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!ticket Österreichs Eventmagazin Nr.1
SENZA MADONNA Österreichische Post AG / MZ 15Z040254 M, CTS Eventim Austria GmbH, Mariahilferstraße 41–43, 1060 Wien; Preis: € 2,90
Wenn der italienische Nationalheld Zucchero auf The Rolling StonesLegende Mick Jagger trifft ...
musik show 2 0 2 2 sport theater kabarett
JUNI
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250 JUBILÄUMS-
Ausgabe 250
2,90 €
Damit sind Sie live dabei!
AUSGABE
BIS ZUM BITTEREN ENDE Die Toten Hosen feiern ihren 40. Geburtstag, nicht nur mit 10 kleinen Jägermeistern
SOMMER THEATER Die Freiluftbühnen von Ost nach West, von Nord bis Süd haben diesen Sommer wieder zahlreiche Highlights zu bieten!
ED SHEERAN
Mit dem Ernst-Happel-Stadion verbindet Ed Sheeran zwei Dinge: Erstens wird er dort, wo sonst (auch) gekickt wird, im September zwei Mega-Konzerte geben. Außerdem liebt er Fußball innig.
bad habits
Ab September 2022
AB OKTOBER 2022
© Disney | Foto: Johan Persson
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DAS MUSICAL
NUR NOCH BIS JUNI 2022
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TM © 1988 CML
TM © 1981 RUG LTD
Foto: vbw © Deen van Meer
ulieren herzlich at gr n ie W en hn Bü n te ig in re „Die Ve Magazins“ zur 250. Ausgabe des !ticket
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DIE TOTEN HOSEN Die Toten Hosen feiern mit mehr als nur 10 kleinen Jägermeistern ihren 40. Geburtstag. Anlass für Campino, langsam den Wechsel von Mick Jagger zu Nick Cave zu vollziehen und über das letzte Album der Hosen laut nachzudenken.
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ur schrillen Begleitmusik des grausamen Krieges in der Ukraine gehört die weltweite – oder, sagen wir: westweite Ächtung nicht nur russischer KünstlerInnen, die sich nicht offen gegen das herrschende Regime in Russland äußern, sondern gegen alles Russische überhaupt: oeticket musste sich etwa die Kritik gefallen lassen, weil ein Konzert der Band Russkaja beworben wurde – die österreichische, aber russischstämmige Band aus „Willkommen Österreich”, die sich allerdings nicht nur explizit gegen die Gräuel und Kriegsverbrechen Putins ausgesprochen hat, sondern mit Dimitrij Miller am Bass sogar einen gebürtigen Ukrainer in ihren Reihen vermelden darf. Anna Netrebko hat sich zwar „gegen den Krieg” positioniert – allerdings, gerade ob ihrer Putin-Nähe zu schwach, als dass es westlichen Meinungsbildnern genügen würde. Hierauf hat sie vorsichtshalber Engagements in Europa größtenteils selbst abgesagt. Der russische Dirigent Valery Gergiev verlor wegen seiner Nähe zum russischen Präsidenten zahlreiche Aufträge – auch in Österreich, beim diesjährigen Grafenegg Festival oder als Dirigent der Wiener Philharmoniker. Ein Paukenschlag war schließlich die Kündigung als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Dafür hat ihn
Putin zusätzlich zu seiner Position als künstlerischer Leiter des Mariinski-Theaters in St. Petersburg nun auch noch zum Direktor des Moskauer Bolschoi-Theaters gemacht, aus dessen Direktionsetage zuletzt Kreml-kritische Töne gedrungen waren. Was ich beim Schrei nach einem politischen Aufsatz von KünstlerInnen nie ganz begreife – was soll sie dazu befähigen, fundierte, gar richtungsweisende Analysen zum Zeitgeschehen abzugeben? Sind die Zeitungen und die Sozialen Netzwerke nicht ohnehin schon voll von Kommentaren, Statements und Meinungen zur Lage der Welt, viele davon verzichtbar? Ja, mir ist bewusst, dass Stars – aus dem Film, der Musik, dem Sport oder von mir aus auch unsägliche InfluencerInnen – gerade bei Heranwachsenden eine Vorbildwirkung einnehmen und mit ihrer Positionierung für Aufmerksamkeit in der breiten Öffentlichkeit sorgen können. Und das sollen sie auch gerne tun, wenn sie etwas zu sagen haben, wenn sie von einem Diskurs etwa selbst betroffen sind oder sich inhaltliche Kompetenzen erarbeitet haben. Aber es ist Bullshit, von der Prominenz zu jedem Thema eine öffentliche Meinung einzufordern, ganz gleich ob es sich um Krieg, Non-Binary-Pronomen oder die Pandemie handelt. Auch Künst-
EDITORIAL lerInnen haben das Recht, sich nicht äußern zu müssen, muss die Freiheit der Kunst meiner Meinung nach gegen jede Form von politischer Bevormundung und Moralisierung verteidigt werden – auch wenn das im woken Zeitalter vielleicht als bornierter Standpunkt eines alten, weißen CIS-Mannes erachtet werden mag. Es gibt keinen legitimen Anspruch, dass KünstlerInnen ihre Gesinnungen auf Anweisungen eines Politikers, Veranstalters, Intendanten oder gar der krakeelenden Internet-Community offenzulegen haben – ja, manchmal täte es ihnen sogar besser (siehe Xavier Naidoo), wenn sie ihre Meinung für sich behalten würden – und kaum eine Berechtigung, Sanktionen ob etwaiger privater Positionierungen auszusprechen. Ja, einige Lebenswelten mir bekannter KünstlerInnen mag ich als ungeheuerlich oder abstoßend empfinden – das erlaubt mir aber trotzdem noch lange nicht, in die Meinungs- und Kunstfreiheit einzugreifen. Anders als in der russischen Diktatur hält eine freiheitliche Gesellschaft nach westlichem Maßstab auch abwegige, irrige Positionen aus – und jeder von uns, prominent oder nicht, hat ebenso das Recht, keine Position zu beziehen. Stefan Baumgartner (Chefredakteur)
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JAN FEB MAR APR MAI JUN JUL AUG SEPT OKT NOV DEZ
IN DIESER AUSGABE
[12] Wiesen mehr als nur Erdbeerwochen [14] Imagine Dragons von der Club- zur Stadionband [16] Die Toten Hosen zum 40. Geburtstag gibts mehr als nur 10 kleine Jägermeister [20] Zucchero Senza Madonna [22] Dr. Eckart von Hirschhausen über emotionales Anti-Aging und wieso es 5 nach 12 ist [30] Gin & Rum Spirituosen mit bewegter und bewegender Geschichte [32] Kärnten zeigt sich im Sommer von seiner besten Seite [36] Sommertheater Schauspiel, Musical, Oper und Operette [42] Nachbarschaft deutsche und Schweizer KünstlerInnen auf Erfolgskurs in Österreich [46] Josh. Ingwer für schöne, neue Songs [48] Mathea Selbstfindung [52] Biyon Kattilathu sympathisch verpackte Lebensweisheiten [61] Technik portables Kino, umweltfreundliche Lautstprecher und Kopfhörer für das härteste Training [61] Bücherwurm Billie Eilish, Dada & Punk, Lisa Eckhart und Dirk Stermann The Rolling Stones. Die legendären Rolling Stones werden 60! Nicht nur die Songs der britischen Rockband haben sich in das popkulturelle Gedächtnis eingebrannt, sondern auch das Logo. Bei einem Design-Wettbewerb im Jahr 1970 entstanden, zieren die knallroten „Hot Lips” Plattencover, T-Shirts und Co. Ganz im Gegensatz zum Ohrwurm „You can’t always get what you want” gibt es das Logo seit 1. Juni als LEGO Art Set und das sogar mit einem Novum: Es ist das allererste geformte Set und kommt ohne Rahmen aus. Eben wie wilder Rock’n’Roll! Wer beim Zusammenbauen nicht nur die Rolling Stones Klassiker von Mick Jagger und Kollegen hören möchte, der kann sich mit dem im Set beiliegenden Soundtrack spannende Anekdoten und zum Beispiel ein Interview mit Grafikdesigner John Pasche anhören, der die „Hot Lips” vor 52 Jahren entworfen hat. Am 15. Juli sind die Stones dann live im Ernst-Happel-Stadion zu erleben!
oeticket.com
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Fotos: LEGO, Einar Aslaksen, Die Toten Hosen, Illustration: Österreich in leiwanden Grafiken
Satyricon & Munch. In einer einzigartigen Zusammenarbeit mit dem weltberühmten Munch-Museum in Oslo haben die norwegischen Metaller Satyricon eine musikalische Komposition im Albumformat geschaffen, die speziell in einer neuen Ausstellung neben ausgewählten Gemälden und Grafiken von Edvard Munch zu erleben ist. Damit rückt Munchs außergewöhnliches Werk in neues Licht. Zu sehen ist die Ausstellung nur noch bis 28. August.
ROYALE GLÜCKWÜNSCHE ZUR !TICKET-JUBILÄUMSAUSGABE! Alfons Haider Generalintendant
Rodgers & Hammerstein’s
14. Juli bis 15. August 2022 Musik von RICHARD RODGERS Buch und Gesangstexte von OSCAR HAMMERSTEIN II Nach dem Roman von Margaret Landon Originalchoreografie von Jerome Robbins Deutsche Fassung von Hauke Jensen
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SCHEINWERFERLICHT
Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin
Im März 1996 hat das !ticket Magazin das Licht der Welt erblickt. 26 Jahre und 3 Monate später erscheint nun die 250. Ausgabe unseres Eventmagazins. Herbert Grönemeyer etwa begleitet uns seit unserer Erstausgabe – wir freuen uns auf sein Konzert am 24. Mai in der Wiener Stadthalle! Leider sind zahlreiche unserer Coverstars der ersten Stunde wie David Bowie, Michael Jackson oder Dolores O’Riordan (Cranberries) leider nicht mehr unter uns. Wir verneigen uns vor allen, die uns das letzte Vierteljahrhundert bei vielen Live-Konzerten unterhalten und das Leben damit oftmals zu einem besseren gemacht haben. Einer von den Stars, die wir auf unserem Cover präsentieren durften, starb erst kürzlich: Ruhe in Frieden Willi Resetarits, wir gedenken deiner am 9. Juni in der Arena Wien beim Benefizkonzert „be a Mensch“ zugunsten des Integrationshauses, du fehlst! Roberta Scheifinger
Herbert Grönemeyer feiert dieses Jahr in Deutschland mit seiner Band das 20.
Die Festspiele Reichenau brechen unter der künstlerischen Leitung von Maria Happel in eine neue Ära an! Zwischen 2. Juli und 6. August werden im Theater, Schloss und Kurpark Reichenau zahlreiche Stücke gegeben, darunter „Frühlings Erwachen” und vieles mehr!
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Fotos: Lalo Jodlbauer (Reichenau), Antoine Melis (Herbert Grönemeyer)
Jubiläum des Erfolgsalbums „Mensch”, 2023 wird er dann wieder Deutschland, Österreich und die Schweiz besuchen, insgesamt neun Konzerte stehen am Plan – wir kommen am 24. Mai in der Wiener Stadthalle D zum Handkuss und freuen uns auf die größten Hits von „4630 Bochum” (1984) bis „Tumult” (2018), seine unverkennbare Reibeisenstimme und das leichte Nuscheln, die ihn zu einem der bekanntesten Sänger Deutschlands machen!
AB 24. JUNI IM KINO
Warner Bros. Pictures gratuliert zur 250. Ausgabe! OE_Ticket_Elvis.indd 1
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Yin und Yang des Ed Sheeran steht im Kader von Ipswich Town, Liam Gallagher pöbelt gegen Manchester United, Campino gegen die Bayern, Rod Stewart heult Tränen, Sir Elton John kauft gleich zweimal ein, und Opus‘ Ewald Pfleger feuert den GAK an – Musik und Fußball eint wesentlich mehr, als es voneinander trennt. TEXT: ROBERT FRÖWEIN
Fußball + Musik x Leidenschaft ÷ Marketing = Ed Sheeran Am 25. Juni 2021 stand Superstar Ed Sheeran auf dem Grund, der ihm die Welt bedeutet. In der Portman Road, dem Stadion seines Lieblingsvereins Ipswich Town, spielte er als Teil der „EURO 2020“ eine virtuelle Show für seinen TikTok-Channel. Damit wurde seine Liebe zum mediokren britischen Drittligisten das erste Mal einer breiteren Masse nähergebracht. Ipswich-Geschäftsführer Mark Ashton erkannte das unermessliche Marketingpotenzial. Etwas mehr als einen Monat später schien Sheeran mit der Rückennummer 17 (seinem Geburtstag) in der offiziellen Kaderliste des Vereins auf und ließ sich bereitwillig im Jersey seines Teams ablichten.
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Wir verlosen 1x 2 Stehplätze fü r Ed Sheeran am 2. September in W ien. Mehr Informat ionen und Teilnahmebedin www.ticketm gungen: agazin.com
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s Entertainments
Fotos: teddysphotos / Instagram), Band Fußball Cup
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or fast genau einem Jahr, am 25. Juni 2021, stand Superstar Ed Sheeran auf dem Grund, der ihm die Welt bedeutet. In der Portman Road, dem Stadion seines Lieblingsvereins Ipswich Town, spielte er als Teil der „EURO 2020“ eine virtuelle Show für seinen TikTok-Channel. Damit wurde seine Liebe zum mediokren britischen Drittligisten das erste Mal einer breiteren Masse nähergebracht und führte zu ungeahnten Folgen. Ipswich-Geschäftsführer Mark Ashton schaltete am Schnellsten und erkannte das unermessliche Marketingpotenzial. Etwas mehr als einen Monat später schien Sheeran mit der Rückennummer 17 (seinem Geburtstag) in der offiziellen Kaderliste des Vereins auf und ließ sich bereitwillig im Jersey seines Teams ablichten. „Als Ipswich auf mich zukamen dachte ich, sie machen Witze, aber ich liebe diese Idee“, zeigte sich der Hitparadenstürmer euphorisch. Zu einem Einsatz kam es in diesem Jahr dann doch nicht, auch wenn der Mittelständler die Saison auf dem elften von 24 Plätzen beendete und man weit vom erhofften Aufstieg entfernt war. Einen potenziellen Last-Minute-Einsatz Sheerans in der letzten Runde verhinderte wohl der Tourplan – der Rotschopf war am Tag davor im irischen Cork auf der Bühne. Pure Leidenschaft Nicht jeder Musiker bekommt durch sein Fantum gleich einen offiziellen Kaderplatz zur Verfügung gestellt, aber Fußball und Musik verhalten sich wie das Yin und Yang des Entertainments
zueinander. Zwei nur scheinbar entfernte Welten, die sich immer wieder kreuzen und für wechselseitige Begeisterung sorgen. Musiker sind dem runden Leder oft genauso demütig verfallen wie gewöhnliche Die-Hard-Fans. Die bekanntesten Geschichten haben dabei längst ihren Platz in den täglichen Medien gefunden. Toten-Hosen-Frontmann Campino hat etwa nicht nur seine Abneigung gegen den FC Bayern in ein Lied gegossen, für seinen Liverpool FC jettet er in stringenter Regelmäßigkeit in die kühle Industriestadt. Ansonsten bleibt noch immer der heimatliche Fahrstuhlverein Fortuna Düsseldorf. In seinem Buch „Hope Street“ hat er gar das 30-jährige Warten auf einen Liverpool-Meistertitel geschickt mit seiner Lebensgeschichte verquickt. Liam Gallagher ist Manchester City so verbunden, dass er den Stadtrivalen United auf Twitter regelmäßig anstänkert. Noch stärker ist die Leidenschaft von Sir Rod Stewart zu Celtic Glasgow. Als sein Team 2012 den FC Barcelona in der Champions League bezwang, brach er auf der Tribüne in Tränen aus. Sein aktuelles Album hielt er dann auch gleich in den Vereinsfarben grün-weiß. Das Innere ziert ein großes Logo des Klubs. Stehen wichtige Spiele an, dann spielt Stewart gleich gar keine Konzerte, oder lässt sich zumindest einen Fernseher an den Bühnenrand stellen, um stets up to date zu sein. Zu unterscheiden ist zwischen Liebe und kommerzieller Gier. Um einen kurzen Exkurs in die Formel 1 zu machen: Lewis Hamilton fischt gerade nach der Allmacht beim Chelsea FC,
obwohl er laut eigener Aussage zeit seines Lebens Fan des Stadtrivalen Arsenal FC sei. Freilich ein absolutes No-Go in einem Sport, der zwar zunehmend durchkommerzialisiert ist, bei dem alte Werte und Vereinstreue aber noch immer die wichtigsten Stützpfeiler für die Außenwirkung darstellen. Sir Elton John trauten auch nicht viele zu, dass er besonders viel Liebe für den Londoner Durchschnittsklub Watford FC hegen würde, doch in seiner Autobiografie „Me“ lässt er tief blicken. 1976 wurde er das erste Mal Präsident und in den 80er-Jahren habe ihn der Klub aus einer nicht enden wollenden Phase aus „Drogenabhängigkeit, Traurigkeit, gescheiterten Beziehungen, miesen Geschäften, Gerichtsprozessen und endlosem Aufruhr“ geholt. Der Fußball sei eine Quelle des „ständigen Glücks“ gewesen. Ausgerechnet Stewart zweifelte damals die ehrlichen Motive seines Kollegen an. Elton John verkaufte den Klub 1990, kaufte ihn sieben Jahre später aber wieder zurück. 2014 setzte ihm der Verein ein Denkmal, als er eine Tribüne des Stadions nach ihm benannte. „Das war einer der glücklichsten Tage meines Lebens“, zeigte sich der berühmte Fanatiker gerührt. Großes Missverständnis Wesentlich skurriler war da schon der Auftritt des „King Of Pop“ Michael Jackson wenige Kilometer weiter beim Londoner Fulham FC. Der besuchte 1999 auf Einladung von Mohamed AlFayed (dem einstigen Besitzer von „Harrods“) ein Spiel, ließ sich einen Fanschal umhängen und signierte
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durchs Gitter gereichte Eintrittskarten von Fans. Pflichtschuldig diktierte er den Medienvertretern: „Ich bin jetzt ein Fußballfan, hundertprozentig. Es war so aufregend und leidenschaftlich – die Fans waren wie die Leute, die zu meinen Konzerten kommen.“ Jackson kam nie wieder, doch Al-Fayed ließ 2011 beim Stadion eine Statue bauen, die zwei Jahre später bei notwendigen Umbauarbeiten wieder abgerissen wurde. Die Jackson-Causa spaltete den Fulham-Anhang, von Tränen oder lebensveränderten Momenten wie bei Rod Stewart oder Elton John war beim Amerikaner freilich nichts zu bemerken. Wenn sich Promis aus Übersee zum Fußball bekennen, ist ohnehin Vorsicht geboten, denn schon rein aus der sportiven Historie heraus ist man dort eher dem Basketball, Football, Baseball oder Eishockey erlegen. Oder kennen Sie bekannte österreichische Musiker, die sich offen und treu zu einem heimischen Football-Team bekennen? Eben. Hierzulande ist der Fußballwahn bei Musikern überschaubar. Der Nino aus Wien oder Christopher Seiler deklarieren sich klar zum SK Rapid – wie auch übrigens Alkbottle-Sänger Roman Gregory, der dem Verein nicht nur eine Hymne geschneidert hat („Wir trinken auf Rapid”), sondern der seit Jahren auch mit seinem Band Fußball Cup (bei dem Nino und Seiler auch schon kickten) für den guten Zweck sportelt – wie auch dieses Jahr am 18. September, erstmals am Trainingsplatz des Wiener Sport Clubs. Opus-Mastermind Ewald „Sunny“ Pfleger kommt auf Nachfrage gerne ob des besten Grazer Vereins GAK ins Schwärmen und Nachwuchstalent Chris Steger ist mehr als begeistert von den erfolgreichen internationalen Auftritten Red Bull Salzburgs. Österreichs größter Popstar Falco ließ sich einst auf der Tribüne des Horr-Stadions erwischen und be-
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Band Fußball Cup 24.000 Euro (!) erspielten Wanda, Christopher Seiler und Co. beim letztjährigen Band Fußball Cup, der von Alkbottle-Sänger Roman Gregory initiiert wird. Dieses Jahr übersiedelt der honorable Kick am 18. September auf den Trainingsplatz des Wiener Sport Clubs, gegen- und miteinander spielen werden Josh., Seiler & Speer, Paul Pizzera, Marco Wanda,Turbobier, Voodoo Jürgens, Der Nino aus Wien, Alle Achtung und mehr!
