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!ticket Österreichs Eventmagazin Nr.1
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sport theater kabarett
€ 2,90
Damit sind Sie live dabei!
Tradition Es ist charmant, goschert und grantig: Das Wienerlied erfreut sich ungebremster Beliebtheit.
P.b.b. 15Z040254 M Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien
musik
JULI/AUG show
IDYLLE Das burgenländische Festival-Mekka Wiesen ist nun noch stimmungsvoller und gemütlicher …
goldkehlchen Analoger Vintage-Rock und eine ausdrucksvolle Stimme: Mit ihrem neuen Album „Lady In Gold“ beweisen die Schweden erneut ihre Vormachtstellung.
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Patriotismus.
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nangemeldet stehen sie vor der Haustür: die Kundendienstmitarbeiter des GIS, die ungeliebten Besucher, die jene Gebühren eintreiben, die dem ORF zugeführt werden: dem Machtunternehmen, das am Küniglberg thront. Für die einen ist er der böse „Rotfunk“, der unserer „sozialen Heimatpartei“ nicht wohlgesonnen ist, für die anderen ein überförderter Sender mit einer mehr als diskutablen Programmpolitik – mit Wiederholungen aus dem Jahre Schnee und desaströsen Eigenproduktionen, die halt irgendwann zwischen dem – gefühlt – einen Halbjahr „Skifahren“ und dem anderen Halbjahr „Fußball“ zwischengestreut werden. Ob sich das ändert, wenn die drei „Staatskünstler“ Thomas Maurer, Robert Palfrader und Florian Scheuba den amtierenden Kopf Alexander Wrabetz tatsächlich herausfordern und zur Wahl zum ORF-Chef antreten? Maurer möchte Programmdirektor werden, Palfrader Finanzdirektor und Scheuba Generaldirektor. Zumindest am Thema „Fußball“ wird dies wohl wenig ändern, denn: Wie wir in unserer Mai-Ausgabe erfuhren, ist zumindest Letztgenannter ein glühender Fußballanhänger. Leider wird bei all dem Fieber und temporär aufschwellenden Nationalstolz vergessen, dass es auch MitbürgerInnen gibt, die zwar nichts dagegen hätten, einen Boateng als Nachbarn zu haben, denen es aber dabei herzlich egal ist, ob er im Hauptabendprogramm ein Gurkerl oder eine Bananenflanke schießt. Immerhin, so titelte die Satireseite Postillon am 9. Juni, gedenkt nun eine Kölner Privatklinik, Fußballhassern anzubieten, sich über die Dauer der EM hinweg in ein künstliches Koma versetzen zu lassen. Wir schlagen ein anderes – gesünderes – Kontrastprogramm vor: Anstatt als brüllender Teamchef auf der Couch zu versumpern, gehen Sie doch einfach raus an die frische Luft – ein bisschen Bewegung schadet nicht, und wenn es statt ausgedehnten Rad- und Lauftouren nur exaltierte Luftsprünge zu musikalischen Klängen in Wiesen oder St. Pölten beispielsweise sind. Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken. Man erinnere sich: Live spürt man mehr! Stefan Baumgartner (Chefredakteur)
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SANTANA IV JETZT IM HANDEL
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Oh, wie schön!
impressum
Schön ist vieles: Menschen. Das Wetter. Ein Lottogewinn. Ein Urlaub. Und natürlich all die Erlebnisse, die man gemeinsam in seiner Freizeit teilt!
14-20 STARS&PEOPLE 14 Wienerlied Das ehrwürdige Wienerlied feiert nach wie vor freudige Urständ – dank vieler älterer & blutjunger Interpreten. 18 Neil Young Ein Aufbegehren gegen Politik und Wirtschaft, ein Aufzeigen der menschlichen Verfehlungen war schon immer sein Metier, und auch mit 70 wird er nicht wirklich altersmilde ...
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WIESEN Österreichs Festivallandschaft ist in Bewegung gekommen, besonders viel frischen Wind hat es im beschaulichen Wiesen gegeben …
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LIFE&STYLE
FUN&ACTION
22 Karate-WM Gruß aus dem fernen Osten: Bei der Karate-Weltmeisterschaft treffen Teilnehmer aus 135 Nationen in Linz aufeinander. Wir warfen einen Blick in die faszinierende Welt der japanischen Kampfkunst.
26 Lucky Luke Nicht erwachsen, nicht Kind: so präsentiert sich der Twen Luke Mockridge, der mit der unbeschwerten Jugend noch nicht abgeschlossen haben will, in seinem Comedyprogramm. 28 !ticket testet Niemals im Leben sollte man auf den richtigen Schutz vergessen: bei der Versicherung, beim Zwischenmenschlichen – und natürlich auch beim Anbeten der Sonne!
30-40 LIVE&MEDIA 30 AnnenMayKantereit In ihren Liedern geht es um Liebe, Freundschaft und Verlust, ganz ohne Pathos! 32 Nazar „Irreversibel“ nennt der Wiener Rapper mit iranischen Wurzeln sein neues Album, unumkehrbar ist nicht nur sein Erfolg, sondern auch sein Zorn. 38 Media Mit The Dead Daisies, Billy Talent, Doom und vielen mehr!
Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich: € 22,00, Jahresabo Europa: € 44,00. Kündigung jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben an !ticket Eventmagazin, Heumühlgasse 11, 1040 Wien oder per E-Mail an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,90 Abo-Bestellung unter abo@ticketmagazin.com oder telefonisch unter +43 (0)1 589 54-450 Redaktionsanschrift: !ticket Eventmagazin, Heumühlgasse 11, 1040 Wien Telefon: +43 (0)1 589 54-450, E-Mail: office@ticketmagazin.com, Web: www.ticketmagazin.com. Sie finden uns auch auf Facebook und Twitter. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Die Offenlegung lt. Mediengesetz finden Sie auf www.ticketmagazin.com/impressum.
Überall, wo sie dieses Symbol in unserem Magazin sehen, sind Fantickets verfügbar! Mehr Informationen finden Sie auf www.oeticket.com/fanticket!
Foto: Ingo Pertramer / Arcadia Live, Illustration: baes
24 Lifestyle Wir starten voll Energie in die Ferienzeit und sind mit diesen Gadgets bestens für den Sommer gerüstet: Sonne, Strand & Meer, komm her!
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Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteur & Chef vom Dienst: Stefan Baumgartner Anzeigen: Mag. Thomas Keuschnigg, Mag. Roberta Scheifinger Anzeigenproduktion & Verrechnung: Susanne Franzl Redaktion/Kolumnisten: Stefan Baumgartner (sb), Amina Beganovic (ab), Georg Biron, Paul M. Delavos B.A. (pmd), FM4 Ombudsmann, Robert Fröwein (rf), Alexander Haide (ah), Mag. Joachim Schmida (js), Andreas Ungerböck (ray-Magazin, au), Andy Woerz, Andy Zahradnik (az) Cartoons: Bertram Haid (BAES Cartoons), Gerhard Haderer (MOFF.) Lifestyle: Anna-Lena Horn Lektorat: Gunther Natter Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen, Veranstalter, sh. Copyright. Cover: Peder Carlsson Medieninhaber, Eigentümer: Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien Designkonzept, Verlagsconsulting, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten
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!ticket highlights
SCHEINWERFERLICHT
Fotos: beigestellt Dustin Rubin (Billy Talent) Florian Senekowitsch (Wanda) Shervin Lainez (Passenger) Jan Frankl (Romeo & Julia)
Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin
Was für ein Sommer, was für Festivals! Rock in Vienna, Nova Rock – das eine ist urban und liegt auch vor meiner Haustüre, das andere in der Pampa. Man möge meinen, dass für die älteren Semester, zu denen ich mich hochgerechnet zähle, ersteres die bessere Option für einen Festivalbesuch sei. Mit 30 hätte das ganz gut in mein Konzertschema gepasst, denn damals hätte ich mich einfach zu alt fürs Nova Rock gefühlt. Nein, ich bin nicht jünger geworden und befinde mich auch in keiner Krise in der Mitte meines Lebens, sondern erfreue mich an der gereiften Organisation und einem durchaus komfortablen Ambiente – auch fernab von Urbanität. Daumen hoch für beide, so lässt sich das hochkarätige Line-up ohne Ablenkung von organisatorisch beeinträchtigten Umständen genießen! Aber noch ist der Sommer nicht vorbei: Ich werde mich noch am Harvest of Art (PJ Harvey!), am Summerville (Damien Rice!) und am FM4 Frequency (Massive Attack!) erfreuen, und auch Calexico auf der Donaubühne Tulln und Kurt Ostbahn auf der Kaiserwiese im Prater sind ein absolutes Muss für mich! Ich wünsche Ihnen einen erhol- und unterhaltsamen Sommer – und natürlich: Alle Festivals finden Sie in unserer oeticket.com-App!
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Billy Talent
IT’S ONLY WOERZ
Afraid Of Heights Seit ihrem selbstbetitelten Debütalbum gelten sie als eine der prägendsten Rockbands ihrer Zeit, mit einem gelungenen Wechsel von Punk zu Alternative. Umso mehr darf man sich auf den neuesten Streich der Kanadier freuen: „Afraid Of Heights“ erscheint im Juli (siehe Rezensionen)! Ende November im Posthof Linz, Gasometer Wien und Orpheum Graz
Passenger
Full Band European Tour Weltweit steht er jubelnden Fans gegenüber, wenn sein charakteristischer Tenor seine wunderbaren Songs mit Leben füllt und seine Gitarre den Folk von der Straße so präzise wiedergibt, dass man staunend stehen bleibt. Fast ein Jahrzehnt bringt der Troubadour seine beliebte One-Man-Show schon in alle Ecken der Welt – nun begibt er sich zum ersten Mal seit Langem wieder mit Live-Band auf Tour!
Fotos: beigestellt, Dustin Rubin (Billy Talent), Florian Senekowitsch (Wanda), Shervin Lainez (Passenger), Jan Frankl (Romeo & Julia)
1. Oktober, Planet.tt Bank Austria Halle Gasometer Wien Live Als Wanda-Fan ist man kein „User“, kein „Konsument“, kein Opfer einer todgeweihten Industrie, die schon beinah alles an Glamour, Abenteuer und Rebellion verspielt hat. Man ist ein Eingeweihter. Der Sex, der Tod, die Euphorie, Drogen und diese unerschrockene, bedingungslose Lust am Leben machen Wanda so wichtig. Und richtig.
Wanda
16. Juli, Burg Clam & im Dezember u. a. in Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck Von und mit Michael Niavarani Romeo und Julia sind nur deswegen das größte Liebespaar der Weltliteratur, weil sie nie miteinander leben mussten, sondern rechtzeitig gestorben sind. Im Falle unserer höchst beklagenswerten Komödie sind nicht die Lebenden gestorben sondern die Liebe. Im fünften Akt von Herrn Shakespeares Tragödie endet die dreitägige Ehe von Romeo und Julia durch einen Brief, der nicht rechtzeitig ankommt. Der Tod der beiden ist also ein Irrtum. In unserer gänzlich unbekannten Ehetragödie entpuppt sich die ganze Ehe als Irrtum …
Romeo & Julia 28. August bis 24. Oktober, Globe Wien Marx Halle
Bikinifigur Die Jahreszeiten in Wien: „Scheiß Vogelgezwitscher, i konn net schlaf’n!“, „Es is so haaaß!“, „Der scheiß Regen dauernd!“, „Geh, foahr weiter! Des bissl Schnee!“. Der Hochsommer steht also vor der Türe. In sozialen Online-Medien werden die ersten Wetterbeschwerden gepostet. Zu heiß, zu kühl, zu regnerisch, … Fotos von geplanten und bereits besuchten Urlaubsorten, von Traumurlaubszielen und überrannten Stränden zieren die Threads. Manche ärgern sich darüber, nicht früher damit begonnen zu haben, an der Bikinifigur zu feilen oder zu arbeiten, je nach Grundzustand, und manche nehmen ein paar Briketts aus dem innerlichen Hochdruckaggregat, um einen Gang zurückzuschalten und ihr Leben zu entschleunigen. Übrigens: In knapp sechs Monaten ist wieder Weihnachten. Was mich betrifft, werde ich diesen Sommer wohl in meiner gewohnten Lebensund Arbeitsumgebung verbringen. Mit euphorisch gedrosselter Leistung und dem beherzten Vorsatz, einige der vielen angebotenen Veranstaltungen zu besuchen. Und damit es mir nicht so ergeht wie mit der Bikinifigur, nämlich für optimales Ergebnis zu spät dran zu sein und mich darüber zu ärgern, werde ich mir anhand des vorliegenden Magazins einen verbindlichen Fahrplan zulegen. Und, wenn ich schon dabei bin vorauszuplanen, werde ich auch die ersten Weihnachtsgeschenke besorgen. In your face, Zeitdruck!
