"Tier & Natur" 10/2014

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Ausgabe 10/2014

Die Zeitschrift des Österreichischen Tierschutzvereins · www.tierschutzverein.at

Hund wegen Schönheitsmakel ausgesetzt Österreichischer Tierschutzverein – wir helfen wirklich!


Wegen Schönheitsmakel ausgesetzt Die „Assisi-Hof“-Tierrettung kam in letzter Minute.

Liebe Tierfreunde! Der Umgang mit Tieren ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. 2013 wurden beispielsweise allein in Kärnten 55 Anzeigen gegen Tierquälerei eingebracht – die Dunkelziffer dürfte noch wesentlich höher sein. Tiere werden in unserer Gesellschaft leider viel zu oft zum Nutzobjekt degradiert: sie werden als Versuchstier in Laboren gequält, ausgenutzt, ausgesetzt oder misshandelt. Im schlimmsten Fall werden junge Tiere in Plastiksäcke gesteckt, ins Wasser oder auf den Müll geworfen, anstatt den Weg zu einem Tierschutzheim auf sich zu nehmen. Was ist das für ein Staat, was für eine Regierung, die Tiere als „Sache“ deklariert. Tierquäler werden kaum bestraft, kommen glimpflich davon. Wie heißt es so schön bei Maxim Gorki: „Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken oder vor einem Elefanten den Hut zu ziehen.“ Für die umfangreiche Tierschutzarbeit, die der Österreichische Tierschutzverein täglich leistet, bitten wir um Ihre finanzielle Unterstützung in Form einer Spende! DANKE! Mit tierfreundlichen Grüßen, Susanne Hemetsberger, Geschäftsführerin Österreichischer Tierschutzverein 2

Ein Spaziergänger fand unlängst einen herrenlosen Hund am Salzachufer. Dieser war von seinem Besitzer an einen Baum gebunden und zurückgelassen worden. Der Rüde, der

Max hatte Glück im Unglück

an der Schnauze eine offene Stelle aufweist, winselte kläglich um Hilfe. Die Polizei Bergheim verständigte den Österreichischen Tierschutzverein und die „Assisi-Hof“Tierrettung machte sich sofort auf den Weg, um dem armen Hund zu helfen. Der freundliche Rüde, der nun auf den Namen Max hört, konnte sich infolge auf dem

„Assisi Hof-III“ von dem schlimmen Erlebnis erholen. Dass der Vierbeiner ausgesetzt wurde, lag für den Österreichischen Tierschutzverein auf der Hand. Ob aufgrund seines „Makels“ oder weil er, wie unzählige Tiere jeden Sommer, Urlaubsplänen im Weg stand, weiß man nicht. Der völlig gesunde Hund verfügte trotz gesetzlicher Pflicht über keinen Chip. Happy End für Max Wie durch ein Wunder hat Max innerhalb kürzester Zeit ein neues Zuhause gefunden. Unmittelbar nach der Freigabe durch den Amtstierarzt meldete sich eine Familie, die ihn mit offenen Armen aufgenommen hat. Die neuen Besitzer wollen sogar auf eigene Kosten die kosmetische Operation der Hasenscharte durchführen lassen. Nun erhält er die sorgsame Pflege und Zärtlichkeit, nach der er sich gesehnt hat. Die herzlose Vorbesitzerin, die den treuen Gefährten ausgesetzt hat, konnte mittlerweile ausfindig gemacht werden und erhält eine Anzeige nach § 5 TschG.

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN IST GEMEINNÜTZIG, ÜBERPARTEILICH UND ÜBERKONFESSIONELL!


Beckenbruch nach Autounfall Katze brauchte rettende Operation Eine verletzte Findelkatze wurde kürzlich beim Österreichischen Tierschutzverein abgegeben. Offenbar war die Samtpfote von einem Auto angefahren worden und der Fahrer hatte sich rücksichtslos aus dem Staub gemacht! Tiere mit weißem Fell sind oft taub, vielleicht kam die Katze deshalb unter die Räder. Bei der Erstversorgung der ca. zwei Jahre alten Katze stellte sich heraus, dass ihr Becken einen komplizierten Bruch aufweist. Zudem dürfte sie kürzlich Junge gehabt haben. Wir

können nur hoffen, dass die Katzenkinder schon alt genug und gut versorgt sind. Ohne ihre Mutter sind sie sonst hilflos dem Tod ausgeliefert. Ansonsten ist die Katze gesund und wohlauf. Doch der Beckenbruch konnte nicht einfach von selbst verheilen, eine kostspielige Operation war nötig. Andernfalls wären dauerhafte Störungen des MagenDarm-Traktes zu befürchten gewesen. Der chirurgische Eingriff wurde unmittelbar vorgenommen und das ausgerenkte KreuzDarmbein mit Schrauben fixiert. Die Katze befindet

Die süße Mieze Rosi hat sich gut von der Operation erholt.

sich nun zur Genesung auf einem „Franz von AssisiHof“ des Österreichischen Tierschutzvereins. Wir bitten um Ihre Unterstützung, um auch weiterhin schwer verletzten Tieren die notwendige Operation und tierärztliche Versorgung bieten zu können. DANKE!

