Trekkingbike Leseprobe

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6/2009 November-Dezember Deutschland € 4,20 / Österreich € 4,80 / Schweiz Sfr. 8,20 www.trekkingbike.com

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DAS MODERNE FAHRRADMAGAZIN

REISE

ERFAHRUNGEN:

Radlerinsel Mallorca Gegensätzliches Israel

8 RÄDER IM SAISONTEST TEST:

BRILLEN NEUHEITEN 2010 ALLE HIGHLIGHTS IM MESSEREPORT

WINTERZIELE

KUBA, THAILAND,

VIETNAM, TASMANIEN, NEUSEELAND, SÜDAFRIKA SATMAP GPS Bekommt Garmin Konkurrenz?

AUSRÜSTUNG Sicherheit im Nebel

GESUNDHEIT Gelenke warm halten

WEIHNACHTEN Top-Geschenke für Radfahrer

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23.06.2009

12:10 Uhr

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Immer neue Wege erfahren.

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TREKKINGBIKE – das moderne Fahrradmagazin für alle Trekkingbiker: 6 x im Jahr erscheinen hier die besten Reise- und Tourentipps, kompetente Kaufberatungen, ausführliche Testberichte sowie faszinierende Fotoreportagen.

Ja, ich möchte TREKKINGBIKE selbst lesen

Alles dabei. Die ultraleichte Satteltasche „Pro Pack” von TOPEAK ist besonders robust durch ihre Schalenform aus Hartschaum und die Teflon-Beschichtung. Befestigt wird sie mit dem patentierten Clip und Click-System. Die Tasche verfügt über ein Volumen von 0,6 l und hat die Maße (L/B/H): 8 x 13,5 x 6,5 cm. Gewicht: 77 g.*

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Und zwar für mindestens 1 Jahr (6 Ausgaben) zum derzeit gültigen Preis von € 25,20 (Deutschland), € 34,10 (sonstiges Ausland), inklusive Porto und Versandkosten. Nach diesem Jahr kann ich die Lieferung jederzeit stoppen. (Geschenkabos werden nur für ein Jahr aufgenommen.) Als Begrüßungsgeschenk erhalte ich (bitte ankreuzen): das bikeline-Radtourenbuch mit der Route: Elbe-Radweg 1 (ZTR06), Donau-Radweg 1 (ZTR07) Bodensee-Radweg (ZTR08) oder Altmühl-Radweg (ZTR09) die original TREKKINGBIKE-Satteltasche von TOPEAK (ZTR10) Freuen Sie sich auf Ihr Begrüßungsgeschenk, das wir Ihnen gern schicken, sofern Sie Neuabonnent bzw. länger als 6 Monate kein TREKKINGBIKEAbonnent gewesen sind. Die Lieferung des Begrüßungsgeschenks ist nur innerhalb der EU und in die Schweiz möglich.

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So schlagen Sie den richtigen Weg ein. In den bikeline-Radtourenbüchern finden sie genaue Streckenbeschreibungen und viele Hintergrundinformationen, zahlreiche Orts- und Stadtpläne sowie ein umfassendes Übernachtungsverzeichnis. Gründlich recherchiert und laufend aktualisiert garantieren sie jede Menge Fahrspaß. Zur Auswahl stehen vier der beliebtesten Radwege: Radtourenbuch Elbe-Radweg 1 (von Prag nach Magdeburg), Radtourenbuch Donau-Radweg 1 (von Donau-Eschingen nach Passau), Radtourenbuch Bodensee-Radweg, Radtourenbuch Altmühl-Radweg.*

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FOTOS: DANIEL KRAUS, GEORG GRIESHABER

EDITORIAL

Leuchtspuren – Moderne Nabendynamos liefern jetzt auch Strom für Handy und GPS-Gerät am Rad.

Er ist beinahe schon so etwas wie der Oscar der Fahrradbranche. Der MEILENSTEIN von TREKKINGBIKE wird einmal im Jahr an besonders innovative Produkte verliehen. Am Rande der Eurobike versammelt sich dazu die gesamte Fahrradprominenz und ist gespannt auf das Leservotum. Chefredakteur Tom Bierl überreichte diesmal die begehrte Trophäe an: Volker Dohrmann von Stevens für das Leichtbaurad Xenith, an Carsten Zahn von

Elektrisierend Fast so schön

wie ein neues Fahrrad, ist eine neue Lichtanlage am Rad. Der Spaß an Helligkeit, automatischer Einschaltfunktion und Standlicht ist ein Quell täglicher Freude. Dies bestätigen nicht nur einstimmig unsere Dauertestfahrer. Seit sich der Nabendynamo als Energiequelle am neuen Rad etabliert und stromsparende LEDTechnik für Helligkeit sogar beim Schieben sorgt, ist die Beleuchtung am Rad endgültig dem Schattendasein entwachsen. Leider sind noch immer viel zu viele Radfahrer im Alltag sogar ohne Licht oder mit matten Funzeln unterwegs. Das Fahrrad ist als modernes Verkehrsmittel anerkannt. Zeit also, es mit einer modernen Lichtanlage auszustatten.

Dass Nabendynamos

das Zeug dazu haben, die Technik am Rad noch weit mehr zu revolutionieren, wurde jetzt auf der Eurobike klar. Das Kraftwerk der Gegenwart liefert Strom für Handy, GPS-Gerät, Musikplayer und lädt für Reiseradler unterwegs sogar die Batterien für Kamera und Zeltbeleuchtung. Der Weg zur Fahrzeugelektrik am Rad ist damit frei. Wir können gespannt auf zukünftige Entwicklungen sein.

Chefredakteur Tom Bierl (links) überreicht den TREKKINGBIKE Meilenstein.

Schwalbe für den leichten und trotzdem pannensicheren Reifen Marathon Extreme, sowie an Dr. Gerhard Lörcher von MagicMaps für die Entwicklung des routingfähigen, digitalen Kartenwerks Tour Explorer. Glückwunsch!

TOM BIERL, CHEFREDAKTEUR

6/2009 TREKKINGBIKE

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INHALT 14 RAHMENBAUER

Höchst individuell: Die erste deutschen Rahmenbauermesse glänzte mit traditionellem Handwerk, avantgardistischen Lösungen und skurrilen Designs.

88 FOTOS: GERHARD EISENSCHINCK, DANIEL SIMON (6), JÖRG SPANIOL

RADBRILLEN Selbsttönende Scheiben sind im Kommen. Ersetzen sie die Modelle mit konstanter Tönung? Ein Labor- und Praxistest.

82 NEBEL Passive Sicherheit ist die Summe vieler Kleinigkeiten. Wir verraten die wichtigsten Details.

REPORT & NACHRICHTEN 6 Magazin

Aktuelle Nachrichten für Trekkingradler. Bedenkliche Entwicklung: Kinder können kaum radeln.

8 Bücher

Vorgestellt: Literatur und Medien für Radfahrer.

10 Reisemagazin 12 Globetrotter

Kettler Alu-Rad 2600 – das erste

Alu-Trekkingrad ist wieder da.

42 Test: Saisonräder

Acht routinierte Trekkingradler und ihre Begleiter durch eine lange Saison. Wir sagen, was hält.

54 Test: Satmap-GPS Konkurrenz für Garmin-Navis? Weltenbummler berichten von unterwegs.

Typen und Räder auf der „European Handmade Bicycles Exhibition“.

26 Eurobike

Trends und Teile, frisch von der wichtigsten Fahrradmesse der Welt.

88 Test: Brillen 92 Werkstatt

Kontraststeigernde Modelle im Vergleich.

Die wichtigsten Werkzeuge für Selbermacher.

94 Versicherungen 98 Geschenke

So viel Schutz muss sein.

Das freut Radler zu Weihnachten.

Unsere Serviceseiten im Internet.

106 Reportage: Taschenkontrolle

Talisman und Hightech – unterwegs in den Abgründen des Reiseradler-Gepäcks.

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22 Pin-Up: Rad des Monats

Neues aus der Reisebranche.

14 Fotostory

79 Online

TEST & TECHNIK

FAMILIE & GESUNDHEIT 56 Gelenke

Hochbelastet und kälteempfindlich – so kommen sie gesund durch die Kälte.


118 MALLORCA Clevere Radurlauber umgehen die Haupt-Badesaison. So erweist sich die abwechslungsreiche Insel als Traumziel.

126 ISRAEL

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Die Negev-Wüste ist sicher eines der selten besuchten Rad-Ziele. Doch wer dort war, weiß: Die Touren im kargen Gebirge sind unvergesslich.

GELENKE Wärme ist gut für die Knickstellen des Skeletts. Ein Gelenkexperte erklärt, wie sich Aufwärmübungen und Kälteschutz ideal ergänzen.

42 SAISONTEST Acht Fahrer, acht Trekkingräder im Dauereinsatz. Was hält, was quietscht, was rostet? Die Bilanz einer Saison.

98 GESCHENKE Keiner kann sagen, er habe es nicht gewusst: Bald ist Weihnachten – Hochsaison für schöne Dinge.

80 Test: Elterntandem

Mittreten im Kindersitz.

RUBRIKEN

82 Sicherheit im Nebel

Immer schön auffällig bleiben.

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Editorial

134 Vorschau/ Impressum

REISEN & TOUREN

Titelfoto: Daniel Simon

67 Touren-Tipps

Zum Sammeln: Zwei Tagestouren in Hessen und Niedersachsen. Mit Karte und allen Infos.

118 Mallorca 126 Israel

Zu Recht beliebt: Radlerinsel Mallorca.

DIE RÄDER IM HEFT Circle Symmetry

1799 Euro

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Contoura Paquano

2095 Euro

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Focus Maleta

1199 Euro

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GoroVeloTech Tangaroo

1100 Euro

80

Hercules Exell Pro

1999 Euro

49

549 Euro

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2795 Euro

46

899 Euro

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Stevens Xenith

2199 Euro

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VSF Fahrradm. Ti Light

2999 Euro

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EXTRA-HEFT: WINTERZIELE IN ÜBERSEE

Der spröde Charme der Wüsten.

AB IN DIE SONNE

Kettler Alurad 2600

SPECIAL

Red Bull Multitrack 900

www.trekkingbike.com

Specialized Vienna Deluxe

59 16 Winterziele in Übersee Verkehrte Welt: Auf der anderen Seite fängt jetzt der Sommer an. Die schönsten Fernreisen zum Träumen, Aufwärmen – und natürlich zum Radfahren.

