"Tier & Natur" 04/2014

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Ausgabe 4/2014

Tier & Natur 4-2014

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Die Zeitschrift des Österreichischen Tierschutzvereins · www.tierschutzverein.at

Kranke Welpen verkauft – Amtstierarzt schaut weg! Verloren oder ausgesetzt?

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Menschliche Jagd schadet der Natur

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Tipps für den naturnahen Garten

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Österreichischer Tierschutzverein – wir helfen wirklich!


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Kranke Welpen Österreichischer Tierschutzverein hilft

Liebe Tierfreunde! Vor Kurzem mussten wir leider wieder einmal feststellen, dass nicht alle Tierschutzvereine im Sinne der Tiere handeln. Zu unserem Entsetzen stand in einer Zeitschrift des Wiener Tierschutzvereins ein Interview mit der Schönbrunner Zoodirektorin Schratter. Wie könnte es anders sein, sprach sich Schratter darin gegen ein Verbot der privaten Exotenhaltung aus, einer langjährigen Forderung des Österreichischen Tierschutzvereins. Das Problem der schlechten Haltung gäbe es in jedem Bereich und die sogenannten Vivarianer würden durch so manchen Zuchterfolg einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz leisten. Das ist zwar völliger Unsinn, aber nicht weiter verwunderlich, rechtfertigen Zoos ihre Gefangenschaftshaltungen doch ebenfalls mit Artenschutz. Es ist zwar zutreffend, dass es auch schlechte Hunde- oder Katzenhaltungen gibt, dennoch liegt das Problem der Exotenhaltung nicht in zu kurzen Gassizeiten oder stundenlangem Alleinsein, sondern in den hohen Ansprüchen der Exoten an ihre Haltung (Klima, Ernährung, etc.). Zudem werden Krankheiten und Leiden erst spät bemerkt, da die Tiere keine Lautäußerungen von sich geben können. Vivaristik ist zweifellos ein Hobby, das seinen Anhängern große Freude bereitet. Die Frage ist jedoch, ob die Tiere ebenso profitieren, was von echten Tierfreunden verneint werden muss.

Glücklicherweise steigt die öffentliche Aufmerksamkeit für die Problematik mit illegal aus Osteuropa importierten Hundewelpen. Auch Österreicher beteiligen sich an dem lukrativen Geschäft mit Tierleid. Unlängst wurden in Wien erstmals zwei Welpenhändler verurteilt. Ein wichtiger Schritt, doch bei Weitem nicht genug! Der Österreichische Tierschutzverein wurde kürzlich erneut selbst in einem solchen Fall aktiv. Ein Ehepaar aus Oberösterreich hielt über 60 Hunde verschiedener Rassen. Mehrere von den verkauften Welpen waren kurz nach Ankunft bei ihrer neuen Fa-

milie gestorben. Daher ermittelte die Polizei wegen gewerbsmäßigen Betrugs gegen das Paar und zog den Österreichischen Tierschutzverein als Experten für Tierschutz und Tierhaltung hinzu. Unfassbare Zustände Unserem Mitarbeiter bot sich vor Ort ein Bild des Schreckens. In mehreren Außengehegen wurden viel zu viele Hunde gehalten. Kleine Hunderassen wie Mops oder Chihuahua wurden zu zwanzigst in einer Hundehütte von ca. 1 m² Fläche gehalten! Die Welpen waren zwar größtenteils im Haus untergebracht, doch auch hier war die Haltung alles andere als tiergerecht. Die Hundebabys

Auch die übrigen Schratter-Aussagen sind nichts weiter, als Zoo-Werbung, die kein Tierfreund ernstnehmen kann. Traurig, dass ein Tierschutzverein in seiner Postille Zooleuten Raum gibt, ihre bewusst irreführenden pro-Zoo-Argumente abzusondern. Damit hat sich der Wiener Tierschutzverein wieder einmal selbst disqualifiziert. Tierschutz darf nicht vor Zoomauern enden!

