Kaufberatung 2011

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Extra-Heft: Kaufberatung Heft 2 / 2011

Spezial www.trekkingbike.com

Welches Rad passt zu mir?

Die wichtigsten Fragen ● Wo informiere ich mich ● Tipps zur Probefahrt ● Kaufempfehlungen für Alltag und Tour ● Gute Räder für Sport und Reise


Kaufberatung-Spezial

Wissen ist Macht

Ratschläge sind gut, eigenes Wissen ist besser. Vor dem Kauf empfiehlt sich deshalb das Studium geeigneter Quellen. Beste Infos zu allen Radtypen finden sich unter www.trekkingbike.com im Internet. Zahlreiche E-Mails bestätigen es der Redaktion immer wieder: „Auf eurer Webseite habe ich viele wertvolle Informationen gefunden. Vielen Dank“. Jahr für Jahr durchleuchtet die Trekkingbike-Redaktion den Markt der aktuellen Fahrräder und deren Zubehör. Wir beantworten Fragen rund um die Sitzgeometrie oder erklären die Komponentenhierarchie. War früher der Zugriff auf diese Artikel nur den fleißigen Sammlern alter Hefte vorbehalten, macht die neue Technik das Nachschlagen für jedermann heute leicht. Zum Studium für Radkauf-Interessenten sind folgende Artikel besonders interessant:

Extra: Alles über rohloff-räder Juli-August 2010

•Spezial: Rohloff-Räder

Räder mit Rohloff-Nabenschaltung gelten für viele als Inbegriff für Langlebigkeit und Qualität. Wir haben im Sommer 2010 alle Vor- und Nachteile der SuperSchaltung genau hinterfragt und 19 Traumräder im Test die wichtigsten Räder am Markt Das leistet die 14-Gang-Nabe in Praxis und Labor dazu getestet. Die meisten Räder werden auch 2011 nur leicht modifiziert noch angeboten. 60

•Messe-Report: Eurobike 2010

Die Messe in Friedrichshafen informiert Jahr für Jahr über den Stand der Fahrrad­ technik und markiert die aktuellen Trends.

blick. Auf 16 Seiten stellen Extra-HEft: Alle TesTsieger wir alle Testsieger des Jahres im Überblick vor und nennen die Veränderungen gegenüber dem Jahr 2011. Ein unverzichtbares Nachschlagewerk für alle, die sich jetzt für den Kauf eines neuen Rades oder eines bestenliste wichtigen Zubehör-Teils interessieren. www.trekkingbike.com

Spezial

Vollausgestattete Alltagsräder ● wartungsarme Tourenräder ● Räder für Große und Schwere robuste Reiseräder ● Crossräder ● tourentaugliche Mountainbikes ● E-Bikes ● Zubehör ●

•Test: Allrounder 800-1100 Euro

Keine Rad-Klasse ist härter umkämpft als die In unserem Messe-Report haben wir alle wichtigen Neuheiten zusammengetragen und nennen die Räder der Zukunft.

Spezial

www.trekkingbike.com

•Test: Sorglos-Räder

SPEZIAL Heft 2/2011

•Spezial: Alle Testsieger

Chefredakteur: Tom Bierl (verantwortlich) Art Direction: Hildegard Imping Redaktion: Jochen Donner Schlusskorrektur: Barbara Merz-Weigandt Fotos: Daniel Simon TREKKINGBIKE-Redaktion: Steinerstraße 15 (Haus D), 81369 München, Tel. 089/729602-0, Fax 089/729602-40, info@trekkingbike.com, www.trekkingbike.com

Vielfahrer brauchen wartungsarme Technik, die zuverlässig funktioniert. Im umfassenden Test über Sorglos-Räder nennen wir die wichtigsten Kauf-Kriterien und stellen die empfehlenswertesten Kandidaten vor.

Unsere Bestenliste schafft den totalen Über-


Falsch gedacht 500 Euro waren für mich als Studentin viel Geld für ein neues Rad mit V-Bremsen und Kettenschaltung. Im Sommer war auch alles kein Problem. Doch nach den ersten Matschfahrten wurde mir klar: Ich hätte doch besser 1000 Euro in ein Rad mit Nabenschaltung und Hydraulikbremsen investiert. Ich kam mit dem Schmieren der Kette schon gar nicht nach. Ganz zu schweigen von den anderen Teilen. Noch im Winter musste ich die Bremszüge erneuern. Das ganze Rad hat bereits im ersten Jahr total gelitten. Sandra Trautmann, fährt auch im Winter täglich oft mehr als 20 Kilometer.

der Allrounder um 800 bis 1100 Euro. Der Testbericht klärt über Fallen auf und sagt Ihnen, worauf Sie besonders achten müssen.

•Räder für Schwere und Große

Wer aus der Norm fällt hat oft große Schwierigkeiten. Gerade beim Radkauf sind Menschen über 1,95 m Körpergröße oder mit einem Gewicht von über 90 Kilo gut beraten, besondere Sorgfalt walten zu lassen. Ein Leichtbau-Rad kann hier schnell grober Leichtsinn sein. Der Testbereicht erklärt, worauf Sie achten müssen. LED-Beleuchtung und Nabendynamos

•Zubehör: Beleuchtung

Nabendynamo, LED-Beleuchtung? – Dem Newcomer klingen beim Thema Licht am Rad schnell die Ohren. Unser Basis-Artikel sagt, worauf Sie achten müssen.

•Die richtige Sitzposition

Was nützt das schönste Rad, wenn der eigene Körper partout dazu nicht passen will. Die richtige Sitzposition ist oft eine Frage der Anpassung. Unser Artikel im Internet erklärt die Problematik genau.

•Systemvergleich Bremsen

Scheibe oder doch Magura Hydraulik? V-Bremse oder Rollerbrake. Das Thema Bremsen steckt voller Details. Der Systemvergleich klärt auf.

