"Tier & Natur" 06/2015

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Ausgabe 6/2015

Die Zeitschrift des Österreichischen Tierschutzvereins · www.tierschutzverein.at ZVR-Zahl 996910299 · Berlagasse 36 · 1210 Wien · Tel. 01/897 33 46 · office@tierschutzverein.at

Dramatische Not-Operation ÖTV ermöglicht Pina ein neues Leben Österreichischer Tierschutzverein – wir helfen wirklich!


Dramatische Not-Operation Pinas Leben erneut am seidenen Faden

Liebe Tierfreundinnen, liebe Tierfreunde! Eine kürzlich veröffentlichte Studie einer Immobilienfirma ergab, dass jeder dritte Österreicher sein Haustier abgeben würde, wenn er es nicht in die neue Wohnung mitnehmen dürfte. 23% der Befragten würden sich nur dann von ihrem Liebling trennen, wenn sicher wäre, dass ein guter Platz vorhanden ist. Erschreckende 13% jedoch würden darauf keine Rücksicht nehmen. Für den Österreichischen Tierschutzverein sind das keine Neuigkeiten. Unsere „Assisi-Höfe“ sind pausenlos mit nicht mehr gewollten Tieren ausgelastet. Daher möchten wir ausdrücklich darauf hinweisen, dass Tiere keine Gegenstände sind, die man wie Möbel entsorgt, wenn sie einem nicht mehr gefallen. Tiere sind Lebewesen mit Gefühlen. Sie binden sich emotional eng an uns und sind häufig verstört und verunsichert, wenn man sie im Stich lässt. Ob man ein Haustier anschafft, muss sehr gut überlegt sein und wer es so leichtfertig wieder abgeben würde, sollte sich besser gar nicht erst ein Tier zulegen. Unser Appell geht auch an alle Immobi­ lienvermieter, die Haltung von Hunden und Katzen in der Wohnung zu gestatten!

Susanne Hemetsberger, Geschäftsführerin Österreichischer Tierschutzverein

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Bereits im Herbst letzten Jahres rettete der Österreichische Tierschutzverein dem ausgesetzten „Silken Windsprite-Mischling“ erstmals das Leben. Als das verstörte Tier damals halb verhungert aufgefunden wurde, eilte die „Assisi-Hof“-Tierrettung rasch zu Hilfe. Die bedau-

Heute genießt Pina ihr Leben mit ihren tierischen Freunden.

ernswerte Hündin dürfte Schlimmes durchgemacht haben – abgemagert, angespannt und aggressiv stellte sie sich dem Einsatzleiter der Tierrettung entgegen. Nur mit viel Geduld konnte das Tier eingefangen werden. Die Kosten für die notwendigen Impfungen und das Chippen des Tieres übernahm der Österreichische Tierschutzverein. Kurze Zeit später schlug das Schicksal ein zweites Mal gnadenlos zu. An der Hündin musste eine Not-

Operation durchgeführt werden. Pinas Gebärmutter war voll Eiter und musste schnellstens operiert werden. Selbstverständlich übernahm der Österreichische Tierschutzverein auch diesmal die Kosten für die teure, aber lebensnotwendige Operation. Glücklicherweise verlief der Eingriff ohne Komplikationen und die Mischlingshündin konnte ein zweites Mal am „AssisiHof“ aufgepäppelt werden. Momentan lebt Pina bei einer Hundefreundin mit vielen anderen Tieren. Sie hat an Gewicht zugelegt und auch ihr Fell ist wunderbar nachgewachsen. Endlich kann Pina ihr Hundeleben in vollen Zügen genießen. Bitte unterstützen Sie weiterhin mit Ihrer Spende die lebensrettende Arbeit des Österreichischen Tierschutzvereins.

Eine Notoperation an der Gebärmutter rettete Pinas Leben.

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN IST GEMEINNÜTZIG, ÜBERPARTEILICH UND ÜBERKONFESSIONELL.


Sicheres Wandern mit dem Hund Wie Sie bei Kuhattacken richtig reagieren

Um gefährliche Situationen mit grasenden Rinderherden zu vermeiden, gilt es in erster Linie, Abstand

zu halten. Häufig sind Wanderwege, die durch Kuhweiden führen, mit Schildern „Achtung Weidevieh“ gekennzeichnet. In diesem Fall empfiehlt es sich, eine Ausweichroute zu benutzen. Sollten Sie trotzdem unmittelbar an einer Rinderherde vorbeikommen, lassen Sie Ihren Hund keinesfalls von der Leine und halten Sie ihn kurz. Greift eine Kuh dennoch an, sollte der Wanderer Ruhe bewahren. Davon-

laufen ist nicht empfehlenswert. Durch lautes Rufen oder Drohgebärden mit dem Wanderstock kann das Rind zum Umkehren bewegt werden. Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, Ihren Hund von der Leine zu lassen, damit er sich in Sicherheit bringen kann. Während Ihr Hund flüchtet, können Sie langsam den Rückzug aus der Gefahrenzone antreten – dabei sollten Sie den Tieren aber nicht den Rücken zuwenden.

