Extra: Radguide Veneto
von den Dolomiten an die Adria Reise Spezial
Mit vielen Tourtipps und GPS-Daten!
DAS FAHRRADMAGAZIN
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➜ Grande Tour del Veneto ➜ Vom Gardasee an die Adria ➜ Der lange Weg der Dolomiten
Venezianische Impressionen per Rad Kunst, Kultur, Kulinarik – alles in Hülle in Fülle. Venetien gilt zu Recht als die beliebteste Reiseregion in Italien. Das erfahren auch immer mehr Radreisende.
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Reise-SPEZIAL Heft 1/2013 Chefredakteur: Tom Bierl (verantwortlich) Art Direction: Hildegard Imping Redaktion: Armin Herb Schlusskorrektur: Barbara Merz-Weigandt Fotos: Daniel Simon TREKKINGBIKE-Redaktion: Steinerstraße 15 (Haus D), 81369 München, Tel. 089/729602-0 info@trekkingbike.com
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ieses Land ist an schön gebauten Städten reicher als irgendeine Landschaft der Erde“, so schwärmte bereits der deutsche Dichter Hugo von Hofmannsthal Ende des 19. Jahrhunderts über Venetien. Dazu möchte ihm bis heute kaum jemand widersprechen. Jahrhunderte lang wehte stolz die Fahne des San-Marco-Löwen über vielen Städten im Nordosten Italiens. Dessen Herzstück bildete die Region, die heute Veneto bzw. Venetien heißt. Aber es sind nicht nur die berühmten Städte mit V wie Verona, Vicenza und natürlich Venedig, die das riesige touristische Potenzial Venetiens verkörpern. Zwischen den Drei Zinnen im Norden und der Po-Mündung im Süden liegen auch eindrucksvolle Landschaften, wie die Felsbastionen der Dolomiten, die Euganeischen Hügel bei Padua oder der Naturpark des Po-Deltas. Nicht zu vergessen die unzähligen stolzen Herrenhäuser und Landvillen, die reiche venezianische Adelsfamilien vor allem rund um Vicenza und Treviso sowie entlang des Brenta-Flusses errichten ließen. Jedes für sich ein architektonisches Juwel, allen voran die Renaissance-Meisterwerke des Andrea Palladio. Und das Tüpfelchen auf dem i bilden die kulinarischen Verlockungen von Wein über Grappa bis zum Prosciutto Veneto Berico-Euganeo.
Das Trekkingbike-Team erkundet seit vielen Jahren per Fahrrad Italiens achtgrößte Region. Die berühmten Fernstrecken, wie der Etsch-Radweg, die Via Claudia Augusta und der Lange Weg der Dolomiten zählen bei den italophilen Redakteuren längst zu den internationalen Radweg-Klassikern. Umso erfreuter zeigten sie sich über die positive Entwicklung der jüngsten Vergangenheit: Italien entdeckt das Trekkingbike, vorbildlich dabei ist die Regione del Veneto. Längst kurven nicht mehr nur Rennradfahrer über die Straßen. Radfahren zur persönlichen Mobilität und als gesunde Freizeitaktivität ist populärer denn je. Es wurde viel Geld investiert in die Infrastruktur. Zum Beispiel entlang der Etsch und des Brenta entstanden neue, komfortable Radwege – kilometerlang, asphaltiert und ohne Autoverkehr. Viele Freizeitrouten wurden ausgeschildert, von der Feierabendrunde bis zur Mehrtages-Tour. Zu einigen Strecken gibt es bereits GPS-Daten und bald noch mehr Tracks zum Nachfahren auf www.trekkingbike. com. Aber eines sollte man auch im Veneto nicht vergessen: Keine Radtouren in Italien ohne Genuss! Zum Essen gehört in der Regel ein gutes Gläschen Wein. Und der Cappuccino-Stopp darf durchaus mal etwas länger dauern.
Wein und historische Architektur begleiten den Radreisenden auf allen Routen, wie hier in Soave.
Info
Veneto
Kulinarisch gibt es im Veneto einiges zu entdecken, wie die leckeren Muschelgerichte im Po-Delta. Der lange Weg der Dolomiten
Belluno Belluno-Venedig
5 Grande Tour del Veneto
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Gardasee-Adria
Bibione Caorle
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Blühende Gärten inmitten mittelalterlicher Mauern laden zu einem Päuschen im Zentrum von Este.
Jesolo
Route am Meer
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Beste Reisezeit Venetien hat viel Geld investiert in moderne autofreie Radwege, wie etwa entlang der Etsch.
April bis Juni und September bis Mitte Oktober. In den Bergregionen beginnt die Saison später und endet etwas früher. Dafür kann man auch in den Hochsommermonaten Juli und August klimatisch erträgliche Touren fahren.
Anreise
Reiseführer und Karten Veneto in bicicletta: „Venetien mit dem Fahrrad. Routen und Ausflüge“ heißt die deutsche Ausgabe des Radführers für die großen Routen in der Region. Im praktischen Ringbuch für den Kartenhalter finden sich informative Etappenbeschreibungen mit den passenden Detailkarten im Maßstab 1:75.000. Das Ringbuch ist gegen einen Unkostenbeitrag von 7 Euro bei den Tourismusbüros erhältlich, ebenso wie Radkarten (5 Euro) zur Provinz Padua, zu Treviso und einigen anderen Gebieten im Veneto.
