihre typische Portion Sarkasmus einweben. „Der steirische Dialekt lässt sich gut singen. Melodie, Rhythmus und Text fügen sich harmonisch zusammen“, analysieren sie. „Musik ist universell. Die Sprache kann diese unterstützen, aber uns gefallen ja auch russische Volkslieder oder argentinische Tangos, obwohl man nichts versteht.“ Hinter dem neuen Frühling der Dialektszene orten Dornrosen ein Medienphänomen, denn man stürzt sich geradezu auf so manchen Volksrocker: „Die Medien widmen uns wieder Platz. Aus dem, was der Konsument gezeigt bekommt, wählt er.“ Der Karrierepfad führt, wie für viele heimische Acts, auch für die drei Musikerinnen nach oben: Mit Unverblümt gibt’s im März ein neues Programm und demnächst die „erste, eigene kleine Fernsehshow. Wir sind ständig am Arbeiten. A Gaudi!“

Der Tom macht die Musik

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Unter dem Motto „Austropop war gestern, Tombeck ist heute“ geht der gleichnamige Sänger – mit bürgerlichem Namen Thomas

Beck – seine Karriere an. Geprägt durch die Klassiker von Wolfgang Ambros und Georg Danzer war schon früh klar, dass die Texte seiner Lieder im Dialekt sein müssen. „Das war keine Entscheidung für Dialekt, im Gegenteil“, erinnert sich Tom an seine Anfänge. „Ich habe mich niemals entschieden, meine wienerische Muttersprache zu verlassen. Bis heute ist mir kein guter Grund begegnet, in einer anderen Sprache zu texten oder gar zu singen.“ Denn nur in seiner ursprünglichen Sprache kann er sich, auch auf dem zweiten Album Freude, am besten ausdrücken: „Die größte Kraft meiner Musik ist die Echtheit, die Authentizität. Reizvoll am Dialekt ist für mich die darin verborgene Frechheit“, erklärt er seine Überzeugung. „Im Lied Die Erde bebt gibt’s eine Textstelle die lautet ,Wir fressn Viecha, san seelisch kastriat‘. Stell dir vor, ich singe stattdessen ‚Wir essen Tiere, sind seelisch kastriert‘. Das klingt nicht mal halb so kraftvoll. Was hilft's mir dann, in Teilen Deutschlands und der Schweiz besser verstanden zu werden? Mir geht's mehr um die emotionale Kraft als um das perfekte Verstanden werden.“ Wie die meisten seiner Kollegen glaubt auch Tombeck, dass die Menschen von der Globalisierung die Schnauze voll haben. „BIO, fairtrade, ÖKO, Nachhaltigkeit, Wirtschaftskrise, Klimawandel, Dialekt und Mundart“, bringt er es auf den Punkt. „Wir alle haben die Schnauze voll von all dem Unechten, Gelogenen, Manipulativen. Wir sehnen uns nach angreifbarer Wirklichkeit, Authentizität. Ich erlebe ein gewaltiges Bedürfnis ganz vieler Menschen, dass die Dinge beim Namen genannt werden. Es ist Zeit für Mut, Klarheit und Berührung.“

AL W E N

BU

OW N T U MO

A N A R C H Y + R O M A N C E

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Als Grande Dame des Wienerischen darf man getrost Eva Billisich bezeichnen (das große Interview gab’s im Oktober-TICKET), die mit Steig ei in mei Bluatbahn vor kurzem ihr zweites Album mit DialektTexten veröffentlichte. „Ich bin zweisprachig aufgewachsen. Mit Mundart zu Hause und mit der Schriftsprache in der katholischen Privatschule“, umreißt Billisich ihre sprachlichen Wurzeln. „Der Dialekt ist aber immer die Sprache der Emotionen geblieben. Und in der Musik geht‘s um Gefühl. Außerdem bin ich durch meinen Schauspiellehrer Herwig Seeböck inspiriert, der immer Dialekte gefördert hat, und durch Heli Deinboek, dessen Texte und Musik ich sehr schätze.“ Genauso wie Tombeck wagt sie den Vergleich: „Wiener Dialekt hat herrliche, bildhafte Beschreibungen auf Lager, die es im Hochdeutschen nicht gibt. ‚Host narrische Schwammerl g’essn?‘ Hast du verrückte Pilze gegessen, wäre ein kläglicher Versuch der Übersetzung.“ Mundart in ihren Liedern zu verwenden ist für Billisich auch Kulturauftrag. „Bei den Älteren von uns, die Dialektmusik machen – und es sind viele über vierzig – ist es ein Anknüpfen an früher, an die Sprache, mit der man aufgewachsen ist, ein Back-To-The-Roots“, sinniert sie. „Zum anderen ist es auch ein Gegensteuern zu der allgegenwärtigen bundesdeutschen Sprache, mit der alle Filme synchronisiert und die meisten Werbungen gesprochen werden. Unsere Schüler sprechen bereits so, als wär’s ihre eigene, weil sie’s vom Fernsehen übernehmen. Germany’s Next Topmodel, die EU, Computerspiele: Der Dialekt hat was mit Identität zu tun, also ist es vielleicht auch so ein bissl eine Welle, die sich mit der Identitätsbewahrung befasst. Wie die zweisprachigen Ortsschilder.“ (ah)

Ein kleiner Streifzug durch die Dialektmusik: • Birgit Denk singt am 12. Dezember in der ((szene)), im Frühjahr in der Kulisse und im Rothneusiedlerhof, ausgsteckt wird am 1. Februar im Stadtsaal. • Die 5/8erl in Ehr’n spielen dieses Jahr noch im Rathaus St. Veit (Kärnten) und im Porgy & Bess, im Frühjahr dann in Judenburg und im Stadtsaal. • Harry Ahamer & Christian Becker spielen am 22. November im Orpheum Wien. • Norbert Schneider spielt mit Band am 13. Dezember im Theater am Spittelberg. • SOLOzuVIERT spielen dieses Jahr u.a. noch in Schärding, im Grazer Orpheum (20 Jahre VinziDorf mit Hans Theessink, Paul Pizzera, Gerald Fleischhacker u.a.)! • Die Dornrosen sind in Salzburg, Kitzbühel, Graz, Linz, St. Pölten, Fürstenfeld, Klagenfurt, Amstetten – und in Wien zu erleben! • Tombeck spielt am 16. November im Rothneusiedlerhof, am 25. Jänner in Local im Rahmen von Musik hilft Kinderherzen – und natürlich am 7. November im Rahmen unseres aLive!-Events gemeinsam mit Freischwimma! • Eva Billisich tritt u.a. gemeinsam mit Andrea Händler am 13. März im Rothneusiederlhof auf.

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THE FICTIONPLAY The Fictionplay spielen mit der Fiktion. Der Realität sind sie nicht allzu nahe. Da krachen hochwertige, komplexe Arrangements auf eine zerbrechliche und trotzdem so aussagekräftige Stimme. Fünf Niederösterreicher kommen da mit einem Longplayer daher, der Aufmerksamkeit in der realen Welt verdient hat.

AS SHAPES PERFORM So farbenfroh wie das Artwork ist auch das klangliche Erlebnis von As Shapes Perform. The Fictionplay führen auf ihrem dritten Longplayer durch unterschiedlichste, treibende oder erhaltende Beats, manchmal schräge, aber eingängige Akkorde, und Themen, die sich einem nicht sofort erschließen. Da steckt viel an Gesellschaftskritik dahinter, mal steht soziale Verwahrlosung, mal Identitätsverlust im Mittelpunkt. Leicht machen es sich The Fictionplay nicht, genau so wenig ihrem Hörer. Sie spielen textlich mit der Grenze zwischen Realität und Fiktion, Freude für den Fan anspruchsvoller Rock-Musik. Mit den vielen Farben ist ein Albumdurchlauf auch irgendwie ein Trip. Ein LSD-Trip, aber ohne die negativen Folgen. Schön. Band:

ROCK.POP

· Dominik Essletzbichler – Gesang, Gitarre, Klavier · Pablo Jäger – Keyboard, Synthesizer · Markus Lechner – Bass · Daniel Neuhauser – Schlagzeug

Live-Termine: · 4. Jänner: Jazzkeller, Krems

Veröffentlichungen: · 2005 – In The Middle Of Nowhere · 2008 – Forever Utopia · 2013 – As Shapes Perform

www.thefictionplay.com

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Wenn man The Fictionplays Sänger, Gitarrist und Pianist Dominik Essletzbichler nach dem Genre seiner Band fragt, kann er nicht ohne Zögern antworten. „PostRock. Ein bisserl Progressive. Schwierig zu beschreiben. Hör es dir an“, sagt er. Und wirklich: Es ist schwierig zu beschreiben, was hinter The Fictionplay steckt. Das große Fundament bildet jedenfalls Rock-Musik. Da noch genauer in die Genre-Cerebro-Onanie reinzugehen, macht eigentlich keinen Sinn: „Hör es dir an!“ Aber einem Rock-Fan und besonders einem mit progressiven Vorlieben muss man so etwas wahrscheinlich nicht sagen. In den letzten Jahren sind einige Bands in Österreich entstanden, die man mit The Fictionplay vergleichen kann und die sich nicht vor internationalem Vergleich scheuen müssen: Mother’s Cake, Milk+, phi, und wie sie alle heißen (und bereits in TICKET präsentiert wurden) – richtig großer Erfolg blieb ihnen bis jetzt verwehrt. Egal, deswegen wird man ja auch nicht Musiker. Zumindest nicht in diesem Genre. Da geht’s um Musik, Kunst, Gefühl, Können. Erfolg ist ein Nebeneffekt, natürlich kein unerwünschter.

Von Österreich aus ist es sicherlich nicht leicht, weiter zu kommen. Da muss man über den Horizont blicken. Musikalisch schießen The Fictionplay mit Sicherheit über den Tellerrand hinaus. Doch auch geographisch: Sie ergreifen die Chance, spielen Gigs rund um Österreich, im Frühling war Ost-Europa dran. Langsam aber stetig die Fan-Base aufbauen. Das ist die Devise. Doch auch die Heimat wird nicht aus den Augen gelassen: Die vier Vollblut-Musiker sind aus Niederösterreich, genauer gesagt aus Mank, eine 3.000-EinwohnerStadt südlich von Melk, südwestlich von St. Pölten. Wirklich viel vom Manker Flair steckt nicht in The Fictionplays Musik. Da hört man wohl eher Einflüsse aus aller Welt, zumindest von dort, wo es ordentlichen (Progressive) Rock gibt. Besonders live ist die Band ein Schmankerl, auf der Gefühlsachterbahn geht es auf und ab, einmal wird hemmungslos auf Felle und Saiten gedroschen, dann wieder vorsichtig auf die Klavier-Tasten gefasst. All das immer authentisch und von Emotionen geleitet. Sehenswert! (gk)


Außerdem empfehlen wir noch folgendene österreichische Künstler: Von 14. bis 16. November findet das alljährliche Styrian Stylez Festival in Graz statt. Für drei Tage im p.p.c., im Forum Stadtpark und im Hotel Weitzer sind bereits Acts wie Holt die Goschn-Meister Koenig Leopold, Hidden By The Grapes, Sofa Surfer Soundsystem ft. Saedi, Viech und Neodisco bestätigt. Außerdem sind die Acoustic-World-Pop-Künstler Annemarie Höller und Mario Berger im November drei Mal zu sehen: am 14. in Waidhofen/Ybbs, am 16. in Mühlbach am Hochkönig und am 30. im Konzerthaus Wien. Dialektrock vom Feinsten präsentieren Kopf im Sound und NA15 am 22. November im Röda in Steyr. Bereits europaweit bekannt ist das österreichische ElektroDuo HVOB. Sie kommen am 30. November ins Grazer p.p.c. Ebenfalls am 30. lädt das Leopold in seinen Salon zu einem heißen Funk-Feuerwerk mit der heimischen Supergroup 60 Minits of Funk feat. Soulwunder Lylit. (gk)

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Redaktion: Gregor Krenker

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HVOB

p.p.c. Graz 30. November

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60 MINITS OF FUNK FEAT. LYLIT Cafe Leopold Wien 30. November

KOPF IM SOUND UND NA15

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ANNEMARIE HÖLLER UND MARIO BERGER Waidhofen/Ybbs, Mühlbach, Wien 14. bis 30. November

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STYRIAN STYLEZ FESTIVAL

Graz 14. bis 16. November

ROCK.POP

Röda Steyr 22. November

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VIVA AUSTRIA BRINGT DIE MUSIKHIGHLIGHTS INS WOHNZIMMER Im November und Dezember präsentiert der Musik- und Entertainmentsender zahlreiche einzigartige Highlights für Musikfans.

ROCK.POP

Mit den 2013 MTV EMA findet am 10. November das größte Musikereignis des Jahres in Amsterdam statt. Bei VIVA AUSTRIA seid ihr live dabei, wenn Will Ferrell das Großevent in der Rolle des skurrilen, weltbekannten „Anchorman“ Ron Burgundy moderiert. Justin Timberlake und Macklemore & Ryan Lewis haben mit jeweils fünf Nominierungen die größten Chancen auf eine Auszeichnung, dicht gefolgt von Lady Gaga, Miley Cyrus, Robin Thicke und Justin Bieber mit jeweils vier Nominierungen. Außerdem bei VIVA AUSTRIA „Unplugged – Scorpions live in Athen“ am 29.11. und ‚Max Herre MTV Unplugged – Kahedi Radio Show‘ am 13.12.!

LEFT BOY DAS MARKETING-GENIE

Ein Wiener, der fast kein Wort Deutsch herausbringt? Das ist Left Boy. Der Hip-Hop-Electronic-Künstler wuchs in der Hauptstadt auf und zog mit 18 Jahren nach New York. Von dort aus erobert er seit vier Jahren Facebook und YouTube – und somit die ganze Welt. Es gibt ein Trinkspiel, das auf einem Lied von Left Boy basiert. In manchen Kreisen – nicht einmal Fan-Kreisen – ist der Song Healthy Ego sehr beliebt: zu Hause sitzen, den Song reingeben und jedesmal, wenn Left Boy seinen eigenen Namen rappt, einen Shot trinken. Das kann ein wenig heftig werden, angeblich 26 Mal erwähnt sich der Rapper selbst. Er hat eben ein „gesundes Ego“. Das darf er wahrscheinlich auch. Der 24-jährige in Wien aufgewachsene Wahl-New-Yorker hat sich so schnell wie wenig andere einen großen Namen gemacht – und das ohne jemals ein Album veröffentlicht zu haben. Nach und nach hat er sich auf Facebook und YouTube eine Fan-Base aufgebaut, mittlerweile sprengt er die Millionen-Klick-Zahlen bei seinen Videos und war Co-Headliner beim diesjährigen Frequency-Festival. Österreichische Medien haben ihn hauptsächlich aufgrund seines Vaters unter die Lupe genommen: André Heller ist hierzulande schließlich fast jedem ein Begriff. (Man kennt ihn als Initiator der Zirkusshow Afrika! Afrika!.) Doch das ist nicht alles: Left Boys Mix aus Hip-Hop und unterschiedlichen Electronic-Elementen begeistert die Leute. Meist sind sie gratis erhältlich, denn der junge Neo-Yorker hat für viele verwendete Samples keine Rechte. Heiß diskutiert wird noch immer die Ähnlichkeit seiner Single Your Song und Du von Cro. Beiden Songs liegt ein Daft-Punk-Sample zugrunde. Doch die Panda-Maske hat angeblich zu viel bei Left Boy gestohlen. Aber wo wirklich die Grenze zwischen sampeln, covern und stehlen liegt, kann niemand so genau beantworten. Nach vier Jahren voller Hype und verrückter Videos kommt im Jänner 2014 Left Boys Debüt-Album. Im März tourt er durch Europa. Seine Live-Shows sollen fulminant sein, außerdem ist er mehr als nur André Hellers Sohn. (gk) Kein deutsches Wort aus einem Wiener Mund, sondern Party-Party bringt Left Boy bei seiner Live-Show am 22. März im Posthof Linz, einen Tag später im Orpheum Graz und am 31. März im Gasometer Wien.

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BLUEBIRD

FESTIVAL

Wenn man an einem Sonntagnachmittag gemütlich vor Man summt noch immer The Killing Type und ist auf einmal dem Fernseher auf der heimeligen Couch liegt, sich gerade schon am zweiten Tag des Festivals gelandet. Paul Armfield und von einer Happy-End-Schnulze berieseln lässt – und das Rae Morris werden das ihrige dazu beitragen, dass ebendieser auf den zahlreichen Privaten – dann kann es schon einmal zum musikalischen Beisammensein nicht nur anregt sondern passieren, dass das Glück jäh unterbrochen wird und zwar fast schon positiv zwingt. Gleich danach wird I-Wolf (Wolfgang durch die eine oder andere unnötige Werbeeinschaltung. Schlögl – Sofa Surfers) die Bühne betreten – ein begnadeter österreichischer Musiker, der mit seinem aktuellen Das Gute daran ist, dass es hier auch künstlerisch Album Skull And Bones das eine oder andere wertvolle Schaltungen gibt, wie zum Beispiel diejenigen eines gewissen Tiroler Herz auf jeden Fall höher schlagen lassen wird. Vom 14. bis zum Marmeladeherstellers, die nicht nur das Abgerundet wird dieser interessante Abend 16. November verwandelt Auge, sondern auch das Ohr erfreuen. Vor von niemand geringerem als Adam Green sich das Wiener Porgy allem Coin-Operated Boy hat sich ganz tief – New Yorker Sound vom Feinsten! Wer & Bess mehr denn je in ein in unsere Gehörgange und Hirnwindungen hat sich nicht schon ekstatisch zu Dance Paradies des Songwritings. eingeschlichen – interessanter Text, With Me bewegt? Oder wollte man nicht Hingehen und verführen interessante Stimme und das Mastermind eigentlich lieber mit Emily tanzen? lassen! hinter der interpretierenden Band, The Kaum hat man den Hangover des musikalischen Dresden Dolls, ist Ausnahmekünstlerin Rausches der Vornacht überstanden, heißt es Amanda Palmer.. Und genau diese wird schon auf zum Reparaturseiterl! Bei einem bleibt den ersten Tag des Bluebird Festivals würdig es bekanntlich ohnehin niemals, deshalb sollte man abschließen – man darf auf ihre extrovertierte Bühnenshow sich mit zwei kleinen in Form von A Band Of Buries und Julia gepaart mit einer unglaublich charismatischen Stimme und A. Noack aufwärmen, sich mit zwei großen alias Paper Beat einer ebensolcher Persönlichkeit gespannt sein! Vor ihr Scissors und Rachel Sermanni weiter in Laune halten und sich leiten den ersten Tag die charmante Pianistin Sara Jackson- schlussendlich mit dem Maß Edwyn Collins in andere Sphären Holman, die aus heimischen Gefilden aufstrebenden begeben. Edwyn Collins, der alte Schotte, hat uns schon damals Dawa und die extravagante Kidcat Lo-fi den Beginn des mit A Girl Like You verzaubert. Und nun, 19 Jahre später, wird er Festivals ein. das sicher auch schaffen! (pa)

ROCK.POP

Zum neunten Mal sieht man auf Plakaten und Flyern den blauen Vogel, wie er stolz ein herausragendes Line-Up von Größen des Songwritings ankündigt. Dieses Jahr darf man sich im sonst so tristen November auf ein paar ganz besondere Schmankerl freuen.

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IT'S ONLY WOERZ Andy Woerz

GIBONNI: ROCK

ROCK.POP

ICH BIN SCHON GANZ FEUCHT …

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Neulich war ich als Zuschauer auf einer Art Veranstaltung, auf der ich schon lange nicht mehr war. Eine Sportveranstaltung. Nein, nicht Fußball, Schi, Tennis, nicht einmal ein Formel 1-Rennen. Es waren die Österreichischen Masters-Schwimmmeisterschaften. „Masters“ sind die Senioren, aber das klingt nicht so cool. Der Ausdruck bezieht sich auch mehr auf das „Sportalter“, ab dem man unterstellt, dass die Leistungsfähigkeit bei normalem Training zurückgeht. Da findet man Mittzwanziger genauso wie Hundertjährige. Kurz: Masters sind die, die eindeutig nicht mehr als Junioren durchgehen. Tapfer und mit viel Elan kämpften sich Schwimmveteranen und Spätberufene durchs Wasser und lieferten sich durchaus spannende Wettkämpfe. Da ich seit Kurzem selbst Wiedereinsteiger in den Schwimmsport bin und mühsam um Kondition, Kraft und Luft ringe, wollte ich mir das zumindest vom Beckenrand aus ansehen, um wieder Gefühl für Wettkämpfe zu bekommen. Bis es soweit ist, bei einer Veranstaltung dieser Art als Akteur schwimmen zu können, bedarf es noch einiger Trainings. Vor allem an meiner Stromlinienform muss ich arbeiten, denn der Widerstand, den mir meine Wampe entgegensetzt, unterscheidet sich schon gewaltig davon, wie es einst war. Aber, lasst mich liegen, reitet weiter, ich kümmere mich darum. Ich empfehle, sich solche Sportveranstaltungen der weniger beachteten Art anzusehen und mit den Akteuren mitzufiebern. Natürlich hilft es, wenn man ein bisschen Bezug zu der Sportart hat. Vielleicht hätt’ ich in meiner Jugend doch Schach spielen sollen. Da wären Stromlinienform und Kondition kein Thema.

Auf dem Balkan ist der 45-jährige Rocker längst ein Superstar samt honorigem Titel eines UNICEF-Botschafters. Mit dem aktuellen, ersten englischsprachigen Album 20th Century Man bricht er zu neuen Ufern auf und will die internationale Szene erobern. Als Mitbringsel zum Interview gab es Honig aus dem Familienbetrieb, „flüssiges Viagra“.

Was hat es mit dem Albumtitel 20th Century Man auf sich? Ein Hinweis auf die Glanzzeit des Rocks im vorigen Jahrhundert? Gibonni: Die Menschen sollen erkennen, dass ich ein Künstler bin, der ganze Alben macht und ich nicht auf Hit-Singles aus bin. Die Entscheidung, ob ein Song gefällt oder nicht, fällt heute auf YouTube ja innerhalb der ersten 10 bis 15 Sekunden. Als Songwriter hast du da beinahe keine Chance. Denn was passiert schon großartig am Anfang von Shine On You Crazy Diamond von Pink Floyd oder den Songs von U2 auf dem Joshua Tree-Album? Ich bin ein Songwriter und Rock-Musiker der alten Schule und bin stolz darauf! Ist es gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, wo die Musikindustrie am Boden liegt, ein internationales Album zu veröffentlichen? Gibonni: Diese Frage schmerzt (lacht). Ich denke, dass es Millionen von Fans gibt, die auf meine Art Musik warten. Wir haben die großen Rock-Stars alle verloren: Freddie Mercury ist tot, Genesis sind aufgelöst, viele haben sich von der Bühne zurückgezogen. Du machst also Musik für die ältere Generation? Gibonni: Wenn ich in meiner Heimat Konzerte gebe, dann sind die ersten Reihen voll mit Teenagern. In meinen Songs geht es um Emotionen, nicht um die Verpackung. Ist es ein harter Weg vom Balkan in die internationale Rock-Szene? Gibonni: Ich kann auf keinerlei Erfahrungen zurückgreifen, denn Kroatien hat noch keine internationalen Rock-Stars hervorgebracht. Es ist alles Neuland. Die EU ist international bekannt für Volkswagen, gute Autos, aber nicht für moderne Musik. Außer in Großbritannien bringen wir keine Stars hervor, abgesehen einmal von Rammstein, Zucchero oder Falco.


AND HONEY Kroatien als neue Star-Schmiede mit neuem Zugang zum Rock ’n’ Roll? Gibonni: Für mich ist populäre Musik wie eine Pizza. Man hat Käse und Schinken, und jede Nation kann ihren eigenen Belag darauflegen. Die Bahamas nehmen vielleicht Ananas, die ich niemals auf meiner Pizza habe, ich bevorzuge Avocado. Ich füge Meeresfrüchte oder eine würzige Sauce hinzu. Stellst du bei den Konzerten die neuen, englischen Songs in den Mittelpunkt? Gibonni: Etwa 70 Prozent sind von 20th Century Man, der Rest der Lieder sind in meiner Muttersprache, es ist ein Crossover-Programm. In meinen Songs war ich immer ein bisschen wie Falco, die Strophen sind auf Kroatisch, der Refrain in Englisch. So kann jeder den Inhalt erfassen ohne alles zu verstehen. Mitten in der Krise wurde Kroatien Mitglied der EU. Ein schlechtes Timing? Gibonni: (lacht) Ja, absolut! Ich glaube aber, dass die europäische Gemeinschaft eine absolute Notwendigkeit ist um Kriege zu verhindern und unseren Lebensstil zu schützen. Da geht es nicht so sehr um die Wirtschaft, da sind wir Kroaten realistisch. Ich sehe die EU als Schiff. Deutschland ist der Motor, Frankreich das Sonnendeck, Österreich vielleicht die Kasse für Passagiere und Kroatien die Küche. Das ist zwar nicht das Wichtigste, sorgt aber für Ich füge Meeresfrüchte Lebensqualität.

IMMER WAS LOS IM WESTEN! STADTSAAL VÖCKLABRUCK

Mittwoch, 6.11.2013 | 19.30 Uhr

MASCheK

111111 - ein phänomenaler Fernsehtag

Samstag, 23.11.2013 | 19.30 Uhr

heRBeRT PixneR PRojeKT Na und?!

oder eine würzige Sauce hinzu.

Welche Rolle spielt deine Aufgabe als UNICEF-Botschafter in deinem Leben? Gibonni: Ich bin da anderes als Superstars wie Robbie Williams, die nur ihren Namen zur Verfügung stellen. Ich spiele Konzerte, um Geld für CharityProjekte zu verdienen, das ist harte Arbeit. Seit zehn Jahren engagiere ich mich vor allem gegen Gewalt an den Schulen. So entstand auch der Titel Kids In Uniform, da geht es um Kindersoldaten in Sierra Leone, Schuluniformen, um die Uniformität von Fußballfans oder Skinheads. Ich bin gegen die Gleichschaltung. Und was hat es mit dem Honig auf sich? Gibonni: Meine Familie stammt von einer kleinen Insel, wo es früher nur Fischer gab. Nur wir machten Honig. Wir waren sogar die Lieferanten des österreichischen Kaisers und sind bis heute dieser Tradition treu geblieben. Unser Honig ist ein Aphrodisiakum, da braucht man kein Viagra (lacht)! Interview: Alexander Haide

Honigsüße Klänge bis pfeffrigen Rocksound aus Kroatien gibt es am 28. November im Grazer Orpheum und am 29. November im Gasometer Wien live zu erleben!