Die traurige Geschichte der Prater-Ponys Der Österreichische Tierschutzverein fordert Verbot für Ponykarussell Der Österreichische Tierschutzverein appelliert an alle Tierfreunde, derartige Einrichtungen wie das „1. Wiener Ponny-Caroussell“ zu boykottieren. Eingebrachte Beschwerden und Anzeigen gegen den Betrieb prallen bei Behörden ab. Es wird lediglich darauf verwiesen, dass die Tiere angeblich regelmäßig kontrolliert und die Betreiber alle Vorschriften gemäß dem österreichischen Tierschutzgesetz einhalten würden. Ein Lokalaugenschein im

Prater brachte die traurige Wahrheit ans Licht. Die meisten Pferde wurden über viele Stunden durchgehend eingesetzt, Tränkungen erfolgten viel zu selten und auch notwendige Richtungswechsel zur Entlastung der stark beanspruchten Gelenke wurden nicht durchgeführt. Der Österreichische Tierschutzverein fordert ein Verbot dieser tierfeindlichen Touristenattraktion. Unterstützen Sie unsere Petition zur Abschaffung des Ponykarussells im

Wiener Prater mit Ihrer Unterschrift unter www.tierschutzverein.at DANKE!

Die armen Pferde leiden durch die einseitige Belastung der Gelenke.

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN ARBEITET OHNE SUBVENTIONEN AUS STEUERGELDERN.

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Neues von den Assisi-Höfen Einladung zum Tag der offenen Tür

am 18. Juli ‘15 Zum Tag der offenen Tür bieten wir allen Unterstützern, Tierpaten und Tierfreunden die Gelegenheit, unseren „Franz von Assisi-Hof II“ in St. Georgen an der Leys (Niederösterreich) kennenzulernen. Besuchen Sie unsere geretteten Hunde, Katzen, Pferde, Schweine, Lamas, Ziegen, Schafe, Hasen, Tauben und Hühner auf diesem wundervollen Areal und werden Sie Pate! Wir freuen uns auf Ihren Besuch von 11–17 Uhr.

Bauarbeiten für neues Hasengehege in vollem Gang – Hundehäuser geplant Die Hasen am „Assisi-Hof VII“ freuen sich schon jetzt über ihr neues Freilaufgehege. Die Mitarbeiter des Österreichischen Tierschutzvereins haben sich für die kleinen Tiere bereits mächtig ins Zeug gelegt. Mit Baggern und Schaufeln wurde eine Fläche von insgesamt 220 m2 geschaffen, auf denen sich die Hasen in Zukunft nach Herzenslust austoben können. Damit die Tiere vor Nässe und Kälte geschützt sind, ist auch ein großzügiges Hasenhaus geplant. Für dieses wurde bereits ein Unterbau betoniert. Das fertige Häuschen soll in den nächsten

Franz von Assisi-Hof II Mitteröd 11 3282 St. Georgen an der Leys Bei Fragen erreichen Sie uns telefonisch unter 01/897 33 46 oder per E-Mail unter office@tierschutzverein.at

Auch die Bauarbeiten für das neue Hasengehege laufen auf Hochtouren.

Wochen angeliefert werden. Auch die Hunde am „Assisi-Hof II“ des Österreichischen Tierschutzvereins können sich auf Neuerungen freuen. Sie

Die alten Hundehäuser haben ausgedient und werden durch neue ersetzt.

bekommen zwei neue Hundehäuser im weitläufigen Freilaufgelände, die ihnen einen gemütlichen Unterschlupf vor schlechtem Wetter bieten werden. Bitte unterstützen Sie uns weiterhin mit Ihrer Spende. Nur durch Ihre Hilfe können wir unseren geretteten Tieren ein artgerechtes und sorgenfreies Leben ermöglichen. Im Namen unserer tierischen Schützlinge sagen wir DANKE!

