Allgäuer Wirtschaftsmagazin_02_2009

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Leserzuschriften

Ich sitze gerade in einem der bekanntesten, urigsten und besten Ulmer Wirtshäuser und habe meine Lektüre dabei: Ihr Magazin. Der Chef des Hauses ist gemeinsam mit mir total begeistert von Ihrem Heft – alles Topp – und wir wissen, von was wir reden! Ihm gefiel auch gleich die »Nicht-Hochglanz-Broschüre«! Besteht die Möglichkeit, dass Sie mir noch ein Exemplar Ihres Magazins zur Weitergabe zukommen lassen? Wäre schön, dann kann ich meines behalten, denn was ich mal habe, das gebe ich nicht so gerne wieder her. Danke und einen lieben Gruß. Sonja Grau aus Ulm

Mit Interesse und Freude habe ich Ihr Wirtschaftsmagazin gelesen. Ich möchte Ihnen gratulieren zu einer gelungenen Ausgabe. Gerne werde ich Ihre weiteren Ausgaben verfolgen. Mit freundlichen Grüßen, Kai Rienkens aus Betzigau

Das Allgäuer Wirtschaftsmagazin gefällt mir sehr gut. Vorschlag: Bodenseeraum auch mit einbeziehen. Mit freundlichen Grüßen, Anton Baumann, Bad Wurzach-Arnach

In Ihrem Magazin kommen die einzelnen Unternehmerbeiträge traumhaft schön zur Geltung. Besonders die zehn Seiten Gastronomie. Liebe Grüße, Helga Beyer, Oberstaufen

Ich finde Ihr Heft Allgäuer Wirtschaftsmagazin sehr gut und vielseitig interessant. Als Frau würde mir noch gefallen, alles was die Frau trägt, etwas Kosmetik und Gesundheit. Viele Grüße, Ingeborg Buchmann, Grünkraut Reizvolles Magazin, besonders kurzweilig zu lesen und sehr informativ. Gelungene Reportage über die Brüder Immler. Mit freundlichen Grüßen, Walter Killian, Oberstaufen

Das Magazin ist sehr abwechslungsreich und übersichtlich.

Viele Grüße, Danja Schuster, Wangen

Wir haben Ihr SUPER Allgäuer Wirtschaftsmagazin erhalten und ich (wir) finde sie echt

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toll. Sehr gefallen hat mir z. B. die Asiatische Küche-Rezepte wurden schon kopiert. Auch die Leserwanderung für die E5-Tour hat mich persönlich sehr angesprochen. Nur schade, dass wir unseren Familienurlaub zu diesem Zeitpunkt schon geplant haben. Der wirtschaftliche Teil der Zeitschrift war auch sehr interessant. Kurze Beschreibung und ein paar Bilder des Geschäfts – wirklich sehr ansprechend. Bitte bedenken Sie, dass das Allgäu auch noch bis über Erkheim hinaus geht. Wir, das heißt die Personen nach dem Kohlbergtunnel kommen uns manchmal ein wenig ausgeschieden vor. Wie zum Beispiel eine Memminger Zeitung keinen Artikel weiter geben kann an die Mindelheimer Zeitung. Aber ich glaube, dieses Problem kennt ja jeder. Ihr seid ein kleines aber feines Team und ich glaube, Ihr macht eure Arbeit echt gut. Alle Informationen, wie auch die der Politik sind sehr verständlich geschrieben. Macht weiter so! Liebe Grüße nach Kempten. Gabi Riedmaier, Oberrieden

Gratuliere zum hervorragenden MagazinAuftritt. Endlich mal was, das nicht an den Fremdenverkehr oder ganz Schwaben gekoppelt ist. Ich weiß nicht, ob wir uns sie leisten können. Mit sonnigen Grüßen, Dieter Herz, Weitnau

Herzlichen Dank für die Zusendung des Freiexemplares des Allgäuer Wirtschaftsmagazins. Mit Freude haben wir darin einen Bericht über die Firma Holzer Druck und Medien gesehen, für die wir seit Jahren die Werbung konzipieren und gestalten. Schön finden wir auch den Artikel über Bernd Dassel und Talk im Bock. Doch erlauben Sie mir hierzu, als jemandem der dem Talk im Bock-Team seit der ersten Stunde angehört, eine Anmerkung. Schade finde ich, dass in Ihrem Beitrag nicht das unentgeltliche Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer erwähnt wird, ohne dass der Talk im Bock in dieser Form nicht realisiert werden könnte. Das reicht von der Aufbau-Mannschaft über die Gestaltung und Pflege des Internets bis hin zur Werbung. Mit freundlichen Grüßen, Marc Brandner, Leutkirch


Allgäuer Wirtschaftsmagazin

Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns, Ihnen unser neues Wirtschaftsmagazin präsentieren zu können. Noch mehr freut es uns, dass wir auf unser Erstlingswerk so viel positive Resonanz erfahren durften. Wie Sie alle wissen, befinden wir uns derzeit in keiner wirtschaftlichen Hoch-Phase. Das erleben Sie tagtäglich in ihren Betrieben, und wir hören von den Problemen natürlich auch in den Gesprächen mit unseren Kunden und Lesern. Allzu gerne wird uns Deutschen nachgesagt, ängstlich und übervorsichtig zu sein. Umso mehr bewundern wir die Haltung vieler »Allgäuer Firmen«, die mit geradezu vehementer Ignoranz der Wirtschaftskrise trotzen. Und: Wir hören auch einen gewissen Optimismus heraus! Denn nach wie vor ist es gerade der Mittelstand, der sich in der Krise als Stabilisator zeigt. Deshalb »jammern« wir auch nicht in unserem Wirtschaftsmagazin. Und deshalb stellen wir gerne das viele Positive dar, das es in unserer Region gibt. Und das ist einiges. Denn, was sich zur Zeit in der Wirtschaft abspielt, ist selbstredend nicht normal. Aber auch kein Grund für eine Weltuntergangs-Stimmung. Seit Urzeiten gibt es den Wettstreit zwischen der Angst auf der einen Seite, und der Hoffnung auf der anderen. Und wiederum den Glauben und die Hoffnung, dass es letztendlich auch gut ausgehen wird. Davon zu berichten, das ist unsere Aufgabe und unser Anspruch. Deshalb möchten wir Sie auch bitten, uns über Neuheiten, Veränderungen oder Besonderheiten in Ihren Unternehmen zu informieren. Wir haben immer ein »offenes Ohr« und freuen uns über jede Reaktion. Gerne natürlich auch über kritische Anmerkungen. Denn nur gemeinsam können wir wachsen. Wie heißt es doch so schön: Solange besser möglich ist, ist gut nicht genug! In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine anregende Lektüre beim Blättern durch unser neues Magazin, Ihr

Thomas Tänzel Herausgeber Allgäuer Wirtschaftsmagazin 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 5


Inhalt

Ausgabe Juli 2009

Wirtschaft im Allgäu

30

Secum

Arbeitsschutz ist zu einem wichtigen Thema geworden, dem sich kein Unternehmen entziehen kann.

35

Multimax tooler

Volker Birker in Legau baut den Mitsubishi L 200 so um, dass er zum Allrounder wird – mit Flügeln.

40

Singer

Das Autohaus hat Niederlassungen in Marktoberdorf, Kaufbeuren und Buchloe.

68

Jocham Natursteine

Ein würdiges Grabmahl zu gestalten ist nicht einfach. Da ür braucht man viel Gespür – und Zeit.

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72

Fliesenwerkstatt Marton

Er hat sich jung in die Selbständigkeit gewagt und Arbeits- und Ausstellungsräume in Buchenberg realisiert.

76

Greif

Mieten statt kaufen – was sich in der Autobranche durchgesetzt hat, gilt auch ür Wäsche.

84

Cancom

Das Unternehmen ist eines der ünf größten unabhängigen Systemhäuser ür Informationstechnologie in Deutschland.

90

Mitron

Vor über 20 Jahren gründete Ulrich Baack die Mitron Watch GmbH, die in Legau ansässig ist.

94

Engel & Völkers

Das Immobilienunternehmen hat sich insbesondere auf die Vermittlung von hochwertigen 1a-Lagen spezialisiert.

104 Köllemann 60 Jahre Erfahrung und innovative Konzepte – Partner und Volllieferant ür Bäckereien und Eisdielen

110 Bittner bittner3 gehört zu den ührenden Wohn-, Objekt- und Büroeinrichtern in der Wirtschaftsregion Augsburg.

116 Galeria Kaufhof In allen Häusern der großen Warenhauskette werden die Schaufenster einheitlich gestaltet.


Gesünder leben

29

Interboot

Die renommierte Messe in Friedrichshafen setzt in diesem Jahr auf den Spaßfaktor Wasser.

44

Well.Yes

8

Ein außergewöhnliches Spa in Kaufbeuren lädt dazu ein, die Sinne und die Seele baumeln zu lassen.

Freilichtspiele

Der Festspielort Altusried ist weit über seine Grenzen hinaus ür sein reges Theaterleben bekannt.

62

Kremmling

16

Oy-Mittelberg bietet mehr als nur Erholungsgebiet. Bei Friseur Kremmling gibt es auch Haar-Erholung.

66

Herbert Seibt

In Neugablonz wird exklusiver Modeschmuck noch in Handarbeit hergestellt und in aller Welt vertrieben.

Bike-Roller

Zum Aufstieg am Berg schnallt man das Hightech-Gerät zusammengeklappt auf den Rucksack.

98

24

Schöner leben

Steinbocktour

Allgäu-Durchquerung von Oberstdorf über den Heilbronner Weg zurück nach Oberstdorf.

47

Besser leben

Heilbad Krumbad 20

Es ist das älteste Heilbad in Schwaben. In den letzten ünf Jahren wurden 30 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Sonja Grau

Sie ist Personal-Shopperin und Zeitmanagerin – und sie liebt extravagante Hüte

Vitalzunge

Als »Schwester« der Landzunge will das neue Projekt vor allem mit Großküchen kooperieren.

82

Allgäuer Festwoche

56

Es ist die größte Wirtschaftsausstellung in der Region. Aber auch ein sportliches Ereignis.

Seefelder

Seit 30 Jahren ist Brigitte Seefelder erste Adresse ür Mode – nun auch mit Auszeichnung.

118 Recht 50

Arbeitsrechtliche Instrumente in der Wirtschaftskrise – ein Beitrag ür Leidens ähige

…noch was

Juwelier Müller

Der Tradition verpflichtet und dem Fortschritt verbunden – die Philosophie des seit 1935 bestehenden Unternehmens.

4

Leserzuschriften

122 Wirtschaftsmeldungen in Kürze 130 Impressum 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 7


Ein ganzer Ort macht

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Theater


Der Festspielort Altusried – mitten im Allgäu – ist weit über seine Grenzen hinaus für sein reges Theaterleben bekannt. Nicht nur mit den Allgäuer Freilichtspielen und den Sommerfestivals auf Deutschlands schönster Freilichtbühne hat sich Altusried einen Namen gemacht, sondern seit nunmehr 25 Jahren auch mit dem Theaterkästle.

I

n vielen Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit wurde die frühere Turnhalle in das wohl kleinste subventionsfreie kommunale Theater umgebaut. Im Jahre 1985 hob sich der Vorhang zum ersten Mal. Seither konnten dort rund 150 Premieren gefeiert werden mit etwas über 1 500 Vorstellungen . Die inzwischen über 200 begeisterte Amateurtheaterspieler aus den unterschiedlichsten Altusrieder Vereinen bringen von Mundartlustspielen und anspruchsvollen Volksstücken, von Singspielen und Musicals, von Operetten und Märchen bis hin zu den Klassikern und aktuellen zeitgenössischen Stücken sieben Produktionen pro Spielzeit auf die Bühne. Die Spielzeiten erstrecken sich jeweils von Anfang Oktober bis April/Mai und jedes Stück wird mindestens 11-mal en suite gespielt, inszeniert von Altusrieder – und Gastsregisseuren. Über 250 000 Zuschauer haben bislang die Aufführungen im Theaterkästle besucht und zu den zahlreichen Stammgästen zieht das »Kästle« von Jahr zu Jahr neue Besucher in seinen Bann. Schon nach den ersten Jahren des Bestehens konnte ein erster Abo-Abend eingeführt werden, womit sich die Zuschauer einen festen Platz bei allen Stücken einer Saison sichern konnten. Im Laufe der letzten Jahre konnte das Abo-Angebot auf fünf Abende ausgeweitet werden. Mittlerweise sind 750 Abonnenten eingeschrieben und die Zahl der Abo-Wünsche steigt stetig und übersteigt das Angebot längst bei weitem. Was macht den Reiz dieses Theaterkästles aus? »Das schöne und familiäre Ambiente, die zivilen Eintrittspreise, der abwechslungsreiche Spielplan und das durchwegs hohe Niveau der Inszenierungen«, sagt der Altusrieder Kulturamtsleiter und Geschäftsführer des Theaterkästles, Adrian Ramjoué. »Dies macht unter anderem, so die Aussagen unserer Zuschauer, den unver-

kästle 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 9


aus Lust am Spiel wechselbaren Charakter des Theaterkästles aus und lohnt den Weg nach Altusried. Die weitentferntesten Abonnenten kommen immerhin bis aus Augsburg.« Zudem werde auch der Service großgeschrieben, um den Besuch im Kästle so angenehm wie möglich zu machen. Auch für den hohen technischen Standard werde viel getan. In den vergangenen Jahren wurde in diesem Bereich einiges investiert. So verfügt das Kästle heute über eine computergesteuerte Licht- und Tonanlage, die fast keine Wünsche offen lässt. Der Bühnenbereich wurde umgebaut und um eine Nebenbühne erweitern. 2003 wurde dann ein Multifunktionsraum an das bestehende Foyer angebaut und findet vielfache Nutzung. Und: »Nicht zuletzt bieten wir den Altusriedern, die sich der bildenden Kunst verschrieben haben, ein Forum. Ziel ist es, diesen Künstlern die Möglichkeit wechselnder Ausstellungen in unserem Foyer zu ermöglichen. Darstellende und bildende Kunst unter einem Dach – ein faszinierender Gedanke«, so Ramjoué. Neben den Theaterkursen, die in den Räumen des Theaterkästles durchgeführt wurden, waren auch schon zweimal die »schwäbischen Theatertage« – ausgerichtet vom Bezirk Schwaben – in Altusried zu Gast. Seit dem Sommer 2005 bietet das Theaterkästle seine Räumlichkeiten den Theaterfreunden Altusried zur Durchführung der Sommerakademie unter dem Motto »Kunst braucht Ausbildung«. Hier bieten namhafte Dozenten Fortbildungsseminare für Amateurschauspieler in den unterschiedlichsten Bereichen des Theaters an.

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Um den reibungslosen Ablauf einer Spielzeit zu gewährleisten, hat das Theaterkästle eine Organisationsform gewählt, die aus einem mehrköpfigen Beirat und einer Geschäftsleitung besteht. Eine Form, unser Theaterkästle ehrenamtlich zu führen, die sich bewährt hat. All das wäre aber nicht möglich ohne das unermüdliche und ehrenamtliche Engagement vieler theaterbegeisterte Altusrieder. Die eingespielten Gelder werden für die Jugendarbeit in den einzelnen Vereinen verwendet bzw. in das Theaterkästle investiert. Ob vor oder hinter der Bühne, egal in welchem Bereich, die Mitwirkenden sind im positiven Sinn »Theaterbesessene« und opfern viel Zeit in ihr »Kästle« aus Lust am Spiel, aber auch in dem Wissen, anderen eine Freude und ein paar unbeschwerte Stunden zu bereiten. 1994 erhielt des Theaterkästle den Anerkennungspreis der Bayerischen Volksstiftung für große Verdienste in Erfüllung des Kulturstaatsgedankens. 1996 wurde dem Theaterkästle die »Silberne Distel« der Augsburger Allgemeinen und der Allgäuer Zeitung verliehen. Auf diese Auszeichnung, die erstmals an ein Theater verliehen wurde, kann Altusried sehr stolz sein. 1998 wurde das Theaterkästle mit Kulturpreis des Landkreises Oberallgäu im Rahmen des 3. Bayerischen Heimatpreises ausgezeichnet. Stolz sind die Macher des Theaterkästle auch darauf, dass es keinen Euro Zuschuss der Gemeinde oder sonstiger öffentlicher Stellen benötigt, sondern sich selbst finanziert und trägt. Die vielbeschworenen »Bretter, die die Welt bedeuten« sind in Altusried sicherlich besonders dick.

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Die Altusrieder

Freilicht

Vieles dreht sich in Altusried um das Theater. Das Theater lässt Altusried nicht los und Altusried lässt das Theater nicht los und dies in vielfältiger Weise.

Schauplatz für außergewöhnliche Open-Air-Ereignisse in einmaligem Ambiente.

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spiele Seit 1879 haben die Freilichtspiele in Altusried ihren festen Platz und haben sich traditionellen Freiheitshelden verschrieben. Das erste Stück, das 1879 aufgeführt wurde, war »Der bayerische Hiasl«. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten reihten sich weitere »Helden« in das Repertoire der Freilichtspiele ein: »Wilhelm Tell«, »Götz von Berlichingen«, »Andreas Hofer«. 1986 kam erstmals mit dem »Knopf von Leubas« eine Allgäuer Figur auf die Freilichtbühne Altusried. Eigens für diese Bühne wurde das Stück »Anno 1525 – Bauernkrieg im Allgäu« geschrieben. Im Sommer 2005 nahmen die Altusrieder ein neues Stück in ihr Repertoire auf, in dem zum ersten Mal eine Frau die Titelrolle spielte: »Die Jungfrau von Orleans«. Ein ganz besonderes Jahr für Altusried und seine theaterbesessenen Einwohner war 1999. Die neu gebaute Freilichttribüne, in dieser Holzbauweise mit seinem freitragenden Dach einzigartig in Europa, konnte ihrer Bestimmung übergeben werden. Die imposante Konstruktion mit dem geschwungenen Dach ist ein architektonisches Schmuckstück und Attraktion weit über das Allgäu hinaus. Unter dem Tribünendach mit 3 165 Quadratmeter Fläche finden 2 500 Zuschauer geschützt Platz – mit bester Sicht auf die großflächige Naturbühne. Unterteilt in Spielfläche und Spielhang bietet das Gelände mit 4 500 Quadratmeter Platz für eindrucksvolle Inszenierungen, unterstützt von einer ausgefeilten digitalen Licht- und Tontechnik. Bei Bedarf kann die Zuschauertribüne mit einer Parkettbestuhlung um 500 Plätze erweitert werden. Seither ist die Freilichtbühne Schauplatz vieler erfolgreicher Veranstaltungen.

