06/15 Leseprobe

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6/2015 November-Dezember

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DAS FAHRRADMAGAZIN

Eurobike

Alle Touren mit

GPSDaten

Report 2016 Smartphone am Lenker Neue Laufradmaße Bekleidungs-Trends Randonneure fürs Grobe Im Test

LeichtRucksäcke

26-Zoll-Räder Robust und unverwüstlich

für

Basiswissen

Ausflüge

Laufräder Das wichtigste Teil am Rad

25 Seiten Radurlaub Fotostory

Reiseziele 2016 Quer durchs Burgenland

Milder Osten Istrien-Runde

Kroatiens Toskana

+ Spezial:

Sicher durch die Dunkle JahresZeit

Wintertipps für Radfahrer Pin-Up Rad für die Langstrecke

Spikereifen Diese Modelle sind empfehlenswert

Service Frischekur für Funktionsbekleidung

Brooks Zu Besuch bei den Sattelmachern

Gesundheit Faszien-Training für Radfahrer

H 57848

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online

DAS FAHRRADMAGAZIN

www.trekkingbike.com Test & Technik

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Familie & Rad

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Magazin

Der kompetente Ratgeber im Internet Service • Reportagen • Basiswissen

Test: Robuste Räder

Suche mit Webcode

#2945

Für Ganzjahresfahrer auf Alltagswegen zählt Zuverlässigkeit. Die Redaktion hat sich zusammengesetzt und überlegt, was ein Alltagsrad können muss und kosten darf. Der grundlegende Wunsch an die Hersteller: „Preisklasse etwa 800 bis 1000 Euro. Wartungsarme, robuste Technik. Gerne auch Nabenschaltung“. 8 Räder stellten sich dem Test.

Spezial: Licht am Rad

#4303 In der dunklen Jahreszeit ist eine hochwertige Lichtanlage bestehend aus modernem LED-Scheinwerfer und leistungsfähigem Nabendynamo eine lohnenswerte Investition. Unsere Tipps für Viel- und Alltagsfahrer.

Zubehör: Schutzbleche

#3441

Ein Schutzblech gehört in unseren Breitengraden ans Rad. Doch nicht immer leisten die montierten Radschützer das, was sie sollen. Redakteur Kai Hilbertz erklärt die Vor- und Nachteile und gibt Empfehlungen.

Test: Bio-Schmiermittel

#3983

Damit Sie weiterführende Artikel oder Hintergrundberichte noch schneller finden, tragen alle Artikel einen Zahlencode, den wir im Heft abdrucken. Diesen im Suchfeld eingeben und Sie gelangen direkt zum gesuchten Artikel.

Online Tourenplaner

#1180

Wir haben die besten Tourenportale für Sie zusammengefasst und sortiert nach Regionen in Deutschland und den angrenzenden Ländern aufgelistet.

GPS-Tourenportal Eine gut geölte Kette trotzt Regen und Matsch. Aber können die Öko-Öle mit klassischen Schmiermitteln mithalten? Ein Labortest.

Gesundheit: Fitness-Trends

#4157

Hier finden Sie die GPS-Daten zu den Tourenbeschreibungen aus TREKKINGBIKE zum kostenlosen Download.

360 Touren kostenlos

Herbst und Winter sind gute Freunde unserer Fitness. Denn jetzt ist genügend Zeit fürs Ausgleichstraining zum Radfahren. Vier Trendsportarten im Vergleich.

Allgäu bis Zypern – 360 TrekkingbikeTouren weltweit stehen auf unserem Tourenportal zur Verfügung. Selbst recherchiert und überprüft! Einfach reinklicken, GPX-Track kos­tenlos downloaden und nachfahren. 6-2015 TREKKINGBIKE

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Fotos: Klaus Tödt-Rübel, Tom Bierl, Daniel Simon

Editorial

Auf ein Wort Immer wieder erreichen uns Leserzuschriften zu unseren Tests. Sie bilden für viele das Herzstück von TREKKINGBIKE, werden geschätzt und dienen als wertvolle Kaufentscheidungen. Das freut uns und ist Ansporn da hart nachzufassen. Leser Wolfgang Küppers aus Essen merkte nun in einem Brief zusätzlich an, dass es hier meist nur gute Testergebnisse gebe. An ein „befriedigend“ könne er sich kaum erinnern. Er forderte hier mehr Mut von der Redaktion. Hierzu sei angemerkt, dass wir uns schon bei der Auswahl der Testkandidaten auf eher gute Räder konzentrieren. Schließlich haben wir die Kaufempfehlung im Blick. Sich hier nur der schlechten Testergebnisse Willen bewusst auf schwarze Schafe zu konzentrieren, halte ich für falsch. Der wertvolle Platz im Heft wäre verschwendet. So legen wir bereits bei der Auswahl die Messlatte recht hoch, deshalb die eher guten Urteile. Im Testbericht selbst nehmen wir es jedoch ganz genau. Hier arbeitet unsere Testabteilung viele Details heraus und der Leser kann selbst bewerten, wie wichtig eine Schwäche für seine Kaufentscheidung ist. Lesen Sie sich im Hinblick darauf, doch einmal in unseren aktuellen Test über 26-Zoll-Räder ein. Solch fachkundige Hilfestellung wollen wir auch künftig beibehalten. Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Chefredakteur Tom Bierl

Wahre Traumreisen

Wir haben bei unseren Autoren nachgefragt, welche Tour sie diesen Sommer unternommen haben. Dann schickten sie uns ihre schönsten Bilder. Seite 18

Chefsache

Fünf Tage lang stellten die Redakteure von Trekkingbike den wichtigsten Firmen auf der Eurobike bohrende Fragen. Meist standen – wie hier bei Rose – die Chefs selbst ausführlich Rede und Antwort. Seite 28

Die Sieger der Leserwahl Platz 1: Idworx, Platz 2: Tout Terrain, Platz 3: Patria. Auf dem Branchenabend des Delius Klasing Verlages wurden die Sieger unserer Leserwahl gekürt. Seite 16

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Fotostory: Reiseziele 2016

reise

Ausblicke

2016

Wer träumt nicht davon, über solche Straßen zu fahren? Die TrekkingbikeReiseautoren verraten mit tollen Bildern, worüber Sie im nächsten Jahr ausführlich berichten werden.