Susanne Hemetsberger, Geschäftsführerin

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In jeder Hundehütte mussten sich bis zu zwanzig Hunde den Platz teilen

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN IST GEMEINNÜTZIG, ÜBERPARTEILICH UND ÜBERKONFESSIONELL!


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verkauft! Behörde im Kampf gegen Betrüger

AUSSTELLUNG

Das Geschäft mit dem Tod So lautet der Titel der sehenswerten Ausstellung, die noch bis 30. Juni im Wiener Naturhistorischen Museum läuft.

Verdreckt und verfilzt vegetierten die Hunde dahin

mussten in ihrem eigenen Kot dahinvegetieren. Die Anzahl der zu versorgenden Tiere schloss eine fürsorgliche und liebevolle Pflege völlig aus. Vorwurf gegen Amtstierarzt Auf dem Gelände wurden zudem eine Großpackung Chipimplantate sowie ein Gerät zu deren Anbringung gefunden. Die Welpenhändler chippten die Tiere also vermutlich selbst. Eine Straftat, denn nur eine tiermedizinisch ausgebildete Fachkraft darf den Registrierungschip unter

die Haut der Tiere einbringen. Offensichtlich wurde auch hier auf Kosten der Tiere gespart! Am meisten erschreckt hat uns allerdings die Auskunft des Hundehändlers, dass erst kürzlich der Amtstierarzt bei ihm gewesen sei und alles für in Ordnung befunden habe! Der Österreichische Tierschutzverein geht diesem Vorwurf nach. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende, damit wir auch weiterhin Einsätze wie diesen leisten und Missstände aufklären können. DANKE!

Die Sonderausstellung beschäftigt sich mit dem Thema Artensterben, nicht ausschließlich, aber mit einem Schwerpunkt auf das vom Menschen verursachte Artensterben der letzten Jahrzehnte. Der Österreichische Tierschutzverein möchte allen, die dazu die Möglichkeit haben, nahelegen, die Ausstellung zu besuchen. Sie ist sehr anschaulich gestaltet und lässt niemanden unberührt. Das Naturhistorische Museum hat aufgrund der Kritik des Österreichischen Tierschutzvereins vor einigen Jahren die Haltung lebender Tiere eingestellt. Wie man an dieser Ausstellung nun sieht, kann man ohne Tiere gefangen zu halten, Menschen aufklären und ihnen den Wert unserer Tier- und Pflanzenwelt nahebringen. Dafür gebührt dem Museum ein großes Lob!

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN ARBEITET OHNE SUBVENTIONEN AUS STEUERGELDERN!

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Verloren oder ausgesetzt? Hausratte beim Österreichischen Tierschutzverein abgegeben Ein Glücksfall, dass noch jemand anwesend war! Vor Kurzem läutete lange nach Büroschluss beim Salzburger Büro des Österreichischen Tierschutzvereins das Telefon. Eine Familie hatte eine vermutlich ausgesetzte, zutrauliche Hausratte gefunden und eingefangen. Nun stellte sich aber für die Tierfreunde die Frage, wohin mit dem Tier? Da wir für Notfälle nicht nur auf unseren „AssisiHöfen“, sondern auch im Büro verschiedene Katzenkörbe, Hundetransportboxen und größere Käfige für kleine Wildtiere haben, konnte das freundliche Nagetier gleich übernommen werden. Schnell wurde der geräumige Käfig inkl. Trinkflasche mit Zeitungspapier ausgelegt. Ein Stück Knäckebrot sowie ein Apfel, konnten in der Büro-Küche als Stärkung aufgetrieben werden. Ben, wie die Ratte nun genannt wird, schloss gleich Freundschaft mit den Mitarbeiterinnen des Österreichischen Tierschutz-

Die zutrauliche Ratte wurde vermutlich ausgesetzt

vereins. Das putzige Tierchen kuschelte sich auf der Schulter einer Kollegin ein und hielt ein Nickerchen, während diese am Computer arbeitete. Ratten sind nicht nur sehr zutraulich und intelligent, sondern auch äußerst so-

zial. Ein Leben ohne Artgenossen ist für eine Ratte nicht lebenswert. Aus diesem Grund wurde Ben gleich nach seiner Kastration an einen Tierfreund mit mehreren Ratten vermittelt, wo er jetzt ein neues Zuhause hat.

