Der Strohhalm Nr. 29, Tierschutzverein Stuttgart

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Strohhalm

Ausgabe 29 Der 1│2022 Schutzgebühr € 3,Magazin des Stuttgarter Tierschutzvereins www.stuttgarter-tierschutz.de

Mitgliederversammlung im Tierheim

Donnerstag, 30. Juni

Sommerfest im Tierheim 2. + 3. Juli jeweils von 11.00 - 17.00 Uhr

Weihnachtsmarkt im Tierheim 26. + 27. November jeweils von 11.00 - 16.00 Uhr

Besuchen Sie uns!

Ruf doch mal an!

Einfacher kann Helfen nicht sein! Unsere Spendenhotline ist rund um die Uhr erreichbar.

09001 - 44 33 66

Mit jedem Anruf spenden Sie 5 Euro an den Tierschutzverein und tragen so zum Wohlergehen unserer Tiere bei. Anruf nur aus dem deutschen Festnetz. Lieben Dank im Voraus!

Impressum

Der Strohhalm

Ausgabe Nr. 29 1 │2022

Herausgeber und Anschrift der Redaktion:

Tierschutzverein Stuttgart u.U. e.V. Furtwänglerstraße 150 70195 Stuttgart Telefon: 0711-65 67 74 18 Telefax: 0711-65 67 74 12 vorstand-tsv@stuttgart-tierheim.de Redaktion und Anzeigen: Angelika Schmidt-Straube v.i.S.d.P. Telefon: 0711- 38 36 75 vorstand-tsv@stuttgart-tierheim.de Artikel von Gastautoren sind gekennzeichnet und stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.

Fotonachweise: Seite 4 Papier: 100% Recycling ohne Chlorbleiche Gerichtsstand: Stuttgart

Nachdruck mit vorheriger Genehmigung erlaubt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.

Seit Juni 2013 können Sie sich virtuell am Bau der Arche Noah beteiligen. Durch den Kauf eines Fensters, auf welchem auf Wunsch Ihr Name steht, nimmt die Arche immer mehr an Größe zu. Mittlerweile zeigt sie sich mit der tollen Anzahl von 5.290 Fenstern. Danke an alle, die sich am Bau der Arche beteiligten.

Wer nicht online spenden möchte, kann dies natürlich auch auf dem üblichen Weg tun. Stichwort: Rettet das Tierheim. Wir sind für jede noch so kleine Summe dankbar, denn jede Spende ist wertvoll - jeder Euro unersetzlich! Unsere Arche Noah darf niemals untergehen - helfen Sie mit, dass wir auch weiterhin Heimstatt für die vielen heimatlosen Tiere sein können. Helfen Sie uns und der geschundenen Kreatur, denn jedes Tier hat das Recht auf ein unversehrtes Leben. Hier geht es zur OnlineSpende: www.stuttgarter-tierschutz.de

Und nun einfach auf den grünen Spenden-Button klicken! Herzlichen Dank im Voraus.

Kontakt

Tierheim: Telefon: 0711 - 65 67 74 - 0 oder - 41 Telefax: 0711 - 65 67 74 - 23 thv@stuttgart-tierheim.de

Tierheimleitung: Telefon: 0711 - 65 67 74 - 42 thl@stuttgart-tierheim.de

Tierschutzbeauftragter: Telefon: 0711 - 65 67 74 - 17 Tschb-p@stuttgart-tierheim.de

Vereinsgeschäftsstelle u. Mitgliederverwaltung: Telefon: 0711 - 65 67 74 - 18 Telefax: 0711 - 65 67 74 - 12 info@stuttgarter-tierschutz.de vorstand-tsv@stuttgart-tierheim.de

Buchhaltung: Telefon: 0711 - 65 67 74 - 13 buchhaltung@stuttgarter-tierschutz.de

Silberpfoten: Projektleiter: Marcel Yousef Telefon: 65 67 74 - 11 info@silberpfoten.de www.silberpfoten-stuttgart.de

Tierärztlicher Notdienst: Telefon: 0711 - 76 57 477 Tiernotdienst (Stadt Stuttgart) Telefon: 0711 - 216 919 00

Amt für öffenliche Ordnung: Tiermisshandlungen etc. Telefon: 0711 - 216 919 41

Katzenhilfe Stuttgart e.V. Telefon: 0711 - 63 66 604

Spendenkonto des Stuttgarter Tierschutzvereins:

BW-Bank

IBAN: DE 37 6005 0101 000292 0157 BIC: SOLADEST600

Spenden sind steuerlich absetzbar.

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Veranstaltungen 2022 Rettet das Tierheim Stuttgart Unsere Arche Noah darf niemals untergehen!

14 Stadttauben-Projekt Aktuelles

Wildtiere

31 Tierische "Promis" Yusuf Oksaz

Spendeninfo

Spenden bis zu € 200,- werden vom Finanzamt durch Kopien von Überweisungsträgern oder Kontoauszügen anerkannt. Möchten Sie dennoch eine Spendenbescheinigung, teilen Sie uns bitte auf dem Überweisungs- oder Einzahlungsbeleg Ihren Namen und Ihre Anschrift mit. Bei Spenden über € 200 erhalten Sie automatisch eine Spendenbescheinigung. Auch hierfür benötigen wir die Angabe Ihres Namens und Ihrer Adresse. Natürlich können Sie ganz bequem "online" über unsere Webseite spenden. Hier haben Sie auch die Möglichkeit für bestimmte Anlässe zu spenden. Unser Dank ist Ihnen immer gewiss.

Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde!

Auf dem Nachhauseweg vom Tierheim drängte sich mir vor einiger Zeit ein überdimensionales Werbeplakat auf. "Manipulieren Sie die Wahl", empört las ich weiter "Gehen Sie wählen."

Das trifft den Nagel auf den Kopf - auch für die Wahlen an unserer Mitgliederversammlung. Gerade mal 2,5 % unserer Mitglieder nahmen an dieser Veranstaltung teil, irgendwie schade finde ich (näheres auf Seite 13). Obwohl in unserem Tierheim ein ständiges Kommen und Gehen herrscht, bleiben uns doch etliche "Sorgenkinder" erhalten. Zwar sind wir über die zahlreichen positiven Vermittlungen froh und dankbar, doch auch unseren "Sorgenkindern" sollte eine endgültige Heimat beschieden sein. Vielleicht können Sie helfen? Mehr dazu auf Seite 6 und 7. Die Tiervermittlung findet nach wie vor nur durch vorherige Kontaktaufnahme (E-Mail und Telefon) statt, wobei die zu vermittelnden Tiere auf unserer Webseite vorgestellt werden. Dieses Vorgehen hat sich bestens bewährt. Für Besucher bleibt unser Tierheim geschlossen. Unsere Tiere sind dadurch vor unnötigen Störungen geschützt und trotzdem für Interessierte im nötigen Rahmen erreichbar.

Unser Projekt "Silberpfoten" hat erneut eine Auszeichnung erhalten und wurde im September mit dem Baden Württembergischen Tierschutzpreis geehrt (Details auf den Seiten 8 bis 11). Neuigkeiten zu unserem "Taubenprojekt" erfahren Sie ab Seite 14 und auch sonst haben wir uns bemüht, Sie mit den unterschiedlichsten Aktivitäten auf dem Laufenden zu halten.

"Während das Glück dir lacht, wirst Freunde du zählen in Menge; wenn sich der Himmel bewölkt, findest du bald dich allein" (Ovid). Wir sind sehr dankbar, dass wir unsere Freunde, Gönner, Unterstützer und Mitarbeiter stets auf unserer Seite wissen. Nur so sind wir in der Lage, unserer großen Aufgabe nachzukommen. Ein alter, bewährter Freundeskreis ist unbezahlbar; ein Zuwachs immer gewünscht. Danke, dass Sie bereits dazu gehören.

Ihre Angelika Schmidt-Straube 1.Vorsitzende

Der Strohhalm Nr. 29 3 Inhalt 5 Schuld sind die Anderen Verhaltensweisen hinterfragt 6 Zuhause gesucht Unsere Sorgenkinder 12 Im Tierheim Blumenpracht zugunsten der Tiere Mitgliederversammlung 26 Tierheimtagebuch "Esra" berichtet 28 Jugend und Tiere Unsere Jugendtierschutzgruppe Buchempfehlung 30 Patenschaften Eine gute Sache stuttgarter-tierschutz.de QR-Code scannen und Link folgen 8 Projekt Silberpfoten Für Senioren und ihre Tiere 18 22 Tierisch gut Unsere Unterstützer
Fragwürdige Jagd Besuch von "Hansi"

Nur mit Ihrer Hilfe

Der Erfolg einer Sache steht und fällt durch das Mitwirken einer Vielzahl von Einflüssen und Gegebenheiten. Bei unserer Tierschutzarbeit tragen Sie alle zum Gelingen bei. Jeder einzelne Tierfreund hilft uns, die mannigfaltigen Aufgaben erfüllen zu können. Egal wie Ihre Hilfe aussieht,

sie ist uns immer willkommen. Selbst die kleinsten Gesten und Worte der Zuversicht können oft hilfreich sein. Tierschutzarbeit ist keine Selbstverständlichkeit und kein Selbstläufer. Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen, denn ohne Ihre Hilfe wären wir hilflos!

Antoine de Saint-Exupèri

4 Der Strohhalm Nr. 29
Fotonachweise: Seite 3 Silvie Brucklacher-Gunzenhäußer, Seite 4 Tierheim, Seite 6 + 7 Marion Wünn, Seite 9 MLR , Seite 10 - 11 Karo Köchling, Seite 12 Karin Gräter, Seite 13 Karo Köchling, Seite 14 und 15 Silvie Brucklacher-Gunzenhäußer, Julia Bischoff, + Britta Leins, Seite 22 - 27 Marion Wünn + Petra Veiel, Seite 29 Kosmos Verlag, Seite 30 Olga Zeeb, Seite 31 Silvie Brucklacher-Gunzenhäußer, Seite 32 Paskal Papanikolau
können wir unseren Mitgeschöpfen zur Seite stehen!
"Schenken ist ein Brückenschlag über den Abgrund deiner Einsamkeit."
"Nach manchen Gesprächen mit einem Menschen hat man das Verlangen, eine Katze zu streicheln, einem Affen zuzunicken oder vor einem Elefanten den Hut zu ziehen." Maxim Gorki
Hier könnte Ihre Anzeige stehen! Interessiert? Kontaktdaten Seite 2

Schuld sind immer die Anderen

Verhaltensweisen mal hinterfragt von Angelika Schmidt-Straube

Der Mensch ist eigentlich ein soziales Wesen. Trotzdem kann man immer wieder feststellen, dass doch viele ihre eigenen Brötchen backen und vom Sozialverhalten meilenweit entfernt sind. Manche Verhaltensweisen sind geradezu lächerlich, manche grotesk und viele einfach nur deprimierend. Egal wo die Ursachen liegen, wir wollen und werden uns nicht daran beteiligen. Oder irre ich?

