Leseprobe 2/2014

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2/2014 März-April Deutschland € 4,90 / Österreich € 5,70 / Schweiz Sfr. 9,00 www.trekkingbike.com

DAS FAHRRADMAGAZIN Test

10 Allrounder

Kaufberatung 20 Helme für jeden Typ

Die neue Mittelklasse

MTB-Hardtails

Die Besten für 1000 Euro Pinion-Härtetest Mit Gepäck durch Laos

Italien € 6,50 / BeNeLux € 5,80 / Dänemark 57,00 DKR / Schweden 70,00 SKR Printed in Germany

Test

12 Standpumpen Diese machen Druck Mit GPS-Daten

Reise-Reportagen • Siziliens einsamer Westen • Durchs kroatische Bergland • Die 16 schönsten Individualtouren

16 Seiten Extra

44 Sieger im Test + Kauftipps

Endlich legal Empfehlenswerte Akkulichter

Anhänger 4 Modelle ausprobiert

Blitzblank Die besten Fahrradreiniger

vom Experten

Triplet Flotter Dreier von Santana

Gesundheit Schmerz in den Füßen vermeiden

H 57848

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DIE SEITE FÜR RADFAHRER

TREKKINGBIKE ONLINE IM NEUEN LOOK: aktuell, modern, hilfreich, inspirierend

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Editorial /

Test am Gardasee

Wilde Natur

Pinion-Härtetest

Der Gardasee ist traditionell unser Testund Fotogebiet, wenn der Winter das Münchner Umland fest im Griff hat. Als komfortable Basisstation dient dabei seit Jahren das Aktiv Hotel Santalucia in Torbole. Testleiter Jochen Donner schätzt daran besonders die ruhige Lage und den sicheren Bikekeller.

Sein Radausflug nach Kroatien überraschte Fotograf Daniel Simon gleich in mehrfacher Hinsicht. Wilde Natur, einsame Straßen und das Highlight die Plitvitzer Seen begeisterten den Globetrotter.

Steilste Anstiege, staubige Straßen, Regen und Transporte auf Bootsdächern und in Bus-Ladeklappen. Auf einer 1700-Kilometer-Tour durch Laos und Nordthailand wurde dem Pinion-Getriebe nichts geschenkt. Tom Bierl berichtet, wie das 18-GangGetriebe den Reisealltag meisterte.

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seite 118

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Hilfreicher Webcode www.trekkingbike.com

Fotos: Daniel Simon (3), Tom Bierl

Als kompetenter Ratgeber zu allen Fragen rund um das Fahrrad hat sich die Trekkingbike-Webseite längst etabliert. Seit Anfang des Jahres haben wir jedoch Online und Print noch stärker miteinander verwoben. Um weitergehende Informationen zum Thema im Heft online sofort auffindbar zu machen, wurden alle empfehlenswerten Artikel mit Webcodes versehen. Dazu einfach Raute (#) und die Zahl ins Suchfeld eintragen. Schöne Raderlebnisse wünscht Chefredakteur Tom Bierl

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inhalt /

42 Test: MTB-Hardtails

Alles neu im Gelände: Mit den Radgrößen 29 und 27,5 Zoll ändert sich das Fahrverhalten. Wir haben neun Bikes der 1000-Euro-Klasse getestet.

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Test: AllrounderMittelklasse Teurer, aber besser: Die Mittelklasse beginnt 2014 bei etwa 1200 Euro. Dafür liegt die Technik der zehn Testräder auf Rekordniveau.

118 Reise: Kroatisches Bergland

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Weg von der Küste, rein ins Abenteuer: Eine charmante Entdeckung in den Balkan-Bergen.

Fotostory: Sizilien Der Westen der größten Mittelmeerinsel ist im Frühling ein Traumziel. Wir zeigen es in ganzer Pracht.

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EXTRA

GROSSE KAUFBERATUNG

Tipps vom Profi

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Test: Akkulichter Legal und strahlend hell: Sechs Scheinwerfer mit Power und Prüfzeichen.

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Themen Report & Nachrichten 6 Magazin Nachrichten für Trekkingradler. 8 Bücher Medien rund ums Rad. 10 Reisemagazin Fernreisen der Veranstalter:

96 Test: Einspur-Anhänger Vier Reise-Tieflader

+

44 Testsieger-Räder

Spezial: Kaufberatung und Testsieger Geballte Ladung: Das Basiswissen für den Radkauf, dazu Dutzende heißer Kauf-Kandidaten.

im Vergleich.

Familie & Gesundheit 92 Schmerzen in den Füßen Was hilft? Experten-Rat zu Übungen und Einlagen.

die Trendziele in Südostasien.

12 Leserforum Ihre Meinung zum Heft. 14 Ratgeber Gebrauchte Räder: Wo man sie kauft, wie man sie beurteilt.

75 Internet TREKKINGBIKE im Netz. 128 Nachgefragt Rahmenbauer Florian Wiesmann über Technik-Trends.

Test & Technik

Reisen & Touren 16 Fotostory Sizilien Der Westteil der Insel lockt mit authentischer Schönheit.

108 Sorglostouren Der Trend zur „individuellen Pauschalreise“, dazu Angebote von der Schweiz bis Tasmanien.

118 Reise: Kroatisches Bergland Wilde Geschichte und Wildgerichte: Das andere Kroatien beginnt hinterm Strand.

26 Pin-Up Santana Triplet: Drei Sättel und ein Titanrahmen der Luxusklasse.

30 Test: Allrounder-Mittelklasse Mainstream: zehn Räder von 1200 bis 1600 Euro.

42 Test: Einsteiger-Hardtails 27,5 und 29 Zoll:

78 Kaufberatung: Helme

Rubriken

Schöner, leichter, schräger: Das Helm-Angebot wird immer spezieller. Ein Wegweiser durch die Vielfalt.

3 Editorial 130 Vorschau/Impressum Titelfoto: Daniel Simon

neue Radgrößen in der 1000-Euro-Klasse.

50 Testcenter Pinion-Getriebe im Härtetest, 54 Test: Akkulichter Sechs zugelassene Frontscheinwerfer in Labor und Praxis.

78 Kaufberatung: Helme Neue Vielfalt: Schädelschutz für jeden Geschmack.

84 Test: Reingungsmittel Putzlappen ade? Neun Rad-Reiniger im TREKKINGBIKE-Test.

86 Test: Standpumpen Zwölf Modelle von 30 bis 100 Euro auf dem Prüfstand.

Räder im Heft Bergamont Metric LTD C2 999 Euro Bergamont Sweep Via GT EQ 1199 Euro Bulls Copperhead 3 1000 Euro Drössiger TNA3 999 Euro Felt 7Thirty 999 Euro Ghost SE 2970 999 Euro Green’s Leeds 1350 Euro Kalkhoff Endeavour 1299 Euro Koga F3 5.0 S 1299 Euro Kreidler Dice Big 7.0 1000 Euro

45 34 46 46 47 47 35 36 36 48

KTM Life Style 1499 Euro Müsing Twenty Nine Comp 999 Euro Principia MSL 29 999 Euro Radon Sunset 10.0 Disc 1299 Euro Raleigh Rushhour 7.0 1500 Euro Rose Multisport-3 1499 Euro Santana Cabrio Triplet 18.500 Euro Staiger Velo.ax 42 1399 Euro Stevens Super Flight 1499 Euro Univega Vision LTD 1000 Euro

37 48 49 37 38 38 39 40 40 49

Fotos: Daniel Simon (6), Tom Bierl

neue Teile ausprobiert.

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Nachrichten / Reisemagazin / Ideal für eine Fahrradtour: Die meisten Wege im Mekong-Delta sind so schmal, dass Autos darauf keinen Platz finden.

InTerview

Peter Bär, Biketeam Radreisen

Was ist für Sie das Faszinierende an Asien? Die abwechslungsreiche Landschaft, die fremdartige Kultur und die vielfältigen kulinarischen Köstlichkeiten. Dazu die unglaublich freundlichen Menschen. Die perfekte Kombination aus Abenteuer und Genuss. Welche Voraussetzungen muss ein Asien-Radtourist mitbringen? Gute Grundkondition, da die Touren oft anspruchsvoll sind. Auch das schwül-heiße tropische Klima vor allem in Indonesien sollte man gut vertragen.

radfahren in Vietnam, Indonesien und Myanmar

Abenteuer Asien

Immer mehr Radfahrer entdecken Südostasien als Reiseland. Die Veranstalter reagieren und bieten Reisen in unbekannte Radreviere. Indien, Kambodscha, Philippinen, Vietnam, Bali & Lombok, Myanmar – Destinationen, in die sich früher nur abenteuerlustige Globetrotter wagten, werden jetzt von Reise­radlern erobert. Veranstalter wie Biketeam Radreisen, Bike Adventure Tours oder China-by-Bike erweitern ihr Angebot und reagieren damit auf die in den letzten Jahren gestiegene Nachfrage nach WEB-Tipp

www.skyscanner.de Das Flugsuchportal Skyscanner hat unter der Rubrik Reise-News & Tipps für 19 Fluggesellschaften die Konditionen für den Transport von Fahrrädern gecheckt. Aufgelis­tet sind die wichtigsten Informationen zu Anmeldung, Gebühren und Transportvorschriften sowie Verpackungshinweise.

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Asienreisen. „Durchs Mekong-Delta sollte man sich unbedingt einem ortskundigen Fahrrad-Guide anschließen“. Peter Bär vom Reiseveranstalter Biketeam Radreisen empfiehlt das nicht ganz so versierten Trekkingradlern auf jeden Fall. „Asien ist ein spannendes und aufregendes Radlerland. Wer die landschaftlichen Highlights unbeschwert und ohne lange Vorbereitung genießen möchte, ist mit einer geführten Tour auf der sicheren Seite.“ Touren auf unbekannten Pfaden abseits vom motorisierten Verkehr durch tropische Vegetation und eine südseeähnliche Inselwelt versprechen faszinierende Kontraste.

Liegt auf der TibetTour: das HeinrichHarrer-Museum in Hüttenberg.

TERMINE 20.-23.2.2014 Essen Fahrrad Essen 250 Hersteller und Händler präsentieren über 80.000 erwarteten Besuchern alles rund ums Rad. Neu im Angebot: Radsport für Hobby- und Profisportler mit sportiven Bikes, HightechKleidung und Zubehör.

8.-9.3.2014 Bremen Rad & Outdoor Räder aller Art, Ausrüstung und viele Anregungen für Radreiseziele, sowie GPS-Geräte für Radtouren. Außerdem Vorträge zum Thema Fahrrad-Ergonomie und Bericht eines Radnomaden über seine Jordanien-Reise.

