Extra-Heft: Touren-Spezial

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Extra: Touren-Spezial

100Tipps für die RadTour

• Vorbereitung • Radtechnik • Packtaschen • Regenschutz • Regeln für unterwegs

+ Die Lieblingsteile

Der Redaktion


Touren-Spezial

Vorbereitung

Die perfekte

Planung

Eine Radtour wird erst ohne Verkehr so richtig schön. Um diesen zuverlässig zu vermeiden, hilft die genaue Tourenplanung. Mit Hilfe des Internets ist hier vieles einfacher geworden. Man muss nur wissen, wie. Natürlich haben die altbewährten Karten und Radreiseführer noch lange nicht aus­ gedient. Doch das Internet stellt heute Pla­ nungshilfen für eine Radtour bereit, die alles Altbekannte um Längen schlagen. Der begeisterte Tourenplaner ist deshalb gut beraten, hier im Vorfeld am Rechner ein wenig Zeit zu investieren. Gute, kostenlose Planungshilfe ist hier die sogenannte „Open Cycle Map“, www.opencyclemap.org. Hier hat eine radbegeisterte Community in wenigen Jahren schier Unglaubliches geleis­ tet. In Deutschland und auch den Nachbar­ ländern sind nahezu alle Fernradwege und auch viele radtaugliche Verbindungen erfasst und farblich besonders markiert. Mit weni­ gen Mausklicks lässt sich auf Basis dieser Karte in vielen Portalen (z. B. bikemap.net) eine Tour auf Radstre­ cken planen. Man kann diese dann auch auf eigene Karten übertragen oder am kom­ fortabelsten mit einem GPS-Gerät nutzen. Dann ist ein Verfahren so gut wie nicht mehr möglich.

❱ Nützliche Tourenportale Tourenportale sind ein unerschöpflicher Fundus für Anregungen zu einer schönen Radtour. Doch das Überangebot überfordert schnell. Hier die drei wichtigsten, wo’s einfach geht:

www.trekkingbike.com Zuerst bei Trekkingbike nachsehen: Alle unsere GPS-Touren sind geprüft und zudem mit informativen Texten versehen. Hier kann beim Nachfahren nichts schiefgehen. Zusätzlich finden Spezialisten unter dem Suchbegriff „Online-Tourenplaner“ eine ausführliche Sammlung zu allen regionalen Planungslinks.

www.gpsies.com Radreisende haben hier tausende Radtouren in aller Welt als GPS-Track inklusive wichtiger Informationen hinterlegt. Der Download ist gratis. Außerdem lassen sich mit Hilfe der Open Cycle Map relativ problemlos Strecken von der kleinen Tagestour bis zur kompletten Radreise planen.

www.adfc-tourenportal.de Unzählige Routen zum Download, viele auch kostenlos. Zur Zeit umfasst das Streckennetz mehr als 360.000 km. Außerdem kann man sich mit der Routing-Funktion die persönliche Wunsch-Radstrecke zusammenstellen.

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TREKKINGBIKE 4-2013

❱ Top GPS-Geräte Im Dschungel der Navis gibt es drei Top-Empfehlungen für Radfahrer: Falk Ibex 32 Das große Display und die einfache Bedienung haben den Falk Ibex zu einem beliebten Radlergerät gemacht. Das neue Modell 32 schlägt auch Rundkurse vor, informiert über touristische Highlights und führt mit Sprachansage selbst auf GPXTracks. Preis: 379,95 Euro, www.falk-outdoor.com

Garmin Etrex 30 Der kleinste Bruder der erfolgreichen GarminGerätereihe. Den Etrex 30 zeichnet sein gut ablesbares Display aus. Zudem lässt er sich mit OSM-Karten kostenlos für einen weltweiten Einsatz rüsten. Auch die GarminSoftware Basecamp gibt’s gratis. Preis: ab 220 Euro, www.garmin.de

Mio Cyclo 505 WiFi, Bluetooth-Technik und Surprise-Me-Funktion begeistern Radfahrer an der neuen 500er Serie von Mio. Über die Mioshare-Plattform lassen sich unzählige Touren – auch alle geprüften TREKKINGBIKE-Touren – sogar unterwegs über WiFiVerbindung laden. Preis: 420 Euro, eu.mio.com

Fotos. Daniel Simon (5), Hersteller

Die klassischen Radführer im Buchhandel sind noch immer erste Wahl, wenn es um die Planung einer Radtour geht.


❱ Bett und Bike Immer mehr Übernachtungsadressen in Eu­ro­ pa stellen sich auf Fahrrad fahrende Gäste ein und orientieren sich bei der Ausstattung am deutschen Original „Bett+Bike“. Allerdings wird das Qualitätsniveau nicht immer erreicht. Die Beherbungsbetriebe sind in folgenden Organisationen zusammengefasst. Deutschland: www.bettundbike.de (rund 5400 Beherbungsbetriebe und Campingplätze); www.dachgeber.de (Der „ADFC-Dachgeber“ ist ein Übernachtungsverzeichnis mit rund 3000 Adressen. Es bietet allen darin vermerkten Radfreunden auf ihren Touren durch Deutschland kostenlose Schlafplätze bei Radfreunden.) BELGIEN: www.flandern.com (Suchbegriff: Bed and Bike) dänemark: www.visitdenmark.com/cycling FRANKREICH: www.logisandbike.com schweiz: www.velotel.ch Österreich: www.radtouren.at; www.bike-holidays.com (Einige Adressen finden sich auch unter www.bettundbike.de) Italien: www.italybikehotels.it; www.albergabici.it KROATIEN: www.mojbicikl.hr LUXEMBURG: www.bedandbike.lu MONTENEGRO: www.montenegro.travel (Suchbegriff: Bed & Bike) Niederlande: www.allefietserswelkom.nl; www.nederlandfietsland.nl/de/praktisch/fahrradfreundlicheadressen NORWEGEN: www.cyclingnorway.no/syklist-welkomen SLOWENIEN: www.slovenia.info/cycling TSCHECHIEN: www.cyklistevitani.cz