Neulich im Supermarkt. Ein Einkaufswagen rempelt mich von hinten an. Autsch, das hat ganz schön weh getan. Eine Entschuldigung wäre angebracht gewesen, die mit "Pass doch auf du Schlampe" anscheinend gemeint war.

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Wen interessiert schon der Energieverbrauch? Der größte Verursacher ist doch die Industrie! Sagen tatsächlich einige Mitbürger und sitzen mit T-Shirt bekleidet mitten im Winter in einer auf 26° aufgeheizten Wohnung.

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"Würden Sie bitte das Häufchen ihres Hundes mitnehmen!" Diese Bitte stößt beim Hundebesitzer auf Unverständnis. Er zahle schließlich Hundesteuer, das nicht zu knapp und man solle sich um die eigenen Angelegenheiten kümmern.

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Beim Bummeln. Eine Fahrradklingel kündigt das Nahen dieses Gefährts so unvermittelt an, dass man unschlüssig ist, in welche Richtung man nun ausweichen soll. Der kleine Protest wie "He, he, mal ein bisschen langsamer" wird mit einem in die Höhe ragenden Mittelfinger quittiert.

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Ein Drängler auf der B 10, dem mein eigener Überholvorgang wohl zu lange dauert, überholt dann einfach rechts, schert ohne Rücksicht ganz knapp vor mir wieder ein, tritt dann auch noch auf die Bremse und zieht kopfschüttelnd von dannen.

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An der Bushaltestelle. Mehrere wartende Personen. Darunter eine Frau mit Kinderwagen. Der Bus kommt. Rasch steigen die Fahrgäste ein und die Frau mit Kin-

derwagen bemüht sich, ihr Gefährt in den Bus zu bekommen, von den anderen Fahrgästen neugierig beobachtet. Schließlich steigt der Busfahrer aus und hilft ihr.

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Ein Spaziergänger mit einem großen, nicht angeleintem Hund, welcher Spuren suchend um sein Herrchen herum rennt. Es naht ein Jogger. Der Hund hält aufmerksam inne. Auf die Bitte des Joggers, den Hund anzuleinen, folgt die Antwort, die Welt sei nicht nur für Jogger und Radfahrer da.

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Stuttgart scheint die Stadt der Illuminierung zu sein, was sicherlich vom All aus gut zu erkennen ist. In der Adventszeit erreicht die Beleuchtungswut ihren Höhepunkt. Das ganze Geblinke bis in die frühen Morgenstunden kostet, trotz LED-Leuchten, eine Menge Strom und stört zudem die Tierwelt.

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Im Radio die Durchsage, man möge bitte für die Rettungsfahrzeuge eine Rettungsgasse bilden. An der Unfallstelle zücken viele Neugierige ihre Handys und dokumentieren das Geschehen für den Privatgebrauch.

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Ein Bittsteller im Tierheimbüro. Will seine Katze in der tierheimeigenen Praxis kostenlos kastrieren lassen. Den entsprechenden Nachweis seines finanziellen Engpasses bleibt er schuldig, weil uns dies schließlich einen "Scheiß" anginge.

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Auf meine Frage "Wie geht es ihnen"? (beim Beginn eines Telefonats) die recht schroffe Antwort, "Sind Sie Ärztin oder was?

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Es bedarf nur wenig zum besseren Miteinander

Unsere Sorgenkinder

Eine kleine Auswahl

Junge, hübsche und gesunde Tiere haben die beste Chance auf eine alsbaldige Vermittlung. Doch weilen in unserem Tierheim auch Mitgeschöpfe, auf die vorgenannte Attribute nicht zutreffen. Trotzdem wünschen wir uns, dass auch die sogenannten "Sorgenkinder" ihr Leben nicht dauerhaft im Tierheim verbringen müssen. Diesbezügliche Erfolge in der Vergangenheit zeigen uns, irgendwo ist auch ein Platz für sie.

Unterschiedliche Papageien suchen dringend ein neues Zuhause. Die hübschen Vögel möchten natürlich bei Papageienkennern, bzw. -Liebhaber einziehen. Weniger geht nicht.

Stellvertretend für rund 50 andere Landschildkröten darf ich hier unter den Sorgenkindern auf uns aufmerksam machen. Ein neues Zuhause würde uns allen gut gefallen.

Man nennt mich "Patty". Habe noch nicht viel gelernt, aber ihr könnt mir doch die Welt zeigen. Bin mit der "Mittelmeerkrankheit" belastet, 6 Jahre alt und kastriert. Ein ruhiges Zuhause wäre toll.

Hühner über Hühner und alle suchen eine räumliche Veränderung. Sandbaden, scharren und picken ist ebenso eine Grundvoraussetzung für die Hühner, wie ein sicherer Hühnerstall. Natürlich muss nicht die ganze Hühnerschar adoptiert werden.

Hallo ich bin "Guschtl" und habe ein ganz eigenes Köpfchen. Bin drei Jahre jung und Tierärzte kann ich überhaupt nicht leiden. Kinder ab 14 Jahren wären ganz okay für mich, andere Hunde auch.

Mein Name ist "Mami" und ich bin der ideale Zweithund. Dabei kastriert und erst zwei Jahre alt. Für Sportskanonen tauge ich nicht, habe ein paar alte Frakturen. Kinder ab 12 Jahren sind gut.

"Borris" werde ich gerufen. Bin ein Dackel-Corgie-Mix, 9 Jahre alt, kastriert und etwas ängstlich. Wenn ihr Geduld mit mir habt, werde ich ein toller Begleiter sein. Kinder ab 14 Jahren sind ganz okay.

Ich bin "Aliyah" ,10 Monate alt, kastriert, völlig unerzogen, hektisch und respektlos. Kinder sind nicht so mein Ding. Aber mit Hunde erfahrenen Menschen an meiner Seite, die mir alles Mögliche beibringen, kann eine super Begleiterin aus mir werden.

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Ich bin Lino, 9 Jahre alt und leider schon zum zweiten Mal zu Gast im Tierheim.

Meine erste Familie hat mich 2017 ins Tierheim gebracht, weil ich mich mit dem anderen Hund in der Familie nicht vertragen habe. Doch bald fand ich ein neues Zuhause. Zurück bin ich, da meiner Familie, nach mehreren Tierklinikaufenthalten die Tierarztkosten zu hoch waren. Ich hatte eine Kehlkopflähmung die operativ beseitigt wurde. Mein Futter bekomme ich seither in kleinen Häppchen um sicherzugehen, dass ich mich nicht verschlucke wenn ich das Futter herunter schlinge. Schwimmen darf ich nun nicht mehr und sollte ein Brustgeschirr tragen. Nun suche ich Menschen, die mit mir viel unternehmen. Ihr solltet mich beschäftigen können und Erfahrung mit Terriern mitbringen!

Mein Name ist "Randarra" und ich bin eine waschechte Herdenschutz-Hündin, 7 Jahre alt und kastriert. Anfangs war ich, typisch Herdenschutzhund, sehr zurück haltend und unnahbar. Aber zu meinen Bezugspersonen bin ich freundlich, es braucht eben seine Zeit bis ich vertrauen fasse.

Ich wünsche mir ein Zuhause bei Menschen mit Herdenschutzhunde-Erfahrung! Ihr solltet ein großes sicher eingezäuntes Grundstück haben. Das Stadtleben behagt mir nicht und Mehrfamilienhäuser sind mir ein Gräuel. Ich liebe es eher ländlich und brauche eine Aufgabe die mich geistig auslastet. Das Tierheim ist nicht der ideale Aufenthaltsort für mich, aber besser als nichts. Vielleicht gibt es für mich bald eine Ortsveränderung? Das ist im Moment mein einziger Wunsch.

Ich bin "Philipp", gerade mal 11 Jahre alt und natürlich kastriert. Durch meine Diabeteserkrankung brauch ich halt 1 x am Tag eine Spritze und will auch nur in der Wohnung gehalten werden. Balkon mit Netz wäre klasse.

Mein Name ist "Caja" und ich bin leicht gehbehindert. Momentan versorge ich drei Kinder und würde eventuell eines mit zu euch nach Hause nehmen. Bin leider FIV positiv. Da ein Freigang nicht in Frage kommt, wäre ein vernetzter Balkon nicht von der Hand zu weisen. Entspannte Menschen finde ich klasse.

Hallo Leute, ich bin "Nanuk", ein nicht ganz 3-jähriger Spitz-Dackel-Labrador-Mix. Streicheln und Grapschen finde ich nicht so toll und brauche einfach Zeit, um mich an euch zu gewöhnen. Kinder sind nicht so mein Ding. Andere Hunde finde ich okay. Hunde Erfahrung wäre auf jeden Fall von Vorteil. Sehen wir uns bald?

Man nennt mich "Eddi", bin 14 Jahre alt, kastriert und recht schmusebedürftig. Mag keine anderen "Prinzen" neben mir haben. Leider bin ich Diabetiker und muss daher 2 x täglich gespritzt werden. Na und?

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"Randarra" "Lino"

Liebe Ehrenamtliche von SilberPfoten, liebe Förderer, liebe Tierfreunde, ein weiteres Jahr im Zeichen der Corona-Pandemie liegt hinter uns. Wie alle anderen auch konnten wir in 2021 erneut keine Veranstaltungen und Aktionen durchführen; Kaffee-und-Kuchen-Nachmittag und Fest der Wertschätzung zur Vernetzung von Ehrenamtlichen und Klienten, Infostände für unsere Öffentlichkeitsarbeit oder Basare zum Sammeln von Spenden – diese und weitere für unsere Initiative wichtigen Aktivitäten mussten ausfallen.

Glücklicherweise konnten wir auf anderen Wegen aktiv auf SilberPfoten aufmerksam machen und damit sowohl hilfsbedürftige Senioren mit Tier erreichen als auch viele neue Ehrenamtliche gewinnen: Das SWR-Fernsehen drehte eine Reportage über SilberPfoten, die als Miniserie über mehrere Tage in der SWR Landesschau BadenWürttemberg gezeigt wurde. Die Resonanz darauf war erfreulich groß und es zeigte sich, dass die Sendung offenbar auch außerhalb Baden-Württembergs gesehen wird. So erreichten uns zahlreiche Anfragen von Menschen aus anderen Bundesländern, die helfen und SilberPfoten in ihrer Gegend etablieren möchten oder auch Hilfe bei uns anfragten. Dies bestärkt uns einmal mehr darin, unser Einsatzgebiet auszuweiten, um mehr Senioren und ihren Tieren zu helfen.

Auch zahlreiche Presseartikel in verschiedenen Tageszeitungen machten uns überregional bekannter. Unsere neue Webseite www.silberpfoten.de informiert alle Interessierten umfassend über unsere Tätigkeiten – dort ist unter anderem auch die SWR-Reportage zu sehen. Zu einem Besuch darauf laden wir Sie und euch alle herzlich ein!