Tipps aus dem Tierreich

Wussten Sie dass, … … Meerschweinchen überwiegend durch Laute kommunizieren? Hohe Töne bedeuten Angst, Murmeln und Grunzen hingegen drücken positive Gefühle aus. … Kaninchen eher still sind? Fiepen sie laut, ist das ein Zeichen von Angst. Bei großer Bedrohung reagieren sie mit Warntrommeln. Mümmeln oder am Boden wälzen ist ein Zeichen von Entspannung.

… Ziervögel in ihren Gefühläußerungen sehr schwierig zu verstehen sind? Von Papageien weiß man, dass gespreizte Kopffedern und verengte Pupillen ein Zeichen für Aggression sind. Sitzen sie einbeinig auf der Stange, ist Entspannung angesagt. … Hamster zwar goldig, preislich günstig, aber sehr anspruchsvoll sind? Spontankäufe sollten daher absolut tabu sein. Sie vertragen keine Sonne,

keine Zugluft und keinen Lärm. Die nachtaktiven Tiere darf man untertags auch nicht wecken, dass bedeutet zu viel Stress.

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN ARBEITET OHNE SUBVENTIONEN AUS STEUERGELDERN!

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Bundestierschutzpreisverleihung 2014 in der ORANGerie EndZOO erneuert Kritik an der Schönbrunner Orang-Utan-Haft

Am 18.09.2014 wurden Tierschützer für ihr Engagement in der ORANGerie von Schönbrunn ausgezeichnet. Genau an diesem Ort existiert nach Meinung des Vereins EndZOO aber noch immer eine der schlimmsten Orang-Utan-Haltungen Österreichs. Die Orang-UtanDame MOTA verbringt seit Jahren die meiste Zeit ihres jämmerlichen Zoo-Gefangenschaftsdaseins weggesperrt hinter Glasscheiben. In der Außenanlage hat EndZOO MOTA jedenfalls noch nie gesehen.

Trotz mehrmaligen EndZOO-Protesten hat sich am Schicksal von MOTA bisher nichts geändert. Die ORANGerie ist definitiv kein Ort für eine Tierschutzauszeichnung. Es grenzt an Respektlosigkeit und ungeheuerlicher Ignoranz, wenn OrangUtan-Dame MOTA auch während dieser Verleihung im Hintergrund eingesperrt

in ihrer Box ausharren muss. Skandalös: die für diese tierschutzwidrige OrangUtan-Haltung verantwortliche Zoo-Direktorin, D. Schratter, saß höchstpersönlich in der Jury des Bundestierschutzpreises 2014.

Eine Leserstimme bringt es auf den Punkt: „Ich setze mich für das Ende aller Zoo-Gefangenschaften ein, weil der Mensch kein Recht hat, Tieren die Würde zu nehmen, die Freiheit und Unabhängigkeit – so wie wir alle leben wollen. Ich möchte nicht aus nächster Nähe in den Augen von Wildtieren Angst und Resignation sehen. Darum finde ich es toll, dass es Organisationen wie EndZOO gibt und bedanke mich für euer unermüdliches Engagement!“ Birgit B.* *Vollständiger Name der Redaktion bekannt Impressum: Tier & Natur 10/2014. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Tierschutzvereins. Erscheinungsort & Verlagspostamt: A-1210 Wien. Redaktion Wien: A-1210 Wien, Berlagasse 36, Tel.: 01/8973346, Fax: 01/897334610, e-mail: zentrale@tierschutzverein.at; Salzburg: A-5020 Salzburg, Peter-Singer-Gasse 8, Tel.: 0662/843255, Fax: 0662/8481 65, e-mail: office@tierschutzverein.at. Internetadresse: www.tierschutzverein.at. ZVR-Zahl: 996910299. Mit Ihrer Spendeneinzahlung verbinden wir Ihr Einverständnis, Sie in unsere Spenderdatei aufnehmen zu dürfen. Fotos: ÖTV, Frank Albrecht/EndZOO Österreich (2014), Alexandra Meissnitzer. Herstellung und Vertrieb: ANIMA PHOENIX GmbH. Gestaltung: Salzachbrücke Werbung & Verlag C. Schickmayr GmbH. Druck: Samson. DVR: 1020277

