Allgäuer Wirtschaftsmagazin Ausgabe 06/2012

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TITELBILD: FENDT, KLEINE BILDER: FRONIUS, SCHMID, KNITTEL

Allgäuer Wirtschaftsmagazin

Liebe Leserinnen, liebe Leser, die 2 000er schreiten voran und Worte wie »Globalisierung«, »Klimaerwärmung« oder »Hartz-Reform« sind jedem geläufig. Handys und Digitalkameras gehören zum Alltag, Spielkonsolen und DVDs zogen in die heimischen Wohnzimmer ein. Auch in der Presselandschaft gab es eine signifikante Premiere. Vor über zehn Jahren kam die »Financial Times Deutschland (FTD)« auf den Markt. Damals schauten wir Harald Schmidt, redeten vom Reformstau und hofften, am Neuen Markt reich zu werden. Seither hat sich das Klima in unserer Gesellschaft gewandelt. Der Beginn dieser Entwicklung zeichnete sich schon vor der Jahrtausendwende ab. Da sanken auf einmal Spitzensteuersätze, vom Telefonanschluss bis zum Stromerzeuger wurde alles privatisiert und an den Börsen brach ein regelrechter Internetboom aus – der Markt hatte unsere Welt erobert und wir glaubten an den Fortschritt. Der Millennium-Rausch wurde laut dem Mainzer Soziologieprofessor Stefan Hradil allerdings bald von einem »Wandel des Wertewandels« abgelöst: Familie, Gesundheit und Heimat rückten wieder in den Vordergrund. Materieller Wohlstand war nach wie vor wichtig, aber zu Gunsten einer entsprechenden Qualität. Mit dem Wandel kam die Rezession und für die meisten Deutschen hat die Krise nicht mehr wirklich aufgehört. Steigende Lebenshaltungskosten, Abstiegsängste, Altersarmut – die Entschlossenheit zu Reformen scheint heute an der Grenze Griechenlands zu enden. In einer Zeit, der ein wenig Mut zu neuen Schritten gut zu Gesicht stände, verschwindet eine Zeitung wie die FTD vom Markt, die laut Gründungs-Chefredakteur Andrew Gowers für »starke Reformen« stand. Die »Financial Times Deutschland« brachte am 7. Dezember die letzte Ausgabe auf den Markt.

Auch an Wirtschaftsmedien ging dieser Trend nicht spurlos vorüber. Das Allgäuer Wirtschaftsmagazin dagegen profitiert vom Lokalkolorit unserer Region. Denn das Allgäu bleibt dank hervorragender Unternehmen ein Wirtschaftsstandort, dessen Attraktivität einen immer größeren Stellenwert einnimmt. Die Krisenresistenz ergibt sich aus der Mischung von mittelständischen Familienunternehmen, soliden Handwerksbetrieben und originellen Tüftlern, die mit den Bereichen Tourismus, Maschinen- und Fahrzeugbau, Lebensmittel- und Verpackungstechnologien sowie High-Tech-Firmen das Allgäu auszeichnen. Daneben werden in Zukunft Energie- und Umwelttechnik, Landwirtschaft mit der Vermarktung regionaler Produkte und Gesundheitsmanagement immer mehr an Bedeutung gewinnen. Bei uns lesen Sie auch in dieser Ausgabe wieder von mutigen Menschen, die neue Wege gehen, von Unternehmen, die Krisen vorbildhaft meistern und Betrieben, die mit Selbstvertrauen einen Schritt in die Zukunft wagen. Wir wünschen allen Lesern, Freunden und Geschäftspartnern ein erfolgreiches, gesundes Jahr 2013! Ihre

Susanne Reitberger, Redaktion

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Inhalt 10

WIRTSCHAFT und LEBEN im Allgäu

Traktoren

Im Jahre 1930 wurde der erste Fendt Kleinschlepper mit Dieselmotor von dem Marktoberdorfer Landwirt und Brauereibesitzer Franz Sailer erworben. Er nannte seinen Schlepper »Dieselross«. Dies war der Beginn einer erfolgreichen Entwicklung über Jahrzehnte von Vater Johann Georg und seinen Söhnen. Inzwischen hat sich der Markenname Fendt weltweit etabliert und steht heute für höchste Qualitätsansprüche bei landwirtschaftlichen Geräten.

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Verkleidungstechnik

Die Schmid GmbH aus Simmerberg fertigt hochkomplexe und einzigartige Raumverkleidungen für Bauwerke in ganz Deutschland, in Österreich und der Schweiz. »Standard« ist dabei für die beiden Geschäftsführer, die Brüder Michael und Udo Neuser, ein Fremdwort. So individuell wie das äußere Erscheinungsbild eines Gebäudes ist, muss für sie auch die Gestaltung der Innenräume sein. In ihren Projekten stecken viel Herzblut, eine extrem genaue Planung und ein Maximum an detaillierter Entwicklungsarbeit.

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Einrichtung

Raffaele Marti und sein Team lieben und leben den Wandel. Vor zwei Jahren hat das Unternehmen die Räume des traditionellen Möbelhauses Hold am Kornhaus in Kempten bezogen und seinen exklusiven Wohnbereich Schritt für Schritt immer weiter ausgebaut. In den stilvollen Ausstellungsräumen findet man neben aktuellen Wohntrends, Design-Klassikern und hochwertigen Innenarchitekturen auch auserlesene Accessoires, zum Verschenken oder auch ganz einfach nur für sich selbst.

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Präzisionstechnik

Die HAF Präzisionstechnik im Gewerbegebiet Biessenhofen-Altdorf hat Ende 2011 neue Produktionshallen bezogen. Die Spezialisten für zerspanende Metallbearbeitung gehören zu den innovativsten und vielseitigsten Unternehmen im »Maschinenbau-Mekka« Allgäu: Neben Präzisionsteilen für alle nur denkbaren Einsatzzwecke von der Küchenmaschine bis zum Hubschrauberfahrwerk beschäftigt sich ein Experten-Team um Firmenchef Klaus Haf auch mit dem Maschinenbau, insbesondere für die Land- und Forstwirtschaft.

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Kaffee

Bei Eldosti in der Kemptener Altstadt finden Liebhaber von Espresso, Caffè Crema, Cappuccino & Co. nicht nur edle Kaffeemaschinen, sondern auch exzellente fachkundige Beratung, ausgesuchte Kaffees und Zubehör und vor allem eine persönliche Vor-Ort-Betreuung. Das Konzept aus Einzelhandel mit eigener Werkstatt und umfangreichem Serviceangebot geht auf: Für private Kaffeeliebhaber ebenso wie für Geschäftskunden sind Jochen Natterer und das Eldosti-Team genau die richtige Adresse.

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Maßschneiderei

Anziehend anders präsentiert sich die Maßschneiderei »StilSpezial« in Oberstdorf. Aus traditioneller Kleidung schafft Hilde Übelhör mit innovativen Ideen kunstvolle Kreationen, die allerbeste Qualität, Perfektion und Exklusivität vereinen. Vom Hosenknopf bis zum Hochzeitskleid finden Kunden bei ihr das Passende für jeden Anlass.


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WIRTSCHAFT und LEBEN im Allgäu

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Nachhaltiges Wirtschaften

Energiemanagement ist ein großes Thema in der Wirtschaft, auch wenn dies erst ein Teil der Unternehmen professionell umsetzt. Positivbeispiele machen daher Schule: Beim Neubau seines Anwendungs- und Schulungszentrums (AWZ) in Wolfertschwenden, das zum Jahreswechsel eröffnet werden soll, hat der Verpackungsspezialist Multivac auf eine energie-effiziente Gebäudetechnik gesetzt. Interview mit Andreas Koch, Bereichsleiter Facility Management bei Multivac.

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Einrichtung

Der Betrieb des Interieur-Designers Gerhard Ostenried wurde jüngst von der renommierten Zeitschrift »Architektur und Wohnen« aufgenommen in die Liste der 120 führenden »Adressen für Textiles Wohnen in Deutschland«. Es ist die dritte namhafte Auszeichnung für das Unternehmen, das seine Stärke im Mix von Handwerk und Handelsware sieht. Die große Bandbreite an Möbeln, Stoffen, Böden, Oberflächen- und Wandmaterialien, Kunstgegenständen oder Funktions-Accessoires kann man in einem Showroom in Pforzen bei Kaufbeuren betrachten.

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Mediales Netzwerk

Wirklich kompliziert ist ein mediales Netzwerk für den privaten Haushalt nicht, wohl aber komfortabel und deswegen lohnt sich seine richtige Einstellung. Experten auf diesem Gebiet sind die Mitarbeiter von Euronics Kraus in Kempten. In den neuen Räumlichkeiten in der Salzstraße werden alle ungeahnten »Spielereien« in den privaten Netzwerken präsentiert. Außerdem kann dort auch jeder ausgiebig probieren.

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Film- und Fotoproduktion

Beleuchtung ist Präzisionsarbeit. Dies haben Franz Knittel, seine Frau Claudia sowie das gesamte Team von Film- und Fotoproduktion Knittel in Friesenhofen bei Leutkirch bei ihrer Arbeit stets im Blickfeld. Ob Fotografie, Film, Luftaufnahmen oder interaktive 3D-Präsentationen – Ziel ist nebst einer brillanten Darstellung stets auch die Vermittlung einer ganz bestimmten Betrachtungsweise. Ins rechte Licht gerückt werden Produkte der Industrie, aber auch Hotels, Autos und Schmuck sowie Meisterwerke der Architektur.

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Managementsysteme

Die Firma secum in Kempten bietet seit 20 Jahren Arbeitsschutz, Managementsysteme und Personalstrategien aus einer Hand. Beratung aus Leidenschaft ist der Impuls für eine richtungsweisende Begleitung der Kunden und Mitarbeiter. Hinter dem Erfolg des Unternehmens steht ein starkes Team, das mit Fachkompetenz, Zuverlässigkeit und Freundlichkeit bei den Kunden ein hohes Ansehen genießt.

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Autohaus

Das Autohaus Walter Seitz errichtet in Kempten im Gewerbegebiet Bühl-Ost ein neues Porsche-Zentrum. Seitz profitiert dabei von einem mit der Stadt Kempten abgeschlossenen Grundstückstausch: Seitz erhält eine 10700 Quadratmeter große Fläche im Kemptener Osten, im Gegenzug erhält die Stadt einen großen Teil des bisherigen, in der Nähe der Kemptener Hochschule gelegenen und ebenfalls 10700 Quadratmeter umfassenden Seitz-Standorts an der Immenstädter Straße.


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After-Sales-Service

Damit Photovoltaik-Anlagen über viele Jahre störungsfrei arbeiten und dabei so viel Sonnenstrom wie möglich erzeugen können, ist es wichtig, bei der Auswahl der Komponenten auf Qualität zu achten. Genauso wichtig ist es jedoch auch, dass die Anlage nach erfolgter Installation nicht unbetreut bleibt. Der Solarstromspezialist Fronius in Neuhof (Osthessen) hat in einer erweiterten Partnerschaft mit Solar-Installateuren ein Konzept entwickelt, um der wachsenden Nachfrage nach Serviceleistungen gerecht zu werden.

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Zahnimplantate

In Bad Wörishofen ist eines der anerkanntesten Zentren für Zahnimplantate entstanden. Erst in diesem Jahr wurde das neue Praxisgebäude fertig gestellt; in die Konzeption hat Dr. Ralf Masur seine ganzen Erfahrungen eingebracht und alle Betriebsabläufe zum Wohl der Patienten optimiert. Seit 17 Jahren besteht die Praxis in Bad Wörishofen. Der Neubau war nötig geworden, nachdem die alten Räumlichkeiten aus allen Nähten platzten.

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Helfer und Mutmacher

Was es bedeutet, wenn ein Kind zu früh auf die Welt kommt, chronisch oder lebensgefährlich erkrankt, schwer verunglückt oder stirbt, ist schwer vorstellbar. Das Leben der gesamten Familie verändert sich schlagartig und existentiell. Hier bietet der Bunte Kreis Allgäu qualifizierte Hilfe an. Ob Pflegenachsorge zu Hause, Ernährungsberatung, Selbsthilfegruppen und Kurse, Seelsorge oder Trauerbegleitung – qualifizierte Mitarbeiterinnen kümmern sich um die Probleme der betroffenen Familien, bieten Halt und machen Mut.

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Werkzeugbau

Die Firma »Werkzeugbau Oberschwaben GmbH«, kurz WEBO, in Amtzell ist ein noch junges Unternehmen. Innerhalb weniger Jahre hat sich der Spezialist für Werkzeug- und Prozesstechnologie erfolgreich am internationalen Markt positioniert und schon diverse Preise eingeheimst. Für namhafte Hersteller baut und entwickelt WEBO Werkzeuge für Motoren- und Getriebeteile – präzise, schnell, innovativ und erfindungsreich. Zwei firmeneigene Patente legten den Grundstein und weitere werden in Kürze folgen.

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Steigtechnik

»Made in Germany!« Das ist für die Günzburger Steigtechnik keine Floskel aus der Vergangenheit, sondern die Formel für eine erfolgreiche Zukunft. Das Unternehmen, das seine hochwertigen Steigtechniklösungen seit 113 Jahren ausschließlich am Firmensitz in Günzburg fertigt, steigerte zuletzt nicht nur kontinuierlich die Zahl der Mitarbeiter, sondern auch Umsatz, Produktionsfläche, Exportanteil und die Anzahl der jährlich produzierten Sonderkonstruktionen für die Industrie.

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Tagungshotel

Das Schwäbische Tagungs- und Bildungszentrum Irsee bietet Raum und Ambiente nach individuellen Wünschen des Veranstalters. Das in Kloster Irsee beheimatete Tagungshotel hat eine in jeder Hinsicht stilvolle Gastronomie. Darüber hinaus forscht und publiziert man über die Geschichte des Klosters seit 1182 mit wissenschaftlichem Anspruch.

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WIRTSCHAFT und LEBEN im Allgäu 73

Kunst

Eine Begegnung mit Renate Bühr ist leise, sensibel und manchmal auch etwas wortlos. Ihre Sprache entdeckt der Betrachter in ihren intensiven, zarten aber auch gewaltigen Bildern. Ausgangspunkt für Renate Bührs künstlerische Arbeit sind zahlreiche Reiseskizzen, vorwiegend aus der Provence, Italien und Afrika. Motiv sind meistens Landschaften, Gegenstände oder menschliche Figuren. Daheim in ihrem Kemptener Atelier setzt sie diese Skizzen malerisch um.

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Gesundheit

Beim Hörsturz handelt es sich um eine akute Hörminderung, die häufig stressbedingt bei beruflich stark beanspruchten Menschen im mittleren Alter auftritt. Ursache ist meist eine Durchblutungsstörung im Innenohr, vergleichbar mit einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. Dr. med. Franz Heigl aus Kempten beschreibt, wie Hörsturzpatienten mit einer dialyseähnlichen Blutwäsche, der so genannten H.E.L.P.Apherese, erfolgreich behandelt werden können.

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Telearbeitsplatz

Immer mehr Arbeitnehmer nutzen die Möglichkeit, einen oder mehrere Tage in der Woche von zu Hause aus zu arbeiten. Entstehen dem Arbeitnehmer dadurch Aufwendungen für die Einrichtung eines häuslichen Arbeitsplatzes, konnten diese bislang nicht steuerlich geltend gemacht werden. Das Finanzgericht RheinlandPfalz hat jetzt jedoch den vollen Steuerabzug für Aufwendungen im Zusammenhang mit einem Telearbeitsplatz zugelassen. Das Team von Angele & Kollegen in Türkheim kennt die Details.

Heft im Heft

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Kunststoffteile

Jeder kennt die Kunststoffteile, weil sie millionenfach benutzt werden: rote Drücker in Sicherheitsgurtschlössern oder Tür-Zuzieh-Griffe in Autotüren, Signalgehäuse an Fußgängerampeln, genauso knallgelb wie Kennungsmarken in Rinderohren. All dies gäbe es nicht ohne Christian Vorbach in Kaufbeuren-Neugablonz, ohne den die Millionenserien kaum existieren würden.

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Bildhauerei

Gedankenlos verharren lässt es sich in der Betrachtung der schlicht schönen Werke von Robert Liebenstein. Der Bildhauer aus Oy-Mittelberg gibt der natürlichen Schönheit in seinen Skulpturen und Installationen Ausdruck. Holz, Stein oder Eis dürfen ihre eigene Sprache sprechen, durchaus einen Makel haben und den Zauber der Vergänglichkeit zur Schau stellen.

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Recht im Alltag

Der Fremdgeschäftsführer einer GmbH ist im Gegensatz zum Gesellschaftergeschäftsführer nicht an der GmbH beteiligt. Seine Dienste als Geschäftsführer erbringt er auf der Basis eines Dienstvertrages. Weil er aber in einer fremden Organisation tätig ist, stellt sich die Frage, ob der angestellte Geschäftsführer nicht Arbeitnehmer ist. Rechtsanwalt Roland Stemke gibt darauf Antwort.

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Stellenmarkt

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Wirtschaftsnachrichten in Kürze

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Impressum

Der aktuellen Ausgabe des Allgäuer Wirtschaftsmagazins liegt ein Sonderheft bei, das sich exklusiv dem Wirtschaftsstandort Wangen widmet. Als wirtschaftlicher, kultureller und gesellschaftlicher Mittelpunkt des württembergischen Allgäus bietet die Stadt Wangen im Allgäu mit ihren Ortschaften die vielfältigsten Angebote und Möglichkeiten für ein angenehmes und zukunftsorientiertes Leben und Arbeiten. Wirtschaftliche Stärke und vielfältige Naturlandschaften stehen in Wangen in harmonischem Einklang. Der Wirtschaftsstandort zeichnet sich durch einen gesunden Branchenmix aus moderner Industrie, traditionsreichem Handwerk und landwirtschaftlichen Betrieben sowie vielseitigen Handels- und Dienstleistungsunternehmen aus. Viele international tätige Produktionsunternehmen finden in Wangen ihre Wurzeln. Die gewachsene Vielfalt reicht vom Behälter-, Maschinen- und Fahrzeugbau über die Elektro- und Feinmechanik bis hin zur Holz- und Lebensmittel- und Verpackungsproduktion.

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Weltweit

bekannt

und im Einsatz

Wer den Namen Fendt hört, wird als erstes an Traktoren denken. Beide Begriffe sind eng miteinander verknüpft; der Markenname Fendt hat sich weltweit etabliert und steht heute für höchste Qualitätsansprüche bei landwirtschaftlichen Geräten.

»Effizienz liefern« 10 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012

I

m Jahre 1930 wurde der erste Fendt Kleinschlepper mit Dieselmotor von dem Marktoberdorfer Landwirt und Brauereibesitzer Franz Sailer erworben. Er nannte seinen Schlepper »Dieselross«. Dies war der Beginn einer erfolgreichen Entwicklung über Jahrzehnte von Vater Johann Georg und seinen Söhnen. 1935 lieferte Fendt dann bereits den 100sten Schlepper aus, 1938 feierte Fendt den 1 000sten gebauten Traktor, einen F18 mit 16 PS. Unaufhörlich ging die Entwicklung nach oben: 1953 brachte Fendt mit dem Fendt GT einen Geräteträger auf den Markt. 1961 wurde der 100 000ste Fendt gebaut, ein Fendt Farmer 2 mit 34 PS. Die 1976 vorgestellte Baureihe Favorit mit bis zu 150 PS stieß in neue Leistungsdi-


mensionen vor, längst setzten Landwirte, Lohnunternehmer und Kommunen auf der ganzen Welt auf die Modelle der Firma aus dem Ostallgäu. 1997 wurden die Marke Fendt sowie das Fendt-Werk an den AGCO-Konzern, einen der weltweit größten Anbieter von Traktoren und Landmaschinen, verkauft. Fendt besteht als Premium-Marke des AGCO-Konzerns weiter, nach wie vor werden Traktoren dieser Marke in Marktoberdorf gebaut.

1999 erweiterte Fendt das Produktangebot mit Mähdreschern. Im weiteren Zuge der Entwicklung zum »Fullliner« kam 2002 ein Programm von Rund- und Quaderballenpressen dazu. Joystick und LCD-Farbbildschirm Produktschwerpunkt von Fendt ist die Entwicklung und Fertigung von stufenlosen Traktorengetrieben. Im Jahr 1995 wurde das erste mal der Typ 926 Vario mit diesem Getriebe auf der Agritechnica in Hannover 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 11


BILDER: AGCO GMBH

»der weltweit größten Landtechnikmesse« vorgestellt. Bei diesem sogenannten »Variogetriebe« handelt es sich um ein leistungsverzweigtes Getriebe, das den Kraftfluss vom Motor in einem Planetensatz in einen hydraulischen und einen mechanischen Teil aufteilt. Mehr und mehr der Schlepperbaureihen stattete man mit dieser Getriebebauart aus. Mit Einführung der neuen 300er-Reihe wurde das Vario-Konzept erstmalig auch bei Kompakttraktoren »von 80 bis 125 PS« eingeführt – 2007 wurde der 50 000ste Vario-Schlepper – ein 312er – ausgeliefert. In den größeren Traktoren ist ein LCD-Farbbildmonitor als Bedienhilfe integriert. Die Geschwindigkeit des Traktors wird mit einem Joystick oder dem Fahrpedal gesteuert. Außerdem sind die Maschinen mit Tempomat und einer Grenzlastregelung ausgestattet. Seit Februar 2009 ist auch die kleinste Baureihe von Fendt – die 200er – mit Variogetriebe erhältlich, damit ist Fendt zu 100 Prozent auf diese Technik umgestiegen.

Die Jahresproduktion beträgt momentan etwa 14 500 Maschinen … 12 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012

Maximaler Komfort bei optimaler Bedienbarkeit Bei jeder Neuentwicklung hatten die Konstrukteure immer nur eins im Auge: einfa-

che und optimale Bedienbarkeit, maximaler Komfort in der Fahrerkabine und höchste Sicherheit für den Fahrer. Dabei wurden die Modelle immer wieder an die ständig neuen Herausforderungen der verschiedenen Einsatzbereiche angepasst. Dabei werden die Ansprüche der kleineren Betriebe ebenso berücksichtigt wie die Anforderungen der Großbetriebe. In Marktoberdorf befindet sich die Produktion von Getrieben und Hinterachsen, die Montage sowie die Entwicklung. Das Zweigwerk in Asbach-Bäumenheim stellt Komfortkabinen und Karosseriebauteile her. Insgesamt sind in den beiden Werken knapp 3 800 Mitarbeiter beschäftigt. Die Jahresproduktion beträgt momentan etwa 15 000 Maschinen im Leistungsbereich von 70 bis 390 PS vom Schmalspur-Schlepper für Wein und Obstbau bis zum zehn Tonnen schweren Topmodell Vario 900. Modernster Traktoren-Werksverbund der Welt Unter dem Motto »Effizienz liefern« eröffnete AGCO/Fendt im September den modernsten Traktoren-Werksverbund der Welt. Der Mutterkonzern AGCO, einer der weltweit größten Landtechnikkonzerne,


hatte hierfür die Weichen gestellt und mit der Ausweitung der Fendt Standorte in Marktoberdorf und Asbach-Bäumenheim das bisher größte Einzelinvestitionsprojekt von rund 300 Millionen US-Dollar umgesetzt. »Mit der Investition in die Marke Fendt bekräftigen wir die positiven Wachstumsaussichten für AGCO«, sagte Martin Richenhagen, Chairman, President und CEO von AGCO anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten in Marktoberdorf. »In den kommenden Jahren werden gobal unsere Werke auf den Stand gebracht, den wir nun bei Fendt erreicht haben.« Zu den Feierlichkeiten in Marktoberdorf im September hatte der Landtechnik-

Hersteller über 3 500 Lieferanten, Vertriebspartner, Journalisten und Gäste aus Deutschland und der ganzen Welt eingeladen. Und kaum ist dieses Projekt abgeschlossen, wird schon das nächste in Angriff genommen: Am 14. November wurde der Grundstein für die Erweiterung des Kundenzentrums Fendt Forum gelegt. Zusammen mit der AGCO Fendt Geschäftsführung gab Martin Richenhagen, Vorstandsvorsitzender des AGCO Konzerns, den Startschuss für den Ausbau. Damit entsteht ein Tor zur Fendt Erlebnis-Welt mit einem neuen Besucherzentrum. Karin Donath

Dr. Heribert Reiter (Geschäftsführer Forschung und Entwicklung), Hubertus Köhne (Geschäftsführer Produktion), PeterJosef Paffen (Vorsitzender der Geschäftsführung) und Michael Gschwender (Geschäftsführer Finanzen und EDV; v. li.)

… ein Tor zur Fendt Erlebnis-Welt.

AGCO GmbH Johann-Georg-Fendt-Straße 4 87616 Marktoberdorf Telefon (08342) 770 info.fendt@agcocorp.com www.fendt.com

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Vom Frankfurt Airport bis zur BMW-Welt München

Visionen werden 14 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012


Die Schmid GmbH aus Simmerberg fertigt hoch komplexe und einzigartige Raumverkleidungen für Bauwerke in ganz Deutschland, in Österreich und der Schweiz. Die innovative Verkleidungstechnik aus dem Allgäu steckt unter anderem in einem der größten Gebäude der Welt: »The Squaire Frankfurt« – am neuen Fernbahnhof am Frankfurt Airport. »Standard« ist für die beiden Geschäftsführer, die Brüder Michael und Udo Neuser, ein Fremdwort. So individuell wie das äußere Erscheinungsbild eines Gebäudes ist, muss für sie auch die Gestaltung der Innenräume sein. In ihren Projekten stecken viel Herzblut, eine extrem genaue Planung und ein Maximum an detaillierter Entwicklungsarbeit. Nahezu alle Bauteile entstehen in Eigenfertigung.

W

er auf der A3 im Rhein-MainGebiet unterwegs ist und den imposanten, futuristisch anmutenden Bau des Flughafenbahnhofs unmittelbar neben der Autobahn bestaunt, kommt an der Schmid GmbH ebenso wenig vorbei wie die Besucher der BMW-Welt in München. Es sind zwei der vielen erfolgreichen Aufträge, die die rund 250 Mitarbeiter des Unternehmens in jüngster Zeit verwirklicht haben. Die Liste ließe sich noch lange fortschreiben: Beteiligt waren die Allgäuer Experten für Innen- und Außenverkleidungen unter anderem am Ausbau fast aller Hochhäuser der Frankfurter Skyline, des Folkwang-Museums in Essen und des Restaurants »Clouds« im 35. Stockwerk des Züricher Prime Towers, dem höchsten Gebäude der Schweiz. Aber auch zahlreiche Bauten in der Region tragen die Handschrift der Schmid GmbH: Etwa das neue Verlagsgebäude der Allgäuer Zeitung in Heising, der Neubau der Schwäbischen Zeitung in Ravensburg, die Bürogebäude der ZF Group in Fried-

Realität

richshafen, das Forum Allgäu und der Neubau der Raiffeisenbank in Kempten. Große architektonische Lösungen durch einen ebenso funktionalen wie ästhetisch ansprechenden Innenausbau zu einem vollständigen, stimmigen Ganzen zu machen: Das und nicht weniger ist der Anspruch von Udo und Michael Neuser. Dabei geht es den beiden Geschäftsführern bei weitem nicht nur darum, Wänden, Decken oder anderen Elementen ein individuelles »Gesicht« zu geben. Denn hinter den verschiedenen Oberflächen steckt eine ausgeklügelte Technik, die für thermische und akustische Behaglichkeit sorgt – egal, ob es sich um Büroräume handelt, ein Einkaufszentrum, ein Restaurant oder eine Messehalle. Verkleidungstechnik aus verschiedensten Materialien Kühl- und Heizdeckentechnologie, Metalldeckensysteme, Brand- und Schallschutzdecken, hochwertiger Innenausbau sowie Metallbau und Oberflächentechnik bilden das Leistungsspektrum

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Mit schlichter Eleganz präsentiert sich der OpernTurm als neues Wahrzeichen in der Frankfurter City – die Deckensysteme stammen aus dem Allgäu. Der Innenausbau passt sich mit seinen klaren Linien der Fassadengestaltung optimal an

der Schmid GmbH. Dabei ist in optischer und technischer Hinsicht sowie bei den verwendeten Materialien fast alles denkbar, was dem Bauherren und den beteiligten Architekten vorschwebt. »Die Wurzeln des Unternehmens liegen zwar im Bereich der klassischen Deckensysteme aus Metall. Gerade in den letzten Jahren haben wir unseren Horizont aber extrem erweitert und realisieren mit unseren Konstrukteuren und Fachkräften eine immense Bandbreite an individuellen und hochfunktionellen Elementen zum Beispiel aus Holz, Glas, Kunststoff oder sogar Textil. Wir werden quasi jeden Tag mit neuen Aufgaben konfrontiert, aber genau das ist es, was wir an unserer Arbeit so lieben: Das Gefühl, dass etwas vorwärts geht und dass etwas Einzigartiges entsteht«, erklärt Michael Neuser. »Geht nicht gibt’s nicht«: So könnte man die Philosophie umschreiben, mit der am Stammsitz in Simmerberg sowie in den Niederlassungen und Produktionsstätten in Dresden, Stuttgart, München, Frankfurt, Köln, in der Schweiz und in Portugal gearbeitet wird. »Für unsere Kunden setzen wir

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Für unsere Kunden setzen wir alles um,

Bilder: Schmid, PanTerra Tv/The SQUaire (1), marTin JoPPe (1),

was irgendwie machbar ist. Fast könnte man sagen: Je anspruchsvoller, desto besser.«

alles um, was irgendwie machbar ist. Fast könnte man sagen: Je anspruchsvoller, desto besser. Und am liebsten begleiten wir ein Projekt natürlich von der allerersten Idee über die Detailkonzeption bis zur professionellen Ausführung und übernehmen dabei auch komplexeste Konstruktionsaufgaben in 3D«, so Michael Neuser weiter. Die mit jedem neuen Auftrag wachsende Erfahrung, das große Fachwissen der Mitarbeiter, eine bestmögliche Planung und viel Detailarbeit machen es möglich. Stetige Weiterentwicklung für optimale Funktionalität Mit ihren Leistungen übernimmt die Schmid GmbH nicht nur Verantwortung für die Optik, sondern ebenso für die Funk-

Auch in den Abflugterminals am Frankfurter Flughafen finden sich zahlreiche Konstruktio nen der Schmid GmbH: Am neu konzipierten Flugsteig B zum Beispiel Fassaden- und Tür elemente, Decken- und Wandkonstruktionen sowie Einbauten aus Holz und Metall. 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 17


»Wir werden quasi jeden Tag mit neuen Aufgaben konfrontiert, aber genau das ist es, was wir an unserer Arbeit so lieben: Das Gefühl, dass etwas vorwärts geht und dass etwas Einzigartiges entsteht.«

tionalität eines Gebäudes. Dazu gehört auch, die Erfahrungswerte und das Fingerspitzengefühl, mit dem die Mitarbeiter an die Umsetzung neuer Aufgaben gehen, durch konkrete Messwerte im Labor zu untermauern. Wie ist die Schallabsorption einer neuen Konstruktion? Erfüllt das verwendete Material die Kriterien für bestmöglichen Brandschutz? In solchen Fragen arbeitet das Team mit Experten unter anderem von der Universität Stuttgart zusammen. Projektentwickler, Investoren und Bauherren, die mit den VerkleidungsProfis aus Simmerberg zusammenarbeiten, werden schon in der Planungsphase gezielt beraten, um später die größtmögliche Effizienz zu gewährleisten und Räume zu schaffen, die man sich nicht nur gerne anschaut, sondern in denen man sich auch gerne aufhält. Kühlen, Heizen und Lüften, die Reduzierung von Schallwirkungen, eine durch gezielte Materialauswahl beeinflusste Klimatisierungsfunktion, spezielle thermoaktive Deckenelemente sowie eine energie-

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sparende Bauweise sind nur einige der Funktionalitäten, mit denen die Ingenieure und Techniker der Schmid GmbH sich beschäftigen. Die physikalischen und thermodynamischen Gesetzmäßigkeiten der Elemente Luft und Wasser spielen dabei eine zentrale Rolle. So nutzt zum Beispiel eine in Simmerberg neu entwickelte Hybrid-Decke die Speicherfähigkeit des verwendeten Betons und gibt Wärmeenergie, die nicht sofort abgeführt werden kann, nach und nach an den darunter liegenden Raum ab. Zukunftsweisend sind auch Membranelemente aus hochtechnischen Textilgeweben mit sehr guten Lichteigenschaften und einer akustischen Absorption. Aus dem Allgäu in die deutschen Metropolregionen Ihre Begeisterung für städtebaulich und architektonisch spannende Bauvorhaben führt Udo und Michael Neuser aus dem Allgäu in die Großstadt. »Das Rhein-Main-Gebiet und das Ruhrgebiet sind derzeit unser Pflaster – hier haben wir schon unzählige spannende Bauten mitgestaltet«, berichtet Udo Neuser. Auftraggeber, mit denen die Schmid GmbH seit Jahren erfolgreich zusammenarbeitet, sind etwa die Betreibergesellschaft des Frankfurt Airport Fraport AG oder die Hochtief AG. An öffentlichen Ausschreibungen – sonst im Baugewerbe eine der wichtigsten Formen der Akquise – beteiligt sich die Firma selten. »Die meisten unserer Aufträge erhalten wir über Empfeh-

lungen, oder wir bemühen uns gezielt um solche Projekte, bei denen uns die Aufgabe oder der Auftraggeber besonders interessieren. In der Baubranche weiß man in der Regel ziemlich genau, was in den nächsten Jahren ansteht. Oft haben wir unsere Wunschprojekte schon lange im Voraus auserkoren«, so Michael Neuser. Bis zu 50 Projekte laufen parallel Dass die Schmid GmbH ihren Stammsitz im Allgäu hat – einer Region, die die meis-


e Squaire Frankfurt am neuen Fernbahnhof am Frankfurt Airport direkt an der Autobahn A3 ist eines der größten Gebäude der Welt. Die Schmid GmbH arbeitete rund vier Jahre lang auf der Baustelle mit und konzipierte unter anderem spezielle Metallverkleidungen für die Fluchttreppen.

ten ihrer Kunden mit Urlaub und Erholung verbinden – sehen Michael und Udo Neuser als großen Vorteil. »Das Allgäu ist in der Wahrnehmung unserer Auftraggeber sehr positiv besetzt. Wer wie wir aus dem Allgäu kommt, wird unserer Erfahrung nach nicht nur als bodenständig und zuverlässig, sondern auch als sehr innovativ wahrgenommen. Darüber freuen wir uns natürlich sehr«. In punkto Qualität, Flexibilität und Termintreue haben die beiden Geschäftsführer an sich selbst und ihre Mitarbeiter ei-

nen riesigen Anspruch. »Das ist auch einer der Hauptgründe, warum wir fast zu hundert Prozent selbst planen, produzieren, montieren und bauen«, so Udo Neuser. Die Nachfrage ist derzeit zwar bei weitem größer als die Kapazitäten des Unternehmens, doch langjährige Kunden können immer auf die Unterstützung aus dem Allgäu zählen: Auch kurzfristig wird hier fast alles möglich gemacht. Meist laufen die Arbeiten für etwa 30 bis 50 Kunden parallel – eine organisatorische und logistische Herausforderung, der sich die Allgäuer Unternehmer immer wieder gerne stellen. »Die flexible Ausrichtung der Produktionsstätten ist dafür ebenso unerlässlich wie die Unterstützung unserer Mitarbeiter«. Das nächste Ziel ist »Stuttgart 21« Die letzten drei Geschäftsjahre waren für das innovative Unternehmen aus Simmerberg sehr erfolgreich – und so soll es natürlich auch in Zukunft weitergehen. Aktuell ist die Schmid GmbH unter anderem am Ausbau der Büroflächen im OpernTurm in Frankfurt am Main beteiligt. Das 170 Meter hohe Gebäude in exklusiver Innenstadtlage direkt neben der Alten Oper setzt nicht nur im Hinblick auf die Architektur, sondern auch auf die funktionale Qualität internationale Standards. Eine Aufgabe ganz nach dem Geschmack von Udo und Michael Neuser – ebenso wie der Neubau der Fraport-Unternehmenszentrale, bei dem die Allgäuer ebenfalls mit von der Partie sind.

