E-Bike Leseprobe

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spezial

1/2010

www.trekkingbike.com

Deutschland 4,90 Euro

alles über elektroräder

MEga-TEsT 22 Österreich 1 5,60 / Schweiz sfr 9,50 / BeNeLux 1 5,95 / Italien 1 6,60 / Spanien 1 6,60 / Slowenien 1 6,60

e-bikes im Vergleich

kaufberatung Welches e-bike passt zu mir?

Who’s Who die 22 top-hersteller kraftWerke so funktionieren die motoren

NEUhEITEN: die trends des Jahres

r adfahren ohne muhe reportage

reisetipps

edel, edel

zubehör

Menschen und Maschinen

Im Urlaub E-Bikes testen

Carbonrad mit Rückenwind

Clevere Teile rund um’s Elektrorad


Inhalt

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KaUfberatUng Kompetent und knapp – Gunnar Fehlau gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.

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erfahrUngsberichte Begeisterung oder Reue? Wir haben bei E-Bike-Besitzern nachgefragt.

ExTra:

96 Elektroräder im Überblick

Große Marktübersicht

80

55

Cityräder, Falträder, Tourenräder, Designräder, Mountain- und Crossbikes

extra: marKtübersicht Alle Zahlen, Daten, Fakten – die E-Bike-Marktübersicht klärt auf.

22 e-biKes im test Vom Stadtrad bis zum Schwertransporter – der Test entlarvt alle Schwächen.

Radtests Im heft A2B Hybrid Ave GT BH Easy Motion Sport Diamant Zouma+ Sport Falter FP-JD 07 Flyer K Urban Flyer T8 Focus Jarifa Speed Giant Twist Express RS0 Hercules Sport SL Kalkhoff Pro Connect Deore Kettler Obra Koga Tesla Sport Kreidler Vitality Pro Nexus 7 KTM eCross Raleigh Leeds Sport R & M Avenue Hybrid R & M Delite Hybrid 500 HS Sparta ION XTS TransX Eagle ab Utopia London eSupport Victoria Malente Winora Mionic Tour

2299 1900 1899 2499 1499 4290 2590 2999 2099 2299 2199 2299 2499 1499 2199 2500 2799 3999 2499 1999 4956 1899 2199

Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro

86 92 100 95 82 28 87 102 94 93 96 88 97 83 101 89 84 104 90 91 99 85 98

RepoRt & nachRIchten 6

Magazin und Neuheiten Trendberichte aus der Welt der Elektroräder.

18

Reportage Mein E-Bike und ich. Erfahrungsberichte aus dem Alltag.

79

Online Die besten Internet-Adressen zum Thema E-Bike im Netz.

test & technIk 28

Pin-up Schwarze Schönheit – Flyer baut ein Pedelec in edlem Carbon.

32

Kaufberatung 20 Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Elektrorad.

38

Motoren KampfMenschne der Systeme. Kaufberatung und Wo ihreliegen jeweils die Vorund Nachteile? Erlebnisse mit E-Bikes???

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Who’s 22 wichtigsten Who‘s Who Who Die Menschne und ihreE-BikeFirmen im Kurzporträt.

52

Zubehör Solide und belastbar – E-Bikes erfordern spezielles Zubehör.

55

Extra: Marktübersicht Von Ave bis Winora – Zahlen und Fakten zu 96 E-Bikes.

80

Test Tücke im Detail. 22 aktuelle E-Bikes im Praxis- und Labortest.

ReIsen & touRen

120

UrlaUbsplaner Sie wollen ein E-Bike ausprobieren? Dann spannen Sie doch ein Wochenende aus. Wir sagen Ihnen wo.

120

Urlaubsplaner Viele Tourismusregionen bieten Leihbikes zum Ausprobieren.

130

Reisemagazin/Impressum

RubRIken 3 110

Editorial Titelfoto: Daniel Simon Händleradressen


Fotos: Daniel simon

Editorial

E-Bikes sind der Schüssel zu einem neuen Lebensgefühl.