Mehr Quellen im web www.fa-technik.adfc.de: Ratgeber, Fahrradkauf Geballtes Wissen zum Thema von Deutschlands Radclub Nr. 1. Alle Aspekte des Fahrradkaufs, von Experten durchdacht und schrittweise verständlich erklärt.

www.utopia-velo.de: Radratgeber Systematisch führen die Praktiker von Utopia durch den Dschungel der Möglichkeiten. Dabei gewinnt auch der Laie wertvolles Fachwissen.

www.trekkingbike.com: Community, Forum Hier werden Sie geholfen! Im Forum der TREKKINGBIKE geben sich kompetente Fahrradliebhaber gegenseitig Tipps und Hilfestellung zu allen Themen rund ums Rad. www.pd-f.net Radexperte Gunnar Fehlau hat seine Infos nicht nur für Journalisten, sondern für alle Rad-Interessierten zusammengestellt. Regelmäßig informiert er über aktuelle Trends und Teile zum Thema. www.rohloff.de Wirklich alles zur Über-Nabenschaltung direkt vom Hersteller. Unverzichtbar, wissenswert und interessant, perfekt als Grundlage zur Kauf-Entscheidung.

www.paul-lange.de: Marken, Shimano Vollständige, aktuelle Übersicht aller Shimano-Schaltungen und -Komponenten. Zudem Zugang zu Explosionszeichnungen und Wartungshandbüchern.

www.bumm.de LED, IQ, Tagfahrlicht, Einschalt-Automatik? Umfassende, erhellende Infos und Tipps vom Marktführer zum gegenwärtigen Stand der Lichttechnik am Fahrrad. www.schwalbe.de Alles über Fahrradreifen, Schläuche, Ventile, Profile, Reifendimensionen, Luftdruck, Pannenschutz und Tipps & Tricks zum Laufrad für einen soliden Bodenkontakt. www.velotraum.de: Glossar Kompetent und verständlich erklärte Begriffe aus dem Fach-Kauderwelsch der Rad-Branche. Sehr brauchbar als Entscheidungshilfe. www.simpel.ch: Velos, Ratgeber Schritt für Schritt leiten die gründlichen Schweizer den Interessenten durch allerhand Auswahlmöglichkeiten zum persönlich passenden Rad. Hilfreiches Training für Shop-Besuche!


Kaufberatung-Spezial

Die wichtigsten Fragen Viele Räder, große Verwirrung. Deshalb sind vor jedem Radkauf ein paar grundsätzliche Überlegungen nötig. Wir haben für Sie die wichtigsten Fragen zusammengestellt. 1. Wofür brauche ich das Rad, was will ich damit unternehmen? Hier ist ehrliche Gewissenforschung nötig. Möchten Sie damit täglich und ganzjährig zur Arbeit fahren oder nur ab und zu eine Baggersee-Tour am Wochenende bei schönem Wetter unternehmen? Es macht keinen Sinn, regelmäßig mit dem scharfen Speed-Bike zum Einkaufen zu fahren. Ihm fehlt der praktische System-Gepäckträger. Also flunkern Sie sich

nicht zu sportliche Ambitionen vor und betreiben Sie diese Gewissenserforschung bevor Sie den Radladen Ihrer Wahl betreten.

richten. Als Faustregel gilt hier, je intensiver die Nutzung, desto teurer das Rad.

2. Wie oft und wie lange sind Sie unterwegs?

Wer mit dem neuen Rad künftig eine enge Beziehung eingehen möchte, sollte hier nicht zu knickerig sein. Gerade das Fahrrad quittiert 100 Euro mehr auch mit deutlich mehr Fahrspaß und Lebensdauer. Ausgereifte Räder für Freizeit-Nutzer gibt es ab 600, für Vielfahrer ab 800 Euro. Leicht und schnell kostet ab 1000 Euro. Wer mehr, noch leichter oder individueller Rad fahren möchte, kann ab 1400 Euro fündig werden. Für spezielle Anforderungen an ein Reise- oder Lastenrad gehen schnell 2000 und mehr Euro über die Theke. Setzen Sie sich ein realistisches, persönliches Limit, aber halten Sie sich für ein wirklich überzeugendes Angebot auch ein Polster nach oben hin offen.

Sind Sie nur am Wochenende zwei Stunden auf Tour oder kurbeln Sie täglich 15 Kilometer ins Büro? Danach sollten sich Qualitätsniveau und Anschaffungspreis Ihres Rades

Der richtige RadShop Nichts ist wichtiger als die Wahl des richtigen Radshops. Lassen Sie sich hier nicht von fetten Anzeigen und verlockenden Sonderangeboten blenden. Was nützt das tollste Schnäppchen, wenn das Rad nicht zu Ihnen und Ihren Ansprüchen passt. Suchen Sie sich möglichst einen Shop in der Nähe, dessen optischer Auftritt und Personal Ihnen sympathisch ist und wo Sie sich wohlfühlen. So liegen künftig auch Service und Werkstatt nah. Gehen Sie gut (vor-)informiert und nicht zu Spitzenzeiten ins Verkaufsgespräch. Lassen Sie sich Zeit für einen Zweit- oder Drittbesuch, bis Sie sich sicher entscheiden können. Fahren Sie nicht nur kurz, sondern ausgiebig und realitätsnah Probe. 62

3. Wie hoch liegt Ihr finanzielles Limit?

4. Fahren Sie bei jedem Wetter? Wer nur im Trockenen unterwegs ist, kann beim neuen Rad nicht nur auf die Schutzbleche verzichten. Auch Schaltzüge, Lager und alle anderen beweglichen Teile wer-


Fünf Jahre Leidensweg Noch heute bin ich auf den Radhändler sauer, der mir mein erstes Tourenrad verkaufte. Obwohl ich meine Ansprüche genau formulierte, drehte er mir einen Ladenhüter an. Ich hatte mich vorab nicht ausreichend informiert. Im Laufe vieler Reisen baute ich das Rad dann Stück für Stück um. Ein gutes Tourenrad ist es trotzdem niemals geworden. Erst nach fünf Jahren und einigen tausend Kilometern Leidensweg wurde diese Beziehung glücklicherweise jäh beendet. Mit dem Rad auf dem Autodach rauschte ich in eine Tiefgarage. Erst dann leistete ich mir ein neues Rad. Tom Bierl, seit 30 Jahren Touren-Fahrer

den bei Schönwetter deutlich geringer beansprucht. Kommt jedoch schlechtes Wetter oder gar Streusalz ins Spiel, verabschieden sich schnell günstige Komponenten. Für Allwetterfahrer sind Hydraulikbremsen und eine solide Nabenschaltung beinahe Pflicht.