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Der Tiroler Volksheld Andreas Hofer Noch bis 30. August spielen die Altusrieder die Geschichte des Südtiroler Freiheitshelden Andreas Hofer auf ihrer Freilichtbühne. Insgesamt 32 mal. Jeweils Freitag und Samstag Abend sowie am Sonntag Nachmittag. Die Geschichte um den Tiroler Volkshelden ist eines der populärsten Stücke im Repertoire der Freilichtbühne im Festspielort Altusried. Erstmals führte Andreas Hofer bei den Freilichtspielen 1911 seine Landsleute in den Befreiungskrieg gegen Napoleon an. In den Jahren 1931, 1933, 1959, 1977 und zuletzt 1995 rollte er erneut das Tiroler Banner aus und kämpfte für die Freiheit seines Landes. Das Stück wurde für 2009 neu überarbeitet und kommt in einer beeindruckenden Neuinszenierung auf die Freilichtbühne: Neu komponierte Bühnenmusik, farbenprächtige Kostüme, eindrucksvolle Szenen und die berühmte Berg-Isel-Schlacht sorgen für ein unvergessliches und sicherlich ganz besonderes Kulturerlebnis in diesem Sommer im Allgäu. Maria Anna Weixler-Schürger

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KULTURAMT ALTUSRIED ULBRICH

Seit der Inbetriebnahme der neuen Tribünenanlage werden auf Süddeutschlands schönster Freilichtbühne neben den großen Freilichtspielen auch kleinere Altusrieder Eigenproduktionen aufgeführt, wie zum Beispiel die Märchen »Das tapfere Schneiderlein», »Der gestiefelte Kater«, »Schneewittchen und die 7 Zwerge« und »König Drosselbart« und die Abendproduktionen »Der Brandner Kaspar« und »Im weißen Rössl« sowie Shakespeares brillante Komödie »Viel Lärm um Nichts« parallel zum Märchen. Doch damit nicht genug. Auch die unterschiedlichsten Gastproduktionen machen in Altusried Station. Die Palette reicht von Volksmusik, Rock und Pop Veranstaltungen, Musicals, Comedy bis hin zu großen Klassikkonzerten und Opernaufführungen. Seit dem Sommer 2008 werden neben den Altusrieder Freilichtspielen verstärkt Operetten zu sehen sein mit internationalen Stars, großem Chor und Orchester und mit großer Ausstattung. Über 200 Aufführungen gingen seit der Eröffnung bisher über die Bühne, die von mehr als 450 000 Zuschauern gesehen wurden.

Fotobuch Zu den Andreas Hofer-Freilichtspielen in Altusried wird auch ein Panoramafotobuch angeboten, das die Impressionen und Emotionen der Vorführungen fesselnd widerspiegelt. Das Fotobuch besticht zudem durch eine neue Technik, die Bilder auf den Doppelseiten als Panoramabild ohne Überlappung oder Versatz in der Buchmitte zeigen. Jede aufgeschlagene Doppelseite liegt flach wie ein Bild. Die Bücher sind limitiert und werden im Laufe der Spielsaison mit neuen Bildern aktualisiert. Einen Eindruck der Bücher erhält man unter www.panoramafotobuch.de. Die Bücher sind auf dieser Internet-Seite oder auch beim Kultur- und Verkehrsamt Altusried zum Preis von 29,70 Euro erhältlich. Ein Teil des Erlöses kommt der Allgäuer Freilichtbühne Altusried GmbH zugute.


Sommer-Festival 2009 Freitag, 4. September WATZMANN das Kultstück mit Wolfgang Ambros Samstag, 5. September DIETER THOMAS KUHN & BAND Schalala 2009 – Open Air Samstag, 12. September KASTELRUTHER SPATZEN das Beste aus 25 Jahren Samstag, 19. September MAX RAABE & PALAST ORCHESTER

Tickets und weitere Informationen Kartenbüro Altusried Hauptstraße 18 87452 Altusried Telefon (01805) 592200 Telefax (08373) 7054 www.altusried.de www.freilichtbuehne-altusried.de

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Ein Unternehmer Das Haus in der SonnigenLehne 4 in Neugablonz wirkt unscheinbar. Nur ein Schriftzug über der Tür mit dem Namen Seibt verrät, dass es sich nicht um ein Wohnhaus, sondern eine Firma handelt. Dass hier noch in Handarbeit exklusiver Modeschmuck hergestellt und in aller Welt vertrieben wird, wissen nur Insider. Seit vielen Jahren freuen sich Frauen aus allen europäischen Ländern, Japan, Südkorea, Australien, Neuseeland und den USA über die handgefertigten Waren aus Neugablonz.

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von altem Schlag

Exklusive Schmuckstücke Herbert Seibt hat die Firma 1959 gegründet, sein Sohn Peter übernahm das Geschäft 1976. Waren es früher 130 Mitarbeiter, davon 100 Heimarbeiter, sind es heute acht feste Mitarbeiter und maximal 25 freie Mitarbeiter, teils als Heimarbeiter tätig und im Außendienst. Seit 1. Juni ist Bastian Dirr als stellvertretender Geschäftsführer angestellt, um die Internetseiten auf

den neuesten technischen Stand zu bringen, so dass man auch über das Internet die exklusiven Schmuckstücke bestellen kann. Das ist dann soweit auch die größte Neuerung, die sich in den Firmenräumen in den letzten 20 Jahren getan hat. Das Geld wird lieber in neue Kollektionen als in neue Einrichtung investiert. Doch gerade das macht den Charme der Firma Seibt aus.

Chaos vor der Messe Der Eingangsbereich ist mit Kartons aller Größen voll gestellt. Im Kundenzimmer stapeln im ganzen Raum hunderte von Vorlagetableaus für Kollektionen, die Regale sind bis unter die Decke mit SchmuckMusterkarten befüllt, weitere Kartons bedecken den Boden und in einer Ecke liegt ein Präsentationskoffer. An der Tür hängen ebenfalls Musterkarten und das Regal

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links von der Tür neigt sich ob seiner Last verdächtig auf die linke Seite. Eine schwarze Samtdecke liegt über dem Tisch, darauf funkeln Ketten mit Herzanhängern, Perlenketten, Anhängern und Rollen mit farbigen Kordeln. »Vor einer Messe sieht es immer so chaotisch aus«, sagt Peter Seibt trocken. Jüngster Meister Seinerzeit war Peter Seibt mit 21 Jahren der jüngste Meister. Der Beruf hieß damals Gürtler, heute ist Modeschmuckdesigner die korrekte Bezeichnung. »Der Beruf stirbt langsam aus«, sagt Seibt, der früher selbst ausgebildet hat. Die letzten Jahre hat der 64-Jährige zwischen 70 und 80 Stunden gearbeitet und zehn bis zwölf Messen im Jahr besucht. Nun möchte er sich etwas zurück lehnen, um mal wieder Tennis zu spielen oder Ski zu fahren. Um die Messen wird er jedoch auch in Zukunft nicht herum kommen. »Seit 20 Jahren bin ich die graue Eminenz auf allen Messen«, schmunzelt Seibt. Schon sein Vater hat unter anderem Strasssteine zu hochwertigem Schmuck verabeitet, Sohn Peter setzt hauptsächlich auf Swarovski-Steine. »Ich wollte keine ausländischen Produkte mehr verarbeiten. Die hiesigen Hersteller bringen die Waren rechtzeitig. Ich verlasse mich auf deutsche Produkte«, so Peter Seibt. In der Werkstatt im hinteren Teil des Hauses werden die Steine von Mitarbeiterinnen zu kunstvollem Modeschmuck verarbeitet. Wer diese Werkstatt betritt, hat das Gefühl, mit einer Zeitmaschine in die 50er Jahre zurück katapultiert zu werden. In der Mitte des vorderen Raums stehen Holztische, neue Tische »für die Mädels« lehnen noch im Karton an der Wand und warten auf den Aufbau. Bedeckt sind die Tische mit Formularen, Plastikdöschen, an der Lampe hängt eine goldene Kette mit großen Ringen. Auf der linken Seite ist ein

Regal voll gestopft mit Muster- und Kalkulationsbüchern aus fünf Jahrzehnten. Zwischen dem ältesten von 1959 und dem neuesten Buch liegen 50 Jahre. Alle fein säuberlich handschriftlich ausgefüllt. Alle Regale sind bis unter die Decke befüllt. Auf einem anderen Tisch stehen Plastikregale für Schrauben, die bei Seibt natürlich mit Schmuckzubehör gefüllt sind, kleine Kartons, gefüllt mit Schmucksteinen, daneben eine eckige Plastikflasche. Dazwischen sitzt etwas verloren ein Salamander mit hellen glänzenden Strasssteinen, wie als Erinnerung, dass hier wirklich Modeschmuck hergestellt wird, der Frauen auf der ganzen Welt fasziniert.

Sabine Schneider legt mit einer Pinzette Schmuckstücke in feste Formen. Danach kommt die Lötpistole zum Einsatz.

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Muster- und Kalkulationsbücher aus fünf Jahrzehnten.

Es ist ein toller Job Martha Strozycka arbeitet seit viereinhalb Jahren bei der Firma Seibt. Sie klebt kleine Stecker in rote, blaue und gelbe Steine. »Es ist ein toller Job, für eine Frau ein Traumjob«, sagt sie. Auch die Kreativität fasziniert sie. Auch hier sind die Wandregale bis zur Decke gefüllt mit kleinen, länglichen Kartons. Sie tragen Aufschriften wie Seesterne groß, Würfel, 6 mm, Jet Lager, Herz klein, oder Cristall 10 mm. Davor liegen Postpäckchen in verschiedenen Größen. In einem anderen Regal liegen fertige Armbänder, Ketten, Ohrringe und Schmucksets säuberlich in Plastiktütchen verpackt, dazwischen steht eine alte Präzisionswaage. Sabine Schneider sitzt im Lötzimmer und legt mit einer Pinzette Schmucksteine in feste Formen. Mit einer Lötpistole verlötet sie die Form mit den Steinen. Hinter ihr steht eine große Lötmaschine, zum Hartlöten. Betrieben wird das Gerät mit Erdgas. Seit 25 Jahren ist sie bei der Firma angestellt und sie sagt »Die Arbeit macht mir viel Spaß«. Überhaupt scheinen alle Mitarbeiter sehr gut gelaunt, machen Späßchen mit ihrem Chef, in jedem Raum läuft gedämpft das Radio. Was auf den ersten Blick für Außenstehende chaotisch anmutet, hat System. Jede noch so kleine Kiste ist beschriftet, und es scheint, alles liegt an seinem Ort und Peter Seibt bewahrt den Überblick.

Sabine Fischer

SABINE FISCHER

Peter Seibt behält immer den Überblick.

Wählscheibe, das immer klingelt, wenn ein Fax reinkommt. Auch das Faxgerät hat mindestens 30 Jahre auf dem Buckel. »Ich sehe nicht ein, warum ich ein neues Gerät kaufen soll, wenn das alte noch funktioniert«, sagt Seibt, ein Unternehmer von altem Schlag, der nicht zur Wegwerfgeneration gehört. Neben exklusivem Modeschmuck werden bei Seibt auch filigrane Arbeiten gefertigt. »Ich bin mir fast sicher, dass wir die einzige Firma in Europa sind, die noch solche Arbeiten herstellt«. Peter Seibt ist im Besitz von zwei Musterbüchern, etwa 60 Jahre alt, einem Ordner mit Mustern und die nötigen Werkzeuge. Das hat er alles 1985 den Nachkommen von Hermann Hawel abgekauft, sonst wären die Bücher und Werkzeuge ins Museum gewandert. Über 3 000 verschiedene Muster sind in kleine Packpapiertütchen gewickelt und beschriftet. In den Tütchen liegen kleine handgeschriebene Zettel, auf denen Drahtstärke, Länge und Artikelnummer festgehalten sind. Relikte aus einer längst vergessenen Zeit. Die teuerste Maschine in der Werkstatt ist eine computergesteuerte Heißklebemaschine, die »soviel kostet wie ein Mittelklassewagen«. Damit wird zum Beispiel Trachtenschmuck hergestellt. Als Peter Seibt 1987 die erste Maschine gekauft hat, entwickelte ein Hamburger Chemiewerk einen speziellen Kleber, der verschiedene Materialien miteinander verbinden kann. Nach der Messe in München wird das Kundenzimmer wieder begehbar sein. Auch das Büro von Bastian Dirr wird dann wieder einem Büro und nicht einer Schmuckgalerie gleichen. Die Werkstatt wird hoffentlich so bleiben wie sie ist, ein besonderes Chaos mit Charme.

Herbert Seibt GmbH

Martha Strozycka findet ihren Job toll.

Ein Unternehmer von altem Schlag Auch in Peter Seibts Büro stapeln sich auf seinem Schreibtisch Blätter, Regale gefüllt mit Blöcken, Büromaterial, am Boden Kartons mit Papieren. Die Schränke stehen voller bunter Ordner. Hinter einem alten Drucker steht ein grünes Telefon mit

Sonnige Lehne 4 87600 Kaufbeuren-Neugablonz Telefon (08341) 62630 Telefax (08341) 69629 seibt-schmuck@t-online.de www.seibt-schmuck.de

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Extravagante Hüte sind das Markenzeichen von Sonja Grau.

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am Schlafittchen packen Geschäftsleute haben in der Regel alles, nur nicht viel Zeit für sich selbst. Und vor allem nicht zum Kleidung kaufen. Keine weiß das besser als die Personal-Shopperin und Zeitmanagerin Sonja Grau. Seit fünfeinhalb Jahren ist Sonja Grau der verlässliche Geschäftspartner, wenn es darum geht, auch unter Zeitmangel das passende Outfit zu finden. Sei es für Business, Hochzeiten, Freizeit oder sonstige Anlässe.

Sonja Grau mit einem Kunden beim Shoppen.

Ulm ist sie aus dem Stadtbild nicht mehr weg zu denken, sie wird auch die Frau mit dem Hut genannt. Denn Hüte sind ihr Markenzeichen. Oben ohne gibt es bei ihr nicht, niemals würde die 48-Jährige ohne Hut aus dem Haus gehen. Aber die Personal-Shopperin fällt auch durch ihre stilsichere, extravagante Kleidung auf.

IN

Viele Dinge bleiben auf der Strecke »Zeit ist das höchste Gut des Menschen. Das Problem jedoch ist, dass alle hetzen, Dinge bleiben auf der Strecke. Auch solche Dinge, wie sich gut anzuziehen. Viele Menschen empfinden auch die Auswahl der Kleidung als lästig. Ich habe gesehen, dass Leute nicht optimal angezogen sind, dass sie dadurch oftmals eine falsche Ausstrahlung haben«, sagt Sonja Grau. So ist die Idee entstanden, andere Menschen professionell zu unterstützen, sich stilsicher und individuell einzukleiden. »Persönlichkeit ist wichtig und die hat jeder Mensch. Nur manchmal muss sie herausgeholt werden«, sagt Sonja Grau. Denn nur Kleidung, mit der man sich selbst identifizieren kann, ist Kleidung in der man sich wohl fühlt. Und das Wissen, was einem steht erfordert Zeit, Übung und Erfahrung. Auch der Mut, einmal etwas Neues auszuprobieren kann gefördert werden, ebenso die Fähigkeit zur Selbstkritik. 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 21


Über ihre Agentur können geführte Shoppingtouren durch Ulm, München oder einer anderen Stadt gebucht werden, tages- oder stundenweise. Bei einem ersten Gespräch in einem Café, bei dem Kunden in der Firma oder Zuhause fragt Sonja Grau Basisdaten ab, wie spezielle Vorlieben oder Anlässe, für die der Kunde eine neue Garderobe braucht. Beim zweiten Treffen gibt es Shopping satt. Im Geschäft reserviert Sonja Grau im Vorfeld eine Kabine, und hat oft schon Kleidung auch aus anderen Geschäften parat, in die der Kunde nur noch schlüpfen muss. Müssen tut er das natürlich nicht, er sollte. Schlüpft der Kunde auch immer in alles? »Manchmal muss man jemand schon überzeugen, dass ihm auch Farbe steht und nicht nur Schwarz, zum Beispiel«, sagt Sonja Grau. In der Regel überzeugt jedoch die Frau mit Hut, deren Nachname so gar nicht zu ihr passen will. 125 Stammkunden Ihr Faible für attraktives Aussehen hat Sonja Grau schon früh durch die Modeszene geführt. »Meine Stilsicherheit kommt auch durch meine Eltern, die in der Textil-

branche gearbeitet haben. Als Kind war ich bei zahlreichen Modemessen mit dabei«, sagt die gebürtige Ulmerin. Sie schaut einen Menschen an und erkennt sofort, in welche »Schublade« sie ihn stecken kann, modetechnisch gesehen versteht sich. Und diese Stilsicherheit nutzen im Moment 125 Kunden, alles Stammkunden. 80 Prozent davon sind Geschäftsleute, die aus Zeitgründen zu ihr kommen, »für die bin ich quasi eine Zeitmanagerin«. Wer ihren Service zu schätzen gelernt hat, kommt einfach nicht mehr von ihr los. Dass Sonja Grau meistens sieben Tage in der Woche arbeitet, stört sie nicht. »Ich habe mich mit meiner Arbeit personifiziert«, sagt sie. Sonja Grau könnte sich nicht mehr vorstellen, einen anderen Beruf auszuüben. »Es macht riesigen Spaß«. Und dieser Spaß überträgt sich auch durch ihre Ausstrahlung auf ihre Kunden. Dabei gewährt die PersonalShopperin eine objektive und neutrale Beurteilung. Unbeeinflusst und erfolgsorientiert hat sie das Ziel vor Augen, die ganz persönliche Note der Kunden an die Oberfläche zu bringen und diese zu unterstreichen. Kombinationsmöglichkeiten zeigen Die Personal-Shopperin legt Wert auf Schnitt, Design und Qualität der Kleidung und nicht auf die Marke. »Trends sind wichtig, aber man muss nicht jeden im Ganzen mitmachen«. Oft sei es auch nicht nötig, sich eine komplett neue Garderobe anzuschaffen. »Ich mache auch Kleiderschrankinventuren und helfe den Kunden einen Blick für neue Kombinationen zu bekommen. Viele sind sehr erstaunt, was alles zusammen passt und wie vielfältig kom-

Angebote • Shopping-Tour in Ulm, München oder einer anderen Stadt • Stylistin und Zeitlieferant für Manager und andere Personen • Shopping at home • Neue Kleidung oder ergänzende Garderobe • Kleiderschrank-Check • Führen von VIPs durch ausgewählte Boutiquen • Outfit and more (Accessoires, Schmuck, Hüte, uvm.)