Sonntag, 8.12.2013 | 19.30 Uhr

MigUeL heRz-KeSTRAneK

Salzkammergut Advent-Impressionen

Mittwoch, 18.12.2013 | 19.30 Uhr

LiVe SPiRiTS

Monika Ballwein und Andie Gabauer

Dienstag, 7.1.2013 | 19.30 Uhr

LA Vie en RoSe

Ballett von Ben van Cauwenbergh

Freitag, 10.1.2013 | 19.30 Uhr

MnoziL BRASS

20 Jahre - ein Jubiläumsprogramm

Kultur und Freizeit GmbH

www.kuf.at

ALLE TICKETS FÜR DIE VERANSTALTUN GEN IN IHRER REGION ERHALTEN SIE AUCH IN IHRER REGION: MEHR INFORMATIONEN ZU DEN VORVERK AUFSSTELLEN SIEHE SEITE 98!

ROCK.POP

Was sagen deine drei Kinder zu ihrem berühmten Papa? Gibonni: Für meinen mittleren Sohn bin ich ein altmodischer Musiker. Sein Idol war Slash und er begann deshalb, Gitarre zu spielen. Als er herausfand, dass ich jünger als Slash bin, hörte er sofort mit dem Spielen auf, weil er es einfach uncool fand. Jetzt hört er Linkin Park. Meine große Tochter kann mit meiner Musik gar nichts anfangen und meine kleine ist noch viel zu jung dafür.

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ELECTRONIC

BEATS

FESTIVAL

ROCK.POP

Giorgio Moroder, Legende und Begründer der Disco-Musik, Filmmusik-Produzent und Oscar-Preisträger, wird heuer das Electronic Beats Festival im Wiener MuseumsQuartier anführen. Das lässt Elektro-Herzen höher schlagen.

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Millenium Disco Sound. Welchen Hype Daft Punk in diesem 73 und Visionär. Moroder war und ist ein Visionär der Jahr mit ihrem neuen Album Random Access Memories Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts, mit einem besonderen ausgelöst haben, ist noch immer eindrucksvoll. Dahinter steckt Blick über den Tellerrand, und somit auch über sämtliche eine wahnsinnige Marketing-Maschinerie, die weltweit Wellen Genregrenzen hinaus. Mit einem Synthesizer ausgerüstet schlägt. Doch Marketing ist nicht alles. Den Disco-Sound so eroberte er die Musikszene. Er ist noch immer aktiv, bleibt am direkt ins Jahr 2013 zu verfrachten, hat das französische Duo Puls der Zeit, hat dieses Jahr ein neues Album angekündigt perfekt umgesetzt. Spätestens seit der Veröffentlichung des und ist weltweit live zu sehen – und das im Alter von 73 Jahren. Albums ist auch jüngeren Generationen der Name Superkalifragilistischexpiallegetisch. UnterGiorgio Moroder geläufig. Zusammen mit dem Paten der Disco-Musik – und einem ihrer stützt wird er beim Electronic Beats Festival vom US-amerikanischen House- und größten Vorbilder – haben Daft Punk ein Für Elektro-Fans Nu-Disco-Duo Metro Area, der New Yorker Lied über dessen Werdegang produziert: alter und neuer Klänge: das Producerin und Elektro-Künstlerin Laurel Giorgio by Moroder. Im Lied erzählt er die Electronic Beats Festival am Halo, den jungen dänischen ElektroGeschichte über seine Anfänge als Musiker. 23. November im Wiener Poppern von When Saints Go Machine In den 70er- und 80er-Jahren sowie im Museumsquartier und dem österreichischen Ausnahme-DJ weiteren Lauf seines Lebens prägte das (Halle E). Wolfram. Das Line-Up ist experimentell und in Südtirol aufgewachsene Mastermind von hochwertig zugleich. Das Electronic Beats München aus den Disco-Sound, produzierte Festival bildet in diesem Jahr eine andere Seite Songs für Künstler wie Donna Summer, Bonnie des Electronic ab – die nicht so kommerzielle, Tyler, Blondie oder David Bowie und erhielt für seine Arbeiten an der Filmmusik für Midnight Express, Flashdance und abseits von den zurzeit gängigen Genres à la Dubstep und Drum’n’Bass. (gk) Top Gun drei Oscars.


+++ Electronic Beats Festival +++

Electronic Beats ist ein internationales MusikKonzept, das unter anderem aus einem Onlineund Print-Magazin und Live-Konzerten besteht. In verschiedenen Städten Europas finden jährlich mehrere Festivals statt. Im Mittelpunkt stehen die unterschiedlichen Facetten der Elektronischen Musik.

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7.2.2014

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KONZERTHAUS WIEN

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5 SKALAR ENTERTAINMENT & :

Das Line-Up: 1

Giorgio Moroder

geb. 1940 in Ortisei/Südtirol, Disco-Legende, Produzent, Filmmusik-Komponist. 2

Metro Area

gegr. 1998 in New York, House- und Nu-Disco-Duo, Morgan Geist und Darshan Jesrani.

27.2.14

27.2.14 - GASOMETER WIEN Gasometer Wien PRESENTS:

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Laurel Halo

aktiv seit 2009, New York, Techno, Ambient, SynthPop, Neues Album Chance Of Rain.

TICKETS SIND AUF WWW.MUSICTICKET.AT UND BEI OETICKET (WWW.OETICKET.COM; TEL: 01/96096) UND IN ALLEN RAIFFEISENBANKEN W/NÖ BZW. UNTER WWW.TICKETBOX.AT (ERMÄSSIGUNG FÜR RAIFFEISEN CLUB-MITGLIEDER) ERHÄLTLICH. AUSSERDEM GIBT ES ERMÄSSIGUNGEN FÜR 14-19 JÄHRIGE BEI JUGENDTICKET IM ÖTICKET-CENTER IM MUSEUMSQUARTIER.

When Saints Go Machine

gegr. 2007 in Kopenhagen, Elektro-Pop, Vierköpfig, drei Alben.

Wolfram

Wolfram Eckert, geb. in Kärnten, Debütalbum 2011, Wien, Euro-Dance.

ROCK.POP

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MOON LANDING 2014 WORLD TOUR

19. MÄRZ 2014 SALZBURGARENA

E I N L A S S : 1 9 U H R / B E G I N N : 2 0 U H R · Ö RT L I C H E R V E R A N S TA LT E R : S K A L A R E N T E RTA I N M E N T DAS NEUE ALBUM „MOON LANDING“ JETZT IM HANDEL ERHÄLTLICH

WWW.JAMESBLUNT.COM

Tickets sind auf www.musicticket.at und bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) erhältlich. Auf skalarmusic.at sind außerdem weitere Vorverkaufsstellen zu finden.

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Highlights

November 2013

Fr. 01.11. // 20:00

Ahoi! Pop 2013

Austra / SOHN / Slut / Velojet Sa. 02.11. // 20:00

Ahoi! Pop 2013

Thees Uhlmann & Band / Friska Viljor / Fiction / Martin & James / Rob Lynch

PRAG

Di. 05.11. // 20:00

LiteraturSalon

Fr. 08.11. // 20:00

Linzer Kleinkunstfestival

Armin Thurnher: Republik ohne Würde

mit Nora Tschirner, Erik Lautenschläger & Tom Krimi MI 06.11. / 20:30

Georg Ringsgwandl (D): Mehr Glanz!

07.11.

Edwyn Collins & Band / Rachel Sermanni

Sa. 09.11. // 20:00

Fr. 15.11. // 20:00

14.11.

VISTA CHINO GERARD 15.11.

21.11.

MARTIN JONDO & DJANGO 3000 27.11.

OK KID 29.11.

CHRISTINA STÜRMER

Pop

Sa. 16.11. // 20:00

Songwriter/Indie

Adam Green / Mika Vember Fr. 22.11. // 20:00

Linzer Kleinkunstfestival

Django Asül (D): Paradigma Mi. 27.11. // 20:00

Linzer Kleinkunstfestival

Do. 28.11. // 20:00

HipHop

Sven Ratzke (D): NachtSpiele Chakuza / Ok Kid Fr. 29.11. // 20:00

LiteraturSalon

Erich Hackl: Dieses Buch gehört meiner Mutter Sa. 30.11. // 20:00

Pop

Shy: „Zwei“ CD-Präsentation Das komplette Programm gibt‘s auf www.posthof.at

30. Linzer

KleinKunst Festival 07.11.- 05.12. 2013 Motiv: Andreas Rebers | Foto: Janine Guldener

GROSSSTADTGEFLÜSTER

Linzer Kleinkunstfestival

Andreas Rebers (D): Predigt erledigt

Vollständiges Programm unter: www.rockhouse.at Rockhouse Salzburg Schallmooser Hauptstr. 46, 5020 Salzburg service@rockhouse.at | www.rockhouse.at

Infos & Tickets: 0732/781800 | kassa@posthof.at | www.posthof.at | oeticket 01/96096, Ticket Online 01/88088


DIE WELT IST EINE BÜHNE! ONEREPUBLIC 13./14.02.2014 GRAZ/LINZ

JAMES BLUNT ROCKY HORROR SHOW WE WILL ROCK YOU MAMMA MIA! GREASE U.V.M

19./20.03.2014 SALZBURG/WIEN

MICHAEL BUBLÉ 25.01.2014 WIEN

LEFTBOY 22.-31.03.2014 LINZ/GRAZ/WIEN

ERLEBEN SIE DIE STARS DER MUSICALSZENE LIVE MIT BAND & TÄNZERN!

Osterreic sterreich 02. März 2014 • 18.00 Uhr

WIEN • STADTHALLE Information und Tickets: www.stadthalle.com

IMAGINE DRAGONS 03.12.2013 WIEN


DER BESUCH DER ALTEN DAME

DAS MUSICAL Mit Der Besuch der alten Dame – Das Musical verwirklichen die Vereinigten Bühnen Wien wieder eine große dramatische Eigenproduktion. Nach dem großen Erfolg von Elisabeth vor über 20 Jahren hat das Musical-Traumpaar Pia Douwes und Uwe Kröger wieder die Möglichkeit, gemeinsam die Hauptrollen zu gestalten und sieht das als „Riesengeschenk“.

MUSICAL.SHOW

Die alte Dame besucht die moderne Welt

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Obwohl fast jeder das Stück in der Schule gelesen hat, sei hier noch einmal kurz an die Handlung dieser Parabel erinnert: Die Millionärin Claire Zachanassian kehrt in ihre verschuldete Heimatgemeinde Güllen zurück. Sie verspricht zwei Millionen, wenn ihr einstiger Freund Alfred Ill getötet wird. Anfängliches Entsetzen der BewohnerInnen über diese Forderung weicht allmählich der Gier. Sehr schnell erliegen alle dem Konsumwahn und investieren das noch nicht erhaltene Geld. Auch wenn die Liebe zwischen Claire und Alfred wieder aufflammt, kann Claire ihre Rachsucht nicht stoppen und so kommt es letztendlich zum unausweichlichen Schluss. Für das Musical wurde die Handlung in die heutige Welt geholt und ist dadurch gar nicht so fern von der Realität. Auch wurde eine zweite Zeitebene eingeführt, in der Claire und Alfred als junges Paar und die damaligen Geschehnisse – die dazu geführt haben, dass Claire das Dorf verlassen musste – gezeigt werden.

Hinter dem Bühnenbild

Das Buch und die kreative Entwicklung stammen vom Intendanten der VBW, Christian Strupeck. Der international renommierte Komponist Michael Reed schrieb gemeinsam mit Moritz Schneider die Musik und ist auch für die Musical

Supervision sowie Arrangements verantwortlich. Wolfgang Hofer, der die Liedtexte verantwortet, schrieb über 100 Liedtexte für Udo Jürgens, u.a. den Hit Mit 66 Jahren, aber auch für Margot Werner und Wencke Myhre. Natürlich ist für ihn die Arbeit an einem Musical ein bisschen anders, weil er hier auch „die Handlung des Stücks vorantreiben muss oder die Atmosphäre untermalen“. Die Kostüme entwarfen Uta Loher und Conny Lüders, das Bühnenbild stammt von Peter J. Davison, Regie führt Andreas Gergen. Wie gewohnt spielt das Orchester der VBW unter der Leitung von Koen Schoots.

Noch viel von Dürrenmatt

TICKET hat natürlich interessiert, wie viel von Dürrenmatt in dem Musical noch enthalten ist und dazu folgende Antworten erhalten: Für Strupeck ist „viel von Dürrenmatt noch in dem Stück vorhanden“ und es wurde versucht, „Veränderungen so behutsam zu machen, dass man das auch gar nicht entdeckt. Hauptsächlich geändert wurde, dass das Stück moderner wirkt für unser Ohr.“ Hofer hat „Zitate aus dem Originaltext eingebaut – soweit das natürlich geht, weil ein Lied eine eigene Form hat.“

Auf der Bühne darf man das

Wie bereits erwähnt, spielt Pia Douwes die Rolle der Claire Zachanassian. Auf die TICKET-Frage, wie man sich denn


© VBW/Rolf Bock (2)

vor dieser harten, verbitterten Frau, die man jeden Abend spielt, schützt, antwortete sie: „Ich habe in den Jahren gelernt, anders damit umzugehen. Ich weiß noch, als ich Elisabeth hier kreiert habe, habe ich die Depressivität dieser Frau wahnsinnig gespürt und bin dann selber auch in diese Richtung gegangen. Da habe ich dann auch gelernt, wie man das loslassen kann. Das Spannende bei Claire ist, dass sie komplett anders ist als ich. Sie hält fest an dieser Rache und ich glaube an Vergebung. Aber das ist ja auch das Schöne an unserem Beruf: Man darf es auf der Bühne ausleben und dann kann man es liegen lassen. Ich kann das einfach loslassen, weil ich mich als Mensch gut fühle.“ Uwe Kröger verkörpert ihren ehemaligen www.trafikplus.at Geliebten Alfred Ill. Er fand schon empfiehlt: damals in der Schule „Claire Erleben Sie einfach cool. Weil sie so etwas ab 19. Februar im Wiener von brutal ehrlich war. Ich war Ronacher bei Der Besuch als Teenager davon fasziniert der alten Dame – Das weil ich dachte, jeder Mensch Musical, wie sich eine müsste eigentlich so sein.“ ganze Kleinstadt im Geldrausch verändert und In weiteren Rollen sind Ethan wie lange Rachegefühle Freeman – endlich wieder in Wien anhalten können. – als Klaus Brandstetter, Masha Karell als Mathilde Ill, Norbert Lamla als der Polizist Gerhard Lang und Hans Neblung als Bürgermeister Matthias Richter zu sehen. (pmd)

BB Promotion GmbH in cooperation with Sundance Productions, Inc. NY presents a production of Michael Brenner

DER BROADWAY-KLASSIKER

11. - 16.02.14 Großes Festspielhaus Salzburg

Tickets:

MUSICAL.SHOW

04. - 09.02.14 Festspielhaus Bregenz

www.westsidestory.at 45


© Manfred Baumann

ANDY LEE LANG

VON AFRIKA BIS ZUM HOCHKÖNIG Bei einer ausgedehnten Afrika-Reise tankte der Wiener Rock ’n’ Roller Energie für die geschäftige Winter-Saison. Die Rockin’ Christmas- und Country ChristmasKonzerte stehen an, es gibt eine brandneue CD und die traditionelle Schiwoche mit Andy als prominenten Lehrer im März – genügend Themen also für einen ausgedehnten Kaffeeplausch mit TICKET.

MUSICAL.SHOW

Vor kurzem bist du von einer Reise nach Afrika zurückgekommen. Warst du wieder bei den Gorillas? Andy Lee Lang: Nein, das war eine wirklich private Reise mit meinen Eltern, ein Dankeschön. Wir waren in Namibia, Simbabwe, Botswana und Sambia. Ich bin permanent von vielen Menschen umgeben und arbeite mit vielen zusammen, deshalb war das für mich ein Ausgleich, die letzte große Freiheit, wo man Tage lang alleine in der Pampa unterwegs ist und nur Tiere sieht.

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Konntest du etwas für den Alltag in Wien von dort mitnehmen? Andy: Ich kann für mich nur meinen persönlichen Ausgleich mitnehmen. Mein Vater meinte, dass vor allem in Sambia die Menschen noch wie im Film leben, in Lehmhütten, und sie sind trotzdem glücklich. Ich weiß nicht, ob ich daraus etwas mitnehmen kann, denn ich könnte diesen Schritt zurück niemals machen. Also ist ein Einsiedlerleben in einer Hütte im Waldviertel für dich keine Option? Andy: Nein, das würde mich nicht reizen. Wenn, dann müsste es schon in einem Land in Afrika sein.

Deine neuen Projekte und einige Weihnachtsshows stehen unter dem Motto „Country“. Andy: Ja, das war immer ein Bestandteil meines Lebens, denn ich bin ein Kind der 70er und damals war Pop-Country bestimmend in den Charts. Dolly Parton, Kenny Rogers, die Bellamy Brothers und wie sie alle heißen waren Bestandteil meiner Jugend. Ich habe nur deshalb nie Country gemacht, weil das in Österreich in Bierzelten stattgefunden hat. Dort wollte ich nie hin, auch wenn man damit gutes Geld verdienen kann. Durch das Musical Go West bin ich wieder mit Country in Berührung gekommen und habe eher aus Spaß eine CD gemacht. Die wurde ein großer Erfolg, also wollte ich diese Passion, wie ich es mit Rock ’n’ Roll und Bigband gemacht habe, auch konzertant umsetzen. Logisch war dann die Country Christmas-Show und das neue Tribut-Album mit Songs von Legende Eddy Arnold. Heuer gibt’s neben der Rockin’ Christmas eben auch Country Christmas. Ist das etwas ganz anderes? Andy: Ja, komplett anders, mit 80% anderen Musikern. Die Rockin’ Christmas-Show bekommt jedes Jahr ein Facelift, es sind neue Nummern drinnen und sie deckt den Ohrwurm-


Kult. Klassiker. Kostbarkeiten.

Ist es für dich schwierig, an zwei Abenden völlig verschiedene Programme zu spielen? Andy: Ja, es ist schwer. Früher habe ich mir bei einer Tournee 40 Songs merken müssen, jetzt sind es 80. Für mich ist das wichtig, denn das Hirn wird trainiert, es ist eine Herausforderung und ein wirklich schöner Kontrast. Ich frage meine Musiker immer: Was spielen wir heute? Das Wilde oder das Schöne? Welche Überraschung gibt’s heuer bei Rockin’ Christmas? Andy: Es ist Ben Waters, der schon mit Shakin‘ Stevens gespielt hat, am Klavier mit dabei. Zuletzt war Ben mit Axel Zwingenberger und Charlie Watts auf Tournee, da durfte ich auch für einen Song mitspielen. Bei Rockin’ Christmas haben wir zwei Klaviere auf der Bühne, das hat es lange Zeit nicht gegeben. Wie sehen deine Pläne für das kommende Jahr aus? Andy: Es gibt ein völlig neues Projekt, aber da will ich noch nichts verraten. Im März findet in der Wiener Stadthalle wieder eine Lange Nacht des Rock and Roll statt, im Herbst gibt’s eine Neuauflage des Musicals Go West. 2015 steht dann mein 30-jähriges Bühnenjubiläum an. Im März kann man mit dir auch wieder Schifahren? Andy: Ja. Die Schiwoche findet, glaube ich, schon zum zwölften Mal statt. Mein einziger, erlernter Beruf ist, dass ich staatlich geprüfter Schilehrer bin. Irgendwann hat mein Vater dieses Projekt ins Leben gerufen. Viele Künstler machen Fan-Wanderungen, FanKreuzfahrten, Fan-Reisen. Ist dies ein wichtiger Teil des Einkommens geworden? Andy: Ich muss es nicht machen um Geld zu verdienen. Meine nächste Fan-Reise geht in die USA weil ich mich dort gut auskenne. Wenn ich dabei etwas verdiene, gebe ich das auch wieder aus, kaufe mir Dinge, also steige ich maximal mit Null aus. Ich war vor kurzem mit 1.000 Leuten wandern in der Wachau, da gab es keinen finanziellen Aspekt, während andere Künstler große finanzielle Zuwendungen bekommen. Interview: Alexander Haide

Ab Ende November gibt’s sowohl Rockin’ Christmas wie auch Country Christmas in ganz Österreich, u.a. in der Wiener Stadthalle, dem Orpheum Graz und im Congress Leoben.

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Die Zeitung für Leserinnen

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MUSICAL.SHOW

und Klassiker-Bereich ab. Bei Country Christmas haben wir uns sowohl auf der CD als auch in der Show darauf verlassen, dass wir gute und schöne Musik machen und lassen die Hits beiseite. Es sind nur drei Klassiker in ganz anderen Arrangements dabei, der Rest sind Songs, die außer Insidern keiner kennt. Das Schöne ist, dass es trotzdem aufgeht!

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KONZERTHAUS WIEN Tickets sind auf www.musicticket.at und bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) erhältlich. Auf skalarmusic.at sind außerdem weitere Vorverkaufsstellen zu finden.

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THE 27 CLUB LEGENDS NEVER DIE

Der Klub 27. Nicht etwa ein edles Etablissement in Downtown London, nein, dieser Klub umfasst einfach eine beachtliche Anzahl an Künstlern, die im Alter von 27 Jahren gestorben sind. Nun werden die besten Songs der Stars des Klub 27 auf die Bühne gebracht …

MUSICAL.SHOW

Mystisch, sagenumwoben, exzessiv – so stellt man sich das Leben eines Rockstars vor. Für den einen oder anderen ist es dann aber der eine oder andere Exzess zu viel gewesen und es hat ihn – um STS zu zitieren – in die Windeln geprackt! Das allerdings nicht mit 40, sondern schon mit 27.

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nicht touren konnten. Ob er sich erholt hätte, und auch heute noch verknittert neben Mick Jagger an der Lead-Gitarre gestanden wäre, sei dahingestellt – mit seinem Ertrinken 1969 verlor die Rockwelt ein instrumentales Supertalent.

Ertrinken ist im Klub 27 ein ungewöhnlicher Tod – vor Auffallend viele Größen der Rockgeschichte sterben allem ohne Beteiligung von Rauschmittel. Alkohol und genau in diesem Alter – jüngstes Beispiel war Amy Drogen sind hier die Hauptursachen. Gitarrengott Winehouse,, die 2011 an einer Alkoholvergiftung Jimi Hendrix etwa, starb an seinem eigenen starb – über vier Promille lautete ihr Blutwert. Erbrochenen nach einer Überdosis Alkohol Bei dieser Rockshow Sie hätte die Rehab dann wohl doch besuchen und Heroin. Genau dieser Mix kostete sollte man dabei sollen. Ob ihr frühzeitiger Tod abzuwehren auch Rockröhre Janis Joplin das Leben. sein! Von 25. Februar gewesen wäre weiß man nicht, es scheint Somit hatten sie nicht nur ihren Auftritt in bis 2. März in der aber, dass sich im Alter von 27 die Spreu Woodstock gemein, sondern starben 1970 Halle E des Wiener quasi vom Weizen trennt: knapp hintereinander infolge der gleichen MuseumsQuartiers. Entweder man schlägt einen „konservativeren“ tödlichen Cocktails. Weg ein und schaut, dass man sich selbst wieder am Kragen hochzieht und aufrichtet, oder Ein Jahr später erwischte es Jim Morrison, man übertreibt es – ein letztes Mal noch. den genialen wie geheimnisvollen Frontman von The Doors. Er verstarb an einem Herzinfarkt, höchstExzessiv lebte auch Gründungsmitglied der Rolling Stones, wahrscheinlich die Folge einer Überdosis Heroin. Aber so Brian Jones, der den Klub 27 quasi einleitete. Sein Lebensstil rätselhaft wie er selbst, wird auch sein legendenbehafteter führte unter anderem dazu, dass die Stones ab 1967 kurzzeitig Tod immer bleiben.


© Manfred H. Vogel (4)

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Nicht zu vergessen in dieser tragischen Aufstellung ist natürlich der Meister des Grunge – Kurt Cobain. Wer kann sich nicht an die Nachricht im April 1994 erinnern, als sich der stets schön traurig wirkende Nirvana-Sänger den Kopf mit einer Schrotflinte wegblies? Auch hier, siehe da, war Heroin im Spiel. Eines hatten sie alle, neben ihrem Todesalter, gemeinsam: Sie waren für zahlreiche Hits im Rockbereich verantwortlich und ihre Songs werden auch heute noch weltweit täglich auf und ab gespielt. Genau aus diesem Grund machte es sich das Showhighlight The 27 Club – Legends Never Die zur Aufgabe, die Geschichten der erwähnten Stars näher zu beleuchten und ihre größten Hits auf einer Bühne zu einem Riesenspektakel zu vereinen. Wenn man sich einen Abend lang mitreißen lässt, wird es sich anfühlen, als wären all die Großen des Klubs vor Ort und das noch dazu in einer Band. Interpretiert werden Klassiker wie Piece Of My Heart, Smells Like Teen Spirit und viele mehr von britischen Musikern, die so auch gleichzeitig ihre größten Idole huldigen. Ob es nun den Tatsachen entspricht, dass die Großen immer mit 27 sterben (hier sprechen Elvis, Michael Jackson und andere dagegen), dass einfach mehr Menschen aus dem Musikbiz mit 27 sterben als sonst einem Alter, oder ob es einfach nur Zufall ist – Fakt ist, die Mitglieder des Klub 27 zählen zu den ganz Großen der Musikgeschichte. Muss man jung sterben, um ewig im Gedächtnis zu bleiben? (pa)

Der Stil der Siebziger Jahre ist zurückgekommen. Retro ist angesagt – auch in der Musik. Und so ist es nur logisch, dass auch die Disco-Ikonen von Boney M. wieder antanzen – allerdings nicht in vollständiger Besetzung, denn Tänzer Bobby Farell ist vor zwei Jahren in St. Petersburg einem Herzanfall erlegen. Aber die unglaublich rassige Liz Mitchell wird am 14. Dezember auf der Bühne der Wiener Stadthalle zu erleben sein und wohl auch noch mit 61 Jahren bei bester Stimme sein und gute Figur machen. Das Vollweib aus Jamaika bringt Hits wie Rasputin, Rivers Of Babylon oder Daddy Cool. Sie ist voller Energie, wenn sie die Bühne betritt, und erobert mit ihrem erotischen Lachen von Anfang an das Publikum. Sexy zu sein – das ist heute keinesfalls mehr das Privileg von halbnackten Milchschnitten unter 30. Gestandene Weiber verkörpern oft viel mehr sinnliche Anziehungskraft als die meisten jungen Pop-Stars, Stichwort „Miley Cyrus“ oder „Justin Bieber“. Und Liz „Mama Cool“ Mitchell hat heute deutlich mehr sexy Vibrations in der Stimme und im Körper als in den 70ern, als sie rank und schlank war und offenbar an Appetitlosigkeit litt. Und man spürt, dass sie immer noch gerne auf Tour geht und sich noch viel vorgenommen hat: „Ich habe einen großen Wunschtraum und arbeite auch eifrig daran. Es ist mein Charity-Projekt, das ich zur Unterstützung für junge Leute im westafrikanischen Gambia ins Leben gerufen habe. Ich wünsche mir, dass diese jungen Menschen in ihren Leben viel Liebe und Glück finden können.“ Ich sag’s ja: Sie ist sexy!