kundete gewohnt cool hinter seiner Sonnenbrille: „I bin a oida Austrianer… es is’ Frühling und do geht ma ins Fußballstadion“. Seine Liebe zum Sport und dem Fußball im Speziellen blieb aber immer überschaubar. Marco Wanda (auch bereits beim Band Fußball Cup am Feld gewesen) zeigt sich öffentlich eher diplomatisch und liebt das schöne Spiel des FC Barcelona genauso wie das italienische Nationalteam. Am intensivsten schlägt sein Herz aber für Österreich, was durchaus auch über die offiziellen Social-Media-Accounts seiner Band verbreitet wird. Im umgekehrten Sinne versuchten sich unsere größten Kicker immer wieder gerne als Sänger. Toni Polster eroberte mit seinen fabulösen Thekenschlampen 1997 von Köln aus die Charts. Hans Krankl tritt heute immer wieder gerne mit den durchaus bekannten Monti Beton auf, Herbert Prohaska teilt die Bühne mit seinen Kumpels von den Holy Boys seltener, aber dennoch in bemerkbarer Unregelmäßigkeit. Vereint im Charisma Zwischen all der ehrlichen und kommerziellen Liebe, bleibt wenig Zwischenraum. Ed Sheeran schwebt nicht in den Fan-Sphären eines Rod Stewart oder Campino, sieht in seinem Heimatverein aber weit mehr als ein bloßes Samstagsfreiluftamüsement. Vielleicht
ist es die zur Schau gestellte Bescheidenheit und Arbeitermentalität, die beide Parteien eint. Ipswich Town tragen den Spitznamen „The Tractor Boys“ und sind genauso wenig glamourös wie der 31-jährige Popstar. Doch da wie dort wird fehlendes Charisma durch viel Einsatz, Selbstironie, einer kräftigen Dosis Charme und viel Liebe zum Publikum wettgemacht. Sheeran tritt als Trikotsponsor sowohl für die Herren-, als auch Frauenmannschaft von Ipswich an und will seinen Teil zu einem gesunden Fortkommen beitragen. Auf der Tribüne bleibt er längst nicht mehr unerkannt, aber durchwegs respektiert. Was auch immer die Karriere von Musiker und Verein in Zukunft auch bringen möge – die Liebe füreinander ist für immer bestimmt. Und solche Geschichten schreiben am Ende des Tages nur die Musik und der Fußball. n Ed Sheeran gastiert im Rahmen seiner „The Mathematics”-Tour am 1. und 2. September im Wiener Ernst-HappelStadion. Die Toten Hosen feiern ihr 40. Jubiläum am 2. Juli in der Wiener Krieau. Tickets für den ÖFB, den Wiener SportClub, die Heimspiele des SK Puntigamer Sturm Graz und des WSG Tirol finden Sie ebenfalls auf oeticket.com.
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SAMSTAG, 02. JULI 2022 Stadthalle Graz
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Foto: Richard Wade
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PHOTO CREDIT: DEAN CHALKLEY
Wiener Konzerthaus
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Erdbeerwochen S
eit dem ersten Festival im Jahre 1976 standen viele international erfolgreiche KünstlerInnen genauso wie NewcomerInnen der verschiedensten Musik- und Kunstrichtungen auf der WiesenBühne: von Jazz und Funk führte der Weg über Reggae und World-Music bis hin zu Rock, Punk, Electronic und Hip-Hop. So unterschiedlich die auftretenden KünstlerInnen auch das Publikum: Sie alle schätzten aber gleichermaßen das romantischgemütliche Ambiente, egal ob man dabei Jamie Cullum, Neil Young, Santana, Jimmy Cliff oder Marilyn Manson lauschte. Klar, die Location war in die Jahre gekommen – und so investierte man vergangenes Jahr knapp 200.000 Euro, um dringend nötige Renovierungen, aber auch Verbesserungen zu setzen. Neu ist etwa der Eingangsbereich mit Granitsteinpflaster, neu ist auch die Ton- und Lichtanlage auf der zweiten Bühne, aber auch die Zertifizierung zum Österreichischen Umweltzeichen als Green Location ist ein großes Anliegen gewesen: Ziel ist es, den ökologischen Fußabdruck der Eventlocation selbst, aber auch der Veranstaltungen möglichst gering zu halten. Geblieben ist das charakteristische Zelt, in dem die Hauptbühne untergebracht ist und das vor etwaigem Schlechtwetter (oder auch zu starker Sonne) schützt. Geblieben ist auch der leicht ansteigende Freiluftbereich, der in die Ausläufer des
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Waldes mündet und BesucherInnen gleichermaßen beste wie gemütlichste Sicht auf die Bühne bietet. Geblieben ist auch das kulinarische Angebot, das von Burgenländischen Schmankerl über vegetarische indische Speisen und veganen Burgern bis hin zu Klassikern wie Dukaten Chips und Schnitzelsemmeln reicht. Geblieben ist auch das naturbelassene Park- und Cam-
pingareal mit seinen Brombeerhecken und verwachsenen Erdhügeln. Freilich: Nichtsdestotrotz ist es mit Dusch- und WC-Anlagen ausgestattet, die an das örtliche Kanalisationsnetz angeschlossen sind und rund um die Uhr vom Reinigungspersonal gewartet werden. Und natürlich ist auch das vielleicht wichtigste Argument für einen Besuch in Wiesen geblieben: das vielfältige Programm, das nicht nur musikalisches, sondern auch kabarettistisches kredenzt! Allen voran steht da natürlich die Grand Dame Lisa Eckhart, die am 27. August „Die Vorteile des Lasters” in einer ungenierten Sonderausgabe präsentiert. Aber auch Hazel Brugger (26. Juni), Luis aus Südtirol (8. Juli), Gernot Kulis (18. August) u. a. werden für humorvolle Noten sorgen, die in ein nicht minder feines Musikprogramm gestreut sind: Onk Lou (11. Juni), Peter Cornelius (21. Juni), das traditionsreiche Jazz Fest (16. Juli) mit u. a. Billy Cobham, Randy Brecker und Bill Evans, sowie das One Love Festival (5. August) u. a. mit Bob Marley-Sohn Julian und Mono & Nikitaman und Stefanie Werger (1. September) bauen wieder auf die stilistische Vielfalt. Gestaunt werden darf freilich auch: Artists, Drums and Fire kehren wieder nach Wiesen zurück und präsentieren mit Akrobatik, Percussions und Feuerartistik eine zauberhafte Unterwasserwelt! Lisa Eckhart Kurz vor ihrem Auftritt in Wiesen erscheint am 22. August ihr neues Buch „Boum”: ein Märchen, eine Horrorgeschichte, ein Erotikkrimi, ein Comic und Computerspiel in einem. Und natürlich: eine bitterböse Satire.
Foto: Peter W. Czernich für Marquis Magazine
Knapp fünf Jahrzehnte lang (!) verband man mit Wiesen mehr als nur Erdbeeren, galt das dortige Festivalgelände doch als Inbegriff für Konzerte der Extraklasse, in gemütlicher, naturverbundender Atmosphäre. Nach einem Schläfchen erwacht das Areal nun wieder. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
PRÄSENTIERT
23•10•2022
WIEN • MARX HALLE EINLASS 18:00 • BEGINN 19:30 WWW.THECURE.COM TICKETS
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Testosteron Thunder Innerhalb weniger Jahre haben sich die Imagine Dragons von der Clubzur Stadionband entwickelt. Und das in einer Zeit, wo klassische Rockbands und Gitarrenmusik immer stärker unter Druck geraten. TEXT: ROBERT FRÖWEIN
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ugegeben – die Sorge ist evident und nicht ganz unberechtigt. Quo Vadis, Stadionbands? Alte Legenden wie die Rolling Stones, Roger Waters und Queen rutschen langsam in die Pension. Nachkommende wie Linkin Park oder die Foo Fighters mussten furchtbare Todesfälle verkraften und sind sich ob ihrer Zukunft noch ungewiss. Dazu kommen die Musikbusiness-veränderten Neuerungen, die Großproduktionen und herkömmliche Bands obsolet machen. Ein-Mann-Bedroom-Produktionen sind das – nicht mehr ganz so neue – Ding, das in alle Richtungen Kosten und Mühen spart. Davon halten die Imagine Dragons sichtlich wenig. Dem Quartett aus Las Vegas gelang mit der Single „Radioactive“ vor exakt zehn Jahren der große Durchbruch mit einem Sound, der Old-School-Rocker und junge Kids überraschend vereinen konnte. Indie-Rock, wuchtige Melodien, elek-
tronische Versatzstücke und ein vor allem von Frontmann Dan Reynolds klar in den Vordergrund gestelltes Testosteron-Gebaren dienen als magische Formel für die Verknüpfung der Generationen. Songs wie „Demons“, „Believer“ oder „Thunder“ überzeugen die Massen einerseits mit ihrer schieren Wucht, andererseits aber auch mit einer zarten Verletzlichkeit, wie sie noch immer sehr selten von einer Bühne gepredigt wird. Hinter dem auftrainierten Äußeren des Frontmanns steckt eine zarte Seele voller Probleme und Unsicherheiten. Reynolds leidet einerseits an der unheilbaren Krankheit Morbus Bechterew, die Wirbel im unteren Rücken versteifen lässt und bis zur Bewegungsunfähigkeit führen kann. Andererseits kämpft er gegen immer wiederkehrende Depressionsschübe an. Der Vater
von drei Töchtern hat sich früh dafür entschieden, offen mit den körperlichen und mentalen Behinderungen umzugehen und sie in Songtexten und sozialen Aktionen mit der Öffentlichkeit zu teilen. Der Aufstieg der Imagine Dragons ist im eher brachliegenden Stadionsegment beispiellos. So schaffte es die Band schon 2013 innerhalb eines halben Jahres, vom Wiener Flex in die Stadthalle zu kommen. Die erste große Österreich-Stadionshow in wenigen Wochen ist nur eine logische Folge daraus. Auch wenn das brandneue Werk „Mercury“ musikalisch nicht ganz an die breitenwirksame Wucht der Vorgängerwerke heranreicht, ist die Erfolgsgeschichte der Imagine Dragons noch lange nicht auserzählt. Mit ihren Songs erreichen sie nicht nur musikalisch Gehör bei einem diversen Publikum, es ist die nahbare und inklusive Art der Band, die ein Verhältnis auf Augenhöhe zwischen Künstler und Fan suggeriert. Die Stadionband von heute ist längst kein ungreifbarer Mythos mehr.
Foto: Eric Ray Davidson
n Imagine Dragons gastieren am 23. Juni im Rahmen ihrer „Mercury”-Welttournee im Ernst-HappelStadion.
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40 Jahre durch
Foto: Die Toten Hosen, Robert Reikelpoth
Die Toten Hosen 1982 in Düsseldorf gegründet, sind die Hosen neben den Ärzten die erfolgreichste deutsche Punkband. Siebzehn Studioalbum haben Campino und Co. bereits veröffentlicht, ein letztes Album soll noch folgen. Ob dann auch wirklich Schluss ist? Das kann ja fast gar nicht sein!