27.4.2014 Emsland Traditionelles Anradeln Radfahrer aus allen Orten im Emsland machen sich auf den Weg Richtung Langen. Wer will, kann sich verschiedenen Gruppen anschließen, die von professionellen Radtourenbegleitern geführt werden.


Kurz Notiert Töddenland-Radweg Auf Spuren der Tödden führt die 121 Kilometer lange, neue 3-Sterne-ADFCQualitätsroute durch das nordrheinwestfälische Tecklenburger Land. Als wandernde Händler reisten die Tödden nach dem Dreißigjährigen Krieg bis nach England und Riga. Sie handelten mit Leinen, Garnen und Metallwaren und prägten die Region mit Traditionen und Gebäuden, aus denen einige Modeketten entstanden. Infos zum Radweg und zu den Tödden unter www.toeddenland-radweg.de

Stadrundfahrt auf zwei Rädern Mittelkärnten

Radangebot Umfangreiches Tourenportal mit Routenvorschlägen, GPS-Daten und Übernachtungs-Tipps. Auf neun Themenrouten rund um St. Veit/Glan können Radtouristen die Region Mittelkärnten erkunden. Zum Beispiel die Tibet-Tour zum Geburtsort Heinrich Harrers. Das Tourenportal bietet eine genaue Wegbeschreibung, Karte und GPX-Track zum Download, sowie Hinweise zur Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. www.mittelkaernten-ebiken.at/de

60 Kilometer Radweg stehen dem Lissabon-Touristen zur Verfügung. Wer seinen Städte-Trip Lissabon gern sportlich angehen will, der kann an verschiedenen Stellen Räder leihen und die Sehenswürdigkeiten wie das Kloster Mosteiro dos Jéronimos oder das Seefahrerdenkmal Padrão dos Descobrimentos mit dem Fahrrad besuchen. Auch außerhalb im Waldpark Monsanto oder dem Atlantikort Cascais lässt sich wunderbar radeln. www.visitlisboa.com

FernbusCheck

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Von zehn getes­teten Fernbus-Anbietern ermöglichen derzeit sechs die Mitnahme von Fahrrädern. Zu diesem Ergebnis kommt das unabhängige Fernbusportal FahrtenFuchs in seinem Fernbus-Check 2013. Zu unterschiedlichen Konditionen nehmen Berlin Linienbus, mein Fernbus, ADAC Postbus, Flixbus, deinBus und Best Bus Travel Fahrräder mit. Mehr Infos unter http://blog.fahrtenfuchs.de/ fernbus-marktforschung

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Bett+Bike-Betriebe

stehen Radurlaubern 2014 zur Verfügung. Das sind 100 mehr als 2013. Einige davon tragen das Label Bett+Bike Sport und richten sich an Mountainbiker und Rennradfahrer. www.bettundbike.de

Kompass-Karten Basic-App Die App beinhaltet alle digitalen Wander-, Fahrrad- und Skitourenkarten Deutschlands, Österreichs und Nord­ italiens mit eingezeichneten Wanderund Fahrradwegen. Die Karten können in drei Größen (500 km²/0,89 Eur, 1500 km²/1,79 Eur oder 3000 km²/2,69 Eur) gekauft und offline gespeichert werden. Somit fallen keine weiteren Roaming-Gebühren an. Die App ermöglicht Trackaufzeichnung mit genauem Höhenprofil, BasisNotruf-Funktion und viele POIs für Sport, Freizeit und Familie. Außerdem können über die Livetracking-Funktion „Mitradler“ geortet werden. www.kompass.de/app

Reiseangebot für Gruppen Augustus Tours bietet Radreisen in Deutschland für private Gruppen, Freundeskreise und Vereine oder Betriebe an. Das Angebot wird nach Terminwunsch und individuellen Programmbausteinen an die Gruppengröße angepasst und so möglichst attraktive Preise und ein maßgeschneidertes Tourenprogramm abgestimmt. www.augustustours.de

Spitzenreiter Weser-Radweg Der Weser-Radweg gehört zu den beliebtesten Radwegen in Deutschland. Über 100.000 Radtouristen befahren jährlich die 500 Kilometer von Hann.Münden durch die Mittelgebirgslandschaft des Weserberglandes an die Nordsee. Auch von den Radfahrern aus Übersee und den europäischen Ländern wird der WeserRadweg immer stärker nachgefragt. Im neuen RADratgeber finden sich alle Informationen über Unterkünfte, touristische Attraktionen sowie Veranstaltungshinweise. Der Ratgeber sowie die offizielle Karte sind als Info-Set für 14,95 Euro erhältlich. www.weser-radweg.de

Fotos: Tom Bierl, privat, Rad+Outdoor Bremen, gce-agency, Tourismusverein Mittelkärnten

Lissabon


Nachrichten / Ratgeber /

Checkliste Rahmen genau prüfen Der Rahmen ist das Herz des Fahrrades. Nehmen Sie sich Zeit für eine intensive Kontrolle. Kleine Beulen im Aluminium schaden in der Regel nicht, ein Riss oder eine Delle im Carbonrohr, macht dieses jedoch unbrauchbar. Also unbedingt genau auf Risse prüfen.

Steuersatz Leichtes Spiel im Steuersatz, kann auf massive Schäden im Inneren hinweisen. Ziehen Sie die Vorderbremse und überprüfen Sie das Spiel. Hier darf nichts wackeln oder ruckeln.

Tret- und Innenlager Der Wackel-Check gilt auch fürs Tret- und Innenlager.

Schalt- und Bremszüge Schwergängige Züge können verantwortlich für viele Fehlfunktionen sein. Als Verschleißteile müssen Sie regelmäßig getauscht werden. Achten Sie deshalb auch ihre Leichtgängigkeit, sonst entstehen schnell Extrakosten.

Laufräder

Tipps zum Gebrauchtrad-Kauf

Second-Hand-Bikes Die Lust auf neue Technik verleitet viele Radfans, sich von alten Schätzchen zu trennen. Das sollten Sie beim Gebraucht-Kauf beachten: Das Auffinden des richtigen Gebrauchtrades geht bei der Suche los. Checken Sie die Kleinanzeigen bei TREKKINGBIKE, BIKE und TOUR, das geht auch online. So bekommen Sie ein erstes Gefühl über Angebot und Preise. Beachten Sie: Bei eBay scheuen viele private Verkäufer das Verpacken und Versenden der Räder. Grenzen Sie deshalb die Suche auf die

Zeit für Schnäppchenräder. Mancher Pinion-Fan, verkauft jetzt sein Rohloff-Rad. 14

TREKKINGBIKE 2-2014

nähere Umgebung ein. Lokale Anzeigen sind auch online zu finden. Eine gute Adresse ist hier www.quoka.de. Einfache Stadträder kauft man am besten mit sozialem Gewissen. Füttern Sie die Suchmaschine nach Begriffen wie „gebrauchte Fahrräder sozial“ und dem Namen Ihrer Stadt. In München sind das z.B. www.a24.de/fahrrad und www.dynamo-muenchen.de. Als Faustregel gilt: Kaufen Sie ein Rad nicht ungesehen. Sollte das InternetSchnäppchen trotzdem zu verlockend sein, dann klären Sie unbedingt vor dem Kauf alle offenen Fragen mit dem Verkäufer. Bei Zahlung mit Systemen wie PayPal sind Sie auch für den Fall abgesichert, das etwas mit Ihrem Kauf nicht stimmen sollte. Und schließlich: Machen Sie unbedingt eine längere Probefahrt und bringen Sie dazu eventuell auch ihre eigenen Packtaschen mit. So schützen Sie sich am besten vor unliebsamen Überraschungen.

Schlecht gewartete Laufräder bereiten auf Radreisen schnell Verdruss. Überprüfen Sie sorgfältig die Spannung aller Speichen. Achten Sie auf Verschleißspuren. Auch kleine Achter sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Zum Check die Felgenbremse leicht anziehen, dann offenbart sich jede Unwucht schnell. Beim Drehtest auch auf die Leichtgängigkeit der Naben achten.

Federgabel Hier ist besondere Skepsis angesagt. Schlecht gepflegte Federgabeln verlieren schnell nahezu jegliche Funktion. Als Faustregel gilt: Luftgabeln lassen sich leicht auf das Fahrergewicht trimmen, Stahlfedern nur bedingt.

Lenker Was viele nicht wissen: Auch Lenker sind Verschleißteile, insbesondere, wenn diese aus Aluminium bestehen. Zeigen sich hier Beschädigungen, ist der Lenker ein Sicherheitsrisiko.

Antrieb Hier lauern schnell versteckte Folgekosten. Der Antrieb eines Gebrauchtrades sollte gepflegt sein. Abgeschliffene Kettenblätter (Haifischzähne) und ausgeleierte Ketten sind ein erstes Indiz, dass bald ein kompletter Austausch fällig ist. Ist nur die Kette neu, kann auch das Probleme nach sich ziehen. Prüfen Sie deshalb auch das Schalten unter Last. Am besten an einer Steigung.


Die gute Frage Was hat es mit der neuen Reifengröße 27,5 Zoll auf sich? Für wahre Fahrradfans ist 27,5 Zoll nichts Neues. Diese Reifen- und Laufradgröße gibt es schon seit Jahrzehnten als 650B, der Innendurchmesser solcher Reifen beträgt 584 mm. Damit ist sie etwas größer als die übliche 26-Zoll-Reifengröße (559 mm), aber

immer noch wesentlich kleiner als 28 Zoll und 29er-Reifen (622 mm). Die neue Bezeichnung 27,5 Zoll kommt aus der Mountainbike-Szene. Weil sich bei kleineren, vollgefederten MTB-Rahmen 29er oft als zu groß erwiesen, hat sich stattdessen 27,5 Zoll als „neue“ Laufradgröße durchgesetzt. In Europa fängt sie bei MTBs an, 26 Zoll zu verdrängen. Reiseradler schwören aber immer noch auf 26 Zoll. Hier sind Laufräder weltweit erhältlich. Zuschriften an: Redaktion Trekkingbike, Steinerstr. 15 Haus D, 81369 München E-mail an: info@trekkingbike.com

5-Minuten-Werkstatt: Sattel einstellen Wer mit falscher Satteleinstellung unterwegs ist, riskiert Schmerzen und verschenkt wertvolle Kraft. Die Mini-Werkstatt erklärt, worauf Sie achten müssen.