Reisehandbuch Venetien: Das ideale Werk zur Reiseplanung. Der Autor Eberhard Fohrer erklärt auf fast 400 Seiten leicht lesbar die touristisch interessanten Seiten des Veneto. Dazu präsentiert er viele Tipps zum Essen, zu Wein und Olivenöl, zu Geschichte und Architektur. www.michael-mueller-verlag.de
Wer mit dem Auto aus Deutschland anreist, benutzt meist die Autobahn A22 Brenner-Modena. Weiter Richtung Verona und Vicenza etc. wechselt man auf die West-Ost-Autobahn A4. Das regionale Autobahnnetz umfasst zudem die Abschnitte A31 Valdastico und A27 Venedig-Belluno, die die großen Städte in der Ebene mit den Berggebieten verbinden. Die Bahn bietet durchgehende Verbindungen z.B. von München nach Verona und Venedig. Komfortabel ist die CityNightLine mit problemloser Fahrradmitnahme. www.bahn.de und www.trenitalia.it
Auskunft (allgemein) Region von Venetien (Regione del Veneto), www.veneto.to (unter der Rubrik Sport und Tourismus mit ausführlichen Informationen, auch auf deutsch, zu den großen Fernradrouten durch Venetien) Federazione Italiana Amici della Bicicletta (Italienischer Radfahrerclub mit Sitz in Mestre), www.fiab-onlus.it Italienisches Fremdenverkehrsamt ENIT in Frankfurt, Tel. 069/232434, www.enit.de
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Suche: Radguide Veneto 3
die grosse runde im herzen Venetiens
Vom Lido bis an die Ausläufer der Alpen und wieder zurück. Die Grande Tour del Veneto führt auf mehr als 300 km zu den großen Kulturschätzen der Region. Unsere große Venetien-Runde beginnt mit dem Schiff, denn leider muss in Venedig das Fahrrad draußen bleiben. Sightseeing geht nur zu Fuß oder mit dem Boot. Aber auf der Fahrt mit der Fähre von Tronchetto zum Lido di Venezia kann man die grandiosen Bauwerke der Lagunenstadt zumindest vom Wasser aus sehen. Auf diese Weise tasten wir uns ganz langsam an das Umland Venedigs heran. Villen, Paläste, Museen und herrliche Natur sind so zahlreich, dass Fahrrad und Schiff genau die richtige Geschwindigkeit bieten, um alles wahr zu nehmen. Die ersten zwölf Radkilometer führen über den Lido mit seinen langen Badestränden, altehrwürdigen Grandhotels, dem Kasino und dem Filmpalast. Wer den Film „Tod in Venedig“ von Luchino Visconti gesehen hat, wird hier viele Drehorte wieder erkennen. Die südliche Fortsetzung des Lido, die Insel Pellestrina, ist schmal wie ein Handtuch und ebenfalls nur per Fähre erreichbar. Ein gemütliches 4
Fleckchen mit bunten Häusern, kleinen Stränden und ruhigen Sträßchen zum gemütlichen Radeln in der Meeresbrise. Touristen finden nur wenige hierher. Ganz im Gegenteil zu Chioggia, eine weitere kurze Fährfahrt entfernt. In der Altstadt, auf einer Insel gelegen und über drei Brücken zu erreichen, pulsiert das Leben zwischen der Kirche Sant’Andrea, der Kathedrale Santa Maria Assunta und dem Canale della Vena. Am Morgen darf in Chioggia ein Besuch des Fischmarktes nicht fehlen im Programm.
Abschied von der Lagune An weiten Feldern entlang, bewässert über Kanäle, verlassen wir die Lagune und die Meeresluft. Die Reise geht weiter ins Landesinnere über Pontelongo und Pontemanco zu den Euganeischen Hügeln. Dorthin, wo schon die alten Römer in heißen Quellen Erholung suchten. Heute zählen die Thermalbadeorte Abano Terme, Montegrotto Terme, Galzignano
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Extra-Tour: Venezianische Inseln 40 Kilometer, leicht
Zwei Inseln, wie der Lido di Venezia und das kleine Pellestrina, können kaum unterschiedlicher sein. Der Lido mit seinen herrschaftlichen Villen und alten Grandhotels zählt zu den nobelsten Badeorten Italiens. Nach Pellestrina mit seinen schmalen Stränden und bunten Häusern verirren sich nur wenige Touristen. Dafür warten ein paar urige Trattorien mit viel Lokalkolorit. Die Anfahrt zu den zwei Inseln in der Lagune von Venedig erfolgt mit der Fähre von Tronchetto/Venedig oder Chioggia. Auf dem Lido gibt es auch Verleihstellen für Fahrräder. Die Route ist mit E5 ausgeschildert.
Auf der Fähre von Tronchetto zum Lido di Venezia ergeben sich herrliche Ausblicke auf Venedigs Highlights. Mit ihren Brücken und Kanälen erinnert die Hafenstadt Chioggia an die berühmte Nachbarin Venedig.
Terme, Battaglia Terme und Teolo zur schönsten und größten Kur-Region Italiens. Das liebliche Hügelland mit seinen historischen Villen und Kastanienhainen ist ideal für einen ausgedehnten Zwischenaufenthalt, zumal die Thermen auch spezialisiert sind auf Sportler und deren Erholung und Rekonvaleszenz. Das nächste bedeutende Ziel heißt Padua. Nur etwa eine halbe Fahrradstunde dauert die Fahrt über den komfortablen Dammweg des Battaglia-Kanales, einem der ältesten Schifffahrtskanäle Italiens. Auch hier stehen venezianische Villen, wie die Villa Molin des Architekten Scamozzi. In der Nähe von Bassanello, wo sich der Bacchiglione in drei Kanäle teilt, folgen wir dem, der uns in die Altstadt von Padua bringt. Wo soll man in dieser historischen Vielfalt nur beginnen mit einer Besichtigung? Wir konzentrieren uns auf die Wallfahrtskirche Basilica di Sant’Antonio, auf den großen Markt beim Palazzo della Ragione und die verkehrsberuhigte Via Roma.