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!ticket thema: körperkult
Verweile doch, du Was ist Schönheit und warum wollen wir eigentlich schön sein? TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
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Fotos: Fotolia, dtv, Stefan Malzkorn, beautybar
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ointierter als der französische Schriftsteller Stendhal kann man es nicht formulieren: „Schönheit ist ein Versprechen von Glück.“ Denn: Schönheit ist verführerisch, ist Macht. Gesellschaftskritisch gesehen ist der Mensch ein ständiger „Performer“ – sein Wert wird gemessen an Taten, ständig wird die Leistung vermessen, so auch das Erscheinungsbild. Vielmehr noch: Durch den omnipräsenten medialen Bombenhagel im 21. Jahrhundert wird sukzessive die Wortkultur von der eines Bildes abgelöst. Heute ist ein straffer, definierter und fitter Körper für viele Menschen mehr als nur eine Frage der Gesundheit, es ist vielmehr eine Antwort auf die drall-speckige Überflussgesellschaft, in der naturgemäß die personifizierte Mangelerscheinung von Victoria’s Secret oder der Muskelkoloss aus dem Blockbuster zum hehren Ideal stilisiert wird – denn das macht unique. Ebenso ist sportliche Bräune – wie auch der überbordende Bartwuchs, der ein rustikales „zurück zum Ursprung“ heuchelt – heute ein Ausdruck von charmant-ursprünglichem laissez-faire, einer implizierten Naturverbundenheit in unserer technologisierten Betongesellschaft. Schönheit ist somit eines der prävalenten Zahnräder im donnernden Uhrwerk der Leistungsgesellschaft, eines Bündnisses aus 24/7-Antriebstätern mit latentem Hang zum Burn-out und liegt nur vermeintlich im Auge des eigentlichen Betrachters. Schönheitsideale sind – wie auch Umberto Eco in seiner „Geschichte der Schönheit“ aufzeigt – schon immer ein Kind ihrer Zeit gewesen, und heute in der bildgeilen Sozietät viel mehr denn je unabdingbares Ausdrucksmittel. Auch wenn es wenige Human-Resources-Manager zugeben würden: Zuallervorderst macht man sich ein Bild vom Gegenüber – erst dann greifen die „inneren Werte“ wie Charakter und Qualifikation. Zwischenmenschliches ist immer ein Marketingprozess – und fragen Sie einmal beim Bioladen ums Eck, wie leicht es ist, einen naturbelassenen Apfel an den Mann und die Frau zu bringen.
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bist so schön! schönes musical Die Schöne und das Biest. Zwischen 4. und 15. Jänner erleben wir in der Wiener Stadthalle (F) wieder eine der schönsten Liebesgeschichten der Welt – nämlich das Disney-Musical, das auf dem französischen Volksmärchen fußt und die Geschichte von der schönen Belle erzählt, die einen verwunschenen Prinzen – das Biest – seiner Hässlichkeit zum Trotz lieben lernt und somit ihn und seine Dienerschaft schließlich vom Fluch befreit.
schöne geschichte Umberto Eco. Der italienische Tausendsassa („Der Name der Rose“, „Das Foucaultsche Pendel“) geht in seinem opulent betexteten Bilderbuch „Die Geschichte der Schönheit“ davon aus, „dass Schönheit nie etwas Absolutes und Unveränderliches war“ und belegt dies anhand abendländischer Kunstwerke und Schönheiten von der Antike bis zur Gegenwart, pointierte Zitate aus der ästhetischen Literatur und Begleittexte inklusive. Die Lektüre ist erbaulich, auch für die gegebenenfalls nicht vorhandene Bikinifigur – schließlich muss nur einer selbige haben: der Bikini selber. Eine „Geschichte der Hässlichkeit“ hat Eco übrigens auch verfasst, aber das ist … eine andere Geschichte, eben.
GEWINN SPIEL Wir verlosen eine 60-minütige Massage (klassisch, Tuina, Fußreflexzonen oder Lymphdrainage) oder eine Kosmetikbehandlung (Behandlungsmethoden in Absprache mit der Kosmetikerin frei wählbar) in der The Beauty Bar. Die Terminabsprache obliegt der Gewinnerin, nähere Informationen auf ticketmagazin.com!
schöne bar The Beauty Bar. Die Beauty Bar in der Postgasse 16 im 1. Wiener Gemeindebezirk ist Österreichs erster Kosmetiksalon mit Walk-inService, ähnlich wie in Metropolen wie New York, London, Paris und Miami. 50 „Beautistas“ stehen bereit, um auch Sie rundum zu verwöhnen und zu verschönern – von Maniküre und Pediküre über Waxing, Kosmetik und Massage bis hin zum Verkauf exklusiver Naturkosmetik und Wellness-Smoothies wird hier alles geboten, was man in einem Wohlfühltempel erwartet.
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Mit ihrem neuen Album „Lady In Gold“ greifen die Blues Pills diesen Sommer nach den Chartsternen: ein Gespräch mit Sängerin Elin Larsson und Gitarrist Dorian Sorriaux über den Tod, Druck und Frauenquoten. TEXT: ROBERT FRÖWEIN
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it ihrem allerorts gefeierten gleichnamigen Debütalbum erreichten die Blues Pills 2014 Platz vier in den deutschen Albumcharts. Der analoge Vintage Rock samt der ausdrucksvollen Stimme von Frontfrau Elin Larsson erfasste auf Anhieb den (Retro-)Zahn der Zeit und bewies eindrucksvoll, dass die Schweden dem Rest der Welt einen Schritt voraus sind. Mit „Lady In Gold“ kokettiert das Quartett nun mit breitflächigem MainstreamErfolg. Im Sommer erscheint euer Zweitling „Lady In Gold“, der euch musikalisch von einer neuen Seite zeigt. Was sind deine ersten Emotionen, nachdem das Album jetzt einmal abgeschlossen ist? Elin Larsson: Es ist eine riesige Erleichterung. Wir haben Ende 2014 begonnen daran zu arbeiten und es war sehr skurril, denn als wir das gemasterte Material abgaben, fragte mich unser Produzent schon, wann wir mit dem dritten Album beginnen würden (lacht). Man ist sich selbst der größte Kritiker und ich musste eine Schreibblockade überwinden, bin aber mit dem Ergebnis extrem glücklich.
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Blues Pills Spätestens seit dem Erscheinen ihrer zweiten EP „Devil Man“ ist das Quartett einem unaufhaltsamen Hype ausgesetzt – da werden selbst musikalische Vergleiche zu Led Zeppelin laut und wird eine stimmliche Nähe zu Janis Joplin und Aretha Franklin gehört.
Fotos: Peder Carlsson, Hersteller
A High Class
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Fotos: Peder Carlsson, Hersteller
s Woman Kam der Druck hauptsächlich von außen oder habt ihr euch damit selbst fertiggemacht? Larsson: Ich schrieb Texte, die ich unglaublich schlimm fand. Auf Tour war ich oft müde, weil so viele Termine anstanden, dass ich einfach keine
Kraft mehr zum Schreiben hatte. In einem Moment habe ich verzweifelt meine Mutter angerufen, weil ich nicht mehr weiterwusste, und sie sagte mir dann, dass es manchmal so ist wie mit der Kaffeetasse vor dir – sie ist so nah, dass du zwangsweise an ihr
frauenquote Das Gezeter von diversen Medien ob der fehlenden Frauenquote bei den heimischen Rockfestivals war im Vorjahr hoch, doch es ist heute in diesem Genre gar nicht mehr so einfach, Bands mit Frauenbeteiligung zu finden. Das Rock In Vienna hatte mit Babymetal, The Subways, Juliette And The Licks, Skinny Lister, Nightwish und Rammelhof mehr als im Vorjahr, beim Nova Rock waren u. a. Garbage, White Miles und Mono & Nikitaman am Start (und nein: Dee Snider von Twisted Sister zählte nicht dazu!). Dass Frauen in der Rockgeschichte aber eine wichtige Rolle spielen, ist hinlänglich bewiesen. Wir haben euch die fünf berühmtesten Beispiele herausgesucht: Janis Joplin: Die Urmutter des Hippie-Rock, die den „Mercedes Benz“ in die Ewigkeit der Rock-Annalen steuerte. Endete 1970 tragisch im „Klub 27“ nach einer Überdosis Heroin. Tina Turner: Sie machte Rockmusik schwarz und ihre Hits übertrumpften sogar die Skandalbeziehung zu Exmann Ike Turner. Heute eher buddhistisch-spirituell denn rockend unterwegs. Deborah Harry: Für den Punk der „weibliche Johnny Rotten“, für die New Yorker Mode- und Avantgarde-Szene eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Steht noch heute über allen Dingen. Etta James: Großes Idol von Elin Larsson und gleichermaßen im Rock-, Blues-, Soul-, Jazzund Gospel-Bereich. Wurde im Musik-Film „Cadillac Records“ von Topstar Beyoncé gespielt. P!nk: Alecia Beth Moore trug die Rockmusik unter der Frauen in diesem Jahrtausend quasi im Alleingang an die Chartspitzen. Schafft den seltenen Spagat, Fans und Kritiker gleichermaßen zu begeistern.
termine Am 13. Juli spielen die Blues Pills im Salzburger Rockhouse, am 16. am Woodrock in Bludenz und am 12. August am Picture On in Bildein. Im Herbst sind sie mit Kadavar auf Tour und machen hierzulande am 17. Oktober im Linzer Posthof und am 18. im Wiener Gasometer Station.
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!ticket coverstory vorbeischaust. Dann lief es tatsächlich besser. Die beschriebene „Lady In Gold“ symbolisiert den weiblichen Tod. Larsson: Ich wollte eine weibliche Perspektive auf den Tod, von der anderen Seite haben wir das Thema ja schon mehrmals aufgerollt. Für mich ist der Tod nicht unbedingt ein Mann, so wie für viele auch Gott nicht unbedingt männlich sein muss. Die „Lady In Gold“ ist sehr schön, aber auch furchterregend und tödlich und stört das friedliche Leben. Ich habe sehr viel Kate Bush gehört: sie ist eine der besten Geschichtenerzählerinnen und inspirierte mich sehr. Auf dem Song „I Felt A Change“ kommst du stimmlich auf ein anderes Level, sehr intensiv und direkt … Larsson: Das ist der einzige Song, den ich ganz alleine geschrieben habe – direkt nach der Tour. Für mich war die Nummer mehr wie eine Therapie, in der es um Verlust und Schuldgefühle, aber auch um die Liebe zu einem anderen Menschen geht. Ich musste ihn einfach rauslassen, so war wohl auch die Stimmlage in dem Song eine Art von Therapie. Ich dachte nicht, dass der Song überhaupt auf das Album kommt, weil er nur vom Piano forciert wurde und überhaupt nicht zum restlichen Material passte. Wie siehst du eigentlich die Rolle der Frau in einer Band in der heutigen Zeit? Larsson: Es gibt heute noch viel weniger von uns (lacht). Frauen werden viel strenger beurteilt, auch von uns selbst – und da nehme ich mich gar nicht aus. Wenn Männer etwas auf der Bühne machen, ist das viel schneller mal toll, bei Frauen wird vieles oft nicht ernst ge-
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Dorian Sorriaux & Elin Larsson Die bildhübsche Schwedin ist nicht nur optisch, sondern vor allem stimmlich das Aushängeschild der Band, der französische Gitarrist gilt ob seines zarten Alters von 20 Jahren als frühreifes Wunderkind.
nommen. Es wird auf jede Bewegung und das Aussehen geachtet. Heute ist es mir scheißegal, was die Leute über mich reden, früher war das nicht so, was ich rückblickend etwas bedaure. Hast du schon oft Sexismus erlebt? Larsson: Auf jeden Fall. Es gibt so viele Typen, die mir sagen wollen, was das Beste für mich ist und wie ich mich auf der Bühne verhalten oder bewegen soll. Das weiß ich aber selber gut genug (lacht)! Zum Glück sind die Jungs in meiner Band sensibel, so wie ich. Es ist egal, ob ich jetzt die Vagina und sie die Penisse haben (lacht). In Österreich gab es letztes Jahr die Diskussion, ob bei den großen Rockfestivals nicht zu wenige Frauen teilnehmen würden. Larsson: Man könnte vielleicht anders buchen, aber es gibt schlichtweg einfach weniger aktive Frauen als Männer. Das wird einem schnell klar, wenn man sich die Bandlage im Rockbusiness so ansieht. Dorian Sorriaux: Ich würde da keinem Veranstalter eine Schuld geben, die Situation am Markt ist zurzeit einfach nicht anders lösbar. Sie wollen natürlich die größten Headliner, und das sind vornehmlich männliche Bands, das muss man sich ehrlich eingestehen.
Wie sieht es aus der Marketingperspektive aus? Verkauft eine Band wie die Blues Pills eben dadurch mehr Platten und Konzerttickets, weil sie eine attraktive Sängerin haben? Larsson: Es kann schon sein, dass das eine Hilfe ist. Es gibt Typen, die starren mich das ganze Konzert wie besessen an und ich merke, dass sie auf irgendeine Reaktion warten, aber diesen Gefallen tue ich ihnen nie. Ich hoffe natürlich, dass die Leute primär für die Musik kommen. Ich habe mich selbst nie als attraktive Person gesehen, war immer voller Selbstzweifel und nicht gerade glücklich mit meinem Aussehen. Dass mich gewisse Menschen als attraktiv ansehen ist für mich noch immer eine komplett neue Erfahrung. Gerade im Pop-Bereich verkaufen sich Künstlerinnen wie Katy Perry oder Miley Cyrus selbst gerne als sexualisierte Objekte. Ist das nicht eine grundlegend falsche Botschaft, die sie damit an die jungen Menschen weitergeben? Larsson: Man sollte immer ehrlich zu sich selbst sein. Wenn sie der Meinung sind, sie fühlen sich so wohl, dann sollten sie sich auch so verhalten. Sorriaux: Justin Bieber rennt ja oft ohne Shirt herum – das ist auch eine Art von sexualisierter Botschaft (lacht).
Die beste Zugabe: der Heimweg.
