Allgäuer Wirtschaftsmagazin
Liebe Leserinnen, liebe Leser, vielleicht haben Sie es wahrgenommen: das »er« hinter dem »Allgäu« auf unserem Titel. Das haben wir bewusst so gesetzt, weil wir ein Magazin für alle Allgäuer und Allgäuerinnen anbieten wollten. Männer wie Frauen. Im Blick haben wir freilich besonders solche Allgäuer, die unternehmerisch tätig sind oder sich für die Wirtschaft im Allgäu interessieren. Denn mit unserem Allgäuer Wirtschaftsmagazin möchten wir in erster Linie Unternehmer, Handwerker, Händler, Gewerbetreibende und Selbstständige im Allgäu ansprechen. Denn davon gibt eine ganze Menge! Mehr als man denkt und mit Betrieben, die interessanter sind, als es sich mancher vorstellen kann! Im Zuge unserer Recherchen waren wir immer wieder erstaunt, was doch so alles im Allgäu produziert wird. Und nicht selten sind es Firmen, die sogar weltweit tätig sind – und erfolgreich der Wirtschaftskrise »trotzen«. Das Allgäu ist aber eben auch interessant als Standort für viele Firmen – nicht nur, weil wir auch eine der beliebtesten Freizeitregionen Deutschlands sind. Mit unserem Magazin können wir sicherlich nur ein kleines Spiegelbild dessen bieten, was unsere Region »hergibt«. Aber dies ist ja auch erst unsere erste Ausgabe! Wenn Sie Anregungen, Tipps und weitere interessante Neuigkeiten für uns haben, freuen wir uns auf Ihr »Feedback«. Fürs Erste wünschen wir Ihnen viel Spaß bei der »Lektüre«. Lassen Sie sich inspirieren, animieren, aktivieren ... . Ihre
Maria Anna Weixler-Schürger Chefredakteurin
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Inhalt
Ausgabe Mai 2009
Wirtschaft im Allgäu
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Allgäu Marketing
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Allgäuer Beteiligungen
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Jensen Media
Das Allgäu liegt weiter im Trend – und die Allgäu Marketing GmbH sorgt dafür, dass die so bleibt.
Die Allgäu Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG ist Spezialist für Immobilien und Fonds.
Der Memminger Ingo Jensen gilt als Spezialist für professionelle Presseund Textarbeit.
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44
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Scaltel
Wirtschaftsberatung
Holzer Druck
Die Waltenhofener Scaltel AG ist bundesweit als Netzwerkausrüster erfolgreich.
Der Kemptener Dietmar Fähnrich ist Fachberater für Finanzen – und das aus Leidenschaft.
Die Druckerei in Weiler gibt es seit 120 Jahren, sie gilt als eine der größten Süddeutschlands.
28
48
62
Gebrüder Immler
Baufritz
Schmid Design
Die Isnyer haben mit Immobilien ein Vermögen gemacht – 30 Millionen gaben sie in eine Familienstiftung.
Das Erkheimer Unternehmen setzt auf Nachhaltigkeit beim Hausbau und ist Vorreiter in der Branche.
Die Kemptener Internetagentur hat sich zu einem der führenden Medienunternehmen der Region entwickelt.
36
52
102
Multivac
Der Wolfertschwendener Verpackungsspezialist beschäftigt 3 000 Mitarbeiter weltweit.
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M-net
Wenn es um Telefon oder Internetanschluss geht, bietet sich M-net als kompetenter Partner an.
Blaser
Der Isnyer Jagdwaffenhersteller produziert Gewehre, die zugleich in Technik und Design bestechen.
Gesünder leben
Besser leben
Schöner leben
66
86
6
Rad Holzer
Brauerei Härle
Kunstschule
Der Kemptener Bernd Holzer hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Er bietet alles rund ums Rad.
Das Leutkircher Traditionsunternehmen braut zu 100 Prozent mit regenerativer Energie.
Elisabeth Sauterleute hat in Leutkirch eine Kunstschule geschaffen, die ein besonderes Angebot bietet.
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96
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Oase Alpin Center
Lavazza
Prokop Architekten
Die Oberstdorfer Bergschule bietet eine Vielzahl von Touren. Entspannung in herrlicher Natur.
Die Café-Bar ist »Kult« in Kempten. Seit der Wiedereröffnung präsentiert sie sich in italienischem Ambiente.
Der Kemptener Planer hat nicht nur eine Vielzahl Häuser restauriert – er hat noch eine zweite Leidenschaft.
78
98
32
Primavera
Männermode Hail
Talk im Bock
Stress kann man entgegen wirken. Der Sulzberger Dufthersteller kennt sich aus mit Entspannungshilfen.
Der Familienbetrieb in KemptenSankt Mang ist seit Jahrzehnten erste Adresse für Männermode.
Bernd Dassel hat in Leutkirch eine Veranstaltungsreihe etabliert, zu der auch viele Promis gerne kommen.
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Hanuselhof
Der Golfplatz Hellengerst lädt ein, in entspannter Atmosphäre zu tagen. Golfen kann man auch »gleagele«.
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Der Oberstdorfer Spitzenkoch Peter A. Strauss verwöhnt seine Gäste im Gourmetrestaurant »Le Royal«.
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Burn Out
Immer mehr Arbeitnehmer sind davon betroffen. Aber auch »Bore Out« ist zunehmend ein Thema.
Königliches Jagdhaus
Recht
Wer gut Bescheid weiß, hat es leichter. Wir informieren über Minijobs und befristete Arbeitsverträge.
… noch was
Jocham Natursteine
Im Allgäuer Brunnencenter in Durach kann man die Seele baumeln lassen und findet viel Kunstvolles.
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Klassikfestival
Der Oberstdorfer Musiksommer verspricht auch in diesem Jahr ein anspruchsvolles Programm.
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Gewinnen Sie …
4-Tage-Wellness für zwei oder eine Alpenüberquerung. Viel Glück!
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Impressum
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Auch
Kunst
muss sich finanzieren
Nicht nur mit der Kunst im eigentlichen Sinn, sondern auch mit der Kunst des Unternehmertums hat es Elisabeth Sauterleute jeden Tag zu tun, seit sie im November 2003 eine Kunstschule in Leutkirch eröffnet hat. Die meisten Kunstschulen im Landesverband haben einen öffentlichen Träger. Die Kunstschule Sauterleute besteht dagegen von Beginn an in privater Form.
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»D
och inzwischen haben wir eine Größenordnung erreicht, dass wir überlegen müssen, welche angepasste Betriebsstruktur und Rechtsform wir brauchen«, sagt die Diplom-Designerin (FH). Die private Struktur habe von Beginn an Vorteile gehabt. »Wir konnten so flexibel und spontan sein, schnell auf betriebliche, inhaltliche und personelle Entwicklungen reagieren und unser Angebot an den Bedarf anpassen«, sagt die 53-Jährige. Auch sei die Schule keine »Einmann-Schmiede« mehr, sondern bestehe aus einem regulären Team. Da werde auch ein größerer Etat notwendig. Als Elisabeth Sauterleute im November 2003 ein Atelier in der Gerhard-Hauptmann-Straße mit Kunstkursen für Kinder und Jugendliche eröffnete, begann sie mit fünf Schülern. Die Kurse wurden auf Wunsch der Eltern zum ganzjährigen Unterricht ausgebaut. Bald kamen immer mehr Schüler dazu und der Unterricht wurde durch Kursangebote von Kollegen bereichert. Im Februar 2005 wechselte das Atelier den Besitzer und die Kunstschule suchte neue Räume. Dazu bat Elisabeth Sauterleute die Stadt Leutkirch um Unterstützung. Die Stadt stellte der Kunstschule das leer stehende 400 Quadratmeter große Obergeschoss des unrenovierten Bahnhofs gegen eine geringe monatliche Nutzungsentschädigung zur Verfügung. Ein Ort der Inspiration Der Bahnhof, erbaut 1880, ist ein städtisches, denkmalgeschütztes Gebäude und mit seinen hohen, hellen Räumen ideal für eine Kunstschule. Zudem ein Platz der Inspiration, geprägt von Abfahren, Ankom-
Elisabeth Sauterleute fixiert ein Bild. Großes Bild: Ein Kunstwerk von Patti.
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men, Wiedersehensfreude und Abschied. Nur in den Sommermonaten können alle Räume genutzt werden, da nicht alle Kamine des Hauses funktionsfähig sind. Im Winter werden vier Räume mit Werkstattöfen beheizt. Der Nutzungsvertrag wurde anfänglich halbjährlich verlängert, ab 2006 dann um ein beziehungsweise eineinhalb Jahre. »Dieser Verlängerungsmodus bedeutet für uns eine schwierige Planungsgrundlage, andererseits schätzen Zahlreiche Anfragen wir die Räume und von professionellen Künstlern, Pädagogen den günstigen Mietund Kunsthandwerkern, die gerne Kurse preis, der unserem anbieten möchten. Etat angemessen ist«, sagt Sauterleute. Allerdings ist bei der Stadt die Entscheidung über die künftige Nutzung des Bahnhofs unklar. Auch steht eine Revonierung des Gebäudes an. Für die Nutzung als Kunstschule reiche eine rein gebäudeerhaltende Sanierung aus, so die 53-Jährige. Andere Nutzungen erforderten unvergleichlich aufwändigere Renovierungsmaßnahmen. »Die langfristige Nutzung des gesamten Bahnhofsgebäudes als Kunstschule ist somit die kostengünstigste Variante. Dadurch ergibt sich neben der gesellschaftlichen und jugendpolitischen auch eine erhebliche finanzielle Wertschöpfung für die Stadt Leutkirch«, sagt
Schülerskulptur.
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Elisabeth Sauterleute. In Baden-Württemberg werde die Leutkircher Kunstschule als erfolgreiches Modell angesehen, das »südlich der Alb frischen Wind in die Jugendkunstschullandschaft bringt«, so Monika Fahrenkamp, Vorsitzende des Landesverbandes der Kunstschulen (LVK) und Albrecht Weckmann, Vorstand des LVK, Leiter der Kunstschule Filderstadt, anlässlich der Aufnahme der Leutkircher Kunstschule in den Landesverband der Kunstschulen im Februar 2007. Beide attestieren dem Leutkircher Modell ein sehr gutes Entwicklungspotential und sehen den Bahnhof und sein Ambiente als ideale Grundvoraussetzungen für eine Jugendkunstschule. »In einem anderen Gebäude müssten wir unsere Kunstschule verkleinern, wir wollen und müssen unsere Einrichtung jedoch vergrößern«. Sie erhalten zahlreiche Anfragen von professionellen Künstlern, Pädagogen und Kunsthandwerkern, die gerne Kurse anbieten möchten, doch das sei bisher schwierig, »da wir in der kalten Jahreszeit sechs Monate lang nur vier Räume heizen können«, sagt Sauterleute. Ein saniertes Bahnhofsgebäude ermögliche, dass Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene erweitert werden können. Außerdem hält sie den Bahnhof für den idealen Ort, weil Schüler auch aus den umliegenden Gemeinden mit dem Zug oder Bus zum Unterricht anreisen können.
Nicht nur Leinwände werden in der Kunstschule bemalt, auch manche Raumdecken.
Derzeit nehmen ganzjährig 52 Schüler im Alter von fünf bis 57 Jahren am Kunstunterricht teil. Auch gibt es zwei nicht feste Gruppen von etwa zwölf bis 14 Erwachsene, die zu offenen Angeboten kommen, dazu besuchen im Jahresdurchschnitt acht Personen die Mappenklasse und in der Regel bis zu 20 Teilnehmer die Symposien. Dazu kommen, jeweils befristet, die Kursteilnehmer der verschiedenen Künstlerkurse, die zwischen vier und 20 Teilnehmer pro Kurs umfasse. Hat Elisabeth Sauterleute vor sechs Jahren alleine angefangen, so arbeiten sie heute als fünfköpfiges Team. Mit dabei ist die Malerin und Musikerin Andrea Corinna Neidhart. Seit September 2008 bietet sie als ausgebildete Jugend- und Heimerzieherin sonderpädagogisch-kunsttherapeutische Einzelbetreuungen bei Kindern und Erwachsenen an. Harald Unmuth ist freier Künstler und arbeitet als Kollege im Unterricht, in der Konzeption und Organisation seit der Gründung der Kunstschule mit. Der Diplom-Designer (FH) und freie Künstler Franz-Xaver Sauterleute (Elisabeths Bruder) ist Berater und Kurator der Kunstschule und Mitarbeiter in den Bereichen Kunsttheorie und Ästhetik. Mit zum Team gehört auch Patricia Netti, liebevoll Pati genannt, 21-jährige Absolventin der einer integrierten Hauptschulklasse mit Down-Syndrom. Sie hat im September letzten Jahres im Rahmen des Mo-
Weitere Arbeiten von Schülern:
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Patrizia Netti, die erste Auszubildende der Kunstschule.
dellprojekts »Persönliches Budget« eine zweieinhalb-jährige Berufsbildung zur Kunstschulassistentin in der Kunstschule begonnen. »Das ist in Baden-Württemberg und in dieser »Eine Kunstschule schafft die Möglichkeit, besonderen Form Interessen zu wecken und den Wert des eigenen Tuns bundesweit bisher zu erkennen und schätzen zu lernen, einmalig«, sagt Elisasoziales Vehalten zu üben und positiv zu erleben.« beth Sauterleute. Träger der Ausbildung sind die Agentur für Arbeit, das Landratsamt Ravensburg und die Kunstschule Sauterleute. »Sowohl die zuständigen Behörden und Organisationen für Integration als auch der Landesverband der Kunstschulen begrüßen die Berufsbildung sehr«, freut sich die Kunstschulleiterin. Nach 27 Monten kann Pati ihren Beruf selbstständig, mit Assistenz oder in Koope-
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ration mit anderen Künstlern oder Pädagogen ausüben. »Das Konzept der Kunstschule vereint kultur-, jugend- und sozialpolitische Aspekte gleichermaßen und achtet auf beste künstlerische und pädagogisch-didaktische Arbeit«, sagt Sauterleute. Wichtig ist ihr neben der individuellen Entwicklungsförderung vor allem auch die soziale Integration von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im künstlerisch-kreativen Tun und durch das gemeinsame Arbeiten zu fördern. In einer Zeit, in der längst auch in ländlichen Gegenden Kinder und Jugendliche immer mehr zwischen Konsum und Leere pendelten und einem Werteverfall preisgegeben seien, schaffe die Kunstschule die Möglichkeit, Interessen zu wecken und den Wert des eigenen Tuns zu erkennen und schätzen zu lernen, soziales Verhalten zu üben und positiv zu erleben. »Bil-
Links: Andrea Corinna Neidhart (li.) und Elisabeth Sauterleute bei einer Besprechung. Unten: Akt von Elisabeth Sauterleute.
fähige Konditionen, vor allem aber verbesserte räumliche Bedingungen. Auf ihrem Schreibtisch liegt schon ein Antrag an die Fraktionen es Leutkircher Gemeiderats, mit dem sie hofft, die Bürgervertreter zu überzeugen, dass es für die Kunstschule keinen besseren Ort als den Bahnhof gibt. Auch das gehört zur Kunst des Unternehmertums dazu.
dungspolitisch schließen wir Lücken und ergänzen durch eigene Inhalte und Kooperationen mit Schulen und anderen Einrichtungen die Bandbreite des Bildungsangebotes für Leutkirch und die Umgebung und leisten anerkanntermaßen einen wichtigen Beitrag zur Kulturförderung«, sagt Elisabeth Sauterleute. Als ein offenes Haus für alle erfreue sich die Kunstschule nicht nur bei Angehörigen von Schülern, sondern in weiten und unterschiedlichen Kreisen der Bevölkerung einer großen Akzeptanz, was die Besucherzahlen bei den öffentlichen Veranstaltungen dokumentierten. »Die Schule trägt sich als Low-BudgetUnternehmen finanziell selbst, sie erhält keinerlei finanzielle Unterstützung«, sagt Sauterleute. Betriebskosten und die Kosten für den Grundbedarf an Malutensilien werden aus den Schülerbeiträgen des Kunstunterrichts (40 Euro/Monat für Schüler und für Erwachsene 25 Euro/Abend) und durch Kursgebühren gedeckt. Einen nennenswerten Gewinn macht die Schule nicht. »Wir sind längst aus der Anfangsphase heraus gewachsen und solide gediehen, wir haben uns personell vergrößert und sind ein Ausbildungsbetrieb geworden, deshalb benötigen wir stabilere Rahmenbedingungen«. Dazu gehören ein langfristiger Mietvertrag und ganzjährig nutzbare Räume. Nach den Jahren des Aufbaus und der Konsolidierung müsse sich die Kunstschule nun weiterentwickeln können. Dazu brauche sie vor allem Planungssicherheit und erweiterungs-
FISCHER
Sabine Fischer
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Das
Allgäu
Erneut Zuwächse an Gästen Allein schon die Adresse ist Programm: Die Allgäu Marketing GmbH »residiert« in der Allgäuer Straße 1 in Kempten – dem »Herzen« des Allgäus. Fünf Jahre gibt es die Allgäu Marketing GmbH mittlerweile und seit ihrem Start hat sie sich ein Netzwerk von 750Partnern erschlossen. Die Marke entwickelte sich zu einer regelrechten Vernetzungsplattform in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft.
Familienurlaub, Wellness und 12 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 1|2009
bleibt im Trend
In
In ihrem Business- und Strategiepapier hat die Allgäu Marketing GmbH seit 2004 fünf Kernthemen entwickelt und auch umgesetzt. So konnte die Dachmarke professionell weiterentwickelt werden: Seit dem Relaunch Ende 2007 dient der weiße Schriftzug im blauen Quadrat als neues Logo für die gesamte Urlaubsregion. Gleichzeitig wurden Kräfte gebündelt: Gemeinsam mit den Kooperationspartnern »Allgäu Top & Landhotels«, der Gemeinschaft »Urlaub auf dem Bauernhof«, den Privatzimmeranbietern »Allgäu Gastgeber mit
Herz« sowie der Allgäu-Tirol-Bergwelt GmbH präsentiert sich die Allgäu Marketing GmbH heute als Netzwerk mit 755 Partnern. Mit einem »Kooperationsmanual« als »Handbuch aller Beteiligungsmöglichkeiten« für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft schuf die Marketingleiterin der Allgäu Marketing GmbH, Dr. Anna-Maria Fäßler, zudem eine gemeinsame Werbeplattform, auf der sich Orte, Hotels und andere touristische Leistungsträger unter dem Allgäu-Dach vermarkten können.
Gesundheit, Natur und Wandern, Winterspaß, 1|2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 13
Darüber hinaus gelang es dem Kemptener Team unter Leitung von Geschäftsführer Bernhard Joachim von Anfang an EU-Fördergelder zu erhalten. Von 2004 bis 2007 flossen insgesamt 2,6 Millionen Euro aus Brüssel in die Urlaubsregion Allgäu. Für den Zeitraum 2008 bis 2010 wurden weitere 1,2 Millionen genehmigt.
Optimismus auch in schwierigen Zeiten »Trotz der aktuellen Finanzkrise sind wir zuversichtlich, dass wir unsere guten Ergebnisse weiter behaupten können, denn der Nahmarkt ist im Moment bei den Menschen stärker gefragt als Fernziele – auch die Klimadiskussion spielt hier eine Rolle«, so die optimistische Einschätzung von Bernhard Joachim. Maria Anna Weixler-Schürger
Weixler-Schürger
Produktlinien und Markenaufbau für weitere Profilierung Auch die marktbezogene Produktentwicklung wurde bereits in den ersten Jahren vollzogen. Zusätzlich zu den vier Produktlinien Familienurlaub, Wellness und Ge-
sundheit, Natur und Wandern sowie Winterspaß wurden mit Radurlaub, Golf, MusikHochGenuss und Städtereisen vier weitere emen definiert und vermarktet. Die Auflage der entsprechenden Broschüren wurde dabei kontinuierlich gesteigert und deren Vertrieb ausgeweitet. Noch in diesem Jahr soll zudem die Marke »Wanderregion Allgäu« Premiere feiern. Auch in Punkto Auslandsmarketing konnte die Allgäu Marketing GmbH bereits in ihren ersten fünf Jahren sehr gute Erfolge erzielen. Insbesondere im Blick auf die vier Kernmärkte Schweiz, Italien, Benelux und Großbritannien.
Allgäu MarketingGeschäftsführer Bernhard Joachim.
Radurlaub, Golf, MusikHochGenuss und »Wir sind Allgäu« Mit der Gründung der Kemptener Geschäftsstelle und dem Urlaubsportal www.allgaeu.info hat die Allgäu Marketing GmbH ein gemeinsames Dach und eine funktionierende Vermarktungsplattform für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft der Destination Allgäu geschaffen. Als eigene Marketing-Agentur für das Allgäu will die Gesellschaft auch in den kommenden Jahren professionelle Strategien und Vermarktungskonzepte für die grenzüberschreitende Ferienregion entwickeln.
Nähere Infos: Telefon (0831) 5753730, Fax 5753733, www.allgaeu.info
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Städtereisen. Das Allgäu in Zahlen Nachdem 2007 die Rekordmarke von 3,5 Millionen Gästen in Allgäu/Bayerisch-Schwaben geknackt wurde, konnten 2008 sogar 3,6 Millionen Gäste gezählt werden – ein Plus von 1,2 Prozent. Auch die Zahl der Übernachtungen stieg weiter an: Im letzten Jahr wurden 270 000 Übernachtungen mehr als im Vorjahr registriert.
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Bilder: Weixler-Schuerger (3), ProkoP (3) richard W. Brunner (1)
Planer mit Weitsicht und ungewöhnlicher Passion Wer ihn kennt, weiß: Er ist einfach anders als andere! Das sieht man schon äußerlich…. Wo auch immer er seine Hemden kauft, sie sind auf jeden Fall alles andere als gewöhnlich und sicherlich so etwas wie sein Markenzeichen. Neben seinem Hut und seinem Schal. Und dem Schnurrbart natürlich…
»Z
eichen« hat er darüber hinaus auch genügend in Kempten »gesetzt«. Als Architekt vor allem – aber auch (was viele nicht wissen) als Landwirt … . In beiden Metiers im Übrigen vorbildlich! So haben er und seine Frau Margarete auch schon »Es gibt eben Unternehmer und einige Auszeichnungen Unterlasser.« »eingeheimst«. In der Landwirtschaft für eine »herausragende Herdendurchschnittsleistung«, in der Architektur für vorbildliche Sanierung denkmalgeschützter Häuser. Vor allem in der Kemptener Altstadt haben sie damit deutliche Spuren hinterlassen und vieles Erhaltungswürdige vor dem Abriss gerettet. Denn bekanntlich ist es einfacher (und meist auch billiger), abzureißen und neu aufzubauen, als aus einer alten Bausubstanz wieder ein Schmuckstückchen zu machen. Das sind sie aber alle, die Prokop-Häuser. Jedes für sich einen sehenswertes Unikat, aber immer mit Atmosphäre. »Ich ver-
suche immer, einem Haus seine Seele wieder zurückzugeben«, so seine Maxime. Aber nicht nur dem »Alten« haben sich die Prokops angenommen. Auf der Liste ihrer Projekte, die sie verwirklicht haben, finden sich auch viele Industriebauten, zum Teil Riesenobjekte, quer durch die gesamte Republik, auch im benachbarten Ausland. Auch in Kairo hat er schon gebaut. Und auch bis in Tripolis war er tätig – er hat dort für Gaddafi eine Truppenunterkunftsstadt geplant. Später haben die Amerikaner eine Bombe darauf geworfen. »Das habe ich im Fernsehen gesehen«, so Prokop. Unvergessen bleibt ihm aber natürlich auch die Arbeit mit dem legendären Planer Prof. Frei Otto. Und seine Mitarbeit bei Prof. Dr. Heimeshoff bei der Planung der Dächer des Münchener Olympiastadions. »Wir waren da Vorreiter, auch die Altusrieder Konstruktion fußt auf unserer damaligen Entwicklung«. Noch während sei1|2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 17
So wie auf dem Foto links oben haben Prokops oftmals alte, denkmalgeschützte Baustruktur vorgefunden – und Erstaunliches daraus gemacht wie im Gebäude im Ankergässele (großes Foto) in Kemptens Altstadt.
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ner Studentenzeit in München hat er zudem bereits mit dem Stararchitekten Peter Buddeberg zusammengearbeitet. Später arbeitete er bei Silberkuhl (AGIPLAN) in Mülheim a. d. Ruhr, bevor er sich in Bürogemeinschaft mit seiner Frau 1979 in Mühlheim selbstständig machte. 1983 zog es die beiden in die Heimatstadt von Margarete Prokop, nach Kempten. Vor allem weil er nicht wollte, dass die mittlerweile geborene Tochter Martina, die heute ebenfalls als Architektin arbeitet (in Amsterdam) auf die Gesamtschule geht. Und so könnte (und kann …) er stundenlang erzählen, was er schon so alles gemacht und entwickelt hat. Beim Studium der Liste der Bauten, die die Prokops im Rahmen ihrer aktiven Schaffenszeit realisiert haben, wird einem regelrecht schwindelig. Wie kann das alles nur in nur einem Leben schaffen? Wenn man so ist, wie Prokop eben ist! Ein nimmerruhender Geist. »Es gibt eben Unternehmer und Unterlasser«, sagt er. Er hat nichts ausgelassen, was sich ihm bot. Und bei alledem hat er immer auch noch Zeit für das Schöne und Angenehme dieser Welt. Voller Lebenslust hat er auch schon viele Feste organisiert und hat auch nimmermüde immer wieder Ideen für Unternehmungen mit Gleichgesinnten im Kemptener »RAVK« (dem Realschulabsolventenbund) und der Kemptener Gruppe von »Rotary«. Bei beiden war er natürlich auch Präsident – Ehrensache. Die beiden Clubs sind so etwas wie seine dritte große Leidenschaft. Wenn man sonst nichts zu tun hat … . Maria Anna Weixler-Schürger
Mitgliedern des Memminger »Rotary«Clubs erklärte Dietmar Prokop erst kürzlich seine Konzeption zur Umgestaltung und Attraktivitätssteigerung im Bereich der Kemptener Fußgängerzone – »der Hauptlebensader der Stadt«. Beim Ortstermin mit dabei waren unter anderem: Stefan Falckenberg (Vizepräsident des Landgerichtes Memmingen), Mechthild Feldmeier (Geschäftsführerin des Schuhhauses Cornelius), omas Henkel (Niederlassungsleiter Dachser Logistikzentrum), Wolfgang Kühr (Heilpraktiker), Carmen Lindwor-Keitel (Rechtsanwältin Familienrecht), Peter Litzka (Direktor der Kemptener Agentur für Arbeit), Werner Preising (Oberstudiendirektor des Bernhard-Strigel-Gymnasiums), Hannelore Reisacher (Autohaus Reisacher) und Wolfgang Zettler (Geschäftsführender Gesellschafter Zettler GmbH).
Im Zuge der Sanierung des Hauses Reichsstraße 8/St.-Mang-Platz 23 in Kempten haben Prokops über 300 Münzen gefunden. Der größte Fund in einem Kemptener Haus! Die älteste gefundene Münze stammt aus dem Jahr 1184 aus der Zeit Heinrichs des I/II. Margarete Prokop hat sie alle selbst aus dem Füllgut der Decken gesiebt. Anschließend wurde die Sammlung umfangreich dokumentiert. Auch viele weitere Kulturgüter, wie alte Tontöpfe haben sie vor der Müllkippe gerettet. Das Haus stammt vermutlich aus dem späten Mittelalter.
Und natürlich »Rotary«-Präsident Tierarzt Dr. Gert Müller (auf dem Foto rechts unten) im Gespräch mit Dietmar Prokop und dem Herausgeber des Allgäuer Wirtschaftsmagazins, omas Tänzel (Mitte).
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Was hat die Kuh mit Architektur zu tun? Für Dietmar Prokop viel! Beides setzt er gleich mit Schönheit. Und für beides hat er ein Händchen!
G
eboren 1941 in Neuland im Sudenisse in der Allgäuer Landwirtschaft »eintenland, wurden Dietmar Prokop gefahren«. landwirtschaftlich Wurzeln sozuMit drei Kühen haben die Prokops ansagen schon in die Wiege gelegt, denn die gefangen, doch schon bald hat sich daraus Eltern hatten zwei Bauernein umfangreicher Behöfe (die Mutter in Hen- »Ich wollte einfach eine er- stand entwickelt, der stetig nersdorf, der Vater 12 Kilo- tragreiche und gewinnbrin- nach den züchterischen meter davon entfernt in gende Tätigkeit im Alter von Leitlinien ihres Betriebes Neuland). »Die Landwirt- 60 bis 80 Jahren finden, die selektioniert wurde. schaft steckt mir im Blut, nicht so stressig, nervenaufMittlerweile ist Dietreibend und gesundheitsunabhängig von Studium mar Prokop ein wirklicher und akademischem Ab- schädlich ist, wie der Archi- Experte im »Management schluss«, sagt der erfolgrei- tekten- und Ingenieurberuf. der Hochleistungskuh« – Ein Ruhestand wie bei Kom- und er publiziert sein Wische Züchter. Im Jahr 1994 hat er da- munal- und Staatsbeamten sen auch. So hat er unter her seinen Kindheitstraum ist für mich nie in Frage ge- anderem in Fachzeitschrifkommen. Und ich werde wahrgemacht und ist neten wie dem »Allgäuer ben seiner Arbeit als Archi- schließlich sicher 80, eher Bauernblatt« darüber gesogar 90.« tekt zum Hobby-Landwirt schrieben, wie der Zuchtgeworden. Wobei von fortschritt durch so geHobby eigentlich gar niemals die Rede sein nannte Follikelpunktion in erheblichem konnte. Denn von Anfang an haben DietMaße beschleunigt werden kann. mar Prokop und seine Frau sich professio»Ich wollte einfach eine ertragreiche nell in Hochleistungs-Landwirtschaft ausund gewinnbringende Tätigkeit im Alter bilden lassen. Und schon bald auch beachtvon 60 bis 80 Jahren finden, die nicht so liche Erfolge erzielt und Vorzeige-Ergebstressig, nervenaufreibend und gesund-
heitsschädlich ist, wie der Architektenund Ingenieurberuf«, sagt Dietmar Prokop. »Ein Ruhestand wie bei Kommunalund Staatsbeamten« sei für ihn nie in Frage gekommen. Und er werde schließlich sicher 80, eher sogar 90, ist der heute 67-jährige überzeugt. Das sei »eine Frage der Gene«. Und er fühle sich so. Daher ist er auch so frustriert, dass ihm nun das Finanzamt einen Strich durch seine landwirtschaftlichen Pläne gemacht hat. Im Moment muss er auf eigene Kühe verzichten. Aber die Leidenschaft bleibt. Und gerne hilft und informiert er daher junge Landwirte. Und eines freut ihn auch: Dass die Gene auch bei seiner Enkelin Laura durchschlagen. »Sollte ich feststellen, dass das auch noch so ist, wenn sie 18 wird, dann kaufe ich ihr einen Bauernhof.« Maria Anna Weixler-Schürger
Mit Stolz erfüllt es die Prokops, dass auch die Enkelin »Landwirtschaft im Blut« hat. Stolz dürfen sie auch auf ihre Zuchtergebnisse sein: Wie auf Vorzeigekuh »Lonize« (Foto), Mutter von »Hunize«. Aus dieser Zucht wurden circa 10000 bis 20000 Samenportionen nach Neuseeland verkauft. Im Jahr 2001 hat ihnen die »Allgäuer Herdenbuchgesellschaft« für eine »herausragende Herdendurchschnittsleistung« von 9448kg Milch (Eiweißgehalt von circa 4,35 bis 4,40Prozent im Jahresdurchschnitt) zudem eine ganz besondere Auszeichnung verliehen.