VIETNAM • THAILAND • NEUSEELAND • TASMANIEN • SÜDAFRIKA • KUBA

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Magazin

KINDER AUFS FAHRRAD Vor allem Kinder in Großstädten zeigen mehr und mehr psychomotorische Schwächen. Das wird bei der Fahrradausbildung sichtbar, die die Grundschüler in der 3. oder 4. Klasse absolvieren. Dabei fallen insbesondere übergewichtige und überbehütete Kinder sowie Mädchen mit Migrationshintergrund auf. Um den Teufelskreis „Fehlende Bewegung – mehr Unsicherheit – weniger Fahrradpraxis – weniger Bewegung“ zu durchbrechen, sollten Schulen, Eltern und Lehrer gezielt Bewegungsdefizite erkennen und bekämpfen. Denn sicheres Radfahren ist das A und O für eine spätere sichere Teilnahme am Straßenverkehr. So das Resümee der Studie der

Schon kleine Kinder sollten möglichst oft ihre Geschicklichkeit trainieren.

Unfallforschung der Versicherer. Was sollte unter anderem getan werden? Die Fahrradausbildung muss genügend Zeit für Einzelförderung und Nachschulung bieten. Für

FIXIES: COOL ABER GEFÄHRLICH Fixie-Räder ohne Leerlauf und oft sogar ohne Bremsen finden immer mehr Fans. Aber die Polizei sagt, sie verstoßen gegen Ausrüstungsvorschriften und beeinträchtigen die Verkehrssicherheit. Wird die Sicherheit im Verkehr gefährdet, kann das nicht nur ein Bußgeld von 80 Euro bedeuten, sondern zudem drei Punkte in Flensburg bescheren.

NIEMALS OHNE FAHRRADHELM Nach wie vor tragen nur rund 10 Prozent aller Radler einen Helm, obwohl die Hälfte der Radunfallopfer schwere Kopfverletzungen davon tragen. Besonders gefährdet sind Kinder und Senioren. Die Versicherungsgesellschaft Deutscher Ring hat mit Unterstützung der Unis Zürich und St. Gallen ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet. www.deutscherring.de/RingSicherheitsWelt 6

TREKKINGBIKE 6/2009

den sicheren Schulweg mit dem Rad ab der 5. Klasse sollten Wegepläne erstellt werden. Und ganz wichtig: die regelmäßige Radtour mit den Eltern in der Freizeit. www.udv.de

RECHT § WER AUF NASSEM LAUB STÜRZT, HAFTET MIT! Grundsätzlich müssen Städte und Gemeinden ihre Radwege verkehrssicher halten. Dabei reicht es nicht, dieser Pflicht nach einem starren Zeitplan VON GUIDO BRAND, Rechtsanwalt und nachzukommen: Wenn es die Witterung erfordert, muss die Gemeinde den Radweg Verkehrsrechtsexperte aus Augsburg auch außerhalb üblicher Dienstzeiten von glitschigem Laub befreien. Trotzdem gilt: Stürzt ein Radfahrer auf einem von Laub bedeckten Radweg, kann er laut einem Urteil des Oberlandesgerichts Hamm (Az.: 9 U 170/04) dennoch seinen entstehenden Schaden nicht vollständig bei der Gemeinde geltend machen. Hätte der Radfahrer die Gefahrenstelle bei genügender Aufmerksamkeit oder aufgrund seiner Ortskenntnis erkennen können, trifft ihn ein Mitverschulden. Dieses kann sogar schwerer wiegen als das Versagen der öffentlichen Hand. Bei seinem Urteil kam der Richter zu einer Haftungsquote von 3 : 2 zum Nachteil des Radfahrers. Diesem war im konkreten Fall bekannt, dass der Radweg längere Zeit nicht gereinigt worden war. Als Alternative schlug der Richter dem Radler das Verlassen des nicht verkehrssicheren Radweges vor. Quelle: RA Guido Brand, Augsburg; www.rechtsanwalt.g-brand.de

FOTOS: DANIEL SIMON (6), FAIRKEHR / MARCUS GLOGER

Eine aktuelle Studie zur Unfallforschung warnt: Psychomotorische Schwächen bei Grundschulkindern nehmen stetig zu.


FAHRRAD-WETTER TREKKINGBIKE hat nun auch einen Wetterfrosch. Auf www.trekkingbike.com findet sich eine neue Rubrik mit dem aktuellen Fahrrad-Wetter in Deutschland. Zur Tourplanung kann man sich dort Temperatur, Regenwahrscheinlichkeit und Unwetterwarnungen anzeigen lassen. Im Gegenzug bietet der Kooperationspartner www.wetter.com Radtourentipps auf seiner Website.

WEB-TIPP

www.magura.com Magura, der Bremsen- und FedergabelSpezialist aus dem Schwabenland, hat seine Website aufgewertet. Highlights sind die neuen, kompakten Werkstatt-Videos von Service-Guru Bernd Kästle. Anschaulich zeigt er unter anderem, wie man die Leitungen an Scheibenbremsen entlüftet oder neue Bremsbeläge einsetzt.

TOP-EVENTS 07.–08.11.2009 HAMELN ADFC-Bundeshauptversammlung: Die Lobby für alle Menschen, die gern Rad fahren. www.adfc.de 13.–15.11.2009 FRANKFURT Freizeitmesse Viva Touristika & Caravaning mit Sonderfläche Fahrrad 28.–29.11.2009 BERLIN fahrrad.markt.zukunft: Berlins Fahrradmesse

KOPF AN – MOTOR AUS Auch 2010 will die Bundesregierung die Bürger dazu bewegen, auf Kurzstrecken öfter das Auto stehen zu lassen und zu Fuß zu gehen oder aufs Fahrrad umzusteigen. Prominente, wie Schwimm-Olympiasiegerin Britta Steffen, unterstützen die sinnvolle Kampagne. Immerhin sind 50 Prozent aller mit dem Auto zurückgelegten Strecken weniger als sechs Kilometer lang und fünf Prozent sogar unter einem Kilometer. Broschüren und die Website www.kopf-an.de informieren über lokale Hintergründe und helfen dem inneren Schweinehund auf die Beine.


Fotostory: Rahmenbauer

Zeitlos schön Wenn Handwerker statt Robotern Räder bauen, entstehen Unikate. Die Individualisten unter den Fahrradherstellern trafen sich 2009 zur ersten Rahmenbauer-Messe. Sie feierten das Fahrrad als zeitlose Schönheit.

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W

Giovanni Cermenati hat schon viele Trends kommen und gehen sehen. Seit über 40 Jahren baut seine Familie in der Nähe der Radler-Kapelle „Madonna del Ghissallo“ am Comer See Buchenholz-Felgen. Für Rad-Ästheten in aller Welt wären auch sie Grund genug für eine Pilgerreise. www.cerchiinlegnoghissallo.it

er weiß schon, welcher Mensch seinen Fahrradrahmen gebaut hat? Schon das Herkunftsland sicher zu kennen, ist nicht ganz einfach – und den meisten Radlern ist es auch herzlich egal. Doch den Ausstellern und Besuchern in der Stadthalle von Schwäbisch Gmünd ist es gar nicht egal. Sie schwelgen im Rausch einer Premiere. 70 Aussteller hat Organisator Ingo Brantl für die Premiere der „European Handmade Bicycles Exhibition“ aufgetrieben. Teilnahmebedingung: Fertigung und Entwicklung der Teile, der Räder oder ihrer Rahmen müssen unter einem Dach stattfinden. Handwerkliche Maßfertigung ist erwünscht, und im Zweifelsfalle regiert Ingos Daumen bei der Auswahl. Der zeigt nach oben, wenn die Firma den elitären Zirkel der Individualisten bereichert. Und er zeigt nach unten, wenn eine durchglobalisierte Marke von der Aura der versammelten Kunsthandwerker schmarotzen will. Fahrrad-Rahmenbauer ist für manchen eher Berufung als Beruf, und so beriecht sich hier eine bunte, leidenschaftlich engagierte Szene. Mit selbstgemachten Muffen und Verchromungen idealisiert die Retro-Fraktion eine goldene Vergangenheit des Fahrradbaus, in der Schönheit und Authentizität kalte Technik überstrahlten. Freunde des makellosen Titanschweißens sind ebenso vertreten wie Künstler, deren Lackierungen als unwiederbringliche Einzelstücke strahlen. Ihr gemeinsames Credo: Das Leben ist zu kurz, um seelenlose Fahrräder zu fahren ...

6/2009 TREKKINGBIKE 15


Messereport 2010

Showdown

Showdown in Friedrichshafen. Nie war die Eurobike größer als in diesem Jahr. Am Rande des Demo-Day versammelten sich die Hersteller für TREKKINGBIKE zum Gruppenfoto und zeigten stolz ihre interessantesten Räder.

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FOTO: DANIEL SIMON

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FOTOS: DANIEL SIMON, JÖRG SPANIOL, HERSTELLER

Messereport 2010

E-Werk Das haben sich Reiseradler schon lange gewünscht. Das Fahrrad als eigenes Kraftwerk versorgt Telefon, Musikplayer und lädt zudem noch die Akkus für Zeltbeleuchtung und Kamera. Mit dem neuen E-Werk von Busch und Müller ist das grundsätzlich möglich. Das Gerät wird mit dem Nabendynamo verbunden und liefert Strom. Die Spannung ist dabei auf maximal 12 Volt einstellbar. Bis zu 16 Watt Ladeleistung stehen dabei zur Verfügung. „Das E-Werk wird damit

INTERVIEW

Das Fahrrad wird zum Kraftwerk. Der permanent verfügbare Strom aus dem Nabendynamo lädt Handy, Kamera und betreibt GPS-Geräte oder den beliebten i-Pod.

zum universellen Ladegerät. Fast alle für Mobilgeräte üblichen Varianten für Volt und Ampere können eingestellt werden“, stellte Guido Müller das neue Kraftwerk für Radler vor. Als Zubehör sind sowohl ein USB-Stecker als auch zwei offene Kabel dabei. Diese können individuell mit Steckern aufgerüstet werden. Eine zusätzlich erhältliche Universallenkerhalterung bietet sicheren Halt für Handy und i-Pod. Einziger Wermutstropfen ist nur noch der Preis: 139 Euro kostet das Gerät, 19 Euro der Halter. Ab Oktober erhältlich. www.bumm.de

Funktioniert das neue E-Werk wie eine Steckdose am Rad? Im Prinzip ja. Ab 15 km/h steht so viel Strom zur Verfügung, als käme der Strom aus der Steckdose. Es wird jedoch keine Energie gespeichert. Könnte ich also auch ein E-Bike laden? Nein. Dafür ist die Leistung zu gering. Die Hintergrundbeleuchtung eines Navigationsgerätes kann jedoch permanent brennen oder es werden gleichzeitig vier handelsübliche Akkus geladen. Kann ich mein Handy zerstören, wenn ich die Spannung falsch einstelle? Das kann passieren. Die Vielfalt der Möglichkeiten birgt auch Gefahren. Die Bedienung muss deshalb sehr sorgfältig geschehen. GUIDO MÜLLER, Busch und Müller

28 TREKKINGBIKE 6/2009

„THE PLUG“ Auf die gängige USB-Stromstärke 5 Volt/500mA beschränkt sich „The Plug“ von Tout Terrain. USB-Dose und Schalter stecken im Vorbau. Serienmodelle sollen im Frühjahr 2010 verfügbar sein. www.tout-terrain.de

Mit zwei Drehknöpfen lassen sich am E-Werk Spannung und Stromstärke regeln.