»Das Rhein-Main-Gebiet und das Ruhrgebiet sind derzeit unser Pflaster – hier haben wir schon unzählige spannende Bauten mitgestaltet.«

»Bei solchen Projekten können wir unsere Kompetenzen optimal ausschöpfen«, sind die beiden Geschäftsführer überzeugt. Die Erfahrungen, die Mitarbeiter und Führungskräfte der Schmid GmbH an bedeutenden Verkehrsbauten wie dem Frankfurt Airport oder auch dem Züricher Flughafen gesammelt haben, sollen nun auch den Weg für ein weiteres Großprojekt ebnen. »Als nächstes wollen wir bei ›Stuttgart 21‹ mit dabei sein«, erklärt Udo Neuser. Wer die Begeisterung der beiden Brüder für ihr Unternehmen spürt, hat nicht den geringsten Zweifel daran, dass sie auch dieses Ziel erreichen werden. Susanne Dietz

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Kreativ und stilvoll einrichten

»Wandel und Wechsel liebt, wer lebt!« Richard Wagner 20 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012


Hand aufs Herz: Haben auch Sie schon einmal einen sehnsüchtigen Blick in die Einrichtungsausstellung bei Marti am Kornhaus in Kempten geworfen und Lust auf einen Wandel verspürt? Das stilvolle Design-Möbelhaus feiert sein zwölfjähriges Bestehen und hat viel mehr als »nur« Möbel zu bieten.

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ir wissen wo wir herkommen. In den letzten zwölf Jahren haben wir uns von der stilvollen Büroeinrichtung hin zu einem Design-Einrichtungshaus mit einem hochwertigen, modernem und umfangreichem Angebot weiterentwickelt.« Firmeninhaber Raffaele Marti und sein Team lieben und leben den Wandel. Vor zwei Jahren hat das Unternehmen die Räume des traditionellen Möbelhauses Hold am Kornhaus in Kempten bezogen und seinen exklusiven Wohnbereich Schritt für Schritt immer weiter ausgebaut. In den stilvollen Ausstellungsräumen findet man neben aktuellen Wohntrends, DesignKlassikern und hochwertigen Innenarchitekturen auch auserlesene Accessoires, zum Verschenken oder auch ganz einfach nur für sich selbst. »Das Besondere bei uns ist, dass wir unseren Kunden mehr als ›nur‹ hochwertige Möbel verkaufen. Wir bieten die komplette Ausgestaltung des privaten Wohnbereiches an und betreuen jeden Kunden persönlich und individuell. Wir bei Marti haben es uns zur Aufgabe gemacht, Lebensräume einzigartig und optimal zu gestalten – mit Liebe zum Detail, umfangreichem Fachwissen und Gespür für die Bedürfnisse des Kunden.« Exklusivität im Angebot und bei der Dienstleistung, Professionalität und Zuverlässigkeit sind für Raffaele Marti der Schlüssel zum langjährigen Erfolg.

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»Der Kunde kommt mit einem Wunsch oder einer Aufgabenstellung zu uns. Wir nehmen uns viel Zeit, hören gut zu und machen ihm individuelle Vorschläge.« Im Mittelpunkt steht der Mensch Bei Marti am Kornhaus kümmern sich Einrichtungsfachberater und Planer um die Wünsche der Kunden, stellen Fragen und finden die richtigen Antworten. Dabei steht der persönliche Dialog am Anfang des jeweiligen Projektes. Nachdem die Bedürfnisse und Vorstellungen des Kunden feststehen, wird die komplette Einrichtungslösung am Computer in Form eines sogenannten »Renderings« täuschend echt simuliert. »Manchen Kunden fehlt das räumliche Vorstellungsvermögen. Mit Hilfe der fotorealistischen Visualisierung unserer Einrichtungsideen erhalten unsere Entwürfe eine realistische Dimension, anhand der wir unterschiedliche Farb- und Materialkombinationen darstellen können,« erklärt Marti. »Das Bild vom fertigen Objekt ist am Ende so gut wie gar nicht vom visualisierten Entwurf zu unterscheiden.« Einkaufserlebnis pur Möbel erfüllen den Zweck, unser Leben komfortabler zu gestalten. Farbe, Form und Material beeinflussen dabei unser Lebensgefühl entscheidend. Praxisorientierte Einrichtungsplanung, Beleuchtungs- und Akustikkonzepte, aber auch

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Wand- und Bodengestaltung – mit qualifizierten Partnern werden bei Marti am Kornhaus individuelle und auch ungewöhnliche Lösungen realisiert. »Wir erstellen ein komplettes Angebot und übernehmen die gesamte Bauleitung. Neben unserer Kreativität sind unser Netzwerk an Handwerkern und ein umfassendes Produkt-Portfolio die Bausteine zur Gestaltung persönlicher LebensraumKonzepte – von der Beratung und Planung bis hin zur Baubetreuung und schlüsselfertigen Übergabe,« erläutert Raffaele Marti seine Unternehmensphilosophie. »Dabei scheuen wir keine Mühen und fahren mit unseren Kunden auch nach Mailand oder in die Lombardei, damit sie ihre Möbel direkt bei unseren Premium-Herstellern, wie beispielsweise Minotti oder Cassina, prüfen und begutachten können. Bei einem gemeinsamen Abendessen werden dann die Vorschläge und Entwürfe diskutiert. Dieser Service gehört für uns zum Einrichtungserlebnis selbstverständlich dazu.« Geht nicht gibt es nicht Ob Sonderbauten, Küchen oder Einbaumöbel, bei Marti am Kornhaus werden die Kunden bei sämtlichen Einrichtungsfragen kompetent betreut. Dabei arbeitet das Design-Einrichtungshaus mit zahlreichen italienischen und europäischen Premiumherstellern zusammen. In den Ausstellungsräumen findet man ausgewählte Möbelstücke, unter ande-


»Wir bieten die komplette Ausgestaltung des privaten Wohnbereiches an und betreuen jeden Kunden persönlich und individuell.«

rem von Minotti (siehe Bilder), Cassina, Marac, USM oder Interlübke. »Wir haben auch eine Kooperation mit Bang und Olufsen, wenn es um das hochwertige Klangerlebnis in den neu gestalteten Lebensräumen geht.« Für Raffaele Marti spielt auch die Akustik im Raum oder eine professionelle Beleuchtung eine wichtige Rolle. »Tonangebend bei der Akustik eines Raumes ist das Wissen um die Veränderung oder Minderung von Lärm durch unterschiedliche Materialien, Möbel oder Wände. Sehr oft wird aber auch einfach das große ema Licht vergessen. Unsere Lichtkonzepte schaffen Emotionen, Wohlbefinden und Sicherheit. Ob weich oder kalt, hell oder gedämpft, die perfekte Beleuchtung des Lebensraumes ist uns genauso ein Anliegen wie die Auswahl der passenden Möbelstücke.« Online stöbern und einkaufen Seit kurzem hat das innovative Einrichtungshaus auf seiner Homepage einen Online-Shop eingerichtet. Hier kann man in Ruhe rund um die Uhr nach seinem Lieblingsstück stöbern oder einfach auch nur davon träumen. Ob hochwertiges Möbeldesign, besondere Accessoires oder edle Einzelstücke, es lohnt sich immer wieder im virtuellen Shop vorbeizusehen. »Jeden ersten Samstag im Monat finden Sie hier einen Design-Klassiker zu einem sensationellen Überraschungspreis«, erklärt Marti das Konzept seines Online-Shops. »Viele Interessenten stellen zum Beispiel erst hier fest, dass wir ein Stützpunkthändler des Herstellers Lambert sind und besuchen uns anschließend in unseren Räumen am Kornhaus in Kempten.« 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 23


Bilder: enrico cano (2), SuSanne Moelle (3), Marti (4)

Nur was sich verändert ist lebendig Kürzlich hat Marti am Kornhaus mit Marti-Office ein weiteres Ausstellungshaus eröffnet, in dem die langjährigen gewerblichen Kunden weiterhin exklusiv und individuell betreut werden. Die Gestaltung ergonomisch optimaler Arbeitsplätze liegt dem aktiven Unternehmer weiterhin am Herzen. »Mitarbeiter verbringen die Hälfte ihres Lebens in Arbeitsräumen. Kreativität und Leistungsfähigkeit, Informations- und Erfahrungsaustausch, Identifizierung und Engagement benötigen ein Umfeld, in dem der Mensch sich wohl und gut aufgehoben fühlt. Planung, Beratung und Umsetzung – wir von Marti nehmen unseren Kunden ›fast alles‹ ab. Auch hier bieten wir das gewisse Mehr an Leistung, wie beispielsweise die Bemusterung beim Kunden, Sitzstil-Einweisungen

Raffaele Marti (Dritter v.li.) und seine Mitarbeiter.

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»Unsere Lichtkonzepte schaffen Emotionen, Wohlbefinden und Sicherheit.«

und Schulungen an. Wir führen ergänzend zahlreiche ergonomische Möbel in unserem Programm.« Aber damit nicht genug: bei Marti Office können die gewerblichen Kunden ihre Büroeinrichtung seit neuestem auch leasen und erhalten sich, trotz modernster Arbeitsräume, ihre Liquidität. Top-Adresse für textiles Wohnen Neue Designs und Trends, beste Stoffe, Teppiche und Materialien – das DesignEinrichtungshaus Marti am Kornhaus wurde gerade erst von der Zeitschrift »Architektur und Wohnen« und Experten der Textilbranche zu den 120 TopAnbietern für textiles Wohnen in Deutschland gewählt. Dabei spielte auch der umfangreiche und individuelle Service des Unternehmens mit seinen kreativen und kompetenten Mitarbeitern eine entscheidende Rolle bei der Jury. Bei Marti am Kornhaus wird einrichten gelebt und geliebt. Zur Feier des zwölährigen Firmenbestehens im Dezember haben sich Firmeninhaber Raffaele Marti und seine Mitarbeiter eine Menge einfallen lassen. Es lohnt sich vorbeizuschauen. Die Lust auf Veränderung ist garantiert. Sylvia Novak

MARTI am Kornhaus Großer Kornhausplatz 3 87439 Kempten Telefon (0831) 960660-0 info@mart-i.de www.mart-i.de

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Hightechkomponenten und Baugruppen aus Biessenhofen HAF Präzisionstechnik blickt zurück auf das erste erfolgreiche Jahr am neuen Standort in Biessenhofen.

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ie sind 4 200 Quadratmeter groß: Die neuen Produktionshallen von HAF Präzisionstechnik im Gewerbegebiet Biessenhofen-Altdorf, in die Firmenchef Klaus Haf und seine Mitarbeiter Ende 2011 eingezogen sind. Die Spezialisten für zerspanende Metallbearbeitung gehören zweifellos zu den innovativsten und vielseitigsten Unternehmen im »Maschinenbau-Mekka« Allgäu: Neben Präzisionsteilen für alle nur denkbaren Einsatzzwecke von der Küchenmaschine bis zum Hubschrauberfahrwerk beschäftigt sich ein Experten-Team auch mit dem Maschinenbau, insbesondere für die Land- und Forstwirtschaft. Beispiels-

weise fertigt HAF Schneckenräder, Antriebswellen, Getriebegehäuse und kraftschlüssige Kupplungen für ansässige Forstmaschinenhersteller. Ideale Bedingungen für Produktion und Logistik Für alle diese Aufgaben ist in Biessenhofen reichlich Platz. »Der neue Standort ist für uns ein absoluter Glücksfall, was Logisitk und Organisation angeht«, zieht Klaus Haf nach einem Jahr in den neuen Räumen Bilanz. Eine ideale Verkehrsanbindung an die B12/B16 mit Anschluss an die A7/A96 ermöglicht es den Speditionen unkompli-


Hochkomplexe Teile in einem Arbeitsgang Die großräumige und großzügige Werkstatt schließlich bietet nicht nur optimale Produktionsmöglichkeiten und viel Raum für den umfangreichen Maschinenpark, son-

dern auch bis zu 7,5 Meter Platz in der Höhe für die flexible Zwischenlagerung und Pufferung von Kundenaufträgen. »Damit können wir besonders schnell und unkompliziert auf den Bedarf unserer Kunden reagieren und jederzeit gleichbleibende Qualität garantieren«, so Klaus Haf. Der Allgäuer Betrieb fertigt auf seinen Multitasking-Maschinen komplexe Multitechnologie-Teile, liefert diese und weitere einbaufertige Komponenten an Unternehmen weltweit und verspricht dabei eine bedarfsgerechte Lieferung selbst bei kurzfristigen Aufträgen. Das Team um Klaus Haf arbeitet eng mit den Kunden zusammen um aus den Komponenten das Maximum herauszuholen und den Kunden zufrieden zu stellen. Haf entwickelte schon früh eine Liebe für das Detail und die Tüftlerei, er wird täglich auf ’s Neue vom Produktionsstandort Allgäu inspiriert und es liegt ihm am Herzen, diesen Standort zu erhalten und auszubauen. Durch das breite Spektrum der Möglichkeiten reicht das Kundenportfolio vom Privatkunden bis zum Großkonzern. Massiv investiert hat der gelernte Maschinenbaumechanikermeister in den letzten Jahren in fünf neue Dreh- und Fräszentren. Die 7-achsigen Maschinen Multus B400 des japanischen Hightech-Herstellers Okuma bieten hocheffizientes Arbeiten, kurze Durchlaufzeiten und die Möglichkeit, auch komplizierteste Werkstücke in nur einem Arbeitsgang zu produzieren. Diese Maschinen wurden extra hierfür in Maschi-

BILDER: HAF

ziert an den Standort zu kommen – dies machen sich auch zwei Speditionen in unmittelbarer Nähe zu nutzen. Neu ist für Klaus Haf auch die Möglichkeit, auf einen rund 1 200 Quadratmeter großen, überdachten Be- und Entladebereich zurückgreifen zu können. Hier können Material, Teile und Maschinen witterungsunabhängig und bei Bedarf bis zu 24 Stunden täglich »bewegt« werden. Das Herzstück der größten Halle in Biessenhofen sind Qualitätssicherung und Messtechnik. Der Messraum ist auf dem neuesten Stand der Technik und bietet ausreichend Platz um selbst große Teile auf der 3D-Koordinatenmessmaschine zu vermessen. Er wurde mittig in der Halle integriert um einen schnellen und optimalen Materialfluss zu garantieren. Zum Einsatz kommt hier ein firmeneigenes Qualitätsmanagementsystem, das die geforderte Produktsicherheit gemäß den strengen Richtlinien der Automobilhersteller erfüllt. Hochwertige Mess- und Prüfmittel wie 3D-Koordinaten-, Kontur-, Rundlauf- und Oberflächenmessgeräte, die ständig überwacht werden, sichern jederzeit den neuesten Stand moderner Qualitätsprüfung.

»Der neue Standort ist für uns ein absoluter Glücksfall, was Logisitk und Organisation angeht.« 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 27


nengruppen angeordnet, um eine höhere Produktivität zu erlangen und die Lagerzeiten und -kosten zu minimieren. Im Anschluss an den Fertigungsprozess geht es für die Teile dann ab in die firmeneigene »Hightech-Waschmaschine« zum Reinigen, Entfetten, Spülen und Trocknen: Der Roto Cleaner 1 600 RW garantiert optimale Sauberkeit und somit eine einwandfreie Auslieferung. Ebenso zukunftsweisend wie in der Fertigung ist bei HAF auch die Ausstattung in

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der Lagerverwaltung. Mit dem Spezialschubmaststapler werden die Teile transportiert, mit dem iPad drahtlos und per Touchscreen verwaltet. Innovativ und umweltfreundlich in die Zukunft Durch die Verbrauchsüberwachung kann der gesamte Energieverbrauch transparent gemacht und somit Verschwendung aufgedeckt werden. Das Unternehmen verfügt über eine Grundwasser-Wärmepumpe, die

die Deckenstrahler mit Wasser je nach Bedarf zum Heizen oder Kühlen der Halle versorgt. Die Deckenstrahler haben eine kurze Reaktionszeit, somit ist gewährleistet, dass die Produktion – im Sommer wie im Winter – unter gleichbleibender Temperatur stattfindet. Mittels Photovoltaikanlage wird genügend Strom produziert um die Halle mit Strom zu versorgen und die Wärmepumpe zu betreiben. Dadurch ist der Energiehaushalt des Unternehmens größtenteils Regenerativ gedeckt. Was den notwendigen Platz zur Verwirklichung seiner Ideen angeht, braucht sich der sympathische Unternehmer jedenfalls keine Gedanken zu machen. Rund um das neue Firmengelände in Biessenhofen sind für HAF Präzisionstechnik noch bis zu 40 000 Quadratmeter Fläche zur Erweiterung verfügbar. Der Innovation sind hier zumindest räumlich gesehen also kaum Grenzen gesetzt. Susanne Dietz


Die Leistungen im Überblick HAF Präzisionstechnik in Biessenhofen-Altdorf ist Hersteller von montagefertigen High-Tech-Präzisionsteilen und Baugruppen für Maschinenbau, Hydraulik, Pneumatik und Kfz-Technik. Neben der klassischen CNC Dreh- und Fräsbearbeitung arbeitet das Unternehmen auch im Maschinenbau. Ein eigenes Team entwickelt beispielsweise innovative Maschinen für die Land- und Forstwirtschaft. HAF bietet eine breite Palette von Leistungen an. Präzise, zuverlässig, kostengünstig und in Spitzenqualität entstehen Einzel-, Klein- und Großserienteile, Prototypen und Vorrichtungen sowie komplette Baugruppen inklusive Montage. Bearbeitungstechniken sind unter anderem: Sägen Auf der vollautomatisierten Säge werden Metalle, Nichtmetalle, Halbzeuge sowie Kunststoffe mit einem speziellen Sägeblatt und höchster Schnittgenauigkeit bearbeitet. Drehfräsen Auf der hochmodernen Multus B 400 II können Werkstücke dank der Gegenspindel und der um 225° schwenkbaren Dreh-Frässpindel, die Zugriff auf 80 HSK-63 Dreh-Fräs-Werkzeuge hat, 6 Seiten in nur einem Arbeitsgang bearbeitet werden. Dies ermöglicht eine Komplettbearbeitung von komplexen Werkstücken bis zu einer Länge von 1 300 mm und 710 mm Durchmesser. Fräsen Mit der Deckel Maho DMC 70 H duoBlock kann HAF Präzisionstechnik Werkstücke in Arbeitsbereich von 700x800x800 mm mit bis zu 60 Werkzeugen bei einer Frässpindeldrehzahl von bis zu 10.000 U/min bearbeiten. Durch die Verfahrbarkeit aller 4 Achsen im Tausendstelbereich garantiert HAF eine hohe Genauigkeit, selbst bei komplexen Bearbeitungsschritten. Verzahnen Bei der Verzahnung bietet HAF ein breites Spektrum mit viel Knowhow zu fairen Preisen – unter anderem Innenverzahnen, Außenverzahnen, Räumen und Stoßen. Wärmebehandlung Zur Erzielung optimaler Gebrauchseigenschaften wie etwa der mechanischen Widerstandsfähigkeit. Das Spektrum der bei HAF eingesetzten Verfahren umfasst unter anderem das Härten und Einsatzhärten unter Schutzgas und aus dem Salzbad, Weichglühen und Glühen im Vakuum bis hin zum Induktivhärten. Entgraten Hier werden die Werkstücke von scharfen Kanten, Auffaserungen oder Splittern befreit, die bei der Produktion entstanden sind. Entgratet wird thermisch, elektrochemisch oder mit einem Hochdruckwasserstrahl. Schleifen Von der automatisierten Großserienfertigung bis zur Bearbeitung von Prototypen für die Automobil-, Kraftfahrzeug-, Medizin-, Maschinenbau- und Elektronikbranche mit verschiedenen Schleifverfahren wie Centerless-Bearbeitung,

das Schleifen zwischen Spitzen für Außen- und Innendurchmesser, Flach- und Stangenschleifen. Honen Beim Honen werden Bohrungen bezüglich der Maß- und Formgenauigkeit verbessert und mittels eines präzisen Fertigungsverfahrens beste Oberflächen und kleinste Toleranzen von weit unter 1 µm erreicht. Drahtschneiden Scharfkantige Konturen werden hier unabhängig von der Härte der Materialien erreicht. Senkerodieren Mit diesem Verfahren können beispielsweise Spritzgussformen für die Produktion von Kunststoffteilen oder Sonderteile erstellt werden, die auf normalen Dreh- und Fräsmaschinen nicht herstellbar sind. Baugruppen HAF Präzisionstechnik kombiniert Formteile mit anderen Elementen zu einbaufähigen, funktionssicheren Baugruppen und erspart so Zeit, Kosten und Lagerraum. Gefertigt werden auch größere Schweißbaugruppen bis zu einer Größe von 2 x 5 x 3 Metern und 5 Tonnen. Sondermaschinenbau Im Sondermaschinenbau ist HAF Spezialist für individuelle, außergewöhnliche Wünsche. Das Team bespricht mit dem Kunden, was sich realisieren lässt, und versucht den Sonderbau mit den gewünschten Extras zu einem fairen Preis zu ermöglichen. Oberflächentechnik Zu den Oberflächenbehandlungen gehören Veredelungen wie Sandstrahlen, kathodische Elektrotauchlackierung, Pulverbeschichtung, Gummieren sowie Verchromen und Hartverchromen. Zudem sind auch verschiedene Galvanische Verfahren wie Gelb-, Schwarzund Blauchromatieren HAF Präzisionstechnik möglich. An der Säge 1 87640 Biessenhofen-Altdorf Telefon (08342) 898990 info@haf-cnc.com www.haf-cnc.com

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Die Seele

eines guten Kaffees enthüllen…

BILDER: TÄNZEL

…das klappt nur mit erstklassigen Rohstoffen – und mit der richtigen Zubereitung. Bei Eldosti in der Kemptener Altstadt finden Liebhaber von Espresso, Caffè Crema, Cappuccino & Co. nicht nur edle Kaffeemaschinen, sondern auch exzellente fachkundige Beratung, ausgesuchte Kaffees und Zubehör und vor allem eine persönliche Vor-OrtBetreuung. Das Konzept aus Einzelhandel mit eigener Werkstatt und umfangreichem Serviceangebot geht auf: Für private Kaffeeliebhaber ebenso wie für Geschäftskunden sind Jochen Natterer und das Eldosti-Team genau die richtige Adresse.

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in guter Kaffee verdient eine gute Maschine« lautet das Motto von Eldosti – zu lesen in elegant geschwungenen Buchstaben im Schaufenster und auf den Visitenkarten. Dass das Statement weit entfernt davon ist, nur ein Werbespruch zu sein, spürt jeder sofort, der den Laden an der Ecke Kronenstraße/Gerberstraße betritt. Würzig und aromatisch duftet es nach frisch gemahlenen Kaffeebohnen, überall glänzen Chrom und Lack der hochwertigen Vollautomaten von Jura, Saeco, Nivona, QuickMill oder ECM als spannender Kontrast zu den dunklen Holztresen. Wer es puristisch mag, wählt einen der formschönen Espressokocher zum Beispiel von Bialetti. Gastronomen, Hoteliers und Baristas geraten bei klassischen Siebträger-Maschinen der Premium-Marken La Pavoni, Gaggia oder Ascaso ins Schwärmen. Die funkelnden Prachtstücke sind Aushängeschilder für jede Bar, ob in der »Sonnenalp« in Ofterschwang, im Hotel »Exquisit« in Oberstdorf oder in der Oberstaufener »Rosenalp«. Nicht nur als Inhaber und Geschäftsführer von Eldosti, sondern auch als ausgebildeter und zertifizierter Barista, hat sich Jochen Natterer voll und ganz dem Kaffeegenuss verschrieben – und das, obwohl er vor gar nicht allzu langer Zeit noch gar keinen Kaffee mochte. »Von dem normalen Filterkaffee, den ich mehr aus Höflichkeit ein paar Mal bei Familienfeiern getrunken

habe, hab’ ich jedes Mal Herzrasen bekommen«, gesteht er mit einem sympathischen Augenzwinkern. »Bekehrt« hat ihn schließlich ein simpler, aber umso besserer und vor allem verträglicherer Espresso aus der neuen Maschine seiner Tante. »Da habe ich zum ersten Mal gemerkt, wie unglaublich groß der Unterschied zwischen Kaffee und Kaffee sein kann – und, was noch viel wichtiger ist: Welche Rolle die Art und Weise der Zubereitung für das Aroma, den Geschmack und die Wirkung des Kaffees spielen«, erzählt Jochen Natterer. Sein Interesse war geweckt, die Faszination für den Kaffee geboren. Begeisterte Kunden von Lindau bis München Von Haus aus Radio- und Fernsehtechniker, wechselte Jochen Natterer zunächst in die Medizintechnik und kam über ein spannendes Stellenangebot im Jahre 2004 schließlich zu esprotec, einem großen Unternehmen für Gastronomie-Kaffeemaschinen. Vier Jahre lang war er dort als Serviceleiter tätig, bevor er im Juli 2008 den Sprung in die Selbstständigkeit wagte und das Eldosti in der Kemptener Altstadt eröffnete. Die Entscheidung hat er nie bereut: Kurz vor dem fünährigen Bestehen ist das Geschäft mittlerweile eine feste Größe, wenn es um Fachwissen im Gastronomie-, Geschäfts- und Privatkundenbereich geht – und natürlich um die Liebe zum Kaffee. Gemeinsam mit seinen beiden Mitarbeitern – Servicetechniker Werner Blass und Kundenberaterin Ulrike Sauer – sorgt Jochen Natterer dafür, dass in immer mehr Allgäuer Wohnungen, Häusern, Büros, Hotels und Firmen der Morgen mit einem ganz besonderen Kaffee beginnt. Die Kunden kommen nicht nur aus Kempten, Memmingen, Kaufbeuren, Oberstdorf Sonthofen und Oberstaufen, sondern aus dem gesam-

»Auf lange Sicht gesehen lohnt sich die Anschaffung eines firmeneigenen, hochwertigen KaffeeVollautomaten immer.« ten südwestbayerischen und württembergischen Raum von Lindau bis München. Das Rezept für den Erfolg ist einfach: Die Kombination von Einzel- und Fachhandel mit einem umfangreichen Service- und Wartungsangebot, Reparaturwerkstatt sowie großem Ersatzteillager machen Eldosti zum gefragten Partner für alle Kaffee-Liebhaber. Hinzu kommt das Know-how im BaristaBereich, das in erster Linie Kunden aus dem Hotel- und Gaststättensegment zu schätzen wissen. »Eine große Rolle spielt vor allem für unsere Geschäftskunden natürlich auch, dass wir schnell und unkompliziert erreichbar sind und uns vor Ort um die Kaffeemaschinen kümmern«. Eine gute Kaffeemaschine zahlt sich aus Immer stärker, so die Beobachtung von Jochen Natterer, wird seit einiger Zeit die Nachfrage nach hochwertigen Kaffee-Vollautomaten für Firmen und Büros. Und das hat gleich mehrere gute Gründe. »Im Gegensatz zu herkömmlichen Großgeräten, bei denen der Kaffee meistens als InstantVersion aus dem Automaten kommt, bietet eine ›richtige‹ Kaffeemaschine eine

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»Eine große Rolle spielt vor allem für unsere Geschäftskunden natürlich auch, dass wir schnell und unkompliziert erreichbar sind und uns vor Ort um die Kaffeemaschinen kümmern.«

Menge Vorteile«, erklärt der Experte. Das fängt schon damit an, dass Kaffee, Espresso oder Latte Macchiato in der passenden Tasse nicht nur appetitlicher aussehen als im Pappbecher, sondern auch besser schmecken. Für optimalen Genuss und gleich bleibende Qualität sorgen beim Kaffee-Vollautomaten zudem die ganzen Bohnen. Sie werden für jedes Getränk einzeln frisch gemahlen und entfalten so ihr ganz besonderes Aroma. Doch auch in puncto Kosten liegt der Vorteil klar bei den Maschinen von Saeco, Jura und Co. – und das ist für viele Kunden eine echte Überraschung. »Auf lange Sicht gesehen lohnt sich die Anschaffung eines firmeneigenen, hochwertigen Kaffee-Vollautomaten immer«, ist Natterer überzeugt. »Viele Unternehmer glauben, dass sie mit der monatlichen Miete für einen InstantAutomaten alles abgedeckt haben. Wartung und Instandhaltung sind darin aber meist nicht enthalten und können zusätzlich zu den laufenden Kosten noch einmal richtig ins Geld gehen«, erklärt er. »Wer bei Eldosti eine Kaffeemaschine kauft, der bekommt nicht nur ein sehr langlebiges Gerät, sondern auch Tipps zur richtigen Pflege und eine optimal an den konkreten Bedarf angepasste Unterstützung – egal, ob das nur eine kurze Info am Telefon ist, die regelmäßige Service-Überprüfung oder eine kurzfristige Reparatur vor Ort. Und natürlich nehmen wir bei Geschäftskunden die neue Maschine auch eigenhändig in Betrieb«. Auf die richtige Zubereitung kommt es an Ebenso edel wie die Kaffeemaschinen sind bei Eldosti übrigens auch die Espresso- und Kaffeebohnen. Über den Tresen geht hier nur beste Qualität – beispielsweise Arabica von Lavazza oder Jolly Caffè, eine edle und sehr feine Sorte, die Eldosti exklusiv vertreibt. Auch die italienische Marke Omkafè – in Deutschland noch ein echter Geheimtipp – ist in Kempten ausschließlich bei Jochen Natterer und seinen Partnern »Weber Kaffee« in der Kronenstraße und »Caffè Roma« in der Bahnhofstraße zu haben. »Entdeckt habe ich diesen tollen Kaffee im Mountainbike-Urlaub am Gardasee. Damals wollte ich nämlich unbedingt wissen, warum der Cappuccino dort überall so lecker schmeckt«, erzählt der Kaffee-Experte. Ein ins Allgäu importiertes Zuckerbriefchen mit dem Omkafè-Werbeaufdruck und

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»Beim Kaffee kommt es aber nicht nur auf die Bohnen, sondern auch auf die richtige Zubereitung an.«

die Recherche im Internet brachten den Kemptener Unternehmer auf die richtige Spur. Seither gehört die kleine Familienrösterei am Nordufer des Gardasees zwischen Riva del Garda und Arco zu den festen Lieferanten von Eldosti. »Beim Kaffee kommt es aber nicht nur auf die Bohnen, sondern auch auf die richtige Zubereitung an«, weiß Natterer. Vor allem Brühdruck und Wassertemperatur sind entscheidend für die volle Entfaltung des feinen Geschmacks und die Konsistenz der Crema. Und nachdem man in den letzten Jahren einen guten, mit Liebe und Muße zubereiteten Kaffee schätzen gelernt hat, gibt es mittlerweile auch hierzulande mehr und mehr Café-Sommeliers oder Latte-ArtKünstler, die den Milchschaum eines Cappuccinos in Blüten, Blätter oder Tiere verwandeln. Ganz so perfekt muss es zuhause oder im Büro vielleicht nicht gleich sein. Aber – und davon ist das Eldosti Team voll und ganz überzeugt – das Leben ist definitiv zu kurz für schlechten Kaffee! Übrigens: Auch im TT-Verlag, dem Herausgeber des Allgäuer Wirtschaftsmagazins, gibt es eine Kaffeemaschine der Marke Jura – und die ist natürlich von Eldosti. Susanne Dietz

eldosti GmbH Kronenstraße 28 87435 Kempten Telefon (0831) 2532316 info@eldosti.de www.eldosti.de 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 33


von Kopf bis Fuß Anziehend anders präsentiert sich die Maßschneiderei »StilSpezial« in Oberstdorf. Aus traditioneller Kleidung schafft Hilde Übelhör mit innovativen Ideen kunstvolle Kreationen, die allerbeste Qualität, Perfektion und Exklusivität vereinen. Vom Hosenknopf bis zum Hochzeitskleid finden Kunden hier das Passende für jeden Anlass.