Ideal für eine Wellnesspause an den Euganeischen Hügeln sind die berühmten Kurorte Abano Terme und Montegrotto Terme. Zuweilen trifft der Radtourist auch auf Skurriles wie dieses bunte Hausboot am Hafen von Chioggia.
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Der ovale Prato della Valle in Padua zählt zu den größten Plätzen in Europas Städten.
Zum Abschluss drehen wir noch eine Runde über den weitläufigen Prato della Valle mit seinen Grünflächen, Wassergraben und Springbrunnen. Laut Reiseführer einer der größten und wohl auch schönsten Stadtplätze Europas.
Palladios architektonische Schätze
Devotionalien für Dom-Besucher: Die Basilika des heiligen Antonius in Padua ist eine der berühmtesten und meistbesuchten Kirchen Italiens.
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Am Bacchiglione-Kanal entlang führt die Route nach Vicenza. Die 40 km bis dorthin markieren einen besonders schönen Abschnitt. Im Hintergrund liegen die Euganeischen Hügel, im Vordergrund die sanften Monti Berici. Und auch hier fehlen die venezianischen Villen nicht, allen voran die Villa La Rotonda, Palladios markantes Meisterwerk aus dem 16. Jh. vor den Toren Vicenzas. Die Stadt lässt sich schon von weitem erkennen am Kirchturm der Basilica di Monte Berico. Ein Vorbote für ein kunsthistorisches Füllhorn, einen architektonischen Genuss ohnegleichen. Vicenza ist die Stadt Andrea Palladios (1508-1580). Im 16. Jh. entwickelte er einen neuen Baustil, der bald darauf die gesamte Baukunst Europas beeinflusste. Seine zahlreichen
Extra-Tour: Euganeische Hügel 63 Kilometer, mittel
Wie riesige Kegel wachsen die Euganeischen Hügel aus der Po-Ebene unweit von Padua. Die höchste Erhebung ist der Monte Venda mit 601 m. Schon im Mittelalter kamen hierher die wohlhabenden Städter, um sich in den Wäldern und Weingärten zu erholen. Mit dieser Tagestour lassen sich alle historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten des kleinen Mittelgebirges entdecken. Zum Beispiel die berühmten Thermen von Abano und Montegrotto und die pittoresken Mittelalterstädtchen Monselice und Este. Die Radroute E2 verläuft überwiegend auf asphaltierten Radwegen. www.padovainbici.it
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Rubrik: GPS-Touren Suche: Euganeische Hügel
Bauten prägen noch heute Vicenzas Stadtbild, insbesondere an der Piazza dei Signori mit der wuchtigen Basilica Palladiana. Es wurde ihm natürlich auch eine Straße gewidmet, der Corso Andrea Palladio, die noble, schnurgerade Fußgängerzone quer durch die Altstadt. Nach so vielen grandiosen Bauwerken darf der Weg gerne mal wieder in die grüne Landschaft führen. Die Grande Tour verlässt Vicenza Richtung Norden zum Fuße der Hochebene von Asiago. Der Bosco di Dueville, wo der Bacchiglione entspringt, ist dort ein reizvolles Naturschutzgebiet. 6
Klippfisch à la Veneto Eine kulinarische Besonderheit bietet das Städtchen Sandrigo. Hier wird noch nach traditionellen Rezepten der „baccalà alla vicentina“, der Klippfisch, zubereitet. Die fischige Grundlage dazu, also getrockneter Kabeljau, stammt übrigens von der Partnergemeinde Rost auf den Lofoten. Dem schmackhaften Gericht, das gerne mit Polenta serviert wird, ist im September sogar ein eigenes Fest gewidmet. Am Fuße des Monte Pausolino empfängt uns Marostica. Ein schöner alter Ort, gänzlich umgeben von wuchtigen Mauern aus der Skaligerzeit, die sich den ganzen Hügel hinaufziehen. Im Frühjahr blüht hier ein Meer von Kirschbäumen. Hinter dem Stadttor öffnet sich die Piazza Marostica mit einem überdimensionalen Schachfeld. An geraden Jahreszahlen findet am zweiten Sonntag im September das historische Schachspiel mit lebenden Figuren in Kostümen des 15. Jh. statt. Ein großes Festprogramm mit hunderten Mitwirkenden ergänzt das eigentliche Spiel.
Am Fuße der Alpen Bassano del Grappa ist berühmt für seine hölzerne Brücke über den Brenta-Fluss, der Ponte degli Alpini, im Volksmund auch Ponte Vecchio genannt. Und wer hat sie erbaut? Auch hier setzte sich Andrea Palladio ein architektonisches Denkmal. Das Städtchen liegt malerisch am südlichen Fuße des Monte Grappa, der ersten Bergbastion der Alpen. Bekannt ist Bassano auch für seine kulinarischen Produkte, vor allem für den Grappa, den hochprozentigen Traubenschnaps, der hier von den namhaften Familienunternehmen Nardini und Poli destilliert wird.
Hausboottouren
Venezianische Wasserstraßen zählen zu den ältesten Europas. Problemlos kann man über das Fluss- und Kanalsystem vom Po-Delta über Chioggia und Venedig bis nach Grado sowie über den Fluss Sile bis Treviso schippern. Die entspannende Urlaubskombination heißt Fahrrad und Hausboot. www.houseboat.it und www.charterboat.it
Fahrradpolizei
Im fahrradfreundlichen Padua ist auch die Polizei auf dem Fahrrad unterwegs. Die Beamten zeigen Touristen den richtigen Weg und sorgen für Sicherheit in der Innenstadt. Sie halten jedoch verwegene Radler auch zur Einhaltung der Verkehrsregeln an.
