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!ticket Österreichs Eventmagazin Nr.1
musik show 2 0 1 4 sport theater kabarett
SEPT
€ 2,90
Damit sind Sie live dabei!
WIESENGAUDI „Lustig samma!“ – und das nicht nur am Oktoberfest in München!
RICHARD III. Er vereint Tragödie und Komödie:
MICHAEL NIAVARANI
time of my life
Der Kultfilm aus den Achtzigern erobert als Live-Show nun auch die Bühne!
DIRTY DANCING Das Original live on Tour.
ALLES DABEI? Im !ticket-Test: Wie bereitet man sich auf ein Konzert vor?
präsentiert
HIGHLIGHTS
BÜLENT CEYLAN „Haardrock“ 18.09. Wien, Stadthalle D 19.09. Graz, Stadthalle 20.09. Linz, TipsArena 21.09. Salzburg, Arena
MARTIN RÜTTER „nachSITZen“
10.03.’15 Salzburg, Arena 11.03.’15 Graz, Stadthalle 12.03.’15 Wien, Stadthalle D a 27.10.’15 Wr. Neustadt, Arena Nov ena sAr 28.10.’15 Linz, Tip 29.10.’15 Innsbruck, Olympiahalle
MAX RAAOrBchEester & Palast
„Für Frauen ist das kein Problem““. 23.11. Innsbruck, Congress
„Übers Meer“– Solo
27.11. Wien, Konzerthaus
„Neues Programm“
04.+05.05.’15 Wien, Stadthalle F
MICHAEL MITTERMEIER „Blackout“
GERNOT KULIS „Kulisionen“
KAYA YANAR
„Around The World“
05.12. Bregenz, Festspielhaus
05. 11. Innsbruck, Olympiahalle 02 + 03.06.’15 Wien, Stadthalle F
04.10. Klagenfurt, AudiMax 16.10. Wien, Stadtsaal 18.10. Leonding, Kürnberghalle 30.10. Wien, Orpheum 31.10. Graz, Orpheum auf. lle Termine auf ,aalle
www.gernotkulis.at
„Best Of“
12.04.’15 Graz, Helmut-List-Halle 12
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!ticket editorial Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin von !ticket
Atemlos?
Foto: !ticket / Markus Thums
B
ereits über 2,5 Millionen Klicks auf YouTube hat das Video der zwei Polizisten, die lautstark im Auto mit Helene Fischer „Atemlos“ mit„sangen“. Einer der beiden Herren, der fesche Christopher Offenthaler, sagte im Interview mit einer Tageszeitung, er freue sich schon auf das Konzert im Oktober in der Wiener Stadthalle und werde auch dort die bildhübsche Dame gesanglich unterstützen. Lautstark wurde in den Sommermonaten aber auch – erneut – über die Bundeshymne diskutiert. Schlagerbarde Andreas Gabalier sang nämlich selbige beim Formel 1 Grand Prix in Spielberg – allerdings mit dem veralteten Text ohne die „großen Töchter“ des Landes. Für viele ein ganz großer Fauxpas, für Gunkl, der sich im Interview mit Stefan Baumgartner gegen „semantische Behindertenparkplätze“ ausspricht, wohl nicht. Zugegeben: Die Welt hat auch größere Probleme als dies, man denke beispielsweise an die Ukraine oder den Gazastreifen. Nicht minder blutig als dort geht es auch bei Michael Niavarani zu, denn bei „Richard III.“ wird gefoltert und gemordet, was das Zeug hält. Aber da immerhin nur auf der Bühne – und das ist eindeutig besser. Atemlos ist jedoch nicht nur Helene Fischer, sondern auch ich, wenn ich mir so anschaue, was Johnny und sein „Baby“ bei Dirty Dancing auf die Bühne zaubern – bei mir selbst reicht’s dann doch nur für ein flottes Tänzchen auf der Brunner Wiesn! In dem Sinne: Egal ob atem- oder kopflos, Hauptsache Spaß dabei. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre! Roberta Scheifinger
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MOON LANDING 2014 WORLD TOUR
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DAS AKTUELLE ALBUM „MOON LANDING“ IM HANDEL ERHÄLTLICH
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Tickets sind auf www.musicticket.at, bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) und in jeder Bank Austria bzw. unter 01/24924 erhältlich. Außerdem gibt es Karten mit Ermäßigungen für 14-19 jährige bei Jugendticket im oeticket-Center im MuseumsQuartier.
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SA 15.11.2014 WIENER STADTHALLE WIENER WIENERSTADTHALLE STADTHALLE ONEREPUBLIC.COM
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ONEREPUBLIC.COM Tickets sind auf www.musicticket.at, bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) und in allen Raiffeisenbanken W/NÖ bzw. unter www.ticketbox.at (Ermäßigung für Raiffeisen Club-Mitglieder) erhältlich. ONEREPUBLIC.COM Außerdem gibt es Karten mit Ermäßigungen für 14-19 jährige bei Jugendticket im oeticket-Center im MuseumsQuartier. OUT NOW
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19.11.2014 FACEBOOK.COM/SLASH
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Tickets sind auf www.musicticket.at, bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096),in jeder Bank Austria (Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) und unter 01/24924 und beim Stadthallen-Ticketing unter 01/7999979, www.stadthalle.com, www.wien-ticket.at bzw. allen Vertriebsstellen von Wien-Ticket.
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Tickets sind auf www.musicticket.at und bei oeticket (www.oeticket.com; TEL: 01/96096) erhältlich. Weitere Vorverkaufsstellen findet ihr unter skalarmusic.at
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!ticket inhalt
Monatswirren.
impressum
Die Supermarktregale machen bereits jetzt glauben, es sei gar schon Dezember. Aber warum ist das Oktoberfest im September?
12-22 12 Michael Niavarani Lange war er für Shakespeare „zu blöde“, wie er selbst sagt, doch irgendwann hat es „Klick!“ gemacht: Der Perser lässt mit dem Briten die Köpfe rollen!
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Anzeigen: FCM firstclassmedia GmbH, Andrea Fürnweger (Leitung), Mag. Friedrich Schmied (Stv. Leitung) Veranstalter: Mag. Thomas Keuschnigg Ass. Marketing/Sales: Nicole Nevole Redaktion/Kolumnisten: Petra Albrecht B.A. (pa), Stefan Baumgartner (sb), Georg Biron, Paul M. Delavos (pmd), FM4 Ombudsmann, Gregor Krenker, Astrid Radner B.A. Bakk. phil. (ar), Mag. Joachim Schmida,Rebekka Taylor (rt) Andreas Ungerböck (rayMagazin), Andy Woerz, Andy Zahradnik Cartoons: Bertram Haid (BAES Cartoons), Gerhard Haderer (MOFF.) Lifestyle: Mag. Karin Steiner
STARS&PEOPLE
16 Freddie Mercury Die größte Stimme der Musikwelt ist bis heute unvergessen, und für viele Menschen ist Queen sogar ganzer Lebensinhalt …
Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Stv. Chefredakteur: Stefan Baumgartner Stv. Chefredakteurin & Chefin vom Dienst: Petra Albrecht B.A.
19 ANTON CORBIJN Künstler von U2 über Nirvana und Depeche Mode bis hin zu Metallica und Red Hot Chili Peppers setzten für ihre Musikvideos auf die Talente des niederländischen Fotografs und Filmemachers.
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LIFE&STYLE
FUN&ACTION
LIVE&MEDIA
24 Gitarrengötter Ganz gleich ob sechs Saiten oder noch mehr, ob fürs Lagerfeuer, Untermalung der Pseudointellektualität oder gar doch für die große Bühne: „Was so einfach aussieht, ist dann doch ein bisschen Arbeit.“
32 Wiesngaudi Nicht nur auf der berühmten Münchner Theresienwiese geht es im September um Oktoberfreuden: Auch in Österreich wird o’zapft! Und für alle Zweifler: „Brauchtümlich“ ist nicht dümmlich!
42 Cesar Millan Der amerikanische Hundetrainer weiß, Hunde wollen geführt werden. Diese Position kann arg polarisieren …
30 FM4 Frequency Nicht nur am Nova Rock Festival, auch in St. Pölten waren wir wieder umtriebig und haben uns mit dem perfekten Festivaloutfit näher beschäftigt!
34 Gunkl Der „Experte für eh alles“ stellt im September sein 11. Soloprogramm vor und hat sich hierfür wieder einiges überlegt. Man will ja immerhin wissen, wie es nun wirklich ist.
46 Il Divo Schluss mit Schubladendenken! Musicalsongs, gesungen von Opernstars? Das ist wahre Popmusik!
Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich: € 22,00 Jahresabo Europa: € 44,–. Kündigung jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben an die PGV Austria Trunk GmbH (Leserservice) oder per Mail an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,90 Abo-Bestellung unter abo@ticketmagazin.com oder telefonisch unter +43 (0)1 863 04 8022 Redaktionsanschrift: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1, Heumühlgasse 11, 1040 Wien, Telefon: +43 (0)1 589 54-450, E-Mail: office@ticketmagazin.com, Web: www.ticketmagazin.com. Sie finden uns auch auf Facebook und Twitter. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Die Offenlegung lt. Mediengesetz finden Sie auf www.ticketmagazin.com/impressum.
Foto: Getty Images, Illustration: baes
52 Media Ist man erst einmal durch die Schule des „Fight Club“ gegangen, hat man in der Postapokalypse Top-Überlebenschancen.
Textchef: Jakob Hübner Lektorat: Gunther Natter Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen, Veranstalter, siehe Copyright Medieninhaber, Eigentümer: Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien Verlag: Henzl Media GmbH, Ochsenburger Straße 2, 3151 St. Pölten/St. Georgen Designkonzept, Verlagsconsulting, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 51, 5. Stiege (3. Innenhof), 1060 Wien Art Direktion: Mag. Gottfried Halmschlager Vertriebsmarketing, Dialogkonzept: straberger conversations GmbH, Mariahilfer Straße 1d/Top II, 1060 Wien, www.conversations.at Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Vertrieb: Morawa Pressevertrieb
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Apocalyptica
European Tour Die langhaarigen Finnen, die 1996 von sich hören machten, als sie die Heavy-Metal-Kracher von Metallica auf Cellos nachspielten und 2013 gar Richard Wagner frisch neu interpretierten, arbeiten zurzeit an ihrem neuen Album, das natürlich auch live vorgestellt werden soll. Muss man gesehen und gehört haben, denn nicht nur David Garrett (der am 21. und 22. Oktober in München, am 31. Oktober in Innsbruck und 1. November in Wien auftritt) kann rocken! 14. April, PLANET.TT im Gasometer
John Lege
nd
The All Of Me Künstlernamen: Bono Vox (Paul David Hewson) von U2, die „gute Stimme“, das darf man unterstreichen. Slash (Saul Hudson), der ehemalige Gitarrist von Guns N’ Roses und seit Jahren erfolgreicher Solokünstler, würgt seine Gitarre mit Leidenschaft wie kein anderer. Und auch John Legend, bürgerlich eigentlich John Stephens, darf sich trotz seines geringen Alters bereits jetzt durchaus eine „Legende“ nennen. Denn die Karriere, die mit Zusammenarbeiten mit Kanye West, Jay-Z oder Alicia Keys begann und spätestens mit seinem Beitrag zum Tarantino-Streifen „Django Unchained“ einen Zenit erreichte, hat tatsächlich Legendenstatus. Das ist R&B, der durch Mark und Bein geht! 26. Oktober, Wiener Stadthalle (Halle D)
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Massachusetts
IT’S ONLY WOERZ
Copy paste
Das Bee Gees Musical Mit ihrem Soundtrack zum Film „Saturday Night Fever“ feierten die Iren ihren ersten großen (eigentlich: gigantischen!) Erfolg, sie gelten noch weit vor der Kelly Family als „erfolgreichste Familienband der Welt“. Grund genug, die faszinierende Geschichte im Rahmen eines Musicals Revue passieren zu lassen! ab April in Bregenz, Innsbruck, Graz, Linz, Salzburg und Wien Das Action-Event in Spielberg Die Red Bull Air Race ist eine Serie von Luftrennen, ein weiteres Highlight im Action-Zyklus aus dem Hause des Energy-Getränkeherstellers. Ziel ist es, einen mit aufblasbaren Air Gates gesteckten Kurs möglichst schnell abzufliegen und dabei die vorgeschriebenen Manöver korrekt auszuführen. Und das mit 350 PS und 400 km/h, also im Grunde ähnlich wie im Pferdesport, nur mit mehr Wumms, Action und Gefahrenpotenzial. Zusätzlich zum Event sind auch Busfahrten aus Wien, Spittal/Drau und anderen Städten Österreichs buchbar!
Red Bull Air Race
25. und 26. Oktober, Red Bull Ring Spielberg
Call Me Vom respektlosen Lower-East-Side-Punk bis hin zur New Yorker Coolness leben die Herren rund um Fronterin Debbie Harry den kleinen Wüterich aus, der in wohl jedem von uns steckt, das aber niemals ungut oder ungustiös, sondern stets mit einem kleinen, frechen Augenzwinkern. Am 11. September feiern sie in der Wiener Arena das 40-jährige Bühnenjubiläum und werden Klassiker wie „Atomic“, Call Me“, „Heart Of Glass“ und „Rapture“ auspacken. Badabäm! Fotos: FMS, Red Bull, Sony BMG, Catapult Promotion/Metalchamp, Michael Oahs Archives-Getty Images
Blondie
11. September, Arena Wien Open Air Der österreichische Hard-n-Heavy-Contest schlechthin Österreich wird, was Musik betrifft, auf der internationalen Landkarte ja gern vergessen. Was gut ist, muss zumindest aus Großbritannien kommen, noch besser, wenn’s aus New York oder Los Angeles den Weg zu uns gefunden hat. Ein Fehler. Denn wie Bewerbe wie der Metalchamp beweisen, gibt es auch hierzulande Bands mit dem Gütesiegel 1A, die sich hinter den Granden sicherlich nicht verstecken müssen. Let’s fetz!
Metalchamp Bands jetzt anmelden auf www.metalchamp.org für 2015!
Erinnert sich noch jemand an Dolly, das erste geklonte Schaf? 1996 geboren und 2003 in die ewigen Wolllustgründe eingegangen? Das war damals eine höchst umstrittene, aber doch, Sensation. Dr. Frankenstein hätte seine tierische Freude gehabt und, man wagt es kaum konspirativ weiterzudenken: Wer weiß, was da in Sachen „Klonen“ in irgendeinem Labor vielleicht bereits im Gange ist, was der Darwin’schen Evolutionstheorie gehörig in den Verlauf pfuscht?! Spannend erscheint mir in Sachen „Klonen“ und „Vervielfältigung“ auch die voranschreitende Entwicklung der bereits im Einsatz befindlichen 3D-Drucker. Diese erschaffen aus Metallen und Kunststoffen, auf Basis von Plänen oder bereits bestehenden Originalen, funktionierende Modelle der Vorlage. Mich würde interessieren, ob diese Geräte auch 3D-Drucker nachbauen können? Müssten sie ja, laut Definition. Aber wenn da von den Erbauern kein Kopierschutz eingebaut ist, könnte das wirtschaftlich ein Schuss ins eigene Knie sein. Was werden wir in Zukunft noch alles klonen und kopieren? Als ScienceFiction-affinem Menschen kommen mir da die gruseligsten Gedanken und Anwendungsmöglichkeiten in den Sinn. Wird es dereinst möglich sein, gedruckt oder mit Blaupausentechnik, Menschen zu kopieren? Als Soldaten? Als Lebensgefährten nach Maß? Als deckungsgleiche Zweitbesetzung im Theater? Als Zusatzkraft bei der Hausarbeit? Werden Künstler an mehreren Plätzen gleichzeitig auftreten können? Suchen Sie sich hier im Heft eine Veranstaltung aus, gehen sie hin, und ich garantiere Ihnen (bis auf Weiteres): Sie sehen das Original! PS: Meine Oma dachte anfangs ihrer privaten Computerlaufbahn, dass „Copy-paste“ jene blaue „Paste“ sei, die es braucht, um Blaupausekopien herzustellen. Aber das ist eine andere Geschichte.
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!ticket coverstory
Eine tanzende Ferienliebe
Es war DER Tanzfilm der Achtziger! „Dirty Dancing“ scheint kein Ablaufdatum zu haben und kommt nun auch auf die Bühne. Zeit, sich mit DER Tanz-Koryphäe des Landes über Mambo & Co zu unterhalten: Thomas Schäfer-Elmayer. TEXT: PETRA ALBRECHT
termine Tragendes Element bei „Dirty Dancing“ ist sicherlich der Tanz und die Musik – was ist also naheliegender, als daraus eine Tanz-Show auf die Bühne zu bringen? „Dirty Dancing – Das Original live on Tour” ist ab September auf der Bühne der Wiener Stadthalle (F) zu sehen.