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h dick und dünn Die Toten Hosen feiern ihren 40. Geburtstag. Anlass für Campino, langsam den Wechsel von Mick Jagger zu Nick Cave zu vollziehen und über das letzte Album der Hosen laut GEWINN nachzudenken. TEXT: ROBERT FRÖWEIN PIEL
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Foto: Die Toten Hosen, Robert Reikelpoth
ach zwei Jahren pandemiebedingter Ruhe überschlagen sich gerade die Ereignisse im Toten-Hosen-Camp. Die Band feiert ihren 40. Geburtstag mit der Werkschau „Alles aus Liebe“ und einer üppigen Tour samt Wien-Konzert am 2. Juli in der Krieau. Frontmann Campino begeht diesen Juni still und heimlich seinen 60er und hat Zusatzstress mit dem geliebten Liverpool FC. Von Altersmüdigkeit kann freilich keine Rede sein, auch wenn der Sänger im Gespräch mit uns zugibt, dass er auf der Bühne langsam gerne mehr Nick Cave und weniger Mick Jagger sein möchte. Kein schlechtes Vorhaben für die nächsten, wohl nicht mehr ganz 40 Jahre … Campino – 2022 feiern die Toten Hosen ihren 40. Geburtstag. Was macht ihr denn anders oder besser als andere, die nicht so lange überlebt haben? Wenn der Begriff nicht so hochtrabend wäre, würde ich von Schicksal sprechen. Der Mensch hat eine Intuition, warum er sich mit einem anderen zusammentut. Wie beim Bund der Ehe kann man aber nicht wissen, wie lange so eine Partnerschaft gutgeht. Es hat wahnsinnig viel mit Glück zu tun, aber hier und da haben wir die Weichen selbst gestellt. Es gab auch viele Krisen und schlechte Momente. Situationen, in denen man sich
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gegenseitig aus dem Sumpf ziehen musste. Wenn du da nicht mit echten Freunden unterwegs bist, gerätst du schnell in Schieflage. Eine gewisse Teamfähigkeit wird wahrscheinlich auch erst mit den Jahren erfahrbar. Man muss vieles gemeinsam erlebt haben, um einen gewissen Egoismus zurückzustellen. Es kriegt wahrscheinlich jeder mal einen Rappel und sucht seine Rolle in der Band, wenn man mehrere Jahre miteinander verbringt. Bei uns ist Teil des Erfolgsrezeptes, dass niemand dem anderen den Job neidet. Jeder weiß, warum er in der Band wichtig ist. Kuddel kann seine musikalischen Talente einbringen, die deutlich stärker vorhanden sind als bei uns anderen. Andi kann sehr gut Videos entwickeln und das Visuelle vorantreiben. Breiti hat ein besonders gutes Gespür für Zahlen und schaut deshalb über die Rechnungen und Verträge. Jeder hat sein Department und weiß, dass der andere alles nach bestem Wissen und Gewissen erledigt. War es schwierig, den Wandel von einer Jägermeister-trinkenden Partyband zu einem Sprachrohr für die
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Massen zu werden, dem die Leute zuhören und Vertrauen schenken? Das entwickelte sich Schritt für Schritt, auch wenn ich warnen muss, eine schnapstrinkende Partyband können wir heute manchmal immer noch sein (lacht). Anfang der 80er-Jahre haben wir uns mehr oder weniger nur in sehr puristischen Punk-Kreisen aufgehalten. Der Rest der Welt war uns egal, wir waren in einer Blase unterwegs. Doch auch innerhalb dieser Grenzen wollten wir wiederum nicht dem Klischee entsprechen. Wir wollten über den Weg der Ironie etwas Besonderes probieren. Dann starb die erste Welle der politischen Punkbands ab und dieses Feld wurde plötzlich frei. Da fühlten wir uns danach, diese Lücke zu schließen. Mit der Zeit wurden wir immer häufiger gebeten, bei politischen Veranstaltungen aufzutreten. Etwa in der Hausbesetzer-Szene, gegen Räumung von irgendwelchen Gebäuden oder auch auf Demonstrationen gegen CastorTransporte. Wer die Wiener Stadthalle füllt und dann aus Spaß noch immer Wohnzimmerkonzerte spielt, der muss eindeutig von Leidenschaft getrieben sein … Es geht nicht nur um Leidenschaft, letztendlich ist es die einzige Möglichkeit, mit einer überschaubaren Anzahl von Leuten normal ins Gespräch zu kommen. Wenn der Gig vorbei ist, sitzt man bei ein paar Bieren zusammen und erzählt sich Dinge. Wir fühlten uns dabei immer genauso beschenkt wie die Leute, bei denen wir spielten. Wenn man sich dein Bühnengebaren ansieht, bist du der deutsche Mick Jagger. Da ist auch im höheren Alter noch einiges möglich. Die Rolling Stones sind jenseits von Gut und Böse. Damit wollen wir uns nicht vergleichen. So etwas wird es nie wieder geben.
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Wenn sie auf Tour gehen, kannst du dir sicher sein, dass qualitativ das Maß aller Dinge präsentiert wird. Das ist bei den Toten Hosen leider noch nicht der Fall, aber wir sind froh, in unserer Liga vor uns hinzuwerkeln. Viel mehr ist in dieser Hinsicht für uns jedoch Nick Cave ein Vorbild. Er ist ein gnadenlos guter Geschichtenerzähler und hat eine besondere Energie auf der Bühne, für die er nicht einmal viel Bewegung braucht. Nick Cave anno 2022 ist keinen Deut weniger spannend als Anfang der 80er-Jahre mit Birthday Party. Ist für die Toten Hosen als Band auf der Bühne die Physis nicht unheimlich wichtig? Bis zu einem gewissen Grad auf jeden Fall, aber es muss vielleicht nicht immer der Spagatsprung von früher sein. Das sieht irgendwann nur noch dämlich aus. Wenn ein 60-Jähriger eine Lichttraverse hochkrabbelt – will man das sehen? Im Grunde ist es die höchste Kunst, auf die Bühne zu gehen, fast nichts zu machen und dabei trotzdem das Publikum zu fesseln. Das ist die Meisterklasse, soweit bin ich noch lange nicht. Ich habe meine Unsicherheit auf der Bühne immer mit Bewegung überspielt.
Denkt ihr als Band aktiv darüber nach, wie man in Würde altert oder lässt man das geschehen? Im Unterbewusstsein macht man das vermutlich ständig. Auch aus meinem Verständnis als Fan sehe ich das so. Wenn eine Band wie Cock Sparrer eine neue Scheibe veröffentlicht, bin ich unheimlich gespannt, aber auch besorgt, ob die Jungs meine Erwartungen erfüllen können. Es ist so schön, wenn dann alles gut wird. Das macht mich extrem glücklich. Wenn man so wie ihr gerade sieben neue Songs geschrieben hat, dann liegt die Vermutung nahe, dass ein weiteres Studioalbum der Toten Hosen doch absehbar ist. Eines wird es hoffentlich noch geben, diesen letzten Gong, die letzte Runde möchten wir aber auch noch physisch erleben. Wir wollen uns dessen gewahr sein, wenn wir die erste Aufnahme des letzten Albums beginnen. Deshalb werden wir wohl noch eine Scheibe machen, aber sehr viel mehr wird es nicht mehr werden. n Die Toten Hosen feiern gemeinsam mit Feine Sahne Fischfilet, Schmutzki und Bob Vylan am 2. Juli in der Krieau Wien ihren 40. Geburtstag.
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Wer ist Zucch Gleich vierzehn Mal hintereinander konzertierte der italienische Nationalheld Zucchero dieses Frühjahr in der malerischen Arena di Verona, stets vor ausverkauftem Haus. Am 5. Mai lud er kurz vor der Show gutgelaunt zum Gespräch und erörterte uns den Mann hinter „Senza Madonna”, wie dem Vernehmen nach Mick Jagger Zuccheros Überhit betitelt. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
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Gespräch ließ Zucchero durchblicken, dass mit 66 Jahren das Leben vielleicht nicht erst anfängt, wie Udo Jürgens selig dereinst sang, aber immer noch in vollen Zügen auszukosten ist. Es ist das erste Mal seit der unsäglichen Pandemie, dass Sie ihr gleich doppelt neues Material, die Lieder von „D.O.C.”, aber auch von „Discover”, in großem Rahmen ausprobieren können. Wie funktionieren die neuen Lieder im Einklang mit ihren Klassikern? Wir haben eine sehr lange Setlist, die wir jeden Tag ein bisschen abändern können. Meistens spielen wir fünf Songs von „D.O.C.” und zwei oder drei Stücke von meinem Coveralbum, aber natürlich will das Publikum auch die Klassiker hören, von „Diavolo in me” bis „Senza una donna”. Meine Band begleitet mich teilweise schon seit Jahren und Jahrzehnten, und wir sind so gut eingespielt, dass wir sehr breit aus meiner reichen Discographie fischen können. Es ist wichtig, dass sich auch die Musiker nicht langweilen (lacht). Zuccherro Mit seiner phantastischen Band begeisterte der große Cantautore Zucchero in der Arena di Verona strömendem Regen zum Trotz seine Größe: Gleich ob Klassiker, neue Songs von „D.O.C.” oder die Interpretationen einiger Lieblingsstücke von „Discover” zeigten Italo-Feeling pur!
Ihre Musik strahlt stets Hoffnung und Optimismus aus. Wie schwer war es für Sie persönlich, sich diese rühmliche Eigenschaft auch in der Pandemie zu behalten? Es war schon hart, wir standen unmittelbar vor den Proben zur vielleicht größten Tour meiner Karriere, die uns von Neuseeland und Australien über Südamerika wieder nach Europa geführt hätte. Freilich waren wir da verärgert und deprimiert. Aber dann tat ich, was mir im Blut liegt: Lieder schreiben. Außerdem hatten wir das Glück, vergangenes Jahr auch eine kleine Akustiktour an ganz besonderen Örtlichkeiten zu spielen. Wir haben uns also die Zeit schließlich doch ganz gut vertrieben. Aber der Eindruck, dass Sie das Lebensgefühl Ihrer Songs verinnerlicht haben, stimmt wohl. Kennen eifrige Hörer tatsächlich den Mann hinter der Musik? Menschen, die mir nahestehen, verstehen mich durch meine Musik sicherlich besser. Alle anderen werden sich da schon etwas schwerer tun, weil meine Lieder oft doppeldeutig sind und viel Raum
Foto: Stefan Wascher, Paolo Mannaro
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ine Stunde vor Konzertbeginn bricht der Himmel über Verona, der Stadt von Romeo und Julia: Während Zucchero uns in die Katakomben der Arena di Verona zum gelösten Gespräch geleitet, strömen bereits abertausend Menschen in das antike Amphitheater, viele gewandet in bunte Regenponchos, die am Piazza Brà von Straßenverkäufern um fünf Euro feilgeboten werden. Dem bescheidenen Wetter zum Trotz ist das imposante Gebäude auch heute zum Bersten gefüllt, wie auch die Tage davor – und danach. Während wir noch im Trockenen sitzen und mit Zucchero über sein aktuelles „Discover”-Album und den Mann dahinter, unter dem markanten Zylinder plaudern, ist die Stimmung Stockwerke über uns bereits gelöst, obwohl noch kein Ton angeklungen ist. Als Zucchero mit seiner fantastischen Band schließlich die Bühne betritt, brechen nicht nur die Dämme des Himmels, sondern auch die der Emotionen: Spätestens bei „Baila” blieben nur mehr wenige still auf ihren Plätzen sitzen – nicht jedoch, um die Flucht ins Trockene anzutreten, sondern um triefend tanzend gemeinsam mit Zucchero la bella vita zu zelebrieren, immerhin sagte der 66-jährige an die BesucherInnen gerichtet: „Si viva una volta sola!” – „Man lebt nur einmal!” Dass sich Zucchero diesen Spruch auch selbst zu Herzen nimmt, merkte man nicht nur bei der monumentalen Show, die an der 150 MinutenMarke kratzte. Auch im launigen, persönlichen
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ein monumentales Ausmaß von 500 Liedern ... (lacht) Ja, und alle konnte ich leider nicht aufnehmen. Für mich war das wie eine Zeitreise in meine eigene Vergangenheit, einige der Stücke erzählen von mir, als ich 15 Jahre alt war, als ich das erste Mal eine Gitarre in den Händen hielt oder meine ersten, kleinen Konzerte spielte oder meine erste eigene Band hatte. Obwohl alle Lieder eine Bedeutung für mich haben, musste ich einige streichen – entweder, weil sie nicht zu mir, meinem Stil passten, Lieder waren, die schon so oft gecovert wurden oder schlichtweg Lieder, die man besser im Original belässt, „Imagine” von John Lennon zum Beispiel. Was mir aber über mich selbst klargeworden ist: Ich kann ohne Musik nicht leben. Zugegeben, das mag vielleicht offensichtlich erscheinen, aber Zuhausebleiben ist nichts für mich, ich bin ein ewiger Gypsy, ich möchte auf immer weitermachen! Da geht es nicht einmal um Erfolg oder Verkäufe, sondern einfach um das Gefühl, auf einer Bühne stehen zu können.
Sie werden in Kürze gleich sechsmal in Österreich gastieren. Es scheint, als wäre Ihnen Ihr Nachbarland sehr ans Herz gewachsen? Wir verlosen fü nf CDs von Zucc Konzerte in Österhero „Discover”. Mehr Informat reich sind für mich ione Teilnahmebedin n und gu ng besonders schön, en: www.ticketm agazin.com wenn sie unter freiem Himmel stattfinden. Ich kann mich auch noch gut an den für Interpretation lassen. Ironie ist ein wichtiger Moment erinnern, als ich 1999 für die Rolling Bestandteil meines Lebens, mein Lieblings- Stones in Imst eröffnen durfte, da hat es auch schriftsteller Oscar Wilde hat einmal gesagt: geschüttet wie heute (lacht). „Das Leben ist viel zu wichtig, um es ernst zu Sie sind jetzt 66, die Rolling Stones feiern nehmen.” dieses Jahr ihr 60. Bühnenjubiläum, etwa Was haben Sie über sich gelernt, als sie die im Ernst-Happel-Stadion. Wenn Mick JagListe der möglichen Songs für „Discover” ger Sie jetzt anriefe, welche Songs würden aufschrieben? Es heißt, die Liste hatte anfangs Sie als alter Bluesfreund empfehlen, in die
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Setlist zu packen? (lacht) Dazu gibt es eine lustige Geschichte: Vor zwei Jahren war ich nebst vielleicht dreißig anderen Gästen auf die Geburtstagsparty von Mick Jagger aufs Castello di Castagneto Carducci eingeladen. Ich begrüßte ihn mit: „Hey, dich kenne ich doch von irgendwo?” Das ist meine Art von Humor (lacht). Ich sang an diesem Abend „Con le mie lacrime”, die italienische Version der Stones-Nummer „As Tears Go By”, für ihn – das war der erste Song, den sie damals bei ihrem ersten Auftritt in Italien spielten! Mick sang sogar auf Italienisch mit! Danach wünschte sich Mick „Senza Madonna”, und ließ sich partout nicht überzeugen, dass es eigentlich „Senza una donna” heißt. Ich habe zwar vorher gemeint, ich will ewig auf der Bühne stehen, aber ob ich so lange durchhalte wie die Stones, weiß ich wirklich nicht. Mick geht jeden Tag ins Fitness-Studio, ich definitiv nicht (lacht). Jedenfalls liebe ich ihre Balladen und neben „As Tears Go By” wünsche ich mir für die Jubiläumstour auch noch „Lady Jane”, „Angie”, „Honky Tonk Women” und „Jumpin’ Jack Flash”. Du siehst, ich bin eher ein Fan der frühen Lieder (lacht). Sie haben also bereits mit Mick Jagger, wenngleich privat, ein Duett gesungen, im größeren Rahmen kennt man Sie unter anderem mit Bono, Joe Cocker, Iggy Pop und vielen anderen. Bleiben da noch Wünsche offen? Das ergibt sich einfach, all diese Kollaborationen basieren auf Freundschaft, Respekt und Vertrauen – da hat die Plattenfirma nichts mitzureden. Sowas passiert dann meistens auch sehr spontan, so wie vorletzten Sommer, als mich Sting, der gerade in der Toskana war, anrief und eine Melodie hatte, die sich für ihn sehr mediterran anfühlte. So entstand dann „September”. n Innsbruck hat Zucchero bereits Ende Mai absolviert, seine Tour führt ihn im Juni noch nach Wien (16.), Salzburg (17.), Graz (26.), Dornbirn (30.) und schließlich am 1. Juli auf Burg Clam.