❱ Die besten Radkarten Ein gutes Kartenblatt ist wichtig für Planung und Orientierung – und als Back-up fürs Navi. Kompass Das neueste und modernste Kartenwerk am Markt. Die mehr als 130 Fahrradkarten im Maßstab 1:70.000 decken ganz Deutschland und einige Nachbarregionen ab. Zu vielen Fernradwegen gibt es auch neue Fahrradführer im praktischen Format für die Lenkertasche. www.kompass.de

Bikeline Der zuverlässige Klassiker seit 25 Jahren: Bewährt haben sich vor allem die mehr als 150 verschiedenen Bikeline Radtourenbücher, die alle wichtigen Fernradwege und Radregionen Deutschlands umfassen. Alle in wetterfester Ausstattung. www.esterbauer.com

ADFC Das Kartenblatt für Standardrouten: Die ADFC-Radtourenkarte Deutschland (27 Blätter im Maßstab 1:150.000) ist die beliebteste Fahrradkarte der Welt. Neu sind die ADFC-Radreiseführer 1.50.000 für Fernradrouten, praktisch als wetterfestes Ringbuch. www.adfc.de

Tipp

❱ Digitale Karte

Die beste digitale Radkarte zur Installation auf dem Rechner kommt von Magicmaps. Tour Explorer nennt sich die Kartenreihe, die es mittlerweile nicht nur für ganz Deutschland, sondern auch für viele Nachbarländer gibt. Die Funktionen lassen keine Wünsche offen. Meist sind alle wichtigen Radstrecken erfasst. Preis: 99,90 Euro, www.magicmaps.de

Back to the Future Wenn Sie ein Fahrrad mit Luftbereifung besitzen und eine dazugehörige Pumpe, um den Luftdruck zu regulieren, könnten Sie sich bei Zéfal bedanken. Denn Zéfal brachte mit dem Presta-Ventil eine Erfindung auf den Weg, die niemand mehr missen möchte. Heute setzt Zéfal diese mehr als 130 Jahre währende Tradition mit einer komplett neuen Serie fort, und wie damals liegt der Fokus auf hoher Leistung und Wertigkeit. Manchmal muss man zurückschauen, um einen Schritt vorwärts zu gehen.

Schnell, flexibel und kraftvoll – die universell einsetzbare Air Profil FC01 Teleskop-Pumpenrohr aus Aluminium Flexible Schlauchverbindung garantiert einfachen Zugang zum Ventil und schützt vor Schäden Z-Flex-Verbindung ermöglicht schnelles und einfaches Wechseln von Presta- und Schrader-Ventilen

Ar marken@paul-lange.de · www.paul-lange.de


Touren-Spezial

Transportmittel

Anreise mit

Bahn oder bus

Antworten auf die Fragen: Wie komme ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Startort meiner Radreise? Gibt es sinnvolle Alternativen zur Fahrt mit dem Zug?

Die Fahrradabteile in den Waggons der Deutschen Bahn sind sehr unterschiedlich ausgestattet.

Nacht ist die CityNightline der DB. Die Züge verkehren zu vielen Metropolen Deutschlands und der Nachbarländer, wie Amsterdam, Berlin, Hamburg, Rom, Paris, Zürich, Prag und Florenz. Pro Zug stehen bis zu zwanzig Fahrradstellplätze zur Verfügung. Besondere Fahrradtypen, wie Tandems und Liegeräder, sind nicht in allen Fernzügen erlaubt. Für diese Räder muss vor Antritt der Reise ein spezieller Stellplatz gebucht werden. Reisegruppen mit mehr als sechs Fahrrädern müssen im DB-Fernverkehr grundsätzlich einen Sitz- und Stellplatz reservieren.

Praktische Tipps

Tipp

Shuttle-Dienste nutzen

• Bike, Hike & Bus nennt sich eine interessante, nicht allzu teure AnreiseVariante für Frankreichund Schweden-Radler. Von Köln und Münster verkehrt im Juli/August wöchentlich ein Reisebus mit Radtransport an die Loire, außerdem von Armin Herb, ReiseMünster, Hamburg und Bremen nach Värmland, journalist mit langjähriger Reiseerfahrung. Dalsland und Dalarna in Schweden, www.rucksack-reisen.de • Der Tipp für Alpen-Reisende: Von München und anderen Orten in Bayern fährt täglich ein Shuttle-Bus via Innsbruck und Brenner zu verschiedenen Orten am nördlichen Gardasee. Nicht so regelmäßig verkehrt zudem ein Shuttle u.a. nach Venedig, Zermatt, zum Wörthersee in Kärnten oder zum Lago Maggiore in der Schweiz bzw. in Italien, www.sport-shuttle.de 62

Fahrrad im Fernzug

Trotz mancher Einschränkungen bietet die Bahn in der Regel immer noch die größte Auswahl an Möglichkeiten für die Touranreise. Die schnellen ICEs sind allerdings trotz Vorgaben der EU bis auf Weiteres für die Radmitnahme tabu. Auch die französischen TGVs auf der Strecke München–Paris befördern seit diesem Jahr keine Fahrräder mehr. In Frage kommen also im Fernverkehr nur Intercity (IC) und Eurocity (EC). Und diese kann man je nach Angebot auch für die Ziele im Ausland benutzen, z.B. nach Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Österreich, Polen, Tschechien, Ungarn, in die Niederlande und in die Schweiz. Für die Fahrt ins Ausland ist eine internationale Fahrradkarte für 10 Euro pro einfacher Strecke erforderlich, im Inland kostet die Fahrradkarte 9 Euro jeweils inklusive einer Stellplatzreservierung. Eine Empfehlung für längere Fahrten über

Für Planung und Buchung: ● Züge und Plätze lange, d.h. bis zu 3 Monate im Voraus reservieren. ● Direkte Zugverbindungen wählen, um oftmaliges Umsteigen zu vermeiden. Am besten vorab die Strecken im Internet auf www.bahn.de recherchieren und dafür die Funktion „schnelle Verbindungen“ deaktivieren. Im Bahnhof: ● Wagenstandsanzeiger am Bahnsteig zeigen die Position der Radabteile an. Auf das Fahrradzeichen achten! Die Fahrradwaggons befinden sich im IC meist ganz vorne oder ganz hinten. ● Zum Ein- und Aussteigen vorsichtshalber die Gepäcktaschen abnehmen, da die Zugtüren oft etwas schmal sind. ● Im Zug das Rad gegen Umfallen sichern, z.B. mit Hilfe eines mitgebrachten Gummibandes. Keine Türen und Durchgänge blockieren!