Impressum: Tier & Natur 6/2015. Medieninhaber, Redaktion und Herausgeber: Österreichischer Tierschutzverein. Erscheinungsort & Verlagspostamt: 1210 Wien, Berlagasse 36, Tel.: 01/8973346, office@tierschutzverein.at, www.tierschutzverein.at. ZVR-Zahl: 996910299. ÖTV-Büro Salzburg: 5020 Salzburg, Peter-Singer-Gasse 8, Tel.: 0662/843255. Chefredaktion: Christoph Buchgraber, Bakk. Komm. Herstellung und Vertrieb: ANIMA Phoenix GmbH. Layout: Salzachbrücke Werbung & Verlag C. ­Schickmayr GmbH. Fotos: ÖTV, Shutterstock, Fotolia, Maria Schindler, S. Olah. Druck: ­Samson Druck GmbH. DVR: 1020277. Mit Ihrer Spendeneinzahlung ver­binden wir Ihr Einverständnis, Sie in unsere Spenderdatei aufnehmen zu dürfen.

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DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN FINANZIERT SEINE ARBEIT


Großzügige Futterspende für „Assisi-Höfe“ Futterspenden sind beim Österreichischen Tierschutzverein immer sehr willkommen. Auf den „Franz von Assisi-Höfen“ leben derzeit hunderte Tiere, die jeden Tag sehr viel Futter benötigen. Dazu kommt eine ständig wechselnde Zahl an kranken Wildtieren, die bis zu ihrer Auswilderung

liebevoll gesund gepflegt werden. Im Namen unserer tierischen Schützlinge danken wir der Firma AUSTRIA

PET FOOD ganz herzlich für die Riesenspende an Dosenfutter, die es uns ermöglicht, viele hungrige Mäuler zu stopfen.

Katzen brauchen Grünzeug Die richtigen Pflanzen für Ihre Samtpfote Beim Putzen verschlucken Katzen viele Fellhaare, die sich im Magen zu großen Haarballen zusammenfügen und zu ernsthaften Verstopfungen führen ­können. Durch die Auf­ nahme von Pflanzenfasern können sie diese Haare leichter herauswürgen. Doch nicht jedes Grünzeug ist geeignet. Der Österreichische Tierschutzverein gibt wertvolle Tipps, mit welchen Zimmerpflanzen Sie Ihrer Samtpfote eine Freude bereiten können. Freigängerkatzen haben genügend Auswahl an

wild wachsenden Pflanzen. Hauskatzen hingegen sind vom Angebot ihrer Besitzer abhängig. Die meisten Katzenhalter greifen auf spezielles Katzengras zurück, doch auch hier ist Vorsicht geboten. Manche Katzen entwickeln ein regelrechtes Suchtverhalten und beginnen schon beim Anblick zu speicheln. Als Alternative bietet sich ein Topf mit Schnittlauch an. Besonders gut geeignet sind die bekannten Grünlilien, Zyperngras oder Bambus. Sie können von den Samtpfoten gefahrlos

angeknabbert werden und sorgen außerdem für ein frisches Raumklima. Achten Sie darauf, nur absolut ungiftige Pflanzen aufzustellen. Sollte es dennoch zum Kontakt mit giftigen Pflanzen kommen, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.

AUSSCHLIESSLICH AUS SPENDEN UND SONSTIGEN ZUWENDUNGEN VON ENGAGIERTEN TIERFREUNDEN.

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Das Sterben der Arten Internationaler Tag der Artenvielfalt am 22. Mai Die Weltbevölkerung steigt stetig und immer stärker greift der Mensch in die Natur ein. Verstädterung und die Belastung der Böden durch Umweltgifte nehmen zu. Doch bedeu-

ten diese Entwicklungen das Ende der Artenvielfalt? Immerhin gelten 22.413 Arten auf der Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet – 1.125 mehr als noch vor zwei Jahren. Das ist

Tierfreunde am Wort

Buchtipp

Sie haben Fragen, Anregungen oder interessante Geschichten zu aktuellen Tierschutzthemen oder unserem Magazin? Dann schreiben Sie uns. Wir beantworten Ihre offenen Fragen zum Thema Tierschutz und veröffentlichen die interessantesten, amüsantesten und spannendsten Beiträge unserer LeserInnen. Sie erreichen uns bequem per E-Mail über office@tierschutzverein.at oder auf dem Postweg unter der Adresse: Österreichischer Tierschutzverein, Berlagasse 36, 1210 Wien. Wir freuen uns auf Ihre Beiträge! 6

knapp ein Drittel aller 76.199 untersuchten Tierund Pflanzenarten. Besonders dramatisch ist das Artensterben im Tierreich. Seit Beginn des industriellen Fischfangs sind etwa 90 Prozent des weltweiten Fischbestandes verschwunden. Ein Drittel aller Amphibien und ein Fünftel aller Säugetiere sind vom Aussterben bedroht. Der negative Einfluss des Menschen auf den Artenreichtum ist nicht übersehbar.