Foto: Martin Kirchner

Yorkshire

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2014 verlief eine Etappe der Tour de France durch die Yorkshire Dales. Auf dem gleichnamigen Cycleway war Reiseautor Sven Bremer unterwegs durch den Nationalpark im Zentrum Nordenglands und wünschte sich an einigen Stellen Oberschenkel wie ein RennradProfi. Seinen Reisebericht lesen Sie in Trekkingbike 5/2016.



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Rad des Monats: Scott Foil Individualaufbau

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Elastisch Der Cambium-Sattel von Brooks ist nicht gepolstert. Sein Kautschuk-Elastomer gibt jedoch auf der gesamten Fläche nach.

Großmäulig Die Satteltasche von Apidura fasst etwa 17 Liter. In ihr reisten Wetterschutzkleidung und etliche Flaschen Flüssignahrung.

Schnell Die acht Zentimeter hohe Carbonfelge macht das Zipp 808-Hinterrad enorm windschlüpfig.

Unrund Die ovalisierten Kettenblätter der Leistungsmesskurbel sollen einen runderen Tritt bewirken.

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ter

Kurbeln, bis das Glück kommt: Die Radfernfahrt Paris – Brest – Paris ist ein über hundert Jahre altes Monument menschlicher Ausdauer. Alle vier Jahre legen Tausende von Radfahrern die 1200 Kilometer lange Strecke zurück. Unser Kollege Manuel Jekel hat es dieses Mal in insgesamt 62 Stunden und sieben Minuten geschafft. Sein Langstrecken-Spezialrad lässt keine Möglichkeit aus, ihm diesen Leidensweg zu erleichtern.

Nahrhaft Jekels Treibstoff: 19 Flaschen Fresubin – eine energiereiche Flüssignahrung aus dem Krankenhausbedarf.

Elektrisch Die elektrische Kettenschaltung von Shimano lässt den Fahrer aus drei Griffpositionen am Lenker schalten.

Dünnhäutig Vorne ist ein Spezialreifen für Zeitfahr-Wettkämpfe montiert. Der minimierte Rollwiderstand wird durch geringe Lebensdauer erkauft.

Drehbar Die runden SpeedplayKlickpedale gelten durch die hohe seitliche Beweglichkeit des Schuhs als besonders knieschonend.

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Messereport 2016

Zum Betriebssystem der Fahrradwelt mĂśchte die APP von Cobi werden. Ăœber 100 Funktionen rund um das Fahrrad lassen sich jetzt schon damit steuern.


Smarte Übernahme

Fotos: Daniel Simon (2), Hersteller

Das Smartphone ist nicht mehr aufzuhalten. Das App-bestückte Handy wird immer mehr zum zentralen Navigations-, Mess- und Steuergerät für das Fahrrad der Zukunft. Jede Firma, die auf sich hält, arbeitet an sogenannten vernetzten Systemen.

Dabei bildet die Technik des Smartphones stets das Herz. Es öffnet Schlösser, misst den Luftdruck im Reifen, steuert die Schaltung und überwacht den Verschleiß. Zudem spiegelt es die Funktionen von mannigfachen Apps auf ein Display am Fahrradlenker. Ganz gleich ob Navigation, persönliche Fitness oder einfach nur die Lieblingsmusik. Keine Anwendung, die hier nicht denkbar wäre. Beim Start-Up-Unternehmen Cobi hat die Zukunft bereits begonnen. Montiert an einem schicken Schindelhauer Stadtfahrrad kann das „Connected Bike System“ bereits heute schon mehr als 100 Aufgaben erledigen. Cobi-Entwickler Andreas Gahlert integrierte das Handy an den Lenker und programmierte eine App (Android und IOS). Daran können andere Apps und beliebige Steuereinheiten angedockt werden. Die Oberfläche bleibt so stets vertraut. Neben Fahrradhersteller Schindelhauer begeisterten sich bereits Rotwild und Ghost für die Technik. Zudem sprangen eine ganze Reihe von E-BikeHerstellern auf den Smartphone-Zug auf. Momentan managed Cobi sechs Zubehörteile: automatisches Front- und Rücklicht, Fahrrad-Navigation, Smartphone-Halterung mit Ladefunktion, Klingel, Alarmanlage und Fahrradcomputer.

Auf eine andere Variante der Technik setzt der Radhersteller Canyon mit seinem neuen „Smart Bike Computer“. Hier dient ein in den Vorbau integriertes Display am Lenker lediglich als „Spiegel“ für das in der Trikottasche verstaute Telefon. Die optisch äußerst gelungene Lösung punktet mit deutlich geringerem Stromverbrauch und dem Vorteil, dass bei einem Sturz nicht das teure

Spiegel Lediglich als „Display“ des Smartphones dient der integrierte „Smart Bike Computer“ von Canyon. Das Handy bleibt in der Tasche verstaut.

Smartphone vom Lenker fliegt. Canyon holte sich hierfür als potenten Entwicklungspartner den Elektronikriesen Sony mit an Bord. Damit ist der Smart Computer offen für die riesige Welt der Android-Apps. Der Vorteil der SmartphoneVerbindung liegt bei beiden Systemen auf der Hand. Die Technik ist stets so aktuell wie das verwendete Telefon. Updates werden automatisch aufgespielt, jede neue App kann verwendet werden.