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Man bringe de „Es wird ein Wein sein und wir werd’n nimmer sein“ – genauso hätten Hans Moser und Paul Hörbiger das Wienerlied statt des Rebensafts besingen können, denn das ehrwürdige Wienerlied feiert nach wie vor freudige Urständ – dank vieler älterer & blutjunger Interpreten. TEXT: ALEXANDER HAIDE
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ie Faszination „Wienerlied“ lebt also nach wie vor – wir machten uns auf die Suche nach dem Wienerlied-Virus und wurden ganz brandaktuell bei Nina Proll fündig: Das neue Soloprogramm des Multitalents, „Vorstadtlieder“, swingt, prickelt, reißt mit – und es darf gelacht werden! Damit hat sich Nina Proll, vor allem für ihre Arbeit als Schau-
termine Nicht nur, aber auch Wienerlieder präsentiert Nina Proll in ihrer Show „Vorstadtlieder“ am 2. Juli im Linzer Musiktheater, sowie im November im VAZ St. Pölten, in der Arena Nova in Wiener Neustadt und im Museumsquartier Halle E in Wien. Begleitet von einer siebenköpfigen Band und unterstützt von vier Tänzer/innen singt und tanzt, swingt und blödelt sie sich zwei Stunden lang mit unglaublichem Charme durch ein buntes Gemisch aus Pop und Schlager, Operette und Musical, Volksmusik und Kabarett und schafft dabei den Spagat zwischen Entertainment, Show und Stand-up bravourös. Am 10. November sind Wiener Blond im Grazer Orpheum „charmant, goschert und grantig“. Am 28. Oktober wird Dean Martin wieder in Wien eingebürgert, wenn Roman Gregory in der Wiener Eden Bar zum Stelldichein lädt. Alkbottle rocken unter anderem das Salamander Rock Festival in Puchberg am Schneeberg (27. August). Kurt Ostbahn feiert mit den „Musikern seines Vertrauens“ im August sein Klassentreffen, und zwar im Stadtpark Imst, auf der Burg Clam und der Kaiserwiese im Wiener Prater.
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Nina Proll Sie bietet eine Swing-Interpretation von „Atemlos“ (Helene Fischer), eine berührende Version von „Ham kummst“ (Seiler Und Speer) und Kabarett-Klassiker wie „Der g’schupfte Ferdl“ oder Cissy Kraners Lied „Der Novak lässt mich nicht verkommen“ bis hin zu eindeutig zweideutigen Vorstadtg’stanzln.
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Fotos: Günther Egger, Thomas Weilguny, Roman Gregory, Markus Thums
en Spritzwein spielerin („Vorstadtweiber“) bekannt, einen großen Wunsch erfüllt. Ein wesentlicher Teil – neben Show und Stand-up-Comedy, Operetten-, Pop, Schlager- und Musical-Tunes – sind einige Klassiker des Wienerlieds. Der „G’schupfte Ferdl“ und „Der Novak lässt mich nicht verkommen“ (bekannt auch von Birgit Denk) etwa. „Im Zuge der Vorstadtlieder habe ich mich intensiv damit auseinandergesetzt und alles angehört, was es zum Wienerlied zu hören gibt. Ich kenne also jetzt alles!“, gibt sich Nina stilsicher. „Von den Spittelberger Gstanzln über die klassischen Heurigenlieder wie ,Die Reblaus‘ oder ,Das Fiakerlied‘ bis hin zu Operette, Schrammelmusik, dem Dudeln oder den kabarettistischen Liedern von Gerhard Bronner oder Hermann Leopoldi, mir ist nichts Wienerisches fremd.“ Dialekt hat einfach mehr Kraft als die neutrale Hochsprache, wagt das „Vorstadtweib“ eine Analyse, außerdem sei der Dialekt leichter auszusprechen und eignet sich daher besser für den Gesang. „Ich brauche keine Abgrenzung zum Austro-Pop. Der war die logische Weiterführung und Konsequenz des Wienerliedes“, so Proll, für die das Wienerlied „einfach charmant und immer ein bisschen ordinär und anzüglich“ ist. Im Zuge der Vorbereitung zu den „Vorstadtliedern“ konnte sich Nina Proll über die Unterstützung von renommierten Kollegen wie Roland Neuwirth und Dolores Schmidinger freuen: „Bei-
Wiener Blond Auch ihr Zweitling, welcher im Herbst 2016 erscheinen wird, befasst sich mit zentralen Themen des Wiener Alltags: Spritzwein, Risi-Bisi, Mehlspeisen und U6 sind einige der zentralen Themen.
de waren total kooperativ und haben mir ihr Repertoire zur Verfügung gestellt. Roland Neuwirth, von dem ich das geniale Lied ,I hab an Koarl mit mir‘ singe, hat mir sogar extra den Song notiert, weil es davon keine Noten gab, denn dieser ist aus einer Improvisation heraus entstanden. Dolores Schmidinger habe ich schon immer bewundert, von ihr singe ich sogar drei Lieder, ,Der Stripper‘, ,Hoffentlich no heuer‘ und ,Abschied von Döbling‘.“ Der Wiener Beat Beinahe völlig „frisch g’fangt“ ist das Duo Wiener Blond, das keinerlei Ängste und Vorbehalte kennt, sich die Tradition und den Wiener Dialekt zu eigen zu machen. Daraus werden „Beatbox-Wienerlieder“ geformt, „schön-
schaurig-schmalzige Heurigen-Dudeleien zu brachial dahinwabernden Discobeats“ angestimmt oder zu Gitarren-Loops Empfehlungen zum Schwarzfahren abgegeben. „Wir sind in diese Szene reingerutscht und hatten vorerst wenig bis gar keinen Bezug zum klassischen Wienerlied“, erinnern sich Verena Doublier und Sebastian Radon zurück. „Erst durch die Bekanntschaft mit Roland Neuwirth, unser gemeinsames Ö1-Interview zum Thema Wienerlied und die zahlreichen Auftritte im Rahmen einschlägiger Musikfestivals sind wir in die Materie tiefer eingetaucht.“ Als „Popmusik mit Wienbezug“ versuchen Wiener Blond ihre Lieder zu etikettieren. Der Griff zum geografisch limitierten Wiener Dialekt war pragmatisch: „Wegen der Sprachmelodie
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!ticket stars&people und der flexibleren Rhythmik der Sprache! Wir sind hier aufgewachsen und sind Sprachbeobachter. Die Abgrenzung vom Wienerlied zum Austro-Pop könnte man in der Melodik und Harmonik sehen, es hat viele Einflüsse mitteleuropäischer Volksmusik und Klassik. Der Austro-Pop nimmt Anleihen an Blues, Folk und Rock.“ Die Texte von Wiener Blond erfüllen zwar so manches Klischee der „Tod, Wein, Weiber“-Thematik, aktuelle Bezüge bohren sich in so manche Wunde der Gesellschaft, der „Wiener Schmäh“ gehört für die beiden aber immer und unabdingbar zum Wienerlied. Deshalb verwischen sich die Generationengrenzen. „Letztes Jahr wurden wir eingeladen, Karl Hodina zu seinem 80. Geburtstag ein Ständchen zu singen“, erinnern sich die beiden gerne. „Hodina macht seine Sache auf der Bühne schon seit sechzig Jahren! Dass jemand so lange dabeibleibt und seine Musik, sowie das Wienerlied im Allgemeinen weiterentwickelt, so wie Roland Neuwirth das gemacht hat, ist sehr beeindruckend.“ Das salonfähige L Ohne den Wiener Bezirk Meidling gäbe es wohl keinen Roman Gregory in seiner heutigen Ausprägung als Flaggenträger und Salonfähig-Macher des Dialekts. Was vor 26 Jahren mit seiner Band Alkbottle, die brachialen Proleten-Metal erfand und zur Massentauglichkeit führte, begann, gipfelt nun in Gregorys Solo-Programm „Wien Martin“, mit dem er regelmäßig die mondäne Eden Bar füllt. Das Erfolgsrezept: Klassiker von Dean Martin mit jener Sprache auszustatten, die ihn geprägt hat. Wenn er am 28. Oktober wieder zum Gastspiel in der Eden antritt, hat der „Meidlinger Bua“ bereits seine neue Live-CD/DVD (erscheint im Septem-
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Roman Gregory Seit über einem Vierteljahrhundert raunzt sich der Meidlinger lautstark mit seiner Hauptband Alkbottle von Meidling bis nach Wacken, seit nunmehr 12 Jahren unterhält er aber auch mit seinem erfolgreichen Soloprojekt „Wien Martin“.
ber) mit vielen musikalischen Gästen im Gepäck. Gregory schafft in seiner Karriere den Spagat zwischen Metal und Rat-PackFlair, der Angelpunkt bleibt stets die Muttersprache: „In der Sprache, in der man denkt, schreibt und singt man dann auch. Zumindest wäre alles andere aufgesetzt und nicht glaubwürdig“, ist sich Roman sicher und erinnert sich: „Bei uns wurde daheim im Dialekt gesprochen, somit hat sich bei mir nie die Frage gestellt, meine Texte in Hochdeutsch oder Englisch zu verfassen. Das ist der Unterschied zum AustroPop. Nicht der einzige, aber der kann dann auch in Hochdeutsch, Englisch oder Suaheli daherkommen.“ Eine weitere Zutat: „Der Wiener Schmäh und die Raunzerei sind unabdingbar und kennzeichnen das Wienerlied. Ansonsten wird es eher Austro-Pop oder Schlager.“ Die Renaissance des Wienerliedes hält Gregory als Fluchtmechanismus vor der Realität. „In einer Zeit, in der sich das Rad der Globalisierung immer schneller dreht, haben immer mehr Leute Angst davor, überrollt zu werden
und sehnen sich wieder zurück zu ihrem Ursprung, nach einem Gefühl der Zusammengehörigkeit“, ortet er menschliche Basisbedürfnisse. „Das vermag Musik in der eigenen Sprache noch am besten zu vermitteln. Da benötigt es keinen Grenzzaun, um das eigene Identitätsbefinden zu stärken, weil es auf kultureller Basis geschieht.“ Wenn es nach ihm geht, sollte die lokale Szene mehr zusammenrücken: „Jeder kocht hier sein eigenes Süppchen und versifft in seinem Genre, anstatt offen aufeinander zuzugehen.“ Klassentreffen Einer der Giganten beim Thema Dialektgesang ist seit bald fünf Jahrzehnten Willi Resetarits. Egal ob in seiner Anfangsfunktion als Schmetterling („Proletenpassion“), als Kurt Ostbahn in allen Erscheinungsformen, als Moderator auf Radio Wien oder bei Stubnblues – das künstlerische Œuvre des gebürtigen Burgenländers ist geprägt vom Wienerischen. Nahtlos pflegt er diese Tradition auch auf dem neuen Stubnblues-Album (erscheint im Herbst) oder bei seinen „Klassentreffen“-Konzerten als Kurt Ostbahn im Sommer – einer der beiden Termine auf der Kaiserwiese im Wiener Prater ist sogar bereits ausverkauft.
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Eine Alternative zum Wienerischen stand nie im Raum. „Wer mit Wienerisch aufgewachsen ist, kann sich darin besser ausdrücken. Außerdem ist der Wiener Dialekt viel musikalischer als etwa Hochdeutsch“, weiß Resetarits aus eigener Erfahrung, sieht allerdings „Nachwuchsprobleme“: „Ich sehe keine aktuellen Formationen, die die Tradition des Wienerliedes direkt weiterführen. Das Gemeinsame ist halt die wienerische Sprache.“ Und dieser streut das Dialekt-Urgestein gerne Rosen: „Das Wienerische bringt wunderschöne Sprachbilder hervor, ist per se oft witzig und originell“, schwärmt Resetarits, auch wenn die Themen ewig die gleichen bleiben und universell sind. „Wein, Weib und Gesang, also Sex & Drugs & Rock ’n’ Roll, sind international. Die Elogen und Hymnen auf die schöne Wienerstadt werden wohl
Kurt Ostbahn Vorletztes Jahr feierte Doktor Ostbahn ein derart erfolgreiches Klassentreffen im Wiener Prater, sodass er selbiges dieses Jahr nicht nur wiederholen wird, sondern auch gleich auf Klassenexkursion geht!