Schließlich gibt noch ein sehr freudiges Ereignis zu feiern: SilberPfoten ist nun auch stolzer Träger des Tierschutzpreises Baden-Württemberg 2021! Eine Ehre, die wie auch schon der Deutsche Tierschutzpreis und der Deutsche Engagementpreis all unseren großartigen freiwilligen Helfern gewidmet ist – Danke für euren Einsatz! Wir freuen uns sehr, nun auch in „unserem“ Bundesland, in dem wir gestartet und bisher hauptsächlich aktiv sind, diese hochrangige Auszeichnung erhalten zu haben.

Ein großer Dank geht einmal mehr auch wieder an die Menschen, Firmen, Stiftungen und Organisationen, die unsere Initiative finanziell unterstützen. Ohne diese Zuwendungen könnten wir nicht helfen. Und das ist natürlich wieder unsere Mission für dieses Jahr!

Euer Marcel

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SilberPfoten 2021 – Ereignis- und erfolgreich

Aller guten Dinge sind drei!

Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung mit dem Tierschutzpreis Baden-Württemberg 2021 des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz!

Dreharbeiten

Mehrere Tage begleitete der SWR SilberPfoten und einige Klienten und Ehrenamtliche für eine Miniserie. Die Ausstrahlung in der Landesschau Baden-Württemberg erzielte viel Aufmerksamkeit

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von links: Marcel Yousef, Karo Köchling, Minister Peter Hauk Bei den Dreharbeiten

Lenchen

Das 98-jährige Frauchen von SilberPfoten-Schützling Lenchen aus Möglingen kam leider ins Krankenhaus und verstarb wenige Wochen später. Die betagte blinde Zwergschnauzerdame fand zum Glück bei unserer engagierten Ehrenamtlichen Beate zunächst einen liebevollen Pflegeplatz und kann dort nun auch ihren Lebensabend in menschlicher und tierischer Gesellschaft verbringen.

Wichtige Unterstützung

Bei den Tieren natürlich nicht beliebt, aber notwendig: Untersuchungen von SilberPfoten-Schützlingen beim Tierarzt. Ihre Frauchen und Herrchen können sie häufig nicht mehr selbst zum Tierarzt bringen oder sich die Behandlungen nicht leisten.

Informativ und aktuell

Unsere neue Webseite: www.silberpfoten.de stellt alle relevanten Informationen für hilfsbedürftige Senioren mit Tier, (zukünftige) ehrenamtliche Helfer und Förderer von SilberPfoten bereit – und wir entwickeln sie stetig weiter.

Abb.echts: Screenshot Webseite

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Mausi, Simba und Pelle beim Tierarzt Beate und Marcel mit Hunderudel Lenchen

Pflegefelle

Wenn Frauchen und Herrchen von SilberPfoten-Schützlingen ins Krankenhaus müssen und niemanden haben, der sich in dieser Zeit um ihren Liebling kümmern kann, springt SilberPfoten ein, wie beispielsweise im Fall von Fips, Lotte oder Micky. VIELEN DANK an die Mitarbeiter im Tierheim Stuttgart, die sich wieder so toll um alle Pflegefellchen gekümmert haben!

Hilfe vor Ort

Dank ehrenamtlichem Einsatz sowie Sach- und Geldspenden konnten wir wieder viele weitere hilfsbedürftige Tierhalter unterstützen.

Danke!

Die Margarete Müller-Bull Stiftung unterstützte uns bei den Reparaturkosten für das Silberpfoten-Einsatzfahrzeug und die Firma IT-Personalberatung Dr. Dienst und Wenzel spendete uns eine großzügige Summe – um hier beispielhaft nur zwei der großartigen Förderer zu nennen, die den Einsatz von SilberPfoten für Mensch und Tier erst möglich machen!

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Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Spendenkonto IBAN: DE37 6005 0101 0002 9201 57 BW Bank BIC: SOLADEST600 Verwendungszweck: SILBERPFOTEN
links: Marcel mit Fips,
Abb. von
Lotte und Micky
Danke - Spendenübergabe Danke - Einsatzfahrzeug

Pfingsten 2021

Ein Blütenmeer!

Ein Blütenmeer. So kam es vielen Besuchern beim diesjährigen Blumenverkauf zugunsten des Tierheimes vor. Eine überwältigende Auswahl stand zum Verkauf, welche die Entscheidung schwer machte. Ohne die großartige Unterstützung der Firma Selecta One - ein weltweit führender Züchter und Produzent von Balkonund Beetpflanzen - wäre dies nicht möglich gewesen. Ein herzliches Dankeschön an die Geschäftsleitung sowie an die Mitarbeiter des Unternehmens für dieses Engagement.

Ein paar Eindrücke:

"So viel Auswahl, da kann man sich nur ganz schwer entscheiden. Vielen Dank!"

"Eine wunderbare Sache, danke."

"Super tolle Aktion und herrliche Blumen. Vielen Dank!"

"Waren heute das erste Mal da. Sind begeistert."

"Ich freue mich schon auf das nächste Jahr!"

"Prima Aktion."

Vielen Dank an alle Helfer, welche uns bei dieser Aktion wieder tatkräftig unterstützt haben. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr und werden das Tierheim wieder in ein Blütenmeer verwandeln. Die Verkaufsaktion wird rechtzeitig auf der Webseite des Tierschutzvereins angekündigt. Avisierter Termin: Mai 2022

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Ein herzliches Dankeschön an Karin Gräter!

Mitgliederversammlung 2021

Am 23. September 2021 konnten wir endlich wieder eine Mitgliederversammlung unter Corona-Vorschriften abhalten. 45 Mitglieder sind unserer Einladung gefolgt und zeigten somit Interesse an unserem Vereinsgeschehen und an der Zusammensetzung unserer Vereinsführung.

Die 1.Vorsitzende trug die Geschäfts- und Rechenschaftsberichte für 2019 und 2020 vor und unser Schatzmeister erläuterte den Finanzbericht für beide Jahre. Vorstand- und Verwaltungsrat wurde von der Mitgliederver-

Damit alle Mitglieder, zumindest was die Zusammensetzung von Vorstand und Verwaltungsrat anbelangt, auf dem Laufenden sind, stellen wir hier unsere aktuellen Amtsinhaber namentlich vor.

Vorstand: Vorstandsvorsitzende: Angelika Schmidt-Straube Stellvertreter: Harald Giese Schatzmeister: Matthias Appel Schriftführerin: Inge Derenbach

sammlung für die Jahre 2019 und 2020 einstimmig entlastet. Alle zu wählenden Kandidaten wurden in geheimer Wahl im Amt bestätigt. Anträge gingen keine ein und vor Einbruch der Dunkelheit war die Versammlung beendet.

Verwaltungsrat: Holger Albrecht Silvie Brucklacher-Gunzenhäußer Rüdiger Gunzenhäußer Dr. Thomas Kölpin Petra Veiel Winfried Wiedersich

Jeweilige Kontaktaufnahme unter Email: vorstand-tsv@stuttgart-tierheim.de Postanschrift: Tierschutzverein Stuttgart Furtwänglerstraße 150 70195 Stuttgart

Dank

Nachlass überlebt

Tiere benötigen die Verantwortung von uns Menschen. Wir übernehmen sie, wenn andere es nicht mehr können oder wollen. Sie können unsere Arbeit unterstützen und den Tieren durch ein testamentarisches Vermächtnis helfen. Persönliche und vertrauliche Beratung erhalten Sie bei unserer 1.Vorsitzenden. Vorab gerne telefonisch unter 0711- 38 36 75.

Mitgliederinfo: Um Ihren Mitgliedsbeitrag oder Ihre Spende leichter zuordnen zu können möchten wir Sie bitten, bei Überweisungen Ihre Mitglieds-Nummer anzugeben. Neues Konto oder umgezogen?

Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder und werden Ihnen allezeit ein ehrendes Andenken bewahren.

╬ 2021 Der Vorstand

Bitte teilen Sie uns Änderungen umgehend mit! Das erspart uns Zeit und Kosten, welche wir lieber für unsere Tiere verwenden. Entsprechende Kontaktdaten stehen auf Seite zwei für Sie bereit. Vielen Dank.

Der Strohhalm Nr. 28 13 Der Verein und sein Tierheim Der Strohhalm Nr. 20 Der Strohhalm Nr. 29
Matthias Appel

Unser Stadttauben-Projekt

In 2008 wurde das Stadttauben-Projekt in Kooperation mit der Stadt Stuttgart und dem Tierschutzverein ins Leben gerufen. Unserem gemeinsamen Ziel - eine überschaubare gesunde Taubenpopulation durch Geburtenkontrolle - kamen wir seither, bedingt durch die betreuten Taubeneinrichtungen, ein großes Stück näher.

Liebe Tierschutzfreundinnen und Tierfreunde, ihr könnt euch sicher vorstellen wie das ist, wenn das Futter-Angebot auf Stuttgarts Straßen nahezu Richtung Null geht. Diese Situation bestand innerhalb des ganzen Jahres. Im Anschluss einer verzweifelten aber vergeblichen Suche nach etwas "Weggeworfenem", bleiben viele Stadttauben als ein Häufchen Elend einfach an einer Straßenecke liegen und sterben.

Die Taubeneltern finden kein Futter für ihre Jungen mehr.

Und das ist leider immer noch so. Mitfühlende Stuttgarter Bürger und Bürgerinnen fanden diese Tiere in Not und baten uns um Hilfe. Derartige Meldungen gehen beinahe täglich bei uns ein. Eine unglaublich intensive und nimmer endende Aufgabe gilt es hier zu bewältigen. Selbst in der Nacht riefen manchmal Mitarbeiter der Deutschen Bahn, die ein Herz für Tiere haben, bei uns an. Sie wussten, das wir jedem Täubchen helfen.

Danken möchte ich Britta, Julia, Manu, Sylvia und dem großen ehrenamtlichen Team, wobei ich die einzelnen Namen gar nicht kenne. Ganz bescheidene, liebevolle Menschen, die auch nach Feierabend noch losgehen, um eine verletzte Taube zu suchen, die gerade gemeldet wurde.

Und dann gibt es noch Tierfreunde, die ehrenamtlich zuhause die Tauben versorgen, mehrmals täglich päppeln und dann wieder auswildern. Ein großer Liebesdienst!