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Gedanken Dr. Eckart von Hirschhausen im Interview über sein neues Programm „Endlich!“, Charlie Brown, emotionales Anti-Aging und wieso es fünf nach 12 ist. TEXT: MANUEL SIMBÜRGER
Wie definieren Sie persönlich Zeit? Zeit ist endlich. Und das ist auch gut so, denn ein ewiges Leben wäre sterbenslangweilig! Nur durch die Endlichkeit bekommt jeder Moment seinen Wert, seine Tragik oder Komik. In meinem Programm will ich auch zeigen: Seid nicht die ganze Zeit gegen das Leben. Das ist bestes Anti-AntiAging! Wir sind biologisch mit zwei Programmen ausgestattet: „Vermehr dich” und „Verzieh dich”. Bringe etwas Neues in die Welt – seien es Kinder oder Ideen und dann steh dem Neuen nicht ewig im Weg. In einem meiner Lieblingscartoons, den ich jeden Abend zitiere, sagt Charlie Brown: „Eines Tages werden wir alle sterben“, darauf antwortet ihm Snoopy: „Ja, aber an allen anderen Tagen nicht.“
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Was hat die Zeit mit Ihnen gemacht? Was soll das denn heißen (lacht)! Aber es stimmt, auch für mich gab es einen Wendepunkt: Als ich 50 wurde, merkte ich, dass nun mehr Zeit hinter mir als vor mir liegt. Bange ist mir deswegen jedoch nicht, auch weil die zweite Lebenshälfte die bessere sein soll. Deshalb hat das Bühnenprogramm auch zwei Hälften. Und die Zeit vergeht wie im Fluge. Mit Zauberei, Musik und viel Improvisation. Wie schaffen wir es, in Krisenzeiten unsere psychische Gesundheit zu bewahren? Lachen! Und bevor Sie fragen, ob man das angesichts so vieler Katastrophen um einen herum darf – man muss! Oder würden weniger Menschen sterben, wenn wir nicht lachen? Ich unterstütze mit der WHO, mit Ärzte ohne Grenzen und ARTHELPS, wo ich kann, habe selber geflüchtete Menschen aufgenommen und bin froh über die vielen solidarischen Aktionen. Humor ist ja überhaupt nichts Oberflächliches, sondern das tiefe Eingeständnis in die unauflösbaren Widersprüche, in denen wir alle stecken, ein Leben lang. An denen kann man verzweifeln oder darüber lachen. Ich für meinen Teil finde: Lachen ist gesünder! Es gibt ein wunderbares Sprichwort: „Tränen, die man gelacht hat, muss man nicht mehr weinen.“
Zeit ist vor allem eines: relativ. Je älter man wird, desto schneller vergeht anscheinend die Zeit. Wieso eigentlich? Erinnern Sie sich noch an den ersten Kuss? Sicher! Und an den 17.? Unser Gehirn gibt Dingen, wenn sie das erste Mal passieren, mehr Aufmerksamkeit, das ist die ganze einfache Erklärung. Ein guter Trick, die Zeit zu verlangsamen ist also, aus der Routine auszubrechen und sich immer wieder neue Dinge anzueignen. So habe ich wieder angefangen, Gitarre zu spielen, so wie ich das schon mal als Jugendlicher gemacht habe. Plötzlich fühle ich mich wieder wie am Lagerfeuer, freue mich aber gleichzeitig, dass ich danach nicht auf einer Luftmatratze schlafen muss. Das ist bestes emotionales AntiAging. Wir leben länger als jede Generation vor uns – und haben das Gefühl, wir hätten keine Zeit? Das ist doch eigentlich sehr komisch, warum lacht da keiner drüber? Was war die beste Zeit Ihres Lebens? Viele verklären ja ihre Jugend, aber dazu gehöre ich nicht, ich vermisse sie auch nicht. Ich kann ja noch immer alles wie früher, nur halt nicht mehr am selben Tag (lacht). Ich war gerne 17. Und jetzt bin ich gerne 54. Ich persönlich finde es albern, wenn 70-jährige mit tiefhängenden Jeans und Baseballkappe rumlaufen und sich für jugendlicher halten als sie
Foto: Tim Ilskens
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atsächlich „endlich!” ordiniert Dr. Eckart von Hirschhausen, Deutschlands berühmtester Arzt, wieder vor Live-Publikum, denn gegen die Pandemie konnte auch er nichts ausrichten. Und „Endlich!“ heißt eben auch sein aktuelles Programm, in dem er sich dem zeitlosesten Thema per definitionem widmet, nämlich der Zeit selbst. Hirschhausen bringt uns wie gewohnt zum Lachen, zum Nachdenken, zum Lernen – und zum Philosophieren, wenn er aktueller denn je fragt: Wenn das Leben endlich ist, wann fangen wir endlich an zu leben?
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über die Zeit Zeit Nach Glück, Liebe und Wundern widmet sich der berühmteste deutsche Doktor dem größten Thema unserer Zeit: der Zeit.
sind. Ich bin froh, dass ich inzwischen weiß, dass ich nichts verpasse, wenn ich mir nicht bei lauter Musik und gebrüllten Gesprächsfetzen die Nächte um die Ohren schlage, sondern mit einem guten Buch mich entspannt ins Bett lege. Man kann nicht immer 17 sein – muss man auch gar nicht! Laut Studien wirkt sich das Eheleben positiv auf die Lebenserwartung von Männern aus ... Männer sind auf sich gestellt oft einfach sehr schnell überfordert. Deshalb ist es ja auch Quatsch, an diesem Bild der toxischen Maskulinität im 21. Jahrhundert festzuhalten – der Cowboy, der einsam in den Sonnenuntergang reitet, wird bald am Lagerfeuer
merken, wie kalt es im Rücken ist und dass er den Dosenöffner vergessen hat. Menschen brauchen andere Menschen: das kann eine Ehe sein, aber viel wichtiger ist das Gefühl, gebraucht zu werden, verbunden zu sein, etwas zu bewirken. Und dabei Spaß zu haben! Läuft uns Menschen die Zeit davon? Oder laufen wir der Zeit nach? In einem Punkt ist wirklich nicht mehr nur fünf vor 12, sondern fünf nach 12 – und daraus mache ich auch auf der Bühne keinen Hehl: Die Klimakrise ist die größte Gesundheitsgefahr im 21. Jahrhundert mit Hitzetoten, Extremwetterereignissen und auch neuen Infektionskrankheiten. Wir sind die erste Generation, die hautnah
miterlebt, wie instabil das Erdsystem wird. Und die letzte, die verhindern kann, dass weitere Kipppunkte überschritten werden. Die nächsten 10 Jahre werden darüber entscheiden, wie die nächsten 10.000 Jahre für die Zivilisation werden. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, das Richtige zu tun, damit unsere Kinder uns nicht irgendwann einmal fragen werden: Was war euch 2022 wichtiger als eine bewohnbare Erde und unsere Zukunft? Ich hoffe sehr, dass wir dann eine gute Antwort haben werden! n Dr. Eckart von Hirschhausen gastiert mit „Endlich!” zwischen Juni und September in Wien, Graz, Linz und Salzburg.
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Still war es um die Sportfreunde Stiller. Doch nun knistert der Ofen wieder. Sie haben gefunden, was sie jahrelang gesucht oder eben nicht gesucht haben. Schließlich sind sie wieder da, die Rezepte für ein feines Süppchen, für einen vegetarischen Braten, für einen wuchtigen Keulenschmaus, einen knackigen Salat und dort noch für ein lecker Dessert. Dieses Menü wächst und gart und dampft und brät im Safte. Und das Ergebnis wird auch bei einer Live-Show präsentiert. Da ist die Suppenkelle eine E-Gitarre, die Küchenmaschinenturbine ein Bass und aus den Eimern und Pfannen schallen Beats und Rhythmen. Wer sich dies ins Ohr gießen und ins Auge schütten will, der komme doch bitte am 17.Oktober in die Ottakringer Brauerei und bringe Hunger mit, denn im Magen pumpen die tiefen Töne. Wir stille(r)n dann.
Bruce Springsteen gastiert am 18. Juli 2023 mit The E Street Band im Ernst-HappelStadion! Glücklicherweise musste man Corona nicht ohne den Boss überbrücken: 2020 gab es das neue Album „Letter to You”, sowie den bis dahin nie gezeigten „The Legendary 1979 No Nukes Concert“-Film, der die beispiellose Qualität und den explosiven Charakter der Show von Springsteen demonstriert (Und demnach Vorgeschmack für das Konzert in Wien liefert!). Für das Buch „Renegates: Born in the USA“ kollarborierte Bruce Springsteen mit Präsident Barack Obama, außerdem nahm der Boss im letzten Sommer seine rekordbrechende Show „Spring-steen on Broadway“ wieder auf. Tickets ab 3. Juni!
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Wien
RATHAUSPLATZ
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RONCALLI-HOTLINE: 01/3 555 666
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Fotos: Live Nation (Bruce Springsteen), Barracuda Music (Sportfreunde Stiller)
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am 6. August in München, sondern bereits am 29. Juli auf der Seebühne Mörbisch zum Mikro greifen und gemeinsam mit „seinen” Madln und Buam in Dirndl und Lederhos’n das Leben feiern: „Ich brenne darauf, dass es endlich wieder losgeht, dass wir auf der Livebühne wieder alles geben können, um unser Publikum bis auf den letzten Platz mitzureißen. Unser Antrieb dabei ist nichts weniger als die Liebe – und das seit Tag eins!”
Die James Rizzi Ausstellung präsentiert noch bis 4. September in der Messe Graz auf über 2.000 Quadratmeter Fläche mehr als 1.600 Kunstwerke eine facettenreiche Retrospektive aus mehr als 40 Jahren Schaffenskraft Rizzis. Gezeigt werden auch Frühwerke, selten gezeigte Werke aus Privatbesitz und sogar unveröffentlichte Entwürfe und unvollendete Werke aus Rizzis letzten Lebenstagen. Besonderer Mehrwert: Weil Rizzi sich von Kinderbildern inspirieren ließ, ist die Ausstellung für Jung und Alt gleichermaßen geeignet!
Willi Resetarits ist am 24. April unerwartet von uns gegangen. Begleitet von den „MusikernInnen seines Vertrauens” spielen am 9. Juni im Arena Open Air u. a. 5/8erl in Ehr’n, Die Strottern, Ernst Molden, Gerald Votava, Der Nino aus Wien, Thomas Stipsits, Tini Kainrath und Wenzel Beck ein Gedenkkonzert. Sie alle haben über viele Jahre gemeinsam mit Resetarits musiziert und sich gemeinsam mit ihm für das Integrationshaus eingesetzt. Jetzt setzen sie ein weiteres Zeichen der Solidarität, der Reinerlös kommt dem Integrationshaus zugute.
Körperwelten gastiert mit „Zyklus des Lebens” erstmals in Klagenfurt: Noch bis 21. August präsentieren Plastinator Dr. Gunther von Hagens und Kuratorin Dr. Angelina Whalley in der Wörthersee-Halle eindrucksvolle Ganzkörper-Plastinate und laden dazu ein, sich intensiv mit seinem eigenen Körper und Lebensstil zu beschäftigen.
Monika Gruber gastiert mit ih-
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rem neuen Solo „Ohne Worte” im September und November in der Kürnberghalle und präsentiert ebda. einen scharfen, aber auch versöhnlichen Ritt durch Zeitgeistthemen.
Fotos: ASA Event GmbH (Freddie Mercury), Lukas Beck (Willi Resetarits), Martin Häusler (Helloween), David Tood (Körperwelten), Chris Heidrich (Andreas Gabalier), James Visser, St. Louis (James Rizzi), Chuck Brueckmann (Alter Bridge), Tibor Bozi (Monika Gruber)
Andreas Gabalier wird nicht nur
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Intendant Karl-Michael Ebner präsentiert
MUSIKAL FESTIV STEYR
Helloween haben ihre Freunde von Hammerfall auf „United Forces”-Tour eingeladen, um ein gewaltiges Metal-Package auf die Beine zu stellen. Hierzulande wird am 29. Juni im Gasometer härtester Stahl geschmiedet.
Alter Bridge gastieren nicht nur mit ihrem neuen Album „Pawns & Kings”, sowie als Vorbands Halestorm und Wolfgang Van Halens Mammoth WVH im Gepäck am 28. November in der Wiener Stadthalle D, Sänger Myles Kennedy zuvor auch schon am 7. Juni solo in der Simm City. The Spirit of Freddie Mercury featuring Queen Real Tribute schlüpfen mit einzigartiger Authentizität in die Rollen von Mercury und seine Bandkollegen May, Taylor und Deacon und erwecken so Queen zu neuem Leben, im Juni etwa in Wien, Klagenfurt, Stockerau und Knittelfeld.
21.7. – 6.8.2022 Tickets buchbar über www.musikfestivalsteyr.at
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oeticketnews Mit den Systemen oeticket.Light und fanSALE engagiert sich oeticket nicht nur für Veranstalter, sondern auch für Privatkunden: So funktioniert der Ticketverkauf transparent, sicher und kostengünstig! TEXT: OETICKET.COM
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it oeticket.Light baut oeticket das starke Engagement in der Kulturbranche weiter aus und bringt ein innovatives Selbstanlagesystem auf den Markt. Im Gegensatz zu vielen Selbstanlagesystemen bietet oeticket.Light allen Veranstaltern einen Zugang zum gesamten oeticket-Vertriebsnetz. Veranstaltungen wie Konzerte, Kabaretts, Shows, Kongresse, Konferenzen oder Theateraufführungen können einfach selbst mit wenigen Klicks angelegt werden, ja, selbst wenn Sie einen Maturaball oder Flohmarkt einfach und kostengünstig mit Ticketverkauf veranstalten möchten, sind Sie bei oeticket.Light bestens bedient! oeticket.Light kann von jedem Computer oder Smart Device aus intuitiv genutzt werden. Für die Anlage einer Veranstaltung fallen keine Kosten an. Für die Nutzung des innovativen Tools fällt lediglich eine geringe Provision pro verkauftem Ticket
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Sehr zum Wohl! Gin und Rum sind Spirituosen mit bewegter und bewegender Geschichte. Heute gelten die edlen Tropfen, pur oder gemixt, als Zeichen geschmacksintensiver Lebenslust. TEXT: MARKUS HÖLLER, HANNES KROPIK
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rfüllten Rum und Gin noch gegen Ende des vergangenen Jahrtausends vor allem den Zweck, seinen Anwender möglichst effizient und kostengünstig ans andere Ende des Bewusstseinsspektrums zu schießen, so gelten beide Spirituosen heute als gesellschaftlich geschätzte Getränke voller Eleganz und hedonistischer Lebenslust. Und das liegt nicht zuletzt am immer breiteren Angebot hochwertiger und – zugegeben – geschickt vermarkteter Alternativen zum früheren Fusel. Gib deinem Leben einen Gin! Dass sich speziell Gin, dessen Name sich vom lateinischen Wort für die Wacholderbeere (juniperus) ableitet, zum hippen Lifestyle-Drink entwickeln konnte, verdankt der ehemalige Armeleuteschnaps den vielfältigen
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Möglichkeiten seiner Produktion. Denn anders als bei Rum, Wodka oder Whiskey, deren wichtigsten Geschmacksträger klar definiert sind, sind dem Gin praktisch keine Grenzen gesetzt: Die Kombination dutzender möglicher natürlicher Zutaten, sogenannter Botanicals, erlaubt dem Gaumen eine nahezu grenzenlose Palette an sensorischen Sensationen. Und sie sorgen für eine mittlerweile ebenso große Auswahl an originellen GinSorten, die wiederum jede Menge Gesprächsstoff bieten und gerne auch die Möglichkeit, sich unter Gleichgesinnten mit Wissen über regionale Geheimtipps hervorzutun. Die Geschichte des Gins lässt sich ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen: Der niederländische Arzt Franciscus Sylvius (vulgo Franz de le Boë) nutzte die positive Wirkung der Wacholderbeere bei Sodbrennen und
Verdauungsstörungen und entwickelte daraus – gemixt mit Alkohol und Kräutern – eine Medizin namens „Genever“. Die offenbar nicht nur wirksam, sondern auch so wohlschmeckend war, dass englische Soldaten das berauschende Tröpferl aus dem Holländisch-Spanischen Krieg (1568 bis 1648) auf ihre Insel mitnahmen. Wo sich der Gin – für dessen Produktion ursprünglich keine Steuer zu bezahlen war – rasch zum gesellschaftlichen Problem entwickelte: Die billige Plörre sorgte laut Zeitzeugen für „eine neue Art von Trunkenheit, die unseren Vorfahren noch unbekannt war“ und eine Sterberate durch Alkoholmissbrauch, die im London des frühen 18. Jahrhunderts höher war als jene der Geburtenrate. Immerhin, nach der parlamentarischen Lösung des Gin-Irrsinns durch fünf immer
Fotos: Alexander Felten, Rainer Mirau
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strengere Gesetze, gelang es, den Konsum des Wacholderbrandes auf ein einigermaßen vernünftiges Maß zurückzustutzen und „London Gin“ in weiterer Folge sogar zum Exportschlager zu entwickeln. Drinking Rum before 10 am makes you a Pirate, not an alcoholic Wie beim Gin wird auch die Entstehung des Rums im 17. Jahrhundert vermutet – allerdings ohne zurechenbaren Urheber: In der Karibik, speziell auf Barbados und Kuba, boomte schon frühzeitig die Verwendung von Rohrzucker. Bei dessen Erzeugung entsteht pro Kilo Zucker ein halber Kilo Melasse, und wiffe Geister erkannten, dass sich dieses klebrige, zähflüssige Abfallfallprodukt mit Wasser zu Maische verarbeiten, fermentieren und in weiterer Folge zu schmackhaftem Alkohol destillieren lässt. Dass es eine fast schon romantische Beziehung zwischen Piraten und anderen raubeinigen Seefahrern und dem ursprünglichen farblosen Gesöff gibt, liegt nicht zuletzt an
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dessen Gabe – anders als Wasser oder Bier – nicht zu verderben, wenn er wochenlang auf hoher See bei sommerlichen Temperaturen transportiert werden muss. Dass das Destillat im Holzfass nicht nur seine verführerische Farbe, sondern auch ebenso komplexe wie angenehme Aromen entwickelte, war ein gefälliger Nebeneffekt. Aus heutiger Sicht, in der allerhand Verordnungen und Gesetze so manchen Spaß am Arbeitsplatz schon im Ansatz unterbinden, klingt es vielleicht absurd, doch Rum galt in manchen Ländern noch bis ins späte 20. Jahrhundert als Standardgetränk unter Matrosen. Mitglieder der britischen Royal Navy hatten sogar per Dekret ein festgelegtes Anrecht auf Rum als stilgerechte Bordverpflegung – und zwar im Ausmaß von täglich einem halben Pint, also umgerechnet 284 Milliliter Alkohol. Rum und Gin, die beide einen Mindestalkoholgehalt von 37,5 Volumenprozent aufweisen müssen, haben sich längst als Grundlagen kreativer Mixgetränke abseits von Rü-
scherl und Gin Fizz etabliert. Doch auch die pure Qualität der exquisiten Tropfen ist ein Fest für die Sinne. Darauf ein herzliches: zum Wohl! n Am 17. und 18. Juni findet in der Seifenfabrik Graz erstmals das About DrinksSpirtuosenfestival statt: Dutzende Aussteller präsentieren ein breites Spektrum an hochwertigen Spirituosen: Rum, Gin, Tequila, Wodka, Whisky, Cognac, Edelbrände und weitere hochprozentige Genussprodukte aus Österreich und der ganzen Welt. Zwischen 15. und 17. September gastieren wiederholt in der Wiener Ottakringer Brauerei das Rumfestival sowie der Ginmarkt. Die Neuerung für dieses Jahr: Es wird einen großen Bar&FoodBereich geben, erstmals mit Live-Musik. Für alle Messen sind Zeitslot-Tickets bereits jetzt verfügbar, unser Hinweis dazu: In Wien waren in den vergangenen Jahren tagesaktuell keine Tickets mehr verfügbar!