dem alten Wienerlied vorbehalten bleiben“, meint er charmant und folgert: „Es gilt: Ein gelungener Song ist ein gelungener Song ist ein gelungener Song …“ Doch dieser ist niemals per-
fekt ohne den gewissen, weltweit bekannten, Schuss Wiener Schmäh: „Ein schmähbefreites Wienerlied oder – wie bei mir – ein Song mit wienerischem Text ist ein schlechtes Wienerlied.“
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!ticket stars&people
Du erntest, was du W
enn Neil Young verärgert ist, dann lässt er seinem Zorn seit jeher freien Lauf – und prangert die akuten Verfehlungen unverblümt an, am forschesten wohl mit „Living With War“, worauf er gleich die Amtsenthebung des US-Präsidenten George W. Bush forderte. Auch sein letztes Album, mit „The Monsanto Years“ betitelt und gemeinsam mit Lukas und Micah Nelson, den Söhnen des Country-Musikers Willie Nelson eingespielt, ist gewissermaßen ein Konzeptalbum – benannt nach dem umstrittenen Nahrungsmittelkonzern. Hierauf sind wieder Umweltfragen Thema, Kernaussage ist die: Das Volk soll frei entscheiden können, was es anbauen will, und nicht von einem Konzern gezwungen werden. Insbesondere den Einsatz gentechnisch veränderter Organismen sieht der kanadische Rockmusiker als fatal. Ob der Eindruck stimme, dass er mit dem Alter direkter, wütender und politischer werde, wurde Neil Young letztens in der Süddeutschen Zeitung gefragt. „Ich fühle mich nicht wütend, eher verpflichtet“, war seine überlegte Antwort. „Ich sage, was ich für richtig halte, und wenn die Leute das nicht kapieren, sage ich es wieder und wieder. Ich stehe auf und sage: Monsanto, erzählt mir nicht, Samen wären euer geis-
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tiges Eigentum. sie kommen aus der Natur, ihr könnt darauf kein Patent anmelden. Was die machen, ist unfair gegenüber der Erde und der Menschheit.“ Die Umwelt ist auch nicht nur titelgebendes Thema auf seinem unkonventionellen neuen Album, „Earth“: Hierauf mischt er Live-Aufnahmen seiner aktuellen Tour mit Tierstimmen: „Manchmal denke ich mir bei Konzerten, wenn die Leute im Publikum jubeln, könnte man einen Kojotenschrei reinschneiden, ohne dass es jemand merkt“, so die Initialzündung. Dabei hat Young gleich ein Naturgesetz entdeckt: „Kojoten, Wölfe, Blauwale, Bienen, Frösche – alle kommunizieren in C-Dur.“ Gewiefte Hörer können sich schon denken: Wenn bei den ohnehin schon ausufernden Soundcollagen auch noch die Tierwelt mitzureden hat, werden Grenzen gesprengt – nicht nur jene des gewohnten Songschemas, sondern vor allem auch die der Zeit. Eines der Stücke dauert gar 28 Minuten. „Apple verlangt, dass ein Song, den sie bei iTunes anbieten, nur eine bestimmte Maximallänge haben darf. Ein Technologiekonzern will mir vorschreiben, wie meine Arbeit auszusehen hat? Die können mich mal“, poltert Young und legt nach: „Es gibt auch keine Pausen zwischen den Songs, was Apple ebenfalls vor-
schreibt. Deshalb wird die Platte weder bei iTunes noch bei vergleichbaren Diensten erscheinen.“ Böse Zungen mögen nun vielleicht behaupten, nach Erfolgsalben wie „Harvest“ könne er sich leicht ausruhen und müsse nicht mehr auf Verkäufe achten. Darauf kontert er lapidar: „Das war bei mir immer schon so: Ich habe das gemacht, was ich für richtig hielt. Manchmal haben es die Leute geliebt und wie blöde gekauft, manchmal haben sie es für Scheiße gehalten. Aber das ist nicht mein Problem, ich habe jede Platte nur für mich gemacht.“ Diese Unangepasstheit hat ihm sogar schon einmal eine Klage seiner Plattenfirma eingebracht, die sich mokierte, „Everybody’s Rockin’“ klänge zu wenig nach Neil Young und sei daher „unverkäuflich“. Aber all das ist ihm herzlich wurscht – die „Hits“ sucht man in einer Konzertsetlist ja auch oft vergebens. Apropos Hits: Einen davon, „Rockin’ In The Free World“, hat Donald Trump in seinem Wahlkampf verwendet. Youngs gelungener Schachzug: Er schafft keine Underdog-Publicity, indem er ein Verbot ausspricht, gibt dafür nur zu Protokoll: „Ich unterstütze Bernie Sanders.“ Kurz: Der alte Mann hat eine Agenda, während das Gros der jüngeren Kollegen nur ein Kalkül pflegt.
Foto: Getty Images / Kevork Djansezian
Ein Aufbegehren gegen Politik und Wirtschaft, ein Aufzeigen der menschlichen Verfehlungen war schon immer sein Metier, und auch mit 70 ist Neil Young alles andere als altersmilde: Apple, Monsanto und Trump kriegen beim Aktivisten heute ihr Fett ab. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
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du säst
protestsongs Von seinen Frühwerken bei Buffalo Springfield über seine Kollaborationen mit Crosby, Stills und Nash bis hin zu seinen Soloarbeiten: Neil Young fand immer deutliche Worte, war seit jeher ein musikalischer Aktivist, der gegen Republikaner und Demokraten gleichermaßen, gegen Rassismus und gegen Unternehmen, die die Umwelt (oder die Musikindustrie) zerstören, wetterte. „Ohio“ (1970) Am 4. Mai 1970 wurden vier Studenten der Kent State University von der Nationalgarde während einer Demonstration gegen den Vietnamkrieg getötet, neun teils schwer verwundet – nur einen Monat später folgt der CSNY-Song „Ohio“, der mit dem frostigen Statement „Tin soldiers and Nixon’s coming“ beginnt. „Let’s Impeach The President“ (2006) Es ist nicht besonders verwunderlich, dass George Bush Material für gleich ein ganzes Album – „Living With War“ – lieferte. Hierauf ließ Neil Young eine Anklage nach der anderen durch den Äther schallen, darunter Vorwürfe wie „breaking every law in the country“ und „misleading our country into war“ im ausgewählten Song. „Who’s Gonna Stand Up“ (2014) Die LP „Storytone“ist ein durchgängiger Aufruf, unsere Umwelt zu bewahren. Von allgemein gehaltenen Grundforderungen wie „save the rivers“ wächst dieses Stück hin zu expliziten Forderungen, wie u. a. nach dem Stopp von Fracking, einer neuartigen Form der Erdöl- und Erdgasförderung. „Southern Man“ (1970) und „Alabama“ (1972) In beiden Stücken wirft Neil Young den Südstaaten eine sehr zaghafte Annäherung an die modernen Menschenrechte vor, die Antwort kam
prompt mit „Sweet Home Alabama“ (1974), in welchem die Südstaatenrocker Lynyrd Skynyrd zurückschießen: „I hope Neil Young will remember a Southern Man don’t need him around anyhow“. Dennoch waren sie persönlich nicht verfeindet und begegneten sich mit Respekt auf Augenhöhe. „Vampire Blues“ (1974) Schon lange vor seinen „Monsanto Years“ war Young über die Ausbeutung der Umweltressourcen besorgt und verglich die Menschheit mit Vampiren, wenn er textete, sie würde „suckin’ blood from the earth“. Hier zeigte er sich aber noch zuversichtlich: „Good times are comin’, but they sure comin’ slow“. „Payola Blues“ (1983) Ein Stück über die Plattenindustrie, das davon handelt, dass mittels Schmiergeldzahlungen bestimmt wird, was im Radio gespielt wird und was nicht. Ironischerweise findet sich dieses Stück auf der LP „Everybody’s Rockin’“, für die Young von seinem Label verklagt wurde, weil sie für ihn zu „atypisch“ geriet … „This Note’s For You“ (1988) Youngs große Abrechnung mit dem Kapitalismus der Musikindustrie; dabei zieht er all jene Musiker durch den Kakao, die sich für Pepsi, Coke, Miller oder Bud verkaufen – was er selbst niemals tun würde. Dabei sieht er sich auf verlorenem Posten, als „Witzfigur“.
„Mideast Vacation“ (1987) Noch lange vor den letzten Kriegshandlungen im Mittleren Osten stellte Young bereits damals die Auslandspolitik der Vereinigten Staaten infrage. In diesem Song erweckt er ein vorseherisches Bild mit „Death to America“Rufen und Explosionen … „Long Walk Home“ (1987) „From Vietnam to old Beirut“: Young fasst alle Auslandsinterventionen Amerikas der letzten zwei Dekaden zusammen und fragt: „America, America, where have we gone?“ „Captain Kennedy“ (1980) Nicht nur die Republikaner bekamen ihr Fett ab – auch die Demokraten, wenngleich etwas versöhnlicher. „Union Man“ (1980) Young macht sich hierin über die Zusammentreffen der Vereinten Nationen lustig und erzählt über ein fiktives Meeting, in dem beschlossen wird, Stoßstangenaufkleber mit dem Text „Live Music is better“ zu produzieren. Wir alle kennen den Spruch: „Ein Meeting, für das eine E-Mail ausgereicht hätte.“
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Rainhard Fendrich
Liebe Leserin! Lieber Leser! Unser Körper ist Kult! Was der alles kann! Niesen, verdauen, herzklopfen. Und in der Schwangerschaft werden die Lendenwirbel weich und biegsam. Sonst könnte man unmöglich das Gleichgewicht halten. Dieses temporäre Hohlkreuz, das kann nur der Mensch. Trotzdem, meine Herren, haushalten mit dem Bier! Wir Männer haben schon auch Lendenwirbel – aber nicht die Vollversion. Das ist ähnlich wie bei den Brustwarzen. Oder denken Sie an den Penis – auch keine voll entwickelte Klitoris. Dieser wankelmütige Hautschlauch ist eher ein gut gemeinter Vorschlag unseres Körpers. Die Evolution hat sich da nicht sonderlich bemüht. Hetero-Sex ist offensichtlich nicht notwendig, damit wir Menschen uns fortpflanzen können. Da reicht ein Labor. Sonst wäre dem Penis längst ein Knochen gewachsen und die Herrenmode hätte sich Richtung Schottenrock entwickelt. Wenn Lendenwirbel nicht biegsam wären, würde sich ja auch die Schwangerschaftsmode radikal ändern – Richtung Knieschoner. Alle anderen Spezies – auch die, die sonst Zweibeiner sind – gehen in der Schwangerschaft auf allen vieren: Da wäre es dann eng geworden für die Gleichberechtigung. Ja, das Hohlkreuz ist das Symbol der Emanzipation. Es sollte in jeder Schulklasse neben dem Bundespräsidenten hängen.
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im Februar und März in Wien, Salzburg, Linz, Graz und Innsbruck Mit Cœur De Pirate, Sarah Jaffe, Nordi u. a. Sonnenschein und Badewetter sind überbewertet. Tatsächlich tanzt unser Herz beim Gedanken an den November, wenn der blaue Vogel der Glückseligkeit wieder im Porgy & Bess landet. Diesmal mit dabei sind u. a. die Kanadierin Béatrice Martin, die als Cœur De Pirate (Foto) mit ihren meist französischsprachigen Songs eine gewisse Wehmütigkeit ausstrahlt. Oder der politisch engagierte norwegische Folker Moddi, wiederholt die elegant-düstere Rykarda Parasol und Ian Fisher, der „kleine Mann mit großer Stimme“. Auch das Talent der erst 18-jährigen Fenne Lily wird gewürdigt, die Neuseeländerin Aldous Harding bietet „gothic fairytales“, während Paul Roland Psychedelic Folk und Baroque Pop bringt …
Blue Bird
24. November, Wiener Porgy & Bess Eckart Witzigmann kocht in Graz Außergewöhnliches Essen und erstklassige Unterhaltung gehören zu den schönsten Vergnügungen überhaupt. Seit mehr als einem Jahrzehnt kombiniert die Dinner-Show PALAZZO das Beste aus Küche und Entertainment und begeisterte damit bereits knapp zwei Millionen Gäste in ganz Europa. In den jeweiligen Spiegelpalästen genießen Sie ein köstliches Viergangmenü, abgerundet wird der wundervolle Abend durch eine atemberaubende Show voller Artistik, Magie und Comedy. Bisher kam man hierzulande nur in der Bundeshauptstadt in diesen Genuss, nun stellt man erstmals auch sein Zelt in der steiermärkischen Landeshauptstadt auf! Hier wird kein Geringerer als der „Koch des Jahrhunderts“ – Eckart Witzigmann – kulinarisch zur Seite stehen!
Palazzo
25. November bis 26. Februar im Spiegelpalast im Grazer Messepark
Fotos: Palazzo (Palazzo9; LSK (Rainhard Fendrich), Vienna Songwriting Association (Blue Bird), Ingo Pertramer (FM4 Ombudsmann)
Tipps vom FM4 Ombudsmann
SchwarzOderWeiß Seit der ausverkauften Tour „Besser wird’s nicht“ im Jahr 2013 warten die Fans sehnsüchtig darauf, den geborenen Entertainer endlich wieder live auf Tournee zu erleben. Dies beruht auf Gegenseitigkeit, denn auch der leidenschaftliche Sänger und Songwriter kann es nicht erwarten, wieder auf den großen Bühnen zu stehen. An seinem Bühnenkonzept feilt der Liedermacher noch, aber eines ist sicher: Das Publikum darf sich auf ein unterhaltsames Konzert mit neuen wie alten Hits freuen. Fendrich nimmt seine Fans mit auf eine musikalische Reise, die schon vor über 30 Jahren begann und vor Tiefgang und Authentizität nur so glänzt.
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Die Kunst des Respekts Gruß aus dem Fernen Osten: Bei der Karate-Weltmeisterschaft treffen Teilnehmer aus 135 Nationen in Linz aufeinander. !ticket wirft einen Blick in die faszinierende Welt der japanischen Kampfkunst. TEXT: AMINA BEGANOVIC
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n Okinawa, der südlichsten Präfektur Japans, soll Karate im 19. Jahrhundert aufgekommen sein. Der Name leitet sich aus den Schriftzeichen für „leere Hand“ ab – und erklärt das Prinzip. „Im Karate werden Geist und Charakter mit dem Körper
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empfiehlt
Von 25. bis 30. Oktober findet in der Linzer TipsArena die 23. KarateWeltmeisterschaft und die zweite Karate-Weltmeisterschaft für Menschen mit Behinderungen statt.
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trainiert, ein Leben lang. Ziel ist es, diese zu vervollkommnen und in Einklang zu bringen“, erklärt Alfred Anderl, Obmann des Landesverbands der Wiener Karate-Do Vereine, im Gespräch mit !ticket. Schlag-, Stoß-, Tritt- und Blocktechniken, aber auch Fußfegetechniken werden als Kern des Trainings charakterisiert, wobei es natürlich unterschiedliche Stile gibt. Eines ist aber allen gemein: Der Respekt vor dem Gegenüber ist die höchste Prämisse. Die fünf Werte Hara – Do¯ – Kime – Kamae – Rei. So nennen sich die Werte, denen sich auch
die WM in Linz verschrieben hat. Klangvolle Begriffe aus dem Japanischen – doch was bedeuten sie? „Hara ist die Mitte des Menschen, der Sitz äußerer und innerer Kraft. Deren richtiger Einsatz ist das Ergebnis jahrelanger Übung und wird sichtbar in körperlicher und geistiger Reife. Do¯ ist der Weg und steht für die lebenslange Auseinandersetzung mit sich selbst, das Streben nach der eigenen Entwicklung. Kime ist die vollkommene Entscheidung zu einer Handlung, durch Anwendung der inneren Energie in der äußeren Bewegung. Körperliche und geistige Kraft sind auf einen Punkt
Fotos: Photo Plohe
Grundpfeiler Die fünf Werte des Karate, hier als Schriftzeichen, bilden die Basis des Trainings.