Da klatscht niemand Beifall und ruft lauthals Hurra! Nein, die Ärmsten und Verlassenen haben keine Lobby. Dafür haben sie uns und wir geben unser Bestes. Wir freuen uns, wenn sich auch Ihr Blick,

14 Der Strohhalm Nr. 20 Der Strohhalm Nr. 29
von Silvie Brucklacher-Gunzenhäußer Am Hauptbahnhof gefunden Baden ist klasse!

liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, freundlich diesen sozialen und sanften Vögeln zuwendet. Die Stadttauben sind verwilderte Haustiere und brauchen uns. Inzwischen haben wir 13 betreute Taubenschläge und -türme. Die ausgetauschten Eier gehen in die zig Tausende. Gezielte Täuschung der Tauben, durch Austausch des Geleges gegen Kunststoff-Eier. Zum Wohle von Mensch und Tier.

Bleibt froh und gesund!

Impressionen

der Pflegestelle

Gute Plätze für körperlich stark eingeschränkte oder gar blinde Täubchen zu finden, ist fast unmöglich. Da allerdings auch solche Tauben zu unseren Pflegestellen gebracht werden, hat eine unserer Ehrenamtlichen zwei Zimmer geschaffen, die extra auf die Bedürfnisse dieser Tiere zugeschnitten sind. Alle diese Tiere wurden alle als obdachlos geboren, sind in große Not geraten, wurden gerettet und über Monate hinweg solange liebevoll gepflegt, bis sie sich ins Leben zurückgekämpft hatten.

Tom und Schnecke, Sunna, Bobby, Viola und Asterix sind einige von vielen hundert Stadttauben, die wieder gesund geworden sind. Auch Graziella, die telefonisch folgendermaßen gemeldet wurde: "Hier sitzt seit zwei Tagen eine Taube, regungslos, Kopf und Augen sehen komisch aus." Unser Rettungsteam machte sich unverzüglich auf den Weg. Sofort war den Rettern klar:

Graziellas Augenlicht war, vermutlich durch einen Autounfall verursacht, für immer zerstört. Sie war blind. Die Tierärztin behandelte die Wunden und Graziella kam zur Pflegestelle. Dort saß sie tagelang nur auf einem Fleck. Dann, nach einem Zeitraum von etwa 10 Tagen des Bangens, ein Lichtblick. Graziella begann sich zu putzen und vorsichtig, Schritt für Schritt, ihre neue Umgebung zu erkunden. Sie flog einen Meter hoch auf die nächste Sitzstange, badete begeistert und begann, alleine zu fressen. Sie wurde immer selbständiger und kämpfte sich Stück für Stück ins Leben zurück.

Ein paar Monate später zog ein ebenfalls blinder Täuber in die Pflegestelle ein. Seitdem sind die beiden unzertrennlich und führen ein glückliches Stadttaubenleben. Dabei beweisen sie, wie lebenswert auch ein Taubenleben mit Handicap ist. ■

der Woche Haben Sie Lust bei uns einzusteigen? Dann freuen wir uns über Ihren Anruf 015258954147 (gerne auf Mailbox sprechen) oder eine Mail an taubenteam-stuttgart@gmx.de. Danke.

Julia Bischoff

Aufenthalt in einer Tauben-Einrichtung

Aufruf für Unterstützer! von Julia Bischoff

Von 2008 bis 2021 ist das Stadttaubenprojekt gewachsen. Möglich war das nur durch viele engagierte Menschen. Ob angestellt oder ehrenamtlich. Alle investierten viel Zeit und Herz. Wir haben noch viele Ideen und wollen weiter wachsen. Deshalb freuen wir uns immer über Menschen die uns unterstützen, ehrenamtlich an den Wochenenden in unseren Taubenhäusern helfen oder in Teilzeit angestellt unter

Teamleiterin und Koordination E-Mail: taubenteam-stuttgart@gmx.de Silvie Brucklacher-Gunzenhäußer Taubenbeauftragte silvie@brucklacher.com

www.facebook.com/stadttauben www.stadttauben-stuttgart.de

Spendenkonto: BW Bank IBAN: DE 37 6005 0101 000 292 0157

Der
Verein und sein Tierheim
Getauschte Eier
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16 Der Strohhalm Nr. 28

Wir möchten, dass sich alle bei Ihnen wohlfühlen ...

... deshalb haben wir Ihre Bedürfnisse und die Ihres Vierbeiners stets im Blick.

   0711 7676055 giese-stuttgart.de
Foto: Shutterstock (Mike_O)

Fragwürdige Jagd

In Deutschland gehen jedes Jahr rund 397.000 Menschen auf die Jagd und töten dabei über vier Millionen Wildtiere. Als ich neulich im Radio hörte, dass ein Jäger versehentlich zwei Pferde erschoss fragte ich mich unweigerlich, ob wohl hier das Augenlicht nachgelassen hat oder geistige Umnachtung die Ursache war. Zudem sind die wenigsten Jäger zielsicher, was dann leider mit unsäglichen Tierqualen einhergeht.

Also die ganzen Weidmänner ballern schon ganz schön in den heimischen Wäldern rum, teilweise sogar noch mit Schrot. Macht doch nichts, wenn ein Beutegreifer nach dem Verzehr eines derart erlegten Tieres an Bleivergiftung verendet.

Die jagdbaren Tiere richten unseren Wald zugrunde, vermehren sich unkontrolliert und legen den Ertrag von so manchem Maisfeld lahm. Es gibt immer einen Grund, der Jagdleidenschaft zu frönen, zumal das in gewissen Kreisen en vogue zu sein scheint. Zu den jagdbaren Tieren zählen nicht nur Rehe, Hirsche, Wildschweine, Feldhasen und Füchse, sondern auch Waschbären, Wiesel, Wildtauben, Waldschnepfen, Enten und Gänse. Da kommt ganz schön was zusammen und das Jägerlatein setzt immer noch etwas drauf. Gerade das jagdbare Ge-

flügel hat unter den Machenschaften der Weidmänner zu leiden. Nicht selten wird mit Schrotsalven auf eine vorbei fliegende Vogelgruppe geschossen, wobei manche Tiere nur schwer verletzt davon kommen. Diese sterben dann nach einem längeren Todeskampf oder leben verstümmelt weiter. Ebenso werden Familienverbände, zum Beispiel von Grau- oder Kanadagänsen, auseinandergerissen. Und Jungtiere, die sich nach der Aufzucht durchaus noch an ihren Eltern orientieren, verlieren so den für sie überlebenswichtigen Anschluss. Nach wie vor kommen Lebend- und Totschlagfallen zum Einsatz. Landet ein Tier in der Lebendfalle, wird es im Anschluss vom Jäger erschossen. Man fühlt sich in die Zeit des 19. Jahrhunderts zurückversetzt, als es noch kein Tierschutzgesetz gab. Mir wird dabei regelrecht schlecht.

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von Angelika Schmidt-Straube

Immer wieder landen Dachse, Marderhunde und auch Hauskatzen in Fallen, die für Füchse aufgestellt waren. Die Fallenjagd gehört bundesweit verboten, ohne Wenn und Aber. Auch die Jagd auf Füchse und andere Beutegreifer ist mehr als fraglich. Selbst das gängige Argument der Jägerschaft, dass deren Bejagung anderen, bedrohten Arten nutzt, greift hier nicht. Denn der Rückgang gefährdeter Arten wie Rebhühner oder Kiebitze ist auf die Intensivierung der Landwirtschaft zurückzuführen. Darunter haben in einigen Bundesländern auch die Feldhasen zu leiden. Sie gelten laut Roter Liste als gefährdet. Trotzdem kann man immer wieder Weidmänner neben einer endlos scheinenden Reihe von erlegten Feldhasen mit stolz geschwellter Brust sehen. Unzählige Feldhasen

fallen der Treibjagd zum Opfer, wo jeder noch so einfältige Trottel sich als Treiber auszeichnen kann. Immer mehr Rehe, Wildschweine und Hirsche werden in Bewegungsjagden gejagt und nicht mehr vom Ansitz aus. Die Trefferquote lässt dabei zu wünschen übrig und angeschossene Tiere verenden dabei oft elendig. Es soll künftig ein Schießübungsnachweis für die Teilnahme an Bewegungsjagden vorgeschrieben werden. Na toll! Dann knallen sich die Herrschaften wenigstens nicht mehr gegenseitig ab.

Die Jagd ist nur dann gerechtfertigt, wenn es sich bei den getöteten Tieren um schwer kranke oder verletzte Tiere handelt, oder um den unmittelbaren Schutz des Menschen. (in Teilen entnommen aus DudT, Ausgabe 2/2021) ■

Zitate zur Jagd

„Sie wissen nicht, daß sie nur die Jagd und nicht die Beute suchen.“ (Blaise Pascal)

„Früher jagte der Mensch, um zu leben – heute, um zu erleben.“ (Stefan Rogal)

„Wenn ein Mensch einen Tiger töten will, spricht er von Sport. Wenn ein Tiger einen Menschen tötet, ist das Grausamkeit.“ (George Bernard Shaw)

„Jäger sind Menschen, denen niemand ausreden kann, dass es für einen Rehbock kein größeres Vergnügen gibt, als von einer Kugel getroffen zu werden.“ (Brigitte Bardot)

„Ich frage die Leute, warum sie Hirschköpfe an ihren Wänden haben. Sie sagen immer, weil es so ein schönes Tier ist. Da haben wir's. Ich finde meine Mutter attraktiv, aber ich habe Fotos von ihr.“ (Ellen DeGeneres)

„Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit.“ (Theodor Heuss)

„Die Jagd ist kein Sport. In einem Sport sollten beide Seiten wissen, dass sie im Spiel sind.“ (Paul Rodriguez)

Weitere Zitate finden Sie unter www.careelite.de/ jagd-zitate-sprueche-jagen/

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Besuch von "Hansi"

Wildtiere zu beobachten ist ein wunderschöner Zeitvertreib. Manchmal fühlt man sich dabei in die Kindheit zurück versetzt, wo man die Natur und ihre Tiere staunend und vermehrt neugierig erkundete. Ein putziges Eichhörnchen hopste von Ast zu Ast, eine Biene ließ sich auf einer Blüte nieder, ein Regenwurm verschwand auf Nimmerwiedersehen in seinem Erdloch.

Ja, ein Besuch war es allemal, der mich an einem sonnigen Nachmittag beglückte. Mit einem Buch in der Hand weilte ich auf der schattigen Terrasse, als mir etwas Flauschiges zwischen den Füßen durchwuselte. Leicht erschrocken entdeckte ich dann ein paar Meter weiter das Eichhörnchen. In einer spontanen Eingebung nannte ich es "Hansi".

Hansi bringt Nüsse

In aufrechter Haltung äugte er zu mir her und hielt irgendwelches Grünzeug in seinen Pfötchen. Dann rannte er mit seinem "Gepäck" weiter und entzog sich meinen Blicken. Später entdeckte ich grüne Hüllen von unreifen Haselnüssen, Grünmüll aus der Sicht von "Hansi". Die Besuche fanden nun regelmäßig statt und immer transportierte er dabei seine Nüsse. Ob er die Absicht hatte, diese als Wintervorrat zu vergraben?