Kosten Stundensatz: Ulm 38 Euro, München 48 Euro Tagespauschale: Ulm 250 Euro, München 320 Euro zuzüglich Spesen

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Einfühlungsvermögen ist gefragt Männer seien die einfacheren Kunden. Sie möchten schlicht Hilfe, um das für sie

Passende zu finden. »Wenn ich das Richtige bringe, dann haben sie schon im Vorfeld Vertrauen«. Schwierig seien Kunden, die eine teure aber nicht typgerechte Kleidung tragen und sich nur schwer von einer typgerechten Kleidung überzeugen lassen. In der Regel wandert der Fehlgriff zurück ins Regal. »Die Leute merken, dass ich nicht nur so daher rede«, sagt Sonja Grau. »Vertrauen baut sich auf, Kunden lassen mir dann oft freie Hand in der Auswahl«. Die Frau mit Hut und Charisma ist in allen Geschäften unterwegs. Im Hinterkopf hat sie dabei die Kleiderschränke ihrer Kunden. Sieht Sonja Grau etwas, das einem Kunden hervorragend steht, nimmt sie es gleich mit. »Denn mit einem neuen Teil kann man schon so viel Neues kombinieren«. Weniger ist oft mehr, und manchmal muss sie ihre Kunden regelrecht beim Kaufen bremsen. Zwischen den Modegeschäften und der Personal-Shopperin besteht eine hervorragende Zusammenarbeit. Sie würde allerdings nie Provisionen von Geschäften

BILDER: GRAU

biniert werden kann«, so Sonja Grau. Ihre Kunden sind zwischen 17 und 89 Jahre alt, das Gros liegt bei 30 bis 55 Jahren. Oft müsse man die Kunden in kleinen Schritten an ein neues Outfit heranführen. Das könne dann schon mal zwei Jahre dauern, bis ein Kunde seinen Kleidungsstil ändert. Männer haben beispielsweise oftmals Schwierigkeiten, neue Kombinationen zusammenzustellen und greifen immer nach dem selben Schnitt und der selben Farbe. Auch im Schmuckkauf sind sie über eine passende Beratung dankbar.Frauen dagegen hören auf zu viele Meinungen, möchten sich oft nach medialen Vorbildern kleiden und sehen teils Marken im Vordergrund. Gerade Freundinnen orientieren sich am gegenseitigen Stil, meistens nicht von Vorteil für die eine oder andere. »Ich suche für meine Kunden immer das 150prozentige. Ich bin dafür zwar etwas länger unterwegs, aber ich stehe dafür mit meinem Namen«, sagt die quirlige Ulmerin. Sie habe schon viele tolle Komplimente bekommen. Viele sagen »sie haben mir ein neues Leben geschenkt«.

annehmen und bewahrt sich so ihre stilsichere Unabhängikeit. Sonja Grau ist nicht nur die Frau mit dem Hut. Manche nennen sie liebevoll Mary Poppins. Und wenn man nicht aufpasst, ist man auf der Stelle von dieser Frau verzaubert. Sabine Fischer

Ein Fernsehteam des ZDF und RTL begleiteten die Personal-Shopperin ins Büro ihres vor knapp drei Jahren bei einem Rennen in Monza kennen gelernten Kunden Alfred J. Kremer, ein erfolgreicher Unternehmer, Rennfahrer und Autor von Bestsellern wie »Reich durch Beziehungen« und Geschäftsführer der Multiconsult Unternehmensberatung in München. Kremer gilt seit Jahren als Experte, wenn es um Beziehungsmanagement und strategische Unternehmensführung geht und greift in Fragen seines perfekten Outfits regelmäßig auf die Professionalität von Sonja Grau zurück, die gekonnt Beraterin und Zeitmanagerin in einem für ihn ist.

Sonja Grau Paradiesgasse 2 89073 Ulm Telefon (07 31) 44768 Telefax (0731) 2074699 Mobil (0160) 7137778 www.sonjagrau.de sonjagrau@t-online.de

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Sinne und Seele

Das Ambiente ist stilvoll und edel, die Räume lichtdurchflutet und individuell eingerichtet – das Well.Yes, ein außergewöhnliches Spa in Kaufbeuren, lädt dazu ein, die Sinne und die Seele baumeln zu lassen.

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baumeln lassen

Das Flosaldrom ist das Herzstück von Well.Yes. Im Ruheraum lässt es sich herrlich entspannen.

nsider betreten die Brunnenapotheke, steigen in den Fahrstuhl, fahren in die dritte Etage und gelangen so an einen Ort, an dem sie für kurze Zeit der Wirklichkeit entkommen können. Im Beauty-Room, ein offener, heller Raum mit gelben Flauschhandtüchern, nehmen Frauen, aber auch immer häufiger Männer Platz, um sich kompetent verwöhnen zu lassen. »Männer genießen gerne eine Gesichtsmassage. Ihnen ist es wichtig, sich entspannen zu können«, sagt Brigitte Kreuz-Geyrhalter, pharmazeutischtechnische Assistentin. Im Ayurveda-Raum wird hochwertige Kosmetik individuell auf die Kunden abgestimmt, passend auch für jeden Geldbeutel..

I

Futuristische Anmutung Das Herzstück von Well.Yes ist das Flosaldrom. »Das ist im Allgäu einmalig«, sagt Brigitte Kreuz-Geyrhalter. Eine ovale, futuristisch anmutende Wanne mit verschließbaren Türen läuft in sieben Minuten mit 1 500 Litern Wasser voll. Enthalten sind darin 33,8 Prozent Sole wie im Toten Meer, auf welcher der menschliche Körper schwebt. Dabei wird das Licht gedimmt, der Floater kann die Augen schließen, Musik hören, fernsehen oder die Stille genießen. »Eine dreiviertel Stunde floaten bringt so viel wie sechs Stunden Schlaf für den Körper«, sagt Kreuz-Geyerhalter. Die Wirkung sei genial, gerade bei Beschwerden des Bewegungsapparates. Aber auch zum Entspannen. Wer nicht alleine floaten möchte, kann auch zu zweit in das drei Meter Rundbecken steigen. Mit einer Aufbereitungsanlage wird das Wasser nach Gebrauch wieder aufwendig gefiltert. »Es muss kein Termin ausgemacht werden. Gäste können spontan zu uns kommen, wir halten Badetücher, Schuhe und Bademäntel bereit«, sagt Kreuz-Geyrhalter. Alle Duschen und Waschbecken sind geschmackvoll und schick, auf den Anrichten stehen einzelne Orchideen und die Wände sind cremefarben. Jeder Raum unterscheidet sich zudem durch die Farbe der Handtücher. Der Ru-

Das Nageldesignstudio besticht durch Schlichtheit und Eleganz. 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 25


Gäste können spontan Badetücher, Schuhe heraum etwa besticht durch einen dunkelbraunen Boden und weiße Möbel und sieht schick und zeitlos aus. Eben ein Raum, um Ruhe zu finden. Meersalz und Olivenöl Im SanaSpa wird die Zellversorgung in höchstem Maße angeregt. Mit dem neuartigen Prinzip der Vernebelung von Salzwasser aus dem Toten Meer und Olivenöl lassen sich die Vitalstoffe, Vitamine und

Im Kosmetikraum werden Frauen und auch Männer verwöhnt.

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Spurenelemente durch die mikrofeine Vernebelung über die Haut und über Inhalation aufnehmen und werden somit den Zellen auf direktem Wege zur Verfügung gestellt. Das ist Voraussetzung für mehr Vitalität, mehr geistiger und körperlicher Leistungskraft und für mehr Energie. Für einen Anti-Aging-Effekt sorgt der Zusatz von Hyaluronsäure. »Das bindet Feuchtigkeit und die Haut wird praller«, sagt Brigitte Kreuz-Geyrhalter. Zehn Sitzung á

Hier können Kunden ungestört auf Ihre Behandlung warten.


kommen und Bademäntel liegen bereit 15 Minuten sollen die Haut wieder zum Strahlen bringen und die Falten abklingen lassen. Neben dem Kosmetikbereich steht eine kleine Bar, an der sich die Gäste erfrischen können. In einem anderen Raum befindet sich eine Softpack-Liege. Nachdem der Kunde eine Ganzkörperpackung mit wohltuenden Ölen oder Cremes bekommen hat, umüllt ihn eine 37 Grad warme wassergefüllte Wärmedecke. Im Massageraum versprechen die Behandlungen

Wohlbefinden für Körper und Geist, begleitet von asiatischem Zauber. Dazu gehört nicht nur die klassische Rückenmassage, sondern auch Kopf- und Fußbehandlungen oder Anwendungen mit warmen Steinen oder duftenden Ölen. Im vierten Stock befindet sich der Nagelbereich, der in den Farben rot und weiß gehalten ist. Im Well.Yes herrscht eine angenehme anonyme Atmosphäre, in der man sich ungezwungen bewegen kann.

Eine Idee entsteht Die Brunnenapotheke, eröffnet 1961, wurde vor vier Jahren umgebaut. Nach fünfmonatiger Umbauphase eröffnete die Brunnenapotheke in neuen Räumen. Damals wurde auch ein Kosmetik-Behandlungsraum eingerichtet, der seit der Wiedereröffnung ständig ausgebucht war. So entstand die Idee, einen privaten Wellnessbereich aufzubauen, sagen Brigitte KreuzGeyrhalter und Dr. Peter Vogg, Inhaber

BILD: DIGITALICE/PIXELIO

In der Kosmetikabteilung findet sich für jeden Kunden das für ihn passende.

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der Apotheke und des Well.Yes. Der frühere Kosmetikraum ist nun ein Podologieraum (medizinische Fußppflege). In den oberen Etagen der Brunnenapotheke befanden sich Seminarräume, Wohnungen und Dachböden. Diese wurden innerhalb von einem halben Jahr in einen Wellnessbereich umgebaut. »Viele möchten sich zwischendurch erholen und nicht eine Woche am Stück Wellnessurlaub ma-

chen«, sagt Dr. Peter Vogg. In dem Wellnessbereich arbeiten eine Podologin und Kosmetikerin und zwei weitere Kosmetikerinnen. Brigitte Kreuz-Geyrhalter arbeitet in der Apotheke und auch im Wellnessbereich mit. In der Brunnenapotheke arbeiten 15 fest angestellte Mitarbeiter, teils in Teilzeit. Dr. Peter Vogg führt die Apotheke in zweiter Generation, seit er sie von seinem Vater übernommen hat. Sabine Fischer

Well.Yes GmbH Kaiser-Max-Straße 25 87600 Kaufbeuren Telefon (08341) 9959679 Telefax (08341) 9959680 service@well-yes.info www.well-yes.info Öffnungszeiten Di, Do und Fr 14 bis 22 Uhr Mi 9 bis 22 Uhr, Sa 9 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung Mo, So und Feiertags geschlossen

Angebot

BILDER: WELL.YES 9

Erholung zwischendurch…

• Flosaldrom Sole-Schwebebad • SanaSpa-Nebelbad • Körperbehandlungen und Massagen • Kosmetische Behandlungen • Nageldesign

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Interboot 2009 setzt auf den

Spaßfaktor Wassersport »Rein ins pure Wassersportvergnügen« heißt es auf der 48. INTERBOOT in Friedrichshafen. Vom 19. bis 27. September können die Besucher auf dem Messegelände und im INTERBOOT-Hafen die Neuheiten der kommenden Saison sehen und testen. »Wir möchten so viele Besucher wie möglich aufs Wasser bringen, um sie von dieser Art der Freizeitbeschäftigung zu begeistern«, erklärt INTERBOOTProjektleiter Dirk Kreidenweiß.

W

assersport in all seinen Facetten zeigen rund 500 Aussteller aus 25 Ländern in acht Hallen. Im INTERBOOT-Hafen am Bodensee können die Neuheiten zudem nicht nur betrachtet, sondern auch gefahren werden. »Gerade in wirtschaftlich schwieriger Situation ist es wichtig, als Messeveranstalter in die Branche zu investieren, mit den Ausstellern an einem Strang zu ziehen und den Wassersport erlebbar zu machen«, betont Messegeschäftsführer Klaus Wellmann. »Daher beziehen wir den nahe gelegenen Bodensee wieder mit ein und verwandeln ihn in ein Testgelände. Im INTERBOOTHafen stellen zahlreiche Aussteller rund 100 Boote für eine Probefahrt bereit, was bei den Besuchern immer größeren Zuspruch findet.« Segel- und Motoryachten, Elektroboote, Schlauchboote, Jollen, Kanus, Kajaks, Motoren, Elektronik, Ausrüstung und Zubehör: Europas führende Hersteller, Importeure und Händler sind in Friedrichshafen präsent und bieten den Besuchern einen umfassenden Marktüberblick. Eine Sonderschau von exklusiven Einzelstücken zeigt aktuelle Technologien, am Stand der Bodenseewerften präsentiert Speedwave ihren neuen HightechDaysailer. Dieser wurde letztes Jahr auf der INTERBOOT als Modell präsentiert, nun

feiert er in voller Größe Premiere. PS-starke Boote werden sich bei der Liquid Quarter Mile spannende Duelle liefern. Neu in diesem Jahr ist das Thundercat-Racing. Bei diesem Show-Wettbewerb beeindrucken schnelle Motorboote mit Sprüngen über die Wellen. Ebenfalls eine Premiere ist die »KITEWORLD EUROPE« am zweiten MesseWochenende in Halle A6. Der MesseEvent bietet den Fans der Wassersportart eine Kontakt-Plattform und die Möglichkeit von Profis Anschauungsunterricht zu erhalten. Urlaubslust weckt der Maritime Reisemarkt, die Welt unter Wasser lockt im Tauch-Center und der Messe-See verwandelt sich zum Wassersportrevier für Kinder mit zahlreichen Aktionen zum Ausprobieren und Mitmachen.

Öffnungszeiten 19. bis 27. September täglich von 10 bis 18 Uhr Messehafen bis 19 Uhr Kostenlose Bus-Shuttles bringen die Besucher vom Flughafen, Bahnhof, Fährhafen, MesseHafen und den Parkplätzen zum Messegelände und zurück.

www.interboot.de 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 29


Geht nicht, gibt es nicht Vor 17 Jahren haben Karl-Heinz-Brunner und Ulrich Müller die Firma secum gegründet. Damals war Arbeitsschutz noch nicht in jedem Betrieb ein Thema. Es gibt jedoch Berufsgenossenschaften und auch Gewerbeaufsichtsämter, die die Einhaltung strengstens überwachen. Arbeitsschutz ist damit zu einem wichtigen Thema geworden, dem sich kein Unternehmen mehr entziehen kann. Die Firma secum ist hierbei kompetenter Partner.

A

rbeitsschutz ist noch immer der stärkste Bereich, quasi das Hauptgeschäft von secum. Dabei bietet das Unternehmen inzwischen zahlreiche Dienstleistungen an, wie die Beratung beim Aufbau von Managementsystemen, Messungen, Baustellenkoordination, Organisation des Brandschutzes, Betriebsanweisungen, Prüfungen, Gefährdungsbeurteilungen, Schulungen und Unterweisungen. »Es ist damals zäh angelaufen«, erinnert sich Ulrich Müller, einer der Geschäftsführer von secum. »Brauchen wir das?«, seien die häufigsten Fragen der Firmenchefs gewesen. Gegründet wurde die Firma schließlich 1992, mitten in einer schwierigen Zeit des Maschinenbaus. Kurz nach der Geschäftsgründung gab es eine Gesetzesänderung, in der verankert wurde, dass jeder BeDie Unterstützung reicht von der Analyse der trieb sicherheitstechnische Bebisherigen Arbeitsorganisation, Erarbeitung von treuung braucht. So hatten Brunner und Müller die richtiArbeitsschutzkonzepten über innerbetriebliche ge Idee zur richtigen Zeit. In Workshops und Schulungen bis hin zur den ersten fünf Jahren ist das fortlaufenden externen Betreuung. Unternehmen langsam gewachsen. Einen neuen Wachstumsschub ergab die Phase der Zertifizierungen für Qualitäts-, Arbeits- und Umweltmanagementsysteme. Man habe sich immer am Markt orientiert, um auf die zahlreichen Kundenanfragen individuell einzugehen. »Geht nicht, gibt es nicht, ist und war von Beginn an unser Motto«, sagt Karl-Heinz Brunner. Ist-Zustand wird optimiert Wenn eine Fachkraft für Arbeitssicherheit ins Haus kommt, schaut sie unter anderem ob die Computerbildschirme am richtigen Platz stehen, der Bürostuhl auf die entsprechende Person eingestellt und ob das Licht optimal ist. Oder ob, wenn es sich um kein Büro handelt, die Vorgaben der Gewerbeaufsicht umgesetzt werden. Während dieser sicherheitstechnischen Betreuung wird der Ist-Zustand untersucht und optimiert, immer mit Hilfe des Kunden gemäß den Rechtsgrundlagen und Vorgaben. Die Unterstützung reicht von der Analyse der bisherigen Arbeitsorganisation, Erarbeitung von Arbeitsschutzkonzepten über innerbetriebliche Workshops und Schulungen bis hin zur fortlaufenden externen Betreuung.

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Auf dem Gebiet der Baustellenkoordination setzt secum die Pflichten des Bauherrn nach Baustellenverordnung um. Ziel der nach den neuesten Richtlinien ausgebildeten Koordinatoren ist es, die gesetzlichen Verpflichtungen nutzbringend und preiswert zu realisieren. Dabei soll durch eine weitblickende Planung ein reibungsloser Ablauf gewährleistet und teure nachträgliche Änderungen und Arbeitsunfälle vermieden werden. Langjährige Erfahrung Das zweite Standbein von secum sind Managementsysteme. Bei der Planung und Umsetzung von Qualitäts-, Umwelt- und Arbeitsschutzmanagementsystemen beurteilt secum die Situation von Firmen objektiv und integriert fachgerecht die jeweilige ISO-Norm. So werden zusammen mit dem Kunden nachhaltige und moderne Qualitäts- und Optimierungskonzepte entwickelt, basierend auf den langjährigen Erfahrungen im Aufbau von Managementsystemen. In ausgewählten Seminaren informiert ein akkreditiertes Schulungsteam von secum über den neuesten Stand der gesetzlichen Bestimmungen und Entwicklungen und sorgt in aktuellen Vorträgen für die optimale Fortbildung, Sensibilisierung und Motivation der Teilnehmer. Etwa 80 Seminare mit etwa 1 000 Teilnehmer jährlich verzeichnet secum in eigenen »secum«-Räumen, als Gastreferenten und bei Schulungen direkt beim Kunden vor Ort. Zusätzlich führt die Firma ungefähr 500 Firmenunterweisungen pro Jahr mit 6 000 Teilnehmern durch. »Die

Ulrich Müller (rechts) und Karl-Heinz Brunner sind ein eingeschworenes Team.