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Kleiner Auszug aus der umfangreichen Projektliste von Prokop Architekten (größere Projekte im Allgäu bzw. in Sachen denkmalgeschützte Objekte)
1980 Wohn- und Geschäftshaus Prokop, Kempten, zusammen mit dem Denkmalamt München 1982 Kfz-Ausstellungshalle, Firma »Auto Abt«, Kempten 1985 Umbau »Stadtstadel«, Kempten 1985 Umbau und Restaurierung des denkmalgeschützten »Vogthauses« in Kempten 1985 Instandsetzung »Rotschlößle«, Kempten-Schelldorf 1986 Umbau »Altes Mesnerhaus« in Altusried 1986 Umbau des denkmalgeschützten Hauses »Bäckerstraße 6« in Kempten 1986 Denkmalgeschütztes Haus »Zum Anker« in Kempten 1986 Ensemble »Gasthof zum Schwanen«, Kempten 1986 Denkmalgeschützte ehem. Knabenrealschule, Stadt Mindelheim 1986 Sanierung der denkmalgeschützten Kapelle St. Sebastian in Bergen/Waltenhofen 1987 Denkmalgeschützte Fassade am Laden »Obere Hofmühle« 1987 Denkmalgeschützter Bauernhof in Altusried/Binzen 1988 Instandsetzung Jugendstilfassade Bullmer, Kempten 1988 Gestaltung der Fassade des Regallagers Spinnerei + Weberei, Kempten 1989 Umnutzung des denkmalgeschützten Wohnhauses Mittelgasse zum Studentenwohnheim 1990 Neubau »Abt Tuningcenter«, Kempten 1991 Denkmalgeschützte »Obere Apotheke«, Ingoldstadt 1993 Umbau »Rotes Haus«, KemptenAltstadt 1993 Sanierungsmaßnahmen der Gebäude »Nussmann« in der Brennergasse, Burgstraße, Burghaldegasse und Bäckerstraße in Kempten
Ein starkes Team: Dipl.Ing. Dietmar Prokop als selbstständiger freier Architekt und Ingenieurplaner und seine Frau Margarete, selbstständige Innenarchitektin. In der Kemptener Altstadt haben sich die beiden durch die Sanierung einer Vielzahl denkmalgeschützter Häuser einen Namen gemacht – wie dem Haus »Bäckerstraße 6/Illerstraße 3« (Foto). Für die Sanierung ihres Hauses am Sankt-Mang-Platz 23/Reichsstraße 8 in Kempten – mittlerweile im Übrigen das Domizil des »Allgäuer Wirtschaftsmagazins« – haben sie den Landesdenkmalpreis erhalten. 1|2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 21
Scaltel behält Netzwerke im Auge
»Es sind nicht die Stärksten, die überleben, nicht die Intelligentesten, sondern die, die am schnellsten auf Veränderung reagieren« – ein Zitat von Charles Darwin, das den Leitfaden der Scaltel AG beschreibt.
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Der hohe Ausbildungsstand der Mitarbeiter gilt als Grundlage für die Erarbeitung von kundenorientierten IT-Lösungen.
Christian und Joachim Skala, Vorstände der SCALTEL AG.
N
icht nur in der Tier- und Pflanzenwelt haben seit Millionen von Jahren nur die überlebt, die sich schnellst möglich an veränderte Bedingungen angepasst haben. In der heutigen Zeit gilt das vor allem für Unternehmen und Firmen. Seit der Gründung 1992 hat sich Scaltel zu einem bundesweiten Netzwerkausrüster entwickelt und deckt inzwischen das ganze Spektrum der Kommunikationstechnik ab. In den letzten drei Jahren hat das Unternehmen seine Mitarbeiterzahl von 75 auf 90 erhöht, auch der Umsatz ist von 14,4 Millionen Euro im Jahr 2006 auf 18,5 Millionen Euro im Jahr 2008 gestiegen. Unter der Geschäftsführung von Christian Skala, heute Vorstandsvorsitzender, wurde 1992 die Scaltel Kommunikationssysteme GmbH gegründet. Damals stand der Telekommunikationsmarkt mit Fokus auf den Vertrieb von Übertragungstechniken für Sprache und Daten im Vordergrund. Drei Jahre später wurde die Scaltel Netzwerktechnik GmbH mit dem Schwerpunkt auf Projektierung, Installation und Wartung von lokalen Kupfer- und Glasfasernetzwerken und aktiver Technik ins Leben gerufen. Im Jahr 1996 bezog das Un-
ternehmen ein neues Gebäude in Waltenhofen-Hegge und Ende des Jahres wurde eine Vertriebsniederlassung in Düsseldorf eröffnet. Scaltel nimmt Pionierrolle ein Kommunikation und Information sind bei Scaltel untrennbar mit modernen Technologien verbunden. Seit der Gründung des Unternehmens hat sich Scaltel zu einem Netzwerkausrüster entwickelt, der eine Pionierrolle bei der Umsetzung dieser innovativen Technologien einnimmt. Mit eigenen Mitarbeitern deckt Scaltel das ganze Spektrum der Netzwerktechnik ab. Der hohe Ausbildungsstand der Mitarbeiter gilt dabei als Grundlage für die Erarbeitung von kundenorientierten IT-Lösungen. Aus diesem Grund wird auch verstärkt in Aus- und Weiterbildung investiert. Schulungsprogramme im Rahmen von Zertifizierungsmaßnahmen werden regelmäßig mit den Herstellern angeboten. Auch der stetige Informationsaustausch mit den Herstellern direkt trägt dazu bei. Die Realisierung von Kundenlösungen erfolgt dabei immer nach den Grundsätzen der Perfektion. Bei Scaltel bekommt der Kunde alles aus einer Hand, so Christian Skala und
Weitere Informationen Überblick Geschäftsfelder: • Übertragungstechnik • Informationstechnik • Gebäude-Sicherheitstechnik • Dienstleistungen • Service-Leitstelle Scaltel AG Hauptniederlassung Waltenhofen Buchenberger Straße 18 87448 Waltenhofen Telefon: (0831) 540540 Telefax: (0831) 54054109 www.scaltel.de info@scaltel.de Niederlassung Düsseldorf Telefon: (02131) 3135790 Niederlassung Wiesbaden Telefon: (06134) 507890
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JoachimSkala,VorständederScaltelAG. Angefangen von der Beratung und Konzeption,überPlanungundProjektierung zur Installation und Inbetriebnahme bis hinzuWartung,SupportundSchulung. Qualitätsmanagment ist eingeführt ImJahr2000sinddieScaltelKommunikationssysteme GmbH und Scaltel Netzwerktechnik GmbH zur Scaltel AG verschmolzen.ImselbenJahrbezogdieFirma ein neues Gebäude in Waltenhofen-LanzenundeineVertriebsniederlassungeröffnete in Wiesbaden. 2001 wurde mit der Service-Leitstelle ein weiterer Geschäftsbereichgegründet,derbisheutedasHerzstückdesUnternehmensist.Auchfeierte dieScaltelAGihrzehnjährigesFirmenjubiläumundführteinQualitätsmanagment nachDINENISO9001:2000ein.DieScal-
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telAGwird2006als»Top 100Wirtschaftsunternehmen« und als bayerisches »Top 50 Unternehmen« ausgezeichnet undplatziertesichdasdritteJahrinFolge unterden»Europe’s 500«.EinewiederholteAuszeichnungvonCiscoSystemszum PremierPartnererhältScaltel2007aufeinemweltweitenPartnermeetinginLasVegas.ImselbenJahrbeziehtdieFirmagrößereRäumlichkeiteninderNiederlassung Düsseldorf. ZudenDienstleistungenderFirmagehören die Entwicklung kundenspezifischerLösungenindenBereichenÜbertragungs- und Informationstechnik, sowie Gebäude-Sicherheitstechnik.Dabeireicht derServicevonderBeratungüberdieIntegrationbishinzurSicherstellungdesreibungslosenBetriebsdesKommunikationsnetzwerks durch die eigene Service-Leit-
Scaltel ist ein bundesweit agierender Anbieter von Informations-Technologien und klassifiziert sich unter dem Begriff Netzwerkausrüster.
stelle. Scaltel ist ein bundesweit agierender Anbieter von Informations-Technologien und klassifiziert sich unter dem Begriff Netzwerkausrüster.
durch entsteht ein nutzvoller Informationsaustausch. Die überregionale Präsenz ermöglicht es, die Unternehmen im Auge zu behalten, rund um die Uhr.
Das Prinzip ist Offenheit Die Eckpfeiler der Unternehmensphilosophie ist kundenorientiertes Verhalten. Dabei bestimmt unternehmerisches Denken das resultats- und leistungsorientierte Handeln. Das Prinzip von Scaltel ist Offenheit. Loyalität und Integrität zeichnen das Unternehmen aus. Die Energien sind auf Kundenbeziehungen und das interne Verhältnis der Mitarbeiter untereinander ausgerichtet, denn nur Teamarbeit ermöglicht es, die bestmögliche Lösung für jede Herausforderung zu erarbeiten. Der Kunde wird, wenn er möchte, aktiv in den Entwicklungsprozess mit einbezogen. Da-
Wirtschaftliche Entwicklung Das Geschäftsjahr 2008 stand im Zeichen einer wirtschaftlich guten Stimmung und eines positiven Umfelds. Die Unternehmen investierten in die IT-Infrastrukturen und waren bei Neuanschaffungen nicht mehr so zurückhaltend wie die Jahre zuvor. Hoch war die Nachfrage nach Lösungen und Dienstleistungen von Scaltel im Bereich Informationstechnik und Service. Diese beiden Sparten bildeten wieder das Rückgrat für Umsatz und Ergebnis. So positioniert sich das Unternehmen als moderner und intelligenter Netzwerkausrüster, entspricht dem Anspruch an Innovati-
on und individuellen IT-Lösungen und sorgt so für das Wachstum der Scaltel AG. Im neuen Geschäftsjahr sieht Scaltel den Trend zur kontinuierlichen Ergebnisverbesserung weiter fortgesetzt, da das Unternehmen unterschiedlichste Branchen bedient und breit aufgestellt ist. Sabine Fischer
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Christoph Brakland im Gespräch mit Sabine Fischer.
Interview mit Vertriebsleiter Christoph Brakland
AW: Wie wird man denn Vertriebsleiter bei Scaltel? Christoph Brakland: Oh je, das ist ja schon fast zehn Jahre her. Ich war damals beruflich weltweit im Vertrieb unterwegs. Ich kannte die beiden Vorstände und Brüder Christian und Joachim Skala und wusste – was die beiden anpacken wird erfolgreich. Sie haben mich damals gefragt, ob ich diesen Posten übernehmen möchte und der Einstieg bei Scaltel hat mich sehr gereizt. Jetzt bin ich hier. AW: Von der Welt ins Allgäu. Vermissen Sie das chatten um den Globus? Christoph Brakland: Nein gar nicht. Ich liebe das Allgäu. Vor allem als Golfspieler gibt es hier viele Möglichkeiten. Auch die Mentalität der Menschen ist mir lieb. Außerdem erfüllt mich die Arbeit hier und meine Frau war auch ganz froh, dass ich mich dafür entschieden habe. Ich bin trotzdem noch viel unterwegs, vor allem in unseren Niederlassungen in Düsseldorf und Wiesbaden. Der Radius ist lediglich etwas kleiner. AW: Wie groß ist Ihr Vertriebsteam heute? Christoph Brakland: Dreizehn Account Manager plus eine Mitarbeiterin im Vertriebsinnendienst und eine Auszubildende. Sie machen einen perfekten Job. Mit unseren professionellen Tools steuern wir den Verkaufsprozess und präsentieren uns beim Kunden höchst effizient. AW: Gibt es beruflich etwas, das Sie sich wünschen würden? Christoph Brakland: (lacht) Natürlich
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mehr Kunden und mehr Umsatz, wie das im Vertrieb so üblich ist. Als Vertriebsleiter beschäftigt mich aber auch das ema neue Märkte und weitere Vertriebsgebiete im In- und Ausland. AW: Wer sind Ihre Hauptkunden? Christoph Brakland: Gute Frage. Alle die, die zu uns passen. Das sind Kunden, die unsere Ideen und Innovationen genauso schätzen wie unsere Bodenständigkeit und Offenheit. Auch wenn wir uns auf verarbeitende Mittelstandsunternehmen und den öffentlichen Bereich konzentrieren, fragen uns Unternehmen aller Branchen an. Dazu gehören große Service-Provider genauso wie Energieversorger, Banken oder Kliniken. Sie schätzen unsere Kompetenzen und Stärken. AW: Was unterscheidet das Unternehmen Scaltel von anderen? Christoph Brakland: Das sind eben unsere Stärken. Wir arbeiten mit unseren Partnern stets auf Augenhöhe und pflegen einen unkomplizierten Umgang miteinander. Flexibilität, Termintreue und qualifizierte Mitarbeiter sind uns wichtig. Wir bieten innovative Netzwerktechnologien die auf den Kunden zugeschnitten sind. Bei uns kaufen sie keine Komponenten, sondern eine IT-Lösung die einen hohen Investitionsschutz für die Zukunft bietet. Wir unterstützen unsere Kunden von Anfang an bei der Identifikation von Optimierungsmöglichkeiten, Ausarbeitung von Konzepten bis hin zur Installation und langjährigen Betreuung durch unsere Service-Leitstelle in Waltenhofen.
AW: Wer sind Ihre Ansprechpartner im Unternehmen? Christoph Brakland: Das geht vom ITLeiter über den Einkäufer zum GebäudeSicherheitsbeauftragten bis zum Logistikleiter und Geschäftsführer. Wir haben ein so breites Portfolio an Lösungsansätzen, dass wir sehr viele Bereiche betreuen können. Das kommt vor allem unseren Kunden zugute, weil wir Gesamtzusammenhänge im Netzwerk schnell verstehen und einen guten Überblick darüber haben, was machbar und sinnvoll ist. AW: Wie überzeugen Sie Kunden von Scaltel? Christoph Brakland: Durch Leistung. Anders funktioniert es nicht. Wenn unsere Kunden nicht überzeugt davon sind, dass wir sie perfekt unterstützen, werden sie uns nicht beauftragen. Professionelle Konzepte und ein akribisches Team sind unser Erfolgsrezept. Außerdem halten wir bei jedem Projekt das Feedback unserer Kunden fest, damit wir wissen, was wir noch besser machen können, um sie perfekt zu betreuen. AW: Was steht dieses Jah noch auf dem Programm? Christoph Brakland: Eine große Hausmesse im Juli. Sie sind herzlich eingeladen. AW: Oh, vielen Dank. Was erwartet mich denn dort? Christoph Brakland: Viele innovative Technologie aus all unseren Geschäftsbereichen zum live erleben. Wir halten nichts von »Vorlesungen«. Wir möchten zeigen, wie unsere Technologien die Geschäftsprozesse von Unternemen flexibler, schneller und einfacher gestalten. Lassen Sie sich überraschen. AW: Vielen Dank für das offene Gespräch. Um zum Abschluss zu kommen. Gibt es denn auch etwas dass Sie sich privat wünschen? Christoph Brakland: (lacht) Ein einstelliges Handicap und eine Golfrunde mit Tiger Woods, darüber würde ich mich freuen. Ansonsten natürlich viel Gesundheit um das Leben noch lang genießen zu können.
Unsere guten Vorsätze für 2009: So gut sein wie 2008
Ein Lob ist die beste Motivation. Deshalb danken wir unseren Kunden für die Auszeichnung zum besten Drucker 2008. Und, wir versprechen, dass wir im neuen Jahr nicht nachlassen werden. Im Gegenteil: Auch in der Zukunft schrecken wir nicht vor komplizierten und komplexen Herausforderungen rund um das Thema Druck zurück. Die von unseren Kunden geschätzte Druckqualität und Zuverlässigkeit ist hierbei selbstverständlich.
Wann fordern Sie uns heraus?
Von Kunden ausgezeichnet: Bester Drucker des Jahres 2008
Holzer Druck und Medien Druckerei und Zeitungsverlag GmbH + Co. KG Fridolin-Holzer-Straße 22–24 88171 Weiler im Allgäu Tel.: 0 83 87 / 3 99 0 Fax: 0 83 87 / 3 99 33 www.druckerei-holzer.de
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30 MILLIONEN für Großfamilien Man muss schon in Isny geboren sein oder aber die Immlers gut kennen, um verstehen zu können, warum sie das tun. Sie sind steinreich, aber deswegen müssten sie noch lange nicht so viel Geld spenden, um ihrer Stadt Gutes zu tun oder – ganz aktuell – Großfamilien. Die beiden Brüder, Karl und Jakob Immler, in Isny als Bauernbuben geboren, haben 30 Millionen Euro locker gemacht, um Großfamilien zu einem Haus zu verhelfen, das sie zum symbolischen Preis von 1 Euro pro Monat mieten können. Öffentlich bekannt gemacht haben die beiden ihr Vorhaben quasi als Weihnachtsgeschenk an ihre Heimatstadt: die Vertragsunterzeichnung für die Stiftung erfolgte zu Heiligabend 2004. Bescherung ist nun anderswo.
Karl (links) und Jakob Immler
K
arl und Jakob Immler waren nicht immer reich. Als Kinder haben sie Brezen verkauft, um an ein wenig Taschengeld zu kommen. Und auch ihren Kindern stellen sie nicht automatisch das neueste Auto vor die Tür, wenn sie 18 sind. Im Gegenteil: Sie waren stets bemüht, ihre Kinder zu lebenstüchtigen Menschen zu erziehen, die die Relationen nicht verlieren. Als erstes ihrer Nachkommen engagiert sich nun auch Karls Tochter Annka-
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thrin im Unternehmen. Und so wie ihre Geschwister steht sie ganz und gar hinter der Großfamilienstiftung; Jakobs Kinder sind noch zu klein, um da mitreden zu können. Stichwort »Erziehen«: Das Wort kommt einem irgendwie auch in den Sinn, wenn man an die »guten Taten« der beiden Brüder, die wegen ihres stattlichen Leibesumfangs gerne liebevoll als die »Wildecker Herzbuben von Isny« betitelt werden,
denkt. So haben sie ihrer Stadt unter anderem eine Realschule gebaut und gleichzeitig demonstriert, dass ein solches Vorhaben »fürs halbe Geld und in der halben Zeit« gebaut werden kann. Zum Dank dafür wollten sie, dass die Stadt jedes Jahr ein Neidhammelfest feiert, weil für sie der Neid eines der größten Seuchen unserer Zeit ist. Und sie haben in den Gängen der Gebäude Schilder aufgehängt. Etwa diesen: »Genie besteht zu 1 Prozent aus Inspi-
ration und zu 99 Prozent aus Transpiration.« Weil die Stadt das Fest verweigerte, haben die beiden darauf verzichet, auch noch den Erweiterungsbau zu finanzieren. Stattdessen haben sie mit 500 000 Euro die Ski-WM in Oberstdorf mitfinanziert. »Weil dort private Investoren noch estimiert werden.« Bundesweit bekannt Auch das »Museum im Mühlturm« (1 000 Quadratmeter) in Isny haben sie auf ihre Kosten umgebaut und der Stadt für 30 Jahre zur kostenfreien Nutzung überlassen. Mit ihrem »Gewerbehof« haben sie hunderte von Arbeitsplätzen geschaffen und zudem ein städtisches Gründerzentrum aufgebaut. Denn das Bauen und Vermitteln liegt ihnen: Es ist kein Geheimnis, dass sie ihr Geld als Schwergewichte in der Immobilienbranche, insbesondere dem Bau von Gebäuden für Lebensmittelfilialisten und Kaufhäusern gemacht haben. Trotz ihres erstaunlichen Reichtums sind sie dennoch aber auch immer bodenständig geblieben und engagieren sich in vielen Vereinen ihrer Heimatstadt. »Wie ganz normale Bürger.« Mittlerweile sind die beiden über ihre Heimatstadt hinaus bekannt wie die Gebrüder Grimm, weil ebenso reich an Ideen und Idealen. Als ihre Idee mit der Großfamilienstiftung bekannt wurde, tourten sie durch die wichtigsten Talkshows der Republik, machten Isny bundesweit bekannt. Dennoch tut sich Isny schwer mit den beiden Wohltätern. Vielmehr: die Stadt tut sich mitunter schwer, mit den reichlichen Segnungen auch entsprechend umzugehen. So war das beispielsweise, als sie mit einer halben Million Euro den Erhalt
Sprüche am so genannten »Immlerhaus«
der Geburtsabteilung im Isnyer Krankenhaus sichern wollten. So war das auch, als sie unter der Fußgängerzone eine Tiefgarage bauen oder ein Künsterhaus schaffen wollten. Dort steht nun oberirdisch der »Steuermelkerbrunnen« – direkt in Sichtweite zur Wohnung des Bürgermeisters, unter dessen Ägide das Vorhaben verweigert wurde. Mit einer Kuh, deren Milch aus dem einem Loch im Eimer rinnt. Und einem Melker, der nicht zufällig einem Beamten ähnelt. Der Brunnen findet sich am Viehmarktplatz; dorthin haben die Buben früher mit dem Vater die Kühe getrieben. Den Brunnen mit einem Schild zu erläutern, hat die Stadt den beiden untersagt. Praktischerweise gehört den beiden ein Haus am Platz; ein dort angebrachtes
Warum macht ihr das, wurden die Gebrüder Immler immer und immer wieder gefragt. Sie fanden darauf drei Antworten: »Erstens haben wir ein ausgeprägtes Lebensbild für konservative Werte. Zweitens pflegen wir soziales Denken in einem demokratischen Land. A la Kennedy, der sagte: Frage nicht, was dein Land für dich, sondern was du für dein Land tun kannst. Und drittens sind wir Unternehmer und keine Unterlasser.«
Schild bietet die nötige Hilfe. Überhaupt hat die Stadt den beiden immer wieder Steine in den Weg gelegt. Zum Ausgleich haben die beiden die Stadtverwaltung dann gerne vorgeführt. Noch heute haftet dem Isnyer Stadtbauamt der Makel an, ein verschlafener Haufen von Bürokraten zu sein. In den Streit um das so genannte »Goldene Dachl« und ein »Toleranz« anmahnendes Relief in der Fußgängerzone hat sich seinerzeit sogar ein Minister eingeschaltet. Heute gilt der umstrittene Erker als Sehenswürdigkeit. Dreimal so groß wie die Fuggerei in Augsburg Keine Frage, die beiden lieben es, zu provozieren. Aber diesmal war eigentlich alles anders. Denn auch die Stadt hat dazu gelernt. Im Gegenteil: Liegenschaftsamtschef Claus Dieter Fehr und Bürgermeister Manfred Behring haben sich sehr bemüht, die Brüder beim Kauf von geeigneten Grundstücken zu unterstützen. Immerhin ging es um ein Gelände von 50 000 Quadratmetern. Das muss man erstmal finden. »Dreimal so groß wie die Fuggerei in Augsburg« sollte das Großfamilienprojekt werden. Darauf sollten 50 Häuser gebaut werden, in denen Großfamilien für einen symbolischen Beitrag von einem Euro pro Monat leben können. Jedes Haus sollte mindestens fünf Schlafzimmer und eine behindertengerechte Einliegerwohnung haben: für Oma und Opa, denn das Projekt war auch an ein paar Bedingungen gebunden. So sollten die Bewerber mindestens drei 1|2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 29
Nach Meinung von Karl und Jakob Immler ist nämlich das Leben in einer Großfamilie »die schönste und sozialste Lebensweise«. Viele Kinder lernten heute auch keine Werte mehr. Und Oma und Opa kämen sich oft nutzlos vor, anstatt mit ihrer Erfahrung helfen zu können. Später könnten die Enkel den Großeltern helfen. »So lernt jeder Geben und Nehmen. Kinder aus solchen Familien werden sich im Leben leichter tun.« Ach wie schön das klingt! Da müsste doch jede Stadt freudestrahlend zuschlagen! Dass dies abermals in Isny nicht gelang, lag nun an den Bürgern selbst. Denn die, die passende Grundstücke hatten, wollten dafür auch Geld, zuviel Geld. Ganz nach dem Motto: Wenn das für die Immlers ist ... die können doch auch mehr zahlen als was das Land ortsüblich wert wäre.
Karl und Jakob Immler mit Bürgermeister Herbert Seger (Durach) und Landrat Gebhard Kaiser (Oberallgäu) samt dem Modell für das erste Investorenmodell der Großfamilienstiftung.
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Weixler-Schürger
Jahre in Isny gelebt haben und mindestens vier Kinder haben. Außerdem sollten mindestens zwei Senioren im Haus wohnen. Und es sollten 20 Stunden ehrenamtliche Arbeiten geleistet werden. Nach dem Motto »Wer etwas bekommt, muss auch etwas geben.« »Das Leben in einer Großfamilie Die Beweggründe für ihr ist die schönste und sozialste Lebensweise.« Tun lieferten die Gebrüder Immler, die selbst aus einer kinderreichen Familie kommen, auch gleich mit: »Wir sind schon lange der Meinung, dass in unserem Land eine falsche Familien- und Sozialpolitik betrieben wird.« Für jede Randgruppe gebe es ein Programm, »nur die ganz normale Familie muss selber sehen, wie sie über die Runden kommt«. Daran könne man verzweifeln oder »selbst einen Pflock einschlagen«.
Reichlich Platz für eine Großfamilie. Drei solche Häuser wurden im Oberallgäuer Durach gebaut.
ten. Die Häuser in Durach stehen bereits. Kurz vor Weihnachten sind drei Familien eingezogen. Die Häuser in Schemmerhofen sollen Mitte des Jahres bezugsfertig sein. Die Großfamilienstiftung mietet die Häuser für einen marktüblichen Preis an und gibt sie an die Großfamilien für einen »In Deutschland stehen oftmals die Probleme im Euro pro Monat weiter. Vordergrund und die Menschen vergessen darüber, Wobei die gleichen Bedass jeder Einzelne mithelfen kann, dingungen wie beim etwas zu ändern«, so Josef Geiger. Hauptprojekt gelten. Zur Freude der Gebrüder Immler haben die beiden Bürgermeister der Gemeinden, Herbert Seger Wenn die Heimatstadt nicht will … Und so kommt nun, was die Immlers gerund Eugen Engler, recht zügig die Baugenehmigungen an Jakob und Karl Immler ne verhindert hätten. Sie hatten immer geüberreicht – im Rahmen einer Pressekonsagt, dass sie das Projekt am liebsten in ihferenz im Terrassenhotel in Isny, das ebenrer Heimatstadt Isny verwirklicht sähen. falls im Besitz der Gebrüder Immler ist. Nun wird es wohl in Kaufbeuren gebaut. Weil es dort mit Stefan Bosse einen BürVertreter der beiden Investoren bekundeten dabei gleichzeitig ihr Bekenntnis, dagermeister gibt, der das scheinbar Unmögmit ein Zeichen setzen zu wollen, »dass liche möglich gemacht hat. Gleiches gilt auch für zwei weitere Bürauch wir das soziale Engagement der Fagermeister, in deren Gemeinden im ersten milie Immler unterstützen«. »In DeutschSchritt ein sogenanntes Investorenmodell land stehen oftmals die Probleme im Vorverwirklicht wird beziehungsweise bereits dergrund und die Menschen vergessen darealisiert ist. Mitte letzten Jahres unterrüber, dass jeder Einzelne mithelfen kann, schrieben Josef Geiger aus Oberstdorf etwas zu ändern«, so etwa Josef Geiger. (Bauunternehmung) und Andreas Dünkel Im Oberallgäu hat man sich im Übriaus Schemmerhofen (Investoren GmbH) gen bewusst für Durach entschieden. »In die ersten Mietverträge für das Modell. Oberstdorf fanden wir kein Gelände, in Durch ihre Unterschrift sicherten sie zu, Sonthofen wollte der Bürgermeister nicht, drei bzw. zwei Häuser für Großfamilien also habe ich Herbert Seger angesprochen, auf einem eigenen Grundstück zu errichmeinen bisherigen Stellvertreter; ich wuss-
te, der kriegt das hin«, so Landrat Gebhard Kaiser, der selbst im Ruf steht, einer der »mutigeren Politiker zu sein«, so Karl Immler. Auch der Schemmerhofer Bürgermeister habe ihnen in Rekordzeit eine Baugenehmigung besorgt. Und auch Stefan Bosse in Kaufbeuren gehöre zu den Bürgermeistern, »die Erstaunliches möglich machen; trotzdem wurde er mit 85 Prozent wiedergewählt«. Sicher Balsam für die Seele der beiden Wohltäter. Maria Anna Weixler-Schürger
Weitere Informationen Wer Näheres wissen möchte, kann sich im Internet unter www.grossfamilienstiftung.de informieren.
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Bilder: AlexAnder OttO (2), MichAel Wulf (3), cArMen nOtz (1)
Ein Mann, ein Wort –
Bernd Dassel, eine Talkshow Er hat den »Talk im Bock« in Leutkirch etabliert – eine Veranstaltung, die »von sich reden macht«, mit Interviewgästen, die eine wahre Geschichte haben
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D
ieter Kronzucker, Philipp Lahm, Frank Elstner, Gabriele Pauli, Heiner Brand, Michael Buback, Henry Maske, Günther Beckstein, Ute Vogt, Namen die bundesweit, ja manchmal europaweit bekannt sind. Menschen, Promis, Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Kultur, Charakterköpfe, Sportler, Politiker, Minenräumer, Abenteurer, Querulanten, Überlebende, Models, Moderatoren, es gibt kaum eine Sparte, aus der Leute nicht schon zum »Talk im Bock« ins kleine Leutkirch »am Rande des klassischen Allgäus« gekommen sind. Die Liste der inzwischen über 90 Interviewpartner ist lang, aber immer nur einer seit 2001 dafür verantwortlich, zuständig und wahrlich der einzige Ansprechpartner: Bernd Dassel (63), geboren in Gevelsberg/Westfalen, wohnt seit 30 Jahren im kleinen Weiler Bettelhofen bei Leutkirch und ist nicht nur ehrenamtlicher Talkshowmeister. Er ist Vater zweier erwachsener Söhne, die beide in der ARD mitmischen und eigene Sendungen haben wie jüngst die Serie »Wo warst du, als …« Menschen erzählten dabei von ihren persönlichen, einschneidenden Ereignissen wie dem Mauerfall, dem Tsumani und Nine-Eleven 2001. Dassels Tochter arbeitet als Nachrichtenredakteurin in Liechtenstein. »In beruflicher Hinsicht«, meint der Vater »sind wir eine ziemlich eindimensionale Familie.« Bernd Dassel ist gelernter Zeitungsredakteur, aber was mit Fernsehen, Radio und Printmedien zu tun hat: das alles ist sein »Spielfeld«. Als Redakteur, Moderator, Programmleiter, Talkmaster und Trainer beim Rundfunk und verschiedenen
»Wenn denen eine Frage unangenehm ist, müssen die ja nicht antworten.«
Sendern hat er immer gut zu tun gehabt. Er verdient zurzeit sein Geld mit Programmberatung, Moderatoren- und Reporter-Coaching, u.a. beim MDR und bei SAT 1. Wenn er dann noch den »Talk im Bock« organisiert oder mal wieder mit seinen sieben Enkeln gekuschelt hat, findet er manchmal auch noch Zeit für sein Hobby Tennis – sofern die Gelenke es nach zahlreichen Operationen an Hüften und Knien noch zulassen. Beim TiB, wie der Talk im Bock genannt wird, verdient er auch, nämlich den Applaus und die Anerkennung des Publikums. Geld verdient er keines, so wenig wie alle die Helfer, die ihm von Beginn an zur Seite stehen. Der Kleinkunstverein »Larifari Leutkirch« gab lange seinen Namen für das Erfolgsprojekt, heute wird der TiB von der Leutkircher VHS veranstaltet. Viele also geben ´was hinzu, damit die Sache Format hat, Dassel gibt seine Erfahrung im Talken, seine Kontakte, seine Sicherheit im Umgang mit Promis. Das alles macht er aus Spaß am Interview, aus Spaß an der Freud und weil´s die Leut’ freut. Er macht damit auch bewusst unbewusstes Stadtmarketing für Leutkirch, das mit dieser Veranstaltung weit über die Grenzen des Allgäus hinaus bekannt geworden ist. Manche Stars wissen es schon: »Aha, Leutkirch, aha Dassel – der ´Talk im Bock´ für einen guten Zweck: Ja, ich komme!« Manchmal rennt er offene Türen ein, manchmal muss er allerdings auch erklären, wo Leutkirch liegt. Seine Fragen beim Talk kommen gezielt. Er fragt, was ihn an den Gästen interessiert, nicht unbedingt, was die Leute hören wollen, aber das deckt sich offenbar meistens, denn das Publikum amüsiert sich oder ist betroffen. Keine Frage wird im Vorfeld abgesprochen, die Interviewten müssen auf alles gefasst sein. »
»Aus Spaß am Interview, aus Spaß an der Freud und weil‘s die Leut‘ freut.«
Wenn denen eine Frage unangenehm ist, müssen die ja nicht antworten«, meint Dassel in seiner konsequent unverblümten Art. Er sucht nicht unbedingt die Großen, die Berühmten, die All-Mächtigen, er sucht Menschen mit Geschichten; Menschen, die was erzählen können, die was zu sagen haben. Einige Male war sein TiB brisant und hochaktuell, wie im Jahr 2001: Mit Willi Steul (mittlerweile Intendant des Deutschlandfunks) saß ein Afghanistan-Fachmann Dassel gegenüber, nachdem am Tag zuvor die erste amerikanische Bombe über Kabul explodiert war. Gleich zweimal beim TiB waren, wegen des großen Interessers, Astronaut omas Reiter, Frauke Ludowig, die Society-Lady von RTL, sowie die CSUDissidentin Gabriele Pauli, über die Ex-Ministerpräsident Stoiber letztlich gestolpert ist. Der Talk heißt »im Bock«, weil der Abend normalerweise im Leutkircher Bocksaal stattfindet. Bei den »richtigen Promis« muss in die Festhalle (400 bis 500 Besucher) ausgewichen werden. Und manchmal geht’s auch in die Mensa am Schulzentrum. Philipp Lahm dagegen wurde von 1400 Besuchern in der großen Sporthalle empfangen, mit einem Torwandspiel und großem Bahnhof. Das bedeutete im Dezember 2008 viel Medienrummel und viel Freude bei den sportlichen »Autogrammjäger-Buaba«. Einen »Boulevardblatt-Star« wie Boris Becker, 1|2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 33
sagt Dassel, würde er nie einladen, der sei ihm völlig egal. Dassel hat keinen Bock auf einen »Bock« mit Becker.... Die Veranstaltungen kommen durchweg an, sehr gut sogar. Die meisten jedenfalls. Die emen Gesundheit und Abenteuer sind nicht so von Interesse, bis jetzt. Auf eine wahrlich »unglaubliche« Resonanz stieß 2007 ein Aussteiger von Scientology, Winfried Handl. »Hätte ich nie gedacht«, kommentiert Dassel das große Interesse, denn zwei Veranstaltungen waren immer noch zuwenig für die Geschichten dieses Mannes, der auf riesiges Interesse bei Besuchern bis aus Göppingen und Ulm stieß. Das Gute am TiB: Der Einritt ist frei. Am Ende wird grundsätzlich für einen guten Zweck gesammelt, wie zum Beispiel für die Karl-Heinz-Böhm-Stiftung, für krebskranke Kinder, für die »Herz für Herz«-Stiftung, für Orchesterpauken, für lokale Tafelläden oder Integrationsprojekte. Über 250.000 Euro sind mittlerweile weltweit verteilt worden – viel Geld aus einer kleinen, intimen Veranstaltungsreihe. Natürlich wird diese hochkarätige Veranstaltung gesponsert von Leutkircher Firmen, die ggf. Honorare, Spesen, Übernachtungen, Anreise der Gäste übernehmen. Die Firma EKL war von Anfang an dabei; ohne ihren engagierten Chef Hans-Jürgen
Dassel hat keinen Bock auf einen »Bock« mit Becker....