Das StilSpezial-Team mit dem jüngstem Nachwuchs

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»Der Übelhör-Stil: Die Kombination von Tradition, Perfektion, Exklusivität und Natürlichkeit.«

Exquisit präsentieren sich die neuen Geschäftsräume von StilSpezial.

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lles begann mit einer kleinen Nähmaschine am Wohnzimmertisch«, beschreibt Hilde Übelhör den Start ihres Unternehmens. Vor rund 25 Jahren entschloss sich die gelernte Damenmaßschneiderin kurz nach ihrer Lehre zur Selbständigkeit. Was als klassische Trachtenschneiderei begann, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem Betrieb, in dem sich gediegene Handwerkskunst mit zeitgemäßem Design verbindet. »Ich halte ganz viel von Bodenständigkeit, vom treu bleiben der alten Traditionen«, so Hilde Übelhör, »trotzdem muss man offen sein für Neues.« Die Kunst liegt in der Kombination historischer Techniken mit rationeller Verarbeitung. Dazu werden moderne Maschinen so modifiziert, dass sie einige Arbeitsschritte der alten Verfahren, wie Verzierungstechniken, übernehmen können. Dennoch verlangen die optischen Feinheiten gerade bei traditionellen Trachten noch sehr viel Handarbeit, die das Team mit größter Präzision ausführt.

Hochqualitatives Handwerk trifft auf modernes Design Das Erlernen der alten Techniken erfordert einen hohen persönlichen Einsatz. »In diesem Beruf muss man sich viel selber erarbeiten«, erzählt Hilde Übelhör, »altes Wissen wird nicht gern weitergegeben, da jeder in dieser Branche einen gewissen Stolz hat.« Bekommt man doch einmal ein kleines Muster, heißt es hinsitzen und selber ausprobieren. »Früher habe ich schon mal Teile auseinandergetrennt um festzustellen, wie sie verarbeitet und zusammengestellt sind«. Auch das Lesen von alten Chroniken und Fachliteratur verhalf der Schneiderin zu 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 35


Bilder: StilSpezial (14), reitBerger (5)

»Ich möchte meine Lehrlinge später einmal mit gutem Gewissen in die freie Wirtschaft entlassen.« Hilde Übelhör

Designerin und Geschäftsführerin von StilSpezial, Hilde Übelhör.

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dem Wissen, das sie heute hat. Mittlerweile zählen zu ihren Kreationen neben den traditionellen Trachten auch klassische Mode für den Business-Bereich und Hochzeitoder Ballkleider. Die Kunden sind zu 80 Prozent Einheimische aus dem Allgäu. Vereine kleidet »StilSpezial« ebenso ein wie Privatpersonen, für die nach Maß angefertigt wird. Daneben stellt Hilde Übelhör auch immer einige Stücke in allen Größen für den Sofortverkauf im Laden her. Bis auf wenige Teile, die sie als Anschauungsmaterial industriell bezieht, stammt alles aus ihrer eigenen Kollektion. Die Begeisterung und Leidenschaft für ihr Handwerk gibt Hilde Übelhör an ihre Angestellten weiter. Neben dem fünfköpfigen Team aus Voll- und Teilzeitkräften beschäftigt sie auch Auszubildende für den Beruf der Damenmaßschneiderin. Wichtig ist ihr dabei, dass neben der Trachtenschneiderei auch die Herstellung aktueller Mode nicht zu kurz kommt. »Ich möchte meine Lehrlinge später einmal mit gutem Gewissen in die freie Wirtschaft entlassen.« Wer sich heute ein exklusives, individuelles Kleidungsstück gönnen möchte, ist bei »StilSpezial« gut aufgehoben. Ein Dirndl mit besonderer Stickerei für das nächste Familienfest, ein klassisches Kostüm für die Geschäftsfrau oder ein eleganter Anzug für den Hotelier – die Erfüllung der Kundenwünsche hat oberste Priorität. Eine typgerechte Beratung trägt dazu bei, dass die Individualität und Persönlichkeit des Kunden betont wird. Auch die passenden Accessoires kreiert Hilde Übelhör: In Österreich

fertigt ein Goldschmied Schmuck nach ihren Vorgaben an und eine Firma in Italien gestaltet Schuhe nach ihren Wünschen. Innovative Ideen bereichern gelebte Tradition »Ich probiere immer wieder neue Sachen aus«, sagt Hilde Übelhör. Hochtraditionelle alte Schnitte belebt sie mit ihren Einfällen und schafft damit einzigartige neue Kreationen. So entstand auch ein originelles Ledermieder, das von einer Oberstdorfer Künstlerin mit einem geschnitzten Holzstempel kunstvoll bedruckt wurde. »Ich gehe zu ihr, mit dem was ich Kopf habe, und wir versuchen das gemeinsam umzusetzen.« Die Ideen kommen Hilde Übelhör, wenn sie draußen in der Natur ist. Außerdem verfolgt sie regelmäßig die Fashionshows in Paris. »Bei den großen Designern kann ich mir viele Ideen holen«. So sieht sie zum Beispiel bei Lagerfeld eine neue Ärmelvariation und überlegt, wie sie diese in eines ihrer Modelle einbauen kann. »Die Frage ist, wie und wo kann ich etwas herauskitzeln, dass es ein wenig anders aussieht als üblich.« Wenn die Schneiderin eine spontane Idee hat, macht sie zunächst einen Prototyp. Ist sie von dem Stück überzeugt, trägt sie es zunächst selber und freut sich über Reaktionen aus ihrer Umgebung. Das Besondere an ihrer Arbeitsweise ist, dass der Stoff mit allen Vor- und Nachteilen verarbeitet wird. Mit besonderen Schnitttechniken und dem richtigen Arrangieren des hochwertigen Materials entstehen spezielle Effekte, die Hilde Übelhörs Kreationen so einzigartig machen.


»Mit Gold und Silber beim Bundeskongress der Maßschneider ausgezeichnet.«

Von der Werkstatt zum Laufsteg Ihre vielfältige Kollektion zeigt die Oberstdorferin auch bei Modeschauen, wie auf der Handwerksmesse in München. Ein Höhepunkt ihrer Karriere war jedoch der diesjährige Bundeskongress der Maßschneider in Bad Wörishofen. Neben Deutschland sind dort Österreich, die Schweiz, Italien und die Niederlande vertreten. Die Übelhör-Modelle wurden mit Gold und Silber ausgezeichnet. Eine Plissee-Variante nach eigenem Entwurf schaffte es als Ausstellungsstück sogar auf den Weltkongress der Maßschneider nach Salzburg. Mit ihren schöpferischen Einfällen bildet Hilde Übelhör eine Symbiose von Tradition und Moderne, aus der außergewöhnliche Stücke entstehen. »Eine tolle Kleidung bringt ein tolles Selbstbewusstsein, » davon ist die Designerin überzeugt. Mit Bescheidenheit, Fleiß, Traditionsbewusstsein und Offenheit für Neues hat Hilde Übelhör »StilSpezial« zu einem ganz besonderen Unternehmen in dieser Branche gemacht. Susanne Reitberger

StilSpezial Buindgasse 3 87561 Oberstdorf Telefon (08322) 988328 www.stilspezial.de info@stilspezial.de

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Nachhaltiges Wirtschaften:

»Eine energieeffiziente Bauweise rechnet sich« Allgäuer Wirtschaftsmagazin (AWM): Der Neubau des AWZ ist unter dem Gesichtspunkt der Energieeffizienz erfolgt. Welche bautechnischen Anforderungen sind bei einem solchen Vorhaben zu berücksichtigen? Andreas Koch: Grundsätzlich benötigt man als Bauherr eine hochwertige Dämmung der Gebäudeaußenhülle, Fenster mit Dreifachverglasung, eine Wärmeschutzverglasung, um den Wärmeeintrag von außen zu vermeiden, sowie einen außenliegenden

Über MULTIVAC MULTIVAC ist ein führender Anbieter von Verpackungslösungen und gilt als ein Marktführer bei Tiefziehverpackungsmaschinen. Der Hersteller bietet ein umfangreichen Portfolios an Traysealern, Vakuum-Kammermaschinen, Kammerbandmaschinen, Etikettierern, Qualitätskontrollsystemen und Automatisierungslösungen, bis hin zu schlüsselfertigen Linien. MULTIVAC verpackt Lebensmittel aller Art, medizintechnische und pharmazeutische Produkte sowie Industriegüter. Die MULTIVAC-Gruppe beschäftigt weltweit etwa 3 400 Mitarbeiter, davon 1 400 am Hauptsitz in Wolfertschwenden, wo die Konstruktion und Montage aller Maschinen erfolgt. Seit Gründung 1961 wurden weltweit über 115 000 MULTIVAC-Maschinen verkauft. Niederlassungen und Verkaufsbüros bestehen in mehr als 65 Ländern.

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BILD: MULTIVAC

Energiemanagement ist ein großes Thema in der Wirtschaft, auch wenn dies erst ein Teil der Unternehmen professionell umsetzt. Positivbeispiele machen daher Schule: Beim Neubau seines Anwendungs- und Schulungszentrums (AWZ) in Wolfertschwenden, das zum Jahreswechsel eröffnet werden soll, hat der Verpackungsspezialist MULTIVAC auf eine energieeffiziente Gebäudetechnik gesetzt. Im Gespräch dazu Andreas Koch, Bereichsleiter Facility Management bei MULTIVAC.


Sonnenschutz. Diese baulichen Maßnahmen haben wir beim neuen Anwendungsund Schulungszentrum umgesetzt. Wir erfüllen damit nicht nur die Anforderungen der Energieeinsparverordnung, die seit 2009 auch für Industrieneubauten gilt. Die dort beschriebenen Standards werden bei weitem übertroffen, weil wir bei der Primärenergieversorgung nicht mehr auf eine konventionelle Beheizung mit fossilen Brennstoffen setzen, sondern mit Grundwasser heizen. AWM: Wie funktioniert das? Koch: Energetisch betrachtet, ist Grundwasser die beste Wärmequelle. Es hat auch im Winter eine relativ hohe Temperatur von etwa sieben bis zwölf Grad Celsius. Wärmepumpen erreichen dadurch hohe Leistungszahlen. Das Wärme- bzw. Kühlmittel wird über Fußbodenheizungen bzw. -kühlungen sowie Heiz- und Kühlsegel an den Raumdecken verteilt. Grundkonzept ist die sogenannte »stille Kühlung« bzw. »stille Heizung«, die als besonders nachhaltig gilt. Das Grundwasser muss dabei durch genehmigungspflichtige Entnahmebrunnen erschlossen werden. AWM: Reicht die Grundwasserheizung aus, um die Räume im Winter ausreichend warm zu bekommen? Koch: In der Regel schon. Zur Feinjustierung nutzen wir im Bereich Heizen und Kühlen die Lüftung, die mit minimalen Luftmengen gefahren wird. Dabei setzten wir auf Wärmerückgewinnungsanlagen. Die anfallende Abwärme aus Rechenzentrum, Kompressor- sowie Vakuumpumpenraum wird in die Heizkreise eingespeist. Grundsätzlich wird die Lüftung bedarfsgerecht geregelt, in Abhängigkeit von der Luftqualität. AWM: Wie wirken Gebäudehülle und Versorgungstechnik zusammen? Koch: Wir haben die beweglichen Teile der Gebäudehülle wie Fenster oder Markisen in unser Gebäudeleitsystem integriert. Die Fenster sind zum Beispiel mit Magnetkontakten ausgestattet. Werden sie im Hochsommer geöffnet, regelt die Klimaanlage automatisch zurück, damit sie nicht gegen die heiße Außenluft ankämpfen muss. Ist der Wärmeeintrag im Sommer sehr hoch, können wir beispielsweise die Jalousien über die Außenleittechnik steuern. Dadurch wirken Gebäudeverschattung und Klimatisierung wechselseitig aufeinander. Der erwartete Energiebedarf im neuen Gebäude liegt bei 40 bis 50 Prozent im Vergleich zu einer herkömmlichen Bauweise. Hieran hat auch die

energieeffiziente Beleuchtungstechnik ihren Anteil. AWM: Wie sieht die konkret aus? Koch: Wo es wirtschaftlich und technisch möglich war – wie bei der Wegebeleuchtung – haben wir auf LED-Technik gesetzt. Wo jedoch die Beleuchtungsstärke und die Lichtqualität im Vordergrund standen, haben wir T8-Leuchten mit tageslichtabhängiger Steuerung verwendet. Zudem sind intelligente Steuerungsinstrumente und Bewegungsmelder verbaut, um unnötigen Stromverbrauch für die Beleuchtung zu vermeiden. Das neue AWZ verfügt über einen Klimaraum für die Produktabnahmen. Dieser ist ebenfalls Teil des Energieeffizienzkon-

»Nachhaltigkeit ist bei uns täglich gelebte Praxis.«

zepts, auch die Kühlung dieser Räume erfolgt weitestgehend über das Grundwasser. Lediglich die Leistungsspitzen der Kühlung müssen über Invertertechnik abgedeckt werden, damit es hier nicht zu Lasten unserer Kunden Engpässe gibt. Zusammen mit einer hocheffizienten Dämmung dieses Raumes ergibt sich somit ein sehr geringer Stromverbrauch. AWM: Welche Konzepte wurden hinsichtlich der Entsorgung umgesetzt? Koch: Bei der Abwasserentsorgung unterscheiden wir zwischen Regenwasser, das direkt versickert wird, unbelastetem Abwasser wie beispielsweise überschüssiges Kühlwasser, das direkt ins Grundwasser eingeleitet werden darf, sowie häusliches Abwasser, das in die Kanalisation geleitet wird. Letzteres beschränkt sich im Wesentlichen auf Abwasser aus Sanitäranlagen, Teeküchen und Waschbecken. Auch beim Müll trennen wir konsequent und unterscheiden insgesamt 26 verschiedene Gebindearten, von Papier- und Biomüll über Altholz, gemischte Folienverpackungen, Kunststoffreste aus der Fertigung, Schlamm aus der Wasserstahlschneidanlage bis hin zu Elektroschrott oder auch Batterien. Wir haben hierfür auch 26 verschiedene Entsorgungswege. Das Müllkonzept verwendet MULTIVAC schon lange. Eine Besonderheit im neuen Anwendungs- und Schulungszentrum ist, dass wir zum effizienten Entsorgen von Folienresten und -abfällen eine Zerkleine-

rungsanlage installiert haben, um das Transportvolumen zu reduzieren und das Handling zu vereinfachen. AWM: Mal abgesehen davon, dass die Energieeinsparverordnung eine energieeffiziente Bauweise vorschreibt: Welche Vorteile hat eine solche Maßnahme für ein Unternehmen wie MULTIVAC? Koch: Eine energieeffiziente Bauweise rechnet sich unterm Strich tatsächlich auch finanziell. Durch sie hat sich die Wirtschaftlichkeit dieser Investition weit erhöht. Andererseits sind Unternehmen heute mehr und mehr gefordert, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. AWM: Was bedeutet nachhaltiges Wirtschaften für MULTIVAC? Koch: Nachhaltigkeit ist bei uns täglich gelebte Praxis. Wir haben bei unseren Verpackungslösungen den gesamten Stoffkreislauf im Blick. Mit innovativen Technologien unterstützen wir unsere Kunden beispielsweise dabei, ihren Packmittelverbrauch zu reduzieren und wir ersetzen bei unseren Maschinen immer mehr pneumatisch betriebene Baugruppen durch elektrische Systeme, die deutlich energieeffizienter sind. In den Fertigungsprozessen unserer Maschinen haben wir umfassende Recyclingströme integriert. Wir sind zudem Partner der Nachhaltigkeitsinitiative »Blue Competence« des Verbands Deutscher Maschinenund Anlagenbau, nehmen an der Initiative Nachhaltiges Wirtschaften der IHK Schwaben teil und sind auch Mitglied im Bundesverband der Energieabnehmer e.V. (VEA). xl

MULTIVAC Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG Bahnhofstraße 4 87787 Wolfertschwenden Telefon (08334) 6010 muwo@multivac.de www.multivac.de 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 39


Vielfalt der

Bilder: Schumacher (2), OStenried (4)

Einrichtung

»Visionär für ganzheitliches Einrichten«: Interieur-Designer Gerhard Ostenried in seinem Showroom in Pforzen bei Kaufbeuren.

40 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012


Wenn die Tage kürzer und die Nächte kälter werden, wenn draußen der Frost und drinnen das Kaminfeuer knacken, dann richtet auch in der Outdoor-Region Allgäu so mancher den Blick wieder auf die Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden. Wohl dem, dessen Gedanken über wohlige Ausstattungen, erlesene Accessoires oder gar eine zeitgemäße Neumöblierung mit den Ideen eines Profis bereichert werden.

erhard Ostenried ist solch ein Profi. Der Betrieb des Interieur-Designers wurde jüngst von der renommierten Zeitschrift »Architektur und Wohnen« als »Top Fachgeschäft 2012/2013« aufgenommen in die 120 führenden »Adressen für Textiles Wohnen in Deutschland«. Es ist die dritte namhafte Auszeichnung, nachdem der »Heimtex Star 2012« vom Fachmagazin »BTH Heimtex« an Ostenried als »Fachhändler des Jahres 2012« vergeben und er 2010/2011 als »Textiler Einrichter des Jahres« in Deutschland und Österreich ausgezeichnet worden war. »Wir sind herausragend im Mix von Handwerk und Handelsware«, betont Gerhard Ostenried mit Blick auf die Bandbreite an Möbeln, Stoffen, Böden, Oberflächen- und Wandmaterialien, Kunstgegenständen oder Funktions-Accessoires, die er in seinem Showroom in Pforzen bei Kaufbeuren ausstellt und die jährlich auf Fachmessen in ganz Europa auf Aktualität, Exklusivität und Qualität hin überprüft und ergänzt werden. Dazu kommt das neunköpfige, »hochqualifizierte und eingespielte Team mit langjährigen einheimischen Mitarbeitern«, die in eigenen Werkstätten wie Polsterei, Näherei oder auf Montage die Planungen des Chefs umsetzen. Seinen Slogan »Lebensqualität ›Wohnen‹ wird hier gemacht« trägt Gerhard Ostenried von Pforzen aus hinaus nach »Kempten, Memmingen oder Landsberg, aber auch nach Regensburg oder Gran Canaria«. Überall dort wird Wohnraumwertschöpfung vom Wertachufer als »stimmiges Endergebnis« geschätzt. Wichtig sei »die Nähe, um die wahren örtlichen Gegebenheiten zu erfühlen, architektonische Veränderungen einfließen zu lassen und sie mit den Wünschen der Bewohner zu einem zeitgemäßen Lebensstil zu kombinieren«, so Gerhard Ostenried.

»Es ist wichtig, vor Ort die wahren Gegebenheiten zu erfühlen.«

Jüngste Auszeichnung: Die Zeitschrift »A & W Architektur und Wohnen« listet Gerhard Ostenried Einrichtungen unter den 120 besten Adressen für textiles Wohnen in Deutschland

Nicht minder wichtig: die Qualifikationen des Interieur-Designers als Vertrauensfundament im Kundengespräch. Fünf Meistertitel listet sein Lebenslauf auf, als Raumausstatter, Bodenleger, Maler, Polsterer und Gardinenkonfektionär; draufgesattelt hat er die Ausbildung zum Betriebswirt des Handwerks, ein Bachelor-Studium in Wirtschaftswissenschaften und weitere Zusatzausbildungen in eorie und Praxis. Gerhard Ostenried ist Farb- und Stilberater für Wohnräume, dazu bewandert in Vergoldungen und Wandtechniken, in Bau- und Elektrotechnik, und obendrein Referent beim »Trendtable« in Hamburg, wo er in diesem Jahr mit Top-Designer Ulf Moritz zusammen einen Vortrag hielt.

Antrieb dieser Kompetenzkarriere war – neben »der Liebe, Leidenschaft und dem Gefühl fürs Einrichten« – vor allem, den gut eingeführten Raumausstatterbetrieb seiner Familie in dritter Generation als »Visionär für ganzheitliches Einrichten« zu etablieren. Ganzheitlich ist wörtlich zu nehmen: Am liebsten schnürt Gerhard Ostenried sein »Rundum-Sorglos-Paket«, wie er es nennt. Der »gestresste Firmeninhaber, der sich ums Geschäft kümmern muss«, bekommt seine Büro- oder Geschäftsräume repräsentativfunktional eingerichtet. Und »Familien, die keine Zeit haben«, beziehen zwischen Kinderbetreuung und Berufstätigkeit ein stimmiges und personenbezogenes Eigenheim, ohne auf Fahrten zu Möbelhäusern und einzelnen Handwerkern Inspiration vergeuden zu müssen oder durch die Kollision verschiedener Gewerke in Unstimmigkeiten und Verzögerungen Energie zu verschwenden. »Die durchdachte Vorabplanung garantiert einen kurzen und reibungslosen Ablauf«, betont Gerhard Ostenried. Besonders freut er sich über viele positive Rückmeldungen von Privat- und Geschäftskunden. Anders formuliert: »Mehr als zwei Drittel seines Lebens verbringt der Mensch in den eigenen vier Wänden. Für die Gestaltung seiner Zeit ist jeder selber zuständig. Für alles andere gibt es den Interieur-Designer.« Im Allgäu ist das Gerhard Ostenried. Tobias Schumacher

Gerhard Ostenried Interieurdesign – Accessoires – Einrichtungen Wertachstraße 2 87666 Pforzen Telefon (08346) 982345 info@ostenried.com www.ostenried.com 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 41


Sagen wir es mal so: manches Urgestein von Allgäuer wird die altbekannten, ausgetretenen Wege in den Bergen nicht verlassen um sich mit einem Smartphone als Karte im Giganetz der modernen Medienwelt zurecht zu finden. Alle anderen, die sich dieser Welt nicht entziehen wollen, sollten sich ihr mediales zu Hause richtig einrichten, um die vorhandenen Möglichkeiten auch nutzen zu können. 42 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012


BILDER: HODRIUS

M

an nehme ein modernes TV-Gerät, einen PC, ein Smartphone oder iPad, das Internet, für die Verbindung untereinander einen Router und nicht zu vergessen, eine Hifi-Anlage für den guten Ton im Media Heim. Selbst wenn Sie das vollständige Sortiment ihr eigen nennen können, ist es eher unwahrscheinlich, dass Sie auch die Struktur des medialen Netzwerkes durchschauen. Denn diesen Durchblick haben nur die wenigsten. Euronics Kraus in Kempten ist ein paar Meter gen Norden in die Salzstraße gezogen und hat nun genügend Platz um alle ungeahnten »Spielereien« in den privaten Netzwerken zu präsentieren. »Nur bei zwei von zehn Kunden sind die Geräte richtig eingestellt«, erzählt Geschäftsführer omas Kraus. Das sehen er und seine Verkaufsberater bei ihren Kunden zu Hause. Die meisten wüssten nichts oder zu wenig über die Möglichkeiten, die sie durch eine richtige Vernetzung nutzen könnten. In dem großzügigen, hellen Ladenlokal gibt es einen Bereich mit diversen TV-Geräten, eine gesonderte Ecke für die deutsche Marke Loewe und eine Wand mit dem Musiksystem Sonos. Dazwischen fügen sich Regale mit Laptops und DVD-Playern, Smartphones, Telefonen und Fotoapparaten harmonisch in das einladende Geschäft. Sogar Kaffeeautomaten gehören zum Repertoire. Und nun vernetzen Sie mal! omas Kraus nimmt einen Tablet-PC in die Hand, schaltet mit ihm den großen LoeweBildschirm an und sucht in der Fernsehmediathek des Bayerischen Rundfunks eine Sendung aus. Um Fotos zu betrachten holt er mit dem Tablet Bilder von einem PC auf den Loewe und lässt nebenher die passende Musik über die Hifi-Anlage laufen. Allein

der Kaffee kommt nicht per kabelloser Funkverbindung in die Tasse. Als Fernbedienung für das Internet und alle Geräte, die über einen Router verbunden sind, funktioniere ein Smartphone genauso, in einigen Jahren seien die TV-Fernbedienungen überflüssig. »In nicht allzu ferner Zukunft können wir den Tatort zu jeder beliebigen Zeit über das Internet anschauen«, schätzt Kraus. Am Ausbau des Giganetzes, das man für die Übertragung der enormen Datenmengen von Filmen braucht, werde bereits gearbeitet. Wirklich kompliziert ist so ein mediales Netzwerk für den privaten Haushalt nicht, wohl aber komfortabel und deswegen lohnt sich seine richtige Einstellung. »Ohne spezielles Fachwissen ist es besonders bei den Premium Geräten kaum möglich, die Systeme perfekt einzurichten damit sie funktionieren und einfach zu bedienen sind«, erklärt Kraus. Er verkauft seinen Kunden nicht nur einzelne Produkte sondern bietet immer gleichzeitig eine Systemberatung an. Oft beobachtet er dabei, dass viele Kunden an Komplettlösungen interessiert sind, wenn sie von ihnen erfahren. Großes Sortiment Euronics Kraus lässt keine Wünsche offen. Wer ein aktuelles Gerät der Unterhaltungselektronik sucht, wird fündig, egal wie viel Geld er dafür ausgeben will. Vom deutschen Premium Hersteller Loewe steht in dem neuen modernen Geschäft das gesamte Programm, die Auswahl an günstigeren Lösungen beinhaltet nur gute Geräte aus der mittleren und niedrigeren Preisklasse. Für Filmliebhaber gibt es im Hifi-Studio DolbySurround-Systeme, die an den Fernseher angeschlossen werden und das Kinoerlebnis 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 43


»Niemand muss mein Geschäft verlassen ohne komplett versorgt zu sein«

ins Wohnzimmer bringen. Wem der »kleine« Fernsehbildschirm nicht genügt, dem steht es offen sich für eine Kombination aus Leinwand und Beamer zu entscheiden. Große, platzraubende Boxen braucht sich niemand mehr mitten in den Raum zu stellen, der sie nicht sehen mag. In die Decke oder

Wände integrierte Lautsprecher sind im Gegensatz zu früher inzwischen so ausgereift, dass omas Kraus sie ebenso im Programm hat. Im Bereich der Computer finden Sie vom Designer-Laptop bis zum klassischen Office Computer diverse Lösungen mit kabelloser Vernetzung. Für alle Sortimentsbereiche steht das passende Zubehör bereits im Laden oder wird umgehend bestellt. Besuchern, die sich vorab informieren wollen, bietet das Internetportal eine gute Übersicht. Rundum Service An einer Ladentheke bekommt ein Kunde um neun Uhr morgens eine mit Kaffee unterstützte Führung durch den Tarifdschungel der Telekommunikationsanbieter. »Niemand muss mein Geschäft verlassen ohne

komplett versorgt zu sein«, sagt Kraus. Zu jedem Smartphone oder PC gibt es einen Vertrag beim passenden Anbieter und die nötige Internetverbindung wird beim Kunden vor Ort eingerichtet. Zum Service gehört nicht nur die Lieferung und Aufstellung der Produkte. Kraus Fachberater programmieren die privaten Netzwerke, geben eine ausführliche Einweisung und das nicht nur einmalig. Beratung nach dem Kauf, am Telefon oder zu Hause ist selbstverständlich. »Ich stehe auch viel selber im Verkauf«. omas Kraus betont nochmals, dass die moderne mediale Vernetzung nichts für den Laien sei. Ihre Einrichtung müsse der Fachmann übernehmen, die Bedienung sei nach entsprechender Erklärung kein Problem für den privaten Nutzer. Das kann jeder in dem neuen Ladenlokal ausgiebig probieren, der Aha-Effekt ist garantiert. Annette Mayr

Euronics Kraus GmbH Salzstraße 8– 10 87439 Kempten Telefon (0831) 9605606 tk@euronics-kraus.de www.euronics.de/kempten

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Anders sein:

Bilder als Botschaft

BILDER: FOTO KNITTEL

Beleuchtung ist Präzisionsarbeit. Dies haben Franz Knittel, seine Frau Claudia sowie das ganze Team von Film- und Fotoproduktion Knittel in Friesenhofen bei Leutkirch bei ihrer Arbeit stets im Fokus. Ob Fotografie, Film, Luftaufnahmen oder interaktive 3D-Präsentationen – Ziel ist nebst einer brillanten Darstellung stets auch die Vermittlung einer ganz bestimmten Betrachtungsweise. Ins rechte Licht gerückt werden durch Werbefotos und/oder Werbefilme Produkte der Industrie, aber auch Hotels, Autos und Schmuck sowie Meisterwerke der Architektur. Bei Knittel wählt man dabei gerne ungewohnte Perspektiven. Bilder als Botschaft. »Anders sein ist nicht nur unsere Mentalität, sondern Unternehmensphilosophie. Wir gehen ungewöhnliche Wege und verfolgen diese bis zur Perfektion«, so Franz Knittel, dessen Unternehmen heuer 25 Jahre alt geworden ist.