Wildwuchs und Blumenschmuck in Symbiose: historische Hauswand im Schachort Marostica (oben).
Prosciutto Veneto Berico-Euganeo An der Piazza dei Signori im Zentrum von Vicenza beginnt erst abends das Leben so richtig zu pulsieren (links).
Nicht nur Schinken aus Parma und San Daniele ist lecker und berühmt. Die luftgetrocknete Spezialität aus Montagnana kann damit locker mithalten. Kenner schätzen vor allem den leicht süßlichen Geschmack des Fleisches. www.prosciuttoveneto.it
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Das malerische Bassano del Grappa liegt am Fuß der Alpen, wo der Brenta in die venezianische Ebene fließt (oben). Die Lage und die Gässchen von Asolo begeistern auch viele Künstler und Literaten (links).
Der Schnaps heißt übrigens nur zufällig so wie der nahe Berg, denn der Ursprung des Wortes kommt von ,grappolo‘ = Traube. Aber auch der Spargel, die Steinpilze und der Honig aus Bassano begeistern die Feinschmecker. Und interessant für Radfans: Rund um Bassano und Vicenza haben bekannte Firmen für Fahrradzubehör ihren Stammsitz, darunter Selle Italia und Campagnolo.
Durch die Colli Asolani
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Extra-Tour: Gira Sile 40 Kilometer, leicht
Ganz langsam mäandert der Fluss Sile vorbei an Treviso Richtung Mittelmeer. Auf den 95 km zwischen Quelle und Mündung überwindet er nur einen minimalen Höhenunterschied von 27 Metern, was einem Gefälle von 0,3 Promille entspricht. Die Gira Sile ist eine gemütliche Tour auf Damm- und Radwegen durch die Auen des Flusses zwischen Treviso und Casale sul Sile, die teilweise zum Naturschutzgebiet ernannt wurden. Entlang der Radroute E4 stehen auch herrschaftliche Villen aus dem 15. bis 18. Jahrhundert, z.B. die Villa Corner Dall‘Aglio Gabbianelli in Lughignano. www.visittreviso.it, www.marcatreviso.it, www.3dolomiti.it
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TourenKarte + GPS-Daten
www.trekkingbike.com Rubrik: GPS-Touren Suche: Gira Sile
Auf dem weiteren Weg nach Asolo fordert die Topographie nun erstmals etwas sportliches Engagement. Berge, Hügel und kleine Täler modellieren ein sanftes, faszinierendes Landschaftsbild, so dass es kaum wundert, dass ab und zu am Wegesrand ein Maler vor seiner Staffelei sitzt. In den Weinbergen gedeihen zudem hervorragende Rot- und Weißweine. Über Asolo ist schon von weitem die Ruine der Bergfestung zu erkennen. In der Umgebung des Hügelstädtchens verstecken sich dutzende historische Landsitze, denn die reizvolle Lage zwischen Olivenhainen und Zypressenalleen sowie das milde Klima haben seit Jahrhunderten Künstler und Literaten angelockt. Bis heute zieht Asolo, „die Stadt der hundert Horizonte“, mit seiner romantischen Atmosphäre und den engen Gässchen Feingeiste aus aller Welt an. Nicht weit von Asolo treffen wir auf ein weiteres Palladio-Juwel. Die Villa Barbaro bzw. Villa di Maser am Ortsrand von Maser residiert wie ein edler Gutshof inmitten eines Parks, umgeben von Weingärten, wo die Trauben für köstliche Weißweine reifen. Über das emsig-moderne Montebelluna, wo Wanderfans einen Stopp im Bergschuhmuseum in der Villa Binetti-Zuccareda einlegen sollten, führt die
Info
Grande Tour
305 km 1380 Hm Mittel
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charakter
Die Villa Barbaro in den Weingärten von Masèr zählt zu den Meisterwerken von Andrea Palladio.
Anreise Mehrere Städte entlang der Grande Tour del Veneto sind auch mit der Bahn zu erreichen, so dass verschiedene Etappen kombiniert werden können: Venedig Mestre, Venedig Santa Lucia, Chioggia, Terme Euganee Abano e Montegrotto, Padua, Vicenza, Bassano del Grappa, Montebelluna, Signoressa, Treviso, Preganziol, Mogliano Veneto.
Karten/Literatur
Grande Tour langsam wieder gen Süden in die Region der großen Ebene.
Der „Venetien-Rundweg“ findet sich im Guide „Veneto in bicicletta – Venetien mit dem Fahrrad. Routen und Ausflüge“. (siehe Seite 3)
Auskunft (allgemein)
Die Marca Trevigiana Auf ruhigen Nebenstraßen gelangen wir ins Centro Storico von Treviso. Die Altstadt befindet sich innerhalb eines Ringes aus Mauern und Bastionen. Bei einem Bummel entdeckt der Besucher so manchen kleinen Platz mit gemütlichen Cafés. Dazwischen lange Laubengänge und kleine Wasserläufe. Denn Treviso liegt am Zusammenfluss von Sile und Botteniga, der sich in mehrere Kanäle verzweigt, die durch die Altstadt fließen. Der Flusslauf des Sile begleitet uns auf den letzten 50 Kilometern zurück zur Lagune. Langsam mäandert der Fluss in unzähligen Windungen durch die Ebene, vorbei an interessanten Ortschaften wie Casier und Casale sul Sile, vorbei an Auenwäldern und Naturschutzgebieten. Wir befinden uns in der Heimat des „spadone“, des Radicchio rosso di Treviso IGP. Die Weinstraße des Piave lädt den Besucher in die Weingärten und Gutshöfe der Republik Venedig ein. Um zum Finale der Grande Tour wieder in die schönste Stadt des Veneto, nach Venedig zu gelangen, muss man noch schnell die unattraktivste, die Industriemetropole Mestre, passieren.