Höhe einstellen Stellen Sie den Sattel so ein, dass sie mit durchgestrecktem Bein die Ferse flach aufs Pedal bringen können. Das ist ein erster Anhaltspunkt, aber jeder tritt etwas anders. Probieren Sie es also aus, den Sattel in Schritten von ca. 3 mm nach oben oder nach unten zu bringen, bis Sie auf Ihre optimale Höhe kommen. Der Sattel sollte gerade so weit nach oben befestigt werden, dass Ihr Becken beim Fahren nicht wackelt, sondern waagrecht bleibt.

Neigung Fast alle Hersteller empfehlen, zunächst den Sattel waagrecht zu stellen, um dann bei Bedarf die Sattelnase sukzessiv leicht nach unten zu neigen, bis die Neigung passt. Beim Stufensattel, z.B. von SQlab, sollte die Nase deutlich tiefer als das Hinterteil sein.

Nach vorn und hinten Für sportliche Ampelsprints den Sattel nach vorne stellen. Für eher entspanntes Fahren den Sattel nach hinten schieben. Achtung: ggf. sollte auch die Lenkerposition angepasst werden. Sportler haben den Lenker vorne und tief, Tourenfahrer hinten und höher.

@ Mehr Infos:

Webcode #1310


Fotostory/ Sizilien /

Tief im Süden Sizilien möchte sich als Radfahrerland einen Namen machen und weist immer mehr Radstrecken aus. Chefredakteur Tom Bierl machte die Probe aufs Exempel und startete im Mai zu einer zehntägigen Etappentour rund um den einsamen Südwesten der sonnigen Mittelmeerinsel.

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Der ruppige, aber herrliche K端stenweg von Ribera nach Secca Grande ist auf kaum einer Karte zu finden.

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Rad des Monats / Santana Cabrio Triplet /

Vertrauensfrage Dieses Rad macht Familien glücklich. Das Santana Triplet ist eine Stretch-Limousine mit erstaunlichen Fähigkeiten. Es macht sich lang und ist bei Bedarf trotzdem ganz klein.

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Test / Allrounder-Mittelklasse /


aufsteiger klasse Die Die Preise Preise sind sind gestiegen: gestiegen: Zwischen Zwischen 1200 1200 und 1500 Euro ist eine neue, gehobene und 1500 Euro ist eine neue, gehobene Mittelklasse Mittelklasse entstanden. entstanden.Wie Wie viel viel Luxus Luxus f端rs f端rs Geld Geld bieten bieten die die Hersteller Hersteller im im Jahr Jahr 2014? 2014? Das Das haben haben wir wir an an 10 10 Probanden Probanden getestet. getestet.

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Test / MTB-Hardtails /


neulinge Die Größe macht’s. Nach dem Siegeszug der 29er, drängen jetzt die 27,5-Zoll-Bikes neu in den Markt. In unserem 1000-Euro-Testfeld schlagen sich beide tapfer.

Text

Stefan Loibl

Fotos

Daniel Simon

Die gute, alte Zeit: Vor drei, vier Jahren war es noch einfacher für den Fachhändler, wenn ein Mountainbike-Neuling in den Bikeshop kam, um sich ein neues Sportgerät zuzulegen. Dann erkundigte sich der Händler kurz nach den Eckdaten: Wo wird das Bike eingesetzt? Im Wald, auf Schotter und auf leichten Trails vor der Haustür. Was möchten Sie ausgeben? Maximal 1000 Euro. Und schon schob der Shop-Besitzer seinem Kunden zwei, drei passende 26-Zoll-Hardtails zur Probefahrt heran. Der Kunde drehte ein paar kurze Runden und entschied sich für eins der Einsteiger-Hardtails. Anschließend verhandelten beide über individuelle Wünsche: ein anderer Sattel? Vielleicht noch einen kürzeren Vorbau? Und schon hatte das Bike seinen Besitzer gewechselt. Heutzutage muss sich der Fachhändler bereits bei der Vororder den Kopf zerbrechen, welches Bike er sich in welcher Laufradgröße in den Laden stellt. Manche Hersteller bieten schließlich ihr günstiges Hardtail-Programm in drei, fast alle aber zumindest in zwei Laufradgrößen an. 26 Zoll muss dabei immer mehr weichen, zugunsten der neuen Zwischengröße 27,5 Zoll. Jeder Hersteller versucht, auf den 27,5-Zug aufzuspringen, nach dem Motto: Hauptsache nicht die Abfahrt verpassen. Auch für 29-Zöller hat sich mittlerweile die Auswahl an günstigen Komponenten am Markt verbessert, so bieten viele Hersteller die 29er bereits ab Preispunkten von 500 Euro an. Große,

neue Welt: Genau diese Entwicklung bildet sich 1:1 in unserem Testfeld ab. Fünf 27,5-Zoll-Hardtails und vier 29er haben die Fachhandelsmarken in den Ring geschickt. K.o. für 26 Zoll? Nicht ganz, denn einige Hersteller wie Drössiger, Müsing und Ghost setzen in ihrer preiswerten Hardtail-Palette parallel auf 26 Zoll. Warum keine Versender? Weil Biker-Neulinge die professionelle Beratung und das Service-Plus beim Händler gerne in Anspruch nehmen. Bestellräder für erfahrene Biker, die auch mal selbst an ihren Rädern schrauben und wissen, was sie wollen, blieben deshalb außen vor. Egal, ob beim Händler des Vertrauens gekauft oder im Internet bestellt, nach wie vor legt ein solider Alurahmen mit ausgewogener Geometrie die Basis für ein gutes Hardtail. Ziel muss es sein, dass das Bike genauso effizient klettert, wie es im Downhill über Wurzeln und verwinkelte Trails zirkelt. In Sachen Gewicht drückt das Laufradwachstum ordentlich auf die Waage: Wo früher fast alle Rahmen um die 1800-Gramm-Marke pendelten, wiegt das aktuelle Test-Feld im Schnitt satte zwei Kilo. Bulls (1802 g) und Müsing (1880 g) zeigen aber, dass auch 27,5und 29-Zoll-Chassis nicht schwer sein müssen. In den kommenden Jahren wird sich in puncto Gewicht sicher auch in der Breite des Marktes noch etwas tun, da 2014 für alle Test-Kandidaten der erste 27,5-Zoll-Jahrgang ist. Auch beim Gesamtgewicht unterbietet lediglich Bulls seine Vorjahresmarke von 11,8 Kilo, alle anderen Modelle wiegen deutlich mehr als die 26-Zöller aus den Vorjahresvergleichen. 12,9 Kilo im Durchschnitt muss man fürs Modelljahr 2014 einkalkulieren. Ein Blick zurück: 2011 lag das durchschnittliche Gesamtgewicht beim BIKETest noch bei 12,2 Kilo, im vergangenen Jahr wogen die 26-Zoll-Hardtails 12,6 Kilo. Sicher sind ein paar Gramm mehr kein Beinbruch, zumal die 1000-Euro-

UNIVEGA: Der bedienfreundliche Schnellspanner am Univega-Hardtail klemmt auch ohne übermäßiges Zudrücken souverän.

GHOST: Ein solider Kettenstrebenschutz und durchgängie Zughüllen – Details, die über die Langlebigkeit entscheiden und Punkte bringen.

MÜSING: Die wertigen ZTR-Crest-Felgen findet man auch an Bikes, die das Fünffache kosten. Das Ergebnis: die leichtesten 29er-Laufräder im Test.

BULLS: Satte Bremskraft, kinderleicht dosierbar und ein Hebel, der super in der Hand liegt – Die Deore-Stopper am Bulls sind dem Rest weit voraus. 2-2014 TREKKINGBIKE

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• Testcenter / Fahrbericht Pinion / Schlug sich auch im harten Reiseradler-Alltag tapfer – das Pinion-Getriebe am Tout Terrain Silkroad.

Pinion im Härtetest Wie schlägt sich das Pinion-Getriebe im härtesten Reiseradler-Alltag? Chefredakteur Tom Bierl war jetzt 1700 Kilometer durch Laos und Nordthailand unterwegs. Ein Testbericht mit Überraschungen.

Text und Fotos Tom Bierl

Die 18-Gang Pinion-Getriebeschaltung krempelt derzeit den Markt der HighendReiseräder um. Kein Hersteller, der auf sich hält, will auf ein eigenes Modell verzichten. Doch noch fehlen die Langzeit-Erfahrungen mit der neuen Technik. Grund für die Trekkingbike-Redaktion, jede Gelegenheit zu nutzen, ergänzend zum normalen Testbetrieb, Grenzerfahrungen zu sammeln. Als Testkandidaten wählten wir zwei erprobte Reiseräder. Das Tout Terrain Silkroad mit 18-Gang PinionGetriebe. Sowie zum direkten Vergleich das gleiche Modell mit 10fach-Ketten50

TREKKINGBIKE 2-2014

schaltung. Die Reise sollte zudem zeigen, ob ein System klar die Nase vorne hat. Um das Fazit vorwegzunehmen: Mit beiden Rädern gab es keine elementaren Probleme. Und: Ich würde wieder zum Pinion greifen. Die Vorteile einer gekapselten Schalteinheit sind auf extremen Radreisen bestechend. Das Schalten im Stand, Robustheit und Unverletzlichkeit der beweglichen Teile sowie der geringe Wartungsaufwand und Verschleiß stellen die pflegebedürftige Kettenschaltung klar in den Schatten. Bei 18 Getriebestufen fehlt auch kein Gang. Weder am steilsten Anstieg, noch auf der flottesten Abfahrt. Das Mehrgewicht von rund einem Kilo spielt unterwegs eine untergeordnete Rolle. Die knapp 1700 Kilometer lange Teststrecke von Vientiane in Laos nach Chiang Mai in Thailand war extreme Heraus-

forderung für Mensch und Material. Die Strecke führt fast ausschließlich auf schlechten, teils staubigen Straßen durchs Bergland. Die Anstiege in den Teeplantagen im Goldenen Dreieck sind die steilsten Trekkingbike-Strecken, die ich jemals meis­tern musste. Eine Randerscheinung sei zudem erwähnt. Noch nie erntete ein Rad auf einer Reise so viel Aufmerksamkeit. Kein Tag verging, an dem ich nicht auf die neue Technik angesprochen wurde. Bei jedem längeren Stopp scharten sich interessierte Männer jeglicher Nation um das Pinion-Rad. Alle waren fasziniert und fragten nach. Trotzdem gibt es auch Kritik. Unser Testgetriebe machte von Anfang an deutlich lautere Geräusche als die Kettenschaltung, insbesondere in den höheren Gängen. Empfindliche Ohren können sich daran


stören. Verstärkt wurde dies offensichtlich von dem am Silkroad verbauten Kettenspanner, der nach Auskunft von Entwickler Christoph Lermen eher für den Einsatz am Mountainbike geschaffen wurde. Auch das Schalten unter Last funktionierte an Steigungen mit beladenem Rad nicht in allen Gängen. Insbesondere beim Wechsel vom 7. in den 6. Gang muss die Kurbel deutlich entlastet werden. Ähnliches gilt für den Wechsel vom 6. auf 7. Zudem war auf den 1700 Kilometern an steilsten Anstiegen unter Last vier Mal ein lautes Knacken zu hören. Wie Lermen auf Anfrage erklärte, ist dies eine Getriebe-Besonderheit, die äußerst selten vorkommt. Und zwar nur dann, wenn nach einem Schaltvorgang die Schaltklinke noch nicht richtig Fuß gefasst hat und dann unverhofft einen Zahn weiter springt. Die Gefahr eines Defektes bestehe dabei jedoch nicht. Was die Geräuschentwicklung und auch die Schalt-Performance unter Last betrifft, sei man bei Pinion mittlerweile einen Schritt weiter. In der nächsten Generation werde noch 2014 der Freilauf angepasst. „Dann wird es keine störenden Geräusche mehr geben“, so der Entwickler.