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»Anders sein ist nicht nur unsere Mentalität, sondern Unternehmensphilosophie. Wir gehen ungewöhnliche Wege und verfolgen diese bis zur Perfektion.«

Franz Knittel

U

ngewöhnlich ist auch der Lebensweg von Franz Knittel. Eigentlich gelernter Physiktechniker, hatte der Allgäuer Franz Knittel, der schon als Zwölfjähriger seine Leidenschaft für die Fotografie entdeckt und mit 15 Jahren seine erste eigene Dunkelkammer hatte, zum Werbefotografen umgeschult. Seit 1987 hat sich Knittel mit hochprofessioneller Werbefotografie und –film einen Namen gemacht. Zunächst diente eine Scheune in Unterspießwengen (zwischen Beuren und Friesenhofen) als Großraumstudio. Von Anfang an war Franz Knittel klar: »Ich bin kein Passbildknipser.« Schnell spezialisierte er sich daher auf den Bereich der Werbefotografie und des Werbefilms für Industrie, Handel und Handwerk. Sein erster großer Auftrag: Fotos für

den Zubehör-Katalog des Isnyer (Motor-) Caravan-Herstellers Dethleffs. 1989 erfolgte dann der Umzug des Unternehmens Knittel in die ehemalige Isnyer Siebdruckerei. In den folgenden Jahren führten Franz Knittel und seine Frau Claudia parallel zu ihrem Großraumstudio ein alteingesessenes, herkömmliches Fotostudio in der Isnyer Altstadt. 1994 kam in der ehemaligen Siebdruckerei die von Knittel selbst gebaute Krankamera (Schienensystem) erstmals zum Einsatz. 3D-Technik für Messeauftritte Seit dem Umzug der Film- und Fotoproduktion ins neu gebaute, 400 Quadratmeter große Studio im Gewerbegebiet FriesenhofenBahnhof anno 1995 konzentriert sich

Knittel wieder ausschließlich auf die Industrie- und Werbefotografie. Doch damit nicht genug: »Wer nicht vorne mitmischt, bleibt irgendwann liegen«, weiß Franz Knittel und hat daher seit 1996 immer wieder »in den Investitionsapfel gebissen«. 1998 erfolgte der Einstieg in die Interaktiv-Darstellung, 2000 die Umstellung auf Digitalfotografie. Seit 2006 ist bei Knittel Full-HD Standard beim Film. Und seit vergangenem Jahr hat Knittel einen eigenen, selbst gebauten Multikopter (eine Drohne), kann damit Luftaufnahmen (Film und Foto) machen. Knittel: »Luftaufnahmen zeigen uns unbekannte Perspektiven und lassen diese besonders werbewirksam erscheinen.« Häufig ist der Knittel-Kopter in München (»geht bis auf 150 Meter hoch«) unterwegs. Franz Knittel legt Wert darauf, dass seine Drohne nie ohne Genehmigung fliegt: »Wenn man’s macht, muss man’s richtig machen.« Dies gilt auch für den neuesten Hype: die 3DTechnik. Franz Knittel: »Klassische Werbespots brauche ich nicht in 3D drehen, lange Imagefilme auch nicht. Sinn macht die 3DTechnik aber als Eyecatcher für Messeauftritte von Unternehmen.« Eine Vielzahl von Dauerkunden zählt die Kartei von Franz Knittel. Auch wenn einige namhafte Unternehmen der Region darunter sind (u.a. Fendt, Dethleffs, Hymer, Waldner, Zoller + Fröhlich), ist die Film- und Fotoproduktion Knittel deutschlandweit tätig. »Wir betreiben ausschließlich Direktmarketing: klassische Akquise per Telefon«, 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 47


»Wir betreiben ausschließlich Direktmarketing: klassische Akquise Claudia Knittel per Telefon.«

so Claudia Knittel, die dafür zuständig ist. Viele Produkte aus Industrie und Handwerk können direkt im Großraumstudio abgelichtet werden. Gelegentlich sind aber auch mehrstündige Autofahrten (sogar ins Ausland) vonnöten –wenn die abzulichtenden Objekte zu groß sind, um ins Allgäu transportiert zu werden; ein Flug kommt wegen des Gewichts der Fotoausrüstung nicht in Frage. Und die technische Ausstattung hat es in sich: eigenes Film- und Foto-Equipment für Innen- und Außenaufnahmen, Schienensystem, Kamerakran, Lampenpark, professionellen Full-HD-Kameras sowie geeichte Bildschirme, digitale Schnittplätze und ein hauseigenes Tonstudio mit modernstem Audio-Equipment. Doch nebst modernster digitaler Technik punktet Knittel mit höchster Qualität und künstleri-

48 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012

scher Kreativität. »Es gilt, für ein Produkt einen Blickwinkel, eine Perspektive zu finden, die weder unser Kunde noch der Käufer des Produkts kennen«, so Franz Knittel. So kann ein unscheinbares Stahlteil durch den gekonnten Einsatz von Spritz- oder Gegenlicht, durch die Erzielung von Farbreflexen oder durch Verwendung eines extremen Weitwinkels zum Kunstwerk werden. Speziell im Bereich der Industriefotografie kommt Franz Knittel seine technische Ausbildung zu Gute. »Ich bringe das nötige technische Verständnis mit.« Seine Kunden wissen dies zu schätzen. Gegenstände zum Leben erwecken Höchste Ansprüche stellt Franz Knittel an auch an seine Fotos und Filme. Er weiß: Bilder sind Botschaften und Beleuchtung ist

Präzisionsarbeit. Ungewöhnliche Perspektiven bieten nebst Luftaufnahmen auch Panorama-Aufnahmen (360 Grad) sowie KugelPanoramen (hier wird der Raum vom Boden bis zur Decke und in allen Richtungen dargestellt). Fotografie und Film stellen freilich unterschiedliche Anforderungen an die Handwerkskunst. Während beim Film vor allem die bewegte Kamera wichtig ist (»der Film muss das widerspiegeln, was unser Auge sieht«), machen in der Fotografie nebst Perspektive und Optik vor allem Schärfe, Tiefenschärfe und Licht das Bild. Unterschiedlich sind auch die Anforderungen an verschiedene Objekte: Bei der Industriefotografie kommt es vor allem auf Präzision und perfekte Ausleuchtung an. Gegenstände müssen zum Leben erweckt werden. Aufs perfekte Licht kommt es bei


»Luftaufnahmen zeigen uns unbekannte Perspektiven und lassen diese besonders Claudia Knittel werbewirksam erscheinen.«

der Fotografie rund um Hotels an; Wohlfühlatmosphäre soll erzeugt werden. Die Architekturfotografie erfordert eine außergewöhnliche und umfangreiche technische Ausstattung. Menschen interessant und lebendig darzustellen, ist ein Erfolgsfaktor für die Werbefotografie. Menschliches Gespür, technisches Geschick und sorgfältige Vorbereitung sind die Basis für überzeugende Ergebnisse. Autos dagegen sind Industrieprodukte mit Lifestyle-Charakter. Sie sollen als Sehnsuchtsobjekte dargestellt werden. Sie im Werbefoto, als Interaktivaufnahme oder im Film zu präsentieren, verlangt hohen technischen Aufwand. Knittel verfügt über ein befahrbares Studio, in dem auch Wohnwagen oder Traktoren Platz finden. Große Erfahrung ist auch notwendig bei der Fotografie von Schmuck. Kurzum: Es ist in

jedem Fall echte Handwerkskunst gefragt. Damit es auch in Zukunft derartige Handwerker gibt, bildet Knittel seit 1993 aus. Das derzeit vierköpfige Knittel-Team (plus zwei freie Kräfte) stellt an sich die hohe Anforderung, bei der Aufnahme einer Fotografie oder eines Films im Vorfeld so perfekte Einstellungen wie möglich zu wählen, um hinterher nicht alles noch »photoshoppen« (mit der Bildbearbeitung behandeln) zu müssen. Franz Knittel: »Wir versuchen das Maximale herauszuholen« – im Bewusstsein, dass gute Bilder auch die gewünschten (Werbe-) Botschaften enthalten. Höchste Ansprüche also. Bei Knittel geht man dafür gerne ungewöhnliche Wege. Anders sein als Unternehmensphilosophie. Das ist seit 25 Jahren die Werbebotschaft von Knittel selbst: Anders denken, anders handeln, an-

ders präsentieren. Beim Kunden soll es »Klick machen« beim Betrachten von Foto und Film … dann ist der gewünschte Werbeeffekt erzielt. Guy-Pascal Dorner

Film- und Fotoproduktion Franz Knittel Alte Bahnlinie 6 88299 Leutkirch-Friesenhofen Telefon (07567) 1588 info@knittel.tv www.knittel.tv 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 49


20 Jahre secum

»Unser Team ist unser Kapital«

BILDER: HERMANN RUPP

Die Firma secum in Kempten bietet seit 20 Jahren Arbeitsschutz, Managementsysteme und Personalstrategien aus einer Hand. Beratung aus Leidenschaft ist der Impuls für eine richtungsweisende Begleitung der Kunden und Mitarbeiter. Hinter dem Erfolg des Unternehmens steht ein starkes Team, das mit Fachkompetenz, Zuverlässigkeit und Freundlichkeit bei den Kunden ein hohes Ansehen genießt. Dass secum mit seiner Personalführung auf dem richtigen Weg ist, zeigen die überdurchschnittliche Motivation der Mitarbeiter und ein treuer Personalstamm.

Die Gründer und Geschäftsführer der Firma Secum, Karl-Heinz Brunner und Ulrich Müller, sind überzeugt: Zufriedene Mitarbeiter geben zufriedene Kunden.

50 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012


Auf ihr Team sind die secum-Geschäftsführer zu Recht stolz.

D

ie richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt. So beginnt eine Erfolgsgeschichte. 1992 gründeten Ulrich Müller und Karl-Heinz Brunner die Firma »secum – Fachbetrieb für Arbeitsschutz«, deren Fokus sich zunächst ausschließlich auf den Arbeitsschutz richtete. »Am Anfang war das richtige Pionierarbeit«, erzählt KarlHeinz Brunner. Die meisten Firmenchefs mussten über die Notwendigkeit eines Arbeitsschutzes erst aufgeklärt werden, fast zeitgleich kam die schwierige Zeit der Maschinenbaukrise. »Das erste Jahr hingen wir ganz schön in der Luft«, erinnert sich Ulrich Müller. Aus dieser Not machten die beiden Firmengründer eine Tugend und verkauften zusätzlich Arbeitsschutzartikel, was zumindest zum Portfolio passte. Dieser Nebenzweig wurde schließlich zum »Überlebensretter«. Von dem Konjunkturaufschwung 1994 profitierten auch Müller und Brunner und stiegen in die Beratung für die Einführung von Managementsystemen bis hin zur Zertifizierung ein. »›Geht nicht, gibt’s nicht‹ war von Anfang an unser Motto«, sagt Brunner. Mit dieser Konsequenz hatte sich secum bis zur Jahrtausendwende einen hohen Bekanntheitsgrad erarbeitet. Der eigentliche Erfolg begann aber mit dem Ende des Verkaufs von Arbeitsschutzartikeln. Die freiwerdenden Kapazitäten trugen dazu bei, dass die beiden Geschäftsführer in ihrem eigentlichen Metier, der Beratung, Betreuung und Schulung, nun richtig aktiv werden konnten. Der weite Kundenkreis reicht von gewerblichen Firmen über Kommunen bis hin zu öffentlichen Einrichtungen. »Mittlerweile gibt es wenige Berufszweige im Bereich der Unternehmensbera-

»Wer versteht, dass das schöpferischste aller Talente das Talent ist, Menschen und Unternehmen zu führen und Talente richtig einzusetzen, gehört zu den Gewinnern. In dieser Philosophie liegt der Schlüssel für das Wachstum eines Unternehmens.«

tung, die wir nicht betreuen«, so Brunner, »vom Kindergarten bis zum Friedhof ist alles dabei«, ergänzt Müller. Zu den Kunden von secum gehören große Industriebetriebe bis 5 000 Mitarbeiter ebenso wie »EinMann-Firmen« und gewerbliche Firmen sowie Kommunen und öffentliche Einrichtungen. »Unser Aushängeschild ist die sehr hohe Qualität, die wir bieten«, so Brunner, »dies zeigt sich auch in einem steten Kundenzuwachs«. Rund 850 Auftraggeber betreut secum mittlerweile im Großraum Allgäu–Schwaben. Das operative Kerngebiet reicht von Oberstdorf bis Ulm und umfasst einen Radius von über 100 Kilometern. Hinter jedem Erfolg steht ein kompetentes Team 16 engagierte und qualifizierte Mitarbeiter tragen jeden Tag zur Kundenzufriedenheit und damit auch zum Erfolg des Unternehmens bei. »Die Firma secum ist nicht Herr Müller und Herr Brunner, das sind nur die Initiatoren, die Lenker der engagierten Mitarbeiter. Die eigentliche Umsetzung des Firmengedankens liegt bei unseren Mitarbeitern«, sagt Brunner, »ohne die sind wir nur halb so viel«. Motivation und Wertschätzung sind bei secum die wichtigsten Grundlagen der Personalführung. »Wir haben außergewöhnlich engagierte, freundliche und

hilfsbereite Angestellte.« Die Geschäftsführer führen dies auf einen hohen Identifikationsgrad mit der Firma zurück, was auch eine sichtbare Wirkung auf den Kunden habe. Die Fachkräfte von secum arbeiten in der ganzen Region vor Ort. Und doch leben sie

Immer freundlich und hilfsbereit sind die Damen im Büro.

»Firma secum – das ist hohe Qualität, Zuverlässigkeit und tolle Mitarbeiter« 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 51


Start für die externe Beratung bzgl. Einführung von allen gängigen Managementsystemen.

1992

Der Geschäftszweig SiGeKo (Sicherheits- und Gesundheitskoordination auf Baustellen) wird in die Angebotspalette mit aufgenommen.

1994

1999 Umzug in die Büroräume in der Lindauer Straße in Kempten.

Gründung secum Fachbetrieb für Arbeitsschutz GmbH durch die geschäftsführenden Gesellschaftern Karl-Heinz Brunner und Ulrich Müller mit Sitz in der Poststraße in Kempten.

»Unsere Fachkräfte für Arbeitssicherheit beraten Sie praxisnah und betriebsorientiert über alle emen des Arbeitsschutzes.«

die Philosophie des Unternehmens: Fundierte Beratung, überzeugende Leistung und ein ausgeprägter Dienstleistungsgedanke haben oberste Priorität. Das fachliche Niveau bei secum ist hoch, daneben sind Kenntnisse in Gesetzen und Vorschriften, Kommunikationsfähigkeit und vertriebliche Gewandtheit erforderlich. Die nachhaltige und verantwortungsbewusste Arbeitsweise stellt hohe Anforderungen an die

»Es ist toll, mit solchen Leuten arbeiten zu können und zu dürfen«

52 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012

2000

Mitarbeiter. »Eigentlich benötigen wir die eierlegende Wollmilchsau«, so Brunner, »die es aber nicht gibt, deshalb bilden wir unsere Spezialisten in einem langwierigen Verfahren selber aus«. In ihre Angestellten investieren Brunner und Müller viel. Als Teil des Unternehmens sollen sie aktiv an dessen Entwicklung beteiligt sein. Zwei Wochen im Jahr sind die Mitarbeiter auf internen Fortbildungen, am Jahresanfang gibt es ein Brainstorming, das ein zweitägiges Plenum nach sich zieht, und ganz neu ein Gesundheitsmanagement. Gesundheitsfördernde Maßnahmen wie Stressseminare, Ernährungsberatung oder Rückengymnastik dienen der physischen und psychischen Fitness in der täglichen Arbeit. Als Teil des Unter-

nehmens sind die Mitarbeiter aktiv an der Entwicklung des Gesundheitsprogrammes beteiligt. Die Zufriedenheit im Team beweist die regelmäßige Befragung. Hier möchte die Geschäftsleitung ein Feedback über mögliche Schwachpunkte erhalten, um daraus entsprechende Verbesserungen zu entwickeln. »Wenn wir in unsere Leute investieren, fühlen sie sich wohl und arbeiten gerne für secum. Durch das starke Team im Hintergrund kann das Unternehmen wachsen, sich weiterbewegen, neue Geschäftsfelder erschließen,« erklärt Brunner, »ich muss wissen, dass ich qualifiziertes Personal habe, bei dem ich weiß, dass es läuft.« Auf ihre Mitarbeiter sind Karl-Heinz Brunner und Ulrich Müller zu Recht stolz. »Es ist einfach schön, wenn unsere Leute ein dickes Lob von einem Kunden bekommen, und sei es nur für ein kurzes, aber freundliches Telefongespräch.« Dass secum mit seiner Personalführung den richtigen Weg geht, beweißen die geringe Fluktuation und eine außergewöhnlich hohe Kundenzufriedenheit. Das Geheimnis liegt in der richtigen Führung mit Motivation, Wertschätzung, Anerkennung, Lob und konstruktiver Kritik. Die beiden Geschäftsführer kennen die Stärken und Potentiale ihrer Mitarbeiter und sehen diese, optimal eingesetzt, als mitentscheidend für den Erfolg. Das außergewöhnlich gute Betriebsklima zeigt sich auch in der florierenden Auftragslage. »Die Arbeit können sicherlich andere auch, aber meist nicht so professionell und nicht mit so einem motivierten Team«, ist Brunner überzeugt. Das 20-jährige Bestehen von secum feierten die Firmengründer daher auch mit ihren Angestellten. »Jeder unserer Mitarbeiter ist ein Stück unseres Unternehmens,


Zertifizierung als anerkannter Fort- und Weiterbildungsträger für Arbeitsschutz und Qualitätsmanagement; Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2000

2001

2002

Fertigstellung des Schulungszentrums mit 150 Quadratmeter.

2003

Die Zukunft ist gesichert Ans Aufhören denken Karl-Heinz Brunner und Ulrich Müller auch nach zwei Jahrzehnten noch nicht. »Doch arbeiten wir sicher

2008

Aus »Secum – Fachbetrieb für Arbeitsschutz« wird »secum – Qualität der Arbeitswelt«

Der Geschäftszweig SiGeKo (Sicherheits- und Gesundheitskoordination auf Baustellen) wird 2000 in die Angebotspalette aufgenommen.

daher gehört auch jedem ein Stück vom Erfolg.« Als Dankeschön luden sie das gesamte Team mit Partnern auf ein gemeinsames Wochenende in Wien ein.

Einführung des neuen Geschäftszweiges Personalstrategie und Führungskräfteentwicklung

»Wir unterstützen unsere Kunden beim Aufbau und der Einführung von Qualitäts-, Umwelt- und Arbeitsschutzmanagementsystemen.«

nicht bis zum Ende«, schmunzelt Brunner. Seine Nachfolge ist mit Sohn Sven bereits gesichert. Und so wird die Firma secum auch in Zukunft mit Fachkompetenz und rechtssicheren Beratungsdienstleistungen den Kunden zur Seite stehen und mit Innovation, Qualität und Herzblut das führende Beratungshaus im süddeutschen Raum bleiben. Susanne Reitberger

Die Geschäftsführer und Mitarbeiter von secum bedanken sich bei allen Kunden für die hochkarätige und treue Zusammenarbeit in den zurückliegenden 20 Jahren. Und wir werden auch in Zukunft voller Elan die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden erfüllen.

secum Qualität der Arbeitswelt Secum gmbh Lindauer Straße 4 87439 Kempten Telefon (0831)960394-0 info@secum.de www.secum.de 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 53


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BILD: HABAU

Neues Porsche-Zentrum Das Autohaus Walter Seitz GmbH & Co. KG errichtet in Kempten im Gewerbegebiet Bühl-Ost ein neues Porsche-Zentrum. Seitz profitiert dabei von einem mit der Stadt Kempten abgeschlossenen Grundstückstausch: Seitz erhält eine 10 700 Quadratmeter große Fläche im Kemptener Osten, im Gegenzug erhält die Stadt einen großen Teil des bisherigen, in der Nähe der Kemptener Hochschule gelegenen und auch 10 700 Quadratmeter umfassenden Seitz-Standorts an der Immenstädter Straße.

I

m Bereich Bühl-Ost sollen für Seitz neben einem modernen Porsche-Zentrum auch die Verwaltung sowie ein Zentrallager der Seitz-Gruppe errichtet werden. Die Stadt Kempten erhält mit der Liegenschaft an der Immenstädter Straße, deren Gebäudebestand über eine Nutzfläche von rund 6 500 Quadratmetern verfügt, wertvolle Reserveflächen, insbesondere für Hochschulzwecke und die hochschulnahe Nutzungen. Die Firma Seitz wird weite Gebäudeteile voraussichtlich noch bis Ende kommenden Jahres nutzen. Ganz aufgeben will das Unternehmen den Standort, an dem die Firma Seitz

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bereits seit 62 Jahren ansässig ist, jedoch nicht: »Auch in Zukunft wollen wir hier unsere Werkstattleistungen anbieten und als Dienstleister für unsere Kunden vor Ort da sein«, sagt Jörg Seitz, Inhaber der Seitz-Autohäuser. Die Überlegungen der Seitz-Gruppe zur Neustrukturierung der Kemptener Standorte haben den Weg für diese Entwicklung eröffnet. Auch Kemptens Oberbürgermeister Ulrich Netzer freut sich, dass sich mit dem Flächentausch der Stadt Kempten die einmalige Chance geboten habe, »in den Besitz von Flächen in direkter Nachbarschaft der Hochschule Kempten zu kommen und so die langfristige Entwicklung des Hochschulstandortes zu unterstützen. Gleichzeitig konnte die Stadt einem traditionsreichen Kemptener Familienunternehmen optimale Rahmenbedingungen für eine weiterhin erfolgreiche Geschäftsentwicklung bieten. Damit dient dieser Grundstückstausch ganz maßgeblich dem strategischen Ziel der Stärkung des Wirtschaftsstandortes Kempten.«


für Kempten Dabei habe die Stadt Kempten in der Firma Walter Seitz GmbH & Co. KG stets einen fairen und zuverlässigen Verhandlungspartner an der Seite gehabt, der bereit gewesen sei, neben den ureigenen, unternehmensspezifischen Interessen stets auch die übergreifenden Zielsetzungen angemessen zu berücksichtigen. Flächen für »Technologiezentrum Kempten für Elektromobilität« Die Stadt Kempten begrüßt den Grundstückstausch mit Seitz um so mehr, weil dadurch für das »Technologiezentrum Kempten für Elektromobilität« geeignete Flächen zur Verfügung gestellt werden können. Das Zentrum wurde im Januar im Rahmen des vom Land Bayern finanziell geförderten Forschungsprojektes »Technologienetzwerk Allgäu« eingeweiht. In Zusammenhang mit dem Grundstückstauschgeschäft wurde mit der Firma Seitz vereinbart, dass die für das Technologiezentrum erforderlichen Räumlichkeiten noch im laufenden Jahr bereit stehen. Dafür laufen derzeit in Abstim-

mung mit der Hochschule Kempten die Vorbereitungen. Moderne, zukunftsorientierte Strukturen für Seitz-Standort Kempten Im Gegenzug erhält Seitz mit der Fläche im Gewerbegebiet Bühl-Ost die Möglichkeit, den Unternehmensstandort Kempten neu auszurichten und moderne, zukunftsorientierte Strukturen zu schaffen. »Mit der Umsetzung unserer Vorhaben sind wir zudem in der Lage, die Attraktivität unserer Arbeitsplätze zu verbessern und diese auch zukünftig zu sichern bzw. sogar noch auszubauen«, ist Jörg Seitz überzeugt. Die Seitz-Gruppe kann damit das geplante neue Porschezentrum an einem attraktiven Standort realisieren, der alle Merkmale eines erstklassigen Gewerbegebietes aufweist wie beispielsweise eine direkte Anbindung an die Autobahn A 7 und die Bundesstraße B 12. Rege Bautätigkeit soll auch bald beim Volkswagen-Zentrum in der Heisinger Straße herrschen. Mit dem Anbau einer neuen

Ausstellungshalle und erweiterten Werkstattkapazitäten will man dort in einem Nutzfahrzeug-Zentrum künftig das Nutzfahrzeugspektrum der Marke Volkswagen präsentieren. Auch ein lang gehegter Wunsch von Jörg Seitz geht durch den Grundstückstausch mit der Stadt Kempten in Erfüllung: »Sobald wir mit Porsche in das neue Gebäude auf dem Bühl umgezogen sind, können wir am bisherigen Porsche-Standort in der Memminger Straße mit den Marken Skoda und Seat einziehen und diese exklusiv und in einem entsprechenden Ambiente präsentieren.« Die Realisierung der Bauprojekte ist für das Jahr 2013 vorgesehen. xl

Walter Seitz GmbH & Co. KG Immenstädter Straße 81 87435 Kempten Telefon (0831) 253830 kontakt@autohaus-seitz.de www.autohaus-seitz.de 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 57


Schneller Service am Wechselrichter dank Platinentauschkonzept

Perfekter Service rund um Photovoltaik-Anlagen und Wechselrichter

Bilder: Fronius (6), Mayr (1)

Strom aus Sonnenenergie? Gerne! – Aber nur, wenn sich die Investition auch auszahlt! Damit Photovoltaik-Anlagen über viele Jahre störungsfrei arbeiten und dabei so viel Sonnenstrom wie möglich erzeugen können, ist es wichtig, bei der Auswahl der Komponenten auf Qualität zu achten. Zudem sollte man einen Installationsbetrieb wählen, der langfristig kompetenten Service und Beratung bietet. Fällt die Anlage doch einmal aus muss der Fehler kurzfristig professionell behoben werden, um Ertragseinbußen zu minimieren.

Planung, Installation und Service aus einer Hand

58 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012

L

eider sind heute, so weiß man beim Solarstromspezialisten Fronius in Neuhof (Osthessen), viele Photovoltaik-Anlagen (PV) unbetreut. Zum Teil sind die SolarInstallateure, von denen manche Anlage errichtet wurde, nicht mehr in der Branche oder sie bieten keinen After-Sales-Service an. Fronius sieht sich hingegen in der Verantwortung, für jeden Fronius-Wechselrichter in jeder Photovoltaik-Anlage in ganz Deutschland einen entsprechenden Spitzenservice zu bieten. So entstand im Jahre 2011 im Rahmen einer erweiterten Partnerschaft mit Solar-Installateuren das »Fronius Service Partner Plus«-Konzept, um der wachsenden Nachfrage nach Serviceleistungen an Photovoltaik-Anlagen gerecht zu werden. Die Photovoltaik-Installateure mit dem entsprechenden Fronius Service Partner Plus Siegel sind zur selbstständigen Durchführung von Servicearbeiten an FroniusWechselrichtern qualifiziert und betreuen neben ihren eigenen Kunden auch FroniusKunden ohne zuständigen Servicebetrieb. Als ganzheitliche Photovoltaik-Installateure sind sie nicht nur Experten, was den Umgang mit Wechselrichtern betrifft, sondern Spezialisten für die gesamte PhotovoltaikAnlage. Dem Anlagenbesitzer soll somit auch weitergeholfen werden, wenn der Fehler nicht beim Wechselrichter liegt. Zur Sicherstellung einer gleichmäßig hohen Servicequalität in ganz Deutschland fordert Fronius von jedem Fronius Service Partner Plus eine umfangreiche Qualitäts-


Trainingsprogramm für Installateurbetriebe

Produktion am Standort Sattledt (Österreich)

orientierung. Die Servicequalität wird unter anderem durch ein verpflichtendes Trainingsprogramm sichergestellt, im Rahmen dessen die Servicetechniker der Partnerunternehmen zur Durchführung von Servicearbeiten an Fronius-Wechselrichtern ausgebildet werden. Darüber hinaus wird die Qualitätsorientierung des Partners im Rahmen eines TÜV-Zertifizierungsprogramms laufend überprüft. Die spezielle TÜV-Zertifizierung verspricht einen hohen Mehrwert sowohl für den Installateur als auch den Anlagenbesitzer. Der gesamte Kaufprozess, vom ersten Kundenkontakt bis hin zur fachgerechten Installation der Anlage, wird sowohl im Audit, als auch danach, regelmäßig überprüft. Hat der Betreiber einer PV-Anlage ein Problem, kann er sich direkt an Fronius wenden. Das Unternehmen leitet die Anfragen der PV-Anlagenbesitzer unmittelbar an den zuständigen Fronius Service Partner Plus weiter. Dieser nimmt innerhalb von 24 Stunden Kontakt mit dem PV-Anlagenbetreiber auf. Innerhalb von 48 Stunden wird der Kunde vor Ort aufgesucht und das Problem bearbeitet. Aktuell gibt es in Deutschland

Die spezielle TÜV-Zertifizierung verspricht einen hohen Mehrwert sowohl für den Installateur als auch für den Anlagenbesitzer.

72 Fronius Service Partner Plus. Die Anzahl soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden, um einen flächendeckenden Service zu gewährleisten. Service im Allgäu Auch im Allgäuer Raum sorgen Fronius Service Partner Plus für perfekten Service rund um die PV-Anlage: • Solarstrom Zacher in Türkheim (Unterallgäu) bietet fundierte Beratung und setzt auf qualifiziertes Personal mit langjähriger Erfahrung bei der Installation von maßgeschneiderten PV-Anlagen. Leistungsüberwachung und Kontrolle von PV-Systemen sowie die Wartung mit modernster Technik gehören zum Service.

• In Wilhelmsdorf (Landkreis Ravensburg) und Umgebung sorgen Pfleiderer & Zembrot für eine perfekte Planung und Installation von PV-Anlagen. Das Unternehmen ist darüber hinaus ein qualifizierter Ansprechpartner für Service und Wartung. • Elektro Brodbeck & Kimmich überzeugt in und um Biberach durch langjährige Erfahrung im Bereich Photovoltaik und berät qualifiziert hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Ökologie von PV-Anlagen. Ein breitgefächertes Service-Angebot rundet das Portfolio ab. • In Altenstadt (Landkreis Neu-Ulm) ist ein weiterer Fronius Service Partner Plus Betrieb ansässig: B&S Sicherheits- und Elektrotechnik bietet neben der Beratung, Planung und Installation von PV-Anlagen ein breites Spektrum an Dienstleistungen aus einer Hand. • Die Firma heima-welte Haustechnik in Balingen (Zollernalbkreis) steht für perfekte Technik. Von der Planung bis zur Installation mit umfassendem Service verspricht das Unternehmen optimale Lösungen auf höchstem technischem Niveau. xl

Hubert Zacher (Geschäftsführer von Solarstrom Zacher in Türkheim; li.) freut sich mit Dieter Schmidmeier (Technischer Berater im Fronius-Außendienst) über die TÜV-Zertifizierung zum Fronius Service Partner Plus.

FRONIUS Deutschland GMBH

Active Energy Tower – Hauptsitz von Fronius in Wels (Österreich)

Am Stockgraben 3 36119 Neuhof-Dorfborn Telefon (06655) 91694-0 pv-service-germany@fronius.com www.fronius.de

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Masur-Implantatzentrum Dr. Masur, Märkle, Dr. Hermanns & Kollegen

Kompetenz + Erfahrung = Erfolg

Bilder: Masur (2), FotograFie HeBinger (4), tÜV (1)

In Bad Wörishofen ist eines der anerkanntesten Zentren für Zahnimplantate entstanden. Die bei Zahnärzten und Patienten gleichermaßen bekannte Praxis ist ein Aushängeschild für die Kneippstadt.