Fahrrad als Kuriergepäck Leichter wird die Anreise, wenn man


Tipp

❱ Alternative Fernbus

Fotos: Daniel Simon (2), Christian Kaufmann (1)

Im ZOB – Zentraler Omnibus Bahnhof München.

Seit dem 1. Januar 2013 dürfen Busunternehmen der Bahn auf innerdeutschen Strecken über 50 km Konkurrenz machen. Preislich kann sich die Busfahrt durchaus lohnen, denn die Tarife sind meist güns­ tiger als die der Bahn, und der Komfort ist in der Regel auch okay. In vielen Fernbussen gibt’s kostenlos WLAN, und zum Kauf kalte Getränke und kleine Snacks an Bord. Auch das Streckenangebot kann sich sehen lassen. Was die Fahrradmitnahme betrifft, heißt es auf jeden Fall: Zuvor beim Unternehmen anfragen und das Fahrrad anmelden, zumal pro Bus meist nur maximal drei bis fünf Fahrräder mitgenommen werden. Einige Busse, z.B. auf den Strecken von Aldi-Bus (Univers) und der Deutschen

das Fahrrad vorausschickt, z.B. mit dem Kuriergepäckservice der Deutschen Bahn in Kooperation mit der Hermes Logistik. Die Zustellung innerhalb Deutschlands dauert normalerweise zwei Werktage. Sonntags wird jedoch nicht zugestellt und abgeholt. Liegeräder, Dreiräder und Tandems werden aufgrund der größeren Abmessungen nicht verschickt. Das Fahrrad muss bei Abholung transportgerecht verpackt sein, möglichst im Karton. Auf Bestellung bringt der Kurierfahrer bei Abholung gegen Gebühr Verpackungsmaterial (5,90 Euro) mit. Der Versand kostet pro Fahrrad 25,80 Euro, ggf. plus Zuschlägen bei Abholung/Zustellung nach 17 Uhr und Transport zu den Nordseeinseln. Ein grenzüberschreitender Fahrradversand ist nach Luxemburg, Österreich, nach Südtirol (Italien) und in die Schweiz möglich.

Touring, lehnen allerdings den Fahrrad­ transport ab. In der Regel kostet die Mitnahme 9 oder 10 Euro, zum Beispiel bei Mein Fernbus, BLB oder Dein Bus. Auch sollte man unbedingt anfragen, ob das Fahrrad gegen Transportoder Verladeschäden versichert ist. Einige Unternehmen, wie Mein Fernbus, ließen spezielle Heckträger für Fahrräder konstruieren, in anderen Bussen klemmen die Räder irgendwo zwischen den Gepäckstücken. Einen Überblick mit Preisen und Fahrplänen über die diversen Verbindungen bietet www.busliniensuche.de. Zu den größeren Anbietern, die Fahrräder transportieren, zählen www.meinfernbus.de, www.flixbus.de, www.deinbus.de und www.berlinlinienbus.de

Hotlines & Internet

● Servicezentrale der Deutschen Bahn, Tel. 0180 5 99 66 33 (14ct/Min. aus dem deutschen Festnetz,
Tarif bei Mobilfunk ggf. abweichend. Montag bis Sonntag 8 – 20 Uhr), www.bahn.de ● Nachtzüge der DB im In- und Ausland: www.citynightline.de ● SNCF (französische Staatsbahnen), Tel. 0180 5 218238 (14ct/Min. aus dem deutschen Festnetz,
Tarif bei Mobilfunk max. 42 ct/Min), www.tgv-europe.com ● ÖBB (österreichische Bundesbahnen), www.oebb.at ● SBB (Schweizer Bundesbahnen), www.sbb.ch ● Veolia (InterConnex Leipzig – Warnemünde), Tel. 0180 5 101616 (14ct/Min. aus dem deutschen Festnetz,
Tarif bei Mobilfunk max. 42 ct/Min)


Touren-Spezial

Radtechnik

alles fit für

die Tour

Einfach losfahren sollten Sie nicht. Ihr Rad braucht ein wenig Aufmerksamkeit, bevor es mit auf ErlebnisTour kommt. Ein Upgrade mit bewährten Teilen oder mindestens ein gründlicher Check müssen sein. Damit Sie Ihre Tourenkilometer ohne nerviges Klappern oder losgerüttelte Teile überstehen, gehen Sie mindestens zwei Wochen zuvor an Ihrem Rad alle Baugruppen durch (siehe Checkliste rechts). Dann ist noch genügend Zeit, verschlissene Teile zu ersetzen. Reinigen Sie dabei Ihr Rad gründlich, schmieren Sie Kette, Schaltwerksgelenke, Bowdenzüge und Lenkungslager. Sinnvoll ist auch, alle Schrauben nochmals auf festen Sitz zu prüfen. Pumpen Sie Ihre Reifen am Vortag vor dem Tourenstart nochmals auf korrekten Druck – bis zu einem Bar pro Monat diffundiert von selbst durch die Moleküle eines üblichen Butyl-Schlauchs! Aufwändige Arbeiten, wie Laufräder zentrieren oder Lager einstellen, können Sie natürlich auch rechtzeitig mit Termin im RadShop erledigen lassen.