Plausch mit der Nachbarin

Bei einem Gespräch mit meiner Nachbarin stellte sich heraus, dass "Hansi" ihren kompletten Haselnussstrauch abgeräumt und den Ertrag wohl in den angrenzenden Gärten verbuddelt hatte. Na dann kann der

Winter ja kommen, waren wir einhelliger Meinung und freuten uns gemeinsam über "Hansis" Aktivitäten und seine Vorsorge.

Kleiner Räuber

"Hansi" hatte sich bereits Wochen zuvor im Garten rumgetrieben, wobei er damals noch namenlos war. Durch das aufgeregte Gekrächze der Elstern, die in der hohen Fichte ein Nest gebaut hatten, wurde meine Aufmerksamkeit geweckt. Und schon sah ich "Hansi", wie er, verfolgt von den Elstern, von Ast zu Ast hüpfte und den Attacken der verärgerten Vögel mit eleganten Sprüngen entkam. Gleich war mir klar, dass Eichhörnchen sich gerne am Gelege der Vögel bedienen, sozusagen als willkommene Ergänzung zum üblichen Speiseplan. Ob "Hansi" beim Ergattern der Elster-Eier erfolgreich war möchte ich eigentlich bezweifeln. Doch wer weiß?

Grausame Natur?

Oft hört man von "fressen und gefressen werden". Auch wenn sich der Ausspruch irgendwie barbarisch anhört, mag ich ihm eine gewisse Wahrheit nicht absprechen. Alle Tiere leben irgendwie auf Kosten ei-

ner anderen Art, selbst die, welche sich ausschließlich von Pflanzen ernähren. Eigentlich hat sich die Natur gut darauf eingestellt. Sie rechnet die "Räuber" im Nachwuchsverhalten einfach mit ein, um die Art zu erhalten. Doch leider hat die Natur nicht mit dem menschlichen Verhalten gerechnet. Die Verschiebung einer ausgeglichenen Bilanz, zu Ungunsten der Tiere, hat ausschließlich menschliches Verhalten zur Ursache.

Was tun?

Eine einfache Frage, die nicht einfach beantwortet werden kann. Die Gründe des Artensterbens und der Reduzierung der Artenvielfalt sind bekannt. Monokulturen, abgeholzte Wälder, begradigte Flussläufe, Versiegelung der Böden, Erweiterung des Lebensraumes für Menschen, usw. fordern ihren Tribut. Natürlich auf Kosten der Tiere und Zugunsten der Rentabilität unterschiedlicher Anlageverhalten von Investoren. Traurig, aber wahr.

Können wir der Sache begegnen?

Oh ja, jeder Einzelne kann seinen Beitrag mit seinen Mitteln leisten. Hände weg von Chemiekeulen im ei-

von Angelika Schmidt-Straube
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genen Garten. Anpflanzen von Wildblumen und -kräutern. Ein Plätzchen findet sich immer, selbst auf dem Balkon. Die eigene Ernährungsweise und das Einkaufsverhalten überdenken. Eine vegetarische Ernährung, sei es auch nur an manchen Tagen, trägt insgesamt zum Wohlbefinden unserer Erde bei. Der Kauf von regionalen und saisonalen Produkten verringert den CO²-Ausstoss, was insgesamt uns allen zugute kommt. Weiter so geht nicht. Doch, es geht, aber unsere Nachkommen, unsere Tierwelt, werden darunter zu leiden haben.

Und "Hansi"?

"Hansi" war eigentlich der Auslöser für die vorstehenden Ausführungen.

Er wird kommenden Winter gut überstehen, sofern er seine vergrabenen Schätze wieder findet.

Andere Wildtiere

Andere Wildtiere sind, wie z.B. Igel, Störche und Hamster, auch von unserem Verhalten gegenüber unserer Umwelt betroffen. Wo es nichts zu "Nagen" gibt, bleibt nicht viel Spielraum. Auch die heimischen Vögel sind von dieser Entwicklung betroffen. Daher habe ich mir angewöhnt, das ganze Jahr über die Piepmätze mit unterschiedlichen Futtermitteln zu unterstützen. Stets katzensicher, dafür kontinuierlich. Auch Frischwasser sollte den Vögeln und anderen Wildtieren immer ausreichend zur Verfügung stehen. Mit entspre-

chenden Nistkästen können wir unsere Vögel beim Nestbau unterstützen, zumal natürliche Nistmöglichkeiten immer weiter abnehmen.

Eine Bitte

Trotzdem müssen junge Wildtiere im Übereifer nicht sofort der Natur entnommen und zur Versorgung ins Tierheim gebracht werden. Eine Aufzucht bei den Eltern ist jeder Alternative vorzuziehen. Bevor Sie sich für ein derartiges Handeln entschließen, kontaktieren Sie uns bitte, wir zeigen Ihnen die unterschiedlichen Möglichkeiten auf.

Tierschutz

Denn wir alle haben nur eines im Sinn: den Schutz der Tiere. ■

Stachelige Gesellen

Viele Igelfreunde glauben, dass sie durch Zufütterung im Außenbereich mit industriellem Igeltrockenfutter oder mit Katzenfeuchtfutter den Tieren etwas Gutes tun. Doch vieles spricht dagegen:

● Das Futter macht zwar satt, aber es nährt den Igel nicht, weil der Anteil vegetarischer Stoffe, die ein Igel gar nicht verdauen kann, viel zu hoch ist; Protein- und Fettgehalt sind dagegen zu niedrig.

● Igel sind Einzelgänger, Futterstellen fördern das Zusammentreffen mehrerer Stachelträger. Das Ergebnis sind oft Bisswunden mit unange-

nehmen Folgen. Ebenso ist die Gefahr der Übertragung bakterieller und parasitärer Erkrankungen von einem zum anderen Tier deutlich erhöht.

● Igelfutterstellen locken auch die Fressfeinde des Igels an, was mit einer erhöhten Verlustrate einhergehen kann.

● Igelfutterplätze verursachen durch die damit provozierte örtliche Überpopulation einen Kahlfraß an der natürlichen Igelnahrung rund um die Futterstelle.

● Punktuelle Überpopulation des Igels schaden anderen Insektenfressern wie Vögeln oder Spitzmäusen.

Nicht wenige der direkten Nahrungskonkurrenten sind, im Gegensatz zum Igel, akut vom Aussterben bedroht.

● Auch das beste, selbst zubereitete Futter entspricht nicht der natürlichen Igelnahrung und geht immer mit einer hochgradigen Fremdbesiedlung nicht igelspezifischer Darmkeime einher.

Gesunde Igel sind auch heutzutage nicht in Gefahr, zu verhungern. Bei Futtermangel wechseln sie ihren Aktivitätsraum und halten sich niemals nur in einem einzigen Garten auf. (In Teilen entnommen aus dem IGEL Bulletin Ausgabe 64 des Vereins Pro Igel e.V.)

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Nicht jeder Igel bedarf unserer Hilfe und Zufütterung mit Industriefutter ist nicht unbedingt das Gelbe vom Ei Putzig, beliebt und nachtaktiv

Unsere Unterstützer,

Auch in diesem Strohhalm möchten wir unseren Gönnern und Unterstützern ein herzliches Dankeschön sagen. Ohne ihr Zutun könnten wir unserer verantwortungsvollen Aufgabe nicht nachkommen. Leider. Mit der Kostenerstattung der Stadt Stuttgart de-

cken wir lediglich ein Drittel unserer Aufwendungen. Da kann man nicht getrost die Hände in den Schoß legen. Ganz im Gegenteil. Wir sind nach wie vor auf Spenden und Zuwendungen angewiesen und stellen hier einige Unterstützer und Spender vor.

Ein herzliches Dankeschön an die Beamten der Stuttgarter Polizeihundestaffel, die während einer Schicht spontan für uns gesammelt haben.

Seit

vielen Jahren erfahren wir von KÖLLE ZOO wunderbare Unterstützung. Durch unterschiedliche KÖLLE-Events, wie die Weihnachts-Aktion, den Welt-Katzentag sowie den Welt-Hundetag, konnten wir unser Futtermittellager wieder wunderbar auffül-

len und die Gutscheine sind auch nicht von schlechten Eltern. Klasse, dass man sich auf KÖLLE ZOO jederzeit verlassen kann. Somit sind wir niemals verlassen. Ein ganz großes Dankeschön für die tolle und kontinuierliche Unterstützung!

Der ROBERT BREUNING STIFTUNG und Ihren Vorstandsmitgliedern möchten wir auch in diesem Jahr von Herzen danken. Für unsere Tierschutzarbeit erhielten wir die wunderbare Summe von € 10.000.

Wir sind sehr froh und überaus dankbar, dass wir bei der Vergabe der Stiftungsmittel wieder so großzügig berücksichtigt wurden.

Was für ein Glück für uns und unsere Tiere!

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von links: Herr Jückstock, Marion Wünn und Frau Frank Daniel Schurwonn und Marion Wünn von links, Silke Schyma und Helen Kaufmann

Spender, Gönner und ...

Was für eine tolle Überraschung! Verschiedene Schülerinnen und Schüler verkauften Armbändchen zugunsten unserer Tiere und überreichten uns die stolze Summe von € 800. Auf dem Foto, von links nach rechts, sind Emilie Eckhoff, Juliane Tresselt, Frida Ziegler, Siyar Tonaydin, Jakob Naumann und Serwan Tonaydin abgebildet. Mit der Spende können wir die dringend benötigten Schildkröten-Häuschen erwerben. Aus diesem Grund hält Frida Ziegler auch eine unserer gepanzerten Schützlinge in den Händen.

Ein ganz großes Dankeschön für dieses ehrenwerte Engagement.

Ein ganz herzliches Dankeschön an die Emma- und Olga-Rauchfuß- und Eva Wolff Stiftung, die unser Projekt Silberpfoten im Jahr 2021 mit sagenhaften € 3.000,und unser Seniorenhaus mit € 1.000 unterstützt hat. Über diese Zuwendungen sind

wir nicht nur froh und dankbar, sondern sie bestärken uns in der Annahme, dass unser eingeschlagener Weg der richtige ist. Wir wünschen uns, dass sich auch andere Institutionen dieser Unterstützung, in welcher Form auch immer, anschließen würden.

Auch in diesem Jahr unterstützte uns die Margarete Müller-Bull Stiftung mit nicht unerheblichen Mitteln bei den Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen unseres SilberPfoten-Fahrzeuges. Es darf niemals als selbstverständlich betrachtet werden, dass nach einer Unterstützungsanfrage eine positive Rückmeldung erfolgt.

Auf die Margarete Müller-Bull Stiftung können wir uns immer verlassen und sind unendlich dankbar dafür.

Die Martha-Egerter-Stiftung hat immer ein Herz für Tiere und unterstützte uns mit der schönen Summe von € 1.500. Dafür unseren herzlichen Dank.