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klusive umfassender Tanzszenen liegt, jeder Einzelne hat zu diesem Film wohl eine Meinung oder daraus eine Erkenntnis gezogen. Und sei es nur, dass es schwierig ist, zwei Wassermelonen auf einmal zu tragen. Um das Hauptelement des Films näher unter die Lupe nehmen zu können, haben wir uns einen Experten
an Bord geholt: die Tanzschul-Koryphäe Thomas Schäfer-Elmayer. Herr Schäfer-Elmayer, im Film „Dirty Dancing“ werden Elemente des Mambo verwendet. Was macht diesen Tanz besonders? Der Mambo ist ein karibischer Tanz, so wie Salsa, Rumba und Cha-Cha-Cha,
Fotos: Getty Images, Jens Hauer
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kam mit „Dirty Dancing“ ein Film in die Kinos, der auch noch Jahrzehnte danach seine Zuschauer begeistern und fesseln sollte. Ob es nun an der Liebesgeschichte per se – schüchternes Mädchen aus gutem Hause verliebt sich in Bad Boy mit gutem Herzen – oder der mitreißenden Filmmusik in-
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die alle mit sehr viel Spannung und auch einer erotischen Austragung getanzt werden und außerdem einen sehr schönen Rhythmus haben, der mitreißt.
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Für einen Laien – was unterscheidet Mambo von anderen südamerikanischen Tanzstilen? Es geht hier prinzipiell um karibische Tänze, nicht um alle südamerikanischen. Samba ist zum Beispiel etwas ganz anderes. Für den Laien ist es teilweise nur schwer zu erkennen, worin die Unterschiede genau liegen, weil sie oft nur an der Betonung des ersten oder zweiten Taktes festzumachen sind. Im Grunde genommen kommt es dann auch noch auf das Tempo an, das kubanische Timbre ist etwas langsamer , es gibt nur ein paar kleine Unterschiede. Im Prinzip ist aber der Charakter dieser karibischen Tänze sehr, sehr ähnlich. Gibt es einen „echten“ Mambo, oder wird der Begriff auch für andere
Liebestänze Im Kult-Film „Dirty Dancing“ werden vor allem Elemente des Mambo verwendet.
Tänze verwendet, da er medial bekannt ist? Es gibt bei Mambo, wie bei all diesen Tänzen, verschiedene Varianten. Wie zum Beispiel beim Rumba – da soll es auf Kuba 150 verschiedene geben, es ist also nicht sehr einfach zu sagen, was der einzige Mambo ist. Von der Musik her ist bei uns in Europa natürlich der „Mambo Nr. 5“ derjenige, den man am besten kennt.
Welcher Tanz wäre Ihres Erachtens für den Film „Dirty Dancing“ ebenfalls passend gewesen? Zum Beispiel ein Rumba, oder auch ein Salsa. Der Cha-Cha-Cha ist ein bisschen anders im Charakter, der wäre wahrscheinlich weniger infrage gekommen. Wenn Sie bei dem finalen Tanz bei „Dirty Dancing“ Juror gewesen
Bodenturnen Auch auf der Bühne ist das Knistern zwischen Johnny und Baby zu spüren.
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!ticket coverstory
Tanz-Koryphäe Thomas Schäfer-Elmayer findet: Hauptsache Tanzen macht Spaß!
wären, was hätten Sie angemerkt? (lacht) Ich hätte gar nichts anmerken müssen, woran ich mich so erinnere – es ist schon sehr lange her, dass ich den Film gesehen habe – war das sehr, sehr nett gemacht, so richtig auf Ferienstimmung und dass eben in den Ferien diese große Liebe zum Tanz parallel erblüht. Finden Sie persönlich Tanzfilme ansprechend, oder werden hier oftmals traditionelle Tänze „verschandelt“? Nein, also verschandelt sicher gar nicht. Denn beim Tanzen, selbst wenn es einmal nicht ganz perfekt ist – Richard Gere zum Beispiel hat nicht immer ganz perfekt getanztes –, geht es darum, dass man Freude hat. Da gibt es wirklich nichts Negatives zu beklagen. Verschandelungen schon gar nicht. Glauben Sie, dass durch solche Tanzfilme auch ein neues, interessiertes Tanzpublikum gewonnen werden kann? Ganz bestimmt, das motiviert! Besuchen Sie gerne Events, bei denen Tanz gezeigt wird? Ballett, Tanz-Shows oder Tanzwettbewerbe? Ich besuche gerne Events, wenn ich Zeit habe. Abends bin ich meistens eingedeckt. Ich gehe gerne zu Konzerten, ins Ballett oder zu Tanz-Shows. Bei Tanzwettbewerben bin ich eher aus beruflichen Gründen.
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michael bublé
JETZT ERHÄLTLICH!
5. November 2014 Wiener Stadthalle www.michaelbuble.com Tickets sind unter www.oeticket.com oder unter +43 (1) 96 0 96, in jeder Bank Austria Filiale, in allen Raiffeisenbanken W/NÖ und unter +43 (1) 24924, sowie auf Ticketnet (www.ticketnet.at), unter +43 (1) 588 85 und außerdem unter www.stadthalle.com, Tel. 01 79 999 79 sowie an den Kassen der Wiener Stadthalle erhältlich.
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Tickets sind auf www.ticketnet.at und bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) erhältlich. Außerdem gibt‘s Karten beim StadthallenTicketing, auf www.stadthalle.com und unter +43 (1) 7999 979.
BRYANADAMS.COM Innsbruck: Tickets sind in allen Raiffeisen Banken Tirols bzw. unter www.ticketbox.at (Ermäßigung für Raiffeisen Club-Mitglieder), auf www.ticketnet.at und bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: +43 (1) 96096) erhältlich. Wien: Tickets sind auf www.ticketnet.at, bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: +43 (1) 96096) und in jeder Bank Austria bzw. unter 01/24924 erhältlich. Außerdem gibt‘s Karten beim Stadthallen-Ticketing unter www.stadthalle.com und unter +43 (1) 7999979.
26. FEBRUAR 2015
A LIVE NATION, NUCOAST ENTERTAINMENT PRESENTATION IN ASSOCIATION WITH CAA
KATYPERRY.COM
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Fotos: Jan Frankl, !ticket / Markus Thums
!ticket stars&people
Skrupellos Damit aus Richard, Earl of Gloucester, Richard III., King Of England werden kann, sollen der Schuster William Forrest und der Koch Fredrick Dighton allerlei moralische Grenzen 端berschreiten.
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termine Ab 7. Oktober Marx Halle.
im Globe Wien
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Michael Niavarani ist neuerdings auch Shakespeare-Spezialist – und hat mit „Die unglaubliche Tragödie von RICHARD III.“ dem klassischen „Richard III.“ ein paar richtig gute Pointen verpasst. TEXT: PAUL M. DELAVOS
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en meisten ist Michael Niavarani als Kabarettist und Dauergast bei „Was gibt es Neues?“ im ORF bekannt. Aber er ist auch Autor und ab sofort Theater-Prinzipal: In der Wiener Marx-Halle wird das Globe Theatre nachgebaut um ein Theatererlebnis wie damals zu vermitteln. !ticket sprach mit ihm, wie er dazu kam, sich mit Shakespeare auseinanderzusetzen, und stellte dabei fest, dass er sich zu einem wahren Experten im elisabethanischen Theater entwickelt hat.
Michael Niavarani und Shakespeare klingt jetzt im ersten Moment etwas schräg. Wie kam es dazu? Michael Niavarani: Ich habe Shakespeare mein ganzes Leben immer verweigert, weil für mich diese Schlegel-Tieck-Übersetzung so unfassbar langweilig war und ich einfach auch zu blöd war zu verstehen, worum es geht; also diese ganze sprachliche Romantik, dieses Verschnörkelte. Vor einem Dreivierteljahr war ich im National Theatre in London und habe dort „Edward II“ von Christopher Marlowe gesehen. Vor der Vorstellung wollte ich schon eine Nierenkolik vortäuschen, damit ich es mir nicht anschauen muss. Ich dachte mir, „Um Gottes Willen, das dauert drei Stunden, muss ich mir das antun?“, und dann war ich so fasziniert von diesem Stück. Die Engländer haben die Eigenart, dass sie so realistisch spielen, und obwohl man bis zu 70 Prozent des Textes nicht versteht, weiß man immer, worum es geht. Das war sehr, sehr spannend. Da dachte ich mir, ich muss Shakespeare auf Englisch lesen. Shakespeare auf Englisch
zu lesen ist noch sinnloser als auf Deutsch, weil ich ihn dann überhaupt nicht verstehe. Gott sei Dank habe ich dann „No fear Shakespeare“ gefunden: auf der linken Seite ist der Originaltext und auf der rechten Seite der Text in modernem Englisch. Da habe ich zum ersten Mal verstanden, worum es geht. Wenn man versteht, worum es geht, weiß, warum wer etwas zu jemandem sagt, und was das bedeutet, was der sagt, dann ist das unfassbar spannend. Shakespeare ist ein großer Entertainer gewesen. Ich hab dann sehr viel recherchiert, auch über das Elisabethanische Zeitalter und wie sie damals Theater gemacht haben. Da waren 3.000 Leute im Globe Theatre bei jeder Vorstellung, und das war immer Unterhaltung. „Hamlet“ war als Unterhaltung gedacht und ist auch sehr unterhaltsam, weil es wahnsinnig spannend ist, eigentlich wie ein Thriller. Also Shakespeare ist wahnsinnig spannend und wird bei uns immer so schwer und überintellektuell gespielt oder inszeniert, dass man ihn kaum versteht.
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!ticket stars&people Hast du Shakespeare übersetzt? Nein, das ist eine neue Fassung. Es gibt in „Richard III.“ zwei Mörder, die Clarence umbringen sollen. Und das sind zwei Komiker-Figuren. Die haben auch damals im elisabethanischen Theater begriffen, dass eine gute Tragödie mindestens zwei, drei lustige Szenen und eine gute Komödie mindestens zwei, drei ernste Szenen beinhalten muss. Also es muss immer beides vorhanden sein. Und ich erzähle die Geschichte von Richard III. aus der Sicht dieser einfachen Menschen, die eigentlich gar keine Mörder sind in meiner Fassung. Es sind zwei grundgütige ehrliche Menschen, die in diese Hofintrigen, in die Geld- und Machtgier von Richard III. hineingezogen werden. Es ist quasi ein Spin-off zu „Richard III.“. Also es passiert die Geschichte, die beim Shakespeare passiert, nur aus einer anderen Sicht. Wie ist die Idee entstanden, in Wien das Globe Theatre nachzubauen? Ich habe im Globe Theatre ein Stück gesehen. Die Art und Weise, wie man zu Shakespeare-Zeiten gespielt hat, nämlich ohne Bühnenbild, macht die Szenen viel intensiver und es geht wirklich darum, was sich zwischen den Menschen abspielt. Man kann sich nicht hinter oder vor einem Bühnenbild verstecken. Das hat mich sehr fasziniert, und bevor wir jetzt auf irgendeiner leeren Bühne spielen, bauen wir doch gleich das Globe. Wie wird das dann sein? Damals wurde im Publikum gegessen, getrunken, dazwischengerufen, das Geschehen kommentiert … Gegen Zwischenrufe und Kommentieren können wir nichts machen. Wir können auch nichts dagegen machen, wenn die Leute einfach so pinkeln, das haben die damals nämlich auch gemacht. Es gab immer eine Durchsage vor dem Stück, in
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GEWINN SPIEL
Wir verlosen eine Michael Niavarani DVD-Box Weitere Infos unter: www.ticketmagazin.com
LEKTÜRETIPPS VON MICHAEL NIAVARANI „No Fear Shakespeare“: Die Buchreihe bringt auf der linken Seite den Original-Text von William Shakespeare, auf der rechten Seite den Text in modernem Englisch. Leider aktuell nur auf Englisch erhältlich. Frank Günther: „Unser Shakespeare. Einblicke in Shakespeares fremdverwandte Zeiten.“ Der Shakespeare-Übersetzer gibt spannende Einblicke in das „Phänomen Shakespeare“. Peter Ackroyd: „Shakespeare. Die Biographie.“ Ackroyd entwirft in seiner Shakespeare-Biografie das Bild eines Mannes, der die Freiheit, das Spiel und das Wort liebte, dem das Leben überbordende Energie, nie versiegende Lust am Neuen und einen hell strahlenden Geist mitgegeben hatte. A. N. Wilson: „The Elizabethans“ ist ein Überblick über das Elisabethanische Zeitalter.
der gebeten wurde, dass nicht auf den Boden uriniert wird. Das werden wir vielleicht auch durchsagen. Konsumieren kann man bei uns auch etwas, allerdings nur in der Pause und davor sowie danach. Englische Kost, englisches Ale, englische Pies, englische Chips, englische Schokolade …
Warum hast du jetzt von allen Shakespeare-Stücken gerade „Richard III.“ gewählt? Weil ich mich in diese zwei Figuren verliebt habe. Das ist wirklich wie eine Doppelconference, das ist Komödie. Mitten in „Richard III.“ kommen zwei Deppen, die Clarence umbringen sollen. Die zwei ha-
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ben mich so begeistert, dass ich mir gedacht habe, das ist ideal. Da ist meine Fantasie angesprungen. Ich habe jetzt fast schon alle Shakespeare-Stücke gelesen und ich hab noch zwei, drei andere Ideen für Stücke, aber das ist sozusagen die, die mir unter den Nägeln brannte. Du hast dich viel mit Shakespeare beschäftigt. Denkst du, dass Shakespeare wirklich lebte, oder war er doch Christopher Marlowe? Ich habe sehr viel recherchiert: Shakespeare war definitiv Shakespeare und hat diese Stücke geschrieben. Die ganzen Verschwörungstheorien sind ein relativer Schwachsinn und nicht belegbar. Genauso, wie es natürlich nicht belegbar ist, dass Shakespeare das wirklich geschrieben hat, weil aus dieser Zeit sehr wenig private Korrespondenz übrig ist, weil London
1666 fast komplett abgebrannt ist. Was man definitiv weiß aus Abrechnungen und aus diversen Briefen von Adeligen, ist, dass Shakespeare die Stücke natürlich nicht alleine geschrieben hat, weil das damals nicht üblich war. Shakespeare war eigentlich der erste Theaterautor in der Geschichte. Davor gab es nicht den einen Theaterautor, der sich hinsetzt und Stücke schreibt, sondern da waren vier, fünf Leute, die gemeinsam Stücke erarbeitet haben. Es gab Spezialisten, der eine hat Monologe besser schreiben können, der andere Liebesszenen, und es wurde sozusagen immer verteilt. Aber der Grundstock ist von Shakespeare, der gekommen ist und gesagt hat, die Geschichte möchte ich machen, und dann war es immer Teamwork. Nach seinem Tod wurden Shakespeare dann von seinen beiden Kollegen, die ihm am Nächsten standen, die Stücke gewidmet.
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„Die unglaubliche Tragödie von RICHARD III.“ Eine Komödie von Michael Niavarani frei nach William Shakespeare mit Hemma Clementi, Pia Strauss, Michael Pink, Manuel Witting, Oliver Rosskopf, Georg Leskovich, Bernhard Murg und Michael Niavarani. Regie: Vicki Schubert. Gespielt wird ab 7. Oktober im Globe Wien, einem neuen, einzigartigen Theaterraum in der Marx-Halle, der an das Globe Theatre und das Elisabethanische Zeitalter erinnert. Die Zuschauer finden auf mehreren Ebenen Platz und haben eine besondere Nähe zum Bühnengeschehen. Mehr Infos auf www.globe.wien
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He Still Rocks You Vor fast 23 Jahren starb Freddie Mercury. Doch der Kult um die Queen-Legende lebt bis heute. !ticket hat die größten Fans des Landes besucht. TEXT: ASTRID RADNER
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Fotos: Astrid Radner / !ticket, Getty Images
ereut hat er es nie. „Warum auch?“, Andreas „Jimmy“ Zloch, Gründer und Leiter des Österreichischen Queen-Fanclubs strahlt übers ganze Gesicht. Er krempelt den Ärmel seines T-Shirts nach oben. In Schwarz auf Haut gemeißelt kommen die Gesichtszüge von Freddie Mercury zum Vorschein: der Schnauzer, der volle Haaransatz, die weit auseinanderliegenden Augen. Durch die Poren der geröteten Haut sieht der Star etwas schielend aus der Wäsche. Für den Fall, man könne Freddie nicht erkennen, hat Jimmy jedoch vorgesorgt: Der für die Band typische Schriftzug
termine Ein Freudenfest für Queen-Fans: We Will Rock You vom 20. Jänner bis 1. März 2015. Außerdem sind Freddie-Anbeter hier anzutreffen: am 15. November bei One Republic und am 9. Jänner bei den Fantastischen Vier, beides in der Wiener Stadthalle.
