Triumph Magazin 3-2011

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35. Jahrgang / Ausgabe 3/2011

Spa Summer Classic

TRIUMPH DAS MAGAZIN FÜR FREUNDE DER BRITISCHEN ROADSTER TR 2–TR 8

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TR Interessengemeinschaft Südwest e. V. c/o Manfred Diehl Rumpfstraße 1 61476 Kronberg im Taunus

TR Meeting

TECHNIK

TREFFEN

Telefon: 06173 5192

Aeroscreens on Tour

Geht´s auch ohne Churchill

The Shuttleworth Collection

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E-Mail: info@triumph-ig.de www.triumph-ig.de


35. Jahrgang / Ausgabe 3/2011

in allerletzter Minute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Titelfoto: Martin Herrig Spa Summer Classic 2011

Spa Summer Classic TECHNIK

TREFFEN

Aeroscreens on Tour

Geht´s auch ohne Churchill

The Shuttleworth Collection

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TRIUMPH

– magazin für freunde der britischen roadster TR2-TR8

TR

IUMPH

wird herausgegeben von der TR Interessengemeinschaft Südwest e.V.

TRIUMPH

erscheint 4x jährlich jeweils zu Beginn der Saison 22.3. - 22.6. - 22.9. - 22.12. Geschäftsstelle TR Interessengemeinschaft Südwest e.V. c/o Manfred Diehl Rumpfstraße 1 61476 Kronberg im Taunus Telefon: 06173 / 5192 E-mail: Info@Triumph-IG.de 2. Vorsitzender und Clubkontakte Holger Schlemeier Moreaustrasse 18 84419 Schwindegg Tel.: 08082 / 1671

TRIUMPH Herbst 2011 – 2

Redaktion der Zeitung Redaktionsanschrift Manfred Diehl Rumpfstraße 1 61476 Kronberg im Taunus Telefon: 06173 / 5192 E-mail: Info@Triumph-IG.de Internet: http://www.Triumph-IG.de ständige MitarbeiterInnen Manfred Diehl (Koordination) Birgit + Rainer Habla (Lektorat, Layout, Druck) Karl Hense (Werbung) Jochen Ruppel (Ersatzteile, Technik) Inge+Arthur Williams (Overseas Koordinator) Holger Schlemeier (ADAC Beauftragter) In dieser Zeitung abgedruckte Artikel dürfen unter Angabe der Quelle in anderen Clubzeitungen veröffentlicht werden. Ausgenommen sind Berichte, die vom Autor mit © gekennzeichnet sind. Auflage: 650 Exemplare

Anzeigen Anzeigen sind jeweils vier Wochen vor dem Erscheinungsdatum der kommenden Ausgabe an die Redaktion einzusenden. Kleinanzeigen sind für die Mitglieder kostenlos. Preise für gewerbliche Anzeigen auf Anfrage. Bankverbindung TaunusSparkasse Kontonummer: 55 00 90 58 Bankleitzahl: 512 500 00 Swift/Bic: HELADEF1TSK Jahresbeitrag Der Jahresbeitrag von € 35,- ist jeweils im 1.Quartal des Jahres auf das Konto der I.G. Südwest e.V. zu überweisen.

Druck Neu-Isenburg

35. Jahrgang / Ausgabe 4/2011

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TR Meeting

und das nächste Mal . . .

. . . Cruisen im Pott – Protokoll der Mitgliederversammlung – Getriebereparatur Teil 2 – Altenative Antriebe Teil 2 u.v.m.

Retro Classics > Seite 12

TREFFEN

TECHNIK

S TA M M T I S C H

Mitgliederversammlung

Getriebeüberholung

Cruisen im Pott

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> ab Seite

> Seite

TRIUMPH Herbst 2011 – 107


Inhalt

titel impressum inhalt termin unter uns einladung treffen

sport adac joke unter uns

rätsel leserbriefe

reprint

technik

avd stammtisch tr-info ps

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 12 13 16 17 18 20 21 22 23 24 25 28 29 30 32 33 34 36 37 38 40 41 42 46 47 50 51 53 54 55 56 57 58 59 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 88 90 91 94 98 103 104 105 106

Herbst 2011 Heft 3 35. Jahrgang

Terminübersicht 2011 Editorial Einladung zur Mitgliederversammlung in Grünstadt-Asselheim

