Ausgabe 9/2011 Zeitschrift des Österreichischen Tierschutzvereins · SPENDENKONTO: PSK 90.012.022
Aus Straßenköter wurde Seelentrösterin Seite 2
Erfolgreiches Golfen für Therapiehunde
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Igel gefunden – was nun?
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Österreichischer Tierschutzverein – wir helfen wirklich!
Aus Straßenköter wurde Seelentrösterin Die kleine Jenny tröstet Familie nach dem Tod des geliebten Zorro
Liebe Tierfreunde! Ich bin ein Wutbürger Es gibt viele Dinge, die einen so richtig aufregen können. Manchmal bekommt man eine ordentliche Wut – und schon ist man ein Wutbürger. So nennt man das neuerdings. Für Tierfreunde und Tierschützer ist es nahezu unmöglich, kein Wutbürger zu sein. Zu vieles liegt aus Sicht des Tierschutzes im Argen: Täglich muss man zur Kenntnis nehmen, dass es leider viele Menschen gibt, denen jegliches Mitgefühl zu fehlen scheint und die Tiere vernachlässigen und oftmals gedankenlos quälen und misshandeln. Ich erspare mir eine Auflistung, als Leser von „Tier & Natur“ kennen Sie die Probleme. Die Arbeit geht uns Tierschützern niemals aus, egal ob es sich um Tierrettungen, Tiervermittlungen oder Aufklärungs- und Informationsarbeit handelt. Der Österreichische Tierschutzverein braucht viele Wutbürger, die sich über Tierleid empören. Wir begnügen uns aber nicht damit, zu schimpfen und zu reden, sondern wir handeln. Damit wir unser Engagement für gequälte Tiere fortsetzen können, bitte ich Sie im Namen der Tiere, unsere Arbeit mit einer Spende oder einem Dauerauftrag zu unterstützen. DANKE!
Susanne Hemetsberger Geschäftsführerin 2
Jenny, lebte als Welpe mit ihrer Schwester auf der Straße in Bulgarien. Den beiden herrenlosen Kleinen drohte ein schlimmes Schicksal, der Hundefänger und sogar der Tod. Ein Tierfreund aus Österreich entdeckte die beiden und nahm sie in der Hoffnung, hier einen guten Platz für sie zu finden mit nach Hause. Als dies nicht funktionierte, fragte er beim Österreichischen Tierschutzverein an, ob wir sie nicht übernehmen könnten. Grundsätzlich übernimmt der ÖTV zwar keine Hunde aus dem Ausland, im Gegenteil, immer wieder weisen wir darauf hin, dass man keine Hunde aus dem Ausland mitbringen bzw. von dubiosen Händlern kaufen soll, weil es auch in Österreich genügend Notfälle gibt. Doch da die zwei Welpen schon einmal hier waren, hat der Österreichische Tierschutzverein wieder einmal geholfen. So landeten die zwei Welpen auf einem unserer „Assisi-Höfe“, wo sie auf einen guten Platz warteten.
Fanny hat auch einen schönen Platz gefunden.
Die kleine Jenny als Seelentrösterin Und schon bald sollte sich ihr Schicksal zum Guten wenden: Aus dem bulgarischen Straßenköter Jenny wurde eine Seelentrösterin. Eine Mitarbeiterin des Österreichischen Tierschutzvereins verlor ihren geliebten Zorro, einen Berner Sennenhund-Mischling, unerwartet durch eine plötzlich auftretende, aggressive Krebserkrankung. Mehr als elf Jahre war der äußerst gutmütige und menschenfreundliche Zorro ein geliebtes Familienmitglied und wegen seiner Gutmütigkeit auch immer wieder als Therapiehund in Volksschulen im Einsatz. Die Trauer um Zorro war natürlich groß. Da sprang die kleine Jenny in die Bresche: als Seelentrösterin für Zorros Frauchen und die beiden Kinder. Ein Happyend für Jenny, die damit einen guten Platz gefunden hat. Auch für ihre Schwester konnte der Österreichische Tierschutzverein eine gute Stelle bei einer Familie finden.
Der Österreichische Tierschutzverein arbeitet ohne Subventionen aus Steuergeldern!