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Möchel gäbe es den Talk wahrscheinlich nicht mehr. »Ich habe eine unfassbare Freiheit«, sagt Bernd Dassel zum Verhältnis zu seinen Sponsoren und über die Verpflichtung seiner TiB-Gäste. »Die Sponsoren – außer EKL noch die Chefs von elobau, myonic und der Gruschwitz GmbH – lassen mich schalten und walten, wie ich will. Sie schenken mir in Hinblick auf das Programm großes Vertrauen und haben noch nie NEIN zu einem vorgesehenen TalkGast gesagt«. Auch dann nicht, als 2004 der Schleyer-Entführer und RAFMann Jürgen-Peter Boock zum TiB kam, nach 18 Jahren Knast. Mancher mag damals im konservativen Leutkirch die Nase gerümpft haben; die TiB-Sponsoren jedenfalls fochten das nicht an. Einmal im Jahr, zum Altstadtsommerfestival in Leutkirch, organisiert Dassel seit einigen Jahren das Gespräch mit den »Leutkircher Köpfen«. Das sind Menschen wie »du und ich«, allesamt Leutkircher oder ehemalige Leutkircher. In diesem Jahr sind dabei ein »Sonnenkönig«, der mit Solarenergie die Halle des Tennisvereins finanziert; da ist ein Handballspieler, der seit 35 Jahren in der ersten Mannschaft der TSG Leutkirch spielt; da ist eine scheue kleine DeutschTürkin, die auf der Bühne zum explosiven Rapstar wird. Dieser regionale, heimische Talk findet bei guter Witterung dann mitten in der Stadt am Gänsbühl unter freiem Himmel statt. Falls, ja falls nicht wieder mal ein ordentlicher Allgäuer Landregen fällt oder es mitten im Sommer herbstlich frisch wird. Dann wird das Open Air kurzfristig in die Festhalle verlegt, wie im vergangenen Jahr. Bei Sommerwetter allerdings »ein tolles Ambiente«, findet nicht nur Dassel, denn es kommen Heerscharen von Interessierten ins Städtle und staunen über Menschen vom Ort, die sie bis jetzt so gar nicht kannten.
Bernd Dassel sieht nächstes Jahr seinem 100. Talk im Bock entgegen.
Beim 50.Talk im Bock hatte Bernd Dassel die Hand nach Schloß Zeil ausgestreckt. Niemand geringerer als »Seine Durchlaucht Fürst Georg von Waldburg Zeil« war als Interviewpartner geladen, der sogar ganz offen über viele adelige Interna sprach, was logischerweise auf großes Interesse stieß. Bernd Dassel sieht nächstes Jahr seinem 100. Talk im Bock entgegen, und da will er wieder was ganz Besonderes bieten. Die Verhandlungen mit einem »Hochkaräter« laufen noch. Peter Maffay dagegen hat Anfang des Jahres seinen Besuch für Dezember 2009 angekündigt für die TiB-Weihnachtsveranstaltung, vor der Dassel bei Firmen und Privatleuten Gelder für einen karitativen Zweck sammelt – in diesem Fall für Maffays Kinderstiftung. Dann reicht vermutlich nicht mal die Sporthalle aus! Aber auch ohne Maffay ist immer Musik drin im »Talk im Bock« – dank des JazzQuartetts »Just Friends« mit Lothar Kraft (Piano), Klaus Bermetz (Bass), Stefan Sigg (Flügelhorn, Trompete) und Matthias Jakob (percussion). Sie umrahmen den TiB und entspannen das Publikum. Was Dassel persönlich sehr beeindruckt an seinen Talkgästen? Was dem Unerschütterlichen sogar richtig »an die Nieren« geht? Das sind persönliche Schicksale. Einmal hatte er Heinz Schön, 76 Jahre
alt, beim Interview, den einzigen Überlebenden der »Wilhelm Gustloff«, die am Ende des Krieges 1945 mit 210.000 Flüchtlingen an Bord in der Ostsee torpediert worden war. »Der Mann hat auf der Bühne geweint, als er seine Geschichte erzählt hat, und er war nicht der einzige im Saal« erinnert sich Dassel. Auch ein ehemaliger KZHäftling hat seine Erlebnisse vor 50 Jahren bei Dassel und seinem Publikum preisgegeben, was Moderator und Zuhörern tief unter die Haut ging. Um an seine Talkshowgäste heran zu kommen, lässt Dassel seine beruflichen Beziehungen als Radio- und Fernsehredakteur spielen oder auch schon mal Bekannte für sich und seine Veranstaltung »gut Wetter« machen. Irgendwie kommt er meistens heran an seine Lieblingsgäste,
auch wenn es, wie im Falle Michael Stich manchmal anderthalb Jahre langer Verhandlungen bedarf. Er holt sie dann zum Leutkircher Termin persönlich am Flughafen ab, es beginnt das erste Beschnuppern während der Fahrt ins Allgäu, und im Gasthof »Mohren« gibt’s dann ein gemeinsames Abendessen. Nach dem Talk geht man traditionell wieder in den »Mohren« und da servieren die Wirtsleut, Familie Pferdt, auch traditionell, leckere Wienerle mit Senf und Brezeln. Die Gäste sollen sich wohl fühlen, sollen eine gute Erinnerung ans Allgäu mitnehmen. Dagelassen haben die meisten der Gesprächspartner sehr viel Persönlichkeit, viel Information und Hintergrundwissen fürs Leutkircher Publikum, oft auch überaus freundliche Einträge ins Gäste-
»Der Mann hat auf der Bühne geweint, als er seine Geschichte erzählt hat, und da war er nicht der einzige im Saal.«
buch des TiB und oft auch ins Gästebuch der Stadt Leutkirch, denn auch der Oberbürgermeister lässt sich die echten Promis natürlich ungern ohne Empfang und Autogramm (ent)gehen. Dank Bernd Dassel, der immer neue interessante »Gesichter« für sich und Leutkirch entdeckt und sie in den südlichsten Süden zum »Talk im Bock« holt. Alle Infos unter www.talk-imbock.de. Carmen Notz 1|2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 35
Allgäuer verpacken weltweit ultivac ist ein weltweit führender Anbieter von Verpackungslösungen, mit mehr als 40-jähriger Erfahrung im Verpacken von Lebensmitteln, medizinischen Sterilgütern und Industriegütern. Das Multivac-Angebot umfasst ein umfangreiches Portfolio an Tiefzieh-Verpackungsmaschinen, Traysealern, Vakuum-Kammermaschinen, Etikettier- und Kennzeichnungs- sowie Qualitätskontrollsystemen und Automatisierungslösungen bis hin zu schlüsselferigen Verpackungslinien.
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MUTLIVAC
Sie waren zu dritt – und sie hatten eine Idee! Drei Allgäuer, die 1961 eine inzwischen weltweit operierende Firma gründeten. Etwa 60 Tochtergesellschaften gibt es mittlerweile und etwa 3000 Mitarbeiter arbeiten heute für Multivac weltweit. 800 davon sind spezialisierte TechnikIngenieure und Kundenberater in mehr als 55 Ländern auf allen Kontinenten.
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Begonnen hatte alles, nachdem Sepp Haggenmüller in einer Garage bei Wolfertschwenden eine erste Kammermaschine konstruiert hatte. 1967 wurde schließlich die erste Tiefzieh-Verpackungsmaschine gebaut. Und Mitte der 90er Jahre wurden die ersten vollautomatische Traysealer aus dem Hause Multivac in den Markt eingeführt. Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens: 1992 wurde die erste Edelstahlmaschine produziert. Heute werden jährlich mehr als 1 300 industrielle Verpackungsmaschinen sowie über 3 200 Kammermaschinen neu in Be-
trieb genommen – in über 100 Ländern weltweit. Seit der Gründung der Firma im Jahre 1961 wurden somit mehr als 115 000 Maschinen weltweit installiert, wovon sich noch ein großer Teil im Einsatz befindet, berichtet Christian Traumann nicht ohne Solz. Christian Traumann lebt und arbeitet seit fast acht Jahren für die Firma im Allgäu. In seiner »neuen Heimat« fühlt er sich sehr wohl. Den Standort seines Unternehmens nahe Memmingen findet er optimal. »Viele haben wohl noch nicht begriffen, welch Rohdiamant dies ist«, sagt der
»Es gibt im Prinzip nichts besseres als unsere Verpackungslösungen«, sagt ein selbstbewusster Christian Traumann.
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Diplom-Betriebswirt, der als Geschäftsführer von Multivac vor allen Dingen die Finanzen im Blick hat. Und zufrieden sein kann! Denn seit 2002 hätten sich Umsatz und Mitarbeiterzahl verdoppelt, die Produktionsfläche sogar verdreifacht (aktuell: ca. 50 000 Qudratmeter). Entsprechend ausgebaut worden ist auch das Investitionsbudget: »Trotz schlechter Konjunkturaussichten«, so Christian Traumann, wird Multivac Die »Kernkompetenz« von Multivac sind Lösungen für auch in 2009 auf dem selben Niveau investieren Tiefzieh-, Vakuum- und Schutzgas-Verpackungen. wie in den vergangenen Jahren. »Zwar merken auch wir, dass es inzwischen etwas langsamer geht, aber an Kapazitätskürzungen müssen wir noch nicht denken«, so Traumann: »Ich habe in meinem Köcher noch einige Pläne, um möglichst alle Arbeitsplätze zu sichern.« Überhaupt: Er ist davon überzeugt: »Die Branche der Verpackung von Lebensmitteln leidet nicht so stark unter der Krise »Weg von Wurst und Fleisch«, hin zu Dingen wie wie andere Märkte.« Im Kugellagern, Druckerpatronen oder Kathedern. Gegenteil: Traumann denkt, Firmen wie Multivac gehen aus der Krise eher gestärkt hervor. »Weil wir überlegen, wie wir noch kundenorientierter, schneller und besser werden können.« Die einzige wirkliche Bedrohung sei »die eigene Überheblichkeit«. Neben den angestammten Märkten wie Wurst- und Käseverpackungen breitet Multivac seine Aktivitäten auch in andere Geschäftsfelder aus, wie zum Beispiel die Verpackung von Industriegütern wie Kugellagern oder Druckerpatronen. Soll heißen: Verpacken kann man alles, wenn man weiß, wie. Multivac glaubt an sich. »Es gibt im Prinzip nichts besseres als unsere Verpackungslösungen«, sagt ein selbstbewusster Christian Traumann. Vor allem, wenn es darum gehe, Verpackungen anzubieten, die den Einsatz von Konservierungsstoffen in Lebensmitteln unnötig macht. »Unsere Verpackungslösungen machen Lebensmittel haltbar«, sagt Christian Traumann. Weiteres Plus des Unternehmens: »Wir betreuen unsere Kunden von der ersten Entwicklungsstufe bis das verpackte Endprodukt im Regal steht. Wir sind Maschinenbauer, aber unsere Stärke sind Komplettlösungen für alle Verpackungsprobleme.« Maria Anna Weixler-Schürger
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Multivac gewinnt Deutschen Verpackungspreis Für die neue Generation von TiefziehVerpackungsmaschinen ist Multivac mit dem Deutschen Verpackungspreis 2008 ausgezeichnet worden. Das Deutsche Verpackungsinstitut DVI verlieh den Preis in der Kategorie Maschinentechnik. Damit hat Multivac in vergangenen Jahr bereits die zweite bedeutende Auszeichnung für die neue Generation erhalten, nach dem renommierten iF Packaging Award. Für Multivac nahmen Tim Slomp, Leiter des Geschäftsbereichs Tiefziehmaschinen, Winfried Wolf, Produktmanager Tiefziehmaschinen, und Marketingleiterin Valeska Haux den Preis in Nürnberg entgegen. »Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung«, sagte Tim Slomp. »Sie bestätigt die innovativen Konzepte, die wir in unseren Maschinen verwirklicht haben, vor allem in Hinblick auf das branchenweit einzigartige Hygiene-Design und die weiter gesteigerte Prozesssicherheit.« »In der Nahrungsmittelindustrie haben Verbraucherschutz und Lebensmittelhygiene höchste Priorität«, sagt Valeska Haux. »Das hygieneoptimierte Design unserer neuen Tiefzieh-Verpackungsmaschinen verringert den Aufwand und die Kosten, um einen hygienisch einwandfreien Maschinenzustand zu gewährleisten. Das führt zu reduzierten Standzeiten und damit zu einer höheren Ausbringung und Produktivität der Verpackungsmaschine.«
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Kapitalerhalt
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steht vor Rendite Das Konzept der Allgäu Vermögensverwaltungsfonds mit Sitz in Kempten ist denkbar einfach: Immobilien in Krisenzeiten deutlich unter dem Marktwert kaufen, vermieten und in konjunkturstarken Zeiten mit Gewinn wieder verkaufen. Seit jeher sind Immobilien die Basis eines soliden Vermögensaufbaus und sollten in keinem Portfolio fehlen, so Geschäftsführer Herbert Riescher.
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FISCHER/TAENZEL
Familie Wolf im Beratungsgespräch mit Nil Awad, Immobilienkoordinator.
»Anleger können sich am Fonds beteiligen, Sachwerte erwerben und so der Krise Paroli bieten«, sagt die Geschäftsleitung. Dabei werden nur Objekte gekauft, die im Bestand gehalten werden. Investiert wird in Wohn- und Geschäftshäuser, Mehrfamilienhäuser, Hotels und Gasthäuser, Gewerbe-Dienstleistungen und Gewerbe-Einzelhandel, jedoch in keine HochhäuSo werden alle Immobilien, ser. Im Allgäu, dem Bobei denen es möglich ist, denseeraum und angrenzenden Regionen. Die maals Niedrigenergiehäuser aufbereitet. ximale Investition für ein Objekt beträgt 2,5 Millionen Euro. Investitionen in dieser Region seien lohnenswert, weil die Region weltbekannt sei und über einen deutlichen Attraktivitätsvorsprung gegenüber den meisten Regionen bundesweit verfüge. »Wir haben eine der geringsten Arbeitslosenquoten der Republik und es ist ein sehr konjunkturstarker Standort«, so die Verantwortlichen. Wichtige Parameter seien zudem der starke Bevölkerungszuwachs und eine der höchsten Zuzugsquoten der Bundesrepublik. »Der Bedarf in dieser Region ist heute schon groß und wird nach seriösen Prognosen in den nächsten Jahren noch stark zulegen, was
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gerade im Süden Deutschlands zu Engpässen im Wohnungsangebot führen wird«. Davon profitiere das Geschäft und somit die Anleger. »Denn wie wir alle wissen: Angebot und Nachfrage regeln den Preis«, sagt der Geschäftsführer. So dürfe der Kunde schon aufgrund der regionalen Qualität mindestens mit Werterhalt rechnen, mit dem Zutun der Allgäu Vermögensverwaltungsfonds sogar mit deutlicher Wertsteigerung. Markt verknappt sich Weiterhin sei zu erwarten, dass sich der Markt für Immobilien in den nächsten Jahren verknappen wird, was eine parallele Wertsteigerung mit sich bringe. Laut den Experten von »empirica« habe die Bundesrepublik einen Neubaubedarf von 330 000 Wohneinheiten jedes Jahr. Tatsächlich gebaut wurden 2007 nur 182 000 Wohnungseinheiten. Dies sei ein Rekordtief gegenüber den Vorjahren, in welchen 200 000 Einheiten neu erstellt wurden. Handverlesene Objekte Viele Personen lehnen eine Direktinvestition in Immobilien ab, weil sie dann zu Eigentümerversammlungen gehen müssten und das Wagnis von Mietausfall eingehen,
Beispielsweise kennen wir jeden Mieter unserer Häuser und Wohnungen«, sagt der Geschäftsführer. Die Vorteile für den Anleger auf einen Blick: reine Sachwertanlage, Inflationsausgleich, überdurchschnittliche Renditeaus-
»Tauschen Sie Geldwerte in Sachwerte.«
Herbert Riescher, Geschäftsführer.
tiert wird«. Die Ausschüttung des Anteils an den Verkäufer der Police erfolge per Vorkasse. Die Gesellschaft sehe es als Serviceleistung für den Vertrieb, da zunächst nur anhand einer erteilten Vollmacht der aktuelle Wert der Policen ermittelt werde. Anschließend folge ein Angebot, welches der Anleger annehmen kann. Das Konzept diene der Mittelbeschaffung und soll die Arbeit der Makler und Finanzdienstleister unterstützen. Sabine Fischer
sichten, hohes Wertsteigerungspotential, kein persönliches Mietausfallwagnis, konjukturstarke Standorte, steuerfreie Endausschüttung, keine Abgeltungssteuer, geringe Kosten und konservative Kalkulation. »Und gewohnt wird immer«, so der Geschäftsführer, das sei auch der Slogan der Allgäu Vermögensverwaltungsfonds. »Ab sofort ist es bei uns auch möglich, Lebensvesicherungen in Fondsanteile zu tauschen«, sagt Bernd Winkler. Die Firma kauft Policen aller Gesellschaften und wickelt unbürokratisch ab. »Vorausgesetzt ist, dass ein Teil des Kapitals bei uns inves-
Allgäu Vermögensverwaltungsfonds GmbH & Co.KG Rathausplatz 14 87435 Kempten Telefon: 0831 / 9604510 Telefax: 0831 / 96045120 info@allgaeu-beteiligungen.de www.allgaeu-beteiligungen.de
Bernd Winkler, Leiter Back-Office.
UNSERE KUNDEN SIND weiß Herbert Riescher aus Erfahrung. Trotzdem bleibe die Immobilie die Anlageform, die bisher alle Krisenzeiten mit Gewinn überstanden habe. Als Nischenanbieter sei es dem Unternehmen möglich, einen Immobilienbestand aus handverlesenen Objekten aufzubauen. Die Wertschöpfungskette beginne beim Ankauf der Häuser und Wohnungen, welche deutlich unter dem Marktwert erworben werden. Im Besonderen sollen dabei Energiesparpotentiale genutzt und so Niedrigenergie-Immobilien geschaffen werden. »Dadurch erreichen wir eine laufende Optimierung der Erträge, sowie erheblicher geplanter Wertsteigerungen«, sagt Nil Awad. So werden alle Immobilien, bei denen es möglich ist, als Niedrigenergiehäuser aufbereitet. Positiver Trend Der Gesamtmarkt entwickele sich im Moment etwas träge. »Für uns gibt es einen positiven Trend, denn wir haben den Vorteil, dass wir auf die Marktlage schneller reagieren können, weil wir kleiner sind.
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Der Herr der finanziellen Maßanzüge Dietmar Fähnrich ist »Fachberater für Finanzen mit Herz und Seele zu 1000 Prozent«. Der 33-Jährige berät Firmen, Selbstständige, Gewerbetreibende und Privatkunden. Im Jahr 1998 hat Fähnrich die Kanzlei als Ein-Mann-Unternehmen für einen der größten Versicherer Deutschlands gegründet. Schnell erkannte er jedoch, dass nur dann eine individuell unabhängige, erstklassige Beratung gewährleistet ist, wenn er unabhängig und frei berät. Ende des Jahres 2000 hat er sich aus dem Ausschließlichkeitsverhältnis gelöst und arbeitet seitdem als ungebundene Kanzlei für Wirtschaftsberatung mit führenden Unternehmen Deutschlands zusammen. Das Sekretariat leitet seine Frau Bianca Fähnrich-Standfuß.
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»Das wichtigste ist, dass der Kunde weiß, was er möchte und das weiß er in der Regel nicht. Darum helfen wir ihm dabei«, sagt Dietmar Fähnrich.
Verschiedene Phasen Jedes Produkt in der Finanzbranche habe seine Berechtigung, oft wissen aber die Klienten nicht so genau, was für sie selbst das Richtige ist. Es stellen sich Fragen wie »Welches Produkt ist gut für welchen Zweck«, »Welche Alternativen gibt es für Bank-, Bauspar- und Versicherungsprodukte«, »Welche staatlichen Förderungen gibt es« oder »Was ist die beste Kapitalanlage«. Wer sich nicht allein durch diesen Dschungel schlagen möchte, lässt sich von Dietmar Fähnrich helfen. Wenn Beratungsbedarf besteht, wird nach einem ersten Gespräch ein Termin ausgemacht. In dieser ersten Phase erfasst der Fachberater alle für ihn notwendigen Daten. Dazu gehören die aktuelle Einnahmen und Ausgaben, das Familienverhältnis, die aktuellen
Ziele und Wünsche und das jeweilige Anlegerprofil des Klienten. In der zweiten Phase werden die Daten mit einem speziellen Computerprogramm ausgewertet, »dabei werden Szenarien unter verschiedenen Produkten dargestellt«, sagt Fähnrich. Durch diese neueste Computertechnologie wird automatisch errechnet, wo der Klient nicht abgesicherte Risiken hat, wo eine Überversicherung vorliegt, wo unnötige Ausgaben vorhanden sind und wie man diese vermeiden kann. Auch wird die Inflation berücksichtigt und die Steuerlast hinein gerechnet. »Es gibt wenig Gesellschaften, die das mit rein rechnen«, sagt Fähnrich. »So sieht der Klient, ob er mit den von ihm gewählten Produkten seine Ziele erreichen und wie man gegebenenfalls den Kurs korrigieren kann«, sagt der
Finanzberater. Außerdem werde überprüft, welche staatlichen Förderungen dem Kunden zustehen und wie man zusätzliche Steuervorteile bekommen kann. Dann stelle sich die Frage, was der Klient möchte. »Das wichtigste ist, dass der Kunde weiß, was er möchte und das weiß er in der Regel nicht. Darum helfen wir ihm dabei«, sagt der 33-Jährige. Schlüssige Konzepte In der dritten Phase wird ein Konzept für den Klienten erstellt, das für ihn schlüssig ist. »Unter Beachtung der Einnahmen und Ausgaben, der Ziele und Wünsche und des Anlegerprofils erstellen wir einen Plan, wie der Klient in gewünschter Zeit seine Wünsche und Ziele erreicht«, sagt Dietmar Fähnrich. Durch das in Phase zwei erstellte
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»Wir erstellen einen Maßanzug für den Kunden. Das Konzept ist immer auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten.«
Finanzgutachten werden sämtliche Förderungen und Steuervorteile genutzt und somit die Einnahmen des Kunden erhöht. Bei Versicherungprodukten wird darauf geachtet, dass Zusätze vermieden werden, um unnötige Kosten zu vermeiden. Somit wird die monatliche Belastung des Klienten gesenkt. Bei Versicherungen wird darauf geschaut, dass sie nur der Existenz dienen. »Versicherungen, die wirklich wichtig sind die, die das Einkommen absichern, die Zukunft, Invalidität, Risikolebensversicherung, Kranken- und Haftplichtversicherung und die Pflegeversicherung wird immer wichtiger«, sagt Fähnrich. In über 50 Prozent aller Fälle würden die Kosten bei Kapitalanlagen und Versicherungen um bis zu 30 Prozent gesenkt,
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gleichzeitig jedoch die Leistungen und Gewinne verdoppelt. Dabei arbeitet die Kanzlei mit über 300 Produktpartner zusammen. »Wir erstellen einen Maßanzug für den Kunden. Das Konzept ist immer auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten«, sagt Fähnrich. Das sei natürlich nicht in Stein gemeißelt, sollte sich etwas verändern, könne man sofort reagieren. »Mit unseren Programmen passen wir den Bedarf immer wieder an die jeweilige Situation an, so der Finanzberater. »Wir sind flexibel und unabhängig«. Die Kanzlei sucht immer nach Konzepten, die den größtmöglichen Nutzen für den Klienten bieten. Für die Kunden bedeutet es eine Sicherheit, wenn die Kanzlei Fähnrich und Partner
eine Empfehlung für ein Produkt ausspricht. Von der ersten bis zur dritten Phase wird der Klient von der Kanzlei in der Regel sechs Wochen begleitet, anschließend wird vier Mal im Jahr überlegt, ob sich an der jeweiligen Situation etwas geändert hat und was man anpassen muss. Die Nachbetreuung ist entscheidend, das A und O der Kundenbindung. Jeder Klient hat auf der Internetseite der Kanzlei ein eigenes Login und kann so Änderungen selbst eintragen. »Wir haben sehr enge Kontakte zu unseren Klienten«, sagt Fähnrich. Es gibt sogar individuelle Newsletter für die speziellen Anliegen der Klienten, die regelmäßig verschickt werden. »Investieren statt spekulieren ist der Leitspruch«, sagt Dietmar Fähnrich. Als
beste Kapitalanlage sieht der Finanzberater die Immobilie, die selbst bewohnt wird. Alternativ zu Bank-, Bauspar- und Versicherungsproduken empfiehlt Fähnrich eine Immobilie als Kapitalanlage. »Die meisten unnötigen Kosten entstehen den Klienten durch unnötige Versicherungszusätze. Die Art der Versicherung ist zwar richtig gewählt, zu viele Zusätze treiben jedoch die Kosten in die Höhe. Durch das Nutzen unseres Knowhows kann der Klient sich nunmehr mit dem ema Vermögen befassen … und das völlig krisensicher«, so Dietmar Fähnrich. Sabine Fischer
»Investieren statt spekulieren«
»Nicht der beste und fairste Fachberater hat mehr Interesse an den Finanzen seines Kunden als der Klient selbst. Deshalb darf er uns auch gerne über die Schulter schauen«, sagt Dietmar Fähnrich.
Bianca Fähnrich-Standfuß und Dietmar Fähnrich.
Weitere Informationen Dietmar Fähnrich · Fachberater für Finanzen (BBW) Oymühlenstraße 49 · 87466 Oy-Mittelberg Telefon (08366) 984768 · Telefax (08366) 984769 Mobil (0176) 62172714 dietmar@faehnrich-mail.de · www.faehnrich.fg.meinoffice.de
Adressänderung nach Umzug im Juni: Panoramaweg 10 · 87497 Wertach
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Im Gespräch: Dagmar Fritz-Kramer
OBJEKT- UND GEWERBEBAUTEN
Die Zukunft gehört der Nachhaltigkeit
Bilder: Baufritz (4), Wulf (1)
Gerade erst wurde bundesweit der einheitliche Energieausweis für Wohngebäude verpflichtend eingeführt, schon steht ein weiteres neues Immobilien-Zertifikat in den Startlöchern: Neu- sowie Altbauten, die sich durch einen geringen Energie- und Materialverbrauch hervortun, können seit Anfang 2009 mit dem freiwilligen »Deutschen Gütesiegel für nachhaltiges Bauen« ausgezeichnet werden. Ein »alter Hase« auf dem Gebiet des nachhaltigen Bauens ist die Firma Baufritz aus Erkheim.
ZAE Forschungsinstitut in Garching, ausgezeichnet mit dem Holzbaupreis 2002.
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»Wir verwenden ausschließlich umweltverträgliche Materialien und überprüfen diese auf Schadstoffe und toxische Belastungen.«
Auf der Fachmesse BAU 2009 hat Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee zum ersten Mal die Gütesiegel für nachhaltiges Bauen verliehen. Was denken Sie über das neue Zertifikat? Dagmar Fritz-Kramer: Generell begrüßen wir ein solches Zertifikat, allerdings gibt es auch Kritikpunkte. Zum Beispiel sollte man mit der Einführung eines Nachhaltigkeitssiegels auch eine umfassende Lebenszyklusanalyse des Gebäudes, seiner Bestandteile, Sanierungszyklen und dem zu erwartenden Nutzerverhalten zugrunde legen.
Wie steht es z.B. um die CO2 Bilanz der verwendeten Baumaterialien und Dämmstoffe? Dagmar Fritz-Kramer: Ökologisch bauen bedeutet nicht gleichzeitig nachhaltig zu bauen. Manch ein umweltbewusstes Unternehmen wird seinen Ausstoß an CO₂ kritisch betrachten und analysieren. Mit dem speziell entwickelten CO₂-Berechnungsprogramm LEGEP wird bei den Objektbauplanern von Baufritz jedes Gebäude analysiert. Durch die Verwendung nachhaltiger und natürlicher, baubiologisch geprüfter Materialien kann der CO₂ Ausstoß bei der Herstellung und Produkti-
Repräsentatives Gewerbegebäude der Agraferm Technologies AG in Pfaffenhofen / ILM
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on eines Bürohauses oder Gewerbegebäudes drastisch gesenkt werden. Die in der Nutzungsphase durch effizienten Wärmeschutz und hohe CO₂-Speicherfähigkeit der verwendeten Materialien eingesparten CO₂-Werte übersteigen die Herstellungswerte bei weitem. So entsteht eine Reduktion von klimaschädigenden Kohlendioxid je Objekt von 80 bis 100 Tonnen! Was heißt bei Baufritz nachhaltiges Bauen? Dagmar Fritz-Kramer: Bei uns werden Häuser komplett ökologisch und nachhaltig gebaut. Seit Jahrzehnten ist Baufritz aktiv in der Forschung und Entwicklung innovativer, umweltschonender Lösungen. Wir tun alles dafür, dass durch den Bau un-
serer Gewerbebauten und Häuser die Umwelt so wenig wie möglich belastet wird. Das fängt bei der Auswahl der Werkstoffe an. Wir verwenden ausschließlich umweltverträgliche Materialien und überprüfen diese auf Schadstoffe und toxische Belastungen. Unser Produktionsprozess ist energiesparend und schont Ressourcen. Zur Herstellung nutzen wir Naturstrom und produzieren auch einen steigenden Anteil unseres Energiebedarfs durch großflächige Photovoltaikanlagen auf den Baufritz eigenen Produktionshallen. Jedes Baufritz Objekt kann von nachfolgenden Generationen nahezu ohne Altlasten in die Natur zurückgeführt werden (Naturkreislauf). Somit leisten unsere nachhaltigen Gewerbe-Bauten einen aktiven Beitrag
AKTION Nachhaltige Gewerbe-und Objektbausanierung AKTION bis 31 Dezember 2009 jetzt mit 20 % Einführungsrabatt für das neuentwickelte Baufritz FassadenWärmeschutzSystem »ecoprotect«. Weitere Infos unter www.eco-protect.de
zum Klimaschutz. Effizienzhäuser von Baufritz sind äußerst sparsam im Energieverbrauch. Mit unseren speziell entwickelten, 40 cm starken Energie-Holz-Wänden mit ökologischer Holzspäne-Dämmung spart man zudem enorme Betriebskosten. Ebenso mit den individuellen Stromsparkonzepten mit modernster Solar- Hausund Lüftungstechnik. Warum sind Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen besonders klimaschützend? Dagmar Fritz-Kramer: Für die Herstellung von Baustoffen aus nachwachsenden Rohstoffen wird vergleichsweise wesentlich geringere Primärenergie benötigt, als für konventionell produzierte Materialien aus Stahl, Beton und künstlich erzeugte Bauprodukte auf Erdölbasis. Durch nachhaltigen Anbau z. B. nachhaltige Fortswirtschaft nach FSC Vorschriften wachsen Naturmaterialien wie Holz von selbst wieder nach. Die Natur schenkt uns Menschen wunderbare Rohstoffe – wir sollten sie uns einfach nur zum Vorbild machen. Ist nachhaltiges Bauen auch gesünder für den Menschen? Dagmar Fritz-Kramer: Ja, wenn ausschließlich nachwachsende und vor allem auch schadstoffgeprüfte Materialien zum Einsatz kommen. Baufritz baut insbesondere auch Gesundheitshäuser und Ärzte-
Ganzheitlich humanes Bürogebäude »Die Arche«, Montag bis Freitag in Erkheim zu besichtigen.