European TR Meeting 2012 switzerland

Aeroscreens on Tour

International TR meeting 2011 in Harrogate von Achim Gehrmann

6. Classic Days auf Schloss Dyck Alle waren schon da – wir jetzt auch von Sonja und Marco Zelano

Nürburgring Nordschleife von Uli Pfaffenholz

Birdcages im Formationsflug

Impressionen vom 39. AvD Oldtimer GP

Auf dem Parkplatz zum Oldtimer GP von Manfred Diehl

9. Garagenfahrt

Frühstück – Kuchen – Grillgut gibt es auch in Garage von Hans-Werner Mattis

The Shuttleworth Collection Flugtag inBiggleswade von Markus Nikot

Sport in den Ardennen

Spa Summer Classic am 11.6.2011 von Martin Herrig

Neue Informationen vom ADAC Don‘t mess with the old dogs ... Pinwand

Nachrichten rund um TRiumph „Wir“ fragten ... Rainer Habla

Das Wort zum Sonntag Es gibt Sie noch... Der Geist der TR IG Um die Ecke gedacht - Die Lösung ! Stammtischgebabbel mal woanders - Neu ! Leserbriefe Ritterschlag für Rostlauben Letter from Czech Republic ! :-) schon wieder eine Spahm - oder ??

Für das rote Cabrio braucht‘s die Muskelkraft am Steuer Alter vor Schönheit

Die Spuren der Zeit sind für einen Oldtimer kein Makel mehr

Automode

SIE – das Auto und die Mode

Trim, die innere Schönheit Ein gutes Händchen für Oldtimer Geht‘s auch ohne Churchill ?

Do it Yourself – Getriebereparatur – Teil 1 von Martin Herrig

Streit über Strafzahlung für E10 Alternative Antriebe 1. Teil: Der Elektro- und Hybridantrieb

Kältefest – der nächste Winter kommt AvD - Pressedienst Stammtischgebabbel Nachrichten rund um den TR

TRinchen‘s Kommentar TRIUMPH Herbst 2011 – 3


termine saison 2011 Interessantes für TR-Fahrer

September

neues

1. 10.

TRIUMPH magazin

Classic British Car Meeting, Morges, CH, info: www.british-cars.ch

8.- 9. 10. Veterama Mannheim, info: www.veterama.de

Oktober 23.10.

Restoration Show, Stoneleigh, GB, info: www.restoration-show.co.uk

5.11.

Mitgliederversammlung im Rheingau

November 26.11.-4.12.Essen Motor Show, Essen, info: www.siha.de

???.12.

Nikolausi ?

< ------ ist noch nicht klar, bin in Rücksprache mit Achim

Dezember neues

TRIUMPH magazin

Januar 27.1.-4.2. Rallye Monte-Carlo Historique, info: www.acm.mc

9.-12.2.

AvD Histo-Monte, info: www.avd-histo-monte.com

Februar

2012

21.-25.3. Techno-Classica, Essen, info: www.siha.dev 21.-25.3. Retro Classics, Stuttgart, info: www.messe-stuttgart.de/retro (beide Messen zum selben Termin !!!) neues

TRIUMPH magazin

Zusammengestellt nach bestem Wissen und Lust und Laune TRIUMPH Herbst 2011 – 4


Editorial

Der Sommer, der dieses Jahr gescheitert ist von Manfred Diehl

Ich glaube man kann den diesjährigen deutschen Sommer inzwischen als gescheitert bezeichnen. Nicht, dass er jemals ernsthaft angefangen hat. Napoleon hat schon über dieses Land einmal gesagt: „Die Deutschen haben sechs Monate Winter und sechs Monate keinen Sommer. Und das nennen sie Vaterland.“ Im ersten Moment würde ich ihm gerne Unrecht geben. Besonders, wenn ich mir die Berichte in dieser Zeitung rund um und mit dem Triumph anschaue. Dann hat Napoleon Unrecht oder wir hatten massenweise Glück gehabt. In dieser Ausgabe der Zeitung finden wir wunderbare Berichte vom Oldtimer GP auf dem Nürburgring, die Spa Summer Classics in den Ardennen, den Classic Days am Schloss Dyck und die lokale Ausfahrt des Stammtisches Frankfurt, genannt Garagenfahrt. Alle bei annehmbarem Wetter, besonders die Garagenfahrt. Also ist das Wetter in Deutschland doch besser als der Anschein ? Am Beispiel Garagenfahrt zeigt sich das Gegenteil. Nur an dem bewussten Samstag war das Wetter sonnig und schön. Die Tage davor und danach der übliche Einheitsbrei: wolkig, mit durchziehenden regnerischen Wolken. Auch am Nürburgring war es höchstens für 24 Stunden beständig trocken. Die restliche Zeit war bestimmt durch eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Vom Kreisen auf der Nordschleife, von dem ich gestern Abend nach Hause gekommen bin, möchte ich gar nicht reden. Das hatten wir noch nie: Während den zwei Stunden: nur Dauerregen. Der Tag vorher war übrigens erfreulich sonnig. Also ich denke schon, dass der Sommer gescheitert ist. Er schafft