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Schulungen nahmen im Lauf der Zeit kontinuierlich zu«, sagt Müller. Dabei gibt es Seminare und Schulungen ab einem halben Tag Umfang; eine Unterweisung, zu der sich jede Firma mindestens einmal jährlich verpflichtet, fängt bei einer halben Stunde an und dauert maximal einen halben Tag. Inzwischen erkennen die Betriebe, dass Die häufigsten Unfälle passieren durch durch Schulungen die Mitarbeiter senmangelhafte Absprachen und Koordination. sibilisiert und motiviert werden, so Ulrich Müller. »Unser Job ist es, zu beraten und zu unterstützen«, sagt der 48Jährige. Die häufigsten Unfälle passieren durch mangelhafte Absprachen und Koordination. Die Baubranche verzeichnet dabei die höchste Unfallquote. Fehlbesetzungen verhindern Das dritte Standbein ist die Personalstrategie. Die umfassenden Personalanalysen sollen ermöglichen, mit den richtigen Menschen zu starten, sie bestens zu trainieren, ihnen adäquate Karrieren zu ermöglichen und ein opti-

Firmenchronik 1992 am 12. November Gründung Secum Fachbetrieb für Arbeitsschutz GmbH durch die geschäftsführenden Gesellschafter Karl-Heinz Brunner und Ulrich Müller mit Sitz in der Poststraße in Kempten

1995 Ende des Jahres wird der erste Mitarbeiter eingestellt 1999 Im Mai Umzug in größere Büroräume in der Lindauer Straße, Kempten. 2000 Der Geschäftszweig »Sicherheits- und Gesundheitskoordination auf Baustellen (SiGeKo)« wird im Januar in die Angebotspalette aufgenommen.

2001 Im November wird der Ausbau des Dachgeschosses mit 150 Quadratmeter zum Schulungszentrum fertig gestellt.

2002 Zehnjähriges Firmenjubiläum. Zertifizierung als anerkannter Fort- und Weiterbildungsträger für Arbeitsschutz und Qualitätsmanagement durch den Hauptverband der Berufsgenossenschaften. Ebenso Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001: 2000. 2003 Umfirmierung von Secum Fachbetrieb für Arbeitsschutz GmbH in Secum GmbH. Einstellung der ersten Auszubildenden. 2008 Der Geschäftszweig Personalstrategie und Führungskräfteentwicklung wird aufgenommen.

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males Teamumfeld zu bieten. Damit sollen Fehlbesetzungen verhindert werden und eine hohe Jobkompatibilität von Bewerbern und Mitarbeitern erreicht werden. Das ist die Basis für den Unternehmenserfolg. Immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden dabei, die Fähigkeiten, Stärken und Potenziale von Mitarbeitern sowie die Bedürfnisse der Kunden systematisch Die umfassenden Personalanalysen sollen ermöglichen, zu erkennen und optimit den richtigen Menschen zu starten, sie bestens zu mal zu nutzen. Die trainieren, ihnen adäquate Karrieren zu ermöglichen und Personalstrategie-Beein optimales Teamumfeld zu bieten. rater und Trainer von secum bieten Unternehmen die Möglichkeit, durch eine ganzheitliche Verknüpfung von Analyse- und Entwicklungsinstrumenten zielorientierte Personalkonzepte zu erstellen. Auf der Basis von Personalanalysen setzen Bildungscontrolling und Karriereplanung an und lassen sich in alle Trainingsmaßnahmen integrieren.

Aktuelles Auf der Messe »Zukunft Arbeit« im BIZ-Zentrum der Agentur für Arbeit stellte sich am 19. Juni auch secum vor. Mitarbeiter informierten über Zusatzqualifikationen, persönliche Chancen auf dem Arbeitsmarkt, Weiterbildung und darüber, dass secum ein zugelassener Träger nach AZWV (Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung) für die berufliche Weiterbildung nach dem Recht der Arbeitsförderung ist.

BILDER: SECUM

Das secum-Team.

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Breites Kundenspektrum Haben Ulrich Müller und Karl-Heinz Brunner 1992 als ZweiMann-Unternehmen begonnen, so arbeiten bei secum heute 14 feste Mitarbeiter und fünf Freiberufler, die die Spitzen abdecken, so Ulrich Müller. Das operative Kerngebiet umfasst einen Radius von 100 Kilometer um Kempten bis in den süddeutschen Raum hinein. »Von den Kunden her sind wir breit aufgestellt«, so Das operative Kerngebiet umfasst Brunner. Angefangen vom einen Radius von 100 Kilometer um Kempten Ein-Mann-Betrieb bis zu bis in den süddeutschen Raum hinein. Handwerksbetrieben mit bis zu 15 Mitarbeitern, vom Mittelstand bis zu Industriekonzernen der unterschiedlichsten Branchen. Zu den Kunden gehören aber auch über 100 kommunale Einrichtungen im Landkreis Lindau und Unterallgäu. Konkurrenz gebe es viel, aber wenig direkte, formuliert es Ulrich Müller. Es gebe verschiedene Abstufungen am Markt:die großen Anbieter, die bundesweit tätig sind und ein großes Heer an Einzelkämpfern, »die wir liebevoll Wohnzimmerfasis (Fasi = Fachkraft für Arbeitssicherheit) nennen«, sagt Müller. »Die immer steigenden Ansprüche sind von Einzelkämpfern kaum zu bewältigen«, sagt der Geschäftsführer. Ihr Vorteil sei die regionale Nähe und das breit gebotene Spektrum. Die positive Unternehmensentwicklung der Firma secum zeigt den wachsenden Bedarf nach Beratungskompetenz in den Bereichen Arbeitsschutz, Personalstrategie und Managementsystemen. »Seit der Firmengründung haben wir uns durch Innovation, Qualität und Herzblut zum führenden Beratungshaus im süddeutschen Raum entwickelt«, sagt KarlHeinz Brunner. Inzwischen gehören über 730 Firmen mit Sabine Fischer 28 000 Mitarbeitern zum Kundenstamm.

secum gmbh Lindauer Straße 4 87439 Kempten Telefon (0831) 960394-0 Telefax (0831) 960394-99 info@secum.de www.secum.de

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TAENZEL

Er sieht aus wie ein Schmetterling, kann aber nicht fliegen. Er ist so vielseitig verwandelbar wie ein Chamäleon, kriecht aber nicht… 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 35


… Der so genannte »Multimax tooler« bleibt auf dem Boden, gerne aber auch über Stock und Stein, ist dabei schnell und – ein Auto. Beileibe jedoch keines, das mit anderen Autos oder Pick-ups vergleichbar wäre. »Erfunden« hat ihn der Allgäuer Volker Birker. Seine in Legau ansässige Firma Zwei-Plus baut den Mitsubishi L200 so um, dass er zum wahren Allrounder wird – und auch noch interessant aussieht.

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D

en Mitsubishi als Basis wählte Birker ganz bewusst: »Es ist ein Nischenfahrzeug, das die Geländegängigkeit der wesentlich größeren und schwereren Lkws bzw. ›Unimog‹-Fahrzeuge aufweist, aber auch in innerstädtischen Bereichen problemlos zu handhaben ist.« Zugleich sei er auch um»Ein Nischenfahrzeug, das die Geländegängigkeit weltfreundlich, da er der wesentlich größeren und schwereren Lkws bzw. wesentlich leichter und ›Unimog‹-Fahrzeuge aufweist, aber auch im innerstädtiareodynamischer ist als schen Bereich problemlos zu handhaben ist.« die herkömmlichen Pickups, daher auch weniger verbraucht und man den Allradbetrieb je nach Bedarf zu- oder abschalten kann. Den Umbau gestalten Birker und sein Team individuell auf Kundenwünsche und -bedürfnisse zugeschnitten. Ausflüge über Stock und Stein? Schwere Anhänger ziehen? Bis zu 1 200 Kilogramm Nutzlast schultern? Alles kein Problem.

Die Seitenteile werden im Übrigen aus einem Glasfaserverbundstoff gefertigt, »weil der leicht, hoch belastbar und korrosionsfest ist«, so Volker Birker, der sich damit auskennt: Er besitzt zum einen einen Metallbaubetrieb, zum anderen ist es seit vielen Jahren sein Hobby, Oldtimer und historische Rennwägen zu restaurieren. Daraus hat er viele Kenntnisse für den Fahrzeugbau realisieren können. Die Chassis werden aus Blech lasergeschnitten und angepasst. Der Mittelteil wird aus Gewichts- und Korrosiongründen aus Aluminium gefertigt. »Das heißt, bei einer längerfristigen Nutzung sind keine Rostreparaturen wie bei Stahlaufbauten nötig«, so der Konstrukteur. Birker denkt an alles Beim Umbau wird insbesondere Wert auf maximale Geländegängigkeit gelegt. Dazu werden die Fahrzeugüberhänge minimiert,

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ein Unterfahrschutz im Frontbereich gefertigt sowie eine stabile Hecktraverse montiert, die gleichzeitig als Beladungstrittfläche für Dach und Ladefläche genutzt werden kann, erklärt der passionierte Autobauer. Die Regalsysteme werden in Alubauweise ausgewählt, da diese deutlich leichter sind als Stahleinrichtungen. Die mittlere Ladefläche kann zudem optional mit einem hochbelastbaren Vollauszug bestückt werden, um eine leichte Beladung zu ermöglichen. Für eine vorschriftsmäßige Befestigung des Ladeguts sind Ankerschienen serienmäßig integriert. Letzter Clou: Die kompletten Fahrzeugseitenteile, die als Flügeltüren mittels Gasdruckdämpfer nach offen geöffnet werden können, bieten zudem Wetterschutz sowie Platz für die Beleuchtung der Regalsysteme. Birker denkt eben an alles! Und noch mehr: Das Auto ist ein Paradies für Praktiker. Selbst an einen Wassertank und einen Seifenspender zum Händewaschen nach der Arbeit hat Birker gedacht. Der Aktenkoffer für den unvermeidlichen Papierkram findet im hinteren Radhaus Platz. Und wie, bitte schön, kommt man überhaupt auf die Idee, ein Auto so umzubauen? »Die Idee, ein vielseitiges Auto für die verschiedensten Bereiche zu entwickeln, – das Auto kann beispielsweise auch für Rettungsfahrzeuge, Servicefahrzeuge und im Promotionbereich eingesetzt werden – entstand aus der eigenen Notwendigkeit, ein Auto haben, das Platz für Werkzeug und Material bietet und von allen Seiten beladbar und zugänglich ist«, berichtet Volker Birker. Gleichzeitig sollte es geländegängig und ein optisch modernes und zeitgemäßes Erscheinungsbild haben. Zweifellos gelungen! Maria Anna Weixler-Schürger

Motorleistung: Verbrauch:

Zuladung: Anhängelast: Wenderadius:

314 Nm/136 PS 402 Nm/167 PS innerorts 10,7 l/100 km außerorts 7,4 l/100 km kombiniert 8,6 l/100 km 1200 kg serienmäßig 2700 kg auflastbar über 3000 kg 5,9 m (engster Radius seiner Klasse)

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Multimax tooler ZWEI PLUS Metallbau GmbH Ehrensberg 82 87764 Legau Telefon (08330) 567 www.multimax-tooler.de zwei-plus@t-online.de

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Historie 1912 gründet Josef Bergmoser einen Landmaschinenbetrieb 1948 Eröffnung eines Kfz-Handelund Reparaturbetriebs durch Clemens Singer in der Jahnstraße 12. Zusammenarbeit mit Volkswagen durch Übernahme eines VW-Werkstattvertrags 1963 Neue Werkhallen und Ausstellungsräume werden eröffnet. 1965 Die Volkswagen AG übernimmt Auto Union und gründet die Marke Audi. Durch die Zusammenarbeit mit VW ist Auto Singer von Beginn an auch Händler der Marke Audi 1974 wird der Betrieb erweitert 1979 übernimmt Sohn Carl Singer die Firmenleitung 1985 wird ein großer Gebrauchtwagenverkaufsplatz gebaut 1992 wird das Kaufbeurer Autohaus Hacker mit den Marken VW und Audi in das Unternehmen aufgenommen 1998 werden in Kaufbeuren erstmals die Marken VW und Audi nach den neuen Leitbildern eigenständig präsentiert 1999 wird ein neuer Standort für das Unternehmen im Gewerbegebiet West gefunden. 2000 Eröffnung eines neuen VW Betriebes durch Auto Singer in Buchloe 2005 Die Konzernmarke Skoda ergänzt in Kaufbeuren und Marktoberdorf den Servicebereich 2007 Mehr Platz und mehr Service entsteht bei Auto Singer in Kaufbeuren. Die Grundstücksfläche wird auf 14 000 Quadratmeter erweitert. Ein großes Gebrauchtwagenverkaufsgelände entsteht.

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Wo

Kunden noch Das Autohaus Singer, vertreten in Marktoberdorf, Kaufbeuren und Buchloe, besticht durch seinen Service und durch hohe Mitarbeiterund Kundenzufriedenheit. »Hier bekommt der Kunde alles aus einer Hand«, sagt Carl Singer, der das Traditionsautohaus in dritter Generation leitet.

D

abei setzen die Autohäuser auf langfristige Kundenbindung. »Wir glauben, dass wir uns durch die persönliche Betreuung der Kunden von anderen Autohäusern abheben«, sagt Serviceleiter Alois Schindele. Wer möchte, darf gerne mit in die Werkstatt und bei der Reparatur zusehen, alles soll für den Kunden transparent und nachvollziehbar sein. Damit der Kunde sein Auto möglichst am selben Tag wieder aus der Werkstatt abholen kann, wurden die Arbeitszeiten im Service und in der Beratung von sieben bis 18 Uhr erweitert. Der Kunde wird durch den Servicetechniker in den Reparaturverlauf mit einbezogen, so bleibt der Kunde stets auf dem neuesten Stand. Eigener Serviceberater Jeder Kunde hat bei den Autohäusern Singer seinen eigenen Serviceberater über Jahre hinweg. Viele Kunden haben einen Bezug zu einem bestimmten Berater, »da


Könige sind Werdegang eines der Servicetechniker vom Standort Marktoberdorf:

passt die Bindung und Vertrauen wird geschaffen«, sagt Carl Singer. So fühlt sich der Kunde bei seinem Berater gut aufgehoben. »Unser Ziel ist es, Neukunden über Jahre ans Haus zu binden«, sagt Hans-Peter Weixler, Verkaufsleiter Audi. Die Philosophie sei eine langfristige Kundenbindung und Kontinuität. »Eine sprunghafte Entwicklung ist nicht unsere Sache«, so Carl Singer. Neben der Markenphilosophie pflegt Singer den Standpunkt, zu schauen was man heute bessern machen kann, um Kunden zu gewinnen. »Die Philosophie gilt auch für den Verkauf. So schließt sich der Kreis vom Verkauf bis zur Kundenbetreuung«, sagt Weixler. Für den Neukunden ist der Verkäufer der Ansprechpartner und wenn der Kunde zufrieden ist, nimmt er auch den Service in Anspruch. An allen drei Standorten sind überqualifizierte Service-Techniker im Einsatz. Das sind Mechatroniker, die sich zum

Thomas Kindl, Jahrgang 1972, ist seit 1987 Mitarbeiter beim Autohaus Singer und hat dort seine berufliche Ausbildung absolviert. Im Anschluss machte er Weiterbildungen bis hin zum Servicetechniker. Mit Hilfe des Serviceleiters Alois Schindele hat Susanne Illi von der Marketing-Abteilung recherchiert, dass die Weiterbildung auf seinen heutigen Ausbildungsstand 121 Schulungstage umfasst (ohne die innerbetrieblichen Maßnahmen). Und ein Ende ist nicht in Sicht, da sich die Fahrzeugtechnik kontinuierlich weiterentwickelt. Seine Aufgaben im Haus umfassen die Problemsuche und Behebung im Bereich Elektrik/Elektronik sowie komplexe Mechanik wie bei Cabrio-Verdecken oder Campingmobilen. Nach eigener Aussage von Thomas Kindl benötigt er für diesen Job eine gehörige Portion Geduld: Die Fehlersuche kann sich durchaus als mühsam und zeitaufwendig erweisen. Umso größer ist der »Kick«, wenn er herausfindet, wo die Schwierigkeit liegt und diese auch beheben kann. Er ist auch heute noch mit dieser Berufswahl zufrieden. Allerdings hätte sich der Beruf in den letzten zwanzig Jahren sehr gewandelt: Nicht nur technische Entwicklungen und Neuerungen werden immer schneller. Zu diesem Trend zur erhöhten Entwicklungsgeschwindigkeit kommt noch hinzu, dass auch ein Techniker heute weitaus mehr mit Verwaltungsaufgaben wie Fehlersuchprotokollen oder dergleichen zu tun hat. Vor diesem Hintergrund kann er verstehen, dass viele der heutigen Azubis zum Kfz-Mechatroniker diese Ausbildung von Anfang an als Einstieg in eine weiterführende technische Ausbildung betrachten. Diese stetig wachsenden Ansprüche (und auch hier ist ein Ende nicht in Sicht) kann er gut über das prima Klima unter seinen Kollegen kompensieren: Die Stimmung ist gut, die tägliche Arbeit im Haus macht Spaß, die Mitarbeiterfluktuation liegt praktisch bei Null. Und so sind die einzelnen Mitarbeiter im Bereich der Technik natürlich entsprechend gut aufeinander eingespielt: »Die Zusammenarbeit klappt hervorragend«, sagt Thomas Kindl. Vorteilhaft findet er auch Arbeitszeitmodell in der Werkstatt, bei dem in festen Teams gearbeitet wird, die in einer definierten Abfolge wöchentlich fünf Tage, in der Folgewoche viereinhalb Tage, in der dritten Woche dann vier Tage Dienst haben.

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Marktoberdorf Neuwagen VW Pkw VW Nutzfahrzeuge Audi und Skoda Service

Kaufbeuren

Neuwagen VW Pkw VW Nutzfahrzeuge Audi und Skoda Service Vermittler für Marktoberdorf bei Nutzfahrzeugen und Audi

Neuwagen VW Pkw VW Nutzfahrzeuge Service

BILDER: AUTOHAUS SINGER 7 LEISTE: AUDI/VW

Buchloe

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Service-Techniker weiter gebildet haben. So wurden die Autohäuser Singer bereits zum dritten Mal zum »Audi Top Service Partner« von Audi ausgezeichnet. Audi befragt jedes Jahr seine Kunden nach der Zufriedenheit mit den Werkstätten. Mehr als 2 000 Audi-Niederlassungen hat der Autohersteller in Deutschland und letztlich

Tag nicht gut«, sagt der Firmeninhaber. Um die Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen, darf man nicht die Bedürfnisse der Mitarbeiter aus den Augen verlieren. Wichtigster Faktor der Firma sind die Mitarbeiter. Das gilt für die Azubis, genauso für die Geschäftsleitung, die Mechaniker und Service-Techniker, die Meister, Serviceberater und Assistentinnen, den Verkauf, den Teiledienst, den Hausmeister in Teilzeit und der Reinigungsangestellten. Nur wenn die Arbeit mit Freude und Begeisterung ausgeführt wird, kann das Ergebnis auch ausgezeichnet sein.