Tier & Natur 9-2011
08.09.2011
15:16 Uhr
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Ein neues Tauben- und Entenhaus am „Assisi-Hof II“ Das neue Tauben- und Entenhaus am „Assisi-Hof II“ kann sich wirklich sehen lassen! Umrahmt von den anderen großzügigen „First Class Quartieren“ für die Pferde, Schafe und Ziegen, die Hunde und Katzen sowie die Hasen steht das neue Taubenund Entenhaus inmitten des idyllisch gelegenen Hofes. Mit seinen 10 Meter Länge und 4 Meter Breite bietet die neue Unterkunft inkl. einer großen Voliere für die gefiederten Freunde jede Menge Platz. Ausgerichtet für ca. 30 Tiere ist das Taubenhaus großzügig dimensioniert und soll auch in Zukunft genügend Platz für unsere Patienten bieten. Wenn verletzte oder kranke Stadttauben zum Österreichischen Tierschutzverein kommen, werden diese fachmännisch betreut und versorgt und nach deren Genesung wieder in die Freiheit entlassen. Anders verhält es sich bei den Rassetauben, die immer wieder von Züchtern abgegeben werden. Diese Tiere, die weitgehend flugunfähig sind, bekommen auf diesem „Assisi-Hof“ein neues Zuhause, weil sie ansonsten dem Tod geweiht wären. Für die Züchter sind diese Tauben „wertlos“,
Glückliche Enten am hauseigenen Teich.
Das neue Tauben- und Entenhaus mit großer Voliere für jede Menge Platz. da ihnen gewisse Rassemerkmale fehlen und somit bei diversen Ausstellungen keinen Preis gewinnen würden. Auf den „Assisi-Höfen“ des Österreichischen Tierschutzvereins wird natürlich nicht unterschieden, ob ein Tier schön ist und bestimmte Rassemerkmale hat – oder auch nicht. Denn jedes Tier hat ein Recht auf ein würdiges und artgerechtes Leben, das ist jedenfalls die Philosophie des Österreichischen Tierschutzvereins. Neben den Tauben haben auch zehn Enten hier eine neue Bleibe gefunden. Vom hauseigenen Teich kann die Entenfamilie jederzeit zum Entenhaus watscheln, wo sie dann in ihren eigenen vier Wänden ihren ganz persönlichen und sehr behaglichen Schlafplatz vorfindet. Die Umbau- und Erweiterungsarbeiten sind mit diesem neuen Zubau des Tauben-/Entenhauses noch lange nicht abgeschlossen. So wird der
Die Tauben genießen den Freiflug. bisherige Taubenkobel zu einem neuen Katzenrefugium umgebaut und wir werden in einer unserer nächsten Ausgaben über den Fortgang dieser Arbeiten berichten. Denn für die Tiere des Österreichischen Tierschutzvereins ist uns das Beste gerade gut genug und damit wir diesen Standard für die Tiere weiterhin aufrecht erhalten können, bitten wir um Ihre finanzielle Unterstützung mittels Zahlschein, Dauerauftrag oder online-Spende unter www.tierschutzverein.at. Wir DANKEN im Namen der TIERE!
Der Österreichische Tierschutzverein kämpft bei Politikern und Behörden für die Rechte der Tiere! 3
Erfolgreiches Golfen für Therapiehunde Seit 2009 bildet der Österreichische Tierschutzverein (ÖTV) erfolgreich Vierbeiner und Hundehalter zu Therapiehunde-Teams aus. Wie wichtig der Einsatz von Therapiehunden in sozialen Einrichtungen wie Alten- und Behindertenheimen, Schulen, Krankenhäusern, Kindergärten etc. ist, wurde auch an diesem Tag einmal mehr zum Thema. Der Umgang mit Tieren hat auf Menschen äußerst positive Auswirkungen, die sich die tiergestützte Therapie zunutze macht. Denn Tiere besitzen die Fähigkeit Menschen Freude zu bringen, sie durch ihre Anwesenheit zu beruhigen und ihnen Sicherheit,
Golfen für einen guten Zweck. Leider sind die besuchten Einrichtungen in der Regel nicht in der Lage, einen finanziellen Beitrag zu leisten. Der Österreichische Tierschutzverein versucht, den ohnedies unentgeltlichen Tätigen wenigstens ihre Kosten, insTherapiehündin Joy Freundschaft, Beständigkeit und Nähe zu geben. Sie verhelfen zu mehr Selbstvertrauen, einer besseren Konzentration, mehr Beweglichkeit, Koordination und Entspannung. Tiere fragen nicht nach Behinderungen oder sozialen Problemen, sie beantworten direkt die Liebe und Aufmerksamkeit, die ihnen entgegengebracht wird.