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All Over Freddie Mercurys Tod traf „Jimmy“ hart. Deshalb ließ er sich das Gesicht des Superstars tätowieren.
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hebt sich in schwarzer Tinte reliefartig empor: Q U E E N
Internationaler Kult So wie dem Wiener ging es vielen. International scharen sich Fans und Freaks einmal jährlich zusammen, um Mercurys Geburtstag zu feiern, unzählige Coverbands (z. B. Queen Extravaganza) versuchen, die Live-Legende wieder aufleben zu lassen. Der Name „Queen“ ist dabei ein unerschöpflicher Goldkessel. Das Konzert von Queen + Adam Lambert im Madison Square Garden war etwa binnen weniger Minuten ausverkauft. Auch das Musical „We Will Rock You“ ist ein internationaler Kassenschlager. Jimmy ist Haustechniker. Als Gründer des österreichischen Queen Fanclubs verdient er nichts. Vielmehr kostet ihn das Fandasein sein halbes Vermögen. Dieses lässt sich gerne in Queen-Form in den königlichen Hallen von Jimmys rund 20 Quadratmeter großem Wohn-
Von Fans und Freaks Dabei ist Jimmy noch längst nicht die Spitze des Fanatiker-Eisbergs. Die 200 Mitglieder des Fanclubs – Austrofred ist übrigens Ehrenmitglied – zelebrieren ihren Kult auf ihre eigene Art. Zwei davon sind Franz und Hans aus Tirol. Zu Freddies Todestag erklimmen sie jedes Jahr den Gipfel eines Bergs, hissen dort eine Queen-Flagge und trinken ein Stamperl Wodka zu Ehren des einzig Wahren. Das ist Mercury auch für Andrea. Zumindest was das Optische betrifft. Ihre Männerwahl fällt daher stets auf potenzielle Mercury-Doubles. Und da wäre noch Hermann. Die anderen machen sich Sorgen um ihn: Er wagt sich kaum mehr aus dem Haus, isst nur sporadisch, durchforstet stattdessen das WWW im Minutentakt auf der Suche nach den neuesten Releases. Den klassischen Queen-Fan gibt es laut Jimmy nicht. „Das geht vom Banker bis zum Langzeitarbeitslosen“, verrät er. Musikalisch sind sie jedoch skeptisch, verwöhnt von der Genre-Vielfalt ihrer Lieblinge, aber dennoch offen für neue Stile: als nächstes stehen Fanta4 und One Republic auf dem Programm.
Tipps vom FM4 Ombudsmann
Liebe Leserin! Lieber Leser! Ich bin ein älterer Mann. Bis Mitte Juli war ich sicher, noch relativ jung zu sein. Aber dann besuchte ich wegen der Lendenwirbelsäule meinen Orthopäden. Und der hat mir direkt ins schmerzverzerrte Gesicht gesagt: „Stellen Sie sich nicht so an! Das ist ganz normal für Ihr Alter.“ Sagt das jemand zu einem brüllenden Neugeborenen oder auf einer Beerdigung! Nein, so respektlos behandelt man nur uns reifere Wohlstandsbürger. Zum Glück hat mir nicht wirklich etwas wehgetan. Ich wollte mir vom Orthopäden ein Attest erschleichen und damit elegant einem Tanzkurs mit meiner Ilse ausweichen. Die Tanzschule musste dann aber abrupt zusperren und der Tanzsaal steht jetzt leer, weil die neuen Hausbesitzer die Mieten hinauftreiben wollen. Als Ausweichquartier hätte ich eines der 24-Stunden-Bankfoyers vorgeschlagen, die seit den Bankenrettungspaketen schließlich uns allen gehören. Und wenn man dann die Bilder der Überwachungskameras noch als Livestream in alle Haushalte liefert, könnte der ORF sich viel Geld ersparen. Weil so prominent wie die Dancing Stars sind wir Bankbesitzer allemal. Ja, mein Vorschlag wurde abgelehnt. Stattdessen hat meine Ilse jetzt Karten für „Dirty Dancing – Das Musical“ besorgt. Das ist ganz normal für unser Alter. Beste Grüße, Ihr FM4 Ombudsmann
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22 Jahre, fast 23, seit dem 24. November 1991: Seither ist die Queen-Legende Freddie Mercury tot. Ein Jahr später ließ sich Jimmy dessen Antlitz quer über den Oberarm tätowieren. Als der im Interview sonst so quirlige Jimmy davon erzählt, verzieht sich seine Miene plötzlich zu einer ernsten Starre: „Freddies Tod war für mich so, als würde mein Vater sterben.“ Man musste ihn von der Arbeit nach Hause schicken, so sehr habe er geplärrt. Rotz und Wasser für den Verlust der einzigartigen Musik, der atemberaubenden Live-Performances, um die Person Mercury.
zimmer nieder: Poster-Raritäten, Regale voller Queen-Alben, DVDs von LiveAuftritten. Außerdem wurden drei Glaskästen als Queen-Altäre erkoren. Die Freddie-Miniaturstatuen darin kosteten 180 Euro, die De-luxe-Boxen sind 3.000 Euro wert. 2001 zog er die letzte Zwischenbilanz: „Eine Million Schilling“. Verkaufen würde er nie etwas. Alles, wo „Queen“ draufsteht, wird gehamstert.
freddie facts Freddie Mercury wurde als Farrokh Bulsara ganz exotisch in Sansibar geboren. In seinem Pass stand allerdings „Frederick Mercury“. Der Queen-Frontman liebte seine Hauskatzen und telefonierte sogar mit ihnen während der Touren.
Freddie war schüchtern: So theatralisch seine Auftritte auf der Bühne, so unsicher war er im Umgang mit fremden Menschen. Das bekannte Queen-Emblem wurde von Freddie designt. Grafiker-Ausbildung sei Dank! Er ließ sich nie seine vorstehenden Schneidezähne richten. Zu groß war die Angst, dass sich seine Stimme verändern könnte.
No Queen in USA: viele US-Radiostationen spielten Mercury Anfang der 80er nicht. Der Grund: Sein extravagantes Auftreten wurde mit „Homosexualität“ in Verbindung gebracht „Bohemian Rhapsody“ war 9 Wochen lang Nummer 1 der UK Single Charts. Bis heute ist das die bestverkaufte Single aller Zeiten nach Band Aids „Do They Know It’s Christmas?“ (1984) und Elton Johns „Candle In The Wind“ (1973/1997)
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Unter Freunden Anton Corbijn in Bestbesetzung: „A Most Wanted Man“, der neue Thriller des Star-Fotografen, zeigt den großen Philip Seymour Hoffman in einer seiner letzten Rollen.
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Fotos: Getty Images
er niederländische Fotograf und Filmemacher Anton Corbijn hat eine Freundesliste, um die ihn wohl viele beneiden: von George Clooney bis Bono, von Peter Gabriel bis Willem Dafoe – um nur einige zu nennen. Mit 19 Jahren wurde er Fotograf und machte sich rasch einen guten Namen. Seine StarPorträts, die er selbst als „nichts Besonderes“ ansieht, sind meist in Schwarz-Weiß und eher ungewöhnlich, weil ziemlich rau und ungeschönt. Diesen „protestantischen“ Stil (Corbijn) übertrug er auch auf seine Musikvideos, die ihm weitere Berühmtheit bescherten: 1983, mit 29 Jahren, drehte er „Hockey“ für die deutsche Art-PopBand Palais Schaumburg, danach ging es Schlag auf Schlag. Die Bands standen Schlange, um mit Corbijn zu arbeiten – und besonders Echo and the Bunnymen, Depeche Mode und U2 wurden Stammkunden des Niederländers. Er arbeitete mit Nirvana (für „HeartShaped Box“ wurde er mit dem MTV Video Music Award ausgezeichnet), Metallica, Nick Cave, Joni Mitchell, den Red Hot Chili Peppers, und und und … die Liste ist endlos lang. Von der Musik ins Kino So war es wenig überraschend, dass Corbijn 2007 schließlich auch einen ersten Spielfilm im Musikumfeld dreh-
Bitte lächeln! Lars Ulrich, Schlagzeuger der Heavy-Metal-Heroen Metallica, gemeinsam mit Corbijn bei der US-Premiere im Jänner.
te: „Control“ ist eine gelungene, sehr einfühlsame Darstellung der legendären New-Wave-Band Joy Division bzw. von deren sensiblem Sänger und Songwriter Ian Curtis, der sich 1980 im Alter von 23 Jahren das Leben genommen hatte. Corbijn hatte seinerzeit auch für Joy Division ein Video („Atmosphere“) gedreht und war Curtis sehr nahe. In seinem Film, der auf dem Buch von Curtis’ Witwe Deborah beruht, besetzte Corbijn den jungen Briten Sam Riley (Das finstere Tal) als Ian Curtis. Nach dem weniger erfolgreichen „The American“ (2010, mit George Clooney inmitten eines No-Name-Casts) kommt nun im September Anton Corbijns neuester Film in die Kinos: „A Most Wanted Man“ enstand nach dem
2008 erschienenen Roman des großen britischen Thriller-Autors John le Carré und prunkt vor allem mit seiner Besetzung: Allen voran ist natürlich der großartige Philip Seymour Hoffman zu nennen, der sich im Februar 2014 das Leben nahm und hier in einer seiner letzten Rollen zu sehen ist. Dazu kommen Willem Dafoe, Rachel Mc Adams, Daniel Brühl und Nina Hoss. In le Carrés packendem Roman geht es um den 11. September 2001 bzw. um einen geheimnisvollen Mann aus Tschetschenien, der eines Tages in Hamburg auftaucht und dort in der islamischen Community Unterschlupf findet. Die Musik zum Film schrieb übrigens – wie schon bei „The American“ – ein weiterer dicker Freund Corbijns: Herbert Grönemeyer.
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„Ich hatte einfach nur Glück.“ TEXT: Petra Albrecht
Steil bergauf: Der britische Shootingstar George Ezra muss sich erst an seine neue Rolle als Pop-Idol gewöhnen. Kein Wunder: Manchmal gehen ihm seine Fans sogar auf offener Bühne an die Wäsche.
Ist Musiker ein Traumberuf oder nur harte Arbeit? George Ezra: Irgendwie ist es ein Traumjob – also ich habe immer davon geträumt, Musiker zu sein, mir aber dennoch nie träumen lassen, dass es wirklich passiert. Der Musikmarkt ist auch immer schneller, wegen des Internets. Man kann ziemlich zackig ein Album auf den Markt bringen, und somit sind Künstler auch kurzlebiger geworden. Ich hatte einfach nur Glück, dass ich so weit kam. Selbst wenn es nur bei diesem einen Album bleibt – das alleine ist schon fantastisch. Ich mache mir selbst auch keinen Druck, ich versuche, nicht darüber nachzudenken, was Menschen von meiner Arbeit halten, solange es mir Spaß macht. Es ist ja einer von diesen Jobs, der dein ganzes Leben einnimmt,
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wenn dir das nicht Spaß macht, solltest du es lassen. Kennst du die Band Better Than Ezra? Ich kannte sie nicht, aber nun schon … allerdings weiß ich nicht, ob sie Better than Ezra sind (lacht). Ich mache nur Spaß, ich mag ihre Musik wirklich. Was machst du, um deine Stimme „smooth“ zu halten? Trinkst du viel Whisky? Nein (lacht). Ich habe vor einem halben Jahr angefangen, Gesangsstunden zu nehmen, damit ich sichergehen kann, bei jedem Auftritt singen zu können. Wenn ich auf Tour bin, versuche ich nicht so viel zu rauchen und ein bisschen auf mich zu schauen. Manchmal muss man wirklich jeden Abend auftreten, und wenn ich krank bin, kann ich nicht spielen. Bekommst du viel Fanpost? Hast du Groupies? (lacht) Das Komische ist, dass ich gar nicht berühmt sein will. Ich verstehe es einfach nicht ganz, mein ganzes Leben lang habe ich nicht verstanden, warum Menschen andere idolisieren. Wenn ich Fans treffe, versuche ich so
normal wie möglich zu sein, damit man erkennt, dass ich nichts Spezielles bin – ich bin auch nur ein Mensch. Es gibt ein paar verrückte Fans im Netz und wenn du sie dann im echten Leben triffst, sind sie die schüchternsten überhaupt. War das auch die Idee hinter deinem aktuellen Plattencover? Dass es nicht nur dich zeigt? Irgendwie schon. Die ganzen Leute sind übrigens Familie und Freunde
termin beehrt uns George Ezra mber in ve o N . 5 am 2 ien. der Arena W
Fotos: Sony Music, Hersteller
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er 21-jährige Junge mit der Gitarre ist sympathisch schüchtern, als wir ihn zum Interview treffen. Wenn er davon erzählt, dass er eigentlich gar nicht berühmt sein will und Starrummel nicht versteht, dann kaufen wir ihm das sofort ab. Seine Karriere geht steil bergauf, er ist in aller Munde, und das, obwohl er erst vor zwei Jahren seinen ersten Song veröffentlichte.
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MUNDPROPAGANDA … Ich habe der Plattenfirma gesagt, dass ich nicht will, dass mein Gesicht auf dem Albumcover ist. Die waren nicht sehr begeistert, da ich ja ein Singer/Songwriter bin, es musste oben sein. Da habe ich gesagt, na gut, mein Gesicht wird auf dem Album sein, solange eine Unmenge an anderen Gesichtern auch dabei ist. Ich stoße in letzter Zeit immer wieder auf Menschen, die einfach nur erfolgreich sein wollen. Sie wollen es sich nicht verdienen, wollen dafür auch nichts tun, sie wollen nur, dass man sie auf der Straße erkennt. Ich mag das einfach nicht, das ist alles. Ich muss mich noch immer daran gewöhnen, dass Menschen wissen, wer ich bin – ich bin ganz gerne undercover.
Hast du für deine Albumaufnahme viele elektronische Techniken angewendet? Ich bin nicht so an Musikcomputern interessiert – aber mich interessiert der Sound. Das Gute ist, dass Cam, der Producer, daran interessiert ist, die Sounds zu machen. Neue Technologien sind da, um sie anzuwenden, und man hat dadurch auch einige Vorteile. Wir haben mit vielen alten Instrumenten gearbeitet – Keyboards, und meine Gitarre ist ebenfalls nicht die neueste. Was war das Lustigste, das dir jemals auf der Bühne passiert ist? Bei einem Gig in England, es war der letzte der Tour, hat mich das gesamte Publikum plötzlich ausgelacht, ich habe einfach weitergesungen, wusste aber nicht, was los war. Dann sah ich aus dem Augenwinkel ein Mädchen, das es auf die Bühne geschafft hat, und sie fing an, an mir zu riechen. Ich habe einfach weitergemacht, und sie wurde dann von der Bühne gezerrt. Das war wirklich ziemlich schräg!
Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. (ar, rt, sb)
Onkel Tom – H.E.L.D. Onkel Tom ist der Alkbottle vom Pott, warum er das jedoch – trotz Sodom – ist, wissen nur die Promilletröster.
Joe Bonamassa – Different Shades Of Blue Des Meisters imposanteste Lebenszeichen seit dem Aus von BCC. Teuflisch.
Ganes – Caprize Klingt nach Sigur Rós unter Wasser, allein schon ob der Sprache, aber auch der kristallenen Instrumentierung.
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Sinkane – Mean Love Entspannte Soulmusik, die dich durch den Tag begleitet und dir ein Lächeln auf die Lippen zaubert.
Ryan Adams – Ryan Adams „Gimme Something Good“ heißt die Single des US Singer Songwriters. Etwas Gutes gibt er uns mit dem Album. Allemal.