Neues Lebensgefühl Seit mehr als fünf Jahren beschäftigen sich die Redakteure und Techniker von TREKKINGBIKE intensiv mit dem Thema Elektrorad. Es gibt keinen in der Redaktion, der nicht von den neuen E-Bikes begeistert wäre. Ob für Alltagsfahrten oder für den sportlichen Ausflug am Wochenende. E-Bikes ermöglichen eine neue Art der Mobilität, die jeder einmal erlebt haben sollte. Angetrieben von dieser Begeisterung, erarbeiteten wir die Themen für dieses erste E-BikeTom Bierl, Sonderheft. Wir wollten darin unsere Erfahrungen zusammenfassen, ChefredakTeur damit all diejenigen, die sich jetzt neu an dieses Thema wagen, von unseren Erlebnissen und Erkenntnissen profitieren können. So finden sich darin Erfahrungsberichte, fundierte Kaufberatung, eine große Marktübersicht und Motivationstipps für ein Ausprobier-Wochenende. Im großen Test hinterfragten wir die Leistungsfähigkeit der aktuellen Modelle. Dabei ging es uns in erster Linie nicht um technische Messwerte, sondern um die wahre Eignung der Räder. Denn nicht Zahlen und Daten entscheiden über Fahrspaß und Begeisterung, sondern die clevere Wahl des passenden Modells. Die wichtigste Erkenntnis zahlloser Testrunden: Fahren Sie ausgiebig mehrere Modelle Probe. Nur Sie persönlich können entscheiden, welches E-Bike am besten zu Ihnen passt und damit der Schlüssel zu einem neuen Lebensgefühl wird.

Kostenlose tests im internet Wer aktiv mit einem neuen E-Bike unterwegs ist, der braucht auch einen Helm, Handschuhe richtige Bekleidung und vielleicht sogar eine alltagstaugliche Packtasche. Bei der Kaufentscheidung helfen unsere Tests weiter. Kostenlos im Internet unter: www.trekkingbike.com


Von RentnerImage keine Spur. Moderne E-Bikes von TranzX.

Objekt der Begierde Die Branche hat davon geträumt. Jetzt ist es Wirklichkeit. Das E-Bike avanciert zum Trendsetter. Jahrelang führten sie ein eher bescheidenes Schattendasein, doch jetzt sind sie in aller Munde. Glaubt man den aktuellen Medienberichten, dann sind moderne E-Bikes der Hoffnungsträger einer ganzen Branche. Und in der Tat elektrisieren die neuen Pedelecs

die Fahrradwelt. Sowohl auf der Bike-Expo in München, als auch auf der bedeutendsten Fahrradmesse der Welt, der Eurobike in Friedrichshafen, stahlen E-Bikes jedem Rennrad oder Mountainbike die Show. Jede Firma, die auf sich hält, stellte ein Pedelec

Winora town:exp Als Meilenstein in der Geschichte der Pedelecs sieht Hersteller Winora das neue town:exp. Es steht für Reduktion, Eleganz und Urban Performance und soll eine neue Zielgruppe begeistern. Das Rad gibt es auch als Teen Edition, ganz nach dem Motto: Scooter sind out, E-Bikes sind in. 6

E-BikE 2010

in die erste Reihe. Auch in vielen Tourismusregionen herrscht Goldgräberstimmung. Mit Verleih-Konzepten will man sich in Zukunft Gäste sichern. Die Region Salzburg erklärte sich gar zur „Modellregion für Elektromobilität“ und bezieht darin ihre Bürger ein.