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Mehr infos unter www.trekkingbike.com Webcode: #2941

Genuss Gekko fx

Verstärker

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Fahreindruck

von Tom Bierl in Laos

Ich fühlte mich beinahe wie ein bunter Hund, als ich jetzt in Laos und Thailand mit einem Pinion-Rad unterwegs war. Überall wurde ich auf die neue Technik angesprochen. Noch nie erregte ein Reiserad mehr Aufmerksamkeit. Trotz extremster Bedingungen schlug sich die neue Technik tapfer. Das Pinion-Getriebe ist nach dieser Grenzerfahrung für mich am Reiserad erste Wahl. Schaltspektrum, Wartungsarmut und die extreme Steifigkeit im Tretlager begeisterten mich.

Ihr neues Hobby: Kurvensuchen. Mit beeindruckend solider Straßenlage entlocken Sie auf Ihrem Gekko fx jeder Kurve sehr schnell maximales Fahrvergnügen. Aber auch ganz gemächlich oder mit Gepäck machen Sie auf dem Gekko fx eine gute Figur.

Faltbar in zehn Sekunden! Besonderer Clou: Alle Bauteile bleiben dabei fest am Rad. Abgestellt wird Ihr Gekko fx platzsparend hochkant auf den integrierten Transportrollen.

Das lief nicht so gut … Die positiven Eindrücke überwiegen bei Pinion. Die 18-Gang-Getriebeschaltung überzeugte klar. Doch es gab auch einige Kritikpunkte:

Laute Geräusche Das Getriebe machte von Anfang an laute Geräusche, insbesondere in den höheren Gängen. Nichts für empfindliche Ohren. Dies war offensichtlich auch dem Kettenspanner geschuldet, der die Geräusche verstärkt.

Hakeln unter Last Deutliches Hakeln der Schaltung unter Last. Insbesondere beim Schalten vom 7. in den 6. Gang. Sowie in umgekehrter Richtung. Die Entlastung der Kurbel ist zwingend nötig.

Genießen Sie selbst bei einer Probefahrt, wie viel Spaß die Liegeräder von HP Velotechnik auf Ihren Touren machen – auf Wunsch auch mit Elektromotor! Fordern Sie jetzt Ihr kostenloses Liegerad-Info-Paket an!

Fotos: Tom Bierl

Überraschendes Knacken Bei extremen Steigungen (ca. 20%) mit Gepäck bergauf, war im kleinsten Gang viermal auf 1700 Kilometer ein lautes Knacken zu hören und zu spüren. Ähnlich einer Kettenschaltung im kleinsten Gang, wenn die neue Kette nach einen Wechsel am alten Ritzel durchrutscht.

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Velotechnik

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Test / Akkulichter/


endlich

Legal Ein neues Gesetz erlaubt den Betrieb von zugelassenen Akkuleuchten ab sofort auch am normalen Rad. Grund für TREKKINGBIKE, das aktuelle Lichtangebot zu checken.

Text

Fotos: Daniel Simon, Matthias Borchers

Matthias Borchers

Jeder, der Stadt- oder sportliches Crossrad mit einem Akkuscheinwerfer bestückte, machte bislang um eine Polizeikontrolle lieber einen weiten Bogen. Akkulichter waren nur an Rennrädern bis elf Kilo erlaubt. Ein neues Gesetz stellt alle Fahrräder jedoch gleich. Wer nur sporadisch im Dunkeln fährt, oder auch bei schlechtem Licht und in der Dämmerung sicher unterwegs sein will, für den bietet sich die flexible Lösung in Form eines Akkuscheinwerfers an. Dieser kann je nach Bedarf per Klick-Halter an den Lenker montiert werden und darf dank neuer Gesetzesregelung nun an jedem Fahrrad seinen Dienst verrichten. Das freut besonders all jene, die mehrere Fahrräder im Einsatz haben und ab sofort eine Akkuleuchte für den gesamten Fuhrpark verwenden können – seit dem 1. August sind fest montierte, dynamobetriebene Lichtanlagen im Straßenverkehr nicht mehr vorgeschrieben. Natürlich muss das Akkulicht StVZO-konform sein: Es benötigt ein aufgedrucktes Prüfzeichen mit einer Welle, dem Buchstaben „K“ und einer Nummer. Flutlichter, wie sie Mountainbiker bei ihren nächtlichen Ausflügen durch Flur und Forst einsetzen, sind tabu, sie dürfen als Fahrradlichter eigentlich nicht mal im Handel angeboten werden. Grund sei vor allem die Blendgefahr für den Gegenverkehr. Zum Test eingeladen haben wir sechs Hersteller; unter den eingesandten Modellen zu Preisen zwischen 60 und 200 Euro befinden sich alte (und bewährte) Bekannte als Referenz, wie die SafeRide LED von Philips oder die überarbeitete Airstream II von Supernova, sowie vier Newcomer von Busch & Müller, Cateye, Sigma und Trelock.

Gemeinsam ist allen sechs Kandidaten die LED-Technik als Lichtquelle und der integrierte Akku. Neben klassischen Ladegeräten für die Steckdose (Cateye, Supernova), bieten die anderen Hersteller die Möglichkeit, die Akkus per USB-Kabel entweder am Rechner oder am Ladegerät zu laden. Nur bei Trelock kostet das Ladegerät als Zubehör Aufpreis. Alle mitgelieferten Halter passen auf Lenker mit 1 oder 1 1/8 Zoll Durchmesser, wobei man beim Halter von Philips ein wenig tricksen und eine Gummilage entfernen muss, damit er sich auch um dicke Lenker schmiegt. Alle Scheinwerfer verfügen über eine zuverlässige Statusanzeige für die verbleibende Akkuleis­ tung; die Trelock-Anzeige informiert sogar auf die Minute genau, wie viel Saft noch im Tank

Die neue Gesetzeslage Was für Rennräder bis elf Kilo Gesamtgewicht bereits gültig war, ist jetzt Gesetz für alle Fahrräder: Sie müssen nicht mehr mit einer fest montierten, dynamobetriebenen Licht­ anlage ausgerüstet sein, sondern dürfen mit fest angebrachten Akku- oder batterie­betriebenen Frontscheinwerfern und Rückleuchten ausgerüstet werden. Die Formulierung „fest angebracht“ im neuen Gesetzestext, die anfänglich in der Branche Verwirrung stiftete, soll noch überarbeitet werden. Die meisten der flexiblen Steck- und Klick-Verbindungen erfüllen den ge­ forderten gesetzlichen Anspruch. Ebenfalls in der Kritik stand die Festlegung der Batteriespannung auf sechs Volt. Da die meisten LED-Scheinwerfer und -Rücklichter mit niedrigerer Spannung betrieben werden, soll auch diese Formulierung noch einmal überarbeitet werden. Eines ist jedoch sicher: Ohne Prüfzeichen ­(Welle, Buch­ stabe K, Prüfnummer) darf keine Leuchte im Straßenver­ kehr verwendet werden.

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Extra

Grosse Kaufberatung

Tipps vom Profi

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Kaufberatung

Mit Spaß auf Tour – das geht nur, wenn das Rad zum Fahrer passt. Nicht umgekehrt.

Checklisten Vor dem Kauf • Wie möchten Sie das neue Rad nutzen? • Wie ist Ihre bevorzugte Sitzposition? • Fahren Sie bei jedem Wetter? • Steht Ihr Rad meist drinnen oder draußen? • Wie wichtig ist Ihnen das Rad-Gewicht? • Wie fahren Sie lieber: sportlich aktiv oder eher schaltfaul-gemütlich? • Brauchen Sie eine Federgabel? • Tut es auch eine Starrgabel? • Schmale oder dicke Reifen? • Wie groß ist Ihr Budget? • Wie viel könnten Sie maximal ausgeben? • Sind Ihnen Service und Wartung wichtig?

Im Laden • Vertrauen Sie nur Marken-Gepäckträgern. • Bevorzugen Sie Hinterbauständer. • Investieren Sie in aktuellste Lichttechnik. • Achten Sie auf leichte Laufräder/Reifen. • Fahren Sie Probe unter realitätsnahen Bedingungen: Kleidung, Zuladung, Strecke.

Kaufberatung durch den Profi Wie viel Fahrrad darf es sein? Diese Frage treibt jeden Radkäufer um. Nicht immer ist es eine Wahl ohne Reue. Wir stellen für Sie die wichtigsten Kriterien zusammen.