Impressum: Tier & Natur 4/2014. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Tierschutzvereins. Erscheinungsort & Verlagspostamt: A-1210 Wien. Redaktion Wien: A-1210 Wien, Berlagasse 36, Tel.: 01/8973346, Fax: 01/897334610, e-mail: zentrale@tierschutzverein.at; Salzburg: A-5020 Salzburg, Peter-Singer-Gasse 8, Tel.: 0662/843255, Fax: 0662/8481 65, e-mail: office@tierschutzverein.at. Internetadresse: www.tierschutzverein.at. ZVR-Zahl: 996910299. Mit Ihrer Spendeneinzahlung verbinden wir Ihr Einverständnis, Sie in unsere Spenderdatei aufnehmen zu dürfen. Fotos: ÖTV, Fotolia, Pixelio, Shutterstock. Herstellung und Vertrieb: ANIMA PHOENIX GmbH. Gestaltung: Salzachbrücke Werbung & Verlag C. Schickmayr GmbH. Druck: Samson. DVR: 1020277

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DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN BERÄT IN ALLEN BELANGEN DES TIERSCHUTZES!


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Riskanter Einsatz für „Assisi-Hof“–Tierrettung Kürzlich wurde die „AssisiHof“-Tierrettung des Österreichischen Tierschutzvereins zu einem spektakulären Einsatz gerufen. Bereits seit einigen Tagen saß ein Kater in einer Baumkrone fest. Etliche Anrainer hatten erfolglos versucht, das verschreckte Tier vom Baum zu locken und auch von der Feuerwehr eine Absage erhalten. Ausgerüstet mit Seil und Rucksack, stieg unser Tierrettungsfahrer ca. 25 Meter hoch in die Baumkrone und barg die verängstigte Samtpfote. Nach einer tierärztlichen Untersuchung erholte sich der erschöpfte Kater auf einem „Franz von AssisiHof“ von seinen Strapazen. Unsere Bitte an die Medien, über die Aktion zu berichten, um so den Tierbesitzer schnellstmöglich auszumachen, führte zu einigen Kuriositäten, die wir unseren Lesern nicht vorenthalten möchten: So schrieben z.B. die „Salzburger Nachrichten“ zwar über die Rettungsaktion, erwähnten aber weder den

Aaron ist wieder zu Hause

Österreichischen Tierschutzverein, noch gaben sie die wichtige Info-Telefonnummer an! Die „Oberösterreichischen Nachrichten“ druckten die Telefonnummer ab, jedoch mit einer falschen Ziffer! Auf ihren Fehler aufmerksam gemacht, erschien tags darauf eine kleine Notiz mit der korrekten Telefonnummer, jedoch wurde im Artikel der Birma-Kater kurzerhand zu einem BisamKater gemacht! Einem Zufall ist es zu verdanken, dass die verzweifelte Katzenbesitzerin auf einem online erschienenen Foto unseren ihr bekannten Tierrettungsfahrer samt ihrem Kater erkannte. So konnte sie rasch mit der „Assisi-Hof“-Tierrettung“

des Österreichischen Tierschutzvereins in Kontakt treten. Inzwischen ist „Aaron“, so heißt der siebenjährige Kater, wieder bei seinem überglücklichen Frauchen! Damit der Österreichische Tierschutzverein weiterhin Tiere in Not retten kann, bitten wir im Sinne der Tiere um Ihre Spende. DANKE!

Mutiger Einsatz in 25 Metern Höhe!

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN KÄMPFT BEI POLITIKERN FÜR DIE RECHTE DER TIERE!

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Österreichs erster Haustier-Schutzbrief! Wer kümmert sich im Notfall um Ihr Haustier? Jährlich passieren in Österreich ca. 35.000 Unfälle. Hinzu kommen unerwartete, schwere Erkrankungen wie Schlaganfälle und Herzinfarkte. Die Versorgung und Betreuung von Haustieren ist in solchen Notfällen selten sichergestellt.