Die Grande Tour del Veneto ist eine mittelschwere Fernroute mit unterschiedlichen Wegen: asphaltierte und nicht asphaltierte Radwege, verkehrsarme Dammwege, ruhige Nebenstraßen. Im Bereich der Stadtzentren von Padua, Vicenza, Bassano del Grappa, Treviso und Mestre ist mit etwas höherem Verkehraufkommen zu rechnen. Starke Steigungen gibt’s wenige, am ehesten noch in den Hügeln rund um Asolo. Die Gesamtstrecke empfiehlt sich für 5 bis 7 Tagesetappen.
Die Piazza dei Signori ist der lebendige Mittelpunkt im Zentrum von Treviso.
IAT Venedig, Piazzale Roma, Tel. 0039-041/5298746, pzzaroma.iat@turismovenezia.it IAT Chioggia, Riva Vena 895 Chioggia oder Lungomare Adriatico 101, Sottomarina, Tel. 0039-041401068, info.chioggia@turismovenezia.it Consorzio Con Chioggia Sì, Tel. 0039-041401846, booking@conchioggiasi.com, www.conchioggiasi.com IAT Abano Terme, Via Pietro d‘Abano, 18, Tel. 0039-0498669055, infoabano@turismotermeeuganee.it Consorzio Terme Euganee, Tel. 0039-0498666609, consorzio@abanomontegrotto.it , www.abanomontegrotto.it IAT Padova (am Bahnhof), Tel. 0039-0498752077, info@turismopadova.it IAT Vicenza, Piazza Matteotti,12, Tel. 0039-0444320854, iat.vicenza1@provincia.vicenza.it, www.vicenzae.org Consorzio Vicenza è, Tel. 0039-0444964380, info@vicenzae.org IAT Bassano del Grappa, L. Corona d‘Italia, 35, Tel. 0039-0424524351, iat.bassano@provincia.vicenza.it IAT Treviso, Palazzo Scotti, Via Sant‘Andrea, 3, Tel. 0039-0422547632, iattreviso@provincia.treviso.it Consorzio Marca Treviso, Tel. 0039-0422541052, clubsport@marcatreviso.it, www.marcatreviso.it
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Suche: Veneto Grande Tour 9
vom Gardasee an die Adriaküste Ausgangspunkt ist Italiens größter See. Ziel ist der größte Fluss des Landes, der Po. Rund 350 spannende Kilometer durch die Geschichte und Geografie Venetiens. Die Trennung vom Gardasee fällt schwer. Gerade in Garda sind das Ufer und das Ambiente besonders attraktiv, vor allem, wenn man an einem sonnigen Morgen gemütlich beim Cappuccino am See sitzt. Hinter der Riviera degli Olivi, wie das Ostufer des Gardasees hier genannt wird, kommt der Radler schnell auf Betriebstemperatur, denn es gilt den kleinen Bergrücken zum Etschtal hin zu überwinden. Die Route schraubt sich über schmale Sträßchen durch Weingärten nach Rivoli Veronese, wo sich die Etsch durch die letzten Felsen der Alpen ihren Weg sucht. Hier fanden im 18. und 19. Jh. historische Schlachten mit den Österreichern und Napoleons Heeren statt. Als mahnendes Monument steht dort heute noch das mächtige Forte „Wohlgemuth“ über dem Fluss.
An der Etsch entlang durch die Valpolicella
Viele Radrouten im Veneto sind heute gut beschildert. 10
Geschichte hin oder her – wir genießen lieber den gut ausgebauten Radweg durch die ValpolicellaRegion, passieren die einstigen Flusshäfen Pescantina und Bussolengo und freuen uns schon auf ein Gläschen Amarone zum Mittagessen. Die Etsch
führt uns direkt in die Stadt von Romeo und Julia. Kunstsinnige legen in Verona mindestens einen Tag Pause ein, um die ganze Pracht des Weltkulturerbes zu erfassen. Aber in Ruhe geht das nur in der Nebensaison, denn die historischen Gassen zwischen der römischen Arena und der Piazza dei Signori quellen sonst über vor Gästen aus aller Welt. Nach so viel Stadtkultur darf man sich wieder auf entspanntes Radeln durch Weingärten und Obstplantagen freuen. Das Städtchen Soave ist nicht nur bekannt für einen edlen Weißwein. Der Tourenradler erkennt sie bereits von weitem an der mittelalterlichen Stadtmauer und der wuchtigen Skaliger-Burg. Wir nähern uns Vicenza über die Straße nach Brendola am Fuße der Monti Berici. In der Umgebung tauchen schon mehr und mehr venezianische Villen auf, ein Vorgeschmack auf Andrea Palladios architektonische Meisterwerke in der Stadt selbst. Aber vor Vicenza ist noch etwas Kondition gefragt, denn die Route windet sich durch die Berici-Hügel. Belohnt werden die Schweißtropfen mit einem grandiosen Ausblick über die Stadt an der berühmten Wallfahrtskirche Basilica di Monte Berico.
In Garda herrscht meist entspannte Urlaubsatmosphäre.
Montagnana ist vollständig von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben.