5. Fahren Sie auch im Dunkeln? Die Beleuchtungstechnik am Fahrrad hat sich in den letzten Jahren rasant und radikal verändert. Leistungsstarke Nabendynamos mit modernen LED-Scheinwerfern sind am guten Rad Standard. Clevere achten zudem auf ein Automatiklicht, das sich selbst in Unterführungen selbsttätig einschaltet.

6. Müssen Sie Ihr Rad in den Keller tragen oder in Auto/Zug befördern? Machen Sie noch im Shop die Probe aufs Exempel. Manche Räder tragen sich leichter oder besser als andere. Nicht nur geringes Gewicht spielt dabei eine große Rolle. Für den Rad-Transport sind Schnellspann-Achsen oder leicht demontierbare Steckbleche von Vorteil. Eifrige Bahnnutzer sind möglicherweise mit einem Faltrad gut bedient.

7. Fahren Sie mit Kindersitz oder Anhänger? Kinder, Einkäufe oder Reisegepäck transportiert man bequem und relativ sicher am Rad oder in einem modernen Anhänger. Vorrausgesetzt, das Rad ist auf die zusätzliche Belastungen abgestimmt. Beachte: An vielen Leichtbau-Rahmen können weder Sitz noch Hänger verschraubt werden, die dünnen Rohrwände würden das nicht halten.

8. Muss Ihr Rad draußen stehen? Am besten bringen Sie Ihr Rad im Gebäude, mindestens aber überdacht unter. Niederschläge, UV-Strahlung und Luftverschmutzung sind Gift für jedes Rad. Muss Ihr Rad dennoch häufiger im Regen stehen, ist eine Sorglos-Ausstattung mit Nabenschaltung, Hydraulikbremsen, aber ohne Federgabel empfehlenswert. Eine Reihe von AnbauTeilen gibt es zudem aus Nirosta-Stahl. Schützen Sie Ihr neues Rad von Anfang an mit geeigneten Schmiermitteln und Fetten. Das Draußen-Stehen erhöht den Wartungs- und Ersatzteile-Bedarf enorm.

fahrrad-Typologie Tiefeinsteiger

Reines Nahverkehrsrad, für kurze Wege geeignet. Rahmen erlaubt bequemes Auf- und Absteigen, auch mit Handicaps, und betont aufrechtes Sitzen. Die Rahmenform ist stark verwindungsanfällig. Meist mit 3- bis 8-Gang Nabenschaltung. Günstig im Preis, da nicht sehr hochwertig angelegt; ab ca. 300 Euro.

Wartungsarmes Stadtrad

An diesem Vehikel für jeden Tag findet sich eine gemäßigt-sportliche Geometrie, robuste Nabenschaltung, Hydraulikbremsen von Magura, eine sich automatisch einschaltende Standlicht-Anlage mit Nabendynamo, pannensichere und möglichst voluminöse Bereifung, Schutzbleche, solider Gepäckträger und stabiler Hinterbauständer. Preise ab ca. 800 Euro.

Stylishes Naked Bike Dieser Radtyp und sein Fahrer wollen vor allem gesehen werden. Zudem kommt man mit diesen reduzierten Fahrmaschinen flink vom Fleck. Gerade Shimanos Alfine-Nabenschaltungen oder gleich puristische Ein-Gang-Übersetzungen sorgen hier für eine klare Optik. Nachteile im Alltag: Meist weder Ständer, noch Licht, noch Schutzbleche, noch Gepäckträger … Zu haben ab etwa 600 Euro. Lastenrad

Teils aufwändige Rahmenkonstruktionen und Heavy-Duty-Komponenten sollen das Auto im Alltag ersetzbar machen. Keine schlechte Idee, wenn man ein solches meist teures Transportmittel zu mehreren anschafft. Ab ca. 1100 Euro.

Fitnessbike

„Rennrad mit geradem Lenker“: leicht um etwa 8 Kilo durch hochwertige Rennrad-Technik, asphalt-gebunden mit schmalen Reifen. Sportlich gestreckte Sitzposition. Für Training oder lange Ausfahrten ab ca. 500 Euro.

Crossbike „Mountainbike mit schmalen Reifen“: Reduziert aufgebauter, robuster Tourer um die 11 Kilo. Eine Kettenschaltung mit 27 oder 30 Gängen, immer häufiger Scheibenbremsen, Federgabel und Stollenreifen machen es zum idealen Feld-, Wald- und Wiesen-Cruiser. Aufrüstbar mit Träger und Blechen. Preise ab etwa 600 Euro. Allrounder Robuste Teile, vielseitige Ketten- oder Nabenschaltung, StVZO- und Alltags-Ausstattung mit Licht, Schutzblechen, Träger und Ständer. Kann alles: tägliche Fahrten ins Büro, Wochenend-Ausflüge, Einkäufe transportieren, Gepäcktouren in den Ferien etc. Ausgewogene, sportlich orientierte Geometrie, hohe Fahrstabilität und Robustheit. Wiegt um 15 Kilo aufwärts, Preise ab ca. 800 Euro. Leichtes Tourenrad Sportliches Geschwister des Allrounders, aber auf geringes Gewicht getrimmt. Fahrspaß und Sportlichkeit stehen hier im Vordergrund, ohne Stabilität zu verschenken. Ausstattungs-Kompromisse zugunsten der Leichtigkeit sind meist nötig. Und: alles, was leichter ist als der Rest, kostet extra. Gewichte ab 10 Kilo, Preise ab 800 Euro, richtig interessant wird’s ab etwa 1600 Euro. Reiserad Meist konsequent auf Robustheit, Langlebigkeit und höchsten Praxisnutzen konzipiertes Zweirad für Kilometerfresser. Hier kommen nur hochwertiges Material und Komponenten zum Einsatz. Oft mit stabileren 26-Zoll-Rädern aufgebaut. Individuelle Wünsche sind oft möglich, Dinge wie Licht, Schutzbleche, Ständer sind z. B. für viele verzichtbar. Dafür muss richtig Geld auf den Tisch gelegt werden. Preise starten bei etwa 1500 Euro, das Doppelte ist eher die Regel. Gewichte um 16 Kilo. 63