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Elite Österreichs Karate-Champs treten in Linz an. Hier Bettina Plank und Julia Pichler vom Nationalkader.
fokussiert. Kamae ist die Bereitschaft: Geist und Körper sind bereit für schnelles Agieren. Rei ist der Gruß, der Ausdruck von Respekt und Dankbarkeit, was die Verbeugung vor und nach einem Kampf zeigt“, erklärt Anderl, der selbst Träger des 4. Dan ist und den Sport seit 1995 ausübt. Der omnipräsente Grundsatz des Respekts gilt besonders im Wettkampf. „Ziel jedes Wettkämpfers ist es, schnell Punkte zu erhalten, daher ist der Kampfgeist entscheidend. Dennoch steht der Respekt vor der Gesundheit des Gegners im Vordergrund.“ Kein erster Angriff Aggression und Offensive sind hier also fehl am Platz. Wie an der Philosophie der Kampfkunst ersichtlich ist, orientiert sich Karate sogar defensiv. „Karate ni sente nashi – Es gibt keinen ersten Angriff im Karate“. Dieser
Leitspruch bezieht sich nicht auf die Techniken, sondern viel mehr auf den KarateDo¯, den „Weg“, der sich im Alltag widerspiegeln sollte. Darum existiert im Training auch die Etikette des respektvollen Umgangs mit der Umwelt – was auch etwaige Vorurteile gegen den Sport entkräftet. „Leider wird Karate manchmal als Raufsport dargestellt, weshalb manche Eltern nicht wollen, dass ihre Kinder damit beginnen“, weiß Anderl. Jedoch zeigen gerade die fünf Werte, dass Karate alles andere als eine „Hau-drauf“Disziplin ist. Was nicht bedeutet, dass sie nicht zur Selbstverteidigung geeignet wäre. „Jede Kata, also ‚Form‘ im Karate, beginnt mit einer Abwehrbewegung. Es stärkt das Selbstvertrauen, Abwehr- und Angriffstechniken zu beherrschen. Im Unterricht gibt es auch eigene Selbstverteidigungsstunden.“ Besondere Vorausset-
zungen gibt es keine, jeder und jede kann Karate erlernen und davon profitieren. „Kinder schulen dabei Kompetenzen wie Selbstwertge-
fühl, Respekt, Konzentration und Koordination. Selbst im hohen Alter ist Karate empfehlenswert: Studien beweisen, dass das Training zur Steigerung der Lebensqualität beiträgt. Nicht nur die körperlichen Fähigkeiten werden verbessert, auch die Gedächtnisleistung nimmt zu. Sogar die WHO erkennt Karate als gesundheitsfördernde und therapeutische Sportart an“, erklärt Anderl. Wer mehr über Karate erfahren möchte, hat bei der WM in Linz die Gelegenheit dazu, wo nicht nur spannende Wettkämpfe warten, sondern auch ein informatives Rahmenprogramm geboten wird.
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Fotos: beigestellt
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!ticket fun&action
Lucky Luke Nicht erwachsen, nicht Kind: So präsentiert sich der Twen, der mit seiner unbeschwerten Jugend noch nicht abgeschlossen haben will, auch in seinem Comedy-Programm. In diesem fühlt Luke Mockridge seiner Generation „Hashtag“ auf den Zahn. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
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uke Mockridge, 27, bringt vor allem die Kinder der 90er-Jahre zum Lachen. Das ist die Generation, aus der er kommt, deren Stolpersteine er nur zu gut kennt, denn: In seinem Comedyprogramm, seinem Bestseller, in seiner Show auf Sat.1 und in seinem YouTube-Kanal schlüpft er in keine Rollen, sondern ist einfach nur Luke, ein Kind seiner Zeit – mit einem pointierten Blick auch auf die generationsübergreifenden Hürden des Alltags. Du bist kanadisch-italienischer Abstammung und hast in Kanada und England studiert: Wie „national“ ist Humor? Stand-up-Comedy ist in Nordamerika schon etablierter. In Deutschland hingegen kam diese Bewegung erst Anfang der 90er, unter anderem durch den Quatsch Comedy Club.
termine Den im wahrsten Wortsinn ausgezeichneten Comedy-Newcomer Luke Mockridge erleben Sie mit seinem Programm „I’m lucky, I’m Luke“ im September in der Wiener Stadthalle (F) und in der Salzburgarena.
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Eltern war es aber wichtig, uns Kinder mit einem großen Horizont zu versehen und andere Länder und Lebensstrukturen kennenzulernen. Ist das für dich ein Segen oder Fluch gewesen, aus einer Künstlerfamilie zu kommen?
Anfangs hieß es ab und an: „Der hat nur Erfolg, weil sein Vater in der Lindenstraße spielt!“. Das fand ich immer sehr lustig und stellte mir vor, wie mein Vater bei den Sendern anklopft und sagt: „Hallo ich spiele in der Lindenstraße mit … Kann einer meiner Söhne eine Sendung bei Ihnen haben?“. Sicherlich hat es nicht
Foto: Guido Schröder
Warum hat es dich wieder nach Deutschland zurück verschlagen? Ich bin hier groß geworden. Meinen
I’m lucky, I’m Luke Im Gegensatz zum Cowboy aus der Comic-Serie muss sich dieser „Lucky Luke“ nicht mit dummdreisten Banditen herumschlagen. Ihn plagen andere Probleme des Alltags.
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geschadet, aber das ganze Leben funktioniert doch durch „Wer kennt wen?“. Deine Position als „Sandwich“-Kind war der Grundstein dafür, dass du Comedian wurdest, heißt es. Humor war meine Waffe, um mich gegen 5 Brüder durchzusetzen (lacht). Glaubst du, ist es mit einem derartigen Background wie dem deinigen, überhaupt möglich, einen „handelsüblichen“ Beruf zu ergreifen? Natürlich! Gehen tut alles, aber es kommt nicht von irgendwoher, dass Lehrerkinder oft Lehrer werden und Ärztekinder oft Ärzte … Wir sind halt alle im Unterhaltungssegment tätig. Nebst deiner Familie sind Hella von Sinnen und Dirk Bach deine Pateneltern, Stefan Raab dein Mentor. Was haben dir diese drei Personen auf den Lebensweg „mitgegeben“? Ich habe früh begriffen, dass die ganze Medienwelt ein Job ist, der viel Arbeit mit sich bringt. Viele „Promis“ wollen nur ins Rampenlicht, um im Rampenlicht zu stehen … Mir wurde früh klar, dass Ruhm und Erfolg eine Nebenwirkung deines Schaffens ist. Wie ist es, mit seinen Idolen und derartigen Granden dann plötzlich „an einem Tisch“ zu sitzen? Anfangs weißt du gar nicht, was du Stefan Raab, Günter Jauch oder Barbara Schöneberger sagen sollst. Ich dachte immer, das interessiert die doch bestimmt gar nicht, was ich so denke oder erlebt habe … Aber am Ende des Tages sind das auch nur Menschen. In deinem Bestseller „Mathe ist ein Arschloch“ rechnest du mit deiner Schulzeit ab: Warum ist gerade Mathematik für so viele ein „Problemfach“ –
während die Social-Media-Plattformen eher „Deutsch“ als Krux vermuten lassen würden? Mit Mathe hatte ich weniger Probleme als mit Chemie und Physik, das war für mich komplett chinesisch. In Fächern wie Deutsch kannst du durch sicheres Auftreten bei kompletter Ahnungslosigkeit glänzen und eine Gedichtsanalyse irgendwie retten, wenn man von Metaphern oder Ähnlichem spricht – bei Mathe ist das Ergebnis richtig oder falsch. Hand aufs Herz: Wie autobiografisch ist dein Programm tatsächlich? Komplett! Authentizität ist ganz wichtig. Jeder kann sich in meinen Storys wiederfinden, weil sie nicht nur mir, sondern allen passiert sind. Was ist deine liebste Erinnerung an die Neunziger? Smacks! Die gibt es zwar heute noch, aber wenn du mit 27 Smacks kaufst, wirst du nur mit „Was stimmt in seinem Leben nicht“-Augen angeguckt (lacht). Du hast einmal den Film „Birdman“ zitiert: „Nur auf der Bühne weiß ich, wer ich wirklich bin.“ – Ist man als Entertainer privat unter Druck, immer witzig und gut aufgelegt zu sein, zu allem eine Meinung zu haben? Ich versuche im Privaten nicht immer auf Wirkung aus zu sein, sondern normal mit meinen Menschen umzugehen. Mal gelingt es, mal nicht. Fühlst du dich auf der Bühne oder vor der Kamera wohler? Ich liebe die Mischung. Jeder Tag ist anders. Wie „aktuell“ ist eine Fernsehshow in der „Generation Hashtag“? Aktueller denn je. Alle Themen der Welt sind einen Klick entfernt.
Welcher Hashtag in Verbindung mit deinem Namen hat dich am meisten amüsiert? #lukeistcooleralsjokoundklaas Du erachtest dich selbst als „beziehungsunfähig“. Hat die „übliche“ Beziehung ausgedient? Aktuell, ja. Aber ich glaube, das kommt wieder und die nächste Generation wird es wieder voll toll finden, eine ganz spießige Beziehung zu führen. Gerade sind wir mit all den Möglichkeiten überfordert und können uns nicht entscheiden. Das gilt auch für Beziehungen. Apropos Beziehung: Vor drei Jahren wurdest du von der EMMA „ausgezeichnet“ für die pointierte Aussage über die inkompatiblen Sternzeichen zwischen dir und deiner Ex-Freundin: Widder und Fotze. Wie wichtig ist die Diskussion über Geschmacksgrenzen bei Humor? Wie bei allem macht „der Ton die Musik“. Comedy und Satire darf erstmal alles. Die Verpackung ist dann entscheidend. Kannst du selbst auch gut einstecken? Ja, total. Außer wenn es persönlich und fies wird, das finde ich nicht gut. Ich hab ein großes Problem mit Unfairness. Ist so etwas, was Moneyboy veranstaltet, dann primitiver Humbug oder ein verflucht kluger Kunstgriff? Der Typ ist genial! Man muss als Gesellschaft immer wieder seine Grenzen ausloten und das geht nur, wenn einer konsequent drüberschießt. Ich persönlich könnte das nicht, aber ich lache oft sehr laut. Mein privater Humor ist extrem schwarz.
weiterlesen? f
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TIM_28_ticket testet Sonnencremes_g_KSB_k1.qxp_Layout 1 20.06.16 15:21 Seite 1
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Everybody Sunshine
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Den Sommer genießen, aber gleichzeitig die Haut schützen – das ist jetzt das A und O. Wir haben in der Sonne gebraten und den Sonnencreme-Selbsttest gemacht. TEXT: AMINA BEGANOVIC
Lancaster Sun Beauty Oil-Free Milky Spray Ein guter Begleiter für all jene, die praktische Sprays lieben, es dabei aber nicht allzu glitschig wollen: Der Milky-Spray von Lancaster mit LSF 30 überzeugt mit leichter Textur, zieht schnell ein und klebt nicht auf der Haut. Zwar lässt sich das Produkt leicht verteilen, aber leider nicht
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kopfüber sprayen, dafür gefällt uns aber der blumig-frische Duft sehr! Auch ist der Pumpspender leicht zu handhaben und gut zu verschließen, genau richtig für unterwegs. Clarins Sun Care Oil Spray Innovation aus dem Hause Clarins: Der Sun Care Oil Spray ist nicht nur für den Körper, sondern auch fürs Haar geeignet! Auch hier mit LSF 30, bietet der Oil Spray einen verlässlichen Schutz gegen UV-Strahlen. Dieser Spray ist deutlich öliger als der von Lancaster, er hinterlässt einen (gewollt) sichtbaren Schimmer und fühlt sich gerade bei trockener Haut sehr pflegend an. Auch den Kopfüber-Spray-Test besteht er! Clinique SPF 30 Body Cream Clinique setzt bei dieser Body Cream nicht nur auf Sonnenschutz, sondern auch auf Reparaturarbeit: „Ein spezieller Antioxidantien-Mix schützt gegen sichtbare Zeichen von Hautalterung“, so das Versprechen. Das kann ja mal nicht schaden! Die Creme mit LSF 30 ist von der Textur etwas dickflüssiger, daher gut geeignet für all jene, die zum Danebenpatzen neigen … Auch ist die Body Cream eine Empfehlung für Fans von Geruchsneutralität und/oder Männer, denen Blumendüfte nicht maskulin ge-
nug sind, denn sie ist frei von Parfum. Biotherm Lait Solaire Hydratant Der Zitrusduft steigt uns hier gleich positiv in die Nase, würde man sich am liebsten aufs Törtchen schmieren – wir schmieren die Creme mit LSF 30 dann doch besser auf den Rücken. Und siehe da: Sie zieht schnell ein ohne zu fetten, auch vergeht der starke Geruch nach einiger Zeit und verbleibt als leichte Duftnote auf der Haut – was gut ist, da er manchen sicher zu intensiv wäre. Vitamin E und Thermal Plankton (wo sie das wohl rausgefischt haben?) pflegen die Haut zusätzlich. Dr. Kitzinger Sun Protect 30 „Mit biomimetischem Zellschutz Genistein, Aminosäure Arginin, den Vitaminen B5 und E“ … die Liste an fancy Inhaltsstoffen bei der Sun Protect 30 ist lang. Mehr beeindruckt uns aber der betörende Duft sowie das angenehme Hautgefühl, das die Creme verleiht. Auch ist sie für die empfindliche Haut im Gesicht sowie für Kinderhaut bestens geeignet, verspricht Dr. Kitzinger. Von Kinderhaut sind wir zwar weit entfernt, aber nach dem Sonnen-Test haben wir keine krebsrote Nase – Daumen hoch also! Fotos: Fotolia, Hersteller
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andtuch ausbreiten, Musik im Ohr, einschmieren und die Sonne genießen – dieses Ritual lieben wir im Sommer! Fakt ist aber, dass man die Sonne nicht unterschätzen sollte: Zwar beugen körpereigene Schutzmechanismen wie die Pigmentierung dem Eindringen von UV-Strahlen in tiefere Hautschichten vor, zu viel Sonnenbaden beschleunigt aber nicht nur die Hautalterung, sondern kann auch ein Risikofaktor für Hautkrebs werden. Daher ist Sonnencreme unser ständiger Begleiter in der warmen Jahreszeit – denn selbst Schatten schützt nicht vor Strahlung! Sonnenschutzmittel sollten immer gegen UVB- und UVA-Strahlen wirken, und zum eigenen Hauttyp passen. Obacht auch beim Plantschen: Durch die Reflexion steigt die Intensität der Strahlung, und selbst bei wasserfesten Cremes lässt der Schutz nach, wenn man im Wasser gewesen ist – daher: nachschmieren nicht vergessen! Übrigens: mehrmaliges Auftragen des Schutzmittels verlängert nicht die Zeit, die man in der Sonne verbringen sollte!