BUSCH & MÜLLER

TOPLIGHT LINE PLUS

IDWORX

WIDE BODY DYNAMO

Eine neue, durchsichtige Streuscheiben-Konstruktion des B&M-Rücklichts bricht des Licht zweier roter LEDs so, dass der nachfolgende Verkehr die Lichtquelle als flächig und nicht mehr punktförmig wahrnimmt. Dadurch soll die Einschätzung des Abstands zum Fahrrad wesentlich leichter, deutlicher und genauer ausfallen als bisher. Auch ist das integrierte Standlicht zum Parken per Knopfdruck abschaltbar. Die neue Technik gibt es als stationäre und als Akkuleuchte. www.bumm.de

Eine spezielle Version des SON R-Nabendynamos dreht sich zukünftig exklusiv in den Gabeln der Idworx-Topmodelle. Nabenkörper und Flanschabstand wuchsen um 20 Millimeter in die Breite. Damit steht die Felge stabiler über der Nabe, das gesamte Vorderrad wird steifer und weniger torsionsanfällig. Insbesondere für kräftige und schwere Fahrer dürfte dann das Streifen der Bremsbeläge beim Wiegetritt der Vergangenheit angehören. Das Mehrgewicht liegt nur bei etwa 25 Gramm. www.idworx-bikes.de

DAUM ELECTRONICS

INTERNET-TOUREN Ein integriertes GSM-Modul macht das „Premium Cockpit“ der Daum-Pedelec-Serie internetfähig. Per Prepaid-Karte lassen sich Radtouren vom Portal www.gpsies.de jederzeit von unterwegs direkt aufs Display laden. Auch jede gefahrene Strecke kann das GPSModul aufzeichnen und auf SD-Card zur Auswertung am Computer speichern. Herzrate, Höhen- und Temperaturwerte erfasst das Gerät ebenfalls. Falls es gestohlen wird, meldet das Pedelec via SMS seinen Standort. www.daum-electronic.de

ALLESKÖNNER IOS XL Als ultimatives Stadtrad sieht Faltrad-Riese Dahon den kompakten 24-Zöller IOS. Weitreichende Verstellbarkeit, wartungsfreundliche Ausstattung und eigenständige Details machten uns neugierig. Gefaltet wirkt das quirlige IOS nicht viel größer als ein 20-Zöller. Doch die vier Zoll größeren Laufräder lassen den neu konstruierten hydrogeformten Rahmen flotter rollen. Der werkzeuglos verstellbare Vorbau passt den kompakten Falter flugs den unterschiedlichsten Fahrer-Größen an. Zudem lässt sich damit auch die Sitzhaltung von aufrecht bis geneigt variieren. Überlegte Konstruktion machen Rad und Komponenten recht fahrstabil. Eine Fülle cleverer Ideen steckt in den Details: Formschön schmiegt sich die Frontleuchte in den Vorbau, der linke Bremsgriff birgt eine Klingel und der Nabendynamo speist den „FreeCharge“-Akku, der Betrieb und Laden elektronischer Assistenz-Geräte wie Handy, GPS- oder MP3Gerät erlaubt. Als Kettenoder Nabenschalter ab 999 Euro. www.dahon-faltrad.de

Ein geschlitzter Kunststoffschlauch klemmt ganz simpel auf der Kette und rotiert mit.

Im stabilen Zwei-Finger-Vorbau ideal untergebracht: die Valos LED-Leuchte.

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Saisontest

Die Ab

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rechnung

Acht Räder, acht Vielfahrer, ein Jahr Zeit: Hier erzählen unsere Saisontester, was man mit seinem Wunschrad und vielen Kilometern erleben kann. JOCHEN DONNER ❘ text

DANIEL SIMON ❘ fotos

Gefällt ein Wunschrad auch dann noch, wenn die anfängliche Begeisterung mal abgeflaut ist? Wie gut kann ein Rad von der Stange überhaupt passen? Und welche Komponenten begeistern – oder nerven – im Alltag? Inwieweit ist das vielleicht auch Typsache? Solche Fragen sollte unser Saisontest, Jahrgang 2009, beantworten. Also baten wir acht, uns als Vielfahrer bekannte Radler, sich je ein Rad auszusuchen. Damit durften sie eine Saison lang unterwegs sein. In Abstimmung mit den Herstellern dieser Wunschräder ergab sich ein breit gespreiztes Testfeld: Das günstigste Modell, das Vienna Deluxe von Specialized, markiert schon das Spitzenmodell der „Women“-Reihe. Der eigentlich gewünschte, weil technisch reizvollere Alu-Carbon-Kompositrahmen, bleibt allein den Herrenmodellen vorbehalten. Das Focus Maleta mit durchgängiger SRAM-Bestückung repräsentiert die Mittelklasse. Interessant war hier auch eine Einschätzung der selten verbauten SRAM-Komponenten. Leichte, vollausgestattete Carbonräder waren ein Trend des Jahres 2009. Wie sie sich im Alltag machen, haben wir an zwei Beispielen eine Saison lang überprüft. Was taugt ein Baukasten-Bike in Wunsch-Konfektionierung? Bei Contoura, der Custom-Reihe von Hartje, konnten wir mit einem hochwertigen Crosser aus dem Vollen schöpfen. Auch ein wartungsarmer Rohloff-Tourer des fränkischen Vollsortimenters Hercules durfte seine Langstrecken-Eignung unter Beweis stellen. Ins „High-End“ wagten sich Stevens mit dem momentanen Rekord-Leichtgewicht von 10,6 Kilo für das fahrbereite Rad. Das Xenith erhebt dabei den Anspruch, voll alltagstauglich zu sein. Das wollten wir sehen. Auch hat uns interessiert, ob sich das verschärft sportliche und edle Titanrad der „Stahlwerker“ von der Fahrradmanufaktur im täglichen Einsatz bewährt. Eine Menge spannender Fragen also. Die, zum Teil höchst individuellen Antworten lesen Sie auf den folgenden Seiten. Bis zum Ende der Verkaufsdauer dieser Ausgabe können die Tester nochmals ihre Objekte genießen. Dann kommt auf die Testredaktion noch einmal harte Arbeit zu: Tester und Testräder zu trennen und den Rückversand einzuleiten. Eines wissen wir jetzt schon: Ganz einfach wird das nicht!

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CIRCLE SYMMETRY PREIS: 1799 EURO „Zur Arbeit führt mein Weg quer durch die Münchner City. Mitten im Verkehrsgewühl zählen für mich vor allem Leichtlauf, Wendigkeit und gute Bremsen. Ständiges Stop and Go verlangt oft schnelles Reagieren: Da bin ich gerne flott, aber auch sicher unterwegs. Das leistete das Symmetry perfekt. Draußen, am Wochenende auf schönen Landsträßchen war das Symmetry vollkommen in seinem Element: Das war wie Fliegen!“ MARTINA ZEILER

TOP Die leichten Laufräder. Ihre Spurtfreude war überragend: drei, vier Kurbelumdrehungen und der Tacho war auf dreißig. FLOP

Die Unversöhnlichkeit des Rades mit längeren Kopfsteinpflaster-Passagen: Gabel und Sattelstütze könnten komfortabler sein.

Ab nach 3 Monaten: Der Adapter zur Kettenstrebe, ein Aluguss-Teil, konnte den Hinterbau-Ständer nicht mehr halten.

44 TREKKINGBIKE 6/2009

anteil auf dem Vorderrad schnell wieder erstickt. Angenehm war auch das Sicherheitsgefühl, das das Symmetry vermittelte: „Das Rad lief sehr ruhig, die Straßenlage war satt. Kleinere Unebenheiten schluckten Reifen und die Rahmen-Gabel-Kombi gnädig weg. Für die paar hundert Meter Kopfsteinpflaster und die ständigen Baustellen auf meinem Arbeitsweg hätten die Reifen noch ein wenig breiter sein dürfen.“ Ob der Empfindlichkeit des

Vertrieb Preis/Gewicht o. P. Rahmenmaterial/-größen Gabel/Fw. lt. Herst. Kurbel/Übersetzung Antrieb Bremsen/-hebel Naben/Felgen/Reifen Sattel/Sattelstütze Besonderheiten

Alltag Fitness Gelände Touren

Rahmenmaterials war lockerer Umgang mit dem Rad nicht angesagt: Ein dickes Schloss – mit entsprechendem Gewicht – wurde daher zu Martinas ständigem Begleiter. Behutsamer Umgang damit, wie auch mit dem gesamten Rad, bewahrte die fragilen Faserkomposit-Rohre vor Kratzern oder Dellen. Zu Hause konnte sie das Rad wegsperren, im Büro nutzte sie, wie ihre motorisierten Kollegen, einfach die Haus-Tiefgarage.

C4C Sports GmbH, Tel. 0531/88617624, www.circle-cycles.com 1799 Euro/12,20 kg Carbon Monocoque/D: 46, 52 cm Circle Carbon, Aluschaft, Disc/V-Brake-Aufnahmen, Lowrider-Gewinde Shimano LX HT II/48, 36, 26 Zähne Shimano LX, LX, LX Rapid Fire, Shimano CS-HG80-9, 11-28 Zähne Avid Single Digit 7/Avid Speed Dial, V-Brakes Dynamo 3N71/Shimano Systemlaufräder WH-T560/Conti Contact extralight 37-622 Selle Italia LDY/Circle Concept, Carbon Trapezrahmen; Tubus Vega, 25 kg; Fly N + LED, Toplight Flat +, Kabel in UR, Schutzblechröhrchen; SKS-Bleche; Esge HB-Ständer; Gummi Ergogriffe; Billy-Klingel WERTUNG

Der zentrale Punkt: Sprintstärke bezieht das Symmetry aus seiner ausgereiften, extrem steifen Tretlager-Konstruktion.