Radkauf ist schwierig: Zu viele Möglichkeiten, zu viele Unsicherheiten, um sich ohne Reue festzulegen. Was hilft? Fahren Sie ausgiebig Probe. Schlafen Sie drüber. Und hören Sie auch auf Ihren Bauch. Oft ist der erste Spontaneindruck völlig richtig. Technikredakteur Jochen Donner

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Ein Rad kauft man besser nicht so nebenbei. Für viele wächst sich die Suche nach dem perfekten Rad zum Projekt aus, das eine ganze Saison dauern kann. Viele velophile Wünsche und Begehrlichkeiten scheitern am Portemonnaie oder am Mut, das Geld dann doch auszugeben. Moderne Radtechnik ist komplex geworden. So viel Innovation, so viele spezielle Angebote für jede noch so individuelle Nische, so viel hochklassige Gebrauchstechnik war noch nie. Dem Fahrrad hat sein Aufstieg zum Statussymbol gut getan: Velotechnik wird, auch von den Herstellern und ihren Entwicklern, ernst genommen. Anstöße zu technischer Verbesserung und sinnvolle Neuheiten kommen aus allen Ecken: Das Fahrrad bewegt immer mehr Menschen – auch dazu, das Rad und seine Technik besser zu machen. Für Fahrradkäufer herrschen rosige Zeiten: Die Vielfalt ist immens, das Angebot riesig, ab einem Preisniveau von etwa 1000 Euro reichen die Qualitäten von passabel bis überragend. Doch damit steigt auch die Verunsicherung: Welches Rad ist denn jetzt das richtige für mich? Diese Frage müssen Sie selbst beantworten. Wir können Ihnen jedoch Hilfestellung geben: Mit über 530 Testrädern in den letzten fünf Jahren, im steten Austausch mit

Herstellern, Entwicklern und Lesern hat die Redaktion TREKKINGBIKE riesiges Fachwissen angesammelt. Gut aufbereitet finden Sie diese Informationen seit 2008 auf der TREKKINGBIKE-Website. Geben Sie dort den Webcode oder einen Suchbegriff ins Fenster ein. Das führt Sie direkt zum Download des ergänzenden Artikels. So klären Sie manche Frage auf der Basis fundiert recherchierter Information. Der Weg zum passenden Fahrrad wird so zur spannenden Informations-Tour.

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Mehr Infos im Internet

Unsere gesammelte Erfahrung zu den einzelnen Fahrrad-Themenbereichen finden Sie auf der TREKKINGBIKE-Website. Webcodes: #1022 Kaufberatung 2/12 #999 Testsieger 2/12 #1308 Kaufberatung 2/13


Testsieger

im Überblick

Alle Testsieger im

Überblick

12 Testfelder, im Schnitt acht Modelle, dazu Pin-ups und Fahrberichte. In der folgenden Auflistung finden Sie nach Kategorien sortiert die Räder, die in den Radtests 2013 am besten abgeschnitten haben.

Vollausgestattete Trekking-/Touren-/Alltagsräder Hersteller

Ausstattung Testurteil

Bergamont Sweep N8 EQ

Shimano Nexus Premium Achtgangnabe, V-Bremsen Shimano Deore, Nabendynamo Shim. DH3 N31, verdeckte Trägerbefestigung

Sehr gut

Shimano Deore 9-fach, V-Bremsen Shim. Deore, Schwalbe Big Apple, Lowrider-Ösen, geschraubter Vorbau

Sehr gut

Breezer Beltway

Shimano Alfine 11, Gates Centertrack, Shim. Scheibenbremsen, Shim. Nabendynamo, SiStr. teilbar, Bumm Fly-T LED senso

Sehr gut

Carver Revolution 110

SRAM Force 10-fach, Carbon-Gabel, Gewinde für Bleche, Avid mech. Scheibenbremse, Shim. Nabendynamo, Bumm Luxos-Scheinwerfer

Sehr gut

Ghost Trekking 5700

Shimano XT TK, Deore Rapid Fire, 9-fach, Shim. Scheibenbremse, RST Luftfedergabel, Racktime iValo Tour, Lyt-T LED senso

Sehr gut

Shimano Alfine 11, Giant Advanced Carbongabel, Gew. f. Lowrider, Shim. LX V-Brakes, Racktime Light-it, Giant LED

Sehr gut Preis und Ausstattung unverGünstige Aerodynamik bei gleichzeitig hoher ändert. Stabilität. Das kompakte Bike mit der leichten Ausstattung beweist, dass eine Alfine 11 ambitioniert-sportlich fahrbar ist. Auch mit Zuladung blieb das Aero stets in der Spur.

Bergamont Tel. 040/4328430, www.bergamont.de Preis Gewicht Testbericht: Webcode #2945

849 Euro 13,70 kg

Böttcher Traffic

Böttcher Fahrräder GmbH, Tel. 0481/79533, www.boettcher-fahrraeder.de Preis 939 Euro Gewicht 15,70 kg Testbericht: Webcode #2945

Advanced Sports GmbH, Tel. 07171/ 779900, www.advancedsports.eu Preis 1699 Euro Gewicht 143,75 kg Testbericht: Webcode #1324

Apollo Bike GmbH, Tel. 02241/8799463, www.carver.de Preis 1970 Euro Gewicht 11,35 kg Testbericht: Webcode #1306

Ghost Bikes GmbH, Tel. 09632/92550, www.ghost-bikes.de Preis 1149 Euro Gewicht 15,05 kg Testbericht: Webcode #1324

Giant Aero RS 0

Giant Deutschland GmbH, Tel. 0211/ 998940, www.giant-bicycles.com Preis 1600 Euro Gewicht 12,55 kg Testbericht: Webcode #1324

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Optisch und technisch aus einem Guss. Bergamont punktet vor allem mit Details wie der klapperfreien Befestigung des hinteren Schutzbleches am schön verdeckt befestigten Gepäckträger.

Der Baukasten-Anbieter hat die ungewöhnliche Kombination aus nur einem Kettenblatt vorne und einem Neunfach-Ritzel hinten gewagt. Diese Kettenschaltung deckt beinahe den Bereich einer Achtgangnabe ab.

Spezifische Neuentwicklung: Sportliche Sitzposition, stabile Starrgabel mit Vorbiegung, dicke Reifen, Ergogriffe – all dies trägt zu einem angenehmen Fahrgefühl ohne unnötige Härte bei.

Cleveres Konzept: Sportrad mit ZubehörPaket aus hochwertigem Licht, Nabendynamo, Blechen und Träger. Die Force-Schaltung wechselt die Rennkette, mechanische Discbremsen arbeiten feinfühlig und kräftig.

Am günstig kalkulierten Tourer 5700 gefällt zuerst sein sinnvoll gebauter Rahmen und die stabilen Fahreigenschaften. Ergänzt um überzeugende Discbrake und Schaltung erfreut das 5700 mit sehr gutem Handling.

Alle Tests auf www.trekkingbike.com

Änderungen 2014 Ausstattung weitgehend unverändert. Preis: 899 Euro.

In Ausstattung und Preis unverändert.

Neues Design. In Ausstattung und Preis unverändert.

Neue Bezeichnung Revolution 120 mit Shimano Ultegra Ausstattung, Easton Cockpit, Easton Carbon Sattelstütze. Preis: 1699,90 Euro. Ausstattungs-Kit extra erhältlich.

Ausstattung weitgehend unverändert.


Hersteller

Ausstattung Testurteil

Gudereit LC-95

Shimano XT Shadow, Suntour Stahlfedergabel, Magura HS 33, Shim. Nabendynamo, Cyo-T LED senso plus, Toplight Line plus

Super Die hochklassige Ausstattung führt dazu, dass sich das LC-95 spritzig, komfortabel und problemlos fahren lässt. Ob durch die City oder Berg und Tal, ob Tag, ob Nacht, es ist immer ein angenehmer Begleiter.

Aufwertung in der Ausstattung u.a. Federgabel Suntour NCX LO, Shim. Discbremse XT, Scheinwerfer Supernova E3 PRO, Nabendynamo Supernova. Preis: 1700 Euro.

Kalkhoff Sting GT

SRAM via GT 10-fach, Magura MT 2 Disc, Supernova E3 Scheinwerfer, AXA Riff

Sehr gut Tourer mit eigenem Charakter. Ausgesprochen leicht und dynamisch geraten und mit hoher Fahrstabilität gesegnet. Die Via GTSchaltkombi arbeitet vortrefflich mit voller Schalt- und Fahrbarkeit aller 20 Gänge.

Neu aufgesetzt unter dem Namen Endeavour GT.

Koga F3

Shimano SLX, Koga Feather Shock Schaftfederung, Shim. V-Brakes, Trelock Bike-i uno, Spanninga Plateo, Minipumpe

Sehr gut Der Rahmen ist komfortabel und ausreichend seitensteif für flotte Gangart und längere Strecken. Das F3 fährt sich leicht und behände, dabei wirken sich Schwalbes Citizen-Pneus positiv aus.

Ausstattung und Preis unverändert.

KTM Veneto Light

Shimano XT, Suntour NCX Stahlfedergabel, Shiman. V-Brakes, Shim. Nabendynamo, ZEG Fuxon-Lichtanlage

Sehr gut Sorgfältige Verarbeitung und problemlos gutmütige Fahreigenschaften zeichnen auch das ZEG-Modell von KTM aus. Als solider Allrounder, im moderaten Alltagsbetrieb und für gelegentliche Touren zu empfehlen.

Veränderung am Rahmen. Preis: 1199 Euro.

Maxcycles Steel Lite SL 27 G.

SRAM X0 9-fach, Feinwerk V-Brakes, Zornyc Forza Carbongabel, Tubus Airy Ti, AXA Seiten läuferdyn., Bumm Lyt LED, Toplight Mini Plus

Sehr gut Diverse Ausstattungsoptionen „Verschärfte“ Leichtbau-Variante aus dem im Baukas­ten-System. Preis Ausstattungskatalog. Der kompakte Stahlabhängig von Konfiguration. rahmen mixt gekonnt Steifigkeit und Flex. Die Bedienung von SRAMs Schalthebeln mit Einzeltaste will geübt sein.

Patria Ranger

Gemuffter Stahlrahmen, Stahlgabel, Rohloff Speedhub, Magura HS33, SON 28, Racktime Add-it, Luxos U, Toplight Line+

Super Der kompakte Rahmen lässt sich flink und durch die City bewegen, mehr Spaß macht es bei zügiger Fahr über Land. Pure Freude: die Top-Lichtanlage, die Magura-Bremsen und die geschmeidigen, leichten Reifen.

Radon Skill

Shimano Alfine 8-G., Shim. hydr. Scheibenbremse, Shim. Nabendynamo, Ergon-Korkgriffe, Axa-Lichanlage

Sehr gut In Ausstattung und Preis Eleganter Sportler im konsequenten Braun- unverändert. Weiß-Look. Die Ausstattung glänzt mit hochwertigen Teilen. Versandhändler Radon hat mit dem Skill 6.5 einen guten Job gemacht.

Raleigh Rushhour 4.0

Shimano XT 9-fach, Suntour Stahlfedergabel, Avid Elixir Scheibenbremse, Shim. Nabendynamo, Axa Pico 30, Toplight Flat+

Super Das Rushhour ist für schwere und oder große Fahrer ein kompetenter, auch preislich attraktiver Tourenbegleiter. Gut abgestimmte Geometrie und Ergonomie bei preiswertem und solidem Ausstattungs-Mix.