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EVA MARIA MAROLD: „IST SIE JETZT GANZ DEPPERT GEWORDEN?“

Musical, Kabarett, Dancing Stars und Was gibt es Neues? im TV – so kennt man die Burgenländerin mit kroatischen Wurzeln. Jetzt will sie mit ihrer zweiten CD Ziemlich 30, produziert von Alexander Kahr, die Schlagerwelt erobern. „Was soll denn das, Frau Marold?“, werden sich viele fragen.

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Man kennt Sie aus dem Musical, dem Kabarett und dem Fernsehen. Jetzt machen Sie deutschen Schlager. Eine bewusste Kehrtwendung? Eva Maria Marold: Ja, ganz bewusst weg von der Lustigen aus dem Fernsehen, vom Kabarett. Deshalb singe ich auch hochdeutsch. Ich bin älter, ich bin Mutter geworden in der Zwischenzeit, es hat sich vieles geändert.

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Also weg vom Kasperl-Image? Der Titelsong hat aber noch etwas Ironisches. Marold: Man will ab einem gewissen Alter nicht mehr darauf reduziert werden. Ich bin mittlerweile 45, also „ziemlich 30“. Da war es mir ein Anliegen, dass ich einen neuen Weg gehe und mit der CD, mit der Musik ernst genommen werde. Das Lied Ziemlich 30 ist ein sanfter Übergang für jene, die mich von Was gibt es Neues? kennen, das nehmen die mir ab. Wenn ich mit einer wunderschönen Ballade daherkommen würde, wäre für das Publikum der Bruch zu groß. Der Rest der Lieder ist dann reiner Schlager. Marold: Der Text von Ziemlich 30 ist witzig, es ist eine tolle Nummer und sie hebt sich vom Rest des Albums ab. Bei Ich schieß’ meinen Alten auf den Mond ist auch noch Augenzwinkern dabei.

Ziemlich 30 kommt erst fünf Jahre nach dem Debüt … Marold: Ich habe einfach viel gearbeitet, andere Sachen gemacht. Ich habe von vielen Menschen immer gehört: Warum singen Sie nicht wieder? Dem vielfachen Wunsch bin ich jetzt nachgekommen. Ich hatte seit drei Jahren den Wunsch, mit Alexander Kahr zu arbeiten, den ich vor 22 Jahren als Backgroundsängerin bei einer Produktion kennengelernt habe. Nach einer Kette von Zufällen bin ich dann bei ihm in Brunn am Gebirge im Studio gestanden und wir haben die CD gemacht. Im Gegensatz zum Debüt I söbst sind die neuen Lieder hochdeutsch, während viele andere Künstler derzeit zum Dialekt wechseln. Marold: Ich habe mich verändert. Mit Dialekt ist man sehr authentisch, aber man ist regional beschränkt. Ich habe den Wunsch, auch in Hamburg verstanden zu werden. Ist das jetzt eine echte Zäsur im Künstlerleben? Marold: Es ist definitiv ein neuer Weg, den ich sehr ehrgeizig, mit großem Enthusiasmus und mit viel Energie beschreite. Man muss sehen, ob es die Menschen mögen. Wenn die CD im Radio rauf und runter gespielt wird und sich eine Million Mal verkauft, werde ich nichts anderes


Belächelt man mit ihrem Background von Musical und Kabarett die Schlagerszene nicht eher? Marold: Sie wird von vielen belächelt, aber man darf sich nicht täuschen. Gute Musik trifft dich mitten ins Herz, das hat nichts mit sozialem Status oder Bildung zu tun. Insofern wäre es anmaßend zu sagen, nur gebildete Menschen lieben Klassik und nur der Pöbel Schlager. Von den Kabarettisten und Musicalmenschen wird das sicher belächelt. Jetzt werden sich Kabarettisten aber über Sie lustig machen … Marold: Wenn man parodiert wird, ist das auch eine Auszeichnung! Ich gehe einmal davon aus, dass manche Kollegen aus der Kabarett-Branche sagen werden: „Was ist jetzt mit ihr los? Ist sie jetzt scho’ ganz deppert geworden?“ Eine Textzeile lautet „Ich liebe es, echt zu sein“. Wie wichtig ist Authentizität für Sie? Marold: Sehr, das ist mein absolutes Credo. Das gebe ich auch meinen Kindern mit,

zu sich selbst zu stehen, echt zu sein. Das ist in Zeiten wie diesen, wo man von allen Seiten abgelenkt wird, sehr schwierig. Solange ich mir selbst treu bleibe, kann mir nichts passieren. Man hört immer wieder, dass es für Schauspielerinnen immer schwieriger wird, je älter sie werden. Spüren Sie etwas von dem Jugend- und Schönheitszwang in der Branche? Marold: Nein, ich glaube, den Druck macht man sich selbst, das hat nichts mit dem Beruf zu tun. Wenn man bei dem Schönheitswahn mitmachen will ist es völlig egal, ob man auf der Bühne steht oder Sekretärin ist. Wenn man Victoria’s Secret-Model ist, dann lasse ich es gelten, dass man sich Druck macht, wie der Körper aussieht. Andererseits wird es immer leichter und erschwinglicher, denn die Hemmschwelle vor Operationen wird immer geringer. Ich hätte riesige Angst, mich unters Messer zu legen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Interview: Alexander Haide

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mehr machen müssen. Ich warte jetzt einmal ab, ob die Veränderung angenommen wird. Aber ich muss für mich und meine Kinder Geld verdienen und kann nicht hochtrabend sagen: Nur noch Musik und hinter mir die Sintflut.

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MARTIN PUNTIGAM IST VÖLLIG LOSGELÖST

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Gemeinsam mit seinen honorigen Kollegen Oberhummer und Gruber sorgt Kabarettist Martin Puntigam am „Institut der Science Busters“ für Edutainment der Extraklasse – nun weiß selbst Schüler Gerber, wie man Präsidenten sprengt und warum der Osterhase so viele Eier hat. Nun greift Martin Puntigam jedoch nach den Sternen und erschafft „Brave New World“ – in seinem neuen Programm Supererde!

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Was genau fasziniert Sie am Thema Wissenschaft eigentlich? Wo liegen hier Ihre Spezialgebiete? Martin Puntigam: In meinem Fall war Sprache der Katalysator, der mich nach meinem abgebrochenen Medizinstudium wieder zur Naturwissenschaft gebracht hat. Ich habe mich für ein Kabarettsolo mit Hochenergie beschäftigt und dabei die Welt der Elementarteilchen kennengelernt. Und die mutet ein bisschen wie eine Spielzeugwelt an, mit Quarks, Hadronen, Gluonen etc., gelenkt und geleitet fast ausschließlich von Männern, die ihre Beschleunigeranlagen aber akronym nach Frauen benennen – HERA und PETRA beispielsweise. Diese Welt wollte ich mir genauer anschauen und bin reingekippt. Es ist daraus ein Solokabarettprogramm namens Wildwochen entstanden, in dem ich einen promovierten Physiker gespielt habe, der auf eine Anstellung im modernsten Teilchenbeschleuniger der Welt, für den der damals in Planung befindliche LHC in Genf als Vorbild diente, wartet, bis zu seiner Berufung aber als Up-Quark in einem Vergnügungspark namens Teilchenbeschleunigerland im Elementarteilchenballett mittanzen muss. Das Programm erwarb sich einen gewissen Ruf in der Science Community und kam dank der Vermittlung von Joszko Strauss von der Akademie der Wissenschaften sogar in Genf unter anderem

vor Physikerinnen und Physikern des CERN zur Aufführung. Und auch am Atominstitut in Wien gab es eine Darbietung – jenem Institut, an dem damals Heinz Oberhummer als Kernphysiker forschte. Und als der sich Jahre später mit Werner Gruber auf die Suche nach einem Kabarettisten mit naturwissenschaftlicher Schlagseite machte, schloss sich der Kreis zwangsläufig. Spezialgebiet habe ich allerdings keines vorzuweisen, ich bin aber erstklassiger, interessierter Laie. Zum Thema „Supererde“ – welche Tipps haben Sie um eine solche wieder herzustellen? Oder ist es ohnehin zu spät? Puntigam: Tatsächlich ist, nach allem was wir aktuell wissen, die uns vorliegende Erde die superste, die es weit und breit gibt. Da brauchen wir nichts zu tun, denn der Erde geht es ganz okay, mit oder ohne uns, aber die Menschheit muss sich mehr anstrengen. Sie könnte es ja, sie ist nur faul. In welchem Ihrer Berufsfelder bewegen Sie sich denn am liebsten? Als Autor im Hintergrund? Als „Moderator“? Als Kabarettist? Im Radio? Puntigam: Am liebsten ist mir natürlich gut bezahlte Freizeit, aber wenn ich arbeiten muss, dann ist mir eigentlich alles


Wie sehen Sie denn aktuell das Bildungsfernsehen im ORF? Puntigam: Naja, Bildungsfernsehen ist ein etwas anachronistischer Begriff aus dem letzten Jahrhundert, der nahelegt, wenn etwas bilde, dann müsse es nicht besonders schmackhaft auch noch sein. Heute kann, ja muss man fast überall etwas lernen, selbst bei der Großen Chance war zu sehen, dass es nicht einmal in Wien mehr zwangsläufig zum Erfolg führt, wenn man beim Casting mit einem Mitarbeiter der Kronenzeitung auftaucht. Der FM4 Ombudsmann schreibt ab dieser Ausgabe eine Kolumne für TICKET. Wie ist denn Ihr Verhältnis zu ihm? Puntigam: Der FM4 Ombudsmann ist die moralische Instanz in Europa, ohne die es längst keine Orientierung im abendländisch-aufgeklärten Sinn mehr gäbe. Ich bin ihm mithin sehr zugetan, kann sein Schaffen nur uneingeschränkt preisen und allen, die ihn auf Händen tragen wollen, nur gratulieren. Sind Sie privat auch ein spaßiger Zeitgenosse oder leben Sie Ihren Humor eher auf der Bühne aus? Puntigam: Natürlich könnte ich jetzt sagen, dass ich mich privat gramgebeugt durch die Wohnung schleppe, die Mundwinkel schleifen vor Ungemach am Boden und des Jammers ist kein Ende. Aber es wäre gelogen. Angesichts der Aussicht, stattdessen als „spaßiger Zeitgenosse“ zu gelten, muss ich allerdings genau überlegen, ob ich bei der Wahrheit bleibe. Welchen wissenschaftlichen Tipp haben Sie denn an die Menschheit? Puntigam: Wenn ich einen Tipp für die Menschheit hätte, der diese weiterbringen könnte in ihrem Streben, nicht bald wieder vom Planeten Erde zu verschwinden, dann würden wir, bei aller Wertschätzung, dieses Interview nicht führen, sondern ich ließe mir gerade auf einer meiner zahllosen Karibikinseln im Angesicht der untergehenden Sonne die Bartspitzen von ausgesucht hübschen, wohlriechenden und gut gelaunten Menschen kupieren. Die Tipps, die ich tatsächlich auf der Pfanne habe, sind dagegen nicht der Rede wert. Wird pink jemals out sein? Puntigam: Ich verstehe, dass mich viele Menschen um die Farbe meiner Berufskleidung beneiden, trugen doch nicht nur zu allen Zeiten die Cäsaren purpur, sondern auch heute noch ummäntelt beim Giro d’Italia das rosa Trikot nicht denjenigen, der am öftesten stürzt oder am unbeholfensten einen Patschen repariert, sondern den Sieger. Wenn Sie eine Zeitreise machen könnten – egal ob in die Vergangenheit oder die Zukunft – wo würde es Sie hin verschlagen? Puntigam: Das muss keine große Reise sein. Ein paar Wochen in die Vergangenheit zum letzten Super-Jackpot mit den richtigen Ziffern in der Tasche reicht völlig. Da bin ich bescheiden. Interview: Petra Albrecht

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TIPP DES MONATS FM4 Ombudsmann

LIEBE LESERIN! LIEBER LESER! Ich lade Sie ein, gründen wir Europa völlig neu, inklusive Demokratie und Livemusik! Wie soll sich das ausgehen, neben der ganzen Hausarbeit? Nun, als die Franzosen 1789 Europa gerettet haben, war der Staubsauger noch nicht erfunden! Also Hoppauf! Die gute Nachricht lautet: ein großer Teil des Weges ist schon geschafft! Livemusik ist zur Stunde schon in jeder Qualität verfügbar. Diesem unverzichtbaren Schritt hin, zu einem völlig neuen Europa jenseits von Sprachbarrieren und Vorurteilen widmet sich Ihr TICKET, das ehrlichste Informationsmagazin Österreichs. Aber wer bin ich? Gestatten, FM4 Ombudsmann. Seit Jahren berate ich die Jugend beim richtigen Umgang mit ihren Haustieren, dem eigenen Körper und skrupellosen Eliten. Meine aufklärerische Arbeit blieb nicht unbemerkt. Ich habe zahllose Angebote diverser Zeitungen reiflich geprüft, und musste stets ablehnen. Zu offensichtlich wurde allerorts durch spekulative Themenwahl und tendenziöse Berichterstattung um die Lesergunst gebuhlt. Heute bin ich stolzer Teil der aufrichtigsten Print-Redaktion des Landes. Meine Aufgabe im TICKET wird fürderhin sein, Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser eine Veranstaltung ganz persönlich ans Herz zu legen. Beginnen möchte ich mit Toni Mörwalds Palazzo, das – wie der Zufall will – die Titelseite der November-Ausgabe ziert. Dort wird gegen Bezahlung für Sie gekocht und getanzt. Viel Vergnügen und Servus!

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gleich recht, weil sich dabei die Fron sehr in Grenzen hält. Momentan hat der Autor als Kabarettist die Nase vorne, weil ich mich nach vier Jahren wieder einmal auf mein Solo Supererde ohne meine beiden physikalischen Boxenluder freue.

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MARTIN RÜTTER

TUT NIX

KABARETT.COMEDY

Ist mein Hund in der Pubertät? Soll ich ihn kastrieren lassen? Und warum beißt er mich plötzlich, wenn er doch „eh nix tut“? Hundetrainer und Comedian Martin Rütter weiß auf diese Fragen eine Antwort und verpackt diese mit einer erheiternden Ladung Humor. Zu sehen ist das Programm Der tut nix! nun auf DVD. Live bellt sich’s jedoch besser – jetzt in ganz Österreich!

Ob Rottweiler, Golden Retriever, Mops oder sogar exotische Kerlchen wie der Norwegische Elchhund – Martin Rütter kennt die Eigenheiten und Charakterzüge aller Herrchen Hunde, genauso wie die ihrer Besitzer. Ihnen ist nämlich eines gemein: der Irrglaube, der eigene Hund sei eh ein ganz braver. Jaja, Liebe macht bekanntlich blind. Spätestens wenn Flocki aber bereits den zweiten Jackenärmel in ein fransenähnliches Accessoire im Used-Look verwandelt oder Jaqueline ihre Notdurft genau auf das Ledermobiliar der besten Freundin verrichtet hat, kommen Zweifel an diesem Credo auf. Genau dann wird Martin Rütter zu Rate gezogen. Seine Erfahrungen versprüht der Kölner bereits seit zehn Jahren via Comedy-Programm auf der Bühne in die Welt – aktuell mit seinem Programm Der tut nix! Was wir uns davon erwarten können? „Ich werde wieder viele Missverständnisse, die in der Beziehung zwischen Mensch und Hund existieren, auf humorvolle Art und Weise unter die Lupe nehmen“, erzählt Rütter im Gespräch mit TICKET.

Der tut nix!

Gleich einmal vorweg: Wer eher der schnurrend-arroganten Katzenwelt zugeneigt ist und den Erziehungsschwerpunkt 56

seines Vierpfoters hauptsächlich auf das zeitgerechte „Kisterlgehen“ legt, der wird die vielen Hunde-Insider nicht ganz so lustig finden. Sollte man sich jedoch ein schwanzwedelndes, nach Aufmerksamkeit lechzendes Pelzknäuel als Weggefährten erwählt haben, kann das Programm des 43-Jährigen zur wahren Erheiterung dienen. Bereits das Bühnenbild birgt einen schönen Patzen Ironie: Es ist eine städtische Atmosphäre, Wolkenkratzer im Hintergrund, Herr und Frau Hund sitzen auf einer Parkbank und lesen Zeitung. Es gibt ein Stardogs Coffee und ein Schild, das Menschen verbietet, einen Haufen auf die Straße zu setzen. Umgekehrte Welten, in der der Mensch Hund und der Hund Mensch ist, werden hier belächelt. Ein Kardinalfehler sei es nämlich, den Hund zu vermenschlichen: „Ein Hund kann nicht wie ein Mensch denken oder handeln, von diesem Gedanken muss man sich frei machen“, erklärt uns Rütter. „Dadurch werden Erwartungen geschürt, die der Hund niemals erfüllen kann.“ Oft denken wir, wir könnten die Gedanken unseres Haustieres lesen. Schließlich schaut er oder sie ja so gequält aus der Wäsche. Zur Aufheiterung gibt es eben noch ein Stückchen Schokolade. Oder er wedelt


mit dem Schwanz. Nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass er sich freut, das Herrchen zu sehen: „Natürlich kann es Freude bedeuten. Aber wenn der Hund mit wedelndem Schwanz vor dem Mauseloch steht, können Sie sich sicher sein, er wird nicht freundlich zu der Maus sein“, erklärt Rütter.

WIEN

Poo-Freeze und Kastration.

BÜ HN E

BE IS L

ORPH EUM WIEN

Rütter berichtet aus seinen skurillen Erfahrungen mit Hundehaltern, imitiert typisches Verhalten von Hunderassen und macht auf humorvolle Art klar, dass ein Spray namens Poo Freeze zum Einfrieren des Hundehaufens eher keine gute Idee ist, Kastration kein Allheilmittel ist, und dass man schon einen maßgeblichen Teil dazu beiträgt, sich sein eigenes Ungetüm heranzuziehen. Manchmal bringen die Witze mehr, manchmal weniger zum Schmunzeln, selten arten sie in einem nicht zu bändigenden Lachkrampf aus. Allemal haut Rütter jede Menge Wissenswertes über die Beziehung zwischen Mensch und selbst herangezogenem Ungetüm aus dem Ärmel. Ungetüm? Wohl kaum. Schließlich liebt man ja sein hauseigenes Wollknäuel und schiebt es schlimmstenfalls auf die schwierige Pubertät. Außerdem könne man von Hunden so einiges lernen. In Rütters Fall lernte ihm seine Hündin Mia, geduldig zu sein. „Wenn ich ungeduldig wurde, wurde sie ruhiger und hat einen Gang rausgenommen. Da sind Hunde gute Die ungekürzte Live-Show inklusive Lehrmeister. Die sind hartnäckig.“ Und für 98 Minuten Bonusden ungustiösen Haufen auf der Couch – Material gibt’s jetzt auch auf DVD. keine Sorge. Dafür gibt es ja Poo-Freeze. (ar)

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Alles über die „Pubertät“, Poo-Freeze und was wirklich in Hunden vorgeht, gibt es hier zu sehen:

• 6. November: Passau, Dreiländerhalle • 12. Dezember: Villach, Stadthalle • 13. Dezember: Salzburg, Salzburgarena* • 14. Dezember: Wien, Stadthalle, Halle D* • 15. Dezember: Graz, Stadthalle* • 30. April: Wiener Neustadt, Arena Nova • 1. Mai: Linz, TipsArena

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• 2. Mai: Innsbruck, Olympiahalle

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HOSEA RATSCHILLER ANTWORTET AUCH AUF BLÖDE FRAGEN Morgen wird heute gestern sein. Gestrig ist Hosea Ratschiller dennoch nicht, auch wenn sein neues Programm Heute heißt. Erst im letzten Jahr begeisterte er mit der FM4 Ombudsmann Dienstreise, im Jahr zuvor mit Das gehört nicht hierher. Nicht zu vergessen, dass er mit Welt Ahoi! Mitschuld am Herzkasper zahlreicher Ö1-Hörer trug. „Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten.” Kann das der FM4 Ombudsmann unterstreichen? Hosea Ratschiller: Dummheit hat für mich viel mit Wegschauen zu tun. Und wer eine Frage stellt, hat sich ja dazu durchgerungen, irgendwo hinzusehen. Damit verkompliziert er sein Leben zwar kurzfristig, macht es mittelfristig aber interessanter oder zumindest zwangloser und langfristig vielleicht sogar schöner. Niavarani hat sich einmal aufgeplustert, es sei modern, stets „Sachen zu machen“, Sachen mit „Hand und Fuß“. Was sind Hand und Fuß eines Satirikers? Hosea: Auch Satiriker müssen Hände und Füße haben. Die Branche sieht vieles nach, aber in Punkto Gliedmaßen ist sie knallhart. Also, dass jemand einen schlimmen Unfall mit dem Mähdrescher hat und dann noch Satiriker wird, das ist im Medienzeitalter fast unvorstellbar. Traurig!

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Du hast einmal gesagt, du wolltest nie einen „üblichen Bubenberuf“ ergreifen, sondern wolltest immer so werden, wie die Figuren aus deinen Kinderbüchern … Hosea: Ich wollte auch keinen Mädchenberuf ergreifen. Ronja Räubertochter hätte mich aber schon interessiert. Am liebsten wäre mir aber eine Mischung aus Pumuckl und Robin Hood gewesen. Also eh Kabarettist. In Heute remixt du deine letzten 15 Jahre. Wie wichtig sind für dich vom künstlerischen Aspekt her eigene Werkschauen? Hosea: Bisher habe ich auf der

Siehst du im Bereich der Kleinkunst einen Wettbewerb? Hosea: Ganz ehrlich? Ich kriege nicht mehr so viel von der heimischen Szene mit, seit ich hauptsächlich in Las Vegas auftrete. An welchem Punkt startet die Selbstzensur? Hosea: Ich würde in Las Vegas zum Beispiel nicht mehr Travestie-Nummern mit weißen Tigern bringen. Ein absolutes No-Go. (Exil)kärntner haben stets Erklärungsbedarf. Wie gehst du mit der vererbten Last um? Hosea: Wenn es wenigstens irgendwas zu erben gebe! Ich stamme aus einer bitterarmen Familie. Urlaub war ein Fremdwort. Und nicht nur, weil die meisten von uns Slowenisch als Muttersprache hatten. Interview: Stefan Baumgartner

Heute premierte am 19. Oktober im Kabarett Niedermair. Weitere Termine im November und Dezember.

© Christian Pitschl

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Vorrangig als „Ombudsmann“ hast du dir einen Namen gemacht – läuft man da Gefahr, wie auch Kulis als „Callboy“ stets mit jenem Untertitel transportiert zu werden? Hosea: Dieser Gefahr blicke ich todesmutig ins Auge und denke dabei an die vielen KünstlerInnen, deren Arbeiten absurderweise überhaupt gar nicht transportiert werden.

Kabarettbühne immer Theaterstücke gespielt. Heute wird klassischer Stand-Up. Das wollte ich immer gerne mal machen. Ein Mensch kommt auf die Bühne und erzählt dem Publikum lustige Sachen, die überraschende, rasante Wendungen nehmen. So eine Form geht nur mit Material, das man extrem gut im Griff hat. Und das steht mir nach 15 Jahren zur Verfügung. Ich denke, der Abend wird ziemlich lustig. Auch für Menschen, die meine bisherigen Stücke schon kennen.

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Fantasy – der Name ist Programm. Das Duo aus Deutschland ist gerade dabei den Schlagermarkt aufzurollen und gilt als die aktuell heißeste neue Aktie der Szene. Und jetzt kommt die erste Tour!

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Die Dinge brauchen ihre Zeit. Karrieren, die wie Feuerwerksraketen aufsteigen, verglühen oft auch so schnell wieder, wie sie gekommen sind. Kontinuität, daran glauben an das, was man tut und Erfahrungen sammeln: Eine Karriere braucht ein Fundament und das aufzubauen geht nicht von heute auf morgen. Bei den Amigos beispielsweise hat es lange 30 Jahre gedauert bis sich der Durchbruch eingestellt hat. Fantasy, nun auch schon seit 15 Jahren mit ihrer Musik unterwegs, mussten auch harte Lehrjahre absolvieren, bis sich der große Durchbruch einstellte. Sogar ans Aufhören hatten die beiden schon gedacht – aber dann riefen Andrea Berg und ihr Management an und fragten, ob Fantasy nicht Lust hätten mit der Schlager-Queen auf Tour zu gehen. „Wir wären fast in Tränen ausgebrochen, als dieses Angebot kam“, erinnern sich Martin Marcell und Freddy März heute an den Moment, der das Licht am Ende des Tunnels bedeutete. Die CD Best Of entwickelt sich als Dauerbrenner. Es sind die Hits der ersten 10 Jahre, die jede Woche neue Käufer finden und den Fankreis von Fantasy so stetig wachsen lassen. Und als im März dieses Jahres das aktuelle Album Endstation Sehnsucht in Deutschland auf der 3 und in Österreich direkt auf Platz 6 in den Charts einstieg war klar, dass sich hier „The Next Big Thing“ anmeldet. Also: Von wegen Endstation! Jetzt geht’s erst richtig los!