Doch auch die „klassischen“ Computer- und Navigationsgerätehersteller öffnen sich immer mehr der SmartphoneWelt. So stellt Navi-Hersteller Falk sein gesamtes Fahrradstrecken-Know-how Interessierten in einer neuen Karten-App zur Verfügung. Im „Falk Outdoor Navigator“ sind Basis-Funktionen bereits kostenlos integriert. Besondere Features wie Rundkurs-Berechnungen oder Wege-Varianten kosten extra. Da der Radfahrer für den Einsatz der Technik jedoch stets sein eigenen Smartphone nutzt, bleibt die Sache erschwinglich. Das Kartenmaterial für ganz Deutschland inklusive aller Sonderfunktionen soll 9,90 Euro kosten. Und die Entwicklung geht weiter. Das mit einem Smartphone gesteuerte Fahrradschloss war am Stand von Master Lock zu entdecken und der taiwanesische Pumpenspezialist Airace präsentierte Stand- und Handpumpen, die den Luftdruck auf dem Telefon-Display anzeigen. Die Zukunft hat begonnen. Weblinks: cobi.bike canyon.com falk-outdoor.com masterlock.eu airace-cycling.com

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Die besten Apps für Radfahrer www.trekkingbike.com Webcode: #1881

Interview

Andreas Gahlert, Geschäftsführer Cobi

Betriebssystem der Fahrradwelt Braucht der Radfahrer wirklich all diese Elektronik? Ich habe gerne ein Cockpit am Fahrrad. Das Smartphone ist dafür ideal. Alle Funktionen sind darin vereint. Zudem ist das eigene Smartphone immer auf dem aktuellen Stand der Technik. Das kann kein Hersteller in der Fahrradbranche leisten. Cobi integriert alle elektronischen Dinge am Rad. Worin liegt die Besonderheit? Cobi vereint beide Welten. IOS und Android. Wir haben damit das Zeug dazu, das Betriebssystem der Fahrradwelt zu werden, denn die Software lässt sich jederzeit leicht updaten. Auch eine Fernwartung ist leicht möglich. Cobi nutzt Apps wie Komoot oder Strava auf der eigenen Oberfläche. Der Radfahrer muss also nicht umdenken? Das ist der Vorteil. Mit Hilfe einer ApiAnbindung blenden wir die Informationen der externen Apps in unsere Oberfläche ein. Man kann aber auch die Apps direkt aufrufen. Die Cobi-Halterung liefert ausreichend Strom dazu. Kommt der Strom vom Nabendynamo? Noch haben wir das nicht umgesetzt. Aber das ist sicherlich eine Zukunftsoption.

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Test: 26-Zoll-Räder

kompaktformat Unkenrufen aus der MTB-Ecke zum Trotz: Das Laufradmaß 26 Zoll bleibt. Und es ist quicklebendig! Die kompakten Laufräder haben ihren ganz eigenen Charme. Dem haben wir uns in unserem Testfeld mit 11 robusten Rädern ausgiebig hingegeben.


Text: Jochen Donner Fotos: D. Simon

Lauthals totgesagt und schon halb beerdigt ist das Laufradmaß 26 Zoll ausgerechnet dort, wo es jahrzehntelang eine komplette Bike-Kategorie definiert hat: Mountainbiker sind manchmal schon recht geschichtslose Gesellen. Treue zählt hier wenig, Innovation ist Trumpf. Aber im Rausch zwischen der „Sensation 29er“, die für viele dann doch wieder zu träge rollen und für kleine Rahmengrößen so gar nicht taugen, und dem Fatbike, dessen Potenzial hauptsächlich in seiner krassen Optik zu liegen scheint, geht die Marschrichtung nun wieder zurück zum „besten Kompromiss“ aus all dem. Jetzt hält die Dimension 27,5 Zoll (oder 650B) als goldene Mitte Einzug in der MTB-Welt. Nur vereinzelt bauen noch Hersteller MTBs mit 26-Zöllern. Zwangsläufig stecken also auch Reifen-, Felgen- oder Speichenhersteller künftig weniger Energie und Ressourcen in die Weiterentwicklung von 26-ZollKomponenten – die werden irgendwann im hochqualitativen Bereich ausgestorben sein. Das wird dann auch für 26er Reise- und Tourenräder gelten. Denn nach wie vor bedienen sich viele Konstrukteure und Produktmanager bei vorhandenem MTB-Material, wenn es daran geht, solide Tourenräder auszustatten. Noch ist es jedoch nicht nötig, daraus eine Alarmmeldung für die Freunde des kompakten Laufrads zu formulieren. Bei der Testanfrage an die Hersteller fragten wir auch die Absicht ab, 26 Zoll als Laufradmaß beizubehalten. Unisono erklärten alle: „Bei uns bleibt 26 Zoll!“ Einzelne machen sich allerdings schon ihre Gedanken. So erklärt Stefan Stiener seine Velotraum-Räder als „27,5-ready“, nicht ganz ohne Augenzwinkern. Seine Gabeln und Rahmen lassen in den meisten Fällen auch das minimal größere Lauf-


Zubehör: Leichte Rucksäcke

LastZwerge Packtaschen sind auf Radreisen das bewährte Gepäckstück. In manchen Situationen ist ein Rucksack aber handlicher. Vor allem wenn er superleicht ist und klein verpackt in der Packtasche verschwinden kann. Hier 11 Vorschläge:

Text: Barbara Merz-Weigandt Fotos: Daniel Simon

Ein Rucksack mit 73 Gramm Gewicht? Da kann es mit Tragekomfort nicht weit her sein. Muss es auch nicht. Auf Radreise ist er trotzdem ein nützlicher Helfer. Daher ging es bei der Auswahl zu dieser Rucksack-Übersicht auch nicht um die Kriterien „belüfteter Rücken“, „verstellbare Träger“ und „möglichst viel Stauraum“. Unsere Vorgaben waren „möglichst leicht“ und am besten in sich selbst verstaubar zum Transport in der Packtasche. Eine Art „Not-Rucksack“, der vor allem dann zum Einsatz kommt, wenn das Tagesziel 48