es einfach nicht mal zwei oder drei Wochen ein beständig schönes Wetter zu produzieren. Spätestens nach drei oder vier Tage geht ihm die Puste (Sonnenschein) aus. Ich wage auch schon gar nicht mehr auf einen versöhnlichen Spätsommer zu hoffen. Meine Hoffnungen verlagern sich mehr auf das kommende Jahr. Schauen wir einmal. Was mich freut, sind die doch wieder reichlichen und vielseitigen Beiträge für diese Zeitung. Obwohl viele nur durch persönliche Ansprache meinerseits entstanden sind. Aber dazu muss ich dann auch bei der Ausfahrt dabei sein. Das geht aber nicht immer. Oder oft erfahre ich überhaupt nichts von den stattgefundenen Ausfahrten. Die oft gehörte Ausrede „keine Zeit, kein Geschick,...“ lasse ich nicht mehr zu. Besonders möchte ich an dieser Stelle die Berichte von Martin Herrig hervorheben. Er schraubt wohl, wie viele andere auch, gerne an seinem TR. Aber er schreibt auch darüber und hat noch Zeit mit dem TR in die Welt zu fahren. Und darüber schreibt er auch. Viele andere Beiträge dieser Zeitung rekrutieren sich aus fremden Zeitungen. Bei Lesen habe ich immer im Hinterkopf die Frage: Interessant für unser Magazin ? Wie steht es bei euch ? Lest ihr keine Zeitung ?? In dieser Ausgabe findet ihr die Einladung zum Europatreffen 2012 in der Schweiz. Diese Einladung wird sicherlich nochmals ausführlicher (inklusive der Anmeldeformulare) in der nächsten Zeitung abgedruckt. Hier geht es jetzt um eine Vorab­ anfrage bzgl. des Interesses an diesem Treffen. Dies ist sinnvoll, um mit einigermaßen seriösen Zahlen

beim Koordinatoren-Treffen die Planung des Schweizer TR Clubs zu unterstützen. Einige haben diese Info bereits per Mail erhalten. Etwa 250 Mitglieder ohne bekannte MailVerbindung können jetzt hier ihr Interesse an Inge und Arthur Williams weitergeben. In diesem Heft findet ihr die Einladung zur Mitgliederversammlung am 5. November in der Pfalz. Ich würde mich freuen, wenn es wieder eine hohe Beteiligung gäbe. Noch mehr Freude kommt auf, wenn die Tradition der TR IG Treffen sich nicht nur auf den Nürburgring beschränken würde und es wieder einmal eine paar Mutige gibt, die sich zusammenfinden und ein Treffen auf die Beine stellen. Das Schwierigste ist wohl ein Hotel in einer schönen Gegend zu finden. Der Rest läuft dann schon fast von alleine. Vielleicht noch eine Attraktivität zum Besuch im Rahmen einer Ausfahrt finden, Bordbuch erstellen und schon ist das Treffen perfekt. Und nach diesem Unsommer kann das Wetter auch nur noch schöner werden. Finanzielle Risiken werden garantiert durch die IG-Kasse abgefedert. Was gibt es am Schluss Schöneres als der Dank der IG. Denkt mal darüber nach, es sind ja noch ein paar Tage bis zur Versammlung. Natürlich sind ALLE Anregungen gern gesehener Diskussionsstoff. Hier, bei der Versammlung, bietet sich doch das beste Forum, um neue Ideen zu präsentieren und zu bereden. Ich freue mich schon auf eine aktive Versammlung im November.