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»Nachhaltiges Bauen zahlt sich nicht nur für Sie als Unternehmer, sondern auch für den Klimaschutz aus. Gerne engagieren wir uns dafür.« Dagmar Fritz-Kramer, Geschäftsführerin von Baufritz
centren für Allergiker – belegt durch das Siegel »ALLÖKH« vom Institut für Umwelt und Gesundheit für allergikergerechtes Bauen. Zusätzlich integrieren wir in den Außenwänden und dem Dach eine spezielle Elektrosmog-Schutz-ebene, die aus Naturgips und einer dünnen Kohlenstoffauflage besteht. Diese reduziert bis zu 99% die von außen einwirkende, hochfrequente Strahlung und niederfrequente elektrische Wechselfelder, wie zum Beispiel die Belastung durch Mobilfunksendeanlagen. Wie wichtig ist das Thema Beratung beim nachhaltigen Bauen? Dagmar Fritz-Kramer: Sehr wichtig, denn unsere Architekten und Baubiologen können unterschiedliche Materialien und Bauweisen abwägen und individuell erarbeitete Empfehlungen aussprechen. Eine gründliche Beratung kann deshalb am Ende viel Ärger und auch Kosten sparen. Unsere Mitarbeiter sind ausgebildete Fachkräfte, die ihr Handwerk nicht nur lieben, sondern auch perfekt mit High-Tech umgehen können – schließlich kommen in unseren eigenen Fertigungshallen modernste Computeranlagen für die Produktion der Wand-, Decken- und Dachelemente zum Einsatz. So entsteht die perfekte Verbindung aus traditionellem Handwerk und neuesten Technologien. Profitiert man von der nachhaltigen Bauweise Ihrer Gewerbebauten ? Dagmar Fritz-Kramer: Es gibt viele Argumente in ein nachhaltiges Gebäude zu in-
vestieren. Zum einen die Energieeffizienz, zum anderen der Gesundheitsaspekt für die Mitarbeiter und Kunden. Auch das spürbar ausgeglichene Frischluftklima reduziert Ausfälle durch Krankheiten aufgrund von schadstoffbelasteten Arbeitsplätzen. Hochwertige Qualität und durchdachte Detailplanungen sind für uns selbstverständlich. Die perfekte ökologische Bauweise mit Energiepass, dem BaufritzGesundheitszertifikat und einzigartigem CO₂-Gebäudepass wird sicherlich wertsteigernde Auswirkungen auf den zukünftigen Immobilienwert haben. Fordern Sie unsere Planungsspezialisten für individuelle, auf Ihren Bedarf realisierte Objekt- und Gewerbegebäude. Zu einem Besuch unserer Manufaktur oder unseres Arche-Bürogebäudes in Erkheim laden wir alle »Klimaschützer« und die, die es noch werden wollen, recht herzlich ein.
Weitere Informationen Bau-Fritz GmbH & Co. KG Alpenstraße 25 87746 Erkheim Telefon (08336) 9000 info@baufritz-objektbau.de www.baufritz-objektbau.de
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Lizenz Seit zwölf Jahren ist M-net mit einer Niederlassung in Kempten vertreten. In dem 270 Quadratmeter großen Gebäude in der Wartenseestraße 5 ist auch der MaxiShop integriert. Dort steht für den Kunden das gesamte Sortiment an Telefon -und Internetanschlüssen sowie Mobilfunk der Marke Maxi DSL bereit. Eine kompetente und freundliche Beratung ist natürlich inklusive.
roße Teile Bayerns und den Großraum Ulm versorgt M-net mit Kommunikationstechnologie. M-net bietet mit Internet-, Daten- und festnetzbasierten Telefondiensten über Mobilfunk bis hin zu komplexen Standortvernetzungen ein auf den Kommunikationsbedarf von Geschäfts- und Privatkunden zugeschnittenes Portfolio. Udo Schoellhammer ist seit Februar 2008 Leiter der Allgäuer M-net Niederlassung in Kempten. Der 48-Jährige ist seit 1999 im Unternehmen tätig, anfangs noch bei der AllgäuKom, aus der die Niederlassung der M-net hervorgegangen ist.
G
Umzug vor zwei Jahren Im Jahr 2007 ist die Niederlassung von der Unterwanger Straße in die Wartenseestraße 5 gezogen. Seit dem Umzug gibt es auch einen Maxi Shop, der hauptsächlich Privatkunden bedient. In dem modernen, freundlichen Raum dominiert eine in hellem Holz gehaltene Verkaufstheke. Wartende Kunden müssen sich im Maxi Shop nicht die Beine in den Bauch stehen, sie können gemütlich auf einem schwarzen Ledersofa Platz nehmen und in Ruhe Informationsmaterial studieren. »Die Lage des Maxi Shops ist äußerst attraktiv gelegen«, erklärt Udo Schoellhammer. »Einerseits zentrumsnah und damit hervorragend zu Fuß zu erreichen, auf der anderen Seite kann der Kunde auch mit dem Auto zum Shop kommen.«
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zum Surfen
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»Die Philosophie der M-net zielt darauf ab, Werte wie Service, Qualität und die Freundlichkeit gegenüber dem Kunden in den Mittelpunkt aller Aktivitäten zu stellen«, sagt Udo Schoellhammer, Leiter der M-net-Niederlassung Allgäu in Kempten.
Aktuelle Unternehmenszahlen Gründung: Verschmelzung mit NEFkom: Verschmelzung mit AugustaKom: Mitarbeiterstand 03/09: Kundenanschlüsse 03/09: Umsatz 2008: Gewinn vor Steuern 2008:
30 Juli 1996 1. Januar 2004 1. Januar 2006 570, davon 18 in Kempten 24000 Geschäftskunden, 169000 Privatkunden 176 Millionen Euro 23,2 Millionen Euro
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Service und Qualität M-net setzt als führender regionaler Anbieter auf lokalen Bezug und Kundennähe. »Wir sind nicht der große, undurchsichtige Konzern, bei dem es unpersönlich zugeht«, so der Niederlassungsleiter. Die Philosophie der M-net ziele darauf ab, Werte wie Service, Qualität und die Freundlichkeit gegenüber dem Kunden in den Mittelpunkt aller Aktivitäten zu stellen. Die M-net Telekommunikations GmbH wurde am 30. Juli 1996 gegründet. Von den insgesamt 18 Mitarbeitern in Kempten sind sechs Techniker. »Es ist ein riesiger Vorteil, die eigenen Techniker direkt vor Ort zu haben«, sagt Schoellhammer. Dadurch können ein schneller Service, die Nähe zum Kunden und die Erreichbarkeit vor Ort auch wirklich gewährleistet werden. »Die Kunden schätzen unseren besonderen Service. Und wenn es ein Problem zu beheben gilt, dann fährt der Techniker zeitnah raus«, sagt Schoellhammer. Aktuell betreut die Niederlassung fast 14 000 Kundenanschlüsse. 2004 verschmolzen NEFkom und Mnet zu einem Unternehmen. Die Verschmelzung mit AugustaKom wurde 2006 wirksam. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in München. Hinter M-net steht ein etablierter Gesellschafterkreis wie die Stadtwerke München GmbH, Stadtwerke Augsburg Energie GmbH, Allgäuer Überlandwerk GmbH, N-ERGIE AG, infra fürth GmbH und die Erlanger Stadtwerke AG.
Langjährige Kundenbeziehungen Ein Großteil der Kundenbeziehungen existiert schon seit vielen Jahren. »Ein Grund hierfür ist sicherlich die professionelle Herangehensweise von M-net«, verdeutlicht Schoellhammer. »Gleichzeitig ist es ein Beleg dafür, dass sich die Qualität unserer individuellen Lösungen auf einem sehr hohen Niveau be»Aktuell sind die Kommunikationsdienste wegt.« Rund 24 000 Geschäftsvon M-net in knapp 120 Ortsnetzen kunden vertrauen aktuell auf beziehungsweise Vorwahlbereichen verfügbar.« die Dienste von M-net. Ob Kleinbetriebe oder Großkonzern – Unternehmen profitieren von maßgeschneiderten Telekommustaltung. Das Glasfaser-Hochgeschwindignikationslösungen, basierend auf dem eikeitsnetz umfasst aktuell eine Gesamtlängenen qualitativ hochwertigen Leitungsge von etwa 3 500 Kilometern. netz. Die M-net-HochgeschwindigkeitsInternetzugänge, basierend auf SDSL-, Mobilfunk komplettiert Rund-um-Lösung SDH- oder Ethernet-Technologie, maVor wenigen Monaten hat M-net das neue chen Echtzeitübertragung in FersehqualiMobilfunkangebot »Maxi Mobil« vorgetät möglich. SDSL- und Telefonie-Kombistellt. Die Markteinführung verlief sehr erangebote senken die Kosten und stellen infolgreich. »Die Kunden schätzen es außerteressante TK-Lösungen in vielen Berufsordentlich, wenn sie eine attraktive und zubereichen dar.
Glasfasernetze machen es möglich Als einer der wenigen Anbieter in Deutschland verlegt M-net eigene Glasfasernetze in einer besonders ausfallsicheren Ringstruktur. Dieses Netzdesign ermöglicht Flexibilität und Unabhängigkeit in der Produktentwicklung und der Preisge-
verlässige Rund-um-Kommunikationslösung aus Telefon- und Internetzugang sowie Mobilfunk von einem Anbieter beziehen können«, erläutert Schoellhammer. Maxi Mobil ist in drei unterschiedlichen Tarifoptionen verfügbar. »Die Tarifmodelle sind attraktiv – preislich, aber auch was die Transparenz angeht«, sagt Schoellhammer. Durch die Bereitstellung von professionellen Kommunikationslösungen auf Basis von modernsten Datenautobahnen stellt M-net die technische Infrastruktur zur Verfügung, die zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, gerade auch in ländlicheren Regionen, von Bedeutung sind. Text und Bilder: Sabine Fischer
M-net Telekommunikations GmbH
Die Shop-Mitarbeiterinnen von links: Kathrin Günther, Kerstin Kleinscheck, Sabine Federl und Birgit Hinkelmann.
Niederlassung Allgäu – Maxi Shop Wartenseestraße 5 87435 Kempten www.m-net.de
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Jensen media in Memmingen zählt zu den angesehenen Spezialisten für professionelle Presse- und Textarbeit
Weltnachrichten aus der Haus- und Hof-Texterei
»Allein
New York, London, Moskau oder Berlin. Wer an Weltnachrichten denkt, der denkt in erster Linie an die großen Metropolen dieser Erde. Kaum einer würde einen Gedanken daran verschwenden, dass immer mehr Weltnachrichten aus dem Herzen des Allgäus kommen. Genauer gesagt aus der Hemmerlestraße4 in Memmingen. Dort hat die angesehene PR-Agentur Jensen media ihren Sitz. Und diese produziert für ihre Kunden aus Tourismus, Sport, Industrie und Handel eben genau dies: Eine Weltnachricht nach der anderen.
in den Printmedien erreichen wir pro Jahr Abdrucke in dreistelliger Millionenhöhe«, sagt Geschäftsführer Ingo Jensen stolz. Der erfahrene Redakteur und sein mittlerweile sechsköpfiges Agenturteam betreuen nicht nur Tourismusregionen wie die Schwabenstädte in Bayern oder die bedeutendste Wintersport-Veranstaltung der Welt, die Internationale Jack Wolfskin Vierschanzentournee, sondern in erster Linie mittelständische Unternehmen aller Branchen. »80 Prozent unserer Tätigkeit besteht darin, die Produkte und Dienstleistungen unserer Kunden in den für ihre Branche relevanten Fachmedien unterzubringen. Mit journalistischer PR auf höchstem Qua-
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litätsniveau helfen wir den Firmen, in ihrer rei. Sie wollen nicht nur griffige PressetexZielgruppe präsent zu sein. Das ist das te, sondern auch den Text für die neue FirA&O, denn da sitzen die Kunden und die menbroschüre, die Website, einen Einlapotenziellen Neukunden«, sagt Christian dungsbrief oder diverse Flyer in JensenJaeger aus dem Redaktionsteam der Jensen Qualität«, freut sich Ingo Jensen über die media GmbH. immer stärker werdende Nachfrage. Apropos Qualität. Die steht bei Jensen Im Bereich der Presse- und Öffentlichmedia an erster Stelle. »Die von uns verkeitsarbeit profitieren nicht nur die Kunfassten Pressetexte unserer Kunden müsden vom Know-how des pfiffigen Dienstsen so gut sein, dass ein Redakteur nichts leisters, sondern vor allem auch die Jourmehr daran ändern will«, gibt Agenturchef nalisten, die Jensen media bedient. Denn Ingo Jensen den Leitsatz aus, der sich längst zum Er»Die von uns verfassten Pressetexte unserer folgsrezept entwickelt hat. Nicht umsonst zählen in Kunden müssen so gut sein, dass ein Redakteur erster Linie Marktführer in nichts mehr daran ändern will.« den Bereichen Maschinenbau, Fahrzeugbau, IT und Steigtechnik zu den Kunden der Allgäuer die Redakteure können sich darauf verlasPR-Agentur. Und genau für diese Kunden sen, dass eine Nachricht mit dem Absenweitet sich das Dienstleistungsangebot lauder »Redaktion Jensen media«, keine heiße fend aus. »Für die meisten Kunden sind Luft, sondern einen gut formulierten jourwir mittlerweile die Haus- und Hof-Textenalistischen Text und jede Menge Fakten
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Über Jensen media Jensen media zählt sich zu den führenden PRAgenturen in ganz Deutschland. Das Unternehmen wurde 1996 von Agenturchef Ingo Jensen gegründet und beschäftigt derzeit sechs Mitarbeiter. Jensen media bietet ein breites Spektrum der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an. Bedeutendster Geschäftsbereich ist die Fachpressearbeit für international führende Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen. Für diese entwickelt und realisiert Jensen media eigene Periodika wie Kunden- und Mitarbeiterzeitschriften, bis hin zum viersprachigen Fachmagazin. Ein weiterer Geschäftsbereich ist der professionelle Presseservice für Großveranstaltungen, hauptsächlich im Sport. Jensen media ist unter anderem für die Pressearbeit der Internationalen Jack Wolfskin Vierschanzentournee verantwortlich. Darüber hinaus war Ingo Jensen Pressechef beim Skispringen der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin und Fotochef bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften 2009 des Internationalen SkiVerbandes FIS in Liberec. Weitere Informationen und auch einen kompletten Überblick über die Pressetexte von Jensen media finden Interessenten auf www.jensen-media.de. Sabine Fischer
e rüng Macht große Sp
beinhaltet. Das schafft Vertrauen und erhöht das Ansehen der Agentur, die sich über eine absolut hohe Weiterempfehlungsrate freuen kann. »Fast jeder Kunde bringt uns mittlerweile einen neuen Kunden mit«, so Jensen. Neben zufriedenen Kunden, verhelfen auch zufriedene Redakteure Jensen media zu neuen Aufträgen. Die für ihre hohe Textqualität bekannte Agentur erhält immer wieder mal einen Anruf von Magazinen, mit der Bitte, für die Redaktion einen Fachartikel zu erstellen. »Das ist quasi der Ritterschlag für uns«, sagt der freie Redakteur Roland Wiedemann aus Kempten. Agenturchef Ingo Jensen freut sich indes darüber, wenn er Tipps von Redaktionen bekommt, mit dem Hinweis: »Bitte melden Sie sich mal bei dieser Firma. Die hätten dringend mehr Qualität in ihrer Pressearbeit nötig«. Neben der Textqualität muss auch die Beratung stimmen. Hier ist Jensen media ebenfalls spitze, wie das Agenturranking der unabhängigen Internetplattfom www.benchpark.de belegt. Auf Benchpark werden die Agenturen von ihren Kunden bewertet und Jensen media zählt bundesweit zu den wenigen Anbietern, die das Prädikat »sehr gut« tragen dürfen. Kein Wunder, dass Agenturchef Ingo Jensen die momentane Krise eher gelassen zur Kenntnis nimmt. »Wenn die Unternehmen stärker auf ihr Budget achten müssen, ist das kein Nachteil, sondern eher ein Vorteil für uns. Denn von der Kosten-Nutzen-Relation her betrachtet, ist professionelle PR-Arbeit das wohl effektivste Marketinginstrument überhaupt. Hier kann man mit wenig Aufwand immens viel erreichen. Man muss nur wissen, wie!«, sagt Jensen, der schon vielen Kunden mit der Känguruh-Taktik geholfen hat. Frei nach dem Motto: »Große Sprünge bei kleinem Beutel«.
Jensen media GmbH Hemmerlestraße 4 87700 Memmingen elefon 08331/991880 Telefax 08331/9918810 info@jensen-media.de www.jensen-media.de
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Die Erfolgsgeheimnisse von Holzer Druck und Medien in Weiler im Westallgäu sind klar umrissen: kontinuierliche Investition in neue Technologien und die Mitarbeiter der Firma Holzer, die für Erfolg garantieren, sagt Vertriebsleiter Jochen Hole. Holzer Druck und Medien gehört zu den großen Druckereien in Süddeutschland und blickt auf eine 120-jährige Familientradition zurück, die auch bei der Firma hoch gehalten wird.
DRUCKEN ist unsere Leidenschaft
Vor jedem Druck steht jedoch der Kunde im Mittelpunkt. »Bei uns werden die Kunden individuell betreut von der Bildbearbeitung bis zu Satz und Druck, der Weiterverarbeitung mit neuesten Technologien und modernster Messtechnik«, sagt Betriebsleiter Peter Rasthofer, bei dem alle Fäden zusammen laufen. Alle wichtigen Entscheidungen werden von seinem Schreibtisch aus getroffen. »Unsere Stärken sind, dass wir einen anderen Umgang mit Druckmedien haben. Außerdem nehmen wir die Beratung der Kunden sehr ernst«, sagt Hole. 26 Tonnen Farbe im Jahr Etwa 30 000 Quadratmeter Druckplatten und 4000 Tonnen Papier werden bei Holzer Druck im Jahr bewegt, 26 Tonnen Farbe werden verbraucht. Das Flaggschiff der Druckerei ist dabei die 6-Farben-Druckmaschine KBA Rapida 105 mit zusätzlichem Lackturm für Dispersions- und Effektlacke für spezielle Bereiche, sagt Jochen Hole. 18 000 Bögen pro Stunde
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können auf dieser Maschine gedruckt werden. Mit dem Lackturm lassen sich Drucksachen einfach nur vergilbungsarm und kratzfest schützen, oder auch schöne Lackvarianten verwirklichen. Matt-Glanz oder Metallic-Effekte auf konventioneller und Effektlack-Basis setzen einmalige Akzente auf den Druckprodukten. Nicht nur sechs Farben in einem Durchgang, auch acht Farben sind mit der 8-Farben-Druckmaschine mit Wendungseinheit möglich. Alle Maschinen sind mit einer Farbdichtemess- und Regelanlage ausgestattet. Daneben gibt es noch zwei 5-Farben-Druckmaschinen und im Kleinoffsetdruck eine 2-Farben-Druckmaschine. Gedruckt werden hauptsächlich Kataloge, Prospekte, aber auch Bücher im industriell hochwertigen Bereich. Nur beste Qualität verlässt das Haus Die hoch pigmentierten ANIVA-Farben sorgen für eine starke Druckdichte und erweitern den Farbraum, das führt zu einem größeren Hell-Dunkel-Umfang und zu
Handschneidemaschine Karl Krause Leipzig, Baujahr 1890.
6-Farben-Lackmaschine.
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Vertriebsleiter Jochen Hole (links) und Betriebsleiter Peter Rasthofer vor dem Firmengebäude.
Namen und Zahlen Dr. Elmar Holzer: Verleger der Lokalzeitung »Der Westallgäuer«, führt Druckerei und Zeitungsverlag seit 1981 in vierter Generation. Die Redaktion des Westallgäuers hat ihren Sitz bei Holzer Druck und Medien und feierte 2007 155jähriges Bestehen. Peter Rasthofer: Betriebsleiter Jochen Hole: Vertriebsleiter Firmengröße: 10 000 Quadratmeter Mitarbeiter: 120, davon 14 Drucker Tochterfirma: 1, dort arbeiten 15 bis 20 Frauen in der Konfektionierung
Ein weiterer Bereich von Holzer Druck und Medien ist der Digitaldruck. Auf der Digitaldruckstraße können in einem Durchgang bis zu 200 DIN A Seiten geheftet und geschnitten werden. Mit den Digitaldruckmaschinen werden hauptsächlich Bedienungs»Wir erfüllen mit höchstem handwerklichem Können anleitungen für namhafte den wissenschaftlichen Anspruch, ein Werk zu schaf- Firmen gedruckt. Außerdem zählt das Unfen, welches das Original wiedergibt oder ersetzt«, ternehmen zu den renomsagt Betriebsleiter Peter Rasthofer. miertesten Faksimiledruckereien, weit über Deutschland hinaus. (Als Faksimile bezeichnet man eine originaltreue Kopie beziehungsweise Reproduktion einer Vorlage, häufig eines historisch wertvollen Dokuments.) »Die wenigsten Druckereien können sich Faksimile leisten. Das ist ein hart umkämpfter Markt«, sagt Jochen Hole. Bei Holzer wurden in drei Jahrzehnten unter anderem so berühmte Handschriften gedruckt wie Das Evangeliar Heinrich II., Der Codex Aurelius von Echternach, Der Evangeliar Otto III., Das Gebetbuch mehr Tiefenschärfe. Diese Farbe setzt HolLorenzos de´Medici und Das Handbuch zer Druck und Medien auf seinen 6- und 8Alexander des Großen. Mehrere dieser Farben Offsetdruckmaschinen ein. GeHandschriften sind über 1000 Jahre alt. druckt wird auf gängigen Papieren, auch »Holzer ist Experte im Druck hochauflömattgestrichen. Die 14 engagierten Drusender Raster. Wir erfüllen mit höchstem cker sorgen dafür, dass nur beste Qualität handwerklichem Können den wissendas Haus verlässt. In jedem Format und jeschaftlichen Anspruch, ein Werk zu schafder Auflagenhöhe. Unterstützt durch fen, welches das Original wiedergibt oder Farbdichte-Messung und Online-Regeersetzt«, sagt Rasthofer. 2005 druckte Hollung wird der Druckprozess konstant auf zer das Faksimile der Pamplona-Bibel, der höchstem Niveau gehalten.
Dienstleistungen
kreative Bildbearbeitung und Lithografie Gestaltung, Satz und Reinzeichnung ISO-zertifizierter Offsetdruck nach PSO Druckveredelung Faksimile Farb- und Schwarz-Weiß-Digitaldruck CTP-Plattenerstellung individuelle Beratung über das Druckvorhaben Erstellung von Digitalproofs nach konsequentem ICC-Colormanagement Überprüfung und Ausmessung der Digitalproofs auf Konformität zum PSO Versandlogistik Weiterverarbeitung und Konfektionierung
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Steuerstand der Offsetdruckmaschine 6-Farbwerke und Dispersionslackwerke.
Bilderbibel des Königs von Navarra (1153 – 1234). Die wertvolle Handschrift mit 976 kolorierten Federzeichnungen aus dem hohen Mittelalter befindet sich behütet in der Universitätsbibliothek von Augsburg. Verlage von Rang und Namen arbeiten mit Holzer Druck. Kunstbände, die bei »Wir spüren die Wirtschaftskrise. Holzer lithographiert und ge- Der Preisdruck ist extrem hart, druckt wurden, finden in der aber wir halten uns gut«, Fachwelt große Beachtung. sagt Vertriebsleiter Jochen Hole. Das Unternehmen verfügt über eine Trommelscanner Tango und einen Flachbettscanner NexScan F4100 von Heidelberg Prepress zur Digitalisierung von Auf- und Duchsichtsvorlagen. Der Digitalproofer Epson Stylus Pro 7880 dient zur farbverbindlichen Ausgabe der Daten nach DIN ISO 12647-2:2004. Der konsequente Einsatz von Colormanagement gehört bei Holzer Druck zur täglichen Produktion. Investitionen sind geplant Auch bei Holzer Druck und Medien geht die derzeitige Krise nicht spurlos vorbei. »Wir spüren die Wirtschaftskrise. Der Preisdruck ist extrem hart, aber wir halten uns gut«, sagt Vertriebsleiter Hole. Prognosen für die nächsten Monate könne er keine machen. »Wir wollen nicht euphorisch sein«. Man halte die Stammkunden, aber nichts sei zementiert, nichts laufe von sich aus. Nichtsdestotrotz gibt Jochen Hole einen Zukunftsausblick. Man arbeite an
Faksimile aus der Kassette der Tierkreiszeichen.
Chronik
der Flexibilisierung der Produkte und plane Investitionen in neueste Maschinentechnologie. Der Digitaldruckbereich soll ausgebaut werden, ebenso die Dienstleistung Holzer Translation Management. Das ist ein Programm, das den Kunden hilft, einmal übersetzte Produkte über einen Archivierungsserver abzurufen. So können die Kunden kostensparend ihre Medien- und Produktdaten wieder verwerten und auch mehrfach verwenden. Text und Bilder: Sabine Fischer
Falzmaschine.
1887 erwarb der Volksschullehrer Gebhard Holzer die Lithografische Anstalt August Schwarz. Die Herausgabe der Zeitung, zuerst einmal wöchentlich, dann schließlich täglich erscheinend, stand im Mittelpunkt. Gebhard Holzer und sein Fridolin, Verleger und Redakteur, widmeten sich der Heimatzeitung. Der Akzidenzbetrieb spielte die zweite Geige. Erst Anfang der 50-er Jahre baut Dr. Wolfgang Holzer in dritter Generation die Akzidenzdruckerei konsequent aus. Bald wurden beträchtliche Erfolge erzielt. In den 50-er, 60-er und 70-er Jahren wurde die Druckerei laufend erweitert und modernisiert. 1957 wurde in Lindenberg ein eigenes Geschäftshaus erstellt mit einem Zweigbetrieb der Buchdruckerei Holzer. In den 60-er Jahren wurde von Buch- auf Offsetdruck umgestellt. In den 70-er Jahren wurde ein Bautrakt für die erweiterte Buchbinderei errichtet. Eine OffsetZweifarbenmaschine wurde erworben, kurz daruf die erste großformatige Vierfarbenmaschine. Die Mitarbeiterzahl wuchs von 80 auf 100. Die zweite OffsetVierfarbenmaschine wurde 1980 aufgestellt. 1987 wurde 100-jähriges Jubiläum gefeiert. 1990 entstand ein weiterer großer Anbau für die Buchbinderei. 1996 wurde die benachbarte Fabrik erworben und nach grundlegendem Umbau das neue Verlagsgebäude des Westallgäuers bezogen. Im Jahr 2000 wurde eine neue Betriebshalle erbaut und eine 8-FarbenOffsetmaschine aufgestellt. Seit August 2000 läuft diese 25 Meter lange Maschine in drei Schichten rund um die Uhr. Zum Jubiläumsjahr 2007, Holzer feierte 120jähriges Bestehen, wurde ein moderner Anbau errichtet. 1|2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 61
Nicht nur
FOTOLIA
Gestalter
Werbe- und Internetagentur, Druck- und Werbetechnik und Eventmarketing – das sind die fünf Grundpfeiler der schmid design media group in Kempten. Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Firma zu einem der führenden Medienunternehmen in der Region entwickelt. 1999 gründete Fabian Schmid die Internetagentur webmaster2000. Die Kernkompetenzen lagen damals und liegen auch noch heute in der Beratung und Umsetzung grafisch hochwertiger Medienlösungen. Aus webmaster2000 wurde im Jahr 2005 die schmid design media group.
»Tradition bewahrt das Beste der Generationen und gibt ihr Vermächtnis weiter – Qualität, Beständigkeit und Ausstrahlung«, ist ein Leitgedanke der schmid group. Passend zu der Maxime hat die Firma Mitte 2008 das Gebäude …………………………………………………………… »Tradition bewahrt das Beste der Generationen in der Heiligkreuzer Straße 12 bezogen, und gibt ihr Vermächtnis weiter – im selben Gebäude hat schon Max Qualität, Beständigkeit und Ausstrahlung«, Mahler, der Großvater Fabian Schmids, ist ein Leitgedanke der schmid group. sein Unternehmen betrieben. Neben Beständigkeit setzt die schmid design vor allem auf innovative und zukunftsorientierte Angebote in allen Bereichen der Werbung. Sie liefern professionelle und maßgeschneiderte Lösungen im print und nonprint Bereich. »Der ho-
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Agentur beweist in jeder Sparte Know how und kennt den richtigen MarketingMix. Das gilt in der klassischen Werbung, angefangen bei Flyern, Katalogen, Magazinen, Broschüren, Anzeigen, Briefbögen und Visitenkarten. Ebenso im Direktmarketing im Dialog mit den Kunden und vom Mailingentwurf bis zum Versand. »Kreativität bedeutet spannende und innovative Lösungen zu entwickeln und auf die Wünsche des Kunden einzugehen und ihm neue Werbeideen aufzuzeigen«, sagt der Geschäftsführer. Die Herausforderung an die Gestal»Die Kompetenz ist keine Frage des Wissens, ……………………… ter bei schmid design sei mehr sondern der Wissensgrenze. Wir konzentrieren und mehr, medienübergreifenuns deshalb auf die Bereiche, in denen wir uns auskennen«, sagt Fabian Schmid. de Formate zu entwickeln und deren Wirkung und Wahrnehmung zu realisieren. »Um ständig neue Lösungen bieten zu können, fordere ich mich und mein Team täglich aufs Neue heraus, und nur was unserem Qualitätsanspruch zusagt, wird unseren Kunden als Marketingkonzeption vorgestellt«, sagt Schmid. Weil das richtige Image einer he Ausbildungsstand unserer Mitarbeiter Marke den Absatz nachhaltig beeinflusst, ist die Grundlage für die Realisierung hocherarbeitet schmid design zusammen mit wertiger und kundenorientierter Lösungsdem Kunden die passende Strategie, wie konzepte«, sagt Fabian Schmid, Geschäftsdie Marke am Markt bestmöglichst posiführer und zuständig für Unternehmenstioniert werden kann. »Wir vermitteln entwicklung und Öffentlichkeitsarbeit. komplexe Botschaften, faszinierend einLangjährige Kooperationspartner runden fach und erfolgreich«, so Schmid. das Gesamtkonzept der media group ab. Genau dieses Konzept gefällt auch »Kundenzufriedenheit und ZuverlässigEdith Langegger und Hubert Schattmeier, keit sind die oberste Zielsetzung«, so Inhaber des Reisebüros und BusunternehSchmid. Schnelligkeit bei höchster Qualimens Schattmaier, die zu den zufriedenen tät ist der Anspruch der Kemptener AgenKunden von schmid design gehören. Seit tur. Ein Vorteil für die Kunden sei außer2005 ist schmid design bei Schattmeiers als dem, dass die Produktion aus einer Hand Marketingberater tätig. »Die Ideen von Fakomme, von der Beratung über die grafibian Schmid haben mich von Anfang an sche Gestaltung bis zur Produktion und überzeugt«, sagt Edith Langegger. Die ZuQualitätssicherung. sammenarbeit ist inzwischen mehr familiär, freundschaftlich, denn geschäftlich. Spannende Lösungen entwickeln »Die Ideen von Edith sind manchmal eher »Die Kompetenz ist keine Frage des Wiskonservativ, meine dagegen innovativ. Aus sens, sondern der Wissensgrenze. Wir dieser Kombination entstehen dann intekonzentrieren uns deshalb auf die Bereiressante Konzepte«, sagt Fabian Schmid. che, in denen wir uns auskennen«, sagt FaMan habe mit dem Bus mit Vollbeklebung bian Schmid. So schafft die Reduktion auf einen Trend in Kempten gesetzt. »So ist das Wesentliche die Konzentration auf das auch der neueste Prospekt des Reisebüros Entscheidende. Von der Strategie bis zur eine Kombination zwischen emotionaler Erfolgsmessung der Kampagne, KommuGestaltung und gut lesbarem Text«, so nikation und Corporate-Design – die
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Schmid. Wie auch bei den anderen Kunden, deckt schmid design auch beim Reisebüro Schattmeier die komplette Werbeplattform ab, über das Briefpapier, Gestaltung der Prospekte und des Internetauftritts, bis hin zu speziellen Kampagnen. »Ich finde es gut, wenn Generationen miteinander arbeiten«, sagt Edith Langegger. »Der Kunde wünscht sich Service und ehrliche Antworten. Und das aus einer Hand«, sagt Fabian Schmid. Individuelle Internetkonzepte Neben grafisch hochwertigen Screendesigns bietet schmid design individuelle Internetkonzepte. Dabei stellt die Agentur Internetseiten ausschließlich auf Basis eines Typo 3 Content Management Systems, das ist ein Redaktionssystem für mittlere und große Internetlösungen und lizenzkostenfrei. Typo 3 bietet in Verbindung mit der CSS Programmierung eine vollständige Trennung von Struktur, ………………………………………… »Wir vermitteln komplexe Botschaften, faszinierend einfach und erfolgreich«, Design und Inhalt. Auch so Fabian Schmid. sind alle Funktionen von Typo 3 uneingeschränkt erweiterbar, somit ist auch die Internetseite bei einer Unternehmensänderung flexibel. Schmid design hat sich auf dieses System spezialisiert und ist im Allgäu eine der wenigen Typo 3 Agenturen. Zusammen mit dem Kunden erarbeitet die Agentur ein einzigartiges Layout,
welches bestmöglich auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Neben der reinen grafischen Gestaltung der Internetseite geht es vor allem auch um Benutzerfreundlichkeit. Die Struktur und Navigation des Internetauftritts sollte den Besuchern und Kunden so gut wie möglich entgegenkommen, »dies nennt man dann eine gelungene usability«. »Das Online-Marketing ist heute aus dem klassischen Marketing-Mix nicht mehr wegzudenken und gewinnt immer mehr an Bedeutung bei den Marketingverantwortlichen«, sagt Fabian Schmid. Eine wichtige Rolle in den Dienstleistungen des Kemptener Unternehmens ist neben der konzeptionellen Erstellung einer OnlineMarketingstrategie auch die Auswertung. »Als Gestalter des Internets bezeichnete uns einmal ein Kunde und über diesen Satz sind wir heute noch stolz«, so Schmid. Bei der Drucktechnik setzt die Agentur auf Qualität und flexible Lösungen verbunden mit einer schnellen Reaktionszeit. Der heimatverbundenen Agentur liegen die Förderung regionaler Arbeitsplätze und der regionalen Wirtschaft am Herzen. Oberste Priorität habe in allen Geschäftsbereichen der sparsame Einsatz von Energie und Rohstoffen. »Wir sind bestrebt, den Ausstoß von Schadstoffen ständig zu verringern, somit tragen wir erfolgreich zum Umweltschutz bei«, sagt Fabian Schmid. Auch bei der Druckvorstufe stellt die Agentur sämtliche Schnittstellen zur Verfügung. Unter anderem bietet sie einen ftp-Server, auf den der Kunde die fertigen Druckdaten ablegen kann, falls diese nicht im Haus der media group gestaltet werden. »Wir bieten sämtliche Programme auf PC und Mac Basis für eine unkomplizierte Datenübernahme«, sagt Schmid. Außerdem bietet die Agentur ein breites Spektrum in der Werbetechnik. Von der Fahrzeugbeschriftung über den klassischen Werbebanner bis hin zur kompletten Busbeschriftung. Und im Bereich Eventmarketing verfügt die schmid media group über hochqualifizierte Mitarbeiter und Kooperationspartner, die Kunden von der Konzeption über die Planung bis zur Ausführung der Veranstaltung begleiten.