TREKKINGBIKE 6-2015

auf Radreise erreicht ist und die Packtaschen im Hotelzimmer stehen. Für den Transport von Geldbeutel, einer Jacke oder den nötigsten Utensilien für einen Ausflug ohne Rad, reichen unsere Modelle mit 12-20 Liter Volumen alle Mal. Und wenn Sie nicht gebraucht werden, fallen sie in der Packtasche im wahrsten Sinne des Wortes nicht ins Gewicht. Unsere Auswahl unterteilt sich in 4 superleichte Modelle unter 100 Gramm, 4 Modelle der Mittelklasse unter 200 Gramm und 3 robuste Allrounder unter 450 Gramm.

Alle lassen sich entweder in extra Packbeuteln oder in integrierten Taschen verstauen. Der Timbuk2 Red Hook Crit Pack ist mit 440 Gramm zwar der schwerste Rucksack im Test, dafür aber auch ein alltagsfähiger Allrounder. Die Gewichtsunterschiede entstehen vor allem durch die Detaillösungen und das Material. Jeder Reißverschluss, jede Kordel, jedes Extrafach, jede Polsterung bringt Gewicht. Wer darauf verzichten kann, hat auch mit den einfachsten und leichtesten Rucksäcken einen cleveren Begleiter.


SuperLeicht Robens UL Dry Pack Im Vergleich zum Ultra-Sil machen hier die gepols­ terten Träger die 3g mehr Gewicht aus. Preis: 24,95 Euro; Gewicht / Volumen: 76g / 20l; Ausstattung: RV-Hauptfach, Packbeutel innen befestigt, leicht gepolsterte, verstellbare Schulterriemen, wasserfest beschichtetes Material. www.robens.de

Fischer faltbarer Rucksack

Sea to summit Ultra-Sil Daypack

Für knapp 10 Euro muss man bei der Verarbeitung Abstriche machen. Preis-Leistungs-Tipp!

Klarer Sieger beim Gewicht. Aber wegen seines glatten Materials nur schwer wieder im Beutel zu verstauen.

Preis: 9,95 Euro; Gewicht / Volumen: 75g / 17l; Ausstattung: 1 RV-Hauptfach, Packbeutel innen befestigt www.fischer-fahrradshop.de

Preis: 29,95 Euro; Gewicht / Volumen: 73g / 14l; Ausstattung: 1 RV-Hauptfach, wasserabweisendes silikonisiertes Material, Packbeutel innen befestigt www.globetrotter.de

Mittelklasse

Osprey Ultralight Stuff Pack Von den superleichten der schwerste. Vor allem wegen der verhältnismäßig großzügigen Ausstattung. Preis: 30 Euro; Gewicht / Volumen: 96g / 14l; Ausstattung: RV-Hauptfach, RV-Extrafach innen, Netz-Stecktasche außen, Schlüsselhaken, Tragegriff, gepolsterte, Mesh-Träger, wasserfest beschichtetes Material, Reflexlogo www.ospreyeurope.com

Deuter Wizard Light Beim Deuter schlagen vor allem die hochwertige Verarbeitung und das robuste Material ins Gewicht. Preis: 29,95 Euro; Gewicht / Volumen: 127g / 12l; Ausstattung: 1 RV-Hauptfach, Packbeutel wird zur RV-Innentasche, gepolsterte Träger aus Mesh-Material, Reflektoren, wasserfest beschichtetes Material www.deuter.com

Reisenthel Mini Maxi Rucksack Viele Reißverschlüsse und die etwas unbequemen Träger erhöhen unnötig das Gewicht. Preis: 14,95 Euro; Gewicht / Volumen: 174g / 14l; Ausstattung: 1 RV-Hauptfach, Außentasche m. Befestigungsriemen, zusätzlicher Tragehenkel, verstaubar in Außentasche www.reisenthel.com 49


Basiswissen: Laufr채der


Laufrad Trends Breitere Felgen, 11-fach-Naben, Tubeless: bei Laufrädern tut sich einiges. TREKKINGBIKE erklärt die Trends und zeigt anhand von drei unterschiedlichen Laufradsätzen, was heute möglich ist. Text + Zeichnung: Kai Hilbertz Fotos: Daniel Simon

Trekking-Laufräder sind anders. Während die meisten Rennräder und Mountainbikes mit Systemlaufrädern unterwegs sind, ist das bei Trekking- und Tourenrädern nach wie vor nicht der Fall. Bei einem Systemrad sind alle Komponenten aufeinander abgestimmt, sie stammen meist alle vom selben Hersteller. Oft kommen spezielle Speichen zum Einsatz, die im Schadensfall nicht mit Standardspeichen ersetzt werden können. Trekking-Felgen sind dicker als bei Rennrädern, aber meist nicht so breit wie bei Mountainbikes. Zudem werden in Deutschland, Österreich und der Schweiz Trekkingräder gerne mit Nabendynamos verkauft. Da der Markt für Systemlaufräder mit Trekkingfelgen und Nabendynamos sehr limitiert ist, fahren die meisten Trekkingbikes nach wie vor auf Laufrädern, die vom Hersteller individuell aus