TICKET sprach mit Martin Marcell über die vergangenen 15 Jahre und über die erste große Tournee von Fantasy. Jahreslanges Tingeln und Auftritte quer durch die Republik standen in den ersten 10 Jahren der Karriere an der Tagesordnung. Heute habt ihr eine Echo-Nominierung vorzuweisen und das aktuelle Album Endstation Sehnsucht kletterte in Deutschland bis auf Platz 3 der Album-Charts. Wie hart war der Weg an die Spitze? Martin Marcell: Wir haben uns peu à peu weiterentwickelt, sind nicht in kurzer Zeit in die Höhe geschossen und daher ging alles immer in kleinen Schritten. Aber wir hatten immer ein Ziel und als wir dann unseren Manager (Andreas Ferber, Anm.) kennen gelernt haben, hat er Fantasy den wichtigen Feinschliff gegeben. Für unsere Verhältnisse sind wir dann nahezu explodiert! Es gab sogar einen Moment in eurer Karriere, wo ihr ans Aufhören gedacht hattet. Was hat den Durchhaltewillen am Leben gehalten? Martin: Fantasy war schon seit vielen Jahren unser Baby und ich hatte das Management – sofern man das heute so kennen kann – über, aber dann kamen wir an einem Punkt an, an dem uns fast der Strom abgedreht wurde … Mein Sohn wurde geboren, Freddy hat ja auch drei Kinder – und dann schaust du in den Terminkalender


und da stehen für die nächsten drei Monate gerade mal drei Auftrittstermine drin. Da zweifelst du natürlich schon daran, ob das der richtige Weg ist und ob es nicht besser wäre, wieder in die alten Berufe zurückzugehen. Dann haben wir aber die Zähne zusammen gebissen – es heißt ja: Wenn man glaubt es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Durch einen puren Zufall sind wir dann bei Andrea Berg als Vorgruppe hineingerutscht. Heute sind wir seit sechs Jahren Profis und können zum Glück von unserer Musik leben. Das Lichtlein kam dann in Gestalt von 10.000-WattScheinwerfern. Aber seid ihr nicht das beste Beispiel dafür, dass sich Kontinuität auszahlt? Martin: Das stimmt, allerdings braucht man auch ein Quäntchen Glück dazu. Ich kenne viele Kollegen, die das sogar schon zehn Jahre länger machen als wir und wo der Funke trotzdem noch nicht übergesprungen ist. Das Team muss auch stimmen, denn der Glaube, an das was man tut, alleine, der reicht nicht. Fantasy geht auf Tour. Was erwartet das Publikum? Martin: Das ist unsere erste richtige Tournee und daher war das Motto: Unser Bestes geben und einfach probieren. Ob das nun ein paar Leute vor der Bühne werden oder ein paar tausend Fans, das steht nicht mehr in unserer Macht. Aber wir werden auf die Bühne gehen und dem Publikum alles geben. Freunde von uns werden im Vorprogramm zu sehen sein: Die Gruppe Wolkenfrei, dann Sascha Heyna, der Moderator von QVC.. Er wird durch den Abend Live zu erleben am führen und ist ja auch r 2. Dezember in de Sänger und wird einige lle ha rg be rn Kü ng Leondi Lieder präsentieren. ber und und im Juli, Ok to Freddy und ich werden i November 2014 be dann so zweimal eine t der Schlagernach gute Stunde auf der . ur To es hr Ja s de Bühne sein.

präsentiert von:

Martin Marcell und Freddy März begannen jeweils solo Musik zu machen. Sie teilten sich Produzenten und Management und liefen sich dementsprechend oft über den Weg. Der nächste logische Schritt war aus zwei eins zu machen, ab 1998 traten sie unter dem Namen Fantasy auf: „Wir haben die Entscheidung nie bereut. Es ist ein gutes Gefühl, nicht alleine im Flieger oder im Zug sitzen zu müssen“, sagt Freddy. Martin lebt in Berlin, Freddy in Essen und pendelt zwischen dem Ruhrgebiet und seiner eigentlichen Heimat Kroatien: „Wenn ich traurig bin, denke ich kroatisch – wenn ich glücklich bin, deutsch.“

VOLKSMUSIK.SCHLAGER

Endstation Sommernacht: Am 15. Juni 2013 fand in Aspach bei Backnang (Deutschland – und ja, die Heimat von Andrea Berg) das erste große Fantasy-Open-Air statt. Über 2.000 Fans waren gekommen, der Abend wurde aufgezeichnet und ist seit 25. Oktober als SonderEdition der Endstation Sehnsucht erhältlich.

Tickethotline: 01/96 0 96, www.oeticket.com, www.ticketonline.at

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© Michael Wilfing

NOCKALM QUINTETT SCHLÄFT AUF WOLKE 7 IN DEN NOCKBERGEN 20. Juni 2013. Eine Samstagnacht. In den Bergen hoch über Bad Kleinkirchheim enterten gegen 22:30 die berühmtesten Söhne der Nockberge die große Bühne und feierten mit ihren Fans eine Open-Air-Mitternachtsparty der Sonderklasse.

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In der Tat war die Wolke 7 in dieser Nacht auch so etwas wie ein Schutzengel, denn während die Nockis auf der Bühne mit ihrem Hit-Feuerwerk den Almboden zum Vibrieren brachten, ging auf der nur einige Kilometer Luftlinie entfernten Turracher Höhe bei Starkregen und Sturm nahezu die Welt unter. „Unsere Wolke 7 hat es gut mit uns gemeint. Wir haben gemeinsam damals den Grand Prix gewonnen, haben einen Wahnsinnsflug hingelegt und in der langen Nacht hat sie uns nur drei einsame Regentropfen geschickt“, schmunzelt der Nockalm-Chef heute und als nach Mitternacht die Band erschöpft aber glücklich von der Bühne stieg war klar, dass diese besondere Nacht in die Geschichte der Nockis eingehen wird und auch ein einmaliges Ereignis bleiben wird, denn das jährliche Nockalm-Open

Air wird weiterhin auf der Wörtherseebühne in Klagenfurt stattfinden. Die lange Nacht auf Wolke 7 wurde mit zahlreichen Kameras aufgezeichnet, das Ergebnis ist nun als DVD (samt 60 Minuten Dokumentation) und CD für die Fans und Freunde des Nockalm Quintetts verfügbar und wird am 9. November im ORF TV in einer 65 Minuten-Version ausgestrahlt. (az) Im Dezember spielen die Nockis im Rahmen der Zauber der Weihnacht-Tour in ganz Österreich, ab April 2014 geht’s dann natürlich wieder weiter mit dem Hit-Feuerwerk, so auch im Rahmen der Schlagernacht des Jahres in Bregenz und am großen Juni-Open-Air in Klagenfurt!

© Kärtner Events

VOLKSMUSIK.SCHLAGER

„Ein Heimspiel ist nichts Alltägliches und so hatten wir uns für diesen Abend ein eigenes Programm überlegt. Wir wollten nur wenig moderieren, dafür Hits, Hits und nochmal Hits und die so gut wie non-stop spielen“, erinnert sich Nocki-Frontmann und Sänger Gottfried Würcher gerne an diesen Abend zurück. Nervös gewesen? „Klar! Daheim, vor so vielen Menschen, ein Open-Air zu spielen und auch nicht zu wissen, ob das Wetter hält, ist etwas Besonderes und eine spezielle Herausforderung“, so Würcher.


Die Nockis

Seit 31 Jahren sind die Kärntner nun unterwegs und gelten heute als die kommerziell erfolgreichste Schlagerband Österreichs. Jedes Jahr Edelmetall, jedes Jahr die Nummer 1 der Charts. Das Jubiläumsalbum Wahnsinnsflug auf Wolke 7 befindet sich seit mehr als einem Jahr in den österreichischen Album-Charts und auf das Phänomen Nockalm angesprochen, meint Gründungsmitglied Wilfried Wiederschwinger nur: „Wir haben uns in all den Jahren immer gut im Mittelfeld gehalten, daher konnten wir nicht nach einem schnellen Aufstieg schnell wieder verglühen. Vielleicht ist das der Grund, weshalb es uns schon so lange gibt.“ Das ist Understatement pur und in dieser Bescheidenheit liegt wahrscheinlich ebenso ein Schlüssel, weshalb die glorreichen Sieben in ihren weißen Anzügen heute jede Halle füllen. Sie haben sich nie wie Stars benommen, werden sich nie wie welche verhalten und sind es gerade aus diesem Grund geworden. „In der Band spielen sieben totale Individualisten und ich kenne keine andere Gruppe, wo so unterschiedliche Leute gemeinsam Musik machen und es trotzdem so gut funktioniert“, meint Nocki-Keyboarder Arnd Herröder.

Die Hits der Nockis

In 30 Jahren ist viel an Musik zusammen gekommen und die Band könnte eine ganze Nacht lang spielen und kein Titel würde sich wiederholen. Aber der Schwarze Sand von Santa Cruz ist wohl die Hymne der Band, kein Konzert ohne diesem Superhit. Ein ganz großer Wurf ist den Nockis vor zwei Jahren mit Zieh dich an und geh und Einer von uns lügt gelungen. „Unsere Texte sind frecher geworden“, sagt Sänger Friedl Würcher. Nachsatz: „Gottseidank viel näher am Leben als immer nur ‚Ich liebe dich, ich brauche dich, ich verlasse dich …‘.“ Wer einen repräsentativen Querschnitt aus 30 Jahren Nockalm-Hits sucht, der ist mit dem Chart-Dauerbrenner Wahnsinnsflug auf Wolke 7 gut beraten.

Das Nockalm-Fest

VOLKSMUSIK.SCHLAGER

Jedes Jahr in Millstatt. Drei Tage im September. Da brennt die Hütte. Das Zelt, direkt neben dem neuerbauten Badehaus am See, wird zum Zentrum der Schlagerfans aus ganz Europa. Traditionell ergießt sich beim Fest auch der Platin- und Goldregen über die Band.

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© Michael Malfer

MIT „SEER“ VIEL GEFÜHL DURCH DIE STADE ZEIT Wenig technischer Aufwand, somit eine aufs Maximum zurückreduzierte Show ergeben eine stimmungsvolle, sehr dem Musikantischen verpflichtete Konzertreihe. Im Vorjahr erfolgreich gestartet, gehen die Seer auch 2013 wieder auf die Stad-Tour.

VOLKSMUSIK.SCHLAGER

Sobald die Nächte wieder richtig lang werden und die Temperaturen sinken, beginnt die Zeit der dampfenden Teekessel und Pudelmützen, und durch die Märkte zieht ein Duft von gebratenen Äpfeln und gerösteten Maroni. Auf die schrille folgt die stille, die stade Zeit. Die Zeit der Balladen. „Es sind die leisen Töne, die da überzeugen“, sagt Seer-Mastermind Fred Jaklitsch und ja, davon haben die acht Musiker nicht gerade wenig in ihrer Liedersammlung. Allen voran natürlich die Hymne Wild’s Wasser oder der Klassiker Sche war’s wenns do warst. Lieder, die den magischen Seer-Moment transportieren. Über die stade Zeit sprach TICKET mit dem Ober-Seer Fred Jaklisch. Können acht Musiker auf Tour überhaupt stad sein? Fred Jaklitsch: Berechtigte Frage, denn erfahrungsgemäß ist es so, dass solange irgendein Instrument oder eine andere Geräuschquelle in der Nähe ist, die Seer normalerweise nicht stad sind, aber die Stad-Tournee ist uns ein besonderes Anliegen. Wir möchten unsere Art des Musikmachens in intimeren Rahmen mit speziellen Arrangements präsentieren. Es steckt viel Wahrheit drin in philosophischen Ansätzen wie „Es sind nicht immer die Lauten stark, auch wenn sie lautstark sind“. So sind es hier die leisen Töne, die überzeugen müssen und auch können. Ihr steht bis 21. Dezember auf der Bühne. Bleibt euch da Zeit für eine private stade Zeit? Jaklitsch: Der Tourkalender ist gut gefüllt, aber umso mehr 64

stehen die Tage zwischen den Konzerten im Zeichen intensiver Familienpflege und Regeneration. Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Wie war 2013 für die Seer? Jaklitsch: Nach so vielen Jahren dank eines treuen Publikums immer noch oder gerade deswegen emotional: Platin fürs aktuelle Album Dahoam, ein volles Waldstadion beim Heim-Open-Air in Grundlsee und ungezählte Begegnungen mit Menschen, die uns wissen lassen, dass wir ein wenig zu ihrem musikalischem „Hoamatgfühl“ beitragen können. Wird es nächstes Jahr wieder ein Open Air im Salzkammergut geben? Jaklitsch: Es wird das Jubliäums-Open-Air (15 Jahre, Anm.) und es ist uns eine Herzensangelegenheit. Es laufen jetzt bereits die ersten Vorbereitungen und ich bin auch schon dabei, neue Lieder an den Start zu bringen. Die Seer bündeln ihre Energien um für möglichst viele Menschen dieses Gefühl „dahoam ad auf der Zloam“ wieder aufleben st s Alles andere al es zu lassen. bt sein: Die Seer gi s bi r be Interview: Andy Zahradnik von 20. Novem in 13 20 r be m ze De . 21 e ganz Ös terreich liv n! zu erlebe

Dahoam ist bei Ariola (Sony Music) erschienen.


S H O WH I G H LI G HTS IN OSTE RRE IC H Das legendäre Original endlich zurück in Europa

Bereits 4 Millionen begeisterte Besucher

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Die Zirkusextravaganz vom Kontinent des Staunens

Die brandneue Show als Theaterereignis! 05. - 09.11.13 LINZ TIPSARENA • 04. - 11.12.13 SALZBURG HAUS FÜR MOZART • 20. - 23.02.14 BREGENZ FESTSPIELHAUS • 19. - 23.03.14 GRAZ STADTHALLE

A TRIBUTE TO ABBA

MAREK LIEBERBERG PRESENTS

Das Konzertereignis

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15 JAHRE LORD OF THE DANCE

04.12.2013 WELS BRP-ROTAX 05.12.2013 WR.NEUSTADT ARENA NOVA

07.03.2014 INNSBRUCK OLYMPIAHALLE

08.03.2014 SALZBURG SALZBURGARENA

(MICHAEL FLATLEY TRITT NICHT PERSÖNLICH AUF)

14.11.2013 STADTHALLE BOZEN OLYMPIAHALLE INNSBRUCK 16.11.2013 21.11.2013 ARENA NOVA WIENER NEUSTADT 22.11.2013 SALZBURGARENA SALZBURG 23.11.2013 STADTHALLE GRAZ 28.11.2013 STADTHALLE VILLACH 29.11.2013 TIPSARENA LINZ 30.11.2013 STADTHALLE D WIEN

06.12.2013 BRP ROTAX WELS VAZ ST. PÖLTEN 07.12.2013 STADTHALLE F WIEN 08.-09.12.2013 STADTHALLE GRAZ 11.12.2013 12.12.2013 SALZBURGARENA SALZBURG 16.12.2013 FESTSPIELHAUS BREGENZ 18.12.2013 OLYMPIAHALLE INNSBRUCK

09.03.2014 LINZ TIPSARENA 10.03.2014 VILLACH

21.01.2014 STADTHALLE D WIEN

STADTHALLE

14.03.2014 ST.PÖLTEN VAZ 15.03.2014 WIEN WIENER STADTHALLE D

16.03.2014 GRAZ STADTHALLE

L I V E 2 014 28.03.2014 WELS BRP-ROTAX-HALLE 29.03.2014 GRAZ HELMUT-LIST-HALLE

01.12.2013 HELMUT LIST-HALLE GRAZ STADTHALLE F WIEN 02.12.2013 BRUCKNERHAUS LINZ 03.12.2013 14.12.2013 SALZBURGARENA SALZBURG VAZ ST. PÖLTEN 17.12.2013 18.12.2013 MESSEHALLE OBERWART STADTHALLE F WIEN 28.03.2014

30.03.2014 WIEN GASOMETER 01.04.2014 BREGENZ FESTSPIELHAUS WERKSTATTBÜHNE

FREESTYLE MOTOCROSS WORLD TOUR 2014

Die besten

FREESTYLER DER WELT S HO ZU SATZ

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BUDAPEST GYPSY

SYMPHONY ORCHESTRA

KLASSIK.BÜHNE

Wie alles begann.

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Anlässlich des Begräbnisses von Sándor Járóka im Jahre 1985 kamen die ungarischen Roma- und Sinti-Musiker zusammen. Járóka war nämlich der „Primas“ unter ihnen – also so etwas wie der erste Solist, der Beste, der Berühmteste. Nach dem Begräbnis begannen die Musiker gemeinsam zu spielen und aus dieser Jam-Session war das Budapest Gypsy Symphony Orchestra geboren. Bis heute vereint das Orchester die Creme de la Creme der ungarischen Musikerdynastien, darunter Namen wie Lakatos, Lendvai Csócsi, Boross und Berki. Sie alle haben somit den Rhythmus sowie die Musik im Blut und als ZuhörerIn bekommt man den Eindruck, 100 Paganinis zu hören. Mitglied des Orchesters ist u.a. auch Oszkar Okros, der weltbeste Zimbal-Spieler und ein Virtuose auf seinem Instrument. Der künstlerische Leiter ist derzeit Sándor Rigó Buffó, Konzertmeister ist Jószef Lendvai Csócsi. Mittlerweile verzeichnet das Orchester beeindruckende Erfolge u.a. in Österreich, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Kroatien, Irland, Italien, Japan, Polen, Schweden, Schweiz, Türkei und Russland.

Das Besondere am Orchester.

Wer beim Einleitungssatz brav mitgezählt hat, wird auf 100 Musiker gekommen sein. Ein Symphonieorchester tritt durchschnittlich mit 75 MusikerInnen auf. Natürlich gibt es auch Werke wie die Grande Messe des Morts von Hector Berlioz, in denen der Komponist nach fast 200 MusikerInnen

und genau so vielen Choristen verlangt (eine Anmerkung in der Partitur lautet: gegebenenfalls kann der Apparat noch verdoppelt oder verdreifacht werden). Somit ist die Orchestergröße schon etwas Besonderes – vor allem auch in Zeiten von Sparpaketen, in denen Orchester wieder geschrumpft werden. Wer an klassische Orchesterkonzerte denkt, sieht meistens die Herren im Smoking oder gar Frack und die Damen im dunklen Abendkleid vor sich. Nicht so beim Budapest Gypsy Symphony Orchestra: im ersten Teil wird in traditioneller farbenfroher ungarischer Tracht gespielt; erst im zweiten Teil treten die Musiker dann im klassischen Smoking auf. Und in alter Tradition spielen sie ohne Noten. Mit ihrer ganz besonderen Energie reißen Sie das Publikum immer zu wahren Begeisterungsstürmen hin.

Das Repertoire.

Die beiden Konzertteile werden programmatisch Die Violin-Tradition der Roma und Sinti sowie Von Budapest bis Wien, die Donau entlang genannt. Da finden sich dann im ersten Teil des Konzertes natürlich die Ungarischen

© Arthur Dubuc

60 Geigen, 9 Bratschen, 6 Celli, 10 Kontrabässe, 9 Klarinetten und 6 Zimbals: das ist die Besetzung des weltgrößten symphonischen Roma- und Sinti-Orchesters. Nach zahlreichen internationalen Erfolgen gastiert das ungarische Orchester nun endlich wieder in Wien!


KLASSIKER

NINA PROLL, TRIO DE SALÓN Lieder eines armen Mädchens (Gramola)

Nina Proll belebt sie wieder: die Kleinkunst der 1920er- und 1930er-Jahre: Lieder von Friedrich Hollaender, Hanns Eisler und Bertolt Brecht sowie Kurt Weill werden hier teilweise aus der Versenkung geholt. Sie erinnern an eine Zeit vor der Zäsur der NS-Herrschaft. Aber sie geben auch ein Sittenbild der damaligen Gesellschaft ab und zeigen auf, dass manche Probleme von damals auch heute noch immer vorkommen. Proll interpretiert perfekt u.a. Das arme Mädchen und verschafft eine interessante Hörstunde, die nach Fortsetzung schreit. (pmd)

© Damien Keller

Erleben Sie am 7. Dezember im Wiener Konzerthaus und am 14. Dezember im Dvorana Tivoli (Ljubljana) eine faszinierende, mitreißende Reise Von Budapest nach Wien.

SOL GABETTA, CAPPELLA GABETTA Il Progetto Vivaldi 3 (Sony Classical)

Nicht nur Kompositionen von Antonio Vivaldi sondern auch von seinen Zeitgenossen Giovanni Benedetto Platti, Andrea Zani und Fortunato Chelleri präsentiert die Cellistin Sol Gabetta auf ihrer neuesten CD. Mit der Einspielung beweist sie, dass sie zu Recht einen ECHO Klassik 2013 erhalten hat im Oktober! Gemeinsam mit der Capella Gabetta unter Andres Gabetta bringt sie verloren geblaubte Kompositionen – darunter auch eine Weltersteinspielung – in faszinierenden Interpretationen zu Gehör. Nicht nur ein Muss für LiebhaberInnen von Alter Musik im Originalklang. (pmd)

KLASSIK.BÜHNE

Tänze von Johannes Brahms, aber auch die Ouvertüre zu Orpheus in der Unterwelt von Jacques Offenbach sowie ein Csárdás von Victorio Monti und „Zigeunerweisen“ von Pablo Sarasate. Im zweiten Teil dürfen dann natürlich Kompositionen von Johann Strauss wie die Ouvertüre zu Die Fledermaus oder die Ungarische Rhapsodie von Franz Liszt nicht fehlen. Der schnelle Wechsel in Rhythmus, Klangfarbe, Harmonien und musikalischen Stil findet sich in jedem Stück, das sie aufführen. Dazu kommen außergewöhnliche Variationen und ein instinktives Gefühl für eine Einheit des großen Ensembles. Alles dabei scheint mühelos und leicht. (pmd)

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RASTA THOMAS’

ROMEO AND JULIET A CLASSIC ROCK BALLET

Wer kennt sie nicht: die tragische Liebesgeschichte von Romeo und Julia. Die amerikanische Choreographin Adrienne Canterna hat nun ihre Version geschaffen. TICKET hat das berührende Stück mit tollen TänzerInnen bereits gesehen und anschließend mit Canterna über die Entstehung des Stücks und ihre Interpretation gesprochen.

die Komposition von Sergei Prokofjew einfach perfekt, zum Beispiel für die Todesszene, weil es einfach nichts Besseres dafür gibt. Anfangs hatte ich eine riesige Auswahl an Songs, die ich verwenden wollte. Ich verwende auch sehr viele unterschiedliche Tanzstile, von Breakdance bis zu Ballett. Das ist die große Herausforderung für uns alle jeden Warum? Adrienne: Es ist eine Geschichte, die ich mit Tanz erzählen wollte. Abend, binnen Sekunden zwischen total unterschiedlichen Manche Geschichten sind zwar faszinierend, aber müssen nicht Stilrichtungen zu wechseln; aber das Publikum merkt es nicht, denn es sieht alles leicht aus. Wenn zwingend durch Körpersprache erzählt es nicht mehr leicht aussieht, dann haben werden. Aber diese Geschichte von Romeo wir ein Problem ... und Julia, die so gut geschrieben ist, mit Diese Geschichte Im Stück macht Julia eine beeindruckende ihren sehr komplexen Charakteren, musste von Romeo und Julia Entwicklung durch. Sie wird erwachsen, einfach mit Tanz erzählt werden. Ich liebe musste einfach mit auch durch die Entscheidungen, die sie den Text von Shakespeare und auch die Tanz erzählt werden. treffen muss. Deshalb gibt es für sie so meisten Theaterstücke, Ballette und Filme viele unterschiedliche Songs und vom die ich davon gesehen habe. Aber es war Tanz her ist es so, dass sie anfangs nie komplett so, dass es sich für mich real angefühlt hat, sodass es jeden berührt. Manchmal hat es zu alt Spitzenschuhe trägt, dann Schläppchen und zum Schluss oder zu steif oder zu zurückhaltend gewirkt. Ich habe versucht, barfuß ist. es nachvollziehbarer zu machen. Wie choreographierst du? Bist du schon vorbereitet für die Probe oder improvisierst du? Du verwendest sehr unterschiedliche Musikstile. Adrienne: Für mich ist ein einzelner Musikstil nicht genug, um Adrienne: Beides, vieles geschieht direkt im Ballettsaal, weil das alles auszudrücken, was ich ausdrücken möchte. Deshalb ich oftmals nicht weiß, was ich wirklich von den TänzerInnen habe ich auch so viele Stile verwendet. Manchmal war auch will bis ich mit ihnen arbeite. Denn wenn ich zu viel alleine

KLASSIK.BÜHNE

Wann hattest du die Idee, Romeo and Juliet als Ballett neu zu choreographieren? Adrienne Canterna: Das war so vor fünf bis sechs Jahren. Ich habe seitdem fast jeden Tag darüber nachgedacht.

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Wie viele Personen sind in der Company? Adrienne: Wir haben zehn HaupttänzerInnen und inklusive mir fünf Swings, die jeweils zwei Rollen tanzen können. Warum kommen in deiner Fassung die Eltern von Romeo und Julia nicht vor? Adrienne: Nun, ein Grund dafür ist, dass ich keine größere Anzahl an TänzerInnen zur Verfügung hatte. Deshalb habe ich aber die Rollen der Amme und des Paters Lorenzo ausgebaut, um Romeo und Julia Erwachsene zur Seite zu stellen. Von vielen Menschen habe ich nach der Show gehört, dass diese Idee auf sie sehr heutig wirkt: denn oftmals leben Jugendliche nur mehr mit einem Elternteil und sie holen sich auch eher Rat von jemand anderem als einem Familienmitglied. Wie war die Zusammenarbeit mit Patrick Woodroffe, der das Lichtdesign verantwortet? Adrienne: Die Idee dazu hatten meine Produzenten. Vor dem ersten Treffen mit ihm hatte ich wirklich ein bisschen Angst. Er hat schon mit so vielen Stars zusammengearbeitet und ich fürchtete, dass er mein Stück verändern wird. Aber genau das Gegenteil war der Fall: die Lichtproben gingen viel schneller als geplant; er hat meine Ideen, die Choreographie wirklich unterstützt und perfekt in Szene gesetzt. Es ist ja auch so, dass wir kein Bühnenbild haben sondern alles nur durch Tanz und Licht ausgedrückt wird. Interview: Paul M. Delavos

© Manfred Vogel (2)

sta Erleben Sie mit Ra d Juliet Thomas’ Romeo an är z im von 11. bis 16. M Wien Museumsquartier te die Liebesgeschich r ne aller Zeiten in ei zeitgenössischen Tanz fassung.

LAUT UND LIA Lia Pale

SONG AND JERRY Seit drei Tagen führe ich mir mindestens einmal täglich Jerry Lewis’ Tanzszene aus The Nutty Professor zu Gemüte. Dabei amüsiere ich mich prächtig und kann nebenbei auch noch viel lernen. Man sagt ja, dass Comedy die herausforderndste aller darstellenden Disziplinen ist, und dass es dabei in allererster Linie auf das Timing ankommt, und zwar auf das richtige Timing! Als Musiker kann man dieser Grundregel nur eifrig mit wippendem Kopfe zustimmen. Timing – das haben Musik und Comedy also gemeinsam! Stimmt, denn – sei es als LuftSchreibmaschine, als Imitator der Count-Basie-Bande während des Abwaschs oder als lamentierender Chef einer Firma, der seinen Ärger anhand eines Musikstückes mitteilt – bei all dem weiß man am Ende nicht, ob Herr Lewis nun Musiker oder Komiker ist. In dem Moment, wo Bewegung und Musik wie aus einem Guss erscheinen, beginnt man alles auf einmal wahrzunehmen und kann sich das Lachen unmöglich verkneifen. Daher finde ich, sollte sich jeder Musiker zum Übe- sowie Inspirationszweck möglichst viele Jerry-Lewis-Filme anschauen und als Zugabe auch gleich das Gesamtwerk Charlie Chaplins, des Erfinders dieser Disziplin, durchstöbern. Aus aktuellem Anlass – die diesjährige Viennale zeigt vom 18. Oktober bis 24. November eine Retrospektive des Herrn Lewis – wäre das doch eine wunderbare Möglichkeit in den Übeprozess einzusteigen und vom Meister zu lernen, während man sich vor Lachen den Bauch hält. Da bleibt mir nur zu sagen: Living it up!

KLASSIK.BÜHNE

arbeite, würde ich für mich choreographieren und nicht für sie. Als Choreographin, speziell wenn ich so viele unterschiedliche Rollen mit unterschiedlicher Tanzsprache kreieren muss, muss ich im Studio mit den TänzerInnen arbeiten. Ansonsten würden alle Schritte gleich aussehen. Die wenigen Ensemble-Szenen hatte ich schon vorbereitet. An der Ballszene habe ich sehr lange gearbeitet und sie dann verworfen und neu gemacht, weil es nicht gepasst hat. Alles nimmt hier seinen Anfang und ich war lange damit nicht zufrieden. Aber im Ballettsaal kann man noch Fehler machen, auf der Bühne nicht mehr.