100%iger Schutz Wenn unerwartete Notsituationen eintreten, ist es zu spät sich um eine Betreuung zu kümmern. Freunde, Bekannte und Familienmitglieder können selten Hunde, Katzen oder Kleintiere auf Dauer betreu-

Tagelang warten Tiere oft vergeblich, dass jemand kommt und sich um sie kümmert. Jeder Tierhalter ist in solchen Notlagen auf Hilfe angewiesen. Umso erstaunlicher ist, dass es bisher keine Lösung gab. Neuer Haustier-Schutzbrief Hilfe für Tierhalter und ihre Tiere bietet jetzt der neue HAUSTIER-SCHUTZBRIEF der Tierfreunde Österreich. Dieser stellt die rasche Versorgung und Betreuung der vierbeinigen Lieblinge sicher, wenn Tierbesitzer einen Unfall oder eine plötzliche, schwere Krankheit erleiden. „Als besorgter Tierhalter weiß ich, dass meine Lieblinge sicher sind und gut betreut werden, wenn mir und meinem Mann etwas zustößt“, beschreibt es Herta M. (Hunde- und Katzenhalterin). Leistungen Der HAUSTIER-SCHUTZBRIEF umfasst alle wichtigen Leistungen im Notfall: Rasche Versorgung der Tiere, liebevolle Betreuung in einer Tierpension oder durch einen Tiersitter, Füttern inkl. Einkaufen des Futters, Spazieren-/Gassi- Gehen, Organisieren von Tierarztbesuchen, Reinigen des Schlafplatzes/der Katzenkiste etc., Übernahme sämtlicher Kosten bis zu 1.200 Euro! Dabei kostet der HAUSTIERSCHUTZBRIEF nur 20,00 Euro im Jahr (zzgl. 39,60 Euro Mitgliedschaft). 6

en. Wichtig ist zudem die rasche Versorgung Ihrer zuhause eingesperrten Tiere! Die Absicherung mit dem Haustier-Schutzbrief hilft in diesen Ausnahmesituationen. Der Club für Tierbesitzer Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierhalter. Sie kämpfen in Initiativen wie „STOPPT DIE HUNDESTEUER“ für die Anliegen von Haustierbesitzern und ihren Tieren. Zudem bietet der Club für Tierhalter eine umfassende Servicemitgliedschaft mit vielen Leistungen und Vorteilen wie: Österreichs größte Vorteilswelt für Tierbesitzer, umfassende Beratung von Tierexperten, Österreichs besten Hundehaftpflichtschutz sowie spezielle Tierversicherungen, die Tierarztkosten übernehmen. Nähere Informationen unter: www.tierfreunde.org und Tel: 0662/248992 oder per E-Mail: info@tierfreunde.org

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN FINANZIERT SEINE ARBEIT


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Menschliche Jagd schadet der Natur! Ein internationales Forscherteam fand nun heraus, dass die Rolle der großen Beutegreifer wie Wölfe, Bären, Pumas, etc. wesentlich wichtiger ist, als bisher gedacht.

Im amerikanischen Yellowstone Nationalpark lag der Wolfsbestand einst bei Null. Schnell stieg die Zahl von Hirschen und anderen großen Pflanzenfressern stark an, es gab keine Naturverjüngung der Vegetation. Seit der Rückkehr der Wölfe stabilisierten sich die einst kahlen Ufergalerien der Flussläufe und die Schmelzwassermassen im Frühjahr rissen keine Uferabschnitte mehr mit sich. Das wiederum wirkte sich positiv auf Wasserbewohner aus. Kleintiere profitieren Doch Wölfe jagen nicht nur Pflanzenfresser, sondern auch kleinere Fleischfresser und deren Beutetiere. Die Kojotenbestände dezimierten sich zugunsten vieler Tiere wie Hasen und Mäuse. Die Kleinsäuger-Population hat wiederum Ein-

fluss auf die Artenzusammensetzung der Wiesen. Die erblühende Vegetation bringt jetzt mehr Beeren hervor, die vielen Tieren, z.B. Vögeln als Nahrung dienen. Auch Adler und Geier profitieren von den Überresten der Wolfsbeute.

natürliche Gleichgewicht durch die Jagd keineswegs herstellen, sondern durch illegale Abschüsse der Beutekonkurrenten auch noch bewusst verhindern!