Wein
Veneto ohne Wein kann man sich kaum vorstellen, liegen hier doch solch berühmte Anbaugebiete wie Soave, Valpolicella und die ProseccoRegion. Zum Kennenlernen der guten Tropfen gibt‘s fast in jedem Ort eine Enoteca. Aber nicht alle sind so gut bestückt wie Tomanin in Montagnana.
Po-Delta
Das Museo Regionale della Bonifica im alten Pumpwerk von Ca‘ Vendramin bei Porto Tolle zeigt eindrucksvoll die Urbarmachung der Landschaft im Po-Delta. Heute sieht man in der Umgebung weite Mais- und Reisfelder, in Meeresnähe werden vor allem Muscheln gezüchtet.
Auf der Piazza delle Erbe in Verona findet täglich ein beliebter Markt statt.
Mittelalterliche Festungsstädte In Vicenza zweigt unsere Route ab nach Süden. Der erste Stopp liegt gleich am Stadtrand: Andrea Palladios Villa Almerico Capra Valmarana della Rotonda – auch ein Weltkulturerbe – steht dort eindrucksvoll an einem kleinen Hügel oberhalb des Radweges. Nächster Fixpunkt sind die Euganeischen Hügel, die wie riesige grüne Kegel aus der Ebene ragen. Auf komfortabel angelegten Radwegen rollen wir Richtung Montagnana. So manchen Radtourist dürfte dort in erster Linie der Prosciutto Veneto BericoEuganeo interessieren, ein köstlicher luftgetrockneter Schinken mit ganz leicht süßlichem Geschmack, dem sogar ein eigenes Fest gewidmet ist. Eindrucksvoll ist aber auch die vollständig erhaltene zwei Kilometer lange Stadtmauer samt 24 Türmen, vier Stadttoren und breitem Wallgraben. Weiter geht es mit dem mittelalterlichen Städtereigen in Este. Das Städtchen am Südfuß der Euganeischen Hügel war Stammsitz der gleichnamigen Dynastie.
Die Villen von Palladio
Andrea di Piero della Gondola (1508-1580), genannt Palladio, war der bedeutendste Architekt der Renaissance in Norditalien. Berühmt wurde er durch seine monumentalen Herrenhäuser, wie die Villa Almerico Capra Valmarana, bekannt als La Rotonda am Stadtrand von Vicenza.
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Das Städtchen Este am Südfuß der Euganeischen Hügel war der Stammsitz des gleichnamigen Adelsgeschlechtes.
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Ein Stopp lohnt sich auch wegen des schönen Parks innerhalb der Stadtmauern, der sich mit seinen kunstvoll geschnittenen Hecken bis zum Turm an der Hügelspitze hinaufzieht. Zwischendurch müssen wir uns auch mal wieder der venezianischen Kulinarik widmen. Traditionelle Landgasthöfe erweisen sich dafür meist als gute Adresse. Das rechtfertigt auch einen kleinen Umweg, z.B. zur Osteria Savellon Molini in den Maisfeldern bei Monselice. Ein ehemaliger Bauernhof mit Tischen in der Scheune und im Obstgarten. Das malerische Monselice erkennt man schon von weitem am Wallfahrtsheiligtum Sette Chiese, sechs kleine Kapellen und eine Kirche, die sich entlang der gepflasterten Via al Santuario den Hügel hinaufziehen bis zur Villa Duodo. Gleich am Anfang des Weges steht wuchtig das Castello Ca’ Marcello mit wertvollem mittelalterlichem Interieur. Wer hier mit dem Fahrrad hinauf möchte, gerät gehörig ins Schwitzen. Viele Besucher begnügen sich deshalb mit der zentralen Piazza Mazzini mit dem markanten Torre Civica aus dem 16. Jh.
Von der Etsch an den Po Nach den Euganäischen Hügeln führt uns der Weg ins Polesine, den Landstrich zwischen Etsch und
Extra-Tour: Route am Meer 260 Kilometer, leicht
Die vierte große Fernradroute im Veneto orientiert sich am Wasser. Los geht’s am Po im Städtchen Rovigo. Das Ziel ist nach 260 km der berühmte Badeort Bibione. Dazwischen liegen spannende Strecken durch die wilde Landschaft im Naturpark des Po-Deltas, die Strände von Rosolina Mare und Albarella, das quirlige und architektonisch reizvolle Hafenstädtchen Chioggia und die Inseln des Lido. Da in Venedig das Radfahren nicht erlaubt ist, führt die Route weiter vom Lido di Venezia per Fähre zum Lido di Jesolo über Cavallino. Über Eraclea Mare und Caorle und Lugugnana windet sich die Strecke schließlich durch die Lagunenwelt bis nach Bibione. www.venicebeaches.it
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TourenKarte + GPS-Daten
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Rubrik: GPS-Touren Suche: Via del Mare
Po und südlichster Teil des Veneto. Die Hauptstadt Rovigo ist ein Industrie- und Agrarzentrum und bietet im Vergleich zu nördlicheren Städten des Veneto deutlich weniger Kulturschätze. Ein Stopp lohnt sich allerdings an der Piazza Vittorio Emanuele und an der Piazza Garibaldi mit ihren historischen Gebäuden, wie der Pinacoteca, mit einer der besten Gemäldesammlungen Venetiens. Nach der Überquerung des Canal Bianco fahren wir schnurstracks zum Po und biegen auf den breiten Dammweg am linken Ufer ein. Wie der Fluss 12
streben wir zum Meer, Kilometer um Kilometer gegen den Wind, auf der rechten Seite der breite Strom flankiert von schmalen Auenwäldern, auf der linken weite Felder und winzige Dörfer. Noch ein Stopp steht auf dem Programm vor dem Po-Delta, und dazu müssen wir nochmals vom Po zum Canal Bianco abschweifen. Denn dort liegt Adria – ein recht gemütlicher Ort. Das kleine Städtchen lag einst direkt am Meer und gab damals als berühmter Handelsort der gesamten Ostküste ihren Namen. Doch durch ständige Sandablagerungen wanderte über die Jahrhunderte das Delta mehr als 25 km ins Meer hinaus.