Naben, Speichen und Felgen zusammengestellt werden. Einerseits. Andererseits gehen die aktuellen Laufradtrends auch an unserem Marktsegment nicht spurlos vorbei. Trend Nr. 1: Felgen werden immer breiter. Früher waren beim Rennrad die Felgen maximal 20 mm breit, die meisten Trekkingfelgen hatten 24 bis 25 mm, und nur fette Expeditions- oder Downhillräder benutzten 28 oder 30 mm breite Felgen. Heute haben viele Rennräder Aerofelgen, die 22 oder sogar 23 mm breit sind, 27 mm DiscTrekkingfelgen kommen auf den Markt, und es gibt jede Menge 30-35 mm 29er-Felgen. Trend Nr. 2: 11-fach-Schaltungen verdrängen 10-fach. Bei Rennrädern ist es längst geschehen, bei MTBs geht es jetzt los und bei Trekkingrädern ist es nur noch eine Frage der Zeit. Durch den versetzten Flansch sind 11-fachRenn-Laufräder etwas weniger steif. Shimano 11-fach-MTB-Kassetten werden aber auf 10-fach-Naben montiert. (s. unten)

Elffach ist nicht gleich Elffach Eine 11x-Renn-Hinterradnabe hat einen breiteren Freilauf als eine 11x-MTB-Hinterradnabe. Die ersten 11-fach-Naben von Shimano wurden 2012 als Rennradnaben vorgestellt. Dabei wurde der Freilauf um 1,85 mm verbreitert, um elf Ritzel aufzunehmen, während der rechte Nabenflansch entsprechend nach links rückte (s. links oben). Shimano, SRAM und alle anderen Hersteller außer Campagnolo verwenden diesen Freilaufstandard. Bei MTB-Naben ist alles anders. SRAM hat mit XD einen eigenen, nicht kompatiblen 11x-Standard. Derweil verwenden die neuen XTR + XT 11xNaben von Shimano denselben 10-fach-Freilauf wie bisher (links unten). Weil die 11-fach-MTB-Kassetten so groß sind (10/11-40/42 Zähne), sind sie für die meisten Trekkingradfahrer eher uninteressant. Wer dagegen eine 11-32 11-fach-Kassette fahren will, braucht eine 11x-Rennradnabe.

So testet Trekkingbike Gewicht Das genaue Gewicht wird auf der Trekkingbike-Laborwaage ermittelt. Es kommt aber auch auf die Verteilung des Gewichts an. Beim Beschleunigen macht sich eine schwere Felge oder ein schwerer Reifen mehr bemerkbar als eine schwere Nabe.

Beschleunigung Der Laborwert der Beschleunigung gibt die Massenträgheit an. Der Wert misst die Energie, die nötig ist, um einen Laufradsatz mit Reifen von 0 auf 30 km/h zu beschleunigen. Niedrigere Werte sind besser. Der Durchschnitt der drei Hinterräder = 97,7 Joule, der Schnitt der drei Dynamo-Vorderräder = 100,3 Joule. In der Praxis hängt das Endergebnis auch stark von der Wahl des Reifens ab.

Seitensteifigkeit Ein Rad mit hoher Seitensteifigkeit, also z.B. mehr als 50 N/mm, hat eine bessere Kraftübertragung und ist vor allem mechanisch belastbarer. Asymmetrisch eingespeichte Räder und Räder mit engem Flanschabstand sind elastischer. Die Haltbarkeit steifer Räder ist normalerweise besser; schwere Fahrer mit viel Gepäck sollten daher auf hohe Seitensteifigkeit achten. Eine viel zu hohe Speichenspannung kann jedoch die Lebensdauer des Laufrads beeinträchtigen.

Speichenspannung Ein Tensiometer zeigt an, mit welcher Spannung in Newton die Räder gebaut wurden. Angaben zur maximalen Spannung variieren zwischen ca. 1000 bis 1300 N. In der Praxis wird oft mit mehr Spannung gebaut. Ein gut gebautes Rad erreicht einen guten Rundlauf mit möglichst gleichmäßiger Spannung.

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Service: Wäschepflege

Nicht nur sauber, sondern rein! Teure Funktionsbekleidung muss beim Radfahren häufig Schwerstarbeit leisten. Schweißtransport und starke Beanspruchungen setzen dem Gewebe zu. Mit der richtigen Pflege wird vieles wieder wie neu. So funktioniert’s.

VORSICHT!

Zwei grobe Fehler werden bei der Pflege von Funktionsbekleidung regelmäßig begangen, speziell bei teuren Regenklamotten. Erstens: Die Sachen werden gar nicht gewaschen. Dann verschmutzen und verstopfen die Poren der Membran, bis der Schweiß in der Jacke festsitzt wie die Maus in der Falle. Was den Effekt hat, dass der Träger sprichwörtlich im Schwitzkasten sitzt. Zweitens: Die teuren Klamotten landen zusammen mit der Haushaltswäsche in der Waschmaschine. Dort setzt sich dann Waschpulver in die mikroskopisch kleinen Poren der Membran und blockiert den Dampfdurchlass. Reißverschlüsse und Knöpfe prügeln auf die

Verwenden Sie bei Funktionsklamotten nur Flüssigwaschmittel. Verzichten Sie unbedingt auf Weichspüler. Das darin enthaltene Silikon kann die Poren von Membranen und Beschichtungen verstopfen. Dadurch verliert Ihre Funktionsbekleidung unwiederbringlich ihre Atmungsaktivität. empfindliche Membran ein, bis der Schleudergang dem Regenschutz bei 1400 Touren den Rest gibt. Durch den enormen Druck, mit dem die Kleidung beim Schleudern an die Waschtrommel gedrückt wird, kann die Membran knicken oder reißen. Beim nächsten Schauer steht der Radler ungeschützt im Regen. Hochwertige Funktionsbekleidung hält heute so einiges aus – zumindest mit der richtigen Pflege. Auf den folgenden Seiten zeigen wir

Ihnen, wie Sie Ihre Radklamotten richtig waschen und die dauerhaft wasserabweisende Imprägnierung (DWR) Ihrer Regenbekleidung wieder aufpeppeln. Lässt sich die DWR nicht mehr reanimieren, bietet der Markt zahlreiche Mittel, die das Wasser wieder zuverlässig von der Membran abperlen lassen. Selbst mit einem Riss muss eine Regenjacke nicht gleich in die Altkleidersammlung. Wir geben nützliche Tipps zur Reparatur.