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Band New Sound Noch sind sie am Frequency Festival 2014 die Musiker im frühnachmittäglichen Line-up. !ticket weiß jedoch schon jetzt, welche Newcomer 2015 die Bühnen richtig rocken werden. TEXT: ASTRID RADNER, PETRA ALBRECHT termine James Hersey kommt am 4. und 5. Dezember ins Wiener Flex und das ppc in Graz. Auch diese aufstrebenden Bands sollte man gut im Ohr behalten: Kaiser Franz Josef: am 13. September im stereo in Klagenfurt, am 26. September im Salzburger Rockhouse und am 27. September in der Wiener ((szene))
Bastian Baker: am 6. November im Wiener WUK
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r ist zwar noch unbekannter als Left Boy, mit dem Support seines Schulfreundes könnte man in Zukunft aber mehr von James Hersey hören. Als beide noch No-Names waren, lebten sie gemeinsam in New York in einer Luxus-WG, frönten dem Partyleben und arbeiteten an ihren Tracks. Musikalisch vereint der Austroamerikaner James Hip-Hop, Singer-Songwriting und Elektro. Aus der High School kennen sich auch die Mitglieder der Indie-Rock-Band Arthur Beatrice. 18 Monate haben sie an ihrem Debüt-Album „Working
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Arthur Beatrice Die Jung-Briten haben noch nicht viel Live-Erfahrung. Das könnte sich schnell ändern.
Right Boy James Hersey ist ein Schulfreund von Left Boy. So klingt auch seine Musik.
Out“ gewerkelt, 18 Minuten lang hatte !ticket einen lustigen Plausch mit den sympathischen Briten. Das Unverkennbare an dem Quintett ist eindeutig Ellas glasklare, etwas eisige Stimme, die sich perfekt zum Synthie-Sound gesellt. Die Münchner Band Claire bezeichnet ihren Sound als „Neon Pop“, eine Mixtur aus Pop, Indie und elektronischen Elementen. Die Beats wurmen sich bereits durch die Ohren der Deutschen, die Konzerte sind heiß begehrt.
Mehr als „The Voice“ Josie-Claire, Frontfrau der Münchner Band Claire, wird nicht gerne mit ihrer „The Voice Of Germany“-Karriere in Verbindung gebracht.
Royal Blood Dieser Rock-Sound begeistert. 2015 wird es auch Live-Termine in Österreich geben.
Auch in Österreich finden die vier Jungs Matthias, Nepomuk, Florian, und Fridolin sowie Frontmädel JosieClaire Anklang. Die Jungs von Royal Blood machen schon seit 10 Jahren Musik miteinander, die Band selbst entstand erst 2012. Ihr selbst betiteltes Album wird als die neue UK-Nummer-1 gehandelt, sie bezeichnen es als ihr Baby. „Vielleicht nicht das schönste und mit ein paar Fehlern, aber es ist unser Kind und wir lieben es trotzdem.“ Die Redaktion hat sich auf jeden Fall schon in ihren ehrlichen, bluesigen Rock verliebt.
Fotos: Patrick Pfirrmann, Petra Albrecht, Astrid Radner/ !ticket
Kadavar: am 17. und 20. Oktober im weekender Club in Innsbruck und im Salzburger Rockhouse sowie am 11., 13. und 15. November in der Arena Wien, im ppc Graz und im Conrad Sohm in Dornbirn
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Rebekka Bakken
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14.10.14 Ottakringer Brauerei Wien
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10 . 2014
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27.10.14
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12.11.14
GASOMETER WIEN
Tickets sind auf www.musicticket.at, bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) und in jeder Bank Austria (Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) bzw. unter 01/24924 erhältlich. Außerdem gibt es Karten mit Ermäßigungen für 14-19 jährige bei Jugendticket im oeticket-Center im MuseumsQuartier.
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Saitenverkehr Die Fender Stratocaster wurde dank Buddy Holly, Jimi Hendrix und Eric Clapton zur Legende. Heuer feiert die Kult-Gitarre ihren 60. Geburtstag. Zeit für eine kleine Typologie des Akkord-Arbeitens. TEXT: PETRA ALBRECHT
termine Für Fans der Gitarre: Harri Stojka begeistert mit seinem schnellen Spiel am 5. September in der ((szene)) Wien, am 6. September in der Herzogenburg in St. Veit sowie am 30. Dezember im Wiener Porgy & Bess. Das Vienna Fingerstyle Festival feiert am 10. und 11. Oktober sein fünfjähriges Jubiläum im Wiener Vindobona. Eine Stratocaster kann man beim Gitarren-Altmeister Chris Rea am 29. Oktober in der Salzburgarena erleben.
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oftmals nur begleitet. Der Rhythmus ist ein Hund, immer wieder haut man daneben! Sollte man sich dann doch dazu entscheiden, der Klampfen eine Chance zu geben, stellt sich noch die Frage, welcher Gitarrentyp man sein will oder kann. (Die Bezeichung „Typ“ ist keineswegs sexistisch gemeint und die folgende Aufzählung gilt sowohl für Frau als auch für Mann). Der Pseudointellektuelle Der Typus „Pseudointellektuell mit Gitarre“ erzählt nette kleine Geschichten, von unfassbarer Tragweite – für ihn selbst zumindest. Dazu schrummt er ein bisschen auf seiner Vintage-Gitarre, um seinen großartigen Worten eine noch großartigere Untermalung zu bieten. Hierzulande eher selten, was auch daran liegen mag, dass Österreich die Open-Mic-Nights noch nicht ganz für sich entdeckt hat. Der Lagerfeuer-Typ Ob bei einer WG-Party, einem Camping-Trip oder am Strand vor besagtem Lagerfeuer – die Gitarre ist immer dabei! Es werden Songs angestimmt, die bestimmt jeder mitsingen kann – ganz hoch oben im Kurs ist Oasis’
Fender-Fan Auch John 5 schwört auf Gitarren von Fender – selbst wenn der Gitarrist von Rob Zombie beim diesjährigen Nova Rock seine Stratocaster zu Hause ließ.
„Wonderwall“. Es wird so lange gespielt, bis sichergegangen werden kann, dass auch der letzte Nicht-Sänger einen entsprechenden Spiegel hat, um schlussendlich doch noch lauthals bei „Country Roads“ lallend in den Refrain einzustimmen. Der Flamenco-Typ Unfassbar, wie schnell man Saiten schlagen und spielen kann! Eines ist
Fotos: Getty Images, Patrick Pfirrmann / !ticket
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ei den Musikinstrumenten ist sie ganz vorne dabei, egal ob in der akustischen Version beim romantischen Lagerfeuer, als Rhythmushalter beim Flamenco oder in der elektrischen Form bei Rockkonzerten – „a sche laude Gitar“ ist immer ein Renner! Hat man selbst mal den Griff zum Saiteninstrument gewagt, weiß man schnell: Was so einfach aussieht, ist dann doch ein bisschen Arbeit. Wie zur Hölle schafft man es, einen F-Akkord zu greifen? Ein einziger Finger soll alle Saiten halten? Und ehrlich: Links kurze und rechts lange Fingernägel tragen? Quasi wie ein Vokuhila, aber doch ein Likurela? Dazu kommt noch, dass man nicht die Melodie des Liedes spielt, sondern
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interview John 5 Der ehemalige Gitarrist von Marilyn Manson ist derzeit fixes Live-Mitglied von Rob Zombie. Die Finger seiner linken Hand sind aufgrund seines ausgiebigen Übens als Kind angeblich 2,5 cm länger als die seiner rechten. Mit !ticket sprach der Ausnahmegitarrist über seine Passion für die Gitarre: Wie alt warst du, als du angefangen hast, Gitarre zu spielen? Ich war sieben, als ich anfing, Gitarrenunterricht zu nehmen. Ich war verrückt danach, schon in diesem jungen Alter. Es ist eigentlich ziemlich seltsam, wie ein kleines Kind so besessen sein kann.
klar: Die Gitarre wird beherrscht, lateinamerikanischer Rhythmus liegt im Blut und eine hohe Anzahl an gerissenen Saiten muss verkraftet werden. Um so weit zu kommen, reicht Talent alleine nicht aus. Es heißt: Üben, üben, üben und dann beeindrucken.
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Hattest du irgendein Idol? Oder hast du jemanden im Fersehen gesehen, der dich dazu brachte, Gitarre zu spielen? Ja – es war im Fernsehen und es waren The Monkees. Ich habe ihnen beim Gitarrenspiel zugesehen und es war ziemlich beeindruckend.
Der Bluesrocker Emotionalität steht hier an erster Stel-
Kannst du dich an deine erste Platte erinnern, die du gekauft hast? Meine erste Platte war „Love Gun“ von Kiss, und es ging weiter mit Van Halen, Jimi Hendrix und The Monkees. Musik war für mich eine lebensverändernde Erfahrung, es war, als würde man eine neue Welt in jedem Song entdecken. Als würdest du auf der Erde leben und auf einmal diesen anderen Planeten entdecken. Hast du eines deiner Idole schon getroffen? Ja, ich habe sie nicht nur getroffen, ich habe sogar mit ihnen zusammengearbeitet. Das ist einfach unglaublich – es ist fantastisch, wenn man mit seinen Idolen zusammenarbeiten und Songs für sie schreiben darf. Rod Stewart,
Lynard Skynard, KISS, Van Halen … ein Traum wurde wahr. Ich hätte mir das nie vorstellen können, als ich jünger war. Ich bin einfach nur sehr dankbar, dass es so gekommen ist. Wie gehst du damit um, dass du selbst jetzt ein Star bist? Ich versuche mit meinen Fans so viel zu plaudern wie möglich, Hände zu schütteln und ihnen auch zuzuhören, was sie zu sagen haben. Früher war ich das Kind, das vor Hotels für ein Autogramm gewartet hat und es war so unglaublich wichtig für mich. Deshalb versuche ich immer nett zu sein, um einen guten Eindruck bei den Fans zu hinterlassen. Ich kann mich noch erinnern, als ich Stars traf – wenn sie nicht nett zu mir waren, hat mich das wirklich fertiggemacht. Lernst du noch immer dazu? Oh ja, jeden Tag! Wie viele Gitarren besitzt du? So um die 400, denke ich. Es sind auf jeden Fall viele – vor allem Fenders. Ich liebe Gitarrenspielen so sehr, dass ich all mein Geld in es investiere. Eines Tages, sollte ich nicht mehr spielen können, werde ich sie an jemanden verkaufen, der genauso an ihnen hängt wie ich. Viele meiner Gitarren sind sehr alt und sehr viel wert, aber sie haben mal jemand anderem gehört, deshalb werde auch ich sie irgendwann weitergeben. Spielst du jeden Tag Gitarre? Ja, jeden einzelnen. Auch wenn ich krank bin – wenn wir uns nicht gerade unterhalten würden, würde ich auch Gitarre spielen. Ich habe auch keine anderen Hobbys, das ist manchmal beängstigend und auch nicht so gut, weil stell dir vor: Was wäre wenn ich mich verletzen würde und nicht mehr spielen könnte? Aber lass uns nicht darüber nachdenken …
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MUNDPROPAGANDA
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Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. (ar, pa, rt, sb)
Opera Chaotique – Poems Of A Dirty Old Man Ists Max Raabe, der den „Mad Hatter“ in einem Bukowski-Stück mimt?
Fender Manufaktur Die legendären Fender Stratocaster werden nach der Lackierung zum Trocknen aufgehängt.
The Ministry Of Wolves – Happily Ever After Das Neubauten-Bad Seeds-City SolutionKollektiv und die Märchenmoral.
Royal Blood – Royal Blood Irgendwo zwischen Dead Weather und Led Zeppelin angesiedelt! Der Beweis: Drums und Bass reichen aus!
HMBC – hearad In etwa so vielschichtig wie der Name lang: „Weltmusik“, weil in der Tat jeder möglicher Ton neu zitiert wird.
Shaman’s Harvest – Smokin’ Hearts & Broken Guns Hard Rock, Country oder Blues – wir konnten uns nicht entscheiden.
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le, außerdem muss man sich auf eine kleine Zeitreise begeben, bevor man den Blues bekommt. Depressiv verstimmt zu sein und einfach zu suddern, reicht bei Weitem nicht aus. Dafür ist sich der Bluesrocker darüber bewusst, dass es an der technischen Perfektion nicht scheitern wird, da viel Improvisation dabei ist. Die Akustikgitarre wird übrigens durch eine Halbakustik oder eine E-Gitarre ersetzt. Der Hardrocker Im Prinzip auch ein Bluesrocker, aber ein bisschen anders. Dieser Stil zieht sich durch alle Genres des Hardrocks – vom Metal bis zum Punk, auch wenn die Arten zu spielen sehr unterschiedlich sind – Hauptsache laut und Soli mit Wiedererkennungswert. Die Geister scheiden sich, aber dennoch muss mal gesagt werden, dass die besten Gitarristen der heutigen Zeit wohl diesem Typus zuzuordnen sind. Der Bassist Was soll man dazu sagen? Er wollte mal Gitarre spielen, hat gemerkt, dass ein Bass um zwei Saiten weniger hat und ist nun dabei geblieben.
Der Zwölfsaitige Im Gegensatz zum Bassisten, sind manch einem sechs Saiten noch immer zu wenig – deshalb greift man dann zur Doppelhalsigen! Beeindruckend, dass dieses Instrument von jemandem gespielt werden kann, der nicht mit einem Oktopus verwandt ist! Ein bisschen Angeberei ist aber – ganz neidlos – auf jeden Fall dabei! Bei der Auswahl der verschiedenen Gitarrentypen wurden sicher einige vergessen – kein Wunder, gibt es das Instrument angeblich schon seit circa 5.000 Jahren, damals noch in Form einer Laute. Neben den unterschiedlichen Typen, die Gitarre spielen, gibt es natürlich auch noch eine Vielzahl an Techniken, die angewendet werden, sowie eine Myriade an unterschiedlichen Gitarrenmodellen. Nicht umsonst wurden über dieses Musikinstrument schon wirklich dicke Wälzer verfasst, die sich mit Technik, Haptik und Geschichte beschäftigen. Alles in allem sei gesagt: Ob Ukulele oder die größte Gitarre der Welt (4,46 Meter lang und voll bespielbar), ob als Hobby oder professionell – ein Instrument zu erlernen ist nie ein Fehler!
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WHOLE LOTTA SOUND D
Fotos: Getty Images
en Rock-Olymp nannten Led Zeppelin zu ihren Hochzeiten „Keller“. Aber die Band durchlebte ja auch Momente, die so düster waren, dass ihre Kollegen von Black Sabbath nicht einmal einen Songtext darüber hätten schreiben können. Nicht allein vom Zahlen- und Chartsvergleich, auch vom historischen Aspekt her ist Led Zeppelin eine Sonderstellung zuzurechnen – zugegeben, Deep Purples „Smoke On The Water“ oder Black Sabbaths „Paranoid“ pfeifen auch heute noch die Spatzen von den Dächern, mit „Stairway To Heaven“, „Kashmir“ oder „Whole Lotta Love“ schoss man jedoch scharf auf jene Spatzen. Mann ohne Band Jimmy Page, mittlerweile 70, gilt als letztes Drittel der Rockgitarren-Dreifaltigkeit (Hendrix ist tot, Eric Clapton arriviert), aber das wird er niemandem mehr zeigen können. Nach der durch den Todesfall von Schlagzeuger John Bonham bedingten Auflösung der Band Ende 1980 hieß es lange harren. Im Advent 2007 kam es in der O2Arena London zu Ehren des verstorbenen Gründers von Atlantic Records, Ahmet Ertegün, schließlich zu einer „einmaligen“ Reunion. Page spielte wieder selig auf einer zweihalsigen Gitarre oder benutzte den Geigenbogen – trotz mäßiger Solokarriere inspiriert wie schon lange nicht. Gern hätte er so bis zum Lebensende weitermusiziert: Mit Bonhams Sohn Jason voller Eifer am Schlagzeug, John Paul Jones am Bass und natürlich Sänger Robert Plant (immer noch personifizierter Sex-Appeal), der allerdings sei-
Led Zeppelin: Eine neu gemasterte De-luxe-Edition poliert das Werk einer der magischsten Rockbands aller Zeiten wieder ordentlich auf. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER Mein Schatz Audiophile Menschen werden auf den neu gemasterteten Versionen der Alben noch tiefer in Pages Welt eintauchen können.
ne Solokarriere der Band vorzieht. Immerhin: Jimmy könne sich durchaus wieder bei ihm melden, wenn er etwas Akustisches hat. Jimmy spielt heute auch noch Gitarre, nur „sieht ihn dabei halt keiner“, wie er selbst mit einem Achselzucken und traurigem Lächeln sagt. Led Zeppelin waren die magischste Rockband aller Zeiten. Sie haben den Teufel herausgefordert – und jetzt im
Alter kümmert sich ihr Gründer eben um den Nachlass. Als Hüter seines eigenen Schatzes. Dieses Jahr erscheinen die neun Studio-Alben sukzessive in De-luxeEditionen, chronologisch und von Jimmy Page persönlich remastert, mit allerlei Kleinodien aus der BandSchatzkiste versehen. In der neuen Fassung seien die Alben ein „Portal in die damalige Zeit“ – in das Mysterium des Zeppelins, als Jimmy Page in den Siebzigern die Fäden der sich aufdröselnden Popmusik bei sich zusammenlaufen ließ. Heute wirkt er jedoch neben dem Rebellen Jack White und dem 80er-Heroen The Edge in Filmen wie „It Might Get Loud“ irgendwie wie ein gekränkter Rentner. Wenn er dann leidenschaftlich Luftgitarre spielt, schämt man sich für das einstige Wunderkind fast so wie für seinen angetrunken Vater.