Runde durchs Po-Delta Zum Abschluss unserer Garda-Adria-Reise gönnen wir uns noch eine Ehrenrunde durchs weite Mündungsgebiet des größten italienischen Flusses, der sich hier in sechs Arme aufteilt. Der Ring der Donzella nennt sich eine gut ausgeschilderte 60-Kilometer-Tour ab dem Hafenstädtchen Porto Tolle. Wir fahren über schmale Straßen und auf Deichen, immer an Kanälen oder am Meer entlang, durch riesige Reisfelder, durch üppige Wiesen und Schilf. Eine stille, eigentümliche Landschaft. Am Meer stehen große Holzgestelle, an denen Fischer Muscheln züchten. Muscheln, die wir uns in einem kleinen Agriturismo-Lokal in Santa Giula in Weißwein gekocht servieren lassen. Wir sind am Ziel. Aber eigentlich würden wir auch gerne weiterfahren, etwa am Meer entlang Richtung Venedig und zu den venezianischen Badeorten an der Adriaküste, mittlerweile als „Litoranea Veneta – Radroute am Meer“ ausgeschildert.
Info
Garda-Adria
346 km 1640 Hm Mittel
charakter Die Trekkingbike-Route vom Gardasee ins Po-Delta empfiehlt sich für 6 bis 7 Etappen, um auch genügend Zeit für die vielen Sehenswürdigkeiten am Wegesrand zu haben. Gefahren wird auf asphaltierten und nicht asphaltierten Radwegen, verkehrsarmen Dammwegen und meist verkehrsarmen Nebenstraßen. Wie so oft nimmt im Bereich großer Städte der Verkehr etwas zu. Die Strecken am Po und im Po-Delta können auch gut von Familien mit Kindern befahren werden.
Anreise Wer nicht mit dem Auto unterwegs ist oder nur einzelne Etappen bestreiten möchte, findet eine Bahnstation entlang der Route u.a. in Peri, Domegliara, Verona, S. Martino Buon Albergo, Caldiero, S. Bonifacio, Montebello, Vicenza, Monselice, Rovigo und Adria.
Karten/Literatur Eine Variante dieser Tour findet sich unter der Bezeichnung „Gardasee-Venedig“ im Guide „Veneto in bicicletta – Venetien mit dem Fahrrad. Routen und Ausflüge“, den es für 5 Euro bei den Tourismusbüros der Region Veneto gibt. Zur Planung und Orientierung: Marco Polo Karte „Veneto – Friaul“ im Maßstab 1:200.000 zu 8,99 Euro.
Auskunft (allgemein) Wackelige Fischerhäuschen säumen den Weg über die Isola della Donzella im PoDelta (oben). Breite Dammwege begleiten Italiens größten Fluss auf seinem Weg an die Adria (Mitte). Agriturismo bedeutet meist auch leckeres Essen auf dem Land, wie in der Osteria Savellon Molini bei Monselice (links).
IAT Garda (VR), Piazza Donatori di Sangue, 1, Tel. 0039-045/6270384, iatgarda@provincia.vr.it Consorzio Lago di Garda è…, Tel. 0039-0457255279, info@lagodigarda-e.it IAT Verona, Via Degli Alpini, 9 (piazza Bra), Tel. 0039-045/8068680, iatverona@provincia.vr.it IAT Vicenza, Piazza Matteotti,12, Tel. 0039-0444/320854, iat.vicenza@provincia.vicenza.it IAT Rovigo, Via L. Ricchieri detto Celio, 10, Tel. 0039-0425/386111, iat.rovigo@provincia.rovigo.it Consorzio Turistico Card del Po, Volto di Rosolina (RO), Via Venezia, 67, Tel. 0039-0426/337824.