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Das sorglose Alltagsrad

Ein Stadtrad für jeden Tag muss oft mehr leisten als manches Reiserad. Deshalb sind hier Robustheit, geringer Wartungsbedarf und Langlebigkeit wichtige Kriterien. Damit sind Sie immer gut unterwegs. Eigentlich sind die Ansprüche ganz schön extrem: Das „Rad für jeden Tag“ muss Tag und Nacht bereit sein, soll einfach funktionieren ohne Macken, ohne sich groß drum kümmern zu müssen. Es soll auch bei gedankenloser Behandlung keinen Anstoß

nehmen, keine Aufmerksamkeit beim Parken erregen und sommers wie winters zuverlässig vorwärts bringen. Diese eierlegende Wollmilchsau gibt es tatsächlich: Wir raten zu stabilem, weil anspruchsloserem Stahlrahmen mit entspannt-aufrechter Sitzposition für gute

Übersicht im Verkehrsgewühl. Dabei gilt: Damenrahmen, in welcher Form immer, sind definitiv weniger seitensteif als Herren-, sprich: Diamantrahmen. Wer sein Rad also auch mit Kindersitz oder belastbaren Einkaufskorb versehen will, sollte sich eventuell

Funktioniert eigentlich immer: Magura HS-Felgenbremse

Rollt sicher, bringt Komfort: 50-Millimeter-Bereifung

unverzichtbar: LED- und Standlicht sind Minimum, das neue Tagfahrlicht macht Sie auch bei trübem Wetter auf Distanz gut wahrnehmbar.

Je anspruchsvoller die Widrigkeiten, desto positiver wirken sich mehr Gänge und damit feinere Abstufung im Antrieb aus.

● Systemgepäckträger erlauben das flin-

● Nabengetriebe bieten hohe Betriebssicherheit,

● Wenn Nabenschaltung, dann Kettenschutz:

da ist das Wetter egal. Ob 3, 5 7, 8, 9, 11 Gänge oder völlig stufenlos, hängt davon ab, wie oft Sie Steigungen, Gefälle oder Gegenwind zu bewältigen haben. Oder wie dynamisch Sie gern fahren:

Hebies Chainglider verkapselt den Gliederstrang hermetisch, weder Schmutz noch Nässe können der Kette zusetzen. Sie hält länger, Ihre Finger und Hosenbeine bleiben sauberer.

Checkliste ● Die Sitzposition sollte angenehm entspannt

sein und gute Übersicht gewähren: Sehen und Gesehenwerden sind wichtig im Straßenverkehr. ● Nabendynamo und moderne Lichtanlage sind

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ke Fixieren von Korb, Transportbox oder Gepäcktaschen, ohne lange zu fummeln. Wer sein Rad zum Einkauf benützt, kann aus einer riesigen Vielfalt an Behältnissen wählen. ● Eine kräftige Klingel ist gerade im Stadt-

verkehr sinnvoll.


VSF Fahrradmanufaktur T-400 Hersteller

VSF Fahrradmanufaktur, Tel. 0441/ 920890, www.fahrradmanufaktur.de Preis/Gewicht 799 Euro/ 17,30 kg bei Rh. 52 cm Schaltung Shimano Nexus 8 Nabenschaltung Bremsen Magura HS 11 hydraul. Felgenbremse Ausstattung CroMo-Rahmen und -gabel; Shim. Nabendynamo; Axa LED-Front-, B&M Toplight Flat Rücklicht; Schwalbe City Plus 50-559; Esge Hb-Ständer; Hebie Chainglider; Ergo-Schraubgriffe; Klingel

Das richtige Licht Das ist der neue Standard: Ein 40 oder besser 60 Lux starker LED-Scheinwerfer mit Tagfahrlicht wie der Lumotec IQ von Branchenführer Busch und Müller. Gepaart mit einem leichtlaufenden Nabendynamo und Automatikfunktion ist er der Inbegriff moderner Radbeleuchtung. www.bumm.de

Nabenschaltung für jeden Tag Beim täglichen Radeln kurble ich gerne locker. Eine gut gestufte Sorglos-Nabenschaltung ist mir im Stadtrad deshalb lieber als eine offene Kettenschaltung, die ich am Rad davor hatte. Ich kam nur nie so richtig dazu, die regelmäßig zu pflegen. Schön übrigens, dass mit der Alfine auch immer mehr hübsche Räder gebaut werden. Martina Zeiler, nutzt in der Stadt ausschließlich das Fahrrad für Alltags- und Arbeitswege.

lieber für die steifere Rahmenvariante entscheiden. Das gilt auch für die Verwendung von Anhängern. Stabile Systemgepäckträger von Pletscher, SL oder Racktime bieten große Variabilität und schnellen Wechsel der Aufsätze. Als Schaltung führt eigentlich kein Weg an einer wartungsarmen Nabenschaltung vorbei. Hier ist sogar sportliche Gangart mit bis zu 11 Gängen noch bezahlbar. Wird dann noch die Kette hermetisch verpackt,

beispielsweise mit dem selbsttragenden Chainglider von Hebie, haben Sie Schmutz und Rost schon ein Schnippchen geschlagen. Als entsprechend wartungsarme Bremsen sind Maguras hydraulische Felgenbremsen HS 11 oder 33 empfehlenswert. Außer dem Ersatz abgefahrener Beläge haben Sie hier so gut wie nichts zu tun, nichts kann verschleißen oder rosten. Bleibt als letzter Kernpunkt noch die Beleuchtung, unverzichtbar zur eige-

ne Sicherheit. Setzen Sie hier auf aktuellste Technik: Ein Nabendynamo läuft unmerklich immer mit, großzügige Helligkeit spenden verschleißfreie LEDs, und das 2011 ganz neue Tagfahrlicht hilft Ihnen, im Dickicht der Städte immer rechtzeitig gesehen zu werden.

