Leseprobe Trekkingbike 4/2016

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DAS FAHRRADMAGAZIN 4

Juli/ August 2016

TEST

RÄDER fürs LEBEN 8 exklusive Gefährte

+ FAHRBERICHTE

• Das neue Birdy • Batavus – Rad des Jahres • Canyon Damen-Fitnessrad

34

Seiten

RADURLAUB Inklusive GPS-Daten • Drei-Welten-Tour: Bodensee, Rhein, Schwarzwald

• Ostfriesland: 300 km hinterm Deich

TEST

GPSGERÄTE Die besten für Tourenradler

» Gut geölt

» Neuheiten 2017

24 Schmiermittel im Test Beginnt eine neue Schaltära?

» Vorsicht Hund » Lenkertaschen So schützen Sie sich

12 Modelle im Vergleich

Deutschland 5,20 € Österreich 5,70 € Schweiz 9,60 SFR Italien 6,60 € BeNeLux 6,00 € Dänemark 60,00 DKK Schweden 75,00 SEK Printed in Germany

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4 1 9 5 7 84 8 0 52 0 3

04


© Foto: Daniel Simon

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Intern

„Das Heft der Träume“ könnte diesmal treffend unsere Titelzeile lauten, denn zwei große Themen prägen diese Ausgabe. Da ist zum einen unser großer Radtest. Hierfür haben wir diesmal Räder ausgewählt, die nahezu jedes Budget sprengen. Wer gibt schon knapp 10.000 Euro für ein neues Fahrrad aus? Sicherlich nicht der Großteil unserer Leser. Doch träumen wir nicht manchmal davon? Genauso verhält es sich bei unserem Reisespezial. 3700 Kilometer von Hamburg auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela, oder fast genauso weit von Frankfurt bis ans Schwarze Meer? Es sind solche Träume, die uns ein Leben lang nicht loslassen und begeistern. Genau das wollen wir mit diesem Heft. Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Chefredakteur Tom Bierl

Trike Test: Räder fürs Leben Das teuerste Testfeld aller Zeiten. Testleiter Jochen Donner hütete für dieses Heft einen wahren Schatz. Warum? Nur an diesen Rädern lässt sich der Stand der Technik genau erklären und begreifen. Seite 18

e i l i m Fa FOTOS: TOM BIERL, DANIEL SIMON

Das Heft der Träume

Die

Spezial: 6 Fernrouten durch Europa Beim Thema Tourenplanung macht TREKKINGBIKE-Redakteurin Barbara Merz-Weigandt so schnell keiner etwas vor. Akribisch plante sie über Wochen sechs exklusive Fernstrecken durch ganz Europa. Seite 59

Elektro-Dreigestirn Elektromobilität erobert die Radwelt – und drei Magazine aus unseren Redaktionen liegen druckfrisch dazu in den Regalen. Der E-BIKE-Katalog 2016 bietet eine Übersicht über mehr als 600 Pedelecs, das E-MTB Magazin erklärt die Welt der elektrischen Mountainbikes und die neue E-Bike ist proppevoll mit Tipps zum Kauf und der neuen Technik für jedermann.

Familienbande Kleine Leute, große Leute, junge Menschen, ältere Menschen: Alle fahren auf unsere(n) Trikes ab. Die können Sie in der Komfort-Variante haben, gefedert, faltbar und mit Elektro-Motor. Oder puristisch in der Race-Version. Oder als Alltagsrad mit viel Platz für alles, was Sie transportieren müssen. Oder mit Spezialzubehör für jene, die sonst nicht mehr – oder noch nicht – Rad fahren können: Alles ist möglich mit unserem Baukastensytem.

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Inhalt 36

80

Fahrberichte : Aktuelle Praxistests

Zubehör: Lenkertaschen

Die Kandidaten im Heft: Ein Preisträger, ein Jubilar und ein Sportfahrwerk.

Von der Einkaufstasche bis zum Expeditionsgepäck reicht das Angebot. Wir haben es für Sie gesichtet.

THEMEN REPORT & NACHRICHTEN 8 Magazin Aktuelle Meldungen für Trekkingradler. 10 Bücher Medien rund ums Rad. 14 Ratgeber Gesund radeln in der Sommerhitze. 16 Leserforum Ihre Meinung zum Heft. 75 Online Die TREKKINGBIKE-Seiten im Internet 86 Reportage: Bambus-Rahmenbau Ein Wochenende reicht: Bambus-Rahmen im Eigenbau-Workshop. 128 Nachgefragt Eile mit Weile: Jens Hübner malt seine Radreisen.