Wenn die Arbeit mit Freude und Begeisterung ausgeführt wird, wird auch das Ergebnis ausgezeichnet sein. qualifizierten sich 108 für die Auszeichnung in diesem Jahr. 34 dieser Niederlassungen sind in der Region Süd zu finden. Sozialer Auftrag Der soziale Auftrag wird bei Singer sehr ernst genommen. So ist die Mitarbeiterzahl in den letzten 20 Jahren ständig gestiegen. Am Standort Marktoberdorf sind 70 Mitarbeiter beschäftigt, davon zwölf Auszubildende, am Standort Kaufbeuren arbeiten 66 Beschäftigte, davon elf Azubis und am Standort Buchloe sind 18 Mitarbeiter beschäftigt, davon fünf Azubis. Dabei überwiegen die technischen Ausbildungsberufe, fünf Azubis gibt es im kaufmännischen Bereich. Die meisten Azubis werden nach der Lehre übernommen. Die Loyalität der Mitarbeiter ist sehr hoch, viele sind seit über 30 Jahren beschäftigt. »Da muss alles zusammen passen. Vieles kann man nicht nur am Geld fest machen. Der Lebenstag muss wertig sein, sonst war der

Der Krise getrotzt An allen drei Standorten werden Neuwagen der Marken Audi, VW und VW Nutzfahrzeuge verkauft. Als Gebrauchtfahrzeuge sind Jahresund Werksdienstwagen, Audi GW plus und VW First Class im Angebot. Im Schnitt werden 1050 Neuwagen und 1200 Gebrauchtwagen im Jahr an den drei Standorten verkauft. »Durch die Abwrackprämie hat sich die Wirtschaftskrise für uns positiv ausgewirkt«, sagt Carl Singer. Der Ansturm sei riesengroß gewesen. Speziell Kunden, die den Kauf eines Neuwagens über Jahre vor sich her geschoben haben, seien durch die Prämie bereit gewesen, sich ein neues Auto anzuschaffen. Auch für das Jahr 2010 rechnet Singer mit einem Absatz auf dem Niveau von 2008, vorausgesetzt, dass es bei seinen Kunden keine finanziellen Einbrüche gibt. »Wir sind gerade dabei ein Reifenhotel zu bauen«, sagt Carl Singer, eine Halle auf drei Ebenen in der Sommer- und Winterreifen gelagert werden können. Die Stahlhalle soll im September fertig sein. Sabine Fischer

Auto Singer Kaufbeuren Augsburger Str. 85-87 87600 Kaufbeuren Telefon- und Fax: VW: (08341) 9515-0 Fax: (08341) 9515-60 Audi: (08341) 9515-5 Fax: (08341) 9515-71 E-Mail: info-kf@autosinger.com Öffnungszeiten: Mo bis Fr 7 bis 18 Uhr Sa 8 bis 12 Uhr

Auto Singer Marktoberdorf Siemensring 17 87616 Marktoberdorf Telefon: VW: (08342) 9699-0 Audi: (08342) 9699-5 Fax: (08342) 9699-60 E-Mail: info-mod@autosinger.com Öffnungszeiten: Mo bis Fr 7 bis 18 Uhr Sa 8 bis 12 Uhr

Auto Singer Buchloe Amberger Straße 62 86807 Buchloe Telefon- und Fax: VW: (08241) 5099-0 Fax: (08241) 5099-20 E-Mail: info-bu@autosinger.com Öffnungszeiten: Mo bis Fr 7 bis 18 Uhr

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Das Horoskop täuscht. Steinböcke sind nicht ehrgeizig und strebsam, sondern eher faul und genügsam. Das gilt zumindest für jene, die 50 Jahren gebraucht haben, um wieder heimisch zu werden in den Allgäuer Alpen. Das einst ausgerottete Bergwild mit dem majestätischen Gehörn hat sich still und heimlich vermehrt und inzwischen jede Scheu verloren. Mancher Wanderer musste schon in großem Bogen ausweichen, weil ein Steinbock seinen sonnigen Rastplatz mitten im Weg partout nicht räumen wollte.

»Die Natur

spielt verrückt«, wunderte sich Jochen Krupinski, Wirt der 2 091 Meter hoch gelegenen Mindelheimer Hütte bei Oberstdorf, als er auf einer Leiter stehend mit Malerarbeiten an der Außenfassade beschäftigt war: »Keine 20 Meter entfernt standen plötzlich ein paar Steinböcke und haben mir beim Pinseln zugeschaut, als ob sie was lernen wollten.« Bei seinem Kollegen »Mandi« Böllmann, Wirt auf dem Waltenberger-Haus schräg gegenüber auf der anderen Seite des Rappenalptales, pfle-

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gen Steinböcke die Frühaufsteher zu erschrecken, die beim Sonnenaufgang nach frischer Luft schnappen wollen. »Die stehen manchmal sogar auf der Terrasse. Da reibt man sich das Sandmännchen gleich zweimal aus den Augen«, erzählt der Hüttenwirt. Später am Tag sehe man die Tiere in Rudeln unterhalb der Hütte grasen wie eine Herde Schafe. Ein halbes Jahrhundert haben die Steinböcke im Verborgenen gelebt. Kaum jemand wusste, wo sie sich aufhielten, seit


Anfang der 50-er Jahre ein paar Exemplare aus dem italienischen Nationalpark Gran Paradiso importiert und im Kleinwalsertal ausgesetzt worden waren. Heute weiß man allerdings, dass sie die Zeit für ihre Familienplanung genutzt haben. Seit der Kemptener Bergfreak Gerhard Oswald ein paar Exemplare in unwegsamen Felsklüften zwischen Angererund Elferkopf entdeckte, wurde der Capra ibex, wie der lateinische Name des Alpensteinbocks lautet, zu seinem Steckenpferd. An vielen Wochenenden legte er sich mit Fernglas und Kamera stundenlang auf die Lauer. Sein Archiv mit Steinbockfotos dürfte inzwischen das umfangreichste im Allgäu sein. »Wenn man sich ruhig verhält und keine schnellen Bewegungen macht, lassen einen die Steinböcke manchmal bis auf ein paar Meter an sich heran,« erzählt

Oswald, der im Herbst schon die Kämpfe der Böcke und Frühjahr die Aufzucht des Nachwuchses beobachtet hat. Inzwischen sind Oswalds Fotos keine Raritäten mehr. Bergwanderern, die bei der Allgäu-Durchquerung von der Oberstdorfer Fiderepass-Hütte über den Schrofenpass und den Heilbronner Weg zurück

Capra ibex – Alpensteinbock (lat.) nach Oberstdorf unterwegs sind, begegnen die Steinböcke fast auf Schritt und Tritt. »Deshalb nennen wir die mehrtägige Tour durch die Allgäuer Alpen inzwischen auch Steinbock-Tour«, sagt Thomas Dempfle von der Arbeitsgemeinschaft Allgäuer Bergschulen. Ohne großen Aufwand wird die Hochgebirgswanderung zur Fotopirsch. Klaus Schlösser 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 45


rund einwöchige Rundtour beginnt mit dem Aufstieg zur Fiderepass-Hütte (2 067 m), die man auf vielen Wegen erreichen kann: Von Oberstdorf über das Söllereck und das Fellhorn, von der Bergstation der Kanzelwandbahn aus oder im direkten Aufstieg aus dem Oberstdorfer Stillachtal sowie vom Kleinwalsertaler Wildental. In der zweiten Tageshälfte geht man entweder über den Mindelheimer Klettersteig oder als »Flachetappe« über den Krumbacher Höhenweg zur Mindelheimer Hütte, dem ersten Nachtquartier. Am zweiten Tag sind keine großen Auf- und Abstiege zu bewältigen. Von der Mindelheimer Hütte geht es über den Schrofenpass zur Rappensee-Hütte, dem nächsten Nachtquartier. Am dritten Tag steht der Heilbronner Weg auf dem Programm, der am 23. Juli 110 Jahre alt wurde. Das Jubiläum wurde nicht großartig gefeiert, obwohl es dieser hochalpine Steig über die Gipfelgrate des Allgäuer Hauptkamms verdient gehabt hätte. Der wohl berühmteste Höhenweg auf der Nordseite der Alpen wird jährlich von rund 10 000 Bergsteigern begangen, die sich anlocken ließen von einer kühnen Wegführung mit dem Charakter eines Klettersteigs und einem einzigartigen Panorama, das nach Norden bis weit ins Allgäu und nach Süden bis Italien reicht. Der Heilbronner Weg wurde einst als Verbindung zwischen Hohem Licht und Mädelegabel angelegt. Von der Rappensee-Hütte aus endet er eigentlich an der Bockkarscharte. Von hier führt der Abstieg über das Waltenberger-Haus nach OberstdorfEinödsbach. Die Steinbock-Tour aber folgt dem Weg von der Bockkarscharte zur Kemptner Hütte, dem nächsten Nachtquartier.

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Die klassische Route der AllgäuDurchquerung endet am nächsten Tag mit dem Abstieg nach Oberstdorf-Spielmannsau. Bergführer verlängern die Route gerne um zwei bis drei Tage. Manche gehen über die Hermann-von-Barth-Hütte nach Hinterhornbach im Lechtal und am nächsten Tag hinauf zum Prinz-LuitpoldHaus. Andere wählen den direkten Weg von der Kemptner Hütte zum Prinz-Luitpold-Haus, obwohl dieser Abschnitt acht bis zehn Stunden Fußmarsch erfordern. Den Abschluss dieser Varianten bildet am letzten Tag die Route vom Prinz-LuitpoldHaus zum Nebelhorn und die Talfahrt mit der Bergbahn nach Oberstdorf.

SCHLÖSSER

Die

Über die Steinbock-Tour und über den Heilbronner Weg sind im Kemptener SL-Verlag (www.sl-verlag.de) neue Führer erschienen. Die Broschüre über den Heilbronner Weg enthält viele Luftbilder und ein großes Panorama-Poster. Die Bilder vermitteln einen plastischen Eindruck von den Herausforderungen, die auf durchwegs rund 2 500 Meter Höhe auf die Bergsteiger warten. Kurze Infos sind auch im Internet zu finden unter www.steinbock-tour.de und unter www.heilbronner-weg.info.


TAUSER

Es gibt Ausdrücke im Allgäuer Dialekt, die Gäste aus anderen Gegenden Deutschlands ziemlich schnell lernen und selbst im Munde führen. Unter Bergwanderern gleich welcher Herkunft ist der schmerzhafte »Knieschnackler« ein Begriff, der von der Belastung beim Abstieg herrührt. Wenn es nach pfiffigen Köpfen der hiesigen Sportbranche geht, können Bergwanderer das Wort »Knieschnackler« demnächst getrost vergessen. Die Tüftler haben neuartige Bergroller als gelenkschonende Alternative zu mühsamen Abstiegen ins Tal entwickelt.

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macht einen Riesenspaß, aber in schwierigem Gelände muss man höllisch aufpassen«, sagt der Oberstdorfer Bergführer Andreas Tauser, der das eigenartige Sportgerät ausgiebig getestet hat. Für die Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran brauchte er nur noch vier statt sechs Tage. Nach der Präsentation auf der Outdoor Messe in Friedrichshafen soll der Zum Aufstieg schnallt man sich das Bike-Roller jetzt den gesamten Alpenraum Hightech-Gerät zusammengeklappt überrollen. auf den Rucksack und bergab Es sieht aus wie ein rollt es von alleine. Kinderfahrrad, nur ohne Sattel und ohne Pedale. Die braucht man auch nicht. Zum Aufstieg schnallt man das Hightech-Gerät zusammengeklappt auf den Rucksack und bergab rollt es von alleine. Nachdem sich der Gleitschirm – schon allein der aufwändigen Ausbildung wegen – nicht als bequeme Abstiegsvariante bei Bergtouren durchsetzen konnte, hat die Outdoor-Branche offenbar auf diese simple Idee gewartet. Der Kemptener Maschinenbaustudent Thomas Kaiser sorgte mit seinem Roller, den er im Hinblick auf die kniende Haltung bei der Abfahrt »Berg-

Es

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mönch« taufte, auf der Sportartikelmesse ISPO in München für Furore und wurde mit einem Innovationspreis bedacht. Mit seinem Kollegen Christian Wassermann hat der Allgäuer inzwischen einen holländischen Fahrradhersteller als Partner gewinnen können und einen oberschwäbischen Outdoor-Spezialisten, der den passenden Rucksack liefert. Das Trägergestell für den Transport bergauf ist fest mit dem Roller verbunden und dient bei der Abfahrt als Stütze für die Knie. Auf der Outdoor Messe im Juli in Friedrichshafen wurde das neun Kilogramm schwere Serienmodell »Bergmönch« vorgestellt und soll im nächsten Jahr für rund 1 500 Euro im Handel sein. Ein wenig schneller war eine Firma aus dem oberbayerischen Penzberg. Sie stellte auf der Messe am Bodensee einen BikeRoller vor, den es ab 850 Euro bereits jetzt zu kaufen gibt. Der »MountainSkyver« kommt ohne integrierten Rucksack aus und ist damit fast zwei Kilogramm leichter. Dieses Gerät wird mit Gurten auf einen normalen Rucksack gebunden, wie er bei Bergtouren ohnehin üblich ist. Bei der Abfahrt steht der Fahrer nahezu aufrecht auf zwei Fußrastern. »Das ist beim plötzlichen Absteigen ein Plus«, sagt der Bergführer


Andreas Tauser, Leiter einer Alpinschule und der Bergwacht in Oberstdorf. Er hat den »MountainSkyver« zusammen mit seinem Freund Peter Leiner einem Härtetest unterzogen. Der in Oberstdorf lebende Sportlehrer ist Trainer der Schweizer Nationalmannschaft der Nordischen Kombinierer und brachte für die Alpenüberquerung vom Allgäu nach Südtirol seine Schützlinge aus der Eidgenossenschaft gleich mit. »Das Bremssystem ist so sicher wie bei einem hochwertigen Mountainbike«, erklärt Tauser. Die kurze Entfernung zwi-

»MountainSkyver« nur sehr erfahrene Biker zurecht. Aber auf breiteren Wegen wie etwa Forststraßen werde der Bike-Roller zu einem Freudenquell. Tauser: »Da lassen sich auf 500 Höhenmetern locker 30 bis 45 Minuten einsparen.« Die Zeitersparnis wäre noch größer, wenn der Bike-Roller nicht oben am Berg auseinander geklappt und wieder fahrbereit gemacht werden müsste. Seine Eindrücke fasst Tauser so zusammen: »Keine weichen Knie, keine Blasen – nur Fahrtwind und nach jeder Kurve ein Juchzer.« Weil sich die Schweizer Wintersportler beim Anstieg zu den Hütten von dem Zusatzgewicht von sieben Kilo nicht beeindrucken ließen, schaffte »Keine weichen Knie, die Gruppe die Alpenüberquerung von keine Blasen – nur Fahrtwind Oberstdorf über das Ötzund nach jeder Kurve tal nach Meran in nur ein Juchzer.« Andreas Tauser vier Tagen. Geführte Wandergruppen benötigen dafür sechs Tage. Auf die Pedale könne man leicht verzichten, so Tauser, aber schen Fußraster und Erdboden trage zunicht auf die Klingel, zumindest nicht bergsätzlich zur Sicherheit bei. Auf sogenannab: »Wanderer, die zu Fuß unterwegs sind, ten Single-Trails, also auf holprigen Pfaden werden sich wohl erst an den Bike-Roller oder Hangquerungen, die für eine Person gewöhnen müssen.« gerade breit genug sind, kämen mit dem Klaus Schlösser

Weitere Informationen OASE AlpinCenter Bahnhofstraße 5 87561 Oberstdorf Telefon (08322) 7538 Telefax (08322) 7153 bergschule@oase-alpin.de www.oase-alpin.de

Alpinschule Oberstdorf Im Oberen Winkel 12a 87561 Oberstdorf Telefon (08322) 795322 Telefax (08322) 8826 info@alpinschule-obersdorf.de www.alpinschule-oberstdorf.de

Bergschule Oberallgäu Edelweißstraße 5 87545 Burgberg Telefon (08321) 4953 Telefax (08322) 81956 info@alpinschule.de www.alpinschule.de

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Leidenschaft

WEIXLERSCHÜRGER 4, JUWELIER MÜLLER 4

f 50 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 2–2009

Ein Uhrwerk ist eine höchstkomplizierte Sache.


für schöne Dinge Juwelier Müller ist eine der ersten Adressen im Allgäu, wenn es um Uhren, Schmuck, Trauringe oder Geschenke geht. Der Tradition verpflichtet und dem Fortschritt verbunden, so lautet die Philosophie des seit 1935 bestehenden Allgäuer Familienunternehmens, das mittlerweile in der dritten Generation bemüht ist, die Faszination Schmuck und die Begeisterung für Uhren zu vermitteln.

I

ch habe mich neben Autos schon immer für Uhren interessiert«, sagt Jürgen Lupfer, der Inhaber von Juwelier Müller. Die richtige Begeisterung sei dann »während des Tuns« gekommen. Selbstredend, dass er auch selber mehrere schöne Uhren besitzt. Außer bei seinen Kunden hat Lupfer diese Begeisterung im Übrigen auch noch bei seinem Assistenten der Geschäftsleitung, Manuel Kipfer, geweckt. »Früher«, gibt dieser lachend zu, »waren für mich Uhren nur Mittel zum Zweck, um zu wissen, wie spät es ist« Seit er vor zehn Jahren zu Juwelier Müller kam, leuchten aber auch seine Augen, wenn er von Uhren spricht. »Vielleicht ist das ja ansteckend, wenn man in einer Firma arbeitet mit Mitarbeitern, die teils schon mehrere Jahrzehnte dort tätig sind«, sagt Geschäftsführer Jürgen Lupfer und berichtet voller Stolz:

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»Zwei bereits seit 40 Jahren, drei 30, viele mehr als zehn Jahre bei uns«. Jürgen Lupfer leitet die Geschäfte von Juwelier Müller zusammen mit zwei starken Frauen: seiner Schwester, der Mitinhaberin Heike Lupfer sowie seiner Frau Caroline Lupfer. Insgesamt 20 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen – in Service und Verkauf, vor allen Dingen aber auch in der hauseigenen Werkstatt. Auch ausgebildet wird bei Juwelier Müller. Geschäfte gibt es in Kempten in der Schlößlepassage und in Oberstdorf am Marktplatz.

Von links: Heike Lupfer, Jürgen Lupfer und Caroline Lupfer.