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TEXT: KARIN STEINER
Fotos: beigestellt
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Gewinnspiel Der perfekte Festival-Look ist nur mit oeticket.com-Gummistiefeln komplett. Jetzt online oder via Postkarte mitmachen, Schuhgröße angeben und gewinnen! Alle Infos gibt es auf www.ticketmagazin.com
I love your Festival-Style Adamskostüm: Anhänger kühler Bekleidungsarten sei dieser Trend an Haut und Haar gelegt: ein leichtes Nichts, nur die wichtigsten Körperstellen be-
Haifisch-Becken Unter Festivalbesuchern tummeln sich wahre Kostüm-Aficionados. In diesem Jahr besonders beliebt: allerlei Tierarten.
Auf einem Festivalgelände ist stiltechnisch alles erlaubt. !ticket hat die besten Kostüm-Trends 2014 gefunden. TEXT: ASTRID RADNER deckt. Außerdem durfte dieses Jahr beim Frequency-Festival in bloßen Splitterfasern geglänzt werden: beim Aufmarsch des Projekts „nakedHeart“. Der Sinn? Unbeschwert vor der Green Stage herumhüpfen, Herz zeigen, den Moment genießen. Stil-Panther: Die Outfits der amerikanischen Hardrock-Band Steel Panther sind so lächerlich, dass sie schon wieder gut sind. Auch auf Festivalitäten ohne Live-Gig von Michael, Satchel, Lexxi und Stix werfen sich Hardcorefans gerne in die PantherSchale. In diesem Outfit gibt es keine Hemmungen. So leicht geht’s: hautengste Leoparden-/Glitzer-/PünktchenLeggings, von Scheren und anderen Zerreiß-Instrumenten gezeichnetes Shirt (bauchfrei) sowie eine füllige Mähne inklusive Stirnband. Massentauglich Zwischen diesen Publikumsmengen verbergen sich die besten FestivalOutfits. !ticket hat nachgeforscht.
termine Materia und sein Alter Ego kann man hier live erleben: Am 19., 20. und 25. November in Innsbruck, Linz und Wien Steel-Panther-Outfit ausgepackt. Die Hardrocker kommen nach Österreich: Am 29. März im Wiener Gasometer
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On Stage: Aber nicht nur beim Fußvolk, sondern auch auf der Bühne lebt man den Verkleidungstrieb. So shakten etwa Materias Alter Ego mit Helium-Stimme, „Alors On Dance“-Star Stomae oder auch Macklemore in nicht ganz alltagstauglichem Gewand ab.
Tierisches Outfit Der Style der Hardrocker Steel Panther ist auf Festivals immer häufiger anzutreffen.
Fotos: Patrick Pfirrmann, Astrid Radner/ !ticket, Getty Images
Oncies: Auf Festivals werden neuerdings ganze Tierhorden losgelassen. Darunter: eine unüberschaubare Anzahl an Bären und Füchsen, gestrandete Wale und Haie. Achtung: Die armen Tierchen irren oft orientierungslos übers Gelände. Erste Tierschutzaktivisten sollen sich bereits eingeschaltet haben. Wer im Menschenschwarm nicht untergehen mag oder schnell friert, für den ist dieses Kostüm optimal.
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Die Maß ist voll
Das Münchner Oktoberfest sorgt ab Ende September wieder für regelrechte Völkerwanderungen gen Bayern. Hierzulande ist man bisweilen schon im Hochsommer zünftig unterwegs. TEXT: Stefan Baumgartner über die Bühne gehen. Dagegen fast ein Lärcherl: 200.000 Besucher strömten letztes Jahr Ende September auf die Kaiserwiese im Wiener Prater, um zünftig in den Herbst zu rauschen – aber weine nicht, liebe Bundeshauptstadt, mit dem Donauinselfest hast du ja immer noch den Spitzenplatz der Freiluft-Festivals Europas inne (und der Hashtag #esc2015 ist auch der deinige.)! Deutlich kleiner, aber nicht minder feiner präsentieren sich die Oktoberfeste (vor allem) in den München-nahen Bundesländern Österreichs: jenes in Bludenz, Hohenems, die OktoberFestParty auf der MS Sonnenkönigin in Bregenz, oder auch das tatsächlich korrekt benannte Septoberfest in Langen und auch das „bayerische Oktoberfest“ in Wien. Aber, seien wir doch einmal ehrlich:
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Der schrägste Ball, seit es Lederhosen gibt Dass weder „Ball“ noch „Tracht“ altertümlich und bieder wirken müssen, dafür ist der Almdudler Trachtenpärchenball das perfekte Beispiel. Absolut verrückt!
Größe allein ist nicht alles! Um die Stimmung geht’s! Und dahingehend braucht sich keines dieser Happenings, die ohnehin in puncto Größenordnung gegenüber den 6,5 Millionen Besuchern des Münchner Oktoberfests den Kürzeren ziehen würden, verstecken. Gleich ob ein fröhliches Treiben in der Altstadt, berauschte Stimmung auf der Trabrennbahn, ausgelassene Stimmung am See oder zünftiges Treiben auf der Wiese: Man muss weder alkoholisiert (es heißt ja auch „volkstümlich“, nicht „volksdümmlich“) noch unbedingt in Dirndl oder Lederhose gezwängt sein, um dem Flair zu erliegen. Almdudler Trachtenpärchenball Definitiv IN die Tracht (und somit: Pracht) sollte man jedoch am 19. September schlüpfen, denn ohne Dirndl oder Krachernen am Almdudler Trachtenpärchenball aufzutauchen, das würde sich wohl keins der „Madln“ und keiner der „Buam“ erlauben. Während das restliche Jahr über im Wiener Rathaus gewichtige Entscheidungen getroffen oder verdrängt werden, ist zumindest für einen Abend eine flotte Sohle und ein schräges Treiben garantiert. Remmidemmi & Holladoro Aber nicht nur Wien und München haben eine Wiesn! In „unserem grünen Herzen“ wird mit dem Wiesenfest Steiermark vor allem für eines gesorgt: Für ein musikalisches Tamtam, das seines-
Foto: Almdudler, Puntigamer, Getty Images
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ie alle werben mit dem Superlativ, das „größte“ Brauchtumsfest Österreichs zu sein – recht haben wird schlussendlich wohl aber nur einer: Sowohl in der Bundeshauptstadt die „kaiserliche“ Wiener Wiesn wie auch gleich zwei Vertreter des südlichsten Bundeslandes Kärnten: der Villacher Kirchtag, der Wiesenmarkt in St. Veit an der Glan. Während in der mittlerweile 71. Brauchtumswoche zwischen Ende Juli und Anfang August auch dieses Jahr wieder 450.000 Gäste von nah und fern in die Villacher Altstadt strömten und nicht nur dem Bier- und Kirtagssuppengenuss frönten, sondern wohl auch zahlreiche „Ich liebe dich“-Lebkuchenherzchen erwarben, wird zwischen Ende September und Anfang Oktober etwas weiter nördlich der bereits 653. Wiesenmarkt für eine knappe halbe Million Besucher
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gleichen sucht: Darius & Finlay, Scooter, Sido, Richard Lugner & Simone, Charly Brunner, Christian Anders, und und und – wenn das mal kein Remmidemmi ist! In Berndorf kommt zwar der musikalische Aspekt auch nicht zu kurz, jedoch setzt man hier bewusst auf ein lukullisches Schmankerl: Hier wird „musikalischer Wein“ präsentiert, Wein von Winzern, die selbst Blasmusiker sind – Wein und Musik passt, wie die Winzer Schabel, Michael Wagner, Haferl, Vogl und Müllner beweisen, hervorragend zusammen, es muss also nicht immer ein Puntigamer sein! In Brunn vor dem Tore (Wiens) Auch direkt vor der Toren unserer Bundeshauptstadt lässt sich ein begrüntes Areal mit Ständen finden, die in einer vielleicht sogar etwas weniger gedräng-
ten Atmosphäre von Bier über Stelze und Hendl bis hin zu Schunkelmusik ein ergötzliches Potpourri kredenzen, das lechzen macht: Anfang September kommt es im Areal des Campus21 in Brunn am Gebirge zum traditionellen Bieranstich, der einlädt, in der Zeltlandschaft teils bei freiem, teils bei kostenpflichtigem Eintritt zu Granden wie Egon7 (die steirische Begleitband von David Hasselhoff 2011!), Sternstaub und Aufgeiger (Finalisten Grand Prix der Volksmusik) sowie den Brunner-Wiesn-Award-Gewinnern des letzten Jahres, Sumawind, eine flotte Drehung aufs Parkett zu legen. Immerhin wusste Joesi Prokopetz für Puntigamer, das Festbier, zu dichten: „Lustig samma – Puntigamer!“ Übrigens: Schankkellner auf der Münchner Wiesen benötigen zum Füllen eines Maßkruges im Schnitt anderthalb Sekunden. Respekt!
LUSTIG SAMMA – PUNTIGAMER! Wir verlosen einen Jahresvorrat Puntigamer, ein Puntigamer-Badetuch sowie einen Puntigamer-Rucksack, damit auch bei Ihnen Stimmung aufkommt.
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pt. t: 5. Se 20. Sept. Sept. berfes Septo Wiesn: 5. bis k: 18. bis 20. . Sept. r r 19 a e Brunn est Steierm rchen Ball: ä f n p e n s e t Wie t ach etbox.a Sept. dler Tr Almdu ter: www.tick t: 19. bis 27. n s u e f r ts e e k b ic o T t zer Ok 0. Sept. t. Bluden fer Wies’n: 2 . und 20. Sep r 9 o 1 : d kt. O . 1 Bern tter Wiesn 1 0. und te Breits FestParty: 1 . bis 18. Okt. r 10 e : b t o s t Ok erfe ept. Oktob d 20. S Emser rfest: 19. un ie Bockb
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Überlegensstrategien
für eh alles
Von uneleganten Genitivketten über bewusste Leerstellen bis hin zu Nicht-Newton’schen Flüssigkeiten: Kabarettist Günther „Gunkl“ Paal beweist seit den frühen Neunzigern, dass Denken gar nicht wehtut. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
Mit „So Sachen“ legen Sie Ihr 11. Solo vor. Darf man Ihre Programme als einzelne, abgeschlossene Einheiten betrachten oder vielmehr in der Tradition von Brockhaus als mehrbändiges Werk der „Überlegensstrategien“? „Mehrbändiges Werk“ ist im Grunde zutreffend, weil jeder Mensch ja so seine General- und Zentralthemen hat. Aber die einzelnen Bände, wenn man in dem Bild bleiben will, sind dann doch verschieden. Also, es passiert choreografisch bei mir in den letzten Programmen zwar schon immer dasselbe, nämlich einer steht in der Bühnenmitte und redet, aber als Bücher wären das unterschiedliche Gattungen. Da waren Erzählungen, Sachbücher, und das jetzt wird so eine Art Kurzgeschichtensammlung. „Überlegensstrate-
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gien“ gefällt mir. In dem Sinn kann man schon von etwas Mehrbändigem sprechen. Inwiefern haben sich Ihre Positionen von Band zu Band verändert? Mich hat immer schon die Frage umgetrieben: „Wie isses denn jetzt wirklich?“ Und im Zuge der Beobachtungen und der Schlüsse, die daraus zu ziehen sind, hat sich meine Position eher entwickelt als verändert. Man könnte auch „verhärtet“ sagen. Sie treten, nicht zu Unrecht, bei Ihrem Kollegen Dorfer als „Experte für eh alles“ in Erscheinung. Waren Sie als Junge schon ein kleiner Klugscheißer? Ich glaub, ich hab mich eine Zeit lang eher zurückgehalten, weil da hab ich halt noch nicht so viel gewußt, da hab ich erst einmal versucht herauszufinden, wie die Welt so funktioniert. Und wenn man dann ein paar – also schon eher viele, und das braucht seine Zeit – Beobachtungen angestellt hat und auch eine dahinterliegende Grammatik vertretbar vermutet und formuliert hat, dann kann man auch selber was sagen. Welche Rolle hat dabei die Schule? Oh, das ist eine gute Frage; die Schule hat natürlich eine enorm wichtige Aufgabe. Zum einen soll sie ja Wissen vermitteln,
also in die Schule geht man ja, weil man Sachen nicht weiß. Und dort sind dann Leute angestellt, die das eben wissen, und die erklären einem dann, wie das ist, und wie das funktioniert, damit man das dann auch weiß. Im Grunde einfach. Und die andere Aufgabe ist es, Menschen im Zusammenleben zu unterweisen. „Unterrichten“ ist hier ein zu strammes Wort. Das sollte nebenher passieren. Weil da Menschen auf sehr engem Raum miteinander auskommen müssen, und da sollte ein Zusammenleben mit Artgenossen stattfinden, nämlich auch vom Lehrer ausgehend, das Alternativen zum Faustrecht darstellt. Nicht als Unterrichtsgegenstand, sondern als die Leinwand, auf der das Bild dessen gemalt wird, was unterrichtet wird. Wie kommt man dann darauf, wenn man „was weiß“, Kabarett zu machen? Eben die Frage „Wie isses denn jetzt wirklich?“. Da schaut man sich die Welt an – klar, weil man ja sowieso nicht auskommt, und dann ist man natürlich neugierig, wie das alles so funktioniert. Und dann fragt man, oder man probiert halt, selbst draufzukommen. Und wenn man dann eine solide Vermutung hat, wie das funktioniert, dann will man das – also ich wenigstens – wem anderen erzählen, wie das so ist. Weil das Hirn freut sich ja sogar, wenn es ein „Aha!“- Erlebnis hat.
Foto: Robert Peres
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emeinsam mit James-BondDouble Christian Schmidt, Regisseur Harald Sicheritz und anderen war Gunkl in den Achtzigern Teil des „Wiener Wunders“ (Top-10-Charterfolg „Loretta“). In „Muttertag“ war er Stadtindianer, in „Freispiel“ fragte er die Frage aller Fragen: „Pardauz. Wie dieses?“ In Dorfers „Donnerstalk“ macht er Musik und scheißt klug, und mit „So Sachen“ gibts nach den „Kränkungen“ nun ab Herbst neue Überlegungen – zu gedanklichen Odysseen.
