Ausgabe 2/2014
Tier & Natur 2-2014
06.02.2014
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Die Zeitschrift des Österreichischen Tierschutzvereins · www.tierschutzverein.at
Endlich wieder frei! Tagelang eingesperrte Hunde genießen Hundefreilauf auf „Assisi-Hof“ „Assisi-Hof VII“ bekommt eine Igelstation Seite 4
Wozu brauchen Kühe eine Matratze?
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Herzlos: Katzentrio ausgesetzt
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Österreichischer Tierschutzverein – wir helfen wirklich!
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Hunde wurden „Assisi-Hof“-Tierrettung und
Liebe Tierfreunde! Eine kürzlich veröffentlichte Studie einer Immobilienfirma ergab, dass jeder dritte Österreicher sein Haustier abgeben würde, wenn es in eine neue Wohnung nicht mitgenommen werden darf! 23% der Befragten würden sich nur dann von ihrem vierbeinigen Liebling trennen, wenn ein guter Platz gesichert ist. Erschreckende 13% jedoch würden darauf keine Rücksicht nehmen! Für den Österreichischen Tierschutzverein ist das (leider) nichts Neues. Unsere „Assisi-Höfe“ sind voll von ausgesetzten und abgegebenen (ungewollten) Haustieren. Tiere sind keine Gegenstände, die man wie ein ausgedientes Sofa entsorgt, weil man es nicht mehr braucht. Sie binden sich emotional eng an uns Menschen. Man muss im Vorfeld genau überlegen, ob auch im Fall von Urlaub, Krankheit, usw. für Bello, Minki und Co. gesorgt ist. Unser Appell geht daher auch an alle Immobilienvermieter, die Haltung eines Hundes oder zweier Katzen in einer Wohnung zu gestatten.
Susanne Hemetsberger Geschäftsführerin 2
Vor einigen Wochen wurde die „Assisi-Hof“-Tierrettung des Österreichischen Tierschutzvereins von der Polizei zu einem Einsatz in Oberösterreich gerufen. Da es sich um American Staffordshire-Terrier (sogenannte Listenhunde) handelte, wollte die Exekutive sichergehen, dass HundeProfis sich des Falles annehmen. Offenbar wurden die friedlichen Hunde tagsüber in einen Raum eingesperrt, während die Halterin arbeiten ging. Die Polstermöbel darin waren desolat, Eisenfedern standen aus der
Bettcouch heraus, die als Liegefläche der Hunde diente. Überall im Zimmer befanden sich Kot und Urin, da die Tiere offensichtlich nie Gassi geführt wurden. Die Hündin war stark ab-
Hohe Verletzungsgefahr durch hervorstehende Eisenfedern
gemagert und beide Vierbeiner stürzten sich auf das
Die Hündin war stark abgemagert und wird nun wieder aufgepäppelt
DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN IST GEMEINNÜTZIG, ÜBERPARTEILICH UND ÜBERKONFESSIONELL!
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tagelang eingesperrt d Exekutive befreiten Tiere aus Elend
Die beiden genießen ihr neues Zuhause
von unserem Tierrettungsmitarbeiter gleich bereitgestellte Futter. Für die Hunde, die sich nun in der Obhut des Österreichischen Tierschutzvereins befinden, erfolgte die Rettung noch rechtzeitig. Die beiden suchen nun ein liebevolles Zuhause (auch getrennt), Infos unter 0662/843255. Exoten leiden stumm Für zwei Bartagamen (australische Echsen) kam jede Hilfe leider zu spät. Die Wüstenbewohner waren in einem sehr feuchten Terrarium gehalten worden.
Sie mussten unverzüglich in die Obhut einer auf Exoten spezialisierten Tierärztin übergeben werden. Deren Befund bestätigte: „Infektionen durch Bakterien und Pilze sowie mehrere nicht stattgefundene Häutungen. Das klinische Bild weist auf eine schon länger andauernde, nicht artgerechte Haltung der Tiere hin.“ Ein Schicksal, das viele exotische Haustiere teilen. Da Reptilien keine Laute von sich geben, werden ih-
re Halter meist nicht auf Verletzungen oder Erkrankungen aufmerksam. Die Bartagamen wurden eingeschläfert, um ihnen weitere Qualen und Leiden zu ersparen. Die Tierbesitzerin war zum Zeitpunkt des Einsatzes von Tierrettung und Polizei nicht anzutreffen. Gegen sie wird vom Österreichischen Tierschutzverein und der Behörde Anzeige wegen vorsätzlicher Tierquälerei erstattet.