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DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN FINANZIERT SEINE ARBEIT


Abschuss geschützter Greifvögel im Burgenland Eine wahre Großjagd auf Greifvögel wurde im Burgenland verbotenerweise in den letzten Wochen veranstaltet. Der Verdacht fällt auf die Jägerschaft – zwei der Täter wurden bereits überführt. Ein Mäusebussard, ein Storch, eine Rohrweihe und

ein Fischadler zählen zu den illegalen Abschüssen der letzten Zeit im Mittelburgenland. Dazu kamen noch 24 (!) eingefrorene Greifvögel, die man in der Tiefkühltruhe zweier Jäger entdeckt hat. Auch in anderen Bundesländern werden leider immer wieder geschützte Vögel ge-

schossen, aber im Burgenland gelten die Vorfälle derzeit als extrem. „Der Verdacht liegt nahe, dass die Schützen innerhalb der Jägerschaft zu suchen sind. In den Körpern der Tiere ist Schrotmunition, wie sie Weidmänner benutzen, gefunden worden“, weiß Veterinärmediziner Dr. Hans Frey. Er ist auch Leiter der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee (NÖ), wo sich ein Teil der verletzten Vögel wieder erholen kann. Greifvögel-Präparate Grund für die Abschüsse könnten Nahrungskonkurrenz – Greifvögel haben eine Vorliebe für Hasen und junge Fasane – und/oder kommerzielle Überlegungen sein. Aus den toten Vögeln lassen sich wertvolle Präparate anfertigen. Polizei und Behörden ermitteln auf Hochtouren.

Ein Dankeschön an spendierfreudige Tierfreunde! Das Wiener Unternehmen Henry Schein Medical Austria GmbH hat unsere „Assisi-Hof“-Tierrettungsfahrzeuge mit drei kostenlosen Erste-Hilfe-Sets unterstützt. Somit sind unsere Rettungsfahrer ab sofort noch besser für professionelle Einsätze bei Tierrettungen ausgerüstet. Der Österreichische Tierschutzverein bedankt sich sehr herzlich im Namen der Tiere für die sinnvolle und großzügige Unterstützung! AUSSCHLIESSLICH AUS SPENDEN UND SONSTIGEN ZUWENDUNGEN VON ENGAGIERTEN TIERFREUNDEN!

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Viele Birdies für den guten Zweck Herbst-Golfturniere zugunsten des Österreichischen Tierschutzvereins. Neben den Tagesbesten war der Tierschutz heimlicher Sieger. Rechtzeitig zum Start des 4. Charity-Turniers des Österreichischen Tierschutzvereins machten im GC „Swarco Amtstetten“ die Regenwolken der Sonne platz. Nach einem schönen

Spiel ging an diesem Tag fast niemand leer aus. Ein herrliches Abendessen und eine große Tombola mit vielen exklusiven Preisen wartete auf die Teilnehmer. Ende September fiel auch der Startschuss für das 5. Golfturnier zugunsten der „Assisi-Hof“-Tiere im GC „Am Mondsee“. Höhepunkt war der ausgelobte Preis für ein „Hole in One“ auf Loch 15: 10.000 Euro für das 150 m entfernte Loch des Par 3 – mit der Bedingung, die Hälfte für den Tierschutz zu spenden. Am Ende fehlten einem Spieler nur wenige Zentimeter.

Fast 10.000 Euro für den Tierschutz

Hauptsponsor Turnier Mondsee: Johann Mauracher, GF Ayurveda Resort Sonnhof Thiersee (2. v.l.)

Am Abend gab es im GC „Am Mondsee“ einiges zu feiern: Beide Turniere knackten die Marke von 100 Teilnehmern und spendenfreudige GolferInnen zückten bei der Tombola abermals ihre Geldbörse für die gute Sache.

Golfladies in Amstetten: Elfie Capek (li) und Hauptsponsorin des Turniers Anna Müller-Guttenbrunn (re)

Dank der tierfreundlichen Turniersponsoren und TeilnehmerInnen konnten bei beiden Turnieren knapp 10.000 Euro für den guten Zweck gesammelt werden. Das gespendete Geld wird für Futtereinkauf, tierärztliche Betreuung sowie artgerechte Um- und Ausbauarbeiten auf den „AssisiHöfen“ verwendet.