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mehr Infos zum Thema:

www.trekkingbike.com Suche: Systemgepäckträger


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Das leichte Sportrad

Sie toben sich gern abseits der Straße aus? Sie lieben epische Touren durch Wald und Flur? Sie scheuen weder Auf noch Ab? Dann ist ein flinkes Crossrad der passende Sportsfreund für Ihre Ansprüche.

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Es sind aufs Wesentliche reduzierte Fahrmaschinen: Nur das zum Fahren absolut Notwendige ziert ein Crossrad. Auch hier ist der Rahmen das Herzstück: Er besteht meist aus belastungsgerecht geformten Alu- oder, im Hochpreissegment, sogar aus CarbonRohren. Steifigkeit und geringes Gewicht sind die Konstruktions-Kriterien. Eine hochwertige Federgabel ergänzt das Chassis. Hier sind Federwege zwischen 63 und 50 Millimeter üblich, gefedert wird mit Luftdruck (der gelegentlich überprüft werden muss) oder, wartungsärmer, per Stahlfeder. Deren Vorspannung kann meist von weicherem zu härterem Ansprechen eingestellt werden. Je nach Körpergewichts-Klasse können zudem här-

tere oder weichere Federn eingesetzt werden. Das Cockpit bildet ein leicht geschweifter, breiter Lenker, der die Schalt- und Bremsarmaturen trägt. Der Lenker sollte bei Fahrern mit Normalgröße etwa um die 60 Zentimeter breit sein. So haben Sie auf schwierigem Untergrund eine hohe Lenkkontrolle und die Hebel lassen sich ergonomisch gut eine Daumenbreite vom Lenkergriff weg einrichten. Als Schaltung kommt meist nur eine Kettenschaltung in Frage. Wichtig hierbei: Auch Hebel und Kassette sollten für exakte Funktion nicht mehr als eine Hierarchiestufe von den Schaltkomponenten entfernt ausgewählt sein. Als optimale Bremsanlage hat sich die hydraulische Scheibenbremse heraus-

gestellt: Moderne Discbrakes sind so leicht, kraftvoll, fein dosierbar und witterungsunabhängig, dass ihnen eine V-Bremse nicht mehr das Wasser reichen kann. Allenfalls Maguras wartungsfreie Hydraulik-Felgenbremse HS 11 oder 33 kommen als günstige Alternative in Frage. Dafür ist sie bei Nässe und Schnee im Nachteil. Je leichter die Reifen und Felgen, desto agiler das ganze Bike: Alles, was Sie direkt ins Rotieren bringen müssen, sollte möglichst wenig Masse haben. Eine Investition in leichte Laufräder und speziell Reifen wie zum Beispiel Schwalbes Racing Ralph lässt sich also direkt in Fahrspaß ummünzen. An Lenker, Vorbau und Sattelstützen verwen-


Checkliste

Stevens X-6 Disc Hersteller

Stevens GmbH, Tel. 040/7160700, www.stevensbikes.de Preis/Gewicht 799 Euro/12,15 kg bei Rh. 55 cm Schaltung Shimano Deore 3 x 9, Rapid Fire Bremsen Shimano BR-M445 hydraul. Disc Ausstattung Alu-Rahmen; Suntour NRX-D Stahlfedergabel, 63 mm; Gewinde für Träger, Schutzbleche, Hb-Ständer; Schwalbe Smart Sam 37-622; ErgoGummigriffe; Touringkit 49 Euro

den die meisten Hersteller Eigenmarken. Die sind qualitativ untereinander nicht vergleichbar, wiewohl von guter, oft sogar geprüfter Qualität. Im Preissegment ab etwa 1000 Euro aufwärts finden Sie auch Markenware, oft dieselben Teile, die an höherwertigen Mountainbikes verbaut werden. Daher stammt schließlich die Inspiration für das Crossrad an sich. Die schmaleren Reifen schränken demgegenüber auf die Nutzung von

Forst- oder Feldwegen ein. Doch Bohrungen und Gewinde zum Anbringen von Licht, Schutzblechen oder Gepäckträger sind meist vorhanden. Damit lässt sich das vielseitige Sportgerät auch zeitweise oder dauerhaft zum Alltags- oder Tourenrad aufrüsten.

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mehr Infos zum Thema:

www.trekkingbike.com

● Rahmen: Sollte aus belastungsoptimierten, leichten, aber stabilen Rohren bestehen. Gewinde für Träger, Schutzbleche und Licht erleichtern späteres oder zeitweises Aufrüsten. ● Gesamtgewicht: Um 12 Kilo, unter 10 Kilo wird’s meist sehr teuer. ● Bremsen: Stand der Technik sind hydraulische Scheibenbremsen. Die sind kräftig, bergab standfest, witterungsunabhängig. Piloten ab etwa 80 Kilo sollten am Vorderrad standfeste 180-Millimeter-Discs montieren.

Suche: Crossräder

Vorteil Crossbike Leicht, robust und wendig muss mein Fahrrad sein. Ich fahre viel auf Asphalt, aber auch viel auf Feld- und Waldwegen. Wenn es mal feucht wird, montiere ich stabile Steckbleche. Für diesen Einsatzzweck fällt meine Wahl immer wieder auf ein Crossbike. Ein weiterer Vorteil: Als Reiseredakteur bin ich oft per Bahn oder Flugzeug unterwegs. Dafür lässt sich ein Crossbike viel einfacher verpacken und transportieren. Armin Herb, den TREKKINGBIKE-Reisegeschichten oft in die Ferne führen

● Gabel: Federgabeln der neuesten Generation sind hinreichend sensibel und langzeit-stabil. Auf unebenem Terrain ist eine Federgabel unverzichtbar. Sie erhöht die Fahrstabilität, da das Vorderrad permanente Bodenhaftung behält.