TEST & TECHNIK 18 Test: Räder fürs Leben Prädikat unzerstörbar: Acht Reiseräder der absoluten Topklasse im Test. 36 Fahrberichte: Riese und Müller Birdy, Batavus Quip und Canyon Roadlite AL im Praxistest. 40 Neuheiten: Bewegung beim Antrieb Shimano, Sram und Kappstein optimieren die Gangschaltung. 44 Testcenter: Neues Zubehör Vom automatischen Fahrradschloss bis zur elektrischen Radbrille. 48 Labortest: Kettenschmierung 30 Produkte im Hightech-Labor. 4

TREKKINGBIKE 4-2016

54 Zubehör: GPS-Geräte Per Fingertipp zum Ziel: Sechs Geräte für Tourenfahrer im Vergleich. 80 Zubehör: Lenkertaschen Frontlader für Abenteuer, Reise und Einkauf.

FAMILIE & GESUNDHEIT 76 Hundebisse vermeiden Eine Hundetrainerin gibt Verhaltenstipps. 102 Hautschäden heilen Schnelle Hilfe gegen rissige Lippen, Sonnenbrand, Blasen und Sitzbeschwerden.

REISEN & TOUREN 12 Reisemagazin Danzig: Polens Hafenstadt wirbt um Radtouristen. 59 Spezial: Transeuropa Anstiftung zum Abenteuer: Sechs Routen quer durch Europa, GPS-genau vorbereitet. 110 3Welten-Radweg Maximale Abwechslung: unterwegs am Rhein, am Bodensee und im Schwarzwald.

54 Test: GPS-Radler-Navis Zielsicher? Sechs Geräte mit speziellen Rad-Wegweisungen im TREKKINGBIKE-Test.

EXTRA: EUROPA ENTDECKEN Rostock – Bodensee, 1950 km Hamburg – Santiago de Compostela, 3750 km München – Istanbul, 3150 km Cuxhaven – Siracusa, 3800 km Köln – Nizza, 1700 km Frankfurt – Schwarzes Meer, 3250 km

Spezial: Trans-Europa Fernrouten

118 Ostfriesland Flach, aber nicht fad: Hinter den Deichen locken hübsche Städtchen und ruhige Routen.

RUBRIKEN 3 Editorial 130 Vorschau/Impressum

Titelfoto: Daniel Simon

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Die 6 schönsten

FERNROUTEN durch Europa

mit GPS-Daten

Von Frankfurt zum Schwarzen Meer? Kein Problem. Unsere sechs Fernrouten weisen Wege durch den Kontinent.


18

Test: Räder fürs Leben Keine Limits, große Freiheit: Acht Reiseräder der offenen Klasse. Die Extremtourer zeigen eindrucksvoll den Stand der Technik.

+ RÄDER IM HEFT Canyon Roadlite AL 6.0 W

76

Service: Hundebisse Will der nur spielen? Vertrauen ist gut. Unsere Tipps sind besser.

599 Euro S. 39 999 Euro S. 37

Hilite Softtail

7500 Euro S. 32

Idworx Opinion Ti BLT

8245 Euro S. 24

Norwid Aaland

6650 Euro S. 28

Rennstahl 931 Pinion Fat

7200 Euro S. 30

Riese + Müller Birdy Speed 2400 Euro S. 38 Salsa Vaya Ti

5499 Euro S. 34

Santos Travelmaster 2.9

5968 Euro S. 22

Tout T. Panamericana Gold 4439 Euro S. 35 Velotraum Finder FD 1

3400 Euro S. 26

FOTOS: DANIEL SIMON (5), HERSTELLER

Batavus Quip


[ TEST__RÄDER FÜRS LEBEN ]

Schlaraffenland

FOTO: ELLEN VAN DRUNEN

Reiseräder erschließen wilde Landschaften, sie bringen den Radler bis ans Ende der Welt. Ihre Technik ist daher besonders anspruchsvoll. Doch die mausert sich, gerade deshalb, zum Zukunftslabor der Fahrradentwicklung. Wir haben getestet, was derzeit Stand der Technik ist: acht Super-Reiseräder ohne Preislimit.


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[ TEST_SCHMIERMITTEL ]

Schmierfink Wer gut schmiert, der gut fährt, besagt ein altes Sprichwort. Doch welches Mittel schmiert am besten? Wir haben 30 Kettenöle, Wachse und Trockenschmierstoffe im Labor getestet.


TEXT __ STEFAN FREY COLLAGE __ DANIEL SIMON

E

s qualmt im Testlabor. Als würde jemand versuchen, durch Aneinanderreiben zweier Holzstöckchen ein Feuer zu entfachen. Dabei soll das Kettenöl, das gerade über unseren Prüfstand läuft, eigentlich genau das Gegenteil bewirken: Reibung vermindern. Beim BruggerTest drehen sich zwei Prüfrollen aus Metall um 90 Grad versetzt gegeneinander. Das Schmiermittel dazwischen soll diese beiden ­ Rollen voneinander trennen – denn nichts anderes passiert im Inneren der Fahrradkette. Auch da legt sich der Schmierfilm zwischen die beweglichen Teile der Kette, also Außen- und Innenlaschen sowie Rollen und Bolzen. Bei einer neuen Kette hat es der Schmierstoff allerdings schwer: Die Flächen, mit denen die einzelnen Teile aufeinandertreffen, sind extrem klein. Entsprechend hoch ist die Flächenpressung, wenn der Radler in die Pedale tritt. Erst mit einem gewissen Verschleiß vergrößert sich die Fläche, auf die sich die Kraft verteilen kann. Das heißt: Erst nachdem die Kette eine Weile benutzt wurde, kann der Schmierstoff richtig a­ rbeiten. Je belastbarer ein Schmiermittel dann ist, desto besser gelingt es ihm, die beweglichen Teile der Kette voneinander zu trennen. Ein Mittel, das den Verschleiß am Antriebsstrang vollständig eliminiert, gibt es aber nicht: Schon wer mit 200 Watt in die Pedale tritt – was gut trainierte Hobby­radler über längere Distanzen schaffen –, ­erhöht die Flächenpressung in der Kette d ­erart, dass selbst die besten Substanzen in unserem Test weggedrückt werden. Zwei Produkte stechen bei unserem Test ­heraus: Der extrem teure Ketten­g leitstoff von DryFluids und das Motorex Dry Power – mit einem Brugger-Wert von fast 170

Newton pro Quadratmillimeter (N/mm²) – übertreffen die übrigen Substanzen in der Schmierfähigkeit deutlich Schmierstoff-­ Experte Georg Bucher vom Radsportgroßhandel van Bok­hoven relativiert diesen Wert jedoch: „Bereits ab etwa 80 bis 90 N/mm² ist die Schmierfähig­ keit völlig ausreichend.“ Die Art des Schmier­stoffs lässt im Übrigen kaum Rückschlüsse auf dessen Belastbarkeit zu: egal, ob klassisches Kettenöl mit Polytetrafluorethylen (PTFE) versetzt, oder auf Wachs basierender Schmierstoff – sämtliche Zusammensetzungen landeten auf den vorderen Plätzen unseres Tests. Es sind eher bestimmte Hersteller, die gute Produkte anbieten. So finden sich jeweils beide Stoffe von Motorex, Dynamic und F100 unter den besten zehn Kandidaten. Ein anderes Bild zeigt sich bei der Kriech­ fähigkeit: Damit der Schmierstoff an der richtigen Stelle wirken kann, muss er von selbst zwischen die Gelenke der Kette kriechen. Das können, bis auf wenige Ausnahmen, dünnflüssige Mittel wie Wachse und Trockenschmierstoffe sowie die meisten Sprays am besten. Ihre gute Kriechfähigkeit erkaufen sich viele dieser Produkte allerdings durch den Zusatz von Lösungsmitteln. Das heißt: Ein Teil des Flascheninhalts verdampft direkt nach dem Aufbringen. Wer Wert auf eine saubere Kette legt, sollte sich ebenfalls bei Wachsen und Trockenschmierstoffen bedienen. Diese Mittel überziehen die Kette mit einem dünnen Film,

ähnlich wie bei einem Finger, den man in das flüssige Wachs einer Kerze taucht. Nach kurzer Wartezeit ist die Kette trocken, Schmutz perlt jetzt von den Gelenken ab wie Wasser von einem Lotos-Blatt. Der Effekt hält aber nicht lange an. Eine Fahrt im Regen oder hoher mechanischer Druck reichen oft aus, und die Kette läuft wieder auf dem Trockenen. Manche Hersteller empfehlen ­ deshalb, nach jeder Ausfahrt gründlich nachzuschmieren. Da sind zähflüssigere ­Kettenöle deutlich pflegeleichter. Sie fließen immer wieder zwischen die Gelenke der ­Kette nach und schmieren somit deutlich länger. Zudem lassen sich Kettenöle in der Tropfflasche punktgenau dosieren – im ­Vergleich dazu strömt manches Wachs kaum kontrollierbar aus dem Fläschchen; generell ziehen wir die kleinen Fläschchen den Sprays vor – es sei denn, sie besitzen, wie etwa die Innobike-Sprühdose, einen praktischen ­ ­Pinselaufsatz. Nur so wird die Kette nicht komplett in Schmiermittel ertränkt. Übrigens: Der Qualm im Testlabor hat sich wieder verzogen, wir können Entwarnung geben: Auch wenn Sie noch so fest in die Pedale treten, werden mit keinem unserer 30 Schmierstoffe Rauchzeichen von Ihrer Fahrradkette aufsteigen.

trekkingbike.com mehr Infos unter Webcode: #5295

LEXIKON Festschmierstoffe Feste Partikel, die – entweder als Additive im Öl oder in Lösungsmitteln gelöst – die Schmierung verbessern, b ­ eziehungsweise komplett übernehmen sollen. Dazu z­ ählen z. B. Wachs-, Teflon- (PTFE-) oder Keramikpartikel. Trocken­­schmierstoffe Sie bestehen aus einem Feststoffanteil – meist Wachs – und einem Lösungsmittel als Trägerflüssigkeit. Zur Schmierung dienen ausschließlich die festen Bestandteile, das Lösemittel verdunstet nach dem Auftragen. Zurück bleibt ein trockener Schmierstoff.

Additive In den meisten Fällen reicht das Grundöl alleine nicht aus für die vielfältigen Aufgaben. Deshalb werden einzelne Stoffe oder auch komplexe Wirkstoffkombinationen, sogenannte Additive, zugesetzt. Diese „Legierung“ des Öles kann bereits vorhandene Eigenschaften des Grundöles verstärken oder dem End­produkt komplett neue Eigenschaften verleihen. Zu den Additiven zählen unter anderem Zusätze für Korrosionsoder Verschleißschutz.

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[ ZUBEHÖR__GPS-GERÄTE ]


Wegweiser Mit diesen GPS-Lotsen finden Sie den richtigen Weg. Wir vergleichen 6 aktuelle Navigationssysteme für Tourenradfahrer. TEXT__MATTHIAS SCHWINDT

FOTOS: DANIEL SIMON, PRIVAT

D

as Wichtigste gleich vorweg: Für diesen Test haben wir sechs empfehlenswerte Geräte für Tourenfahrer ausgewählt. Der kompakte, für Freizeitradler konzipierte Garmin Edge Touring hat es nicht in diesen Vergleich geschafft. Seine Schwächen im Bereich „Tour nachradeln“ sind doch zu groß. Auch der Garmin GPSmap 64s fehlt in dieser Aufzählung. Aus unserer Sicht ist das klassische GPS-Empfänger-Design mit robusten Tasten hauptsächlich für Mountainbiker interessant, die ihre Navigation bei jeder Abfahrt, jedem Wetter und selbst mit Handschuhen sicher bedienen wollen. Trekkingradfahrer genießen dagegen den vom Smartphone bekannten Komfort eines Touchscreens. Die Genauigkeit des GPS-Systems spielt im Vergleich keine Rolle mehr. Alle Systeme verfügen über eine sehr hohe Präzision. Einfach ein Ziel (Adresse, POI) eingeben, Route vom Navi berechnen lassen und losradeln geht zwar mit allen hier

vorgestellten Geräten. Mehr als am Ziel anzukommen, dürfen Sie von dieser Art der Fahrradnavigation allerdings nicht erwarten. Besser ist es da, die Tour vorher am Computer zu planen oder eine fertige Strecke von einem der zahlreichen Tourenportale im Internet herunter zu laden. Deshalb wurde bei diesem Vergleichstest besonderer Wert auf das Nachradeln von geplanten Touren gelegt, der sogenannten Track-Navigation. Denn die Touren kommen als Tracks im GPX-Format direkt auf das Gerät. Spezielle Software ist nicht nötig, denn alle GPS-Geräte verhalten sich am Computer wie ein USB-Stick. Im Infokasten zu jedem Gerät ist das Verzeichnis aufgeführt, in welchem die Touren abgelegt werden. Schwächen zeigen alle Garmin-Geräte bei der Tracknavigation. Die importierte Strecke wird lediglich als Linie auf der Karte dargestellt. Der Fahrer muss den Track selbst im Auge behalten und auf Abzweigungen achten. Wer unterwegs den Komfort einer Routennavigation mit akustischen Hinweisen vor Abbiegungen genießen möchte, muss vorher am Computer den Track mit der kostenlosen BaseCamp-Software in eine Route umwandeln. Ein großer Vorteil aller vorgestellten Navigationsgeräte ist die Robustheit gegenüber Erschütterungen und Witterungseinflüssen. Eine Fahrt durch den Regen überstehen alle Kandidaten problemlos.

GPS-Blogger Matthias Schwindt, GPS-Experte

Dieser Test zeigt nur eine Momentaufnahme. Kein anderes Zubehör verändert sich so schnell wie das GPS-Gerät fürs Rad. Ein Software-Update via Internet geladen, und die Funktionen sind von heute auf morgen grundlegend anders. Journalistisch ist das Thema deshalb am besten in einem aktuellen Blog zu begleiten. Unser Autor Matthias Schwindt bleibt für TREKKINGBIKE am Ball und hat weitere aktuelle Infos auf seiner Internetseite gesammelt. Besonders zu empfehlen ist dabei sein letztes Video. Am Beispiel des Falk Tiger zeigt er den Weg des Gerätes aus der Verpackung auf den Fahrradlenker. Dann startet er eine virtuelle Tour und erklärt live am Rad alle Funktionen. Der direkte Link dazu:

gpsradler.de/tb2016-4

zum Video 4-2016 TREKKINGBIKE

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EXTRA: EUROPA ENTDECKEN Rostock – Bodensee, 1950 km Hamburg – Santiago de Compostela, 3750 km München – Istanbul, 3150 km Cuxhaven – Siracusa, 3800 km Köln – Nizza, 1700 km Frankfurt – Schwarzes Meer, 3250 km

Die 6 schönsten

FERNROUTEN durch Europa

mit GPS-Daten


Kleine einsame Straßen sind pures Radlerglück. Wie hier bei Pienza in der Toskana.

[ SPEZIAL__EUROPA ENTDECKEN ]

Abenteuer Europa Europa mit dem Fahrrad zu bereisen, ist der Traum vieler Tourenradler und nach wie vor großes Abenteuer. Mit unseren vorgeplanten Touren können Sie sofort starten!

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TREKKINGBIKE 4-2016

streckenradwegen, die nach Fertigstellung 2020 den Europäischen Kontinent verbinden sollen (www.eurovelo.com/de). Ein Teil der Strecken vor allem in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich ist zwar schon vorbildmäßig als Radweg ausgebaut und beschildert. Wenn es nach Spanien, Italien oder die osteuropäischen Länder geht, wird das Radwegnetz allerdings sehr dünn, auf eine durchgehende Beschilderung kann man dort nicht vertrauen. Mit GPS-Gerät und den von uns ausgearbeiteten Strecken, sind Sie auf der sicheren Seite. Wo immer möglich, haben wir die Touren auf vorhandenen Radwegen geplant. Gerade im Ballungsgebiet um große Städte wie Paris, Neapel, Rijeka kann starker Autoverkehr jedoch zur Belastung werden, ab und zu lassen sich viel befahrene Straßen nicht vermeiden. Insider-Tipps erfahrener Reiseradler helfen hier weiter und ergänzen auf den folgenden Seiten unsere Tourenvorschläge zu einem kompetenten Ratgeber für Ihr Europa-Radreise-Abenteuer. Nur radeln müssen Sie noch selbst! Viel Spaß mit diesem Europa-Spezial wünscht Ihr Trekkingbike-Team

Gewinnen Sie 3 Falk Tiger ! Nur mit GPS-Gerät lassen sich unsere Europa-Touren problemlos nachfahren. Idealer Partner dafür ist der Falk Tiger. Deshalb verlosen wir 3 Falk Tiger Navigationsgeräte. Der Clou: Alle in diesem Spezial beschriebenen Trans-Europa-Strecken sind als GPX-Tracks in voller Länge auf den Falk-Geräten bereits gespeichert. So geht’s:

Schicken Sie eine E-Mail oder Postkarte mit dem Kennwort „Falk Tiger“ an Redaktion Trekkingbike, Steinerstr. 15d 81369 München gewinnspiel@trekkingbike.com Einsendeschluss ist der 21. August 2016. Die Verlosung erfolgt am 22. August 2016. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Viel Glück! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

FOTOS: DANIEL SIMON, TOM BIERL, GERHARD HANSLMAIER

Diese Europa-Touren finden Sie auf keinem anderen Tourenportal: Sechs Langstrecken quer durch Deutschland oder bis an den Atlantik, das Mittel- oder Schwarze Meer auf geprüften Tracks. Insgesamt mehr als 17.000 Kilometer! Der Service für unsere Leser: Wochenlange Planungsarbeit steckt in unseren sechs TransEuropa-Strecken. Wie bei einem großen Puzzle haben wir vorhandene Streckenabschnitte zusammengesucht und aneinandergereiht, fehlende Streckenabschnitte selbst ergänzt. Ihr Vorteil? Sie müssen sich nicht selbst stundenlang an den Rechner setzen und in diversen Tourenportalen oder aus Stapeln von Reiseführern die richtigen Wege zusammensuchen. Sie müssen die Tracks nur noch auf Ihr GPS-Gerät oder Smartphone laden und losfahren! Grundlage für unsere Planung waren die in unserem Tourenportal bereits hinterlegten Strecken der TREKKINGBIKE-Reiseautoren. Eine große Planungshilfe waren darüber hinaus digitale Karten, auf denen die großen Fernradwege und Eurovelo-Routen bereits eingezeichnet sind. Das Eurovelo-Netzwerk besteht aus 15 Lang-


[ SERVICE__HUNDEBISSE ]


Ohne

Biss Begegnungen mit Hunden können für Radfahrer unangenehm sein. Hier unsere Tipps für einen möglichst stressfreien Umgang mit brenzligen Situationen. TEXT__ARMIN HERB

FOTO: DANIEL SIMON

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iese Situation fürchtet jeder: Du radelst durch die Nachbarschaft oder durch eine fremde Region und plötzlich nähert sich ein unbekannter Hund. Oft trabt der Vierbeiner einfach weiter, aber manche stellen sich auch in den Weg und beginnen zu bellen und zu knurren. Im Glücksfall hört man gleich aus der Nähe die Stimme des Hundehalters mit den bekannten Worten: „Der tut nichts“ oder „Der will nur spielen.“ Aber es kann auch ernster werden, und der Hund greift an. Laut Statistik passieren zwar nicht allzu viele schwerwiegende Unfälle bei Begegnungen von Radfahrern mit Hunden. Aber nervliche Anspannung oder gar blanke Angst können einen auch ganz schön mitnehmen. Dabei wird der wichtigste Verhaltenstipp: Keine Panik und Ruhe bewahren! zum Ding der Unmöglichkeit. Auch ein schnelles Wegfahren und sich damit aus der Affäre ziehen ist nicht ratsam, da sich schnell bewegende Wesen den Jagdinstinkt des Tieres wecken und diese dabei leicht die meisten Radler einholen können. „Wer auf seiner Radtour bei einsamen Höfen oder Schafherden Hundegebell hört, sollte, wenn möglich, diese Stellen umfahren.“ Diesen und weitere Verhaltenstipps erklärt uns Dr. Hildegard Jung.

Kurz gefasst Was tun, wenn ein Radfahrer einem frei laufenden Hund begegnet:

Ruhe bewahren und stehen bleiben

nicht hektisch bewegen und dem Hund nicht direkt in die Augen blicken

das Fahrrad zwischen sich und den Hund stellen

nach dem Besitzer rufen

sich ganz langsam zurückziehen, ohne dem Hund den Rücken zuzuwenden

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[ ZUBEHÖR__LENKERTASCHEN ]

Zusätzlich zum praktischen Stauraum, bietet die Ortlieb-Tasche auch maximale Sicherheit bei Nacht.


Frontlader Lenkertaschen sind nicht nur für Tourenfahrer praktisch, es gibt sie auch für Einkaufsbummel in der Stadt sowie für Bikepacker. TREKKINGBIKE gibt Empfehlungen.

TEXT__KAI HILBERTZ

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FOTOS__DANIEL SIMON

as fünfte Element von Luc Besson ist einer dieser Filme, die man entweder liebt oder nicht ausstehen kann, und beim Thema Lenkertaschen verhalten sich viele Radfahrer ähnlich. Manch ein Tourenfahrer mag sich die nächste Reise ohne Lenkertasche gar nicht erst ausmalen, während andere Radler sie rundweg ablehnen. Warum ist das so? Kritiker bemängeln, dass Lenkertaschen das Lenkverhalten des Fahrrades stark verändern. Zudem können sie leicht die komplizierte Kabelführung am Lenker beeinträchtigen. Befürworter listen dagegen folgende Vorteile auf: Bessere Gewichtsverteilung, leichter Zugang zu wichtigen Utensilien während der Fahrt und die Möglichkeit, eine Fahrradkarte gut sichtbar am Lenker zu platzieren. Obwohl der durchsichtige Kartenhalter im Zeitalter von GPS und GLONASS etwas von seiner Bedeutung eingebüßt hat, bleiben die verbesserte Gewichtsverteilung und die gute Erreichbarkeit wichtige Argumente. Zudem bietet der Markt heute Lenkertaschen in einer größeren Auswahl und Vielfalt als je zuvor. Neben der klassischen Lenkertasche werden zunehmend Lifestyle-Taschen angeboten. Die sind weniger für die große Tour und mehr als Einkaufstasche oder stylisches Accessoire für die Stadt gedacht. Dazu hat sich in jüngster Zeit die neue Gattung der BikepackingTaschen etabliert. Das sind Taschen für den Geländeeinsatz, die ohne Gepäckträger oder Klick-Halterung auskommen und

direkt am Rahmen oder Lenker mit Gurtbändern befestigt werden. Überhaupt spielt die Befestigung der Lenkertasche eine zentrale Rolle. Von unseren acht Touren- und Lifestyle-Taschen wird nur die Brooks mit klassischen Lederriemen befestigt, während die anderen sieben alle eine Klick-Halterung verwenden. Fünf dieser Taschen verwenden das KLICKfixSystem von Rixen & Kaul. Ortlieb verwendet ein eigene Halterung, die jedoch kompatibel ist. Nur Topeak verwendet das nicht kompatible QuickClick-System, das allerdings auch gut funktioniert. KLICKfix ist nicht umsonst zum marktbeherrschenden System geworden: Die Halterungen funktionieren super und sind in vielen Varianten für alle möglichen Lenker erhältlich. Die Halterung ist bei manchen Lenkertaschen dabei, während sie bei anderen zusätzlich besorgt werden muss. Achtung: Klick-Halterungen bedeuten immer eine Extrabelastung für den Lenker, sie sollten nicht an Vorbauten oder Lenker aus Carbon befestigt werden. Wenn Sie Ihre Lenkertasche schwer beladen und oft benutzen, kann es ratsam sein, alle zwei oder drei Jahre den Lenker auszutauschen. Bei Bikepacking-Taschen verzichtet man dagegen ganz auf Klick-Halterungen, da sie im Geländeeinsatz bisweilen rattern können. Daher wird beim Bikepacking alles am Fahrrad angegurtet. Ob Gurtbänder oder KLICKfix, manchmal kann es vorkommen, dass Sie die Lenkertasche nicht einfach montieren können, weil irgendein Schalt- oder Bremszug im Weg ist. Dann ist es notwendig, die Kabelführung anzupassen, manchmal müssen sogar längere Züge bzw. Leitungen installiert werden. Das ist zwar im ersten Moment mühsam, bleibt aber eine einmalige Angelegenheit. Danach können Sie einfach einklicken bzw. angurten und losfahren – wie Bruce Willis im Film.

HERSTELLERLISTE

Kai Hilbertz, TechnikRedakteur bei Trekkingbike

Es gibt jede Menge Hersteller von Lenkertaschen, hier die Liste für alle, die weiter recherchieren wollen: ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤ ➤

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4-2016 TREKKINGBIKE

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[ REPORTAGE__BAMBUS-WORKSHOP ]

Faser-Verbund: In nur zwei Tagen soll aus Bambus und Carbon ein Rahmen werden. Sarah schaut skeptisch.


Bambus. Kohlefasern. Wochenende. Bike-It-Yourself: Selbermachen gilt als neuer urbaner Trend – der auch vor Fahrradrahmen nicht Halt macht. Wie das geht? Mit Fleiß und Bambus. Wir haben einen Münchener Rahmenbau-Workshop besucht.

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[ GESUND AUF TOUR__TEIL 3 ] Folge verpasst? trekkingbike.com Webcode: #5175


DIE SERIE Mehrtägige Radtouren bedeuten für den Körper eine Ausnahmebelastung. Richtige Vorbereitung hilft, Gesundheitsprobleme zu vermeiden.

Heilsbringer

Teil 1: Rad und Sitzposition Teil 2: Ernährung Teil 3: Blessuren heilen Teil 4: Regeneration Teil 5: Schlaf

Sonne, Feuchtigkeit und Reibung machen der Haut auf Tour zu schaffen. Welche Maßnahmen beugen vor und wie werden kleine Blessuren sicher behandelt? TEXT__ANGELIKA URBACH, RONJA WALTHER

FOTO: DANIEL SIMON

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uf mehrtägigen Touren mit ausgedehnten Tagesetappen wird unsere Haut extrem belastet. Wo Mensch und Maschine über Stunden hinweg aneinander reiben, können Reizungen, nässende Wunden oder Blasen entstehen, die den Spaß am Sport ausbremsen. „Zu jeder erfolgreichen Tour gehört deshalb ein gutes Basiswissen über die Pflege der Haut“, betont der Münchener Sportmediziner und Dermatologe, Dr. Christoph Liebich. Er empfiehlt, die Haut bereits im Vorfeld der Tour durch individuelle

Maßnahmen zu stärken und widerstandsfähig zu machen. Für Pflegeprodukte mit regelmäßiger Anwendung wie Bodylotion, Deo oder Duschgel rät der Experte: „Setzen Sie die Pflege, die Sie im Alltag verwenden, auf Tour unbedingt fort. Andernfalls könnte die Haut mit Pickeln, Hautirritationen oder Allergien reagieren.“ Das gilt ganz besonders für Radfahrer mit empfindlicher Haut. Also: Besser das Produkt von zu Hause in ein kleines, tourentaugliches Fläschchen umfüllen als die Reisepackung eines beliebigen Produkts aus dem Drogeriemarkt verwenden. Auch bei der Auswahl von Textilien gilt: Am besten eignen sich Stücke, die sich bereits auf anderen Touren bewährt haben. Tauglichkeit und Passform von neu erworbenen Radhosen, Handschuhen, Socken und Schuhen sollten vorab auf kleineren Ausfahrten erprobt werden. Auf diese Weise kann sicher gestellt werden, dass keine Nähte oder Stoffoberflächen reiben und reizen. Das Tragen von Hand-

schuhen empfiehlt sich übrigens auch an heißen Tagen, so Dr. Liebich: „Blasen an den Händen entstehen meist dann, wenn die Haut direkt am Griff reibt .“ Mit gezielter Pflege vor der Tour lässt sich manches unschöne Wehwehchen während der Reise vorbeugen. Hühneraugen können beim Pedalieren schmerzen und sollten deshalb vorher vom Hautarzt entfernt werden. Dasselbe gilt auch für andere Verhornungen an Zehen oder Fersen, die zu Blasen führen können. Dicke und rauhe Hautschichten lassen sich auf einfache Weise zu Hause behandeln, z.B. mit urea- oder salicylsäurehaltigen Cremes. Auch Pollenallergiker können typischen Beschwerden vorbeugen. Da sich physiologische Reaktionen auf Pollen durch die erhöhte Durchblutung beim Sport verstärken, sollten Pollenallergiker bei der Planung der Tour die richtige Jahreszeit und Strecke wählen. „Touren in höheren Lagen eignen sich besser. Dort ist der Pollenflug nicht 4-2016 TREKKINGBIKE 103


[ REISE__3WELTEN-RADWEG ]

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Die herrliche Aussicht auf das Rheintal muss mit einigen HĂśhemetern erkauft werden.

Dreiklang Alle guten Dinge sind drei: See, Fluss, Mittelgebirge. Der Drei-Welten-Radweg vereint mit Bodensee, Rhein und Schwarzwald all diese Komponenten – top beschildert und ausgestattet mit einem Dialekt sprechenden Audio-Guide.


[ REISE__OSTFRIESLAND ]

Backstein und Boote: Sehenswerter 118 Kutterhafen in Greetsiel.


Friesisch mild Ein Kirchturm schiefer als der in Pisa und mittlerweile mehr als tausend Windkraftanlagen. Autor Sven Bremer macht auf seiner Ostfriesland-Tour viele Entdeckungen. Die beste: Es weht auch mal kein Wind.

Rasenmäher und Stromerzeuger: Schafe und Windräder bei der Arbeit.

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Vorschau

22. Juni 2016, 15. Jahrgang / Heft 4/2016 Chefredakteur: Tom Bierl (verantwortlich) Art Direction: Hildegard Imping Redaktion: Jochen Donner (Testleiter), Barbara Merz-Weigandt (Leitung Reiseressort), Armin Herb (Reise & Zubehör), Jörg Spaniol (Reportage & Technik), Angelika Urbach (Familie & Gesundheit), Dipl.-Ing. Kai Hilbertz (Zubehör), Tina Brandes (Leserservice) Mitarbeiter diese Ausgabe Sven Bremer, Stefan Frey, Sylvia Lischer Bildredaktion: Daniel Simon Labor/Werkstatt: Christoph Allwang Kartografie: Geodaten: © OpenStreetMap und Mitwirkende, CC-BY-SA Kartografisches Design: Kartografie Winter

FOTOS: DANIEL SIMON (2), JÖRG SPANIOL, HERSTELLER

Fotos: Tom Bierl, Gerhard Eisenschink, Martin Kirchner, Daniel Simon, Jörg Spaniol, Klaus Tödt-Rübel

Test: Alfine 11 – die kleine Rohloff? Eng gestufte Gänge, gekapselt im Ölbad: Die Alfine 11 ist die Basis für hochwertige Nabenschaltungs-Räder. Wir haben die interessantesten zum Test bestellt.

TREKKINGBIKE-Redaktion Steinerstraße 15 (Haus D) 81369 München, Postfach 701120, 81310 München Fon 089/729602-0, Fax 089/729602-40 E-Mail-Adresse: info@trekkingbike.com Internet: www.trekkingbike.com TREKKINGBIKE erscheint im Delius Klasing Verlag -Leser-Hotline: 0521/559922 Alles unter einer Nummer: Abo-Service, Kleinanzeigen, Heftnachbestellungen u.v.m. Delius Klasing Verlag GmbH Siekerwall 21, 33602 Bielefeld, Postfach 101671, 33516 B­ ielefeld, Fon 0521/559-0, Fax 0521/559114, E-Mail info@delius-klasing.de Commerzbank AG BIC DRES DE FF 480, IBAN DE20 4808 0020 0208 3942 00 Verlagsleitung Olaf Klinger Leitung Marketing und Vertrieb Nicole Schwenck, Fon 089/72960282, E-Mail: n.schwenck@delius-klasing.de Anzeigenleitung Radsport-Magazine Ingeborg Bockstette, Fon 0521/559270, Fax 0521/55988270 Disposition: Fon 0521/559366 Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 10 TREKKINGBIKE erscheint sechs Mal jährlich. Einzelheftpreis: 5,20 Euro Jahresabonnement Inland: 29,00 Euro Jahresabonnement Ausland: 37,90 Euro jeweils inkl. Versandkosten TREKKINGBIKE ist nach Ablauf des Mindestbezugszeitraumes jederzeit kündbar.

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Vertrieb Grosso und Bahnhofsbuchhandel MZV GmbH & Co. KG, Unterschleißheim Tel.: 089/31906146, www.mzv.de TREKKINGBIKE ist erhältlich im Bahnhofsund Flughafenbuchhandel. Produktionsleitung: Frank Becherer

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Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass in der Vorschau angekündigte Themen aus aktuellen Gründen verschoben werden können. 130

Reproduktionen: Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh Druck: APPL Druck GmbH, 86650 Wemding Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Bei­träge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlages. Die Verwendung von Zitaten aus Testberichten für Anzeigen ist nur nach Absprache mit dem Verlag möglich. Durch Annahme eines ­Manuskriptes erwirbt der Verlag das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.

TREKKINGBIKE wird ganz oder in Teilen im Print und digital vertrieben. ISSN 1860-1421 Im Delius Klasing Verlag erscheinen außerdem:


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