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Das Phänomen In den Liedern von AnnenMayKantereit geht es um Liebe, Freundschaft und Verlust, ohne Pathos, dafür mit Autobiografie. Das geht dann manchmal ganz schön nahe. TEXT: ALEXANDER HAIDE
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kay, ihre Songs klingen nach Rotz-Punk, die Texte aufmüpfig. Okay, sie sehen sich nicht als die bundesdeutsche Antwort auf die Ösi-Überflieger Wanda. Sänger Henning May freut sich ganz besonders, beim !ticket-Interview nicht gefragt zu werden, auf welchem Level
termine AnnenMayKantereit spielen hierzulande Mitte Juli beim Out Of The Woods Festival in Wiesen sowie im September am Grazer Nuke Festival. 2017 kehren sie wieder, am 9. März in die Dogana Innsbruck und am 6. Mai in den Linzer Posthof!
info
Mehr Infos zu Wiesen und Gewinnspiel auf Seite 36/37!
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Musik mit Fingerspitzengefühl Wütende Jugend trifft auf einfühlsame Balladen, beschwingter Blues auf temperamentvollen Pop und auch die Bewegungshungrigen kommen bei AMK auf ihre Kosten.
sein Alkoholkonsum angekommen ist: Denn viele mutmaßen eine juvenile Whisky-Sucht, doch das wunderbare stimmliche Grobreibeisen ist naturgegeben. Keine Couchpotatoes AnnenMayKantereit sind aus Köln. 2011 bei der Gründung der Band war man noch ein Trio, mit Malte Huck
am Bass kam 2014 ein fixes viertes Mitglied hinzu und komplettierte den Sound. „Wir sind gleichberechtigte Musiker“, stellt Frontmann Henning May klar. „Wir haben zu dritt angefangen, Straßenmusik zu machen und haben einen Bandnamen gesucht. Wir wollten nicht The Couches oder so heißen, sondern unsere Nachnamen nehmen.“ Als Malte dann einstieg,
Foto: Fabien J. Raclet
Nicht alles, aber vieles ist neu im burgenländischen Wiesen: Der neue Pächter Arcadia Live lässt neben der Musik auch noch die pure Entspannung in Wiesen einziehen: Im eigenen 6.000 m² großen Comfort Camping Bereich auf dem Festivalgelände stehen pro Festival 10 komfortable Holzhütten (für bis zu 6 Personen), 10 fix und fertig aufgestellte Zelte (für maximal 3 Personen) sowie 30 Zeltparzellen (für maximal 3 Personen pro Zelt) zum Anmieten und Bewohnen während des Festivalaufenthaltes zur Verfügung! Der eigene Parkplatz ist nur einen Katzensprung entfernt, genauso wie der Eingang zum Kerngelände. Und mit eigener Rezeption, separaten Sanitäranlagen und exklusivem Frühstücksservice legt man noch einen drauf. Hier ist der Gast wahrlich König!
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wollte man den Namen nicht mehr ändern: „AnnenMayKantereit repräsentiert das Projekt. Wenn man The Couches heißt, würde man das ja auch nicht ändern, nur, weil jemand dazukommt.“ Schlüssig erklärt. Das Feuilleton-Problem Ähnlich simpel ist es mit vielem bei AnnenMayKantereit: Man ortet Tiefgründiges, wo einfach nur persönliche Geschichten erzählt werden. Ein typischer Fall von Überinterpretation durch das Feuilleton. Den vielen weiblichen Teenagern ist das freilich egal, sie finden die Burschen und ihre erfrischende Mucke einfach nur gut. Oder geil. Vielleicht auch supergeil. Weniger emotional ist da schon die Basis, auf der sich AnnenMayKantereit bewegt – denn die vier Musiker betreiben die Band als eingetragene Gesellschaft. „Wenn du Geld verdienst, musst du eine Firma haben, mit der du das versteuerst“, folgt der Exkurs ins nie studierte BWL, „das hat mit der Mehrwertsteuer und Gewerbesteuer zu tun.“ Keine Panama-Papers der Marke AKM, sondern ein übliches Modell, mit dem natürlich auch Steuern gespart werden. Ein Rock-Interview wird zur Wirtschaftsstory? Gott bewahre, zum Glück nicht! „Wir haben angefangen mit Straßenmusik, dann kamen immer mehr Sachen dazu, Club-Gigs, dann kommt ein bisschen Geld rein und man fragt sich, was man jetzt damit macht“, setzt sich der Exkurs im mondänen Bobo-Café in Wien-Neubau fort. Ungewöhnliche Gedanken für rotzfreche Shootingstars. „Das hat den Vorteil, dass du viel mehr Sachen selbst bestimmen kannst“, freut sich Henning.
Konkreter Hype „Alles nix Konkretes“, der erste Longplayer nach der Debüt-EP, entstand innerhalb zweier Wochen in den Hansa Studios Berlin und knallte gleich durch die Decke. Trotz des zarten Alters von Anfang zwanzig gehen AnnenMayKantereit mit den Vorschusslorbeeren genauso gelassen um wie mit dem medialen Hype: „Wir machen Musik in erster Linie für uns und haben halt das Glück, dass das superviele Menschen schön finden und sich damit identifizieren können“. Coolness pur. Rockstargehabe – Fehlanzeige. Emotionen erklärt Henning ebenfalls intellektuell. Auch dass er manchmal bestimmte (Love-)Songs live nicht singen kann – so nahe gehen ihm die autobiografischen Texte an manchen Tagen. „Vielleicht will ich gerade einmal nicht traurig sein?“, kommt es knochentrocken, „das Schöne an unseren Liedern ist, dass sie uns manchmal krass bewegen und uns emotional auch angreifen können. Wenn man einen sehr sensiblen Liedinhalt hat, kann man den nicht immer abrufen, weil die emotionale Stärke fehlt.“ Bussi Baby Von wegen Herzschmerz und Emotionen – kurz zurück zum zugegeben ein wenig an den Haaren herbeigezogenen Vergleich zu Wanda: Parallelen am Hype erkennt man deutlich, musikalisch jedoch weniger. AnnenMayKantereit sind also nicht die deutsche Retourkutsche für die Wanda’sche ÖsiInvasion der schwarz-rot-goldenen Rock-Bühnen? „Wenn es eine geile Band in Österreich gibt, dann ist das nicht Wanda, sondern Bilderbuch“, klärt Henning, „Wanda sind für mich mehr Bierzeltmusik als anspruchsvolle Liedermacherkunst.“ Na dann.
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reiheitliche nannten ihn „TerrorRapper“ und „Islamistenrapper“. Der heute 31-jährige Star aus dem Wiener Bezirk Favoriten, ein Stadtteil mit hoher Migrantenquote, beschimpfte wiederum FP-Chef Strache und wurde deshalb rechtskräftig verurteilt.
Nach zehn Jahren Karriere ist Nazar – auch dank seines Erfolgsalbums „Camouflage“ – in der Oberliga angekommen, ein Porsche als Dienstfahrzeug und ein Haus in Kroatien inklusive. Im Umfeld der Bundespräsidentenwahl musste natürlich Politik und Integration
beim !ticket-Interview ein Thema sein. „Bewegt euren Arsch und geht wählen!“ – Nazar wurde in den vergangenen Wochen nicht müde, in Interviews und auf seiner Facebook-Seite, auf der er selbst äußerst aktiv ist („Leute geben sich die Mühe und schreiben mir Dinge auf Fa-
termine Nazar gibt es am Samstag beim HipHop Open Austria (22. und 23. Juli) in der Ottakringer Arena Wiesen, das ungekürzte Interview online auf www.ticketmagazin.com. She And The Junkies spielen am 16. Juli gemeinsam mit Lausch am Kunstmue Festival in Bad Goisern. Eine Vielzahl an heimischen Bands (Sahara Surfers, Doomina, Amer, White Miles, Mother’s Cake u. v. m.) spielen zwischen 1. und 3. Juli am Dome Of Rock Festival im Salzburger Rockhouse, ebendort spielen am 13. Juli auch The Pilots, und zwar im Vorprogramm von Blues Pills (siehe Coverstory). Marcus Smaller und Lian spielen Ende August am And There Come The Wolves in Wiesen, Bands wie Wanda und Russkaja Anfang Juli am World Bodypainting Festival in Pörtschach.
„Irreversibel“ ist Mitte Mai bei Universal Music erschienen.
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Kein Blatt vorm Mund Nazar steht zu seiner Meinung, auch wenn die Formulierungen manchmal diskutabel sind. Als „politisch“ will er seine Musik dennoch nicht verstanden sehen.
Fotos: Universal Music Austria, Hersteller
„Irreversibel“ nennt Nazar, der Wiener Rapper mit iranischen Wurzeln, sein neues Album. Unumkehrbar sind auch sein MegaErfolg und seine Feindschaft mit der FPÖ. TEXT: ALEXANDER HAIDE
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MUNDPROPAGANDA Hören Sie mal rein!
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cebook, also warum sollte ich mir nicht die Zeit nehmen, darauf zu antworten oder auf ,gefällt mir‘ zu klicken?“), auf das hohe Gut „Wahlrecht“ hinzuweisen. Frei sein Der ausgeprägte Hang zur Demokratie wurde Ardalan Afshar, so sein bürgerlicher Name, daheim anerzogen. „Ich glaube, das ist bei Iranern sehr stark vorhanden, da wir ja aus einem Krieg kommen, der mit einer islamischen Revolution begonnen hat. Zuvor führten wir ein westliches, freies Leben, man konnte selbst entscheiden, ob man ein Kopftuch trägt oder keines, was man isst und trinkt oder wie man sich in der Öffentlichkeit verhält“, erinnert sich Nazar an die Zeit vor der islamischen Revolution. „Dann wurdest du gezwungen, Dinge anders zu tun. Da ich unter diesen Umständen groß geworden bin, war es mir immer schon ein Anliegen, für Freiheit, Demokratie und für Normaldenkende zu sein. Meine Familie und ich haben es am eigenen Leib verspürt, wie es ist, wenn es in eine extreme Richtung geht.“ Deshalb kritisiert er seine Landsleute: „Wir haben uns in den vergangenen Jahren an den Luxus gewöhnt, in dem wir leben und meckern auf sehr hohem Niveau.“
nach Hause keinen Bock, in den Kopfhörern auch noch von seinem Idol zu hören, wie er sich benehmen muss.“ Dennoch weiß er um die Schattenseiten der Gesellschaft, die im Wiener Problembezirk Favoriten bereits in seiner Kindheit Alltag waren. „Mit 14, 15 bin ich zum Tichy (bekanntes Eisgeschäft in Favoriten, Anm.) gegangen und unsere Schultaschen haben als Drogenpakete gedient. Wir sind den ganzen Abend dort herumgesessen und die älteren Jugendlichen haben ihre Sachen bei uns gebunkert. Wir haben dafür unser Eis und Wassermelonen bekommen und haben uns gefreut. Ich bin im zehnten Bezirk prinzipiell mit sehr viel Gewalt aufgewachsen.“
Mehr Infos zu Wiesen und Gewinnspiel auf Seite 36/37!
Kein Bock auf Politik in Musik Nazar gibt in seinen Stücken nicht den Oberlehrer. „Ich bin kein Freund davon, politische Songs zu machen, weil ein junger Hip-Hop-Hörer ist am Tag eh schon acht Stunden in der Schule und bekommt dort die Weisheiten aufgesagt“, kennt er seine Fans. „Der hat auf dem Schulweg
Liebeserklärung Trotz Ruhm und Kohle lebt Nazar aber nach wie vor „in seinem Bezirk“. Das wird im Duett mit Sido beim Track „Mein Viertel“ zum Thema: Glaubwürdige Ghetto-Umgebung oder feines Villenviertel? „Ich bin mit Sidos Song ,Mein Block‘ aufgewachsen“, erinnert er sich. „Ich bin ja ähnlich wie Sido. Er ist im Märkischen Viertel aufgewachsen, ich in den Bauten von Favoriten. Da ist eine Parallele. Der Unterschied ist, dass er in eine schöne Villa in der Nähe von Berlin gezogen ist und ich noch immer im zehnten Bezirk zu Hause bin. Genauso ist der Song entstanden.“ Und Nazar macht Favoriten eine kleine Liebeserklärung: „Ich mag meinen Bezirk! Ich bin ein Künstler, der sich Gott sei Dank noch frei bewegen kann, auch in Wien. Keiner kann mir hier Probleme machen, schon gar nicht im Zehnten, dort bin ich der insgeheime kleine Bürgermeister (lacht herzlich).“
Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. Oder? (sb)
!DelaDap – Bring It On Es ist die unbeschwerte Leichtigkeit des Seins, die da lässig-lasziv aus dem Äther tänzelt und zur funky time lädt.