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Der 27jährige Fabian Schmid ist der kreative Kopf der Firma.
Wie alles begann Fabian Schmid aus Kempten gründet 1999 die Internetagentur webmasters2000. Im Jahr 2000 entwickelte die Agentur für ein Vier-Sterne-Hotel im Allgäu eine der ers-
erstellte Schmid für alle DTM-Rennfahrer im Team Abt Sportsline die offizielle Internetseite. 2004 realisierte Fabian Schmid erstmalig E-Business Konzepte in der Schweiz. Christina Surer, Model und Rennfahrerin, erhielt ……………………………………… »Wir bieten sämtliche Programme einen Internetauftritt und auf PC und Mac Basis für eine unkomplizierte Daneue Fancaps. Ein Jahr später tenübernahme«, so Fabian Schmid. stellte sich das Unternehmen den gewachsenen Ansprüten Internetlösungen mit einem Onlinechen und gründete aus der InternetagenBuchungssystem. Dafür bekam das Untertur die full service werbeagentur schmid nehmen vom Bundesministerium für design. Daneben etablierte sich das KempWirtschaft und Technologie den Preis tener Unternehmen in der Automobil»stars@bytes« verliehen. Die schmid debranche und gewannt den ADAC als Kunsign media group ist ein Medienunternehden. men, das im Automobilbereich groß geCoca Cola wurde 2006 mit einer Multiworden ist. So arbeitete der heutige Agenmedia CD-Produktion in den Kundenstamm aufgenommen. Auch erweiterte turinhaber Fabian Schmid bis 2005 für den schmid design die Palette der Kommuniweltweit größten Veredeler des Volkswagenkonzerns der Firma Abt Sportsline kationsinstrumente und übernahm die GmbH als Internetmanager. 2001 erarbeiMarkenbildung für eine Rennfahrerin im tete Fabian Schmid für die Abt Sportsline Seat Leon Supercopa. Von Eventagentur GmbH eine innovative Internetlösung. Ein 3ve events wurden die Kemptener für die Jahr später konzentrierte sich webmasMedienbetreuung der ADAC Winterfahters2000 auf die Entwicklung digitaler revents in Saalfelden beauftragt und Marketingstrategien. Seit 2003 darf die Firschickte für vier Wochen ein Team nach ma Mediengestalter ausbilden. Außerdem Österreich.
Schmid design startete erfolgreich in das Jahr 2009 und gestaltete das Reisemagazins der Firma Schattmeier GmbH. Im letzten Jahr gewann die Werbeagentur die Freien Wähler in Kempten als Kunden und produzierte die komplette Wahlkampagne. Aus der schmid design werbeagentur wurde die schmid design media group. Das Team der schmid design media group Fabian Schmid, Geschäftsführer und verantwortlich für Unternehmensentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit. Gabriele Schmid, Prokuristin und verantwortlich für die Buchhaltung. Jürgen Simion, Assistent der Geschäftsleitung, verantwortlich für Internetlösungen und Drucktechnik. Christian Tauscher, Entwickler, sein Bereich ist die Web- und Datenbankentwicklung.
schmid design media group
Heiligkreuzer Straße 12 www ……… www ……… www ……… www ………www.schmiddesign.de ……… www ……… www ……… wwwKempten ……… www ……… www ……… www …… 87439 Telefon: (0831) 9601291 Telefax: (0831) 9601299 info@schmiddesign.de www.schmiddesign.de
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Fahrräder,
wie maßgeschneidert Ein Fahrrad muss perfekt passen, wie ein Anzug. Dafür sorgt Bernd Holzer in seinem Fahrradgeschäft seit 1994. »Jeder Kunde findet hier sein richtiges Rad«, sagt der 40-Jährige.
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Gespräch erörtert Bernd Holzer zusammen mit dem Kunden was dieser braucht und was er von seinem Fahrrad erwartet. So stellt er dann ein idividuelles Fahrrad zusammen, mit einem Equipment, das keine Wünsche mehr offen lässt. Vor dem Kauf gibt es eine Ergonomieanpassung, denn im Idealfall bilden Mensch und Fahrrad eine Einheit. Darum muss die individuell richtige Sitzposition herausgefunden werden, die je nach Körperbau, Fitness und Alter variiert. Gegebenenfalls werden entsprechende Bauteile wie Lenker, Sattelstütze oder Vorbau ausgetauscht. Damit auch die Fahrradschuhe perfekt passen, wird von jedem Kundenfuß eine Analyse mit dem SQlab Footdisc erstellt. Dabei stellt sich der Kunde auf das Gerät und nach fünf Sekunden erscheint auf dem Display der Fußabdruck. Dabei unterscheidet man drei Fußtypen: den Neutralfuß, den Knick-Senkfuß und den Hohlfuß. Unter Berücksichtigung der Beinachse empfiehlt Bernd Holzer entsprechende Einlegesohlen. Diese Sohlen sorgen für optimale Druckverteilung, maximale Kraftübertragung, Unterstützung des Fußgewölbes und entlastet überbeanspruchte Nerven. Stammkunde Siegfried Freudling aus Sulzberg bringt in erster Linie sein Bike zur Reparatur. »Da loben Bernd alle. Der Reparaturservice ist schnell und einfach topp«, sagt Freudling. Aber eigentlich benötigt er auch neue Fahrradschuhe. Nach ausgiebiger Beratung durch Bernd Holzer wird auch
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Steppenwolf produziert in Deutschland und schafft so Arbeitsplätze hier, das ist Holzer wichtig. Im Untergeschoss des Geschäfts befindet sich die Werkstatt. Die Reparaturen für Stammkunden werden in der Hauptsaison von März bis September schnellstmöglich erledigt. Wobei natürlich auch Räder repariert werden, die nicht bei Holzer gekauft worden sind. Auch hilft man weiter, wenn es um Schaltereinstellungen oder andere Probleme geht.
mit anderen teilen«, so der 40-Jährige. So ist es nicht verwunderlich, dass auch seine Frau Leonie vom Radsport begeistert ist.
Fahren aus Leidenschaft 15 Jahre lang ist Bernd Holzer für den Radsportclub Amateurrennen gefahren, jetzt ist er zwar noch Mitglied, aber als Geschäftsinhaber hat er keine Zeit mehr, selbst Rennen zu fahren. Sein letztes Rennen war die Trans-Alp-Challenge, bei der er den 21. Platz belegte von 800. »Früher bin ich 20 000 Kilometer im Jahr gefahren, das ist jetzt nicht mehr drin«, sagt Holzer. Aber Radfahren ist nach wie vor Holzers große Leidenschaft, sei es Mountainbike- oder Rennradfahren. Aber heute geht es ihm nicht mehr ums Gewinnen. Wenn es seine Zeit zulässt, fährt er mit Freunden und Bekannten in der Gruppe beispielsweise nach Novecoli, ins Tannheimer Tal oder macht auch mal bei einem Rad-Marathon in den Dolomiten mit. »Ich möchte die Begeisterung am Radfahren
Intensivere Beratung Dass Begeisterung ansteckend wirkt, merken auch die Kunden in seinem Geschäft. »Die Beratung ist in den letzten Jahren intensiver geworden«, sagt Berd Holzer. Oft dauert es länger, bis man herausgefunden hat, was für den Kunden passt. Auf 250 Quadratmeter bietet Holzer Räder aller Art von den Herstellern Scott Hintern wird vermessen und Steppenwolf an. Im Angebot hat Bernd Holzer unter anderem das Scott GeNeuheiten gibt es immer mal wieder, sagt Bernd Holzer. Die Räder werden leichter nius Limited, ausgestattet mit neuem Rahund stabiler, die Griffe ergonomischer und men und überarbeiteter Geometrie. Mit der Rahmen optisch anspruchsvoller. dem neuen Equalizer2 TC Dämpfer mit Doch auch der Sattel muss passen, quasi Oil Transfer System ist es das leichteste wie ein paar Handschuhe. SQlab ist derzeit voll gefederte Marathon/Trail-Bike mit die erfolgreichste Sattelmarke in Tests der 150 mm Federweg auf dem Markt. Oder deutschen Fachmagazine und in medizidie neue Mountainbikes Linie von Steppenwolf. Mit der Hydroforming Rahmentechnologie sind wegweisende Design- »Früher bin ich 20000 Kilometer im Jahr gefahren, und Detaillösungen um- das ist jetzt nicht mehr drin«, sagt Holzer. setzbar. Das Resultat sind neue organische Rahmennisch wissenschaftlichen Studien. Innerformen mit variabler Materialstärke und halb von fünf Jahren haben sich die Prodynamischen Formen. »Ich habe mich auf dukte vom Geheimtipp zu einer internadiese zwei Marken spezialisiert«, so Holtionalen Marke entwickelt. In Kempten ist zer. Scott ist ein amerikanischer Hersteller;
Bilder: Fischer (4), scott (1), steppenwolF (3) sqlaB (1)
sein Fußtyp ermittelt, und zum Schuh bekommt der Kunde die richtige Einlage, seinen Bedürfnissen entsprechend.
Bernd Holzer
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der Fahrradhandel Holzer der einzige, der Produkte von SQlab anbietet. Um die perfekte Sattelform zu ermitteln bittet Bernd Holzer die Kunden auf den sit and fit Vermessungshocker. Mit diesem wird der Abstand der Sitzknochen vermessen. Die Sattelbreite wird dann von Holzer mit einer Formel errechnet, hierbei werden Faktoren wie die Sitzposition die Beckenstellung auf dem Sattel, und der Einsatzbereich mit einbezogen. Alle SQlab Sattelmodelle gibt es in bis zu vier unterschiedlichen Breiten. So ist garantiert, dass die Sitzknochen vollflächig auf dem Sattel aufliegen. Nur so kann der empfindliche Dammbereich entlastet werden und eine komfortable Druckverteilung auf die gesamte Breite der Sitzknochen erfolgen. Skiverleih im Winter Bernd Holzer ist in der Hauptsaison mit seinem Fahrradhandel voll ausgelastet. Im Winter dagegen betreibt er seit 2005 mit Marc Witt, der das Geschäft Wiwa-Sport leitet, einen Skiverleih in Nesselwang. »Ich habe bei Sport Neuner in Kempten gelernt. Der Skiservice hat mir viel Spaß gemacht und das wollte ich wieder machen«, sagt Bernd Holzer. Sabine Fischer
Fahrradhandel Bernd Holzer Ludwigstraße 109, 87437 Kempten Telefon: (0831) 62154 Telefax: (0831) 68389 E-Mail: info@fahrrad-holzer.de Internet: www.fahrrad-holzer.de
Öffnungszeiten Mo bis Fr 9.30 bis 12.30 Uhr und 14 bis 18 Uhr Sa von 9 bis 12.30 Uhr Mittwochnachmittag geschlossen
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Der Berg ruft – auf
Ob Wandern, Klettern, Hochtouren, Mountain-Biking, Skitouren oder Schneeschuh-Touren, das Angebot des OASE AlpinCenters in Oberstdorf ist so vielseitig wie das Team. Gegründet wurde das AlpinCenter 1989, seit zehn Jahren ist der Allgäuer Thomas Dempfle Eigentümer und Leiter der OASE.
D
er 42-jährige omas Dempfle ist staatlich geprüfter Berg- und Skiführer sowie staatlich geprüfter Skilehrer. Viele Winter verbrachte er als Heliski-Guide in Kanada, heute sind es noch wenige Wochen. Seit er das AlpinCenter übernommen hat organisiert omas Dempfle die Abläufe im Büro oder ist mit seinen zahlreichen internationalen Gästen beim Wandern, Klettern oder bei Hoch- und Skitouren unterwegs. Außerdem arbeitet er als Ausbilder in verschiedenen Lehrteams. »Besonders stolz bin ich auf mein engagiertes und sehr gut ausge-
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zum
bildetes Team von Berg- und Skiführern, Wanderführern und Büromitarbeitern«, sagt Dempfle. Zum Team gehören zwei feste Angestellte, drei Teilzeitkräfte und 60 freiberufliche Berg- und Wanderführer. Alle sind natürlich staatlich geprüft und international anerkannte Profis mit umfangreichen Erfahrungen und jahrelanger Ausbildungstätigkeit. Geführte Touren sind gefragt Die OASE bietet im Sommer etwa 70 geführte Wanderungen, Fernwanderwege und Trekkingtouren, wie auch Klettertouren und Klettersteigwochen, Ausbildungskurse und Mountainbiketouren im gesamten Alpenraum zu über 500 verschiedenen
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Terminen an. »Im Winter führen wir Schneeschuh- und Skitouren oder begleiten unsere Gäste zum Eisklettern«, sagt der Bergführer. Für Jugendliche gibt es in Zusammenarbeit mit der Jugendherberge Oberstdorf ein extra Programm. Dass die Faszination des Wanderns und Bergsteigens ungebrochen ist, zeigt die Teilnemerzahl, die im letzten Jahr »sehr gut waren«. Viele Touren waren auch ausgebucht. Die Anmeldungen für diese Saison seien erfolgsversprechend. Neue Touren im Programm Wer das diesjährige Programm durchblättert, würde am liebsten gleich die Wanderschuhe schnüren und los laufen. So führen etwa Wanderungen zum Höhenweg rund um Zermatt, oder eine Tour Du Mont Blanc. Neu sind in diesem Jahr die Wanderungen vom Königsee zum Watzmann und von Nordtirol nach Südtirol. Ebenfalls
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neu ist die Steinbock-Route, dabei werden die Allgäuer Alpen in einer großen Rundwanderung durchquert mit Oberstdorf als Ausgangspunkt und Ziel. Schon am ersten Tag betreten die Wanderer das Revier der Steinböcke. Und mit ein wenig Glück begleitet ihr Anblick den Wanderer die ganze Woche. Komfortwanderungen bietet die Wellness-Wanderwoche mit leichten Tageswanderungen. Dabei finden die Wanderer nach getaner Arbeit Ruhe und Entspannung in einem Wellness-Hotel. Neu ist in diesem Bereich die Tour BozenTrient und Rovereto-Verona, jeweils mit Gepäcktransport. Auch individuelle Touren im Angebot Die Hochtouren führen beispielsweise von Chamonix nach Zermatt oder von Oberstdorf nach Südtirol, dabei wird auch die Öt-
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zi-Fundstelle besichtigt. Ausgangspunkt für eine Hochtourenwoche ist der schweizer Ort Zermatt. Dort können bis zu neun technisch leichte Viertausender bestiegen werden. Stützpunkte sind gemütliche italienische Hütten. Natürlich bietet das OASE AlpinCenter auch individuelle Touren je nach Können und Gebiet an. Wieder im Angebot sind auch Klettersteige, zum Beispiel am Gardasee. Dort beginnt schon sehr früh im Jahr die Bergsaison und dauert bis spät in den Herbst. Dort führen Touren rund um den Gardasee vom gesicherten Weg bis zu luftigen Leiterreihen und kühnen, nur mit einem Drahtseil versehenen Felsanstiegen. So gibt es auch Aubildungskurse für angehende Wanderer, Trekker und Alpinisten. Wen es in die Ferne zieht, der kann bei der Besteigung des höchsten Berges Afrikas mitmachen, dem
Kilimanjaro oder kann entlang der Westküste auf Vancouver Island wandern. Schneeschuhtouren und Skitouren runden das Angebot ab. Nicht zu vergessen, einer der größten Höhepunkte eines Skifahrers – das Heli-Skiing in Kanada. »Wir versuchen bewährte Touren zu optimieren. Jedes Jahr erweitern und verbessern wir unser Angebot. Wir gehen aber auch auf die Wünsche unserer Gäste ein und erkunden neue Routen oder Ziele«, sagt omas Dempfle. Und seine schönste Tour? »Die Besteigung des Höfats über die typisch Allgäuer Grasflanken, vorbei an der bekannten Bergwachtschachtel ist für mich immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis. Den Höfatsgipfel können sie bei uns als Privatführung buchen«, so der Bergführer. Sabine Fischer
Die Bergschule Oberstdorf »fußt« auf Tradition. Sie wurde von keinem geringeren als dem legendären »Anderl Heckmair« gegründet. Heute ist es omas Dempfle, der die Bergschule führt. Mit ihm hat unsere Redakteurin Sabine Fischer gesprochen.
omas Dempfle, Chef der Bergschule Oberallgäu
Allgäuer Wirtschaftsmagazin (AW): Was ist das besondere am OASE AlpinCenter: omas Dempfle: Neben unserem klassischen Bergsportprogramm sind wir führender Anbieter im Bereich der Alpenüberquerungen von Deutschland über Österreich oder die Schweiz nach Italien. Wir bieten unseren Gästen den Fernwanderweg E5 von Oberstdorf nach Meran im Sommer mehrmals wöchentlich mit und ohne Gepäcktransport an. Im Winter ist bei uns die anspruchsvolle Transalp exklusiv auch mit Schneeschuhen möglich. AW: Wo haben Sie ihre Ausbildung absolviert? omas Dempfle: Beim Verband Deutscher Berg- und Skiführer (www.vdbs.de). AW: Wann haben Sie gewusst, dass Sie Bergführer werden möchten? omas Dempfle: Während meiner Bundeswehrzeit in der Sportkompanie absolvierte ich die Ausbildung zum staatlich geprüften Skilehrer. Anschließend wurde ich zu einem Eingangslehrgang bei den Bergund Skiführern eingeladen. AW: Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf? omas Dempfle: Die große Abwechslung in den Aufgaben und die Arbeit mit vielen verschiedenen Menschen. AW: Erinnern Sie sich an ihre erste Tour? omas Dempfle: Die allererste Tour war wahrscheinlich ein Ausflug in unsere Allgäuer Alpen mit meinen Eltern und Geschwistern. Mit zwölf Jahren durfte ich mit meinem Vater das erste Mal über den Heilbronner Höhenweg. AW: Welche Bergbesteigung war ihre schwierigste? omas Dempfle: Die wohl bekannteste meiner Touren war vielleicht die Durchsteigung der Eigernordwand im Teenageralter. Anspruchsvoller jedoch waren verschiedene Klettertouren, beispielsweise in den Dolomiten. AW: In welche gefährlichen Situationen
sind Sie schon geraten und wie haben sie diese gemeistert? omas Dempfle: Wie bestimmt jeder Bergführer bin auch ich schon mit Gästen in schwierige Wettersituationen geraten, in einen tobenden Schneesturm am Mount McKinley, dem höchsten und kältesten Berg Nordamerikas, erinnere ich mich besonders. Innere Ruhe, Entscheidungsfreudigkeit und eine große Portion Gottvertrauen helfen mir in solchen Situationen. AW: Bieten Sie auch Besteigungen oder Kletterkurse für Manager oder Unternehmen an? omas Dempfle: Häufig führen wir Unternehmen oder Manager, die ihre Teamfähigkeit in extremen Situationen verbessern und ihre Grenzen im physischen und auch psychischen Bereich ausloten und erweitern möchten. AW: Was sind die neuesten Trends im Bergsport? omas Dempfle: Wir sehen derzeit einen regelrechten Wanderboom, unabhängig von Alter und Geschlecht. Während im Sommer die Alpenüberquerungen und Wanderwochen im Vordergrund stehen, sind im Winter die Schneeschuhwanderwochenenden sehr gefragt. AW: Sind Wanderungen bei allen Altersgruppen beliebt oder gibt es Unterschiede? omas Dempfle: Junge Senioren bevorzugen erfahrungsgemäß Touren mit Gepäcktransport und komfortableren Unterkünften. AW: Sollte man sich vor einer Hochtour ärztlich durchchecken lassen? omas Dempfle: Bei unseren Gästen setzen wir es nicht als Bedingung voraus, empfohlen wird es von unserer Seite jedoch immer. AW: Wie bereitet man sich am besten auf Touren vor? omas Dempfle: Wir empfehlen regelmäßiges Ausdauertraining wie Joggen oder Radfahren. 1|2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 73
Leserwanderung Das OASE Alpincenter bietet exklusiv für die LeserInnen des ALLGÄUER WIRTSCHAFTSMAGAZIN eine Tour an: Wandern Sie mit Gleichgesinnten – vom 31. August bis 6. September – von Oberstdorf bis nach Meran – den legendären »E5«. Mit dabei sein wird auch Thomas Tänzel, der Verlagsleiter und Chef des ALLGÄUER WIRTSCHAFTSMAGAZINS. So wird es während der Tour auch Gelegenheit geben für »Feedback« und neue Ideen für die Herbstausgabe unserer Zeitschrift. Wir freuen uns mit ihnen auf all dies: Auf neue Eindrücke, neue Ausblicke, neue ... .
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1. Teilstück Europäischer Fernwanderweg E5 mit Tagesrucksack
Diese abwechslungsreiche Alpenüberquerung führt Sie in 7 Tagen von Deutschland über Österreich nach Italien. Die Anziehungskraft dieser Tour liegt am Wechsel und an der Gegensätzlichkeit der vielen Landschaften und Vegetationszonen, die wir in einer Woche von Nord nach Süd durchwandern. Bunte Blumenwiesen und Grasberge in den Allgäuer Alpen, faszinierende Rundblicke auf die markanten Felszacken in den »Lechtalern«, die endlosen Gletscher und Bergriesen im Ötztal und schließlich das südliche Klima Merans machen diese Wanderung so reizvoll und beliebt. Gewandert wird mit einem leichten Tagesrucksack, das Hauptgepäck wird jeweils zur Unterkunft transportiert.
Tagesablauf: 1. Tag Treffpunkt 13 Uhr, OASE AlpinCenter. Wir starten unsere Tourenwoche mit einer gemütlichen Eingehtour ins Trettachtal und besichtigen den Hölltobel. Übernachtung im Hotel (913 m) am Christlessee. Am Abend packen wir unsere Rucksäcke und besprechen den Verlauf der Tourenwoche. Gehzeit ca. 2 Stunden, Aufstieg 200 m, Abstieg 100 m. 2. Tag Am Morgen steigen wir durch den wilden Sperrbachtobel zur Kemptner Hütte (1 846 m) auf. Nach einer ausgiebigen Pause führt uns ein guter Steig zum Mädelejoch (1 974 m), an der deutsch-österreichischen Grenze. Wir wandern steil hinab zur Roßgumpenalm und weiter durch das Höhenbachtal nach Holzgau im Lechtal (1 070 m). Übernachtung im Gasthof. Gehzeit ca. 6 Stunden, Aufstieg 1 000 m, Abstieg 900 m. 3. Tag Der Tag beginnt mit einer Taxifahrt nach Boden (1 356 m). Gemütlicher Aufstieg durch das Angerle-Tal zur Hanauer Hütte (1 920 m). Nach einer kurzen Pause führt uns der Weg über die östliche Dremelscharte (2.434 m) zur Steinsee Hütte (2.061 m). Nach einem längeren Abstieg
Details zur Tour Leistungen: Bergführer 6 x Halbpension ( 5 x Hotel, 1 x Hütte) 3 x Busfahrt, 2 x Taxi 1 x Seilbahnfahrt tägl. Gepäcktransport (1 Gepäckstück mit 8 Kg/Pers.) Reisedauer: 7 Tage, Mo. bis So. Teilnehmer: 6 bis 12 Personen Treffpunkt: 13 Uhr, OASE AlpinCenter Oberstdorf Aufenthaltsverlängerung: Sollten Sie vor oder nach der Tour eine Unterkunft in Oberstdorf benötigen, ist Ihnen unsere Zimmervermittlung gerne behilflich. Telefon (0 83 22) 7 00-412. Sonderleistung Extra Gepäcktransport nach Meran. Sie können am Tourentag kostenlos zusätzliches Gepäck im Büro abgeben, das Sie am Samstag Abend in Meran erhalten. Region Allgäuer Alpen, Lechtaler Alpen, Ötztaler Alpen, Südtirol (Deutschland, Österreich, Italien).
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ins obere Inntal bringt uns ein Taxi von der Alfuz-Alm (1 275 m) hinunter nach Zams (775 m) und weiter nach Mandarfen (1 100 m) im Pitztal. Übernachtung im Hotel. Gehzeit ca. 7 Stunden, Aufstieg 1 100 m, Abstieg 1 200 m. 4. Tag Die Wanderung von Mandarfen zur Gletscherstube in Mittelberg (1 734 m) lässt den Tag gemütlich beginnen. Vorbei an einem großartigen Wasserfall und der beeindruckenden Gletscherzunge des Mittelbergferners führt der Aufstieg zur Braunschweiger Hütte (2 760 m). Gehzeit ca. 4 Stunden, Aufstieg 1 000 m. Option: Am Nachmittag besteht die Möglichkeit den Karleskopf zu besteigen, . Gehzeit circa ein bis zwei Stunden. Aufstieg 150 m, Abstieg 150 m.
5. Tag Von der Braunschweiger Hütte gehen wir in östlicher Richtung je nach Verhältnissen über das Rettenbach (2 988 m) bzw. Pitztaler Jöchl (2 998 m) zum Rettenbachferner. Hier eröffnet sich uns eine herrliche Aussicht auf die Ötztaler und Stubaier Bergwelt. Schließlich gelangen wir mit dem Bus auf die Tiefenbachseite. Der wunderschön angelegte Panorama-Höhenweg führt uns nach Vent im Ötztal (1 896 m). Übernachtung im Wellness-Hotel, je nach
Weitere Informationen und Anmeldung
OASE ALPINCENTER
OASE AlpinCenter e.K. Bergschule in Oberstdorf Bahnhofsplatz 5 (am Gleis 1) Postfach 1453 87554 Oberstdorf Telefon: (08322) 8000980 www.oase-alpin.de bergschule@oase-alpin.de Das Telefon ist besetzt von Juni bis September, Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und von 16 bis 18 Uhr. Von Oktober bis Mai von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr.
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Verfügbarkeit. Gehzeit ca. 6 Stunden, Aufstieg 300 m, Abstieg 1 100 m. 6. Tag Von Vent wandern wir gemütlich durch das Niedertal zur Martin-Busch-Hütte (2 527 m). Nach einer kurzen Rast geht es weiter zur Similaun-Hütte (3 019 m) am Niederjoch, an der österreichisch-italienischen Grenze. Nahe der Hütte befindet sich die Fundstelle des »Ötzi«-HomoTyrolensis. Nach der wohlverdienten Mittagspause führt unser Abstieg durch das Tiesental nach Obervernagt im Schnalstal (1 690 m). Zuerst geht es sehr steil bergab, dann über herrliche Wiesen und vorbei an Jahrhunderte alten Bergbauernhöfen, die noch immer nach alter Tradition bewirtschaftet werden. Schließlich gelangen wir zum Vernagt-Stausee. In einem gemütlichen Südtiroler Bauernhof können wir diese Tourenwoche bei Speck und Wein lang-
sam ausklingen lassen. Anschließend bringt uns unser Bus durch das Vinschgau nach Meran. Abendessen und Übernachtung im Hotel. Gehzeit ca. 7 Stunden, Aufstieg 1 100 m, Abstieg 1 200 m. 7. Tag Frühstück und anschließende Rückreise mit dem Bus durch das Etschtal zum Reschenpass und über Landeck nach Oberstdorf. Ankunft circa 14 Uhr.
Mitlaufen und gewinnen! Unter den ersten zehn, die sich für die Tour anmelden, verlosen wir einen Gratis-Platz im Wert von 895 Euro!
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Entspannt in jeder Lebenslage
Stress ist die Volkskrankheit Nummer eins. Stress verursacht Kopfschmerzen, Angst lässt das Herz schneller schlagen, Ärger drückt auf den Magen. Gefühle haben Einfluss auf unseren Körper und die körperliche Verfassung zieht ihrerseits das seelische Befinden in Mitleidenschaft.
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tress kann man aber auch entgegenwirken. Etwa durch einen erholsamen Schlaf. Wer gut geschlafen hat und ausgeruht ist, ist weniger anfällig für Stress und kann mit schwierigen Situationen besser umgehen. Doch die steigenden Anforderungen des Alltags lassen viele häufig nur schwer zur Ruhe finden. Die neue Schlafwohl-Reihe von PRIMAVERA verspricht nun Erholung und Entspannung. Der wohltuende Duft von Lavendel entführt gedanklich zu den blau-violett leuchtenden Feldern Südfrankreichs. Gerade in Zeiten von Stress oder Schlaflosigkeit hat die Heilpflanze sich vielfältig bewährt. Schlafwohl nutzt die besonderen Fähigkeiten von biologischem Lavendel aus der Provence. Pure Harmonie Die Lavendula officinalis ist bekannt für ihre beruhigende Wirkung. Bei Stressphasen im Beruf, besonderer Aufregung, Kopfschmerzen oder trüben Gedanken stärkt Lavendel das Wohlbefinden. Schlafwohl sorgt mit biologischem Lavendelöl für Entspannung und innere Ruhe. Dank des zart-blumigen Duftes stellt sich bereits nach kurzer Zeit ein angenehmer Zustand
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innerer Harmonie ein. Die Serie umfasst vier Produkte, die dank ihrer wohltuenden Inhaltsstoffe aktiv zur Erholung beitragen – und das nicht nur beim Schlafen. Der Schlafwohl-Balsam lässt Körper und Geist sanft zur Ruhe kommen: Dazu einfach Brust, Schläfen oder Rücken einreiben oder bei einer Massage genießen. Der Balsam entspannt und ist eine echte Wonne nach einem anstrengenden Tag. Zudem pflegen und schützen die hochwertigen Wirkstoffe und können sich durch ihre sanfte Herstellung auf der Haut voll entfalten. Unterwegs harmonisiert der handliche Roll-on: Er wird nach Bedarf auf Nacken, Schläfen oder unterhalb der Nase aufgetragen und entfaltet auch im Büro oder einfach zwischendurch seine wohlige Wirkung. Er enthält 100 Prozent naturreine ätherische Öle aus kontrolliert biologischem Anbau, kostbare Pflanzenwässer und einen pflanzlichen, hautfreundlichen Emulgator. Der handliche Begleiter für die Aroma-Anwendung in jeder Lebenslage passt in jede Handtasche und entspannt ganz ohne Nebenwirkungen in Zeiten innerer Anspannung. Auch in den eigenen vier Wänden wirkt behaglicher Lavendelduft Wunder: Die Schlafwohl-Duft-
mischung eignet sich für Duftlampe, -brunnen und -stein. Das Schlafwohl Kissenspray ist ebenfalls vielseitig einsetzbar und entspannt jedes Raumklima. Wer zum Beispiel seinen Gästen ein besonders behagliches Einschlafen wünscht, sprüht den dezenten Duft aufs Kopfkissen oder direkt in den Raum.