Stolz sein … … darf man bei Juwelier Müller über eine ganz besondere Auszeichnung: Auf der Münchner Schmuckmesse »inhorgenta europe« wurde dem Allgäuer Unternehmen das Prädikat »Exzellente Schmuckkultur« verliehen. Damit wurde das Fachgeschäft zum vierten Mal in Folge unter die »Top 100« in Deutschland, dem deutschsprachigen Ausland und Südtirol gewählt (unter 7 000 Geschäften insgesamt). Die Auszeichnung wird einmal jährlich an herausragende Juweliere, Goldschmiedegeschäfte und Schmuckgalerien vergeben. Die Auszeichnungen gehen an Geschäfte, die sich durch Angebot und Auftritt profiliert haben und die sich abheben. Ausgewählt werden die Sieger von den Lesern der Zeitschrift »Schmuck Magazin«, von Branchenexperten und der Redaktion des »Schmuck Magazins«.

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In der dritten Generation Die Vermittlung einer exzellenten Schmuckkultur ist das besondere Ansinnen der Inhaber von Juwelier Müller, die

als dritte Generation auf dem aufbauen, was Ihr Opa 1935 als Grundstein legte, als er als Uhrmacher in Kempten begonnen hat. »Wir Enkel treiben dies mit der gleichen Faszination weiter«, sagt Jürgen Lupfer. »Unser Opa wäre stolz, zu sehen, was daraus geworden ist.« Keine Aushilfen Zur Firmenphilosophie gehört auch, dass keine Aushilfskräfte, sondern nur gelernte Fachkräfte beschäftigt werden. Um gleichbleibende Servicequalität zu bieten, legt man auch Wert darauf, dass Kunden immer wieder »ihren Ansprechpartner« haben. »Wir wollen ein Fachgeschäft sein und sind es auch«, sagt Jürgen Lupfer. Dazu gehört auch das Versenden von Erinne-


rungskarten zwei Jahre nach dem Kauf einer Uhr zur Überprüfung. »Das ist einzigartig, aber für uns eine Selbstverständlichkeit«, so der 37-Jährige. Möglich ist dies auch durch das eigene, große Uhrmacheratelier im Haus. Die Meister und Gesellen dort sind sogar autorisiert, so exklusive Uhren wie Rolex, IWC oder Jaeger-LeCoultre zu reparieren. Regelmäßige Fortbildungen sind eine Selbstverständlichkeit. Bei Juwelier Müller gibt es Uhren und Schmuck in allen Preisklassen. Weil Schönes nicht unbedingt teuer sein muss. Aber auch, weil einen ein edles Schmuckstück oder eine hochwertige Uhr ein Leben lang begleiten und erfreuen können. »Mit unserer Leidenschaft für schöne Dinge möchten wir unsere Kunden begeistern«, so Jürgen Lupfer. Mit dieser Leidenschaft sieht er auch seine beiden Geschäfte gut aufgestellt. »Hochwertige Uhren sind international zur Zeit sehr gefragt und solange es die Liebe gibt, brauchen wir uns um Schmuck als Geschenk auch keine Sorgen machen.« Maria Anna Weixler-Schürger

Geschäftsführer Jürgen Lupfer in der großen Uhrmacher- und Goldschmiedewerkstatt in der Schlößlepassage in Kempten. Bei Juwelier Müller werden nur ausgebildete Fachkräfte beschäftigt – wie Uhrenfachverkäuferin Sylvia Görg. Links im Bild Geschäftsleitungsassistent Manuel Kipfer. Sie teilen die Begeisterung für Uhren mit ihrem Chef.

Juwelier Müller Kempten, Schlößlepassage Telefon (0831) 54030-0 Oberstdorf, Marktplatz Telefon (08322) 3841 www.juwelier-mueller.de

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Geballte Kompetenz und

Leidenschaft

Die Uhrenmarke Union Glashütte/SA. zeigt sich mit einem gestärkten Profil, das deutsche Feinuhrmacherei mit modernen Ansprüchen an Qualität und Preis verbindet. Ob schlicht und edel, mit raffinierten Details oder couragiert im Design, die neuen mechanischen Modelle für Damen und Herren präsentieren sich ganz im Sinne von Johannes Dürrstein, der Union Glashütte/SA. vor 115 Jahren gründete.

nehmerischen Ziele. Pioniergeist zeichnet die Marke Union Glashütte/SA. auch heute aus, wenn sie sich mit zeitgemäßen, mechanischen Modellen der Zukunft stellt – in einer Qualität, die den hohen Ansprüchen moderner Uhrenträger voll und ganz genügt.

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JUWELIER MÜLLER 2

U

hren, die alles haben, was sie präzise und schön macht, aber nichts, was sie teurer macht – mit dieser Devise gründete der Kaufmann Johannes Dürrstein im Jahr 1893 die Glashütter Uhrenfabrik Union Dürrstein & Co. Da sich nur wenige Käufer die teuren Modelle aus der Hochburg der deutschen Uhrmacherkunst leisten konnten, hatte Dürrstein beschlossen, eigene Uhren zu produzieren – in Glashütter Qualität, doch zu erschwinglichen Preisen. Der Grundstein für die deutsche Traditionsuhrenmarke war gelegt. Mit Fleiß, Disziplin und Mut zu neuen Wegen erfüllte sich Dürrstein seine unter-

Zeitloser Stil Die neue Kollektion basiert auf drei Produktlinien für Herren, die sowohl Modelle für Mechanik-Einsteiger als auch für Liebhaber exklusiver mechanischer Uhren umfassen, und einer Produktlinie für Damen in eigenständigem Design. Profiliert und zeitlos im Stil sowie mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis werden diese Zeitmesser Freunde deutscher mechanischer Uhren überzeugen – und das nicht nur im Heimatland von Union Glashütte/SA.. Mit ihren fein ausgearbeiteten Details und der zum Teil außergewöhnlichen Gestaltung sind sie nicht zuletzt eine Hommage an Johannes Dürrstein, der ein ganz besonderes Faible hatte: Er galt nicht nur als qualitätsbesessen, sondern war zudem ein ausgewiesener Ästhet. Ohne seine Leidenschaft für die Kunst und


seine Liebe zum Detail wären wohl nie jene prächtig dekorierten Taschenuhrengehäuse entstanden, die in Dürrsteins Zeit einen Höhepunkt in der Veredelung von Zeitmessern markierten. In diesem Sinne sind auch die Werke der neuen Uhren von Union Glashütte/SA. für höchste Ansprüche veredelt und dekoriert. Qualität und Ästhetik Die ausschließlich mechanischen Uhren von Union Glashütte überzeugen innen wie außen mit ihrer hochwertigen Verarbeitung und fein abgestimmten, edlen Details. Die Kollektion basiert auf drei Produktlinien für Herren, die sowohl Modelle für Mechanik-Einsteiger als auch für Liebhaber exklusiver mechanischer Uhren umfassen, einer Produktlinie für Damen in eigenständigem Design sowie einer Kollektion mit Damen- und Herrenmodellen in vollkommen klassischer Gestaltung. Anspruchsvolle Uhrenliebhaber finden in dem Union Glashütte Averin Chronographen im quadratischen Format einen extravaganten Begleiter, der mit seiner raffinierten uhrmacherischen Machart begeistert. Aufgeschraubte Flanken zieren die Zeitmesser aus der Kollektion Belisar. Sie besitzen je eine Komplikation, die in eine zeitlos schöne Gestaltung eingebettet ist. Dem klassisch-schlichten Design der Kollektion Viro ist nichts hinzuzufügen und dank des hervorragenden Preis-LeistungsVerhältnisses werden diese Zeitmesser nicht nur Mechanik-Einsteiger überzeugen. Die Modelle der Damenuhrenkollektion Seris sind mit einer kleinen Sekunde ausgestattet und verbinden mechani-

sche Präzision mit der luxuriösen Ästhetik eines Schmuckstücks. Die Kollektion Noramis umfasst Damen- und Herrenmodelle, die sich auf die Anzeige von Stunden und Minuten beschränken und konsequent schlicht gestaltet sind. Ganz gleich in welcher Kollektion: Für die Uhren von Union Glashütte werden ausschließlich in Glashütte gefertigte ETA Werke verarbeitet. Diese werden in Glashütte mit eigens angefertigten und

veredelten Komponenten versehen. Auch die Montage und Reglage werden in Glashütte durchgeführt. Für den automatischen Aufzug sorgt ein exklusiver und rhodinierter Rotor mit dem skelettierten Marken-Schriftzug auf der mit Glashütter Streifenschliff veredelten Rotorplatte. Sämtliche Werke sind rhodiniert und haben weitere mit Glashütter Streifenschliff oder einer Perlage dekorierte Komponenten. Gebläute Schrauben runden die Veredelung ab. Die Unruh ist bei allen Werken mit Incabloc Stoßdämpfern geschützt. nu

Die Uhren der Marke Union Glashütte/SA sind erhältlich bei Juwelier Müller in Kempten. www.juwelier-mueller.de www.union-glashuette.com 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 55


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Shoppen

vom Feinsten… …das können die Kunden bei Seefelder Mode in Kempten. Auf zwei Etagen und 500 Quadratmetern werden Trend-Labels und Kreationen von Top-Designern präsentiert.

So

gibt es etwa Edles von Armani, Etro, Burberry, Prada, Schumacher, Marc Cain, Diane von Fürstenberg, Ftc-Cashmere, Friendly Hunting, Chloé und Steffen Schraut. Must-have Jeans von Current Elliott, Citizen of Humanity, Paige und Closed. Sportliches von Moncler, Prada Sport, Frauenschuh und Closed. Dazu eine große Taschenauswahl von Chloé bis Jil Sander sowie ein immer größer werdender Schuhbereich mit bekannten Größen wie Pedro Garcia, Pura Lopez, Prada, Jil Sander und Pretty Ballerinas. Ausgezeichnet Seefelder Mode ist als einer der 100 besten Designer-Shops in Deutschland ausgezeichnet worden. Seit über 30 Jahren ist Seefelder Mode mit ihrem Konzept in der Modewelt sehr erfolgreich. Designer und Newcomer werden von

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Erlebnis Einkauf Einkaufserlebnis Das Modehaus bietet ein Einkaufserlebnis der besonderen Art und verlockt mit einer stets überraschenden, immer wieder neuen Einkaufswelt und internationaler Markenvielfalt. Die neuesten Styles internationaler Labels und Designer verschmelzen bei Seefelder Mode zu einem umfangreichen, modischen Mix. Mit höchster Kompetenz werden nur die besten Teile aus den verschiedensten Kollektionen heraus gefiltert, um den Kunden einen unvergleichbaren, authentischen Look zu präsentieren, den man in Monomarken-Stores vergeblich sucht.

SEEFELDER MODE

Brigitte Seefelder auf den internationalen Modemessen entdeckt. Die Erfahrung, das Wissen, die Leidenschaft und große Liebe von Brigitte Seefelder zu ihrem Beruf spielt dabei eine große Rolle. Seefelder Mode zeichnet sich durch die Weitergabe dieser Eigenschaften an ihr Team und ihre Kunden aus.

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Lifestyle pur Brigitte Seefelder übermittelt ihren Kunden stets die neuesten Lifestyle und Beauty-News, dabei legt sie und ihr kompetentes Team höchsten Wert auf individuelle Beratung. Exklusiv für Seefelder Kunden kommt der Top-Friseur Gerhard Maier aus München ins Allgäu und kreiert die neuesten Schnitte. Ein Glas Champagner oder ein Espresso für die Kunden sind eine Selbstverständlichkeit. Bei anfallenden Änderungsarbeiten arbeitet Seefelder Mode mit einer kompetenten Schneiderei zusammen. Die Parkplätze vor dem Haus sind kostenlos. nu

Saison-Eröffnung Herbst ‘09 mit Modevernissage Donnerstag Freitag Samstag

30. Juli – 10 bis 18.30 Uhr 31. Juli – 10 bis 18.30 Uhr 1. August – 10 bis 16 Uhr

Brigitte Seefelder

Seefelder Mode Salzstraße 29 87435 Kempten Telefon (0831) 17504 www.seefelder-mode.de

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Power Plate – das Beautygeheimnis der Hollywoodstars Wie leben in einer Zeit, in der das Schönheitsgefühl und Körperbewusstsein ausgeprägt ist, wie noch nie zuvor. Täglich werden wir mit Idealmaßen wie 90-60-90 und makellosen »Traumfiguren« konfrontiert. Doch auch Sie müssen nicht länger von der »Modefigur« träumen, sondern können mit Unterstützung durch Power Plate der Realisierung Ihres Traumes ein Stück näher kommen.

Power Plate Brigitte Seefelder hat eigens einen Powerplate Raum eingerichtet, das die Problemzonen in kürzester Zeit verbessern soll. Schon zwei bis drei Trainingseinheiten von zehn Minuten pro Woche sollen ausreichen, um für sichtbare Ergebnisse zu sorgen. So können Kunden beim shoppen eine entspannende Pause auf dem Power-

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plate einlegen. Im Separee steht natürlich ausgebildetes Personal zur individuellen Beratung zur Verfügung. Das Angebot umfasst zehn Einheiten für 149 Euro. Das Geheimnis des schnellen PowerPlate-Erfolges soll im Wirkprinzip der Beschleunigungstechnologie liegen. Die multidimensionalen Schwingungen der Power-Plate werden auf den Körper übertragen und lösen natürliche Muskelreflexe aus. Der Körper wird dabei sanft gestrafft und geformt. Die Effektivität des Geräts wird durch die Beliebtheit bei Stars wie Madonna und Claudia Schiffer, sowie einer Vielzahl von wissenschaftlichen Studien bestätigt. Ein kostenloses Probetraining kann bei Seefelder Mode vereinbart werden.


Wir sind Tabellenführer! KUNDENSERVICE* DSL-Kundenumfrage von Jan. bis Dez. 2008 auf computerbild.de

Note

DSL-Anbieter

1,75 M-net 2,60 2,62 3,06 3,06 3,68 3,70 3,77 3,98

Congstar Vodafone T-Online O2 Arcor Alice AOL Kabel Deutschland

4,21 4,37 4,39

Versatel Freenet 1&1

4,62 4,67

GMX Tele2

Persönliche Beratung im Maxi Shop Kempten Wartenseestraße 5

0800-180 88 88 www.maxi-dsl.de

Mo–Fr 8–17 Uhr * Umfrage des COMPUTER BILD-Service Wie-ist-meine-IP.de. Über 17.000 Teilnehmer schilderten ihre Erlebnisse mit DSL-Providern. Die dargestellte Tabelle ist ein Auszug des Umfrageergebnisses. Ingesamt wurden 25 DSL-Provider in 5 Kategorien (darunter auch die Kategorie Kundenservice) bewertet. In der Gesamtnote belegte M-net den 2. Platz. Der 1. Platz ging an KabelBW, einen regionalen Anbieter in Baden-Württemberg.


HAIRSTYLING BY KREMLING, EXCLUSIV FOR TRINITY HAIRCARE

Mit einem Schnitt

A

uf geht es ins »Haarerholungsgebiet« nach Oy-Mittelberg zu Friseur Kremmling. Das Meisterteam hat es sich zur Aufgabe gemacht, seinen Dienstleistungs- und Verwöhnservice für Frauen und Männer auf die innere und äußere Schönheit zu perfektionieren. Das

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Team stellt mit Freude fest, dass zunehmend auch Männer mit einem gewissen Anspruch in das Geschäft kommen. »Das ist mehr als ein Trend«, sagt Reinhard Kremmling, der auch Obermeister der Friseurinnung Kempten ist. »Viele Männer haben den Wert und die Notwendigkeit ei-

nes gepflegten Aussehens erkannt und genießen regelrecht unser Dienstleistungsangebot«, so Kremmling. Im Rahmen seiner Seminartätigkeit für Friseurunternehmer fragte Reinhard Kremmling gelegentlich die Teilnehmer, was das Wort Mode eigentlich bedeute.


wird alles gut Seine aufklärende Definition ist dann M=Männer, o=opfern, d=das, E=Ersparte. Damit sei bis vor kurzem klar gewesen, dass Männer ihr Geld für die Frauen opfern. Schicke Schuhe, Kleider, Kosmetika und Schmuck, eben alles für die Liebste. Das habe sich inzwischen gewandelt.

»Noch nie waren Männer so auf sich bedacht was Mode und gutes, gepflegtes Aussehen angeht. Und das ist gut so«, meint der Obermeister der Innung. Die Konkurrenz schlafe nicht. Das gelte schon längst nicht mehr im Hinblick auf das weibliche Geschlecht. Auch und gerade die persönli-

che Wirkung und damit nicht zuletzt das gepflegte Äußere am Arbeitsplatz oder in der Berufswelt komme immer mehr Bedeutung zu. »Wer sich erfolgreich behaupten will, muss auch durch sein gestyltes Erscheinungsbild signalisieren, dass er die Regeln verstanden hat«, so Kremmling.

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Der »7-Sekunden-Check« Wie wirken auf mich 1 … Die Augen 2 … Die Haare 3 … Die Körpersprache 4 … Mundpartie und Zähne 5 … Kleidung und Schuhe 6 … Hände 7 … Figur

Für die Zukunft gerüstet Damit Mann für eine eine gewinnorientierte Zukunft gerüstet ist, empfiehlt Kremmling folgende »Gewinnsätze«: Eine Frisur, die vom Profi geschnitten ist, Hairstyling mit dezentem Gel oder Wachsanteil, ein gut ausrasierter Bart, natürliche Farbreflexe in braun-beige, gekonnte Hairtatoos. Gar nicht gehen ein selbstgemachter Haarschnitt, unfrisiertes, ungewaschenes Haar, Wildwuchs der Augenbrauen, Nasen-Ohrenhaare, unrasierter Bart und Piercing. »Gerade bei Bewerbungsgesprä-

Trinity haircare Hairstyling-Show anlässlich der Deutschen Meisterschaft 2009 in Frankfurt. Moderation: Hildegard Kremmling.