Fitnessrad Das rasante Straßen-Pendant zum Crossbike bildet das Fitnessrad. Es ist abgeleitet vom Rennrad: Kompakter Aluoder Carbonrahmen aus leichtem Geröhr, starre Gabel, gerader Lenker, Kettenschaltung mit Zwei- oder Dreifach-Kurbel und Langstrecken-orientierter Kassettenstufung 12-25 bis 28 Zähnen, schmale Hochdruckreifen auf leichten Laufrädern, Renn-Seitenzugbremsen, schmaler Sattel. Das ist alles. Diese reine Fahrmaschine spielt auf langen Asphalt-Ausfahrten über ruhige Seitenstraßen ihre ganzen Vorteile aus. Ein Federgewicht von rund acht Kilo und die kernige Gangstufung fordert Geschwindigkeit und Leistung vom Fahrer. Zum Trainieren und geschmeidigen Lautlos-Dahingleiten ist ein Fitnessrad der ideale Partner. Je nach Anspruch müssen Sie beim Preis zwischen 500 und etwa 1200 Euro einkalkulieren. Einige Modelle lassen sich dank Gewindeösen zum Speed-Tourer aufrüsten.

● Laufräder: Stabile, geöste Felgen und

straffe Einspeichung ergeben ein stabiles Laufrad. Geschmeidige, gute Reifen mit moderatem Stollen-Profil laufen auf losem und festem Boden gleichermaßen leicht.

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Kaufberatung-Spezial

Das flotte Tourenrad Nur ein paar Stunden auf Sonntagstour oder 14 Tage lang die Überland-Etappenfahrt – ein leichtes Tourenrad ist dafür der perfekte Begleiter. Doch auch im Alltag kann ein Allrounder punkten. Beim ausgiebigen Radfahren in der Natur zählt, wie gut Fahrer und Maschine aufeinander eingestellt sind, sprich: Sitzposition und Ergonomie. Nicht zu sehr aufrecht im Wind zu sitzen spart Körner für weitere Kilometer; nicht zu sehr aerodynamisch gestreckt

zu sitzen, lässt entspannter unterwegs sein und erhöht den Fahrspaß. In den langen Stunden im Sattel zählen natürlich auch dieser und die Cockpit-Ergonomie, also Lenkerkröpfung, Griffe und Position der Armaturen. Testen Sie ein Tourenrad des-

Bergamont Vitess Ltd. Hersteller

Bergamont, Tel. 040/4328430, www.bergamont.de Preis/Gewicht 999 Euro/13,05 Kg Schaltung Shimano XT/SLX Kettenschaltung Bremsen Magura HS 11 hydraul. Felgenbremse Ausstattung Racktime Träger, Federklappe, 25 kg; B&M Lyt LED, Toplight Flat; Atran Mittelständer; Ergo-Schraubgriffe; Klingel

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halb am besten in Radhose, lassen Sie sich das Cockpit vom Händler einrichten. Auch Ihre Gepäcktaschen mit annäherndem Tourengewicht können bei der Wahl eines Rads behilflich sein. Fahren Sie beladen ein paar Lastwechsel in Links-Rechts-Kurven, um die Empfindlichkeit der interessanteren Modelle vergleichen zu können. Großvolumige Rohre und Verbindungen können ein Hinweis auf höhere Steifigkeit sein, sagen aber nicht alles. Erst der Fahrversuch mit Last bringt hier endgültig Aufschluss. Pannensichere Reifen bringen mehr Komfort, je breiter sie sind. Unter Umständen sind Sie mit einer straffen Starrgabel besser bedient als mit einer Federgabel, die etwa ein gutes Kilo mehr auf die Waage bringt. Marken-Gepäckträgern von Racktime, Tubus oder SL können Sie vertrauen. Ob ein Eigenmarken-Träger etwas taugt, können Sie nur ertesten. Ausgiebiges Probe Fahren und eine fundierte Kaufentscheidung bringen Ihnen mehr Spaß auf Tour.

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mehr Infos zum Thema:

www.trekkingbike.com Suche: Tourenräder


Checkliste ● Lassen Sie sich nicht vom Argument „XT-

Schaltwerk“ blenden. Wichtig ist ein möglichst gleichmäßiges, durchgängiges Niveau aller Schaltkomponenten. Dabei sind Hierarchie-Unterschiede von einer Stufe relativ unerheblich und helfen, den Preis niedrig zu halten. ● Auch hier gilt: Damenrahmen sind prinzipiell

weniger seitensteif als Herren-Rahmen. Fahren Sie bei Interesse beide Rahmenvarianten zum Vergleich, auch mit Gepäcklast. Oft fällt eine deutliche Entscheidung allein durch den Fahreindruck.

Nonplusultra Nabendynamo: Kraftvoll und wartungsfrei.

Hier lassen sich Disc-Bremse und Ständer nachrüsten.

● Geben Sie immer einem Hinterbau-Ständer den

Daumenbreite vom Griff weg nach innen gerückt sind. Der Zeigefinger soll an der Spitze des Bremshebels zu liegen kommen.

Vorzug. Nur er hält auch ein beladenes Rad mit Taschen oder Korb zuverlässig im Stand. Zudem lässt sich das Rad bei abgeklapptem Ständer besser rangieren. ● Ist der Lenker breit genug? Bequem wird ein

Cockpit erst, wenn Schalt- und Bremsgriff eine

● Feder- oder Starrgabel ist eine Geschmacks-

frage. Tourenräder brauchen nicht unbedingt eine Federung. Auch Reifenbreiten ab 40 mm aufwärts fangen Unebenheiten komfortabel ab.

Schaltungen Offene Ketten- oder geschlossene Nabenschaltung? Die Antwort hängt stark von Einsatzbereich, Fahrintensität und Budget ab: In bergigem Gelände kommen Sie kraftsparender voran, je feiner die Schaltung abgestuft ist. Nabenschaltungen am Tourenrad liefern 8, 9, 11 oder 14 Gänge. Die Zahl nutzbarer Übersetzungen einer Kettenschaltung liegt bei 15 oder 16, zudem ist sie meist in den leichten Gängen besser untersetzt. Am Berg sind also Kettenschaltungen (Shimano Deore, LX, SLX oder XT, Sram X8, 9 oder XO) oder die teure Rohloff-Schaltung (Radpreise über 2000 Euro) im Vorteil. Je hochwertiger und teurer, desto leichtgängiger, exakter und langlebiger sind die Schaltkomponenten. Wer also ganzjährig bei Wind und Wetter fährt, sollte mindestens zu LX oder X9 oder höher greifen. Nabenschaltungen, meist Shimanos Nexus oder Alfine 8, Srams i-Motion 9, Alfine 11, und Rohloffs 14-Gang-Nabe sind deutlich weniger wartungsbedürftig und die Kette lebt länger. Dafür sind sie etwas schwerer als Kettenschaltungen, weniger eng abgestuft (Ausnahme: Rohloff) und ihr gesamtes Gewicht konzentriert sich im Hinterrad. Das beeinflusst die Fahrdynamik.

