"Tier & Natur" 10/2011

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Ausgabe 10/2011

Die Zeitschrift des Österreichischen Tierschutzvereins · SPENDENKTO. PSK 90.012.022

Quallen: faszinierend, tödlich, unsterblich

Ein ganz besonderer Schultag!

Ist ein Zoo das Fenster zur Natur?

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Österreichischer Tierschutzverein – wir helfen wirklich!


Babykatzen eiskalt entsorgt LIEBE TIERFREUNDE! Es ist leider eine Geschichte, die sich stets von neuem wiederholt: Hunde werden aus dem Ausland, vornehmlich aus Osteuropa, nach Österreich geholt und landen letztendlich in Tierheimen oder auf unseren „Franz von Assisi-Höfen“. Es gibt zu viele Hunde, die ein neues Zuhause suchen und zu wenig gute Plätze. Der Österreichische Tierschutzverein warnt davor, Hunde aus dem Ausland zu holen oder Hunde Organisationen abzunehmen, die sie nach Österreich importieren. Allzu oft entpuppen sich diese Tiere dann als kranke Problemhunde, mit denen die Besitzer nicht fertig werden und sie wieder abschieben. Während manche Organisationen mit den Hunden tierquälerische Geschäfte machen, handeln Privatpersonen mitunter durchaus aus hehren Motiven. Dennoch ist es wenig sinnvoll. Oft liegt der Fehler darin, dass die Hunde zuerst geholt werden, ohne bereits vorher einen geeigneten Platz für sie gefunden zu haben. Ein häufiger Fehler, der immer wieder vom Österreichischen Tierschutzverein ausgebügelt werden muss. Die Hunde landen auf unseren „Assisi-Höfen“ und wir versuchen, sie an einen guten Platz weiterzuvermitteln. Der Appell an alle Tierfreunde, die sich einen Hund zulegen wollen, muss lauten: Holen Sie sich Ihren künftigen vierbeinigen Freund aus einem österreichischen Tierheim oder von einem „AssisiHof“ des Österreichischen Tierschutzvereins! Um unsere Arbeit auch weiterhin erfolgreich fortführen zu können, bitte ich Sie im Namen der Tiere, unsere Arbeit mit einer Spende oder einem Dauerauftrag zu unterstützen.

Als die Tierrettung des Österreichischen Tierschutzvereins frühmorgens einen Anruf entgegennahm, war sofort klar, es muss schnell gehandelt werden. Ein Mitarbeiter der Firma AVE hatte beim Abtransport eines Containers im Recyclinghof Hallwang sechs kleine Babykatzen gefunden. Paul Freinbichler ist wahrlich ein tierlieber Mensch und wartete bis zum Eintreffen der Tierrettung, die rasch zur Stelle war. Die völlig verängstigten und unterkühlten Babykatzen sind vermutlich auf dem Recyclinghof entsorgt worden und haben sich beim Regen in der Nacht unter dem Container verkrochen. Die Tierrettung

Mit tierlieben Grüßen Susanne Hemetsberger Geschäftsführerin

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Die Kleinen tapsen noch etwas unsicher umher

Liebevoll werden die Kätzchen aufgepäppelt

des Österreichischen Tierschutzvereins nahm die kleinen Samtpfötchen auf und brachte sie sofort zur Tierärztin. Diese stellte fest, dass die Kätzchen gerade einmal zwei Wochen alt, ziemlich unterkühlt und ausgehungert waren. Inzwischen sind die Babykatzen auf einem „Franz von Assisi-Hof“ des Österreichischen Tierschutzvereins in Sicherheit und werden bestens versorgt. Da den Kleinen die Nestwärme der Mutterkatze fehlt, müssen sie die nächsten Wochen im Brutkasten verbringen und da sie auch noch nicht selbständig trinken, werden alle sechs von den Tierpflegern fürsorglich mit dem Fläschchen aufgepäppelt.

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN IST GEMEINNÜTZIG, ÜBERPARTEILICH UND ÜBERKONFESSIONELL!