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Leben am Puls der Zeit Dank zahlreicher atemberaubender Open-Air-Locations und malerischen Landschaftspanoramen zeigt sich Kärnten im Sommer von seiner besten Seite. Wir stellen euch die besten Veranstaltungen und Locations vor – plus Interviews mit den Stars. TEXT: MANUEL SIMBÜRGER
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eelenparadies, Lebensfreude, Genuss, Vielseitigkeit: Kärnten ist zu jeder Jahreszeit, aber ganz besonders im Sommer, nachhaltiges Seelenfutter, das Trost, Freude und Leichtigkeit zugleich spendet. Kärnten lädt ein, lustvoll zu leben und gelassen zu genießen, stets
pendelnd zwischen Gestern, Heute und Morgen, zwischen Be- und Entschleunigung. Kärnten ist Leben sowie Glück in seiner pursten Form – und im Sommer bedeutet das: Open-Air-Konzerte am laufenden Band (endlich wieder!), eingebettet in malerischen Landschaften
NIK P.
und in den Kultur-Himmel gehoben von den größten Stars der Musikszene. Also: Ab nach Kärnten und den Sommer endlich wieder in vollen Open-Air-Zügen genießen – es ist schließlich schon viel zu lange her! Die Stars warten auf euch – und das Glück auch ... LiveNoch mehr ganzen Land in e in rm Te t.com! siehe oeticke
Am 27. Juli tritt der waschechte Kärntner und Schlagerkönig Nik P. mit seiner Band in der Burgarena Finkenstein auf. Wir baten den geborenen Friesacher zum Interview.
BURGARENA FINKENSTEIN Zu den bekanntesten und beliebtesten Sommer-Locations Kärntens zählt die Burgarena Finkenstein. Sie ist Teil der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Burgruine Finkenstein, die sich stolz über dem türkisblauen-glitzernden Faaker See erstreckt. Wie bei keiner anderen Open-Air-Bühne des Bundeslands gehen hier Natur, Historie und Kultur eine einzigartige und faszinierende Symbiose ein. Seit den 1980ern beleben hier Weltstars aus allen Kultur-Genres die Arena regelmäßig zum Leben, weshalb die Burgarena Finkenstein heute als kulturelle Hochburg Österreichs und eines der Aushängeschilder Kärntens gilt. Mehr als 1.000 Personen umfasst die Location, für ausgelassene Stimmung ist also garantiert. Du hast nicht gelebt, wenn du nicht dort warst. Fürs exquisite kulinarische Wohl ist freilich auch gesorgt – inklusive traumhaften Panoramaausblick. Ab Juli geben sich hier die Superstars die Klinke in die Hand, angefangen bei Gloria Gaynor am 1. Juli über Haddaway am 14., Josh. am 16., Milow am 21., Wolfgang Ambros am 22., Gert Steinbäcker von STS mit der fantastischen Christina Kosik als Anheizerin am 23., Petutschnig Hons am 24., Nik P. am 28., Die Seer am 5. und 6. August, Gernot Kulis am 12., Melissa Naschenweng am 18. und noch vielen mehr! Achtung: Viele Veranstaltungen sind bereits ausverkauft oder es gibt nur noch Restkarten!
Welche sind deine Lieblingsorte in Kärnten? Als geborener Friesacher liebe ich meine Heimat natürlich sehr. Friesach, eine Burgenstadt, ist die älteste Stadt Kärntens und einen Ausflug wert. Zudem ist Friesachs stadtführender Wassergraben in ganz Europa einzigartig. Dessen Erhalt unterstütze ich, indem man sich dort einen Stein kaufen und seinen Namen eingravieren lassen kann – ganz nach dem Motto: „Ein Stein, der deinen Namen trägt“ ... (lacht) Apropos: Macht es immer noch Spaß, den Song „Ein Stern“ zu performen? Auf jeden Fall! Für mich ist es nach wie vor wahnsinnig faszinierend zu erleben, wie sehr die Leute auf dieses Lied reagieren – und zwar bis heute! Sobald die ersten Töne des Lieds erklingen, springt das Publikum auf und klatschen im Rhythmus mit. Das ist einzigartig und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich derjenige bin, dem solch ein toller Song gelungen ist. Ich habe kürzlich erfahren, dass „Ein Stern“ immer noch unangefochten der erfolgreichste Schlager der letzte 50 Jahre ist. A Wahnsinn! Du feierst dieses Jahr dein 25. Bühnen-Jubiläum. Was ist dein Erfolgsgeheimnis? Es ist die Leidenschaft und die Authentizität. Sich auf der Bühne nicht verstellen, sich nicht zu verbiegen und man immer man selbst sein. Das gilt natürlich auch für die Songs im Ganzen, denn ich schreibe und komponiere ja selber. Wichtig ist, immer bei sich selbst zu bleiben und sich nicht von all den Einflüsterern, die es glauben, besser zu wissen, in die falsche Richtung drängen zu lassen. Ich bin immer der geblieben, der ich von Beginn an war. Das gelingt aber nur, wenn man mit Spaß und Freude bei der Sache ist. Und daraus entsteht wiederum Erfolg. Das ist aber kein Geheimnis! (lacht) Und natürlich gehört auch ein ordentlicher Patzen Glück dazu.
Fotos: Christian Barz, Enrico Meyer, Jens Koch, Philipp Carl Riedl, Veranstalter
Du bist in Kärnten geboren. Was ist das Besondere an Kärnten? Mein Herz ist nach wie vor in Kärnten. Ich habe dort immer noch viele Freunde – Freunde, die ich schon seit Ewigkeiten kenne. Ich liebe es, meine Lieben in Kärnten zu besuchen, vor allem in der Sommerzeit, wenn sich der Wörthersee in seiner schönsten Pracht präsentiert. Kärnten ist immer eine Reise wert, es ist ein sehr vielseitiges Bundesland, das einem viele Möglichkeiten bietet. Meine Familie und ich lieben es ja, Rad zu fahren – da bietet sich Kärnten natürlich perfekt an, hier gibt es wunderbare Radltouren! Am Abend gehen wir dann gern irgendwo richtig gut essen. Also: Kärnten ist kulturell, kulinarisch und landschaftlich gesehen ein Juwel in Österreich. Ich bin stolz darauf, immer wieder nach Hause zu kommen.
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SCHLOSSWIESE MOOSBURG Auch als „Konzertmekka im Süden“ bekannt, hat sich die 8.000 m2 große Schlosswiese in Moosburg innerhalb kurzer Zeit als begehrte und sensationelle Konzert-Location einen Namen weit über die Grenzen Österreichs hinaus gemacht. Hier traten schon die ganz Großen auf, unter anderem Nena, Zucchero, Rainhard Fendrich, Umberto Tozzi und viele, viele mehr. Hier muss man sich gar nicht vornehmen, die Seele baumeln zu lassen, das kommt ganz von allein. Das begeisterte Publikum entdeckt bei erstklassigen Performances auf der Bühne den Rhythmus, das Leben und das Mensch-Sein neu und wird selbst zur leuchtenden Farbe im seelenstreichelnden Landschaftsgemälde. Im wärmsten Monat zieht in Moosburg die gelöste Stimmung ein, etwa beim 3. Schlager Open-Air mit u. a. Hannah, Nik P. und Kerstin Ott am 12. August, mit Nico Santos am 13., Frei.Wild am 20., Edmund am 27. und Mark Forster als krönender Abschluss am 28.!
MARK FORSTER Der deutsche Superstar Mark Forster gibt sich am 28. August auf der Schlosswiese Mossburg die Ehre. Das Datum passt, niemand verkörpert den Sommer so gut wie Forster. Freust du dich schon auf deinen Auftritt auf der Schlosswiese? Mega! Wir sind so ausgehungert nach zweieinhalb Jahren ohne Konzerte, das kannst du dir nicht vorstellen. Ich warne schon mal alle Leute in Moosburg vor: Wir sind alle sehr übermotiviert (lacht)! Fast so wie Jungs, die am Schulhof von der Leine gelassen werden. Werden wir neue Songs in Kärnten hören? Kann schon sein! Vor allem wird es eine bunte Mischung aller bisherigen fünf Alben sein, eine Art Best-Of. Aber da ich gerade an neuen Sachen arbeite: Wer weiß! Kannst du dich noch an den Beginn der Pandemie erinnern, als plötzlich keine Auftritte mehr möglich waren? Es war für uns alle schlimm, für die Crew, die Band, die Fans, die bereits die Tickets gekauft hatten. Die Unsicherheit hat sehr an uns genagt, denn wir wussten ja nicht, wann wir wieder auftreten können, wann es wieder weitergeht. Wir hatten die Termine immer und immer wieder verschoben. Dass man selbst nichts dagegen tun konnte, war das Schlimmste. Aktuell befinde ich mich auf kleiner Clubtour, um wieder reinzukommen – und es fühlt sich alles ganz normal, ganz schön an. Ich bin froh, dass das Publikum – endlich wieder ohne Maske! – feiern möchte und nicht zurückhaltend, verhalten reagiert. Hätte ja sein können, wir leben ja gerade in einer echt krassen Zeit. Ist es dir aktuell mehr denn je wichtig, mit deiner Musik den Leuten Mut, Hoffnung und Kraft mitzugeben? Ich habe ja Gott sei Dank eine sehr positive, lebensbejahende Grundeinstellung. Aber auch viele meiner Songs drehen sich nur um mich, sind eher persönlich und nachdenklich. Ich habe das Gefühl, dass es um solche Songs aktuell nicht geht, sondern tatsächlich stehen die positiven Vibes, meine Grundhaltung im Vordergrund. Es ist klar, dass wir mit dem Konzert in Moosburg nicht den Ukraine-Krieg beenden werden. Aber wir können gemeinsamen unsere Liebe und positiven Gefühle bündeln. Vielleicht bewirkt ja auch das etwas Gutes in der Welt? Es ist wichtig, hin und wieder zusammen zu kommen und gemeinsam etwas Schönes zu erleben und als Einzelperson ein Stück dieser Positivität wieder mit nach Hause zu nehmen. Deshalb sind Kultur, Musik, Konzerte wichtig: Sie machen die Welt besser.
Die Geschichte Bad Bleibergs ist eng mit dem Bergbau verbunden. Bis 1993 wurde hier über Jahrhunderte Blei und Zink abgebaut. Der neue Standort der Humanomed Gruppe thront hier auf herrlichen 920 Metern Seehöhe inmitten des Bleiberger Hochtals. Die eindrucksvolle Lage in unmittelbarer Nähe zum DreiLändereck Österreich, Italien, Slowenien sowie die starken Elemente, die die Natur des Hochtals ihren Gästen schenkt, macht das BLEIB BERG Health Retreat zu einem Kraftort mit reinem Thermalwasser und dem Heilklima des Stollens. Die natürlichen Schätze spiegeln sich im Konzept BLEIB BERG wider. Neben dem umfassenden Angebot an klassischen und komplementären Medizinleistungen erfährt der BLEIB BERG-Gast die Wirkung des Heilklimastollens, des Thermalwassers im Innenund Außenpool und die Kraft der unberührten Natur des Hochtals. Die eigens entwickelte BLEIB JUNG-Methode dient der Optimierung Ihrer persönlichen Gesundheit und bildet die Basis Ihres Aufenthaltes im BLEIB BERG. Zur individuellen Vertiefung der Methode wählen Sie aus vier themenspezifischen Programmen: „bleib GESUND“, „bleib AKTIV“, „bleib STARK“ und „bleib VITAL“. Die vier Programme ermöglichen Ihnen gezielte Therapieangebote – angepasst an die Konstitution Ihres Körpers, abgestimmt auf die Bedürfnisse Ihrer Lebenssituation, darauf ausgerichtet, Sie körperlich und mental jung zu halten – immer mit dem Ziel, mehr Lebensqualität zu schenken. Alle Informationen finden Sie auf www.bleib-berg.com!
Wir verlosen ein Schnupper-Paket für 4 Tage für 1 Person (inkl. Zimmer, Verpflegung, individuelle Therapien – exkl. An- und Abreise. Shuttleservice ab Bahnhof Villach)!
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Fotos: Bleib Berg
Wieso ist das Leben schön? Wegen der Menschen, mit denen man das Leben teilt. Was auch immer das für jeden Einzelnen bedeutet. Das Leben ist schön, wenn wir es uns gemeinsam schön machen.
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MICHAEL MITTERMEIER Mit „ZAPPED! Ein TV-Junkie kehrt zurück – Die 25th Anniversary Tour“ kehrt Michael Mittermeier zu seinen Wurzeln zurück – und nach Klagenfurt. Wie fühlt es sich an, mit „ZAPPED!“ zurück auf der Bühne zu sein? Es fühlt sich super an. Ich habe das Programm und den Inhalt aktualisiert und dem gegenwärtigen TV- und Streaming-Programm angepasst. „ZAPPED!“ wurde quasi aufgepimpt. Einfach nur das alte Programm nochmal aufzuführen würde schlicht nicht funktionieren, da kannst dir auch gleich die DVD anschauen. Auch für das jüngere Publikum ist da also sehr viel dabei.
mit Im Sommer in auch „Zapped” d Wien, im Gmunden un 13” in „# it m t Herbs reich! ganz Öster
Fernsehen ist ein zeitloses Thema. Das stimmt. Interessant ist aber: Viele im Publikum haben noch nie was von beispielsweise „MacGyver“ gehört und lachen trotzdem. Meine Fähigkeit ist ja, Fernsehen so nachzuerzählen, dass jeder auf demselben Stand ist. Meine Gags versteht man, auch wenn man die jeweilige Serie nicht kennt.
SCHLEPPE EVENT ARENA Nahe am Wörthersee gelegen und direkt angeschlossen an die traditionelle Schleppe Brauerei, bietet die Event Arena unvergessliche Konzerterlebnisse und natürlich ein Ambiente, das noch lange nach dem Besuch für endorphingeschwängerte Gefühlshochs sorgen wird. Besonders Fans von Humor-Festspielen aller Art werden hier auf ihre Kosten kommen, denn in der Schleppe findet ab Juni das größte Comedy und Kabarett Festival Österreichs statt – heuer unter anderem mit „LOL“-Star Hazel Brugger (25. Juni), Thomas Stipsits (23. Juni), Klaus Eckel (30. Juni), Kaya Yanar (13. Juli), Gernot Kulis (16. Juli) und natürlich Michael Mittermeier (10. Juli).
Wie unterscheidet sich das neue „ZAPPED!“-Programm vom Original? Die Meinungen gehen auseinander: Die einen meinen, zwei Drittel des Programms ist neu, die anderen sagen, die Hälfte ist neu. Ein Beispiel: „Raumschiff Enterprise“ ist immer noch dabei, aber natürlich wird auch „Game of Thrones“ erwähnt. Apropos: „GOT“ wird sich mit der „Schwarzwaldklinik“ batteln. Wo fließt mehr Blut, wo gibt es mehr Tote? Oder am Ende des Tages verfolgt „Squid Game“ dasselbe Prinzip wie „GNTM“. Zudem untersuche ich „Bonanza“ auf seine Diversität und seinen Vogue-Aspekt. Anderes Beispiel: Früher hieß „Binge-Watching“, dass man eine Serie von März bis Oktober schaut! „Slow-Death-Binge-Watching“ also. Kurz: Der Reiz des neuen „ZAPPED!“ besteht im „Alt vs. Neu“. Das macht großen Spaß. Wirst du wieder mit schwarzer Lederhose, blauem Shirt und umgedrehtem Basecap auf der Bühne zu sehen sein? Jein. Ich werde ein modernes blaues T-Shirt tragen und eine schwarze Hose, die aussieht wie eine schwarze Lederhose. Meine originale schwarze Lederhose steht im Schrank. Verstehst du? Sie STEHT im Schrank. Ich hab sie anprobiert und meine Frau meinte daraufhin, ich schau aus wie ein verhinderter SM-Versuch. Da war mir klar, dass das Outfit wohl eher nicht funktionieren wird ...