Weniger ist mehr Durch meinen Aufstieg über vier oder fünf immer leichtere Tourenräder kann ich eindeutig bestätigen: Weniger Radgewicht bringt mehr Fahrspaß. Ich hätte nie geglaubt, wie viel ein Kilo weniger Masse am Rad ausmacht: Das ganze Rad ist auf der Straße reaktionsfreudiger, in der Handhabung einfacher. Wer von seinem Rad viel fordert, sollte in niedriges Gewicht investieren. Michael Ebnet-Feit, Tages-Raddosis: nicht unter 25 Kilometer.


Kaufberatung-Spezial

Das zuverlässige Reiserad Sie wollen ferne Länder intensiv erfahren? Der Weg ist Ihr Ziel? Dafür gibt es nichts besseres als ein Fahrrad, das Sie, Ihr Gepäck und viele Kilometer gut wegsteckt. Wir zeigen, worauf es dabei ankommt. Für das Reiserad gibt es viele Philosophien: Ob Stahl- oder Alurahmen, 26 oder 28 Zoll Radgröße, Feder- oder Starrgabel, Kettenschaltung oder Rohloff – diese Entscheidungen sind immer sehr persönlich und so individuell wie der Fragesteller. Immer aber zählen hohe Betriebssicherheit des Materials, gute Handhabbarkeit und eine so weitgehend persönliche Anpassung an den Fahrer, wie nur möglich.

Auch auf Details wie ausreichend Flaschenhalter-Gewinde, oder die Fersenfreiheit zu den Packtaschen sollte man schon beim Kauf achten. Unbedingt sollten Sie Ihre Packtaschen, mit etwa der geplanten Last beladen, zur Fahrprobe mit- und am Testrad anbringen. Denn vermeintlich stabile Räder verwandeln sich unter Last oft in deutlich schlechter fahrbare Wackelkandidaten. Und es ist immer eine per-

Checkliste ● Egal, wie weit oder wohin Sie reisen möchten:

Gehen Sie nicht mit einem Billig-Rad auf Radreise. Denn das Rad ist Ihr wichtigster Begleiter. Räumen Sie der Materialqualität bei Rahmen, Gabel, Schal- Fein-Tuning: Lenkerhörnchen für die Langstrecke tung und Bremsen einen angemessenen Stellenwert ● Gepäck belastet auch die Bremsen: Magura– und Preis – ein. Felgenbremsen oder Scheibenbremsen sind die Systeme der Wahl. Achten Sie auf ausreichende ● Muss eine Federgabel wirklich sein? Eine gute Größe der Discs. Starrgabel ist oft unproblematischer im Handling. ● Achten Sie auf geöste Laufradfelgen und gut aus-

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● Leichte Reifen und Felgen erhalten auch bela-

zentrierte, abgedrückte Einspeichung. Kompetente den die Dynamik des Rads. Dicke Reifen bleiben Handarbeit ist hier nicht zu übertreffen. Konifizierte auch mit geringerem Druck durchschlagssicher, zudem federn sie und sind komfortabler. Doppel-Dickend-Speichen sind stabiler als gerade.

Besserer Last-Schwerpunkt: Tiefere Streben am Träger ● Der Ständer muss am Hinterbau befestigt sein.

Nur dort stützt er ein beladenes Rad sicher ab. ● Vertrauen Sie nur Marken-Gepäckträgern.

Darin steckt langjährige Praxiserfahrung und dementsprechend hohe Sicherheit. ● Zwei Flaschenhalter-Positionen sind das Mini-

mum, drei sind besser.


Giant Expedition LT Hersteller

Giant Deutschland, Tel. 0211 /998940, www.giant-bikes.de Preis/Gewicht 1700 Euro/15,50 kg bei Rh. L/55 cm Schaltung Shimano XT 3 x 9, XT Rapid Fire Bemsen Giant Root SL, Hydraulik-Discbrake

Ausstattung Stabiler Alurahmen & -gabel; Tubus-Träger v + h, 15 + 40 kg; Cyo TL-, Linetech-Lichtanlage; Shimano Nabendynamo; Marathon Plus Tour 42-622; Flaschenhalter, Werkzeug

Vier Taschen Das Fahrgefühl auf meinem Tourer wurde radikal besser, seit ich mein Gepäck auf vier Taschen verteile. Der Lowrider an der Gabel trägt etwa ein, die tieferen Streben des Heckträgers zwei Drittel der Last. Der tiefere Schwerpunkt bringt deutlich mehr Kontrolle und Fahrspaß. Dominik Scherer, reist oft wochenlang per Rad.

sönliche Frage, wie gut der Fahrer mit derartigen Instabilitäten zurecht kommt. Auch eine gute ergonomische Anpassbarkeit des Rades sollten Sie bereits beim Kauf austesten. Lassen Sie sich Lenker, Armaturen, Griffe, Hörnchen und Sattel im Shop schon zur Probefahrt passend ausrichten. Besonderes Augenmerk verdienen vor allem auch die Laufräder: Unabhängig von ihrer Größe sollten die leicht, aber pannensicher bereift und mit hochwertigen Speichen und Felgen straff eingespeicht und abgedrückt sein. Maschinengefertigte Laufräder aus der normalen Fahrradproduktion klappen unter Last schnell zusammen oder verlieren einzelne Speichen. Ein weiteres Thema: der Gepäckträger. Marken wie Tubus, die in Stahlrohren fertigen, oder deren Schwesterfirma Racktime markieren die Spitze des Sortiments, was Zuverlässigkeit und Stabilität betrifft. Kritisch ist die Qualität namenloser Serien-Träger, bei denen unterdimensionierte Befestigungen oder für Taschenhaken schlecht zugängliche Streben unterwegs großen Ärger machen können. Achten Sie auch auf die Qualität aller Verbindungsschrauben am Rad, denn gerade am vielgefahrenen Reiserad müssen Sie diese öfters auf festen Sitz prüfen können. Und nichts ist schwieriger unterwegs zu reparieren als ein ausgedrehter Schraubenkopf oder -gewinde. Noch ein Tipp zum Rahmen: Im Zweifelsfall kommen Sie mit der kleineren von zwei zur Auswahl stehenden Größen besser zurecht: Der kleinere Rahmen kann noch leicht angepasst werden, ist jedoch einen Hauch leichter, stabiler und fährt sich bei niedrigerem Schwerpunkt angenehmer.