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Weitere Infos unter

www.trekkingbike.com Rubrik: Werkstatt

❱ Die 3 besten Tourenreifen Geschmeidig, lastsicher und griffig: Ein guter Tourenreifen hat ein anderes Anforderungsprofil als der Alltags-Pneu. Dazu kommt es auf die Strecke an. Conti Contact II Findet Ihre Tour vorwie-

Schwalbe Marathon Mondial

Auf Untergründe aller Art ist der neue Mondial ausgelegt. Er läuft ruhig auf Teerstraßen, verliert aber auch in Schotter, Sand oder auf Feldwegen nicht an Traktion. Preis 37-622: 54,90 Euro; www.schwalbe.com

Schwalbe Smart Sam Wenn’s gröber wird, ist der Smart Sam in seinem Element. Er bewältigt schlammiges oder loses Terrain mit seinen abgesetzten Stollen. Dank geschlossenem Mittelprofil läuft er dennoch ruhig auf der Straße. Preis 37-622: 24,90 Euro; www.schwalbe.com

Fotos: Daniel Simon (9)

gend auf Asphalt und geteerten Radwegen statt, spielt der pannensichere, schnelle Contact II seine komfortable Geschmeidigkeit und leichten, leisen Lauf voll aus. Preis 37-622: 30,90 Euro; www.conti-online.com

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❱ Checkliste ● Bremsbeläge Je nach Ausstattung und Zustand Ihres Bikes kann es sich lohnen, vor Tourenantritt noch einige Verbesserungen vorzunehmen: Tubus Logo Nicht umsonst gelten Tubus-Träger als absolute Top-Produkte unter Radreisenden: Die leichten, aber unerschütterlichen Last-Gestelle bestehen aus schwingungs­ resistenten Stahlröhrchen, sind clever konstruiert, sorgfältig verarbeitet und langlebig. Preis: in silber 96 Euro; www.tubus.com

Hinterbau-Ständer

Für Räder ohne Ständeraufnahme am Hinterbau können wir den Hebie 671 als robuste Alternative zur Klemmbefestigung empfehlen. Preis: 19,95 Euro; www.hebie.de

Tipp Cockpit optimieren Montieren Sie Schalt- und BremshebelSchelle eine Daumenbreite vom Lenkerende entfernt in der Verlängerung Ihres Armes aus der Fahrtposition. Stellen Sie die Hebelweite passend zu Ihrer Fingerlänge ein. So können Sie den Bremshebel auch auf längeren Bergab-Strecken mit einem Finger sensibel, kraftvoll und unverkrampft bedienen.

Schraubgriffe montieren Nicht jeder mag ergonomische Paddel-Lenkergriffe. Zudem drehen sich viele nur aufgesteckte Griffe beim Fahren langsam immer weiter nach unten. Montieren Sie stattdessen Schraubgriffe. Die nur leicht konturierten GA1 Evo von Ergon sind griffig, bequem und haltbar. Preis: 24,95 Euro; www.ergon-bike.de

Steckt alle(s) in die Tasche Tour, City oder Sport? Im Norco RadtaschenProgramm finden Sie für jede Strecke eine passende Packlösung mit Outdoor-geprüftem Komfort. Fahrspaß und Rückenfreiheit inklusive.

ASISTA Teile fürs Rad GmbH & Co. KG · Zeppelinstraße 48 · D-88299 Leutkirch

Auf Tour muss mehr Last abgebremst werden – abgefahrene Bremsbeläge also rechtzeitig ersetzen. Ersatzbeläge mitnehmen! Achten Sie auf perfekt eingestellte V- und schleiffreie Discbremsen und -hebel. Haben die Bremsen einen fühlbaren Druckpunkt?

● Brems- und Schaltzüge checken Sind die Bowdenzüge schmutz- und rostfrei, unbeschädigt und fest an der Klemmung; arbeiten sie leichtgängig und spielfrei?

● Gepäckträger Testen Sie Ihren Träger vorher mit etwa der Last, die Sie transportieren möchten. Ziehen Sie alle Befestigungsschrauben gefühlvoll nach. Greifen alle Taschenhaken passgenau an die Streben?

● Steuerlager Auf schlechten Wegen, besonders mit Gepäcklast wird das Steuerlager mehr als üblich belastet. Deshalb frisch fetten, auf Rost und perfekt eingestelltes Lagerspiel prüfen.

● Antrieb Sind Kette, Ritzel und Kettenblätter unverschlissen, schmutzfrei und frisch geschmiert? Ist die Ketten- oder Nabenschaltung sauber justiert und schaltet alle Gänge exakt?

● Laufräder Lassen Sie Ihre Laufräder auf perfekten Rundlauf zentrieren; dabei Speichenspannung prüfen und, v. a. hinten, etwas erhöhen. Bei Felgenbremsen: Flankenverschleiß checken; Reifen auf Schäden prüfen, evtl. gegen pannensicherere mit griffigerem Profil tauschen. Erhöhen Sie den Luftdruck auf den oberen Grenzwert (vgl. Aufdruck Reifenflanke). Nehmen Sie für Notfälle Ersatzspeichen und Speichenschlüssel mit.

● Ständer Mittelständer sind nicht lastsicher. Das beladene Rad zirkelt um ihn und kippt. Die stabilste Ständerposition für ein Tourenrad ist am Hinterbau. Ziehen Sie die Befestigungsschrauben nach. Die lockern sich durch häufiges Ein- und Ausklappen leicht.

● Sattel, Lenker, Griffe, Pedale Gerade bei ungewohnt langem Fahren müssen alle Kontaktpunkte stimmen. Etwas gestreckteres Sitzen erleichtert Gegenwind- und Bergauf-Fahren erheblich. Pedale und Schuhwerk müssen harmonieren und auch bei Nässe rutschfest sein.

BAGS OF FUNctio ns

❱ Touren-Tuning für Ihr Rad

www.norco-bags.de


Touren-Spezial

Radtechnik

Pannenhilfe

unterwegs

Keine Angst vor einer Reifenpanne. Sie lässt sich mit ein wenig Geduld schnell beheben. Der Plattfuß darf Sie nur nicht völlig unvorbereitet ereilen. Überdenken Sie deshalb schon vor dem Start den Fall des Falles. Moderne Räder sind nicht selten technische Wunderwerke und wer zum ersten Mal unvorbereitet ein Rohloff-Hinterrad aus- und wieder einbauen will, steht schnell vor einem Rätsel. Deshalb sollten Sie für eine Panne gerüstet sein und schon vorab spezielle Ausbauanleitungen oder Tipps kopieren. Hilfreich sind in modernen Zeiten auch einige Smartphone-Apps oder die Montageanleitungen als PDFs oder Video auf dem iPad. Wichtig ist, sich einmal mit den Grundzügen der Radtechnik auseinandergesetzt zu haben – und das richtige Werkzeug und Ersatzteil dabeizuhaben. Das hängt natürlich ab von Tourenrevier und -dauer. Mit der folgenden Grundausrüstung haben Sie jedoch schon einmal den größten Teil einer Unterwegs-Werkstatt an Bord.