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Bahnradweg durch die Berge Von der spektakulären Bergwelt der Dolomiten bis hinunter in die Villenlandschaft des Veneto führt eine der schönsten Radstrecken der Welt: der Lange Weg der Dolomiten. Einst galt sie als Meisterleistung des alpinen Bahnstreckenbaus, heute ist sie der Auftakt zu einer der schönsten Radtouren der Welt. Die 61 Kilometer lange Trasse der im ersten Weltkrieg erbauten Dolomitenbahn von Toblach nach Calalzo ist der Start zu zwei herrlichen Etappentouren ins Veneto. Ziel ist
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Extra-Tour: Valsugana 80 Kilometer, leicht
Das Valsugana bildet eine landschaftlich eindrucksvolle Verbindung zwischen den Regionen Veneto und Trentino. Die weitgehend flache Route auf Radwegen und verkehrsarmen Sträßchen startet in Bassano del Grappa und windet sich dem Brenta-Fluss entlang durch die Berge bis nach Pergine Valsugana. Im Hochsommer verkehren entlang der Strecke auch Züge mit großen Fahrradwaggons. Von April bis Juni und im September fahren Busse mit Radanhänger. www.valsugana.info/bike
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entweder die Lagunenstadt Venedig oder aber das pulsierende Bassano del Grappa im Veneto. Die Strecke ab Toblach beginnt bereits mit einem Höhepunkt. Das mächtige Massiv des Monte Cristallo im Blick, tauchen links des Radweges urplötzlich die Spitzen der berühmten Drei Zinnen auf. Nach 15 Kilometer sanfter Steigung ist bei rund 1550 Meter bereits der höchste Punkt der Tour erreicht. Wer sich die gut 300 Höhenmeter bis dahin ersparen möchte, kann in Toblach sogar spezielle Shuttledienste buchen. Von dieser Passhöhe geht es dann immer leicht bergab. Zunächst schwingt sich der Bahnradweg als gut befes tigte Schotterstrecke durch das malerische Hochtal. Kein Autoverkehr trübt das Radvergnügen, denn für die Schmalspurbahn wurden mächtige Brücken gebaut und eigene Tunnels in den blanken Fels gesprengt. Nach der Olympiastadt Cortina d’Ampezzo ist die ehemalige Bahnstrecke dann komplett asphaltiert. Der Radfahrer gleitet nur so durch eine spektakuläre Landschaft, vorbei an putzigen Bahnhöfen und ursprünglichen Bergdörfern. Nach gut 60 Kilometern Radgenuß pur, endet der Bahnradweg dann in Calalzo di Cadore. Kurz zuvor und dort gibt es eine Reihe von Übernachtungsmöglichkeiten. Ab Tai di Cadore muss der Etappenfahrer die ersten Kilometer etwas improvisieren. Noch ist kein Radweg fertiggstellt. Doch auf Nebenstrecken und der teilweise still gelegten alten
50 Kilometer immer nur sanft bergab. Nur am Anfang ist der Bahnradweg teilweise geschottert.
Info
Hauptstraße kommt man weitgehend verkehrsfrei bis nach Belluno. Dort muss sich der Etappenfahrer dann entscheiden. Will er weiter nach Venedig oder schlägt er wie wir die Route über Feltre nach Bassano del Grappa ein. Hier fehlen zwar noch durchgängig ausgeschilderte Radstrecken, aber auf kleinen Nebenwegen ist so gut wie kein Verkehr. Wir wählen die bei Rennradfahrern so beliebte, etwas sportlichere Variante über Sospirolo und Cesiomaggiore. In diesem Dorf am Rande der Alpen sind Radfahrer mehr als willkommen. Der kleine Ort beherbergt ein sehenswertes Fahrradmuseum und viele Straßen tragen die Namen italienischer Radsporthelden. Nur wenige Kilometer sind es von hier in die historische Altstadt von Feltre. Mächtige Familien aus dem reichen Venedig bauten hier ihre Sommerresidenzen. Die Stadt ist allein eine Reise wert. In Feltre kreuzt unsere Radstrecke die unter Radfahrern so berühmte Via Claudia. Doch auch diesmal widerstehen wir den Verlockungen Venedigs und steuern auf der Via Claudia in umgekehrter Richtung über Arsie hinunter ins Brenta-Tal. Hier treffen wir auf die bestens ausgebaute Radstrecke durchs Valsugana bis hinunter nach Bassano del Grappa. Auf der berühmten Ponte degli Alpini beenden wir unsere Tour. Die große Veneto-Runde packen wir dann nächstes Jahr an.
Dolomiten
200 km 1400 Hm Mittel
Charakter Die Gesamtlänge der Radstrecke von Toblach nach Bassano di Grappa beträgt 200 Kilometer mit 1400 Höhenmetern. Nur auf den ersten 20 Kilometern bis Cortina d’Ampezzo ist der Bahnradweg teilweise geschottert. Der Rest der Strecke verläuft überwiegend auf ruhigen asphaltierten Nebenstraßen und Radwegen. Es sind immer wieder kurze Anstiege zu bewältigen.
Empfehlenswerte Etappen Empfehlenswerte Etappen sind: Toblach - Calalzo (Tai di Cadore) 61 km/420 Höhenmeter; Calalzo - Belluno 46 km/240 Höhenmeter; Belluno - Feltre 38 km/280 Höhenmeter; Feltre - Bassano di Grappa 52 km/450 Höhenmeter.
Alternative: Belluno - Venedig
Die im 1. Weltkrieg gebaute Tunnelstrecke ist heute für Radfahrer und Wanderer reserviert (oben).
Der Radweg führt durch das einzigartige Tal von Cortina d’Ampezzo, der Königin der Dolomiten (links).
Kurz vor Belluno kann sich der Etappenfahrer entscheiden. Im Örtchen Ponte degli Alpi zweigt eine Streckenalternative in Richtung Venedig ab (138 km). Auf Nebenwegen geht es am idyllischen Badesee Lago di Santa Croce vorbei durchs Valle Lapisina. Hier herrscht auf der alten Staatsstraße kaum Verkehr. Dieser rauscht auf hohen Brücken über die Autobahn. Der Lago di Santa Croce oder Vittorio Veneto bieten sich hier als Etappenorte an. Weiter führt die Strecke dann durch die Hügel des Prosecco nach Conegliano und weiter bergab bis zum Flußufer des Piave. Ab hier lösen die ausgedehnten Felder Venetien die sanfte Hügellandschaft ab. Schnell ist das historische Zentrum von Treviso erreicht. Von dort sind es dannn nochmal knapp 50 Kilometer bis Mestre vor Venedig.
Auskunft (allgemein) IAT Cortina d’Ampezzo, Tel. 0039-0436/3231; IAT Belluno, Tel. 0039-0437/940083; IAT Calalzo di Cadore, Tel. 0039-0435/32348, www.infodolomiti.it. Consorzio Dolomiti, Tel. 0039-0437941148, info@belledolomiti.it, www.3dolomiti.it
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