Rose Black Water III Carbon Drive

Rohloff Speedhub, Suntour Luftfedergabel, Magura HS 33, Shim. Nabendynamo, Tubus Cargo, Cyo T senso+, Toplight Line Brake

Super In Ausstattung und Preis Viel Aufwand steckt im eigens konstruierten unverändert. Rahmen. Perfekt ergänzen die RohloffNabe und die wartungsarme Hydraulikbremse das Konzept, sowie die bestmögliche Federgabel und Top-Lichtanlage.

Kurt Gudereit GmbH, Tel. 0521/928120, www.gudereit.de Preis 1500 Euro Gewicht 14,60 kg Testbericht: Webcode #1324

Derby Cycle Werke GmbH, Tel. 04471/966111, www.kalkhoff-bikes.de Preis 1299 Euro Gewicht 12,45 kg Testbericht: Webcode #1275

Koga B.V., Tel. +31/513/63011, www.koga.com Preis 999 Euro Gewicht 14,75 kg Testbericht: Webcode #1326

ZEG GmbH, Tel. 0221/179590, www.ktm-zeg.de Preis Gewicht Testbericht: Webcode #1897

999 Euro 14,35 kg

Maxcycles GmbH, Tel. 02545/98100, www.maxcycles.net Preis 1799 Euro Gewicht 11,25 kg Testbericht: Webcode #1324

Patria Kleinebenne GmbH, Tel. 05202/98380, www.patria.net Preis 3020 Euro Gewicht 17,50 kg Testbericht: Webcode #3349

H & S Bikediscount GmbH, Tel. 02225/8888222, www.radon-bikes.de Preis o. Versand 849 Euro Gewicht 15 kg Testbericht: Webcode #2945

Raleigh Univega GmbH, Tel. 04471/92340, www.raleigh-bikes.de Preis 900 Euro Gewicht 17,05 kg Testbericht: Webcode #1324

Rose Versand GmbH, Tel. 02871/275555, www.rose.de Preis o. Versand 2685 Euro Gewicht 16,10 kg Testbericht: Webcode #1913

Alle Tests auf www.trekkingbike.com

Änderungen 2014

Diverse Ausstattungsoptionen im Baukasten-System. Preis abhängig von Konfiguration.

Neuer, verstärkter, hydrogeformter XXL AluminiumRahmen, auch als Diamant Trapez bis 170 kg belastbar. Suntour NEX Federgabel mit Blockierfunktion.

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Kaufberatung / Helme /


Die bunte Welt

der Helme Wer oben ohne Rad fährt, ist selbst schuld. Sicheren und komfortablen Kopfschutz gibt es mittlerweile für jeden Geschmack und Geldbeutel.

Text

Armin Herb

Fotos

Daniel Simon

Wer beim Radfahren einen geeigneten Helm trägt, der schützt sich bei einem Unfall vor schweren Kopfverletzungen und deren Folgen. Diese Erkenntnis gilt mittlerweile als Binsenweisheit. Und laut Umfrage des renommierten Institutes für Demoskopie Allensbach finden es daher die Hälfte aller deutschen Radfahrer wichtig, im Straßenverkehr einen Helm zu tragen. Soweit die Theorie. In der Praxis setzt allerdings nur ein Fünftel der Radler tatsächlich regelmäßig

einen Helm auf. Warum eigentlich? An den Fahrradhelmen an sich kann das heute kaum noch liegen. Alle Helme mit der Europa-Norm 1078, die in Deutschland verkauft werden dürfen, sind technisch geprüft und sicher. Die Formen und Farben der Modelle sind so vielfältig, dass jeder Typ seinen persönlichen Kopfschutz finden kann, von gediegen über sportlich bis modisch und jugendlich cool. Manche sportlich orientierte Radhelme sind so leicht und luftig, dass sie auf dem Kopf kaum noch zu spüren sind. Selbst Damen, die um ihre Frisur fürchten, werden fündig beim so genannten Airbag-Helm, der sich nur bei einem Sturz blitzartig aufbläst, allerdings mit einem Preis von fast 400 Euro schon so viel wie ein billiges

Fahrrad kostet. Viele der guten, modernen Fahrradhelme sind jedoch durchaus erschwinglich und beginnen bei rund 40 bis 50 Euro. Das zeigt auch unsere Auswahl auf den folgenden Seiten. Nur eines gilt für alle Helme: Er muss passen, gefallen und komfortabel sitzen, sonst wird er nicht getragen! Deshalb sollte man den Fahrradhelm im Fachgeschäft vor dem Kauf stets aufprobieren. Zur Anprobe am besten auch die Brille und eventuell eine Unterziehmütze mitnehmen. Nicht zu vergessen: Auch moderne Helme haben nach 4 bis 5 Jahren ihre Halbwertszeit erreicht, dann sollten sie gegen einen neuen ausgetauscht werden.

Zubehör Nützliche Accessoires machen den Fahrradhelm wind- und wasserdicht und besser sichtbar in der Dunkelheit.

Ein Helmüberzug, z. B. für 9,95 Euro von Vaude, schützt zuverlässig den Kopf vor Regen und kaltem Wind.

Gegen Auskühlen des Kopfes hilft eine Unterziehmütze mit Windschutz, z. B. der Skull Hat von Craft.

Reflexions-Klebestreifen für eine bessere Sichtbarkeit im Dunkeln gibt’s in jedem Baumarkt.

Wer seinen teuren Helm sicher aufbewahren möchte, kauft sich einen Helmkoffer, z. B. den Uvex Helmcase.

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Test / Standpumpen /


Unter

Druck Kaum ein Teil wird in der Fahrradwerkstatt häufiger benutzt als die Standpumpe. Wir haben zwölf Modelle von 30 bis 100 Euro getestet.

Text

Kai Hilbertz

Fotos

Daniel Simon

Viele Radfahrer sind mit zu wenig Luft in den Reifen unterwegs. Das ist schlecht für die Reifen und kostet beim Fahren unnötig Kraft. Clevere sind deshalb gut beraten, den Reifendruck regelmäßig zu kontrollieren. Vielfahrer und penible Naturen pumpen die Reifen ihrer Velos häufig wöchentlich oder noch öfter auf. Das geht am schnellsten und einfachsten mit einer guten Standpumpe. Es gibt jede Menge verschiedene Modelle, doch welche sind für Trekkingbikes sinnvoll? Standpumpen lassen sich in drei Kategorien einteilen. Die erste Kategorie sind Pumpen die v.a. für Mountainbikes gedacht sind. Mit einem dicken Zylinder schaffen es diese Pumpen auch fette Stollenreifen mit wenigen Hüben auf 2 bar Druck zu bringen. Weil sie eben großvolumig ausgelegt sind, kostet das Aufpumpen jedoch viel Kraft, sobald etwas mehr Druck erzeugt werden soll. MTB-Pumpen schaffen meist nicht mehr als 4,5 bis 5,5 bar, je nach Modell. Daher sind sie für die meisten Trekkingbikes nicht geeignet. Die zweite und größte Kategorie sind normale Standpumpen, deren obere Leistungsgrenze bei etwa 8 bis 11 bar liegt. Ihre Zylinder sind tendenziell dünner, dafür lassen sie sich leichter pumpen. Zum Vergleich: ein normaler 28"-Trekking-Reifen in 37-622 ist

in etwa für 4 bis 6 bar ausgelegt. Die meisten Pumpen unserer Zwölfer-Auswahl sind „normale“ Pumpen, sie sind alle für die Reifen von Trekkingbikes geeignet. Die dritte Kategorie sind sogenannte Rennkompressoren, die dazu geeignet sind, dünne Rennradreifen richtig prall aufzufüllen. Ihre Druckobergrenze kann bei 20 bar (!) oder noch mehr liegen. Sie brauchen bei dickeren Reifen viele Hübe, dafür pumpen sie sich eher bequem, mit wenig Kraftaufwand. Auch sie sind für Trekkingbikes geeignet. Seit dem Aufkommen von Mountainbikes müssen Standpumpen in der Lage sein, nicht nur Dunlop- und Prestaventile zu bedienen, sondern auch Schraderventile (Autoventile). Um dies zu gewährleisten, haben Hersteller unterschiedliche Lösungen gefunden. Es gibt aktuell vier Arten von Pumpenköpfen, mehr Details dazu finden Sie auf Seite 87. Früher hatten die meisten Standpumpen ein kleines Manometer unten am Standfuß, das man oft nur mühsam entziffern konnte. Daher ging man dazu über, bei besseren Modellen das Manometer am oberen Ende des Zylinders anzubringen. Dies verbesserte die Ablesbarkeit, hatte aber den Nachteil, dass die Pumpenkonstruktion aufwändiger wurde. Der Luftstrom musste von unten am Fuß bis nach oben zum Manometer geführt werden. Interessanterweise haben die neuesten Standpumpen oft das Manometer wieder am Fuß, aber jetzt mit einem wesentlich größeren Durchmesser. Im TREKKINGBIKE-Test mussten sich zwölf Standpumpen bewähren. Bei den Ein-

Experten-Meinung

Hans Ettenberger, Chefmechaniker Trekkingbike-Labor

Wie macht sich der harte TestAlltag bei den Standpumpen bemerkbar? Den meisten Verschleiß haben die Ventilköpfe, hier hauptsächlich die Dichtungen. Gut wenn es dafür Ersatzteile gibt, wie z.B. bei SKS. Bei günstigen Modellen leiden schnell die Fußplatten aus Kunststoff. Halten teure Pumpen länger durch? Probleme mit den Luftkolben sind eher selten. Es muss nicht immer die teuerste Pumpe sein. Was sollte man beim Aufpumpen beachten? Kopf senkrecht aufs Ventil, Pumpenkopf sollte gut sitzen. Den Kopf gefühlvoll auf- und abziehen vom Ventil verlängert die Lebensdauer der Dichtungen. Regelmäßig den Kolbengummi mit Silikonfett behandeln, das erhält die Geschmeidigkeit und Dichtheit.

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Der Grosse Gesundheitsguide

■ Teil

1: Nacken

Teil 2: Rücken

Teil 3: Gesäß

Teil 4: Knie

Teil 5: Füße

Teil 6: Hände

Schmerz im FuSS Schuld an Missempfindungen in den Zehen oder im Vorfuß sind meist falsche Schuhe oder Pedale. Ein Check-up des Materials ist der erste Schritt im Kampf gegen Kribbeln und Schmerzen.

Angelika Urbach, unsere Gesundheits­expertin, führt in 6 Folgen durch die SchmerzProblemzonen beim Trekkingradfahrer.