Der platte Reifen gehört dazu. Doch mit etwas Routine hält so was nicht lange auf.

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Weitere Infos unter

www.trekkingbike.com Rubrik: Werkstatt unterwegs

❱ Unterwegs-Werkstatt

❱ Prima Pumpe Crankbrothers Power Pump Kraft hat sie, Puste auch: Für schnelles Volumen und hohen Druck lässt sich die handliche, stabile Pumpe jeweils umstellen. Sclaverandund Autoventile packt sie gleich gut. Ein Manometer sagt, wann der optimale Druck erreicht ist. Preis: 30 Euro, www.crankbrothers.com

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TREKKINGBIKE 4-2013

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1 Minitool mit den passenden Werkzeugen wie Inbus- und Torxschlüssel, Kreuz- und Schlitzschraubendreher, Speichenschlüssel, Kettennieter 2 Klappzange inkl. Messer (z. B. Leatherman) 3 Flickzeug (z. B. TipTop) und Reifenheber aus Kunststoff 4 einige Kabelbinder in unterschiedlicher Länge 5 Isolierband flickt, hält, fixiert. 6 Ersatzschlauch Achten Sie auf das passende Ventil. Cleveres Teil: Der Zwei-Enden-Schlauch von Gaadi erspart den Radausbau! (www. gaadi.de) Unterwegs hilfreich: Die

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Schlauchomat-Apps von Schwalbe und Conti. 7 Ersatzbremszug 8 Kettenverschluss-Glied zur schnellen Reparatur der Kette (8und 9- oder 10-fach). Dazu muss

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auch ein Kettennieter mit. 9 Lüsterklemme für gerissene Züge 10 fusselfreier Schmutzlappen und Reinigungstücher für Schmutz-Finger

Fotos: Tom Bierl (1), Daniel Simon (6)

Tipp

Alles Werkzeug und Ersatzteile passen in eine Satteltasche. Diese Teile sollten Sie unterwegs dabei haben:


❱ Die 3 besten Minitools Schraubachsen am Nabenschalter oder Torx-Schrauben am Vorbau: Tool-Empfehlungen aus unserer Werkstatt-Erfahrung. Tern Tool Die kompakte Taschenwerkstatt enthält neben 19 anderen Fahrrad-Werkzeugen den wichtigen 15 mm Maulschlüssel zur Hinterradmontage bei Nabenschaltung. Sogar ein Flaschenöffner ist dabei. Die Ausführung ist solide, im Transporttäschchen stecken noch Flickzeug und Anleitung. Preis: 40 Euro, www.ternbicycles.com

Topeak Hummer 2 Wie der Jeep der US-Army ist auch das Tool ein erprobtes Universal-Werkzeug für fast alle Fälle am Rad. Die langen Schlüssel sind gut handhabbar, mit 16 unterschiedlichen Funktionen lässt sich schon ordentlich arbeiten. Durch seine kompakte Form passt das Tool in jede Tasche. Vorsicht bei den Bits: die verliert man gern. Preis: 19,90 Euro, www.topeak.de

Tipp Never change a running system!

Jochen Donner, TREKKINGBIKE-Testleiter und Reparaturbuch-Autor

Crankbrothers Pica Das schmeichelhaft geformte Tool ist auch was für’s Auge. Zudem bietet es 11 Werkzeuge, davon 2 TorxSchlüssel. Ein Kettennieter ist auch hier an Bord. Qualität und Solidität können wir attestieren, die kurzen Schlüssel erreichen jedoch nicht unbedingt alle Stellen am Rad. Preis: 65 Euro, www.crankbrothers.com

Es gibt Radler, die schrauben, voller Vorfreude und oft noch in der Nacht vor Antritt ihrer lang geplanten Radtour, schnell noch ihre Wunschteile ans Bike. Soll ja alles top sein, unterwegs. Und ruhig schauen sollen sie, die anderen! Doch ein gewisser Herr Murphy hatte nicht ganz Unrecht, als er die These formulierte, dass alles, was schief gehen kann, auch schief gehen wird. Besonders scheint das leider für Fahrradteile zu gelten, die erst nachts zuvor noch schnell montiert wurden. Deshalb rät die eigene wie die tradierte Erfahrung, sein Rad unmittelbar vor Tourenantritt nicht mehr zu verändern. Was bisher gut war, wird aller Wahrscheinlichkeit auch weiterhin gut bleiben. Checken Sie also Ihr Rad nicht erst in letzter Minute, machen Sie möglichst keine Experimente mit neuem, unbekanntem Material unterwegs. Denn, egal wo Sie gerade unterwegs sind, Herr Murphy ist nie wirklich weit weg davon!

Radeln, entdecken, genießen Herrliche Flusstäler, malerische Städte und spannende Historie – das alles lässt sich in BayerischSchwaben bestens mit dem Rad erkunden. Und dazu gibt es tolle Urlaubsangebote, wie • Flüsse hüpfen • Romantisch Radeln • Radeln auf Römer-Spuren • E-Bike-Testwochenende Genießen Sie Ihren Rad-Urlaub bei unseren „Qualitätsgastgebern Bayerisch-Schwaben“. : Jetzt neu ass p is n b e Erl

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www.bayerisch-schwaben.de/radpauschalen


Touren-Spezial

Ausrüstung

einpacken

und reintreten

Die Wohnungen sind größer geworden, die Autos und die Bäuche dicker. Nur vor den Packtaschen hat das Wachstum der letzten Jahrzehnte kapituliert. Zweimal 20 Liter bleiben Standard, wenn man nicht campt. Komfortwunsch schlägt Fortschritt: Wir nehmen nicht weniger Gepäck mit – aber besseres.