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ERWIN STEINHAUER IST DER GRAF MIT DEM FEINEN LÄCHELN

KLASSIK.BÜHNE

Max Schreck zog in Murnaus Meisterwerk Nosferatu ins transsilvanische Schloss ein, unter Geheul wüteten Bela Lugosi, Christopher Lee und der große Klaus Kinski, und auch die modernen Superstars von Wesley Snipes bis Brad Pitt und Tom Cruise hatten ihre Zähne geschliffen bis zum Anschlag. Und all das Tamtam geht zurück auf einen einzigen Fürsten, Upir Lichyi aus der Umgebung von Nowgorod. Ob Steinhauer einer seiner Nachfahren ist?

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„Sie sind alt wie die Welt, diese Geschichten von Vampiren, gleich verbreitet haben. Dazu muss gesagt werden, dass das die sich auf einen legen und einem das Blut aussaugen! Man Blutsaugen der Vampire erst später zum Volksglauben hinzu glaubt natürlich nicht mehr daran. Ich auch nicht. Trotzdem gedichtet wurde, eigentlich waren die Untoten anfänglich als werde ich von nun an sorgfältig die Türen verschließen Verantwortliche von Krankheiten oder Missernten zu sehen. und Papier auf die Scheiben kleben …“ gibt Michel de Angefeuert durch die belegten Existenzen der als „Blutgräfin“ Ghelderode, neben Beckett, Genet und Ionesco einer der berüchtigten Erzsébet Báthory, die angeblich im Blut von über 600 grausam geschlachteten Jungfrauen Meister des Absurden Theaters, zu Protokoll. Und wahrlich: Von den frühen Anfängen bis heute zeigt gebadet haben soll, um sich jung zu halten, und nicht nur der Volksglaube, sondern auch die des rumänischen Vlad III. Dr aˇ culea, der als Kunstgeschichte – vorrangig in der Literatur „Pfähler“ in die Geschichte einging, nachdem Die Gruselstunde – reges Interesse an den nachtschwarzen er nach Schlachten angeblich genüsslich von Steinhauer, sein Mahl im Kreis von aufgespießten, Blutsaugern. Bekanntestes, aber bei Gott Rosmanith und Graf in der Mittagshitze langsam verendenden nicht das einzige Werk, das sich den erleben Sie am 13. Opfern, zu sich genommen haben soll, Menschen reißenden Untoten widmet, ist und 14. November im freilich Bram Stokers Dracula, auf welches wurde der einstige „Unheilbringer“ Vampir Wiener Rabenhof. zahlreiche neuzeitliche Variationen in Funk, zum bisswütigen Monster. Film und Literatur entstanden, so auch H.C. Artmanns Dracula, Dracula,, welches von Erwin Als Gründerväter des modernen Vampirmythos Steinhauer kongenial in Szene gesetzt wird. werden John Polidori, der an jenem Abend, als Mary Shelley im Sommer 1816 ihren Frankenstein gebar, zugegen war und seinen Der Vampyr schrieb, sowie J. Sheridan Dracula. Ethnologen sind sich weitestgehend einig, dass die Vorlagen Le Fanu, der geistige Vater von Carmilla, der „lesbischen für den europäischen Vampirglauben ursprünglich im Vampirin aus der Steiermark“, gesehen. Bram Stoker freilich südosteuropäischen Raum entstanden – aus den Untiefen der war es, der mit seinem Roman Dracula das konkrete Bild des Karpaten heraus soll er sich über Resteuropa einer Seuche Vampirs prägte.


Auf selbige „Bissgurke“ (wie Sie sehen, nicht immer eine zänkische Frau) greift der große Österreicher H.C. Artmann in seinem Text Dracula, Dracula zurück, 1966 erstmals erschienen. Hierin treibt Artmann das Klischee des Blutsaugers an die Spitze, es geht nicht nur schaurig zu, sondern gar schaurigst, Artmann überhöht alle vorliegenden und bekannten Ingredienzien aufs Höchste, und auch wenn er selbst seinen Text als Hörspiel herausgab, so gelang Erwin Steinhauer mit seiner Interpretation ein noch tieferer, intensiverer Schritt hinein in die Karpaten. Steinhauer selbst schreitet dabei aber mit Ehrfurcht, ist doch Artmann (genauso wie Qualtinger) für ihn, für seine Generation, ein „richtungsweisender Titan“. „Bei guten Texten ist es so“, sagt Steinhauer, „dass in meinem Kopf sofort Bilder entstehen. Bei guten Texten sehe ich nicht Sätze in meinem Kopf, ich sehe Bilder, ich sehe Menschen. Ich sehe Situationen und spiele in meinem Kopf Situationen durch“. Dass er den vorliegenden Text lebt, merkt man mit jedem Schritt, den Steinhauer am 12. Oktober 1897 tiefer ins karpatische Städtchen Mandrak macht, deutlicher – gleich, ob er Johann Adderley Bancroft, Waisen vermögender Eltern und Student des Transsilvanischen und Huzulischen, personalisiert, seine Verlobte Edwarda Cornwallis, den Grafen selbst oder seinen nuschelnden Diener. In Steinhauer hat Artmann einen Meister des Absurd-Witzigen gefunden, der es dennoch versteht, zwischen Lachern Spannung aufkommen zu lassen und Gänsehaut am gesamten Körper evoziert. Nicht gänzlich vergessen darf man dabei auch auf Peter Rosmanith und Georg Graf, die Steinhauer in seinem Versuch unterstützen, ein dementsprechendes Panorama auf die Bühne zu zaubern. Die beiden erschufen einen unterstützenden, südosteuropäischen Klangteppich, der einem Nebel gleich über Berg und Tal wabert und spielerisch rasante Fahrten, angstvoll pochende Herzen, gegen Verliestüren pumpernde Fäuste oder schlichtweg unheilbringende Momente zu verdeutlichen weiß. Dieses Gespann hat den Schalk im Nacken und das grässliche Schaudern auf der Zunge – in dem Sinne: „Biss“ dass der Tod uns scheidet! (sb)

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IMMER WAS LOS IM WESTEN!

winterfest 13

Dracula, Dracula.

Festival für zeitgenössische Circuskunst 27. Nov. 2013 bis 6. Jan. 2014 Volksgarten Salzburg

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Info & Karten 0662-43 34 90 Winterfestkassa im Europark

winterfest.at

Von seiner feucht-fröhlichen Seite zeigt sich Erwin Steinhauer in Jingle Bells im Dezember im Salzburger republic und der Bühne im Hof St. Pölten, gemeinsam mit „seinen Lieben“ gibt’s Feier.Abend im Februar und März im Welser Stadttheater und Wiener Stadtsaal. Mit Roland Neuwirth gemeinsam widmet er sich am 25. und 26. Jänner im Wiener Ehrbar Saal dem alten und neuen Wienerlied.

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Dracula, Dracula ist im Mandelbaum Verlag erschienen.

e und ander

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APPASSIONATO

Bereits zum vierten Mal verlieh oeticket.com den heißbegehrten Kulturförderpreis. Dieses Jahr waren so viele Bewerbungen wie noch nie eingegangen. Dementsprechend schwer fiel es auch der Jury, sich für einen Sieger zu entscheiden.

Die Finalisten.

KLASSIK.BÜHNE

Am 15. Oktober wurde der Appassionato zum vierten Mal von oeticket.com im kleinen Rahmen in der Spanischen Hofreitschule überreicht. Der Preis gilt als eine Auszeichnung für außergewöhnliche Kulturinitiativen und genau zu diesen zählten auch die diesjährigen Finalisten.

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Der Verein ART & PRODUCTION ging mit seinem Projekt LIED IM BRICK – Communicate With History an den Start. Zwischen Oktober und Juni werden in einer ehemaligen Erbsenschälfabrik und jüdischen Turnhalle Liederabende veranstaltet, an denen jüdische Komponisten gehuldigt werden. Nicht minder interessant ist MIMAMUSCH, ein Festival für Kurztheater. Das besondere an diesem Festival ist, dass es spartenübergreifend agiert und so neben Theateraufführungen auch Bands und DJs ihren Platz finden. Eine weitere sehr interessante Einreichung war das Projekt Kultur am Bauernhof – Landwirtschaft ist Kultur. Der landwirtschaftliche Betrieb der Familie Wittner beschäftigt sich nämlich nicht nur mit dem Ackerbau, der Rindermast und der Direktvermarktung, sondern auch mit Kultur. So gibt es auf dem Hof neben Ausstellungen von KünstlerInnen auch etliche Konzerthighlights.

Die Gewinner.

Der diesjährige Appassionato-Gewinner wurde nach längerer Entscheidung und Aufteilung des Marketingpreises (Förderung von 5.000 Euro sowie Werbeleistungen im Wert von weiteren 5.000 Euro) an alle, Überreichung von € 1.000 an das Projekt Kultur am Bauernhof, mit dem Award und einem Preisgeld von € 4.000 schließlich gekürt: Das Tourneetheater Theater kommt!. Maresa Hörbiger, unter deren Ehrenschutz der Preis Appassionato steht, überreichte den Award an Michael Schneider, der in Vertretung von Obfrau Katharina Kutil anwesend war. Die Besonderheit an diesem Theater ist, dass es sich hier um ein Theater für SeniorInnen in Pflegeheimen und Geriatrien handelt und somit ein großer sozialer Aspekt gegeben ist. Alle, die beim Verein mitmachen, sind entweder Schauspieler, Literaturwissenschafter oder bildende Künstler, haben aber alle irgendwie Erfahrung mit Betreuung in Altenheimen oder sonstigen sozialen Einrichtungen. Der Verein hat es sich zum Ziel gemacht, das oftmals schlechte Angebot der Kultur zu verbessern und gegen die „Idee“, dass Alter eine Krankheit ist, zu kämpfen. Das Erlebnis des Theaters ist ein komplett anderes, als ein Stück im Fernsehen zu sehen. Politisch vereinnahmt will Theater kommt! auf keinen Fall werden, und somit lassen sie sich auch nicht von parteinahen Organisationen unterstützen.


Finalisten mit Maresa Hörbiger und Andreas Egger

Auf die Frage, was denn mit dem Preisgeld geschehen würde, antwortete der sympathische bildende Künstler Michael Schneider folgendermaßen: „Wir haben gar nicht mit dem Gewinn gerechnet! Wir haben aber eine Produktion schon sehr weit entwickelt und wissen, dass wir mit dem Geld nun ebendiese umsetzen können. Das ist für uns ein Arbeitsauftrag, den wir glücklich annehmen.“ Konktret handelt es sich hierbei um den Einakter Der Heiratsantrag. Eigentlich werden Einakter oft mit einem zweiten ebensolchen kombiniert, für die Zielgruppe des Tourneetheaters ist das Tschechow-Werk in seiner Kürze aber optimal. Derzeit tourt das Theater nur in Heimen und Zentren im Raum Wien, Niederösterreich und Burgenland. Das liegt vor allem an logistischen Problemen, da der Verein nur aus einer sehr kleinen Gruppe an Menschen besteht. Der Wunsch des Wachstums und nach einer Tour durch ganz Österreich ist natürlich aktuell, vor allem weil das Feedback von allen Seiten ein großartiges ist. Wie alle Finalisten des diesjährigen Appassionato zeigen, ist ein Umdenken bzw. eine zündende Idee im Bereich der Kunst und Kultur nahezu unabdingbar. Mit „normalen“ Projekten, stößt man heutzutage schnell an die Grenzen des Machbaren. Michael Schneider fasst dies zusammen: „Generell würde ich sagen, dass man in der Kommunikation mit dem Publikum als Künstler immer gefordert ist, auf die Situation zu reagieren und den Wechsel mitzumachen, den die Gesellschaft erzwingt. Wir befinden uns in einer völlig neuen medialen Welt, bei der sich die Kommunikation und somit auch Erwartungshaltungen ändern. Man muss zum einen etwas Neues erfinden und zum anderen das Alte neu überdenken. Dieser Preis hier ist ein gutes Beispiel dafür, wie intensiv die Kulturschaffenden darüber nachdenken.“ (pa)

ALLEINSTELLUNGSMERKMAL Früher mal, da ging man ins Theater und widmete sich der Kunst. Es genügte gute SchauspielerInnen, SängerInnen sowie MusikerInnen zu haben um das Publikum anzuziehen und zu fesseln. Irgendwann wurde dann das Drumherum wichtiger. Natürlich hat man auch weiterhin gute KünstlerInnen, aber das alleine genügt nicht mehr, um das Publikum anzuziehen, denn das ist „eventverwöhnt“ und will das auch im Theater. Da stört es dann nicht, wenn es heißt „Event, Event und alles rennt“. Aber nicht nur das Theater hat dieses Problem, sondern ich stelle fest, dass immer mehr Geschäfte nicht mehr in ihrer Branche bleiben. In Copyshops bekommt man plötzlich Bioprodukte zu kaufen oder in Kaffeehäusern kann man kopieren. Jeder probiert irgendwie die KundInnen anzuziehen. Das ist natürlich nichts Schlechtes, aber manchmal bekommt man dann das Gefühl, dass das Kerngeschäft ins Hintertreffen gerät. Und das kann auch bei der Kunst sehr schnell passieren. Dann sinkt das künstlerische Niveau und das Publikum bleibt erst recht aus. Natürlich muss sich Kunst „verkaufen“ – wobei ich „verkaufen“ ja einen schrecklichen Begriff finde, aber es ist nun mal so. Aber wenn sich Kunst nur mehr weichgespült, ohne Ecken und Kanten, mit genügend Umwegrentabilität verkaufen lässt, dann geht in der Entwicklung etwas falsch. Was waren das noch für Zeiten als Kunst revolutionär war, Missstände angeprangert hat und sich des Öfteren sehr weit aus dem Fenster gelehnt hat. Man denke nur – gerade passend zum Anlass „75 Jahre Anschluss“ – an Thomas Bernhards Heldenplatz und Vor dem Ruhestand.

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2013

KLASSISCH ANDERS Paul M. Delavos

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© Daan van Os

KLEZMORE FESTIVAL VIENNA

TRADITIONSPFLEGE UND NEUINTERPRETATION

KLASSIK.BÜHNE

Bereits zum zehnten Mal steht der November in Wien wieder ganz im Zeichen von Traditionspflege sowie Neuinterpretation der Klezmer-Musik und Kultur. TICKET gibt Ihnen aus der Fülle an Programm einen ausschnittweisen Einblick über die Konzerte, Sessions, Theater, live vertonte Stummfilme und Führungen.

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Begonnen hat das Festival damals, als Friedl Preisl, der Veranstalter, immer Besucher beim Jüdischen Fest am Judenplatz war. Nach all den Jahren als reiner Konsument dachte er sich irgendwann, dass es da doch mehr geben muss als nur das. So wurde das KlezMORE Festival Vienna aus der Taufe gehoben. Die Vermischung von „Klezmer“ und dem Wort „more“ zeigt sehr gut die Vielfältigkeit des Programmes auf: ganz im Sinne von Gustav Mahlers Ausspruch „Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers“. Auch zum 10-Jahre-Jubiläum erwartet die BesucherInnen somit die bekannte, gesunde Mischung aus Bekannten und Unbekannten. Schon vor dem Festivalstart spielen The Klezmatics, manchen sicherlich noch von ihrem Konzert 2009 in Erinnerung, im Wiener Reigen. Seit mittlerweile 27 Jahren verbinden sie das musikalische traditionelle Repertoire der Juden Nordamerikas und Osteuropas mit musikalischen Stilrichtungen wie Jazz, karibischen Klängen, Rock oder Hip-Hop. Das Festival selbst startet dann am 9. November mit einer großen Eröffnungsgala im Porgy & Bess, nämlich einem Konzert des eigens ins Leben gerufenen Vienna Klezmore Orchestra, das unter der künstlerischen Leitung von Maciej Golebiowski (Klezmer Reloaded) und Fabian Pollack (Nifty’s, Di Brider) die Beziehungen zwischen der Wiener Musikszene und dem KlezMORE Festival unterstreicht.

Am 10. November kann dann im OstKlub beim Konzert von The Balcony Players und Skogen, die aus traditioneller bulgarischer, mazedonischer, rumänischer, serbischer sowie ungarischer Folklore ihre musikalischen Ideen schöpfen, getanzt werden. Daniel Kahn, Stammgast des KlezMORE Festivals und einer der profiliertesten Protagonisten eines neuen Klezmer, ist gemeinsam mit dem Ausnahme-Violonisten Jake ShulmanMent am 12. November im Reigen zu hören. Den von ihr so geliebten jüdischen Liedern widmet sich Bettina Wegner, unterstützt von Karsten Troyke und Jens Peter Kruse, am 17. November im Vindobona; der Abend ist eine Neuauflage des Konzertes im November 2011, der damals von vielen Menschen als „magisch“ beschrieben wurde. Aus dem reichen Schatz jüdischer Musiktradition schöpfen Timna Brauer und das Elias Meiri Ensemble bei ihrem Programm Songs from Jerusalem. Der Liederschatz aus Bethlehem am 19. November in der Kirche am Tabor. Die Kirche am Gaußplatz ist am 21. November Konzertort für die Pressburger Klezmer Band, die 1995 als erste slowakische Klezmer-Band ins Leben gerufen wurde und einen dynamischen Mix aus Klezmer- und Balkan-Elementen, in denen sich orientalische Klänge sowie Einflüsse aus der slowakischen Folklore und Gipys-Klänge lustvoll bemerkbar machen, musizieren.


Daniel Kahn

Skogen

KLEZMER – ENTSTEHUNG, GESCHICHTE, WISSENSWERTES

Bereits in der Bibel werden die Klangkörper und das musikalische Schaffen der Leviten beschrieben.

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© Skogen

Um 1500 entwickelten Volksmusikanten – sogenannte Klezmorim – weltliche, nichtliturgische jüdische Musik, wobei sie sich aber an religiösen Traditionen orientierten. Das traditionelle Repertoire besteht vor allem aus Musik zur Begleitung von Hochzeiten und anderen Festen. Klezmorim spielten nicht nur Klezmermusik, sondern wurden aufgrund ihrer musikalischen Fähigkeiten und ihres vielseitigen Repertoires sogar von christlichen Kirchen engagiert. Im 18. und 19. Jahrhundert umfasste ein typisches Klezmer-Ensemble 1. und 2. Violine, ein Zimbal (Hackbrett), Kontrabass oder Cello und manchmal eine Flöte.

Balcony’s!

Das Duo Klezmer Reloaded ist dann in der Abschlussgala am 24. November im Reigen zu hören: Maciej Golebiowski und Alexander Shevchenko beschäftigen sich seit fünf Jahren mit neuen Sicht- und Spielweisen des weiten Begriffes „Klezmer“. Zum Rahmenprogramm gehören u.a. montägliche Sessions im Kulturcafe Tacheles, ein Stummfilm-Afternoon mit dem Film Fräulein Else von Paul Czinner (1929), live begleitet von Alexander Shevchenko und Maciej Golebiowski, im Theater Nestroy Hamakom am 17. November oder ein Rundgang durch den Jüdischen Friedhof Seegasse am 24. November. (pmd) Altes, aber auch Neues, Bekanntes sowie Modernes rund um die jüdische Volksmusiktradition trifft sich vom 9. bis 24. November in Wien.

Der Musikalische Adventkalender Friedl Preisl veranstaltet nicht nur das KlezMORE Festival Vienna, sondern auch das Internationale Akkordeon Festival Wien sowie einen Musikalischen Adventkalender. Von 1. bis 23. Dezember öffnet sich jeden Tag ein musikalisches Adventkalender-Türchen in einem anderen Bezirk. Los geht’s am 1. Dezember im 1. Bezirk, am 2. im 2. Bezirk, am 3. im 3. und so weiter und so fort. Zum mittlerweile 5. Mal wird Der Musikalische Adventkalender durchgeführt und bietet so auch die Möglichkeit zu einer kulturellen Besinnung neben dem Konsumrausch im Punschnebel.

Im 19. Jahrhundert kommt zusätzlich eine Trommel als Perkussionsinstrument zum Einsatz und im Laufe der Zeit wird die Violine durch die Klarinette ersetzt. Berühmte jüdische Komponisten wie Leonard Bernstein, Aaron Copland und George Gershwin wurden in ihrer Jugend nachhaltig von Klezmer beeinflusst. Seit den 1990er-Jahren kommt es wieder zu einer verstärkten Verbreitung von Klezmer-Musik, in Europa wird Klezmer als ein Teil von Weltmusik verstanden. Bekannter Vertreter der Klezmer-Musik ist der Klarinettist Giora Feidman, der in der mittlerweile 4. Generation die Familientradition als Klezmer-Musiker fortsetzt. Klezmer war ursprünglich zum Tanz bestimmt und das Tempo wurde immer den TänzerInnen angepasst, so wie z.B. beim Wiener Walzer folgt auch Klezmer-Musik oftmals nicht einem exakten Grundschlag. (pmd)

KLASSIK.BÜHNE

© Midres

Wörtlich übersetzt bedeutet Klezmer „Gefäß des Liedes“ und ist eines aus dem aschkenasischen Judentum stammende Volksmusiktradition.

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BÜHNE FÜR

KINDER

MAMI, SIND STREICHE ETWAS BÖSES?

Ein Streich bedeutet ja immer auch etwas Positives: Immerhin beschäftigt man sich meist tagelang damit, ob nasses Klopapier oder doch ein Furzkissen das optimale Werkzeug für den geplanten Streich ist! Man gibt sich in den meisten Fällen also viel Mühe dafür und auch für den Gelackmeierten. Dennoch darf man es natürlich nicht übertreiben und sollte aufhören, bevor einer weint!

MAX UND MORITZ

KLASSIK.BÜHNE

Dick und Doof, Ahörnchen und Behörnchen, Clever & Smart, Calvin & Hobbes, Itchy & Scratchy, Tom und Jerry und viele andere fiktive Pärchen haben es bereits bewiesen: Zusammen macht ein klein wenig Unsinn treiben viel mehr Spaß!

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Zeitgeschichte, als in den Schulen noch eine Zucht- und Prügelpädagogik vorherrschte, die im elterlichen Hause mit strenger Hand (und Gürtel) fortgeführt wurde – Ziel war ein einförmiges, gehorsames und störungsfreies Wohlverhalten der Kinder.

Dass man die Streiche in der Welt der Dass das nicht gänzlich gegriffen hat, Anarchistische Gaudi Fiktion ein bisschen weiter treiben darf als dürfte wohl jeder Generation klar sein, gibt’s am 24. März im denn Streiche spielten unsere Großeltern zuhause, versteht die gute Kinderstube Wiener Rabenhof, bereits genauso wie unsere Eltern, wir – und freilich von selbst – und wenn nicht, am 14. Jänner gibt es mit vermutlich auch unsere Kinder. Umso dann ist zumindest Wilhelm Buschs Die Argonauten noch eine lustiger ist es, in die meisterhafte StreiBubengeschichte Max und Moritz auch heldenhafte Reise in die ein kleiner, drohender Zeigefinger, dass cheschule von Max und Moritz zu gehen, griechische Antike! nach dem Hochmut oft auch gerne der die die ach so heile und langweilige Welt Fall kommt. Wenngleich: Ein klein wenig der Großen auch im Wiener Rabenhof aus den überspitzt ist auch die Bestrafung der Lauser, Fugen heben. Immerhin ist Regisseur Roman denn ein Zermahlen von Kindern würden wohl nicht Freigaßner auch ein kleiner Lauser, der immer noch einmal die strengsten Eltern der Welt gut heißen können ein kleines, ungestümes Kind geblieben ist – wie er mit seinem … oder? Buschs Meisterwerk ist natürlich auch ein Bild Vorjahreserfolg der Prima Stadtmusikanten bereits bewies!

Kinderklassik-Redaktion: Stefan Baumgartner

Kindertheater im Wiener Rabenhof


IMMER WAS LOS IM OSTEN! Sa, 9. 11. 2013 20:00 Uhr

Die Krieger des 1. Kaisers von China erobern in einer sensationellen Ausstellung Europa.

Musikkabarett

CHRISTOPH SPÖRK

CHRISTOPH SPÖRK

„Edelschrott“

„Edelschrott“

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Fr, 29.11. 2013 20:00 Uhr

Die größte archäologische Entdeckung des 20. Jahrhunderts. Meisterhafte, originalgetreue Repliken der legendären Soldaten und Krieger der Terrakotta Armee.

Kabarett

ANDREA HÄNDLER

ANDREA HÄNDLER

„Naturtrüb“

Sa, 7. 12. 2013 20:00 Uhr

KLAUS ECKEL

KLAUS ECKEL

„Weltwundern“

„Weltwundern“

20:00 Uhr

Kabarett

MIKE SUPANCIC „Ich Bin Nicht Allein“

20:00 Uhr

Travestieshow

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Sa, 8. 3. 2014

20:00 Uhr

Travestieshow

DIVAS

DIVAS

„Classics“

„Classics“

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Fr, 4.4. 2014

20:00 Uhr

Kabarett

neue werte schaffen

20:00 Uhr

Kabarett

MIKE SUPANCIC ----------------------------------------------------------------------------------------

die gebäude denker

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Fr, 28.2. 2014

„Ich Bin Nicht Allein“

Sa, 8. 3. 2014

Di - So von 10.00 - 18.00 Uhr • Letzter Einlass: 17.00 Uhr

Sa, 7. 12. 2013 20:00 Uhr Kabarett

Fr, 28.2. 2014

Wiener Neustadt • 02622/ 22360-0 • www.arenanova.com

„Naturtrüb“ ----------------------------------------------------------------------------------------

Kabarett

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31.10.13 - 2.2.14

Fr, 29.11. 2013 20:00 Uhr

Kabarett

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ARENA NOVA

Sa, 9. 11. 2013 20:00 Uhr

Musikkabarett

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Fr, 4.4. 2014

20:00 Uhr

Kabarett

ANDREAS STEPPAN

ANDREAS STEPPAN

„ Sc h w e r k r a f t , L in k s f a h r e r u n d a n d e r e Ä r g e r n is s e “

„ Sc h we r k r a f t , L in k s f a h r e r u n d a n d e r e Ä r g e r n is s e “

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Sa, 5.4. 2014

16:00 Uhr

Kinderliedermacher

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Sa, 5.4. 2014

16:00 Uhr

Kinderliedermacher

Bernhard FIBICH

Bernhard FIBICH

„Sonnenschein & Regen“

„Sonnenschein & Regen“

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Sa, 26.4. 2014 20:00 Uhr

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Sa, 26.4. 2014 20:00 Uhr

Kabarett

Kabarett

NADJA MALEH

NADJA MALEH

„Jackpot“

„Jackpot“

Wirtshausbühne BERNHART

Wirtshausbühne BERNHART

2803 Schwarzenbach, Platz 104

2803 Schwarzenbach, Platz 104

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ICKET ESTET

EINE RUNDE SCHWITZEN, BITTE! Während es sich die einen an kälteren Tagen in den eigenen vier Wänden kuschelig machen, pilgern Sportaffine in andere, nicht weniger heilige Hallen: Fitnessstudios. Auch die TICKET-Redaktion konnte sich aufraffen und hat sich in der Studiolandschaft des Landes umgesehen.