TDR – Through Hard Times Schiebt an wie ein Deville Convertible, der durchs staubige Nirvana cruist – am Steuer Hillbilly Jack höchstpersönlich.
Sumpich/Kallauch – Kein Sommer für einen allein Die SommerhitSingle schlechthin – klingt so, wie ein Tiojito an der Strandbar schmeckt!
Totgeglaubt – Neubeginn Der Soundtrack zur New-Wave-Retrospektive „Es fängt von Neuem an“ suhlt sich im Glanzglitter des Dazumal.
Beda mit Palme – Na moizeit Ein Album wie ein All-you-can-eatBuffet in einer bodenständigen Wirtschaft, Verdauungsschnapserl inklusive.
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Juli/August
Calexico Edge of the Sun Joey Burns und John Convertino machen sich auch auf der neuen CD „Edge of the Sun“ wieder viele Musiktraditionen und Stile zu eigen und interpretieren sie auf ihre ganz eigene Art, erschaffen einen ganz eigenen musikalischen Kosmos. Die Musik von Calexico ist einfach eine Marke für sich, die sich jeder Etikettierung entzieht. Sie scheint wie ein lebendes Wesen zu sein, das sich ständig verändert. Und das zelebrieren sie auch insofern, indem sie die alten wie die neuen Stücke auch live immer wieder verändern. 23. Juli, Donaubühne Tulln
Kurt Ostbahn
Klassentreffen und Klassenausflug Weil das Klassentreffen 2014 so super war und wirklich alle Freunde auftauchten, gibt es dieses Jahr nicht nur wieder „Nachsitzen“ auf der Kaiserwiese im Wiener Prater, nein, der Herr Doktor Ostbahn geht auch auf Klassenausflug! Gemeinsam mit den Musikern seines Vertrauens wird er sich entweder in einen 57er-Chevy, einen Greyhound, in einen ÖBB-Waggon oder einen Nightliner hocken und lädt alle KurtologInnen dazu ein, eine Überlandpartie mit Romantikfaktor quer durch Österreich zu machen … im August in Imst, Klam, Graz und Wien
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Rihanna Anti (Special Guest: Big Sean) Rihanna ist eine moderne Musik-, Entertainment- und Mode-Ikone. Die etablierte Performerin hat weltweit 54 Millionen Alben verkauft und ist mit 210 Millionen verkauften digitalen Tracks die bestverkaufende Digital-Künstlerin aller Zeiten und ist mit über sieben Milliarden Views die meistgesehene Künstlerin auf Vevo/YouTube. Mit über 81 Millionen Freunden ist sie eine der beliebtesten Künstlerinnen bei Facebook. Zudem vermarktete sie erfolgreich sechs Parfums, und fungiert derzeit als Sprecherin für MAC & Viva Glam und ist das neue Gesicht von Diors „Secret Garden“Kampagne. Rihanna ist PUMAs weltweite Botschafterin für Women’s Training und unterstützt die Marke als Kreativdirektorin mit ihrem Gespür für Styling und Innovationen. Seit Juli 2015 ist sie außerdem Kreativdirektor und Punk-&-Poet-Markenbotschafterin für Stance. 9. August, Wiener Stadthalle (D) Mit Deichkind, Die Antwoord, Limp Bizkit u. a. Im Sommer 2015 sorgten unzählige mehr als großartige Shows verschiedenster Genrekünstler für ein Festival-Feuerwerk. Grund für das Gelingen des Festivals war aber auch das rundum erneuerte Venue mit einer gigantischen Mainstage, dem neuen Nightpark sowie vielen anderen Neuheiten wie der fantastischen Gastromeile. Dass man abseits von sieben Bühnen auch entspannt am schönen Traisenufer chillen kann oder den nahegelegen Badesee easy erreicht, rundet das perfekte Festival-Areal ab.
FM4 Frequency 17. bis 20. August, Green Park St. Pölten
Fotos: Jairo Zavala (Calexico) Henning Besser (Deichkind) Jürgen Skarwan (Hubert von Goisern) Markus Thumas (Kurt Ostbahn) Universal Music (Rihanna) FMS (Robert Plant Status Quo) Show Factory (Jürgen Drews) ogasawara ch (Hans Söllner)
!ticket highlights
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Mit Hubert von Goisern, LaBrassBanda, Folkshilfe u. a. Das Spielberg Musikfestival am Red Bull Ring zelebriert auch 2016 wieder eine außergewöhnliche kulturelle Bandbreite. Bei Workshops erhalten die Teilnehmer von Mittwoch bis Freitag wertvolle Tipps von namhaften Referenten. Im Rahmen des „Erlebnis Volksmusik“ wird am Freitag in verschiedenen Häusern des Projekt Spielberg ein Abend mit Musik und Tanz geboten. Am Samstag, beim „Open Air am Red Bull Ring“ (u. a. mit Hubert von Goisern), kommen Liebhaber der alpenländischen Volksmusik voll auf ihre Kosten. Tja, und auch am Familiensonntag wird für gute Stimmung gesorgt …
Spielberg Musikfestival
Fotos: Jairo Zavala (Calexico), Henning Besser (Deichkind), Jürgen Skarwan (Hubert von Goisern), Markus Thumas (Kurt Ostbahn), Universal Music (Rihanna), FMS (Robert Plant, Status Quo), Show Factory (Jürgen Drews), ogasawara.ch (Hans Söllner)
24. bis 28. August, Red Bull Ring Spielberg (Open Air am 27. August)
Robert Plant
Lullaby and … The Ceaseless Roar „Ich bin schon eine ganze Weile unterwegs und frage mich, ob ich noch etwas zu sagen habe? Habe ich noch einen Song in mir? In meinem Herzen? Ich sehe mir das Leben an und das, was mir begegnet. Dieser Weg wird begleitet von Erwartungen, Enttäuschungen, Glück, Fragen und engen Beziehungen“, schwärmt Robert Plant. „Und jetzt bin ich in der Lage, meine Gefühle mit Melodien, mit Energie und mit Trance auszudrücken, die in einem Kaleidoskop von Klängen, Farben und Freundschaft verschmolzen werden.“ Dabei helfen dem ehemaligen Led-Zeppelin-Sänger seine „Sensational Space Shifters“, allesamt Musiker aus „sehr interessanten Bereichen zeitgenössischer Musik“.
28. Juli, Arena Open Air Wien Mit Hansi Hinterseer, Jürgen Drews, Nik. P. u. a. Sie singen über große Gefühle und tiefe Emotionen, manchmal aber auch über die Unbeschwertheit und Leichtigkeit eines lustigen Abends unter Freunden. Sie thematisieren die wahre, alles überdauernde Liebe – und auch flüchtige Bekanntschaften. Die Berge, die wunderbare Heimat besingen sie ebenso wie die leise Sehnsucht nach der Ferne. Freudentränen und gebrochene Herzen – Lebenslust und Niederlagen. Ein Widerspruch? Nicht für die ganz Großen des deutschen Schlagers. Die liebevoll komponierten und mit Feingefühl getexteten Songs schließen nicht nur kein Thema, kein Gefühl aus – sie schaffen es auch, ihre Fans tief im Inneren zu berühren – für glückliche Stunden.
Die Schlagernacht
Mit Hans Söllner, 5/8erl in Ehr’n u. a. Nach sechsjähriger Pause ist das Stereo am See zurück. Zum mittlerweile 10. Mal findet dieses einzigartige Festival statt. Erinnerungen werden wach und wir denken an Acts, die schon beim Stereo auf der Bühne gestanden sind, von Wir sind Helden über Samy Deluxe, Bauchklang, Shantel & Bucovina Club Orkestra, Russkaja, Jennifer Rostock und Großstadtgeflüster. Aber auch diese Saison lädt das Line-up zum gemütlichen Chillen am See ein …
Stereo am See
19. und 20. Juli, Seebühne Mörbisch The Last Night Of The Electrics Im Februar gab die britische Rockband bekannt, mit Jahresende ihre E-Gitarren ein für alle Mal an den Nagel zu hängen. „Es wird immer schwerer für uns, große Shows zu geben. Vor 30 Jahren haben wir das letzte Mal gesagt, dass wir aufhören – dieses Mal ist es eine endgültige Entscheidung“, sagte Gründungsmitglied Francis Rossi damals offen und ehrlich. Umso toller, dass die Herren Rossi, Rick Parfitt, Andy Bown, John „Rhino“ Edwards und Leon Cave noch einmal Österreich besuchen – oder besser: mehrfach, kommen sie doch auch im Herbst für wenige Termine wieder!
Status Quo
30. Juli, Domplatz Linz & 13. August, Marktplatz Rankweil
29. Juli, Ratzersdorfer See
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!ticket live
Die Qual der Wahl Österreichs Festivallandschaft ist in Bewegung gekommen, altbekannte Platzhirsche treffen 2016 auf neue Konkurrenten, die frischen Wind in die Szene bringen. Insbesondere im beschaulichen Wiesen hat sich einiges getan … TEXT: AMINA BEGANOVIC
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Komfort am Waldesrand Dabei braucht es nicht viel Ausgefallenes, um Wiesen lieben zu lernen. Das
termine Diese Saison in Wiesen bietet folgende Festivals: Nu Forms (30. Juni bis 2. Juli), Out Of The Woods (15. und 16. Juli), HipHop Open (22. und 23. Juli), Summerville (12. und 13. August), And There Come The Wolves (22. und 23. August), und das One Drop (26. und 27. August), sowie die Einzelkonzerte von Cro (MTV Unplugged Open Air) am 30. Juli und Revolverheld (MTV Unplugged in drei Akten) am 5. August!
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Die Pforten öffnen sich Die Ottakringer Arena Wiesen wartet schon auf ihre Gäste – dort, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen.
waldumrahmte Gelände ist nämlich wie geschaffen fürs kleine Naturerlebnis. Und das Beste: Als Geburtstagszuckerl ist das allgemeine Campingareal heuer gratis für Festivalbesucher! Wer aber lieber auf Survival mit Schlafsack und Dosenfutter verzichtet oder beim Zeltaufbau zwei linke Hände hat (die Redakteurin dieses Textes wäre so ein Fall), macht es sich einfach komfortabler: Im „Comfort-Camping-Bereich“ stehen zehn Holzhütten für bis zu sechs Personen bereit. Weiters gibt es fertig auf-
gestellte Zelte und Zeltparzellen zum Anmieten, dazu eigene Parkplätze, separate Sanitäranlagen, Frühstücksservice – eigentlich Grund genug, in Wiesen zu urlauben! Hinzu kommt das bunte Potpourri an Festivalformaten und Musikangeboten, bei denen für jeden Geschmack etwas dabei ist. Neue Bandbreite Und mit „bunt“ übertreiben wir hier nicht, denn die musikalische Bandbreite, die in diesem Sommer geboten wird,
Fotos: Ingo Petramer / Arcadia Live GmbH, Fotolia
chon seit Jahrzehnten ist Wiesen das Mekka der heimischen Festival-Anhängerschaft. Kein Wunder: Kaum ein Veranstaltungsort ist so stimmungsvoll wie das Areal am Rande des Rosaliengebirges im Burgenland, auf dem gut 8.000 Besucher Platz finden. Live-Musik und Festival-Atmosphäre treffen auf dem 1,2 Hektar großen Gelände auf naturverbundene Beschaulichkeit – und das bereits seit 1976. Dennoch, wer rastet, der rostet bekanntlich, daher scheute man sich 2016 auch nicht vor Veränderung: Die Masterminds in Wiesen, das Familienunternehmen Bogner, setzen zum 40. Geburtstag mit Arcadia Live auf einen neuen Veranstaltungspartner, um das Gelände als „Ort für Ausgefallenes und Innovatives neu zu beleben“.
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Fotos: Ingo Petramer / Arcadia Live GmbH, Fotolia
Idylle Wiesen war schon seit jeher Garant für eine besondere, etwas andere Festivalatmosphäre. Mit den Camping-Erneuerungen ab der diesjährigen Saison hat man sich jedoch selbst übertroffen.
kann einiges. Auch wenn dieses Jahr das Jazz Fest Wiesen aufgrund zu geringen Besucherandrangs aussetzen muss, so finden sich dafür einige Neulinge in der Liste: Beatlastig wird es etwa beim Nu Forms Festival (Ed Rush & Optical! Black Sun Empire!), das feinsten Drum & Bass ins Burgenland bringt, während das HipHop Open von Wien nach Wiesen siedelt und dort mit Beginner, Sido u. a. seine dritte Ausgabe feiert. Im Wald rascheln wird es beim Out Of The Woods (u. a. mit AnnenMayKantereit), ebenfalls aus den Tiefen der Wälder ertönt das And There Come The Wolves, das mit heimischen und internationalen Künstlern aus den Bereichen Punkrock und Hardcore (u. a. Sum 41, Enter Shikari, Millencolin, Clutch) nicht nur die Wölfe zum Heulen bringt. Sommer-Feeling pur liefert das Summerville mit Indie-Klängen von Milky Chance, Pete Doherty oder dem wunderbaren Damien Rice, während schließlich das One Drop mit Künstlern wie Max Herre die Reggae-Fans ins Burgenland holt. Man sieht: Festival-Freunde haben 2016 die Qual der Wahl in Wiesen. Dieser Sommer wird alles, nur bestimmt nicht leise.
gewinnspiel Ab dieser Saison wird im burgenländischen Wiesen „Comfort Camping“ großgeschrieben! Wir verlosen nicht nur einmal sechs Pässe für das And There Come The Wolves – nein, ihr übernachtet für die Festivaldauer auch in einer der Holzhütten! Teilnahme und Teilnahmebedingungen auf ticketmagazin.com!