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Auf dem Parkplatz zum Oldtimer GP

Impressionen von Manfred Diehl

Willkommen bei der TR IG

Auch in diesem Jahr hatte Michael Heinzen wieder zum Oldtimer GP im Areal der Markenclubs einen Bereich für die TR IG angemietet. Wobei das so nicht ganz stimmt. Miteingeladen hatte Michael auch den Volvo-Club und einen Teil von MG, sodass sich zuletzt eine bunte Mischung der verschiedenen Fahrzeuge ergab. Michael war wie in den vergangenen Jahren mit seinem Lkw und viel Gepäck gekommen. Gespannt wurde er schon erwartet, denn fast in jedem Jahr konnte er mit einer neuen Überraschung aufwarten. Nachdem das

Michaels neues Zelt Im Betrieb

TRIUMPH Herbst 2011 – 24

Areal erkundet und der besten Platz für den Lkw gefunden war, machte Michael seine Luken auf und: heraus kam ein funkelnagelneues Festzelt in erstaunlicher Größe. Das eingespielte Team hatte auch im Nu den Aufbau erkannt und wenige Minuten später stand das Zelt. Rechtzeitig, denn jetzt kam der erste und an diesem Freitag auch der letzte kleine Schutt vom Himmel. Aber das erwarten wird ja so am Ring. Ohne ging es nicht. Aber Michael konnte die IG Helfermannschaft noch mehr verblüffen:

Als das Zelt stand packte er eine Rolle mit Kunstrasen aus, sodass das Zelt sozusagen mit „Rollrasen“ ausgelegt werden konnte. Danach kam noch der Aufbau des Restes: Grillzelt, Grill, Spüle, Zapfanlage, Dusche,.... Das ist schon Routine für das Team und ging recht flott. Stromgenerator, Clo-Häuschen und fließend Wasser ergänzten die Infrastruktur. Immer wieder ist es erstaunlich, was Michael alles mitschleppt, an was er denken muss und wie reibungslos es

Das Grillzelt mit Zapfanlage


Gedränge auf dem Parkplatz Holger am Grill

letztendlich funktioniert. Kaum stand alles kam auch schon die Inbetriebnahme: Das erste Bierchen floss und der Grill wurde angeworfen. Gespräche

Die ersten waren auch schon auf dem Weg zur Rennstrecke, denn das ist für einige der eigentliche Grund ihres Kommens. Mich und einige andere zieht es nicht so sehr dorthin. Hier auf dem Parkplatz gibt es immer genügend Personen für ein nettes informatives Gespräch.

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Es leert sich, was bleibt sind die Zelte

Bis zum Nachmittag war der Parkplatz fast gefüllt und die ersten kamen bereits wieder zurück von der Rennstrecke. Der Grill lief auf Hochtouren. Doch zum Abend hin leerten sich die Parkplätze rings um uns herum. Aber unser Parkplatz blieb als einsame Insel voll besetzt bis tief in die Nacht (Morgen). Der nächste Morgen begann mit aufräumen, Brötchen holen (150 Stück) und den Vorbereitungen für das Frühstück. Wie immer Eier mit Speck und jede Menge Brötchen mit Wurst, Schinken und Käse. Marmelade und Konfitüre gab es natürlich auch.

Der Samstag verlief fast ebenso wie der Freitagnachmittag. Ein Kommen und Gehen der Fahrzeug und ihrer Fahrer und Beifahrer. Das Wiedersehen ist immer wieder das Schönste, verbunden mit dem Austauschen der Erfahrungen seit der letzten Zusammenkunft. Parallel gab es die guten Steaks und immer wieder das ein oder andere Hopfen-ErfrischungsGetränk. Am Spätnachmittag musste ich schon aufbrechen. Aber am Ring auf unserem Zeltplatz ging der übliche Ablauf weiter. An diesem Abend mit kleinem Lagerfeuer und und und.... Wie immer vielen Dank an Michael für seinen unermüdlichen Einsatz.