60 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012


E

s gibt Tage, da hadert »frau« mit ihrem Job: andere Kollegen dürfen in ein Wellnesshotel, in eine Schokoladenfabrik und ich muss zum Zahnarzt, genauer gesagt in das Masur-Implantatzentrum von Dr. Ralf Masur und Jan Märkle in Bad Wörishofen. Und das bei meiner Aversion gegen alles, was auch nur ansatzweise mit einer Zahnbehandlung zu tun hat. Das Erste, was einem auffällt, wenn man das helle und moderne Praxisgebäude betritt: es riecht nicht nach Zahnarzt und es hört sich nicht an wie Zahnarzt. Weder der typische Geruch noch das Sirren der Bohrer verderben einem die Laune. Der Empfangsbereich lässt eher ein Wellnesshotel als eine zahnärztliche Praxis vermuten und dank der Freundlichkeit des Personals fühlt man sich sofort herzlich willkommen. Beim Rundgang durch die Praxis verstärkt sich der positive Eindruck: helle freundliche Behandlungsräume, alle ausgestattet mit modernster Technik, die jedoch

dank geschickter Einrichtung und gut platzierter Dekoration fast völlig in den Hintergrund tritt. Erst in diesem Jahr wurde das neue Praxisgebäude fertig gestellt; in die Konzeption hat Dr. Ralf Masur seine ganzen Erfahrungen eingebracht und alle Betriebsabläufe zum Wohl der Patienten optimiert. Seit 17 Jahren besteht die Praxis in Bad Wörishofen. Der Neubau war nötig geworden, nachdem die alten Räumlichkeiten aus allen Nähten platzten. Der immense Zulauf, den die nach ISOStandard QM zertifizierte Praxis erfährt, verdanken die beiden Spezialisten den von ihnen entwickelten schonenden Implantationsverfahren. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden, bei denen oft Knochen aus dem Beckenbereich für den Aufbau des Kiefers hergenommen wird, verwenden Dr. Masur und Jan Märkle vorwiegend Material aus dem Mundraum, was eine viel schonendere OP-Methode darstellt. Im Gegen-

»Wenn woanders etwas schief geht, oder eine Implantation als nicht mehr durchführbar gilt, sind wir für viele Patienten oft die letzte Hoffnung.« satz zu künstlichem Knochenersatzmaterial ist dies für den Patienten nicht nur sicherer und schneller, auch das Infektionsrisiko ist bei weitem nicht so hoch. Die Implantate können – eine entsprechende professionelle Hygieneunterstützung in der Praxis vorausgesetzt – ein Leben lang halten. 22 880 Implantate, bei 6 781 Patienten, welche im Masur-Implantatzentrum gesetzt wurden, hat die Ludwig-Maximilians-Universität München in einer Langzeitstudie über 15 Jahre untersucht. Dabei lag die Verlustrate bei nur knapp 1 Prozent nach dieser Zeit. Weltweit gibt es nur sehr wenige Praxen, die diese hohe Anzahl an Implantationen aufweisen können. Dies brachte dem Team auch ein ausgezeichnetes Ranking in der »Focus«-Ärzteliste ein. Dass die Methode besonders sicher, erfolgreich und einzigartig ist, beweisen nicht nur der ständig wachsende Patientenstrom aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland, sondern auch die Tatsache, dass sich viele Zahnarzt-Kollegen in Bad Wörishofen behandeln lassen. Dies empfinden die beiden Spezialisten als besondere Wertschätzung. Es ist die langjährige Erfahrung und die ausgefeilte Technik, welche ständig weiter entwickelt wird, die das Praxisteam um Dr. Masur und Jan Märkle so erfolgreich machen. Dabei setzen sie trotz modernster Apparate auf »Handarbeit«. »Die Gerätemedizin ist nicht 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 61


sicherer – der Erfolg kann nicht durch Maschinen wettgemacht werden«, so Jan Märkle im Gespräch. Auch die »Reparaturmedizin« macht einen nicht geringen Anteil der Behandlungen aus. »Wenn woanders etwas schief geht, oder eine Implantation als nicht mehr durchführbar gilt, dann sind wir für viele Patienten oft die letzte Hoffnung.« Jeder Patient kann durch seinen Zahnarzt überwiesen oder von selbst zur Beratung kommen. Die Spezialisten Dr. Masur und Jan Märkle bekommen von über 300 Zahnarzt-Praxen ihre Patienten anvertraut, um deren Probleme zu behandeln und zu lösen. Trotz der Erfolge haben die Ärzte sich ihre Bodenständigkeit bewahrt – in der Praxis wird jeder gleich behandelt, ob Privat- oder Kassenpatient. Die Kosten halten sich dabei in Grenzen. Die Ärzte legen Wert darauf, dass sich jeder die Behandlung leisten kann. Wichtig ist auch der persönliche Kontakt mit dem Patienten – für die ausführlichen Beratungsgespräche

wird sich viel Zeit genommen. Die Patienten sollen nicht nur genau verstehen, welcher Eingriff vorgenommen wird und warum dies medizinisch sinnvoll ist. Es sollen auch Ängste abgebaut werden. Und wer – wie ich – eine Weile mit den sympathischen Ärzten gesprochen hat, glaubt auf Anhieb, dass sie das auch schaffen. Es ist nicht nur die Ruhe die sie ausstrahlen, sondern auch die geballte Kompetenz, die glaubwürdig und überzeugend »rüber« kommt. Kompetenz wird auch von den Kollegen aus der Branche geschätzt; in den hauseigenen Schulungsräumen finden immer wieder Seminare und Fortbildungen statt, bei denen sich Zahnärzte, Kieferchirurgen und Zahntechniker über die neuen Methoden informieren. Auch auf Kongressen und in Universitäten sind die beiden Ärzte aus Bad Wörishofen gefragte Referenten. Insgesamt 33 Mitarbeiter, zwei Assistenzärzte und zwei Zahnärzte kümmern sich neben Dr. Ralf Masur und Jan Märkle um das Wohl der Patienten. Das Betriebs-

»Unsere Mitarbeiter tragen zu der einzigartigen Entwicklung bei, sie sind das Potenzial des Unternehmens« klima stimmt auch – viele der Angestellten sind schon zehn Jahre und länger dabei. »Unsere Mitarbeiter tragen zu der einzigartigen Entwicklung bei, sie sind das Potenzial des Unternehmens«, loben die beiden Ärzte. Nach über einer Stunde intensiven Gesprächs ist für mich der Termin beendet, die Ärzte arbeiten weiter, obwohl schon »Tagesschau-Zeit« ist. »Ohne Fleiß kein Preis« – so die lapidare Antwort von Dr. Masur auf die Frage nach der täglichen Arbeitszeit. Ich verlasse das Implantatzentrum nicht nur mit einem sehr positiven Eindruck, sondern mit dem guten Gefühl, dass ich – sollte bei meinem Gebiss mal der »Zahn der Zeit« nagen – hier in Bad Wörishofen sehr gut aufgehoben bin. Karin Donath

Masur-Implantatzentrum Bad Wörishofen Hermann-Aust-Str. 1 86825 Bad Wörishofen Telefon (08247) 99830-0

Masur Implantatzentrum Unterschleißheim Einsteinstraße 14 85716 Unterschleißheim Telefon (089) 321526-15 info@implantat-aktuell.de www.implantat-aktuell.de

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…fürs Leben entschieden. DREI schwere Herz-Operationen überlebt. Meine ersten Lebensjahre in der Klinik verbracht und trotzdem das Lachen nicht verlernt.« Raphael, 3 Jahre, Diagnose: Hypoplastisches Linksherzsyndrom

H

ier bietet der Bunte Kreis Allgäu qualifizierte Hilfe an. Ob Pflegenachsorge zu Hause, Ernährungsberatung, Selbsthilfegruppen und Kurse, Seelsorge oder Trauerbegleitung – qualifizierte Mitarbeiterinnen kümmern sich um die Probleme der betroffenen Familien, bieten Halt und machen Mut. »Es ist für mich eine wichtige Aufgabe, mich für unsere Familien mit schwerkranken Kindern einzusetzen.« Gertie Müller-Hoorens arbeitet wie alle anderen Vorstandmitglieder ehrenamtlich für den Verein für Familiennachsorge Bunter Kreis Allgäu e.V., der sich größtenteils über Spenden und Sponsoren aus der Wirtschaft finanziert. »Der Sozialfonds beispielsweise hilft Familien, die durch die Erkrankung eines Kindes in eine finanzielle Notlage geraten schnell und unbürokratisch.« Viel zu oft wird vergessen, dass ein gesundes Kind ein Geschenk ist. Seit seiner Gründung im Jahr 2 000 unterstützt der Bunte Kreis Allgäu jährlich über 100 Familien. Neuestes Projekt ist ein Buch, dessen Reinerlös in Hilfen für Familien mit chronisch-, krebsund schwerstkranken Kindern aus dem Allgäu fließt. »Die Allgäuer Jahreszeiten« ist im Buchhandel erhältlich und lässt unter anderem prominente Freunde und Förderer der Nachsorgeeinrichtung private Geschichten erzählen. Ein sinnvolles und schönes Geschenk, nicht nur zu Weihnachten. Sylvia Novak

Kinder sind unser wertvollstes Gut. Was es bedeutet, wenn ein Kind zu früh auf die Welt kommt, chronisch oder lebensgefährlich erkrankt, schwer verunglückt oder stirbt ist schwer vorstellbar. Das Leben der gesamten Familie verändert sich schlagartig und existentiell. Die neue Situation ist für das Kind, Eltern und Geschwister mit Angst und tiefer Traurigkeit sowie einer hohen seelischen und oft auch materiellen Belastung verbunden.

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Margit Voit, Angela Bauer, Gertie Müller-Hoorens und Kemptens Oberbürgermeister Ulrich Netzer (v. li.).

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Bilder: S. Mölle (2), FotohauS heiMhuBer (1), Bauer-Verlag(1)

»Ins Leben gekämpft…


Immer in Bewegung

Die Firma »Werkzeugbau Oberschwaben GmbH«, kurz WEBO, in Amtzell ist ein noch junges Unternehmen. Innerhalb weniger Jahre hat sich der Spezialist für Werkzeug- und Prozesstechnologie erfolgreich am internationalen Markt positioniert und schon diverse Preise eingeheimst. Für namhafte Hersteller baut und entwickelt WEBO Werkzeuge für Motoren- und Getriebeteile – präzise, schnell, innovativ und erfindungsreich. Zwei firmeneigene Patente legten den Grundstein und weitere werden in Kürze folgen.

Wo WEBO im Getriebe ist…

Lamellenträger

Automatikgetriebe

Kupplungslamellen Doppelkupplung

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Für das Werkzeug mit verstellbaren Rollen zur Herstellung von Lamellenträgern bekam WEBO das erste Patent.

Keilwirkende Lochwerkzeuge

Das Management-Team von WEBO: Patrick Vonier, Stefan Reck, Axel Wittig, Gerhard Manz und Dietmar Schlayer (v. li.)

BILDER: WEBO

»Wir konstruieren ein komplettes Bauteil, wenn unsere Kunden das wollen«

D

ie Werkzeugbauer aus Amtzell haben sich als Spezialisten für Lamellenträger etabliert. Auf diesem Gebiet gelten sie international als Marktführer. Kein Automatik- und kein Doppelkupplungsgetriebe kommt ohne Lamellenträger aus. Bei der Entwicklung aller neuen 8-, 9oder 10-Gang-Getriebearten beispielsweise ist WEBO weltweit mit von der Partie. Das Unternehmen aus dem Schwäbischen begleitet seine Kunden im Prozess des Werkzeugbaus. »Wir konstruieren ein komplettes Bauteil, wenn unsere Kunden das wollen«, erklärt Axel Wittig, Diplom-Ingenieur für Metallumformtechnik, geschäftsführender Gesellschafter und CEO von WEBO. Dem 3D-Design folgt der Test, ob das Bauteil hält und schließlich die Produktion von Prototypen.

Weltweiter Erfolg Die Referenzliste des Unternehmens liest sich wie ein »Who is Who« der internationalen Automobil- und ihrer Zuliefererindustrie: Daimler, ZF, VW, Voestalpine, Porsche, die nordamerikanische Dana, Aisin und G-Tekt, um nur einige zu nennen. »Wir sind weltweit tätig«, sagt Axel Wittig. Neben Europa und Nordamerika erschließt sich WEBO gerade den asiatischen Markt. Gemeinsam mit dem japanischen Unternehmen Aida, dem zweitgrößten Pressenhersteller der Welt, veranstaltete WEBO im Oktober ein Symposium in Japan und stellte dort Werkzeuge und Technologien vor. »Ein Riesenerfolg«, freut sich Wittig. Seit

dem Symposium kommen Anfragen über Anfragen nach Amtzell. Wertvolle Patente Als Axel Wittig 2008 WEBO gründete, war solch ein Erfolg nicht unbedingt vorhersehbar. Dem Unternehmensstart folgte prompt die Wirtschaftskrise. Trotzdem kamen schnell die Aufträge. Das fünfköpfige Team um Wittig hatte sich nie beirren lassen. Die ganze Mannschaft war überzeugt von ihrer Sache. Die Idee fürs erste Patent hatte Wittig vor der Gründung »schon im Kopf«: die Herstellung von Lamellenträgern mit verstellbaren Rollen. Das machte die Produktion von Prototypen schneller und präziser als es vorher möglich war. Bereits 2009 wurde ein weiteres Patent erteilt: das Pleuelformen. Dank dieser neuen Technik können selbst komplexe Formen in einem einzigen Pressendurchlauf hergestellt werden. Fünf weitere Patente sind bereits beantragt, »immer rund um die Herstellung komplexer Getriebebauteile«, wie Axel Wittig sagt. Bis auf das erste Patent entstanden die Ideen für neue Techniken in Team-Arbeit. Sind in Amtzell also geniale Erfinder und Tüftler am Werk? Axel Wittig lacht. »Patente entstehen aus dem Bedürfnis heraus, es besser zu machen als bisher«, sagt der Ingenieur ganz nüchtern. Weil die bisherigen Werkzeuge zu lange brauchen, nicht präzise genug arbeiten oder zu teuer produzieren. Stetes Wachstum Dennoch ist es nicht zuletzt diesen Ideen zu verdanken, dass die Umsätze der jungen Fir6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 65


In der neuen Werkzeughalle setzt WEBO modernste Maschinen ein.

ma prompt und kontinuierlich stiegen. Für 2012 rechnet Axel Wittig mit über acht Millionen Euro Umsatz. Aus der fünfköpfigen Kernmannschaft, die immer noch mit von der Partie ist, wurde eine Belegschaft mit 48 Mitarbeitern. In den Hallen stehen die modernsten Maschinen. Weil der Platz bald nicht mehr gereicht hatte, erweiterte WEBO im ersten Halbjahr 2012 den Firmensitz in Amtzell um mehr als das Doppelte. Die freundliche, helle Fertigungshalle steht als Null-Energie-Gebäude mit Solaranlage, Fußbodenheizung und Wärmepumpe auf dem Gelände. Die Energie reicht auch bei trübem Wetter aus. Ökologie ist Axel Wittig wichtig, nicht nur in der Produktionshalle. Schließlich helfe WEBO ja auch, »Hybridgetriebe effektiver zu machen«. Der Slogan der Firma heißt deshalb: »Our tools move the world efficiently.« Preiswürdige Ideen Der Erfolg des jungen Unternehmens ist nicht allein wirtschaftlicher Natur. Lob und Anerkennung gab es für WEBO auch von anderer Seite. 2012 erhielt das Unternehmen den WIR-Innovationspreis der Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft des Landkreises Ravensburg, 2011 eroberten die Amtzeller Werkzeugbauer den zweiten Platz im Wettbewerb um den deutschen Gründerpreis. Den GründerLohn nutzte Axel Wittig wieder zur Umsetzung neuer Ideen. Mit Hilfe von PorscheConsulting konnte er ein von WEBO

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entworfenes System etablieren, das es ermöglicht, mit der gleichen Mannschaft den Output zu verdoppeln. Weil alle nach festen Regeln und Strukturen arbeiten und weil sie dank der Informations- und Steuerungselemente stets auf dem Laufenden sind. Das neue System, betont Axel Wittig, »macht uns extrem schnell und flexibel.« Auf Team-Work legt WEBO »extrem hohen Wert«. Wer hier arbeitet, muss bereit sein, lebenslang zu lernen und sich flexibel zu zeigen. Denn »alle Präzisionsteile, für die es Know-how braucht, machen wir selbst«, sagt Wittig. Für die anderen Teile kann WEBO auf ein sehr gutes Lieferantennetzwerk zurückgreifen. Jeder Mitarbeiter soll auch mal andere Funktionen übernehmen können. Im Betrieb kann jeder Verbesserungsvorschläge machen, die bei Erfolg überdurchschnittlich honoriert werden. Drei junge Leute bildet die Firma zurzeit im Werkzeugbau aus, ein kaufmännischer Lehrling lernt in der Verwaltung. Damit sich das »Wir«-Gefühl nicht allein aufs Arbeiten erstreckt, macht sich die Belegschaft aber auch mal auf zu gemeinsamen Freizeit-Aktivitäten. Das kommt an bei den Mitarbeitern. »WEBO«, sagt Axel Wittig, »gilt als Familie.« Neuerdings gibt es neues Mitglied im Verband: WEBO Part Engineering. Fünf Mitarbeiter entwickeln hier Bauteile und führen die Simulationen aus. Die Werkzeugbauer aus Amtzell haben aber nicht allein Maschinen und Getriebeteile im Blick. Jedes Jahr holen sie sich bei einer öffentlichen

Veranstaltung Kultur ins Haus: eater, Musik, Bildende Kunst. Ein Teil des Erlöses aus der »Kultur im Werkzeugbau« wird gespendet. Die Geschichte von WEBO ist eine Geschichte des Erfolgs in kurzer Zeit. Dennoch neigt Firmen-Chef Axel Wittig nicht zum Abheben. »Wir sind bescheiden«, antwortet er auf die entsprechende Frage, und fügt hinzu: »aber auch stolz. Wir wissen, was wir können.« Jutta Nichter-Reich

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adventure

DRUCK UND MEDIEN


Mit Innovationen aus Günzburg

erfolgreich »Made in Germany!« Das ist für die Günzburger Steigtechnik keine Floskel aus der Vergangenheit, sondern die Formel für eine erfolgreiche Zukunft. Das Unternehmen, das seine hochwertigen Steigtechniklösungen seit 113 Jahren ausschließlich am Firmensitz in Günzburg fertigt, steigerte zuletzt nicht nur kontinuierlich die Zahl der Mitarbeiter, sondern auch Umsatz, Produktionsfläche, Exportanteil und die Anzahl der jährlich produzierten Sonderkonstruktionen für die Industrie. Die Qualitätsprodukte aus Günzburg sind im In- und Ausland so gefragt wie nie zuvor.

A

BILDER: GÜNZBURGER STEIGTECHNIK

uch im Jahr 2012 hat das Unternehmen gleich mehrere Projekte in Angriff genommen, um den Wirtschaftsstandort Günzburg weiter zu stärken: Der Bau eines neuen 200 x 40 Meter großen Logistik-Zentrum ist fast abge-

schlossen, und mit seinem »CAMPUS«, einer internen Bildungseinrichtung auf dem Firmengelände, investiert Geschäftsführer Ferdinand Munk darüber hinaus einmal mehr in seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese werden bei der Günzburger Steigtechnik übrigens vorbildlich behandelt, wie im Sommer Bayerns Familien- und Frauenministerin Christine Haderthauer attestierte, als sie die Günzburger Steigtechnik als Regional-Sieger Schwaben beim Wettbewerb »SIEgER 2012 – Gerechte Chancen in der Arbeitswelt« für gelebtes Teamwork zwischen Mann und Frau auszeichnete. Mit ihren Innovationen wie der jüngst vorgestellten rutschhemmenden Trittauflage »clip-step« für Stufenleitern, den Ergonomie-Neuheiten »ergo-pad« und »roll-bar«Traverse sowie dem revolutionären Leiternschuh »nivello« sorgt die Günzburger Steigtechnik regelmäßig dafür, dass der Wirtschaftsstandort Günzburg laufend auch international als Innovationsregion wahrgenommen wird.

Neue Innovation aus Günzburg: die rutschhemmenden Trittauflage »clip-step«

Ergonomisches Tragen von Stufenleitern ermöglicht die »ergo-pad« Griffzone.

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Rücken schonendes Rollen von Sprossenleitern mit der »roll-bar«-Traverse


Geschäftsführer Ferdinand Munk

Im Jahr 2012 realisierte das Unternehmen eine ganze Reihe an prestigeträchtigen Projekten. So treffen beispielsweise künftig die neuen Modelle des ICE 3 (Baureihe 407 – Velaro D) auf innovative Wartungstechnik aus Günzburg. Denn das ICE-Werk in Frankfurt/Main-Griesheim der DB Fernverkehr AG setzt bei der Wartung und Instandsetzung auf ein modulares System von Aluminium-Arbeitsbühnen der Günzburger Steigtechnik. Auch die Deutsche Post AG setzt auf die Qualitätsprodukte aus Günzburg, sie stattete jetzt 39 ihrer Briefverteilzentren mit Aluminium-Überstiegen des Qualitätsherstellers aus. Ein großer, namhafter Industriebetrieb investierte eine fünfstellige Summe und rüstete jetzt seine Hallen hauptsächlich mit neuen, beidseitig begehbaren Stufenleitern, Stufenanlegeleitern und neuen Arbeitspodesten aus. Steigtechnik aus Günzburg steht bald auch im Guinness-Buch: Eine 14,40 Meter lange Feuerwehrleiter des bayerischen Qualitätsherstellers diente jetzt zehn Feuerwehrmännern von der Isle of Man (vor Irland) als

Hilfsmittel für einen neuen Weltrekord im 24-Stunden-Leitern-Klettern. Sie bestiegen die Feuerwehrleiter aus Günzburg insgesamt 11 417 mal und knackten damit den bisherigen Rekord, den eine Gruppe aus Neuseeland im Jahr 2005 aufgestellt hatte (10 960). Außerdem sammelten die konditionsstarken Feuerwehrler mit ihrer Aktion Spenden für zahlreiche Wohltätigkeitsorganisationen. Die Günzburger Steigtechnik zählt zu den bedeutendsten Anbietern von Steigtechnik aller Art. Produkte sind zum einen Leitern für den gewerblichen und privaten Gebrauch, aber auch alle Arten von Rolloder Klappgerüsten sowie Podeste und Sonderkonstruktionen für industrielle Anwendungen. Die Fertigung erfolgt ausnahmslos am Standort Günzburg. Auf alle Produkte gewährt die Günzburger Steigtechnik eine Qualitätsgarantie von 15 Jahren. Als erstes Unternehmen überhaupt wurde die Firma im Jahr 2010 vom TÜV Nord mit dem zertifizierten Herkunftsnachweis »Made in Germany« auditiert. Das Unternehmen wurde

Individuell gefertigte Sonderkonstruktion für die neuen Modelle des ICE 3.

in der Vergangenheit bereits mehrfach für seine Innovationen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Großen Preis des Mittelstandes und dem Bayerischen Mittelstandspreis. Das familiengeführte Unternehmen, das von Ferdinand Munk in vierter Generation geleitet wird, bleibt auch im 113. Jahr seines Bestehens auf Wachstumskurs und beschäftigt am Firmensitz in Günzburg rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ingo Jensen

GÜNZBURGER STEIGTECHNIK GMBH Rudolf-Diesel-Straße 23 89312 Günzburg Telefon (08221) 361601 info@steigtechnik.de

Firmensitz Günzburg

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Kloster Irsee – Schwäbisches Tagungsund Bildungszentrum

Porta patet, cor magis Die Tür steht offen, mehr noch das Herz Das Schwäbische Tagungs- und Bildungszentrum Irsee bietet Raum und Ambiente nach individuellen Wünschen des Veranstalters. Das in Kloster Irsee beheimatete Tagungshotel hat eine in jeder Hinsicht stilvolle Gastronomie. Darüber hinaus forscht und publiziert man über die Geschichte des Klosters seit 1182 mit wissenschaftlichem Anspruch.

N

eben der Schwabenakademie Irsee und dem Bildungswerk der bayerischen Bezirke wird Kloster Irsee von namhaften Organisationen und Unternehmen gebucht – am bekanntesten ist die jährliche Klausurtagung der SPD. Neben DAX-notierten Aktiengesellschaften und heimischen Unternehmen des Mittelstandes halten auch zahlreiche Universitäten, das Fraunhofer Institut oder die renommierte Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) hochkarätige Kolloquien ab.

Raum für Begegnungen zwischen Menschen 70 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012

Ein Herz für Gäste Das Tagungs- und Bildungszentrum Kloster Irsee bietet heute für jährlich etwa 25 000 Gäste Raum für Begegnungen zwischen Menschen. Die stilvolle Atmosphäre in

Mit dem Projekt »Tonspuren«… Mit dem Projekt »Tonspuren« geht das Bildungszentrum Kloster Irsee seit einigen Wochen einen ganz neuen Weg in der Vermittlung von zeitgenössischer Musik. Das Festival mit einem vielseitigen Programm findet am Wochenende nach Ostern statt – im kommenden Jahr 2013 vom 5. bis 7. April. Neu auch ist die Art, wie das Material für das Frühjahrs-Festival erarbeitet und gesammelt wird. Namhafte Künstler veranstalten Workshops vor Ort und laden Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum Mitgestalten ein. Vor Ort heißt: die Musiker sind in Schulen und bei Chören und arbeiten mit jun-


Das Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug steht im Kloster Irsee nicht im Widerspruch zu Nähe, Austausch und Kommunikation.

Kloster Irsee bietet Gelegenheit, ganz neue Gesichter und damit neue Geschichten, Meinungen und Ideen kennenzulernen. Beides bereichert später den eigenen Arbeitsalltag und mag oft ebenso wie die Veranstaltungsinhalte selbst dazu beitragen, mit neuer Kraft und damit mit Mut zur Veränderung anstehende Aufgaben anzugehen. Der Bezirk Schwaben hat viel dazu beigetragen, dass heute das 55 Mitarbeiter zählende Team an jedem Arbeitstag im Jahr bis zu 100 Gäste begrüßen und herzlich willkommen heißen darf. Dr. Stefan Raueiser, der Leiter des Bildungszentrums, ist seinen

Mitarbeiter gegenüber dankbar: »Jeder von uns trägt zu einer Atmosphäre bei, in der sich die Gäste wohlfühlen dürfen.« Zwischen 1974 und 1981 wurde das nahe Kaufbeuren gelegene Kloster Irsee umfänglich und der historischen Bedeutung

des barocken Baudenkmals Rechnung tragend, behutsam renoviert. Bis zum heutigen Tag fließen die Erlöse aus dem Tagungs- und Hotelbetrieb direkt in die ständige Erhaltung der denkmalgeschützten Klosteranlage. Mit einer Zahl mag man den Um-

»Ich bin mit offenem Herzen auf den Nachmittag zugegangen.«

gen Menschen. Das Musikrepertoire der Jugendlichen wird dabei nicht etwa ausgespart, sondern bildet vielmehr den Ausgangspunkt der Arbeit. Ein Rap kann so durch die Teilnehmer in einem Workshop zu einer klassischen Aufführung umgeformt werden. Beeindruckende Video-Sequenzen der Arbeitsgruppen mit den Künstlern sind bereits auf der Homepage abrufbar. Die Jugendlichen selbst sollen durch das Projekt »Tonspuren« zu den Vermittlern hochwertiger und zeitgenössischer Musik werden. Diese Nähe und gemeinsame Arbeit der Künstler mit den Jugendlichen, die häufig der klassischen Musik

www.tonspuren.de

Jugendlicher aus Marktoberdorf

etwas ferner stehen, ist in seiner Form einzigartig. Die visuelle Kunst wird in die Erarbeitung der Musikdarbietungen ebenso einbezogen wie das Schauspiel. Konzertkarten und Gastronomiepakete sind bereits unter www.tonspuren.de buchbar.

Tonspuren will… … Menschen für Musik und Klang, Fotografie und Bild begeistern und ihre eigene Kreativität und Gestaltungswillen anregen…

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Bilder: schwäBisches Bildungszentrum irsee (8), ringenBerger (1)

Diskretion und brüderliche Nähe – das rechte Maß von beidem gehörte auch zu den Grundfesten des heiligen Benedikt.

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fang der Betriebskosten erahnen: Allein der Anschluss an das regionale Biomassekraftwerk führte zu einer Einsparung von über 120 000 Liter Heizöl im Jahr. Gleichermaßen bekannt ist die Bedeutung von Kloster Irsee als Hotel- und Gastronomiebetrieb. Etwa 60 Prozent der Tagungsteilnehmer und damit circa 15 000 Gäste jährlich nutzen Kloster Irsee nicht nur für die Tagung selbst, sondern werden auch Gast eines in seiner Art einzigartigen Hotels, in dem sich alle Mitarbeiter dem Charakter eines ruhevollen, inspirierenden und kraftschöpfenden Ambientes einer klösterlichen Unterkunft im besten Sinn verpflichtet fühlen. Das Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug steht hier nicht im Widerspruch zu Nähe, Austausch und Kommunikation. Vielmehr findet man im Ambiente des Benediktinerklosters stets beide Pole vereint. Das große Herz für die Gäste erlebt man aber gerade auch im Alltäglichen, in der bemerkenswerten Aufmerksamkeit, die die Servicemitarbeiter ihren Besuchern schenken. So erzählt etwa Empfangschef Markus Spies aus dem Tagtäglichen: »Ein Gast möchte zu jedem Frühstück Paprika – aber nur gelbe. Unsere Mitarbeiter im Service wissen dies und bereits am ersten Morgen findet der Besucher seine gelbe Paprika für sich vor« und weiter: »Diese Kleinigkeiten werden sehr geschätzt – und wir haben unsere Freude daran. Das schafft Vertrauen und einen guten Kontakt zwischen Gästen und Mitarbeitern.« – So etwas kann der Hotel- und Gastronomiebereich nur deshalb leisten, weil das Personal eine für die Branche ausgesprochen langfristige Bindung zum Haus hat. »Wir haben eine extrem geringe Fluktuation – darauf sind wir sehr stolz«, berichtet Raueiser.

Wie besser könnten die Hotelmitarbeiter zeigen, wie wichtig ihnen im 21. Jahrhundert die Maxime des heiligen Benedikt ist: Öffnet nicht nur die Tore und hohen Kloster-Portale – sondern öffnet noch viel weiter eure Herzen.

Porta patet, cor magis Die Tür steht offen, mehr noch das Herz. Ralf Ringenberger

Zum Haus 81 Gästezimmer 15 Tagungsräume 1 200 m2 Tagungsfläche 6 500 m2 Klosterpark Einzelzimmer 68,50 Euro Doppelzimmer 49,50 Euro Seminarpauschale 50,50 Euro

Kloster Irsee Schwäbisches Tagungsund Bildungszentrum Klosterring 4 87660 Irsee Telefon (08341) 90600 hotel@kloster-irsee.de www.kloster-irsee.de


Harmonie und Ästhetik

BILDER: BÜHR

Eine Begegnung mit Renate Bühr ist leise, sensibel und manchmal auch etwas wortlos. Ihre Sprache entdeckt der Betrachter in ihren intensiven, zarten aber auch gewaltigen Bildern.

A

usgangspunkt für Renate Bührs künstlerische Arbeit sind zahlreiche Reiseskizzen, vorwiegend aus der Provence, Italien und Afrika. Motiv sind meistens Landschaften, Gegenstände oder menschliche Figuren. Daheim in ihrem Kemptener Atelier setzt sie diese Skizzen malerisch um. Dabei gelingt es Renate Bühr Eindrücke, Stimmungen und Gefühle zu visualisieren. Sie arbeitet mit Zeitungsresten und Erinnerungsstücken, fügt diese zu Collagen zusammen, um sie wieder mit lasierenden oder deckenden Farbschichten, Pappe oder Stoff zu überdecken. Das Ergebnis sind harmonische Bilder mit unterschiedlichen Tiefen, die sich mit etwas Abstand betrachtet zu beeindruckenden Landschaften, Gestalten und Bildmotiven entwickeln. »Wir müssen bereit sein, in ihren Bildern wie in einer Landschaft zu wandern, uns umzusehen, viele Eindrücke wahrzunehmen, Strukturen, Formen, Flächen in uns aufzunehmen, schauen zu lernen und uns Zeit zu nehmen,« beschreibt die Galerie Neuendorf aus Memmingen die Künstlerin, deren Arbeiten unter anderem auch von der Bayerischen Staatsgemäldesammlung in München und dem Allgäu Museum Kempten angekauft wurden. Zu ihren Auszeichnungen zählen der »Förderpreis der Stadt Kempten« im Jahre 1979, der »Alfred Oberpaur Kunstpreis« der Allgäuer Festwoche 2000 und der 2002 verliehene Preis der Rupert-Gabler-Stiftung Obergünzburg. Das Faszinierende an Renate Bührs Arbeiten ist die Suche nach dem Versteckten und Verborgenen hinter dem Vordergründigen sowie die Abstraktion und Reduzierung auf das Wesentliche, ohne die Wirklichkeit zu entfremden. Ihre Arbeiten wirken poetisch und zart auf der einen, stimmungsgewaltig auf der anderen Seite. Die Chance zur Begegnung mit ihren Bildern sollte man sich nicht entgehen lassen. Sylvia Novak

Renate Bühr Bilder (von oben): »Glatteis«, Mischtechnik, 120x100 cm, »Provence«, Mischtechnik, 60x120 cm, »Escape«, Mischtechnik, 100x100 cm, »Odaliske«, Collage auf Papier, 40x50 cm

Am Heggersbach 3 87439 Kempten Telefon (0831) 97628 info@renate-buehr.de www.renate-buehr.de 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 73


Bilder: HetticH-Heigl (2), rolf ScHulteS-drumlin (1)

Hörsturz: Hilfe auch nach erfolgloser Infusionsbehandlung

Beim Hörsturz handelt es sich um eine akute Hörminderung, die häufig stressbedingt bei beruflich stark beanspruchten Menschen im mittleren Alter auftritt. Ursache ist meist eine Durchblutungsstörung im Innenohr, vergleichbar mit einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. Dr. med. Franz Heigl aus Kempten beschreibt, wie Hörsturzpatienten mit einer dialyseähnlichen Blutwäsche, der so genannten H.E.L.P.-Apherese, erfolgreich behandelt werden können, auch dann, wenn die übliche Infusionstherapie mit blutverdünnenden Medikamenten und Cortison bereits versagt hat.