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MUNDPROPAGANDA Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. Oder? (sb)
Sommerkino Von den Turtles über Independence Day bis hin zu Star Trek: zahlreiche Highlights locken auch im Sommer in die Kinos! TEXT: ANDREAS UNGERBÖCK
Limestone Whale – s/t Das Heavy-Psych-Märchen über das fidel sing-hüpfende Rotkäppchen, das auf den zotteligen, hitzig grollenden Wolf trifft.
Good Charlotte – Youth Authority Nostalgie, die flugs Alltagsprobleme ad acta legt und dazu einlädt, sich nach zig Bier wieder mal aufs Board zu stellen. Star Trek Beyond Nicht nur dank des dreizehnten Kinofilms, der auf der Serie „Raumschiff Enterprise“ basiert, wird der diesjährige Kinosommer faszinierend, wie Cmdr. Spock (Zachary Quinto) sagen würde …
Bloody Hammers – Lovely Sort Of Death Für Connaisseure aus dem Spektrum zwischen Type O und The Sisters Of Mercy: Lasst fahren all eure Hoffnung!
The Avalanches – Wildflower Die Aussies treiben mit ihrem Electro/ Funk-Potpourri durch einen akustischen Jahrmarkt-Trip auf LSD und Psychedelika.
Ewig Frost – No Dice Das Rock-’n’-Roll-Pendant zum Morgen „danach“, wenn man verkatert eine Pizza nascht – asselig, aber geil wie Sau.
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ist der Urwaldmensch Tarzan. In „Legend of Tarzan“ lebt er längst zivilisiert in London, als ihn ein Auftrag der Queen ereilt, in den Kongo zu reisen. Ein Abenteuer ist quasi unvermeidlich. Alexander Skarsgård spielt Tarzan, Margot Robbie seine Liebste und Christoph Waltz – was sonst? – den Fiesling. Auch die mutierten Schildkröten müssen in „Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows“ wieder mal die Stadt retten. Und Hollywood-Darling Margot Robbie steht nicht nur Tarzan zur Seite, sondern ist auch Teil der „Suicide Squad“ , der versammelten Helden des DC-Comic-Universums. Wem dies zu ernst ist: „Sausage Party“ wird ein schräger Animationsfilm mit Stimmen von u. a. Seth Rogen und Salma Hayek. powered by
www.ray-magazin.at
Fotos: Hersteller, Paramount
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chon lange nicht hat Hollywood so viel (potenziell) Hochkarätiges in die Schlacht geworfen wie diesmal. Dabei setzt man mehr denn je auf Bewährtes und Bekanntes – kein Wunder: Bei den Summen, die da investiert werden, will man das Risiko möglichst gering halten. Der erste Kracher, der uns um die Ohren fliegt, ist Roland Emmerichs Quasi-Remake seines 1996er-Endzeit-Spektakels. Alte (Jeff Goldblum) und neue (Liam Hemsworth) Kräfte stemmen sich in „Independence Day: Wiederkehr“ erneut den Aliens entgegen. Regisseur Justin Lin, „Fast & Furious“-erprobt, darf diesmal bei „Star Trek Beyond“ ran. Chris Pine gibt Captain Kirk, Zachary Quinto Mr. Spock. Am selben Tag startet Steven Spielbergs Märchenfilm „BFG – Big Friendly Giant“ nach dem Roman von Roald Dahl mit Mark Rylance als freundlicher Riese, der sich weigert, Kinder zu fressen. Auch nicht gerade ein „Neuling“
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!ticket media BILLY TALENT
Afraid Of Heights „In diesem Album geht es um Kämpfe – gleichermaßen die inneren als auch jene mit der Gesellschaft“, verraten Billy Talent im Vorfeld. Dies ist durchaus passend zum Zeitgeist, brodelt es doch an allen Ecken und Enden auf dieser Welt – ausreichend Öl für ein gleißendes Punkfeuer wäre also vorhanden. Theoretisch. Denn wenngleich die Kanadier ihr Programm durchaus akzeptabel,
makellos und nahezu präzedenzlos catchy exerzieren, so doch leider über merkliche Distanzen hinweg nicht nur nach dem Schema F, sondern vor allem auch kraftlos. Wer mit einem Messer zu einer Schießerei auftaucht, hat (bei allem Pazifismus) bereits verloren. Dass es auch anders geht – und ich rede jetzt nicht von der Brachialität, die man aus dem Heavy Metal gewohnt ist, sondern schlichtweg von Schmackes und Dampf – zeigt das Quintett bei sensationellen Nummern wie „The Crutch“ und „Louder Than The DJ“, die mit einem frischfröhlichen Holladrio nach vorne preschen und nicht lediglich gemächlich traben oder gar nur belanglos schlendern. Eine Nummer wie „Horses & Chariots“, die schamlos versucht, sich an System of a Down anzubiedern, dabei aber derart zurücknimmt, darf jedoch als Negativexempel auf den Schafott gestellt werden. (sb)
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CLEMENS UNTERREINER
Ein Bariton für alle Fälle Seit 2015 ist der Wiener Bariton an der Staatsoper als Solist engagiert. Für ihn bereits jetzt Anlass, um sein Leben Revue passieren zu lassen. Mit viel Witz erzählt er aus seiner Kindheit, schildert seinen langen Weg zur Sängerkarriere und Erlebnisse aus dem Opernalltag, wobei er auch Hoppalas nicht auslässt; dazwischen Gratulationen internationaler Opernstars. Eine unterhaltsame Lektüre! (pmd)
OLIVER STEGER THE DEAD DAISIES
Make Some Noise Allein bei dieser All-Star-Besetzung ist der Hard-Rock-Aficionado beinahe dazu genötigt, höchstgradig erregt mit der Zunge zu schnalzen – doch halt, von welchen Musikern reden wir nun eigentlich, nachdem hier das Besetzungskarussell bereits öfter rotierte als bei einer der schönen Damen aus Amsterdam? Für das dritte Werk dieser australisch-amerikanischen Symbiose zeichnen neben
Gründungsmitglied David Lowy nun die Herren Brian Tichy, John Corabi, Doug Aldrich und Marco Mendoza verantwortlich, allesamt gestandene Herren, die bei Whitesnake, Dio, Mötley Crüe, Ozzy, Foreigner und Co. die Schulbank drückten. Und tatsächlich, im Gegensatz zu vergleichbaren Cashcows (Hollywood Vampires) hält das Produkt nach wie vor, was es verspricht: die authentische, stark blueslastige Zeitreise zurück in die vom Haarspraynebel und weißen Pulver gesegneten Achtziger gerät testosterongeladen und mäandert dabei gerade noch gekonnt zwischen cheesy und verrucht, auf dass sowohl die süßen Mädchen wie auch die wilden Jungs Gefallen finden mögen. Im Vergleich zum Vorgänger „Revolución“ hat man zwar etwas mehr glatt poliert, aber Intimrasur ist ja derweil auch wieder en vogue. In dem Sinne: Rock out with your cock out! (sb)
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Jazz und Frieden Eine Abrechnung mit der österreichischen Musikszene, ein verworrener Krimi um ein Holzstück eines Kontrabasses und ein Protagonist, der trotz Frau und Kind dem weiblichen Geschlecht nachsteigt. Zu viele Ideen versucht der Jazzkontrabassist Oliver Steger in seinem Debütroman unterzubringen. Stakkatoartig werden die Sätze auf die Leser-Innen abgefeuert, um die Handlung voranzutreiben. (pmd)
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Sic parvis magna „Großes aus kleinen Ursprüngen“: Unsere neuen Gamelieblinge, Uncharted 4: A Thief’s End und Doom, schicken uns auf fantastische Reisen und brachiale Shooter-Action. TEXT: JOACHIM SCHMIDA Uncharted 4: A Thief ’s End (SCEE für PlayStation 4) Plus: Uncharted ist eine der wenigen Spiele-Reihen, bei denen sich allein durch die Hauptmelodie „Nates’s Theme“ ein wohliges Gefühl breitmacht. Knapp 10 Jahre ist es nun her, als Nathan Drake auf Schatzsuche ging. Teil 4 setzt sein Abenteuer fort – mit Fokus auf ruhigere Streckenabschnitte, die uns mehr denn je unvergessliche Gänsehautmomente bescheren. Reichlich Nervenkitzel, amüsante Dialoge, filmreife Actionsequenzen, atemberaubende Landschaften, kurzweiliger Rätselspaß sowie eine Geschichte, die zu fesseln vermag, bietet der audiovisuelle Hochgenuss ebenso. Minus: Bei den Cut-Scenes hat es Naughty Dog zu Beginn etwas übertrieben und stellenweise ist der Mix an Action und Erkunden vielleicht etwas unausgewogen. Fazit: So wie der Trip der Gebrüder Drake selbst, ist auch Uncharted 4 eine traumhafte, spielerische Reise geworden – ein Erlebnis, das noch lange nachwirkt und alle PS4-Besitzer genießen sollten.
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Spielwiese Jeden Monat stellt euch Joachim Schmida eine Auswahl der besten Konsolenspiele vor. Faszinierend, was sich in der Game-Welt so tut!
Fotos: Hersteller
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Doom (Bethesda für Xbox One, PS4 und PC) Plus: Ende 1993, Anfang 1994 revolutionierte ein Shooter den Videospielmarkt: Doom. Vor allem die 3D-Grafik setzte damals neue Maßstäbe, das Spiel wurde ein Riesenhit. Nun gibt es eine Neuauflage der furiosen Dämonen-Hatz. Schon das Sounddesign ist ein Tritt in den Allerwertesten. Spielerisch wird ein brachiales NonstopGemetzel geboten, ohne Verschnaufpause, ohne Kompromisse. Minus: Die Upgrade-RPG-Elemente bremsen etwas den unglaublichen Speed, den das Game an den Tag legt. Insofern hätte man diese auch weglassen können – ist aber sicherlich eine Geschmacksfrage. Fazit: „Meine Schwestern und Brüder, alles ist wahr“: Doom, die Mutter aller Ego-Shooter, feiert eine glorreiche Auferstehung und katapultiert uns erneut in die Dämonenhölle. Über 20 Jahre nach dem Debüt, grandios wie eh und je.
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Mehr Infos zum HeuART-Fest:
www.heuart.at
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Ich will genießen Mir reicht’s mit dem Körperkult. Ich befreie mich jetzt endgültig aus den Händen der jungen polnischen Masseusen, die mir mein „personal trainer“ vermittelt hat, um mich locker zu machen. Ich hab’ keine Lust mehr, dauernd auf mein Gewicht zu achten. Ich will nicht mehr jeden Tag trainieren. Ich bin zu alt für diesen Scheiß. Mir macht das Boxen keinen Spaß mehr. Ich habe Hunger. Am liebsten hätte ich jetzt ein Steak. Aber da gibt’s ja die Rinderpest. Also kein Steak! Wie wär’s mit einem Hühnchen? Vergiss es! Die haben ja Salmonellen.
SEX SELLS Georg Biron
Und ein Wiener Schnitzel? Nein. Im Schweinefleisch sind so viele Hormone drinnen, dass jeder Doping-Test sofort positiv ausfällt, auch wenn du nicht gedopt bist! Also: kein Schnitzel! Frankensteins Labor Hm. „Und wie wär’s mit Fisch?“, fragt mich eine der beiden polnischen Masseusen. „Ich hasse Fisch!“, sage ich. „Mein Großvater ist an einer Gräte erstickt.“ Ich weiß, es gibt auch Gemüse, aber das kommt doch alles aus dem Frankenstein-Labor. Ich hab’ einen Arti-
STARREBUS Raten und gewinnen! !ticket sucht in Form eines lustigen Rebus jeden Monat einen Künstler oder ein Event! Was könnte hiermit gemeint sein? Die Auflösung unseres letzten Rebus war „Großstadtgeflüster”. Zu gewinnen gibt es ein !ticket-Überraschungspaket.
kel darüber gelesen. Da wachst du morgen in der Früh auf und hast zwei Nasen und einen quadratischen Kopf. Nein. Schluss damit. Die Menschen, die mir sagen, was gesund ist und was nicht, nerven. Ich möchte so leben, wie ich will. Nächtelang Partys feiern. Eine Harley fahren. Jede Menge Freunde haben. Und Freundinnen. Ich will nicht Körper bewundern. Ich möchte Herzen bewundern. Und den Mut von Menschen. Und selbstverständlich das Leben, das so schön sein kann, wenn man es genießt.
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Weitere Gewinnspiele: Seiten 8/9, 24/25 und 36/37. Infos & Teilnahmebedingungen: ticketmagazin.com. Wir freuen uns auch über Postkarten: !ticket Eventmagazin, Betreff: Gewinnspiel & Wunschgewinn, Heumühlgasse 11, 1040 Wien. Einsendeschluss ist der 15. August 2016.
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Nach dem Festival ist vor dem Festival: Aktuell sind die Festivalpässe für das Nova Rock 2017 zum Early Bird-Preis von € 119,90 erhältlich, die des Rock in Vienna um € 99,90. Neu im Verkauf sind die Konzerte von Volbeat im Herbst in Linz, Wien und Innsbruck. Als Support haben sie Airbourne und Crobot im Gepäck! Rock on!
Fotos: moff, fotolia, beigestellt
Das nächste !ticket erscheint am 31. August 2016.
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