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9. Garagenfahrt

Frühstück – Kuchen – Grillgut gibt es auch in Garage von Hans-Werner Mattis

british thurst

… am heißesten Tag des Jahres. Nichts anderes sind wir bei der mittlerweile schon traditionellen Garagenfahrt gewohnt. Heike und Michael Wiring hatten bei der Terminwahl mal wieder ein gutes Händchen; bei Organisation und Streckenführung sowieso. Gut gelaunt und voller Erwartungen trafen am Samstagmorgen 27 TRiumph-Teams auf dem Gelände des Holzbearbeitungsbetriebes von Horst Jaeckel in Groß-Gerau ein. Schön ordentlich nacheinander, sodass man die Einpark-Künste der jeweiligen Driver ausgiebig bewundern konnte. Vorwärts, rückwärts, seitwärts, Stopp – der Hof war bald voll. Drei Exoten fielen im Feld der TRs auf: ein frisch restaurierter GT 6 und eine Herald Vitesse und … eine weiße Strichacht-Limousine.

GT6 - frisch restauriert

Sie diente Hendrik als Ersatzfahrzeug und wurde heftig kommentiert. Das Dach blieb aber dran, obwohl die Garage vom Gastgeber verschiedene Werkzeuge bereit hielt,

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Wer findet den „Exoten“ ?

Frühstück

mit denen man eine schnelle Karosserie-Veränderung hätte bewerkstelligen können. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, was manch einer der TR-IG`ler so alles an „Projekten“ rumstehen hat. Eine seitlich aufgestellte Super-Seven Karosse, darunter, halb verborgen, ein TriDas Roadbook wird erklärt


umph Herald im Roh-Zustand, ein vollkommen vom Lack und weiterem unnützen Zierrat befreites Käfer Cabrio und ein etwas verschämt unter einer Decke schlummernder 911 Turbo mit abbe Stoßfänger, abbe Räder und noch viel Arbeit… Inzwischen aber war das Frühstück schon voll im Gange. Frische Brötchen, Rühreier mit Speck, Worscht und Käs´, süße Aufstriche, alles was das Herz begehrt stand bereit. Mit Lust und großem Appetit stärkten wir uns für die bevorstehende Ausfahrt von insgesamt ca. 160 Kilometer. Michael gab ein paar Erläuterungen zu den bereits am Vortag zugesandten ausführlichen Fahrtbeschreibungen - kein Roadbook im Rallyesinne - sondern für jeden einfache und verständliche RoutenAngaben, sodass man vollkommen entspannt die Strecke angehen konnte. Besser noch: man konnte sogar einem ausgelosten GruppenFührer einfach hinterher fahren. Der letzte macht das Licht AN ! Und so fuhren wir in Gruppe 3 mit unserem roten TR 4 hinter einem grünen 4er und vor einem blauen TR 5 und dahinter noch ein TR4 A und ein 250er – alles Michelotti Karosserien, die Ordnung war gewahrt und die zuständige Gehirnhälfte der Frau an meiner rechten Seite war beruhigt. Unser Anführer machte seine Sache richtig gut und es war lustig in einer bunten Reihe hintereinander her zu fahren. Die Leute in den Ortsdurchfahrten winkten uns frohgelaunt zu und die Welt war in Ordnung. So richtig Spaß hat es dann gemacht als wir den Main überquert hatten und durch die Weinhänge der beginnenden Rheingauer Rieslingroute bei Hochheim in Richtung Taunus fuhren. Herrliche Ausblicke und

TR-Kolonne im Taunus

schöne kleine Sträßchen. Freude am Fahren! Bald wurde es dann

noch kurviger und der Anstieg zur Hochtaunusstraße begann. Nur

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dunkelblauer 250er sowie sicherlich auch er selbst eine artgerechte Haltung erfährt. Man kann sich sehr gut vorstellen wie der erfahrene Triumph-Besitzer und begnadete Schrauber hier die langen Winterabenden an dem extra Im Hochtaunus

am Rande sei erwähnt, dass wir in diesem „selektiven Streckenstück“ auf die “l a a a n g e” vor uns gestartete Gruppe zwei aufliefen. Wir umrundeten den Feldberg und danach führte uns eine ausgedehnte und kurvenreiche Abfahrt über Sandplacken nach Oberursel. Dort stand ein großer, bärtiger Mann mit kurzen Hosen und der englischen Flagge bewaffnet „midde uff de Gass“ und wies uns in ein linker Hand befindliches Grundstück ein. Jochen Ruppel wars und er freute sich wie Bolle, dass sein Hof endlich mal wieder ordentlich voll wurde. Immer wieder was Neues unter der Haube