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termine
Ein mm „So Sachen – Gunkls neues Progra feiert am 3. September “ en Stapel Anmerkung al Premiere. im Wiener Stadtsa
Was ist dabei Ihr Anspruch an das Publikum? Aufmerksamkeit. Ich hab immer wieder Sachen drinnen, die nicht unbedingt von jedem gleich in vollem Umfang mitgekriegt werden, aber da achte ich darauf, dass das nix ist, was für den weiteren Abend wichtig ist. Und wer’s mitkriegt, hat’s ein bisserl lustiger. Beinahe einzigartig ist die „Kargheit“ Ihrer Bühnenumgebung. Ein bewusster Kunstgriff oder „Wohlfühlfaktor“? Das ist zu einem Teil Faulheit; Requisiten herumschleppen ist nicht schön, zu einem anderen Teil ist das begründetes Misstrauen in die Technik. Neulich war die Anweisung – also so wie immer –: „Man muss mich sehen und man muss mich hören.“ Es war ein kleines Theater, also hab ich ohne Mikrofon gespielt. Da war nur weißes Licht über die Bühne gleichmäßig auszuschütten, und gut isses. Hat bei der Lichtprobe auch funktioniert, und bei der Vorstellung haben dann ein roter und ein gelber Scheinwerfer ein Eigenleben entwickelt, und deutlich geflackert. Wenn „Einfach weiß, sonst nix“ schon nicht verlässlich klappt, dann schreibe ich mir nix
Universelle Weisheiten „Getränk heißt auf Französisch boisson, Fisch poisson und Gift poison. Wer sich mit Rechtschreibung und Aussprache nicht herumplagen will, schmeißt einfach einen Kugelfisch in einen Hackmixer.“, rät uns Gunkl in seinen „Tips des Tages“. Muss man nicht wissen, schadet aber auch nicht.
rein, was die Komplexität von „einfach weiß“ deutlich übersteigt. Und dann gibt es noch einen Teil, warum ich das so knapp halte: wenn einer was erzählt, dann finde ich, muss es genügen, dass der da ist, und das erzählt. Ich hab’s gern knapp. Abgesehen vom Inhaltlichen darf man Ihnen auch ein inniges Feingefühl zur Sprache zuschreiben. Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach wusste dereinst zu vermelden, dass der Geist einer Sprache sich am deutlichsten in ihren unübersetzbaren Worten offenbart. Das finde ich einen schönen Gedanken. Ich bin auf so was auch einmal gekommen, in einem früheren Programm, wo ich feststelle, dass es zwei Wörter sind, die Österreich zu dem machen, was es ist: „eh“ und „immerhin“. Vor allen das „eh“. Nun gibt es im Deutschen ein „ohnehin“, das verbindet aber zwei unstrittig vorliegende Sachverhalte, die einander erfreulich ergänzen, und benennt das, was in der Flugsicherung Redundanz heißt. Das österreichische „eh“ verheimlicht den Spalt zwischen zwei Sachverhalten, von denen der eine so unklar wie der andere unangenehm dubios ist. Die geistige Heimat
des Österreichers ist das Ungefähre. Und das wird an „eh“ schön offenbar. Österreichisch ist auch die Diskussion über unsere hymnischen „Töchtersöhne“. Determiniert Sprache tatsächlich die Realität? Es hat sich noch kein Mann darüber aufgeregt, dass es in der Gynäkologie ein Patientenblatt gibt. Dort gibt es keine Patienten, da gibt es nur Patientinnen. Solange das niemand bemängelt, haben beim neuen Hymnentext, find ich, alle Pause. Es ist ja sowieso schon einmal blöd, dass Frauen in der Sprache immer die Sonderform, die Ausnahme des – offenbar – Natürlichen sind. Es gibt eine Stammform, die ist männlich, und es gibt die Sonderform – weiblich –, da wird an die Stammform was drangeflanscht. Im letzten Programm nenn ich das einen semantischen Behindertenparkplatz. Und das ist wie beim „eh“, da wird schon eine Geisteshaltung deutlich. Pragmatischerweise ist bei der Sprachzügelung halt schon zu bedenken, dass bestimmte Geisteshaltungen sich wie Nicht-Newton’sche Flüssigkeiten verhalten, also je stärker der Impakt, umso größer der Widerstand dagegen.
Das volle Interview lesen Sie auf www.ticketmagazin.com
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t e k c i !t t e t s e t G
Konzert-
ekauft! Zwei Stück! Wenn Soul-Stimme Joss Stone in die Wiener Arena einzieht, muss ich nicht lange überlegen. Schließlich ist es das erste ÖsterreichKonzert der 27-jährigen Britin nach fünf Jahren. Bald hat das Warten ein Ende, nur noch wenige Wochen bis zum Live-Gig. Die Vorfreude steigt, der Puls ist in Höchstform. Und dann? Schon einige Tage nach Ergattern der Beute sitze ich jeden
Morgen auf Nadeln. Die Post bringt allen was: zum Beispiel Billa-Schnäppchen, die Bezirkszeitung und den Kirchenbeitrag. Das bestellte Ticket bleibt jedoch verschollen. Was tun? Zunächst: Ruhe bewahren. Erste Anlaufstelle ist die Post. In meinem Fall
reichte drei Mal klopfen bei Nachbar Theo aus. „Ach ja“, „Hier sind deine Karten.“ Er habe vergessen, sie mir zu geben. Eine Karte kann man auch auf „Hinterlegung“ buchen. Damit ist jedoch nicht die Abendkassa oder Theo gemeint, sondern ein oeticketCenter. Hier sollte man darauf achten, wo sich dieses Örtchen befindet. Optimal wäre ein Radius von weniger als 2 Flugstunden. Von nun an sollten die Tickets mit festem Händegriff umkrallt werden.
Was tun bei …? Kreischalarm: Teenie-Gekreische in hohem Dezibelbereich auf einem Rock-Konzert? Geht gar nicht. Ein böser Blick kann Wunder wirken. Außerdem Ohropax, die hohe Tonlagen vom Trommelfell fernhalten. Erhältlich in der Apotheke. Handyfilmer: Das nie enden wollende Meer an grellen LED-Lichtern auf Konzerten ist einfach nervig und verdeckt die Sicht. Hier hilft es, sich damit zu trösten, dass diese Fotos/ Videos ohnehin grottenschlechte Qualität haben. Außerdem: gibt es bereits viele Bands, die Handys auf ihren Gigs verbieten. Lange Kloschlangen: Erste Reihe vs. Toilette. Jetzt muss man sich wohl entscheiden. Um Harndrang vorzubeugen, kann man die Blase durch spezielle Übungen trainieren. Keine Sicht: Am besten auf die Schultern eines Freundes setzen oder im Falle eines RiesenVordermanns fragen, ob man nach vor darf. Gedränge: Auf seine Tasche aufpassen (Taschendiebe), bei Schubsern nicht zurückschubsen, das macht die Menge nur aggressiver Moshpits: Von den vordersten Reihen fern halten (gut vereinbar mit Punkt „Lange Kloschlangen), Arme eher oben halten und Gesicht schützen Stagediver: Hier ist das Kollektiv gefragt! Hände nach oben und den Bühnentaucher weiterschieben.
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Kein Ticket im Postkasten, strömender Regen während des Konzerts oder lästige Mitbesucher. !ticket weiß, was man vor und bei Veranstaltungen beachten muss. TEXT: ASTRID RADNER, REBEKKA TAYLOR
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-Expert schlichtweg verlieren. Sollte doch ein Malheur passiert sein: keine Panik! Zumindest wenn die Auftragsnummer bekannt ist. Bei Sitzplätzen kann eine Bestätigung ausgestellt werden. Bei Stehern versucht das Ticketing-Unternehmen oeticket.com das Beste, um eine Lösung zu finden. In den meisten Fällen gestaltet sich das jedoch schwierig. Gott sei Dank habe ich dieses Mal aufgepasst: Alle oben genannten No-Gos bin ich aus dem Weg gegangen. Die zweite Karte habe ich üb-
rigens einer Freundin zum Geburtstag geschenkt. Eine Woche vor dem Konzert sagt sie mir ab. Frage nun: Was mache ich mit dem übrigen Ticket? Sie im Internet zu verkaufen ist mir zu riskant. Für diese Fälle kann man etwa bei oeticket die „Sorgenfrei-Garantie“ mitbuchen. Das ist ein Rücktrittsrecht und schützt außerdem vor Insolvenz des Veranstalters. Blöd! Leider habe ich diese nicht abgeschlossen! Nun aber endlich ab zur Arena. Schon beim Vor-Act, dem kroatischen Gibonni braute der Himmel sein Werk in lautem Getöse zusammen, um sich pünklich bei Joss im vollen Saus und Braus auf die Menschenmassen zu ergießen. Und das so ausgiebig, dass das stimmliche Energiebündel 20 Minuten früher aufhören musste.
Das Ziel ist der Weg Bis zu einem Konzert kommt so manche Hürde daher. Es gibt Auswege.
Fotos: Getty Images
Lässt man sie dennoch einmal los, gibt es bestimmte Verhaltensregeln. Ich spreche aus Erfahrung: -Karte niemals in Sonnenlicht oder am Ofen liegen lassen. Das Thermopapier wird schwarz, die Schrift unleserlich. -Die Karte vorm Waschen aus der Hosentasche der Jeans geben. -Weiters nicht empfehlenswert: vom Hund fressen lassen, im Garten verbrennen, dem Kind für die Bastelstunde geben. Oder der Klassiker:
Du kommst da nicht rein! Achtung bei Kauf und Verkauf von Tickets über unseriöse Ticket-Internetplattformen. Oft steht dahinter ein Fake.
Bekommt man bei Regen eine Entschädigung? Wäre das Konzert 14 Tage vorher abgesagt worden, hätte ich den Kartenwert ersetzt bekommen. In diesem Fall gilt meistens: Findet das Konzert kürzer als die Hälfte statt oder wird abgesagt, bekommt man das Geld zurückgezahlt. Ausgezahlt, das hat sich Joss Stones Power trotz Überflutung dennoch.
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Scherzkekse Die lustigsten Momente eines Interviews kommen unerwartet. Auch mit den Bands am diesjährigen Frequency hatten wir einiges zu lachen. Hier die besten Sager. TEXT: ASTRID RADNER, PETRA ALBRECHT „Ich habe in einem ziemlich heruntergekommenen Wohnhaus in London gewohnt. Eines Tages kam der circa 65-jährige Vermieter zu mir und meinte so: „Hey, bist du nicht bei der Band Bastille?“ Ich so: „Ja …“ Und er: „Ich glaube, du musst ausziehen.“ Ich hatte es ohnehin vor, aber es war schon sehr schräg.” Will (Bastille) „Backstage sind wir total easy. Wir brauchen keine Torten, Trampoline, Nutten, Drogen. Auch nichts zum Zerschlagen. Für mich eine Flasche Wodka, Tobi mag Schaumwein. Dann sind wir fein.“ Oliver Kowalski (Moonbootica)
„Sollte ich mal in Pension gehen, möchte ich irgendwo am Strand relaxen. Wichtig wäre, endlich mal den ganzen Scheiß loszuwerden, den ich über die Jahre gesammelt habe. Wenn es einsam wird, mach’ ich eine Beachparty!“ Neil (Travis)
„Es fühlt sich gut an, dass es uns seit 21 Jahren gibt. Wir dürfen nun legal Alkohol kaufen in den USA.“ Rick (Jimmy Eat World)
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„Ich habe einmal einen Auftritt wegen Darmgrippe abbrechen müssen. Ich konnte einfach nicht mehr und habe zu allen gesagt: „Tut mir leid, ich habe die Scheißerei.“ Die dachten, das wär ein Schmäh. Ich musste konkreter werden: „Ihr könnt jetzt nach Hause gehen und ich geh’ scheißen.“ Roland Düringer
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„Glaubst du, wir könnten Katy Perry in einen Kühlschrank bekommen?” Ben (Royal Blood)
Fotos: Patrick Pfirrmann, Petra Albrecht, Astrid Radner/ !ticket
ch Sie Roland Zum Lachen wird au en: ng Düringer wieder bri ganz Österreich. in r be em pt Ab 4. Se
A MICHAEL NIAVARANI A Hemma CLEMENTI / Susanne PREISSL / Pia STRAUSS / Stefan ALTENHOFER / Jakob EISENWENGER / Georg LESKOVICH / Bernhard MURG / Michael PINK / Oliver ROSSKOPF / Manuel WITTING u. a. REGIE: Vicki SCHUBERT
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Auf unser Sproch S
immering ist der 11. Wiener Gemeindebezirk. Zugegeben, der 1. ist mondäner und der 22. hat den Donaustrand, aber wenn man im Elften aufgewachsen ist, sich als Gemeindebaukind am harten Pflaster der Hasenleiten oder Kaiserebersdorf durchgesetzt hat, dann darf darüber ruhig auch in romantisierender Form gesungen werden. Michael Seida hat auf seiner aktuellen CD „Augn auf dein Traum“ seinem Bezirk ein Lied gewidmet: „Vom schenan Simmering“. Ein Traum, ein Leben Michael Seida ist dieses Jahr 50 geworden. In diesem halben Jahrhundert ist viel passiert, und auf wenige Künstler passt der Begriff „Karriereweg“ besser: Vom Tänzer zum Sänger, vom Entertainer zum Songwriter. Von Fred Astaire zu Bruce Springsteen mit Wiener Dialekt. Er war nie der Protegé von jemandem. Was ihn antrieb, war die Leidenschaft, der Zug zur Bühne. „Was man träumt, kann man auch leben“‘, sagt er, und was er lebt, das lebt er auf Wienerisch. Mit seinem Stepptanz begeisterte er die Menschen, aber mit
Der Arbeiterbua aus Simmering hat sich nie verbogen. Und das spüren die Menschen, die ihm zuhören. Über die wunderbar altmodische Karriere des Michael Seida. TEXT: ANDY ZAHRADNIK seinen Liedern „auf unser Sproch“ erobert er ihre Herzen. Bei seinem legendären Rat-Pack-Programm sind die Menschen wegen der Big Band, des Sounds, der Songs gekommen, heimgegangen sind sie mit Michael Seida im Kopf. „Verrückt“, sagt Michi: „Ich wollte immer einmal nach Las Vegas und plötzlich ist das AkzentTheater mein Las Vegas“. Die Shows ausverkauft. Und alle weiteren Shows ebenfalls, auch die, die er mit der Session Band spielt. Das Metropol ist seit
2011 regelmäßig voll. Ebenso der Gasometer und die Wiener Stadthalle. Von Bürgermeister Michael Häupl erhielt er dieses Jahr den „Goldenen Rathausmann“, die Auszeichnung ist der Ritterschlag seiner Heimatstadt. Auf unser Sproch „My Way“ auf wienerisch. Durch den Dialekt, „unser Sproch“, wurde das Lied auf einmal zum Weg jedes einzelnen Zuhörers. Der Wunsch war gewachsen, selbst zu schreiben, texten, den Spirit der eigenen Lieder mit dem eigenen Zungenschlag versehen. „Leben“ und „Augen auf dein Traum“ heißen seine beiden CDs, die er in „unserer Sproch“ singt. Beide sind Bestseller. Die Karriere? Gewachsen ohne großes Marketing. Er lebt, was er träumt.
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Karriereleiter Seida ist nicht wie eine Rakete in die Höhe geschossen, sondern hat sich sein Publikum Schritt für Schritt erarbeitet. Die Karriereleiter ist daher stabil.
Fotos: Harri Mannsberger
Am 3. Oktober steht Michael Seida im Rahmen seiner „25-Jahre-Show“ drei Stunden im Wiener Gasometer auf der Bühne. Ein Querschnitt durch sein Künstlerleben. Der Tänzer, der Entertainer, der Songwriter. Die grandiose Session-Band wird ihn begleiten. Vom Smoking zum Rock. Von den Herren Astaire, Sinatra und Co zu Springsteen und anderen Helden. Aber: In unserer Sproch!
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The Last Waltz? Flachgauer im Höhenrausch: The Makemakes aus Salzburg haben nicht nur eine große Fangemeinde, sie sind auch die momentanen Lieblinge der Radiostationen. TEXT: GREGOR KRENKER
Fotos: Philipp Schuster
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ysterien um sich zu schaffen oder einfach nicht aus dem Weg zu räumen, kann im Pop-Business hilfreich sein. Das Mysterium bei den Makemakes ist, dass Sänger Dodo Muhrer Sohn von Schauspieler Christoph Waltz sein soll. Ob diese Geschichte nun wahr ist oder nicht, kann nicht bestätigt werden. Zumindest war sie ein Teil eines Hypes rund um die Band, von dem andere österreichische Pop-Acts nur träumen können. Der – viel wichtigere – Teil ihres derzeitigen Erfolgs sind zwei Songs, die es weit hinauf in die österreichischen Charts geschafft haben: „The Lovercall“ aus dem Jahr 2012 war ihre erste Single und schaffte es gleich einmal auf Platz 6, das noch frische „Million Euro Smile“ schoss gleich auf Platz 2. Die drei jungen Männer aus dem Flachgau schrammen gekonnt an der großen Diskussion über Ö3, Elke Lichtenegger und eine Quote vorbei. „Diese Diskussion hängt mir mittlerweile zum Hals raus“, sagt Sänger Dodo im Interview mit !ticket. „Ich verweigere es daran zu glauben, dass man übergangen wird, weil man ein nationaler Act ist. Das ist meiner Meinung nach ein Hirngespinst.“ Dazu kann er stehen, denn The Makemakes waren niemals mit solchen Problemen konfrontiert. Eher im Gegenteil: Auf der Videoplattform YouTube tauchen andauernd Kommentare darüber
The Makemakes Dodo, Markus und Florian begeisterten vor Kurzen im Programm der Frequency Warm Up Tour in Salzburg und Wien.
auf, wie stolz man doch wäre, dass die Band aus Österreich oder gar aus dem Flachgau käme. Es muss nicht immer zwanghaft gefallen Die Frage ist: Kann die Band ihr kommerzielles Niveau auch in Zukunft halten? Bisher waren 100 Prozent der offiziellen Veröffentlichungen Hits in den österreichischen Charts, ein Katy-Perry-Cover auf YouTube hält bei knapp einer Million Klicks. Sänger Dodo sieht das eher gelassen: „Wir haben die Ganzheitlichkeit unseres künstlerischen Produkts entdeckt und machen jetzt erst recht das, worauf wir Lust haben.“ Die Musik müsse nicht immer allen gefallen. „Wenn es trotzdem passiert, freuen wir uns natürlich umso mehr“, meint er. Das Debüt-Album kann zukunftsweisend sein, The Makemakes müssen nach ihrem bisherigen Erfolg ordentlich auf-
tragen. Im Jahr 2015 soll es so weit sein. Die Fanbase wartet. The Makemakes sagen: „Es ist aber gar nicht so schlimm, wenn Leute einen so richtig scheiße finden. Das hat auch etwas Befriedigendes.“ Was soll also Negatives passieren?
termine Dass Österreich durchaus Relevanz im Musiksektor hat, beweisen unter anderem folgende Veranstaltungen im September: Am 27. und 28. September findet im Wiener Porgy & Bess das MUND.ART.WIEN statt, mit großartigen heimischen KünstlerInnen wie Karl Hodina, dem Trio Lepschi und Birgit Denk sowie dem Kollegium Kalksburg. Die großartigen Mother’s Cake spielen am 5. September in der Kufsteiner Kulturfabrik. Harri Stojka greift ebenfalls am 5. September in der ((szene)) zu seiner goldenen Gibson Les Paul und wird ein „Rock-Statement“ abgeben. Der Nino Aus Wien spielt am 12. September im Kulturhaus Röda, Kaiser Franz Josef am 13. September im Stereo Klagenfurt und schließlich: Son Of The Velvet Rat spielt am 20. September im Spielboden Dornbirn.