Zeichendeutung Die Pflegehinweise auf den Etiketten sind für viele ähnlich mysteriös wie Hieroglyphen, über ihre wahre Bedeutung lässt sich meist nur mutmaßen. Wir erklären, welche Anweisungen sich tatsächlich hinter den Waschsymbolen verbergen Waschen

Trocknen

Bügeln

Chemische Reinigung

Im Trockner trocknen

Heiß bügeln

Reinigung mit Lösungsmitteln

Feinwaschgang laut Temperatur

Nicht im Trockner trocknen

Warm bügeln

Schonende Reinigung

Wollwaschgang laut Temperatur

Trockner hohe Temperatur

Lau bügeln

Keine chemische Reinigung

Handwäsche

Trockner niedrige Temperatur

Nicht bügeln

Buntwäsche laut Temperatur

Nicht waschen

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Richtig Waschen Maschine vollstopfen und einschalten – das geht vielleicht mit Unterhosen. Bei teurer Funktionsbekleidung sollten Sie etwas genauer hinsehen. So geht es richtig: Sortieren Feine Stoffe

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Fotos: Georg Grieshaber, Robert Niedring (6), Hersteller

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wie Merinowolle können von Kletts oder Zippern beschädigt werden und sollten alleine in die Maschine. Jacken mit Membran, Fleece-Teile oder Funktionswäsche können in der Regel zusammen in die Maschine. Nicht mehr als drei Kilo auf einmal waschen.

Etiketten-Check Hier stehen alle wichtigen Hinweise: vor dem Waschen unbedingt lesen! Fehlt das Etikett, waschen Sie die Klamotten am besten so schonend wie möglich: bei 30 Grad ohne Schleudern, dafür mit Wasser-Plus-Taste. Danach an der Luft trocknen.

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Einstellungssache

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Vorbehandeln Beson-

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Interview

Guido Augustiniak, Fibertec

Darf man Funktionsbekleidung einfach so waschen? Funktionsbekleidung, speziell Jacken mit Mem­ bran, gehören sogar gewaschen. Schweiß, Schmutz und Hautfette verstopfen die mikropo­ röse Membran: Sie funktioniert dann nicht mehr, weil es keinen Wasserdampfdurchgang mehr gibt. Außerdem kann Hautfett über einen län­ geren Zeitraum eine Jacke delaminieren. Wie oft sollte man seine Jacke waschen? Sicher nicht nach jedem Tragen. Erst, wenn

ders schmutzige Stellen oder einen speckigen Kragen kann man vor der Wäsche vorbehandeln. Dazu einfach etwas Waschmittel auf die entsprechenden Stellen tropfen und mit den Fingern einreiben. Danach ganz normal in die Wäsche geben.

Luken dicht Vor der Wäsche sämtliche Reißund Klettverschlüsse schließen und alle Kordelzüge entspannen. Damit die Bekleidung möglichst gleichmäßig gereinigt wird, sollten Sie Faltenwurf an Bund oder Ärmeln so gut es geht vermeiden.

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Etwa 30 ml Waschmittel ins normale Fach geben und das Programm laut Etikett wählen. Verzichten Sie bei Jacken mit Membran auf Schleudern und aktivieren Sie, falls vorhanden, die WasserPlus-Taste.

Trocknen Im Trockner oder mit dem Bügeleisen können Sie bei niedriger Temperatur die Imprägnierung von Funktionsjacken wieder auffrischen. Ansonsten sollten Sie Funktionsklamotten einfach an der Luft austropfen und trocknen lassen.

„Nicht jeden Tag waschen“ die Kleidung verschmutzt ist oder mehrfach über einen längeren Zeitraum getragen wurde, sollte man sie in die Maschine stecken. Ein Richtwert bei intensiver Nutzung wäre etwa fünf bis sechsmal pro Jahr. Braucht man ein spezielles Waschmittel? Sauber macht erst einmal jedes Waschmittel. Für Funktionskleidung eignet sich Flüssig­ waschmittel besser, denn Pulverwaschmittel werden mit Streckmitteln versetzt, die mikros­ kopisch kleine Rückstände auf der Wäsche hinterlassen. Sie beeinträchtigen die Funktion von Membran und DWR beziehungsweise Im­ prägnierung und somit auch die Funktion der Jacke an sich. Was wäscht man zusammen und wie? Funktionsbekleidung aus Kunstfasern und ohne Membran, zum Beispiel Unterwäsche und Fleece, kann man normal waschen. Gutes Fleece pillt von Haus aus wenig. Trotzdem hilft

das Wenden auf Links und das Waschen im Wäschesack, um Pilling zu reduzieren. Wolle wäscht man am besten mit einem speziellen Waschmittel. Regen- und Windjacken mit Membran darf man ebenfalls in der Maschine waschen – nur schleudern darf man sie nicht! Die Membran einer Jacke ist sehr dünn. Wird sie beim Schleudern zu stark an die Trommel­ wand gepresst, kann die Membran knicken und später an dieser Stelle porös werden. Worauf sollte man beim Einstellen der Waschmaschine besonders achten? Moderne Waschmaschinen haben teils Spezi­ alprogramme für Sport- und Outdoor-Wäsche oder gar für das Nachimprägnieren. Damit ist man schon einmal gut aufgestellt. Lediglich den Schleudergang muss man oftmals manuell abstellen. Ein bisschen extra Wasser schadet nie, um die Funktionsbekleidung von Waschmittelresten freizubekommen.