Wir bedanken uns bei den Hauptsponsoren sowie den folgenden Turnierpartnern für ihre großzügigen Spenden: Bettina & Leopold Stallinger / Anna & Dietrich Müller-Guttenbrunn / Dr. Rene Levett / Elektro Widlroither GmbH / Funder Sepp / Garanta Versicherung / Generali Versicherung / Gottfried Kirchner / Huber & Drott GmbH & Co OG / Claudia & Martin Mayrhofer / Ing. Hans Peter Porsche / Ing. Wolfgang Zelger / Johann Andexlinger & Kretski Budi / Komperdell Sportartikel GesmbH / Erich & Heide Roiser / Mathias Schwoeller Karniesenfarbrik GesmbH / Herbert Schwab / Nevoga AT GmbH / Elfriede & Josef Mösl / Schaurecker Immobilien / Eva Maria Schaurecker / Superfire Produktions GmbH / Uschi & Martin Gröbner / Tierarzt Mag. Wolfgang Meingast / Thomas Prinz / Elfie Capek / Leopold Wolfsteiner / Umdasch AG / Leo Hubegger sen.

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DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN BERÄT IN ALLEN BELANGEN DES TIERSCHUTZES!


Da freut sich die ganze Hühnerschar … Rund 20 prachtvolle Hähne, Hennen und Zwerghühner haben es sich im

neuen Hühnerstall auf dem „Assisi-Hof II“ so richtig gemütlich gemacht.

NEWS Im neuen Zuhause ist das bunte Federvieh nun bei Nacht vor Meister Reineke & Co. gut geschützt. Untertags hingegen können sie nach Belieben rein- und rauslaufen, am Misthaufen ums Eck nach Lust und Laune scheren oder in der Wiese nach Würmer picken. Der mit viel Liebe errichtete Stall bietet 12 saubere Nistplätze, artgerechte Sitzstangen und ein großes Fenster für Tageslicht und natürliche Frischluft.

Hell und freundlich präsentiert sich der neue Hühnerstall.

Was wurde aus...?

Dackelmischling Lotta Von einem Happy End können wir bezüglich Dackelmischling Lotta berichten. Sie wurde abgemagert und in einem sehr schlechten Zustand vom Österreichischen Tierschutzverein gerettet (T&N berichtete). Ihre vorherigen Besitzer waren mit der Hündin restlos überfordert. Wie so oft, wurde auch Lotta als Spielzeug für das Kind der Fa-

milie angeschafft und ihre Bedürfnisse völlig ignoriert. Der Zufall wollte es, dass Lotta schon nach kurzer Zeit an einen wahren Tierfreund vermittelt werden konnte, der bereits einen Dackel besaß. Die beiden Hunde verstehen sich gut und spielen viel miteinander. Lotta bekommt nun genügend Auslauf und Fürsorge. Sie ist rundum glücklich.

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN KÄMPFT BEI POLITIKERN FÜR DIE RECHTE DER TIERE!

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Ex-Skistar und ORF-Kommentatorin

Alexandra Meissnitzer: Foto: Alexandra Meissnitzer

„Ohne Ehrfurcht vor dem Leben hat die Menschheit keine Zukunft“ (Albert Schweitzer/Friedensnobelpreisträger)

Unterstützen auch Sie die Arbeit des Österreichischen Tierschutzvereins!

In Würde verabschieden ... ….und in Würde den geliebten Vierbeiner bestatten, dass ist der Wunsch sehr vieler Tierbesitzer, die schweren Herzens von ihrem Liebling Abschied nehmen müssen. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, hat der Österreichische Tierschutzverein auf seinem Tierfriedhof WALDESRUH einen eigenen Verabschiedungsraum errichtet. In dem liebevoll gestalteten Häuschen können sich nun die Trauergäste – geschützt vor Wind und Wetter – in aller Stille von ihrem treuen Weggefährten verabschie-

den und bei Wunsch auch noch Grabbeigaben in den Sarg ihres Lieblings legen. Wenn der Abschied auch noch so schwer fällt, in einem würdigen Rahmen und auf dem friedvollen, weitläufigen Areal des Tierfriedhofs WALDESRUH gelingt dieser schwere Schritt

sicherlich etwas leichter. Wenn auch für Sie einmal der Zeitpunkt gekommen ist, dass Sie sich von Ihrem Liebling trennen müssen, wenden Sie sich vertrauensvoll an unsere seriösen und einfühlsamen Mitarbeiter unter der Telefonnummer: 01/8973346.

Spendenkonto IBAN: AT30 6000 0000 9001 2022


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