Mehr Kilometer in der City als draußen vor den Toren sind leider der Preis, wenn man einem Broterwerb nachgehen muss und nicht vom Radfahren leben kann. Doch das bedeutete für Martina nicht nur Verzicht. Ihr Arbeitsweg schrumpfte um mehrere Minuten. Der steife, leichte Rahmen und die flinken Shimano Systemlaufräder brachten sie zügiger durch den CityVerkehr. „Hier musste ich mich manchmal richtig zügeln: Das Symmetry verführt zum Gasgeben.“ Ihre Bilanz fällt rundum zufrieden aus: Außer zwei Platten gab es keinerlei Defekte, wenn man vom Bruch der Adapterplatte des Hinterbauständers absieht. Das Fahrgefühl war perfekt, auch weil das Rad perfekt zu Martinas Größe und Körpermaßen passte. Den Rahmen mit tieferem Durchstieg fand sie bequemer als einen Diamantrahmen. „Die Steifigkeit, die hier verloren geht, ist zu verschmerzen.“ Da die Balance der Fahrerin auf dem Rad sehr ausgewogen ist, wird das etwas früher beginnende Flattern des Vorderbaus durch den hohen Gewichts-

EIGNUNG

S

chade, dass ich nicht mehr und öfter durch die Landschaft kurven konnte“, bedauerte Martina Zeiler zum Testende. „Dieses leise, leichte Fahren ist der reine Genuss.“

Rahmen Ausstattung Komfort Preis-Leistung

sehr gut


CONTOURA PAQUANO PREIS: 2095 EURO „Gut finde ich das Baukasten-System von Contoura. So konnte ich das Testrad gleich nach meinem Geschmack abstimmen. Das Paquano sollte Arbeitspferd und Freizeitpartner sein: Auf Dienstreisen war das Bike zuverlässiges Verkehrsmittel und Lastesel. Nach der Arbeit oder am Wochenende hängte ich oft noch eine schnelle Runde durch den Wald dran. Hier konnte das Paquano mit seiner Quirligkeit punkten.“ ARMIN HERB

TOP

Die hohe Agilität des Contoura machte auf jeder Strecke Spaß und bescherte fast schon Mountainbike-Feeling.

FLOP

Weil Bohrungen fehlen oder ungünstig gesetzt sind, waren Steckschutzbleche nur schwierig zu befestigen.

Die Originalgriffe waren schnell alle. Aus dem i-Grip-Baukasten von Procraft stellten wir den definitiven Griff zusammen.

nehmen i-Grips von Procraft zum Einsatz: griffig, stabil montierbar, auch mit Handschuhen gut greifbarer, dünner Durchmesser und integriertes Hörnchen mit Länge und Biegung nach Wunsch. Was will man mehr? So gerüstet, jagte Armin das Paquano, mal mit, mal ohne Gepäck, über Stock und Stein. „Die RST-Gabel war dabei kein Überflieger, aber sie hat ordentlich gearbeitet. Mehr gestört hat mich, dass sich die Taste des Lockout-Schalters beim

Vertrieb Preis/Gewicht o. P. Rahmenmaterial/-größen Gabel/Fw. lt. Herst. Kurbel/Übersetzung Antrieb Bremsen/-hebel Naben/Felgen/Reifen Sattel/Sattelstütze Besonderheiten

Alltag Fitness Gelände Touren

Bedienen verformt.“ Auch mit der Übersetzung war er nicht ganz zufrieden, denn das größte Ritzel hat nur 28, nicht wie sonst 32 oder 34 Zähne. „Mit Gepäck bergauf hatte ich schon mal zu meckern.“ Am meisten Spaß hatten die beiden in Feld, Wald und Wiese. „Hier war das Paquano in seinem Element. Unterm Strich war deutlich mehr Fahrfreude als Ärger im Spiel. Das Rad ist gut abgestimmt und kann was, wenn es gut aufgebaut wird.“

Hermann Hartje KG, Tel. 04251/811500, www.contoura.de 2095 Euro/11,90 kg Alu/H: 48, 52, 56, 59, 62 cm; D: 48, 52, 56 cm RST Vogue Air, Remote Lockout am Lenker, Disc-/V-Brake-Aufnahmen/60 mm Shimano XT HT II/48, 36, 26 Zähne Shimano XT, XT, XT Rapid Fire, CS-HG80-9, 11-28 Zähne Magura Martha Scheibenbremse, Discs: 160 mm V+H Citec Trekking X Systemlaufräder/Schwalbe Racing Ralph 35-622 Fizik Rondine/Airwings Evolution 360, luftgefedert Hauptrohre ovalisiert; Gewinde für Träger, Bleche, Dynamo; Contec Micro-Hörnchen; WERTUNG

Toleranz-Probleme: Die Aufnahmen der Scheibenbremse waren nicht planparallel. Wir frästen sie in der Werkstatt nach.

Reisen lassen sie sich platzsparend demontieren und einfach mit Gepäckträger oder Steckblechen nachrüsten. Deshalb hat Reiseredakteur Armin eine Vorliebe für diese Chamäleons unter den Trekkingrädern. „So, wie das Rad aus dem Karton kam,“ meint Armin, „hätte ich nicht viel Freude gehabt.“ Ein wenig Nacharbeit in unserer Werkstatt ließ die Sache wieder anders aussehen: „Ab dann hatte ich ausgesprochen viel Spaß mit dem Contoura“, lautet jedoch Armins Fazit. Dazu trug von Seiten des Contoura vor allem das geringe Gewicht von Rahmen und der edlen Systemlaufräder und die zuverlässig-zupackende Art der Magura-Scheibenbremsen bei. Der Hinterbauständer war praktisch unterwegs, den Gepäckträger hatte Armin selbst montiert. Die teure Airwings-Stütze war allerdings nicht zum Federn zu bringen. Sie wurde gegen eine starre Stütze getauscht. Ebenso die ursprünglichen Griffe: Deren Umhüllung löste sich vom Schaumstoffträger, also weg damit. So kamen die sehr ange-

EIGNUNG

C

rossbikes sind Alleskönner, auch für Armin Herb: Die Bikes rollen auf der Straße leicht und schnell, nehmen aber auch schwierigen Untergrund nicht krumm. Für unkompliziertes

Rahmen Ausstattung Komfort Preis-Leistung

gut 6/2009 TREKKINGBIKE 45


Test: Satmap Active 10

Zu jeder gespeicherten Tour können Daten und Höhenprofil gezeigt werden.

Der rote Kreis zeigt die Position, die gelbe Linie die geplante Tour.

Elektronische Karte Der Platzhirsch Garmin bekommt Konkurrenz. Mit dem „Active 10“ will der britische Hersteller Satmap insbesondere Radfahrer begeistern. Wir haben das neue Gerät ausprobiert.

TOM BIERL ❘ text

DANIEL SIMON ❘ fotos

„Geladene SD-Karte einstecken und losradeln“. Ganz so einfach wie der britische Hersteller Satmap sein Navigationsgerät bewirbt, ist die Handhabung des Active 10 in der Praxis nicht. Doch da die Briten sich auf die wesentlichen, für Radfahrer und Wanderer wichtigen Funktionen beschränken und auch auf eine Routingfähigkeit verzichten, wird der Nutzer nicht durch übermäßig viele EinstellSatmap möglichkeiten verwirrt. Dabei setzt Satm

auf das gewohnte Bild der Papierkarten. Die Orientierung ist damit auf Anhieb vertraut. Karten- und Tourendaten werden über handelsübliche SD-Karten verwaltet. Der Akku hält einen ganzen Tourentag. Ausgesprochen positiv fällt das 5,5 x 7 cm große Display auf. Eine entsprechende Karte vom heimischen Bundesland ist beim Kauf eines Gerätes automatisch dabei. Mit Hilfe eines kleinen Joysticks kann der Ausschnitt beliebig verschoben werden. Natürlich gibt es auch eine Zoom-in-, Zoom-out-Funktion.

ZAHLEN UND FAKTEN SATMAP ACTIVE 10 ZAHL

Praktisch und bewährt – die Klickfix-Halterung für die Lenkermontage.

54 TREKKINGBIKE 6/2009

GERÄTE GERÄTEART: Elektronische Karte mit GPS; Basiskarte integriert Topografische Karten auf SD-Speicherchips, 256 MB interner Speicher Topograf PREIS M MIT TOPOKARTE DER KAUFREGION: 399 Euro FAHRRADHALTERUNG: 29,99 Euro FAHRRA AKKU-POWERPACK: 54,99 Euro AKKU-P Weitere Karten auf SD-Chip: 39,99 bis 299,99 Euro je nach Abdeckung nicht alle Regionen verfügbar). (noch nic www.paul-lange.de; www.satmap.com INFOS: w

Großes Lob verdient die praktische Lenkerhalterung. Hier vertrauen die Briten auf das bewährte Klickfix-System. Also einfach losradeln? Leider Nein! Ohne eine vorher am Rechner geplante Tour geht auch bei Satmap gar nichts. Die Topokarte zeigt zwar das Terrain, gibt jedoch keinerlei Informationen über Radwege oder Radfahrer taugliche Streckenführung. Um die Tour auf das Gerät zu übertragen, benötigt der Active 10 eine eigene Software (nur PC!). Die aktuellste Version von „Satsync“ muss der Benutzer aus dem Netz laden und auf seinem Rechner installieren. Die Software ist jedoch kostenlos. Nach der Installation erscheint das neue Programmsymbol. Der Doppelklick öffnet ein übersichtliches Programmfenster. Die Oberfläche ist einfach gehalten und leicht verständlich. Übliche GPX-Dateien lassen sich schnell importieren und dann entweder direkt auf den internen Speicher oder auf die Karte übertragen. Sichtbar werden diese auf dem Gerät jedoch erst dann, wenn die


PLUSPUNKTE • Großes Display • Vertrautes Kartenbild • Gute Lenkerhalterung • Funktionen auf’s Wesentliche reduziert • Einfache, verständliche Software • Nahezu unbegrenzter Touren-Speicher

MINUSPUNKTE • Schlechte Ablesbarkeit bei Sonnenlicht • Tasten in Fahrt schwer bedienbar • Noch wenig Karten verfügbar Kabel wieder getrennt und das Active 10 neu gestartet wurde. Mit eventuell zur Orientierung nötigen Wegpunkten funktioniert das Übertragen und Anzeigen analog. Toll bei der Übertragung: Man muss auf keine Anzahl von Track- oder Wegpunkten achten. Der Speicher akzeptiert beliebig viele Punkte. Vorheriges Reduzieren ist also nicht nötig. Ist die Radtour als Route übertragen, erscheint diese als schwache graue Linie im Kartenbild. Lädt man mehrere Radtouren aus einem Gebiet auf das Gerät, sind auch diese zunächst nur grau sichtbar. Zum exakten Navigieren lässt sich dann nur eine Tour aktivieren. Diese erscheint dann als gelbe Linie im Display, die einzelnen Trackpunkte sind

Fazit: Für Tourenfahrer, die sich nicht mit zu viel Technik belasten

wollen, hat der Active 10 enormes Potenzial. Die GPS-Funktionen sind auf das für Radfahrer Wesentliche reduziert. Beinahe unbegrenzter Speicher, großes Display und ein vertrautes Kartenbild sind auf Anhieb sympathisch. Auch das Übertragen von Touren funktioniert mit einer einfachen Software unkompliziert. Die Lenkerhalterung ist vorbildlich, die Akkulaufzeit ausreichend. Eine gewisse Einarbeitungszeit ist jedoch auch beim Active 10 nötig. Einfach losfahren ohne Vorbereitung funktioniert mit dem Active 10 nicht. Deutliche Schwächen zeigt die Bedienung des Gerätes während der Fahrt. Bei direktem Sonnenlicht ist auf dem Display wenig zu erkennen.