Alexandra Schmid 0676/35 13 713 office@filmschneiderei.at www.filmschneiderei.at
besonders die vorgeschriebenen, regelmäßigen Untersuchungen der Hunde zu ersetzen. Um hier ein wenig auszuhelfen, organisierten freiwillige Helferinnen ein Charity-Golfturnier. Der Österreichische Tierschutzver-
Sie haben Filmmaterial von Ihrem Liebling, das langatmig oder nicht mehr abspielbar ist? Bringen Sie es in die Filmschneiderei! Alexandra Schmid gestaltet daraus kurzweilige Filme – individuell, kreativ und sehr persönlich. Kombiniert mit z.B. Fotos und Wunschmusik bekommen Sie eine Erinnerung an Ihren Liebling, die Sie sich garantiert immer und immer wieder gerne ansehen. Rufen Sie mich an und plaudern wir über Ihren Wunschfilm!
4 Der Österreichische Tierschutzverein berät in allen Belangen des Tierschutzes und der Tierhaltung!
ein bedankt sich bei allen, die mitgeholfen haben, insbesonders bei Barbara Baueregger und Marlene Swozil. Über gutes Wetter und beste Bedingungen durften sich die Teilnehmer am Charity Therapiehunde Golfturnier auf der Anlage des Golfclubs Römergolf in Eugendorf freuen. Das Turnier wurde zu Gunsten der Therapiehundeteams des Österreichischen Tierschutzvereins ausgetragen. Zahlreiche Sponsoren stellten sich mit Geld- und Sachspenden ein und bei einer Tombola wurden attraktive Preise verlost, die bei den Gästen am Abend nach einem gemütlichen Essen reißenden Absatz fanden. Die Spieler und Spielerinnen fühlten sich von den ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen bestens versorgt. Die Stimmung war mit einem Wort – perfekt! Allen Damen und Herren, die sich für die gute Sache mit Leib und Seele engagiert haben, gebührt an
Therapiehunde-Team Feli und Bernd dieser Stelle ein HERZLICHES DANKESCHÖN. Dank der tierfreundlichen Golfer kann der Österreichische Tierschutzverein viele Einsätze seiner Therapiehunde-Teams finanzieren. Dennoch sind wir weiterhin auf Spenden angewiesen, um auch in Zukunft die wichtige Arbeit der The-
rapiehunde-Teams fortführen zu können.
Bei Interesse zur Therapiehunde-Ausbildung kontaktieren Sie bitte die Hundetrainerin des Österreichischen Tierschutzvereins Sonja Trailovic unter 0664/88434020.
Darf man Tiere töten? In einem Profil-Artikel (18. Juli 2011) wurde diese Frage aus philosophischer Sicht betrachtet. In dem Artikel (nachzulesen „profil“ vom 18. Juli 2011) ist unter anderem zu lesen, dass man zur Unterscheidung zwischen Mensch und Tier die Eigenschaften Selbstbewusstsein, Vernunft, Sinn für seine Interessen und seine Zukunft heranziehen könne und Menschen, denen im Artikel diese Eigenschaften abgesprochen werden (Kleinkinder oder Komapatienten) trotzdem als Menschen gesehen würden. Abgesehen davon, dass Kleinkinder und kranke
Menschen als Maßstab nicht taugen, ist doch viel wesentlicher, dass die genannten Eigenschaften auch bei Tieren zu finden sind, was heute wohl niemand mehr bestreiten wird. Der Wiener Philosoph Erwin Lengauer behauptet, dass seine Kaninchen den Tod nicht in gleicher Weise erfahren wie ein Mensch, ohne dies aber belegen zu können. Weiters wird der Vergleich von Massentierhaltung und Holocaust als Irrsinn bezeichnet, anstatt zu bedenken, dass nicht der Vergleich, sondern Holocaust und
Massentierhaltung selbst irrsinnig sind. Schließlich wird Brecht zitiert mit „Erst kommt das Fressen“, dann die Moral, womit dieser das Problem in genialer Kürze auf den Punkt bringt. Es wird mehr gefressen als gegessen. Ein Aspekt fehlt in dem Artikel völlig. Nämlich die unselige Rolle mancher Religionen (z.B. das Schächten im Judentum und im Islam), aber auch die der katholischen Kirche, die den Menschen als Krone der Schöpfung sieht und damit der Misshandlung von Tieren die Absolution erteilt.