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J

edes Jahr erleiden mehr als 300 000 Menschen in Deutschland einen Hörsturz, der nicht selten eine dauerhafte Hörminderung hinterlässt. Ein einseitiges Rauschen und Druckgefühl im Ohr können Vorboten oder erste Anzeichen für einen Hörsturz sein. Beim manifesten Hörsturz nimmt das Hörvermögen auf dem betroffenen Ohr unterschiedlich stark ab, manchmal bis hin zur Taubheit. Bei mehr als 80 Prozent der Patienten tritt auch Ohrensausen (Tinnitus) auf, nicht selten begleitet von einem Schwindelgefühl. Die


organischen Symptome führen zusammen mit einem häufig hinzukommenden Angstgefühl zu einer massiven Beeinträchtigung der Lebensqualität. Beim Hörsturz kommen dieselben Risikofaktoren zum Tragen, die auch für das Auftreten von Herzinfarkt und Schlaganfall verantwortlich sind. Der Risikogruppe gehören auch alle Personen an, die über einen längeren Zeitraum hinweg unter Stress stehen oder sich überfordert fühlen. Als wahrscheinlichste Ursache dieser immer noch nicht lückenlos aufgeklärten Erkrankung wird eine akute Durchblutungsstörung im Innenohr diskutiert. Da aber auch andere Ursachen für einen plötzlichen Hörverlust verantwortlich gemacht werden können, ist es wichtig, dass Betroffene möglichst umgehend einen HNO-Arzt aufsuchen und eine fachmännische Diagnostik vornehmen lassen. Nur so kann die geeignete erapie eingeleitet und eine bleibende Schädigung im Ohr vermieden werden. H.E.L.P.-Apherese: Hilfe auch nach erfolgloser Infusionsbehandlung Zur erapie des Hörsturzes kommen in der Regel Infusionen mit blutverdünnenden Medikamenten und Cortison zum Einsatz. Die Effektivität der meist zehn Tage in Anspruch nehmenden Infusionsbehandlung sei jedoch, so betont Dr. med. Franz Heigl vom Medizinischen Versorgungszentrum Kempten – Allgäu (MVZ), nicht evident belegt. Neuerdings werde diese Form der erapie außerhalb eines stationären Aufenthaltes zudem nicht mehr von den ge-

»Die Blutwäsche, die ambulant durchgeführt werden kann, dauert rund zwei Stunden und wird vom Patienten sehr gut toleriert.«

setzlichen Krankenkassen erstattet. Während es in der Frühphase nach Hörsturz sogar ohne den Einsatz von Medikamenten zu spontanen Besserungen und Heilungen kommen könne, gebe es andererseits eine Vielzahl von Patienten, bei denen auch die klassische Infusionstherapie nicht zum Erfolg führt. »Mit der H.E.L.P.-Apherese steht ein alternatives erapieverfahren zur Behandlung des akuten Hörsturzes zur Verfügung, dessen Wirksamkeit gegenüber der Infusionsbehandlung bereits vor zehn Jahren in einer großen Multicenter-Studie an vier deutschen Universitätskliniken unter Beweis gestellt wurde«, so Heigl weiter. Das erapieverfahren wird seit 30 Jahren zur Behandlung von schweren Fettstoffwechselstörungen eingesetzt. Dabei werden mit einer dialyseähnlichen Blutwäsche Stoffe aus dem Blut entfernt, die dessen Fließeigenschaften stören, vor allem LDLCholesterin (»schlechtes Cholesterin«) und Fibrinogen (ein Faktor, der die Bildung von Blutgerinnseln fördert). »Gerade Hörsturzpatienten mit hohen Cholesterin- und Fibrinogenwerten profitieren von einer Apheresebehandlung besonders gut und im direkten Vergleich mit der Infusionstherapie sogar deutlich besser. Die Blutwäsche, die ambulant durchgeführt werden kann,

dauert rund zwei Stunden und wird vom Patienten sehr gut toleriert«, betont Heigl. Dass die Nebenwirkungsrate deutlich niedriger ist als bei der konventionellen Infusionstherapie, habe man am MVZ Kempten – Allgäu, dem, nach eigenen Angaben weltweit größten Apheresezentrum, bei über 30 000 Apheresebehandlungen unter Beweis stellen können. Die gute Wirksamkeit einer H.E.L.P.-Apherese bei akutem Hörsturz war in der ursprünglichen Studie nur innerhalb von sieben Tagen nach Erkrankungsbeginn nachgewiesen worden. Im MVZ Kempten – Allgäu habe man dagegen die Beobachtung gemacht, dass auch bereits erfolglos mittels Infusionstherapie vorbehandelten Hörsturzpatienten, bei denen der Erkrankungsbeginn schon mehrere Wochen oder gar Monate zurückgelegen war, noch geholfen werden kann. Aufgrund der guten Erfahrungen bei der Behandlung von Hörstürzen wurden die am MVZ Kempten – Allgäu erhobenen Behandlungsdaten in Zusammenarbeit mit der HNO-Klinik der Universität München wissenschaftlich ausgewertet und in mehreren internationalen medizinischen Fachzeitschriften publiziert. »Das Besondere an dem bisher einzigartigen Studienprotokoll ist, dass ausschließlich Daten von Hörsturz6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 75


»Obwohl jeder fünfte Patient selbst noch drei Monate nach dem Hörsturzereignis erfolgreich therapiert werden kann, gilt auch hier der für die Behandlung jeder Erkrankung zutreffende Grundsatz: Je früher, desto besser.«

hier der für die Behandlung jeder Erkrankung zutreffende Grundsatz: ›Je früher, desto besser‹. Beleg für diese Empfehlung ist die Tatsache, dass praktisch alle Patienten, die sich innerhalb einer Woche nach dem Hörsturzereignis zur Apheresebehandlung begeben hatten, von der Blutwäsche profitiert haben«, betont der Arzt.

patienten ausgewertet wurden, die sich bereits erfolglos einer herkömmlichen Hörsturzbehandlung unterzogen hatten«, berichtet Heigl. Diese Patienten kamen als »erapieversager« im Schnitt erst 28 Tage nach dem Hörsturzereignis und suchten in der H.E.L.P.-Apherese einen letzten »Rettungsanker«. »Obwohl sich diese Patientengruppe also durch äußerst ungünstige Voraussetzungen auszeichnete, gelang es mit der H.E.L.P.-Apherese, bei zwei von drei Patienten eine deutliche Verbesserung, bei jedem sechsten sogar eine komplette Normalisierung des Hörvermögens zu erzielen«, freut sich Heigl. Selbst jedem vierten bereits vollständig tauben Patienten habe noch geholfen werden können. Patienten, die innerhalb von zwei Wochen nach dem Hörsturzereignis zur Apheresebehandlung kamen, erfuhren demnach in 75 Prozent der Fälle eine Besserung. Die Erfolgsquote sank nach sechs Wochen auf 63 Prozent und nach drei Monaten auf 21 Prozent ab.

Auswaschen, was krank macht: Ein therapeutisches Konzept mit Zukunft Wie weitreichend das therapeutische Konzept der Apherese sei, zeigten, so Heigl, die guten Erfolge, die mit diesem Blutreinigungsverfahren bei der Behandlung diverser anderer Erkrankungen erzielt werden können. Diese reichen von der schweren Fettstoffwechselstörung über die altersabhängige Makuladegeneration am Auge bis hin zum therapieresistenten Schub der Multiplen Sklerose. »Auswaschen, was krank macht: eine therapeutische Strategie mit Zukunft!«, ist der Spezialist überzeugt. xl

Apherese: Je früher, desto besser »Obwohl jeder fünfte Patient selbst noch drei Monate nach dem Hörsturzereignis erfolgreich therapiert werden kann, gilt auch

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Dres. Heigl, Hettich & Partner Medizinisches Versorgungszentrum Kempten-Allgäu Robert-Weixler-Straße 19 87439 Kempten Telefon (0031) 57057710 info@mvz-kempten.de www.mvz-kempten.de


Telearbeitsplatz kein Arbeitszimmer sondern voll abzugsfähige Werbungskosten

Immer mehr Arbeitnehmer nutzen die Möglichkeit, einen oder mehrere Tage in der Woche von zu Hause aus zu arbeiten.

Arbeitszimmer Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer können bekanntlich in voller Höhe geltend gemacht werden, wenn das Arbeitszimmer den Mittelpunkt der gesamten betrieblichen und beruflichen Betätigung bildet. Bis zu einem Betrag von 1 250 Euro können die Aufwendungen als Werbungskosten steuerlich geltend gemacht werden, wenn für die Tätigkeiten ansonsten kein weiterer Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Steht ein weiterer Arbeitsplatz zur Verfügung, sind die Aufwendungen grundsätzlich nicht abzugsfähig. Arbeiten zu Hause Immer mehr Arbeitnehmer nutzen die Möglichkeit, einen oder mehrere Tage in der Woche von zu Hause aus zu arbeiten. Entstehen dem Arbeitnehmer dadurch Aufwendungen für die Einrichtung eines häuslichen Arbeitsplatzes, konnten diese bislang nicht steuerlich geltend gemacht werden, weil dem Arbeitnehmer ja ein weiterer Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Finanzgericht-Urteil Das Finanzgericht Rheinland-Pfalz hat jetzt den vollen Steuerabzug für Aufwendungen im Zusammenhang mit einem Telearbeitsplatz zugelassen.

BILD: ANGELE & KOLLEGEN

Aufwendungen für einen Telearbeitsplatz unterliegen keiner Abzugsbeschränkung

Begründung Der vom Arbeitnehmer als Telearbeitsplatz genutzte Raum war prinzipiell nicht dem Typus des häuslichen Arbeitszimmers gleichzustellen. Daher greifen die Kriterien für den Steuerabzug von Aufwendungen für ein Arbeitszimmer nicht (Urteil vom 19. Januar 2012, 4 K 1270/09). Hinweis In dem Fall sprachen insbesondere die Einsparungsmöglichkeiten des Arbeitgebers im Dienstgebäude eine entscheidende Rolle. Denn der Steuerpflichtige konnte zu den vereinbarten Heimarbeitszeiten gar nicht im Betrieb arbeiten. Es stand ihm als in der Zeit kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung.

Angele & Kollegen Steuerberatungsgesellschaft GmbH & Co. KG Irsinger Straße 3 86842 Türkheim Telefon (08245) 9602-0 www.angele-kollegen.de kanzlei@angele-kollegen.de

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Präzisions-Investition für den Hundertstel-Millimeter

Links: Ein dreidimensional aus Werkzeugstahl gefrästes Werkzeug, mit dem im Spritzgussverfahren Beifahrer-Airbag-Gehäuse aus Kunststoff produziert werden. Rechts: So groß ist das Leistungsspektrum – Geschäftsführer Christian Vorbach mit einem Airbag-Gehäuse aus Kunststoff (rechts) und zwei winzigen Bauteilen für die Elektroindustrie auf der Handfläche.

Jeder kennt die Kunststoffteile, weil sie millionenfach benutzt werden: rote Drücker in Sicherheitsgurtschlössern oder Tür-Zuzieh-Griffe in Autotüren, Signalgehäuse an Fußgängerampeln, genauso knallgelb wie Kennungsmarken in Rinderohren. Die kennt im Allgäu jedes Kind. Relativ unbekannt ist dagegen Christian Vorbach, obgleich die Millionenserien ohne den Neugablonzer kaum existieren würden. Damit das so bleibt, hat er kräftig investiert.

D

ie Firma Hans Vorbach GmbH & Co. KG Werkzeug- und Formenbau steht für die hoch komplexe Entwicklungs- und Fertigungskette, die technische Kunststoffteile von der Planung am Computer über Muster oder Prototypen bis hin zur Serien»Was wir machen, ist keine Serienarbeit.« reife durchlaufen. Die Produkte werden als Spritzgussformen bezeichnet. In Neugablonz entstehen die »Vorlagen« dafür, Formen oder Werkzeuge genannt. Es sind Präzisions-Unikate aus Stahl oder Alumini-

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um, bei denen wenige Hundertstel-Millimeter entscheiden, ob die Serienproduktion später läuft, teils über Jahre hinweg, oder ob Firmenchef Christian Vorbach ein Problem bekommt. »Was wir machen, ist keine Serienarbeit. Mit Kunden teilen wir partnerschaftlich unsere Erfahrungen. Wenn einer sagt, wo etwas zu verbessern ist, ist das für beide ein Gewinn. Aber ob wir richtig liegen, sieht man erst in der Serie«, sagt Vorbach. Genauso wichtig sind die 28, teils langjährigen Mitarbeiter, »die Erfahrung der Leute. Sie haben das Fingerspitzengefühl, ob etwas passt. Sie sind unser Vorteil im Markt.« Überall Vorbach-Formen Deshalb stecken in nahezu allen deutschen Automarken Bauteile, die mit VorbachWerkzeugen gefertigt werden. Autobauer und -zulieferer gehören zum Kundenkreis, ebenso Firmen der Elektro- oder Verpackungsindustrie. Wegen letzteren hat sich


Nun hat er gewichtig investiert: Nach fast vierjährigem Entscheidungsprozess, in den die Mitarbeiter intensiv eingebunden waren und den auch ein externer Berater für Prozess-Management begleitete, schwebte im November 2012 eine fast 30 Tonnen schwere Fahrstän»Zuvill und zuwing is ej Ding.« derfräsmaschine in die Glas»Un-Fall« die Sicherheitskissen sekundenstraße in Neugablonz ein. Eine Spezialmabruchteilschnell aufblasen. Bald wird das schinen-Fabrik hatte sie so gebaut, dass sie 3 000. Formenmuster ins Vorbach-Archiv zentimetergenau durchs Tor der Fabrikhalle aufgenommen. passte. Vorbachs »Gablonzer Spruch« dazu: »Zuvill und zuwing is ej Ding.« Nach oben Mit vier Tonnen wuchern wie nach unten geht es um Hundertstel-MilDoch der traditionsreiche Betrieb, 1953 von limeter. Hans Vorbach, dem Vater des heutigen Prinzip Festsaal Firmenchefs gegründet, kann mehr: »Wir trauen uns mechanische Bearbeitungen zu, Mit der neuen CNC-Fräse können zum Beiwir bieten Reparaturen mit Laserschweißen spiel so genannte Tiefziehformen aus masan. Wir liefern Formen für die Umspritzung siven Gussblöcken in Größen von bis zu 3 000 mal 1 000 Millimetern gefräst werden. von Stanz- und Biegeteile oder kleinste elekDiese Dimensionen waren ein Investitionstronische Teile mit Steckern. Oder wir bauen im Stahlformenwerkzeugbau Formen grund. Ein zweiter die »Schnittstellenbis zirka vier Tonnen Gewicht«, wuchert optimierung« nach dem Festsaal-Prinzip Christian Vorbach mit Pfunden. (hinten feiert die Geburtstagsgesellschaft, Fotonachweis: tobias schumacher (5), christian Vorbach (1)

Christian Vorbach schon mit Verschlüssen für Ketchup-Flaschen befasst – neben Zünd-Sonderspulen für den Motorsport. Oder Gasgenerator-Gehäusen für SeitenAirbags: Fixierungen für Kartuschen, die im

Tiefziehform aus Gussaluminium

während vorne für die Hochzeit eingedeckt wird): Der Arbeitsraum der Fräse kann durch eine Trennwand getrennt, die Laufzeit gleichzeitig als Rüstzeit fürs nächste Werkstück genutzt werden. Im einen Arbeitsraum bearbeitete die Frässpindel das Werkstück entlang von drei Achsen, im anderen fünfachsig, da hier die Werkstücke auf dem sich drehenden Rundtisch liegen. China fragt an »Hochleistungswerkzeuge werden hauptsächlich in Europa hergestellt. Und gute Chinesen haben das gleiche Preisniveau«, sagt Maschinenbau- und Wirtschaftsingenieur Vorbach. Am Markt ist er auf Augenhöhe. Jüngst kam die Anfrage eines Formenbauers aus China, ob die Neugablonzer Service und Reparaturen für dessen Werkzeuge in Europa übernehmen wollten. So sieht Wertschätzung aus – millimetergenau. Tobias Schumacher

Links der Vorbach-Musterschrank: Formen und Werkzeuge für solche teils hoch komplizierte technische Kunststoffteile, wurden in Neugablonz schon gefertigt. Links oben gelb: das Fußgängerampel-Signalgehäuse. Rechts oben: Ein dreidimensional aus Werkzeugstahl gefrästes Werkzeug für ein BeifahrerAirbag-Gehäuse wird von Albert Fischer (rechts im Bild), gelernter Werkzeugmacher, Fachrichtung Formenbauer, serienfertig gemacht. Mitte: Firmenchef Christian Vorbach, links Dr. Martin Schindler, externer Prozessmanagement-Berater aus Buchenberg, der das Unternehmen 2012 begleitet, um Ressourcen zu optimieren. Rechts unten: Gewichtige Investition – fast 30 Tonnen wiegt die Maschine, als sie mit einem Schwerlastkran im November an die Glasstraße in Kaufbeuren-Neugablonz angeliefert wird.

Hans Vorbach GmbH & Co. KG Werkzeug- und Formenbau Glasstraße 3 87600 Kaufbeuren Telefon (08341) 966788-0 info@vorbach-formenbau.de www.vorbach-formenbau.de

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Perfektion

Streben nach der vergänglichen

Gedankenlos verharren lässt es sich in der Betrachtung der schlicht schönen Werke von Robert Liebenstein. Die Natur braucht keinen Grund für ihre Schönheit, sie ist ihr innerstes Wesen. Der Bildhauer aus Oy-Mittelberg gibt der natürlichen Schönheit in seinen Skulpturen und Installationen Ausdruck. Holz, Stein oder Eis dürfen ihre eigene Sprache sprechen, durchaus einen Makel haben und den Zauber der Vergänglichkeit zur Schau stellen.

»Der Bildhauer soll hinter seinem Werk zurückstehen«

L

iebensteins Vorstellung von Bildhauerei ist das Hinarbeiten an die perfekte Form. Sie zu erreichen hält er praktisch für unmöglich und ein nicht ganz perfektes Kunstwerk für gelungener. Wenn er zu neunzig Prozent zufrieden ist mit einem Projekt, dann ist es abgeschlossen. »Man könnte immer weiter schnitzen, doch dann geht das Spontane verloren, die Skulptur wirkt erzwungen und das Material verliert seine Sprache«. Der Bildhauer müsse seinen persönlichen Anspruch zurückstellen. Zwei Große Hände auf dem Residenzplatz in Kempten waren vor fast zehn Jahren ein so beliebtes Kunstwerk, dass die Stadt es mit Hilfe von Spenden erwarb. Robert Liebenstein hat seitdem einen festen Platz in der Allgäuer Kunstszene, und die Hände aus heimischer Pappel bekamen einen dauerhaften Standort am Kemptener Stadtweiher. Gealtert sind sie, und grau sind sie geworden, den Zeigefingern fehlen bereits die Fingerkuppen. Wind und Wetter und die Zeit haben an ihnen geknabbert. Eine Joggerin scheint sie zu grüßen, sie berührt im Vorbeilaufen wie selbstverständlich kurz jede Hand.

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Als Hobby-Bildhauer startete Robert Liebenstein vor mehr als zwanzig Jahren seine Künstlerkarriere. Aus seinem ursprünglichen Beruf Fernmeldetechniker zog er sich in den neunziger Jahren schrittweise zurück und ließ sich als Holz- und Steinbildhauer ausbilden. 1998 machte er die Selbständigkeit mit »Kunst und Kaffee« komplett. Das Cafe Liebenstein mit italienischen Kaffeespezialitäten und frisch gepressten Säften auf dem Kemptener Wochenmarkt ist sein zweites Standbein und unterstützte ihn besonders in der Anfangsphase als freischaffender Bildhauer. Heute nutzt Liebenstein die zwei Tage auf dem Wochenmarkt als Kommunikationsplattform. »Ich brauche den regelmäßigen Kontakt nach außen«. Über den Wochenmarkt generiert er zahlreiche seiner Projekte. Beim Stöbern durch Prospekte, die am Cafe-Stand ausliegen, bekämen die Kunden Ideen für Skulpturen im eigenen Haus oder Garten. Ideen hat Liebenstein selbst so viele, dass er jedes Wochenende unterwegs sein könnte um ein neues Projekt anzugehen. Ihn fasziniert es, Raum zu gestalten, in Form zu bringen, sei es ein Dorfbrunnen, ein Dorfplatz oder ein


600 Hoinza Installation in Hellengerst

Katharina und Robert Liebenstein in ihrem Lebens- und Arbeitsraum Garten.

BILDER: MAYR

Grabmal. Aktuell können Golfspieler auf dem Golfplatz in Hellengerst ihre Bälle entlang einer 600 Hoinza Installation spielen, die anlässlich einer Jubiläumsausstellung im Hotel Hanusel Hof dort aufgestellt ist. Die so bezeichneten Holzgestelle, die früher zum Trocknen von Heu genutzt wurden, schwingen sich harmonisch über die hügeligen Wiesen des Platzes und rücken die alte Tradition in die Gegenwart. Ideale Lebens- und Arbeitsbedingungen findet Robert Liebenstein in Schwarzenberg, einem Ortsteil von Oy-Mittelberg. Im Garten steht ein Außenatelier, wo größere Skulpturen entstehen und seine vier noch kleinen Jungen gerne mithelfen. Der große Garten wird von seiner Frau Katharina Liebenstein gestaltet und gepflegt. Die Gartenbauingenieurin hat ebenso Kurse in Bildhauerei absolviert. Im Allgäu als Holderhex bekannt produziert und vertreibt sie Holunderprodukte. »Meine Frau ist meine kritischste Instanz, ohne die nichts die Werkstatt verlässt«, erzählt Liebenstein. Zu zweit diskutieren sie viel über Projekte, und jede Skulptur bekommt durch einen zweiten geschulten Blick den letzten Schliff. Sie sind ein fröhliches harmonisches Team, teilen ihre Leidenschaft für die Gestaltung der Natur, kennen des anderen Stärke oder Schwäche. »Das Schnitzen von Gesichtern findet Robert am schwierigsten, Hände und Füße mag er lieber«. Sein Lieblingsmaterial ist das Eis. Es sei ein völlig homogenes Material und deshalb sehr gut zu bearbeiten. Dass es schnell ins Schwitzen kommen kann, macht die Arbeit riskant. Vor drei Jahren ließ das Tauwetter eine große Krippenskulptur aus Eis auf dem Kemptener Weihnachtsmarkt etwas zu schnell ins Fließen geraten. Doch die Vergänglichkeit gehört zum Kreislauf der Natur, sie darzustellen ist nicht nur die Idee vieler Projekte des Bildhauers sondern auch ihr besonderer Reiz. Kunst, Kunstwerke und Künstler – seit Beuys sind das dehnbare Begriffe. Robert Liebenstein lässt sich von niemandem sagen, seine Werke seien keine Kunst. Denn er sieht sich nicht in erster Linie als Künstler sondern als Bildhauer. Das schönste für ihn sei, wenn eine Idee Gestalt annehme. Gibt es Visionen für die Zukunft? Scherzend verrät Liebenstein seinen Traum vom Allgäuer Museum of Modern Art. Dann würde er sein Marktcafé in Kempten aufgeben. Entscheiden Sie selbst, ob diese Vision Gestalt annehmen soll!

Robert Liebenstein Unterschwarzenberg 14 87466 Oy-Mittelberg Telefon (08366) 984920 Mobil (0171) 4873054 info@bildhauer-liebenstein.de www.bildhauer-liebenstein.de

Annette Mayr 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 81


Der Fremdgeschäftsführer in der GmbH

Regelmäßig kein Arbeitnehmer – oder doch ? Der Fremdgeschäftsführer einer GmbH ist im Gegensatz zum Gesellschaftergeschäftsführer nicht an dieser GmbH beteiligt. Seine Dienste als Geschäftsführer erbringt er allein auf der Basis eines Dienstvertrages. Dieser wird zwischen der Gesellschafterversammlung und dem Fremdgeschäftsführer abgeschlossen. Die Rechtsgrundlage der Fremdgeschäftsführertätigkeit ist somit ein Dienstvertrag. Des Weiteren wird der Fremdgeschäftsführer in einer fremden Organisation tätig und ist außerdem der Gesellschafterversammlung rechenschaftspflichtig. Dies wirft die Frage auf, ob ein derart angestellter Geschäftsführer nicht Arbeitnehmer ist.

EU-rechtlich liegt ein Arbeitsverhältnis vor, wenn eine Person während einer bestimmten Zeit für eine andere nach deren Weisungen Leistungen erbringt, für die sie als Gegenleistung eine Vergütung erhält.

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m deutschen Recht führt der Fremdgeschäftsführer ein merkwürdiges Dasein. So regelt § 5 Abs. 1 Satz 1 Arbeitsgerichtsgesetz, dass ein Vertretungsorgan einer juristischen Person kein Arbeitnehmer im Sinne des Arbeitsgerichtsgesetzes ist. Dies hat zur Folge, dass die Arbeitsgerichte selbst dann unzuständig sind, wenn der Fremdgeschäftsführer aufgrund starker interner Weisungsgebundenheit tatsächlich Arbeitnehmer ist und das Anstellungsverhältnis dem materiellen Arbeitsrecht unterliegt (so BAG Urteil vom 3. Februar 2009 Az.: 5 AZB 100/08). Andererseits ist der Druck auf die Gerichte, die Frage nach der Arbeitnehmereigenschaft des Fremdgeschäftsführers zu klären, nicht wirklich groß, weil diese zum Erreichen eines gerechten Urteils im Einzelfall einfach arbeitsrechtliche Grundsätze auf das Anstellungsverhältnis eines Fremdgeschäftsführers anwenden. Möglicherweise bahnt sich nun eine Änderung aufgrund der neueren Rechtssprechung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) an. Nachfolgend wird die Entscheidung kurz dargestellt und deren Auswirkungen auf das deutsche Recht erörtert:

I

1. EU-rechtlicher Arbeitnehmerstatus eines Geschäftsführers Mit Urteil vom 11. November 2010 (Az.: C232/09) entschied der Europäische Gerichtshof über den Arbeitnehmerstatus einer lettischen schwangeren Geschäftsführerin. Diese begehrte die gleichen Mutterschutzrechte wie bei Arbeitnehmerinnen. Der EuGH kam dabei zu dem Ergebnis, dass ein Mitglied der Unternehmensleitung einer Kapitalgesellschaft, das dieser gegenüber Leistungen erbringt und in sie eingegliedert ist, Arbeitnehmer im EUrechtlichen Sinne ist, wenn das Organ seine Tätigkeit für eine bestimmte Zeit nach der Weisung oder unter der Aufsicht eines anderen Organs dieser Gesellschaft ausübt und als Gegenleistung für die Tätigkeit ein Entgelt erhält. Nach Ansicht des EuGH kommt es nicht darauf an, wie das Beschäftigungsverhältnis nach nationalem Recht geregelt ist. Insbesondere hielt er die formale Einstufung als Selbständiger genauso wenig für relevant wie den Umstand, dass es um das Mitglied einer Unternehmensleitung einer Kapitalgesellschaft ging. EU-rechtlich liegt ein Arbeitsverhältnis vor, wenn eine Person während einer bestimmten Zeit für eine an-


Derartige Rechtsverhältnisse gibt es auch im deutschen Recht. Der Fremdgeschäftsführer ohne Kapitalbeteiligung an der GmbH ist hier geradezu idealtypisch.

dere nach deren Weisungen Leistungen erbringt, für die sie als Gegenleistung eine Vergütung erhält. Aus diesem Grund erfüllt auch ein Mitglied einer Unternehmensleitung, das gegen Entgelt Leistungen gegenüber der Gesellschaft bringt, die es bestellt hat und in die es eingegliedert ist, dass seine Tätigkeit nach der Weisung oder unter der Aufsicht eines anderen Organs dieser Gesellschaft ausübt und das jederzeit ohne Einschränkung von seinem Amt abberufen werden kann, dem ersten Anschein nach die Voraussetzung, um als Arbeitnehmer im EU-rechtlichen Sinne zu gelten. 2.Bedeutung für das deutsche Recht Das Urteil erging zwar zum lettischen Gesellschaftsrecht. Bemerkenswert an dem Fall ist aber, dass die Klägerin kapitalmäßig nicht an der Gesellschaft beteiligt war. Sie vertrat zwar die Gesellschaft, hatte einen befristeten Vertrag und übte durchaus Leitungstätigkeiten aus. Sie war aber gegenüber dem Aufsichtsrat rechenschaftspflichtig und musste mit diesem zusammenarbeiten und konnte auch von diesem ohne besonderen eigenen Einfluss abberufen werden. Derartige Rechtsverhältnisse gibt es auch im deutschen Recht. Der Fremdgeschäftsführer ohne Kapitalbeteiligung an der GmbH ist hier geradezu idealtypisch. Das heißt, ein derartiger Fremdgeschäftsführer ist nach europäischem Recht grundsätzlich Arbeitnehmer. Die deutsche Rechtspraxis sieht das bis heute nicht so eindeutig. 3. Die Rechtsstellung des Fremd geschäftsführers im deutschen Recht Sozialversicherungspflicht Gemäß Urteil des Bundessozialgerichts vom 18. Dezember 2001 (Az.: B 12 KR 10/01 R) ist der Geschäftsführer einer GmbH, der am Stammkapital nicht beteiligt ist, grundsätzlich abhängiger Beschäftigter der GmbH und damit sozialversicherungspflichtig. Das BSG hat eine Sozialversicherungspflicht nur bei Vorliegen besonderer

Umstände verneint, beispielsweise bei Geschäftsführern, die mit der Gesellschaft familiär verbunden waren und die Geschäfte faktisch wie Alleininhaber nach eigenem Gutdünken führten. Allgemeiner ausgedrückt ist ein Fremdgeschäftsführer immer dann kein sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer, wenn er in der GmbH schalten und walten kann, das Sagen hat, Kopf und Seele ist und dies von der Gesellschafterversammlung geduldet wird. Von Bedeutung ist auch, ob der Geschäftsführer eigenes Kapital und ggf. eigene Arbeit mit dem Risiko des Verlustes (unentgeltliche Arbeit) einsetzt und damit das Unternehmerrisiko selbst zumindest mitträgt (so Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen, Urteil vom 24. Januar 2007, Az.: -L 2 R 35/06). Das heißt, sozialversicherungsrechtlich ist der Fremdgeschäftführer wie ein Arbeitnehmer abhängig Beschäftigter. Zuständigkeit der Arbeitsgerichte Anders sieht es arbeitsrechtlich aus. Gemäß § 5 Abs. 3 Arbeitsgerichtsgesetz (ArbGG) gelten als Arbeitnehmer die Personen nicht, die kraft Gesetzes, Satzung oder Gesellschaftsvertrages als Vertretungsorgan zur Vertretung der juristischen Person oder der

Das Bundesarbeitsgericht unterscheidet zwischen Weisungen der Gesellschafter hinsichtlich der Organstellung des Geschäftsführers und Weisungen in das Alltagsgeschäft.