Bike & Strom im Paket 500 kWh Ökostrom, genug für fünf Jahre Betrieb, sind beim Designer-Pedelec „Stromer“ inklusive. Die kleine, feine Bike-Boutique Thömus nahe Bern, CH, konzipiert den Stromer als Basismodell mit im Rahmen integriertem Akku. Partner 1to1 liefert das Strompaket zu. Auch ein Technik-Service- und ein Versicherungspaket sind als Zubehör zum Rad erhältlich. Preise ab 2590 Euro. www.thoemus.ch

Fotos: Daniel simon, Österreich Werbung/bartl, regina stanger, serFaus-Fiss-laDis/tirol, hersteller

E-Nachrichten


City

kettler obra Heinz Kettler GmbH, Tel. 02938/810, www.kettler-bike.de Preis/Gewicht o. P. 2299 Euro/23,80 kg zul. Gesamtgewicht 130 kg Rahmen/Gabel, Fw. Alu/Suntour NCX-D, Stahlfeder, Lockout, 63 mm Schaltung Shimano Nexus 8, Drehgriff, 8-Gang-Nabenschaltung Bremsen Magura HS 11, hydr. Felgenbremse Laufräder Shimano DH 3N72, Nexus 8/Rigida Snyper/Conti Eco Contact 42-622 Motor/Akku Panasonic Mittelmotor, 250 W, Li-Ion-Mn-Akku am Sitzrohr, 26V-10Ah; LCD-Display m. Tacho Ausstattung Rohre hydrogeformt; verschweißter Gepäckträger; gef. Sattelstütze; Kettenschutzkasten; Cyo 40 LX senso, Toplight Flat +; Ergon-Griffe; Klingel Hersteller

Wertung

Rahmen Ausstattung Komfort Preis-Leistung

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sehr gut

verjüngungskur Frischer Wind weht bei Traditionshersteller Kettler. Das hübsche, flinke Obra kann so allerhand. Auch bei Kettler bleibt die Zeit nicht stehen. Die neue Führungsriege setzt nach einem Generationswechsel alles daran, im Markt der Alltagsräder und Pedelecs ganz vorne mitzumischen. Neue Ideen und frische Optik mischen die ehemals konservative Modellreihe gehörig auf. So setzen die Westfalen

Eigenständigkeit beweist Kettler mit dem fest verschweißten Träger am Obra. Hohe Steifigkeit und garantierte Klapperfreiheit sind der Lohn.

88 E-BikE 2010

bei ihrer Pedelec-Serie auf bewährte Technik wie den Panasonic-Mittelmotor, der ideale Gewichtsverteilung und unterschiedliche Schaltungsvarianten am Hinterrad zulässt. Die gut abgestimmte, langlebige NexusAchtgangnabe bietet ausreichende Gangwahl für Alltagswege und macht auch Ausflüge nicht unmöglich. Für ausgesprochenes Tourenradeln ist sie dagegen nicht ausgelegt. Auch die fast wartungsfreien hydraulischen HS 11-Felgenbremsen und die topmoderne LED-Lichtanlage von Busch und Müller mit Sensor-Standlicht und leichtem Nabendynamo fügen sich positiv ins Bild. Dazu macht das Obra auch in Fahrt eine gute Figur: Es positioniert seinen Fahrer ausgewogen und entspannt auf dem etwas unbequemen Sattel. Der Lenker liegt gut in de Hand, das Obra rollt stabil, ruhig und flüssig, solange der Verstellvorbau nicht zu steil eingerichtet ist. Die Passungen an Lenker/Vorbau sollten jedoch exakter sein und die Vorbauklemmung verdrehsicher. Auch die Gabel glänzt nicht gera-

de durch überragende Funktion, sie wirkt zäh und überdämpft. Der Rahmen geriet stabil und seitensteif. Der Mittelmotor schiebt in Stufe 1 nur behutsam mit, dafür laut Hersteller etwa 85 Kilometer weit. Nummero 2 und 3 verhelfen zu souveränen BergaufGeschwindigkeiten und nehmen Gegenwind den Schrecken, kosten jedoch mehr oder weniger Reichweite. So kann schon einmal nach nur 30 Kilometern der Akku schlapp machen. Auf dem gut ablesbaren PanasonicDisplay markieren 3 LEDs den Akkufüllstand. Das jedoch nur tagsüber, nachts bleiben die Tasten unbeleuchtet, die Akku-LEDs blenden den Fahrer. Bereits bei 26 km/h regelt die Elektronik den Motor sanft aus.