TOM BIERL, CHEFREDAKTEUR

grün. Tolles Feature: Die Fahrtrichtung wird entlang der gelben Linie mit feinen roten Pfeilen angezeigt. Zudem lassen sich die Tourinformationen, wie beispielsweise Streckenlänge und ein Höhenprofil, anzeigen. Auch eventuell zur Radtour gehörende Wegpunkte sind ohne weitere Aktivierung verfügbar. Allerdings erscheinen die Informationen erst nach umständlichem, separatem Aufruf. Schade! Praktisch ist dagegen eine einfache Umschaltfunktion zur Darstellung des Kartenbildes in Fahrtrichtung oder genordet. Das erleichtert die Weiterfahrt nach einem Stopp enorm. Funktionieren das Ablesen des Kartenbildes, die Bedienung der Tasten und das Abrufen der Informationen im Zimmer und bei schummrigem Licht hervorragend, verliert die Nutzung des Active 10 jedoch dra-

matisch am Fahrradlenker und insbesondere unterwegs bei schönem Wetter. Die Tasten lassen sich in Fahrt nur schwer bedienen. Seinen Glanz büßt das große Display bei hellem Licht gänzlich ein. Wer mit dem Active 10 an einem Sonnentag unterwegs ist, kann die Informationen auf dem Display nur noch erahnen. Nur bei Wolken, im Wald und bei wechselndem Licht im Schatten, ist die Ablesbarkeit passabel. Schade, denn ansonsten hat das GPS-Gerät derzeit das größte Radfahrer-Potenzial.

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Das Thema GPS für Radfahrer ist für Sie noch ein Buch mit Siegeln? Dann sollten Sie sich unser GPS-Spezialheft kostenlos aus dem Internet laden. Auf 16 Seiten haben wir die Grundlagen der Technik genau erklärt.


Gesundheit: Gelenke

Schongang für Gelenke Radfahren beugt dem Verschleiß der Gelenke vor. Wichtig an kalten Tagen: gut aufwärmen und unterwegs warm halten. Ein Sportmediziner erklärt, was die Gelenke bei Herbsttouren schont. ANGELIKA URBACH ❘ text

D. SIMON ❘ fotos

Rhythmisches Treten hält die Knorpel geschmeidig. Doch wenn es draußen kalt wird, verderben schmerzende Gelenke so manchem Radfahrer den Spaß. „An den Knien, Händen und Füßen ist der wärmende Mantel aus Muskulatur und Fettgewebe extrem dünn. Deshalb kühlen die dort sitzenden Gelenke schnell aus“, erklärt Dr. Claus Oehler, Orthopäde und Sportmediziner aus Augsburg. Die Kälterezeptoren 56 TREKKINGBIKE 6/2009

im Körper schlagen Alarm und melden den Temperaturwechsel ans Gehirn. Als Folge ziehen sich die Gefäße in den ohnehin schlecht durchbluteten Gelenken zusammen. So fließt mehr warmes Blut ins Körperinnere zu den lebenswichtigen Organen. Doch in den Gelenken sinkt die Temperatur dadurch noch schneller. Wird es richtig kalt, setzt das Schmerzempfinden ein. Die gute Nachricht für Radfahrer: Selbst wer im Winter täglich mit dem Rad zur Arbeit fährt, braucht sich keine Sorgen

über die Gesundheit seiner Knie- oder Handgelenke zu machen. „Die Kälte ist zwar unangenehm und verursacht Schmerzen. Doch gesunde Gelenke nehmen davon keinen dauerhaften Schaden“, beruhigt Dr. Oehler. Im Gegenteil: Auch in der kühlen Jahreszeit fördert regelmäßige Bewegung die Gesundheit der Gelenke, betont der Sportmediziner: „Radfahren regt die Produktion von Gelenkflüssigkeit an und hilft gleichzeitig, diese besser im Gelenk zu verteilen.“ Zum einen schmiert die Gelenkflüssigkeit


die Bewegung, zum anderen transportiert sie Nährstoffe zur Knorpelschicht. Letzteres ist für die Erhaltung des Knorpels von entscheidender Bedeutung: Schließlich verfügt er über keine eigenen Blutgefäße, über die er zusätzlich ernährt werden könnte. Für Menschen mit Gelenkschäden gilt Radfahren deshalb als ideale Sportart. Eine beginnende Arthrose kann durch regelmä-

ßige Bewegung nicht rückgängig gemacht werden. „Aber der fortschreitende Verschleiß wird merklich aufgehalten“, weiß Dr. Oehler. Allerdings dürfen Arthrose-Patienten nur in schmerzfreien Phasen auf Tour gehen. „Ist das Gelenk akut geschwollen und überwärmt, sollte man besser warten, bis die Beschwerden abgeklungen sind“, warnt der Sportmediziner. Abgesehen davon

steht einer Tour an nasskalten Tagen nichts im Weg. „Wer seine Gelenke gut aufwärmt und unterwegs warm und trocken hält, muss sein gewohntes Trainingspensum im Herbst nicht von vorneherein reduzieren“, empfiehlt der Orthopäde. Sein Tipp: Ein guter Gradmesser für die Länge und Intensität der Belastung ist das persönliche Wohlbefinden.

Tipps vom Sportmediziner „Auch in der kalten Jahreszeit sollten die Gelenke regelmäßig bewegt werden, um die Versorgung des Knorpels mit Nährstoffen zu gewährleisten“, sagt der Sportmediziner Dr. Claus Oehler. Wer ein paar einfache Regeln befolgt, bleibt länger beschwerdefrei.

DR. CLAUS OEHLER

VOR DER TOUR

☛ Auswahl der Kleidung Winddichte und atmungsaktive Funktionsbekleidung hält die Gelenke an nasskal-

ten Tagen warm und trocken. Die Hose sollte keine Falten in den Kniekehlen werfen: Darin bilden sich leicht Nässedepots. An kalten Tagen wärmen Knielinge, Armlinge oder wärmende Bandagen, die unter die Kleidung gezogen werden. Vorsicht: Sie dürfen nicht einengen! Bei Beschwerden in den Sprunggelenken helfen warme Überschuhe.

☛ Warm up Wer direkt vom Sofa auf den Fahrradsattel wechselt, schadet seinen Gelenken. Denn: Beim

Sitzen wird die Gelenkflüssigkeit zwischen den Knorpeln herausgedrückt. Mit dieser Übung verteilt sich die Gelenkflüssigkeit optimal zwischen den Knorpeln und die Bewegung beim Treten ist von Anfang an gut geschmiert: Setzen Sie sich z. B. auf eine Tischplatte und lassen die Unterschenkel nacheinander ein paar Mal locker auf- und abpendeln. 15 Wiederholungen reichen.

Erst pendeln, dann losfahren: Die leichte Bewegung verteilt die Gelenkflüssigkeit im Knie. So ist flutscht Bewegung beim Treten von Anfang an.

☛ Langsam losfahren Gönnen Sie den Gelenken Zeit, um sich an die Belastung zu gewöhnen. Wählen Sie einen kleinen Gang und fahren Sie mit mäßiger Geschwindigkeit los. Diese Aufwärmphase sollte ein Viertel der Trainingsdauer betragen, mindestens aber zehn Minuten.

AUF TOUR

☛ Trocken halten Planen Sie längere Fahrten so, dass Sie gegebenenfalls in einer warmen Gaststätte o. ä. nasse Klamotten wechseln können. Bei einsetzendem Regen ist es ratsam, die Tour abzubrechen oder einen Stop einzulegen. Bitte nicht um jeden Preis durch die Nässe kämpfen!

☛ Streckenwahl Achten Sie auf windgeschützte Strecken und sparen Sie sich schöne Routen z. B. an zugigen Flussläufen für den Sommer auf.

☛ Pausen planen Pausen sind wichtig, damit sich die Gelenke von der gleichförmigen Bewegung erholen können. Die Pausen müssen unbedingt im Warmen stattfinden!

Wind und Fahrtwind kühlen den Körper aus. Wer empfindlich ist, wählt besser windgeschützte Strecken.

☛ Kleine Gänge Wer kleine Gänge tritt, schont die Gelenke vor Überlastung. Schließlich geht es nicht darum, nicht möglichst schnell eine vorgegebene Strecke zurückzulegen, sondern für eine Weile einen bestimmten Bewegungsablauf durchzuführen.

NACH DER TOUR

☛ Langsam ausrollen Lassen Sie die Bewegung in den letzten zehn Minuten der Tour ohne Druck aufs Pedal ausklingen.

☛ Raus aus der Kälte Verlegen Sie die Nachbesprechung der Ausfahrt mit Ihren Begleitern nach drinnen. Im Freien kühlt der Körper schnell aus.

☛ Wärmebehandlung Eine fertige Wärmepackung aus der Apotheke, ein Vollbad oder ein Saunabesuch Vom Sattel auf die Saunabank: Die Kalt-Warm-Impulse mobilisieren körpereigene Entzündungshemmer und schmerzlindernde Stoffe.

sind eine Wohltat nach der kühlen Ausfahrt: Der Wechsel zwischen kalt und warm mobilisiert antientzündliche und schmerzlindernde Stoffe, die auch bei Gelenkbeschwerden helfen. 6/2009 TREKKINGBIKE 57


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Test: Softshell-Jacken

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Softshell-Produkte für kalte Tage Softshell heißt das Wundermaterial der Bekleidungsindustrie. Jeder Discounter hat Softshell-Jacken in seinem Herbst-/Winterprogramm. Was leistet das Material und wo liegen die Unterschiede? TREKKINGBIKE hat sechs Jacken getestet. Dazu: Hand- und Überschuhe und Helmmützen aus Softshell. » weiter

Fahrrad überwintern

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Gesundheit: Radfahren im Winter

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Wie der Kälteschock dem Körper gut tut

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Wer seiner inneren Stimme trotzt und auch bei Schmuddelwetter aufs Rad steigt, wird schon nach der ersten Tour mit einem Hochgefühl belohnt. Langfristig stärkt Ausdauertraining im Winter sogar die Gesundheit.

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Nicht jedes edle Tourenrad muss im Winter auf die Piste. Doch lassen Sie den Liebling nicht einfach stehen. Vier Schritte und einige praktische Utensilien helfen, böse Überraschungen nach dem Winterschlaf zu vermeiden.