Quallen: Faszinierend, tödlich, unsterblich Seit mehr als 600 Millionen Jahren schwimmen sie in den Meeren Wir fürchten sie und wir staunen über sie: Quallen sind überaus faszinierende Lebewesen, wahre Wunder der Natur. Rund 300 Arten sind derzeit bekannt. Viele Quallen sind schön anzusehen, manche sind tödlich und manche sogar unsterblich. Sie scheinen äußerst einfach gebaut zu sein, bestehen zu 99 Prozent aus Wasser und doch sind ihre Nesselzellen die kompliziertesten Zellen im Reich der Tiere. Quallen sind sehr alte Lebewesen. Sie schwimmen seit mehr als 600 Millionen Jahren in den Weltmeeren. Sie sind Räuber, ernähren sich von Planktontieren und kleinen Fischen. Quallen zählen zu den „Nesseltieren“. Sie betäuben ihre Beute. Auf ihren Tentakeln befinden sich unzählige Nesselkapseln. Aus diesen springen kleine Gifthaken wie Harpunen heraus, wenn sich ein kleines Tier in den Tentakeln verfängt. Manche Quallenarten sind sogar für uns Menschen tödlich wie beispielsweise die Würfelqualle, die jedoch nur auf dem offenen Meer lebt.

Quallen sind faszinierende Lebewesen

Besonders gefährlich ist die „Australische Seewespe“, die bis zu drei Meter lange Tentakel besitzt. Binnen weniger Minuten kann ihr Gift tödlich wirken. Jährlich sterben rund 70 Menschen daran. Die meisten Quallen sind harmloser, manche können allerdings sehr schmerzhafte Verbrennungen auf der Haut verursachen. Eine interessante Quallenart ist die so genannte „Turritopsis nutricula“. Sie ist unsterblich: Im Alter sinkt diese Qualle auf den Meeresboden, wo sie sich erneuert und verjüngt – ein in der Tierwelt einzigartiger Vorgang!

Quallen sind zudem ein Indikator für den Zustand der Umwelt. Vor allem die Überfischung der Meere ist eine Ursache für die rasante Vermehrung der Quallen. Meeresschildkröten, Haie und Thunfische sind weitgehend aus den Meeren verschwunden. Doch gerade diese drei Tierarten machen Jagd auf Quallen. Eine weitere Ursache für eine Qualleninvasion ist die durch den Klimawandel bedingte Erwärmung des Meerwassers. Das massenhafte Auftreten der Quallen zeigt, dass das biologische Gleichgewicht in den Meeren empfindlich gestört ist.

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN ARBEITET OHNE SUBVENTIONEN AUS STEUERGELDERN!

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Ein ganz besonderer Schultag!

Esel Pauli genießt die leckeren Karotten

Einmal im Leben Tierpfleger spielen zu dürfen, das ist wohl der Wunsch vieler junger Tierfreunde. Auf einem „Franz von Assisi-Hof“ des Österreichischen Tierschutzvereins (ÖTV) hatten Jugendliche der Hauptschule Eugendorf dazu die Möglichkeit. Unter der fachkundigen Aufsicht der ÖTVTierpfleger durften die Mädchen die Ziegen und Pferde versorgen. Besonders angetan waren sie vom ältesten

Tier am Hof – unserem Esel Pauli. Der verdrückte laut schmatzend eine Karotte nach der anderen, die er von den jungen Damen serviert bekam. Aber auch bei den Hunden, im Katzengehege und bei den Hasen herrschte Hochbetrieb und große Aufregung an diesem – für die Besucher und auch die

Tiere gleichermaßen – ganz besonderen Tag. Begeistert waren die Schülerinnen von den Hundetrainings, wo der ÖsterreiEntspannte Katze, die das Treiben der Schüler auf dem Assisi-Hof beobachtet.

Impressum: Tier & Natur 10/2011. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Tierschutzvereins. Erscheinungsort & Verlagspostamt: A-1210 Wien. Redaktion Wien: A-1210 Wien, Berlagasse 36, Tel.: 01/8973346, Fax: 01/897334610, e-mail: tierschutzverein@oetv.or.at; Salzburg: A-5020 Salzburg, Peter-Singer-Gasse 8, Tel.: 0662/843255, Fax: 0662/8481 65, e-mail: office@tierschutzverein.at. Internetadresse: www.tierschutzverein.at. Mit Ihrer Spendeneinzahlung verbinden wir Ihr Einverständnis, Sie in unsere Gönner-Kartei aufnehmen zu dürfen. Fotos: ÖTV, Herstellung und Vertrieb: ANIMA PHOENIX GmbH. Gestaltung: Salzachbrücke Werbung & Verlag C. Schickmayr GmbH. Druck: Samson. DVR: 1020277