Spezialwaschmittel sind nicht zwingend notwendig, enthalten aber besonders milde waschaktive Substanzen, die sich vollständig auswaschen lassen. Sie lösen Hautfette und Salze besonders effektiv aus der Kleidung. Zum Beispiel Holmenkol Textile Wash, 500 ml für 14,95 Euro.

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Reportage: Brooks

Die

Sattelmacher Seit 135 Jahren produziert Brooks Kult-Sättel für Tourenradfahrer. Autor Sven Bremer hat der alteinge­ sessenen britischen Firma einen Besuch abgestattet.

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Reise: Burgenland

Milder Osten Österreichs Osten steht etwas im Schatten der westlichen Ferienregionen. Zu Unrecht. Es gibt dort zwar keine Alpen, aber dafür einen großen Steppensee, verträumtes Mittelgebirge, und überall wächst ein vorzüglicher Wein. Das TREKKINGBIKE-Team ist einmal quer durch geradelt – mit Abstechern in die Slowakei, nach Ungarn und Slowenien.


Die Burg G端ssing, hoch auf einem Fels 端ber dem Ort, ist weithin sichtbar.

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Reise: Istrien/Kroatien

SchlemmerReise Reiseautor Sven Bremer hat sich getraut. Auf seiner Istrien-Reise hat er auch den neuen Parenzana-Radweg befahren. Seine Erkenntnis: Wenn das Gerumpel Ăźber die Schotterwege vorbei ist, dann rollt es sich umso schĂśner auf erstklassigem Asphalt Richtung Mittelmeer.

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Perle des Mirna-Tals in Istrien: Das mittelalterliche St채dtchen Motovun.

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Vorschau

21. Oktober 2015, 14. Jahrgang / Heft 6/2015 Chefredakteur: Tom Bierl (verantwortlich) Art Direction: Hildegard Imping Redaktion: Jochen Donner (Testleiter), Barbara Merz-Weigandt (Leitung Reiseressort), Armin Herb (Reise & Zubehör), Jörg Spaniol (Reportage & Technik), Angelika Urbach (Familie & Gesundheit), Dipl.-Ing. Kai Hilbertz (Zubehör), Tina Brandes (Leserservice) Mitarbeiter diese Ausgabe Sven Bremer, Stefan Frey

Test:

Top-Räder 2016

Bildredaktion: Daniel Simon Labor/Werkstatt: Hans-Peter Ettenberger

Erst-Befahrung: Vom neu aufgelegten Klassiker bis zum Branchen-Neuling – die spannendsten Räder des nächsten Jahrgangs sind schon jetzt im TREKKINGBIKE-Test.

Kartografie: Geodaten: © OpenStreetMap und Mitwirkende, CC-BY-SA Kartografisches Design: Kartografie Winter Fotos: Georg Grieshaber, Martin Kirchner, Vukasin Latinovic, Daniel Simon Trekkingbike-Redaktion Steinerstraße 15 (Haus D) 81369 München, Postfach 701120, 81310 München Fon 089/729602-0, Fax 089/729602-40 E-Mail-Adresse: info@trekkingbike.com Internet: www.trekkingbike.com TREKKINGBIKE erscheint im Delius Klasing Verlag -Leser-Hotline: 0521/559922 Alles unter einer Nummer: Abo-Service, Kleinanzeigen, Heftnachbestellungen u.v.m.

Delius Klasing Verlag GmbH Siekerwall 21, 33602 Bielefeld, Postfach 101671, 33516 B­ ielefeld, Fon 0521/559-0, Fax 0521/559114, E-Mail info@delius-klasing.de Commerzbank AG BIC DRES DE FF 480, IBAN DE20 4808 0020 0208 3942 00 Verlagsleitung Olaf Klinger Objektleitung Radsportmedien Nicole Schwenck, Fon 089/72960282, E-Mail: n.schwenck@delius-klasing.de

Dauertest: Vier Räder, fünf Jahre

Test: 11fach im Labor

Der längste Test der TREKKINGBIKE-Geschichte: Nach fünf Jahren zeigen die Verschleißprotokolle, was im Alltag wirklich hält.

Eine Elffach-Schaltgruppe im Testlabor. Salzwasser, Dauerlast und rabiate Gangwechsel greifen an. Wann gibt die Technik auf?

Zubehör: Zweit-Schuhe

Allrounder

Jahrgangsbeste ■ vollausgestattete Alltagsräder ■ leichte Crossräder ■ wartungsarme Tourenräder ■ robuste reiseräder

Leicht in der Packtasche, lässig am Ziel: TREKKINGBIKE sichtet die 500-GrammKlasse.

■ tourentaugliche Mountainbikes ■ räder für große und schwere

simplon

rohloff-räder

räder für große

Sie sind „super“, „sehr gut“ oder haben einen „Tipp“ verdient: über 60 Topräder des Jahrgangs 2015 und ihre aktuellen Nachfolger im Überblick.

Reise: Nordthailand Grüß’ Göttin: Im beschaulichen Nordthailand hat unser Reporter sein Rad-Paradies gefunden.

Das nächste Heft erscheint am 16. Dezember 2015. 114

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass in der Vorschau angekündigte Themen aus aktuellen Gründen verschoben werden können.