Im Buch „Ende der Artenvielfalt?“ zeichnet Evolutionsbiologe Josef H. Reichholf ein differenziertes Bild der Biodiversität. Laut seiner Meinung ist die Artenvielfalt durch steigende Bevölkerungszahlen und die Produktionsverhältnisse in der Landwirtschaft stark gefährdet. Große Städte sieht er aber auch als Chance für neuen Artenreichtum. Artenvielfalt kann laut Reichholf nur dann eine Zukunft haben, wenn die Menschheit ihr einen neuen Stellenwert gibt. Ihre Erhaltung sollte keine Nebensache, sondern eine Kulturleistung werden. Ende der Artenvielfalt? – Gefährdung und Vernichtung von Biodiversität Autor: Josef H. Reichholf, Verlag: Fischer, ISBN: 978-3-596-17665-6, Preis: E 10,30

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN BERÄT IN ALLEN BELANGEN DES TIERSCHUTZES.


Tierische Therapeuten Balsam für Seele und Gesundheit Durch das Streicheln unserer tierischen Lieblinge wird im menschlichen Gehirn das Hormon Oxytocin ausgeschüttet und so unser Belohnungszentrum aktiviert. Ältere Menschen mit Haustieren klagen z.B. weniger häufig über Schmerzen, Unwohlsein oder Einsamkeit. Denn Tiere geben uns einen Rhythmus vor und helfen, unseren Alltag zu strukturieren. Sichere Vorsorge für Ihr Haustier Der Österreichische Tierschutzverein unterstützt Sie, wenn es um die Zukunft Ihres geliebten ­

Haustieres geht. Mit einer testamentarischen Zuwen­ dung an den Österreichischen Tierschutzverein helfen Sie tatkräftig beim Schutz der Tiere und können darüber hinaus die zukünftige Versorgung ­Ihres Haustieres regeln. Ein Testament ist eine sehr persönliche Angele-

genheit. Sie entscheiden selbst, was mit Ihrem Nachlass passiert und wo er weiterwirken soll: in der Familie, bei lieben Menschen oder geliebten Tieren. Haben Sie Fragen zum Thema? Dann rufen Sie uns einfach an oder fordern Sie un­seren KOSTENLOSEN Testamentsratgeber an. Gerne stehen wir Ihnen mit Vertrauens­rechts­an­ wälten und Notaren bei Fragen jederzeit per­sön­ lich und diskret zur Seite. KONTAKT: Susanne Hemetsberger, Geschäftsführerin Österreichischer Tierschutzverein Tel.: 0664/41 27 388 E-Mail: hemetsberger@tierschutzverein.at

Riesiger Bienenschwarm am Tierfriedhof „Waldesruh“ Dass ein Tierfriedhof nicht nur ein Ort der Vergänglichkeit, sondern auch ein Ort des Lebens sein kann, zeigt folgendes Ereignis: Mitten am Areal des Tierfriedhofs „Waldesruh“ hing an einem Strauch dieses Wunderwerk der Natur – ein riesiger, fast ein Meter hoher Bienenstock. Um dem Bienenvolk jedoch ein ungestörtes Leben zu ermöglichen, wurde schnell ein Imker aus einer umliegenden Gemeinde gefunden, der den Bienenschwarm fachgerecht umsiedelte. Nun ist das wunderschöne Areal des Tierfriedhofs „Waldesruh“ wieder problemlos zu betreten und auch das fleißige Bienenvolk hat eine neue, artgerechte Heimat gefunden. Sollten auch Sie Interesse an den vielfältigen Bestattungsvarianten am Tierfriedhof „Waldesruh“ haben, fordern Sie bitte unsere kostenlose Infobroschüre unter der Nummer 01/897 33 46 an. DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN KÄMPFT BEI POLITIKERN FÜR DIE RECHTE DER TIERE.

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Schauspielerin

Brigitte Kren: „ Ein Tierfreund zu sein, gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens.“

Unterstützen auch Sie die Arbeit des Österreichischen Tierschutzvereins!

Spendenkonto IBAN: AT30 6000 0000 9001 2022

Foto: © S. Olah

zitiert Richard Wagner:


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