FitInn: Mukis sind das Wesentliche! (19,90 Euro / Monat) Nun ja, von einem Trainingspalast, in dem die Pfunde von selbst zu purzeln scheinen, ist das FitInn weit entfernt. Aber wer braucht schon den ganzen Schnick-Schnack wie Café-Lounge und Sauna, die sowieso nur vom Kalorienverbrennen und MukisAufbauen abhalten. Stepp- und Laufbandwütige, Früh- und Spätschwitzer, Pump-Freudige oder Bauchspeckbekämpfer, aber auch Solariumanbeter kommen auf ihre Kosten. Für 19,90 Euro monatlich ist das FitInn ein wahres Schnäppchen, dafür muss man sich aber ein Jahr binden. Gschamige Mädels können sich außerdem im eigenen Damenbereich schinden, weniger schüchterne wagen sich auch mal in die männliche Gewichtsklasse. In Wien, Salzburg, der Steiermark, Kärnten, OÖ und NÖ. www.fitinn.at Geräteauswahl: Preis/Leistung: Publikum: U 30 Wohlfühlfaktor :

TICKET.TESTET

Extraservice: Solarium, Personal Trainer nach Bedarf, Waage, Getränkeecke, FitInn TV.

John Harris: Nur bewegen muss man sich selbst! (circa 109 Euro / Monat) Das John Harris am Margaretenplatz im 5. Wiener Gemeindebez irk schaut von außen her recht unscheinbar aus. Doch innen besticht der Bewegungstempel mit einem außergewöhnlichem Design, top Geräten und – Herz was willst du mehr – einem 25 m Sportbecken. Neben den altbekannten Fitnessgeräten kann dieses Studio mit ständig präsenten, gut ausgebildeten Trainer n, zwei Kurssälen und einem wunderschönen Wellnesstemp el aufwar ten; Dampfbad, Sonnenterrasse und extra Damensauna inklusive. Schwärmen kann man hier also in den höchst en Tönen – der Preis für diese Klasse an Fitness ist aber auch ein beachtlicher, wenn auch gerechtfertigt. In Wien, OÖ und der Steiermark. www.johnharris.at Geräteauswahl: Preis/ Leistung: Publikum: Von Bis Wohlfühlfaktor : Extraservice: Tiefgarage, Fruchtshakes, Brötchen, Glätteisen, Duschgel/Haarshampoo, Pool.

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Injoy and Enjoy! (circa 100 Euro / Monat) Die Tür geht auf und schon fühlt man sich wohl. Orange-warm e Farben, eine lange Treppe und da ist es schon: ein wahres Fitnessparadies. Das Training wird individuell auf die eigene n Problemzönchen und Wehwehchen ausgelegt. Alle 8-12 Woche n gibt es einen Gesundheitscheck durch hauseigene Ärzte sowie ein Abnehmzentrum inklusive psychologischer Betreuung. Zum Aufwärmen empfiehlt mir Fitnesstrainer Ewald das 20-min ütige Zirkeltraining. Wäre ich nicht danach schon K.O. gewes en, wäre mir der Schwitzhimmel offen gestanden: Von Kinesis , Bauchtraining bis Zumba. Und das Beste: der überdimensio nal große SPA-Bereich. Leisten muss man es sich nur können . In Wien, NÖ, OÖ, Salzburg, der Steiermark und Kärnten. www.injoy.at

Geräteauswahl: Preis/ Leistung: Publikum: Von Bis Wohlfühlfaktor : Extraservice: SPA-Bereich, Zusatzkurse, medizinische Betreuung und Beratung, Café-Lounge, Personal Trainer

Lifest yleLadies: Wenig Zeit, trotzdem fit! (39,40 Euro / Monat)

Geräteauswahl: Für das Training wird nur ein Gerät benötigt, die Powerplate Preis/ Leistung: Publikum: ausschließlich für das weibliche Geschlecht, Von

Wohlfühlfaktor :

Extraservice: Fitnesstrainer, Eiweiß-Shakes, persönliche Beratung, Basenpulver

Bis

TICKET.TESTET

Schon mal vorweg: Wer glaubt ein Training mittels Power-Plate wäre nicht anstrengend, sollte lieber zu Hause bleiben. Denn die Übungen auf der vibrierenden Platte haben es ganz schön in sich. Durch die Power-Plates werden die Mukis um ein vielfac hes mehr beansprucht, sodass diese 300 gefühlten Sit-Ups den gleichen Effekt wie 1000 echte haben. Deswegen reicht auch ein Training à 20 Minuten, zwei Mal die Woche – optimal nach dem Büro, auch in der Mittagspause oder zwischen zwei Vorlesungen. Einfach ganz spontan. Als Gerät dient nur der Schüttelspaß , die Atmosphäre ist dank der kleinen, aber feinen Filialen und der netten Trainer richtig wohlig. Der Trainer ist aber auch schon der einzige Mann. Beim Schwitzen will frau schließlich ihre Ruhe haben. In allen Bundesländern. www.lifestyleladies.com

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DIE BRETTER, DIE DIE WELT BEDEUTEN Bereits 1976 besang „unser“ Wolfgang Ambros das „Schifoan“ als „des Leiwandste, was ma si nur vorstö’n kann“. Tatsächlich kann Österreich zumindest noch in „seiner“ Disziplin des Wintersports international mithalten – und ist auch für viele ob der winterlichen Kälte und Unwirtlichkeit Leidtragende einziger Grund, sich nicht mit den Zugvögeln in den Wintermonaten gen Süden zu vertschüssen.

Ob ein Brett oder zwei Bretter ist mittlerweile keine Glaubensoder Generationenfrage mehr, die „coolen Kids“ stehen heute auch wieder auf den althergebrachten Skis und vollführen genügend Spompanadeln, während sich auch die „älteren Damen und Herren“ aufs Snowboard wagen. Gerade dann, wenn man Profis zuschauen darf, wie sie im Höllentempo halsbrecherische Pisten hinab donnern, die man selbst nicht einmal mit Bogerlfahren ohne Schweißausbrüche bezwingen würde, dann überwiegt ohnehin die Mitfieber- und Feierlaune. Da auch gleich unser erster Tipp: Zwischen 5. und 15. Dezember wird im Skigebiet Silvretta Montafon (Vorarlberg) der FIS Snowboardcross Weltcup und der FIS Ski- und Snowbardcross Europacup ausgetragen. Vizeweltmeister – und Montafoner! – Markus Schairer steht schon bestens aufgewärmt an der Bergspitze und freut sich wohl wie seine Anhänger neben dem sportlichen Wettkampf auch darauf, nach getaner Arbeit mit Pandabär CRO und den Fußballsportfreunden Stiller ordentlich Party zu machen. Der Jänner wird vom Traum des Fliegens eröffnet. In die Sphären von Reinhard Mey, der über den Wolken „grenzenlose Freiheit“ sah, wird man im Rahmen des FIS Skiflug Weltcups in Kulm (Steiermark) zweifelsohne nicht springen, wenn es zwischen 10. und 12. Jänner „Schanze frei!“ heißt. Aber dennoch wird

das Areal rund um die legendäre Naturflugschanze nicht nur zum „schönsten Arbeitsplatz für Athleten“ werden (Neid der Bürohengste!), sondern auch zum brodelnden Hexenkessel für die Zuseher, wenn jeder Zentimeter zählt … Zu Monatsende gibt’s in Kitzbühel (Tirol) das legendäre Hahnenkammrennen, am 24. Jänner den Super G und die Kombi, am 25. Jänner dann die Abfahrt auf der Streif und am 26. den Slalom am Ganslernhang. Toni Sailer, Anderl Molterer, Karl Schranz und vor allem Franz Klammer und Hermann Maier verbindet man mit der bekanntesten Piste Österreichs – schauen wir einmal, ob dieses Jahr mehr Österreicher als letztes Jahr (Marcel Hirscher, Slalom) ganz oben am Stockerl stehen werden! Und schließlich, nach der WM in diesem Jahr, heißt es am 28. Jänner auch in Schladming (Steiermark) wieder, die Bretter anzuschnallen. Für den Herren Weltcup Nachtslalom freut man sich erneut auf ein internationales Staraufgebot, das die 216 Meter Höhenunterschied der Planai möglichst flott bezwingt. 2012 stand auch hier Marcel Hirscher ganz oben am Stockerl, mit einer ganz passablen Zeit von 1:43:01 – und damit fast 10 Sekunden langsamer als sein Landeskollege und Gewinner von 1999, Benni Raich! Ob es dieses Jahr eine neue Bestzeit hageln wird? (sb)

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Zur Reifeprüfung lässt die Männer-Duft-Marke AXE nun alle jungen Männer antreten. Mit dem neuen AXE MATURE haben Jung-Männer angeblich dank dem AXE Effekt gute Chancen, bei attraktiven, reifen und erfahrenen Frauen zu landen. Laut einer aktuellen AXE-Studie schätzen immerhin 74 % aller befragten Frauen zwischen 30 und 45 Jahren Komplimente jüngerer Männer. 57% der Jung-Männer haben bereits mit älteren Frauen geflirtet oder können sich das vorstellen. 86% der Männer, die noch nie mit einer erfahrenen, attraktiven Frau geflirtet haben, bot sich bisher noch keine Gelegenheit bzw. fehlte ihnen der Mut. Mit AXE MATURE wird dem Mut nun auf die Sprünge geholfen. Der herb-frische Duft soll besonders anziehend auf Frauen ab 30 wirken. Los geht’s! www.axe.at

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Andreas Herzog (li.) mit US-Coach Jürgen Klinsmann

ÖSTERREICH – USA Amerika am 19. November zu Gast in Wien!

Nach dem Scheitern des ÖFB-Teams in der WM-Qualifikation ist die USA ein sportlich überaus interessanter Gegner. Die US-Boys mit Trainer Jürgen Klinsmann haben sich souverän für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien qualifiziert. Gruppengegner waren Costa Rica, Honduras, Mexiko, Panama und Jamaika. Die Amerikaner haben sich damit für alle Weltmeisterschaften seit 1990 qualifiziert und rangieren derzeit auf Nummer 13 der FIFA Weltrangliste.

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Gespielt wird dieses Spiel im Ernst-Happel-Stadion. ÖFBPräsident Leo Windtner: „Wir wollen uns mit diesem sportlichen Leckerbissen von unseren Fans in Wien in diesem Jahr verabschieden. Die Fans haben in der abgelaufenen Qualifikation für einen neuen Zuschauer-Rekord gesorgt und uns in dieser Qualifikation besonders die Treue gehalten. Mehr als 15.000 Fans haben das Team auch zu den Auswärtsspielen nach Irland, Deutschland, Schweden und Färöer begleitet, das war schon sehr beeindruckend. Wien ist aber ein besonderer Boden und von der Stimmung her kaum zu toppen. Alle unsere Gegner waren von Wien besonders beeindruckt und vor allem unsere Spieler lieben die Atmosphäre im Prater-Oval“. Der Ticket-Vorverkauf für Österreich – USA startet am 22. Oktober, gespielt wird am 19. November. ÖFB Ticket Hotline: (01) 96096 555 bzw. www.oeticket.com li.: Landon Donovan

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© GEPA Pictures (2)

Assistenz-Trainer des Deutschen Jürgen Klinsmann ist der Rekord-Teamspieler des ÖFB, Andreas Herzog, der sich besonders auf das Spiel in Wien freut: „Ich war überzeugt, dass das Team in der Qualifikation in Schweden gewinnt und die Mannschaft den zweiten Gruppenplatz schafft. Österreich hat phasenweise einen hervorragenden Fußball gespielt und ich finde es es schade, dass es nicht gereicht hat“, so der 103-fache Internationale Andi Herzog. Zum EuropaAufenthalt des US-Teams gibt es von Herzog die logische Erklärung: „Da wir viele Legionäre in Europa haben, machen für uns Spiele zur Vorbereitung ja auch Sinn, da unsere in Europa engagierten Spieler nicht so viel reisen müssen. In Wien zu spielen ist für mich persönlich eine besondere Herausforderung.“

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DINNER IN THE DARK

SPORT.FREIZEIT

Schmecken, Riechen, Hören, Fühlen, nur nicht Sehen. Wenn das Augenlicht ausfällt, feiern bekanntlich alle anderen Sinne ein Fest. Die beste Location, um in eine andere Sinnesgalaxy zu reisen, ist das Noir im Herzen Wiens. TICKET hat es ausprobiert.

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Meine Augen habe ich stets geöffnet. Was ich sehe, ist ein anderes Schwarz, als jenes mit bloß geschlossenen Augen. Satt und konzentriert, nicht grau-flackernd mit weiß blinkenden Pünktchen und wimmelnden Sternchen. Eher fester Edding als schattiges Jolly-Grau. Zugegeben: auch ein wenig beängstigend. Ich fühle die weichen Armlehnen des Ledersessels, höre die klirrenden Teller, quirlig-gut-gelaunte Kellnerinnen, die durch das tiefe Nichts von Tisch zu Tisch huschen. „So, ich habe hier einen gelben Muskateller“, sagt da eine angenehm-sympathische Stimme, die wir Lisa rufen dürfen und wie fast alle Kellner, ein eingeschränktes Sehvermögen besitzt. Sie klimpert mit ihrem Fingernagel gegen das Glas, ich strecke meine Hand in die erhörte Richtung, Lisa findet mein Handgelenk einen gefühlten Meter neben dieser. Sie führt meine Hand langsam zu dem langen, dünnen Stiel des Weinglases, den ich mich von da an krampfhaft umkrallend nicht mehr loszulassen traue. Wir – insgesamt fünf an der Zahl – wagen es und setzen zum Prosten an. Eins, zwei, Prooooo – voll ins Leere – st. Dann ein Klirren. „Ups, jetzt habe ich mit meinem Wasserglas geprostet“, meint mein Gegenüber. Wir brechen in Gelächter aus und beim zweiten Versuch schaffen wir es schließlich. Den ersten Gang identifiziere ich als dickflüssige Suppe mit schmackhafter Schärfe,

aufgepeppt durch eine fischartige Einlage. Wie sich später herausstellt, sind es Mozzarellabällchen. Eigentlich auch egal, denn eine wahre Gaumenfreude ist sie allemal. Das gilt auch für die übrigen Gänge: Fleisch- und Fischspieße, Püree, Blätterteigtaschen auf herrlich mariniertem Salat. Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team, reichen die Teller gekonnt weiter, wissen wo alles steht, geben zu, das Meiste in der Manier eines Dreijährigen mit den Fingern zu essen oder bereits den Hosenknopf aufgemacht zu haben. Durchwegs lachen wir über den Essens-Rätselspaß. Zwischen den Gängen werden außerdem essensunabhängige Ratespiele durchgereicht. Natürlich ist es nicht schön blind zu sein. Jedoch macht sich im Laufe des Dinners ein warm-wohliges Badewannengefühl in mir breit. Wie in einer anderen Galaxie, fernab von allen Oberflächlichkeiten, entspanntes In-Sich-Ruhen und dennoch lustiges Miteinander. Übrigens: ob blind oder nicht. Beim Essen schließe ich dennoch die Augen. Inhaliere die Geruchsnuancen, lasse mir das Dessert auf der Zunge zergehen. Oder ertaste es mit den Fingern. Was solls? Sehen kann mich ja niemand. (ar)


ERLEBT Jochen Schweizer

„Die Gäste kommen immer wieder auf verrückte Ideen.“ TICKET im Gespräch mit Marketingmanager Stephan Jahnke

Was unterscheidet das Programm im Noir von anderen Dinner In The Dark-Anbietern? Stephan Jahnke: Bei uns servieren sehbehinderte Kellner, es gibt eine Auswahl von mehreren Gängen und das Essen kommt nicht vom Cateringservice, sondern von Spitzenköchen. Außerdem muss auch der Gast mitarbeiten und sich zum Beispiel selbst einschenken. Als Extra gibt es im Dunkeln verschiedene Aufgaben zu lösen. Was wird den Besuchern abgesehen von gutem Essen geboten? Jahnke: Unter dem Thema „Was siehst du, wenn du nichts siehst“ gibt es außerdem eine Kunstausstellung für alle Sinne von Sandra Altmann und Blindenware zu erwerben. „Das Auge isst mit“: Was passiert, wenn das Auge beim Essen wegfällt? Jahnke: Die anderen Sinne werden geschärft. Man kann sich einfach mal Zeit beim Essen lassen und darauf achten, wie meine Geschmacksnerven reagieren, wenn ich nichts sehe und ob ich alle Zutaten schmecke. Die Aufklärung folgt dann im Hellen. Werden auch die Speisen selbst anders gekocht oder gewürzt? Jahnke: Die Speisen werden anders gewürzt, da der Geschmackssinn im Dunkeln verstärkt wird. Das Essen muss auch anders angerichtet werden. Außerdem verwenden wir frische Zutaten und keine Geschmacksverstärker. Was war das lustigste Erlebnis bei Dinner In The Dark bisher? Jahnke: Das war ein Geburtstag vom dem das Geburtstagskind nichts wusste. Die Gäste warteten bereits im Dunkelbereich. Lustig war auch ein Heiratsantrag oder ein tatsächliches „Blind“-Date. Die Gäste kommen immer wieder auf verrückte Ideen. Interview: Astrid Radner

Obacht beim Essen in der Dunkelheit • Ein Stück Fisch entpuppt sich oftmals als Brot • Man sieht nichts und wird auch nicht gesehen. Deshalb kann man auch ritterlich essen. Aber … • Von der Serviette sollte man Gebrauch machen und sich, bevor man wieder ans Licht geht, das gesamte Gesicht noch einmal kräftig abwischen. • Ja, ein Achterl Wein wiegt wirklich so viel! Nein, man hat kein Maß Bier in der Hand • Merken, wer gegenüber und neben einem sitzt – sonst führt das vielleicht zu amourösen Verwirrungen. • Ganz wichtig: Stimmen passen oft nicht zu dem wirklichen Bild der Person. Dinner In The Dark ist auch eine Chance für ein echtes Blind-Date!

Im Alltag wird uns vieles abverlangt. Der Job fordert vollste Konzentration, statt einer gepflegten Mittagspause gibt’s häufig nur einen Happen zwischendurch. Zu allem Überfluss bringen auch noch der Berufsverkehr oder die überfüllte U-Bahn unser Blut in Wallung. Kein Wunder, dass uns manchmal alles über den Kopf zu wachsen scheint. Da kann es auch hin und wieder vorkommen, dass Freunde, Familie und Partner auf der Strecke bleiben. Umso wichtiger ist es, öfter mal den Alltag hinter sich zu lassen und abzuschalten. Dabei hat jeder seine eigene Strategie: Die einen finden beim Joggen oder Fußballspielen einen Ausgleich zum Job und andere wiederum können den Stress beim Feierabendbier in der Kneipe oder bei einem guten Buch vergessen. Ab und zu ist es aber auch ratsam, sich etwas Besonderes zu gönnen! Deshalb mein Tipp: Verwöhnen Sie Körper und Geist, zum Beispiel bei einem Wellness-Urlaub in den Bergen. Mittlerweile gibt es da ja die tollsten und ausgefallensten Wellness-Angebote, von Hot Chocolate Massagen über Floating bis hin zu Yoga und Meditation. Mein ganz persönlicher WellnessTipp ist Kajakfahren auf stillen Gewässern. Mit jedem Schlag im Wasser und dem allmählichen Gleichklang der Bewegungen entspannt man sich von Sekunde zu Sekunde ein bisschen mehr. Egal was man macht um sich zu erholen – schon ein Tag fernab von Hektik und Stress bewirkt Wunder, um wieder frisch und mit neuer Energie in den Arbeitsalltag zu starten.

SPORT.FREIZEIT

DEN ALLTAG VERGESSEN

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CINEASTIC GONDOLAS Im Westen Österreichs, im wunderschönen Lech, gibt es auch heuer wieder ein Event der Extraklasse. Mit Cineastic Gondolas werden verschiedenste Kulturund Freizeithighlights in eine Veranstaltung gepackt – Film, Musik, Wintersport, all das kann man Mitte Dezember in Lech am Arlberg erleben.

Maler der Welt, zusehen, wie er in Warpgeschwindigkeit seine Werke vollendet. Neben heimischen Größen wie Mounty R. P. Zentara und Stefan Waibel werden auch Miss Nico, die sich mit ihrer Modekollektion Untragbar einen Namen gemacht hat, der Schweizer Videoartist MARCK und Anja Huwe, ehemalige Sängerin von XMal Deutschland, die Höhen des Rüfikopfs beehren. Das Auge befriedigt, wird schließlich auch dem Ohr so einiges Deliziöses geboten: Neben dem Duo Dapayk & Padberg, dem Schnell Tickets sichern Hannoveraner Mousse T. und dem Housefür dieses ausgefallene Pionier Boris Dlugosch, die alle den Berg Event am 14. Dezember in eine Klangwolke tauchen werden, sind am Lechner Rüfikopf. Aber auch zahlreiche weitere angesagte DJAchtung: Die Tickets sind und Live-Künstler wie Neoangin und Der streng limitiert! Eindimensionale Mensch zugegen.

SPORT.FREIZEIT

Eben jetzt, Ende Oktober, erinnern die hiesigen Temperaturen eher an den Sommer- als an den Winterbeginn, aber – auch ohne mit Quaxi Rücksprache gehalten zu haben – man kann sich sicher sein, dass sich das ziemlich bald ändern wird. Was gibt es denn Schöneres als dann bei kalten Temperaturen in warmen Moonboots durch verschneite Orte zu spazieren? Oder sich ein winterliches Sportgerät umzuschnallen und jauchzend die Berge talwärts zu rasen? Mit Cineastic Gondolas wurde ein Event geschaffen, das zu den klassischen winterlichen Vergnügungen noch einiges mehr zu bieten hat: Bereits zum dritten Mal startet dieses Spektakel durch und hat alles zu bieten, das kulturinteressierte Herzen höher schlagen lässt. Es fängt bereits bei der Gondelfahrt auf den Berg an, die zu einem außergewöhnlichen Erlebnis wird. In der Gondel werden nationale und internationale Kurzfilme gezeigt, die einerseits die Zeit der Fahrt vertreiben und andererseits den filmischen Horizont erweitern. Auf dem Gipfel des Lechner Rüfikopfs schließlich angekommen, werden die Augen des Publikums zum Leuchten gebracht: Neben großflächigen Projektionen auf alle umliegenden Berggipfel kann man auch Jim Avignon, dem schnellsten

Bei dem Programm wird es nicht lang dauern, bis die aufgeheizten Tanzwütigen den Schnee am Gipfel zum Schmelzen bringen! Bei so vielen Highlights und einem so umfangreichen Angebot, bleiben keine Wünsche offen. Und den romantischen Winterspaziergang, sowie die rauschende Talfahrt kann man nebenbei noch immer einbauen – und anschließend zum Beispiel im Hotel Der Sandhof **** erschöpft aber glücklich in die wärmenden Federn tauchen. (pa)

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Gewinn gilt für eine Person plus Begleitperson. Zwei Übernachtungen im Doppelzimmer mit Frühstück im Hotel Der Sandhof **** in Lech am Arlberg. Termin ist Freitag, der 13. & Samstag, der 14. Dezember 2013. Zusätzlich gibt es für den Gewinner zwei Tageskipässe, sowie zwei Tickets für die cineastic gondolas. 84


IMMER WAS LOS IM SÜDEN! GEMEINDE Gleisdorf präsentiert ... 17. November

20:00 Uhr forumKLOSTER

SIMON PHILLIPS

& BAND FEATURING ANDY TIMMONS, STEVE WEINGART & ERNEST TIBBS 25th Anniversary Tour

Der Schlagzeuger von TOTO mit seiner eigenen Band Protocol II auf Tour.

19. November

19:30 Uhr forumKLOSTER CHORFORUM & GLEISDORF

THE REAL GROUP

Eines der besten professionellen Vokalensembles (aus Schweden) gemeinsam mit dem Chorforum in concert.

26. November

Graz:

Klagenfurt:

25. November, Messehalle A

3. Dezember, Messearena

THE Graz:

20:00 Uhr forumKLOSTER

GRANDMOTHERS Klagenfurt:

FRANK ZAPPA ORIGINALBAND 25. November, 3. Dezember, Messehalle A Messearena www.gleisdorf.at

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Mädchen mögen Pyjama! Und zwar nicht nur zum selber tragen sondern auch und das ganz besonders am anderen schönen Geschlecht. Denn was kann einen sexy Mann noch sexier machen? Richtig: ein Karo-Pyjama. Ihr glaubt uns nicht? Dann einfach mal selbst ausprobieren, am besten mit den USA Originals von Jockey. Unter allen Wagemutigen verlosen wir diesen Pyjama. www.jockey.at

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Duftkerzen

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Was man dazu braucht • • • • • •

1 Orange 2 Teelichter Paraffin Kugeln (im Bastelbedarf) Orangen Duftöl (aus dem Reformhaus) 4 Holzspieße (oder Mikado Stäbchen) 4 Gummiringe

Die Vorbereitung

Das Finale

Je zwei Holzspieße mit zwei Gummiringen eng zusammenbinden. Diese sollen später den Docht halten, damit man sich nicht die Finger verbrennt. Die Orange in zwei Hälften teilen und das Fruchtfleisch essen. Den Docht aus den beiden Teelichtern entfernen und zur Seite legen. Die Paraffinkugeln gemeinsam mit den beiden Teelichtern in einer Aluschüssel über einem Wasserbad schmelzen. Wenn alles flüssig ist, je nach Belieben das Orangen-Öl dazugeben.

Nun den Docht zwischen die Holzspieße klemmen und am Boden der ausgehöhlten Orangen mit etwas Wachs befestigen. Nun noch das flüssige Wachs vorsichtig in die Orangen füllen und trocknen lassen. Und schon genießt man den herrlich frischen Duft von Orangen mit einem originell gestalteten Teelicht. Ideal auch zum Verschenken! Tipp: Wer das Umfallen der Orangenhälften verhindern möchte, kann diese zum Beispiel auf einen hübschen Ring stellen.


entspannen auf 1.766 Metern höhe.

der Gerlitzen Alpe in Kärnten Spürbar dünner wird die Luft im Hotel Feuerberg auf entspannt sie Körper und oberhalb des Ossiacher Sees zwar nicht, aber dafür den Ossiacher See Seele umso mehr. Ein Bad im Außenpool mit Blick auf -feuerberg.at ist der Inbegriff von Wellness und Erholung! www.hotel

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PAROV STELAR PICASSO DES ELEKTROSWINGS

Als Student der Angewandten beschäftigte sich der heute 39-jährige DJ und Produzent mit verschiedenen kunststilen von Rembrandt bis Picasso. Dann kam die Musik: der Jazz, der Swing, untermalt durch pfeffrige elektro-Beats. Der Pionier des elektroswings spricht mit tIcket über die Gemeinsamkeiten von bildender kunst und Musik, sein neuestes klanggemälde The Art Of Sampling und was er von hascheeknödeln hält …

G.checkt … g.hört lifestyle

Was ist an deinem neuen Album The Art Of Sampling neu? Parov Stelar: Es ist wie eine Art Gallerie eines Künstlers, der schon oft ausgestellt hat und sich eine Art Überblick über das Schaffen macht. Nur alte Songs wollte ich nicht hinaufgeben, so haben wir vier neue Songs. Es ist kein „Best-of“, sondern eine Kollektion an Songs, die für meinen Werdegang wichtig waren.