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4/2009 Juli-August

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Alles über die neuen E-Bikes und Pedelecs

KAUFBERATUNG PEDELECS ● 8 E-BIKES IM TEST ● MOTORKONZEPTE ● ZUBEHÖR ● REISETIPPS

Die Branche steht unter Strom. Beinahe jeder Fahrradhersteller hat mittlerweile ein Elektrorad im Programm. Doch unterschiedlichste Konzepte, Antriebe und Interpretationen machen einen Überblick schwer. TREKKINGBIKE hat die neuesten E-Bike-Modelle Probe gefahren und Motoren und Antriebe verglichen. » weiter EXTRA-HEFT: KANARISCHE INSELN

Reise: Kanaren-Spezial

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Alle Infos zu den schönsten Touren Die Kanarischen Inseln versprechen das ganze Jahr über Fahrradwetter. Im Sommer steigen die Temperaturen am Meer kaum über 30 Grad, im Winter fallen sie selten unter 20 Grad. Viele schöne Routen führen durch die Berge, die auf Teneriffa sogar in Höhen über 2000 Meter verlaufen.

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FUERTEVENTURA Wind und Wüste ● TENERIFFA Schnee und Meer ● LA PALMA Wald und Vulkane ● LANZAROTE Schwarz und Heiß ● GRAN CANARIA Berge und Barrancos

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EXTRA-HEFT: WINTERZIELE IN ÜBERSEE

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Spezial Winterziele

Faszinierende Kulissen: Fahrradtouren am Kap.

WEIN UND WALE

Das Land am Kap überrascht seine Besucher mit landschaftlicher und kultureller Vielfalt.

R

adfahren wird auch an der Südspitze Afrikas immer beliebter. Vor allem in der Freizeit steigen die Südafrikaner vermehrt aufs Fahrrad, nehmen es auch gerne mit zum Wochenendausflug. So sind Freizeitradler vor allem auf den Straßen im Western Cape oder rund um den Blyde River Canyon keine Seltenheit. Tourenradler mit Packtaschen gehören allerdings noch kaum zum Straßenbild. Südafrika, so groß wie Frankreich und Spanien zusammen, ist ein faszinierendes Reiseziel voller Kontraste und grandioser Landschaften. Das gesamte riesige Land bietet unendlich viele Reize:

MEIN TIPP

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wilde Berge und Küsten, weite Savannen und sanfte Hügel und natürlich eine faszinierende Tierwelt. Zur Radreise in Südafrika gehört auf jeden Fall eine Safari in einem der Nationalparks oder in einem privaten Game Reserve. Wer auf Malariaprophylaxe verzichten möchte, findet auch jenseits des weltberühmten Krüger Nationalparks einige gute Gelegenheiten dazu. Für Einsteiger empfiehlt sich eine mehr oder weniger ausgedehnte Radreise von Kapstadt aus entlang der berühmten Gartenroute Richtung Port Elizabeth mit anschließendem Besuch des Addo Elephant Parks. Und nicht nur

Welche Region empfehlen Sie für den weniger versierten Tourenradler, sozusagen als „Südafrika für Einsteiger“? Die östlichen Drakensberge im Gebiet Sabie-Graskop-Blyde River Canyon in der Provinz Mpumalanga am Rande des Krüger Nationalparks bieten sich mit gut ausgebauten und wenig befahrenen Asphaltstraßen an. In der Provinz Western Cape gibt es eine große Auswahl an Tourenmöglichkeiten, ob auf Asphalt oder guten festen Pisten. Wichtig bei der Planung ist die Berücksichtigung der Südostpassatwinde, die vor allem um Kapstadt herum bis 60 km/h stark wehen, und das bei strahlendem Sonnenschein. Beide Provinzen eignen sich auch für den Individualradler. Wo radelt es sich am schönsten zwischen November und März ? Der Osten hat Regen, vor allem im Januar und Februar, die Kapregion ist dann relativ JENS DEISTER, Tourguide und Chef heiß. Die Schulferien vom 15. Dezember bis 5. Januar sollte man auch meiden. Der von African Bikers in Kapstadt Rest der Zeit ist sehr empfehlenswert.

für Genießer und Tierfans sollte auf jeden Fall ein Abstecher in die Weinberge um Stellenbosch und zum Whalewatching bei Hermanus auf dem Programm stehen. Auch kulinarisch ist einiges geboten. Nicht wenige Insider, auch Fernradler, meinen dazu ganz offen: Es lohnt sich allein wegen des guten Essens und der vorzüglichen Weine ans Kap zu reisen. Allerdings muss man auch zugegeben: Die Nicht-Vegetarier sind wegen der vielseitigen und raffinierten Fleisch- und Fischgerichte deutlich im Vorteil. Walbeobachtung vom Ufer aus in Hermanus.


INFO Südafrika CHARAKTER

Es empfehlen sich jenseits der großen Nationalstraßen die verkehrsarmen Nebenrouten für Radtouren. Je nach Region kann es auch mal sehr gebirgig werden. Zudem liegen zwischen einzelnen Ortschaften oft relativ große Distanzen. Vorsicht vor Fahrraddiebstählen, insbesondere in Städten! Achtung, Linksverkehr! Noch ein offenes Wort zur Sicherheit auf Südafrikas Straßen: Vor allem auf schwere Überland-Trucks und die kleinen Minibusse, die den öffentlichen Nahverkehr bestreiten, sollte man achten, vielleicht sogar anhalten, wenn sie nahen. Zum Glück hupen die Lkws meist rechtzeitig, und die Musikbeschallung der Kleinbusse ist oft schon von Weitem zu hören.

BESTE REISEZEIT

Das Kapland und die Region entlang der Gartenroute eignet sich für Radtouren ganz gut im Oktober/November sowie von Februar bis April. Im Dezember und Januar könnte es manchem Radler zu heiß werden.

ANREISE

Von Deutschland gibt es tägliche Flüge nach Johannesburg und Kapstadt (ab ca. 650 Euro; nonstop mit South African Airways, Air Berlin und Lufthansa). Bei South African Airways ist der Radtransport im Jubiläumsjahr 2009 noch kostenlos. Überlandbusse nehmen – außer in der Hauptsaison – auch Räder mit, wenn der Fahrer zustimmt.

GESUNDHEIT

Die medizinische Versorgung ist sehr gut, auch in ländlichen Regionen. Wasser aus der Leitung ist in der Regel trinkbar.

RAD-SHOPS Die Anzahl der Werkstätten auf dem Land ist noch relativ klein, d. h. die wichtigsten

Blütenpracht hinterm Beach: Wo sich Atlantischer und Indischer Ozean treffen am Kap Agulhas (oben). Ganz im Süden: Mit dem Rad zum Kap der Guten Hoffnung (unten).

Farbenfrohe Trachten: Lebendige Tradition findet sich in Südafrika an vielen Orten (oben). Knysna ist das schmucke Zentrum an der Gartenroute (unten).

Ersatzteile sollten in der Gepäcktasche sein. Radverleih gibt es meist nur in den großen Städten sowie vereinzelt bei einigen Ferienhotels.

Seiten, ist das Stefan Loose Travel Handbuch „Südafrika“ zu 24,95 Euro.

UNTERKUNFT

Wer günstig übernachten möchte, wählt Backpacker Hostels, Camping oder Bed & Breakfast (www.bedandbreakfast.co.za). Auch die Versorgung mit einfachen Hotels ist ganz gut, vor allem rund um Kapstadt sowie an der Gartenroute (www. southernsun.com)

VERANSTALTER African Bikers (www.africanbikers.com), KeyMove (www.keymove.net), Wikinger Reisen (www.wikinger.de), bike adventure tours (www. bikereisen.ch), Rotalis (www.rotalis.de) Pauschalreise: 17 Tage geführte Radreise „Von Kapstadt durch das Land der Vielfalt“ (10 Touren mit je 30 bis 50 km) kosten mit Linienflug ab Deutschland, ÜF, Gepäcktransport, Mietrad etc. kosten ab 2998 Euro (Wikinger). KARTEN/LITERATUR Landkarten unterschiedlicher Maßstäbe am besten vor Ort kaufen von MapStudio (auch im Internet bestellbar unter www. mapstudio.co.za). Informativ und hilfreich für Individualradler mit insgesamt 86 Streckenvorschlägen: Cyklos Fahrrad-Reiseführer aus dem Wolfgang Kettler Verlag von Dirk Heckmann „Südafrika per Rad“, 384 Seiten, 20 Euro. Interessant und wertvoll für alles Wissenswerte rund ums Reisen, präsentiert auf 672

Das wuchtige Wahrzeichen Kapstadts: Eine Fahrt zum Tafelberg gehört zu den Pflichtbesuchen am Kap.

AUSKUNFT (ALLGEMEIN) South African Tourism, Friedensstr. 6, 60311 Frankfurt/Main, Tel. 0800/1189118 (kostenfrei) oder 01805/722255, Fax 069/280950, www.dein-suedafrika.de

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Sicherheit im Nebel

Leuchtsignale Kurze Tage, Zwielicht und Nebel stellen die Sicherheit von Radfahrern auf die Probe. Eine Verkehrspsychologin erkl채rt, was Autofahrer an tr체ben Tagen wahrnehmen und wie Radfahrer trotzdem sicher unterwegs sind. Plus: Tipps, mit denen Rad und Radler erstrahlen.

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Test: Brillen

Schattenbrillen Augenschutz muss sein – auch, wenn der Sommer vorbei ist. Immer mehr selbsttönende Scheiben locken mit ihrem großen Einsatzbereich. Ersetzen sie die klassische Sonnenbrille? Im TREKKINGBIKE-Test: fünf Selbstbräuner gegen fünf Standardbrillen.