Burg Hochosterwitz Die Burg Hochosterwitz, genauer gesagt das Areal am Bergfuß, macht Kärnten um eine malerische Live-Location reicher! In guter (auch öffentlicher) Anbindung zwischen Friesach und St. Veit gelegen, zieht eines der Kärntner Wahrzeichen und beliebtes Ausflugsziel fortan nicht nur in die geschichtsträchtige Vergangenheit des Bundeslandes, sondern lädt auch ein, musikalische Zeitgeschichte zu erleben: Dieses Jahr gastieren sowohl Seiler & Speer (24. Juni) als auch Parov Stelar (25. Juni) unter Burg Hochosterwitz!
UND NOCH MEHR TIPPS! Neben zahlreichen Sommertheatern (siehe dazu unsere Geschichte auf den Seiten 36 bis 38) glänzt Kärnten in den kommenden Wochen auch mit dem World Bodypainting Festival zwischen 21. und 23. Juli in Klagenfurt, wo etwa auch Mathea, Esther Grad, Iriepathie, Gentleman und Kreiml & Samurai aufspielen werden. Ebenfalls im Juli freuen wir uns auf die Starnacht am Wörthersee und auf Rainhard Fendrich in der Ostbucht, sowie im Dezember auf Gert Steinbäcker in Villach. Im September gibts in Millstatt das große Nockisfest, und im Oktober kommt gar ein Broadway-Erfolg nach Villach: Das „Spongebob”-Musical gastiert am 29. Oktober in ganz Österreich, auch in Kärnten! 2023 (und zwar im April) gastieren die im wahrsten Wortsinn fantastischen Thommy Ten & Amelie van Tass in Klagenfurt und Villach, nicht minder magisch wird es bereits im Februar bei „The Magical Music of Harry Potter” – da kann man dann auch passend dazu im Harry-Potter-Cafe am Alten Platz in Klagenfurt „vorglühen”. Musical-Fans kommen bei „Flashdance” und „Fack Ju Göhte” im Jänner in Klagenfurt auf ihre Kosten, Italo-Fans nächsten Juli bei Andrea Bocelli im Wörthersee-Stadion.
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Seiler & Speer Es war definitiv ein frühes Highlight dieses Jahr: Dreimal hintereinander haben Seiler & Speer das Wiener Konzerthaus ausverkauft, und zwar mit einem ganz besonderen Programm: Unter der Leitung von Christian Kolonovits mit dem Max Steiner Orchester und Gästen gab es die Hits in klassischem Gewand! Jetzt gibt es für Fans ein Dacapo: Am 3. Juni erscheint das KonzertHighlight als Live-Album. Vor Hochosterwitz hören wir „Principessa”, „Ham Kummst” und all die anderen Hits natürlich in ihrer ursprünglichen Version!
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Ein Sommernach W
er glaubt, dass im Sommer in der heimischen Theaterlandschaft nichts los ist, könnte nicht falscher liegen! Denn wenn die Theaterhäuser pausieren, geht es unter freiem Himmel munter weiter: In ganz Österreich sorgen Open-AirBühnen nämlich dafür, dass Theaterliebhaber nicht auf Unterhaltung verzichten müssen. Es gibt kaum ein schöneres Kulturvergnügen, als an einem lauen Sommerabend in stimmungsvollem Ambiente eine Bühnenproduktion zu genießen. Die außergewöhnlichen Naturkulissen (mit denen Österreich bekanntermaßen
nicht geizt) locken sogar Theatermuffel erfolgreich nach draußen in die Zuschauerreihen. Und apropos Genuss: Ja, auch das kulinarische Angebot beim Sommertheater tut dafür sein Übriges. Bühnen(frei)luft schnuppern Wie wäre es mit einer Komödie direkt am See? Oder ein flottes Musical mitten in einem Steinbruch? Oder lieber Theaterspannung in einem Burghof? Klingt nicht nur toll, ist es auch! Wer das noch nicht erlebt hat, sollte sich heuer endlich einmal so einen Abend gönnen. Schließlich gab es in den letzten Jahren genug, auf das wir verzichten mussten
– leider auch auf viele Produktionen, die der Coronakrise zum Opfer gefallen sind. 2022 sieht die Sache zum Glück wieder deutlich besser aus, das sommerliche Programm quillt über vor sehenswerten Inszenierungen. Und wir sprechen hier nicht nur von bekannten Publikumsmagneten wie Mörbisch, den Salzburger und den Bregenzer Festspielen: Österreich hat viele weitere sehenswerte, auch kleinere (aber nicht minder feinere!) Freiluftbühnen zu bieten, die mit fantasievollen Geschichten, hervorragenden Ensembles und der einen oder anderen Prise Bombast aufwarten.
„Greased lightnin', go, greased lightnin'!” Beim
Musicalsommer Amstetten wird von
22. Juli bis 14. August das Musical „Grease“ nach dem gleichnamigen Kultfilm gezeigt und so in das ureigene Lebensgefühl der 1950er Jahre eintauchen lässt. Knalliger Lidschatten, Nagellack und Petticoat sind für die Mädchen unverzichtbar. Die Jungs tragen Blue Jeans und Lederjacken – ganz nach ihrem Vorbild Elvis Presely. Am besten gehen auch Sie gleich in Lederjacke und Petticoat hin und singen laut mit!
Von 15. Juli bis 14. August sorgt der Klassiker „Ein seltsames Paar“ im Stadttheater Berndorf für Unterhaltung. In die Rollen der beiden frisch geschiedenen Streithähne Oscar & Felix schlüpfen die Vollblutkomödianten Alexander Jagsch & Gregor Seberg.
Fotos: Regina Courtier, Bernadette Dewald, Andreas Tischler, Simon Jappel, Agentur ...und Punkt, Märchensommer Graz, St. Pauler Waldgeschichten, Stabentheiner, Thomas Schrott, Rimovetz, Theaterverein Komödie 9020, teatro
Sommerzeit ist Sommertheater-Zeit! Egal ob Schauspiel, Musical, Oper oder Operette – die Freiluftbühnen Österreichs haben heuer (zum Glück!) wieder zahlreiche Highlights zu bieten. TEXT: AMINA BEGANOVIC
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htstraum Johann Nestroy galt als gewiefter Beobachter seiner Zeit, der sich mit derbem Realismus gegen die Sentimentalität der Romantik auflehnte. In seiner 50. Ausgabe zeigen die Nestroy Spiele Schwechat im Schloss Rothmühle von 2. Juli bis 5. August die skurrile Posse „Nur Ruhe!“, die nicht von ungefähr einige Assoziationen mit der Jetztzeit auslöst. Eine zynisch-komische Abrechnung mit dem bequemen Bürgertum!
Der diesjährige Mix in Winzendorf kann sich sehen lassen: Von 3. bis 26. Juni erlebt man hier große Gefühle, wenn der Shakespeare-Klassiker „Romeo & Julia“ als Musical mit modernem Twist über die Bühne geht. Der Kampf um Nottingham entbrennt dann von 16. bis 31. Juli: Das Musical „Robin Hood“ bringt das Epos um den König der Diebe in den Steinbruch. Apropos: Richtig episch wird es auch von 6. bis 21. August, mit einer spannenden Inszenierung rund um Karl Mays Winnetou und Old Shatterhand.
Der Theater Sommer Klagenfurt, Kärntens coolstes Sommertheater präsentiert heuer zwei Stücke: Los geht es von 29. Juni bis 20. Juli mit der Beziehungskomödie „Die Niere“, bei der die Liebe von zwei Paaren (im wahrsten Sinne des Wortes) auf Herz und Nieren geprüft wird! Witzige Geschlechterklischees sorgen wiederum von 27. Juli bis 11. August bei „How to date a Feminist“ für Lachtränen.
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Der Innenhof der Burg Friesach in Kärnten ist die perfekte Kulisse für die alljährlichen Friesacher Burghofspiele, dieses Jahr gastiert der berühmtesten Vampir der Weltliteratur: Von 29. Juni bis 20. August steht „Dracula – Gruselkomödie mit Musik und Biss“ am Programm. Regisseur Michael Eybl inszeniert den Klassiker von Bram Stoker als aberwitziges Bühnenstück, bei dem kein Auge trocken bleibt.
Eine zauberhafte Neuaufnahme wartet auf das junge Publikum beim Märchensommer Graz: „Die kleine Meerjungfrau – neu erfischt!” entführt von 28. Juli bis 27. August in eine bunte Meereswelt.
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Das Theater im Bauernhof , eine Theaterrunde-Volksbühne in St. Josef, zeigt im Juni und im Juli die Komödie „Liebe und Blechschaden“. Es ist dies ein ländliches Lustspiel rund um ein Lieblingsstreitthema von Paaren: Das neue Auto! Denn wenn beide Eheleute am selben Tag einen Unfall damit bauen, dies aber vor dem jeweils anderen verheimlichen wollen, ist das Chaos vorprogrammiert ... Außerdem gibt es in St. Josef auch Musik, Lesungen und Kabaretts, u. a. mit den Kernölamazonen! Bei stummerschrei steht der Sommer im Zillertal ganz im Zeichen des Volkstheaters. Von 24. Juni bis 7. August ist Felix Mitterers berührendes Stück „Jägerstätter“ zu sehen. Die Geschichte rund um den Landwirt Franz Jägerstätter, der den Wehrdienst für die Nationalsozialisten verweigert, soll ein Plädoyer für Wachsamkeit, Mut und Konsequenz sein – sehr passend in Zeiten wie diesen.
Die St. Pauler Waldgeschichten sind ein Waldtheater mit Picknick und somit ein Erlebnis für die ganze Familie: „Vivaldi, der Waldwal“ und seine feenhafte Freunde zeigen an den Wochenenden von 16. Juli bis 7. August ein zauberhaftes Märchen unter den Bäumen im Lavanttal. Vor der malerischen Kulisse des Wörthersees geht die Komödie 9020 in ihre zweite Ausgabe. Von 26. Juni bis 30. Juli werden gleich zwei Produktionen gezeigt: „Falscher Tag, falsche Tür” bringt romantische Irrungen und Wirrungen, wenn es darum geht, den perfekten Heiratskandidaten zu finden. Ums Hochzeiten geht es auch in „Meine Braut, sein Vater & ich”, wenn ein überzeugter Junggeselle für ein Erbe vor den Traualter treten soll.
teatro, das Musiktheater für junges Publikum in Mödling, bringt im Sommer gleich zwei Produktionen auf die Bühne: von 16. Juli bis 6. August erlebt man heldenhafte Abenteuer mit „Robin Hood“, am 23. Juli gibt es das märchenhafte Musical „Schneewittchen“ nach den Gebrüdern Grimm zu sehen.
Aber es gibt noch viel mehr! Als Oper im Steinbruch wird dieses Jahr „Nabucco” gegeben, bei den Seefestspielem Mörbisch „Der König und ich”, beim OperettenSommer Kufstein „Evita”, auf Burg Gars die Oper „Carmen”, bei den Schloss-Spielen Kobersdorf „Der Bockerer”, im Theater im Park erleben wir Shakespeares „Sommernachstraum” mit Michael Niavarani, auf der Rosenburg „Manche mögen’s verschleiert” und und und! Alle Theater finden Sie auf https://www.oeticket.com/campaign/ sommertheater
ELĪNA GARANČA MIT FREUNDEN 07.07.2022 & DEM SYMPHONIEORCHESTER DER VOLKSOPER WIEN
JEDERMANN RELOADED SYMPHONIC 09.07.2022 PHILIPP HOCHMAIR & DIE ELEKTROHAND GOTTES MIT ELISABETH FUCHS & DER PHILHARMONIE SALZBURG
KARNEVAL DER TIERE MIT GÜNTHER LAINER & DEM KAMMER ORCHESTER DER ANTON BRUCKNER PRIVATUNIVERSITÄT LINZ
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JAMES BLUNT THE STARS BENEATH MY FEET TOUR
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Kings of Hollywood
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Auf eine gute Nach Dass eine gute Nachbarschaft für ein Zusammenleben förderlich ist, ist evident – gleich ob im privaten Mikrokosmos oder außenpolitisch. Zumindest in der Welt der Musik und Kunst verstehen wir uns mit unseren Nachbarn Deutschland und der Schweiz herausragend.
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ie und da muss ich ja witzeln, dass nicht nur ich selbst gute Musik höre, sondern zwangsweise auch mein Nachbar. Zugegeben, nicht immer wird er glücklich über die Zwangsbeschallung sein, aber im Sinne einer guten Nachbarschaft überschreite ich ohnehin nur äußerst selten Dezibelgrenzen, und wohl ebenfalls im Sinne einer guten Nachbarschaft habe ich auch noch nie Beschwerden gehört. Um keine Zwangsbeschallung hingegen handelt es sich, wenn man sich die alljährlichen Festival-Line-Ups und Pro-
gramme kleiner wie großen Bühnen anschaut: Neben internationalen, teils exotischen Stars erfreuen sich die Besucher auch immer wieder an Bands, die nur eine Landesgrenze überqueren müssen, um im beschaulichen Österreich für Ekstase zu sorgen – viele von ihnen müssen sich in ihrer Prominenz nicht einmal vor ihrer Kollegschaft aus dem Land der Superlative, Amerika, verstecken oder sind gar dort mit anhaltender Popularität gesegnet. Allen voran stehen freilich Rammstein, die soeben erst in Klagenfurt erneut die
Sonne aufgehen haben lassen. Aber auch Künstler wie Die Ärzte, Die Toten Hosen, Yello, Kraftwerk, Scooter, DJ BoBo und viele mehr haben – manchmal sogar trotz oder wegen der Sprachbarriere (mit Augenzwinkern: Ja, auch in Österreich!) – international Geschichte geschrieben. Auch in den kommenden Wochen und Monaten heißen wir mit ureigener österreichischer Gastfreundlichkeit viele unserer Nachbarn herzlich willkommen – eine kleine Auswahl präsentieren wir ihnen auf den folgenden Seiten.
Mit „Neu erzählen” veröffentlichten Revolverheld im vergangenen Herbst ihr sechstes Album. Was wird neu erzählt? Die Gegenwart? Unsere Gesellschaft? Gut möglich. Schließlich wird das, was wir alle Leben nennen – so die berechtigte Vermutung – eher nicht mehr lange so weitergehen können. Was nun, nach der Pandemie, aber endlich wieder weitergeht ist, dass wir in die Tiefe, die Revolverheld mit ihren Stücken erschaffen, auch live eintauchen können – und zwar am 2. Februar in der Wiener Stadthalle D.
Vergangenen April veröffentlichte Cro ein viertes Album „trip”, und einmal mehr stellt er seinen Status als Ausnahmekünstler unter Beweis, changiert zwischen dem Sound der Siebziger und seinem ureigenen „Raop”. Live im Juli in Graz, Kufstein und der METAStadt.
Fotos: Erik Weiss, Sebastian Schuster/Finn Beek, Jörg Steinmetz, Robert Grischek, Lina Tesch, Olaf Heine, Jens Koch, A.S.S. Concerts & Promotion, Jule Mehrhoff, Nadia Tarra, Maximilian König, Noeelle Guidon, Christoph Köstlin
TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
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chbarschaft! Die Fantastischen Vier feiern am 22. Juni in der Wiener Stadthalle D ihren 30. Geburtstag! Richtig gehört, bereits seit 1989 sind Smudo, Thomas D, Michi Beck & And.Ypsilon am Werken und gelten seit fast ebenso lang zu den Pionieren des deutschsprachigen HipHop. Nach einer halbjährigen Sonderausstellung über ihr Gesamtwerk im Stadtpalais Stuttgart, einem dokumentarischen Kinofilm („Wer 4 Sind“) und einer bahnbrechenden VR-Experience („Fantaventura“) kann dies nun endlich auch live gefeiert werden! Die frisch gebackene Mama Helene Fischer ist der hellste Stern am deutsch-
Die Ärzte sind bekanntlich nicht nur eine Band, die in Deutschland einen guten Ruf genießt. Oder im deutschsprachigen Umland. Nein! Sie sind gleich die „beste Band der Welt”! Mit ihrem Album-Doppel „Hell” und „Dunkel” haben sie uns durch die Pandemie begleitet, aber jetzt sind sie, wie sie auf „Planet Punk” dereinst sagen, „wieder da” – und zwar am 8. September am Messe Graz Open Air, sowie am 15. September am Sound & Snow Gastein!
sprachigen Schlagerhimmel und somit ein Garant für gelöste Stimmung, wie sie nicht nur auf ihrem aktuellen Album „Rausch” erneut eindrucksvoll beweist, sondern immer wieder auch auf ihren Mega-Konzerten. Beweis gefällig? Dann auf zur „RauschTour im September 2023 in der Wiener Stadthalle D (fünf Shows!), oder bereits diesen August open air bei der Messe München oder am 1. Oktober am Sound & Snow Gastein!