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Der mit dem Hund flüstert Die meisten kennen „Dog Father“ Cesar Millan nur aus dem Fernsehen. Der österreichische Hundetrainer Roman Schröck hat Millan in L.A. getroffen und weiß, wie er wirklich tickt. termine
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Flüsterer unter sich Der österreichische Hundecoach Roman Schröck trifft Cesar Millan in L.A.
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Herr Schröck, was zeichnet Cesar’s way im Umgang mit Hunden aus? Cesar’s way ist die Ruhe, die Ausgeglichenheit und die innere Balance. Hat man das erreicht ist der Umgang nicht nur mit dem Hund sehr einfach, sondern generell der Umgang mit seinem eigenen Umfeld. Gibt es absolute No-Gos beim „Dog Coaching“? Ein No-Go ist Gewalt. Einen Hund zu schlagen, zu treten oder zu würgen geht nicht. Da bekommt der Hund Angst und kommt nicht mehr zu dir. Er hat kein Vertrauen mehr. Vertrauen und Respekt sind die Eckpfeiler bei
Wie soll man als Hundebesitzer damit umgehen, wenn ein Hund nicht gehorcht? Hunde reagieren im negativen Sinne auf die Emotionen der Menschen. Sie können damit nicht umgehen, wenn wir hektisch oder nervös sind. Der Hund ist unser Spiegelbild. Sie kennen auch keine Wut, Rache, Zorn, Liebe oder Dankbarkeit. Wie ist der ideale Mensch? Er ist ruhig, gelassen, fair und bestimmend und sicher beim Auftreten. Das sind „Anführer“. Bei Hunden verhält es sich nicht anders.
Fotos: Roman Schröck
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Jahre hat der Amerikaner mit mexikanischen Wurzeln Erfahrung als Hundetrainer. Dabei hat er sich sein Wissen selbst angeeignet. Seine Devise: Hunde wollen geführt werden. Sie brauchen jemanden, der sie delegiert, bloß kein Herrchen oder Frauchen, das ihnen unsicher gegenübertritt. Spätestens mit seiner TV-Serie hat er sich auch in Europa einen Namen als DER Hundetherapeut gemacht. Der österreichische Dog Coach Roman Schröck hat Millan persönlich in Los Angeles getroffen. Und bringt ihn nun erstmals live nach Europa. Drei ÖsterreichTermine inklusive.
einer Hund-Mensch-Beziehung. Utensilien wie Stachelhalsbänder, Teletak sind alles unnütztes Zeug. Nimmt man diese Utensilien weg, macht er dasselbe wie vorher. Genauso wie schreien oder Hektik. Damit kann der Hund nicht umgehen. Leckerlis sind ein No-Go, Hunde kann man nicht „kaufen“, den Respekt muss man sich als Mensch verdienen.
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Führungsstil Bei Cesar’s Way geht es nicht darum, Hunde auszuführen, sonden sie zu führen.
Hunde folgen einer starken, ausgeglichenen Energie, wir Menschen machen ja dasselbe. Stimmt der Spruch: „Wie der Hund, so das Herrchen?“ Ich würde das sogar ausbauen. So wie der Hund, so die Kinder oder die ganze Familie. Der Spruch kommt nicht von ungefähr. Von einem Hund erfährt man „alles“. Er zieht dich quasi „seelisch“ aus. Was hat Sie beim persönlichen Treffen mit Millan am meisten überrascht? Er ist ein Ottonormalo, keine Starallüren, ein Charmeur und für jeden Spaß zu haben. Naja kein Wunder, wenn man mit Hunden arbeitet. Die interessiert es nicht ob du reich, arm, in einer Villa oder unter der Reichsbrücke schläfst. Hunde halten dich am „Boden“. Was mich aber am meisten überrascht hat, ist, dass es bei seinen Workshops zu 90 % um Menschen geht, nicht um den Hund. Die TV-Serien sagen nichts über seine Arbeit oder ihn als Mensch aus. Das sieht man in seinen Workshops. Das sieht man an seinem Team.
Nein. Auf keinen Fall! Es ist eine-TV Show. Mehr nicht. Um das „nachzumachen“, muss man alles über Hunde wissen, sich mit der Natur des Hundes befassen. Man benötigt die richtige Einstellung dazu. Viele Hundehalter interpretieren Handlungen der Hunde falsch und kennen oft auch deren Körpersprache nicht. Es sind beispielsweise Nuancen, ob ein Hund unsicher ist, oder ob er dich kontrolliert. Ob
er dominant oder nur präsent ist. Und so machen sie es Cesar nach: falsch. Es wird dadurch meist nur schlimmer. Ich habe viele Klienten, die alle Folgen von Cesar gesehen haben und es dennoch nicht in den Griff bekommen haben. Aber es macht Spaß, wenn man sieht, dass Menschen ihr Verhalten ändern und der Hund dann wieder Hund ist. Dann hat man als Coach seinen Job richtig gemacht.
Warum sollte man Cesar Millan live erleben? Haben Sie schon mal gesehen, dass 10.000 Menschen auf den Stühlen stehen? Das ist wie ein Urknall von der ersten Sekunde an – 2 Stunden – Vollgas – Witze – Pointen und Gelächter. UND seine Energie! Kann man die Methoden aus TV-Formaten auch als Laie beim eigenen Hund anwenden?
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!ticket highlights
September
im September in Wien, ab Oktober in Graz & Linz
Pharrell Williams DEAR G I R L (Vorbands: Foxes, Cris Cab) In unserer Sommerausgabe hat es der Amerikaner sogar auf die Titelseite geschafft, kein Wunder, arbeitete er schon mit Daft Punk, Snoop Dogg, Beyoncé, Justin Timberlake, Madonna und vielen, vielen anderen Big Names of the Biz zusammen. Mit seinem aktuellen Album „G I R L“, seinem zweiten Studioalbum, ist er nun das erste Mal seit 2006 wieder solo unterwegs. „G I R L“ ist seine persönliche, emotionale Hymne an die Frau, weitaus mehr als „nur“ Happy-Musik.
The Dublin Legends Live in Vienna The Dublin Legends setzen das Erbe fort, das 1962 von Ronnie Drew, Luke Kelly, Ciaran Bourke und Barney McKenna begonnen wurde. 2012 feierte die Truppe ruhmreiche 50 Jahre im Musikgeschäft, wurde von der BBC ausgezeichnet und spielte ein unvergessliches Konzert in der Royal Albert Hall in London. Dann plötzlich der tragische Tod des letzten Gründungsmitgliedes Barney. Aber: „It’s too late to stop now!“ im September in Wien, Graz, St. Pölten & Traun
Söhne Mannheims
Live 2014 Im Osten von Innsbruck eröffnet im September der neue Hotspot für Entertainment, eine einzigartige Mischung aus Top-Gastronomie (WERKSTATT) gekoppelt mit der Music Hall. Dass diese Eröffnung groß gefeiert werden muss, ist klar! Perfekt dafür geeignet: Das 13-köpfige Musikerkollektiv Söhne Mannheims mit „ElyZion“! 18. September in der Wiener Marx Halle
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26. September, Music Hall Innsbruck
Fotos: Sony Music Circus Roncalli/ Showfactory at Milica Theessink Tino Oac Günther Gröger Ralph Larmann Brinkhoff/Mögenburg Zombie Run GmbH & Co KG Universal Music
Circus Roncalli
Time Is Honey In unserer Juni-Ausgabe erzählte uns RoncalliChef Bernhard Paul, dass sein Zirkus alle Sinne ansprechen soll, nie hektisch sein darf, sondern angenehm. So, dass man zu keinem Zeitpunkt aufs Handy schauen will, sondern gespannt vom bunten Treiben in der Manege ist. Entschleunigung eben.
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Posthof
30 Jahre Zeitkultur am Hafen 30 Jahre sind zwar beachtlich, aber noch kein Alter. Das wissen wir selber aus eigener Erfahrung. Gefeiert werden sollte dieser runde Geburtstag aber dennoch, und demnach geht es auch in Linz nach drei Dekaden munter weiter, u. a. mit Blumfeld, dem Gipfeltreffen von Stermann & Grissemann mit Oliver Welter von Naked Lunch und, und, und. Herzlichen Glückwunsch! ab 1. September im Linzer Posthof
Bülent Ceylan HAARDROCK In unserer Sommerausgabe unterhielten wir uns mit dem sympathischen Pommesgabel-Witzbold ausführlich über lange Haare, schwarze Fingernägel, Toleranz, Heavy Metal und Humor. Am besten online auf unserer Website nachlesen und sich jetzt schon auf die feurige Show in unseren Hallen freuen. Let’s rock, Bülent!
Fotos: Sony Music, Circus Roncalli/ Showfactory.at, Milica Theessink, Tino Oac, Günther Gröger, Ralph Larmann, Brinkhoff/Mögenburg, Zombie Run GmbH & Co. KG, Universal Music
ab Mitte September in Wien, Graz, Linz und Salzburg. Dinnerpackages sind separat buchbar!
Mamma Mia! Das ABBA-Musical Eine Mutter. Eine Tochter. Drei mögliche Väter. Der Film mit u. a. Pierce „James Bond“ Brosnan und der beeindruckenden Kulisse dürfte wohl allen ein Begriff sein, noch viel mehr die unsterblichen Hits der berühmtesten schwedischen vier Buchstaben vor Ikea. Eigentlich das perfekte Material für einen gigantischen Musicalabend, nicht?
„Walking Dead“ auch in Österreich Ein bisschen müssen wir uns noch gedulden, bis die fünfte (dafür angeblich brutalste!) Staffel der Erfolgsserie „The Walking Dead“ endlich anläuft. Was könnte da ein besserer Zeitvertreib sein als zu testen, ob man selber Überlebenschancen hätte, wenn die Zombies hinter der nächsten Ecke lauern …?
Zombie Run
ab 7. September im Wiener Raimund Theater
Kollegah King Wortgewandter als so manche „angehenden Schriftsteller“ bei Literaturbewerben beweist sich Kollegah als eine vielschichtige Ausnahme in der hiesigen Hip-Hop-Szene. Dass der junge Herr nebenher nicht nur eine ordentliche Portion Selbstironie mitbringt, sondern auch qualitativ höchstwertigen Rap abliefert, macht ihn summa summarum nur noch sympathischer. Es ist cool, eloquent zu sein. 20. September, planet.tt im Gasometer Wien
20. September, Kaserne St. Pölten
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Klassisch veranlagt Die Klassik-CrossoverGruppe IL DIVO ist wieder auf Welttournee – diesmal mit einem MusicalProgramm. Ein Gespräch über Konzerte in PapuaNeuguinea, Duette mit Barbra Streisand und verwirrende Oboen. TEXT: PAUL M. DELAVOS
IL DIVO war die erste Klassik-Crossover-Gruppe. Über 26 Millionen Alben wurden weltweit verkauft. Über 50 Mal führten IL DIVO die Albumcharts an IL DIVO bekamen bereits 160 Gold- und Platinauszeichnungen in über 33 Ländern. Duettpartner waren u. a. Celine Dion, Barbra Streisand, Katherine Jenkins, Toni Braxton, Leona Lewis sowie Michael Ball.
cd- tipp Die neue CD von Il Divo „A Musical Affair“ widmet sich dem Musical. „Ein Querschnitt durch die Zeit des Musicals“, erklärt Il-Divo Tenor Urs Bühler.
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ie Idee zu IL DIVO hatte der Musikmanager Simon Cowell. 2004 traten dann der Schweizer Tenor Urs Bühler, der Spanische Bariton Carlos Marín, der amerikanische Tenor David Miller und der französische Popsänger Sébastien Izambard das erste Mal gemeinsam auf und hatten sofort großen Erfolg. Das Besondere an der Formation ist, dass klassisch ausgebildete Stimmen Popsongs begleitet von einem großen Orchester präsentieren. Ihre Fans sind eine Durchmischung von Alt und Jung, Opernliebhabern und nun wohl auch Musical-Fans. IL DIVO pflegt auch den Kontakt zum Publikum und lädt vor dem Konzert zu einem Meet & Greet. Eure neue CD „A Musical Affair“ widmet sich dem Musical. Bereits
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2005/06 habt ihr mit Barbra Streisand einen Musical-Song gesungen. Wie ist es zu dieser Zusammenarbeit gekommen? Urs Bühler: Barbra hatte damals den Plan für eine Abschiedstournee und hat uns gefragt. Das Tolle war, dass sie uns in ihre Show integriert hat. Wir haben einige Duette wie z. B. „Somewhere“ oder „The Music Of The Night“, das auch auf der neuen CD ist, mit ihr gesungen, waren also nicht nur die Vorgruppe. Als junge Gruppe mit so einer Ikone auf der Bühne zu stehen, war eigentlich unglaublich. Wie wurden die Lieder für die Musical-CD ausgesucht? Gemeinsam mit Management, Plattenfirma und Freunden haben wir auf 15 bis 20 Stücke eingeengt und sind dann ins Studio gegangen. Wir wollten auch
Fotos: Sony Music, Max Dodson
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ein bisschen einen Querschnitt durch die Zeit des Musicals machen und nicht nur alles von den letzten 20 Jahren haben.
Urs Bühler Der Schweizer ist seit 2003 Mitglied des Il-Divo-Quartetts.
Gibt’s Lieblingssongs aus der aktuellen Show? Das ist schwierig. Mir gefallen die älteren Stücke sehr gut. Wir singen zum Beispiel „Some Enchanted Evening“, das ist wirklich wunderschön und ganz toll zu singen. Oder „If Ever I Would Leave You“ aus „Camelot“. Also ich finde die Texte dieser Songs sind so toll, da muss man gar nicht die Geschichte, den Kontext der Songs kennen.
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Seid ihr bei den Konzerten mit Orchester unterwegs? Wir haben immer ein Orchester auf der Bühne. Das reist allerdings nicht mit uns, sondern das sind Orchester, die wir in der Stadt engagieren. Allerdings haben wir immer den gleichen Dirigenten und den gleichen Schlagzeuger, der auch unser musikalischer Direktor ist. Die zwei proben den Nachmittag vor der Show, studieren das ganze Repertoire ein. Manchmal verliere ich mich da im Zuhören, und es ist mir schon passiert, dass ich beinahe meine Einsätze verpasst habe, weil ich den Streichern oder der Oboe zugehört habe. Ihr seid ausgebildete Opernsänger. Singt ihr abseits von IL DIVO noch Oper? Wir sind auch dieses Jahr wieder viel auf Tournee, haben über 126 Konzerte auf der ganzen Welt wie z. B. in Südkorea, Japan, Südostasien, Nordamerika, Mexiko, Kanada, Papua-Neuguinea und natürlich in Europa. Für Oper ist da einfach keine Zeit. Aber ich singe schon meine Mozart-Arien, wenn ich mich auf die Show vorbereite.