@ 92

Folge verpasst? www.trekkingbike.com Webcode: #3379

Unsere Füße sind perfekte Laufwerkzeuge: Mit ihren 26 Knochen, den vielen kleinen Muskeln und ihrem robusten Bindegewebe an der Sohle dämpfen sie den Aufprall bei jedem Schritt und drücken sich gleich danach kräftig vom Boden ab. Wie eine Feder. Diese großartige Flexibilität ist beim Radfahren jedoch nicht gefragt. Auf den Pedalen müssen die Füße einen konstanten Druck aushalten. Ihre Beweglichkeit behindert sie dabei mehr als sie nützt. „Sogar Füße mit einer starken Muskulatur leiden auf langen Strecken unter der statischen Belastung“, sagt der Bad Tölzer Sportwissenschaftler Matthias Laar. Menschen in modernen Gesellschaften büßen die Grundbelastbarkeit ihrer Füße

ein, weil diese im Alltag selten (sitzende Tätigkeit) oder falsch (in engen oder hochhackigen Schuhen) genutzt werden. Die gute Nachricht: „Gerade solche schwachen Füße machen beim Radfahren deutlich weniger Probleme als beim Laufen“, betont der Orthopäde und Sportmediziner Dr. Maximilian Meichsner. Die typischen Fußbeschwerden beim Radfahren seien überdies kein Grund zu ernstlicher Sorge, so der Mediziner: „Auf lange Sicht haben sie keine nachteiligen Konsequenzen für die Gesundheit.“ Viele Radfahrer beklagen ein spezifisches Kribbeln oder Schmerzen zwischen den Zehen. „Die Ursache dafür ist eine Kompression der Plantarnerven zwischen den Köpfchen der Mittelfußknochen“, erklärt


Unsere Experten Der Gesundheitsguide entsteht mit der Hilfe von Medizinern, Sportwissenschaftlern und Physiotherapeuten. Die Experten dieser Folge sind Matthias Laar und Dr. Maximilian Meichsner.

Dr. Bernd Krieg, Sportmediziner, Handchirurg, www. barmherzige-regensburg.de

Matthias Laar, Sportwissenschaftler, www. sportmedizin-oberland.de

Wolfgang Lehmann, Physiotherapeut, Osteopath B.Sc., www.praxis-lehmann.net

Matthias Laar. Die Lösung klingt simpel: ein Schuh, dessen Breite zum Fuß passt. Enge Schuhe drücken die knöchernen Längsstrahlen des Fußgewölbes zusammen, diese wiederum pressen die Köpfchen der Mittelfußknochen aneinander. Dadurch wird der Platz für die dazwischen verlaufenden Nerven knapp. Die Suche nach einem breiteren Schuh zahlt sich aus: Hat der Vorfuß Platz, verschwindet das Kribbeln von selbst. Besonders auf langen Strecken knickt das Fußgewölbe unter dem ungewohnten Druck des Pedals förmlich ein. Wenn die kleinen Ballenmuskeln und Zehenbeuger ermüden, sackt das Quergewölbe in sich zusammen und der Vorfuß wird flach. „Dadurch kommt beim Treten viel Druck auf die Mittelfußköpfchen, die für diese Belastung nicht gerüstet sind“, sagt Matthias Laar. Schmerzen können Radfahrer vorbeugen, indem sie ein Fußbett bzw. Einlagen mit einer Pelotte tragen. So bezeichnen Orthopädietechniker ballenförmige Ausbuchtungen im Bereich des Mittelfußes, die das Quergewölbe von unten stützen und dadurch das Einsacken verhindern. „Eine andere Möglichkeit, das Quergewölbe zu stützen, sind Tapeverbände“, rät der Sportwissenschaftler.

Fotos Daniel Simon (5), privat

Richtig verbunden

1. Cleatpunkt finden Ertas­ ten Sie an der breitesten Stelle des Vorfußes das Grundgelenk Ihres großen und kleinen Zehs.

Regina Marunde, Physiotherapeutin und Osteopathin, www.regina-marunde.de

Dr. Christian Merkl, Orthopäde und Sportmediziner, www.merkl-orthopädie.de

Dr. Max. Meichsner, Orthopäde, Sportmediziner, www. sportmedizin-oberland.de

Den Verband kann jeder Radfahrer selbst anlegen, lesen Sie dazu die Beschreibung auf der folgenden Seite. Radfahrer mit Problemen an der Achillessehne kennen morgendliche Anlaufschmerzen am Tag nach der Tour. „Ein vernünftiges Fußbett oder Einlagen leisten hier gute Dienste“, betont Dr. Meichsner. Sie stützen den Fuß und verhindern den „Scheibenwischer-Effekt“. Davon sprechen Ärzte, wenn die Archillessehne bei jeder Umdrehung am Fersenbein reibt. Tipp: Spezielle Einlagen für Radsportler bauen im Schuh weniger hoch auf als herkömmliche Modelle. Gute Beratung bieten fahrradkompetente Orthopädieschuhmacher. Am besten den Radschuh zur Anpassung der Einlagen mitbringen!

Uwe Schiffner, Physiotherapeut und Osteopath, www.osteomed.info

Dr. Stefan Staudte, Facharzt für Urologie, www.mvz-medicenter.de

den gesamten Fuß umlenkt. Gut, wenn das Pedal eine große und rutschfeste Fläche besitzt. Flache Mountainbike-Pedale mit einer breiten Auflagefläche eignen sich gut für klassische Radtouren, z.B. das Shimano PD-MX80 mit winzigen Pins, die ein Abrutschen verhindern. Grundsätzlich gilt: Gesunde Füße beginnen im Alltag und nicht auf dem Rad. „Umhüllt von Schuhen bleibt ein Großteil unserer differenzierten Fuß- und Wadenmuskulatur komplett ungenutzt“, mahnt Matthias Laar. Der Königsweg für die Füße bestehe darin, barfuß auf unebenem Untergrund zu laufen. Probieren Sie’s aus: Kein Schritt gleicht dabei dem anderen, die Unebenheiten zwingen die Füße zu Ausgleichsbewe-

„Schwache Füße

machen beim Radfahren viel weniger Probleme als beim Laufen.“ Dr. Maximilian Meichsner Klickpedal-Fahrer mit Beschwerden an den Achillessehnen oder Mittelfußköpfchen sollten ihre Cleats ein kleines Stück nach hinten versetzen, rät Matthias Laar. Radfahrer, die klassische Pedale bevorzugen, wählen Schuhe mit einer steifen Sohle, die den Druck des Pedals großflächig auf

gungen und fördern das Zusammenspiel von Muskeln und Drucksensoren, die tausendfach auf den Fußsohlen sitzen. Also: anhalten, absteigen, Schuhe und Socken ausziehen, und den Boden unter den Füßen fühlen. Vielleicht wird diese Erfahrung das beste Erlebnis Ihrer nächsten Tour.

Bei Klickpedalen entscheidet die Montage der Cleats über den Komfort. In vier Schritten zur richtigen Verbindung:

2. Markierung anbringen Steigen Sie in den Schuh und ertasten Sie erneut die beiden Grundgelenke. Zeichnen Sie dort Markierungen an die Schuhsohle. Dann den Schuh ausziehen und eine Verbindungslinie ziehen.

3. Cleats positionieren

Ziehen Sie eine Linie von der Mitte der Schuhspitze zur Absatzmitte. Wo sie die Querlinie kreuzt, ist die Idealpo­ sition des Cleats. Bei bestehenden Beschwerden, ein Stück auf der Längsachse nach hinten rücken.

4. Bewegungsraum schaffen Besorgen Sie sich ein Pedal mit groß­ em, seitlichen Bewegungsbereich. Die Auslösehärte lässt sich mit Hilfe der kleinen Einstellschrauben am Pedal regulieren.

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Test / Anhänger /

Spurwechsel Auf langen Touren sind Einspuranhänger den zweirädrigen überlegen. Vier Exemplare zeigen, was die Gattung kann – und was nicht. Text

Jörg Spaniol

Fotos

Daniel Simon

Das gelbe Wimpelchen hätte es gar nicht gebraucht. Wer einen solchen Tieflader hinter sich herzieht, muss sich um die Aufmerksamkeit nicht sorgen. Gassi gehende Rentner und Kinder schiebende Mütter bleiben stehen, die Straßenfeger stützen sich kurz auf ihre Besen, als wir uns im eiskalten Park an die Grenzen der Einspuranhänger herantasten. In der Autobranche hieß das „Elchtest“: Aus schneller Fahrt ein scharfes Ausweichmanöver fahren, dann zurück auf die Gerade. 96

TREKKINGBIKE 2-2014

Etliche Runden später steht fest: Wenn die Nutzlast stimmt, sind die Einspurer üblichen Lastenanhängern in einigen Punkten überlegen. Sie folgen dem Rad spurtreu und mit Schräglage durch alle Kurven und rollen auch mit winzigen Rädern angenehm ruhig. Ihr tiefer Schwerpunkt und die beidseitige Befestigung an der Hinterradachse lassen sie im Tourenbetrieb souverän gleiten. Also die perfekte Lösung für Reiseradler? Nein – oder zumindest nicht für alle. Schon das Einhängen eines beladenen Anhängers ist ohne Hilfe extrem schwierig, beim Schieben, Rangieren und Parken lauern neue Probleme. Auf dem Hinterbauständer parken? Rückwärts rausschieben? Lieber nicht, das geht mit zweirädrigen


Schnell um die Kurve? Einspurige Anhänger folgen messerscharf der Fahrlinie.