Die Beatsteaks haben sich über die Jahre hinweg von der kleinen Punk-Attraktion zu einer der größten Bands des deutschsprachigen Raums gemausert. Zuletzt erschien nebst auf ihrer Cover-EP „In The Presence Of“ auch ihre Version des Velvet UndergroundSongs „After Hours“ – damit machten die Beatsteaks gleichzeitig auf die Situation der Livebranche während des Lockdowns aufmerksam. Nun ist zumindest dieses Darben vorbei und man gastiert am 17. Juni im Arena Wien Open Air.
Beatrice Egli blickt nicht nur auf ihrem aktuellen Best-of „Bunt”, sondern auch auf der dazugehörigen Tournee, die am 8. Oktober in der Wiener Stadthalle F Halt macht, auf ihre Karriere, die von positiver Energie und Emotionen pur geprägt ist, zurück.
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Johannes Oerding hat in seiner bereits über 20 Jahre (!) umfassenden Karriere bewiesen, dass der unerschütterliche Glauben an den eigenen Weg auch im Zeitalter der teils turbobeschleunigten Laufbahnen sich immer noch auszahlen: Seine bisher veröffentlichten sechs Alben erscheinen verlässlich im ZweiJahres-Takt und charteten allesamt, ähnliches darf man wohl für sein siebtes Album, das im Herbst erscheinen wird, erwarten! Live wird selbiges am 31. März im Gasometer vorgestellt. David Garrett lässt uns mit sei-
Sophie Hunger veröffentlichte 2020 gleich zwei Alben, „Halluzinationen” und „Ich liebe dich” gemeinsam mit Dino Branadao und Faber – damit bewies sie erneut, dass sie nicht nur eine der erfolgreichsten, sondern vorallem auch vielseitigsten Popmusikerinnen der Schweiz ist. Dass sie aktuell in Höchstform ist, davon kann man sich am 19. Juni im Wiener Konzerthaus selbst überzeugen!
nem aktuellen Album „Alive – My Soundtrack” in seine ganz private musikalische Welt eintauchen, in die Lieder, die seine Gefühle spiegeln und schafft es dabei virtuos, zwischen Pop, Rock und Klassik zu changieren. Live wird es noch besser, glänzen seine Shows (im Juli in Linz, im August in Wien, Bad Hofgastein, Graz und Villach) immerhin mit Wohnzimmer-Atmosphäre und Stadion-Bombast!
Mark Forster schickt sich an, mit seinem aktuellen Album „Musketiere” nahtlos an den Erfolg seiner „Liebe”-Tour anzuknüpfen, denn: auch sein fünftes Album ist eine (seine!) wahrhaftige Geschichte, erzählt in musikalischer Vielfalt. Am 28. August gastiert er in Moosburg, im März und April kommenden Jahres in Salzburg, Innsbruck, Graz und Wien!
Max Giesinger hat sich für sein aktuelles Album „Vier” intensiv mit sich selbst beschäftigt und zeigt, dass Ed Sheeran nicht der einzige „Junge mit Gitarre” ist, der Weltruhm verdient. Am 7. und 8. März gastiert er in Salzburg und Wien.
Hazel Brugger ist erwachsen geworden: Mittlerweile ist die freche Stand-up-Comedian Hausbesitzerin, Ehefrau und Mutter. Aber der Lockdown hat auch sie nicht völlig kalt gelassen und so muss sich die deutschamerikanische Schweizerin im Chaos zwischen YouTube, Shitstorms, eigener Firma, älter werdenden Eltern und bankrotten Künstlerkolleginnen immer wieder die Frage stellen: Was will ich eigentlich wirklich – und inwiefern ist das weiblich? Sie wollen eine Antwort auf die Frage? Dann auf im Juni nach Linz, Wien, Klagenfurt und Wiesen, im Dezember erneut nach Wien! Stefanie Heinzmann ist erst Anfang dreißig, stand aber bereits mit internationalen Größen wie Ronan Keating, Joss Stone und Lionel Richie auf der Bühne. Dabei hat alles „ganz klein” 2007 bei Stefan Raabs Castingwettbewerb „SSDSDSSWEMUGABRTLAD” angefangen! Im vergangenen Mai veröffentlichte die „Schweizer Joss Stone” ihr bereits sechstes Album „Labyrinth“, mit dem sie am 24. Jänner in der ((szene)) gastiert!
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Ingwer für die Stimme Nach zahlreichen Corona-Zwangsabsagen geht Popsänger und dreifacher Amadeus-Gewinner Josh. mit seiner Band endlich wieder groß auf Tour. Neues Songmaterial inklusive. TEXT: AMINA BEGANOVIC
In einem Interview im Vorjahr hast du, in Hinblick auf die vielen Konzertabsagen, kurz die Sorge geäußert: „Kennen die mich nach der Pandemie überhaupt noch?” Wie ist es für dich und deine Band, wieder vor großem Publikum zu spielen? Befreiend. Wunderschön. Extrem emotional. Wir KünstlerInnen dürfen unseren Beruf endlich wieder ausüben! Ich empfinde es als unglaubliches Privileg, den Menschen, die zu uns kommen, Ablenkung zu verschaffen und sie unterhalten zu dürfen. Auf welche Location freust du dich 2022 besonders? Ich freue mich auf jedes Konzert, ganz ehrlich. Aber ich sag mal: die Burgarena Finkenstein, der Abend dort wird bestimmt besonders. Du hast am 19. März mit MusikerkollegInnen beim Ukraine-Benefiz im Stadion gespielt. Wie war dieses Konzert für dich? Ein bisserl
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zwiegespalten und sehr emotional. Einerseits wollt’ ich schon immer einmal im Stadion spielen. Das ist ein Bubentraum für mich als Musiker, no na! Und die Energie, die man da zurückbekommen hat, war einfach überwältigend. Andererseits war der Anlass ein unfassbar trauriger und einer, der auch wütend macht. Dass
wir im Jahr 2022 in einem Interview über einen Krieg in unmittelbarer Nähe reden würden, wäre vor kurzem wohl noch unvorstellbar gewesen. 2021 erst ist „Teilzeitromantik” erschienen, nun kommt erfreulicherweise wieder frisches Songmaterial, etwa die Single „Von dir ein Tattoo“. Ist das nächste Album schon in den Startlöchern? Natürlich! Ich hab’ schon etliche neue Songs geschrieben, einige sind auch schon aufgenommen. Ich werde dieses Jahr sicher noch den einen oder anderen Titel rausbringen. Aufs Album werdet ihr euch aber bis Anfang 2023 gedulden müssen. Abgesehen von Equipment und Co.: Gibt es etwas, was du bei jeder Tour unbedingt dabeihaben musst? Ingwer für die Stimme! n Josh. geht diesen Sommer auf große Tour quer durch Österreich und gastiert u. a. auf Burg Gars, Festung Kufstein, im Posthof, der SZENE Salzburg und Burgarena Finkenstein. 2023 spielt er im Gasometer schließlich groß auf. Hervorzuheben ist auch das Kremsmauer Festival Anfang September, bei dem neben Josh. auch u. a. Ina Regen und Alle Achtung aufspielen.
Kraft schöpfen Wie Josh. nach einer langen Tour auftankt? Simpel, aber effektiv: „Beim Kochen. Mit der Familie und Freunden. Und in der Natur beim Radfahren.“
Foto: Carina Antl
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ür Josh. gibt es aktuell einigen Grund zu Freude. Etwa die drei Amadeus Awards, die er Ende April abgestaubt hat. Noch glücklicher ist der sympathische Sänger wohl aber über seine Live-Tournee, die ihn in den nächsten Monaten quer durch Österreich und Deutschland reisen lässt. Nach zwei Jahren Pandemie keine Selbstverständlichkeit, wie er selbst im Gespräch mit uns betont.
CONGRATS TO THE WINNERS! ALTERNATIVE ELECTRONIC/DANCE HARD & HEAVY HIPHOP/URBAN JAZZ/WORLD/BLUES POP/ROCK SCHLAGER/VOLKSMUSIK FM4 AWARD BEST SOUND PRÄSENTIERT VON FAMA SONG DES JAHRES PRÄSENTIERT VON HITRADIO Ö3 ALBUM DES JAHRES SONGWRITER DES JAHRES PRÄSENTIERT VON AKM/AUME LIVE-ACT DES JAHRES PRÄSENTIERT VON OETICKET LEBENSWERK
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Vom Funken zum Fl Z
ugegeben – das Outfit war für den dargebotenen Rahmen gewagt, aber Mathea weiß eben, wie man sich richtig gut inszeniert. Die Salzburgerin war definitiv der Blickfang beim Ukraine-Benefizkonzert Mitte März im ErnstHappel-Stadion. Der kecke Auftritt im blauen BH veranlasste sogar Schauspielerin Edita Malovcic zur wenig schmeichelhaften Analyse: „Mädchen, pack deine Brüste ein.“ Die Schnappatmung mag ob des Veranstaltungsrahmens teilberechtigt gewesen sein, doch den Fans war es schlussendlich herzlich egal. Die meistgestreamte Künstlerin des Landes ist längst mehr als eine bloße Sängerin und nahm einfach den Drive von Ibiza nach Wien mit. Dort war sie direkt davor für ein Shooting von Tezenis gebucht, um die neue Beachwear des Modelabels zu präsentieren. Wie kaum jemand anderem gelingt es der 23-Jährigen scheinbar mühelos, zur richtigen Zeit die richtigen Knöpfe zu drücken. Präsenz als wichtigste Währung. Zeit für Reflektion Die Salzburgerin katapultierte sich mit ihren ersten beiden Singles „2x“ und „Chaos“ von 0 auf 100 und erreichte mit dem Debütalbum „M“, das mitten im ersten Lockdown erschien, Platz vier der heimischen Albumcharts: Von der Schuhverkäuferin zum Superstar des deutschsprachigen Pop in nur wenigen Monaten. Ein
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Erfolgsmärchen, bei dem kein Ende in Sicht ist und das beileibe nicht auf dem Prinzip Zufall fußt. Mathea Elisabeth Höller, so der volle Name der Salzburgerin, hat schon in der Schule Lieder nachgeträllert und sich vor dem Umzug nach Wien in der sechsten Staffel von „The Voice Of Germany“ erste Meriten verdient. Von ihrem Talent war etwa die deutsche PopGröße Yvonne Catterfeld begeistert, der Sprung in Goldund Platinsphären gelang wenige Jahre später. Ein Raketenstart, der Mathea nur wenig Zeit zum Durchatmen bescherte. „Erst im ersten Lockdown habe ich Zeit gefunden, mich hinzusetzen und alles zu realisieren“. Nach dem Erfolg des Debüts waren Matheas Erwartungen an sie selbst so hoch, dass ihr das Musikmachen schwerfiel. 2020 hatte sie erstmals in ihrer Karriere eine schlechte Phase. Gemischt mit den Lockdowns und der Isolation fühlte sie, sich nicht mehr selbst zu genügen und keine Ideen mehr zu haben. Während in Mathea die Selbstzweifel hochkochten, entwickelte sie sich in Rekordschnelle zu einem Idol für eine ganze Generation. Ihre Musik ist zeitgemäß und
Freizügig Ja, Mathea spielt (etwa beim Ukraine-Benefiz) mit Reizen, die wahre, tiefschürfende Freizügigkeit geht aber nach Innen, in ihren Texten. Ebenso bunt wie das inhaltliche Panoptikum ist auch das der Musik selbst, das der Insta- und TikTok-Generation wie auf den Leib geschneidert ist.
Foto: Ivan Filatov
Sie ist die meistgestreamte Künstlerin Österreichs und befindet sich endgültig auf Kreativkurs. Mathea steht an der Spitze einer Generation, die sich bei der Selbstfindung nichts mehr sagen lässt. TEXT: ROBERT FRÖWEIN
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Flächenbrand trifft gleichermaßen die Spotify- und TikTok-Liebhaber, die persönlichen und doch sehr frei gehaltenen Texte changieren zwischen Freundschaft, Liebe, Unsicherheiten, Ängste und Selbstzweifel. Ein buntes Panoptikum realer Probleme, die in einem leicht zugänglichen und dennoch anspruchsvollen Pop-Kanon vermittelt werden. Die Pandemie war für Mathea aber auch eine musikalische Zäsur. Nach einigen Monaten der persönlichen Verunsicherung und Kreativdürre flutschten die Ideen ab Anfang 2021 nur so aus ihr raus und bündelten sich in der Wiederfindungssingle „Wieder ich“. Eine Ode an die bewusste Rückkehr zu sich selbst, der Musik und dem eigenen Leben. Und ganz nebenbei trifft Mathea mit diesem Song wieder einmal mitten ins Herz ihres Publikums. Das poppige „Paris“, Sehnsuchtsort der Künstlerin, bestätigt musikalisch, dass die kurze Schwächeperiode längst ausgestanden ist und begeistert mit einem runderneuerten Soundzugang. Trennlinie gezogen Mathea hat ihr Team erweitert und setzt noch viel mehr als früher auf den visuellen Aspekt. Die durchdachten und fein arrangierten Videos, die Bildsprache auf den Social-Media-Accounts und die Selbstvermarktung im Allgemeinen wurden auf ein neues Level gehoben. Mehr denn je sieht sich Mathea nicht als reine Sängerin, sondern als Gesamtkunstwerk. Sie bespielt alle Kanäle und erreicht damit neue Publikumsschichten, die ihr nach dem überraschend schnellen Hype der frühen Karrierejahre noch verwehrt blieben. Die Künstlerin selbst bezeichnet die Entwicklung augenzwinkernd als „Mathea Next Level“, hat aber eine ziemlich genaue Vi-
sion davon, wie sie sich künftig präsentieren möchte. Vor allem hat sie auch gelernt, eine klare Trennlinie zwischen Privatem und Beruflichem zu ziehen. Persönliche Einblicke: ja, gerne. Doch was über die ohnehin sehr offenen und ehrlichen Songtexte hinausgeht, ist nicht mehr für die Allgemeinheit bestimmt. Trotz ihres bewussten Ausstellens baut Mathea stark auf die Kraft einer intakten Familie. „Nach außen hin ging alles sehr schnell, aber daheim bei meiner Familie und meinen besten Freunden wurde ich immer so behandelt, als wäre absolut nichts passiert.“ Diese Stabilität half schlussendlich mit, dass sich Mathea über die Pandemie endlich selbst kennenlernte. „Als Künstlerin ist man sehr viel. In erster Linie Sängerin, Musikerin und Songwriterin. Im erweiterten Sinne aber auch SocialMedia-Star und Influencerin.“ Diese Offenheit spiegelt sich in den neuen Songs wider. Privat hört Mathea mehr Deutschrap als Deutschpop, sie verbindet eine gleich gute Freundschaft mit unterschiedlichen Charakteren wie Mark Forster und RAF Camora. Auch die aktuellste Single „Funke, Flächenbrand“ zeigt in eine neue Richtung, die sich nicht vor Hip-Hopund Trap-Einflüssen versteckt. Damit bleibt Mathea auch weiterhin das Idol einer ganzen Generation. Selbstbestimmt und mit blindem Vertrauen in ihre Fähigkeiten und Entscheidungen. Die Schnappatmung von außen ist dabei bewusst einkalkuliert.
n Mathea gastiert neben etwa Esther Graf Ende Juli am Kärntner World Bodypainting Festival, sowie im September in Linz, Graz, Wien und Salzburg.
MUNDPROPAGANDA Hören Sie mal rein! Aus Österreich kommt hervorragende Musik! Ein Beweis gefällig? Folgende Alben haben internationales Format! (sb)
LIVE Pure Chlorine – Sorry that I smashed ... Wut, Depressionen und negative Beziehungserfahrungen verwandeln sich hier in ein empowerndes Stück Musik. Woah!!!!
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Paul & Pets – Domestic Monastic Paul, Sohn von Opus’ Ewald Pfleger, präsentiert nach Gehversuchen bei Polkov und Stereoface nun sein ätherisches Solo-Debüt.