Vergleich einer gesunden Echse (hinten) mit einer der beiden kranken (vorne)
Impressum: Tier & Natur 2/2014. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Tierschutzvereins. Erscheinungsort & Verlagspostamt: A-1210 Wien. Redaktion Wien: A-1210 Wien, Berlagasse 36, Tel.: 01/8973346, Fax: 01/897334610, e-mail: zentrale@tierschutzverein.at; Salzburg: A-5020 Salzburg, Peter-Singer-Gasse 8, Tel.: 0662/843255, Fax: 0662/8481 65, e-mail: office@tierschutzverein.at. Internetadresse: www.tierschutzverein.at. ZVR-Zahl: 996910299. Mit Ihrer Spendeneinzahlung verbinden wir Ihr Einverständnis, Sie in unsere Spenderdatei aufnehmen zu dürfen. Fotos: ÖTV, Fotolia, Reuters, Shutterstock. Herstellung und Vertrieb: ANIMA PHOENIX GmbH. Gestaltung: Salzachbrücke Werbung & Verlag C. Schickmayr GmbH. Druck: Samson. DVR: 1020277
DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN ARBEITET OHNE SUBVENTIONEN AUS STEUERGELDERN!
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++ „Assisi-Hof“ News ++ „Assisi-Hof“ News ++
Winterquartier für Wildtiere – Ausbau am „Assisi-Hof“ Immer öfter kümmert sich die „Assisi-Hof“-Tierrettung des Österreichischen Tierschutzvereins auch um verletzte oder verwaiste Wildtiere wie Siebenschläfer, Fledermäuse, Igel & Co. So hat eine verletzte Fledermaus bis zur vollständigen Genesung auf dem „Assisi-Hof VII“ ein Zuhause gefunden. Auch ein anderes putziges Wildtier war in Not und benötigte dringend liebevolle Pflege: Nachdem in der Nachbarschaft eine wacklige Gartenscheune abgerissen wurde, fand man in den Trümmern einen jungen Siebenschläfer. Als ihr Zu-
hause zerstört wurde, hatte sich die SiebenschläferMutter in ihrer Angst davongemacht und kehrte auch nicht wieder zurück. Das kleine Siebenschläferbaby wäre hilflos dem Tod geweiht gewesen. Glücklicherweise wurde „Ronja“, wie sie jetzt heißt, von Tierfreunden gefunden und in die Wildtierstation des Österreichischen Tierschutzvereins gebracht. Den Winter verschläft sie größtenteils, nur alle paar Wochen frisst sie ein wenig. Im Frühjahr wird Ronja wieder in die Freiheit entlassen. Daher wird nun der großzügige Dachbodenraum auf
dem „Assisi-Hof VII“ ausgebaut und das Dach gedämmt, um hier Platz für die optimale Unterbringung und Versorgung von Tieren in Not zu schaffen. Hier können kleine Wildtiere in Ruhe überwintern oder werden von unseren Tierpflegern vorbildlich aufgepäppelt. Außer Ronja haben auch viele andere Tiere auf den „AssisiHöfen“ des Österreichischen Tierschutzvereins Zuflucht gefunden. Damit wir weiterhin gut für alle Tiere sorgen können, bitten wir um Ihre finanzielle Unterstützung.
Kein Platz wird auf dem „Assisi-Hof VII“ verschwendet, auch der Dachboden wurde ausgebaut und bietet nun kleinen Wildtieren eine Möglichkeit zum Überwintern
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DANKE im Namen der Tiere!
DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN FINANZIERT SEINE ARBEIT
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Was ist eine Kuhmatratze? In Norwegen müssen Milchbauern seit 2006 für ihre Kühe eine Kuhmatratze zur Verfügung stellen. Klarerweise liegt nicht nur unsereins gerne weich und warm, sondern auch das liebe Vieh. Das Liegen im Stall wird für die Kühe auf diese
Weise wesentlich angenehmer und das Risiko von Entzündungen am Euter und Abschürfungen der Gelenke verringert sich deutlich. Als zusätzliches Plus verbringen die Kühe aufgrund des Komforts mehr Zeit im Liegen und erbringen somit eine höhere Milchleistung,
die noch dazu von höherer Qualität ist. Für norwegische Bauern lohnt sich die Investition schon nach kurzer Zeit, die Matratzen halten jedoch für einen sehr viel längeren Zeitraum. Alles in allem also eine Sache, bei der beide gewinnen. Das Tierwohl wird gesteigert und der Landwirt profitiert ebenfalls. Unverständlich, warum sich diese einfache und geniale Erfindung in Österreich noch nicht durchgesetzt hat.
Absurdes Brauchtum Spanier sind weltweit nicht gerade für ihre Tierliebe bekannt. Abgesehen von Stierkämpfen, Stierhatzen sowie dem Schicksal tausender Galgos, gibt es auch den Brauch „Las Luminarias“. Zu Ehren des Heiligen Antonius wird in einem kleinen Dorf bei Madrid jährlich ein großes Spektakel veranstaltet. Um sie durch den Rauch zu reinigen, springen ReiterInnen mit ihren Pferden durch lodernde Feuer. Befürworter
vermutlich schlimdes Brauches argumentieme Brüche, Zerrungen ren, dass das Fell der Pferde mit Wasser getränkt sei, und Verbrennungen zugesodass es nicht versengt zogen. wird. Wieviel Schaden die Tiere insgesamt erleiden, ist aber dennoch unklar. Schließlich haben die meisten Tiere nicht umsonst Angst vor Feuer. Auf dem Foto sieht man, wie ein Pferd auf den Pflastersteinen ausrutscht und stürzt. Dabei hat es sich Pferd und Reiterin stürzen in die Flammen
AUSSCHLIESSLICH AUS SPENDEN UND SONSTIGEN ZUWENDUNGEN VON ENGAGIERTEN TIERFREUNDEN!