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DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN FINANZIERT SEINE ARBEIT


chische Tierschutzverein Hundeerziehung und die Ausbildung zum Therapiehund anbietet. Die Schulklasse hat am „Assisi-Hof“ auch einen wahrhaft bleibenden Eindruck hinterlassen: Der Container, der als Quarantänestation dient, wurde von den Jugendlichen in ein KunstViel Spaß machte den kreativen Schülerinnen das Bemalen des Quarantänecontainers werk verwandelt. Der Phantasie waren keine Felix sucht ein neues Grenzen gesetzt und so Zuhause konnten die jungen KünstJust an diesem Tag kam Feaber leider wahr, was man in der lerinnen ganz nach ihren lix, ein 2-jähriger Vizsla„Kleinen Zeitung“ vom 1.09.2011 Vorstellungen den ContaiRüde, auf den „Assisi-Hof ner bemalen. III“, der von seiner verlesen musste. Das Resultat kann sich zweifelten Besitzerin aus Ein Jäger bedroht eine Familie mit wirklich sehen lassen und gesundheitlichen Gründen dem Abschuss ihres Hundes, weil er abgegeben angeblich Wild gerissen haben soll. wurde. Er ist ein sehr Immer häufiger werden leider freundlicher Haustiere, besonders Hunde, zum und verträgliOpfer von Jägern. Tatsache ist cher Hund, der sich gut mit jedoch, dass die Zahl gerissener seinen ArtgeRehe durch Hunde nur im nossen verPromillebereich im Vergleich zu steht. Er ist Wer will in Zukunft für mich sorgen? getöteten Rehen durch Autos liegt. kastriert, die ganze Schulklasse darf geimpft, gechipt und Klar ist, den Jägern geht es sehr stolz darauf sein. Nach wünscht sich einen schöausschließlich um den materiellen getaner Arbeit lauschten die nen Platz bei lieben TierWert des Wildes. Der Schülerinnen gespannt den freunden. Österreichische Tierschutzverein Ausführungen über die umfangreiche Arbeit des Wer sich für Felix intefordert schon seit vielen Jahren ein Österreichischen Tierressiert, meldet sich bitte Verbot des Haustierabschusses. schutzvereins. unter 0662/843255.

Unglaublich,

AUSSCHLIESSLICH AUS MITGLIEDSBEITRÄGEN UND SPENDEN VON ENGAGIERTEN TIERFREUNDEN!

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Ist ein Zoo das Fenster zur Natur? Anfang September gab die Zoodirektorin von Schönbrunn in der „Kleinen Zeitung“ ein Interview unter der Überschrift „Zoo ist für mich das Fenster zur Natur“. Auf die Frage nach der Kritik von Tierschützern an der Gefangenschaft antwortete Frau Schratter: „Unsere Mission ist es, Besucher für die Welt der Tiere zu begeistern und damit auch das Verständnis für den Tier- und Artenschutz zu fördern. Die Tiere sind unsere Botschafter, der Zoo das Fenster zur Natur.“ Der deutsche Zooexperte und -kritiker Frank Albrecht hat hierzu einen Leserbrief verfasst und uns seine ausführliche Fassung überlassen:

„Wenn Tiere in Zoos den Menschen dazu begeistern, mehr Verständnis für Arten- und Tierschutz aufzubringen, müssten Zoos dann nicht auch für mehr Menschenrechte begeistern, wenn man Menschen darin ausstellt? Sollten Zoos, Frau Schratter, also nicht auch das

In einem Leserbrief in der „Kronen Zeitung“ hat am 6.9.2011 der Geschäftsführer von Aiderbichl zu den Vorwürfen der Misshandlung der Kuh Yvonne durch die Leute von Aiderbichl gemeint, dass sie ohnehin nur symbolisch arbeiten.