Personengesamtheit berufen sind. Das bedeutet, dass die Arbeitsgerichte grundsätzlich für Rechtsstreitigkeiten zwischen Fremdgeschäftsführer und Gesellschaft nicht zuständig sind. Die Arbeitsgerichte sind nur dann zuständig, wenn deren Zuständigkeit gem. § 2 Abs. 4 ArbGG vertraglich vereinbart ist. So hatte das BAG in der Vergangenheit wiederholt die Möglichkeit, sich zur Arbeitnehmereigenschaft eines Geschäftsführers zu äußern. So wird vom BAG regelmäßig die Arbeitnehmereigenschaft vor allem am Maßstab des § 84 HGB (Handelsgesetzbuch) gemessen. Gemäß § 84 Abs. 1 Satz 2 HGB ist selbständig, wer im wesentlichen frei seine Tätigkeit gestalten und seine Arbeitszeit bestimmen kann. Zusätzlich sind aber auch alle weiteren Umstände des Einzelfalls mit zu

berücksichtigen. Im Urteil vom 26. Mai 1999, Az. 5 AZR 664/98 entschied das BAG zur Frage der Arbeitnehmereigenschaft eines Fremdgeschäftsführers folgendes: Arbeitnehmer ist, wer die vertraglich geschuldete Leistung im Rahmen einer von seinem Vertragspartner bestimmten Arbeitsorganisation erbringt. Die Eingliederung in eine fremde Arbeitsorganisation zeigt sich insbesondere darin, dass der Beschäftigte einem umfassenden Weisungsrecht seines Vertragspartners (Arbeitgebers) unterliegt. Dieses kann Inhalt, Durchführung, Zeit, Dauer, Ort und sonstige Modalitäten der Tätigkeit betreffen. Konkret bezogen auf die Geschäftsführertätigkeit führte das BAG in dem gleichen Urteil dann noch aus: Ob ein Geschäftsführer in einem Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft steht, hängt davon ab, ob diese eine über ihr gesellschaftsrechtliches Weisungsrecht hinausgehende Weisungsbefugnis auch bezüglich der Umstände hat, unter denen der Geschäftsführer seine Leistung zu erbringen hat. Das heißt, das Bundesarbeitsgericht unterscheidet zwischen Weisungen der Gesellschafter hinsichtlich der Organstellung des Geschäftsführers und Weisungen in das Alltagsgeschäft. Nur bei einem Weisungsrecht in das Alltagsgeschäft wird die Arbeitnehmereigenschaft des Fremdgeschäftsführers bejaht. Darauf kommt es dem EuGH nicht an. Vielmehr kann ein Fremdgeschäftsführer auch dann Arbeitnehmer sein, wenn er nur bezüglich seiner Organstellung Weisungen der Gesellschafter unterworfen ist. Anwendung anderer Arbeitsgesetze Gemäß § 14 Kündigungsschutzgesetz (KSchG) gilt für Fremdgeschäftsführer auch das Kündigungsschutzgesetz nicht. Des weiteren sind sie keine Arbeitnehmer im Sinne des Betriebsverfassungsgesetzes. Gemäß § 6 Abs. 3 AGG (Allgemeines Gleichbehandlungs-gesetz) gilt dieses hingegen für Organ-

Allgemeiner ausgedrückt ist ein Fremdgeschäftsführer immer dann kein sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer, wenn er in der GmbH schalten und walten kann, das Sagen hat, Kopf und Seele ist und dies von der Gesellschafterversammlung geduldet wird.

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Konnte man bis heute davon ausgehen, dass ein Fremdgeschäftsführer nach deutschem Recht regelmäßig kein Arbeitnehmer ist, wird es zukünftig wohl genau umgekehrt sein.

mitglieder von juristischen Personen bezüglich Zugang zur Erwerbstätigkeit sowie den beruflichen Aufstieg unmittelbar; es gilt hingegen nicht für Maßnahmen zur Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses, da dieses Tatbestandsmerkmal im Wortlaut der Vorschrift fehlt. Es gibt aber daneben noch eine Vielzahl anderer Arbeitsgesetze, die keine ausdrücklichen Regelungen bezüglich der Organvertreter von juristischen Personen enthalten. Diese Gesetze werden in der Rechtsprechungspraxis meist nur entsprechend angewendet, und zwar nur dann, wenn es notwendig ist, um im Einzelfall zu einem gerechten Urteil zu kommen. 4. Zu erwartende Änderungen Das Urteil des EuGH weicht im Kern von der Rechtsprechung der deutschen Obergerichte ab. Dem EuGH reicht es für die Bejahung der Arbeitnehmereigenschaft, wenn der Geschäftsführer eine Tätigkeit für eine bestimmte Zeit nach der Weisung oder unter der Aufsicht eines anderen Organs dieser Gesellschaft ausübt und als Gegenleistung für diese Tätigkeit ein Entgelt erhält. Die deutschen Obergerichte hingegen stellen auf die Weisungsmöglichkeiten im Alltagsgeschäft ab, nämlich inwieweit Einfluss auf Inhalt, Durchführung, Zeit, Dauer, Ort und sonstige Modalitäten der Geschäftsführertätigkeit genommen wird. Diese Bewertung dürfte in Zukunft kaum zu halten sein. Konnte man bis heute davon ausgehen, dass ein Fremdgeschäftsführer nach deutschem Recht regelmäßig kein Arbeitnehmer ist, wird es zukünftig wohl genau umgekehrt sein.

Der Fremdgeschäftsführer ist grundsätzlich Arbeitnehmer, es sei denn, er übt selbständig trotz eines Anstellungsvertrags Leitungsmacht aus. Dies wird dazu führen, dass in Zukunft wohl grundsätzlich sämtliche Arbeitsgesetze unmittelbar auf den abhängig beschäftigten Fremdgeschäftsführer anzuwenden sind, es sei denn, ihr Kerngehalt widerspricht der Geschäftsführertätigkeit. So wird ein Fremdgeschäftsführer zweifelsohne nie Arbeitnehmer im Sinne des Betriebsverfassungsgesetzes werden. Aber schon bei der Frage, ob das Kündigungsschutzgesetz nicht auch bei Fremdgeschäftsführern anzuwenden ist, könnte es spannend werden. Derzeit steht dem § 14 Abs. 1 KSchG entgegen. Diese Vorschrift dürfte zukünftig so auf einen Fremdgeschäftsführer, der Arbeitnehmer ist, nicht mehr anzuwenden sein. Interessant wird es auch beim Arbeitszeitgesetz. So entschied das BAG in seinem Urteil 1. September 2010 (5 AZR 517/09), dass eine Arbeitsvertragsklausel, nach der erforderliche Überstunden mit dem Monatsgehalt abgegolten werden, unwirksam ist. Geschäftsführer ha-

Rechtsanwalt Roland Stemke Residenzplatz 1 87435 Kempten Telefon (0831) 26991 Telefax (0831) 12359 www.ra-stemke.de rastemke@t-online.de

ben üblicherweise keine festen Arbeitszeiten. Des Weiteren ist ihre Vergütung nicht an die Dauer der Arbeitszeit gekoppelt. Andererseits dürfte spätestens ab dem Urteil des EuGH vom 11. November 2010 sicher sein, dass für Fremdgeschäftsführerinnen der gleiche Mutterschutz gilt wie für »gewöhnliche« Arbeitnehmerinnen.

Nachtrag zum Beitrag »Konzernhaftung im Mittelstand« in der Ausgabe 4/2012 des Allgäuer Wirtschaftsmagazins Der Bundesgerichtshof hat in seinem Urteil vom 16. Juli 2007 (Az.: II ZR 3/04) die Konzernhaftung im GmbH-Recht neu ausgerichtet. Danach gibt es zu Lasten der Gesellschafter einer GmbH eine Existenzvernichtungshaftung. Diese tritt ein, wenn seitens eines oder mehrerer Gesellschafter missbräuchlich und zur Insolvenz der GmbH führende oder diese vertiefende kompensationslose Eingriffe vorgenommen werden. Der Zweck des Gesellschaftsvermögens besteht unter anderem darin, der Befriedigung von Gläubigerforderungen zu dienen. Rechtsgrundlage ist § 826 BGB. Danach hat derjenige, der einem anderen in einer gegen die guten Sitten verstoßenden Weise vorsätzlich einen Schaden zufügt, diesem Schadensersatz zu leisten. Anspruchsinhaber ist aber nicht mehr der Gläubiger der GmbH sondern die GmbH selbst. Das heißt, praktisch soll damit die

GmbH vor ihrem eigenen Gesellschafter gegen Existenzvernichtung zur Unzeit geschützt werden. Wird eine GmbH insolvent, steht der Anspruch dem Insolvenzverwalter zu, da dieser im Insolvenzverfahren für die GmbH auftritt. Außerhalb des Insolvenzverfahrens bleibt einem Gläubiger der GmbH nichts anderes übrig, als sich einen Titel gegen die GmbH wegen seiner Forderung zu verschaffen und dann im Zwangsvollstreckungsverfahren Ansprüche der GmbH gegen ihre Gesellschafter wegen Existenzvernichtung zu pfänden und an sich überweisen zu lassen. Soweit dem Beitrag in der Ausgabe 4/2012 zu entnehmen ist, der Gläubiger einer GmbH könne wegen Existenzvernichtung unmittelbar Ansprüche gegen die Gesellschafter der GmbH geltend machen, wird dies so nicht aufrechterhalten.

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CONTRASTWERKSTATT/FOTOLIA

STELLENMARKT Jobs im Allgäu: Der Stellenmarkt für Führungskräfte Laut einer gemeinsamen Studie des Ifo-Instituts und Randstad nutzen bislang lediglich knapp zehn Prozent der Firmen soziale Netzwerke, um neue Mitarbeiter zu werben. Immer noch am weitesten verbreitet ist aus Sicht der befragten Personalchefs die klassische Stellenanzeige in den Printmedien.

Als regionales Wirtschaftsmagazin präsentiert sich auch unser Magazin als Plattform zur effektiven Suche von Mitarbeitern auf Führungsebene. Neben Geschäftsführern und Unternehmensinhabern zählen auch leitende Angestellte und Mitarbeiter in verantwortungsvollen Führungspositionen zur unserer interessierten Leserschaft. Die Zustellung jeder einzelnen Ausgabe unseres Magazins erfolgt postalisch direkt an die Abonnenten aus dem Wirtschaftsraum Allgäu und sorgt somit für geringe Streuverluste von Stellenanzeigen. Inserate in unserer neuen »Stellenmarkt«-Rubrik sprechen die anvisierte Zielgruppe deutlich fokussierter an und stellen somit eine wirtschaftlich attraktive Alternative zur Mitarbeitersuche in den Printmedien dar. (te)

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Sie haben Fragen zum Stellenmarkt oder möchten inserieren?

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WIE–WO–WAS–WANN–WER–WARUM–WIE–WO–WAS–WANN–WER–WARUM–WIE–WO–WAS

Wirtschafts-Meldungen in Kürze

Ulm/Kempten

NOERPEL

Noerpel-Niederlassung feiert 100-jähriges Jubiläum

100 Jahre Noerpel in Kempten: Vom Pferdefuhrwerk zum modernen Gliederzug.

88 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012

Kösel Buch, Amarcell, die Grönenbacher Lackfabrik, DMG, Kolb, Baumit, BHS, Maywo, Monta, ESK Ceramics oder Huhtamaki. Der Umsatz der Niederlassung Kempten belief sich 2010 auf 27,4 Millionen Euro. Gerade der Verpackungsprofi Huhtamaki steht beispielhaft für die komplexen Logistikprozesse, die Noerpel im Auftrag

Meckatz/München

»Bayerischer Mittelstandspreis« für Meckatzer Löwenbräu Meckatzer Löwenbräu wurde mit dem Bayerischen Mittelstandspreis 2012 prämiert, der jährlich vom Landesverband des Europäischen Wirtschaftsforums e. V. verliehen wird. Der Bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) verlieh Geschäftsführer Michael Weiß die Auszeichnung. Mit dem Preis würdigt die Jury insbesondere die konsequente Wertschöpfungsphilosophie des Unternehmens, durch die sich Meckatzer in Bayern zu einem regionalen Marktführer von herausragender Markenstärke entwickelt hat. »Unser hoher Qualitätsanspruch gilt nicht nur für unser Bier, sondern auch für unser unternehmerisches Handeln insgesamt. Der Bayerische Mittelstandspreis ist eine der höchsten Auszeichnungen für einen bayerischen Unternehmer. Der Preis ehrt mich wirklich sehr und ist eine große Bestätigung für unsere Leistungen«, erklärt Michael Weiß, Geschäftsführer von Meckatzer Löwenbräu. »Dieser Erfolg war nur möglich, weil wir engagierte Mitarbeiter haben, die mit großer Leidenschaft ihrer Arbeit nachgehen. Ihnen gebührt mein Dank.« xl BAYERISCHER MITTELSTANDSPREIS

Mit Pferdefuhrwerken und als »bahnamtliches Rollfuhrunternehmen« fing alles an: Seit 1912 ist das Speditions- und Logistikunternehmen C.E. Noerpel eine feste Größe im Kemptener Wirtschaftsleben. Die Niederlassung des 1881 gegründeten Ulmer Betriebes hat sich in den 100 Jahren ihres Bestehens zusammen mit den anderen süddeutschen Standorten zu einem modernen, international agierenden Logistik-Spezialisten entwickelt. In Süddeutschland gehört das bereits in der fünften Generation inhabergeführte Unternehmen mit insgesamt neun Standorten zu den führenden LogistikDienstleistern. Die Kemptener Niederlassung startete mit einfachen Transportaufträgen. »Heute ist unser Standort mit 108 Mitarbeitern ein bedeutender Knotenpunkt innerhalb der Unternehmensgruppe und des europaweiten IDS-Stückgutnetzwerkes«, erklärt Niederlassungsleiterin Silvia Bauer. Das Firmengelände befindet sich heute in der Miesenbacher Straße und umfasst 31 500 Quadratmeter, inklusive 10 000 Quadratmeter Logistikfläche, 13 000 Palettenstellplätzen und einer 1 200 Quadratmeter großen Umschlagshalle. Zu den Straßentransporten kommt heutzutage eine Fülle an logistischen Dienstleistungen hinzu. Sie reichen von der Kommissionierung über die Lagerlogistik sowie die Luft- und Seefracht bis hin zu anspruchsvollen Aufgaben innerhalb der Produktionslogistik auf Kundenseite. Zu den Kunden gehören Unternehmen wie Allfo Vakuumverpackungen,

übernimmt. Für die Bedruckung von Lebensmittelverpackungen stellt der Logistiker dem Kunden seit über 20 Jahren täglich eine große Anzahl an Paletten mit Druckzylindern zur Verfügung – just-in-time und exakt auf die Druckprozesse im Werk abgestimmt. Noerpel übernimmt auch die Lagerung der hochwertigen und empfindlichen Zylinder und stellt monatlich bei Bedarf rund 3 500 Einheiten zur Verfügung. Über genau getaktete Shuttle-Verkehre wird der Kunde mit diesen Tiefdruckzylindern versorgt. Neben Huhtamaki unterstützt Noerpel auch weitere Unternehmen in der Region, die die Lebensmittelindustrie mit Verpackungsmaterial beliefern. Um bei diesem Kundenkreis auch in der Produktionslogistik tätig sein zu dürfen, hat sich die Kemptener Noerpel-Niederlassung 2010 nach dem Branchenstandard IFS Logistic zertifizieren lassen und wurde 2011 rezertifiziert. xl


GroĂ&#x;es Aufgebot bei ÂťKelheimer KanaltagÂŤ

JT ELEKTRONIK

Anfang November fand der 3. Kelheimer Kanaltag in der niederbayerischen Stadt statt. Die Firma PĂśppel (Kelheim) hatte, zusammen mit den Mitveranstaltern JT-elektronik aus Lindau und dem Abwasserzweckverband Kelheim, zu der in der Fachwelt vielbeachteten Veranstaltung geladen. Durch die Fachvorträge fĂźhrte Univ.-Prof. Dr.Ing. F. Wolfgang GĂźnther. Dr.-Ing. Martin Wolf vom IB SiWa Plan Das Referenten- und Veranstalterteam. sprach zu einem ema, das insbesondere im Hinblick auf die Nachhaltigkeit brisant ist – der Werterhalt der Abwassernetze. Er betonte, wie wichtig es sei, den Zustand der Netze genau zu kennen, einen MaĂ&#x;nahmenplan zum Erhalt der Netze zu erstellen und auch umzusetzen. Fachlich informiert zeigte sich Georg Riedl, BĂźrgermeister von Pfarrkirchen. Er sprach Ăźber Strategien zur Instandhaltung der Üentlichen Abwassernetze und privater GrundstĂźcksentwässerungsanlagen. Dabei ging er auch auf die Verantwortung der Betreuer kommunaler Kläranlagen ein: ÂťJeder von Ihnen betreut Anlagen im Wert von vier bis fĂźnf Mio. Euro. Dies ist eine Verantwortung, der sich niemand entziehen kannÂŤ. Gerhard Apfelbeck (Bayerisches Innenministerium) stellte die neue Musterentwässerungssatzung vor. Dipl.-Ing. Alexander Stangl vom Tiefbauamt Regensburg präsentierte einen aufschlussreichen Vortrag zum ema der Vermessung gekrĂźmmter Haltungen. Stangl betreute fĂźr Regensburg die bundesweit erste Vermessung gekrĂźmmter Haltungen mittels der neuen Technologie aus dem Hause JT-elektronik. Er erläuterte das Vorgehen, die Notwendigkeit und die Ăźberaus genauen Ergebnisse anhand

zweier durch die Firma PĂśppel initiierter Testreihen. Die neue Technologie wird von PĂśppel ab März als Dienstleistung angeboten. Dipl.Geol. omas Rabe vom IB Pecher und Partner referierte Ăźber die Ausschreibung, Ăœberwachung und Bewertung von Kanalzustandserfassungen nach dem DWA Merkblatt M 149-2. Der 4. Kelheimer Kanaltag ďŹ ndet 2013 am 14. November statt. xl

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Wangen

Neues Erscheinungsbild HYMER

Hymer Leichtmetallbau hat dem Verwaltungsgebäude in Käferhofen ein frischeres Image verpasst. ÂťDas ist ein Signal, dass frischer Wind durchs Unternehmen wehtÂŤ, sagt Marketingleiter Volker Jarosch. Rund eine Million Euro hat Hymer Leichtmetallbau in die Modernisierung des Verwaltungstrakts gesteckt. Neue BĂźros innen, neue Fassade auĂ&#x;en, neue Fenster, neue Dämmung und eine neue Heizungsanlage sind die zentralen Neuerungen. Die Investition ist auch Ausdruck eines wieder gewachsenen Selbstbewusstseins, denn die Krise vor rund vier Jahren, die dem Unternehmen ein Umsatzminus von 25 Prozent bescherte, ist längst Ăźberwunden. xl

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Wirtschafts-Meldungen

Kelheim/Lindau


PRI VAT

Wangen

Umzug in neue Büroräume

Rotarys schicken Jugendliche ins Ausland

Bereits im August ist der Kaufbeurer Finanzund Versicherungsmakler AllgäuKapital in neue Büroräume in der Gutenbergstraße 1 – an der Spittelmühlkreuzung – umgezogen. Um optimale räumliche und technische Voraussetzungen für die Mitarbeiter zu schaffen, investierte AllgäuKapital rund 100 000 Euro für den Umbau der neuen Räume. Die AllgäuKapital mit ihren derzeit 25 Mitarbeitern existiert seit über 25 Jahren, gilt als eines der größten Maklerunternehmen in der Region und hat über die letzten

Der Rotary-Club Wangen – Isny – Leutkirch bietet in jedem Jahr einem Schüler aus der Region die Möglichkeit zu einem einjährigen Auslandsaufenthalt. Im Rahmen dieses Jugendaustauschpro- Im Rahmen eines Ausgramms wird auch Valentin Heiler aus Achberg ein Jahr in Kanada tauschprogramms des verbringen. »Um einen solchen Auslandsaufenthalt können sich al- Rotary-Club Wangen – le schulpflichtigen Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren bewer- Isny – Leutkirch freut sich Valentin Heiler auf ben, egal ob sie Angehörige von Rotary-Mitgliedern sind oder ein Jahr in Kanada. nicht«, sagt Helmut Hirner, Geschäftsführer der Waldner-Firmengruppe und zuständig für die Jugendarbeit des Rotary-Club Wangen – Isny – Leutkirch. Das Auslandsjahr folgt im Anschluss an die zehnte bzw. elfte Klasse oder auch nach dem abgeschlossenem Abitur. Der Austausch beginnt immer im Juli beziehungsweise August. Mit ihrem Jugendaustauschprogramm wollen die deutschen Rotary-Clubs, so Hirner, einen Beitrag zur Völkerverständigung und zum Frieden leisten. Jedes Jahr verbringen mehr als 650 Schüler aus Deutschland ein Austauschjahr in einem von 30 Gastländern. Integriert bei drei bis vier Familien können sie ein neues Land, dessen Bevölkerung und deren Lebensgewohnheiten und Kultur kennenlernen. Der Jugendliche sollte sich aber auch als ein »Botschafter« im Gastland verstehen, der über Deutschland berichten kann. Für Rotary liegt der Schwerpunkt des Programms auf der Kulturerfahrung und nicht in der Vertiefung einer Fremdsprache oder dem Erlangen von Examina, Diplomen oder Graduierungen. Interessierte Jugendliche können sich bei Helmut Hirner (helmut.hirner@waldner.de) oder beim Sekretär des Rotary-Clubs Kurt Buhmann (kb@buhmann-gmbh.de), bewerben. xl

ALLGÄUKAPITAL

Gäste anlässlich der Eröffnung waren Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse (Mitte) und der Bayerische Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl (2. v. re.), hier mit den Gesellschaftern Andreas Romer, Jürgen Schulz und Ralf Wachter (v. li.).

Jahre viele Experten für die vielschichtigen Versicherungs- und Finanzthemen aufgebaut. Ob privater oder gewerblicher Versicherungsschutz, Finanzierungen aller Art oder Vermögensaufbau bzw. Altersvorsorge – für alles will die AllgäuKapital die passenden Lösungen und kompetente Ansprechpartner bieten. Für Handel, Handwerk und Gewerbebetriebe sowie für freiberuflich Tätige bietet die AllgäuKapital individuelle Versicherungslösungen an. xl

Stuttgart/München

Der Süden ist Spitze Bayern auf »Platz 1«, Baden-Württemberg auf »Platz 2«: Auf einer neuen Rangliste zur Leistungsfähigkeit der Bundesländer ist der Süden Spitze. Das ist das Ergebnis der Studie »Bundesländer im Vergleich – Wer wirtschaftet am Besten«, die anhand von 100 Indikatoren erstellt wurde. Das Bundesländerranking wurde zum zehnten Mal von der arbeitgebernahen Initiative »Neue Soziale Marktwirtschaft« und der »Wirtschaftswoche« erstellt. Zu den Indikatoren zählen unter anderem das Bruttoinlandsprodukt, das Einkommen, die Kauf- und Steuerkraft, Arbeitsmarktdaten, aber auch Fakten zum Freizeitwert oder zur Kitabetreuungsquote. xl

Bad Wurzach

Vier Millionen investiert Friedrichshafen

Schwache Nachfrage nach Motoren Der Motorenbauer Tognum kämpft nach seiner Gewinnwarnung weiter mit einer schwachen Nachfrage. Im dritten Quartal sank der Umsatz um 5,8 Prozent auf 677,3 Millionen Euro. Gleichzeitig wies das Unternehmen aus Friedrichshafen einen Gewinn von 31,1 Millionen Euro aus, 42,7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Vor allem in Europa und Asien hat Tognum zuletzt Umsatz eingebüßt. xl

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Seit 1982 ist Lissmac in Bad Wurzach ansässig. Dreimal wurde seither erweitert. Binnen knapp 20 Jahren hat sich die Produktionsfläche damit fast verdreifacht. Zuletzt wurde eine neue Produktionshalle im Gewerbepark West eingeweiht. Auf 3 500 Quadratmetern wird dort die Endmontage des Bereiches Metal Processing einziehen; außerdem sind Büros sowie Schulungs- und Ausstellungsräume vorgesehen. Im Rahmen der Feierlichkeiten mit vielen geladenen Gästen erfolgte auch die symbolische Schlüsselübergabe (Foto): Architekt Paul Rupf-Bolz (re.) von der GMS Isny übergab den Schlüssel aus Hefeteig an den technischen Leiter von Lissmac, Josef Weiland (li.) und dessen Nachfolger Benjamin Mayer (2. v. li.) sowie Geschäftsführer Klaus Kiefer. Lissmac hat im Jahr 2011 einen Umsatz von rund 31 Millionen Euro verzeichnet, für 2012 werden 34 Millionen Euro erwartet. 1979 mit drei Mitarbeitern im Aitracher Schmiedgässle gegründet, wurde im Laufe der Jahre mit dem Umzug nach Bad Wurzach aus einer reinen Vertriebsgesellschaft ein stetig wachsendes Maschinenbauunternehmen mit inzwischen rund 250 Mitarbeitern, darunter 17 Auszubildende, und Tochterunternehmen in den USA und China. xl LISSMAC

Wirtschafts-Meldungen

Kaufbeuren


»IHK-Landesbestenehrung« auch für APPL

Thermopal investiert 20 Millionen

Vom Buchbinder bis zum Werkstoffprüfer: Auf der Landesbestenehrung bei der Firmengruppe APPL in Wemding würdigte die IHK Schwaben vierzehn junge Leute aus Bayerisch-Schwaben, die bayernweit zu den besten Prüflingen in den IHK-Berufen gehören. Zwei von ihnen zählen darüber hinaus zum Kreis der besten Absolventen Deutschlands. Bundesweit haben rund 280 000 Auszubildende an den IHK-Abschlussprüfungen teilgenommen. Die IHK bildet in etwa 200 Berufen aus. Alle IHK-Prüfungen in einem bestimmten Berufsbild finden zeitgleich mit denselben Aufgabenstellungen in ganz Deutschland statt – und inzwischen auch bei internationalen Partnern des Dualen Ausbildungssystems. Die »Spitzen-Azubis« kommen aus den verschiedensten Ausbildungsberufen in Industrie, Handel und Dienstleistung. omas Zinn, Geschäftsführer der APPL-Firmengruppe, gratulierte den Besten und brachte seinen Stolz zum Ausdruck, die Landes- und Bundesbesten Auszubildenden im Haus zu haben. Sein Unternehmen hatte in den letzten fünf Jahren je zwei Landes-und Bundesbeste gestellt. xl

Mit einer Investition von mehr als 20 Millionen Euro soll der Leutkircher Standort des zur Pfleiderer-Gruppe gehörenden Unternehmens nachhaltig wettbewerbsfähiger für den Konkurrenzkampf im In- und Ausland gemacht werden. Konkret sollen insbesondere die Herstellkosten gesenkt werden – durch Modernisierung und Automatisierung der Anlagen; ferner die Qualität verbessert werden und ein neues Energiekonzept umgesetzt werden. Bis 2016 sollen weitere Investitionen folgen. ermopal ist ein führender Hersteller von Holzwerkstoffen für den gehobenen Innenausbau, den Objekt- und den Ladenbau. Der Umsatz im vergangenen Jahr betrug rund 145 Millionen Euro. 443 Mitarbeiter sind in Leutkirch beschäftigt. xl Bad Wurzach

Tolles Ergebnis Über ein Plus an Gewerbesteuer freuen kann sich Bad Wurzach. Wie Michaela Reißle, die Fachbereichsleiterin für Finanzen bei der Stadtverwaltung berichten konnte, dürfen 1,2 Millionen Euro mehr erwartet werden. Insgesamt darf man sich über 5,2 Millionen Euro an Gewerbesteuer freuen. Die Finanzfachfrau der Riedstadt bedankte sich dafür, an die heimischen Unternehmen gewandt: »Das ist ein tolles Ergebnis. Wir brauchen Sie!« Gleichzeitig berichtete Reißle, dass auf der Ausgabenseite vor allem in Baumaßnahmen (45 Prozent) investiert werde. 22 Prozent entfallen auf den Kauf von Grundstücken. xl

IHK-Landesbestenehrung 2012 – Allgäu: Franz Leinfelder (Vorsitzender IHK-Regionalversammlung Donau-Ries), Michael Sandholzer (Landesbester Drucker – Tiefdruck), Karlheinz Schnaubelt (Ausbilder Huhtamaki, Ronsberg), Christine Heidl (Prokuristin Verwaltung), Valeria Bruckner (Personalreferentin Soloplan, Kempten), Markus Berz (Landesbester Informations- und TelekommunikationssystemKaufmann; Soloplan, Kempten), Wolfgang Strahl (Inhaber Wolfgang Strahl Generali Versicherungen, Buchenberg), Daniela Mayr (Landesbeste Kauffrau für Versicherungen und Finanzen – Strahl Generali, Buchenberg), Harald Milz (Landesbester Informatikkaufmann; omann, Lindau), Hannah Hekel (Landes- und Bundesbeste Modistin; Hutfabrik Seeberger, Weiler-Simmerberg), Konrad Epple (IT-Leiter omann, Lindau) und omas Zinn (Geschäftsführer Firmengruppe APPL Holding, Wemding; v. li.).

Kempten

»Knusperhäuschen trifft Wohnimmobilie« Anlässlich der Eröffnung des Weihnachtsmarkts in Kempten hatte Engel & Völkers den Wettbewerb »Knusperhäuschen trifft Wohnimmobilie« ausgeschrieben. Sechs verschiedene Knusperhäuschen von vier Kindergärten standen letztlich bei der Preisverleihung im Wettbewerb. Geld- und Sachpreise im Wert von 450 Euro es Immobilienunternehmens konnten die ErzieherInnen und Kinder der beteiligten Kindergärten in Empfang nehmen. Die Knusperhäuschen sind noch bis nach Weihnachten in den Schaufenstern von Engel & Völkers in der Klostersteige in Kempten zu bestaunen. xl

6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 91

Wirtschafts-Meldungen

Leutkirch

INGO DUMREICHER

Augsburg


Weihnachtssäckchen für Straßenkinder

Sanierung mit TES-Fassaden

Was gibt es Schöneres als unter dem Weihnachtsbaum in Kinderaugen zu blicken? Diese Freude wollten die Dethleffs-Mitarbeiter auch in diesem Jahr wieder weitergeben und haben fleißig gesammelt, eingekauft und verpackt. Über 150 Weihnachts-Säckchen, gefüllt mit allem, was sich Kinder wünschen: Kleidung, Kuscheltiere, Spielsachen, Hygieneartikel, Schulsachen oder Süßigkeiten. Die Dethleffs Family Stiftung unterstützt damit die Peter Berno Stiftung in Rumänien. Die von den Dethleffs-Mitarbeitern gespendeten Säckchen gehen in KinderheiDethleffs Marketingleiter und Mitglied des Vorstands der me sowie in das Frauenhaus der Dethleffs Family Stiftung Helge Vester, Vorstandsvorsitzender Stiftung und kommen den Strader Dethleffs Family Stiftung omas Fritz, Projektleiterin ßenkindern und bedürftigen Sylke Roth, Dethleffs Prokurist und Mitglied des Vorstands jungen Frauen mit kleinen KinKarl Maier und McRent Mitarbeiterin Eva Konrad, eine gebürtige Rumänin, die bei Übersetzungen hilft (v.li.). dern zu. xl

WALDORFSCHULE MÄRKISCHES VIERTEL

Hopferau/Berlin

DETHLEFFS

Die Waldorfschule Märkisches Viertel in Berlin vor und nach dem Umbau mit Fassadenelementen von Ambros (Hopferau).

Bad Wurzach

Reinigungsmittelhersteller erweiterte auch 2012 Das Unternehmen Transsana Grabrarits stellt textile Reinigungsmittel wie Mikrofasertücher und Wischsysteme her. Seit 2003 hat Transsana seinen Sitz im Gewerbepark Bad Wurzach; in diesem Jahr nun ist dort auch noch eine Logistikhalle dazugekommen. Damit hat das Unternehmen nach eigenen Angaben insgesamt rund fünf Millionen Euro in den Standort investiert, zwei Millionen davon in die neue Halle. Der Reinigungsmittelhersteller produziert außer in Bad Wurzach auch in Ungarn. Reinigungsutensilien aus Bad Wurzach sind europaweit in etwa 30 000 Verkaufsstellen zu finden. Auch die Drogeriekette Schlecker gehörte dazu; dank des enormen Zuwachses anderer Kunden stelle dexl ren Insolvenz jedoch kein Problem dar.

Kempten/Augsburg

Firma Präg spendet an den Bunten Kreis Die Firma Präg aus Kempten, Energiehändler und Betreiber von 100 Tankstellen, hat 1 000 Euro an den Bunten Kreis gespendet. Das Unternehmen verdoppelte die Erlöse und Spenden des »Maustags«, einer Veranstaltung für Kinder, die im Oktober im Tanklager in Augsburg-Lechhausen stattfand. Kleine und große Besucher konnten dabei einen Einblick in die Entstehung, Gewinnung und Erzeugung von Strom und Erdgas erhalten und lernten, wie das Öl aus der Ölquelle zu den Kunden gelangt. Wer gut aufgepasst hatte, konnte beim Kinderquiz eine von 20 Plüschmäusen gewinnen. Ein Rahmenprogramm rundete die Veranstaltung ab. Am Ende des Tages kam eine stattliche Summe aus Einnahmen und Spenden zustande, die die Firma Präg verdoppelte xl und an den Bunten Kreis spendete.