Fazit: Mit dem hübsch gestalteten Obra kann

Kettler an alte Erfolge anknüpfen. Das E-Bike punktet mit souveränen Fahrleistungen und meist hoher Ausstattungsqualität. Uneingeschränkter Alltags- und moderater Freizeiteinsatz stehen dem gelungenen Obra am besten.


Reportage

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Erfahrungen Begeisterung oder Reue? Wir haben bei E-Bike-Besitzern nachgefragt, welche Erfahrungen sie mit ihren Rädern gemacht haben und welche Tipps sie weitergeben können.

„Apropos Berge: Die liebe ich inzwischen ganz besonders.“ Dieter Pfeil (71) aus Augsburg Alt trifft neu: Der traditionsreiche BrooksLedersattel steht nur scheinbar im Kontrast zur modernen Pedelec-Technik. Denn für einen Vielfahrer wie Dieter Pfeil ist das harte Polster immer noch eine der besten Sitzlösungen. Ganz nebenbei verleiht das wettergegerbte Leder seinem glänzenden E-Bike eine unverwechselbare Note. „Seitdem ich das Pedelec besitze, bleibt mein Auto meistens in der Garage stehen“, schmunzelt der begeisterte Radfahrer. Bereits nach den ersten neun Monaten zeigt Pfeils Tacho rund 13.000 Kilometer. Das ist umso beachtlicher, wenn man weiß, dass er sich kurz vor dem Kauf gleich zwei Operationen unterziehen musste. Anstelle der empfohlenen Krankengymnastik schwang er sich lieber aufs Rad. Der Elektroingenieur liebt technische Details. Erst nach gründlichem Vergleich der Modelle verschiedener Hersteller entschied sich der Fachmann für ein Diamantrad. Wegen des Antriebs an der Hinterradnabe. „Der Hinterradantrieb verleiht dem Rad günstige Fahreigenschaften – und dem Motor einen besseren Wirkungsgrad“, erläutert der Techniker. Weiterer Vorteil: Wer mit dem Nabenantrieb bergab rollt, freut sich über den schönen Nebeneffekt, dass sich die Batterie durchs Rollen wieder auflädt. „Bei einem Kettenantrieb funktioniert das nicht“, so Pfeil, „schließlich steht die Kette beim Rollen still.“ Apropos Bergfahrten: Die liebt der Rentner inzwischen ganz besonders. „Naht ein Radfahrer von hinten, lasse ich ihn überholen und ziehe plötzlich mit Schwung an ihm vorbei“, feixt Dieter Pfeil. Der Gewinner? Keine Frage: Bislang blieb das Pedelec ungeschlagen. 19


Pin-up: Flyer K Urban

Imageträger Carbonräder genießen bei Sportlern den besten Ruf. Sie sind leicht, steif und haben das coolste Image. Attribute die auch das Flyer K Pedelec für sich beansprucht.

STOSSDÄMPFER: Eine Federstütze entkoppelt von Fahrbahnstößen. Bei aufrechter Sitzposition lasten etwa 80% des Körpergewichts auf dem Sattel. STOP & GO: Das Rahmenschloss gibt seinen Schlüssel nur im abgesperrten Zustand frei. Damit kann auch der Akku entriegelt werden.

ELEKTRO-TANK: Der Lithium-Ionen-Akku wird am Rahmen eingeklickt und sicher verriegelt.

GETRIEBEGEHÄUSE: Eine Alfine-Nabe bringt den Flyer mit acht Gängen auf Trab. Sie funktioniert völlig unabhängig vom Elektro-Schub.

MOTORHAUBE: Hier verstecken sich PanasonicElektromotor und KettenAntrieb. Der Schwerpunkt des Gefährts liegt tief – und macht es damit höchst fahrstabil.

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ENTGEGENKOMMEND: Der Speedlifter hebt das Cockpit im Handumdrehen um bis zu 10 Zentimeter an.

ERHELLEND: Die Lichtanlage arbeitet ausschließlich mit Akkustrom. Bei leerem Akku bleibt Reststrom für eine Stunde Licht.