Vertrieb Grosso und Bahnhofsbuchhandel MZV GmbH & Co. KG, Unterschleißheim Tel.: 089/31906146, www.mzv.de TREKKINGBIKE ist erhältlich im Bahnhofsund Flughafenbuchhandel. Produktionsleitung: Frank Becherer Reproduktionen: Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh Fotos: Hersteller (2), Daniel Simon, Robert Kühnen, Tom Bierl

leichte Allrounder

TREKKINGBIKE erscheint sechs Mal jährlich. Einzelheftpreis: 4,90 Euro Jahresabonnement Inland: 27,00 Euro Jahresabonnement Ausland: 36,30 Euro jeweils inkl. Versandkosten TREKKINGBIKE ist nach Ablauf des Mindestbezugszeitraumes jederzeit kündbar. Vertrieb Abo: Fon 0521/559922 Fax 0521/559114

Alle TesTsieger

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Anzeigenleitung Radsport-Magazine Ingeborg Bockstette, Fon 0521/559270, Fax 0521/55988270 Disposition: Fon 0521/559366 Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 10

Druck: Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Bei­träge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlages. Die Verwendung von Zitaten aus Testberichten für Anzeigen ist nur nach Absprache mit dem Verlag möglich. Durch Annahme eines ­Manuskriptes erwirbt der Verlag das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. TREKKINGBIKE wird ganz oder in Teilen im Print und digital vertrieben. ISSN 1860-1421 Im Delius Klasing Verlag erscheinen außerdem:


Spezial

sicher durch den Winter trekkingbike.com

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Foto: Andrew McCandlish/Endura

DAS FAHRRADMAGAZIN


Spezial

sicher durch den Winter

Das ideale Winter Man braucht kein spezielles Rad für die kalte Jahreszeit. Doch passionierte Winter-Radler werfen bereits beim Fahrradkauf einen Blick auf wintertaugliche Details. Ein erstes Kriterium ist sicherlich die Schaltung: Eine Nabenschaltung bringt die meisten Vorteile mit. Sie ist am besten gegen die Witterung geschützt und kann mittels Riementransmission sogar den perfekten Winterantrieb abgeben. Bremsenseitig haben sich moderne Discbrakes bewährt. Ihre Hydraulik ist unanfällig gegen tiefe Temperaturen oder Schmutzbeschuss, die Bremswirkung liegt bei allen Wetterverhältnissen zuverlässig so hoch, wie die Bedienkräfte niedrig. Bei den Laufrädern ist vor allem wichtig, dass sie breiten Reifen Platz bieten: Je breiter, desto besser sind Grip und Spurführung an Vorder- und Hinterrad. Besonders sollten Sie auf ausreichenden Grip am Vorderrad achten. Kommt das ins Rutschen, ist ein Sturz fast unvermeidlich. Großen Durchlauf am Rahmen und unter den Radschützern brauchen auch SpikeReifen – bei Schnee- und Eislage die allerbeste Lösung. Die Laufradgröße spielt nur eine geringe Rolle: 28- oder 29-Zöller rollen ruhiger und leichter, sind jedoch träger im Antritt und beim Lenken. 26er rollen etwas holpriger auf unebenem, vereistem Grund, bringen dafür aber einfacheres Handling. Generell gilt: Je kompakter der Rahmen, je tiefer der Schwerpunkt einstellbar ist, desto besser fährt das Bike im Winter.

Sitzposition Tief und zentral – Die Stabilität von Rad und Fahrer nimmt bei optimiertem Schwerpunkt enorm zu. Stellen Sie die Sattelstütze etwa ein, zwei Zentimeter niederer, legen Sie den Lenker durch Entnahme von Spacern oder Umdrehen des Vorbaus tiefer. Verlagern Sie mehr Gewicht aufs Vorderrad: Das ganze Fahrrad rollt deutlich stabiler.

@ Mehr Infos:

Radfahren im Winter ist ein wiederkehrendes Thema in Trekkingbike. Weitere Artikel dazu finden Sie auf unserer Webseite www.trekkingbike.com in der Artikelstrecke Radfahren im Winter; Webcode #3419

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Nabenschaltung

Kettenschutz

Mit der geschlossenen Schaltnabe kommen Sie am besten durch den Winter. Geben Sie regelmäßig Sprühwachs auf das Ritzel, pflegen Sie die Kette und fetten Sie die Schaltzüge in den Hüllen, bevor es nass und kalt wird. Regulieren Sie die Zugspannung fein nach, so dass die Gänge zuverlässig, knackig und unmittelbar einrasten.

Mit einem Hebie Chainglider ist die (vorher geölte, dann gewachste) Kette sicher vor Rost. Wer keinen geschlossenen Schützer möchte, muss sich mehr kümmern: Kette ölen, Öl einziehen lassen, trocken wischen, danach sprühwachsen. Komplett wartungsfrei bleibt in der Regel ein Gates-Riemen.


rad

Cockpit Der Lenker sollte so breit wie möglich ausfallen. Das bringt deutlich mehr Kontrolle auf rutschigen Straßen. Richten Sie Lenkergriffe, Schalt- und Bremshebel perfekt aus: Die Griffe müssen auch mit dicken Handschuhen noch gut in der Hand liegen. Auch Brems- und Schalthebel müssen sich mit Handschuhen treffsicher ohne Hakeln bedienen lassen.

Lichtanlage

Hydraulische Bremse

WinterReifen

Scheibenbremsen sind 100% nässefest und sehr wartungsarm. Ihre Bremswirkung ist absolut witterungs- und temperaturunabhängig. Zweiter Platz: Die wartungsarme Magura-Felgenbremse. Doch bei Tiefschnee und gefrorenen Felgen bremst sie deutlich schwächer.

Auch am Fahrrad gilt: Spezielle Winterreifen verbessern Grip und Spurführung bereits ab etwa 8°C – selbst bei trockener Bahn. Bei Eis und Schnee sind Spike-Reifen unverzichtbar. Besonders das Vorderrad ist rutschgefährdet – die Spikes führen die Laufräder sicher und geben Grip.

Foto: Daniel Simon

Nabendynamo, LED-Front- und Rücklicht, sowie Standlicht sind im Winter unverzichtbar. Vor allem am Scheinwerfer sollten Sie nicht sparen. Greifen Sie hier grundsätzlich zum bestmöglichen Modell. Achten Sie auf hohe Helligkeit und breite, gleichmäßige Ausleuchtung. Sehen und gesehen werden, lautet die Devise.

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