92 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012

PRÄG

Wirtschafts-Meldungen

Isny

Marc Deisenhofer, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Adolf Präg, überreichte den Scheck in Höhe von 1000 Euro an Ingrid Karch vom Bunten Kreis.

»Allein am Grundriss der Klassenzimmer hat sich nichts geändert. Und trotzdem ist die Lernatmosphäre in den Räumen nach der Fassadensanierung eine andere«, stellt Uwe Czech fest. Das »Facelifting« durch die Holzbauspezialisten der Firma Ambros aus Hopferau »wirkt nach innen«, schwärmt der Geschäftsführer der Waldorfschule Märkisches Viertel in Berlin. Und weil die Rundumerneuerung dank werkseitig vorgefertigter Elemente auch noch binnen vier Monaten abgeschlossen war und den Energieverbrauch um 60 Prozent senkte, gilt die Schulhausmodernisierung im Norden Berlins als Vorzeigemodell. Als es darum ging, dem unansehnlichen Plattenbau ein neues attraktives Gesicht zu verpassen und gleichzeitig die in energetischer Hinsicht hohen Anforderungen zu erfüllen, um Fördergelder aus dem Umweltentlastungsprogramm II zu erhalten, war Czech auf das Holzbauunternehmen aus dem fernen Allgäu gestoßen, per Zufall bei einer Messe. TES-Energyfacade heißt das System, das mit der TU München sowie Forschungsinstituten in Finnland und Norwegen entstanden ist, und bei dem die in Hopferau vorgefertigten Fassadenelemente mit integrierter Wärmedämmung und Dreifach-Glas-Fenstern im Just-in-time-Verfahren auf die Baustelle geliefert und dort an das Bestandsgebäude montiert werden. Auf diese Weise können Altbauten in kurzer Zeit selbst auf Passivhaus-Niveau getrimmt werden. Unter Vermeidung von Schmutz und Lärm wird aus einem Ölschlucker ein hochenergieeffizientes Gebäude. xl


Günzburg

LiebherrstehtaufSteigtechnik Die Liebherr-Firmengruppe hat ihr Werk für Turmdrehkrane und Mobilbaukrane in Biberach mit über 300 Stufenleitern und Arbeitspodesten der Günzburger Steigtechnik ausgestattet, um die Arbeitssicherheit am Standort zu erhöhen. Allein in Biberach beschäftigt Liebherr in zwei Werken über 2 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Familienunternehmen zählt mit insgesamt 35 000 Beschäftigten zu den bedeutendsten Baumaschinenherstellern weltweit. »Liebherr ist mit Spitzenleistung in allen Geschäftsbereichen groß geworden. Spitzenqualität erwarten wir daher auch von unseren Lieferanten bei der Ausstattung unserer Pro- Sicheres Arbeiten an den Liebherr-Fahrzeugen ermöglichen die Arbeitspodeste der duktionswerke. Die Günzburger Steigtechnik Günzburger Steigtechnik. erfüllt mit ihren hochwertigen Leitern und Podesten ›Made in Germany‹ genau diesen Anspruch. So können wir unser Ziel, die Arbeitssicherheit für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laufend zu erhöhen, auch in die Tat umsetzen«, sagt Hermann Wilhelm, verantwortlicher Arbeitssicherheitsingenieur beim Liebherr-Werk Biberach. Das Unternehmen investierte jetzt eine fünfstellige Summe und rüstete die Hallen in Biberach hauptsächlich mit neuen, beidseitig begehbaren Stufenleitern, Stufenanlegeleitern und neuen Arbeitspodesten der Günzburger Steigtechnik aus. »Am neuen Liebherr-Auftrag zeigt sich einmal mehr, dass unsere Philosophie aufgeht. Wir stellen unseren Kunden qualitativ hochwertige Lösungen zur Verfügung, die ihnen meist auch einen Zusatznutzen bieten. Das wird gerade von Auftraggebern aus der Industrie honoriert, denn hier weiß man, dass sich Investitionen in die Arbeitssicherheit voll auszahlen«, sagt Ferdinand Munk, Geschäftsführer der Günzburger Steigtechnik GmbH. Munk verweist in diesem Zusammenhang gerne auf eine aktuelle Studie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und der Berufsgenossenschaft Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM). Dieser zufolge liegt bei Investitionen in Arbeitsschutzmaßnahmen der so genannte Return on Prevention (ROP) bei 2,2, jeder investierte Euro beschert demnach dem Unternehmen also 2,20 Euros an Erfolg. xl Isny

Einer für alles. Alles mit einem. Sämtliche Bauträger-Leistungen aus einer Hand Materialunabhängige Industriebauten jeder Art und Größe Wirtschaftlichkeit, Ausführungsqualität und Termintreue

STAHLBAU

Delegation aus Sotkamo an der nta Im Oktober besuchte eine Delegation aus Sotkamo, der finnischen Partnerstadt von Isny, die Naturwissenschaftlich-Technische Akademie (nta). Vertreter der Stadt und Bürgermeister Petri Kauppinen informierten sich über die nta und zeigten ihrerseits den Schülern und Studenten Möglichkeiten eines Aufenthalts in Finnland auf. In einer Begrüßungsrede hob Prof. Dr. Gerald Grübler hervor, dass es viele Gemeinsamkeiten zwischen Finnland und dem Allgäu gibt. Finnland sei nicht nur bekannt für seine Holzindustrie, sondern auch für Informationstechnologie und für die Förderung der Biotechnologie. Außerdem ist Finnland bekannt für sein hervorragendes Schulsystem und belegte bei der OECD-PISA-Studie den dritten Platz in den Naturwissenschaften. Das Allgäu wiederum ist nicht nur bekannt für Käse und Tourismus. Das Bildungsniveau der Menschen, die im Bereich Forschung und Entwicklung im Raum Oberschwaben-Bodensee arbeiten, liegt weit über dem Landesdurchschnitt von Baden-Württemberg. Die nta will den Kontakt mit Finnland ausbauen, über Praktikumsmöglichkeiten in Betrieben und über die Hochschule Oulu, die internationale Masterstudiengänge anbietet. xl

INDUSTRIEBAU

FERTIGUNGSSERVICE

ue ie ne d e i e S chür ellen .de B e s t g e b ro s e - w e r t e a g Im nen-we .visio www Biedenkapp Stahlbau GmbH Biedenkapp Industriebau GmbH Pettermandstr. 24 88239 Wangen im Allgäu T +49 (0) 75 22 97 02-0 F +49 (0) 75 22 97 02-88 www.biedenkapp-stahlbau.de www.biedenkapp-industriebau.de


Wirtschafts-Meldungen

Oberstdorf

»Actionreicher« Geiger-Azubi-Tag – Teamtraining und abendliches Kamingespräch Sich kennen lernen, im Team erfolgreich sein, Grenzen für sich selbst und gemeinsam überwinden und dazu noch Spaß haben. So sieht bei der Geiger-Unternehmensgruppe der »Azubi-Tag« aus, der in diesem Jahr für alle rund 60 Auszubildenden und dualen Studenten durchgeführt wurde. Das Programm begann mit einem Vortrag zum ema Körpersprache. Im Skywalk-Park in der »Erdinger Arena« in Oberstdorf erwartete die Geiger-Azubis anschließend eine Herausforderung der besonderen Art: Knifflige Aufgaben im Hochseilgarten, bei denen die gegenseitige Unterstützung im Vordergrund stand, mussten gelöst werden. Adrenalin, Action und Kletterspaß waren garantiert.

Isny

Loipen, Winterwanderwege und Schneeschuhtouren Winter in Isny: Kalte, trockene Luft, viel Schnee und eine weite Landschaft, in der man sich am besten auf Skiern, Schneeschuhen oder festen Winterstiefeln fortbewegt. Mit dem ersten Schnee sind Loipen und Winterwanderwege präpariert, der Skilift Felderhalde hat den Betrieb aufgenommen. Als eines von 45 deutschlandweit ausgezeichneten »DSV Nordic Aktiv Zentren« bietet Isny 19 Loipen für Skater und »Klassik«-Läufer von insgesamt 120 km Länge. Ausgleich zum Langlauf bietet eine Skiabfahrt. Skifahrer, Snowboarder und Rodler kommen an der Felderhalde auf ihre Kosten. Der Skilift Felderhalde ist Montag bis Freitag12.30 – 16.30 Uhr (in den Ferien ab 9.30

Das persönliche Kamingespräch mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Josef Geiger in der »Erdinger Sportalp« setzte den Schlusspunkt der Veranstaltung. Hier konnten die jungen Mitarbeiter offen mit dem Chef reden und ihr persönliches Feedback zur Ausbildungsqualität und Arbeitgeberattraktivität bei Geiger geben. »Die Ausbildung hat bei uns traditionell einen hohen Stellenwert. Wir geben allen Auszubildenden mit Bestehen der Abschlussprüfung eine Übernahmegarantie in ein festes Arbeitsverhältnis. Daher ist es uns natürlich wichtig, dass wir möglichst frühzeitig einen direkten und persönlichen Kontakt zu den Auszubildenden haben,« so Josef xl Geiger.

Uhr) und Samstag, Sonntag ab 9.30 Uhr in Betrieb. Eine Skischule ist vor Ort. Alle, die ohne Ski und Stöcke die reine Luft und Weite der Allgäulandschaft genießen möchten, wandern am besten auf Winterwegen. Die Touren reichen vom leichten Spaziergang im weitgehend ebenen Rotmoos bis zur anspruchsvollen Bergtour auf die Riedholzer Kugel. Schneeschuhtour auf der Adelegg oder der Riedholzer Kugel Wer mehr Abenteuer sucht, entscheidet sich für eine Schneeschuhtour. Die Adelegg (Schwarzer Grat, 1 118 m ü. NN) und die Riedholzer Kugel (1 069 m ü. NN.) östlich des Eistobels sind schneereiche Höhenzüge, die im Winter am besten mit Schneeschuhen erwandert werden. Geführte Touren finden von 30. Dezember bis 3. März jeden Sonntag, 10 Uhr, statt. Auskunft über aktu-

München

ifo-Geschäftsklimaindex fällt überraschend Die Lage der deutschen Unternehmen ist schlechter geworden, die Aussichten sind trüb, das kommende Halbjahr wird eine Durststrecke werden. Aber der ifo-Geschäftsklimaindex und die Herbstumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages zeigen auch: Trotz aller Unsicherheiten erwarten sie keinen Absturz. Die Finanzbranche hatte vor wenigen Tagen noch ein viel rosigeres Bild gezeichnet: Der Konjunkturindex des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung war aufgrund ihrer optischen Angaben weiter gestiegen. Die meisten Finanzexperten sehen die Eurozone wieder stabiler. xl

94 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012

elle Schnee- und Wetterlage, gespurte Loipen und Liftbetrieb gibt das Schneetelefon unter der Rufnummer (0 75 62) 91 33 53 oder der Loipen- und Schneebericht auf isny.de. Das Saisonpickerl 2012/13 inklusive Loipenkarte ist bei Isny Marketing erhältlich (15 Euro, ermäßigt 7,50 Euro). xl

Friedrichshafen

Plus bei Mitarbeiterzahl Der Triebwerk- und Motorenhersteller MTU konnte in den ersten neun Monaten 2012 sowohl Umsatz als auch Gewinn steigern. Der Nettogewinn stieg auf 173,1 Millionen Euro; der Umsatz kletterte auf 2,5 Milliarden Euro. MTU profitiert vom zunehmenden Luftverkehr – auch deshalb rechnet der Vorstandsvorsitzende Egon Behle fürs kommende Jahr mit guten Geschäften. Allerdings wächst das Geschäft mit der Wartung ziviler Flugzeuge stärker als das mit neuen Triebwerken. Hauptumsatzträger war das Triebwerk der Airbus 320-Familie. Der Standort Friedrichshafen mit der Dieselmotoren-Herstellung profitiert nicht ausdrücklich von dieser Entwicklung. Es sind insbesondere die Instandhaltungsstandorte, die neue Arbeitsplätze erhalten haben. xl


Wepro spendet

Die SCALTEL AG hat im ersten Halbjahr 2012 ein deutliches Wachstum gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Vor allem Mittelstandsunternehmen setzen auf die IT-Lösungen des Netzwerkausrüsters. Die positive Entwicklung wirkte sich auch auf die Mitarbeiterzahl aus: Bei SCALTEL gibt es derzeit 140 Arbeitsplätze. Im Vorjahr waren nur rund 100 Mitarbeiter beschäftigt. Im ersten Halbjahr 2012 steigerte SCALTEL den Umsatz um 23 Prozent auf 11,1 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (8,6 Millionen Euro). Im gleichen Zeitraum konnte der Auftragseingang im Vergleich um 35 Prozent gesteigert werden. Vor allem mittelständische Unternehmen setzen auf die Lösungen von SCALTEL. »Es konnte beispielsweise Joachim Skala, ein Auftrag bei der Maschinenfabrik Spaichingen in Baden-WürttemVorstand der berg über eine moderne weltweite Kommunikationslösung gewonnen SCALTEL AG. werden. Bei der BOMAG GmbH, Weltmarktführer auf dem Sektor der Verdichtungstechnik mit Sitz im hessischen Boppard, konzipiert und realisiert SCALTEL eine neue Netzwerk- und Sicherheitsinfrastruktur. Besonders stolz sind wir auch auf einen Auftrag der Dethleffs GmbH & Co. KG aus Isny«, sagt SCALTEL-Vorstand Joachim Skala. Für den traditionsreichen Hersteller von Freizeitfahrzeugen installieren die Waltenhofener ein drahtloses Netzwerk für die Produktion und die Logistik. Die Lösungen von SCALTEL haben die Kunden sowohl technisch als auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht überzeugt. Somit konnte sich der Netzwerkausrüster im Wettbewerb jeweils erfolgreich durchsetzen. Zu den jüngsten Erfolgsmeldungen von SCALTEL zählt auch die Rezertifizierung als »Cisco-Goldpartner«. Aktuell haben 25 Unternehmen in Deutschland diesen höchsten Partnerstatus beim führenden Netzwerkhersteller Cisco Systems erreicht. SCALTEL ist auch »Top Security Partner« von Enterasys Networks und wurde mit dem »Top Security Partner Award« ausgezeichnet. Der Preis steht für die Positionierung und Umsetzung der Sicherheits-Lösungen von Enterasys Networks. Im Rahmen der Partner & User Conference Verleihung des »Top Security Partner Award von Enterasys Networks in Berlin wurde 2012«: Kate Price (Channel Operations der Preis während eines Gala Dinners verlieManager Central & Eastern EEME & APAC Enterasys Networks), Christoph Brakland hen. SCALTEL setzt die Zusammenarbeit (Vertriebsleiter SCALTEL), omas Gnadl mit Enterasys Networks fort, zu der bereits (Leiter PreSales & Business Development der »Diamond«-Partnerstatus oder die AusSCALTEL), Asli Aktas (Channel Director zeichnung mit dem »Outstanding TechniCentral & Eastern EMEt & APAC Enterasys cal Service Award 2011« gehören. xl Networks).

Für ihre Einsätze braucht die Wasserwacht im Ostallgäu hochwertige Tauchausrüstungen. Die Kaufbeurer Firma Wepro hat zwei Vollgesichtsmasken im Wert von 2 400 Euro gespendet. Mit 18 Wachstationen ist der Wasserwacht-Kreisverband Ostallgäu an den Gewässern im Landkreis aktiv. Dabei führen Übungssituationen und Einsätze die ehrenamtlichen Retter immer wieder auch in strömende Flüsse oder Seen mit schlechter Unterwassersicht. Für solche besonde-

Genießen Sie Ihre Zeit dort wo bereits Könige ihre Erholung suchten – im König Ludwig Wellness & SPA Resort, in Schwangau! Winterzauber im Hause der Familie Lingenfelder. Draußen fallen dicke weiße Flocken auf die wunderbare Landschaft und drinnen frönen Sie dem Luxus Zeit! Während es draußen immer kälter wird, gönnen Sie sich eine wohltuende Behandlung im Ludwig-Refugium oder entspannen in der über 3.000 m² großen Wellnesslandschaft.

Wirtschafts-Meldungen

SCALTEL wächst auf hohem Niveau

WEPRO

Kaufbeuren

SCALTEL

Waltenhofen

Mit den neuen Tauchmasken kann die Wasserwacht für noch mehr Sicherheit an den Gewässern im Landkreis sorgen: Edgar Gailhofer (Technischer Leiter Wasserwacht Ostallgäu), Wepro-Salesmanagerin Martina Pracht, Elmar Gailhofer (Vorsitzender Wasserwacht Ortsgruppe Kaufbeuren) und Dieter Horn (Vorsitzender Ortsgruppe Neugablonz; v. li.)

ren Situationen wird spezielles Tauchmaterial benötigt. Daher hat Wepro der Wasserwacht jetzt zwei Vollesichtsmasken für den Taucheinsatz in Extremsituationen gespendet. Diese machen es Tauchern unter anderem möglich, per Funkkontakt direkt mit den Einsatzkräften am Ufer zu kommunizieren. xl

Die Lilien-Lounge lockt mit einem atemberaubenden Bergpanorama und einem gemütlich-stylischen Ambiente. Tagsüber genießen Sie Salate, Snacks, Kuchenspezialitäten oder Kaffeekreationen. Am Abend dient die Bar als chillige Lounge. Verwöhnt werden Sie auch im König Ludwig „genuss.reich“. Stets bemüht, regionale Produkte zu verarbeiten, verzaubert Sie die Küche mit kulinarischen Hochgenüssen.

Schwangau und der Königswinkel bieten Ihnen außerdem eine Vielzahl an Freizeit- und Kulturmöglichkeiten. Für Langläufer, Skifahrer, Wanderer oder Romantiker – jeder kommt auf seine Kosten! Familie Lingenfelder und das gesamte König Ludwig Team freut sich auf Ihren Besuch! Kreuzweg 15|D-87645 Schwangau +49 (0)8362 889-0|info@koenig-ludwig-hotel.de

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Die Ballschule begeistert – Speed4 holt 140 Kinder in Ballschul-AGs

HEUBERGER

Wirtschafts-Meldungen

Füssen

Von der Ballschule begeistert (v. li. oben): Markus Gmeiner (Stadt Füssen), Prof. Dr. Klaus Roth (Ballschule Heidelberg), Klaus Zettlmeier (ZETKA), Sylvia Kiesel (Schulleitung Grundschule Füssen), Reiner Heuberger (Autohaus Heuberger), Hans Achatz (Fachklinik Enzensberg), Jennifer Uekermann (Autohaus Heuberger), Josef Konrad (EWR), Uli Benker (Allgäuer Zeitung), Herbert Hiemer (Sportstudio Füssen), Markus Dettlaff (Sportstudio Füssen), Wolfgang Paes (Speed4) und Malte Heinemann (Cleven Stiftung).

Kinder wachsen auf der Erde kulturell unterschiedlich auf, aber überall ist das Spielen mit Bällen sehr beliebt. In Afrika heißt es, dass die Jungen mit einem Ball am Fuß geboren werden und die erste Liebe der Kinder in Brasilien rund ist. In Europa – und vor allem in Deutschland – spielen Kinder heute aber anders als noch ihre Eltern oder Großeltern. Früher wurden Straßen, Bolzplätze und Wiesen für verschiedene Ballspiele genutzt, gespielt wird heute heute immer häufiger nur noch förmlich mit der Maustaste. Immer mehr Kinder bewegen sich immer weniger und die Folgen sind dramatisch: Motorik und Koordination schwinden rasant. Das was uns in der Kinder- und Schulzeit prägt, begleitet uns bis ins hohe Alter. Wenn man in dieser Zeit Versäumnisse hat, dann wird es schwer, diese später einmal nachzuholen. Sport fördert hingegen Sozial-

kompetenz, Teamgeist und auch Begeisterungsfähigkeit – Eigenschaften, die die Gesellschaft heutzutage von jedem in allen Lebensbereichen erwartet. Mit einem besonderen Konzept will die zum diesjährigen Schuljahr gebildete Patengemeinschaft aus fünf ortsansässigen Unternehmen und der Stadt Füssen das Problem angehen. In Ballschul-AGs soll den Kindern des Ballsports auf spielerische Weise nähergebracht werden. Entwickelt wurde das mittlerweile auch international erfolgreiche Sportkonzept vom Sportwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Roth. 1998 startete die »Ballschule Heidelberg« mit 60 Kindern. Inzwischen spielen rund 10 000 Kinder im Alter zwischen zwei und elf Jahren in ganz Deutschland in Ballschulgruppen – auch in Füssen: »Im April diesen Jahres haben wir mit Unterstützung der Volkswagen AG die

Berlin

Mehrheit optimistisch Finanzkrise hin oder her – die Mehrheit der Deutschen bleibt optimistisch und schätzt ihre Finanzlage als positiv ein. Wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband in Berlin mitteilte, beurteilen 57 Prozent der Bundesbürger ihre Finanzlage als »gut« oder »sehr gut«. Das Ergebnis resultiert auf einer Befragung von 2 000 Deutschen. Im vergangenen Jahr wurden die persönlichen Vermögensverhältnisse noch nicht ganz so positiv beurteilt; für die kommenden zwei Jahre erwarten 22 Prozent dagegen noch eine weitere Verbesserung ihrer Vermögenslage. Nur jeder Sechste erwartet eine Verschlechterung. Auf der anderen Seite gibt das Statistische Bundesamt an, dass immer mehr Deutsche in Armut leben. Rund 16 Millionen Menschen – etwa jeder fünfte Einwohner – könnten nur eingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. xl

96 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012

Speed4-Schulmeisterschaft hier in Füssen durchgeführt. Es war sehr beeindruckend, mit welcher Begeisterung auch ›Sportmuffel‹ Spaß an der Bewegung hatten. Über 1200 Grundschüler sind eine Woche lang in sechs umliegenden Schulen hochmotiviert durch den computergestützten Speed4Laufparcours geflitzt. An diese Begeisterung wollten wir anknüpfen und freuen uns sehr darüber, dass wir als Patengemeinschaft nun sechs Grundschulen mit dem einzigartigen Nachhaltigkeitskonzept der Ballschule Heidelberg ausstatten können«, sagt Reiner Heuberger, Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses in Füssen und Bernbeuren. In den Grundschulen Füssen, Schwangau, Halblech, Eisenberg, Bernbeuren und in der Erich-Kästner-Schule Füssen durchlaufen nun über 140 Kinder die Ballschul-AGs, die kostenfrei einmal pro Woche angeboten werden. »Die Resonanz seitens der Eltern und Kinder war so groß, dass wir an drei Schulen noch eine weitere Ballschul-Gruppe finanziert haben. Wir Paten wollten ungern so viele Kinder auf die Warteliste setzen, wenn sie doch schon motiviert sind, sich sinnvoll zu bewegen«, sagt Jennifer Uekermann, für Marketing verantwortlich im Autohaus Heuberger. Die Patengemeinschaft, bestehend aus dem Sportstudio Füssen, den Elektrizitätswerken Reutte, ZETKA, der Fachklinik Enzensberg, dem Autohaus Heuberger und der Stadt Füssen freut sich über die zahlreichen positiven Rückmeldungen seitens der Schulen, Eltern und Kinder. »Es ist toll zu sehen, wie engagiert die beteiligten Sponsoren und insbesondere auch die BallschulÜbungsleiter sind. Das zu beobachten, ist wirklich eine große Freude«, betont Prof. Dr. Roth bei seinem Besuch in der Volksschule Füssen. Als Gründer der Ballschule legt er besonderen Wert auf ein enge Zusammenarbeit – auch trotz der Entfernung zur Uni Heidelberg. »Die Gastfreundschaft und das Engagement hier ist beeindruckend. Ich komme jederzeit gerne wieder.« xl


Wirtschafts-Meldungen

Marktoberdorf

Sonnleitner verstärkt AGCO/Fendt-Aufsichtsrat

AGCO/FENDT

Gerd Sonnleitner, bisher Präsident des europäischen Bauernverbands COPA und von 1997 bis 2012 Präsident des Deutschen Bauernverbandes, nahm Mitte November als neues Mitglied des AGCO/Fendt-Aufsichtsrats zum ersten Mal an einer Aufsichtsratssitzung teil. »Mit Gerd Sonnleitner haben wir einen international anerkannten Experten der modernen Landwirtschaft gewonnen. Für Fendt und AGCO ist es eine große Ehre, weil Gerd Sonnleitner nicht nur über viele Jahre ein sehr geschätzter Agrarfunktionär ist, sondern er ist auch praktischer Landwirt«, freute sich Martin Richenhagen, Vorstandsvorsitzender des AGCO-Konzerns und Aufsichtsratsvorsitzender AGCO/Fendt. xl

Gerd Sonnleitner (Präsident des europäischen Bauernverbandes COPA, neuer Aufsichtsrat AGCO/Fendt), Martin Richenhagen (Vorstandsvorsitzender AGCO Corporation, Aufsichtsratvorsitzender AGCO/Fendt) und Peter-Josef Paffen (Vorsitzender der Geschäftsführung AGCO/Fendt; v. li.).

Bad Waldsee

50 Mitarbeiter verlieren ihren Job Erst vor zwei Jahren hatte das mittelständische Stahlhandelsunternehmen Hukstahl aus Neuhausen (Kreis Esslingen), das als Hahn + Keller GmbH 1901 gegründet worden war, das Werk in Bad Waldsee übernommen. Das bis dato ansässige Unternehmen Gnida Stahl-Formgebung, das in den 70er-Jahren gegründet wurde, war in betriebliche Turbulenzen geraten. Jetzt verlieren die rund 50 Mitarbeiter dort ihren Job. Es sei einfach nicht gelungen, den Betrieb so zu modernisieren, dass er hätte profitabel arbeiten können. Bei der Übernahme habe man gehofft, schneller in die Gewinnzone zu kommen, gab die Gesellschafterin des Unternehmens, Stefanie Gall zu. xl

Leutkirch/Isny

Aus für Kliniken im Allgäu

OSK

In den Oberschwabenkliniken Isny und Leutkirch gehen die Lichter aus – nach langen Diskussionen hat dies der Kreistag Ravensburg mit Mehrheit beschlossen. Für die Bürger der beiden Allgäu-Städte kommt dies einer Katastrophe gleich. Vergeblich hatten sie versucht, die Kreistagsabgeordneten umzustimmen. Als Haus der Zentralversorgung bleibt damit nur das Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg sowie das Krankenhaus in Bad Waldsee, das jedoch schrittweise in eine Fachklinik für Gelenkchirurgie umgewandelt werden soll. Die stationäre Versorgung im Westallgäu soll in Wangen erfolgen. xl Oberschwabenklinik Isny. 6–2012 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 97


Telenec entscheidet sich für NetzwerkRichtfunklösung von SCALCOM und RAD

Lindauer Management-Trainerin erhält Trainerpreis

Der Service-Provider Telenec aus Neustadt bei Coburg hat sich für die Erschließung von Industriegebieten im ländlichen Raum für den Einsatz des neuen Airmux-5000 Punkt-zu-Multipunkt (PMP) RichtfunkSystems von RAD Data Communications (RAD) entschieden. Hiermit können Firmenkunden mit Ethernet-Festverbindungen in Festnetz-Qualität »über die Luft« angebunden werden, ohne auf eine Glasfasererschließung warten zu müssen. Die Umsetzung des Projektes erfolgte durch die Waltenhofener Firma SCALCOM, die als RAD-Solution-Partner für die Projektplanung und das Lösungsdesign zuständig war. Durch den Einsatz des Airmux-5000 können Bandbreiten von bis zu 200 Megabit pro Sekunde pro Antennensektor realisiert werden, die mittels Netzmanagement auf 32 Kunden aufgeteilt werden kann. Die maximale Reichweite bei Sichtverbindung kann bis zu 40 Kilometer betragen, aber auch sog. NLOS-Verbindungen (Near Line of Sight) sind möglich. Als wesentliche Unterschied zu anderen Funklösungen gilt die hohe Dienstequalität, da die dem Endkunden zugewiesene Bandbreite exklusiv zur Verfügung steht und nicht überbucht wird. Die Airmux-Lösung arbeitet im lizenzfreien Frequenzband und ist einfach und schnell einsatzbereit. xl

Christa Maurer ist diesjährige Preisträgerin des »Trainerpreis des Bundesverbandes ausgebildeter Trainer und Berater (BaTB)« in der Kategorie »Management«. Der Preis wird seit zwölf Jahren verliehen, für die Management-Trainerin aus Lindau ist es nach 2005 bereits das zweite Mal, dass sie die Trophäe entgegennehmen kann. »Dieser Preis ist sozusagen der ›Oscar‹ der Trainerbranche und da bin ich natürlich besonders stolz, ihn nun schon zum zweiten Mal zu bekommen. Schließlich weiß ich, wie streng bewertet wird«, so Maurer. Der BaTB hat es sich zur Aufgabe gemacht, Konzepte für Bildungsanbieter transparenter zu machen und zu bewerten. Praxisorientierte Handlungskonzepte und situationsbezogene Inhalte sind gefragt. Die Jury, die sich aus Verbandsmitgliedern sowie Vertretern der Uni Münster aus den Fachbereichen Weiterbildung, Qualitätsentwicklung und Evaluierung zusammensetzt, begutachtet auch ema, Darstellung der Ziele und Zielgruppen, Aufbau und Struktur des Konzeptes. In diesem Jahr wurden nur vier Preisträger ausgewählt. Maurer hat mit ihrer Idee, Führungskräftetrainings auf einem Segelschiff durchzuführen eine neue Trainings-Methode entwickelt. xl

Kempten/Port Elizabeth

Dachser baut Netzwerk in Südafrika aus Kürzlich eröffnete Dachser South Africa eine neue Niederlassung in Port Elizabeth. Damit erweiterte die südafrikanische Landesgesellschaft des Logistikdienstleisters ihr dortiges Netzwerk mit den Niederlassungen Johannesburg, Durban und Kapstadt um einen vierten Standort. »Es war schon länger geplant, hier eine Niederlassung einzurichten, da sich am Ostkap verstärkt neue Möglichkeiten bieten«, erläutert Detlev Duve, Geschäftsführer von Dachser in Südafrika. Dachser habe, so Duve weiter, in der Region die Chancen für die Logistikbranche erkannt, die konstante Wachstumsraten verzeichnet, seit der Port of Ngqura (auch Coega genannt) in Betrieb genommen wurde. »Uns war es wichtig, unseren Kunden, insbesondere der Automobilindustrie, eine Transportlösung sowie eine Anbindung an unser weltweites Logistiknetz von Port Elizabeth aus in alle Regionen Südafrikas anbieten zu können«, sagt omas Reuter, Geschäftsführer Dachser Air & Sea Logistics. Die Leitung der Niederlassung in Port Elizabeth übernimmt Harold omas. Der Logistikexperte verfügt über lange Erfahrung im Güterverkehr. Dachser South Africa habe es sich zudem, so Duve, zur Aufgabe gemacht, Mitarbeiter lokal zu rekrutieren und auszubilden. »In einer Region mit so hoher Arbeitslosigkeit halten wir die Schaffung von Arbeitsplätzen auch zukünftig für sehr wichtig.« xl

98 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 6–2012

BATB

Lindau

DACHSER

Wirtschafts-Meldungen

Waltenhofen

IMPRESSUM Allgäuer Wirtschaftsmagazin

6_ 2012

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Druckvorstufe und Druck: Holzer Druck und Medien 88171 Weiler, Fridolin-Holzer-Str. 22 – 24, www.druckerei-holzer.de Magazin-Layout: Brigitte Weixler, Jonas Falter 87437 Kempten, Füssener Straße 64, www.weixler-schuerger.de Anzeigen-Layout: Katrin Rampp 87435 Kempten, Gerberstraße 18, www.composizione.de Bankverbindung: Sparkasse Allgäu, Konto-Nr. 514 269 406, BLZ 733 500 00 Bezugspreis – Abonnement: Einzelheft 4,90 Euro. »Allgäuer Wirtschaftsmagazin« im Einzelabonnement bei sechs Ausgaben – Inland: 27,90 Euro, Ausland: 38,40 Euro (jeweils inkl. Versand) ISSN 1868-3789 – Alle Rechte vorbehalten. © für Layout und Konzept: Maria Anna Weixler-Gaçi, © für Logo: TT VERLAG

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Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlages. Jahresabonnements können nur bei Einhaltung der Frist (drei Monate vor Ablauf des Bezugszeitraumes) schriftlich beim Verlag gekündigt werden. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge kennzeichnen nicht die Ansicht der Redaktion.




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