Ruhe Weitere Informationen
Primavera Life GmbH Am Fichtenholz 5 87477 Sulzberg www.primaveralife.com
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Das Spiel mit Wasser und Stein
Birgit und Uwe Jocham aus Durach leben und arbeiten im besten Sinne von und mit der Natur. Sie haben sich ganz dem faszinierenden Naturmaterial Stein verschrieben und im Zusammenklang mit der Urgewalt Wasser schaffen sie Kunstwerke von scheinbar spielerischer Leichtigkeit. Birgit Jocham teilt die Leidenschaft für den Beruf ihres Mannes, der als Steinmetz- und Bildhauermeister das ganze Spektrum dieser Handwerkskunst versteht und umsetzt.
ie Jocham Natursteine GmbH fertigt und setzt natürlich zum Beispiel auch Grabsteine. Die ganz große Passion des Jocham-Teams besteht jedoch aus den Brunnen, weshalb sich das Unternehmen auch als »Brunnencenter Allgäu« sieht. Zu Recht! Denn im Garten der Jochams plätschert es an allen Ecken und Enden. Die vielen Brunnen und Wasserspiele – und dazu die unzähligen liebevoll gestalteten Figuren – zaubern eine ganz besondere Atmosphäre, die jeden Besucher in ihren Bann zieht. Ein Gang durch das Ausstellungsgelände schafft Raum für die Sinne und regt zum Ruhigwerden und Insichgehen ein. Birgit Jocham selbst ist immer wieder fasziniert davon und freut sich, wenn Besucher ihr dies auch bestätigen. Das stete Spiel aus Formen, Farben und Geräuschen übt auf den Betrachter etwas Beruhigendes aus. So wirkt das Jocham-Ausstellungsgelände schon fast wie ein Besuch im Park – zumindest für kurze Zeit kann man dort regelrecht und fast schon im wahrsten Sinne des Wortes »abtauchen«. Zum Erfolgsrezept von Natursteine Jocham gehört aber sicherlich auch die bereits über 40-jährige Erfahrung im Umgang mit Natursteinen. Bestätigt wurde das Können auch schon durch Preise, so beispielsweise für den Dorf-
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brunnen »Wir 17 sind eins« in Lauben. Aber auch der historische Brunnen vor der Kemptener St.Mang-Kirche oder der Kemptener Gesundheitsbrunnen wurden von den Jochams restauriert. Die Freilandausstellung des Brunnencenters Allgäu kann das ganze Jahr über besichtigt werden. Die Palette reicht von Gartenbrunnen, Wasserspielen, Tischen und Bänken, Dorf- und Friedhofsbrunnen über Antikbrunnen, Quellsteine, Kneippbecken, Bronzeskulpturen und Steinkugeln bis hin zu außergewöhnlichen Einzelstücken. Immer wieder kommen neue Entwürfe dazu. So verändert sich das Sortiment ständig – und auch der »BrunnenGarten« wechselt immer wieder sein Gesicht. Mit fachlicher Kompetenz, Detailgenauigkeit und dem Blick für das Wesentliche ist Jocham Natursteine Spezialist für Brunnen aller Art. Ausgesuchte Arbeiten und Werke finden sich im gesamten Allgäu verstreut. Und gerne fertigt der Meister natürlich auch Werke nach individuellen Kundenwünschen an. Lassen Sie sich doch mal inspirieren vom Dreiklang »Stein – Wasser – Kunst« … Maria Anna Weixler-Schürger
Jocham Natursteine GmbH Brunnencenter Allgäu Heubachstraße 6 87471 Durach Telefon (0831) 56133-0 Telefax (0831) 56133-11 www.jocham-natursteine.de
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Bilder: Weixler-Schuerger (2), hanuSelhof (13)
Es ist schon etwas ganz Besonderes, was die Familie Rainalter in Hellengerst geschaffen hat. Auf dem Hanusel-Hof, so der ehemalige Name des Anwesens, auf dem sich mittlerweile der Golfplatz Hellengerst befindet, wurde früher eigentlich von jeher Landwirtschaft betrieben. 1971 waren Alois und Gerti Rainalter aus gesundheitlichen Gründen jedoch gezwungen, die Landwirtschaft aufzugeben.
Um die Existenz des Hofes für ihre drei Söhne Wolfram, Frank und Markus zu sichern, haben sie den aktiven Betrieb dann zunächst in eine Nebenerwerbs-Landwirtschaft umgewandelt. Ein Umstand, der Mitte der 80er Jahre im Zuge der Milchquotenregelung dafür sorgte, dass der Hof aufgrund der fehlenden »aktiven Landwirtschaft« kein Milchschüttungsrecht mehr zugesprochen wurde. Mehr noch: Mit der Milchquotenregelung wurde es auch für die Pächter ihrer Grünflächen immer unattraktiver, den Grund als landwirtschaftliche Fläche zu nutzen. So entstand die Idee, die Fläche künftig als Golfplatz zu nutzen. Eine gute Idee! Nach vier Jahren Planungs- und Genehmigungsverfahren war es so weit: Die drei Rainalter-Buben gaben ihre erlernten Berufe auf und bauten in rund eineinhalb Jahren eine Maschinenhalle, eine Abschlaghalle, die Caddyhalle, das Clubhaus und eine Neun-Loch-Golfanlage, die sie im Jahr 2001 zu einer 18-Loch-Anlage ausgebaut haben.
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Im Laufe der Jahre war der Zuspruch dann so groß, dass die Idee zu einem Hotelneubau und der Erweiterung der Restauranträume reifte. Im Jahre 2005 begann Familie Rainalter dann mit einigem Kapital und einer Portion Mut den Ausbau ihres Hanu-
Mut zum Ausbau zu einem 4-Sterne-Superior-Hotel mit Schwimmbad- und Wellnessbereich
sel-Hofes zu einem 4-Sterne-SuperiorHotel mit einem wunderschönen Schwimmbad- und Wellnessbereich. Mittlerweile gibt es dort 24 große, modern ausgestattete Zimmer im typisch alpenländischen Stil. Dazu zwei Veranstaltungsräume für große und kleine Feste. Und auch Tagungsräume, die nicht nur technisch perfekt ausgestattet sind, sondern auch ganz besondere Ausblicke in die wunder-
schöne Allgäuer Umgebung bieten. eine perfekte Kulisse zum Arbeiten und Denken. A propos Arbeiten: Viele haben ja nicht die Zeit, den ganzen Tag auf dem Golfplatz zu verbringen.«Ich höre immer wieder von Besuchern: Zum Golfen kann ich erst gehen, wenn ich in Rente bin«, so Wolfram Rainalter. Daher hat die Familie ein neues Angebot geschaffen, »für Menschen mitten im Leben«. Rainalters nennen es »Gleagele« – eine Idee von Mama Gerti. »Wir bieten diese Mitgliedschaft Menschen an, die nicht so viel Zeit haben, aus beruflichen oder familiären Gründen, aber trotzdem gerne ab und zu Golf spielen möchten.« Das Gleagele-Angebot gilt ab 13 Uhr. Die Laufzeit beträgt zwölf Monate. Der Preis: 795 Euro im Jahr, plus die einmalige Aufnahmegebühr von 150 Euro. Maria Anna Weixler-Schürger
Weitere Infos unter Telefon (08378) 9200-0 Telefax (08378) 9200-19 www.hanusel-hof.de
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Deutschlands erste Biobrauerei Auf ihrem Weg zu einem möglichst ökologisch ausgerichteten Unternehmen hat die Brauerei Clemens Härle einen wichtigen Meilenstein erreicht: Seit Beginn des Jahres 2009 werden nicht nur alle Härle-Biere, sondern auch das biologische Erfrischungsgetränk »SeeZüngle« ausschließlich mit erneuerbaren Energien gebraut.
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»Die Umstellung auf Hackschnitzel aus unserer Region ergänzt auf ideale Weise unser konsequent regionales Unternehmenskonzept«, so Geschäftsführer und Mitinhaber Gottfried Härle.
Bereits vor 15 Jahren hat die Leutkircher Brauerei – als eines der ersten Unternehmen in der Braubranche – eine ausführliche Ökobilanz erstellt und veröffentlicht. Auf der Grundlage der darin erhobenen Daten und einer eingehenden Analyse des Energie- und Umweltverbrauchs im gesamten Brauprozess wurde ein Konzept zur schrittweisen Umstellung des gesamten Betriebes auf regenerative Energieträger entwickelt. Die erste Maßnahme: Die Einführung von Biodiesel. Seit 1998 wird der gesamte Fuhrpark – zwölf Lkws und vier Pkws – mit dem regenerativen Treibstoff aus Raps- und Sonnenblumenöl an der hauseigenen Zapfsäule betankt. Bei einem jährlichen Verbrauch von circa 45000 Litern liegt die damit verbundene Einsparung an klimaschädlichem CO₂ bei circa 143 Tonnen. So konnten durch diese Umstellung von Mineral- auf Biodiesel bereits 17 Prozent des gesamten betrieblichen Ausstoßes an Treibhausgasen neutralisiert werden. Besonderen Wert legt die Brauerei dabei auf die Herkunft des alternativen Treibstoffs: Die eingesetzten Pflanzenöle werden ausschließlich in Deutschland erzeigt und veredelt, obwohl dies häufig mit Mehrkosten verbunden ist, die Ökobilanz von Diesel jedoch verbessert. Den zweiten – und quantitativ größten – Schritt in Richtung Klimaschutz vollzog die Brauerei im vergangenen Sommer. In dreimonatiger Bauzeit wurde eine Feuersanlage für Holzhackschnitzel errichtet, die die gesamte Brauerei mit wärme und Prozessenergie versorgt. Die Anlage mit einer Kapazität von knapp 800 kW (»dies entspricht dem Wärmebedarf von etwa 80 Einfamilienhäusern«, so Clemens Härle) ersetzt die bisherige Ölfeuerung mit einem 1|2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 87
jährlichen Verbrauch von circa 120000 Litern Heizöl. Damit wird der jährliche Ausstoß an klimaschädlichen Kohlenmonoxid um weitere 350 Tonnen reduziert. Verbrannt werden in der neuen Holzfeuerung naturbelassene Wald-Hackschnitel aus der Region Oberschwaben-Allgäu, die der Maschinenring Leutkirch im Allgäuer Bauern profitieren statt Rahmen eines langfristigen Putin und Ölscheichs. Liefervertrags aufbereitet und an die Brauerei verkauft. »Die Umstellung auf Hackschnitzel aus unserer Region ergänzt auf ideale Weise unser konsequent regionales Unternehmenskonzept«, so Geschäftsführer und Mitinhaber Gottfried Härle. »Statt Putin und Ölscheichs profitieren nun die Allgäuer Bauern von unserem Energiebedarf.« Wesentlicher Bestandteil der neuen Feuerungsanlage, die mit einem Investitionsvolumen von circa 750 000 Euro verbunden war, ist ein moderner Elektrofilter,
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den die Brauerei freiwillig und ohne gesetzliche Auflage installierte. Mit dieser Technologie, die die Anlagenkosten um über zehn Prozent erhöhte, wird der gesetzliche Grenzwert für Feinstaubemissionen um rund 80 Prozent unterschritten. »Aus Rücksicht auf unsere Nachbarn und aufgrund der Lage unserer Brauerei im Stadtgebiet war es für uns selbstverständlich, dass wir bei der Abgasreinigung – unabhängig von gesetzlichen Vorschriften – auf den modernsten Stand der Technik setzen, auch wenn dies mit erheblichen Mehrkosten verbunden ist«, so Gottfried Härle. Mehrkosten, die im Übrigen nicht aus öffentlichen Mitteln bezuschusst wurden – die gesamte Holzfeuerungsanlage wurde ohne staatliche Fördergelder realisiert. Neben der Brauerei werden im Rahmen eines kleinen Nahwärmenetzes noch fünf weitere Gebäude am Rande des Betriebsgeländes von der neuen Holzfeuerungsanlage mit Wärme versorgt – darunter auch der Brauereigasthof zum Mohren.
Brauerei Clemens Härle – Zahlen und Fakten Gründungsjahr: 1897 Jährlicher Ausstoß Härle-Biere und SeeZüngle (biologisches Erfrischungsgetränk): ca. 30 000 Hektoliter Jährlicher Gesamtgetränkeausstoß: ca. 40 000 Hektoliter Jährlicher Gesamtgetränkeumsatz: ca. 4,6 Millionen Euro Ausstoßentwicklung 2008: plus 1,5 % (ohne SeeZüngle) Mitarbeiterzahl: 28, davon zwei Auszubildende Zahl der belieferten Gastronomiekunden: ca. 270 Zahl der belieferten Getränkemärkte: ca. 250 Zahl der Biersorten: 8 untergärige Biere, 2 obergärige Biere, 2 Biermischgetränke Biologische Erfrischungsgetränke: 3 Sorten
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Durch den Einsatz der bisherigen Erdgasheizungen in diesen Gebäuden erhöht sich die jährliche Einsaprung an klimaschädlichem CO₂ um circa weitere 100 Tonnen. Die letzte große Maßnahme auf dem Weg zum 100-prozent klimaneutralen Unternehmen wurde am 1. Januar umgesetzt: Seit diesem Tag bezieht die Brauerei ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen – also aus Wasser, Sonne und Wind. »100 Prozent klimaneutral gebraut« Lieferant dieses Ökostroms steht auf den Bierflaschen-Etiketten. ist die Naturstrom AG aus Düsseldorf, die als erstes Unternehmen bereits 1999 mit dem Gütesiegel der Kategorie »Gold« von namhaften Umweltverbänden ausgezeichnet wurde und keinen Strom mit den fragwürdigen RECS-Zertifikaten vertreibt. Außerdem betreibt die Brauerei auf ihrem eigenen Betriebsgelände bereits seit mehreren Jahren zwei größere Photovoltaikanlagen, mit denen circa 8 Prozent des betrieblichen Strombedarfs erzeugt werden. Eine weitere Solarstromanlage soll in diesen Wochen ans Netz gehen. Der Bezug von Ökostrom führt zu einer weiteren Vermeidung von klimaschädlichen CO₂-Emissionen in Höhe von rund 325 Tonnen pro Jahr, so dass im Rahmen der Gesamtumstellung des Brauereibetriebes auf erneuerbare Energien unser Klima jährlich um circa 900 Tonnen Kohlendioxid entlastet wird. Nach eigenen Angaben ist die Leutkircher Brauerei Clemens Härle damit die erste Brauerei in Deutschland, die zu 100 Prozent – vom Brauprozess bis zum Fuhrpark – mit regenerativen Energien betrieben wird.
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»Mit dieser Umstellung auf erneuerbare Energien werden wir den Herausforderungen gerecht, die der Klimawandel an uns alle stellt. Als Unternehmer tragen wir eine besondere Verantwortung zum Schutz für unsere Umwelt. Dies gilt vor allem auch im Hinblick auf unser Klima, da ein ganz erheblicher Anteil der Treibhausgasbelastung von der Wirtschaft verursacht wird«, so Gottfried Härle. »Wenn wir mit unserem Vorbild dazu beitragen können, dass auch andere Unternehmen ihre Klimaschutzbemühungen verstärken, dann freut uns das ganz besonders.« Gottfried Härle ist darüber hinaus aber auch überzeugt, dass er mit der klimaneutralen Ausrichtung seiner Brauerei bereits heute künftigen Anforderungen des Marktes und der Verbraucher rechnung trägt: 70 Prozent aller Konsumenten in Deutschland – so das Ergebnis einer Umfrage – wollen wissen, wie viel CO₂ für Produktion und Transport eines Lebensmittels verbraucht wurde. Und über die Hälfte aller Deutschen wären bereit, für CO₂-effizientere Produkte einen Aufpreis von durchschnittlich neun Prozent in Kauf zu nehmen. »In wenigen Jahren wird die CO₂-Belastung von Produkten ein wesentliches Kaufkriterium sein. Und wenn auf unseren Bierflaschen-Etiketten dann schon heute drauf steht: ›100 Prozent klimaneutral gebraut‹ – umso besser. Die konsequente ökologische Ausrichtung unserer Brauerei ist damit auch ein wesentlicher Beitrag zur langfristigen Sicherung unseres Unternehmens.« Text und Bilder Maria Anna Weixler-Schürger
Gottfried Härle • ist der Urenkel von Brauerei-Gründer Clemens Härle • 1983 ist er Mitorganisator der Menschenkette von NeuUlm bis Stuttgart gegen die Stationierung von Mittelstreckenraketen in Europa • Während eines Aufenthaltes in den USA wird er mit dem Vietnamkrieg konfrontiert und schließt sich daraufhin der Friedensbewegung an • In München und in Konstanz studiert er Volkswirtschaft • Er ist Parteimitglied der Grünen • Im Leutkircher Gemeinderat führt er als Fraktionschef die alternative »Leutkircher Liste« • Er ist im Vorstand und Gründungsmitglied von »UnternehmensGrün«, einem Zusammenschluss von 250 UnternehmerInnen • Er engagiert sich als Vorstand der Aktion »Landzunge« • Er ist Vorstand des Leutkircher Energie-Bündnisses, einem Zusammenschluss von Handwerkern und Energieberatern zum aktiven Kampf gegen den Klimawandel
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Die Dramaturgie der Kontraste –
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n e t l e w g n Kla Klassik vom Feinsten verspricht der Oberstdorfer Musiksommer auch in diesem Jahr. Das 17. Internationale Klassikfestival im Allgäu findet vom 31. Juli bis 20. August in stimmungsvollen Kirchen und Konzertsälen Oberstdorfs und der Region statt und ist Treffpunkt weltberühmter Solisten, Ensembles und exzellenter Nachwuchsmusiker. Angeboten werden 40Konzerte an elf Spielorten und zwölf Meisterkurse mit renommierten Dozenten.
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Klangwelten Die außergewöhnliche Festspielreise führt ins Allgäu, nach Österreich und in das benachbarte Baden-Württemberg zu historischen und originellen Konzertpodien in Kirchen, barocken Schlössern und verwirklicht Festivalträume auf Bergstationen in 2 000 Meter Höhe oder auf der Plattform am Schanzenturm der Erdinger Arena ebenso wie im ronsaal der Residenz und im Iller-Kraftwerk in Kempten sowie im Casino Kleinwalsertal. Kulturelle Bereicherung Der Oberstdorfer Musiksommer bereichert seit 1993 das kulturelle Geschehen des Allgäus. Gründer und künstlerischer Leiter ist Peter Buck, Professor an der Musikhochschule Stuttgart, dem es eine Herzensangelegenheit war, seine beiden Professionen in dem Klassikfestival zu vereinen. Als Cellist des legendären Melos Quartetts möchte er mit einem hochkarätigen Konzertangebot Publikum und Förderer für das Festival begeistern. Als Pädagoge schuf er mit dem Festival einen Garant für eine vielseitige Förderung des musikalischen Nachwuchs. Die »Vereinigung der Freunde und Förderer des Oberstdor-
fer Musiksommers« wurde als Trägerverein gegründet. Mit tatkräftiger Unterstützung von Sponsoren, Förderern und Mitgliedern konnte das von hohen Idealen getragene Konzept umgesetzt werden. Seit 1993 gab es 600 Konzerte und 2 000 junge Musiker aus 40 Nationen besuchten die Internationalen Meisterkurse. Das Festival finanziert sich zu 52 Prozent aus den Einnahmen, zu 14 Prozent aus öffentlichen Mitteln und zu 34 Prozent aus der Förderung von privater Hand. Als kulturelle Begegnungsstätte fördert der Oberstdorfer Musiksommer den Kontakt zwischen Künstlern und Publikum, Kursteilnehmern und Einheimischen und führt so zu bleibenden Verbindungen, die in alle Welt hinaus wirken. Mut zum Experiment Seit 17 Jahren lassen weltbekannte Interpreten und Musikstudenten das Festival mit Orchester- und Brasskonzerten, Kammermusik, Chor- und Orgelkonzerten, Lieder- oder raffiniert gestalteten Crossover-Abende erklingen. Dabei besticht das Programm des Oberstdorfer Musiksommers durch seine Dramaturgie
der Kontraste. Es zeigt Mut zum Experiment und führt zu attraktiven, abseits vom Mainstream gestalteten Programmen. Als ein wichtiger Karrierebaustein erweist sich der Musiksommer für den Spitzennachwuchs. So basieren die Podien der Nachwuchsarbeit auf den Internationalen Meisterkursen. Renommierte Dozenten, jeder als profilierter Künstler auf den Bühnen der Welt zu Hause und als erfahrener Pädagoge an führenden Musikhochschulen tätig, leiten die Kurse für Klavier, Streichinstrumente, Flöte, Gesang, Klarinette, Kammermusik, Posaune und BrassEnsemble. Die Meisterkurse sind öffentlich zugänglich und locken eine interessierte Zuhörerschaft in die zur sommerlichen Talentschmiede umgewandelte Oberstdorfer Grundschule. Traumhafte Melodien locken Die musikalischen Pretiosen des Oberstdorfer Musiksommers sind eine gelungene Symbiose aus kontrastreicher Dramaturgie und mutigen Experimenten. Diesem Leitgedanken folgend entstanden die ideenreichen Kernthemen der »Konzertanten Variationen 2009». Vortreffliche
Weitere Informationen Spielorte sind Oberstdorf, Bad Hindelang, Fischen, Immenstadt, Isny, Kempten, Ottobeuren, Rettenberg, Riezlern und Sonthofen.
31. Juli bis 20. August Konzertante Variationen 2. August bis 13. August Internationale Meisterkurse Ausführliche Informationen: www.oberstdorfer-musiksommer.de Karten: Allgäu Ticket (0180) 5132132 Tourist Information Oberstdorf (08322) 700290 Festivalbüro (08322) 700467
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Beispiellose Karriere Professor Peter Buck, der Initiator des Oberstdorfer Musiksommers, wurde in Stuttgart geboren. Er studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in der Meisterklasse von Ludwig Hoelscher und bei Pierre Fournier. Als Gründungsmitglied des Melos Quartetts begann 1965 eine beispiellose künstlerische Tätigkeit auf allen Konzertpodien der Welt. Peter Buck ist seit 1980 Professor an der Stuttgarter Musikhochschule. 1992 gründete er als künstlerischer Leiter den Oberstdorfer Musiksommer. Mit dem Förderpreis der Dr. DazertStiftung wurden er und seine Frau, Rosalinde Brandner-Buck, die als Festivalmanagerin maßgeblich die erfolgreiche Entwicklung des Festivals mitverantwortet, für ihr Engagement für das Allgäuer Kulturleben ausgezeichnet. 2007 würdigte die Marktgemeinde Oberstdorf mit der »Gertrud-von-leFort«-Medaille seine Verdienste um das Klassikfestival. »Ich bin stolz darauf, dass sich der Oberstdorfer Musiksommer, mit seiner kulturellen Fülle im Allgäu positioniert hat«, resümiert Professor Peter Buck und ergänzt mit Blick auf den 17. Oberstdorfer Musiksommer: »Wir haben keine Mühen gescheut, um aus dem Schaffen der Jubilare 2009 sorgfältig ein breites Spektrum auszuwählen und mit der Lust am Experiment zu verbinden«. Sabine Fischer
Bilder: rosalinde Brandner-Buck
Jubiläumskonzerte würdigen das Gedenken an Joseph Haydn und Felix Mendelsohn-Bartholdy und präsentieren entdeckenswerte Seiten der großen Meister. Ein weiteres ema stellt geistreiche »Wort und Musik«-Konzerte vor. Dabei entführen die Sopranistin Ulrike Sonntag und der Schauspieler Walter Sittler mit dem Pianisten Götz Payer frei nach Shakespeare in einen »Sommernachtstraum im Zauberwald«. My 4 Ladies, das Musical Streichquartett, lockt mit traumhaften Melodien weltberühmter Musicals zum Konzert in das Iller-Kraftwerk. Bei der populären »Serenade in 2000 Meter Höhe« auf dem Nebelhorn spielt die munich brass connection«klassisch-bayerisch-unwiderstehlich«, um nur eine kleine Auswahl zu nennen.
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Jenny und Sven Menzel sind in Kemptens Gastronomie-Szene bestens bekannt. Seit sie im April ihr Café Lavazza Café-Bar in Kemptens Innenstadt wieder eröffneten, sind die Gäste begeistert vom italienischen und modernen Ambiente des Cafés, dem Charme der Pächter und natürlich auch von der Lage.
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echs Jahre lang haben Jenny und Sven Menzel »Die Lobby« als Restaurant und Café-Club geführt und einen treuen Kundenstamm gewonnen. Vor vier Jahren haben sie das Lavazza übernommen, und sich im Januar 2009 aus dem Nachleben der Lobby verabschiedet. »Die Lobby hat mir schon alles gegeben, aber wir haben uns entschieden, uns auf das Café-Geschäft zu konzentrieren«, sagt Sven Menzel.
S
Wie im Urlaub Jetzt sind die Gäste überzeugt vom Charme des Cafés mit Stehcafé-Charakter. Die Tische sind etwas höher geschnitten als normale Tische, gehalten in dunklen Holztönen. Wer in der Lounge mit Sitzecke Platz genommen hat, kann gemütlich das Treiben in der Fußgängerzone verfolgen und sich dabei wie im Urlaub in Italien fühlen. »Der Service ist sehr wichtig«, betont Sven Menzel. »Wir haben das Ambiente geschaffen, die Gäste schaffen die Atmo-
sphäre«. Dabei weiß Menzel auch, dass Kaffeebohne nicht gleich Bohne ist, »es ist eine Philosophie für sich«, sagt Menzel, der Gastronom mit Leidenschaft ist, schon seine Eltern betrieben ein Hotel und ein Restaurant. Das spüren auch die Gäste, die auf 50 Quadratmeter im Café und der großzügigen Außenbestuhlung Kemptens Kaffee Kult(ur) genießen. Kleine und feine Speisen Das Angebot der Speisen ist klein und fein. Es gibt kleine Snacks wie Panini,
frisch gepresster Orangensaft, Prosecco, kalte Kaffeespezialitäten oder traditionelle Butterbrezen. Jeden Dienstag gibt es Eintopf oder Suppe, je nach Gusto des Kochs. Vier weitere Mitarbeiter sorgen dafür, die Gäste zu verwöhnen, im Mittelpunkt von Kempten, direkt neben dem Fischerbrunnen. Und die kommen und kamen zahlreich von der ersten Stunde an. Seien es Stammgäste, Bummelnde, Einkaufende, die in der Lavazza Café-Bar eine Pause einlegen.
Lavazza Café-Bar Fischerstraße 26 87435 Kempten Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 8.45 bis 18.15 Uhr Anfragen für Geburtstagsoder sonstige Feiern unter Telefon (0172) 8984040 E-Mail: menni73@mnet-mail.de
Sabine Fischer
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Im Sortiment ist
alles was Mann trägt Katja Koch-Hail führt den traditionellen Familienbetrieb Hail Männermode in Kempten in der zweiten Generation. Dabei beweist die Inhaberin ein feines Gespür, was Mann so trägt.
… weil es schnell
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»Ich versuche aus den Kollektionen Besonderheiten heraus zu picken. Und achte darauf, dass wir nicht das im Angebot haben, was alle haben«, sagt Katja Koch-Hail. Dabei möchte sie immer Neues und Tragbares für Männer bieten. Und die schätzen an Hail Männermode die gute Beratung und auch, dass direkt vor der Tür Parkplätze sind. »Männer brauchen in dem Sinn mehr Beragehen soll. tung, weil es schnell gehen soll«, sagt die Inhaberin aus Erfahrung. Mehr als drei Anzüge möchte Mann nicht anprobieren, deshalb benötige er gerade bei der Größe und der Farbe etwas Hilfe vom erfahrenen Fachpersonal. Hier müsse Mann schon mal mit den neuen Farben vertraut gemacht machen. Dann trauen sich Männer auch knallige Farben zu tragen und bekommen ein Gespür dafür, was ihnen steht und was kombinierbar ist.
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Trendige Marken Katja Koch-Hail setzt in ihrem Geschäft auf internationale Markenmode. Im Freizeitbereich etwa auf die Marke Scotch Soda, eine neue, trendige Marke aus Amsterdam, Pepe Jeans und Stones. Außerdem findet Mann eine Auswahl der neuen Kollektion von Jette Joop, Strelson, Cinque Uomo oder Benvenuto, Pierre Cardin, Brax, Pure und Alberto. Schmal ist in Die Krawatten sind in dieser Saison schmal, ebenso die Anzüge. »Scharf, schmal und knackig geschnitten müssen sie sein«, so Koch-Hail. Farbtechnisch viel grün, gelb und flieder, so beschreibt Katja Koch-Hail die Trends im Young Fashion Bereich. »Oder auch Two in One Geschichten und Jeans in allen Variationen«. Im Business-Bereich überwiegt bei Anzügen die Farbe Grau in allen Nuancen, etwas Blau und nach wie vor Braun, aufgepeppt mit kräftigen Hemdenfarben in gelb, lila, rot oder grün.
Bilder: cinque (2), Fischer (5)
Knallfarben sind in Es gebe jedes Jahr neue Trends im Männermode-Bereich, dabei wechselten die Kollektionen nicht so schnell wie in der Damenmode. Lagen im letzten Jahr Naturtöne im Trend, so sind es in diesem Jahr Knallfarben. Auch die Form der Anzüge habe sich in den letzten Jahren stark verändert. Die weite Form sei weitgehend aus der Mode, dafür ist schmal angesagt. Auch die Herbst- und Wintermode setzt auf Lilatöne und bei den Anzügen bleibe die Farbe Grau in allen Abstufungen in.
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Große Auswahl Im Anzugbereich sei Hail Männermode eines der führenden Geschäfte in Kempten. Die Kunden schätzten die große Auswahl und auch die Fachberatung. Das Alter der Kunden beschreibt Koch-Hail ab 25 Jahren aufwärts, also nicht die ganz Jungen. Ausnahmen gebe es im Businessbereich etwa wenn junge Männer Anzüge für den Abiball oder die Konfirmation bräuchten. 2003 hat Katja Koch-Hail den Betrieb von ihren Eltern Karin und Hermann Hail übernommen. Im letzten Jahr feierte Hail Männermode 40-jähriges Bestehen. Damals sei es ungewöhnlich gewesen, dass man ein Geschäft in dieser Lage und im ersten Stock eröffnete. Aber Karin Hail hatte schon vor 40 Jahren den richtigen Riecher und ein sehr gutes Verhältnis zu den Kunden. Im Angebot waren damals viele Trachten und Damen-, Kinder- Scharf, schmal und knackig geschnitten und Herrenmode. Mit der Zeit entwickelte es sich, dass auf den 320 Quadratmetern nur noch Herrenmode angeboten wird. Für mehr sei die Fläche nicht groß genug. So gibt es dort heute alles, was Mann trägt, über Hochzeitsmode, Freizeit- und Business-Bekleidung. Insgesamt zehn Mitarbeiter sorgen dafür, dass Mann bestens beraten wird. Sabine Fischer
Hail Männermode Magnusstraße 6 87437 Kempten Telefon (0831) 63196
Öffnungszeiten Mo bis Mi 9.30 bis 18 Uhr Do bis Fr 9.30 bis 19 Uhr Sa 9.30 bis 16 Uhr
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Jagdfieber Zugegeben, das Schießen ist nicht jedermanns Sache. Schon gar nicht die jeder Frau. Aber wenn es selbst mich fasziniert, was in Isny bei Blaser passiert – und vor allen Dingen, wie dies passiert, dann muss wohl etwas dran sein an der sprichwörtlichen Blaserqualität, die so viele rühmen.