Hängern viel besser. Und auf Reisen spricht vieles für die klassische Methode mit zwei am Rahmen montierten Gepäckträgern: mit den durchschnittlich sechs bis sieben Kilo Mehrgewicht eines Anhängers tritt es sich bergauf unnötig zäh. Auch 30 Kilo Reisegepäck – und das ist selbst mit Campingausrüstung sehr viel – lassen sich auf einem steifen Reiserad mit guten Trägern fast immer leichter transportieren. Doch für vier Radlertypen sind die Einspurer ein Segen: Familien mit kleinen Kindern bekommen so ihr ganzes Gepäck an die Erwachsenenräder. Tandems haben endlich mehr als zwei Gepäckträger. Räder, die sich nicht für die Gepäckträgermontage eignen (vollgefederte Mountainbikes, Rennräder…), werden mit Anhänger tourentauglich. Und Expeditionsradler, die kanisterweise Wasser mitzerren, sehen so der Wüste entspannter entgegen. Was die Hersteller erstmals vor etwa 20 Jahren für diese engagierten Radlertypen entwickelt haben, sieht höchstens auf den ersten Blick gleich aus. Alle vier Modelle haben die Befestigung auf Höhe der Hinterradnabe gemeinsam, doch schon hier gibt es im Detail große Unterschiede: bei Bob und Extrawheel sind die Enden einer speziellen Schnellspannachse die übliche Aufnahme, beide bieten auch Spezialmuttern für verschiedene

Einspuranhänger Pro und Contra + Wo das Rad durchkommt, passt auch der Hänger

- Hinderlich beim Rangie ren und Parken

+ Relative Entlastung des Hinterrades

- Aufwand/Kosten bei Bahn- und Lufttransport

+ Bessere Fahrdynamik als Zweispur-Anhänger

- Spürbares Zusatzgewicht bei bergigem Gelände

+ Weicher Boden: Anhänger läuft in der Spur des Bikes

- Kritisch in extremen Fahrsituationen

Vollachsen an. Topeak und Weber setzen nicht direkt dort an, sondern verlagern die Verbindung ein paar Zentimeter nach hinten. Das funktioniert bei planen, flächigen Ausfallenden wunderbar, doch bei räumlich geschmiedeten Ausfallern manchmal nur mit Improvisationstalent – unbedingt mit dem Rad beim Händler ausprobieren. Auch bei der angegebenen Nutzlast ist die Spanne groß. Sie reicht von 32 Kilo bei Bob und Topeak bis hinunter zu 15 Kilo bei Weber (auf grobem Untergrund). Unsere Praxiserfahrungen spre-

BOB Ibex Hersteller/ Vertrieb

Zwei plus Zwei, Tel. 0221-95 14 700, www.bobtrailers. de Preis 525 Euro (m. Tasche 575 Euro) Leergewicht 7,75 kg (mit Tasche) Max. Zuladung 32 kg Länge/ Ladefläche 145 cm/ 63 x 42 cm max. Ausstattung Signalfähnchen, Hinterrad­ federung, spezielle Schnell­ spann­achse. Wasserdichte Tasche optional. Wahlweise für 26", 28" und Nabenschaltung. gut

Ein Ibex ist ein Steinbock. Er fühlt sich in

rumpeligem Gelände wohl. Der gleichnamige Bob-Anhänger ist schon seit den 90er Jahren auf solchem Geläuf unterwegs und damit ein Pionier der Gattung. Sein 16-ZollRädchen ist einstellbar gefedert, was in grobem Gelände Last und Material schont sowie dem Fahrverhalten nützt. Auf normalen Radtouren geht es offenbar auch ohne,

denn einen fahrdynamischen Vorteil gegenüber dem starren Topeak-Trailer konnten wir nicht ausmachen. Dafür neigte der Ibex bei eckigen, kurzen Lenkbewegungen etwas stärker zum Schlingern als dieser (aber deutlich weniger als der Weber Monoporter). Ein Plus ist das große, flexible Ladevolumen. Für Straßenfahrer könnte der ungefederte Yak vom gleichen Hersteller die bessere Lösung sein.

+

Bewährte, robuste Konstruktion mit hoher Zuladung. Feder-Rate werkzeugfrei an Beladung anpassbar.

-

Montage an Rädern mit Schutzblech/ Gepäckträger bisweilen hakelig. 2-2014 TREKKINGBIKE

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Urlaubsplaner Sorglosreisen

Stressfrei auf Der Trend heiĂ&#x;t individuelle Pauschalreise. Planung und Organisation Ăźbernimmt der Veranstalter. Trekkingbike präsentiert die interessantesten Ideen aus den Katalogen.

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Tour

Text

Armin Herb

Welche Route wähle ich? Wie lange plane ich die Tagesetappen? Wo kann man übernachten? Welche Landkarte steht zur Verfügung? Mit diesen und vielen weiteren Fragen muss sich der Radurlauber beschäftigen, bevor es auf große Tour gehen kann. Manchen macht die Planung Spaß, viele quälen sich damit. Die Reiseveranstalter haben die Situation erkannt und bieten immer mehr individuelle Pauschalreisen ab zwei Personen an. Sie organisieren die Übernachtung und den Gepäcktransport. Zur Orientierung stellen sie ein detailliertes Tourenbuch mit Karten zur Verfügung, manche auch den GPS-Track fürs Navigationsgerät. Für Notfälle gibt es eine Hotline, die rund um die Uhr erreichbar ist. Die StandardRadreise dauert meistens acht Tage. Für das Radreiseland Deutschland existieren mittlerweile quasi flächendeckend Reiseangebote, vor allem für die KlassikerRouten entlang der großen Flüsse, wie Weser, Rhein, Elbe und Donau. Für das europäische Ausland wird das Angebot zwar merklich dünner, aber in den Reiseprogrammen 2014 stehen sogar organisierte Individualtouren durch den griechischen Peloponnes und durch Europas letzten Geheimtipp Albanien. Nur in Übersee-Ländern müssen sich weniger versierte Radreisende geführten Gruppen anschließen. Mit einer spannenden Ausnahme: Tasmanien.

Basispaket für individuelle Radreisen

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Die Radreiseveranstalter sorgen in der Regel für :

Foto: Daniel Simon

• Übernachtung mit Frühstück, optional mit Halbpension und Lunchpaket • Roadbook mit genauen Streckenbeschrei bungen, Detailkarten und Besichtigungstipps, optional GPS-Track und Leih-Navigationsgeräte • Gepäcktransport von Hotel zu Hotel • Service-Hotline Auf Wunsch organisieren die Veranstalter zudem die Anreise per Bahn oder Flugzeug, ggf. den Rücktransfer zum Anreiseort und ein Leihrad (auch E-Bikes).

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•

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Reise / Nordkroatisches Bergland /

Wi


ldes Land Abseits der bekannten Touristenorte lockt Kroatien mit unberührter Natur, archaischen Landschaften und äußerst sympathischen Bewohnern.

Weiter Blick in die Kvarner Bucht. Wildpferde bei Javorje.


Vorschau Mai-Juni 2014

Tourenräder mit und ohne Akku

19. Februar 2014, 13. Jahrgang / Heft 2/2014 Chefredakteur: Tom Bierl (verantwortlich) Art Direction: Hildegard Imping

Schneller, leichter, weiter – die beiden großen Tests zum Start in den Radsommer greifen Radlers Sehnsucht auf: auf leisen Rädern mit noch mehr Freude voranzukommen.

Redaktion: Jochen Donner (Testleiter), Barbara Merz-Weigandt (Leitung Reiseressort), Armin Herb (Reise & Zubehör), Jörg Spaniol (Reportage & Technik), Angelika Urbach (Familie & Gesundheit), Dipl.-Ing. Kai Hilbertz (Zubehör), Tina Brandes (Leserservice) Mitarbeiter diese Ausgabe: Matthias Borchers, Stefan Loibl Bildredaktion: Daniel Simon Labor/Werkstatt: Hans-Peter Ettenberger Kartografisches Design: Geodaten: © OpenStreetMap und Mitwirkende, CC-BY-SA.

Fotos. Daniel Simon (3), Jörg Spaniol, Hersteller

Fotos: T. Bierl, M. Borchers, D. Simon, G. Grieshaber, H. Yoshida

Test

Test

Touren E-Bikes

Leichte Allrounder

Und wie hältst Du’s mit dem Strom? Die Touren-Pedelecs der großen Trekkingbike-Marken.

An der Grenze der Vernunft: Um 2000 Euro weht ein Hauch von Luxus durchs Angebot. TREKKINGBIKE hat ihn genossen.

Trekkingbike-Redaktion Steinerstraße 15 (Haus D) 81369 München, Postfach 701120, 81310 München Fon 089/729602-0, Fax 089/729602-40 E-Mail-Adresse: info@trekkingbike.com Internet: www.trekkingbike.com TREKKINGBIKE erscheint im Delius Klasing Verlag -Leser-Hotline: 0521/559922 Alles unter einer Nummer: Abo-Service, Kleinanzeigen, Heftnachbestellungen u.v.m.

Delius Klasing Verlag GmbH Siekerwall 21, 33602 Bielefeld, Postfach 101671, 33516 ­Bielefeld, Fon 0521/559-0, Fax 0521/559114, E-Mail info@delius-klasing.de Konto: Postbank ­Hannover 109021-301, Commerzbank, Bielefeld (BLZ 480 800 20), Konto-Nr. 208 394 200 Verlagsleitung Olaf Klinger Objektleitung Radsportmedien Nicole Schwenck, Fon 089/72960282, E-Mail n.schwenck@delius-klasing.de

Spezial

Director Media Sales Ingo van Holt, Fon 0521/ 559-909, Fax 0521/ 559-88-909 Anzeigenleitung Radsport-Magazine Ingeborg Bockstette, Fon 0521/559270, Fax 0521/55988270 Disposition: Fon 0521/559274 Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 10 TREKKINGBIKE erscheint sechs Mal jährlich. Einzelheftpreis: 4,90 Euro Jahresabonnement Inland: 27,00 Euro Jahresabonnement Ausland: 36,30 Euro jeweils inkl. Versandkosten TREKKINGBIKE ist nach Ablauf des Mindestbezugszeitraumes jederzeit kündbar. Vertrieb Abo: Fon 0521/559922 Fax 0521/559114

32 Seiten Salzburger Land Auf die Alm, um den See und durch die Wiesen: die schönsten Tagestouren im Salzburger Land, perfekt aufbereitet zum Nachradeln.

Test

Zubehör

Gefederte Sattelstützen

Alltags-Taschen

Nur die Besten kommen durch: Nach dem Ende der Billigstützen sind seriöse Teile gefragt.

Smarte Optik und praktisches Innenleben: Rad-Taschen für Büro und Stadt im TREKKINGBIKE-Vergleich.

Produktionsleitung: Frank Becherer Reproduktionen: Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh Druck: Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh

Reise

Albanien Staunen, wundern schwelgen: Das lange verschlossene Balkan-Land belohnt Neugierige mit Gastfreundschaft und neuen Einsichten.

DAS NÄCHSTE HEFT ERSCHEINT AM 23. April 2014. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass in der Vorschau angekündigte Themen aus aktuellen Gründen verschoben werden können. 130 TREKKINGBIKE 2-2014

Vertrieb Grosso und Bahnhofsbuchhandel MZV GmbH & Co. KG, Unterschleißheim Tel.: 089/31906146, www.mzv.de TREKKINGBIKE ist erhältlich im Bahnhofsund Flughafenbuchhandel.

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