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„Ganz normale Kerle“ In Flames lassen es mit ihrer neuen CD „Siren Charms“ wieder einmal ordentlich krachen. Schlagzeuger Daniel Svensson hat uns erklärt, wie das auch nach 20 Jahren noch klappt. TEXT: PETRA ALBRECHT
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eit über 20 Jahren begeistern In Flames aus Göteborg schon ihre Fans mit eingängigem Metal und fantastischen Pyro-LiveShows. Dass sie alles richtig gemacht haben, sagt der Erfolg. Wie kann man sich euren kreativen Prozess vorstellen? Wer entscheidet was? Wir sind eine demokratische Band – wir haben alle was zu sagen. Wir haben Vertrauen ineinander. Ich würde
Es wird feurig! Am 27. Oktober im Gasometer Wien.
CD Siren Charms Ein paar Sekunden Reinören genügt, um zu wissen: Das sind In Flames in Reinstform! Flotte, ausgeklügelte Riffs auf Bass und Gitarre untermalt von genialen Doublebass-Rhythmen des Schlagzeugers Daniel Svensson.
zum Beispiel Anders nie sagen, wie er zu singen hat und er mir nicht vorschreiben, wie ich zu spielen habe. Wie ist das Leben als Rockstar so? Ich sehe mich wirklich nicht als Rockstar. Wir sind einfach ganz normale Kerle, die zufällig in einer Band spielen und um die Welt touren. Für mich ist ein Rockstar eine arrogante Person, die denkt, sie ist mehr wert als andere Menschen, und ich versuche, nicht so zu sein. Ich denke und hoffe, dass Menschen uns als bescheiden und cool wahrnehmen. Was haltet ihr davon, wenn eure Songs in Werbungen verwendet werden?
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Es ist eine gute Möglichkeit, seine Musik zu promoten, aber es ist auch wichtig, dass man sich nicht an eine Firma oder ein Produkt bindet, hinter dem man nicht stehen kann. Wir würden zum Beispiel nicht zustimmen, dass unsere Musik für Zigarettenwerbung verwendet wird. Eine Frage, die dir nie gestellt wurde, die du aber immer schon beantworten wolltest? Eine Frage, die dir nie gestellt wurde, die du aber immer schon beantworten wolltest?
weiterlesen? f iew lesen Sie au Das volle Interv .com in az ag m et www.tick
Fotos: Patrick Ullaeus
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Space Invader Während Ex-Bandkollege Gene Simmons aktuell ausschließlich mit strunzdummen Sagern glänzt, macht sich Ace Frehley, ehemaliger Spaceman, mit seinem neuen Soloalbum höchstgradig verdient. Der Weltraumpilot erinnert hiermit qualitativ stark an seinen Beitrag zur 78er-Soloserie von KISS, präsentiert somit etwas, das nicht nur „every girl wants“, sondern durchaus auch gestandene Männer. (sb)
MEL MAYR
Go Or Run Die Salzburger Singer-Songwriterin wendet sich im neuen Album weg vom Folk-Pop (wie etwa auf der 2012 erschienenen Platte „King Street“) und singt sich in die endgültigen Pop-Sphären. Außerdem beschäftigt sich Mel mit den vielfältigen Klangmöglichkeiten von elektrischen Gitarren. Im Selbstversuch konnten jedoch weder Gänsehaut, noch Tanzlust oder ergriffene Empathie bemerkt werden. (ar)
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ELEMENT OF CRIME
Lieblingsfarben und Tiere 1984. George Orwell. Totalitärer Überwachungsstaat und so. Aber nicht nur. Da war auch noch Filmemacher Lars von Trier, der spätere Antichrist, Melancholiker, der Nymphomane. Damals war er aber noch der Europa-Backpacker, 1984 mit „The Element Of Crime“, gefolgt von „Epidemic“ (1987) und „Europa“ (1991). Und exakt nach der soeben benannten Trilogie-Eröffnung, der
THE KOOKS
Listen Die Indie-Rockband aus Großbritannien ist mit dem vierten Album „Listen“ zurück. Mit im Gepäck sind ihre mitreißenden Drum-Beats, der talentierte Gitarrist Hugh Harris und nicht zuletzt der Frontsänger Luke Pritchard mit seinen einzigartigen und herausragenden Vocals. Obwohl der fesselnde The-Kooks-Sound noch zu hören ist, findet man einen erfrischenden Touch dank dem Hip-Hop-Produzenten Inflo.
surrealen Kriminalgeschichte, benannten sich die West-Berliner rund um den „Herrn Lehmann“-Papa. Sie, die „Stichwortgeber“ für die Hamburger Schule schmieden – wie auch auf den vorangegangenen Alben – erneut rumpelnde, dabei aber präzise und eingängige, nicht selten auch bizarre Hirngespinste, die beiläufig klingen, gewissermaßen „naturgegeben“ wie die Fauna und der Farbenreichtum der Welt, die im Albumtitel angesprochen werden. Durch jene gar nicht so triste Welt tänzeln die vier Herren, verlassen dabei musikalisch den vorgefertigten Pfad, streifen durch das Grün der Wiese, schlurfen durch brauntöniges Laub, gestreichelt vom Gelb der Sonne. Man ist einfach einmal ein bisschen zufrieden und nachdenklich, aber auch verrückt. Dies spiegelt sich schließlich freilich auch wieder im Textmaterial wider, in einer Banalität gleichermaßen wie in einer Existenzialität. „Schade, dass ich das nicht war“. (sb)
Er gibt „Listen“ eine Vielfalt an aufregenden Flows und Rhythmen. Wie so oft haben The Kooks aber auch viele Emotionen auf ihre Platte gepackt. Deshalb sind Liebe, Trennungen, Hochzeiten, der Tod und sogar die Unruhen in England Thema im 40 Minuten langen Album. Zum Beispiel der Song „West Side“ handelt von zwei besten Freunden, bei denen die Hochzeit vor der Türe steht, ein typischer fröhlicher Song. Auf der anderen Seite gibt es „See Me Now“. Eine traurige Offenbarung von Lukes Gefühlen, ein Lied über den Tod seines Vaters. Dieser vom Herzen kommende Sound spricht viele Fans an. Wer nicht mehr warten kann, bis das Album endlich erscheint: Es gibt schon einen Vorgeschmack – die Tracks „Down“, „Around Town“ und „Bad Habit“ sind bereits zu hören. The-Kooks-Kenner werden dabei aber bemerken: Der Stil hat sich seit „Junk the Heart“ aus dem Jahr 2011 verändert. (rt)
Fotos: Hersteller
ACE FREHLEY
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LEONARD COHEN
Popular Problems Die Brummstimme wird diesen Herbst stolze 80 Jahre alt – man täte also gut daran, mittlerweile ehrfurchtsvoll von einem Alterswerk zu sprechen. Andererseits: War Cohen jemals jung? War je eines seiner Alben kein Alterswerk? Dystopische Gewitterwattebäuschchen zogen seit Anbeginn vor das „fließende Licht der Gottheit“. Er mag über die Jahre hinweg vielleicht (alters)weiser ge-
NAZAR
Camouflage Voll in die Fresse! Das könnte die Attitüde von Nazars siebtem Album sein. Trotz aggressivem Grundton muss man dem Wiener Rapper mit iranischen Wurzeln eines lassen: seine eigene Meinung. Die äußerte er schon 2010, indem er in einem Song gegen Heinz-Christian Strache wetterte. Auch heute spricht er sich gegen Xenophobie und gegen den Angriff anderer Religionen und Kultu-
worden, der Erleuchtung ein gutes Stück näher gerückt sein als wir transzendentale Berber, doch ein zweifelnder Zyniker war er dereinst wie heute, die sonor-schläfrige Nichtstimme intonierte immer schon mit hypnotischer Wirkung Weltschmerz in diesen großen, mollgetönten Songs über die Zerbrechlichkeit der Welt. Stets das Resultat: ein akustischer Trauerflor, der Cohen als Künstler davor bewahrte, statt großer Sentenzen Motivationssprüche für Kaffeetassen zu entwerfen. „Almost Like The Blues“ macht nun gleich einmal aufatmen – hat Cohen einmal in die Zukunft und dort Tod, nur den Tod gesehen („The Future“), so bleibt’s wohl auch dabei. „My Oh My“ und „Born In Chains“ hat man von der 2010er-Tour wohl auch noch nachklingen und weiß: Spätestens seit seiner Wiederkehr braucht Cohen eine Weile im Dekanter – doch wessen Fieberwahn ist diese optische Aufmachung entsprungen, bittesehr? (sb)
ren aus.„Camouflage“beginnt mit einer Ansage an die Medien-Hetze, die Nazar in der Vergangenheit erfahren hat. Ein selbst ernanntes Opfer der Lüge. Jetzt klärt der Amadeus-Award-Gewinner auf. Und das mit einer beachtlichen Summe an bösen Worten auf den 16 Tracks. Unentwegt ist die Rede von vercheckten „Bitches“, „Schüssen in der Luft“ oder etwa eine Besonderheit „Mistkindgestalt“ (zu finden im Song „RapBeef“). Die Schimpfereien gesellen sich zu runden, treibenden Beats, zu durchdachter Sozialkritik, elektronischen Elementen und Liebesgefüster wie im Song „Borderliner“ und „Richtig oder Falsch“. Zu dem Sprechgesang des Wieners mischt sich der ein oder andere Sängerkollege wie Sido oder Mark Forster im Song „Camouflage“. Letzterer passt mit seiner zart-weinerlichen Stimme gar nicht ins Konzept. Außerdem: Wäre Falco über das gerappte Duett glücklich gewesen? (ar)
WEEZER
Everything Will be Alright … Weezer, die Erfinder des Hipstertums, und das lange bevor man es so bezeichnete, sind endlich mit einem neuen Album zurück! Die erste Single „Back To The Snack” spricht die rockige Seele an, aber keine Sorge: Natürlich haben die Jungs auch ihre softeren, sich in gewohnter Weezer-Manier steigernden Nummern im Gepäck. Auf, auf und unter „W“ im CD-Regal einordnen! (pa)
THE GASLIGHT ANTHEM
Get Hurt Ihr Liebe zu Bruce „The Boss” Springsteen erkennt man auch auf dieser Platte – Rock in Reinstform. Der Spagat zwischen frischen Beats und Gitarren, die teilweise nach den Siebzigern klingen, wird mit Bravour geschafft. Auch die eingängige Stimme von Sänger Brian Fallon macht einen solchen: Zwischen harten, rauen Tönen findet man melancholische Höhen, die ihresgleichen suchen. (pa)
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Zombies, Fighter und die 8. Regel Zugegeben, der Games-Sommer war eher mau. Doch jetzt, wo die Gamescom in Köln hinter uns liegt, dürfen wir einem spannenden Herbst entgegenfiebern. Zwei Highlights gibt es zum Glück schon vorab.
„Wer t, neu isss mu .“ kämpfen gameboy JO
Spielwiese Jeden Monat stellt euch Joachim Schmida eine Auswahl der besten Konsolenspiele vor. Faszinierend, was sich in der Game-Welt so tut!
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EA Sports UFC Wie lautet so schön die 8. Regel des David Fincher-Klassikers „Fight Club“: „Wer neu ist im Fight Club, muss kämpfen!” Auch EA Sports ist Neuling im Mixed Martial Arts der Ultimate Fighting Championship, nachdem der Publisher das Kampfsport-Spektakel vom pleitegegangenen Hersteller THQ übernahm. Und auch EA muss kämpfen, denn aller Anfang ist bekanntlich schwer: So fehlt es dem Titel etwas an nötiger Gameplay-Power, um richtig fesselnde Käfigkämpfe zu entfachen. Denn die Steuerung mit ihren unzähligen verschiedenen Tastenkombinationen ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Nichtsdestotrotz: Die tolle grafische Präsentation macht vieles wett – und auch Updates verhelfen dem Titel zu Verbesserungen. Kämpfer werden eben nicht geboren, sie werden gemacht. Publisher: EA SPORTS / Plattform: PlayStation 4 und Xbox One
Fotos: Hersteller
The Last of Us Remastered Dieses Spiel, das hier schon letztes Jahr ausführlich abgefeiert wurde, ist und bleibt eines der großartigsten Spiele für die PS3. Mit der nun aufgelegten Remastered-Edition zählt „The Last of Us“ auch zum Besten, was die junge PS4 derzeit zu bieten hat. Es ist fast wie bei einem guten Film, der oft erst nach dem zweiten, dritten Mal Ansehen seine gesamte Grandiosität wirklich zu entfalten vermag. Die emotionale, postapokalyptische Geschichte rund um Ellie und Joel in ihrer traurig-beklemmenden Situation fesselt sofort aufs Neue. Was die technischen Unterschiede zur PS3-Version angeht, so sind diese zwar nicht allzu groß ausgefallen, können jedoch im Detail überzeugen. Da wäre die Framerate, die auf 60 Bilder pro Sekunde optimiert wurde. Auflösungstechnisch ist der NaughtyDog-Titel in einer 1080p-Grafik spielbar. Ein höherer Detailgrad der Texturen, weniger Kantenflimmern sowie alle mitgelieferten Zusatzinhalte runden das Gesamterlebnis im positivsten Sinne ab. Publisher: SCEE / Plattform: PlayStation 4
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Oktober-Fest: Mit Koller und Alaba nach Moldawien!
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Ab nach Moldawien Am 9. Oktober ist es so weit: Die EMQualifikation für die UEFA EURO 2016! Seien Sie dabei!
Fotos: gepa-pictures.com
egleiten Sie das Nationalteam nach Moldawien zum einzigen Auswärtsspiel in diesem Jahr im Rahmen der EM-Qualifikation für die UEFA EURO 2016. Koller & Co spielen am 9. Oktober in der Arena Zimbru in der moldawischen Hauptstadt Chisinau. Mit mehr als 700.000 Einwohnern ist die Stadt die bevölkerungsreichste des Landes. Die Tickets für den Fansektor kosten 6 Euro und sind bis 25. September ausschließlich via Internet oder telefonisch unter der ÖFB Ticket-Hotline (01) 96096 555 zu bestellen. Es können maximal 4 Tickets pro Person bestellt werden. Die Tickets werden rund zwei Wochen
Jetzt Tickets checken!
vor dem Spiel versandt, die einmaligen Versandkosten betragen EUR 6,95, alternativ ist auch die Abholung bei oeticket.com möglich! Das Reisebüro des ÖFB, die Austrian Sportstravel Management GmbH, bietet
für alle Interessierten eine Sonderflugreise der Extraklasse mit Sitzplätzen in der Mannschaftsmaschine bereits ab EUR 774,00 pro Person an. Alle Infos dazu erhalten Sie unter www.asm.travel, Anmeldefrist ist bis 12. September.
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!ticket spaß
Sex ist schmutzig Diesmal gehe ich mein Thema anders an als sonst. Ich habe eine Straßenbefragung gemacht und alten Damen und jungen Burschen mein altes ORFMikrofon vor die Nase gehalten und gefragt: „Was sagen Sie dazu, dass der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer heterosexuell ist?“ Die Reaktionen waren bemerkenswert. Von „Was? Diese Sau!“ bis zu „Das müsste seine Frau doch bemerkt haben!“ war so ziemlich alles dabei, nur die wenigsten rochen den Braten und haben laut gelacht. Ich find’s leider gar nicht komisch, wie sehr der Sex
STARREBUS
anrüchig geworden ist. Als ich auf Facebook das Foto einer hübschen (bekleideten) Frau postete, gab es ein gutes Dutzend Kommentare, die mich einen „Sexisten“ schimpften. Social Sex Web Die ganze Menschheit ist „sexistisch“, andernfalls wären wir alle schon lange ausgestorben. Doch nach Jahren der Aufklärung und der sexuellen Befreiung von Frauen und Männern wird jetzt das Rad zurückgedreht. Da wird ein Kaufhausbesitzer angeklagt, weil in der Auslage seines Geschäfts eine
SEX SELLS Georg Biron
unbekleidete Schaufensterpuppe steht, ein nackter Mann auf einem Plakat sorgt für Aufregung („Wie soll ich das meinem Kind erklären?“), und am ärgsten geht es im Social Web zu, wo Fotos gelöscht werden, die zu viel Haut zeigen, und Musikvideos verschwinden, wenn sich Sängerinnen zu provokativ geben. Ich warte ja schon darauf, dass man zum Beispiel Helene Fischer nahelegt, lieber in einer Burka als im Mini aufzutreten. Prüde Zeiten …
=? Fotos: moff, fotolia, beigestellt
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