Impressum: Tier & Natur 9/2011. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Tierschutzvereins. Erscheinungsort & Verlagspostamt: A-1210 Wien. Redaktion Wien: A-1210 Wien, Berlagasse 36, Tel.: 01/8973346, Fax: 01/897334610, e-mail: tierschutzverein@oetv.or.at; Salzburg: A-5020 Salzburg, Peter-Singer-Gasse 8, Tel.: 0662/843255, Fax: 0662/848165, E-Mail: office@tierschutzverein.at. Internet: www.tierschutzverein.at. ZVR-Zahl: 996910299. Mit Ihrer Spendeneinzahlung verbinden wir Ihr Einverständnis, Sie in unsere Gönner-Kartei aufnehmen zu dürfen. Fotos: Consilium, U.K. Seggelke, ÖTV. Herstellung und Vertrieb: ANIMA Phoenix GmbH. Gestaltung: Salzachbrücke Werbung & Verlag C. Schickmayr GmbH. Druck: Samson. DVR: 1020277
Der Österreichische Tierschutzverein unterhält in ganz Österreich kontrollierte Einrichtungen!
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PERVERSE KUNSTFÖRDERUNG:
Gämsen-Mord für Gurkerl Die Freiheit der Kunst ist zu achten, doch auch sie hat Grenzen. Zum Beispiel dort, wo es um Leben geht, auch um Tierleben! Im Zuge einer Spendengala für das Salzburger Museum der Moderne wurde diese Grenze überschritten. Bei einer Fundraising-Gala wurde für ein EssiggurkerlKunstwerk von Erwin Wurm Geld gesammelt. Ein 82-jähriger Kunstmäzen stiftete als Preis einen Tiermord, nämlich den Abschuss einer Gämse zum Ankauf dieses Kunstwerks. Der Österreichische Tierschutzverein hat dagegen scharfen Protest eingelegt und ist der Meinung, dass sich alle, die diese Schande des Salzburger Museums der Moderne mittragen, auch mitschuldig machen.
Gustl zu Rolf: „Für ein Essiggurkel vom Wurm soll ein Tier abgeknallt werden. Ich glaub’, die haben eh schon einen Wurm – in der Marille. “
Niederlande verbieten Schächten
Franzosen toben wegen StopfleberVerbot auf ANUGA
Mit großer Mehrheit hat das Parlament in Den Haag Schächtungen verboten.
Eine aus der Sicht des Tierschutzes überaus erfreuliche Nachricht: Die weltgrößte Ernährungsmesse ANUGA in Köln verhängt ein Ausstellungsverbot für Stopfleber-Produkte. Der Österreichische Tierschutzverein begrüßt diese Maßnahme und hofft, dass die Messeleitung gegenüber allen Protesten aus Frankreich standhaft bleibt und am Stopfleber-Boykott festhält. Dass in Frankreich die Stopfleber zum Kulturerbe gehört ist eine Perversion! Es sollte inzwischen hinlänglich bekannt sein, wie bei den armen Gänsen die krankhafte Leberverfettung herbeigeführt wird! Es handelt sich dabei um nichts anderes als grausamste Tierquälerei! Für die Stopfleber werden Tiere zwangsernährt: Dazu wird ein Futterbrei maschinell in den Magen gepumpt, was zu einer krankhaften Leberverfettung führt. Das Organ schwillt binnen kürzester Zeit stark an. Der Verzehr von StopfleberProdukten verbietet sich für jeden Tierfreund.