Manchmal hat der wachsende Wohlstand paradoxe Auswirkungen. Während Auto­ designer und Fluglinien mit dem wachsen­ den Gepäckvolumen ihrer immer komfort­ bewussteren Kunden kämpfen, kommen Radreisende theoretisch mit weniger Gepäck aus als je zuvor. Eine wasserdichte Jacke wog vor 30 Jahren ein Kilo und füllte eine halbe Satteltasche. Jetzt ist sie auf 300 Gramm und Trinkflaschenformat geschrumpft. Werkzeug, Batterielampen, Hosen für abends oder gar Zelte und Schlafsäcke – alles ist heute halb so volu­ minös und mindestens genauso funktional wie damals. Trotzdem sind die Taschen auch heute immer prall: mit Elektronik, schickerer Kleidung für abends, besserem Proviant … Es scheint, als seien zweimal 20 Liter perfekt für den menschlichen Motor.

❱ Montage-ABC Damit nichts wackelt, rutscht oder schleift: Basiswissen zur Packtaschen-Justage.

Verschiedene Ansprüche erfordern verschiedene Lösungen. Unsere Favoriten, von Expedition bis Emsland. Extremist: Carradice Super C Imprägniertes

Segeltuch, Aluminiumschiene, minimalistische Ausstattung: Die Carradice-Taschen werden in England hergestellt und gelten als unverwüstlich. Dafür wiegen sie auch 1,5 Kilo. 159 Euro, www.used-hq.com

Bestseller: Ortlieb Backroller Plus Was

man auf dem Foto nicht sieht, ist das mutmaßlich beste Haltesystem auf dem Markt. Was man sieht, ist eine extrem ausgereifte, wasserdichte Packtasche aus dem Frankenland. 140 Euro; www.ortlieb.de

Komfortabel: Vaude Road Master Back

Vortaschen statt Verzicht: Die Vaude-Taschen vereinen eine sehr zugängliche Aufteilung mit dem Top-Haltesystem der Marke. Nicht so dicht wie Ortlieb, aber praktisch. 100 Euro; www.vaude.com

Die Haken sitzen möglichst weit auseinander und stramm zwischen den Querstreben. So kann die Tasche nicht nach vorne oder hinten verrut­ schen. Zusätzliche Hal­ tepunkte (hier bei Ortlieb) stützen die Tasche immer nach vorne ab: man bremst stärker, als man beschleunigen kann... Bei Gepäckträgern mit tiefer gelegter Taschenaufnahme sollte man diese benutzen: güns­ tigere Schwer­ punktlage und mehr Platz oben sprechen dafür.

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TREKKINGBIKE 4 -2013

Fotos. daniel simon (15)

❱ Die 3 besten Packtaschen


❱ 3 Kamerataschen

Tipp

Von der kleinen „Knipse“ bis zur Spiegelreflex: unsere Verpackungstipps. Deuter Camera Case II Weil Stimmungen und Augenblicke unwiederholbar sind, zählt der schnelle Zugriff. Perfekt dafür ist eine kleine Kamera am Rucksack-Schultergurt – auch für Porträts der Mitfahrer in voller Fahrt. www.deuter.com, 15 Euro

Lowepro Photo Sport 200 Spiegelreflexkameras reisen vibra­ tionsarm auf dem Rücken. Der Lowe-Rucksack erlaubt den seitlichen Zugriff, ohne die Tasche abzusetzen. Und er hat Platz für Jacke und Riegel. www.lowepro.com, 140 Euro

Trekkingbike-Foto­ graf Daniel Simon

Schneller Zugriff am Lenker und die Wertsachen im Blick

Fahrdynamik und Komfort in perfekter Balance: Scorpion fs

Ortlieb Ultimate5 Plus L

Alltag war gestern! Lehnen Sie sich entspannt zurück. Schenken Sie dem Gegenwind ein Lächeln – und beschleunigen Sie kraftvoll.

Auf Radreisen bleibt das 25 Kilo Profi-Equipment daheim. Statt einer leichten Spiegelreflexkame­ ra mit mittelmäßigem Standard­ zoom packe ich lieber eine Sys­ temkamera, wie die Lumix GH-3 in meine Ortlieb Lenkertasche. Dazu passen auch noch drei hoch­ wertige Festbrenn­ weiten und ein gutes Weitwinkelzoom. www.ortlieb.com, Tasche 84,95 Euro, Fotoeinsatz 19,95 Euro.

Beim faltbaren Touren-Trike Scorpion fs haben unsere Ingenieure mit der komfortablen Allradfederung moderne Fahrwerkstechnik aus dem Automobilbau in preisgekröntes Dreirad-Design umgesetzt. Satte Federwege und Stabilisatorsystem inklusive. Der ergonomische, rückenfreundliche Sitz und die deutlich höhere Pedalposition unterstreichen den sportlichen Anspruch dieses leichten, agilen Fahrzeugs. Ihr Vorteil: Optimale Straßenlage und maximales Fahrvergnügen auch mit Gepäck!

❱ Klick-Alternativen Auf langen Reisen sind weder harte Klickschuhe noch weiche Turnschuhe perfekt.

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Sekunden

die viel Radspaß entfalten

Normale Härte Klick-Schuh oder Turnschuh? Stadtbesichtigung oder Königsetappe? Shimanos Pedalsystem für Tourenradler heißt „Click’R“ und sucht den Mittelweg. Die geringe Einstiegs- und Auslösehärte des Pedals nimmt Einsteigern

Robuster Einsatz Es gibt

gute Gründe, auf langen Reisen in ferne Länder auf Klickpedale zu verzichten. Doch es spricht wenig dafür, stattdessen mit Turnschuhen und Käfigpedalen zu starten. Eine perfekte Kombination sind Zustiegsschuhe (leichte Wanderschuhe mit steifer, griffiger Sohle) und große, extrem griffige Pedale, wie sie im BMX und bei

die Angst vor der Bindung, der große Pedalkörper erlaubt die Verwendung einer gehfreundlich nachgiebigen Sohle am speziellen Click’R-Schuh. Preis: Schuhe 90 Euro, Pedale ab 40 Euro; www.shimano.com

vielen Mountainbikern im Einsatz sind. Die auswechselbaren, aggressiven Stahlstifte der Pedale lassen sich bei Bedarf mit der Feile zähmen. Nur wenige Pedale dieses Typs haben – wie diese hier – auch Reflektoren. Schuhe: Salewa Wildfire GTX, 160 Euro, www.salewa.de; Pedale: Rose B155B, 43 Euro, www.rose.de

Testurteil: Überragend! „Das HP Velotechnik Scorpion fs begeisterte uns von der ersten Minute an. Die rassigen Fahreigenschaften, der hohe Komfort sowie die tolle Verarbeitung überzeugen voll und ganz. Das Rad hat Suchtpotenzial!“ aktivRadfahren 3/09 Erleben Sie selbst bei einer Probefahrt, wie viel Spaß unsere Räder auf Ihren Touren machen – auf Wunsch auch mit Elektromotor. Fordern Sie jetzt Ihr kostenloses LiegeradInfo-Paket an!