JÖRG SPANIOL ❘ text

E

DANIEL SIMON ❘ fotos

iskalter Gegenwind treibt Schneekristalle auf zusammengekniffene Augenlider. Dann steht die Wintersonne flach am Horizont und blendet gleißend. Äste hängen tief und schlagen ins Gesicht: Augenschutz ist kein reines Sommerthema. Spezielle Radbrillen haben ganzjährig ihre Berechtigung. Doch gerade bei wechselnden Lichtverhältnissen ist die dunkel getönte Sommerbrille oft die falsche Wahl. Der Mensch sieht nur in einem bestimmten Helligkeitsbereich optimal, darunter und darüber wird es eng mit der Wahrnehmung. Ideal wären zwei bis drei Brillen: Eine, die grelles Licht auf die ideale Helligkeit reduziert. Eine zweite, die bei trübem Licht den Kontrast verbessert und außerdem eine klare Windschutzscheibe für den abendlichen Heimweg. Doch wer will das bezahlen? Die selbsttönenden Scheiben der neuesten Generation erscheinen da wie ein Heilsversprechen. Ihre Abdunkelung reicht beispielsweise bei Oakley von 50 bis 90 Prozent – eine riesige Bandbreite, die für Normalempfindliche für bedeckten Himmel bis hin zu greller Sommersonne passt. Mit einem speziellen Blitzgerät ist der Vorgang eindrucksvoll zu demonstrieren. Ein kurzer Blitz, und die vorher zart rosarote Scheibe ist dunkelgrau. Reicht also künftig eine einzige Brille? TREKKINGBIKE hat fünf Selbsttönende in den Test genommen, dazu fünf klassische Radbrillen mit kontraststeigernden Gläsern und eher mäßiger Abdunkelung, wie Experten sie für wechselnde Lichtverhältnisse empfehlen (siehe Interview). Klar, dass die Neugier der Tester zunächst den Automatik-Gläsern gilt. Die Vorstellung,

ohne jedes Blinzeln aus dem Testkeller in die grelle Sonne zu treten und auf dem Rückweg sofort wieder alle Stufen zu erkennen, ist zu verlockend. Doch sie erweist sich als naiv. Der Übergang von hell zu dunkel geschieht für den Träger unmerklich, und von dunkler Tönung zur Aufhellung scheint es noch träger zu laufen. Das Messlabor stützt den Eindruck. Hier liegen die Zeiten für den kompletten Übergang von hell zu dunkel zwischen 20 und 40 Sekunden, der Rückweg dauert dreimal so lang – also bis zu zwei Minuten. Auch wenn der Versuch die Wirklichkeit nicht hundertprozentig abbildet: Die Zeiten sind von einem Fingerschnippen weit entfernt. Dazu kommen weitere Irritationen: Die phototropen Gläser reagieren nicht auf das sichtbare Licht, sondern auf die energiereiche UV-Strahlung. Im Auto bleiben sie also hell, auch wenn die Sonne blendet – moderne Windschutzscheiben filtern UV-Strahlung weg. Und bei diffuser Wolkendecke am Meer oder im Gebirge können sich die Scheiben eindunkeln, ohne dass man es möchte. Aus physikalischen Gründen werden sie außerdem in großer Hitze nicht so dunkel wie in winterlicher Kälte. Bleibt also doch alles beim Alten – Blick aus dem Fenster, dann der Griff zur klaren, zur hellen oder zur dunklen Brille? Nicht unbedingt. In der Praxis bewegten sich die Gläser meistens in mittleren Tönungsgraden. So dunkel, dass die Augen auf dem Weg in den Schatten mehr Anpassungsschwierigkeiten als bei einer üblichen Bike-Brille hatten, wurden die Filter nie. Die Gefahr, mit schwarzer Scheibe im Tunnel zu stehen, besteht nicht. Die Technik funktioniert, doch sie wirkt keine Wunder. Ideal sind die Selbsttöner für Touren, die in die Morgen- oder Abenddämmerung reichen.

So testet TREKKINGBIKE Zur Prüfung der Reaktionsgeschwindigkeit der selbsttönenden (photochromatischen) Filter wird das Brillenglas zwischen einer UV-freien Dauerlichtquelle und einem Messgerät für die Beleuchtungsstärke eingeschoben. Eine UV-Quelle ist zuschaltbar. Gemessen wurde sowohl die Zeit bis zur maximalen Eindunkelung als auch die Zeit bis zum Wiedererreichen der Ausgangshelligkeit (minus 10 Prozent). Die Ergebnisse führen zur Einteilung in drei Geschwindigkeitsklassen. Zur Überprüfung der Kratzfestigkeit nutzen wir ein an die DIN angelehntes Verfahren. Dabei rieselt eine definierte Menge Quarzsand aus einem Meter Höhe auf das Glas. Die Veränderung der optischen Klarheit wird bewertet (drei Klassen). Diese Labortests sind die wesentlichen Kriterien der Optik-Wertung. In die Wertung der Ausstattung fließen Fassungsqualität, Lieferumfang und die Ausstattungsoptionen ein. Sind Brillenbügel und Nasenauflage individuell anzupassen? Sind die Kontaktstellen rutschfest und komfortabel ausgeführt? Sind andere Scheiben erhältlich oder gar im Lieferumfang enthalten? Eine Wertung der Passform und des Windschutzes findet nicht statt. Dieses zentrale Kriterium ist zu sehr von der individuellen Kopfform abhängig. Hier beschränken wir uns auf eine Beschreibung. Das abschließende TREKKINGBIKE-Urteil ist preisunabhängig.

INTERVIEW DR. G. JENDRUSCH, Sportmediziner an der RuhrUniversität Bochum

Welche Sonnenbrillen brauchen Trekkingradler? Es gibt nicht das eine, universelle Glas. Dafür sind die individuelle Blendempfindlichkeit und die Bedingungen zu unterschiedlich. Aber mäßig getönte, kontraststeigernde Gläser sind ein guter Kompromiss für wechselnde bis schwache Lichtbedingungen. Bei zu starker Absorption kann die Sehleistung auch beeinträchtigt werden. Wie funktioniert die Kontraststeigerung? Bei Nebel, Dämmerung und diffusem Licht ist der Blauanteil des Tageslichts hoch. Ein hoher Blauanteil hat aber auf der Netzhaut eine Streuwirkung, das Bild wird unscharf. Ein blauabschwächendes Glas verschiebt das ganze Farbspektrum zu den wärmeren Tönen wie Gelb und Orange. Im Gelbbereich ist das Farbunterscheidungsvermögen besonders hoch. Ergänzend zur Kontraststeigerung wirken diese Töne auch psychisch aufhellend: Das Hirn verbindet mit warmen Farben Sonnenschein. Deshalb glaubt man speziell bei ungünstigem Licht, es sei hell und sonnig – obwohl auch diese Filter Licht schlucken. Im Hochleistungssport wird immer wieder mit verschiedenen Filtertönungen experimentiert. Machen Kontrastgläser schneller? Gutes Sehen macht natürlich sicherer, oder es verleitet zu höherem Tempo. Wenn aber behauptet wird, scharfes Sehen würde den Energiebedarf fürs Sehen verringern und damit Energie fürs Treten freisetzen, halte ich das für reine Spekulation!

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Werkzeug für Schrauber-Profis

WERKSTATT Wer häufig am Fahrrad schraubt, freut sich über solides Werkzeug. Welche Teile in einer gut ausgerüsteten Fahrrad-Werkstatt gebraucht werden, haben wir für Sie einmal zusammengestellt. Für einfache Arbeiten oder unterwegs reicht ein Multitool vollkommen aus.

Im Werkstatt-Alltag begeisterter Hobbyschrauber dagegen sollte ausschließlich

hochwertiges Qualitätswerkzeug zum Einsatz kommen. Wer viel schraubt, muss sich absolut auf sein Werkzeug verlassen können. So wie auf das Ergebnis seiner Arbeit. Denn am Fahrzeug „Fahrrad“ gibt es viele sicherheitsrelevante Bauteile, die mit Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein behandelt werden wollen. Wie schnell ist eine Schraube durch abgenutztes BilligWerkzeug ruiniert! Diesen Ärger kann man sich ersparen. Für engagierte Schrauber-Enthusiasten lohnt sich die Investition in erstklassiges Werkzeug auf jeden Fall.

DIE PROFESSIONELLE GRUNDAUSSTATTUNG Für die meisten Arbeiten am Rad reicht ein gut bestückter Werkzeugkasten mit einem soliden Sortiment Werkzeug aus. Doch gibt es auch viele kleine Helferlein, die speziell das Fahrradschrauben leichter machen. 6 9

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1 Schlosserhammer: Für treibende Schläge aller Art. 2 Maßband: Für maßvolle Arbeit. 3 Kabelbinder: Fixieren einfach alles. 4 Metallsäge: Kürzt Lenker, Trägerstreben oder Schrauben. 5 Wasserwaage: Bringt nicht nur den Sattel ins Lot. 6 Abzieher-Nuss: Für externe Innenlager mit Shimano-Zahnung. 7 Stiftzange: Spannt Exzenter-Tretlager. 8 Gegenhalter: Fixiert die geschlitzten Gewindehülsen der Kurbelblatt-Schrauben. 9 Ratsche: Für kraftvolles Schrauben. 10 Tretlager-Nuss: Schraubt Truvativ-Patronen. 11 Abzieher: Für innenverzahnte Ritzelpaket- oder Centerlock-Schrauben. 12 Satz Reifenheber: Bei Pneu-Montagen so gut wie gegen hartnäckigen Schmutz. 13 Satz Feilen: Macht oft erst passend, was zusammengehört. 14 Kunststoffhammer: Zum schonenden Austreiben enger Passungen.

15 »Franzose«: Stufenlos verstellbarer Maulschlüssel, hilft auch in Notfällen. 16 Seitenschneider: Kürzt Bowdenzüge, Kabelbinder, Speichen. 17 Kombizange: Liefert Halt, wo immer nötig. 18 »Papageienschnabel«: Kürzt, ohne zu quetschen. 19 Y-Inbus: Handlicher Schlüssel für die häufigsten Schraubengrößen. 20 Achsschlüssel: Öffnet Achsen von Shimano-Klickpedalen. 21 Nippeldreher: Mavic-Nippel haben eine spezielle Form. 22 Nippeldreher: Packt Speichennippel schonend von 3 Seiten an. 23 Digitales Manometer: Liefert exakte Auskunft über den Reifendruck. 24 Kurbelabzieher: Wird für neuere XTR-Kurbeln benötigt. 25 Tretlager-Nuss: Für Shimano-Octalink- und Vierkantpatronen. 26 Stern-

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schlüssel: Öffnet die Kurbelschrauben an Hollowtech II-Kurbeln. 27 Satz T-Inbusschlüssel: Für den schnellen Dreh. 28 Pedalschlüssel: Ein langer 15er löst jedes Pedal. 29 Satz L-Inbusschlüssel: Mit Kugelkopf das meistgebrauchte Werkzeug überhaupt. 30 Schieblehre: Wenn‘s auf jedes Zehntel ankommt… 31 T-Schlüssel Torx 25: Öffnet Disc-Verschraubungen. 32 L-Inbus 8 mm: Für Kurbelschrauben. 33 Cutter: Kürzt fast alles. 34 Satz Schraubendreher: Je mit Schlitz- und Kreuzschlitz-Klingen. 35 Maulschlüssel 32/36 mm: Für Abzieher-Nüsse und Gewindesteuersätze. 36 Satz Ring-/Maulschlüssel: Ring greift noch, wo Maul abrutscht. 37 Taschenmesser: Wirkt überall, wo anderes Werkzeug versagt. 38 Satz Konusschlüssel: Hilft bei der Achsdemontage. 39 Kettenpeitsche: Ohne die geht kein Ritzel ab. 40 Kettennieter: Der von Rohloff vernietet auch die Stifte. 41 Dämpferpumpe: Bringt Druck in die Federung.