Mensch ist kein Ersatz für Beutegreifer Eine wesentliche Erkenntnis der Studie ist, dass menschliche Jagd sehr viele Funktionen der Fleischfresser nicht ersetzen kann. Obwohl die Jägerschaft jeden Zusammenhang damit offiziell bestreitet, verschwinden immer wieder Wölfe, Bären und Luchse. Es ist wohl am wahrscheinlichsten, dass einige Ewiggestrige einfach nicht einsehen, dass sie das

AUSSCHLIESSLICH AUS SPENDEN UND SONSTIGEN ZUWENDUNGEN VON ENGAGIERTEN TIERFREUNDEN!

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Tipps für den naturnahen Garten

Addiert man alle Privatgärten, kommt man auf eine Fläche, die größer ist, als alle österreichischen Nationalparks gemeinsam. Umso wichtiger ist es, im Garten keine chemischen Keulen zu benutzen, sondern Schädlinge mit natürlichen Mitteln klein zu halten. Häufig lösen Gifte zum Schutz von Zier- und Nutzpflanzen zwar ein Problem, schaffen aber viele weitere. Wenn Sie auf deren Einsatz verzichten, tun Sie nicht nur Ihrer Gesundheit etwas Gutes, sondern schaf8

fen Lebensraum für viele Tierarten, z.B. Bienen und Fröschen, die die Hilfe des Menschen dringend brauchen. Locken Sie die richtigen Nützlinge an, um Pflanzenkrankheiten und Schädlinge in Schach zu halten. Schaffen Sie Unterschlupfe und Trinkmöglichkeiten für Igel, Vögel, Fledermäuse, Kröten, etc. Diese verspeisen viele Käfer, Würmer und fliegende Insekten. Ohrenschlürfer, die ihren Namen übrigens fälschlicherweise tragen, siedeln sich z.B. gerne in verkehrt aufgehängten Tontöpfen an, die mit Holzwolle gefüllt

sind. Sie sind wichtige Verbündete gegen Milben, Raupen und Spinnmilben. Mit wenig Aufwand können wir alle zusammen für einen natürlichen und gesunden Kreislauf der Natur sorgen. Weitere Tipps finden Sie im Buch: „Pflanzenschutz im naturnahen Garten“ von Christian Kubik, AVBuchverlag.

DER ÖSTERREICHISCHE TIERSCHUTZVEREIN UNTERHÄLT IN GANZ ÖSTERREICH KONTROLLIERTE EINRICHTUNGEN


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Tierfreundliche kulinarische Tipps:

GRILLSPIESSE MIT KARTOFFELN, ZITRONE UND SALBEI Angaben für 2 Personen, Zubereitungszeit: 15 Min. + 60 Min. Ziehzeit

Sonnenschutz für Tiere? Da die Tage wieder länger und die Sonnenstrahlen intensiver werden, ist es besonders wichtig, Tiere mit weißem Fell vor UV-Strahlung zu schützen. Für sie besteht Hautkrebsgefahr! Die fünfjährige Katze „Nina“ wurde gemeinsam mit 14 anderen Katzen von einer älteren Dame gehalten. Die Frau war sowohl finanziell, wie auch sonst mit der Pflege der Katzen überfordert. Der benachbarte Tierarzt erbarmte sich der Katzen, kastrierte sie kostenlos und suchte neue Plätze für sie. Der Österreichische Tierschutzverein übernahm elf Samtpfoten zur weiteren Vermittlung auf seine „Assisi-Höfe“. Bei der Untersuchung durch unsere Tierärzte wurde Hautkrebs an „Ninas“ Oh-

ren festgestellt. Dies ist besonders bei Hunden und Katzen mit weißen Ohren ein ernstzunehmendes Risiko. So lächerlich es manchen erscheinen mag: die Ohren müssen durch Sonnencreme vor der schädlichen UV-Strahlung geschützt werden! Eine Sonnencreme ohne Parfüm, dafür mit hohem Lichtschutzfaktor und sofortiger Wirkung eignet sich dazu am besten. So kann man seinem Liebling juckenden, schmerzhaften Sonnenbrand ersparen. Nina mussten leider Teile ihrer Ohren abgenommen werden. Ansonsten ist die Samtpfote jedoch fit und gesund. Sie wartet nun auf ein liebevolles neues Zuhause, wo man über ihren optischen Makel hinwegsieht.