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Feingefühl und Sinn für kulturelle Werte
W
Was haben der spanische König, der amerikanische Schauspieler Tom Selleck und Rennfahrer Ralph Schumacher gemeinsam? Sie alle haben schon bei Blaser in Isny eingekauft. Denn Blaser-Waffen sind nicht irgendwelche Waffen. Technisch ausgeklügelt und immer wieder verfeinert, lassen sie keine »handwerklichen« Wünsche offen. Was Blaser-Waffen jedoch ganz besonders auszeichnet, sind Technik und Design. Jede Waffe ist im Grunde ein Unikat, handgefertigt. »Wir erfüllen jeden Kundenwunsch«, sagt Geschäftsführer Bernhard Knöbel. Beim Rundgang durch die verschiedenen Fertigungsbereiche spürt man die Begeisterung, mit der jeder einzelne Mitarbeiter an jeder einzelnen Blaser-Waffe arbeitet. »Wir erfüllen Das ist keine Massenfertijeden Kundenwunsch.« gung, hier steckt Passion dahinter. Kein Wunder: Viele der Blaser-Mitarbeiter sind selbst begeisterte Jäger. Sie wissen, auf was es ankommt. Und daher wissen sie auch, was wie zu tun ist. Was natürlich in erster Linie auch für die Chefs gilt: Alle Persönlichkeiten, die an der Blaser Erfolgsgeschichte beteiligt waren und sind, haben zwei Dinge gemeinsam: Die Begeisterung für die Jagd und die
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Passion
»Jagdpassion – Sie ist die unerschöpfliche Energiequelle, die uns Jäger antreibt. Sie schärft unsere Sinne und steigert unsere Leistungsfähigkeit. Sie lässt uns die Sprache der Natur besser verstehen, ihren Reichtum und ihre Spannung intensiver erleben. Die Passion verfeinert unser Gespür für das Wild und seine Instinkte. Und für intelligente, waidgerechte Technik. Die Funktionalität der Jagdwaffe und ihr gekonnter Einsatz bilden das Fundament jagdlichen Könnens. Blaser Jagdwaffen entstehen aus der Praxis aktiven Jagens. Für uns Jäger bei Blaser sind sie das Zentrum unserer Passion.«
Blaser-Geschäftsführer Bernhard Knöbel ist selbst leidenschaftlicher Jäger.
Verbundenheit mit dem Büchsenmacherhandwerk, die mit einem ausgeprägten Innovationsdrang einhergeht. Bis heute wirken in den Schlüsselpositionen vom Einschießer bis zum Geschäftsführer aktive Jäger, die aus Erfahrung wissen, was die echte Praxis der Ausrüstung abverlangt. Schon in Urzeiten mussten Jäger ihren Intellekt einsetzen, um es mit den überlegenen Instinkten des Wildes aufnehmen zu können. Daraus wuchs ein Erfinder-
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geist, der bis heute den Waffenbau vorantreibt. Blaser hat die Waffenentwicklung mit viel Feingefühl und Sinn für kulturelle Werte permanent weiterentwickelt und will dies auch in Zukunft tun. Der Büchsenmacher Horst Blaser erkannte vor 50 Jahren, dass sich die Jagd verändert, und dass Jagdwaffenfertigung industrielle Prozesse braucht, um auf ein höheres Qualitäts- und Präzisionsniveau gestellt zu werden und dabei bezahlbar zu
bleiben. Mit neuen Technologien und Konstruktionen, die auf intensive Beanspruchung bei höchstmöglicher Sicherheit im jagdlichen Gebrauch abzielten, legte er vor fast 50 Jahren den Grundstein für die moderne Blaser Jagdtechnik. Seit der ersten Waffenentwicklung steht die Sicherheit des Jägers und seiner Begleiter an erster Stelle. Das Blaser Handspannsystem gilt als eines der sichersten Jagdwaffenkonzepte. Zudem hat Blaser
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mit neuen Entwicklungen in der Lauf-, Verschluss- und Abzugstechnik die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Jäger von heute wesentlich besser treffen und damit waidgerechter jagen können als ihre Großväter – sofern sie genauso geübt sind. Eine weitere Säule der Produktphilosophie ist die Zuverlässigkeit der Waffen auch unter extremen Bedingungen. Jede Blaser-Neuentwicklung muss harte Zuverlässigkeit unter Tests bestehen, beextremen Bedingungen vor sie ins Programm aufgenommen wird. Auf allen Erdteilen stehen dem Blaser-Team Berufsjäger beratend zur Seite und setzen sowohl Prototypen als auch Serienwaffen den unterschiedlichsten Belastungsproben aus. Führigkeit ist die nächste Maxime, der Blaser bei jedem Modell höchste Priorität einräumt. Dieser Begriff umschreibt in Kürze den Komfort und die Bewegungsfreiheit, die Blaser-Waffen bieten. Jeder aktive Jäger ist viel unterwegs, selbst im eigenen Land. Diese Entwicklung hat Blaser schon vor über 20 Jahren erkannt und das gesamte Programm flexibel angelegt. Je nach jagdlicher Anforderung kann das Kaliber schnell und einfach gewechselt werden, der Holzschaft kann mit einem robusteren Synthetikschaft getauscht und die Technik auf zahlreiche Arten spezialisiert werden. Auch die ästhetische Individualisierung durch Gravuren, edles Maserholz und noble Details ist ein wichtiger Teil der Blaser Kultur. Generell lautet das Motto: auf jeden Charakter und jeden Jagdtraum kommt mindestens eine Blaser. Inzwischen verbinden Jäger auf der ganzen Welt den Namen Blaser mit dem, was sie am liebsten tun: aktiv Jagen. Text und Bilder Maria Anna Weixler-Schürger
Weitere Informationen Blaser Jagdwaffen GmbH Ziegelstadel 1 88316 Isny Telefon (07562) 702-0 Telefax (07562) 702-271 www.blaser.de info@blaser.de
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Berufen,
Milchkalbssattel und Entenleber, Atlantik Seeteufel und Amaretto Creme Brulée – das hätte Prinzregent Luitpold vermutlich bestens gemundet. Der Prinzregent war von 1856 bis 1912 Hausherr des Königlichen Jagdhauses in Oberstdorf, seit dem Jahr 2000 ist es Peter A. Strauss, Chef de Cuisine und Restaurateur. Dort verwöhnt der Spitzenkoch seine Gäste nicht nur in seinem Gourmet Restaurant Le Royal, sondern auch in der Prinzregenten- und der Jagdstube.
Back to the roots hieß es für den gebürtigen Weiler Simmerberger Peter A. Strauss, als er im Jahr 2007 das Königliche Jagdhaus übernommen hat. Ein Blick in die Vergangenheit: Prinz Luitpold ließ das Jagdhaus 1856 als unverschindelten Blockbau erbauen. Dem Prinzregenten von Bayern, einem passionierten Jäger und Kunstfreund, wie auch später seinem Sohn König Ludwig III, diente das Gebäude als Ausgangspunkt für die Hochwildjagd in den Allgäuer Alpen. Nach dem Tod des Regenten 1912 ging das Jagdhaus an seinen Sohn Ludwig III über. Dieser vererbte es 1921 an seine Tochter Wiltrud, Prinzessin von Bayern, Herzogin von Urach. Sie bewohnte das Haus bis zu ihrem Tod im Jahre 1975. Aufwendig renoviert Im Jahr 2000 wurde das Gebäude Substanz erhaltend aufwendig umgebaut und saniert. Ab Dezember des gleichen Jahres wurde es erstmals als Restaurant eröffnet. Seitdem genießt das Königliche Jagdhaus einen hervorragenden Ruf als Gastronomiestandort, der weit über die Region hinaus bekannt ist. Dass das so bleiben wird, dafür sorgt der Chef de Cuisine mit seinen raffinierten Kreationen. Der 38-Jährige verwendet ausschließlich regionale Produkte und interpretiert die traditionelle Allgäuer Küche zeitgemäß. Seinen Kochstil beschreibt Strauss als innovativ regional mit mediterranen Akzenten. So liest sich auch das Menü Innovativ regionale Küche König Ludwig III. Kredenzt werden mit mediterranen Akzenten. so köstliche Gerichte wie St. Jakobsmuscheln gebraten auf Orangen, Fenchel mit Pernod, danach folgt eine Essenz von Schwarzfeder Huhn. Seesaibling in Nussbutter Konfiert mit Champagner Berg-Rahmlinsen ist der nächste Gang, gefolgt von Hirschrücken vom Prinzregentenbogen, Kräutersaitlinge, Rosenkohlblätter und
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traumhafte Speisen zu kreieren
Topinambur. Den Abschluss bilden Rohmilchkäse und Delice von der Valrhona Schokolade.
vom Meister persönlich in die hohe Kunst eingewiesen. Angeboten werden Kurse zu emen wie Hummer, Scampi und Fisch, Summer international – Euro Asiatisch, Gelernt ist gelernt Wild, Wald und Jagdmenü, Neue deutsche Peter A. Strauss absolvierte seine AusbilGourmetküche und Aromen und Duftküdung zum Koch im Hotel Sonnenalp. 1989 che zur Adventzeit. Außerdem bietet arbeitete er als Commis de Cuisine im Strauss Catering für zwei bis 500 Personen Gourmet Restaurant an. So hat Strauss in der Badrutts Palace Hotel Vergangenheit etwa das in St. Moritz. Von 1989 Kochschule Royal: Catering bei der Caribis 1990 arbeitete Kulinarische Stunden com Konferenz in KanaStrauss als Demi Chef beim gemeinsamen Kochen. da übernommen und des Princess Grills der zwölf Staatspräsidenten Queen Elizabeth 2, um kulinarisch verwöhnt. 1990 als Chef de Partie ins Gourmet ResAuch der FC Bayern München kam beim Sommercamp in den Genuss von Strauss´ taurant Mörth nach München zu wechseln. Dort arbeitete er mit Michelin SterKochkunst. Auch richtet das Königliche nekoch Armin Karrer zusammen. Dann Jagdhaus Team Veranstaltungen und Tawechselte Strauss als Sous Chef ins Hotel gungen aller Art aus. Schreiberhof in München. Von 1991 bis 1992 hatte er die Chefordernanz des OffiAuszeichnungen ziercasinos in Sonthofen inne. Danach zog Für das Jahr 2006/2007 im Restaurant es ihn wieder in die bayerische Hauptstadt Windspiel: 15 Punkte / zwei Hauben Gault zurück, um als Sous Chef/Headchef im Millau, 2F Der Feinschmecker, ein Stern Hotel am Schlosspark zu arbeiten. Weitere Varta, drei Mützen Bertelsmann, zwei bis Stationen waren das Hotel Königshof in München, das Executive Chef Parkhotel in Memmingen, Sugar Mill Hotel Half Moon Club Montego Bay auf Jamaica und das Hotel Schreiberhof in München.
drei Bestecke Aral Schlemmeratlas, Restaurant Hitlisten 209 Deutschland, 3 Brandenburg und Aufsteiger des Jahres 2006/07. Mitglied bei Jeunes Restaurateurs d´Europe Deutschland.
Öffungszeiten: Le Royal Gourmetstube: Montag und Dienstag Ruhetag Mittwoch bis Sonntag von 18 bis 24 Uhr Prinzregenten- und Jagdstube: Montag Ruhetag, Dienstag bis Sonntag von 17 bis 24 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 14 Uhr. Allgäuer Biergarten nach Königlich-Bayerischer Tradition mit deftigen Speisen, Kaffee und Kuchen: von Mai bis Oktober ab 11 Uhr Königliches Jagdhaus Ludwigstraße 13 87561 Oberstdorf Telefon (08322) 987380 info@koenigliches-jagdhaus.de
Gemeinsam kochen Schon in der Vergangenheit arbeitete der IHK Küchenmeister, IHK Restaurant Fachmann und IHK Ausbilder gern in Häusern mit königlichen Namen, was lag da näher, als selbst das Königliche Jagdhaus zu übernehmen. Dort bietet Peter Strauss in regelmäßigen Abständen seine Kochschule Royal an. Die Teilnehmer können dabei kulinarische Stunden beim gemeinsamen Kochen erleben und werden 1|2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 109
AW: Wann war Ihnen klar, dass Sie Koch werden möchten? Peter Strauss: Schon als kleiner Junge, wo ich meinen Eltern im Betrieb geholfen habe. AW: Kochen Sie auch privat für Ihre Familie? Peter Strauss: Ja, mache ich gerne. Ich bin aber auch gerne bei Freunden und genieße deren Küche mit Freude. AW: Was ist Ihr Lieblingsgericht? Peter Strauss: Das sind viele Gerichte, die mich in meinem Leben begleitet haben, von internationaler Seite genauso wie regionales. Ich schätze die gut gemachte frische Regionalküche und es ist immer noch schön mit der Familie gemeinsam hausgemachte Allgäuer Käsespätzle von Mutter zu essen.
Cappuccino von Almjoghurt, Curry, Zitronengras & Flusskrebse 1 Stange Zitronengras 1 El Curry Madras – gelb 800 ml Geflügelbrühe 50 ml Weißwein 200 g Bergbauern Joghurt 3 Schalotten 60 g Staudensellerie 60 g Lauch hell 60 g Karotten 4 El. Sonnenblumenöl Salz, Pfeffer, Essig 12 St. Flusskrebse frisch Flusskrebse in Kochendem Salzwasser mit ein Teelöffel Essig 3Minuten köcheln lassen und in Eiswasser abschrecken. Krebsschwänze ausbrechen und vom Darm befreien. Die Krebskarkassen gut säubern und trocken. Karkassen in Sonnenblumenöl kurz anschwitzen, Kleingewürfeltes Gemüse und Zitronengras leicht mitrösten, mit Curry abstäuben, nun mit Weißwein ablöschen und mit Geflügelbrühe aufgießen. 15Minuten sanft einkochen lassen, Joghurt dazu geben mit Salz und Pfeffer aus der Mühle abschmecken, fein passieren. Kurz erhitzen und mit einer Flocke kalter Butter aufmixen, die Flusskrebse leicht mit erhitzen und in vorgewärmten Teller anrichten.
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AW: Ist es üblich, wie in Ihrer Vita ersichtlich, immer nur ein Jahr an einem Ort/Restaurant zu bleiben? Peter Strauss: Ja, es ist oft so in der Gastronomie und sehr weitläufig. In jungen Jahren sollte man viele Erfahrungen sammeln, um sich weiter zu bilden und da sind Stationen im Ausland wichtig und förderlich. Außerdem lernt man Fremdsprachen und andere Kulturen und Essgewohnheiten kennen. Alleine die Lebensmittel, die ich im Ausland kennen lernen durfte kennt in Deutschland kaum einer. Zum Beispiel Ackee, Joy Joy, Callalow, Brotfrucht, Sorel, Dashen, Yam, Souersoup, um nur einige zu nennen, um daraus erstklassige Gerichte auf höchstem Niveau zu kreieren. AW: Wo fanden Sie es persönlich am Schönsten? Peter Strauss: Es war überall sehr schön zu arbeiten und ich habe überall Freunde fürs Leben gefunden. Erstklassig war meine Zeit im Königshof in München, wo wir zu den Top Häusern in Deutschland zählten und ganz besonders meine Zeit in der Karibik in Montego Bay Jamaica, wo ich ein Gourmet Restaurant als Küchenchef leitete. AW: Haben Sie Vorbilder aus der Kochszene? Peter Strauss: Da gibt es einige, die ich bewundere. Zum Beispiel Alan Ducasse, der weltweit seine Restaurants auf höchstem Niveau hält. Eckhart Witzig-
mann, der die Kochszene in Deutschland vor vielen Jahrzehnten zu dem gemacht hat, was es heute ausmacht. AW: Was bedeutet Kochen für Sie? Peter Strauss: Es ist eine Berufung, und man muss es von Herzen machen. Für mich ist es immer wieder schön, tolle Produkte zu bekommen und damit arbeiten zu dürfen. AW: Welche Charaktereigenschaften sollte ein Koch haben? Peter Strauss: Talent und Passion, so lautet auch der Slogan bei den Jungen Restaurateuren Europas »JRE«, wo ich auch Mitglied sein darf. AW: Wie halten Sie Ihr Gewicht? Peter Strauss: Durch die viele Arbeit und Ausgleichsport, zum Beispiel Montainbike fahren, ist das kein Problem. AW: Wie kommen Sie auf neue Kreationen? Peter Strauss: Wenn man wie wir mit tollen und erstklassigen Produkten arbeitet, kommen die Ideen von selbst und wir kreieren täglich Neues. Außerdem durch meine Reisen in ferne Länder und Restaurants wird man automatisch für Neues angeregt, nur durch die Kreativität und Neues auszuprobieren bewahre ich mir die tägliche Freude zu kochen. AW: Wie viele Mitarbeiter gibt es im Jagdhaus? Peter Strauss: Das schwankt saisonal: sechs bis zwölf Mitarbeiter. AW: Wie kommt die Kochschule an? Peter Strauss: Sie wird immer beliebter und viele Teilnehmer buchen wieder. AW: Halten sich Frauen und Männer die Waage? Peter Strauss: Ja, es ist sehr ausgeglichen. Auch Männer kochen gerne und ich muss sagen, mit Erfolg. AW: Wie bringt man als Koch Job und Familie unter einen Hut? Peter Strauss: Die Familie steht voll hinter mir. Die Familie und der Freundeskreis ist meist selbst aus der Gastronomie, daher kennen wir das alle. Wir haben eben an anderen Tagen und Stunden Freizeit, die auch ein Gastronom schön und abwechslungsreich gestalten kann. Sabine Fischer
Asiatische Küche auf heimischem Herd
Nasi Goreng mit Krabben
Den Minuten-Reis nach Packungsaufschrift 8 Minuten kochen. Zwiebel und Knoblauch fein hacken und mit dem Sesamöl in einer beschichteten Pfanne glasig dünsten. Hähnchenfilets in mundgerechte Streifen schneiden, zugeben und von beiden Seiten anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen. Inzwischen Paprika in Streifen schneiden, zusammen mit den Erbsen in die Pfanne geben und ca. 10 Minuten mitdünsten. Anschließend den Reis unterheben. Mit der Sojasauce abschmecken und mit den Krabben und Zitronenscheiben anrichten.
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500 g Langkorn Reis 1 Zwiebel 1 Knoblauchzehe 2 EL Sesamöl 500 g Hähnchenbrustfilets Salz, Pfeffer 1 rote Paprikaschote 125 g TK-Erbsen Soja-Sauce 150 g Krabbenfleisch 4 Zitronenscheiben
Pro Person: 596 kcal (2494 kJ) 45,4 g Eiweiß, 7,0 g Fett 84,1 g Kohlenhydrate (7,0 BE) 1|2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 111
Fisch-Curry
Reis nach Packungsanweisung garen. Zwiebel schälen und in Würfel schneiden. Möhren waschen, schälen und in Stifte schneiden. Apfel entkernen und in Spalten schneiden. Kabeljau säubern, mit Zitronensaft beträufeln und mundgerecht würfeln. Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, Zwiebeln und Möhren ca. 5 Minuten darin dünsten. Apfelspalten und Fischwürfel dazugeben, alles mit Salz, Pfeffer, Curry und Zucker würzen. Apfelsaft dazugeben und das Fisch-Curry abgedeckt bei geringer Hitze ca. 8 bis 10 Minuten garen. Mit etwas Speisestärke binden. Kokosraspeln in einer Pfanne ohne Fett rösten. Reis mit gehackten Pistazien vermischen. FischCurry mit Kokosraspeln bestreuen. Zusammen mit dem Reis auf einem Teller anrichten und mit Petersilie garnieren. Pro Person: 450 kcal (1884 kJ) 26,6 g Eiweiß, 10,9 g Fett 60,6 g Kohlenhydrate (5,1 BE)
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MÜLLER’S MÜHLE / WIRTHS PR
250 g Basmati-Reis 1 rote Zwiebel 2 Möhren 1 säuerlicher Apfel (z.B. Boskop) 500 g Kabeljaufilet Saft einer halben Zitrone 3 EL Distelöl Salz, Pfeffer, Currypulver 1 EL Zucker 100 ml Apfelsaft 1 TL Feine Speisestärke 2 EL Kokosraspeln 1 EL gehackte Pistazien Petersilie
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Chinesische Gemüsesuppe
2 Möhren 2 Frühlingszwiebeln 1 kleines Stück Knollensellerie 1/2 rote Paprikaschote 100 g Bambussprossen (aus der Dose) 1 kleine Zwiebel 1/2 Knoblauchzehe 2 EL Sojaöl 3/4 l Fleischbrühe 2 EL Sojasauce 5 EL Sherry 1 EL Feine Speisestärke 1/2 TL Sambal Oelek Pfeffer, Salz etwas Koriandergrün 2 bis 3 EL Mungbohnenkeimlinge 4 Scheiben Vollkornbrot
Das Gemüse putzen und waschen. Die Möhren in Stifte, die Frühlingszwiebeln in Ringe, Paprika in kleine Würfel, Bambussprossen in Stifte schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. Sojaöl in einem Suppentopf erhitzen, Gemüse, Zwiebeln und Knoblauch zugeben und einige Minuten dünsten. Mit der Fleischbrühe aufgießen, aufkochen und 10 Minuten kochen lassen. Sojasauce mit Sherry und Speisestärke glatt rühren, in die Suppe gießen und diese nochmals aufkochen lassen. Mit Sambal Oelek, Pfeffer, Salz und fein gehacktem Koriandergrün pikant abschmecken. Die Suppe in Teller füllen und mit Mungbohnenkeimlingen bestreut servieren.
Pro Person: 181 kcal (758 kJ) 6,1 g Eiweiß, 6,9 g Fett 23,7 g Kohlenhydrate (2,0 BE) 1|2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 113
Für den Teig 250 g Mehl 3 Eier Salz
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Für die Füllung 1 Frühlingszwiebel 2 Möhren 100 g Champignons 6 Blatt Chinakohl 3 getrocknete Mu-Err-Pilze 1 Knoblauchzehe 150 g Tofu 2 EL Öl 2 EL Sojasauce Pfeffer Salz Ingwerpulver Koriander 100 g Sprossenmischung 1 Eiweiß Öl zum Braten für die Fritteuse
Frühlingsrollen mit Gemüse-Tofu-Füllung
Das Mehl mit den Eiern und dem Salz zu einem festen, geschmeidigen Nudelteig kneten. Den Teig kaltstellen, inzwischen die Füllungen für die Frühlingsrollen vorbereiten. Das Gemüse putzen und waschen. Die Mu-Err-Pilze waschen und in reichlich Wasser 15 Minuten kochen. Frühlingszwiebel quer in dünne Stücke, Karotten, Champignons und Chinakohl in Streifen schneiden. Knoblauchzehe abziehen und fein würfeln, den Tofu in kleine Stücke schneiden. Mu-Err-Pilze abtropfen lassen und in Streifen schneiden. 2 EL Öl erhitzen, das Gemüse und die Pilze darin 2 bis 3 Minuten andünsten, mit Sojasauce, Pfeffer, Salz, Ingwerpulver und Koriander pikant würzen. Das Gemüse abkühlen lassen, Tofuwürfel und Sprossen unterheben. Den Teig dünn ausrollen und daraus 12 etwa 15 x 15 cm große Quadrate schneiden. Auf jedes Teigstück 3 bis 4 EL von der Gemüse-Tofu-Füllung geben. Die Teigränder mit verrührtem Eiweiß bestreichen, darüber klappen und fest andrücken. In einer Friteuse Öl erhitzen und die Frühlingsrollen darin bei 180 °C circa 4 Minuten goldgelb ausbacken. Sie können die Frühlingsrollen auch in einer Pfanne ausbacken, dann sollten Sie aber mindestens 1/4 l Öl verwenden, damit die Rollen in genügend Öl »schwimmen«. Die fertigen Frühlingsrollen mit Sojasauce servieren. Pro Person: 533 kcal (2231 kJ) 19,1 g Eiweiß, 28,2 g Fett 49,3 g Kohlenhydrate (4,1 BE)
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Gemüsepfanne mit Glasnudeln und Garnelen
Gemüse putzen und waschen. Champignons in Scheiben, Bambus-Sprossen in Stücke, Karotten in Stifte, Frühlingszwiebeln quer in ca. 4 cm breite Streifen, Chili in dünne Ringe schneiden, dabei die Kerne entfernen. Schalotten abziehen und halbieren. Knoblauchzehen abziehen und in Scheiben schneiden. Glasnudeln in kaltem Wasser einweichen. 2 EL Öl im Wok erhitzen, den Knoblauch darin andünsten, die Garnelen zugeben, von beiden Seiten 1 bis 2 Minuten braten, herausnehmen und warm stellen. Das restliche Öl zugeben, erhitzen und darin das Gemüse unter vorsichtigem Umrühren braten, nach 5 Minuten die Zuckerschoten zugeben. Inzwischen leicht gesalzenes Wasser erhitzen und die Glasnudeln ca. 1 Minute darin ziehen lassen. Sojasauce und Sherry an das Gemüse geben, mit Zucker, Salz und Chinagewürzmischung würzen. Die Gemüsebrühe angießen, Speisestärke zugeben, die Sauce aufkochen und nochmals nachwürzen. Die abgetropften Glasnudeln und die Garnelen unter das Gemüse heben, kurz mit erhitzen und evtl. mit Reis servieren. Pro Person: 255 kcal (1067 kJ) 15,2 g Eiweiß, 13,9 g Fett 17,0 g Kohlenhydrate (1,4 BE)
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100 g Champignons 100 g Bambus-Sprossen 2 Karotten 8 Frühlingszwiebeln 100 g Zuckerschoten 2 Chilischoten 6 Schalotten 2 Knoblauchzehen 50 g Glasnudeln 200 g Riesengarnelen 5 EL Öl je 4 EL Sojasauce und Sherry 1 TL Zucker Salz Chinagewürz 1 Tasse Gemüsebrühe 1 bis 2 TL Speisestärke
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Asiatische Gemüsepfanne mit Sprossen 2 Karotten 2 Frühlingszwiebeln 1 Stück Lauch 150 g Bambus-Sprossen 1 rote Paprikaschote 5 bis 6 Blatt Chinakohl 150 g Broccoli 150 g Sojabohnen-Keimlinge 3 getrocknete Mu-Err-Pilze 2 Zwiebeln 1 Knoblauchzehe 300 g Basmati-Reis 3 EL Sonnenblumenöl 4 EL Sojasauce 1 TL Zucker Salz Ingwerpulver Chilipulver Koriander 1 Tasse Gemüsebrühe 1 bis 2 TL Feine Speisestärke
Gemüse putzen und waschen, Sojabohnen-Keimlinge abtropfen lassen. Die MuErr Pilze waschen, in reichlich Wasser 15 Minuten kochen, anschließend klein schneiden. Karotten in rautenförmige Stücke schneiden. Frühlingszwiebeln quer in 2 cm breite Stücke, Lauch in Ringe, Bambus-Schösslinge und Paprika in Stücke, Chinakohl in daumenbreite Streifen schneiden. Broccoliröschen halbieren. Zwiebeln schälen und in Ringe, Knoblauch abziehen und in Scheiben schneiden. Den Reis nach Packungsanweisung kochen. Inzwischen das Öl in einem Wok erhitzen und das Gemüse darin braten, so dass es noch schön knackig bleibt. Soja-Sauce und Zucker zugeben, mit Salz, Ingwer, Chili und Koriander kräftig würzen. Die Gemüsebrühe angießen, Stärke zugeben. Die Sauce aufkochen, nachwürzen und das Gemüse mit dem Reis servieren. Pro Person: 407 kcal (1703 kJ), 13,2 g Eiweiß, 9,2 g Fett, 67,7 g Kohlenhydrate (5,6 BE)
Reissalat mit Mango
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250 g Langkorn-Reis 1 Mango 2 Tomaten 100 g gekochter Schinken 2 Frühlingszwiebeln 1 Bund Schnittlauch 300 g Joghurt Saft einer Zitrone 2 EL gemischte, gehackte Kräuter 2 TL Currypulver Salz, Pfeffer, Zucker, einige Salatblätter
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Langkorn-Reis nach Packungsanweisung zubereiten. Mango schälen, Fruchtfleisch vom Stein lösen, 8 schmale Fruchtspalten zuschneiden, den Rest in Würfel schneiden. Tomaten waschen, Stielansatz entfer-
nen und in Würfel schneiden. Schinken in Streifen schneiden. Frühlingszwiebeln putzen, waschen und in Ringe schneiden. Schnittlauch in Röllchen schneiden, ein paar Halme zur Dekoration beiseite legen. Joghurt mit Zitronensaft und gehackten Kräutern verrühren, mit den Gewürzen abschmecken. Dressing unter die Salatzutaten heben und ca. eine Stunde gut durchziehen lassen. Den Reissalat auf 4 Tellern anrichten, mit jMangospalten, Salatblättern und Schnittlauchhalmen garnieren. Pro Person: 365 kcal (1533 kJ), 12,7 g Eiweiß, 7,1 g Fett, 64,4 g Kohlenhydrate (5,3 BE)
WIRTHS PR
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Neben »Burn-Out« gibt es auch »Bore-Out« Immer mehr Arbeitgeber und -nehmer sind davon betroffen. Weil sie sich überfordert fühlen – oder auch unterfordert.... Die Psychotherapie kann helfen, wenn der Zustand krankhaft wird. Es gibt jedoch weder eine einheitliche Diagnose, noch einen einheitlichen Weg zur »Heilung«. Vor allem der Betroffene selbst ist gefragt – denn meist geht es darum, Wesentliches in seinem Leben zu ändern.
lötzlich geht nichts mehr. Von einem Tag auf den anderen. Dabei war ich doch immer so agil, so aktiv, so erfolgreich. War sogar immer auch noch für alle anderen da, hatte für alle ein offenes Ohr – und habe natürlich auch immer geholfen. Und plötzlich habe ich das Gefühl, auf der Stelle zu treten, nichts mehr zustande zu bekommen. Ich bin irgendwie erschöpft, habe keine Energie mehr, bin wie »ausgebrannt«. »Ausgebrannt« – damit könnte man das Syndrom »Burnout« wohl wirklich am ehesten übersetzen. Burnout – eine
P
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»Krankheit«, die neuerdings in aller Munde ist und mit der wir immer öfter konfrontiert werden. Karl-Heinz Peters, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie sowie Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, sowie seine Frau Brigitte, Psychologische Psychotherapeutin, wissen: »Es trifft vor allen Dingen Menschen, die viel mit Menschen arbeiten.« Lehrer also beispielsweise, Pflegekräfte, Krankenschwestern, Ärzte und Sozialarbeiter, Polizisten, Verkäufer, auch Alleinerziehende, auch Journalisten. Burnout hat viele Gesichter In der von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebenen internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD 10) gilt Burnout bis heute nicht als eigenständige Diagnose – Burnout ist ein Zustand«, sagt Brigitte Peters- Und ihr Mann ergänzt: »In keinem seriösen Krankenhaus der Welt werden sie allein mit der Diagnose Bunrout behandelt.« Das therapeutische Ziel für den Patienten sei, sein Leben grundlegend zu verändern. Das weiß auch seine Frau nur zu gut. Sie hat viele Burnout-
Patienten behandelt und schult darüber hinaus auch Psychotherapeuten im Bereich Burnout-Prävention. Fakt ist jedoch: Burnout ist ein zunehmendes ema – auch und gerade an vielen Arbeitsplätzen! Erst waren es nur wenige, mittlerweile scheint sich das Syndrom fast epidemiehaft zu verbreiten. »Wobei nicht jeder, der mit Burnout zu uns kommt, auch wirklich Burnout hat. Oft stecken stattdessen Depressionen dahinter, oder der ganze Strauß an psychosomatischen Erkrankungen, manchmal auch Alkoholismus oder das Einnehmen von Tranquilizern«, weiß Dr. Peters.
Psychotherapeutin Brigitte Peters. Symptome lassen sich auf verschiedenen Ebenen beschreiben; Einer Gefühlsund kognitiven Ebene, dazu einer Verhaltens- und einer physiologischen Ebene. Klassische Symptome seien Energiemangel, chronische Müdigkeit, Überdruss, Antriebslosigkeit und Freudlosigkeit. »Nichts macht mehr Freude oder Spaß«, so Brigitte Peters, »aber: in der beruflichen Rolle funktionieren die meisten lange Zeit noch ganz gut«.