Einen Scheck der besonderen Art durften wir von Frank Mollinè von der WDV Mollinè GmbH entgegennehmen. Die aktuelle Jahreszahl entspricht genau der Geldsumme, die wir gespendet bekamen. Herzlichen Dank im Namen unserer Tiere für diese schöne Idee!

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Engagierte "Kids" Frank Mollinè und Petra Veiel Ein herzliches Dankeschön an die Karin von Grumme-Douglas Stiftung, die uns regelmäßig mit schönen Futtermitteln versorgt. Unser herzlichster Dank an die Fa. Bruhn. Sie hat uns beim dringend benötigten Industrie-Trockner ganz toll unterstützt! Falscher Platz?

Post von: Christa Glücksbringer Himmelsleiter 7 aus Engelskirchen

Im Briefumschlag befand sich nebenstehende Grußkarte und sage und schreibe eine Spende von € 300,-. Wir danken Frau Glücksbringer von Herzen.

Die Karl und Erna Leitermeier-Stiftung unterstützte unser Projekt Silberpfoten mit der tollen Spende in Höhe von Euro 2.500. Für diese großartige Zuwendung möchten wir uns natürlich von

Ein herzliches DANKESCHÖN an die f + g fair und gerecht Stiftung der Ehegatten Braig, die uns in diesem Jahr mit einer schönen Spende in Höhe von Euro 1.000 unterstützen, was unseren Tieren natürlich sehr zugute kam.

DANK AN DIE SPARDA BANK

Bei der Aktion "Sparda hilft" waren wir einer der Gewinner und freuten uns riesig über die Zuwendung in Höhe von € 2.000. Unser Dank geht auch an unser Mitglied Sonja Wubbe, die im Namen des Tierschutzvereins Stuttgart an der Aktion teilnahm, bzw. die ganze Angelegenheit initiierte. Was für ein toller Erfolg!

ganzem Herzen bedanken und wünschen uns dabei sehr, dass auch andere Stiftungen diesem schönen Beispiel folgen und unser einzigartiges Projekt mit einer Zuwendung bedenken.

Durch die wunderbare Zuwendung der Stiftergemeinschaft d. KSK HN, bzw. Förderung der Sabine Lonien Stiftung, erfuhr unsere stets bedürftige Tierschutzkasse einen schönen Zuwachs in Höhe von € 1.000. Dafür unseren herzlichsten Dank. "Danke" sagen auch die Fellnasen

Die Selgros C & C hat in ihrem Markt in StuttgartFeuerbach eine Sammelaktion zugunsten unserer Tiere auf den Weg gebracht. Die Kunden waren das Zünglein an der Waage. Über die Zuwendung in Höhe von € 500,- freuen wir uns sehr und möchten den Initiatoren ganz herzlich danken.

Abb. rechts: Herzlichen Dank an Carla Schweizer und Nicolai Neumann für die tollen Schildkröten-Häuschen. Sie haben uns und unsere Schildkröten wunderbar unterstützt.

Lieben Dank natürlich auch an alle nicht genannten Spender. Sie alle sichern unser Fortbestehen!

Die Azubis von Peek & Cloppenburg KG haben gesammelt und für unsere Tiere die stolze Summe von € 300,- zusammengebracht. Für dieses ehrenwerte Engagement möchten wir uns ganz herzlich bedanken und wünschen uns gleichzeitig, dass andere Azubis auch derartiges auf den Weg bringen.

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Tierfreunde

Lohn genug, wenn unser Verein, unser Tierheim und unsere Tiere durch ihr jeweiliges Engagement eine Unterstützung erfahren, die sonst nur durch bezahlte Kräfte abgedeckt werden könnte. Doch diesen erforderlichen Mehraufwand könnte unser Verein niemals finanziell leisten. Wo stünden wir ohne die wunderbaren ehrenamtlichen Mitarbeiter?

Man mag sich das gar nicht vorstellen. Viele ehrenamtliche Mitarbeiter stehen uns seit Jahren treu zur Seite und es ist uns immer wieder eine Freude, dass sich auch "neue" Damen und Herren bei uns einbringen möchten.

Ein ganz großes Dankeschön möchten wir an dieser Stelle wieder unseren Ehrenamtlichen aussprechen. Das Ehrenamt ist unbezahlbar! Nahezu jeder Bereich unseres Vereins und unseres Tierheims wird durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützt und gestärkt. Diese Menschen verrichten ihre Tätigkeit mit Herzblut, Sachverstand und ohne "Wenn" und "Aber".

Unzählige Stunden ihrer Freizeit setzen sie zugunsten unseres Vereins und unseres Tierheims ein und leisten dabei Überdurchschnittliches. Außer einem verbalen "Dankeschön" gibt es keinerlei Entschädigung und - das ist das Beste - diese Menschen wollen für ihr Schaffen gar nicht entlohnt werden. Für sie ist es

Anlass-Spenden

Viele Tierfreunde verzichten zu unseren Gunsten auf Geschenke und sonstige Zuwendungen anlässlich ihres Geburtstages, der goldenen Hochzeit und sonstigen Jubilarfeiern. Das ist eine mehr als ehrenwerte Geste und wir sind froh und dankbar, dass wir auf diese Weise an den freudigen Ereignissen teilhaben dürfen und unsere Tiere letztendlich die Beschenkten sind. Tiere sind wunderbare Mitgeschöpfe, die unseren Einsatz einfach verdienen.

An dieser Stelle möchten wir allen Geburtstagskindern und Jubilaren unseren herzlichsten Glückwunsch und unseren Dank aussprechen. Viele Geburtstagkinder lassen uns jedes Jahr auf diese Weise an ihrem Fest "teilhaben" und vielleicht finden sich noch weitere "Nachahmer", die ihren Gästen diese noble Idee nahebringen möchten. Falls gewünscht, erhalten Sie für Ihre Zuwendung natürlich eine Spendenbescheinigung. ■

Unsere Vereinsarbeit kann nur durch das zusätzliche Ehrenamt gestemmt werden und Tierschutzarbeit ist und bleibt letztendlich eine sehr erfüllende und befriedigende Tätigkeit. Natürlich sind unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter oft mit sehr emotionalen Begebenheiten konfrontiert und benötigen dabei Menschenkenntnis, soziale Kompetenz, Überzeugungskraft und Durchsetzungsvermögen.

Auch unsere unterschiedlichen Projekte werden durch das Ehrenamt, bzw. ehrenamtliche Mitarbeiter getragen und mit Leben erfüllt. Wir sind froh und dankbar zugleich, mit so uneigennützigen Mitarbeitern zusammenarbeiten zu dürfen.

Herzlichen Dank an unsere Ehrenamtlichen - Sie alle sind für uns unersetzbar! ■

Statt Grabschmuck

Es ist schwer einen geliebten Menschen zu verlieren und ihn auf seinem letzten Weg zu begleiten. Doch auch in der größten Trauer wird an unsere Tiere gedacht und darum gebeten, auf Grabschmuck zu verzichten und stattdessen dem Tierschutzverein Stuttgart eine Spende zukommen zu lassen. Oftmals war dies der Wunsch des Verstorbenen. Doch genau so oft ist es ein Wunsch der Angehörigen, die damit ihre unvergängliche Tierliebe zum Ausdruck bringen und ein bleibendes Zeichen setzen möchten. Unsere Hochachtung und aufrichtiger Dank an alle, die sich zu diesem Schritt entschlossen und uns auf diese Weise bedachten. ■

Patenschaften

Eine schöne Idee der Unterstützung sind die Patenschaften. Wir möchten allen Paten unseren herzlichsten Dank aussprechen. Weitere Informationen zu einer Patenschaft finden Sie auf Seite 30. ■

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Das Ehrenamt - immer mit Herz bei der Sache

Esras Tierheimalltag

auch ich

ich immer mit dabei. Quasi rund um die Uhr im Einsatz, denn Frauchen wohnt mit ihrer Familie im Tierheim. von Marion Wünn

Seit vielen Jahren schon erzähle ich im Strohhalm Geschichten, die ich im Tierheim erlebe. Schöne, traurige, skurrile und auch außergewöhnliche Geschichten. 2021 ist ein besonders Jahr, denn ich wurde im Oktober 11 Jahre alt. Für einen Kangal ist das ein stolzes Alter, ich bin eine Kangal-Omi. Wer nun glaubt ich gehöre zum alten Eisen, der täuscht sich. Meine alten Knochen spüre ich zwar schon öfters, wobei es manchmal zwickt und zwackt. Aber bei euch Menschen ist das ja auch nicht anders. Trotzdem begleite ich mein Frauchen täglich zur Arbeit. Ich drehe dann meine Runden durch das Tierheimgelände und schaue, ob alles in Ordnung ist.

Alte Tiere

Apropos Alter. Es gibt Menschen, die ihr einst so geliebtes Tier einfach ins Tierheim bringen. NUR weil es plötzlich alt und krank geworden ist. Mensch Leute das gehört sich nicht, schämt euch. Ihr glaubt ja gar nicht, wie gerade alte Tiere unter dem Verlust ihres Zuhauses leiden. Manche erholen sich von diesem Schicksalsschlag nur schwer.

Bailey

Mitte Februar ist die 11 Jahre alte Border-Collie Hündin Bailey von ihrer Besitzerin ins Tierheim gebracht worden. Die Schwester von Bailey sei gestorben und die alte Hündin konnte ohne ihre Schwester nicht alleine bleiben. Das war für Bailey natürlich doppelt schlimm. Nicht nur dass sie ihre Schwester verloren hat, nein auch ihr gewohntes Umfeld war plötzlich weg. Zum Glück hat die Hundedame nur drei Wochen im Tierheim verbracht, bis sie ein neues Zuhause fand.

Bitte nicht im Tierheim sterben!

Leider haben nicht alle Tiere dieses Glück. Manche schaffen es leider nie und müssen im Tierheim sterben. Das ist für Frauchen und ihre Mitarbeiter dann besonders schlimm. Lennox zum Beispiel saß 5 Jahre im Tierheim. Er war ein sogenannter Listenhund und kein Hund für Jedermann. Er hätte so gerne ein Zuhause bei Hundekennern gehabt. Ab und zu gab es Interessenten, aber es hat nie so richtig geklappt. Lennox wurde nur knapp 8 Jahre alt. Mehr als die Hälfte

seines Lebens musste er im Tierheim verbringen. Das hat ihn physisch und psychisch krank gemacht. Er starb am 7.Januar 2021. So was darf eigentlich gar nicht sein. Ein Tierheim sollte immer nur ein Zuhause auf Zeit für alle Tiere sein.

Sorgenkinder und Glück

Wer also selbst vielleicht schon etwas älter ist, sollte auf jeden Fall einem älteren Tier, egal ob Hund, Katze oder Kleintier, ein Zuhause schenken. Denn grade die älteren Tiere haben ein liebevolles Zuhause mehr als verdient. Glück hatten dieses Jahr trotzdem ganz viele Tiere. Über 1300

Zuhause gefunden. Auch die Katze durfte endlich umziehen. Ende gut alles gut, kann man hier wahrlich sagen.