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Gibt es Künstler oder Idole, wo du dich nicht herantraust? Parov Stelar: Ich habe ja selbst kein Instrument studiert, sondern mir alles Learning-by-Doing beigebracht. Aus diesem Nicht-Zu-Wissen-Was-Man-Tut entsteht ganz viel Neues, weil man selbst nicht betriebsblind ist – solange man einen respektvollen Umgang hat. Das Nicht-Antasten habe ich verloren und bin froh darüber. Angst, die hilft in der Kunst nicht, da muss man wirklich frei sein. Welches Instrument spielst du? Parov Stelar: Computer. Wie bist du auf das Jazzige und den Swing gekommen? Parov Stelar: Ich habe es immer schon spannend gefunden – ich komme ja aus der bildenden Kunst – Dinge, die eigentlich nicht zusammengehören – auch in der Malerei – zu verbinden. Und Elektronische Musik mit komplett organischen Klängen war spannend, weil ich dachte: Das

passt eigentlich nicht zusammen. Dann habe ich bemerkt, dass die Energie, die beide Musikgenres verbindet, eigentlich miteinander verwandt ist. Wann erreichst du den Punkt, wo du sagst: Jetzt mache ich den Song öffentlich? Parov Stelar: Das ist ein ganz schwieriger Prozess. Ich glaube, ich habe keinen einzigen Track wirklich fertig. Und da halte ich es mit Picasso, der gesagt hat: Sobald er ein Bild fertig malt, hört er auf mit der Malerei. Diesen Interpretationsspielrahmen in einem Song für den Hörer offen zu halten ist ganz wichtig. Würde sich der Sound anders anhören, wenn du nicht aus Österreich wärst? Parov Stelar: Das glaube ich nicht, weil ich lebe auch die meiste Zeit in Spanien. Es beeinflusst sicher, obwohl ich so viel herumreise, dass ich teilweise nicht mehr weiß, wo ich wirklich zu Hause bin. Aber vom Gefühl und den Wurzeln her wird es Österreich bleiben. So viele Tortilla kann ich gar nicht essen, Hascheeknödel sind trotzdem besser. Interview: Astrid Radner

The Art Of Sampling ist bei Universal erschienen.

Die Klanggemälde von Parov Stelar und Band gibt es am 30. November am Skiopening 13/14 in Obertauern zu bestaunen!


Dass Robbie gerne swingt, weiß man ja spätestens seit seinem 2001 erschienenen Werk Swing When You’re Winning. Seither ist ein bisschen Zeit ins Land gezogen und Mister Williams kramt pünktlich vor Weihnachten sein nächstes schwingendes und klingendes Werk aus seinem Musiktalon. Auf der neuen Scheibe, die eine Mischung aus Neuem und Coverversionen von eigenen und fremden Werken ist, mit dabei: eine Big Band und viele, viele Gastmusiker. Wenn wir schon bei Coverversionen und Gastmusikern sind: I Wanna Be Like You feat. Olly Murs ist definitiv ein Highlight. Vor dem inneren Auge sieht man Affenkönig Louie tanzen, und das führt dann so weit, dass das Tanzbein – ganz in Restless-LegsSyndrom-Manier – sich auf einmal bewegt und nicht mehr damit aufhört. Erstaunlich, zu welchen Lauten Robbie und Olly fähig sind. Bei dieser Aufnahme hatten sie definitiv Spaß! Das war’s dann aber auch mit auszuckender Tanzakrobatik – ein bisschen Poposwingen in Form von beispielsweise Quickstep ist dann noch bei Puttin’ On The Ritz und Minnie The Moocher drin, ansonsten sollte man sich allerdings stilgemäß aufs leichte Swingen konzentrieren. Die Schmuseswinger auf diesem Album werden vor allem mit weiblicher Unterstützung dargeboten; so hört man von der sonst so quirligen Lily Allen beim Cover von Dream A Little Dream nur softe, hauchende Klänge. Stimmlich hat Herr Williams so einiges zu bieten: Abgesehen von den erwähnten, lustigen Tönen, schafft er es, dem selbstironischen No One Likes A Fat Popstar einen Broadway-, wenn nicht gar Operetten-Charakter zu verleihen.

PAUl MccARtNey Die Käfer oder die Steine – eine Glaubensfrage. She Loves You oder Satisfaction? Die lieben poppigen Jungs von nebenan, oder die wüsten, ungestümen Rocker? Gemessen an Verkaufszahlen und Chartplatzierungen sind die Beatles (mit Abstand) die größeren Briten – und waren den Stones stets einen Schritt voraus, allein: vor den Satanic Majesties waren die Lonely Hearts. Die Beatles haben die Rutles, und zudem ein eigenes Museum. Aber während die Stones weiterhin trotz horrender Preise Stadien ausverkaufen, sind die Beatles Historie – lediglich der Paule musiziert munter weiter. Inspiriert von den Arbeiten Dan Flavins präsentiert sich die Covergrafik zu New minimalistisch und modern, man fragt sich: Reitet nun der Vater von Yesterday unbekleidet zu pochenden und pumpernden Beats eine Abrissbirne? Modernen Einflüssen war er ja – dank seiner Kontakte zur künstlerischen Avantgarde des Swinging London – niemals sonders abgeneigt. Jedoch präsentiert sich Macca erneut als Trendsetter, von New York über Paris bis Mailand ist „New das neue Old“, man fühlt sich über weite Strecken in Revolver-Zeiten zurückversetzt, insbesondere der retro-psychedelische Kreisel von Alligator macht jauchzen. Early Days erinnert an Blackbird, Turned Out würde gar Blind Willie McTell vor Rührung die Tränen in die Augen treiben, Everybody Out There Pink Floyd die Ganslhaut auf die Arme – und das Titelstück selbst entstand wohl „with a little help from my friends“. Abgesehen von minimalen Ausfällen – das synthetisch-grottige Appreciate – ist der Titel

Swings Both Ways Island/Universal

Vielfalt bietet dieses Album, allerdings in nur einem Genre und das wird auch klar so definiert. Fans des Entertainers sollten ihre Sammlung erweitern, unschlüssige Swingfans werden ebenfalls zugreifen. Für den Popfan an sich ist dieses Werk vielleicht nicht unbedingt das richtige – aber allen gefallen, das muss man ja nicht. Schlussendlich steckt ja ein kleiner, großer Rebell unter der Swingerfassade! (pa) Vom Boyschnucki bei take that zum übergewichtigen Dreitagesbart-Solokünstler, zum Superstar, zum Swinger, zum Superstar, zum Swinger … Wohin die Reise wohl noch führt?

New concord Music Group

G Jetzt beim Gewinnspiel mitmachen:

New eine Irreführung, Paul präsentiert große Songwriterkunst der alten Schule, filigran und fragil wie ein Schneekristall, dabei detailverliebt wie dessen Betrachtung unter dem Mikroskop, bunt wie das Farbenspiel im Kaleidoskop: New ist vorhersehbar genug, um radiotauglich zu sein, dabei aber unterschwellig spannend, sodass Musikconnaisseure auf ihre Kosten kommen. (sb) Das Jahr der Nostalgie: David Bowie ist einem hype ausgesetzt, den er schon lange nicht mehr erlebte; Nick cave pendelt geschickt zwischen Bourdeaux und Berlin – und Macca haucht den 70ern leben ein.

G.checkt … g.hört

ROBBIe WIllIAMS

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G.checkt … g.hört

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Arcade Fire

Katy Perry

DAVID GARRETT

Reflektor

Prism

Garrett vs. Paganini

(Universal)

(Capitol/Universal)

(Decca/Universal)

Mit Roar schallt bereits seit September ein weiterer Superhit der 29-Jährigen aus allen Radios. Dass das Brüllen in, an der Schwelle des Erträglichen kratzenden Tonhöhen ein Spezialgebiet der blitzblaugrauäugigen Katy ist, hat sie schon in Songs wie Firework bewiesen. Auf den 16 neuen Tracks wird aber nicht nur gepfaucht, sondern tatsächlich gesungen. Dabei versucht sich das California-Girl in durchaus neuen Sphären. So wie im Song Legendary Lovers mit fernöstlichen Klängen, 70er-Jahre Disco-Beats findet man bei Birthday und Pop-Elektro mit Walking On Air. Ein wenig weniger Britney-Bum-Bum und mehr Perry-Pop gefällig! Von ihrem Teenage Dream hat sich das Popsternchen auf den neuen Songs gelöst. Sie zeigt sich weniger als knappbefelltes Tigerweibchen, sondern als verletzliches Kätzchen, das ihren persönlichen TrennungsBallast in Musik webt. Den Power-Sound, wie man ihn von der Mädchen küssenden Katy kennt, gibt es auch auf der neuen Platte. Und genau diese Tracks fetzen. (ar)

Gerade eben ist der Film Der Teufelsgeiger in den heimischen Kinos angelaufen. Spannend für all jene, die auf Paganini stehen, da der Film sein Leben und Werk beleuchtet. Spannend auch für alle, die David Garrett gerne anund zusehen, da ebendieser den Geigenvirtuosen verkörpert. Nun ist mit Garrett vs. Paganini auch der passende Soundtrack erschienen – fideldum, fideldei – da rast der Bogen über die Saiten! Genauso rasend ist auch der Wechsel zwischen den musikalischen Epochen, denn nicht nur Garrett selbst, sondern auch so manch andere wurden quer durch die Jahrhunderte von Paganini beeinflusst. Garrett polarisiert – entweder man hat sich in den Rockviolinisten verliebt, oder man fängt mit seiner Art der Interpretation klassischer Stücke gar nichts an. Eines sei aber gesagt: Es gibt schon mehr Gründe, als ein schönes Gesicht, weshalb David Garrett in der Musikwelt bereits international erfolgreich ist und in Zukunft vielleicht ebensolche Erfolge auch auf der Leinwand feiern wird. (pa)

In den 60ern harrte der legendäre Ariola-Chef Monti Lüftner Stunden vor dem Haus von Johnny Stark, Manager von Mathieu, aus, um ihn zu überzeugen, die Dame bei Ariola unter Dach und Fach zu bringen. Gut tat er, Geduld zu beweisen, denn die Hits des „Spatz von Avignon“ sind heute Chartgeschichte – und aus dem gehobenen deutschen Schlager nicht mehr wegzudenken: Das Wunder aller Wunder ist die Liebe, Ganz Paris ist ein Theater, Hinter den Kulissen von Paris und viele andere dieser Lieder gelten heute schon als Klassiker. Mireille Mathieu hat nach vier Jahren Auszeit vom Plattenmarkt wieder ein neues Album veröffentlicht. Wenn mein Lied deine Seele küsst heißt die neue CD und sie enthält die größten deutschen Hits von Mathieu. Die Lieder wurden behutsam mit neuen Arrangements ins Heute geholt. Darunter befinden sich auch sechs komplett neue Songs, Wenn mein Lied deine Seele küsst ist die aktuelle Single, die bereits in den Schlager-Airplaycharts zu finden ist. (az)

Das Pop-Sternchen erfindet sich neu, bleibt aber dennoch die alte.

Noch nie wurde Schwanensee so teuflisch gegeigt und inszeniert!

Der Spatz von Avignon holt seine größten Hits behutsam ins Heute.

Die Kanadier schießen mit einem neuem Album nach, das jetzt schon verspricht, hinkünftig Bestandteil jeder vernünftigen MusikSammlung zu sein. Die Doppel-CD ist eine wahre musikalische Reise-Reflexion. Denn Arcade Fire nahmen beispielsweise jede Menge frische Ideen aus Haiti und Jamaika mit. Die 13 Tracks selbst sind wie ein Klangtrip rund um den Globe und die Gezeiten: 80er-Jahre SynthieSounds wie in Flushbulb Eyes! Fetzende Pop-Beats wie in We Exist! Ein Hauch von ReggaeMood in Here Comes The Night Time! Die ersten Songs hauen ganz schön rein, man fühlt sich durch die schnellen Beats getrieben, sie sind tanzbar, ohrwurmend und nach CD 1 braucht man erst einmal eine Verschnaufpause. Da kommt Disc 2 wie gerufen: Sie ist langsamer, weniger manisch und dynamisch. Sieht man vom letzten Track Supersymmetry ab, der nach seinen elf Minuten in SlowMotion etwas einschläfernd wirkt, ist bei Reflektor nur eines nicht zu finden: Langeweile. (ar)

Eine Entdeckungsreise von manisch bis introspektiv.

Mireille Mathieu Wenn mein Lied deine Seele küsst (Ariola/Sony Music)


10. & 12. November in Wien und Dornbirn

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1 THE ANSWER – New Horizon Im Schweiße des Zeppelins gebadet waren die Nordiren 2006 mitverantwortlich für ein Revival des ehrwürdigen Blues Rock. Ergo: „Neue Horizonte“ sucht man auch auf dem Viertling vergeblich, man ist so vintage wie Vinyl, dabei aber mehr auf Hooks und SingA-Long-Stücke fokussiert, denn auf eine rotzige Fuck-OffAttitüde, wie einem Gros der Kollegenschaft anheim. Genial: Thorgersons Coverbild. (sb) Für Freunde von: Led Zeppelin

5 ALOE BLACC – Lift Your Spirit Wer kennt ihn nicht, den Sommerohrwurm Wake Me Up, der von Avicii produziert wurde, und bei dem Aloe Blacc als Co-Autor und Sänger auftritt? Und gewohnt soulig und poppig geht es auf dem gesamten Album weiter. Lift Your Spirit ist sein drittes Solowerk und vereint Funk, Soul und Pop auf eine anspruchs- und niveauvolle Art und Weise. Da könnten sich ein paar Möchtegern-Funk-Soul-Sänger eine Scheibe abschneiden! (pa) Für Freunde von: The Roots

2 MOTÖRHEAD – Aftershock Obwohl schon am vierten Jahrzehnt ihrer Karriere kratzend, legen Motörhead mit ihrem 21. Album gewohnte Kost vor, die ähnlich dem Happy-ToyzTruck in Stephen Kings Maximum Overdrive Headbutts mit dem Kühlergrill verteilt – und dabei ein schelmisches Grinsen im Gesicht hat. Bluesiger als zuletzt ist Aftershock eine Huldigung an die eigene Tradition – und dabei ein mehr als gelungenes Eigenzitat. (sb) Für Freunde von: AC/DC, Venom

6 GIN GA – Yes/No Die Wiener fassen auf ihrer #2 das in Töne, was Hagens Bodyworlds verbildlicht – wo dort eine Reise in den Körper getan, wird hier zur Muße im bunten Tonkaleidoskop geladen. Das Ergebnis ist ein dichter Klangteppich, opulent aber zart, Synthie-lastig und getragen von intensiven Stimmen mit Verve. Das detailreiche und -verliebte Yes/No ist vielleicht das wichtigste Ereignis diesjähriger, heimischer Pophistorie, eine Allegorie des Daseins. (sb) Für Freunde von: John Cale

3 PRO-PAIN – The Final Revolution Na Bumstinazi! Erneut wurde bei V.O. Pulver in der Schweiz eingehämmert, das Resultat geriet dennoch nicht zu Ziegenpeters Almmelodei. Die New Yorker Treibladung zündelt wie eine Heeresschaar an Pyromanen, dabei erinnert die „One Man Army“ nicht selten auch über das Quasi-Dying-Fetus-Zitat One Shot One Kill hinaus an die Frühwerke, was vielleicht an Meskils KamikazeAlleinfeldzug liegt. Hardcore, zwar jugendfrei, aber aggro wie deine Mudda. (sb) Für Freunde von: Madball, Hatebreed, SOIA

7 WILLIAM SHATNER – Ponder The Mystery Es mag nur den nerdigsten Trekkies bekannt sein, dass Captain Kirk neben unendlichen Weiten bereits seit 68 auch musikalische Universen durchstreift. Getragen von Shatners Narration wird gemeinsam mit zahlreichen Big Names wie Vai, Krieger und Froese surrealistisch-extraterrestrischer Prog geboten, der klingt, als hätte sich Mr. Stardust für Jahrtausende in einer Mars-Kabause eingeschlossen und wäre unterernährt wegen Dunkler-Marterie-Nahrung. (sb) Für Freunde von: UFO

4 JAKE BUGG – Shangri La 19-Jährig, dem Stimmbruch erfolgreich entflohen, als Model über den Laufsteg schlendernd und weltweit mit seiner Stimme begeisternd – der Bursche hat mit seinem ersten, selbstbetitelnden Album bereits Millionen Platten verkauft, jetzt schießt der Brite sein zweites Album nach. Mit fetzigem Folk und Blues und Nummern im Kuschel-CountryStil, stets begleitet von gekonnt eingesetzter Gitarre, bleibt Jake seinem speziellen Sound treu. (ar) Für Freunde von: Oasis

8 WILLIE NELSON – To All The Girls Samtweich und einfühlsam ist seine Stimme, dabei stark wie die Umarmung eines Jungspundes, unikal ist die Signatur seines Gitarrenspiels und gelungen die Auswahl seiner Duettpartnerinnen – von Dolly Parton bis hin zu Norah Jones und Sheryl Crow. Das Tandem kurvt vergnügt, mal verträumt, mal flott durch die Landschaft. So macht ein Besuch im Country Spaß. (sb) Für Freunde von: Kris Kristofferson, Hank Williams Jr.

G.checkt … g.hört

5. Dezember im Wiener Gasometer

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H.R. GIGER

ALIEN DIARIES 7/8

Michael Seymour wird böse und beschuldigt mich konfusion zu machen, ich solle mich entfernen.

Edition Patrick Frey Ridley Scotts Alien gilt zweifelsohne als einer der bahnbrechendsten und auch visuell beeindruckendsten Filme des modernen Kinos – vor allem ob der Figur des Aliens – und läutete gleichzeitig mit Sigourney Weaver als Ellen Ripley auch die Ära von Frauen als Actionstar ein. Mit Alien Diaries erscheint nun ein neuer Einblick in die Entstehungsgeschichte, diesmal aus der Sicht des Alien-Schöpfers H.R. Giger. Die Geschichte um die Nostromo, einem Erzfrachter der Firma Weyland-Yutani, der auf der Heimreise zum unwirtlichen Planeten LV-426 gelotst wird und somit erstmalig in Kontakt mit den fremden Kreaturen kommt, ist bekannt. Seit dem Debüt 1979 folgten drei Sequels, wie auch die zwei CrossoverProduktionen mit dem „Predator”. Prometheus schließlich setzte 2012 zeitlich vor der Story von 1979 an und war eigentlich als Prequel gedacht, entwickelte sich aber rasch zu einem inhaltlichen Neuanfang der Serie. Für „sein“ Alien erhielt der neo-surrealistische Schweizer Künstler Giger, der zuvor bereits mit seinen Entwürfen für Dune (die jedoch nicht verwendet wurden), später auch für Species von sich reden machte, einen Oscar und wurde somit für die nervenaufreibenden Arbeiten im Jahre 1978 zumindest anschließend gebührend gewürdigt. Die Arbeiten während des Filmes waren, so zeigen die soeben veröffentlichten Faksimile-Ausgaben seiner beiden Tagebücher, geprägt von

BORIS BUKOWSKI

UNTER BUNTEN HUNDEN

der Knauserigkeit der Produzenten und der Unfähigkeit der ihm zugeteilten Mitarbeiter. Nichts desto trotz notierte er in der Nacht des 28. Mais, er sei „auf dem Alientrip“ und lässt die gigantische Fanschar oft sarkastisch, nicht selten verzweifelt, aber stets schonungslos in den Prozess der Geburt des Aliens eintauchen. Rasch merkt man, dass der Alltag in der Filmindustrie einem Künstler unzuträglich ist, und auch wenn Alien sowohl monetäre wie auch prestigeträchtige Zugewinne für den Künstler hervorriefen: Es war weitestgehend ein Säure-, denn ein Honigschlecken. Die 660 gebundenen Seiten mit 48 Schwarz-weiß- und 59 Farbabbildungen, Zeichnungen gleichermaßen wie Polaroids, sind hochwertig aufgemacht und bieten neben dem deutschen Original auch eine englisch-deutsche Transkription. Der stolze Preis von € 100 wird jenen Einblick in die Filmgeschichte wohl dennoch nur Argument für wenige Fanatiker sein, zuzuschlagen. (sb)

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Edition Megafon

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Es tendieren ja schon seit jeher wichtige und weniger wichtige Menschen dazu, ihre Biografie zu veröffentlichen. Ob wichtig oder nicht, ist hierbei unwichtig – interessant ist aber, ob uninteressant oder nicht. Mit Unter bunten Hunden hat Boris Bukowski nun eine Geschichte über sein Leben veröffentlicht – und das Vorliegende ist wirklich interessant! Zusammengefasst in humorigen Kurzgeschichten erzählt Dr. Bukowski von seiner Schulzeit, seiner Familie und natürlich seiner musikalischen Laufbahn und tut dies mit einer Leichtigkeit, einer Bescheidenheit und vor allem mit viel Witz. Dass Bukowski ein Doktor der Rechtswissenschaften ist, kann man wohl auch seiner Entgegnung am Anfang seines Werkes entnehmen, in der er – auf seine Art und Weise – klar macht, dass sämtliche wahren Geschichten und Personen nur erfunden seien – einer etwaigen Klage kann er so entgehen, der Leser glaubt es ihm ohnehin nicht. Auf etwas über 200 Seiten begleiten wir den steirischen Musiker auf einer Reise, die im schönen Ilz anfängt und im schlaflosen Wien endet. Dazwischen bewegen wir uns auf kleinen und größeren Rockbühnen, sitzen hinter dem Schlagzeug, stehen am Mikrofon. Wir erleben, wie alle instrumentalen Heiligtümer niederbrennen, reiten auf Pferden, fallen kurz mal um, lernen die

Ich war eher für den anderen.

weltbesten Musiker kennen, sind manchmal ein bisschen einsam und nehmen es im Endeffekt aber niemals zu ernst. Eine Lektüre, die Fans der steirischen Rockgeschichte und des Austropops in ihr Bücherregal packen sollten. Namen – die natürlich nur erfunden sind – wie Schiffkowitz, Gert Steinbäcker und Falco fallen des Öfteren, und das meistens im Zusammenhang mit lustigen Anekdoten, die man so noch nicht gehört hat. Musiker, vor allem Texter, sind ja im engsten Sinne nichts anderes als Geschichtenerzähler – und genau das kann auch Bukowski gut: erzählen. Wie viel Wahrheit an dem einen oder anderen Gschichterl dran ist, weiß wohl nur der Protagonist und die Beteiligten selbst. Aber ganz ehrlich: Es klingt einfach zu wahr um immer schön zu sein. (pa)


JOS

SPIEL WIESE

GANGSTER & SPORT DER GANZ GROSSE COUP: GTA V „Geh aufs College! Dann kannst du Leute abzocken und wirst noch bezahlt dafür. Man nennt das Kapitalismus!“, rät der schon etwas in die Jahre gekommene Ex-Bankräuber Michael dem Kleinganoven Franklin. Der wiederum ist im Ghetto von Los Santos, einer fiktiven und an Los Angeles angelehnten Metropole aufgewachsen und strebt, um ans schelle Geld zu kommen, eine Gangsterkarriere an. Michael hingegen will eigentlich sein Kriminellen-Dasein hinter sich lassen, sein Traum: ein Job in der Filmbranche. Dann gibt es noch den völlig verrückten Brutalo-Hinterwäldler Trevor, einen unberechenbaren Psychopathen, mit dem Michael eine gemeinsame Vergangenheit verbindet. Willkommen in der Welt von GTA V und unserer drei Hauptprotagonisten. Wenn Michael wie eingangs erwähnt über Karrierechancen im westlichen Wirtschaftssystem philosophiert, dann ist das exemplarisch für eine im Spiel immer wieder vorkommende, stets mit scharfzüngigen Pointen und sozialkritischen Seitenhieben gespickte Kapitalismuskritik. Denn GTA V ist auch eine bitterböse Satire auf unsere moderne Gesellschaft. Äußerst erstaunlich, dass diese ausgerechnet in einem Spiel geübt wird, das so erfolgreich ist, wie nie ein anderes Unterhaltungsprodukt zuvor.

Publisher: Rockstar Games Erhältlich für Play Station 3 und Xbox 360

Aber GTA V setzt auch in anderen Bereichen neue Maßstäbe: Da wären allen voran die exzellenten Dialoge unseres Verbrechertrios und ihrer Komplizen bzw. Kontrahenten, der schier unbegrenzte Handlungsspielraum, die immer treffende musikalische Untermalung sowie die filmreife Inszenierung. Um zu einem Fazit zu kommen: Mit dem neuesten Teil ist den Machern von Rockstar Games der ganz große Coup gelungen: witzig, bissig und immer wieder überraschend!

SPORTLICH: EA SPORTS FIFA 14 & NBA 2K14

Precision Movement, Pure Shot oder Protect The Ball sind nur einige der neuen Features in FIFA 14, die das Gameplay noch authentischer machen sollen. Neben weiteren Detailverbesserungen ist nun auch das Menü wieder übersichtlicher geworden. FIFA schießt sich damit jedenfalls wieder souverän an die Spitze! Ebenso kann die NBA-Reihe bereits eine lange Erfolgsgeschichte in der Sportsimulations-Elite aufweisen. Und auch hier ist der aktuelle Teil, was die Spieleranimationen betrifft, nochmals realistischer geworden. In Sachen Gameplay besserte man mit der brandneuen ProStickSteuerung nach. Übrigens: Basketballstar LeBron James höchstpersönlich war für die Songauswahl zuständig – u.a. mit dabei: Get Lucky!

Publisher: 2k Games Erhältlich für Xbox 360, Play Station 3 und Windows-PC

G.checkt … g.spielt

Publisher: Elec tronic Ar ts Erhältlich für alle Plat tformen außer Wii U

Den jährlichen Nachschub für Sportspiele-Fans liefern die Fußball-Simulation FIFA 14 sowie die Basketball-Franchise NBA 2K14.