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WEITERE FAHRRAD-WERKZEUGE An Kurbel oder Ritzeln finden sich spezielle Verschraubungen. Auch für Schaltung und Bremsanlage braucht man häufig angepasstes Werkzeug. Kommt neue Technik auf den Markt, ist oft auch neues Werkzeug nötig. 1 Die Crimpzange verbindet Beleuchtungskabel dauerhaft und stabil mit ihren Steckern. 2 Mit einem Dorn – oder einer angeschliffenen Speiche – lassen sich gequetschte Innenhüllen nach dem Abschneiden wieder aufstechen. 3 Der NussAufnehmer von Park Tool mit langem Hebel dreht kraftsparend mit hohem Drehmoment. 4 Der Kurbelabzieher treibt die Kurbel von der Tretlagerachse an Patronenlagern. 5 Dreht sich an Ihrem Rad eine Gewindegabel, öffnen Sie die Kontermuttern mit einem solchen Maulschlüssel der Weiten 36 und 40mm… 6 …36 mmund Hakenschlüssel für Konustretlager… 7 …oder mit doppeltem 36er. 8 Zum Zentrieren von Mavic-Systemlaufrädern brauchen Sie diesen Schlüssel. 9 Der Rohloff „Caliber“ misst exakt, ob nur die Kette oder auch das Ritzelpaket gewechselt werden muss. 10 Dieser ganz lange 5er-Inbus erleichtert das Festziehen senkrecht stehender Schrauben

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von Scheibenbrems-Zangen an Rahmen und Gabel. 11 Der Drahtschneider kappt Bowdenzüge oder deren Außenhüllen, ohne die Schnittkante flach zu quetschen. 12 Mit diesem Mavic-Spezialschlüssel stellen Sie das Lagerspiel an Systemlaufrädern ein. Sein anderes Ende dient auch als Reifenheber. 13 Mit dem Körner treiben Sie beispielsweise eingepresste Industrie-Achslager aus ihrer Passung. 14 Mit einer gewöhnlichen Einwegspritze für ein paar Cent gelangt Öl tröpchenweise exakt an sein Ziel. Mit Kanüle spritzen Sie eng sitzende Griffe vom Lenker. 15 Der Rohrschneider kreist mit einer Trennscheibe ums zu kürzende Rohrstück. Trennscheiben gibt’s für Alu oder Stahl.

FÜR SCHRAUBEN & GEWINDE Nach fest kommt ab. Die meisten sicherheitsrelevanten Schrauben am Rad müssen nach exakten Drehmoment-Vorgabe angezogen werden. Diese Tools helfen Ihnen beim sicheren Umgang mit den Sensibelchen.

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1 In Zeiten des Leichtbaus unverzichtbar: Drehmomentschlüssel mit Bit-Satz. Meist werden Momente bis zu 20 Nm verlangt. Drehen Sie Schrauben mit normalem Werkzeug ein, setzen Sie den Drehmomentschlüssel erst auf den letzten Umdrehungen ein. Arbeiten Sie sich auf den geforderten Wert zu, prüfen Sie dann die Verdrehfestigkeit. 2 Ein ausgedrehtes Gewinde lässt sich nachschneiden. Die meistverwendeten Durchmesser sind 4, 5 und 6 mm. 3 Pedalgewinde sind Links-und Rechtsgewinde in 15 mm. Schneiden Sie nie trocken, verwenden Sie immer Schneide- oder gewöhnliches Schmieröl. 4 Für Verschraubungen mit hohen Drehmomenten werden häufig Torx-Schrauben verwendet. Ein Satz L-Schlüssel in den Größen 15, 20 und 25 gehört in jede Fahrrad-Werkstatt.

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DAS NEUE BUCH JOCHEN DONNER, Technikexperte und TREKKINGBIKERedakteur

Vom Technik-Laien zum Schrauber-Profi – keine Angst vor moderner Fahrradtechnik! „Die TREKKINGBIKE-Werkstatt“ erklärt alle Arbeiten am Fahrrad, die der engagierte Schrauber zu Hause selbst erledigen kann. Klare Schritt-für-Schritt-Bilder und präzise Texte zeigen alle Arbeitsschritte im Detail. Tipps und Tricks aus der Erfahrung langjähriger Werkstatt-Praxis vertiefen das Verständnis. Ob Pflege, Wartung, Teiletausch oder Reparatur- und Einstellarbeiten: Die „TREKKINGBIKE-Werkstatt“ führt Sie sicher und zuverlässig durch den Dschungel der aktuellsten Fahrradtechnik. Wichtige Themen sind auch die perfekte Werkstatt-Ausrüstung, effektive Reinigung und Funktionserhalt sowie alle Zerlegearbeiten am Rad und die Montage von Ersatzteilen. Dazu Service und Justage moderner Nabenschaltungen oder die Behebung kleinerer Defekte wie klappernde Schutzbleche, verbogene Streben und lose Schrauben. Die TREKKINGBIKE-Werkstatt; Jochen Donner; 144 S.; Delius Klasing; ISBN 978-3-7688-5293-7; 14,90 Euro 6/2009 TREKKINGBIKE 93


Reportage

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Lieblingsding Die meisten Radfahrer besitzen ein Utensil, das immer mit auf Tour kommt. In Kehlheim baten wir Urlauber, ihre Taschen zu öffnen: Auf was würden Sie niemals verzichten?

Wimpel „Das Wappen unserer Heimat ist immer dabei.“ „Die Wimpel hat Helga 1998 für eine Tour von Passau nach Wien genäht. Sie tragen das Wappen unserer Heimatstadt Duisburg. Auf der Rückseite sind unsere gemeinsamen Radreisen aufgeführt. Die Liste wächst mit jeder neuen Tour, bis wir beim Schwarzen Meer ankommen. Unterwegs sorgen die Wimpel für neue Bekanntschaften: Viele Radfahrer sprechen uns an, wenn sie unsere Namen beim Überholen entziffern.“ Dieter Werner (60) und Helga Schmidt (59) aus Duisburg auf ihrer 420-km-Tour von Donaueschingen bis Niedertaufkirchen.


Mallorca

Inselglück

Die beliebteste Ferieninsel im Mittelmeer ist auch ein Hot Spot für Freizeitradler – vor allem in der Nebensaison. Nebensaison.

Wild und zerklüftet zeigt sich der äußerste Nordosten Mallorcas: die Bergstraße zum Cap Formentor. 118



Israel

Auf biblischen Spuren Wilde Wüstenlandschaft, tiefe Canyons und viel Bibel-Romantik – das Heilige Land bietet einen göttlichen Abenteuerspielplatz für Reiseradler, die ein nicht alltägliches Tourenrevier suchen.

Gewaltige Dimension: Der Ramon-Krater in der Negev ist einer der größten Erosionskrater der Erde.

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VORSCHAU

28. Oktober 2009, 9. Jahrgang / Heft 6/2009 Chefredakteur: Tom Bierl (verantwortlich) Art Direction: Hildegard Imping Redaktion: Jochen Donner (Test & Technik), Armin Herb (Reise & Touren), Barbara Merz-Weigandt (Schlussredaktion & Zubehör), Jörg Spaniol (Reportage & Technik), Angelika Urbach (Familie & Gesundheit) Anette Jacoby (Assistenz), Tina Brandes (Leserservice)

TEST DIE NEUEN STARS

Bildredaktion: Daniel Simon Mitarbeiter dieser Ausgabe: Sylvia Lischer, Christian Rolle (Karten) Fotos: Tom Bierl, Gerhard Eisenschink, Daniel Kraus, Ploi Malakul, Silke Meusel, Daniel Simon, Jörg Spaniol, Wolfgang Watzke

Nagelneu – und schon getestet: die interessantesten Räder des Jahrgangs 2010. Was bleibt von der Liebe auf den ersten Blick?

Labor/Werkstatt: Hans-Peter Ettenberger TREKKINGBIKE-Redaktion Steinerstraße 15 (Haus D) 81369 München, Postfach 701120, 81310 München Fon 089/729602-0, Fax 089/729602-40 E-Mail-Adresse: info@trekkingbike.com Internet: www.trekkingbike.com TREKKINGBIKE erscheint im Delius Klasing Verlag

REISE BIKE UND BOOT

Delius Klasing Verlag GmbH Siekerwall 21, 33602 Bielefeld, Postfach 101671, 33516 Bielefeld, Fon 0521/559-0, Fax 0521/559114, E-Mail info@delius-klasing.de Konto: Postbank Hannover 109021-301, Dresdner Bank, Bielefeld (BLZ 48080020), Konto-Nr. 208394200

Schiffsreise, Badeurlaub und Radtour – drei Sommerfreuden auf einmal. Die TREKKINGBIKE-Reporter dümpelten und strampelten am türkischen Mittelmeer.

Verlagsleitung Olaf Kleinelanghorst, Fon 0521/559280, Fax 0521/55988280 Leiter Geschäftsbereich Anzeigen Stefan Hensel, Fon 0521/559260, Fax 0521/55988260

TECHNIK-KRITIK RIEMENANTRIEB

Anzeigenleitung Radsport-Magazine Ingeborg Bockstette, Fon 0521/559270, Fax 0521/55988270 Disposition: Fon 0521/559274 Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 6 FOTOS: DANIEL SIMON

Der Gates-Riemenantrieb verspricht Wartungsarmut, Sauberkeit und Effizienz. Das Ende der Kette? Alle Hintergründe zur neuen Technik.

TREKKINGBIKE erscheint sechs Mal jährlich. Einzelheftpreis: 4,20 ¤ Jahresabonnement Inland: 25,20 ¤ Jahresabonnement Ausland: 34,10 ¤ jeweils inkl. Versandkosten TREKKINGBIKE ist nach Ablauf des Mindestbezugszeitraumes jederzeit kündbar. Vertrieb Abo: Fon 0521/559922 Fax 0521/559114

GESUNDHEIT FIT DURCH DEN WINTER Alles fit? Dann fällt der Start in die nächste Saison leicht. Unsere Tipps und Übungen retten die Form ganz mühelos über den Winter.

EXTRA: TESTSIEGER DES JAHRES Zahllose Räder, Klamotten und Zubehör stellten sich 2009 den TREKKINGBIKETests. Jetzt ist Erntezeit: Auf 16 Seiten zeigen wir die Sieger aller Klassen.

Vertrieb Grosso und Bahnhofsbuchhandel DPV Network GmbH Hamburg, Fon 040/378450, www.dpv-network.de Produktionsleitung: Olaf Klinger Reproduktionen: Nureg GmbH Dorfäckerstr. 31, 90427 Nürnberg Druck: Kunst- und Werbedruck 32549 Bad Oeynhausen Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlages. Die Verwendung von Zitaten aus Testberichten für Anzeigen ist nur nach Absprache mit dem Verlag möglich. Durch Annahme eines Manuskriptes erwirbt der Verlag das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. TREKKINGBIKE wird ganz oder in Teilen im Print und digital vertrieben. ISSN 1860-1421 Im Delius Klasing Verlag erscheinen außerdem:

DAS NÄCHSTE HEFT ERSCHEINT AM 23. DEZEMBER 2009. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass in der Vorschau angekündigte Themen aus aktuellen Gründen verschoben werden können. 134

TREKKINGBIKE 6/2009


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