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Katzentrio ausgesetzt Auf einmal waren sie da. Drei Samtpfoten, verängstigt, aneinandergekuschelt und hungrig. Die Tierfreunde, in deren Garten sich die Szene abspielte, staunten nicht schlecht. Wahrscheinlich wurden Kater Romeo und seine zwei Geschwister ausgesetzt. Einfach so, in irgendeinen Garten. Da sie selbst aufgrund einer Katzenhaarallergie dem Trio kein Zuhause bieten konnten, kümmerten sich die Tierfreunde um einen Platz auf einem „Assisi-Hof“ des Österreichischen Tierschutzvereins. Würden alle KatzenhalterInnen ihre
Samtpfoten kastrieren lassen, so wie es gesetzlich vorgeschrieben ist, gäbe es kein Problem mit unerwünschtem Nachwuchs. Den Tieren könnte damit viel Leid erspart werden und ihre Versorgung sprengte nicht regelmäßig die finanziellen und personellen Möglichkeiten so mancher Tierheime. Kater Romeo ist jetzt ca. 4 Jahre alt und wartet auf dem „Assisi-Hof II“ in Niederösterreich auf ein neues, liebevolles Zuhause. Bei Interesse melden Sie sich bitte unter 01/897 33 46 oder per E-Mail unter zentrale@ tierschutzverein.at.
Wozu gibt es Katzengras? Bekanntlich verschluckt eine Katze viele Haare, während sie sich putzt. Um diese wieder loszuwerden, fressen Katzen Gras. Es bewirkt, dass die Haare wieder hochgewürgt werden können. Vor kurzem wurde auch nachgewiesen, dass Katzengras lebenswichtige Folsäure enthält, die Katzen (aber auch Menschen) nicht selbst bilden können. Für reine Wohnungskatzen ist es also wichtig, das Vitamin aus der BGruppe entweder durch Katzengras oder eine spezielle Paste aufnehmen zu können. Die Pasten haben den Vorteil, dass die Haare über den Kot ausgeschieden werden.
Der hübsche Kater Romeo sucht ein liebevolles neues Zuhause
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DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN BERÄT IN ALLEN BELANGEN DES TIERSCHUTZES!
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www.stopptdenhaustierabschuss.at
Anlässlich des diesjährigen Jägerballs in der Wiener Hofburg startete der Österreichische Tierschutzverein in Wien eine Aufklärungsaktion zum Thema Haustierabschuss.
Auch Flyer wiesen auf den gravierenden Missstand hin: Jährlich werden geschätzte 30.000 Haustiere von Jägern erschossen!
Am 27.01.2014 waren ab Mittag mehrere Fahrräder mit großen Plakaten unterwegs, um Unterstützer für die Forderung nach einem Abschussverbot für Haustiere zu gewinnen. Abends standen die Fahrräder dann auch vor der Hofburg, um im stummen Protest auf die ungeklärten Schicksale vieler Haustiere hinzuweisen. DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN KÄMPFT BEI POLITIKERN FÜR DIE RECHTE DER TIERE!
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Philosoph (22.02.1788–21.09.1860)
Arthur Schopenhauer:
„Wer gegen Tiere grausam ist, kann kein guter Mensch sein.“ Unterstützen auch Sie die Arbeit des Österreichischen Tierschutzvereins!
Seinen Liebling IMMER bei sich zu haben … … ist der Wunsch vieler Tierfreunde! Jahrelang war die liebe „Minki“ oder der treuherzige „Bello“ ein festes Familienmitglied und treuer Partner in Ihrem Leben. Viele unvergesslich schöne Momente verbrachte man mit dem geliebten Haustier, sein treuherziger Blick hat sich tief in die Erinnerung eingebrannt. Irgendwann kommt jedoch der Zeitpunkt, wo man von seinem Liebling Abschied nehmen muss.
Der Österreichische Tierschutzverein bietet ab sofort allen TierfreundInnen eine einzigartige Möglichkeit, um eine kleine Erinnerung an den verstorbenen Liebling immer bei sich zu tragen. Nach der Kremierung des geliebten Tiers kann ein wenig Asche in einen schönen Schmuckanhänger Ihrer Wahl gefüllt und wieder sicher verschlossen werden. So haben Sie eine permanente, innige Bindung zu Ihrem
verstorbenen Haustier. Eine große Auswahl an geschmackvollen Modellen finden Sie auf unserer Internetseite: www.wienertierfriedhof.at Für alle Fragen und Wünsche stehen Ihnen unsere kompetenten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gerne telefonisch jederzeit unter 01/897 33 46 zur Verfügung.
Spendenkonto IBAN: AT30 6000 0000 9001 2022