Illegaler Tiertransport

Was im Jahr 2021 wirklich schlimmer wurde, sind die vielen illegal eingeführten und dann beschlagnahmten Hunde und Katzen. Sogar Zuchttauben kamen auf illegalen Wegen so in unser Tierheim. Wieder einmal sind die Tiere Opfer von skrupellosen Tierhändlern, die nur schnelles Geld verdienen wollen. Da ist es wurscht, ob die Tierkinder noch viel zu klein sind, um von ihren Müttern getrennt zu werden. Es ist auch wurscht, ob diese viel zu kleinen Tierbabys den Transport überleben. Hauptsache der Rubel rollt. Wer ist schuld!? Der Mensch. Immer mehr Menschen durchstöbern auf der Suche nach vermeintlichen Schnäppchen das Internet und lassen sich von süßen Tierbabyfotos verführen. Schwupps wird mit ein paar Mausklicks, der viel zu junge Rassehund oder die viel zu kleine Babykatze bestellt. Woher diese Tiere stammen ist dem Käufer oft nicht bewusst oder sogar egal. Hauptsache ein Schnäppchen gemacht…!

Schnäppchenjäger

Tierheimschützlinge durften in ihr neues Zuhause umziehen. Das sind die schönsten Momente im Tierheim. Besonders wenn unsere Sorgenkinder umziehen dürfen ist die Freude groß.

Verwahrtiere

Im Januar durften Rico und Ronny endlich umziehen. Die beiden Chihuahuas waren seit über 5 Jahren in Sicherheitsverwahrung im Tierheim. Eine Amtsveterinärin hatte die Tiere im Juni 2016 zusammen mit einer Katze aus einem verwahrlosten Haushalt befreit und ins Tierheim gebracht. Die Tierhalterin klagte jedoch auf wieder Herausgabe. Das ging sogar durch mehrere Gerichtsinstanzen. Letztendlich hat sie in der letzten Instanz verloren und bekam ihre Tiere nicht wieder.

So egoistisch können nur Menschen sein. Zum Glück haben die beiden Chihuahuas gemeinsam ein neues

Viele dieser vermeintlichen Schnäppchen werden schon kurz nach der Ankunft krank, ihren neuen Tierhaltern lästig oder zu teuer. Welch Wunder! Dann erinnert man sich daran, dass es ja Tierheime gibt. Dort kann man das kranke Tierkind ja abgeben. Alleine dieses Jahr kamen so unzählige Tierkinder zu uns ins Tierheim. Allesamt krank, verwurmt und völlig traumatisiert. Mensch Leute! Es gibt im Internet keine seriösen Tierverkäufer! Wann kapiert ihr das denn endlich!

Kein Kauf übers Internet

Tiere kauft man nicht im Internet oder bei dubiosen Züchtern. Die Tierheime sind voll, schaut also dort nach. Denn hier warten unzählige Tiere sehnsuchtsvoll auf ein liebevolles Zuhause. Bitte weitersagen!

Tierinteressenten

Wollte es gar nicht mehr erwähnen, aber ein Gutes hatte diese blöde Coronapandemie. Ins Tierheim dürfen nur noch Menschen, die wirkliches

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Hallo ich bin Esra (Foto Mitte), die Kangal-Hundedame der Tierheimleiterin. Und im "Strohhalm" darf mich mit meinem Tagebuch zu Wort melden. Wie ihr vielleicht wisst, bin

Interesse an einem Tierheimtier haben. Einfach mal so durchs Tierheim laufen geht nicht mehr. Nur wer einen Termin vorher ausgemacht hat, bekommt Zutritt. Nun fragt ihr euch sicher, was daran gut ist. Ich verrate es euch. Die Tierpfleger können sich mehr Zeit für die einzelnen Tierinteressenten nehmen.

Die Tiere haben mehr Ruhe, denn es bleiben nicht unentwegt Menschen vor den Tierunterkünften stehen und starren die Tiere an. Viele Tiere empfinden das nämlich als unangenehm.

Tiervermittlung

Wer nun denkt, dass aus diesem Grund weniger Tiere ein Zuhause finden täuscht sich gewaltig. Die Vermittlungen sind sogar viel effektiver geworden. Denn vor dem Besuch im Tierheim werden mit den Interessenten schon viele Fragen geklärt. Nur wer die Haltungsbedingungen und Erfahrungen mitbringt, wird ins Tierheim eingeladen. Das soll nach der Pandemie auch so bleiben. Jede Art von Veränderungen braucht Zeit und bringt somit neue Erkenntnisse.

Veranstaltungen

Was uns jedoch fehlt sind die Tierheimfeste. Nicht nur weil diese auch Geld in die stets leeren Kassen des Tierheims spülen. Nein, auch wegen der vielen tollen Flohmarktund Essensständen und dem schönen Miteinander. Hoffentlich dürfen wir bald wieder mit den Tierheimfesten starten.

Seminare

Genauso geht es uns mit den vielen Seminaren, die im Tierheim stattgefunden haben. Wir hoffen sehr, dass wir diese im Frühjahr 2022 wieder machen können. Die Seminartermine könnt ihr dann rechtzeitig auf unserer Tierheimpage sehen. Es lohnt sich also immer wieder dort vorbeizuschauen.

Tierheimalltag

Im Tierheim ist sowieso niemals alles wie immer. Es kommen jeden Tag neue Tierheimbewohner. Jeden Tag dürfen Tiere in ihr neues Zuhause umziehen und jeden Tag gibt es unerwartete Überraschungen. Langweilig wird es im Tierheim also nie. Manchmal gibt es ganz viel zu tun, dann ist es wieder ruhiger. Frauchen mag das, aber da ist sie leider eine Ausnahme. Sie sagt dann immer, die meisten Menschen seien „Gewohnheitstiere“. Wenn mal was anders ist dann bricht für diese Menschen meist eine Welt zusammen. Im Tierheim muss man flexibel und allem Neuen gegenüber aufgeschlossen sein. Zudem muss man belastbar sein. Denn die Arbeit als Tierpfleger ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern geht auch oft an die psychische Belastbarkeitsgrenze. Wer das auf Dauer nicht aushält sollte sich nach einer anderen Arbeit umschauen. Frauchen sagt immer, wer im Tierheim

arbeitet sollte seinen Job lieben, denn es gibt keinen schöneren Beruf. Auch wenn es manchmal „stressig“ ist. Was kann es denn Schöneres geben, als Tieren zu helfen und diese auf ihr neues Zuhause vorzubereiten. NIX! Ich kann ihr da zu 100% zustimmen.

Arbeit der Tierheimleute

Wusstet ihr, dass die Tierheimleute sehr viel Zeit damit verbringen um das richtige Zuhause für jedes Tier zu finden? Das fängt schon mit der Aufnahme des Tieres im Tierheim an. Da wird geschaut, welche Charaktereigenschaften das Tier hat, wie es sich mit seinen Artgenossen versteht und wie es auf Menschen zugeht. Jeder Tierpfleger kennt seine Schützlinge gut und kann am besten beurteilen, wo welches Tier am besten aufgehoben ist. Nicht jedes Tier passt zu jedem Menschen. Wer z.B. sein Tier nicht mit zur Arbeit nehmen kann, sollte die Finger von einem Hund lassen. Oder wer nur eine einzelne Katze haben möchte, sollte sich eine ältere Katze aussuchen. Wie gesagt, das Wohl eines jeden Tieres liegt den Tierheimmitarbeitern sehr am Herzen.

Alles andere wäre kein vernünftiger Tierschutz. Denn Tierschutz muss mit Herz und ganz viel Verstand gemacht werden. Nur dann ist er gut. Zuviel Herz und zu wenig Verstand erzeugt oft noch mehr Tierleid und ich bin sicher, dass Ihr Menschen das eigentlich gar nicht wollt. Hand aufs Herz!

Reptilien

Wo wir grade beim „wusstet ihr eigentlich“ sind. Wusstet ihr, dass im Tierheim immer mehr Reptilien aufgenommen werden müssen? Das ist besonders tragisch, denn Reptilien leiden oft still und viele Menschen halten diese Tiere völlig falsch. Zurzeit leben im Tierheim über 60 Landschildkröten, 40 Wasserschildkröten, einige Schlangen, Vogelspinnen und Bartagamen. Das sind eindeutig zu viele Tiere dieser Art. Die Unterbringungsmöglichkeiten sind nahezu erschöpft. Leider werden jedes Jahr mehr Reptilien abgegeben, als wir vermitteln könnten. Denn die Auflagen sind hoch, viele Tiere fallen unter die Artenschutzverordnung und dürfen gar nicht einfach so weitervermittelt werden. Jeder Halter muss sein Tier bei den zuständigen Behörden registrieren und anmelden.

Viele wissen das nicht und lassen sich dadurch abschrecken. Dabei hilft das Tierheim bei den Formalitäten und klärt über eine artgerechte Unterbringung im neuen Zuhause umfangreich auf. Jeder der einen Garten hat sollte dort ein Gehege für Landschildkröten bauen, dann gäbe es im Tierheim weniger Leid und viel mehr glückliche Landschildkröten. Denkt mal drüber nach. Vielleicht kennt ihr jemand

der diese gepanzerten Tierchen toll findet und einen Garten hat? Natürlich, wie kann es anders sein, findet ihr unsere Reptilien auch auf der Tierheimhomepage. Schaut doch gleich mal nach.

Papageien und andere Vögel

Nicht zu vergessen sind die unzähligen Papageien in unserer Obhut. Auch viele andere gefiederte Mitgeschöpfe (über 250) leben bei uns. Einige Amazonen, Edelpapageien, Graupapageien und viele kleinere Vögel warten auf ein Zuhause. Natürlich nicht in einem Käfig. Ihr solltet schon eine Freiflugvoliere haben oder ein ganzes Vogelzimmer. Denn Vögel sind Schwarmtiere und dürfen auf keinen Fall einzeln gehalten werden! Auch hier beraten euch die Tierpfleger ausführlich über eine artgerechte Unterbringung und die Bedürfnisse der unterschiedlichsten Vogelarten.

Trauriges Tierschicksal

Ganz zum Schluss möchte ich noch eine traurige und gleichzeitig tragische Tiergeschichte erzählen. Am 20.Juli 2021 bekam Frauchen einen Anruf von der Amtsveterinärin. Sie sei grade bei einer Tierhaltungskontrolle und müsse die Tiere dort fortnehmen. Es handelte sich um zwei große Hunde. Leider kam für einen der Hunde jede Hilfe zu spät. Das arme Tier ist verhungert.