Gustl zu Rolf: „Jetzt haben sie es endlich selbst zugegeben, was Tierfreunde eh schon immer wissen: Die Aiderbichler machen nicht wirklich Tierschutz, sondern nur symbolisch!“

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Fenster zu anderen Völkern sein? Befürworten Sie demnächst auch ausgehungerte Kinder aus Afrika im Zoo zur Schau zu stellen, um mehr Emotionen und mehr Verständnis für die Hungersnöte dieser Welt auszulösen? Wäre das nicht auch eine ehrenwerte Zoo„Mission“, Menschen für die Welt der Hungernden zu begeistern und somit mehr Engagement zu fördern? So absurd diese Forderung ist, so absurd ist die ständige ausgelutschte Begründung der Zoos die Gefangenschaft von fühlenden Lebewesen so zu rechtfertigen. Irgendwann werden es auch die letzten Zoobesucher begreifen, dass auch nichtmenschliche Tiere keine Schau- und Streichelobjekte sind und deren Ausstellung ebenso Unrecht ist wie einst die Völkerschauen der Zoos. Entlarvend ist zudem, dass Frau Schratter die Qualität ihres Zoos an der Besucherzahl misst. An die Tiere, für deren Wohl sie eigentlich verantwortlich ist, denkt sie offensichtlich dabei nicht.“

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN KÄMPFT BEI POLITIKERN FÜR DIE RECHTE DER TIERE!


Vor einiger Zeit meldete sich ein Mitarbeiter des Salzburger Festspielhauses bei der Tierrettung des Österreichischen Tierschutzvereins, dass er einen schwer verletzten Siebenschläfer gefunden hat und es sich vermutlich um „Sigi“, der Tage zuvor während einer Oper mit seinem „Bühnenauftritt“ für Schlagzeilen sorgte, handelt. Unsere Tierrettung brachte den zierlichen Nager umgehend zur Tierärztin, die aber leider feststellen musste, dass seine Verletzungen so massiv waren, dass sie ihn nur mehr von seinem Leid erlösen konnte.

„Abenteuerpark“ für Siebenschläfer

Kleine Nager mal ganz groß!

So traurig dieses Schicksal auch war, viel Freude hingegen bereitet die jüngst nacheinander von Tierfreunden aus zwei Ferienwohnungen gerettete sechsköpfige Siebenschläfer-Schar den Tierpflegern auf einem

„Assisi-Hof“. Die Jüngsten dieser Rasselbande sind erst ein paar Wochen alt, aber sie haben schon jede Menge Unfug im Kopf und toben ausgelassen herum. Unsere Tierpfleger haben alle sechs tierärztlich versorgt, päppeln sie mit nahrhaftem Nagerfutter auf und haben ihnen einen perfekten Spielplatz mit Hänge-Schlafsäcken zum Krabbeln und einen eigenen „Abenteuerpark“ im großen Käfig bereitet. Sobald sie keine menschliche Hilfe mehr benötigen, werden sie natürlich wieder ausgewildert. Wenn auch Sie die wichtige Arbeit der Tierrettung des Österreichischen Tierschutzvereins unterstützen wollen, spenden Sie bitte mit beiliegendem Zahlschein oder Dauerauftrag. Die Tiere sagen DANKE!

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN BERÄT IN ALLEN BELANGEN DES TIERSCHUTZES!

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Kammerschauspieler, Komödiant und Regisseur

Otto Schenk:

Tierschutz schützt auch Menschen! Unterstützen auch Sie die Arbeit des Österreichischen Tierschutzvereins!

Jahresfeier am Tierfriedhof Waldesruh Strahlend blauer Himmel, spätsommerliche Temperaturen und ein ganz besonders schön „herausgeputzter“ Tierfriedhof, so präsentierte sich der Wiener Tierfriedhof „Waldesruh“ bei seiner bereits vierten Jahresfeier.

Tierfreunde verweilen hier gerne

Viele langjährige Kunden, aber auch viele Neukunden des Tierfriedhofs nahmen die Einladung dankend an und trafen sich zu einem netten Beieinandersein und Gedankenaustausch über ihre verstorbenen Vierbeiner.

Die Tierfreunde konnten auch mit den Tierpflegern vom „Assisi-Hof II“ des Österreichischen Tierschutzvereins über die Aufnahme eines neuen vierbeinigen Lieblings plaudern. Ein neues Haustier wird zwar nie das verstorbene Tier ersetzen können, aber es kann über den schmerzlichen Verlust hinweg helfen und trösten. Wenn Sie nähere Informationen über Österreichs schönsten Tierfriedhof möchten, besuchen Sie uns unter www.wienertierfriedhof.at oder fordern Sie bitte unseren kostenlosen Folder unter der Tel.Nr. 01/879 33 46 an.

Spendenkonto PSK 90.012.022 · www.tierschutzverein.at


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