LIVE Vivin – Seeds Höhen und Tiefen kredenzen Vivin auf ihrem 2. Album, organische und synthetische Klänge geben sich gekonnt die Klinke in die Hand.
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LIVE Oehl – Keine Blumen Auf seinem 2. Album kredenzt Oehl kuntergraue, dunkelbunte Songs, in denen gelogen, gescheitert, getrunken, eben: gelebt wird.
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Die Spielstättenpartner des LEA präsentiert vom EVVC
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Winnie Pooh Keiner verpackt Lebensweisheiten in ein derart sympathisches und bequemes Humor-Gewand wie Biyon Kattilathu. Wir baten den Deutsch-Inder zum „motivierenden“ Interview. TEXT: MANUEL SIMBÜRGER
Wie gelingt Motivation in Krisenzeiten? Das gelingt genauso wie in allen anderen Zeiten: sich ständig erinnern an sein persönliches „Warum“. Egal in welcher Situation und egal um welches Thema es geht: Das eigene „Warum“ gibt uns Motivation. Es ist unser Motiv für unsere Taten. Es ist ja auch kein Zufall, dass das „Motiv“ in „Motivation“ steckt. In Krisenzeiten sollte man noch stärker mit sich
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selbst ins Gespräch gehen und seine Gefühle und Gedanken mit Herzensmenschen teilen. Vielen Menschen gelingt das nicht, weil sie die Krisenzeiten nicht sehen wollen als das, was es ist: als Krisenzeit. Sie trauern einem Ideal hinterher, also wie alles hätte sein können – und genau das erzeugt Leiden. Es ist wie es ist und wir werden gestärkt daraus hervorgehen. Wenn ich nicht alles im Außen ändern kann, dann ist es wahrscheinlich die beste Zeit, etwas in uns zu verändern. Kann wirklich jeder Mensch motiviert werden? Auch pessimistische und hoffnungslose Personen? Auch ich war pessimistisch und hoffnungslos. Und das treibt mich an, denn alles, was ich heute tue, tue ich zu einem großen Teil für den „kleinen Biyon“, sodass ich also heute der Mensch sein möchte, den ich damals gebraucht hätte. Es ist ein bisschen wie Training: Zwar gibt es nicht den „Glücksmuskel“, aber genauso wie einen Muskel dürfen wir Gedanken und Taten trainieren. Das Schöne ist ja: Es gibt immer nur Platz für einen Gedanken im Kopf. Wenn sich also ein dankbarer Gedanke in unseren Kopf verirren sollte, ist dort zumindest in diesem Moment kein Platz für einen negativen Gedanken. Was tust du, wenn du doch down und unmotiviert fühlst? Zunächst einmal hilft
mir, diese Gefühle zu akzeptieren. Diese Annahme ist für mich der erste und vielleicht auch wichtigste Schritt. Als Nächstes frage ich mich, was mir diese Gefühle eigentlich sagen wollen. Denn sie haben ja eine Botschaft für mich. Und wenn wir genau zuhören, finden wir auch eine Antwort. Und diese Antwort liegt immer in uns. Für den einen mag es ein Spaziergang sein, für den anderen Sport oder Musik – oder alles nacheinander. Du scheinst ein Verfechter von Entschleunigung zu sein. Widerspricht das nicht dem Ziel des Motivierens? Es ist ein Irrglaube, dass die Motivation immer etwas mit Beschleunigung zu tun hat. Daher haben viele Menschen auch dieses Gefühl von höher, schneller, weiter. Motivation bedeutet für mich viel mehr, Achtsamkeit und Dankbarkeit für den Moment zu entwickeln. Motivation bedeutet: auf dem Weg, den ich gehe, Spaß zu haben. Es macht sehr viel Sinn, nicht immer mit dem Strom zu schwimmen und auch nicht gegen den Strom zu schwimmen, sondern sich manchmal ans Ufer zu setzen und die Aussicht zu genießen n Jeder Tag ist besonders: Zumindest der 28. Juni in Linz, der 29. in Wien und der 26. Februar in Innsbruck, wenn Biyon Kattilathu bei uns gastiert!
Foto: Biyon Kattilathu
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elcher Tag ist heute?“, fragte Pooh, der Bär. „Es ist Heute“, quiekte sein Freund Ferkel. „Mein Lieblingstag!“, freute sich Pooh. Zugegeben, Biyon Kattilathu ist weder dick noch gelb, flauschig oder ein Bär. Und ob er Honig-narrisch ist, wissen wir auch nicht. Aber den Blick auf das Leben, auf das Hier und Jetzt, auf das Glücklich-Sein und auf Erfolg hat der erfolgreiche Comedian, Motivationstrainer und Glücksphilosoph mit dem Cartoon-Bär durchaus gemeinsam. „Heute ist ein besonderer Tag“, sagt er in seinem aktuellen Programm (das gleich heißt wie die Antwort, die gleich folgt). „Wieso? Weil jeder Tag etwas Besonderes ist.“ Der lässigste Inder der Welt will die Welt ein kleines Stückerl besser machen, indem er gleichzeitig zum Lachen, zum Nachdenken und zum Aufrappeln anregt. Biyon gibt Mut, den eigenen Träumen und Sehnsüchten Flügel zu verleihen.
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Biyon Kattilathu will inspirieren, indem er uns die Augen öffnet: Es ist zwar eine Reise durch Indien, aber eigentlich auch zu uns selbst. Weil: Jeder Tag ist besonders.
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Das Aushängeschild von The Pretty Reckless ist zweifelsohne Taylor Momsen, doch das aktuelle und mittlerweile vierte Album „Death By Rock And Roll”, das vergangenen Februar erschien, beweist aufs Neue, dass das Quartett mehr als nur auf ein Model in seinen Reihen verweisen darf: Der rockige Alternative-Sound ist nach wie vor tonangebend, dazu gesellt sich eine gehörige Portion Blues, was sie weg von Halestorm, hin zu Laura Cox oder Samatha Fish bewegt. Jedenfalls freuen wir uns auf die Erscheinung am 13. November im Gasometer!
Busenfreundin ist Deutschlands reicheweitenstärkster LGBTIQA-Bodcast, der sich durchaus relevanten Zeitgeistfragen stellt: „Wie solidarisch sind LGBTIQA-Communities wirklich?”, „Welche Vorteile haben queere Communities?” und „Braucht es irgendwann ein ‘Bye-Bye Bubble!’”? Host Ricarda Hofmann gastiert nun am 6. Dezember im WUK, präsentiert ebda. eine Mischung aus Live-Podcast-Show, Publikums-interaktion und vielen schillernden Highlights, natürlich mit Entertainment, Witz, vielfältigen Themen aber auch zahlreichen Gästen!
Fotos: Marcel Bernard (Pure Chlorine), WME Agency (The Pretty Reckless), Ben Hammer (Busenfreundin)
Pure Chlorine veröffentlichte am 13. Mai ihre erste volle EP „Sorry That I Smashed Your Ego” und tritt auf den vier Stücken, darunter „Ego” mit Glazed Curtains, den Beweis an, dass vielleicht auch in Österreich eine Künstlerin mit einer Durchschlagskraft etwa von Billie Eilish heranreifen könnte. Irgendwo zwischen PunkPop und EDM-Beats sticht vor allem ihre rauchige Stimme hervor, die die Gefühlswelt einer ganzen Generation auf den Punkt bringt. Am 10. Juni folgt die EP-Releaseparty im B72, am 25. ein Auftritt am Donauinselfest.
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Bücherwurm Über Babysitter, Serienmörder, das Aufbegehren und ein Mädchen, das bereits mit wenigen Lenzen zur Ikone gereift ist. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
E
s mag ungewöhnlich anmuten, wenn bereits jetzt eine Biographie von Billie Eilish vorliegt, zumal „The Unofficial Biography” im anglikanischen Raum bereits 2020 und somit gar vor Erscheinen von „Happier Than Ever” publiziert wurde – andererseits: Was ist an der Karriere von Billie Eilish schon gewöhnlich? Adrian Besley, ehemaliger Werbetexter vom BBC und Autor einiger Musikbücher – etwa über K-Pop – wirft in seiner Biographie einen Blick auf die Anfänge Billies’ Karriere, ihren kometenhaften Aufstieg aus dem Schlafzimmer bis hin auf die Coachella-Bühne und liefert so einen locker-flockig lesbaren Begleittext zum (offiziellen) Bildband „Billie Eilish” – oder auch die Verschriftlichung von „The World’s a Little Blurry”, die Dokumentation, die 2021 auf Apple TV+ premierte. Fans werden hierin also wenig Neues entdecken, greift Besley doch auf bereits publizierte Interviews und ähnliche Quellen zurück, aber gerade Erziehungsberechtigten wird hier anschaulich erklärt, wieso dieses Mädchen zum Idol ihrer Kinder gereift ist: Auch wenn Billie diesen Dezember erst
22 Jahre alt wird, hat sie sich mit ihren zwei Alben „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?” und „Happier Than Ever” bereits an die Spitze kontemporärer Popmusik katapultiert und selbst aus historischer Perspektive ebendort verankert, ist zeitgleich aber nicht nur eine Ikone der Popmusik, sondern auch des Zeitgeistes geworden, lebt sie immerhin öffentlich die Sorgen, Ängste und Bedürfnisse der GenZ aus und thematisiert zeitgleich auch die insbesondere ihre Generation dominierenden Diskurse Bodypositivity, LGBT, Veganismus und Nachhaltigkeit; Allesamt Themen, die sich auch in ihrer neuen Kollektion in Kollaboration mit Nike widerspiegeln: Die beigen Klamotten schlabbern und bestehen, wie auch die Schuhe, aus ökologisch wertvollen Materialien – und sind, wie Billie eben auch, verdammt cool.
Lisa Eckhart Boum Nach ihrer augenzwinkernden „Einführung ins politische Korrektum” und der Lebensgeschichte ihrer „Omama” legt Lisa Eckhart mit „Boum” ihr drittes Buch vor und erzählt darin von Aloisia, einer jungen Österreicherin, die der Liebe wegen nach Paris geht. Dort geht gerade der Serienmörder Le Maestro Massacreur um, der es scheinbar wahllos auf Straßenmusiker abgesehen hat ... n Lesungen zum „Boum” gibt es etwa am 28. August im Theater im Park, „Die Vorteile des Lasters” spielt Eckhart laufend in ganz Österrich.
Dirk Stermann Maksym Stermanns „Sechs Österreicher unter den ersten fünf” hatte einen Helden namens Dirk Stermann. Und eben dieser Dirk und seine Frau stehen in „Maksym” nun vor einem Problem: Sie muss für ein paar Monate beruflich ins Ausland, er hat keine Zeit, sich um Haushalt und Sohn zu kümmern. Anstatt einer blonden, jungen Frau wird also ein männlicher, ukrainischer Babysitter gefunden – alles gut, möchte man meinen. Würde Maksym nicht auch Dirk sitten ... n „Maksym” wird am 17. Juli im Theater im Park präsentiert.
Marcus Greil
Fotos: Rowohlt, Zsolnay, Ventil, Zest Books, Nike
Lipstick Traces Ja, die Sex Pistols nehmen in „Lipstick Traces” eine Klammerstellung ein, dennoch ist dies kein Buch über Punk allein. Es geht vielmehr um ein Aufbegehren, das sich in den unterschiedlichsten Momenten in der Geschichte beobachten lässt, bei den Häretikern des Mittelalters etwa, den Dadaisten, oder auch StudentInnen und ArbeiterInnen im Mai 1968. „Lipstick Traces” – erstmals 1989 veröffentlicht, nun neu aufgelegt – zerlegt den Einfluss der Populärkultur auf die Gesellschaft, führt in dunkle Pfade der Gegengeschichte.
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DER PLATTENLÄSTERER Die besten, größten und wundervollsten Alben der Musikgeschichte: nach fast einhelliger Kritiker-Meinung sind sie in Stein gemeißelt. Aber sind sie das wirklich? Ich finde nicht. Wie zum Beispiel „Brothers in Arms“ von Dire Straits. Gleich mal vorweg: das ist eine sehr persönliche Sache. Ich höre und liebe Dire Straits seit nunmehr rund 40 Jahren, kenne ihren gesamten Katalog rauf und runter und konnte sie sogar noch live erleben. Daher bin ich in dieser Angelegenheit besonders pingelig. (Knopflers Soloarbeit bleibt hier ausgenommen.) „Brothers in Arms“ also, jener Millionenseller aus den Achtzigern, der damals ob seiner perfekten Produktion entscheidend dazu beitrug, das neue Audio-Medium Compact Disc zu etablieren. Und MTV, so nebenbei, siehe „Money for Nothing“. Und da sind wir auch schon bei des Pudels Kern. Denn ungeachtet das zweifellos großartigen Songwritings, allen voran der leider immer wieder aktuelle Titelsong, ist das Album zu perfekt. Zu glatt, zu gefällig, zu sehr dem Pop-Mainstream folgend. Überproduziert fast schon, wie sein Vorgänger „Love Over Gold“, der aber zumindest da und dort noch nach Schweiß und Rotz riecht (wie im Wah-Wah-Solo von „It Never Rains“ beispielsweise.) Knopfler wurde über die Jahre zusehends Gefangener seines eigenen Perfektionsdrangs, und das nimmt „Brothers in Arms“ ein Stück Seele. Leider. Weit weniger perfekt, aber beseelt vom Anfang bis zum Ende hingegen: das selbstbetitelte Erstlingswerk. Abgesehen vom Meisterstück „Sultans of Swing“ findet sich hier ein Juwel nach dem anderen; rau, lyrisch dicht, die Rhythmuspartie zusammenpickend wie die Seiten in einem alten Hustler. Auch wenn die Songs noch nicht das ganz große Kino erzählen wie später „Telegraph Road“ oder eben „Brothers in Arms“, sind die Songs wie man neudeutsch so schön sagt, relateable. Knopfler erzählt, ziemlich pleite, von Liebe, Gestalten und Erinnerungen im klammen London der 70er. Begleitet vom unverwechselbaren Fingerpicking auf seiner Strat, wie er es in der Zeit mit Dire Straits nie wieder so ursprünglich hinbekommen hat.
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Eine Teilnahme an den Gewinnspielen ist möglich auf www.ticketmagazin.com im Beitrag „!ticket Gewinnspiele Juni 2022“. Hier finden Sie auch Informationen und Teilnahmebedinungen zu unseren Gewinnspielen und Datenschutz. Einsendeschluss ist der 25. Juli 2022.
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Die Gewinnspiele der aktuellen Ausgabe finden Sie auf den Seiten 08–10, 16–18, 20–21, 30–31 und 32–34.
Journalist Markus Höller versus Dire Straits
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Michael Niavarani, Katharina Dorian, Jennifer Frankl, Joachim Brandl, Ariana Schirasi-Fard, Julian Loidl, Matthias Mamedof, Bernhard Murg, Gerhard Kasal • Jonas Kaufmann & Helmut Deutsch • Alex Kristan • Omar Sarsam • Gernot Kulis • Ursula Strauss & Ernst Molden • Der Nino aus Wien • Alfed Dorfer • Angelika Kirchschlager, Ulrike Beimpold, Maria Happel & Arabella Cortesi • Günther Groissböck & Philharmonia Schrammeln • Wiener Sängerknaben • Ina Regen • Harald Lesch, Martin Walch & das Merlin Ensemble Wien • Lisa Eckhart • Missy May, André Bauer, Drew Sarich & Maya Hakvoort • Gert Steinbäcker • Roland Neuwirth & Exschrammeln • Gery Seidl • Science Busters • Thomas Stipsits • Simone Kopmajer & Viktor Gernot mit Special Guests • Stermann & Grissemann • Michael Mittermeier • Konstantin Wecker, Dörte Lyssewski & Michael Dangl • Birgit Minichmayr, Luca Filastro & Bernd Lhotzky • 5/8erl in Ehr'n • Kaya Yanar • Molden, Soyka, Wirth • Klenk & Scheuba • Mark Seibert • Musicbanda Franui & Die Strottern • Gerhard Polt & Well-Brüder aus'm Biermoos • Philharmonix • Klaus Eckel • Tahnee • Hazel Brugger • Martina Schwarzmann • Beethoven im Park • Maria Happel & Sona MacDonald • Lydia Prenner-Kasper • Michael Köhlmeier & Reinhard Haller • 100 Jahre Bronner & Kreisler • Operettengala • Michael Köhlmeier & Sibylle Anderl • Mai Cocopelli & Band • Dirk Stermann • Musicbanda Franui & Nikolaus Habjan • Wiener Comedian Harmonists • Solisten der Wiener Philharmoniker • Joachim Meyerhoff • u.v.m. ALLE TERMINE & INFOS
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🥂 Herzlichen Glückwunsch zur 250. Ausgabe! 🥂