Zum Glück hat der andere Hund, wir habe ihn Grisu genannt, überlebt. Ein kroatischer Schäferhundmischling im Alter von ca. 10 Jahren. Grisu wog nur noch 12 kg, bei seiner Größe hätte er gut das doppelte an Gewicht vertragen können. Bis auf die Knochen abgemagert, völlig verfilzt und mit einer schlimmen Augenund Ohrenentzündung kam er im Tierheim mehr tot als lebendig an. Sofort bekam er Infusionen, wurde auf eine Wärmematte gelegt und tierärztlich versorgt. Die Pfleger fütterten ihn nahezu stündlich und versorgten ihn liebevoll.

Die Halterin hat ihre Hunde einfach "vergessen" zu füttern. Die Tiere waren ihr lästig und mussten die meiste Zeit im Keller des Hauses leben. Eine tragisch gruselige Geschichte. Grisu verharrte vermutlich tagelang neben seiner verstorbenen Hundedame, bis er endlich gerettet wurde. Zwischenzeitlich geht es ihm so gut, dass er vermittelt werden darf. Wir suchen für Grisu natürlich nur das allerbeste Zuhause. Wer so viel Schlimmes erlebt hat, hat es verdient, in den letzten Jahren, die ihm noch bleiben, verwöhnt zu werden.

Mehr über Grisu und die vielen anderen Tiere könnt ihr auf unserer Webseite nachschauen.

Bleibt gesund und uns Tieren wohl gesonnen.

Eure Esra

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Buchempfehlung

Natürlich gibt es unzählige Bücher in welchen die unterschiedlichsten Tiere den Jugendlichen nahe gebracht werden sollen. Das vorliegende Buch stellt allerdings eine Besonderheit dar. Es ist nicht nur zeichnerisch gelungen, sondern trifft auch inhaltlich die Sprache und das Verständnis von Kindern im Alter ab 7 Jahren. Ein jederzeit empfehlenswertes Geschenk zu den unterschiedlichsten Anlässen.

Sind Wespen tatsächlich streitsüchtig und haben es auf dein Essen abgesehen? Eine gute Frage und die Antwort erhält man, wenn man das Buch auf den Kopf stellt. Da gibt es dann beim Lesen immer etwas zu tun und Freunde, Geschwister oder Eltern dürfen beim Raten solange mitmachen, bis die Lösung per Kopfstand des Buches schwarz auf weiß, bzw. bunt erscheint. Die Zeichnungen und Darstellungen der beschriebenen Tiere zeigen die Liebe zum Detail und treten durch liebevoll inszenierte Eigenschaften der Mitgeschöpfe besonders hervor. Dabei wird nicht auf kuschelige Effekte geachtet, sondern eben auch eine schleimige Schnecke mit ihrem Nutzen vorgestellt. Igitt und eklig gibt es in diesem Büchlein nicht und die entsprechenden Texte bringen das Verständnis für die jeweilige Tierart in kindgerechter Form zum Ausdruck.

Fazit: Absolut empfehlenswert Fiese Viecher?

Texte: Vèra Mischitz

Grafik: Claudia Gotthardt erschienen 2021 in der Franck-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG ISBN 978-3-440-17270-4

Hardcover

36 Seiten,jede Seite mit Abbildungen Größe: 19,5 cm x 24,5 cm Laden-Preis: € 15,-

Der Strohhalm Nr. 29 29

Mit einer Patenschaft Gutes tun!

Sie möchten den Tieren des Stuttgarter Tierheims gerne etwas Gutes tun oder vielleicht eines unserer Projekte unterstützen?

Mit einer Patenschaft haben Sie die Chance, einen wichtigen Beitrag für unsere Tiere und Projekte zu leisten. Und eines können wir Ihnen gleich vorab garantieren: Jegliche finanzielle Unterstützung kommt zu 100 Prozent den Tieren, bzw. den Projekten zugute. Zum Beispiel in Form verbesserter Unterkünfte, teurer Medikamente, aufwendiger Operationen und vielem mehr.

Sobald Sie sich entschieden haben eine Patenschaft zu übernehmen, kann es losgehen. Sie können eine Patenschaft online beantragen: http://stuttgarter-tierschutz.de//IhrEngagement/Patenschaften

Gerne auch telefonisch bei unserer Frau Birgit Strobel, die Ihnen von Montag bis Freitag während den üblichen Bürozeiten unter 0711 - 65 67 74 - 18 zur Verfügung steht. Oder Sie schreiben uns eine E-Mail: info@stuttgarter-tierschutz.de

Als künftiger Pate stehen Sie erst einmal vor der "Qual der Wahl". Denn Sie alleine entscheiden, welchen Tieren oder Projekten Ihre Unterstützung zugute kommen soll. Ob für Hunde, Katzen, Kleintiere oder Tauben - sie zahlen monatlich einen von Ihnen festgelegten Betrag, der speziell der von Ihnen gewählten Tiergruppe zugute kommt. Außerdem erhalten Sie, sobald Sie eine Patenschaft übernommen haben, einen Patenschafts-Ausweis. Mit diesem können Sie "Ihre Tiere" besuchen und sich von unseren Pflegerinnen und Pflegern darüber informieren lassen, wie es Ihren Lieblingen geht. Bitte haben sie Verständnis, dass wir Ihren Antrag erst ab einem monatlichen Beitrag von € 10,- bearbeiten können.

Geschenk gesucht?

Eine Patenschaft eignet sich, im Gegensatz zu lebenden Tieren, bestens als Geschenk. Die Patenschaftsdauer bestimmen Sie im Voraus und auf dem Patenschafts-Ausweis wird der Name des Beschenkten eingetragen. Eine schöne Idee, Tierfreunden eine Freude zu bereiten.

Allen Paten sagen wir im Namen unserer Tiere ein herzliches Dankeschön! Über jeden neuen Paten freuen wir uns von ganzem Herzen.

Wir sind für Sie da, wenn Sie unsere Hilfe benötigen. Bitte beachten Sie unsere Sprechund Öffnungszeiten:

Unsere Vereinsgeschäftsstelle erreichen Sie von Montag bis Freitag jeweils von 9.00 bis 17.00 Uhr unter 0711- 65 67 74 18. Ihre Ansprechpartnerin: Frau Birgit Strobel info@stuttgarter-tierschutz.de

Lieben Dank, dass ich und meine Mitgeschöpfe einen Paten an der Seite haben, der uns unterstützt und auf den wir uns immer verlassen können.

Unsere Buchhaltung erreichen Sie von Dienstag bis Samstag jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr unter 0711-65 67 74 13. Ihre Ansprechpartnerin: Frau Darija Kruzic-Pechmann. buchhaltung@stuttgarter-tierschutz.de

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Tierisch gute "Promis"

Hier stellen wir Ihnen in unregelmäßigen Abständen tierisch gute Mitmenschen vor, die vielleicht nicht unbedingt berühmt, dafür aber große Tierfreunde sind. Yusuf Okzas gehört zweifelsfrei zu den tierisch guten "Promis".

Der 51-jährige Familienvater und Gastronom Yusuf dachte schon lange über einen großen Familienhund nach. Doch dann kam der Hilferuf eines Hobby-PapageienZüchters:

Ein Hybrid-Ara-Baby wurde von seiner Mutter nicht angenommen und musste von Menschenhand aufgezogen werden. Das bedeutet anfangs bis zu fünf Mal täglich Fütterung per Spritze. Yusuf wagte den Schritt und hat kurzerhand die aufwändige Aufgabe übernommen. Er ist absoluter Papageienliebhaber und hat bereits als Kind diese Vögel geliebt. So wurde der kleine Ara in der Familie aufgenommen und erhielt den Namen Gonzo.

Auch die beiden Kinder kümmern sich sehr liebevoll um den Familienzuwachs und bezeichnen ihn sogar als "kleinen Bruder". So ist also aus dem großen Hund ein bald schon großer Papagei geworden.

Gonzo war von Anfang an voll integriert im Familienleben. Er darf in den Zimmern spielen und auch mit am Esstisch sitzen und naschen. Alle wissen genau was er fressen darf und was ihm schaden könnte. Außerdem ist er dank eines Flug-Aviators auch oft außer Haus mit dabei. Ein Happy End, denn leider enden viele Papageien in liebloser Haltung und sitzen nur im Käfig.

Gonzo hat eine Familie bekommen, die Kinder sind seine Freunde und vielleicht bekommt er demnächst auch noch einen gefiederten Kumpel.

Ein paar Papageien-Haltungstipps:

Papageien sind Schwarmvögel. Deshalb sollten Sie sich niemals nur einen Papageien anschaffen. Einzelhaltung ist nicht artgerecht. Der Mensch kann den Partner nicht ersetzen. Die Tiere werden auch zahm, wenn man sie als Paar oder in einem kleinen Schwarm hält.

Körnerfutter sollte immer nur einen kleinen Teil der Ernährung des Papageis ausmachen. In der Natur bekommt er nur ganz selten ausgereifte Körner. Zur Haupt-Nahrung gehören Obst und Gemüse, die einen sehr geringen Fettanteil besitzen. Dadurch muss der Papagei häufiger fressen und ist gleichzeitig beschäftigt. Gern genommen werden Bananen, Äpfel, Birnen,

Erdbeeren, Beerenobst oder Kirschen. Gut geeignete Gemüsesorten sind Möhren, Erbsen, Paprika oder Gurken. Bitte keine Kohlsorten oder Bohnen. Frischwasser ist selbstverständlich.

Der Käfig sollte an einem hellen, nicht komplett dem direkten Sonnenlicht ausgesetzten Standort stehen mit mindestens einer Käfigseite zur Wand. Dann fühlt sich der Vogel sicher. Zugluft, Zigarettenrauch und jede Art von schlechter Luft sind für einen Papagei sehr ungesund. Außerdem sollte der Käfig oder die Voliere nicht direkt an der Heizung stehen. Das macht den Vogel krank. Papageien wollen mitten ins Geschehen – lassen Sie die Tiere an Ihrem Leben teil haben. (für Sie entdeckt bei: www.planet-wissen.de/natur/voegel/papageien)

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von Silvie Brucklacher-Gunzenhäußer und Britta Okzas Yusuf Okzas mit Gonzo
Verantwortung
es
Arbeit
Tieren
Spende,
Patenschaft
testamentarischen Vermächtnis
Spendenkonto: Tierschutzverein Stuttgart e.V. BW Bank IBAN: DE37 6005 0101 000292 0157 BIC: SOLADEST 600 Unsere 1. Vorsitzende steht Ihnen jederzeit zu einer vertraulichen Beratung zur Verfügung. Gerne dürfen Sie sich bei ihr telefonisch informieren. Nutzen Sie die Möglichkeit für ein unverbindliches Gespräch unter Tel.: 0711 - 38 36 75.
Tiere benötigen die
von uns Menschen. Wir übernehmen sie, wenn andere
nicht mehr können oder wollen. Sie können unsere
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