HP

Velotechnik

Tel. 0 61 92 - 97 99 20 ● Fax 0 61 92 - 91 02 18 Infos & Händlerliste: www.hpvelotechnik.com


Touren-Spezial

Regenschutz

wasser

sport

Die schönsten Radziele in Mittel- und Nordeuropa haben ein Problem: Es regnet reichlich, auch im Sommer. In der Praxis ist das manchmal eher ein psychisches als ein technisches Problem. Hat wirklich jemand ein Problem damit, nass zu werden? Eher nicht. Eigentlich geht es bei der Flucht vor dem Regen darum, dass Nässe die Isolationswirkung der Kleidung ruiniert, und dass die Verdunstungskälte uns bibbern lässt. Nässe bedeutet Kälte. Sie entzieht uns Energie. Radprofis fahren im Sommer auch bei Regen meist ohne Jacke. Gegen die Abwärme des Körpers im Rennen hat die Kälte keine Chance. Auch für sportliche Tourenfahrer würde bei Nieselregen meistens ein Windschutz reichen, solange sie in Bewegung sind. Trotzdem testen wir ausgiebig Regenkleidung: Wer zum Spaß fährt, bleibt lieber in der Komfortzone. Und fährt lieber langsamer, als im Regenzeug zu schwitzen.

Erst bei einem heftigen Regenguss zeigt sich, was gute Ausrüstung leistet.

Fotos: Daniel Simon

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❱ Die 3 besten Regenjacken

Weitere Infos unter

www.trekkingbike.com Rubrik: Zubehör

Tipp Mein KÄlte-Tipp: Jacke aus Polartec-Fleece – schön leicht und mollig warm Barbara Merz-Weigandt, Reise-Redakteurin

Schottland, Sizilien oder Skandinavien? Die beste Regenjacke passt zu Fahrtziel und Fahrstil. Endura Venturi II Eine konsequente Radlerjacke mit reichlicher Ausstattung und sportlichem Sitz. Viele praktische Taschen. Empfehlung für Feuchtgebiete. 200 Euro; www.endura.co.uk

Craft Active Hybrid

Für südliche Schauer gerüstet: Die Craft-Jacke schützt rundum und ist stadtfein. Für den intensiven Dauereinsatz könnte mehr Dampf durchgehen. 150 Euro; www.craft.se

Arc´teryx Tecto FL

Das Material (Goretex Active Shell) ist extrem dampfdurchlässig, der schmale Schnitt der Outdoorjacke taugt auch für Schlechtwetter-Radler. Gewicht: unter 300 Gramm. 330 Euro; www.arcteryx.com

Gerade wenn ich den ganzen Tag sportlich unterwegs war, friere ich abends – auch im Sommer – leicht. Deshalb ist eine Fleecejacke immer im Gepäck. Mein Lieblingsteil ist die Houdini „Power“ PolartecFleecejacke mit Kapuze und extra langen Ärmeln mit Daumenschlaufen. Wenns unterwegs mal kalt und regnerisch ist, eignet sich die Jacke auch als warme Zwischenschicht unter der Regenjacke. Preis: 190 Euro, www.houdinisportswear.com 70


Tipp

❱ Lieblingsteile Was würdest Du nicht missen wollen? Die Tourenbegleiter der Redaktion: Ordnungsmacht Chefredakteur Tom Bierl möchte nicht suchen, sondern finden. Die Farben der wasserdichten DeuterPacksäcke stehen jeweils für Elektronik, Kleinkram, Radbekleidung ...

Knieschoner Hardware-Spezialist Jochen Donner findet mit DreiviertelRegenhosen den idealen Kompromiss aus Wetterschutz und Atmungsaktivität.

Abwehrkräfte

Perfektes Wetter? Dann reicht eine Tasche locker für zwei.

Bildredakteur Daniel Simon reist oft mit schwerer Kamera. Bei der Kleidung zählt deshalb das optimale Verhältnis von Schutz zu Gewicht. Eine Windweste ist sein Tipp.

Wohlfühler Kollege Armin Herb schätzt Funktionskleidung mit angenehmer Haptik. Ohne einen (oder mehrere) BuffSchlauchschals zieht er grundsätzlich nicht los.

Vollblut-bike Gestüt HamburG

8X LITE TOUR 12,3 Kilogramm, souverän bestückt: Shimano Deore XT Antrieb, Shimano SLXScheibenbremsen, STEVENS K1-Gabel, aus einem Stück geschmiedet, Supernova-Licht, Träger Racktime …. Schlicht gesagt: makellos und edel.

Alles, was zu wissen ist: der edle Sport-Tourer in allen Details, Größen und Geometrien

www.stevensbikes.de

Tipp

mein Schlechtwetter-Tipp: neoprensocken helfen, wo Überschuhe versagen

Ich habe schon alles ausprobiert, von dicken NeoprenÜberschuhen bis zu dünnem Gore-Tex oder Stricksocken mit wasserdichter Membran. Doch Überschuhe zerfetzen beim Gehen, die anderen Sachen hielten auf Dauer weder warm noch trocken. Dann entdeckte ich in einem Taucherladen dünne Neoprensocken. Die ziehe ich bei Regen in die Schuhe. Sie wärmen auch nass ein wenig, man kann damit gehen – und bevor Käsefüße entstehen können, ist der Regen längst vorbei …

Jörg Spaniol, Redakteur mit reichlich Outdoor-Praxis


Touren-Spezial

regeln für unterwegs

denk dran!