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© Poly Film (2)

VENUS IM PELZ Altmeister Roman Polanski und ein fantastisches Schauspieler-Paar

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Im Jänner 2010 feierte in New Mathieu Amalric, der den ursprünglich vorgesehenen Louis GarYork ein Stück Premiere, das rel ersetzte. Den beiden bei ihrem zunächst eher banalen, aber groß einschlug: David Ives’ Zwei- immer subtiler werdenden Psychoduell zuzusehen und zuzuhöPersonen-Drama Venus im Pelz, ren, ist ein großes Vergnügen. Vanda redet und spielt den armen damals mit Nina Arianda und Mann, der schon längst zu Hause bei seiner braven Frau sein www.ray-magazin.at Wes Bentley in den Hauptrollen. sollte, regelrecht an die Wand. Seine Herablassung gegenüber Arianda wurde mit einem Tony der von ihm unterschätzten Schauspielerin wird ihm gründlich Award ausgezeichnet. Das Stück, angesiedelt in New York, ba- ausgetrieben, Vanda durchschaut ihn und weist ihn auf Wesenssiert auf Leopold von Sacher-Masochs berühmt-berüchtigtem züge hin, die er sich selbst bisher nicht einzugestehen wagte. Je Roman Venus im Pelz aus dem Jahr 1870, der unter anderem komplexer und verschachtelter die Beziehung zwischen Schaudazu führte, dass die sexuelle Neigung zur Unterwerfung später spielerin und Regisseur wird, desto faszinierender wird das Spiel von Seigner und Amalric. Und schon bald die Bezeichnung Masochismus bekam. wird klar, dass die Grenzen zwischen Hier dient der Roman als Hintergrund Spiel und Realität nicht lange aufrecht für ein komplexes Katz-und-Maus-Spiel I’ve been looking for a erhalten werden können. Der Film, die zwischen einem Theaterautor/Regisseur chance to make a film in beiden Darsteller und Roman namens Thomas Novachek, der nach French with emmanuelle Polanski erhielten Standing einer ausgedehnten Casting-Session für for a long time. Reading Ovations beim Filmfestival die Rolle der Wanda nervlich am Ende ist. Venus in Furs I realized in Cannes – zu Recht. Eigentlich will er rasch nach Hause gethe moment had arrived. hen, doch da erscheint zu guter Letzt eine etwas abgetakelte, nicht mehr ganz junge und ein bisschen vulgäre Frau, die noch dazu behauptet, Vanda zu heißen und die Idealbesetzung für das Stück zu sein. Ganz gegen seine ursprünglichen Absichten beschließt Thomas, der Schauspielerin eine Chance zu geben. Man will gemeinsam bis „zum Ende von Seite 3“ lesen. Doch zu seiner großen Verblüffung erweist sich Vanda als wahre Expertin, nicht • Regie: nur, was Novacheks Stück betrifft, sondern auch den Roman, Roman Polanski von dem sie ursprünglich behauptet hatte, ihn nicht zu kennen. Dass dieser Stoff Roman Polanski, den skandalumwitterten Altmeister des internationalen Kinos und Virtuosen des psychologischen Kammerspiels, angesprochen hat, liegt auf der Hand. Er besetzte die Rollen mit seiner Frau Emmanuelle Seigner, die hier die darstellerische Leistung ihres Lebens vollbringt, und mit

• Darsteller: Emmanuelle Seigner, Mathieu Amalric Romanze • Genre: Drama, mber • Start: 22. Nove


© Concorde Film

FILMTIP P

• Regie: ika M el Håfström ster • Darsteller: Sylve Stallone, Arnold Schwarzenegger, Jim Caviezel Thriller • Genre: Action, ber • Start: 15. Novem

ESCAPE PLAN

• Regie: Alan Taylor Hems• Darsteller: Chris an, worth, Natalie Portm Anthony Hopkins • Genre: Action r • Start: 31. Ok tobe

THOR – THE DARK KINGDOM

FACK JU GÖHTE

ab 7.November 2013 „Fack ju Göhte“ erzählt von überforderten Lehrern und gestörten Schülern und mischt das Genre Schulkomödie mit derben Sprüchen und pointierten Dialogen neu auf.

EV EN TH I G H LI G H TS HEROES BY NATURE 7. November, 19:30 Uhr

„LET IT RIDE“ Red Bull Event mit den neuesten Abenteuer- und Sportfilmen um nur € 12,-. Nur in ausgewählten Cineplexx Kinos.

MEN’S NIGHT

14. November, 20:30 Uhr „ESCAPE PLAN“ Nur € 6,70 für das Kinoticket inkl. Coke Zero und M&M’s

IMAX FILMHIGHLIGHT ab 21. November

Zwei Jahre nach den Geschehnissen von Thor ist die Kacke wieder einmal ordentlich am Dampfen – vergessen sind schnöde Finanzkrisen, denn diesmal steht gleich die Existenz am Spiel. Nicht bloß die von Mutter Erde, sondern gleich die aller neun Welten, die die nordische Mythologie kennt. Denn der rachsüchtige Dunkelelf Malekith sucht Vergeltung und will die Weltenesche Yggdrasil samt allen Lebens in dunkle Marterie hüllen. Dass Odins Sohn, mittlerweile ein vernunftsorientierter Krieger, da nicht tatenlos zusehen kann, ist klar. Mit der eigentlichen Mythologie hat auch Thor 2 trotz des Versuches, Historie über Science Fiction zu stellen, schließlich nur mehr wenig zu tun, den Marvel-Comics wird das actiongeladene Spektakel aber durchaus gerecht – solange Sheldon Cooper, M.A. Ph.D. nicht auf Fehlersuche geht. Bazinga! (sb)

„DIE TRIBUTE VON PANEM – CATCHING FIRE“ Actionreiche Science Fiction in bester IMAX Qualität.

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© Walt Disney Studios Motion Pictures Austria

Einen Escape Plan hat der Sicherheitsexperte Ray Breslin (Stallone) immer und zwar hauptberuflich: Er testet Gefängnisse auf ihre Ausbruchssicherheit am lebenden Subjekt. Als er sich für einen lukrativen Auftrag in eine inoffizielle High-Tech-Institution sperren lässt, ahnt er nicht, wie schwierig sein Job diesmal sein würde. Bald findet er einen Verbündeten im Mitinsaßen Emil Rottmayer (Schwarzenegger). Wenn Stallone und Schwarzenegger in einem Frame vereint sind, wird mitunter ein variationsarmes Repertoire an Schauspielkunst geboten. Das verblüfft vermutlich die Allerwenigsten. Die Story des Films war wohl irgendwo zwischen Ocean’s Eleven und MacGyver angedacht, geriet leider wesentlich weniger clever. Ausreichend Action ist Escape Plan allemal zu attestieren und auch die Punchlines des Governators a. D. sind auf ihre Art amüsant: „You hit like a vegetarian!“ (ld)

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BlONDeR eNGel / DIe heWDIG hASelRIeDeR kOMBO Jesus gleich entsteigt der Blonde Engel am Veldener Spitz aus den Fluten des Wörthersees. Das blonde Wallehaar trocken gebeutelt schreitet er aus der schönsten Badewanne Österreichs hinein ins Kellerabteil einer Luxusvilla, vielleicht von Flick, Glock, Grasser oder Heather Mills. Dem stringenten Handlungsbogen folgt, dass sich dorten das Wiener Orpheum befindet – das Casino Velden war gestern, die Haute-Volée versammelt sich heute in der Donaustädter Kleinkunstbühne. In güldenem Gottschalk-Gwandl sitzt er nun also vor der High Society, und macht … Nun, was macht er eigentlich da? „Sitzmusik“ ist eine Etikettierung, „Konzeptkunst“ eine andere. Schon etwas hatschert, nichtssagend. Die Oberösterreichischen Nachrichten setzen ihn schlichtweg „zwischen alle KleinkunstStühle“, der Wiener Rabenhof 2011 auf Platz vier beim Protestsongcontest. Bei Irgndwo dazwischn vergleicht sich der Engel mit Johnny Cash, nach Folsom und San Quentin ist es nun also die Haftanstalt Orpheum, gegen die Randale unter den Schwerverbrechern der Schickeria gibt’s jedoch keinen CountryBlues, sondern ein paar zünftige „Lieder mit Schmäh“. Ganz wie Enrico in Am Dam Des, der Clown, der viel, viel lieber sang, anstatt zu sprechen, er„singt” der Linzer Liedermacher lieber Geschichten, mit Hand und Fuß, mit Witz, Gitarre und nach der Pause mit Begleitband als die „glorreichen Vier”. Das ist live ganz

Weil i bin a Fiabablosn und die kommt imma wieda.

witzig, macht bei ein paar Spritzern oder Gerstensaft in einer Gruppe durchaus Spaß, die Interaktion ist nett, musikalisch ist’s beschwingt, textlich urig – auf Silberling geht trotz guter Qualität in Sound und Bild aber „das Gefühl“ flöten. Es ist wie bei der Oberschicht am Wörthersee: Man muss schon DABEI gewesen sein, um darüber reden zu können – nur wer wo war, ist was. Sie haben die Wahl: Dschungelcamp oder Kleinkunstbühne? (sb)

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MAttheW BOURNe’S SleePING BeAUty

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2011 entschied sich Matthew Bourne – bekannt für seine interessanten Interpretationen der Tschaikovsky-Ballette Schwanensee und Nussknacker – endlich dafür, seine Fassung von Dornröschen zu kreieren. Diese liegt nun in einer ausgezeichneten Live-Aufnahme vor. Bourne blieb seiner ihm eigenen Bewegungssprache treu – auch erotische Momente kommen wieder nicht zu kurz – und verwendet die programmatische Musik Tschaikovskys an den korrekten Stellen; choreographische Zitate aus bekannten klassischen Versionen dürfen dann natürlich nicht fehlen. Natürlich ist die Handlung auch etwas verändert: Das kinderlose Königspaar wendet sich an die Fee Carabosse und erhält von ihr Aurora. Bei den sechs guten Feen sind – das erwartet man ja mittlerweile bei Bourne – drei männlich, einer davon ist Count Lilac statt der Fliederfee. Nachdem das Königspaar Carabosse verärgert hat, wird Aurora verflucht. Auch in dieser Fassung wird Aurora in einen 100-jährigen Schlaf verfallen. Doch dann stellt sich Bourne die Frage, ob Aurora wirklich den Prinzen auf den ersten Blick liebt oder es doch anders sein könnte. Und vielleicht ist Count Lilac nicht so ganz auf der guten Seite angesiedelt wie man denkt. Für Bourne ist es eigentlich die große Frage zwischen Gut und Böse. Ein opulentes Märchen, in dem der heute übliche Gothic-Faktor nicht zu kurz kommt. Definitiv ein Muss für jeden tanzbegeisterten Menschen. (pmd)

What the ballet score gives you that the fairy tale does not is reason to dance.


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Bad Ischl Event, Bahnhofstraße 6, 4020 Bad Ischl • Kartenbüro Pirngruber VVK, Landstraße 34, 4020 Linz • Linzer Kartenbüro, Herrenstraße 4, 4020 Linz • PASSAGE LINZ GmbH und Co KG, Landstraße 17-25, 4020, Linz • WEILER Shows GmbH, Kopernikusstraße 5, 4020 Linz • OÖ Nachrichten Geschäftsstelle Linz, Promenade 23, 4020 Linz • Needful Things, Fadingerstraße 11, 4020 Linz • Vivo Mitarbeiter Service GmbH, Stahlstraße 33, 4031 Linz • Konzertdirektion Schröder GmbH, Am Steinbruch 20, 4040 Linz-Puchenau • Peter Haselmayr, Obere Donaulände 67, 4040 Linz/Puchenau • World of Travel Reisebüro, Stadtplatz 37, 4070 Eferding • Kurverband, Bad Leonfelden, Ringstraße 77, 4190 Bad Leonfelden • Bücherstube Fessl,Tragweinerstraße 1, 4230 Pregarten • Baumgartner Silvia, Markt 25, 4280 Königswiesen • P & K Reise Service GmbH,Westbahnstraße 26, 4300 St. Valentin • BFBS Reisebüro Wiesinger GmbH & Co KG, Schacherbergstraße 30, 4311 Schwertberg • Magistrat der Stadt Steyr, Stadtplatz 27, 4400 Steyr • Steyr-Touristik, Michaelerplatz 10, 4400 Steyr • OÖ Nachrichten Geschäftsstelle Steyr, Leopold Werndl-Straße 3, 4400 Steyr • P & K Reiseservice Asten, Geranienstraße 6 /Im Fachmarktzentrum, 4481 Asten • Gemeinde Ennsdorf, Amtshausstraße 5, 4482 Ennsdorf • Steiner Helmut, Badstraße 3, 4592 Leonstein • Sabtours Touristik GmbH, Kaiser Josef Platz 5, 4600 Wels • Schlager-Reisen, Bahnhofstraße 10, 4600 Wels • Sabtours Touristik GmbH, Salzburger Straße 223 – SCW, 4600 Wels • Wels Marketing & Touristik GmbH, Stadtplatz 44, 4600 Wels • OÖ Nachrichten Geschäftsstelle Wels, Stadtplatz 41, 4600 Wels • Zuk Concert, Hermine Schleicherweg 23, 4802 Ebensee • Ferienregion Traunsee, Toscanapark 1, 4810 Gmunden • Stadtgemeinde Gmunden, Rathausplatz 1, 4810 Gmunden • Salzkammergut Touristik, Götzstraße 12, 4820 Bad Ischl • Tourismusverband Bad Ischl, Bahnhofstraße 6, 4820 Bad Ischl • Tourismusverband Inneres Salzkammergut, Kirchengasse 17, 4822 Bad Goisern • Tourismusverband Ferienregion Attersee, Nussdorfer Straße 15, 4864 Attersee • Gratzmühle Betriebs GesmbH, Eberschwang 32, 4906 Eberschwang • OÖ Nachrichten Geschäftstelle Ried, Kirchengasse 15, 4910 Ried im Innkreis.

SBG

oeticket Center Salzburg im republic, Anton Neumayr Platz 2, 5020 Salzburg • Kartenbüro Arena, Alpenstraße 119, 5020 Salzburg • Kartenbüro Neubaur, Europastraße 1, 5020 Salzburg • Struger-Lachmayer KG, Linzergasse 58, 5020 Salzburg • Polzer Travel & Ticketcenter, Residenzplatz 3, 5020 Salzburg • Salzburg Ticket Service GesmbH, Mozartplatz 5, 5020 Salzburg • Fischwenger GesmbH & CoKG, Irrsdorferstraße 44, 5204 Straßwalchen • Tourismusverband St. Gilgen, Mondsee Bundesstraße 1a, 5340 St. Gilgen • Tourismusverband Strobl, Dorfplatz 17, 5350 Strobl • Kurdirektion St. Wolfgang, Au 140, 5360 St. Wolfgang • Jakobisaal Betriebsges.m.b.H., Dorf 96, 5412 St. Jakob am Thurn • Reiseburo BEGHER, Markt 48, 5440 Golling • Reisebüro ReiseZeit, Markt 19, 5440 Golling • ChilliReisen, Markt 15, 5620 Schwarzach • Europasportregion Marketing GmbH, Bruckner Bundesstraße 1a, 5700 Zell am See • Congress & Stadtmarketing Saalfelden GmbH, Stadtplatz 2, 5760 Saalfelden • Ticket-Scharf, Hansererweg 10, 83471 Berchtesgaden (D) • Wochenblatt Verlagsgruppe GmbH & Co KG (Passauer Woche), Spitalhofstraße 94, 94032 Passau (D).

t

oeticket Center Innsbruck – Olympiastraße 10, 6020 Innsbruck • Christophorus Reisen Innsbruck, Museumsstraße 28, 6020 Innsbruck • FC Wacker Fanshop, Maria-Theresien-Straße 49a, Eingang Welse, 6020 Innsbruck • Innsbruck Ticket Service, Burggraben 3, 6020 Innsbruck • Innsbrucker Verkehrsbetriebe u. Stubaitalbahn GmbH, Stainerstraße 2, 6020 Innsbruck • Tiroler Tageszeitung, Anichstraße 8, 6020 Innsbruck • Testa Rossa Caffe Tivoli, Stadionstraße 1, 6020 Innsbruck • TOBIS TRAVEL SOLUTIONS, Leipziger Platz 1, 6020 Innsbruck • Schaffer Berta & Co.Kg, Technikerstraße 44, 6020 Innsbruck • X-Double, Leopoldstraße 32, 6020 Innsbruck • Innsbruck Information/Bahnhof, Südtiroler Platz, 6021 Innsbruck • Tickets & Tours, Thaurer Straße 22, 6060 Hall in Tirol • Tourismusverband Region Hall – Wattens, Wallpachgasse 5, 6060 Hall in Tirol • Christophorus Reisen Wattens, Bahnhofstraße 21, 6112 Wattens • Christophorus Reisen Schwaz, Innsbruckerstraße 9, 6130 Schwaz • Christophorus Reisen Brixlegg, Niederfeldweg 9e-f, 6230 Brixlegg • Christophorus Reisen Mayrhofen, Karghaus 371, 6290 Mayrhofen • Christophorus Reisen Bus, Eckartau 2, 6290 Mayrhofen • Christophorus Reisen Wörgl, Salzburgerstraße 32, 6300 Wörgl • Christophorus Reisen Kufstein, Feldgasse 1, 6330 Kufstein • Ferienland Kufstein, Unterer Stadtplatz 8, 6330 Kufstein • TVB Kufstein, Unterer Stadtplatz 8, 6330 Kufstein • Reisebüro Verkehrsbüro Kirchberg, Dorfplatz 4, 6365 Kirchberg in Tirol • Christophorus Reisen St. Johann, Neubauweg 2, 6380 St. Johann i. T. • Musikschule Telfs, Obermarkt 43, 6410 Telfs • Rathaussaal Telfs, Eduard-Wallnöfer-Platz 5, 6410 Telfs • Rundschau Imst, Postgasse 9, 6460 Imst • Rundschau Landeck, Bruggfeldstraße 5, 6500 Landeck • Autoreisen Köck GmbH, Mühlerstraße 12, 6600 Reutte • Reisestudio Schrettl, Untermarkt 18, 6600 Reutte • Alpenland KG Emil Manfreda & Co., Amlacher Straße 2, 9900 Lienz • Bela Music Landeck, Malserstraße 49a, 6500 Landeck.

VBG

Musikladen jehle & mullner oeg, Johannitergasse 4, 6800 Feldkirch • Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch GmbH, Schlossergasse 8, 6800 Feldkirch • Musikladen Concerts, Gewerbepark/Alemannenstraße 49, 2. Stock, 6830 Rankweil • Vorarlberger Volkstheater GmbH, Bahnhofstraße 2, 6840 Götzis • ATT Service, Paul-Grüningerweg 5, 6845 Hohenems • Dornbirn Tourismus, Rathausplatz 1, 6850 Dornbirn • Herburger Reisen, Schwefel 37, 6850 Dornbirn • Bregenz Tourismus & Stadtmarketing, Rathausstraße 35a, 6900 Bregenz.

BGlD

oeticket Center (Festspielbüro St. Margarethen) Eisenstädter Straße 3A, 7062 St. Margarethen • Esterházy Privatstiftung, Esterházyplatz 5, 7000 Eisenstadt • Haydn Festspiele, Schloss Esterházy, 7000 Eisenstadt • KSB – Kultur-Service Burgenland GmbH, Franz Schuber Platz 6, 7000 Eisenstadt • Kulturzentrum Eisenstadt VVK, Schubertplatz 6, 7000 Eisenstadt • Norbert Lattner, Hauptstraße 39, 7000 Eisenstadt • Seefestspiele Mörbisch, Josef Haydngasse 40/1, 7000 Eisenstadt • Baldauf & Glander OG, Hauptstraße 17, 7024 Hirm • Seebühne Mörbisch, Neusiedlersee 7072 • Neusiedler See Tourismus GmbH, Obere Hauptstraße 24, 7100 Neusiedl am See • Vila Vita Pannonia, Storchengasse 1, 7152 Pamhagen • Drescher Line GmbH, Mörbischer Straße 1-3, 7170 Rust • Kulturzentrum Mattersburg VVK, Wulkalände 2, 7210 Matterburg • FOX Tours Oberwart, Wiener Straße 27, 7400 Oberwart • UBC Oberwart Gunners, Informstraße 2 / Sporthalle, 7400 Oberwart • Kulturzentrum Oberschützen VVK, Hauptplatz 8, 7432 Oberschützen • Baumann Gebhard, Untere Hauptstraße 31, 7512 Kohfidisch • Burgverein Güssing, Hauptplatz 7, 7540 Güssing • Güssinger Kultursomer GmbH, Europaplatz1, 7540 Güssing • Kulturzentrum Güssing VVK Schulstraße 6, 7540 Güssing.

StMk

oeticket Center Stadthalle Graz, Messeplatz 2, 8010 Graz • Springer Reisen, Radetzkystraße 5, 8010 Graz • Die eintrittsKARTE, Sonnenstraße 8, 8010 Graz • Graz Tourismus und Stadtmarketing GmbH, Herrengasse 16, 8010 Graz • Theaterservice Graz GmbH, Kaiser-Josef-Platz 10, 8010 Graz • Zentralkartenbüro Graz, Herrengasse 7, 8010 Graz • Grazer Spielstätten, Orpheumgasse 8, 8020 Graz • Tourismusverband Frohnleiten Hauptplatz 2, 8130 Frohnleiten • Stadtgemeinde Weiz, Hauptplatz 7, 8160 Weiz • Stadtgemeinde Weiz-Stadtmarketing KEG, Rathausgasse 3, 8160 Weiz • Stadtmarketingbüro/Tourismubüro, Hauptplatz 18, 8160 Weiz • YES Nahversorger, Josef Rath, Großpesendorf 41, 8211 Großpesendorf • Weiss & Partner GmbH, Dr. Adalbert Heinrich Straße 5, 8280 Fürstenfeld • Tourismusverband Fürstenfeld, Hauptstraße 2a, 8280 Fürstenfeld • Florian Lugitsch KG, Gniebing 52a, 8330 Feldbach • Weiss Autobusunternehmung GmbH, Baldau 36, 8413 St. Georgen an der Stiefing • Fanshop Leibnitz, Derhant Thallerstraße 39/1. Stock, 8430 Leibnitz • Naturparkzentrum Grottenhof, Grazerstraße 118, 8430 Kaindorf/Sulm • LeibnitzKULT, Kaspar-Harb-Gasse 4, 8430 • Leibnitz TUI Reisecenter Bruck/Mur, Koloman-Wallisch-Platz 25, 8601 Bruck • Musikhaus Eberhard, Wienerstraße 13, 8605 Kapfenberg • TUI Reisecenter Kindberg, Hauptstraße 55, 8650 Kindberg • Zentralkartenbüro Leoben, Hauptplatz 12, 8700 Leoben • MSM CityInfo, Hauptplatz 15 a, 8720 Knittelfeld • Stadtgemeinde Spielberg, Marktpassage 1 B 6, 8724 Spielberg • M-Raststätte Betriebs Ges.m.b.H, Hauptstraße 242, 8740 Zeltweg • Stadtmarketing Judenburg GmbH, Burggasse 3/1. Stock, 8750 Judenburg.

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ALLE TICKETS HIER!

ACR Aktiv Club Reisen GmbH, Bahnhofstraße 9, 9020 Klagenfurt • Johannes Heyn GmbH & Co KG, Kramergasse 2-4, 9020 Klagenfurt • KELAG-Kärntner Elektrizitäts AG, Arnulfplatz 2, 9020 Klagenfurt • Informationsbüro Klopein, Klopeiner Straße 12, 9192 St. Kanzian • Foto Horst, Hauptstraße 216, 9210 Pörtschach • Hofstätter Reisen, 10. Oktoberstraße 11, 9330 Althofen • Tourismusbüro Friesach, Fürstenhofplatz 1, 9360 Friesach • Tourismusinformation Villach-Stadt, Bahnhofstraße 3, 9500 Villach • Villacher Kartenbüro, Freihausgasse 3, 9500 Villach • Bacher Touristik GmbH, Millstätterstraße 45, 9545 Radenthein • Feldkirchner Reisebüro, Villacher Straße 2, 9560 Feldkirchen • Tourismusinformation Faak am See, Dietrichsteinerstraße 2, 9583 Faak/See • Tourismusbüro Spittal, Burgplatz 1, 9800 Spittal/Drau.

www.trafikplus.at

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HIGHLIGHTS IN DER HALLE E / MQ WIEN Eine Veranstaltung der MUMMENSCHANZ Stiftung in Zusammenarbeit mit BB Promotion GmbH

BB PROMOTION GMBH IN ASSOCIATION WITH RUB A DUB COMPANY LTD. PRESENTS

Die neue Show

Rojyo Rojy oh

DIE MEISTER DER FANTASIE

Die legendäre

Theaterformatio

n

03. - 08.12.13 HALLE E IM MUSEUMSQUARTIER WIEN www.mummenschanz.com

14. - 26.01.14 HALLE E IM MUSEUMSQUARTIER WIEN www.yamato-show.at BB Promotion GmbH and Collien Konzert & Theater GmbH present

BB PROMOTION GMBH UND THE BALLET REVOLUCIÓN COMPANY PRÄSENTIEREN

DIE TANZSENSATION

feat. the Ballet Revolución Live-Band -Band

mit den Nr.1-Hits von Usher Rihanna Bruno Mars David Guetta Beyoncé Prince

28.01. - 02.02.14 HALLE E IM MUSEUMSQUARTIER WIEN WEITERES GASTSPIEL:

10. - 12.01.14 · FESTSPIELHAUS BREGENZ www.ballet-revolucion.at

TICKETS:

A Tribute to: bJimi Hendrix b bAmy Winehouseb bJanis Joplinb bKurt Cobainb bJim Morrisonb bBrian Jonesb (Rolling Stones)

and more

Director and Concept:

Toby Gough

25.02. – 02.03.14 HALLE E IM MUSEUMSQUARTIER WIEN www.the27club.at

www.bb-promotion.com


KONZERTHAUS MOZART-SAAL

28.– 31.12. KONZERTHAUS BERIO-SAAL

27.–31.12. KONZERTHAUS MOZART-SAAL

27.||29. 27. 29.||31.12. PROGRAMM, KARTEN & INFOS: silvesterinwien.at und oeticket.com 01/96096

präsentiert:

KONZERTHAUS BERIO-SAAL

28.||29. 28. 29.||31.12. AKADEMIETHEATER

31.12. MICHAEL HATZIUS

MARTIN RÜTTER

„Die Echse und Freunde“

„Der tut nix !“

12.12. Villach 13.12. Salzburg 14.12. Wien 15.12. Graz 30.04. Wr. Neustadt 01.05. Linz 02.05. Innsbruck

präsentiert

09.11. Wien 20.11. Graz

GEORG RINGSGWANDL „Mehr Glanz“

Comedy Highlights 2013|14 MAX RAt AOrBchEester

PAUL PANZER

& Palas

„Alles auf Anfang“ 13.03. Wien 14.03. Graz 15.03. Linz 16.03. Salzburg

05. 12. Linz 06.12. Wien 07.12. Salzburg

„Für Frauen ist das kein Problem“

08.–10.04. Wien 12.05. Graz 13.05. Salzburg

MICHAEL MITTERMEIER „Blackout“

10.04. Graz 11.04. Wien 12.+ 13.04. Linz


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