Marinade: 1 Peperoni, 1 kl. Stück Ingwer, 2 Knoblauchzehen, 3 EL Olivenöl, Meersalz, schwarzer Pfeffer Spieße: 14 kl. heurige Bio-Kartoffeln, 2 Zitronen, 12 Blätter Salbei, Holz- oder Metallspieße • Für die Marinade die Peperoni, Ingwer, Knoblauch fein hacken. Zutaten in eine Schüssel geben und mit dem Olivenöl vermischen. Salzen und pfeffern und etwas durchziehen lassen. • Kartoffeln waschen und mit der Schale ca. 15 Min. vorkochen. Die Zitronen in etwa ½ cm dicke Scheiben schneiden. • Die Salbeiblätter waschen und trockentupfen. • Abwechselnd Kartoffeln, Zitronen und Salbeiblätter auf die Grillspieße stecken, mit Knoblauchöl bestreichen und ca. 10 Min. auf dem Grill oder im Backofen grillen.

Wir wünschen gutes Gelingen und guten Appetit!

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Die internationale Tierschutzorganisation ENDZOO deckt auf:

Tötung von Giraffe Marius war nicht notwendig! Im Februar wurde im Zoo Kopenhagen die männliche und gesunde Netz-Giraffe MARIUS im Alter von nur einem Jahr getötet. Trotz Angeboten anderer Zoos, Marius zu übernehmen und somit sein Leben zu retten, blieb der dänische Zoo bei seinem Vorhaben. Die Aussage des Kopenhagener Zoos – „Giraffe MARIUS sei den anderen Giraffen seiner Herde genetisch zu ähnlich gewesen – hätte er sich vermehrt, wä-

Giraffen in der endlosen Weite der Savanne

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re es Inzucht gewesen“ – ist richtig. Doch richtig ist auch, dass der „wegen Inzuchtgefahr“ getötete MARIUS selbst aus einer Inzucht stammt. Dem Verein zugespielte Daten beweisen, dass MARIUS Eltern, Mutter LIEN und Vater MARCO, in ihren Stammbäumen 16 gemeinsame Verwandte haben! Überhaupt stammen alle 159 derzeit in europäischen Zoos befindlichen Netzgiraffen von nur 23 Gründertieren ab. Da ist es mit der

genetischen Vielfalt nicht weit her. Inzucht war und ist bei solch einer geringen Gründerzahl beinahe unausweichlich. Das Tötungsargument „Inzuchtvermeidung“ ist daher fadenscheinig. Erfahrener Zuchtbulle Übrigens ist MARIUS Vater MARCO noch enger mit den anderen Giraffen der Kopenhagener Gruppe verwandt. MARCO sollte sich nach dem Argument der Inzuchtvermeidung ebenfalls nicht fortpflanzen. MARCO ist für den Zoo jedoch wertvoll, da er ein so genannter „erfahrener Zuchtbulle“ ist und Kopenhagen Jahr für Jahr viele weitere publikumswirksame süße Giraffenbabys garantiert. So wird munter weiter Inzucht betrieben! MARIUS dagegen war „nur“ ein „Surplus of males”, ein „ÜberschussMännchen“. Viele andere europäische Zoos stehen vor dem gleichen Problem, weshalb die Giraffenhaltung in so genannten Single-Gruppen (nur gleichgeschlechtliche Tiere) stark zunimmt. Nach