Die fünf gebote

Damit die Tour unterwegs nicht zum Leidensweg wird, gilt es, fünf wichtige Regeln zu beachten: Angemessenes Tempo, ausreichenden Sonnenschutz, ausgewogene Ernährung und entlastende Muskelentspannung. Wer ein paar Grundregeln befolgt, kann seine Fahrradtour ungetrübt genießen.

allem die Schultern und Arme, mit besonders hohem Sonnenschutz eincremen. Der Lichtschutzfaktor des Sonnenschutzes muss sich nach der Stärke der Sonnenstrahlung richten. In alpinem Gelände zum Beispiel ist sie wesentlich höher als beim Radfahren im Flachland. Als Faustregel gilt: Pro 1000 Höhenmeter steigt die Strahlung um 20 Prozent. Mittagssonne zwischen 12 und 15 Uhr meiden!

3 Bewusst essen

Wer Rad fährt, muss auch essen, denn der Kalorienverbrauch steigt. Wichtig dabei

Erste Hilfe – Drei Nützliche Helfer für unterwegs

Niemals ohne ErsteHilfe-Ausrüstung auf Tour! Eine Basis-Ausstattung besteht aus einem Erste-Hilfe-Set mit Verbandspäckchen, Pflastern und Kompressen. Zusätzlich ein DesinfektiAngelika Urbach, onsspray, so können Gesundheitsredakteurin TREKKINGBIKE die beim Radfahren häufigen Schürfverletzungen sauber erstversorgt werden. Bei schwereren Sturzverletzungen mit Brüchen und eventuellen Schockzuständen unbedingt Hilfe holen und den Verunfallten mit einer Rettungsdecke warmhalten.

In der Ruhe liegt die Kraft! Wer eine Etappe von 50 oder mehr Kilometern vor sich hat, sollte sich seine Kräfte einteilen und nicht zu schnell angehen. Muskulatur und Gelenke müssen sich an die Bewegung gewöhnen und warm werden, ansonsten drohen Verspannungen oder Zerrungen. Bei Schmerzen Pause machen oder notfalls Tour abbrechen!

2 Vor Sonne schützen

Sonnenschutzmittel mindestens 15 bis 20 Minuten vor der Tour auftragen. Auch schweißresistente Mittel müssen regelmäßig alle drei bis vier Stunden nachgecremt werden, da Schwitzen den bestehenden Sonnenschutz mindert. „Sonnenterrassen“ wie Nase, Ohren und beim Radfahren vor

Vor der Tour: Sitzcreme hilft, möglichem Wundreiben oder Druckbeschwerden im Sattel vorzubeugen. z. B. Ilon Protect Salbe, 100 ml, 16,70 Euro. Sonnenspray lässt sich einfach auftragen. Nicht fettend und zum Radfahren deshalb gut geeignet: Ladival Sonnenschutzspray, LSF 30, 150 ml, 13,95 Euro.

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Isotonische Alternative zu Enerydrink oder Saftschorle: ein alkoholfreies Weißbier auf Tour darf sein.

ist, dass dem Körper auch die Nährstoffe zugeführt werden, die er auf Tour benötigt und verarbeiten kann. Also wenig Fett und keine schwer verdaulichen Speisen. Dafür am besten schon am Vorabend der Tour und zum Frühstück ausreichend hochwertige Kohlenhydrate in Form von Nudeln oder Getreideflocken. Als Snack zwischendurch eignen sich Nüsse oder Trockenfrüchte am besten.

4 Ausreichend trinken

Trinken ist auf einer Sommertour fast noch wichtiger als essen. Bei großer Hitze und Belastung kann ein Mensch bis zu vier Liter pro Stunde ausschwitzen. Dehalb gilt als Faustregel: Auf Tour mindestens einen Liter pro Stunde trinken, am besten verteilt auf drei bis vier Portionen, da der Körper große Mengen auf einmal nicht verarbeiten kann und die Flüssigkeit dann ungenützt ausscheidet. Nach wie vor bieten sich Saft-

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Weitere Infos unter

www.trekkingbike.com Rubrik: Gesundheit

Fotos: daniel Simon (9) , Hersteller (2)

Tipp

1 Ruhig angehen


schorlen an, um ausgeschwitzte Mineralstoffe wieder aufzufüllen. Diese enthalten Wasser und Natrium (Mineralwasser) und Kalium (Früchte). Besser im Verhältnis 3:1 selbst mischen, als auf fertige, oft zu süße, Mixturen zurückgreifen!

5 Zwischendurch dehnen

Auf Tour verrichtet der Rücken über einen längeren Zeitraum statische Haltearbeit. Pausen und gezielte Dehnübungen regen die Durchblutung an und lösen Verspannungen.

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❱ 3 Dehnübungen Oft genügt es schon, vom Rad zu steigen und ein paar Meter zu gehen. Mit diesen Dehnübungen können Sie Ihren Rücken unterwegs gezielt wieder mobilisieren.

❱ Oberer Rücken

MANCHE DINGE ÄNDERN SICH NIE

Mobilisation der Muskeln im Bereich der Brustwirbelsäule: Das Öffnen und Schließen der Arme im Wechsel lockert die Brust- und Schultermuskulatur. So geht’s: Stehen Sie aufrecht mit leicht gegrätschten Beinen, bringen Sie die Arme auf Schulterhöhe in einer sanften Bewegung so weit nach außen bis der Brustmuskel angenehm spannt. Dann die Arme in entgegengesetzter Richtung wieder zusammenführen und sich selbst umarmen bis der gesamte obere Rücken rund wird. Mehrmals wiederholen.

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❱ Unterer Rücken Beckenkippen lockert die Muskeln im Bereich der Lendenwirbelsäule. Beine grätschen, Knie leicht beugen, die Hände ruhen entspannt auf dem Oberschenkel: Kippen Sie das Becken nach vorne bis zum Hohlrücken und bringen Sie es anschließend nach hinten, indem Sie den Po „verschwinden“ lassen. Mehrmals wiederholen.

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❱ Nacken Sanftes Dehnen vertreibt Spannungsschmerzen der seitlichen Nackenmuskeln. Kopf zur Seite legen bis eine leichte Spannung spürbar wird. Senken Sie die gegenüberliegende Schulter ein wenig ab. Kurz halten, zur anderen Seite wiederholen. Anschließen Kopf nach vorne absenken, das Kinn zieht zum Brustbein. So lange halten, wie es angenehm ist.

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