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chen wird nicht zuletzt auf das äußere Erscheinungsbild Wert gelegt. Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance«, sagt Reinhard Kremmling. Dabei läuft im Wahrnehmungs-Unterbewusstsein in einem etwa sieben Sekundencheck folgendes ab: Wie wirken auf mich die Augen, die Haare, die Körpersprache, Mundpartie, Zähne, Kleidung und Schuhe, Hände und Figur. Spätestens hier werde deutlich, dass bereits an zweiter Stelle das Haar eine prägnante Signalwirkung hat uns man somit durch eine gepflegte Frisur oder einem

professionellen Haarschnitt deutlich besser in Szene setzen kann. Ein guter Haarschnitt muss nicht immer top-modisch sein, vielmehr gelte es, den männlichen Typ optimal heraus zu stellen. Und genau da beginne die Aufgabe des Friseurs. Ein professioneller Friseur macht sich immer zuerst ein Bild von den Gesichtsproportionen. Stirn-, Augen- und Ohrenpartie, Konturenansätze, die sogenannten Geheimratsecken und Wirbel finden deutliche Berücksichtigung bei der Erstellung der Frisur. »Bei uns gilt die Devise natür-


lich, authentisch vor modisch exotisch«, so der Friseurmeister. Dabei werden alle Arbeiten in handwerklicher Perfektion, mit größtmöglichem Verwöhnkomfort ausgeführt. »Besonders achten wir darauf, dass bereits die Kopfwäsche mit unserer hauseigenen Marke Elixier Hair and Body Shampoo zu einem echten Entspannungserlebnis wird«, so Kremmling. Denn gerade der Kopfmassage komme bezüglich der Stoffwechselanregung und damit der Haarwuchsförderung eine besondere Bedeutung zu. »Deshalb wird bei uns grund-

sätzlich nach dem Haarschnitt noch einmal gewaschen und anschließend mit unserem Elixier-Tonicum for men verwöhnt«, sagt Kremmling. Krönender Abschluss Zum krönenden Abschluss bekommt Mann noch eine Aroma-Gesichtskompresse (je nach Jahreszeit, heiß oder kalt). Das bezeichnet Kremmling als echtes rundum Verwöhnerlebnis, bei dem Mann nicht nur gut aussieht, sondern sich auch gut fühlt. Das Ziel sei es, dass die Kunden

den Salon nicht nur zufrieden, sondern auch begeistert verlassen. Das gelte natürlich auch für die weibliche Kundschaft. Dementsprechend werde das Team kontinuierlich weiter gebildet und ist so stets auf dem neuesten Stand von Mode und Technik. 20-jährige Erfahrung Als Trinity haircar-Netzwerkpartner geben Hildegard und Reinhard Kremmling selbst zahlreiche Seminare und Workshops rund um alle Dienstleistungsthemen im Friseurhandwerk. »Wir verfügen über eine mehr als 20-jährige Erfahrung als Training- und Marketingleiter in der Haarkosmetikindustrie und sind seit sechs Jahren als Biosthetik- und Intercoiffure in OyMittelberg selbstständig«, sagt der Friseurmeister. Inzwischen hat das Team zahlreiche Auszeichnungen und Zertifikate erhalten. Näheres siehe www.haarerholungsgebiet.de. nu

Kremmling friseur meisterteam Kremmling Biosthetik-& Intercoiffure Trinity haircare Netzwerkpartner Hauptstraße14 87466 Oy-Mittelberg Telefn (08366) 634 info@haarerholungsgebiet.de www.haarerholungsgebiet.de

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Interview

Das Krumbad auf dem Weg in die Zukunft mit Karl Josef Honz, 58 Jahre, Geschäftsführer Heilbad Krumbad GmbH

BILDER: SABINE FISCHER

Das Krumbad liegt in traumhafter Natur

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Allgäuer Wirtschaftsmagazin: Nach einer Sage sperrte der eifersüchtige Ritter Ulrich von Ellerbach seine Ehefrau Adelheid wegen eines vermeintlichen Ehebruchs in eine Scheune und brannte diese nieder. An der Stelle, wo die fromme Frau verbrannt ist, kam eine Quelle zum Vorschein. Gibt es diese Quelle noch? Karl Josef Honz: Diese Quelle ist noch da, aber nicht mehr in Betrieb. Seit 40 Jahren sind wir dem Zweckverband Staudenwasser angebunden. AW: 1981 wurde die Heilbad Krumbad GmbH gegründet. Wer sind die Gesellschafter? Karl Josef Honz: Hauptgesellschafter ist die St. Josefskongregation mit einem Anteil von 55 Prozent. Weitere Gesellschafter sind der Bezirk Schwaben, der Landkreis Günzburg und die Stadt Krumbach. AW: Der Gründer der St. Josefskongregation, Dominikus Ringeisen kaufte 1891 das Krumbad. Was bedeutete das für das älteste Heilbad Schwabens? Karl Josef Honz: Zitat von Dominikus Ringeisen: »Als nämlich dieses Heilbad, gelegen in einer der lieblichsten und anmutigsten Gegenden, welche je Bäder zu verzeichnen haben, definitiv veräußert werden sollte, um in weiß Gott welche Hände zu kommen, da erwarb ich dasselbe.« Dadurch war der Fortbestand des Krumbads gesichert und damit die Wahrung der geschichtlichen und spirituellen Tradition. Wir haben Glück, einen eigenen Seelsorger zu haben. Es werden auch täglich Gottesdienste abgehalten.

Michael Müller vom TT Verlag und Karl Josef Honz halten einen Stein in der Hand, aus dem der Heilschlamm gemahlen wird.

AW: Nachdem Dominikus Ringeisen das Bad gekauft hatte, verschönerte er es und ließ Neubauten errichten. Welche Umbauten gab es in jüngerer Zeit? Karl Josef Honz: Im Jahr 2000 wurde der neue Gymnastiksaal in den bestehenden Gebäudekomplex integriert. 2002/03 wurden weitere Massageräume eingerichtet und der Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad, Rasulbad, Soft-Pack-Liegen und Ruheraum neu gestaltet. 2004 wurden die Kellergewölbe saniert und eine Kneippabteilung geschaffen sowie Räumlichkeiten für Packungs- und Wasseranwendungen in einem herrlichen Ambiente erstellt. 2006 wurde in den Eingangsbereich investiert. Das Restaurant wurde im letzten Jahr umgebaut und um einen Wintergarten erweitert. Seitdem ist das Krumbad nicht mehr nur das älteste Heilbad Schwabens, sondern auch das jüngste Tagungsdomizil. Das Investitionsvolumen betrug 650 000 Euro. AW: Können das Restaurant nur die Gäste des Kurbades benutzen? Karl Josef Honz: Nein, das Restaurant und die Tagungsräume sind für alle offen. Vom November bis jetzt hatten wir im Durchschnitt 7 000 Gastronomiekunden pro Monat. AW: Wie viele Gäste nutzen die Angebote des Kurbades im Jahr? Karl Josef Honz: Wir führen jährlich etwa 120 000 Anwendungen im Bereich Therapie und Wellness. Wir sind gut ausgelastet, aber ich sehe noch Potenzial. AW: Woher kommen die Gäste in der Regel? Karl Josef Honz: 50 Prozent der Gäste kommen aus dem bayerischen Schwaben. Bei Privatzahlern geht das Einzugsgebiet bis 250 Kilometer, also bis Württemberg und Franken. Weiter geht es nicht hinaus. AW: Nehmen nicht interne Gäste das Angebot des Restaurants wahr? Karl Josef Honz: Manche sind immer noch verwundert, dass wir für alle offen sind. Aber ins Restaurant kommen nun auch Leute, die bisher keinen Anlass gesehen haben ins Krumbad zu gehen. AW: Wie alt sind die Menschen im Durchschnitt, die ins Krumbad kommen? Karl Josef Honz: Es beginnt mit einem Jahr oder darunter. Unsere jüngsten Gäste kommen mit ihren Muttis zum Babyschwimmen oder auch zum gemeinsamen Mutter-Kind-Frühstück. Die Generation zwischen 20 und 40 kommt mit Müttern oder Freundinnen zum Wohlfühltag und endet bei 100 Jahren.

AW: Wie lange sind sich schon Geschäftsführer des Krumbades? Karl Josef Honz: Seit fünf Jahren. Es macht sehr viel Spaß, man kann gestalten und bewegen. Ich fühle mich eher als Gestalter, nicht als Verwalter trotz vieler Bürokratie. AW: Wie viel Umsatz macht das Krumbad jährlich? Karl Josef Honz: Wir machten im vergangenen Jahr knapp vier Millionen Euro Umsatz. AW: Wie viele Mitarbeiter werden im Krumbad beschäftigt? Karl Josef Honz: Wir haben 105 Mitarbeiter, davon fast 40 Therapeuten. Die anderen Mitarbeiter verteilen sich auf die Gastronomie, die Pflege, Büro, Hausmeister und Etagendamen. 85 Prozent unserer Mitarbeiter sind Frauen, davon viele Teilzeitkräfte oder auf 400 Euro Basis. Das Arbeitszeitspektrum reicht von 4.30 Uhr bis 22 Uhr. Die Teams regeln ihre Arbeitszeiten selbst. Dabei werden betriebliche und private Belange am besten ausbalanciert. Das war mit ein Grund, warum wir vom Landkreis Günzburg für Familienfreundlichkeit am Arbeitsplatz ausgezeichnet wurden. AW: Wurden in den letzten Jahren Arbeitsplätze geschaffen? Karl Josef Honz: In den letzten fünf Jahren wurden 30 neue Plätze geschaffen, hauptsächlich Teilzeitstellen durch den Ausbau in den Sparten Therapie und Gastronomie. Hier haben wir ein breiteres Zeitspektrum angeboten. Auch ist die Nachfrage mit dem Ausbau der Öffnungszeiten gewachsen. Binnen einem Jahr haben wir in der Gastronomie zehn neue Arbeitsplätze geschaffen. Ich denke, wir werden dadurch der sozialen Verantwortung gerecht. AW: Was sind ihre Pläne für die Zukunft? Karl Josef Honz: Wir streben unseren vierten Stern in der Hotelklassifizierung an, drei haben wir schon. Ab 2010 möchten wir 15 Gästezimmern im zweiten Stock des »Kurhauses« renovieren. Auch arbeiten wir kontinuierlich an einer klimaschonenderen Energieveresorgung. Ich bin ein Verfechter der Sonnenergie, aber das wird noch im Detail geklärt. Sabine Fischer

Heilbad Krumbad GmbH Bischof-Sproll-Straße 1 86381 Krumbad Telefon (08282) 906-0 info@krumbad.de www.krumbad.de

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Nichts ist so berührend, weil so unendlich, wie der Tod eines geliebten Menschen. Einzig das Grabmal bleibt – als Erinnerungsstätte für die, die auf dieser Erde zurückgeblieben sind. Nichts ist zudem so schwierig zu gestalten wie ein Grabmal. Dafür braucht man viel Gespür für die Trauernden – und die Verstorbenen. Und Zeit. Die nimmt sich Birgit Jocham, die Frau von Steinmetz Uwe Jocham in Durach.

W

enn Menschen zu Birgit Jocham kommen, um ein Grabmal zu bestellen, frägt sie zunächst nicht nach ihren Wünschen, sondern will wissen: Wie war dieser Mensch, der da von uns gegangen ist? Was hat ihn ausgezeichnet? Was hat er besonders geliebt? Was waren seine Hobbies? Was war er von Beruf? Wenn sie diesem Menschen und seiner Geschichte dann näher gekommen ist, »erarbeitet« sie zusammen mit den Hinterbliebenen einen Vorschlag wie das Grabmal aussehen könnte. Das sind dann oft sehr eigenwillige, ganz und gar anders geartete Vorschläge als die vielen »herkömmlichen« Grabmale, die man früher hauptsächlich auf den Friedhöfen sah: einen großen Stein und darauf eben Namen und persönliche Daten.

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Das letzte sichtbare Zeichen eines Menschen »Jeder Stein hat seine Geschichte«, sagt Birgit Jocham. Denn eine Grabstätte ist das letzte sichtbare Zeichen eines Menschen. In Farbe, Form und Oberfläche unterscheiden sich die individuellen Grabmale aus der Steinmetzwerkstatt Jocham nicht viel anders als die klassischen Grabmale. Im Wesentlichen gibt es nur zwei Gesteinssorten: harte, als Granit und Gneis, oder weiche, also Marmor und Kalkstein. In ihrer Ausführung sind die Grabmale aus der Jocham-Werkstatt jedoch anders. Die Leute dürfen im Übrigen auch in die Werkstatt kommen und den Werdegang des Grabmales beobachten. »Dabei besteht ein ganz anderer Bezug dazu«, weiß Birgit Jocham. Igel, Brücken, Legosteine Sie ist es, die im Wesentlichen und sehr einfühlsam die Kundengespräche führt, bevor ihr Mann Uwe mit seinem Team dann meisterlich und teils sehr kunstvoll ausführt, was die individuellen Wünsche sind. Das kann die persönliche Unterschrift des Verstorbenen sein, die in den Stein vertieft und in Bronze ausgegossen wird. Das können Engel sein, wenn es Menschen sind, die in besonderer Verbindung zu Gott stehen. Das kann eine Sonne sein, wenn jemand ein besonders sonniges Wesen hatte. Das kann Getreide sein für einen Landwirt. Oder ein Lebensmotto in den Stein eingemeißelt. Oder jemand war

Sehr beliebt sind auch so genannte Lebensspiralen. »Weil man da sehr viel Persönliches reinarbeiten kann«, so Birgit Jocham. Symbole eben, die zu dem Toten passen.

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gerne in den Bergen. Oder hat Apfelbäume geliebt. Oder Brücken. Oder er war Vogelliebhaber. Oder hat immer Schmetterlinge fotografiert. Oder hat immer Igel überwintert. Für ein Kind haben sie ein Grabmal mit Legosteinen entworfen. Für ein anderes Grab haben Kinder Steine gesammelt, die dann einzeln in den großen Stein eingearbeitet wurden. – Birgit Jocham kann unzählige Beispiele nennen, was schon alles in ihrer Werkstatt entstanden ist. Sehr beliebt, sagt sie, sind auch so genannte Lebensspiralen. »Weil man da sehr viel Persönliches reinarbeiten kann«, so Birgit Jocham. Symbole eben, die zu dem Toten passen. Immer mehr kommen schon vor ihrem Tod Manche wollen auch Gedenksteine für den Garten. Und manchmal, erzählt die Duracherin, kämen im Übrigen auch Menschen, die noch leben. »Zum einen, weil sie den Kindern diese Arbeit abnehmen möchten. Zum anderen aber auch, weil sie sehen möchten, wie ihr Grab später aussehen wird. Das werden immer mehr.« So erinnert sie sich beispielsweise an ein rührendes Pärchen, das sich sitzend auf einem Bänkle, Hand in Hand, ausarbeiten ließ. Aber natürlich arbeiten Jochams auch »traditionell«. Mit Kreuzen oder, wenn gewünscht, auch mit Familienwappen. »Wichtig ist, dass die Menschen spüren, es muss nichts Außergewöhnliches sein, denn oft ist die einfachste Sache auch die Treffendste. Wir sind daher auch die Einzigen, die keinen Katalog haben.« Kurzum, es gibt ganz viele Möglichkeiten, ein Grabmal zu gestalten. Und wenn Birgit Jocham spürt, dass es den Menschen gut tut, sie so auf diesem schweren Weg zu begleiten, tut ihr das auch gut. »Viele bedanken sich, schicken Blumen oder Bilder«, freut sie sich. »Denn sie kommen ja an einem Punkt zu uns, wo es ihnen ganz schlecht geht. Wo sie verletzt, sehr sensibel sind. Das ist äußerste Vorsicht geboten.« Gut, dass Birgit Jocham auch gut zuhören kann. »Ich kriege zu 90 Prozent Lebensgeschichten mit.« Freilich sei es oft auch schwierig. »Zum Beispiel, wenn ein Kind stirbt. Da bin ich selbst oft fast den Tränen nahe.« Oder als sie für den Garten im Kinderhospiz in Bad Grönenbach Steine gemacht haben. Auf einem steht dabei so treffend: DAS LEBEN ENDET NICHT – ES WIRD NUR Maria Anna Weixler-Schürger VERÄNDERT.

Jocham Natursteine GmbH Heubachstraße 6 87471 Durach Telefon (0831) 56133-0 Telefax (0831) 56133-11 www.jocham-natursteine.de

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Unsere guten Vorsätze für 2009: So gut sein wie 2008

Ein Lob ist die beste Motivation. Deshalb danken wir unseren Kunden für die Auszeichnung zum besten Drucker 2008. Und, wir versprechen, dass wir im neuen Jahr nicht nachlassen werden. Im Gegenteil: Auch in der Zukunft schrecken wir nicht vor komplizierten und komplexen Herausforderungen rund um das Thema Druck zurück. Die von unseren Kunden geschätzte Druckqualität und Zuverlässigkeit ist hierbei selbstverständlich.

Wann fordern Sie uns heraus?

Von Kunden ausgezeichnet: Bester Drucker des Jahres 2008

Holzer Druck und Medien Druckerei und Zeitungsverlag GmbH + Co. KG Fridolin-Holzer-Straße 22–24 88171 Weiler im Allgäu Tel.: 0 83 87 / 3 99 0 Fax: 0 83 87 / 3 99 33 www.druckerei-holzer.de

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…denn schließlich ist ein Fliesenleger nicht nur ein »Fliesenleger« sondern ein

kreativer Designer

Es war ein mutiger Schritt eines jungen Unternehmers, als er Anfang Februar 2001 sein eigenes Geschäft eröffnete. Johann Marton war schon immer rasanter als andere. Bereits mit einundzwanzigeinhalb Jahren hat er den Meistertitel erfolgreich absolviert. Mit 24 sein eigenes Unternehmen gegründet, und in neun Jahren erfolgreich aufgebaut. Wie er selber sagt. Er konnte bereits vor der Selbstständigkeit als Meister in einem eingesessenen Betrieb arbeiten und Erfahrung sammeln. Das wiederum gab ihm die nötige Motivation, das eigene Unternehmen zu gründen.

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D

fotorealistische Gestaltung kann man er gebürtige Kemptener mit ungarigleich schon mal in Gedanken in seinem schen Eltern und australischem neuen Bad »spazieren gehen«. Auch könPass hat sich in Buchenberg im nen Pläne mit nach Hause genommen werOberallgäu angesiedelt und hat dort schon den – mit einer beliebigen Ansicht von Fakurz nach der Firmengründung in schöner voriten. Lage im Gewerbegebiet am MayenneRing neu gebaut. Im Übrigen nach eigenen Plänen! Auch Um- und Altbauten Entstanden sind sehenswerte AusstelDarüber hinaus bietet Johann Marton lungs- und Büroräume, in denen der Kunkomfortable Arbeitsvorbereitung durch de alles findet, was im Bad oder in der Küdie Ausgabe von Stücklisten der verlegten che oder auf dem Balkon Fliesen sowie die Ausgabe »verbauen« kann: Fliesen, eines bemaßten GrundrisPlatten, Bordüren, Mosaises und Verlegeplans. ke. »Ich denke, wir haben Zum LeistungsangeAlles, was man eine ordentliche Ausstelbot der Fliesenwerkstatt in Bad, Küche oder lung mit ordentlich viel Marton zählen neben auf dem Balkon Material, das ist nicht Neubauten und indivuelverbauen kann. selbstverständlich«, weiß len Verlegearbeiten auch der Jungunternehmer. Badsanierungen, NaturEbenfalls nicht selbstversteinverlegearbeiten, Balständlich: Bei Marton ist alkon- und Terrassensanieles behindertengerecht. Das Haus wirkt zurungen. Auch Um- und Altbauten nehdem freundlich, hell und einladend. men die Mitarbeiter von Johann Marton Gemeinsam mit den Kunden plant Jogerne in Angriff. Gerade die Sanierungen hann Marton im Übrigen in 3D, so dass im Altbau seien derzeit sehr gefragt, so Josich der Kunde direkt vorstellen kann, wie hann Marton. Oftmals gehe es auch dasein Bad künftig aussieht, wenn er diese rum, barrierefrei umzubauen, eines der Fliese nimmt oder jene Bordüre. Durch die Stärken von Johann Marton. Vor allem

In der Ausstellung findet man ein breites Sortiment: von Fliesen über Platten und Bordüren bis zu Mosaiken.