… somit entzerrte sich die anfängliche Schlange an Reginas tollem Kuchen-Buffet schlagartig. Sehenswert war aber auch die Garage hinter der Garage, in der Jochens Kuchen mit Garagenfeeling

Hatten wir eigentlich Hunger ? Eher Dorscht; und nach der erneuten spektakulären Einparkorgie drängte es alle in die kühle Garage und zunächst an die noch kühleren Getränke. Durch eine glückliche Fügung öffnete sich draußen im Hofe die Motorhaube eines grünen 250ers mit Frankfurter Kennzeichen

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TR in artgerechter Haltung

hoch aufgebahrten TR verbringt … ohne sich viel bücken zu müssen, die Werkzeuge ordentlich an der Wand aufgereiht, genug Brocken und Teile zum Einbau bereit liegend.


Und an der Wand die Devotionalien vergangener Rallye-Zeiten. Urkunden von lange zurück liegenden internationalen Rallyes aus Südhessen, Presse-Bilder von großen, triumphalen Leistungen … anheimelnd und kuschelig. So wünscht Mann sichs. Weiter geht’s. Diesmal aufgrund der überraschenden Einparkresultate in umgekehrter Reihenfolge. Gruppe 5 startet als Erste. Für uns als Gruppe 3 hatte sich demnach nicht viel verändert und wir folgten unserem grünen Rüdesheimer Pace-Car durch die verwirrenden Umleitungen in Bad Homburg. Vorbei an der Central Garage führte uns der Weg dann bald wieder in die freie Wildbahn weit um Frankfurts Nordosten herum in Richtung Schöneck, Bruchköbel, vorbei an Hanau wieder an den Main. Plötzlich endete die Straße direkt am Wasser und wir waren sehr froh, dass es genau an dieser Stelle eine Fähre gab. Weil aber Gruppe 5 das Schiff bereits geentert hatte, mussten wir warten. In der prallen Sonne ! Fahrplanmäßig kam der Nachen dann auch wieder vom gegenüberliegenden Ufer zurück und nach ausgiebigen Gruppentarif-Verhandlungen durften wir ebenfalls übersetzen. Die weltberühmte Eisdiele auf der anderen Main-Seite, im malerischen Seligenstadt, war spontan ausgemachter Treffpunkt. Die Länge der Schlange und die Parkplatzsituation ließ uns aber schnell neu entscheiden: Eis, ein anderes Mal … und ab durch die Mitte durch den Rodgau zu unserer dritten Station: Caro und Michael Heusels wunderbare Oldtimer-Werkstatt in Messel. Verwundert waren wir allerdings,

Gegrilltes und Kaltgetränke

We are only here zum „babbeln“

dass einer aus der Gruppe 2 bereits da war. Die Erklärung folgte sofort. Ein leicht schief stehendes Vorderrad ließ Auto und Besatzung hoch auf dem gelben Wagen und auf direktem Weg anreisen. Glück im Unglück. Der Bruch am Vorderachsgelenk trat fast im Stand beim Rangieren auf und der TR ist bei Michael Heusel in sehr guten Händen. Heusels Garage dient nämlich nicht nur zur Beherbergung des eigenen TRs in Powderblue, sondern wird vielmehr als Fach-Werkstatt für Oldtimer betrieben. Dementsprechend standen auch ein paar Oldies fremder Marken herum, die wahrscheinlich durch ihre - im Vergleich zu unseren TRs - hohe Unzuverlässigkeit für gute Umsätze in Michaels Kasse sorgen: Jaguare,

Austin-Healeys, Fiats usw.. Jedenfalls ging auch hier wieder den TRMännern das Herz auf und es wurde viel Benzin gebabbelt. Man konnte aber auch „Kaltgetränke“, schmackhafte Salate und Gegrilltes genießen. Die untergehende Sonne ließ uns zusammensitzen und von den Erlebnissen des Tages schwärmen. Allen hat es sehr viel Spaß gemacht. Nette TriumphFahrer und -Fahrerinnen, intime Einblicke in die jeweiligen TraumGaragen, lockere Stimmung und erneut die Erkenntnis, Teil einer wunderbaren Interessengemeinschaft zu sein. Danke an alle, die das dieses Jahr wieder ermöglichten.

TRIUMPH Herbst 2011 – 31


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info@triumph-ig.de


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