Das Schächten ist im Judentum und im Islam vorgeschrieben. Dabei werden Tiere wie Hühner, Schafe oder Rinder mit einem Halsschnitt getötet, der die großen Blutgefäße sowie Luftund Speiseröhre durchtrennt. Die Tiere müssen ausbluten, weil Juden und Muslimen der Verzehr von Blut verboten ist. In den Niederlanden hatte die Partei für Tiere, die zwei von 150 Abgeordneten stellt, diese Praxis als Tierquälerei bezeichnet. Auch die Sozialdemokraten, die Liberalen und die Grünen stimmten für das Verbot. Allerdings bleiben Schächtungen in Einzelfällen erlaubt, wenn dabei Tieren im Vergleich zu erlaubten Schlachtmethoden mit Betäubung kein zusätzliches Leid zugefügt wird. Es wäre höchste Zeit, dass Österreich diesem Beispiel folgt und das Wohl von Tieren über fragwürdige Religionspraktiken stellt.
BAUERNHOF GESUCHT Damit wir noch mehr Tiere auf unseren beispielhaften „AssisiHöfen“ unterbringen können sucht der Österreichische Tierschutzverein landwirtschaftliche Liegenschaften in ganz Österreich günstig zu erwerben oder langfristig zu pachten. Die Liegenschaft muss für den Betrieb eines „Assisi-Hofes“ eine absolute Alleinlage aufweisen und entsprechende Stallungen und Wohnmöglichkeiten bieten. Bitte kontaktieren Sie Susanne Hemetsberger unter Tel. 0662/84325514 oder office@tierschutzverein.at 6
Der Österreichische Tierschutzverein ist gemeinnützig, unabhängig, überparteilich und überkonfessionell!
Umstrittener Zoologe biedert sich Jägern an
Heimatlose Katze gerettet
Obwohl sich der Zoologe Kurt Kotrschal seit Jahren durch seine eigenen Tierversuche für das Thema Tierschutz selbst disqualifiziert hat, durfte er sich vor kurzem wieder einmal in der „Presse“ (nachzulesen „Die Presse“ vom 9.08.2011) zu eben diesem Thema äußern und dabei wie stets einige abstruse Gedanken absondern. In Wahrheit bricht er in seinem Text unter dem Deckmantel „Tierschutz“ eine Lanze für die Jägerschaft. Er findet Jagd nach Prinzipien des Tierschutzes „ganz in Ordnung“. Was gar nicht möglich ist, weil Jagd und Tierschutz einen kontradiktorischen Gegensatz darstellen. Wenn er die Jagd damit rechtfertigt, dass Schweinehaltung schlimmer sei, könnte man dieser demagogischen Meinung zufolge, jeden einfachen Mörder laufen lassen, so lange es auch Massenmörder gibt. Dass er die Jagd weiters mit Tradition rechtfertigt, passt ins Bild. Auch die Anhänger des Stierkampfes verteidigen diese Tierquälerei mit dem Argument der Tradition. Wenn er weiters meint, dass es ohnedies zu viel Wild gibt, dann ist das zwar richtig, trifft aber den Kern des Problems nicht, denn es
Katze Tina, wartet nun auf einen guten Platz.