Der Arbeitsmarkt wird immer härter Müssen sie wohl auch! Denn die Anforderungen werden immer mehr und immer Mehr als 100 verschiedene Symptome härter. Und wer will schon seinen ArbeitsDas zusätzliche »Schwierige« daran, Burnplatz verlieren – schon gar nicht in Zeiten der Krise, des Fortschreitens des so ge»Nichts macht mehr Freude oder Spaß, aber in der nanntes Rationalisieberuflichen Rolle funktionieren die meisten noch ganz gut.« rungsprozesses. »Viele haben Angst, dann out zu erkennen: Es gibt mehr als 100 durch den Rost zu fallen, und die, die dann noch arbeiten, müssen noch mehr leisten. Symptome, sagt Brigitte Peters. »Das äuFazit: Immer weniger leisten immer ßert sich bei jedem Menschen sehr unterschiedlich.« Häufig seien dies beispielsweimehr.« Also schuftet jeder erstmal, bis nichts mehr geht. Bis einem der Körper eise auch Rückenprobleme oder muskuläre Verspannungen – Symptome, mit denen ne wahrliche Auszeit verordnet. Patieten zuerst zu allen möglichen Ärzten Auch Nichtstun macht krank geschickt werden, bis sie zum Nervenarzt kommen. Gegenteilig interessant aber auch: Es gibt ebenso Menschen, die sich unterfordert Mittlerweile seien es jedoch schon fast fühlen, die eine vermeintlich »ruhige Ku20 bis 30 Prozent ihrer Patienten, die mit Burnout-Syndrom zu ihr kommen, so die gel schieben«, sich dafür aber nicht wirk-
lich gebraucht fühlen. Bei diesen, so Dr. Peters, spreche man dann von »Boreout« (kommt vom englischen Wort »boring« – »Langeweile«). »Menschen, die veruteilt sind zum Nichtstun, die ständig so tun müssen, ab ob sie was tun, auch das ist krank machend, Statistiken nach sollen in Deutschland 10000 Beamte betroffen sein.« Das gleiche gelte für Arbeitslose, »da krankt das Werte- und Selbstwertsystem«. Vor allem, so Brigitte Peters, weil sich eben viele Menschen gerade über Arbeit und Leistung definierten. Bei beiden, Überforderten wie Unterforderten, »läuft das Fass dann irgendwann über« – und dann ist ganz plötzlich Schluss – ein Schnitt vonnöten. Dachdecker und Maurer trifft es nicht Dieses Ausbrennen des Tätigseins, des »Einfach-nicht-mehr-Könnens« trifft vor allem Menschen, die viel mit Menschen arbeiten. »Dachdecker oder Maurer werden kein Burnout erleben« denkt Brigitte Peters. »Der sieht sein Produkt, hat was ‘in der Hand’«. Anders Menschen, die mit Menschen arbeiten: »Da ist ein wechselseitiger Erwartungsprozess vorhanden«, so Dr. Peters. Burnout entsteht, »wenn man ständig irgendwie unter Druck steht«. Einer der Faktoren, der zu Burnout führe, sei daher, so die Fachleute: »High Demand, Low Influence«. Spitzen-Manager würden daher auch seltener von Burnout betroffen 1|2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 119
ter Linie geht es um das ema Stressbewältigung, die Ansprüche an sich selbst zu hinterfragen, die Dinge zu relativieren, Ressourcen aufzubauen, Illusionen abzubauen, wieder genießen zu lernen«, so Brigitte Peters. Und genau dieses »übt« sie mit ihren »Patienten«. »Man muss weg vom ‘Muss’, ‘nicht Nein sagen dürfen’, ‘allen gefallen zu müssen’«. Es gehe insbesondere darum, sich wieder einen Stück eigenen Man kann – und sollte – es Freiraum, Selbstbestimmung zu verschafnicht allen recht machen wollen fen. Sprich: Nicht mehr nur »gelebt werOder eben die, die sich für andere engagieren, die es allen recht machen wollen, die den«, sondern »selber leben«. Oftmals sei genau das die Aufgabe der erapeuten: bei allen beliebt sein wollen, die allen helEinen gesunden Egoismus zu fördern; »gefen wollen – bis sie selbst nicht mehr könnau das müssen Betrof»Oft geht es einfach darum, fene lernen«, so Brigitetwas über Bord zu werfen.« te Peters. Dazu freilich gehöre es auch, die eigene Lebensgeschichte anzuschauen. Zu nen. Wie eine Krankenschwester, von der Brigitte Peters berichtet: »Sie hatte das Gehinterfragen: Ist das alles gut für ein gutes Leben? »Und oft geht es auch einfach dafühl, immer für andere alles tun zu müssen, rum, etwas über Bord zu werfen«, weiß die muss ich, muss ich, muss ich ... . Und dabei hat sie ihre eigenen Kinder hintangestellt, Psychologin. was wiederum Schuldgefühle erzeugt hat.« »Veränderung fällt natürlich schwer. »Es besteht eben oft eine hohe Erwartung, die der Mensch an sich an sich selber Das macht man als Allerletztes.« »Psychotherapie bedeutet ja gerade: sich hat und die dann auch andere an ihn stellen, weil er das ja selbst so konstruiert hat«, selbst in Frage zu stellen, um Veränderungen zu erreichen«, ergänzt Karl-Heinz Peso Karl-Heinz Peters. ters die Ausführungen seiner Frau. Aber Nicht mehr nur »gelebt werden« – gerade das sei offenbar auch das Schwierigste an der Sache. So erinnere er sich an »Selber leben!« einen gerade frisch Beinamutierten, der Und was können Experten wie das Ehepaar Peters nun tun, um zu helfen? »In erstrotzdem weiter rauchte... . »Umorientieals Mitarbeiter des mittleren Managementbereiches. Vor allem die, die alles geben, sich dafür aber nicht angemessen entlohnt, belohnt, wertgeschätzt oder bestätigt sehen. Auch bei Lehrern ist es ähnlich; interessant ist, dass bereits Lehramts-Anwärter betroffen sind.
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rung, Veränderung, fällt natürlich schwer. Das macht man als Allerletztes«, weiß der Neurologe. Seine Frau hat das sogar in Seminaren mit angehenden Verhaltenstherapeuten erlebt: Da ging es darum eine Umformulierung zu finden für »Alle müssen mich mögen.« Damit taten sich alle schwer, bis eine sagte: »Man darf mich auch blöd finden!« Das hätten alle als sehr befreiend empfunden. Genau das jedoch sei wohl auch das »Kernproblem« vieler Burnout-Betroffener: Sie denken, alle müssen sie mögen. »Aber dann wollen eben auch alle etwas von Dir!«, warnt Dr. Peters. Kein einfacher Weg – und kein bloßes Vergnügen Einen einfachen – und vor allem kurzen – Weg haben von Burnout-betroffene Menschen daher auf jeden Fall auch nicht vor sich. Manchmal, so Brigitte Peters dauere es 100 Stunden; die Regel seien 30 bis 50 Stunden erapie. Die Psychotherapieforschung sage dazu auch, so Dr. Peters: Veränderungsprozesse setzten oftmals erst ein Jahr Ende der erapie ein. Natürlich gebe es auch Persönlichkeitsstörungen, disoziale Entwicklungen oder schwere Traumatisierungen. Oder: Wenn es erapeut und Patient versäumten, die Konfliktproblematik tatsächlich auszusprechen. Psychotherapie sei eben eine mitunter schwierige Arbeit für Patient und erapeut.
Man kann vorbeugen Um zu vermeiden, dass es überhaupt zu Burnout kommt, könne man im Übrigen auch frühzeitig etwas tun: Zum Beispiel Entspannungstraining machen oder einen Stressbewältigungskurs besuchen, rät Brigitte Peters. Oftmals würde so etwas sogar von der Volkshochschule angeboten und von der Krankenkasse bezahlt. »Prophylaxe ist natürlich das allerbeste«, so die erfahrene Psychologin. Wichtig sei es neben dem Üben von Stressbewältigung, auf eigene Grenzen zu achten, auf die innere Balance zu achten und darauf, dass Arbeit nicht alles ist. Dazu: Auch Freundschaften und Hobbies regelmäßig pflegen. »Das sind zwar auch wieder Anforderungen, aber solche, aus denen sich Kraft schöpfen lässt, so dass die Energiebilanz wieder stimmt.« Burnout ist immer auch eine Chance zur Verbesserung Hoffnung machen die beiden aber auch allen, die es bereits »getroffen« hat: Es gebe immer eine Lösung!, versichern sie. Außerdem: Burnout sei immer auch »eine Chance zur Verbesserung!« Wenn ein Burnout aufgetreten ist, sei man gezwungen zu schauen, was bisher schief gelaufen ist. Um künftig den Lebenstil zu finden, der besser zu einem passt, der authentischer, echter ist. Wie heißt es doch so schön: Krisen bergen auch Chancen... .
Karl-Heinz Peters ist in Oldenburg geboren und hat zunächst Industriekaufmann bei Siemens in Köln gelernt. Anschließend Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, Wirtschafts- und Gesellschaftskommunikation. Danach entschloss er sich zu einem Medizinstudium in Berlin. Es folgten die Ausbildung zum Neurologen und Psychiater sowie eine Zusatzausbildung in Psychotherapie. Nach Stationen in Berlin/Spandau, Bremerhaven und Stade bei Hamburg arbeitete er in der Psychosomatischen Fachklinik »Alpenblick« in Isny und danach noch in Nürnberg als Oberarzt, bevor er sich 1991 in Kempten niederließ. Brigitte Peters ist gebürtige Schwarzwälderin. In Freiburg studierte sie Soziologie, danach noch Psychologie in Münster. Auch sie arbeitete in Bremerhaven und in Stade sowie später im Stephanuswerk in Isny. In Kempten arbeitet sie in einer Praxisgemeinschaft mit ihrem Mann. Darüber hinaus ist sie als Dozentin am Studienzentrum für Verhaltensmedizin und Psychotherapie in Stuttgart sowie im Coachingbereich tätig.
Maria Anna Weixler-Schürger 1|2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 121
Die Minijobrente als Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Chef und Mitarbeiter profitieren
B
islang hatten sogenannte Minijobber ein Problem – sie konnten nicht an der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) teilnehmen. Auch waren die Rücklagen für die gesetzliche Rente wegen des geringen Einkommens sehr gering. Eine Lösung für das Problem hat nun der Würzburger Verein »Versorgungseinrichtung für Beschäftigte mit geringem Einkommen e. V. – Minijobrente« gefunden. Das Konzept ist denkbar einfach, statt Geld bringen die Minijobber Arbeitszeit für ihre bAV auf. Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbaren dazu eine gewisse Mehrarbeit, die aber nicht entlohnt, sondern als vom Arbeitgeber finanzierte betriebliche Altersvorsorge investiert wird. Eigentlich dürfen die geringfügig Beschäftigten im Monat 40 Stunden für höchstens 400 Euro arbeiten, bei einem Stundenlohn von zehn Euro. Nun kann sich der Minijobber mit seinem Arbeitgeber darauf einigen, zum Beispiel zehn Stunden mehr zu arbeiten. Der Lohn bleibt dabei bei 400 Euro und somit der Status als geringfügig Beschäftigter erhalten. Der Arbeitgeber zahlt für die zusätzlichen Arbeitsstunden 100 Euro für die Minijobrente ein. Dabei handelt es sich um eine Direktversicherung oder Unterstützungskasse durch Gehaltsumwandlung und kann über jede Gesellschaft eingedeckt werden, sagt Frank Schreckhaas, Geschäftsführer von »Ihr FinanzPartner GmbH« aus Kempten. »Wir haben bereits Verträge nach diesem Modell abgeschlossen. Wichtig ist, dass die Vereinbarung mit dem Arbeitgeber nach den aktuellen Vorgaben erfolgt«, so Schreckhaas. Etwa sieben Millionen Menschen arbeiten als Geringverdiener. Aus dem niedrigen Einkommen ergibt sich aber nur eine geringe Rentenanwartschaft, weil nur 15 Prozent von 400 Euro in die Rentenkasse fließen. Das ergibt maximal 0,27 Euro Altersrente pro Arbeitsmonat. Die meisten 400-Euro-Jobber benötigen ihr Einkommen für den Konsum und haben kaum die finanzielle Möglichkeit eine Zusatzrentenversicherung abzuschließen. Auch Midi-
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jobber, deren Gehalt in der sogenannten Gleitzone zwischen 400,01 Euro und 800 Euro liegt, haben Vorteile von der minijob bAV. »Von dem neuen Modell profitieren Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen«, sagt Frank Schreckhaas. Der Minijobber hat so die Möglichkeit, seine Rentenansprüche zu erhöhen, Gut-
haben und Versorgungsansprüche sind Hartz IV-sicher und nicht pfändbar, es entsteht keine zusätzliche finanzielle Belastung, der sozialversicherungsrechtliche Status als Minijobber bleibt unberührt und bei einem Arbeitsplatzwechsel ist eine einfache Übertragbarkeit gewährleistet. Vorteile für den Arbeitgeber sind, dass die Bei-
Frank Schreckhaas träge zur Minijobrente zu hundert Prozent Betriebsausgaben sind, die Beiträge sind steuer- und sozialversicherungsfrei, das System ist verwaltungs- und kostenneutral und die Beiträge erhöhen nicht die Abgaben an die Minijobzentrale, das bedeutet sinkende Nebenkosten. Außerdem wird die Effizienz bei der Kapazitätsplanung
und dem Einsatz von Mitarbeitern erhöht. Somit wird auch das Beschäftigungsverhältnis attraktiver und die Mitarbeiter werden zusätzlich motiviert und gebunden. So entsteht eine Win-Win-Situation für beide Parteien. Bei seinem Rechenbeispiel geht Frank Schreckhaas von einer heute 35-jährige
Weitere Informationen zur Minijobrente gibt es unter anderem bei Frank Schreckhaas Geschäftsführer Ihr FinanzPartner GmbH Poststraße 27 87439 Kempten Telefon (0831) 5407222 E-Mail: fs@ifponline.de Internet: www.ifponline.de.
Frau bis zum 67. Lebensjahr ohne vorherige Rentenansprüche aus, bei kontinuierlicher Zahlung der Beiträge an die gesetzliche Rentenversicherung und an die minijob bAV. Der Rentenanspruch aus der minijob bAV resultiert aus einer fondsgebundenen Rentenversicherung mit einer fiktiv unterstellten Wertentwicklung des Fondsguthabens von sechs Prozent (auf die Leistung fällige Steuern und eventuelle Sozialabgaben sind nicht berücksichtigt). Bei einer monatlichen Arbeitszeit von 40 Stunden und einem sozialversicherungspflichtigem Gehalt von 400 Euro bezahlt der Arbeitgeber 120 Euro inklusive Lohnsteuer an die Minijob-Zentrale und hat somit 520 Euro monatliche Betriebsausgaben bei 13 Euro Lohnkosten pro Stunde. Daraus ergibt sich ein voraussichtlicher monatlicher Rentenanspruch des Mitarbeiters von 102,40 Euro durch die gesetzliche Rentenversicherung. Bei einer monatlichen Arbeitszeit von 50 Stunden ergibt sich ein Gehalt von 500 Euro, davon bezahlt der Arbeitgeber 100 Euro im Rahmen der minijob bAV. Das sozialversicherungspflichtige Gehalt bleibt bei 400 Euro, auch die pauschalen Abgaben betragen 120 Euro. Für den Arbeitgeber ist das eine monatliche Gesamtbelastung von 620 Euro, die Lohnkosten sinken jedoch auf 12,40 Euro. Daraus ergibt sich nach wie vor ein monatlicher Rentenanspruch aus der gesetzlichen Rentenversicherung von 102,40 Euro und durch die minijob bAV ein Rentenanspruch von 411 Euro im Monat. 1|2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 123
Arbeitsrecht
Befristete Arbeitsverträge
Personal ist teuer. Kein Unternehmen kommt auf Dauer an dieser Erkenntnis vorbei. Aus diesem Grund ist es wichtig, flexibel Personal entsprechend den Bedürfnissen des Unternehmens unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften zu beschäftigen. Eine Möglichkeit hierzu bietet der Abschluss befristeter Arbeitsverträge. Im Gegensatz zum unbefristeten Arbeitsverhältnis endet das befristet Arbeitsverhältnis, ohne dass der Ausspruch einer Kündigung erforderlich ist. Gesetzlich geregelt ist die Befristung von Arbeitsverhältnissen im Teilzeit- und Befristungsgesetz.
künftige Entwicklung des Arbeitskräftebedarfs eines Unternehmens. Die allgemeine Unsicherheit über die zukünftig bestehenden Beschäftigungsmöglichkeiten rechtfertigen die Befristung nicht. Sie gehören zum unternehmerischen Risiko des Arbeitgebers, dass er nicht durch Abschluss eines befristeten Arbeitsvertrags auf den Arbeitnehmer abwälzen kann. Aus diesem Grund gibt es immer wieder Streit vor Arbeitsgerichten über das Vorliegen eines sachlichen Grundes. Das Teilzeit- und Befristungsgesetz enthält in § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 – 8 eine »Die Befristung eines Arbeitsverhältnisses Reihe von gesetzlich geregelist grundsätzlich nur zulässig, ten sachlichen Gründen. Daneben enthält aber das wenn ein sachlicher Grund vorliegt.« Teilzeit- und Befristungsgesetz für Arbeitgeber auch Redarf an der Arbeitsleistung sein. Die Befrisgelungen, die die befristete Einstellung eitung eines Arbeitsvertrages wegen eines nes Arbeitnehmers ohne sachlichen nur vorübergehenden Bedarfs an der ArGrund ermöglichen. Geregelt sind drei beitsleistung setzt aber voraus, dass zum Fälle: Zeitpunkt des Vertragsschlusses mit hinSo ist bei einer Erstbeschäftigung die kalendermäßige Befristung eines Arbeitsreichender Sicherheit zu erwarten ist, dass vertrages ohne Vorliegen eines sachlichen nach dem vorgesehenen Vertragsende für Grundes bis zu Dauer von zwei Jahren die Beschäftigung des befristet eingestellzulässig. Des weiteren ist in den ersten vier ten Arbeitnehmers in dem Betrieb kein Jahren nach der Gründung eines Unterdauerhafter Bedarf mehr besteht. In seinehmens die kalendermäßige Befristung nem Urteil vom 20.02.2008 weist das Buneines Arbeitsvertrages ohne Vorliegen eidesarbeitsgericht aber ausdrücklich darauf nes sachlichen Grundes bis zur Dauer von hin, dass der vorübergehende Bedarf vier Jahren zulässig. Und es ist die kalenstreng zu unterscheiden ist von der regelmäßig gegebenen Unsicherheit über die dermäßige Befristung eines Arbeitsvertra-
Befristete Arbeitsverträge müssen schriftlich abgeschlossen werden. Ein nur mündlich geschlossener befristeter Arbeitsvertrag führt dazu, dass die mündlich vereinbarte Befristung nichtig ist, mit der Folge, dass ein unbefristeter Arbeitsvertrag abgeschlossen wurde. Des weiteren ist die Befristung eines Arbeitsverhältnisses grundsätzlich nur zulässig, wenn ein sachlicher Grund vorliegt. Ein solcher sachlicher Grund kann z.B. ein vorübergehender betrieblicher Be-
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ges ohne Vorliegen eines sachlichen Grundes bis zur Dauer von fünf Jahren zulässig, wenn der Arbeitnehmer bei Beginn des befristeten Arbeitsverhältnisses das 52. Lebensjahr vollendet hat und unmittelbar vor Beginn des befristeten Arbeitsverhältnisses mindestens vier Monate beschäftigungslos gewesen ist. In der Praxis für Arbeitgeber besonders wichtig ist die Befristung ohne Sachgrund bis zur Dauer von zwei Jahren bei einer Erstbeschäftigung. Eine Erstbeschäftigung liegt vor, wenn der eingestellte Arbeitnehmer vorher nicht schon einmal bei dem Arbeitgeber beschäftigt gewesen war. Dabei ist der Arbeitgeber nicht gezwungen, von Anfang an die Gesamtdauer auszuschöpfen, vielmehr ist es möglich, innerhalb der gesetzlichen Gesamtdauer das Arbeitsverhältnis mehrmals wie folgt zu verlängern: • Bei einer Erstbeschäftigung ist während einer Gesamtdauer von zwei Jahren die höchstens dreimalige Verlängerung zulässig. • Bei Gründung eines Unternehmens ist während einer Gesamtdauer von vier Jahren ist die mehrfache Verlängerung zulässig und • Bei einem Lebensalter des Arbeitnehmers von 52 Jahren ist während einer Gesamtdauer von fünf Jahren ebenfalls die mehrfache Verlängerung des Arbeitsvertrages zulässig.
Folgenschwere Fehler Soll ein befristetes Arbeitsverhältnis verlängert werden, muss auch die Verlängerung schriftlich vereinbart werden. Allerdings können hierbei folgenschwere Fehler gemacht werden: Die Verlängerung des befristeten Arbeitsvertrages bedeutet, dass nur die Laufzeit des zu verlängernden Vertrages neu bestimmt wird, nicht aber die übrigen Arbeitsbedingungen. 2008 verkündete das Bundesarbeitsgericht zwei Urteile, die sich mit der Verlängerung befassten: So hatte ein Arbeitgeber mit einem Arbeitnehmer zunächst einen befristeten Arbeitsvertrag mit einer bestimmten Wochenarbeitszeit abgeschlossen. Im Zusammenhang mit der Verlängerung der Befristung wurde gleichzeitig die wöchentliche Arbeitszeit erhöht. Im seinem Urteil vom 16.01.2008 hat das Bundesarbeitsgericht entschieden, dass dies keine Verlängerung des bisherigen Arbeitsverhältnisses sei, sondern ein Neuabschluss. In seinem Urteil vom 20.02.2008 entschied das BAG, dass ebenfalls keine Verlängerung vorliegt, wenn im befristeten Ausgangsvertrag ein ordentliches Kündigungsrecht vereinbart wird, das im dem nachfolgend abgeschlossenen befristeten Arbeitsvertrag nicht mehr enthalt ist. Daher ist es jedem Unternehmer dringend anzuraten, im Zusam-
Süddeutsches Stellenportal
RA Roland Stemke Residenzplatz 1 87435 Kempten Telefon (0831) 26991 Telefax (0831) 12359 Zugelassen beim Amts- und Landgericht Kempten, OLG München und Bayer. Oberstes Landesgericht
beitszeit arbeiten, dann vereinbart man diese Verlängerung der Wochenarbeitszeit schon im laufenden befristeten Arbeitsverhältnis. Verlängert man dann das befristete Arbeitsverhältnis, dann wird ein Arbeitsverhältnis mit schon längeren Wochenarbeitszeiten verlängert. Bei anderem Arbeitgeberverhalten hätten also die oben zitierten Gerichtsentscheidungen vermieden werden können. Folge dieser unglücklich »Eine gute Möglichkeit, durchgeführten VerlängePersonal flexibel zu beschäftigen.« rungen ist, dass nun der Arbeitgeber beweisen muss, dass für die nachfolmenhang mit der Verlängerung der Befrisgende Befristung ein sachlicher Grund vorlag. Lag dieser nicht vor, ist gemäß § 16 tung bis auf die Laufzeit der Befristung keine weiteren Vertragsänderungen vorzuTzBfG der Arbeitsvertrag auf unbestimmte Zeit geschlossen worden. nehmen. Warum ist diese Unterscheidung so wichtig? Dies liegt am Wortlaut des GesetFazit Werden die oben skizzierten Fehler verzes. Eine Verlängerung ist nicht dasselbe mieden, dann bietet der Abschluss befriswie der Abschluss eines weiteres befristeten Vertrages. Solange eine Verlängerung teter Arbeitsverträge vor allem dann, des vorangegangenen befristeten Arbeitswenn sie ohne Sachgrund abgeschlossen vertrages vorliegt, braucht es bis zur Gewerden können, für den Arbeitgeber eine samtdauer von zwei Jahren keines sachligute Möglichkeit, Personal flexibel zu bechen Grundes. Liegt hingegen keine Verschäftigen. Dies gilt insbesondere auch für längerung mehr vor, weil wegen der vorgedie Beschäftigung von älteren Arbeitskräfnommenen Änderungen der Abschluss eiten. Hier legt der Gesetzgeber nicht einmal nes weiteren befristeten Vertrages vorliegt, fest, wie viel Mal ein Arbeitsvertrag wähbedarf es eines sachlichen Grundes. rend eines Gesamtzeitraums von fünf JahDies alles kann vermieden werden, ren verlängert werden darf. wenn man wie folgt vorgeht: Es ist nämlich rechtlich zulässig, während des Laufs eines befristeten Arbeitsvertrages jederzeit einvernehmlich mit dem Arbeitnehmer die Vertragsbedingungen zu ändern. Soll der Arbeitnehmer mit längerer Wochenar-
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WIR
Wir sind ein kleines, aber feines Team. Wie man so schön sagt ... und wie wir es hiermit einfach einmal selbstbewusst behaupten! Die Kleineren (in Zentimetern gemessen) sind auf jeden Fall die drei weiblichen Mitglieder im Team: die Redakteurinnen Maria Anna Weixler-Schürger und Sabine Fischer sowie die Layouterin Brigitte Weixler. Die Feineren (selten ohne Krawatte) sind die beiden Herren: Verlagschef Thomas Tänzel und Vertriebsleiter Michael Müller. Wir verfügen, alle fünf, über vielfältige Erfahrungen im Medienbereich und hatten einfach Lust, etwas Neues zu machen. So ist die Idee entstanden, ein Magazin für alle Allgäuer zu machen, mit Infos zu allem, was uns Allgäuer ausmacht und was uns interessiert. Das Allgäu ist bekanntlich eine der beliebtesten Tourismusregionen Deutschlands. Aber auch eine wichtige Wirtschaftsregion. Mit unserem Allgäuer Wirtschaftsmagazin wollen wir einen Spiegel von alledem bieten. Das Allgäuer Wirtschaftsmagazin will dabei kein reines Wirtschafts-Fachblatt sein, sondern auch Informationen aus Politik, Gesundheit, Sport. Ernährung, Wellness, Freizeit, Mode, Mobilität oder Alltagsthemen bieten.
»Wirtschaft In der Region« – »WIR« – das sind:
Maria Anna Weixler-Schürger, den meisten schlicht bekannt als »Mani Weixler«, ist in Kempten geboren und damit eine echte Allgäuerin. Zwar schlägt ihr Herz auch insbesondere für alles Frankophile, aber Weltoffenheit und Heimatverbundenheit sind zwei emen, die sich bei ihr geradezu ergänzen. So hat sie nach dem Abi auch erstmal Radio gemacht in Italien, und später neben Köln und Paris und Brüssel unter anderem auch im baden-württembergischen »Ausland«, bei der Schwäbischen Zeitung gearbeitet. Über zehn Jahre hatte sie dort leitende Redakteursstellen im Bereich der Lokalredaktion Leutkirch, so war sie viele Jahre Alleinredakteurin in Bad Wurzach und später in Isny. In Kempten hat sie nicht nur einen der ersten Radiosender Bayerns, Radio Allgäu Aktuell, aufgebaut, sondern hatte später auch die Studioverantwortung für
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den Senderzusammenschluss (gemeinsam mit der Allgäuer Zeitungs-Tochter RTA) für Kaufbeuren, Füssen, Sonthofen und Kempten. Anschließend oblag ihr die Redaktionsverantwortung des damals neuen Magazins »Blickpunkt Allgäu«. Parallel dazu hat sie fast 15 Jahre lang den Familienteil im »Allgäuer Bauernblatt« verantwortet. Dazu hat sie mittlerweile fast zwei Dutzend Bücher herausgegeben – und inzwischen auch einen eigenen – manï – Verlag, in dem sie Bücher von anderen Autoren veröffentlicht. Mit aufgebaut hat sie zudem das in Kempten erscheinende bundesweit bekannte »Baumagazin«. Auch die Magazine »Leutkirch hat was« und die Bad Wurzacher »Kurzeitung« sind »ihre Kinder«. Ihr letztes Projekt war die Konzeption und inhaltliche Gestaltung der Zeitschrift »Die Allgäuerin«.
Sabine Fischer ist in Ulm geboren, aber inzwischen auch eine (Fast-) Allgäuerin. Denn fast elf Jahre hat sie für den Leutkircher Lokalverlag der Schwäbischen Zeitung gearbeitet. Nach einer Zwischenstation in Stuttgart hat die Mutter von zwei fast erwachsenen Zwillingen erneut die Liebe zum Allgäu entdeckt – und in der Mitarbeit für Allgäuer Wirtschaftsmagazin eine neue Herausforderung gefunden. Das Allgäu liebt sie wegen seiner »traumhaften Landschaft« und auch: »wegen der liebenswürdigen Art der Menschen hier«.
diverser Zeitschriften und Bücher. Als Layouterin unserer Zeitschrift gibt sie unserem Magazin das unverkennbare »Aussehen«.
Brigitte Weixler ist mit vier Brüdern auf einem Bauernhof in Durach im Oberallgäu aufgewachsen. Das idyllische Landleben hat in ihr sicherlich die Liebe zur Natur und das Auge für die Besonderheiten der Natur gefördert. Vielleicht hat sie daher den ganz besonderen Blick für die Schönheiten des Lebens. Und versteht, diese auch umzusetzen, wenn es darum geht, Zeitschriften einen unvergleichlichen Schliff zu geben. Nach einigen Jahren beim AVA-Agrar-Verlag verantwortet sie seit über zehn Jahren – in Zusammenarbeit mit Maria Anna Weixler-Schürger (zweimal Weixler … aber keinerlei Verwandtschaft …) – das »Gesicht«
Thomas Tänzel ist am Wochenende in erster Linie Vater von drei Buben. Drei Allgäuer Buben, denn alle drei sind wie der Papa in Kempten im Allgäu geboren. Außer Papa ist omas Tänzel eigentlich Kaufmann. Dazu hat er eine Ausbildung als Betriebswirt (BWL) an der VWA in Kempten (Verwaltungs-Akademie) absolviert. 15 Jahre war er für den Allgäuer Zeitungsverlag tätig (Tätigkeiten unter anderem: Anzeigenverkauf/Kundenberatung/Installation des Freizeitmagazins »allgäu weit« am Allgäuer Markt, die letzten fünf Jahre »KeyAccount-Management« für die Süd-Ausgabe der Augsburger Allgemeinen). Danach hatte er acht Jahre lang die Objektleitung für die nationale Fachpublikation »Baustoff-Partner« des SBM Verlages in Kempten inne. All dies hat ihm zu umfangreichen Erfahrungen im Bereich MagazinErstellung/Projektierung verholfen, die er nun in seinem eigenen Verlag mit der Herausgabe des Allgäuer Wirtschaftsmagazines umsetzen möchte. Und wenn er mal nicht am Schreibtisch sitzt, dann liebt er Biken, Joggen, Skifahren und Bergwandern. Michael Gerhard Müller leitet seit der Gründung des TT Verlages den Bereich Vertrieb und Medienkommunikation für das Allgäuer Wirtschaftsmagazin. Er ist verantwortlich für die Kundenberatung sowie deren Betreuung, wie auch die Planung und Steuerung der Werbeanfragen sowie die Konzeptpräsentation für alle wirtschaftlichen Geschäftsbereiche. Davor arbeitete Michael Müller einige Jahre als kaufmännischer Angestellter bei der Allgäuer Zeitung in Kempten für den Bereich Anzeigenverkauf und die Beratung für Sonderobjekte. Danach war er Teamleiter im Bereich Anzeigen für diverse Verlagssonderobjekte (Freitzeitmagazin »allgäu weit«, »allgäu weit Sommer«, »Allgäuer Wintermagazin«, »Allgäuer Kultursommer«, »Golfregion Allgäu«, »Schwäbische Bäderstraße«). Sein Hobby ist: »Wandern am Hausberg« (sprich: Grünten). Und was ihm noch wichtiger ist: »Ein frisches Allgäuer Bier in gemütlicher Atmosphäre.« Am liebsten »mit Freunden genießen«.
Allgäuer Wirtschaftsmagazin
IMPRESSUM
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Verlag TT VERLAG GmbH St.-Mang-Platz 23 87435 Kempten Telefon (08 31) 96 01 51-0 Telefax (08 31) 96 01 51-29 info@tt-verlag.de www.tt-verlag.de Geschäftsführer (gesamtverantwortlich) omas Tänzel Redaktion Maria Anna Weixler-Schürger (08 31) 96 01 51-0 (verantwortlich) Sabine Fischer (08 31) 96 01 51-12 Medienberatung omas Tänzel (verantwortlich) (08 31) 96 01 51-10 Michael Müller (08 31) 96 01 51-11 Druckvorstufe und Druck Holzer Druck und Medien Fridolin-Holzer-Straße 22-24 88171 Weiler im Allgäu Telefon 08387-399-0 Telefax 08387-399-33 E-Mail: info@druckerei-holzer.de Magazin-Layout Brigitte Weixler Anzeigen-Layout composizione Katrin Rampp Bankverbindung Sparkasse Allgäu Konto-Nr. 514 269 406 BLZ 755 000 00 Bezugspreis/Abonnement Einzelheft 4,90 Euro »Allgäuer Wirtschaftsmagazin« im Einzelabonnement bei 6 Ausgaben Inland: 27,90 Euro inkl. Versand Ausland: 38,40 Euro inkl. Versand ISSN 1868-3789 Alle Rechte vorbehalten. © für Layout und Konzept: Maria Anna Weixler-Schürger Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlages. Jahresabbonnements können nur bei Einhaltung der Frist (drei Monate vor Ablauf des Bezugszeitraumes) schriftlich beim Verlag gekündigt werden. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge kennzeichnen nicht die Ansicht der Redaktion.
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