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Kaufberatung-Spezial

Kein Radkauf ohne Probefahrt Gut aussehen muss ein neues Rad auch. Aber nicht nur: Erst ausgiebiges Probe Fahren macht ein Rad konkret erlebbar. Wenn ein Rad perfekt zu Ihnen passt, ist das oft der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Es ist ja wirklich nicht ganz einfach: Da steht man nun als überforderter Käufer im Shop, zwei, drei Räder sehen ganz interessant aus, und der Verkäufer schielt schon seit einiger Zeit in Richtung Kasse. Aber halt! Jetzt ist Souveränität gefragt. Bestehen Sie auf ausgiebigem, realitätsnahem Probe Fahren. Das heißt: Fahren Sie mit einem Testrad möglichst derart, wie Sie es auch einsetzen möchten. Also: rein in den Stadtverkehr mit dem Citybike, bergauf und -ab mit dem Tourer, durch’s Gebüsch mit dem Crosser! Sprechen

Sie das im Shop an, oft ist es sogar möglich, sein Wunschrad ein Wochenende lang auszuleihen. Verzichten Sie beim Reiserad oder Tourer nicht auf eine Gepäckprobe. Bringen Sie Ihre Taschen beladen mit, damit Sie die Unterschiede verschiedener Räder herausarbeiten können. Fahren Sie mit unterschiedlichen Rädern dieselbe Teststrecke: So können Sie besser vergleichen. Testen Sie die Beleuchtung in einer Unterführung oder Tiefgarage. Steuern Sie auf einer Freifläche durch einen (gedachten) Slalomkurs, um die

Wendigkeit zu erfahren. Beschleunigen Sie aus dem Stand, streben Sie auf freier Strecke nach der Speed/Max, um ein Gefühl für die Fahrstabilität des Velos zu bekommen. Bremsen Sie sich ein, bis Sie ein Gefühl für die Verzögerungsanlage entwickelt haben. Schalten Sie alle Gänge durch, von ganz groß auf ganz klein und umgekehrt, hören Sie sich die Klingel an. Scheuen Sie sich nicht, andere Sättel oder Lenkergriffe auszuprobieren. Diskutieren Sie die Testräder mit Freunden, Partner, Familie. Also: Treten Sie, bis es passt!

So sitzen sie richtig

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Die Rahmengröße ist nur ein grober Anhaltspunkt. Wichtig sind auch Schrittfreiheit, die richtige Sattelhöhe und die Sitzlänge. Im Stand sollte vom Schritt zum Oberrohr immer eine gute Handbreit Platz bleiben. Die richtige Sattelhöhe ermitteln Sie in normaler Sitzhaltung auf dem Rad, gehalten oder an der Wand angelehnt, wenn bei gestrecktem Bein die Ferse eines Fußes am tiefsten Punkt gerade noch auf dem Pedal steht. Die richtige Sitzlänge zwängt sie weder unbequem in aufrechte Haltung, noch streckt sie Sie unangenehm zum Lenker hin.


Händler hilft gern! Als Fachhändler freue ich mich, wenn Kunden gut vorinformiert zu mir in den Laden kommen. Die wirklichen Unterschiede kann man jedoch nur durch sorgfältiges Ausprobieren erfahren. Dabei sind auch ein Tausch von Sattel, Lenker oder Vorbau zur Probefahrt für mich absolut kein Problem. Florian Carda, verkauft über 100 Räder pro Saison

wichtiges Zubehör Einfach aufsitzen und losfahren geht auch. Doch je intensiver man sein Rad nutzt, desto wichtiger wird das richtige Zubehör. Denn damit passen sich Ross und Reiter ideal einander an. Der Fahrrad-Kauf ist die richtige Gelegenheit, auch ein paar Euro in sinnvolle Fahrrad-Produkte zu stecken. Vielleicht kommt Ihnen der Verkäufer dabei sogar beim Gesamtpreis ein Stückchen entgegen.

Helm

Keine Frage: Wichtigstes Zubehör beim Radfahren ist der Helm. Denn im Falle eines Falles schützt eine harte Schale ihren weichen Kern. Helme sind dank europaweiter Normung mittlerweile allgemein sehr hochwertig, große Nachfrage hat eine jährlich wachsende Auswahl an Formen und Farben erzeugt. Für jeden Kopf sollte sich also ein passender „Deckel“ finden lassen. Einzige Bedingung: Ein Helm muss richtig zum Kopf passen. Also immer ausprobieren und gleich korrekt einstellen (lassen). Nutzen Sie die Gelegenheit beim Radkauf.

Schuhe Die steife Vorderfuß-Sohle eines Radschuhs verteilt die Trittkraft auf größerer Fläche. So verbessert sich der Kraftumsatz, Schmerzen lassen sich vermeiden. Dank moderner Sohlenkonstruktionen und -Material kann man mit aktuellen Radschuhen bequem gehen und sogar wandern. Egal, ob mit oder ohne Pedalbindung. Auch hier sind Auswahl, Einsatzbereich und Preisbereich so groß wie nie zuvor. Brille

Egal, ob auf flotter Bergabfahrt oder im quirligen Stadtverkehr, der Schutz der Augen vor Zugluft, Staub, Niederschlag oder von der Fahrbahn aufgewirbelten Steinchen ist überall gleichermaßen sinnvoll. Gute Radbrillen gibt es schon ab etwa 30 Euro. Auch hier gilt: An- und ausprobieren, ob die Brille zum Kopf passt und gut zu durchschauen ist.

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