sind die Jäger, die erstens die natürlichen Feinde des Wildes ausgerottet haben und zweitens das Wild durch Fütterung züchten, um mehr Tiere zum Abschießen zu haben. Schließlich schreibt er, dass sich die Jagd im Laufe der Zeit vom individuellen Vergnügen zum Natur- und Artenschutzmanagement gewandelt habe und übersieht dabei geflissentlich die fragwürdige Rolle tausender Hobbyjäger. Vorstehender Text erschien am 12.8. als Leserbrief in der Presse. Darauf erreichten uns ausschließlich zustimmende Zuschriften, von denen wir eine auszugsweise wiedergeben: „Vermutlich muss sich Kotrschal bei den Jäger/Innen einschleimen, um mehr Akzeptanz für seine Wolfszüchtungen zu erhalten. Denn er weiß bestimmt, dass in jenen Gasthäusern, in denen das billige Schweinsschnitzel serviert wird, die servierten „Rothirsche“ (= z.B. Damwild, Kühe, Kälber) aus einem Gehege stammen. Die in freier Wildbahn gezüchteten Rothirsche werden wegen der Trophäen geschossen und eignen sich wegen ihres Alters höchstens zur Wursterzeugung.“ Mfg OM
Igel gefunden – was nun? Gerade jetzt in der beginnenden Herbstzeit sind Igel wieder häufig in Gärten, Parks, aber auch auf der Straße zu finden. Oft sind diese Tiere geschwächt oder verletzt. Da Igel zu den besonders schützenswerten Tierarten gehören, ist es wichtig richtig zu helfen. Bereiten Sie im Garten einen schönen großen Laubhaufen vor, darin kann der Igel gut und sicher überwintern. Oft stehen Tierfreunde, die einen kranken Igel finden, vor der Frage – wohin mit dem Tier? Wenn Sie Rat und Hilfe brauchen, stehen Ihnen die Mitarbeiter des Österreichischen Tierschutzvereins gerne telefonisch unter
0662/843255 zur Verfügung. Wichtig ist: Nicht jeder Igel braucht Hilfe – aber jede Hilfe muss richtig sein! Daher können Sie auch das IgelMerkblatt bei uns kostenlos per mail office@tierschutzverein.at oder telefonisch anfordern.
Katze Tina saß tagelang jeden Abend im Treppenhaus und schrie erbärmlich. Offenbar war niemand für den Stubentiger zuständig. Eine aufmerksame Tierfreundin nahm Tina zu sich, doch ihre eigene Katze duldete den Eindringling nicht. Und so musste die engagierte Tierfreundin Tina schweren Herzens wieder weggeben. Doch das erwies sich zunächst als überaus schwierig. Die obskure, in Salzburg beheimatete und sich „Österreichische Tierrettung“ nennende, die aber mit dem Österreichischen Tierschutzverein nichts zu tun hat, war wie so oft nicht erreichbar, lediglich die Nummer der Feuerwehr wurde auf deren Mailbox bekannt gegeben. Aber die Feuerwehr rückte nicht aus, denn sie ist nur für verletzte Tiere zuständig. Und Tina war unverletzt, nur heimatlos. Schließlich verständigte die Dame den Österreichischen Tierschutzverein. Unsere Tierrettung fühlte sich für Tina sehr wohl zuständig, holte die Katze ab und brachte sie auf einen unserer „Franz von Assisi-Höfe“, wo sie auf einen guten Platz wartet. Wieder einmal wurden wir unserem Motto „Wir helfen wirklich“ gerecht.
Der Österreichische Tierschutzverein finanziert seine Arbeit zur Gänze aus Spenden!
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Schauspielerin und Produzentin
„Tiere sind unsere treuesten Gefährten, sie verdienen unseren Schutz. Tierschutz ist auch Menschenschutz.“ Unterstützen auch Sie die Arbeit des Österreichischen Tierschutzvereins!
Der Tierfriedhof „Waldesruh“ – ein Friedhof auch für Nagetiere Haustiere müssen nicht immer nur Hunde oder Katzen sein, auch Nagetiere gehören dazu. Und wenn diese geliebten Kaninchen, Meer-
schweinchen oder Hamster sterben, ist die Trauer der Tierbesitzer genau so groß wie eben bei anderen Vierbeinern.
Damit aber auch diese Nager nach ihrem Ableben eine würdige, letzte Ruhestätte bekommen, gibt es am Tierfriedhof Waldesruh eigene Kleintiergräber, in denen bereits viele Tiere bestattet wurden. Sollte auch für Ihren vierbeinigen Freund der traurige Moment des Abschiednehmens gekommen sein, kontaktierten Sie uns bitte unter der Telefonnummer 01 / 897 33 46. Wir werden Ihnen tröstend und seriös beratend zur Seite stehen. Denn ein jedes Tier hat sich eine würdige Grabstelle auf unserem Wiener Tierfriedhof „Waldesruh“ verdient.
Spendenkonto PSK 90.012.022 · www.tierschutzverein.at
Foto: Ute Karen Seggelke
Senta Berger: