Messe-Report 2012

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6/2011 November-Dezember Deutschland € 4,50 / Österreich € 5,20 / Schweiz Sfr. 8,80 www.trekkingbike.com

BeNeLux 1 5,30 / Italien 1 6,00 / Dänemark 53,00 DKR / Schweden 65,00 SKR / SK 1 6,80 Printed in Germany

DAS FAHRRADMAGAZIN

Reise

Großer Messe-Report

Mit GPS-Dat

en Sardinien Andalusien 8 Geheimtipps in Europa

• Erste Pinion-Räder • Hydraulisch schalten • Bremslicht fürs Bike • 29er Reiseräder • Die neuen E-Bikes

Erster Test

Generation 2012

8 GPS-Geräte im Kurzcheck Kaufberatung

Montageständer

Ergonomie Richtig sitzen – Schmerzen vermeiden

Fotostory Auf der Great Divide durch die USA

Familie Sicherheit im Dunkeln

Unterwegs Norwegens Nordwesten

Reportage Bambusbike aus Afrika

H 57848


SchwalbeReifen in Retro-Farben.

BlumengruĂ&#x; fĂźr den Lenker von Klickfix.

Signalfarben: die neue Kinderkollektion von Vaude.

Fotos: Daniel Simon, Hersteller

Messe-Report 2012


Bunte Cruiser und viele passende Accessoires: die Electra-Life-Collection.

Traditionssättel tragen gerne auch mal „grün“.

Farben-Design mit dem Oakley Custom Program.

Purist Idworx wird farbig.

Alles andere als grau in grau: OrtliebPacktaschen. Bunte Ringelshirts bei Craft.

Schön bunt

Die Fahrradwelt lässt sich von keiner Wirtschaftsnachricht schrecken. Lebendiger als in diesem Jahr war die Eurobike noch nie. Die größte Fahrradmesse der Welt wollte keiner verpassen und legte sich mit neuen Produkten mächtig ins Zeug. Besonders auffallend war der Mut zur Farbe. Kein Produkt bleibt davon unberührt. 6/2011 TREKKINGBIKE 33


Messe-Report 2012: Neue Technik

Ein Rastschalter mit Pull-Pull-Zügen verteilt die 18 Getriebegänge auf eine Griff-Umdrehung.

Extrem kompakt und mit idealem Schwerpunkt hängt die Pinion-Box an einer speziellen Rahmenaufnahme.

Erste Pinion-Räder

Schon als Prototyp sorgte das 18-Gang Pinion-Getriebe für enormes Aufsehen auf dem Fahrradmarkt. Jetzt präsentierte Tout Terrain ein erstes Serienrad. Es soll im April ausgeliefert werden. Getriebe erste Kilometer sammeln. Die Schaltung funktionierte dabei prompt, exakt und unauffällig. Die Vorteile einer Nabenschaltung, wie das Schalten im Stand, gelten auch hier. Das bekannte, wiewohl sehr kurze, Innehalten im Antritt, um den Zahnrädern das Aus- oder Einrücken zu erlauben, ist hier, wie bei jeder Getriebeschaltung ohne Kupplung, erforderlich. Auch der

Interview Tout Terrain ist der einzige Pinion-Hersteller im Trekkingrad-Segment. Fehlt es an Interesse? Im Gegenteil. Wir werden mit Anfragen überhäuft. Aber mit Tout Terrain haben wir einen ersten perfekten Partner, dem wir einen exklusiven Vorsprung einräumen möchten. 2013 wird Michael Schmitz, Pinon es dann eine ganze Reihe von Pinion-Rädern geben. Werden das insbesondere Reiseräder sein? Nein, gar nicht. Unsere Getriebeschaltung lässt sich idealerweise in allen Radsegmenten einsetzen. Die Platzierung im Bereich des Tretlagers ist genial. Sogar fürs Rennrad. Zum Jahreswechsel läuft die Serienproduktion an, dann entstehen die unterschiedlichsten Rad-Prototypen. Die gute Auftragslage im Automarkt sorgte bei uns leider für einige Verzögerungen.

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Drehschalter erinnert im Handling stark an Rohloff-Technik. Die Gangabstufung fühlt sich sehr ebenmäßig an, und ist mit einer Primärübersetzung von 30 zu 26 Zähnen eher schnell abgestimmt. Rahmenfest montierte Röllchen sichern die Kettenspannung, das große Ritzel hinten hält den Verschleiß in Grenzen. Auffallend ist auch die große Bodenfreiheit am Pinion-Bike.

Winora

18 Gang in Serie

Auch Großserienhersteller Winora experimentiert mit dem 18-Gang-Getriebe. Ein standardisiertes Einbauteil soll die Kosten im vernünftigen Rahmen halten.

Fotos: Daniel Simon (4), Tom Bierl (2), Markus Greber (2), hersteller

Die Macher von Tout Terrain mausern sich immer mehr zum Impulsgeber für die gesamte Fahrradbranche. Im eigenen Hause entwickelten die Gundelfinger eine Pinion-Aufnahme für Stahlrahmen, die als Industriestandard künftig auch Stahlrahmen anderer Hersteller Pinion-fähig machen soll. An einem Silkroad (ab etwa 4000 Euro) konnten wir mit frisch montiertem Pinion-


Neue Schaltsysteme: Acros-Hydraulik und Shimano elektrisch Klemmende Schaltzüge gibt es hier nicht mehr. Shimanos Ultegra schaltet elektrisch, das Acros-Schaltwerk wird per Hydraulik angesteuert.

Shimanos Ultegra schaltet elektrisch.

Zwei interessante Neuheiten begeistern derzeit alle Kettenschaltungs-Fans. Shimano bringt mit der elektrischen Ultegra-Gruppe modernste Technik an bezahlbare Räder. An Rennrädern ab der 2000-Euro-Klasse ist die Neuheit bereits zu finden. Der Clou: Statt mit Hilfe eines störungsanfälligen Seilzuges werden Schaltwerk und Umwerfer mit einem integrierten Mini-Elektromotor bewegt. Lediglich dünne Kabel übertragen die Schaltbefehle vom Lenker. Die Technik ist bereits rennerprobt. Butterweich und unbeeindruckt von Witterung und Wartungsintervallen verrichtet auch die neue Schaltung von Acros an allen Fahrrädern ihren Dienst. Dünne, mit Mineralöl gefüllte Leitungen übermitteln dabei den Schaltimpuls. Das mit 368 Gramm derzeit leichteste Schaltsystem wird aus 248 Präzisionsteilen in Deutschland gefertigt und soll ab Dezember zum stolzen Preis von rund 1600 Euro zu haben sein. Dafür sind aber alle Teile auch einzeln tauschbar und erhältlich.

248 Päzisionsteile steuern bei Acros die Gänge hydraulisch.

Elektrische Schaltsysteme haben auch für den Alltagsfahrer enormes Potential. Die Gänge lassen sich damit viel einfacher ansteuern. Berührungsängste, die vorderen Kettenblätter nicht zu benutzen, entfallen dabei wie von selbst. Konrad Weyhmann, Shimano Braid

Style-Rohloff Moderne Carbonrahmen begeistern Designer und Fahrradfans gleichermaßen. Dank der besonderen Materialeigenschaften sind völlig neue Rahmenkonstruktionen möglich, das Bild vom herkömmlichen Fahrrad wird aufgelöst. Die momentane Spitze der modernen Fertigungstechnologie symbolisiert diese mit RohloffSchaltung ausgestattete „Flechtmaschine“ des deutschen Herstellers „Braid“. Schon bei der Fertigung werden Bauteile wie das Steuerrohr mit eingeflochten. 100 Stück des exklusiven Rahmens sollen davon 2012 gefertigt werden. Mehr Design am funktionellen Rahmen ist derzeit nicht möglich. Der stolze Preis eines Designrades mit Rohloff-Schaltung liegt bei rund 5000 Euro. www.braid-bikes.de

Bremslicht

BrakeTec nennt Busch und Müller seine neueste Lichtentwicklung für das Fahrrad. Ein direkt im Rücklicht integrierter Prozessor interpretiert die Signale des Nabendynamos. Sinkt die Geschwindigkeit signifikant, leuchtet das Rücklicht deutlich heller – wie ein Bremslicht – und warnt so den nachfolgenden Verkehr. www.bumm.de

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Messe-Report 2012: Neue Räder

Mr. 29er – Corrratec-Chef Konrad Irlbacher verfolgt das Konzept konsequent.

Spielwiese 29 Zoll Gerade Radler, die in Stadt und Land unterwegs sind, profitieren von den Vorteilen großer Räder. So rollen alle sportlichen Corratec-Trekkingräder 2012 auf großen Reifen. 28er werden verdrängt. „28er-Räder sterben nicht aus, aber die Verkäufe lassen deutlich nach“, stellt Konrad Irlbacher von Corratec/IKO fest. Seit drei Jahren wachsen die Durchmesser an immer mehr Touren- und Trekkingrädern aus dem bayerischen Raubling in Richtung 29er. Irlbacher sieht nur Vorteile daran: „Die höhere Laufruhe, besserer Grip und mehr Komfort führen direkt zu mehr Fahrsicher-

heit.“ Corratec hat alle 29er-Rahmen stark überarbeitet: Die großen Räder verlangen nach angepassten Geometrien. Nicht nur der Durchlauf muss stimmen, auch Fußfreiheit zum Vorderrad und Gepäcktaschen und die Tretlagerhöhe müssen angepasst werden. „Wenn die Qualitätssicherung stimmt, sind auch kleine Rahmen um Größe 48 mit 29ern möglich“, meldet Irlbacher stolz.

Seit auch Reifen und Felgen immer leichter gebaut werden, gleichen sich Leichtlauf und Beschleunigungsvermögen dem der schlankeren 28er immer mehr an. „Die ersten zwei Jahre war viel Überzeugungsarbeit nötig, auch im Handel“, zieht Irlbacher Bilanz. „Aber jetzt wächst das Trekking-Segment stark und Corratec wird mit dem 29er-Segment weiter wachsen.“ www.corratec.com

Was ist 29er? Trends leben von griffigen Bezeichnungen: In den USA, dem Mutterland des Mountainbikes, kannte man zunächst nur „26 Inches“ (Zoll) als Laufrad-Durchmesser. Die europäischen 28er Renn- und Trekkingräder nannte man strikt „700C“. Erst mit dicken 28er-Reifen auf MTBs suchte man nach einem neuen, sprechenden Namen. Wohl nach dem Motto „Immer eins oben drauf“ wurde aus der dort nicht geläufigen Reifengröße 28 Zoll schlicht ein 29er. Deshalb wertet die Branche heute 28er-Reifen ab 47 Millimetern Breite als 29 Zoll. Sicherlich auch aus Marketing-Sicht. 29er klingt einfach neu.

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Ghost

Trekking 7600 Alfine

Ghost hat seiner Trekking-Linie neue Hydroform-Rahmen spendiert. Im schnellen Spitzenmodell finden sich 11 Alfine-Gänge mit Discbrakes und 29er Big-Apple-Bereifung. Preis: 1499 Euro. www.ghost-bikes.de


Panther

Rose

Trend: Leichte Racer

„Weg von schweren Rädern“ zieht es auch Erwin Rose, Chef von Europas größtem Radversender. Das Pro DX Runner spricht mit leichter Starrgabel, bissigen Discbrakes und Rennrad-Schaltung schnell fahrende Ästheten an. Das Rad soll ab Herbst im Shop oder online ab 1349 Euro zu kaufen sein. www.rose.de

Slimstyle-Modelle

Urbane Mobilität ist 2012 ein Kernthema bei Panther. Hochwertige Hingucker sind die sogenannten Slimstyle-Modelle, die durch schlanke Rahmengeometrie und frische Farben auffallen. Es gibt diese in verschiedensten Trendtönen und auch Ausstattungen. Das Modell UB-10 (Foto) verfügt über Vollausstattung und einen im Farbton des Rahmen lackierten Gepäckträger. Auch Scheibenbremsen sind an Bord. Die Laufräder sind auffällig aber solide eingespeicht. www.panther.eu

Winora

GruSS aus den 70ern

Eine langjährige Firmengeschichte macht den Entwurf eines stylischen Retro-Rades manchmal leicht. Winora musste für das Design des Alan nur in Prospekten aus den 70ern blättern. Das Rad ist eine 1:1-Kopie des damaligen Erfolgsmodells – allerdings mit besseren, modernen Komponenten. Eine Zwei-GangAutomatix-Nabe dreht sich im Hinterrad. Zum Preis von 449 Euro ist es für Retro-Fans ein Schnäppchen. www.winora.de

Simplon

starker Tiefeinsteiger

Das langjährige Bequem-Rad Alulight erhält für 2012 kleinere 26-Zöller und den stabilen und variationsfreudigen Hinterbau des Heavy-Duty-Bikes Kagu. So entsteht ein Rad für alle Lebenslagen: Allerlei Antriebe, hohe Stabilität und bessere Wendigkeit machen es vor allem für kleinere oder ältere Fahrer attraktiv. Mit Alfine 11: 1799 Euro. www.simplon.com

Fotos: Daniel Simon, tom Bierl, Hersteller

Edle Rohre

Rohrspezialist Keith Noronha, Reynolds

Keith Noronha, Produktchef bei Rohrhersteller Reynolds, erfüllte Butch Gaudy einen Traum: ein Reiserad aus Edelstahl. Das Papalagi von MTB-Cycletech genießt bei Reiseradlern seit mehr als zwei Jahrzehnten regelrecht Kultstatus. Designer Butch Gaudy baute jetzt mit Hilfe von Reynolds ein erstes, exklusives Modell aus der besonders resistenten und rostfreien Stahllegierung 931. Es ist weltweit das einzige 26-Zoll-Trekkingrad mit diesen exklusiven Rohren. Reynolds Produktchef Keith Noronha fertigte diese extra für MTB-Cycletech an. Edelstes Rahmenmaterial verwendet seit jeher auch die Titanschmiede Van Nicholas. Neu im Programm ist jetzt das leichte Tourenrad Amazon. www.mtb-cycletech.com, www.vannicholas.com

Im schlichten Titan-Tourer Amazon treibt ein GatesRiemen die 11-Gang-Alfine an. So viel Luxus muss sein: Der langlebige Edel-Racer kostet ab 3652 Euro.

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Messe-Report 2012: Neue Räder

Riemenantrieb Wartungsarm, sauber und extrem langlebig – das sind die drei markanten Vorteile des Carbon-Riemens, der sich anschickt, die herkömmliche Kette immer weiter zu verdrängen. Jan ThöStylisch und nissen, Verkaufschef von Gates funktionell. Das Carbon Drive in Deutschland, Ludwig XIV von Schindelhauer mit konnte sich auf der Messe vor Anfragen kaum retten. „Nächstes Rohloff-Antrieb und Gates. Jahr statten wir in Deutschland circa 130 verschiedene Radmodelle mit unserem Riemen aus. Der Riemenantrieb ist auf breiter Basis von vielen Herstellern akzeptiert“. Grund für den Run auf den Riemen ist unter anderem auch eine wichtige Weiterentwicklung im Detail. So wird der Gates-Riemen künftig über einen sogenannten Center-Track geführt und erlaubt damit weit höhere Fertigungstoleranzen beim Rahmenbau, als dies bisher mög-

Fotos: Daniel Simon, Hersteller

Vor zwei Jahren noch als Exot kritisch beäugt, ist der Riemenantrieb heute bei vielen Rädern bereits Standard.

Der Center Track ist markante Neuerung am Gates Riemen. Er verhindert ein Durchrutschen und erlaubt Toleranzen.

lich war. Gleichzeitig schaffte der Carbon-Riemen den Einzug in den immer wichtiger werdenden E-Bike-Markt. Die Kraft von Motoren lasse sich damit besonders effektiv und wartungsarm übertragen. Noch sind allerdings Hersteller von hochwertigen Trekking- und Alltagsrädern die Hauptkunden von Gates. „Gerade All-


tags- und Vielfahrer machen mit dem Riemenantrieb beste Erfahrungen“, lobt nicht nur Oliver Römer von Tout Terrain, der mit dem Amber Road ein breites Publikum ansprechen will. Auch bei Velotraum oder der Nobelmarke Van Nicholas gehört der Riemen fest zum Programm.

Felt

Leichte Klasse

QX EQ nennt die amerikanische Sport­ radmarke Felt eine neue Serie von leichten Crossrädern, die den BestsellerModellen von Stevens oder Bergamont Konkurrenz machen sollen. 599 bis 999 Euro kosten die voll ausgestatten Crossräder, die im Top-Bereich auch mit Scheibenbremse bestückt sind. www.sportimport.de

Gates-Riemen auch beim Großserienhersteller. Das Alltagsrad Kalkhoff ImageComp Beltdrive.

Breezer

Stahl für Kenner

Unauffällig, aber stark: „Downtown“ nennt sich die neue Serie von tourenund alltagsorientierten Allroundern der Ami-Kultmarke. Alle Modelle tragen denselben, neu entwickelten CroMo-Rahmen aus doppelt konifizierten Rohren, die Ausstattung variiert. Das Downtown 1.5 auf XT-Niveau soll ab 1500 Euro erhältlich sein. www.breezerbikes.com


Messe-Report 2012: Reise

Weltenbummler

Beständig und solide gehen die Reiseräder in die neue Saison. Experimente sind hier unerwünscht. Eine interessante Neuentwicklung erfuhr jedoch das bewährte Delite von Riese und Müller.

Die für Hardcore-Globetrotter schlechte Nachricht zuerst: Riese und Müller stellt das vollgefederte Intercontinental ein. Das Heavy-Duty-Reiserad mit einem Alleingewicht von über 20 Kilo ist ab sofort Museumsstück. Robuster Nachfolger für alle, die gern vollgefedert auch die letzten

Winkel dieser Erde erkunden, ist ein neues Delite. „Wir haben hier unsere Erfahrungen aus dem E-Bike-Bereich genutzt und den steiferen und robusteren Rahmen auch für Reiseradler nutzbar gemacht“, erklärt Markus Riese den Schritt. Das neue Delite Traveller wiegt mit XT-Ausstattung gut 18 Kilo,

kostet ab 2599 Euro und soll auch im Alltag reichlich Fahrspaß bieten. Mit Rohloff-Nabe sind für das Reise-Delite dann schnell 3599 Euro fällig. Eine 35mm-Sattelstütze sowie ein spezieller Expeditions-Gepäckträger mit bewährtem Link-System sorgen selbst bei hohen Lasten für Stabilität. www.r-m.de

„Bestseller ist nach wie vor Rohloff“

Ralph Moorman, Koga

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Leicht veränderter Lenkwinkel, Tretlager etwas niedriger, Hinterbau etwas länger. Koga-Miyata-Produktentwickler Ralph Moorman will nicht zu viel Wind um den neuen World Traveller machen (siehe Testbericht Seite 26). „Wir sprechen damit eindeutig eine jüngere Zielgruppe an. Die bewährten 26er bleiben natürlich voll im Programm“. Auffallend ist für ihn, dass die Kunden für ein Wunschrad gerne tiefer in die Taschen greifen. Die frei konfigurierbaren Signature-Modelle gehen selten unter 2500 Euro weg. Bestseller ist nach wie vor Rohloff. www.koga.com

Junge Zielgruppe: Koga World Traveller in 29 Zoll.

Fotos: Daniel Simon, Tom Bierl, Hersteller

Der World Traveller in 26 Zoll ist für viele das Reiserad schlechthin. Jetzt wurde das Erfolgsmodell zum modernen 29er umgestylt. Die Veränderungen halten sich in Grenzen.


Santos

Reiseräder nach Wunsch Der niederländische Rad-Spezialist Santos kommt 2012 neu auf den deutschen Markt. Auswahl und Order via Web-Shop, die Auslieferung macht der Fachhändler. Macher

Robbert Rutgrink konzentriert sich darauf, schlichte, aber ausgefuchste Räder für Vielfahrer anzubieten. Die Farbauswahl ist riesig, zur Wahl stehen nur bewährte Teile. Das Modell Travelmaster mit Rohloff und Gates kostet 3713 Euro. www.santosbikes.com

Free Load

MTB-Träger Diese Träger kommen aus Neuseeland und passen an fast jedes Rad, vorn oder hinten. Neu sind Seitenteile, die Taschen besser abstützen. Preis ab 99 Euro, http://parts.centurion.de

Tubus Logo evo

DIsc-Anpassung Damit die Trägerstreben nicht mit eventuellen Disc-Bremskörpern kollidieren, hat Tubus die Rahmen-Aufnahmen der Reise-Träger Logo und Cargo dreidimensional ausgeformt. www.tubus.com

Son 28

Kleiner und leichter Schwalbe

Marathon Mondial Reiseradler sollten sich diesen Namen merken. Marathon Mondial heißt der Nachfolger des legendären Tourenreifens Marathon XR. Schwalbe hat hier die modernsten Technologien umgesetzt. www.schwalbe.com

Es kann nur einen geben. Son-Nabendynamos sind für Perfektionisten klar die erste Wahl. Der neue Son 28 ist kleiner, leichtgängiger und 140 Gramm leichter. www.nabendynamo.de


Messe-Report 2012: Lebensgefühl Fahrrad

Styling ist alles Die Stadt als Bühne: Weil Stadtradler viel Publikum haben, etablieren sich schicke Urban Bikes immer mehr als eigene Gattung. Dabei kommt die Funktion nicht zu kurz.

Fixie goes 8-Gang. In das voll ausgestattete Citybike „Mod Cab“ ist die Aufnahme für das Bügelschloss bereits im Rahmen integriert. Natürlich mit Riemenantrieb. Preis: 1999 Euro. www.cycles-for-heroes.com

Deutschlands Großstädte wetteifern um ein „grünes“ Image. Klar, dass dabei das Rad im Nahverkehr eine wichtige Rolle spielt. Während eingefleischte Radler ihr Trekkingbike auch in der Stadt bewegen, schielt die aktuelle Generation der Lifestyle-Räder auch nach Käufern, denen ein Rad bisher als „uncool“ galt. Der Trend geht dabei zu einem diskreten Auftritt mit matten Oberflächen und klarer Silhouette. Gleichzeitig setzen die Hersteller auch typisch urbane Anforderungen um: Riemenantrieb, Nabendynamo und Nabenschaltung machen die Räder wartungsarm. Breite Frontgepäckträger transportieren Gepäck jenseits der Touren-Packtasche, die Falt­ rad-Designer achten verstärkt auf dynamische Fahreigenschaften, elektrische Unterstützung surrt leicht und versteckt an flotten Pendler-Bikes. Geradezu prototypisch für die urbanen Trends mit Muskelantrieb steht das links abgebildete Modell der kleinen Marke Fixie. Sein ganz spezielles Feature: ein immer griffbereites Bügelschloss im unterbrochenen Oberrohr – unabdingbar, bei diesen schönen Rädern …

winora Glaubt man Trendscouts, gilt das Hollandrad in New York schon als cooler denn ein schaltungsloses „Singlespeed“. Mehrere deutsche Produktmanager haben sich das zu Herzen genommen und recht stilvolle und preiswerte Retro-Räder wie dieses Modell von Winora auf die Messe geschoben. Es soll knapp 500 Euro kosten. www.winora.de

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Fotos: Daniel Simon (2), Hersteller

flair


stil, strom und ideen Neue Konzepte optimieren den Elektroantrieb für Stadtradler. In der Stadt gilt eine Binsenweisheit ganz besonders: Was nicht dran ist, kann auch nicht kaputtgehen. Statt großflächiger Displays und verzweigter Kabelbäume kommen die urbanen E-Bikes möglichst schlicht daher. Die innovativsten Ideen kommen dabei nicht von den großen Elektro-Anbietern.

Die Pedelecs der jungen Münchener Marke Electrolyte verstehen den E-Motor nur als kurzen Turboschub für Berge und Beschleunigung. Er zündet seine 250 Watt auf Knopfdruck. www.electrolyte.cc

Vordenker Butch Gaudy kooperiert mit dem USamerikanischen MIT. Das „Greenwheel“ im Hinterrad dieser Studie beherbergt Antrieb, Akku – und einen Bluetooth-Anschluss für komplexe, futuristische Routenplanungen. www.mtbcycletech.com

kettler

berlin cargo Ballonreifen, großer Frontgepäckträger, gedeckte Farben: Erfunden hat Kettler diese Art stilvoller Stadträder definitiv nicht. Durch die Fertigungsmöglichkeiten der großen Marke ist das coole Stadtrad mit 7-Gang-Nabe jedoch relativ preiswert. Für 700 Euro kommt es in den Handel. www.kettler.net

feiner falten Die grundlegenden Details der flotten Falter sind ausgereift. Jetzt geht es um Feinheiten für mehr Fahrspaß.

Das Birdy ist seit Jahren eines der Falträder mit besonders ausgereiften Fahreigenschaften. Die neue „Race“-Version mit Scheibenbremsen und Shimano Ultegra-Rennradkomponenten (ca. 2.500 Euro) soll das Birdy zum schnellsten unter den Kleinen machen. www.r-m.de

Alter Stamm, neuer Ast: Josh Hon, Spross der Dahon Faltrad-Dynastie, hat sich von dieser Marke gelöst und mit „Tern“ ein eigenes Label gegründet. Die TernModelle haben mindestens 20 Zoll große Räder. Die erste eigene Kollektion erinnert ansonsten stark an Hons Ursprung. www.ternbicycles.com

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Fotos: Daniel Simon (2), Hersteller

Messe-Report 2012: E-Bike

R&M greifen an „Wir wollen der Premium-Anbieter für hochwertige E-Bikes werden.“ Mit dieser klaren Kampfansage stemmt sich Riese und Müller gegen eine übermächtig wirkende Konkurrenz. Riese und Müller, der Spezialist für edle, vollgefederte Trekkingbikes, erhebt den Anspruch, dass jeder Kunde das perfekte Fahrrad für seine Bedürfnisse findet – auch im E-Bike-Segment. Die anhaltend hohe Nachfrage bestärkt ihn in seinem ambitionierten Vorhaben. „Die Basis für

unsere Zukunft im Hybrid-Bereich sind unsere Räder, die mit ihren robusten Rahmenkonstruktionen und der Vollfederung wie gemacht sind für elektrounterstütztes Radfahren,“ erklärt Heiko Müller. Als drittes Antriebssystem setzt R&M in Zukunft den modernen Bosch-Mittelmotor

in den Modellreihen Culture, Homage und Delite ein. Zu den auffallenden Rädern zählt das elegante, mit dem Eurobike Award 2011 ausgezeichnete Culture hybrid rohloff mit 14-Gang-Nabenschaltung. Auch die Fans des vollgefederten Kult-Fahrrades Birdy müssen nicht auf den Bosch-Elektroantrieb verzichten. Das sportliche Birdy race disc mit Rennlenker fährt mit einer 20 Gang Shimano-UltegraKettenschaltung und stoppt künftig mit kräftig zupackenden Scheibenbremsen. Riese und Müller setzt beim Thema Elektromobilität jedoch nicht nur auf technisch hochwertige Radmodelle, sondern auch auf den dazugehörigen Kunden- und Fachhandelsservice. Ein Werkstattmobil, der neu geschaffene technische Außendienst, ausführliche Werkstatthandbücher und Hybrid-Schulungen sollen den Fahrradhandel mit den komplexen E-BikeDetails vertraut machen. www.r-m.de

Interview Premium-Anbieter ist eine gewagte Aussage? Das Ziel ist für uns schon erreicht. Keiner baut bessere vollgefederte Alltagsräder als wir. Ein funktionierendes Fahrwerk ist für ein gutes E-Bike noch mehr Pflicht, insbesondere bei Tempo 45. E-Bikes mit Tempo 45 spielen bei R&M eine große Rolle? Wir Entwickler Markus Riese sehen das E-Bike klar als Konkurrent zum Auto oder Motorroller. Auf Entfernungen bis 20 Kilometer ist man mit dem E-Bike deutlich im Vorteil. Unsere Städte verändern sich und mit ihnen auch unsere Räder. Wird der normale Radfahrer da nicht überrollt? Im Gegenteil. Es entsteht ein neuer Sport. Paare mit unterschiedlichem Leistungsniveau finden Spaß bei gemeinsamen Ausfahrten. Toll!

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Kalkhoff

Der City-Flitzer Sportlich und stylish und vor allem sehr wendig im Stadtverkehr zeigt sich das Sahel Compact. Das 20-Zoll-Rad glänzt mit Mittelmotor, langlebigem Akku und komfortabler Schwalbe Big-Apple-Bereifung. Als Schaltung fungiert die Shimano Nexus 8-Gang-Nabe. www.kalkhoff-bikes.de


Gruber wird Vivax

leiser und leichter Unter dem neuen Firmennamen Vivax firmiert künftig der bewährte Gruber-Antrieb. Für 2012 wurde die clever im Sitzrohr versteckte Antriebstechnik nochmals deutlich verfeinert. Die nächste Generation sei leichter und leiser, wurde auf der Messe angekündigt. Für Radfahrer, die die Elektrounterstützung nur punktuell nutzen wollen, ist der so gut wie unsichtbare Gruber-Antrieb nach wie vor erste Wahl. www.vivax-assist.com

Winora

Alles Automatisch Ganz klar das Zeug zum E-Bike-Bestseller für Einsteiger bringt das Winora C1 AGT mit. Der Clou daran ist die erste vollautomatische 7-Gang-Nabenschaltung mit Rücktrittbremse für Pedelecs, wofür es auch den Eurobike Award 2011 erhielt. Die Reichweite der Akkus wird mit max. 110 km angegeben. Zudem ist das Komfort-E-Bike mit Vorderradantrieb und Tiefeinstieg als 26-ZollVersion erhältlich. www.winora.de

Stevens

Der Pedelec-allrounder Die bei den Trekkingbike-Lesern beliebteste Marke bringt mit dem Modell E-Courier einen hochwertigen Elektro-Allrounder für Stadt- und Landpartien. Angetrieben wird der E-Courier vom Bosch-Mittelmotor, gebremst mit Magura HS11 und geschaltet mit Shimano Alfine. www.stevensbikes.com


Fotos: Daniel Simon (3), Hersteller

Messe-Report 2012: Ergonomie

Im Einklang mit dem Rad Pedale, Sattel, Griffe: Für die Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine präsentierte die Messe kleine und feine Produktideen. Dennoch gilt: Ist das Rad falsch angepasst, können selbst gute Ergonomieprodukte die Schmerzen oft nicht beseitigen. Dieser Erkenntnis tragen neue bzw. ausgeweitete Messsysteme Rechnung. Die Radlabor GmbH präsentierte ihren Bikescanner, der Händlern die Vermessung erleichtert und Sitzpositionsanalysen ermöglicht. Auch gebioMized will sich stärker in diesem Bereich engagieren. Am Anfang der Firmengeschichte standen individuell geformte Sättel, maßgeschneiderte Einlagen und Druckmessungen am Lenker. Zur Eurobike präsentierten die Münsteraner nun ein neues

Firmenmotto: We fit your Bike! „Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass die Leute erst richtig auf dem Rad sitzen müssen, bevor wir einen Sattel anpassen können“,

begründete Sportwissenschaftler Dr. Jörg Natrup. Das videogestützte System hilft Radfahrern, besser auf dem Rad zu sitzen. Infos: www.gebiomized.de; www.radlabor.de

„Bitte nicht das Pferd von hinten aufzäumen! Nur wenn die Sitzposition auf dem eigenen Rad passt, macht das Feintuning mit speziellen Ergonomieprodukten noch mehr Sinn.“ Dr. Jörg Natrup, Sportwissenschaftler im Team von gebioMized

AuSSerhalb der Norm Auf Basis jahrelanger Messdaten kreierte Stefan Stiener ein neues Ergonomie-Rad: das VT-1100.

Stefan Stiener, Firmenchef von Velotraum

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Räder an den Menschen individuell anzupassen, ist seit jeher Firmencredo bei Velotraum. Doch immer häufiger stieß Stefan Stiener dabei an Grenzen. Immer mehr Radfahrer fallen aus der Norm und bedürfen noch spezieller Lösungen. Auf Basis aller Körpermaß-Daten aus der Kundendatei entwickelte Stiener jetzt einen neuen Rahmen. Dieser lässt sich unter anderem dank kürzerem Sitz- und längerem Steuerrohr besser anpassen. www.velotraum.de

Entwicklung mit Hilfe der Messmaschine. Das VT-1100 ist ideal für Menschen außerhalb der Norm.


Messe-Report: Familie

Im Taxi Immer mehr Eltern setzen auf kreative Mobilitätslösungen jenseits des Autos ... und die Hersteller kommen diesem Wunsch mit pfiffigen Entwicklungen nach. Herausragend unter den Messeneuheiten waren das Kinderlastenrad „Carryo“ (www.carryo.de) und der Einspuranhänger „Follow Kid“, mit dem der Schweizer Thomas Weiß sein Erfolgsprodukt „Follow Me“ weiterentwickelt hat. Praktisch: Ist das Kind größer, können Eltern die Anhängevorrichtung weiterverwenden und das Kinderrad per „Follow Me“ hinters Erwachsenenrad anhängen. Passt durch Engstellen und ist dank seiner Aufhängung besonders kippsicher; Infos: www.family-cycling.com; ca. 1000 Euro.

GMG

Yepp mini Der flexible Sitz aus dem Kunststoff der Crocs-Schuhe sieht schick aus und fühlt sich toll an. Kopfstütze fürs Nickerchen unterwegs; kipp- und höhenverstellbarer Windschutz; Infos: www.yepp.nl; ca. 80 Euro (ohne Windschutz).

Kinderräder Es geht also doch: Dass man ein leichtes Kinderrad zu erschwinglichem Preis bauen kann, beweisen Andy Loveland mit seinem „Early Rider Belter“ (6 kg; ca. 280 Euro) und Sebastian Lindler mit seinem SeLi Kinderrad (7 kg; ab 750 Euro). Das SeLi wächst mit: Andy Loveland mit seinem 6-Kilo-Rad, das ab Frühjahr im Handel sein wird. Infos: www.earlyrider.com

Ein Rad für Kids von 2,5 bis 6 Jahren: Das SeLi 9 besitzt einen Freilauf und wiegt nur 7 Kilo; www.radlereck559.de.

Es kann mit 16- und 18-Zoll-Laufrädern ausgestattet werden und ist ohne Kurbeln ein Laufrad. Das Leichtgewicht „Belter“ von Andy Loveland besitzt – wie der Name schon sagt – einen Riemenantrieb. „Er schmutzt nicht und wiegt weniger als ein Kettenantrieb“, sagt der Entwickler. Jörg Förster, Werkstattleiter bei Tune, hat den bereits viel bewunderten Prototyp seines leichten 20“-Rades jetzt zur Serienreife gebracht. Das hochwertige Titanbike, dessen Komponenten nahezu ausschließlich Sonderanfertigungen sind, kostet ca. 3000 Euro; Infos: www.tune.de


Messe-Report 2012: Transportlösungen

Sein umfangreiches Taschenprogramm erweitert Racktime durch eine neue Fahrradaktentasche. Die Work-it gibt es in zwei Größen. www.racktime.com

Perfekt abgestimmt Vor allem der Alltagsradler steht im Fokus der Taschen- und Träger-Hersteller. Diese intensivieren ihre Zusammenarbeit, um den Radfahrern größtmöglichen Nutzen und Flexibilität zu ermöglichen. Ein Träger für alle Adapter- und HakenLösungen? Dieser Wunsch kann schon bald Wirklichkeit werden. Ein Großteil der Trekkingräder wird mittlerweile ab Werk mit Racktime-Trägern ausgeliefert. Da liegt es nahe, dass Racktime sein Taschensortiment für 2012 noch einmal um einige Produkte erweitert, den Vertrieb der RacktimeTaschen übernimmt Ortlieb. Andererseits

entwickelt Tubus für Ortliebs Halterungssystem QL-3 einen eigenen Träger (s. Kasten). Pletscher-Fans können ab kommender Saison an dem neuen Träger Dual sowohl die Pletscher-eigenen Easy-Fix-Produkte einras­ ten lassen als auch Taschen, Körbe etc. mit Klickfix-Adapter. Versperrt und entriegelt wird über einen roten Knopf. Vor allem für den Alltagsradler haben die Entwickler

bei den Taschen-Herstellern neue Produkte kreiert. Dabei wird auf die Verwendung von umweltverträglichen Materialien zunehmend Wert gelegt. Von der Damen-Handtasche für den Lenker, über die stylische Aktentasche oder den Einkaufstrolley am Gepäckträger, es gibt kaum noch Argumente für die Fortbewegung und den Transport mit dem Auto.

„Perfektes Teamwork“ Mit Ortlieb und Tubus/Racktime tun sich zwei Global-Player im Fahrradzubehörmarkt zusammen. Auf der Eurobike wurde als neuestes Produkt dieser Kooperation der Tubus Fly QL3-Träger präsentiert. „Wir wollten einen Träger entwickeln, der zur aufgeräumten Optik des Ortlieb QL3System passt, dieses cleane Design unterstützt, trotzdem aber hoch funktionell ist. Tasche und Träger sollten sich nicht berühren, und es Peter Ronge Tubus/Racktime und soll keine Kratzspuren am Träger mehr geben“, so Tubus-Chef Peter Christoph Schleidt /Ortlieb Ronge. Ortlieb hat bei diesem System komplett auf hervorstehende Haken an der Taschenrückseite verzichtet, der Tragekomfort der Tasche wird dadurch verbessert. Die wesentlichen Halterungskomponenten für die Tasche befinden sich am Fahrradgepäckträger. www.tubus.com; www.ortlieb.de

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Beim eigens entwickelten Tubus Fly QL3 rutschen die angeschweißten Nippel in die Aussparungen an der Tasche. Tasche und Träger bleiben ohne Kratz- oder Abriebsspuren.


Öko-Taschen Bei Material und Herstellung wird Wert auf Umweltschutz gelegt. „Jeder Hersteller sollte einen Beitrag zum Umweltschutz leisten“, sagt Martijn van Balveren vom niederländischen Taschenhersteller Basil. Auch die Nachfrage nach umweltverträglich hergestellten Produkten steigt zunehmend. Basil reagiert darauf mit der Elements-Serie

aus recyceltem Segeltuch. Gekennzeichnet werden die umweltfreundlichen Produkte mit einem eigens kreierten Logo [Re]-cycling. Vaude vergibt an Produkte, die dem bluesignStandart für Umweltschutz entsprechen, das hauseigene Green-Shape–Gütesiegel.

PletScher

Dual-Träger Als Systemträger ist der neue Pletscher Dual gleich mit zwei Zubehör-Aufnahmesystemen kompatibel. Wie andere Träger von Pletscher ist der Dual für das Easy-Fix-System ausgelegt, zusätzlich funktioniert er aber auch mit dem Klickfix-System von Rixen & Kaul. So kann der Dual mit einer großen Anzahl von Körben, Taschen und Koffern benutzt werden. www.pletscher.ch

Brooks

Fotos: Daniel Simon (4), hersteller

Gepäcktaschen Benannt nach der bekannten Radroute „Land’s End to John O’ Groats“ durch Großbritannien sind die neuen Heckund Fronttaschen von Brooks. Mit 38 bzw. 24 l Volumen/Paar sollen die wasserdicht verschweißten Taschen ausreichend Platz für eine Wochentour bieten. www.brooksengland.com

haberland

Einkaufs-Trolley Eine Einkaufstasche auf Rädern präsentiert Haberland für die kommende Saison. Der Trolley verfügt über ein Teleskop-Gestänge zum Ziehen und eine Universal-Hakenschiene für die fexible Befestigung an fast jedem Gepäckträger. Platz für den Wocheneinkauf im Supermarkt sollte in dem geräumigen Hauptfach sein. www.haberland.de


Messe-Report 2012: GPS

GPSComputer Magnet und Kabelverbindungen sind out. GPSEmpfänger sind die Fahrradcomputer der Zukunft. Navigation ist bei den neuen Geräten Nebensache. Die Zeiten, in denen GPS-Geräte vordringlich die Aufgabe hatten, die eigene Position zu bestimmen und zu einem Ziel zu führen sind vorbei. Moderne GPS-Geräte ersetzen den herkömmlichen Radcomputer, sind der persönliche Trainingsassistent und messen

Mit Kraftmesspedalen koppelbar ist der Navi2move-GPS-Computer von O-Synce. Der wechselbare Akku liefert Strom für 20 Stunden. Abbiegesymbole weisen den richtigen Weg. Ab März für unter 200 Euro verfügbar. www.o-synce.com

Ohne verschleißanfällige Dehnmessstreifen kommt das neue Garmin Kraftmesspedal aus. Vorerst ist es nur für das Look Keo System erhältlich.

sogar die eingesetzte Kraft am Pedal. In Verbindung mit Computerprogrammen lassen sich die Daten am Rechner auslesen

Fahrradcomputer vom GPS-Hersteller. Für 149 Euro liefert der Garmin Edge 200 alle gängigen Daten inklusive einfachster Tracknavigation.

und in nie da gewesener Weise analysieren. Trete ich mit dem rechten Pedal stärker als mit dem linken? Lag mein Puls kurz vor dem Pass zwei Schläge höher als gestern? Oder kurble ich in der Ebene langsamer als am Berg? Der Elektronik am Lenker bleibt nicht das geringste Detail verborgen. Den technologischen Overkill liefert derzeit Marktführer Garmin mit seinem Edge 800 in Verbindung mit einem neuartigen Kraftmesspedal und dem online verwalteten Programm GarminTrainingscenter, mit dessen Hilfe sich sogar die Leistungsdaten des gesamten Freundeskreises auch georeferenziert auf Google Maps anzeigen und auswerten lassen. Rund 1700 Euro und viele Stunden an PC oder Mac muss der Radfahrer vorher allerdings in die Technik investieren. Bei einem überraschenden Leistungstief gibt es dann aber keine beliebige Ausrede mehr. Der Schuldige lässt sich genau ermitteln. www.garmin.de

In Verbindung mit der richtigen App ist so gut wie nichts mehr unmöglich. Moderne Smartphones ersetzen Fahrradcomputer, GPSGerät und Trainingsassistent. Kein Wunder, dass es deshalb für viele Mobiltelefone immer bessere Lenkerhalterungen und externe Stromversorgungen gibt. Der deut-

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sche Hersteller NC-17 hat sich auf diesem Segment spezialisiert. Er bietet universelle Ladegeräte (139 Euro), spezielle Lenkerhalter (ab 49 Euro) und passende Radler-Apps an. Auf Anhieb sympathisch erschien auch die neue Klickfix-Lenkertasche (39,95 Euro). www.nc-17.de, www.klickfix.com

Klickfix-Tasche

NC-17-Halter

Fotos: Daniel Simon (2), hersteller

Smartphones am Lenker


Messe-Report 2012: Mode

Mavic

Fotos: Daniel Simon, Hersteller

Jetzt auch Helme

Endura drängt auf deutschen Markt

Und Action … Es tut sich vieles auf dem Bekleidungsmarkt. Zwar werden keine neuartigen Produkte erfunden, doch Bestehendes perfektioniert. Man kann das Rad nicht neu erfinden. Ähnliches gilt auch für die Radbekleidung. Das ist aber Ansporn für die Modemacher, bestehende Produkte immer besser zu machen, oder sich neue Märkte zu erschließen. Die schottische Qualitätsmarke Endura ist seit kurzem auch in deutschen Fahrradläden zu finden. In Großbritannien ist sie Marktführer in Sachen Bikewear und bekannt für Wetterschutz und Alltagstauglichkeit. Mit ihrer City & Commute-Linie will sie jetzt den deut-

Shimano

Fokus auf Tourenfahrer Nachdem Shimano außerhalb Japans den Konzern Pearl Izumi aufgekauft hat, spezialisiert sich Shimano im Bereich Bekleidung nun auf die Tourenfahrer. Funktionelle Windund Regenjacken, sowie Poloshirts, Trikots und Hosen sind erhältlich. Pearl Izumi soll weiterhin den sportiven Bereich für Rennrad- und Mountainbikefahrer abdecken.

schen Markt erobern. Dezente Farbgebung bei trotzdem bester Sichtbarkeit lautet die Devise. Eingearbeitete LED-Lichtleisten und reflektierende Einsätze in der Luminite-Serie sollen vor allem Pendler im Straßenverkehr schützen. Jacke, Überhose, Handschuhe und Überschuhe stehen dem Alltagsradler zur Verfügung. Zusätzlich zur praktischen PendlerAusstattung runden Trekking-Shorts, Trikots und Unterwäsche aus Merinowolle das Sortiment ab. www.endura.co.uk

Sondergrössen Gonso wird immer mehr zum Spezialisten für Tourenfahrer und passt das Größenspektrum seiner Bekleidung noch weiter an die Bedürfnisse der Kunden an. Einige neue Herren-Trikots gibt es in der kommenden Saison bis Größe 6XL (z. B. Bike-Shirt Paul). Zahlreiche legere Hosenmodelle gibt es für Damen und Herren außerdem wahlweise in Kurz- und Langgrößen (z. B. Bike-Hose Potenza). www.gonso.de

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Nicht weniger als die Messdaten von 25.000 Radlerköpfen waren für Mavic die Grundlage zur Entwicklung der zwei neuen RadhelmLinien „Syncro“ und „Plasma“,.Sie bieten besonderen Tragekomfort und ein einfaches Anpass-System. Die Preise für den neuen Kopfschutz liegen zwischen 115 und 200 Euro. www.mavic.com

Gore Bike Wear

Active Shell Mit der neuen Gore-Tex Active Shell Membran ist die Fusion GT AS Jacke kommende Saison ausgestattet. Die Membran soll durch eine neuartige, patentierte Laminatstechnologie angenehmer zu tragen sein und höhere Atmungsaktivität bei absoluter Wasserdichtigkeit bieten. Passend dazu gibt es die lange Regenhose Fusion GT AS Pants. www.gorebikewear.com


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