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der Logik des Kopenhagener Zoos sind auch alle Giraffen der 54 europäischen Zoos mit Single-Gruppen Platzverschwender, weil sie nicht züchten. Ebenso die vielen Giraffen, deren Unterart unbekannt ist, bzw. die Kreuzungen verschiedener Unterarten darstellen (sogenannte Hybride). Keine Geburtenkontrolle Zuletzt wurde noch behauptet, eine Kastration oder hormonelle Verhütungsmethode sei unnatürlich und berge gesundheitliche Risiken. Dazu ist zu sagen, dass Zoos weltweit erfolgreich auf Bestandskontrolle durch Verhütung setzen. Auch eine bauliche Trennung von Giraffenbullen und Weibchen wird mancherorts praktiziert. Das Argument, dass es für die Tiere unnatürlich sei, keine Jungen aufziehen zu können, ist absurd. Die völlig künstliche Welt des Zoos kann auch durch die natürlichen Vorgänge der Paarung und Aufzucht nicht tiergerecht werden. Nicht das Wohl der Tiere, sondern Giraffenbabys als publikumswirksame Kassenschlager, sind der eigentliche Grund der Zooleute, die Geburtenkontrolle abzulehnen.

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++ „Assisi-Hof“ News ++ „Assisi-Hof“ News ++

Frühlingserwachen auf dem „Assisi-Hof II“ Wie in einer früheren Ausgabe von „Tier & Natur“ berichtet, wurden auf dem „Assisi-Hof II“ im Vorjahr die Pferdepaddocks befestigt. Diese Investition war sehr wichtig, denn in den vergangenen Monaten fror der Boden nie völlig zu und die Pferde hätten ansonsten im Morast stehen müssen. Die betonierten Paddocks bieten dagegen einen festen, trockenen Stand, auch wenn die Wiese matschig ist und lassen sich außerdem gut sauber halten. Auch die Katzen schätzen die Paddocks aus diesen Gründen und sitzen dort gerne. Wir danken allen Tierfreundinnen und Tierfreunden für ihre Unterstützung. Ohne Ihre Hilfe hätten wir diesen wichtigen Schritt nicht finanzieren können!

Spielerisches Kräftemessen der Pferde auf dem „Assisi-Hof II“

Inzwischen tollen die Pferde voller Lebensmut auf der Wiese herum. Hier sieht man z.B. den Haflinger Marco und das schwarze Pony Maxi übermütig ihre Kräfte messen. Eine solche „Rangelei“ ist völlig harmlos und drückt die Lebensfreude der Tiere aus.

UNABHÄNGIG, ÜBERPARTEILICH UND ÜBERKONFESSIONELL

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Moderatorin und Autorin

Chris Lohner:

Foto: Inge Prader

„Kinder und Tiere sind die unschuldigsten Geschöpfe. Beschützen wir sie!“ Unterstützen auch Sie die Arbeit des Österreichischen Tierschutzvereins! ielen Tierfreunden ist der idyllisch in der Nähe von Wien gelegene Tierfriedhof „Waldesruh“ ein Begriff. Am Samstag, 24. Mai 2014 haben alle Tierfreunde die Möglichkeit, den Tierfriedhof „Waldesruh“ zu besuchen. Von 11.00–15.00 Uhr laden wir zu einem Tag der offenen Tür ein. Das

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Tag der offenen Tür am Tierfriedhof „Waldesruh“ liebevoll gepflegte Areal lädt zu einem kleinen Spaziergang ein. Unsere kompetenten und einfühlsamen Mitarbeiter stehen Ihnen für alle Fragen zur Verfügung. Auch Hunde sind natürlich herzlich willkommen!

WEGBESCHREIBUNG Der Tierfriedhof „Waldesruh“ befindet sich in 2011 Sierndorf (NÖ). Wenn Sie mit dem PKW anreisen, folgen Sie der Beschilderung im Ort. Sie können auch mit der S-Bahn bis Stockerau fahren. Von dort bieten wir Ihnen einen kostenlosen Shuttledienst (Anforderung unter Tel. 0664/101 75 22) zum Tierfriedhof. Weitere Informationen erhalten Sie unter 01/897 33 46 oder www.wienertierfriedhof.at

Spendenkonto IBAN: AT30 6000 0000 9001 2022


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