EDEL: Das HightechMaterial Carbon erlaubt Formen, die stabil und ästhetisch sind.

ANGEMESSEN: Scheibenbremsen machen auch Geschwindigkeiten über 25 km/h bei jedem Wetter gut kontrollierbar.

EINSTEIGER-FREUNDLICH: Der tiefe Durchstieg macht das Aufsteigen jedem leicht.

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Kaufberatung

Fotos: Daniel simon

Bei der ersten Probefahrt mit einem Pedelec ist das Lächeln garantiert.

20 Fragen und Antworten zum Elektroradkauf Wer sich für ein Pedelec interessiert, steht zunächst vor einem Berg schwieriger Fragen. E-Bike Buchautor Gunnar Fehlau gibt die 20 wichtigsten Antworten.

Wie viel kostet ein gutes Pedelec?

Warum diese Preisunterschiede?

Ein gutes Fahrrad beginnt bei 600 Euro, wer Wert auf Funktion, Gewicht, Haltbarkeit oder Ähnliches legt, der wird sicher bei 800 Euro oder mehr starten. Nimmt man nun noch den Preis eines Akkus von gut und gerne 400 Euro hinzu; kalkuliert für Motor, Verkabelung und erhöhte Qualität aller Bauteile – schließlich sind die Belastungen am Pedelec höher – weitere 400 Euro, so wird schnell klar, dass solide Pedelecs kaum unter 1600 Euro zu bekommen sind. Souveräne Konstruktionen kosten eher 2000 Euro plus.

Dass es mittlerweile ein Spektrum von wenigen Hundert Euro Verkaufspreis im Baumarkt und Edel-Pedelecs zum Kleinwagenpreis gibt, kennt man auch vom regulären Fahrrad, Digitalkameras und Nähmaschinen: Nicht alles, was gleich aussieht, hat den gleichen Inhalt. Wer den Schein kaufen will und das Rad vielleicht nur ein Dutzend Mal benutzt, der kann in den Baumarkt gehen; wer allerdings ernsthaft pedelacen möchte, der macht unter 1500 Euro kein Schnäppchen, sondern tätigt einen Fehlkauf.

32 E-BikE 2010

Jeder erzählt mir bei der Reichweite etwas anderes. Was kann ich glauben? Reichweite ist wichtig, sollte aber nicht überschätzt werden, schließlich sind 50 Prozent aller Autofahrten kürzer als fünf Kilometer … da kommt man mit jedem Akku hin und zurück. Reichweite und Ladedauer werden erst wirklich wichtig, wenn man mit dem Pedelec außerhalb des Wohnorts auf Tour geht. Statt sich von Reichweitenangaben der Hersteller nervös


Informierten ist schnell klar, dass solide Pedelecs kaum unter 1.600 Euro zu bekommen sind. Souveräne Konstruktionen kosten eher 2000 Euro plus. Gunnar Fehlau, Buchautor und E-Bike Fan.

machen zu lassen, sollte man das passende Pedelec für sich aussuchen und sich einen Zweitakku zulegen. Damit ist klar: Für Tourenfahrer scheiden Modelle mit fest integriertem Akku aus.

Ein Akku kostet ja schnell 800 Euro. Wie lange hält er? Unter den Fachleuten konkurrieren zwei Theorien: Die einen sprechen bei hochwertigen Akkus (Lithium-Ionen) von etwa 1000 Ladezyklen und können dies mit Studien untermauern. Das zweite Lager glaubt durch eigene Studien beweisen zu können, dass solche Akkus ungeachtet der Ladezyklen maximal fünf Jahre halten. Mein Fazit ist der Querschnitt: Ein Akku hält in der Regel maximal 1000 Zyklen oder fünf Jahre. Hochwertige Akkus halten etwa 1000 Ladezyklen und haben fünf Jahre Lebensdauer.

Im Alltagseinsatz ideal: Pedelecs mit modernen Nabenschaltungen.

Wie wichtig ist die Gangschaltung beim Pedelec? Die Gangschaltung macht das Fahren einfacher und beugt frühzeitiger Ermüdung vor. Beim Pedelec gilt dies nicht mehr nur für den Fahrer, sondern auch für den Akku: Wer clever pedaliert und frühzeitig hoch- und runterschaltet, der hat beträchtlichen Einfluss auf die Reichweite. Eine hohe Trittfrequenz schon dabei Gelenke, Muskeln und Akku gleichermaßen.

Welche Motoren haben eine Energierückgewinnung? Fahrdynamisch betrachtet, ist die Rekuperation am Hinterrad am besten untergebracht. So genannte Mittelmotoren erlauben keine Rekuperation, da Pedelecs in der Regel einen Freilauf besitzen und der Motor beim Rollen und Bremsen vom rotierenden Hinterrad entkuppelt ist. Am Vorderrad könnte die Rekuperation auf losem Untergrund zu unkontrolliertem Durchrutschen des Reifens führen, deshalb ist sie in Vorderradantrieben selten anzutreffen.

Was bringt diese Technik? Um die Rekuperation zu bewerten, sind aus meiner Sicht zwei Punkte wichtig: Zum einen der Effekt für die Reichweite. Hier gehen die Einschätzungen der Fachleute und Marketing-Verantwortlichen auseinander. Offensichtlich ist jedoch, echte Effekte lassen sich nur bei langen Abfahrten erzie-

len, die man ohne Einsatz der wirklichen Bremsen am Rad fährt. Für ein städtisches Alltags-Pedelec sollte die Rekuperation also kein Auswahlkriterium sein. Der zweite Punkt: Rückt man die Motorbremse in den Vordergrund als eine wartungsarme und „verschleißfreie“ dritte Bremse am Rad, dann ist das aus meiner Sicht auch für Alltagsradler interessant: Abbremsen im Alltag, ohne dass sich Felgen und Bremsbelege abnutzen und Bremsstaub und -dreck Fahrer und Fahrzeug verschmutzen.

Wie hoch sind die Betriebskosten? Auf den Cent genau lässt sich das schwer berechnen. Fakt ist, dass drei Minuten morgendliches Duschen etwa so viel Strom benötigen, wie eine 50 Kilometer Tour mit dem Pedelec …

Wie wichtig ist eine Probefahrt? Ohne Probefahrt lässt sich kein Pedelec kaufen, denn erst eine Vielzahl von Fahrten mit verschiedenen Konzepten gibt Ihnen das Wissen, um treffsicher das richtige Rad auszuwählen. Zu unterschiedlich verhalten sich Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Gerade bei Pedelecs ist die Probefahrt ein Muss.


Motoren


Kraftwerke Fahrrad und Motor – im Pedelec wächst Neues zusammen. Wo liegen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Antriebs-Systeme? Jochen Donner ❘ text

Daniel Simon ❘ fotos

E-BikE 2010 39


ExTra:

96 Elektroräder im Überblick

Große Marktübersicht sPeZIAl

Alles über elektroräder

Cityräder, Falträder, Tourenräder, Designräder, Mountain- und Crossbikes


Spezial Marktübersicht* Ave

deveLOpment engineering GmbH egmatinger Str. 3 85667 Oberpframmern Tel. 08093/9036-0 Fax 08093/9036-20 info@development-engineering.de www.ave-bikes.de

WeiTere Modelle: Ave eAGLe Ave GT (Test S. 92)

Ave MeTro Preis/Gewicht Reichweite Unterstützung bis Zulassungspflichtig Rahmen Federung Schaltung/Antrieb Motorleistung/-typ

mit Rücktritt 1699,99 Euro/25 kg 60/35/12 km (Eco/Ebene/Berg) 27 km/h nein 26“ 46 cm Extrem Tiefeinsteiger Alu Starrgabel 7-fach Shim. Nexus Nabe, Rücktritt 250 W, bürstenlos

Motorposition Akkuart/Ladedauer Akkuposition Laufräder Bremsen Beleuchtung Besonderheiten

Vorderrad Li-Ion Polymer 24V/10Ah/4h Gepäckträger Alex DH19 Alu/Schwalbe Energizer 2 x Tektro V-Brakes, Rücktritt Spann. Radius Halog., Eclipse XS LED Ergo-Griffe, -Sattel; Display mit Beleuchtung; Gepäckträger 25 kg; kleines leichtes Taschenladegerät

Motorposition Akkuart/Ladedauer Akkuposition Laufräder Bremsen Beleuchtung Besonderheiten

Vorderrad Li -Ion Polymer 36V / 8Ah/4,5h Gepäckträger Alufelge, Schw. Marathon Supreme Tektro V-Brakes Spann. Radius Halog., Eclipse XS LED Ergo-Griffe, -Sattel; Gepäckträger 25 kg; Display mit Beleuchtung; kleines leichtes Taschenladegerät

Ave Tour liTe Preis/Gewicht Reichweite Unterstützung bis Zulassungspflichtig Rahmen Federung Schaltung/Antrieb Motorleistung/-typ

1799,99 Euro / 20,9 kg 100/50/17 km (Eco/Ebene/Berg) 27 km/h nein 26“ 46cm / 28“ 50cm Tiefeinsteiger Alu Starrgabel 7fach Shim. Nexave, Freilauf 250 W, bürstenlos

Ave Tour Preis/Gewicht Reichweite Unterstützung bis Zulassungspflichtig Rahmen Federung Schaltung/Antrieb Motorleistung/-typ

mit Rücktritt 1899,99 Euro/26,3 kg 100/50/17 km (Eco/Ebene/Berg) 27 km/h nein 26“ 46 cm/28“ 50 cm Tiefeinsteiger SR Suntour, einstellbar, 40 mm 7-fach Shim. Nexus Nabe, Rücktritt 250 W, bürstenlos

Motorposition Akkuart/Ladedauer Akkuposition Laufräder Bremsen Beleuchtung Besonderheiten

Vorderrad Li-Ion Polymer 36V/10Ah/4,5h Gepäckträger Alex DH19 Alu/Schwalbe Energizer 2 x Tektro V-Brakes, Rücktritt Spann. Radius Halog., Eclipse XS LED Ergo-Griffe, -Sattel; Gepäckträger 25 kg; Display m. Beleuchtung; kleines leichtes Taschenladegerät

1899,99 Euro/23,9 kg 100/52/18 km (Eco/Ebene/berg) 27 km/h nein 26“ 52 cm/28“ 56 cm Diamant SR Suntour, einstellbar, 40mm/Alu Starr 8-fach Shim. Nexus Nabe, Freilauf 250 W, bürstenlos

Motorposition Akkuart/Ladedauer Akkuposition Laufräder Bremsen Beleuchtung Besonderheiten

Vorderrad Li-Ion Polymer 36V/10Ah/4,5h Gepäckträger Alex DH19 Alu/Schwalbe Big Apple 2 x Tektro V-Brakes Spann. Radius Halog., Eclipse XS LED Ergo-Griffe, -Sattel; Display mit Beleuchtung; Gepäckträger 25 kg, kleines leichtes Taschenladegerät

Ave STreeT Preis/Gewicht Reichweite Unterstützung bis Zulassungspflichtig Rahmen Federung Schaltung/Antrieb Motorleistung/-typ

BATAvuS

56 *Alle Angaben sind Herstellerangaben

Bäumker & Co. GmbH Oldenburger Straße 4 48429 Rheine Tel. 05971/86010 Fax 05971/64857 info@baeumker-bikes.de www.baeumker-bikes.de www.batavus.de

WeiTere Modelle: mAmBO eASy STACCATO eASy PAdOvA eASy PRemium


Urlaubsplaner

Sanftes Reisen Sie wollen ein E-Bike einmal l채nger ausprobieren? Dann machen Sie doch Urlaub oder ein Wochenende frei. Viele Tourismusregionen entdecken das neue Freizeitger채t und bieten Leih- und sogar Ladestationen an.


Nirgendwo ist das Angebot grĂśĂ&#x;er als im E-Bike-Pionierland Schweiz.

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