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Kommunen seien sehr daran interessiert, in öffentlichen Gebäuden auf niveaugleiche Höhen zu kommen. Dort gibt Johann Marton gerne praktische Beratungstipps. Ebenfalls viel Nachfrage gebe es für Arbeiten im Außenbereich, sprich gerade bei Balkonsanierungen. »Wir bieten da alles aus einer Hand – das heißt, wir führen alle notwendigen Arbeiten vor Ort selber aus, samt Estrich und Abdichtungen«, verspricht Johann Marton. Außerdem bietet der Fachmann auch einen Werkzeugverleih und hilft auf Wunsch auch bei der Finanzierung. Für Marton arbeiten derzeit zwei ausgebildete Facharbeiter, zudem ist Marton auch ein Ausbildungsbetrieb. Der Kundenkreis von Marton betrifft Kempten und das gesamte Allgäu. Sein Ziel sei es im Übrigen immer schon gewesen, Fliesenlegermeister zu werden und sich damit selbstständig zu machen. Schließlich habe er es dann mit etwas Glück und Durchsetzungsvermögen realisiert.

Im

AW: Welches sind die aktuellen Trends im Badbau? Welche Farben, welche Materialien? Johann Marton: Die aktuellen Trends sind auch im Privatbereich angekommen, wie z.B. die«Großkaliber (Großformate bis zu einer Kantenlänge von 1,2m) für die Wand und Bodengestalung im geradlinigen und modernem Stil. Speziell in Badsanierungen wie bei Hotel-Großanlagen kommen die dünnschichtigen Platten (Neuentwicklung) mit bis zu 3 m Länge, 1 m Breite und nur 4 mm Stärke immer öfters zum tragen. Da diese dünnschichtigen Platten kaum auftragen und somit viel Spielraum für die Badgestaltung offen lässt werden diese Platten immer interessanter für uns. Im Trend sind ferner: Barrierefreie geflieste Duschanlagen mit Ablauf oder Rinnensystemen. Fliesen in Holzoptiken aus Feinsteinzeug in verschiedenen Größen und Variationen. Mosaike in Steinoptiken als glatte oder bruchrauhe Oberflächen. Und: Stilvolle und elegante Kantenabschlußvarianten in Edelstahl oder Glas. Die aktuellen Bodenfarben sollten im Übrigen warm, aber auch kräftig, kontrast-

TAENZEL 7

WEIXLERSCHUERGER 2

Maria Anna Weixler-Schürger

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Gespräch


mit Johann Marton

AW: Wie schnelllebig ist die Branche? Ändern sich die Trends ähnlich schnell wie in der Mode? Johann Marton: Ja unsere Branche zählt mitlerweile auch zu den schnelllebigen Brachen, man muß heutzutage sehr flexibel, kreativ und schnell am Markt reagieren können, um erfolgreich zu sein. Unsere Keramikindustrie ist zur Zeit eine richtige Ideenindustrie geworden, man forscht und sucht immer weiter nach ausgeflippteren, noch kreativeren Fliesenarten und -formen sowie Strukturen und Oberflächen um im Wettlauf der Zukunft bestehen zu können.

Dies gilt wiederum selbstverständlich auch für uns, ohne die speziell ausgebildeten Fachkräfte und der Kompetenz im Fliesen-Platten-Mosaiklegerhandwerk kann man die hochwertigen Keramikfliesen gar nicht fachgerecht anwenden. Die Fliesenwerkstatt Marton stellt sich der Herausforderung, die ständige Weiterbildung unserer Mitarbeiter und Qualitätskontrollen im eigenem Unternehmen, wir sind gerüstet für die Zukunft! AW: Wie oft müssen sie ihr Ausstellungssortiment wechseln? Johann Marton: Es sollte eigentlich so oft wie möglich gewechselt werden, damit der Kunde überhaupt einen Eindruck bekommt von der Vielfalt und Kreativität der Fliese. In unserer Muster-Fliesenausstellung zeigen wir eine Großzahl von modernen Fliesenarten und es werden jährlich mehr. AW: Kann man sie auch auf Messen antreffen? Johann Marton: Unser Ziel ist es, unseren Kunden bestmöglichst zu beraten. So waren wir heuer bei den Immobilien- und

Johann Marton ist stolz auf seinen Meisterbrief, den er bereits mit einundzwanzigeinhalb Jahren gemacht hat.

Bautagen in Kempten dabei, und wenn das Geschäft es erlaubt, werden wir auch nächstes Jahr wieder dabei sein. AW: Kann man auch »unverbindlich« durch ihre Ausstellung »spazieren«? Johann Marton: Ja selbstverständlich, Sie werden von uns fachkompetent jeden Samstag von 9 bis 13 Uhr beraten. Und unter der Woche nach Terminvereinbarung. Maria Anna Weixler-Schürger

Fliesenwerkstatt Marton GmbH MARTON

reich aus braunen, grauen und anthrazit Tönen bestehen. Die Wandfarben dagegen eher hell matt und dezent. All diese Trends empfehlen wir selbsverständlich unseren Kunden weiter und machen Vorschläge über die ein oder andere Variante im Badplanungsbereich, die ebenfalls zu unseren Aufgabengebieten gehören und die sehr gerne angenommen wird. Denn schließlich ist der Fliesenleger nicht nur ein Verarbeiter sondern auch ein kreativer Designer.

Mayenne Ring 6, 87474 Buchenberg Telefon (08378) 932472, Fax (08378) 932443 www.fliesenwerkstatt-marton.de

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Service, der sich gewaschen hat

Mieten statt Kaufen – was sich in der Autobranche schon seit vielen Jahren durchgesetzt hat, gilt auch für Wäsche. Erste Adresse ist dabei die Firma diemietwaesche.de mit Sitz in Karlsruhe. Den Wäschereiverbund gibt es seit 1.Januar 2007. Damals schlossen sich sechs Unternehmen zu einem neuen Verbund selbstständiger Mietwäschereien zusammen. Die diemietwaesche.de für den Bereich in Bayern für Industrie und Gewerbe ist das Augsburger Traditionsunternehmen Walter Greif GmbH. Seitdem steht das Unternehmen für eine bundesweit verfügbare Dienstleistung mit hoher Kundenorientierung und Servicequalität.

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»Alle unsere Mitgliedsbetriebe hatten von vornherein Kunden, die eine bundesweite Versorgung mit einwandfreier Berufs- und Arbeitsschutzkleidung verlangten«, sagt Günter Neipp, Geschäftsführer der Zentrale. Ein Betrieb alleine hätte diese Aufgabe nicht bewältigen können. »Daher lag ein Zusammenschluss mit beAlle Partnerbetriebe sind überzeugt, währten Partnern in dass im Dienstleistungsgeschäft nichts wichtiger ist wirtschaftlichen Schlüsals eine genaue Kenntnis der Kundenbedürfnisse. selgebieten nahe. Eine sehr gute Vernetzung unserer sechs Partner versetzte uns von Anfang an in die Lage, unseren Kunden einen flächendeckenden Service nach einheitlichen Qualitätsstandards garantieren zu können«, so Neipp. Wissen teilen Jeder Wäschereibetrieb profitiere fünffach von dem Zusammenschluss, denn er könne auf das zusätzliche Wissen und die Erfahrungen der anderen Betriebe zurückgreifen. Ein weiterer Vorteil sei, dass wesentliche Aufgaben wie der strategische Einkauf, das Innovations- und Produktmanagement sowie das Marketing an einer

zentralen Stelle konzentriert werden. Das mache diemietwaesche.de schnell und flexibel und garantiere Einheitlichkeit. Dabei können sich die Wäschereien auf ihre Kernkompetenz konzentrieren und den regionalen Kundenservice weiter verbessern. Alle Partnerbetriebe sind überzeugt, dass im Dienstleistungsgeschäft nichts wichtiger ist als eine genaue Kenntnis der Kundenbedürfnisse. Nur so könne man maßgeschneiderte Lösungen anbieten und das mache den Unterschied zu einem Mietservice von der Stange. Der Umwelt verpflichtet Außerdem verpflichtet sich diemietwaesche.de zu ressourcenschonenden und umweltfreundlichen Verfahren. Umweltschutz sieht die Firma nicht nur als Pflicht, sondern als persönliches Anliegen. Durch Einsatz von wassersparenden und belastungsreduzierten Verfahren, unter anderem mit phosphatarmen Waschmitteln, Spülwasser-Rückgewinnung und gesteuerter Dosiertechnik. Es wird auf die Schonung natürlicher Ressourcen geachtet, beispielsweise durch die Entwicklung langlebiger Produkte und energiesparender

diemietwaesche.de steht für besonders funktionelle MultiSchutzkleidung, die allen gängigen Normen entspricht wie Hitze-/Flammschutz EN 531, Schweißerschutz EN 470-1, neu DIN EN ISO 11611, Chemikalienschutz EN 13034 Typ6, Warnschutz EN 471, Antistatik EN 1149-1, EN 1149-3, Lichtbogenschutz ENV 50354 (Klasse 1, Klasse 2), neu EN 61482-1-2, Wetterschutz EN 343 (Regen und Kälte). Außerdem bietet das Unternehmen hochwertige Hygiene-Kleidung für die Nahrungsmittelindustrie (HACCP) an. Das dritte Standbein sind Kollektionen für den einheitlichen Auftritt im Corporate Design eines einzelnen Betriebs oder bundesweit agierenden Konzerns.

sortiment

Jedes Kleidungsstück wird am Ende noch einzeln kontrolliert.

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Fakten und Daten

Verfahren und Energierückgewinnung. Der mietwaesche-Kreislauf beginnt mit der kompetenten Beratung und bedarfsgerechten Kalkulierung. Dann wird eine Firma passgenau ausgestattet und kümmert sich auch darum, dass die Corporate Der Kunde bekommt genau die Textilienmenge, Identity stimmt, mit individie er tatsächlich benötigt und wird im vereinbarten duellen Logos an Jacken Zeitabstand regelmäßíg beliefert. und Werkanzügen. Überzeugend sind auch die Zuverlässigkeit des Verfahrens und die Unkompliziertheit. Die diemietwaesche.de-LKWs fahren pünktlich auf den Hof der Kunden, laden frisch gewaschene Kleidung ab und nehmen gebrauchte zur Pflege mit. Das Verfahren wird durch eine computergestützte Logistik unterstützt. So kann der Kunde von der dauerhaften Qualität und der angestrebten Langlebigkeit von Textilien profitieren. diemietwaesche.de bietet Textilien, die lange hal-

Gründungsjahr: 1. Januar 2007 Unternehmenszentrale: Karlsruhe Partnerunternehmen: Walter Greif GmbH & Co KG, Augsburg Ruess GmbH, Wolfsburg, Wäscherei-Mietwäsche W. Heim oHG, Berlin, Mietwaesche West GmbH & Co KG, Düsseldorf, Kreuznacher Zentralwäscherei GmbH & Co, Mietwäsche KG, Bad Kreuznach, Ring-Textilindustrie GmbH, Waiblingen, Geschäftsführer: Günter Neipp Bezugsquelle: Produkte von diemietwaesche.de gibt es ausschließlich im Mietservice Kunden: Industrie, Handwerk und Lebensmittelproduktion in ganz Deutschland

–––––––––––––––––– Bei der Leitstelle laufen alle Fäden zusammen.

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ten und gut zu pflegen sind, und durch den genau berechneten Einsatz von Stückzahlen wird zusätzlich Verschwendung vermieden. Das schont den Geldbeutel und die Umwelt. So bekommt der Kunde genau die Textilienmenge, die er tatsächlich benötigt und wird von diemietwaesche.de regelmäßig im vereinbarten Zeitabstand beliefert. Überflüssige Lager- und Transportkosten können so vermieden werden. Jedes Kleidungsstück wird von diemietwaesche.de individuell gekennzeichnet und stellt somit sicher, dass die Kleidung entsprechend der Nutzungseigenschaften für den Mitarbeiter bearbeitet wird. Durch eine EDV-unterstützte Routenplanung werden die zu fahrenden Kilometer optimiert, dadurch wird die Umweltbelastung reduziert. So gelingt perfekte Pflege Das Pflegeverfahren wird auf die Materialien abgestimmt und eine ausgeklügelte

Maschinentechnik schonen Textilien und Umwelt. Im Vergleich zu haushaltsüblichen Waschverfahren wird bei diemietwaesche.de der Einsatz von Energie, Wasser und Waschmittel deutlich reduziert. Mit der Behandlung und Auswahl des Materials wird auch die Haltbarkeit der Textilien unterstützt. Alle Schäden lassen sich jedoch nicht vermeiden, deshalb Jedes Kleidungsstück wird individuell gekennzeichnet legt das Unternehund stellt somit sicher, dass die Kleidung entsprechend der men großen Wert Nutzungseigenschaften für den Mitarbeiter bearbeitet wrid. auf Produkte, die sich leicht und effektiv reparieren lassen. Die Kleidung wird sauber gelegt und hygienisch verpackt, bis zur Nutzung durch den Mitarbeiter. So liegen die Vorteile von Mieten statt Kaufen auf der Hand: mehr Effizienz, gleiche Qualität und weniger Kosten beziehungsweise gebundenes Kapital. Sabine Fischer

Mitarbeiterinnen bei der Kontrolle 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 79


Interview –––––––––––––––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin: Wer kam auf die Idee, den Verbund zu gründen? Elke Hammerl: Die fünf Betriebe kannten sich schon länger und wollten mit dem Zusammenschluss gemeinsame Interessen bündeln. Jeder der Partner ist seit vielen Jahren regional vertreten und diese Verbindung ermöglicht es, uns auch überregionale Kunden bedienen zu können.

mit Elke Hammerl, Leitung Produktmanagement I/G, Vertrieb

AW: Wie viele Mitarbeiter gibt es im Verbund, und wie viele Fahrzeuge sind bundesweit im Einsatz? Elke Hammerl: Es sind bundesweit 1 465 Mitarbeiter bei diemietwaesche.de angestellt. Davon bei Greif 800. Fahrzeuge bundesweit: 148 Lkws und »Sprinter«. AW: Ist jede Firma im Verbund für einen anderen Bereich zuständig, so wie die Firma Greif für Gastronomie und Hotels? Elke Hammerl: Ja, alle Firmen bedienen Kunden auch mit Flachwäsche, dann jedoch nicht unter der Marke diemietwaesche.de, sondern unter dem Firmennamen. AW: Stichwort Mietbekleidungsservice: Werden die Kleidungsstücke von der Mietwäsche entwickelt und speziell gefertigt?

Elke Hammerl: Ja, somit können wir auf die Forderungen des Marktes reagieren. Welche Produkte gibt es bereits, welche Funktionalität in Gewebe und Konzeption bietet den höchsten Tragekomfort für den Mitarbeiter, welchen Anforderungen der Industriewäsche muss die Kleidung gewachsen sein. AW: Wo wird gefertigt? Elke Hammerl: Gefertigt wird überwiegend in Osteuropa, ein kleiner Teil in Fernost und noch ein kleiner Teil in Afrika. AW: Aus welchen Branchen kommen die Kunden? Elke Hammerl: Industrie und Gewerbe (Großteil), aber auch Apotheken, Arztpraxen (Schmutzfangmatten), Gebäudedienstleister, Elektro oder auch Maschinenbau. AW: Wie viele Wäscheteile werden durchschnittlich im Jahr vermietet? Elke Hammerl: Etwa 1 221 408 Wäscheteile, getragen von 152 676 Mitarbeitern unserer Kunden. Gesamtmenge der bearbeitenden Wäsche pro Arbeitstag in kg: 218 000. Stückzahl der bearbeiteten Teile pro Arbeitstag: 27 800.

BILDER: GREIF

Das Greif-Firmengebäude in Augsburg.

diemietwaesche.de Walter Greif GmbH & Co. KG Telefon (0821) 79071-0 greif@diemietwaesche.de

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»Heel’s Parkterrasse« Eine Genuss-Oase im Trubel des Festwochen-Rummels Dass es auf der Festwoche nicht immer nur »krachert« und laut sein muss, beweist die Hoteliersfamilie Heel in »Heel’s Parkterrasse« im Stadtpark, gleich schräg gegenüber des Musik-Pavillons: dort wurde eine attraktive Oase geschaffen, in die sich der Festwochen-Besucher in gemütlicher Atmosphäre zu feinem Essen und einem frischen Meckatzer Weiss-Gold zurückzuziehen kann.

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ie Gestaltung und Innenausstattung der Parkterrasse begeistert seit dem letzten Jahr vor allem diejenigen Gäste, die ein qualitativ hochwertiges Angebot suchen. Dazu Betreiber und Festwirt Hans Heel: »Wir möchten den Gast in ein Zelt mit Wohlfühlatmosphäre einladen, wo er in Ruhe Zeit mit Freunden verbringen und sich unterhalten kann – weg vom Bierzelt-Rummel, hin zur geselligen Gemütlichkeit«, erklärt er das Konzept. »Das Zelt bietet viel Raum, um sich zurückzuziehen. Der heimelige Holz-In-

nenausbau schafft eine äußerst gemütliche Atmosphäre, in der sich der Festwochengast einfach wohl fühlen muss«. Familie Heel sorgt natürlich auch für ein besonders feines leibliches Wohl: Sie serviert zu den Meckatzer Bieren sommerliche Gerichte, die ausschließlich aus regionalen Zutaten bereitet sind. Am Nachmittag bietet sie zudem Kaffee, sowie Kuchen und Torten aus der hauseigenen Waldhorn-Konditorei an. »Wir sind sehr froh, die Meckatzer als generationenübergreifenden, fairen Partner für unser Zelt ge-

wonnen zu haben. Deswegen freuen wir uns auch dieses Jahr wieder, dass wir das zu unserem Konzept passende qualitativ hochwertige Meckatzer Bier ausschenken«, erklärt Hans Heel die Zusammenarbeit mit der Meckatzer Löwenbräu. Kurzum: Ein durchdachtes, innovatives und niveauvolles Zeltkonzept, mit dem die Betreiber die Attraktivität der Allgäuer Festwoche in Kempten erhöhen werden.

Schauen Sie vorbei!

Weg vom Bierzelt-Rummel, hin zur geselligen Gemütlichkeit – Heel’s Parkterrasse bietet auf der Festwoche alles was man zum Wohlfühlen braucht.


Festwoche s m u ä l i Jub

sion nic s e z e R n h o ts zu spüren« V » Was wäre das Allgäu ohne Allgäuer Festwoche! Echte Allgäuer bezeichnen sie sogar als eine Art »fünfte Jahreszeit«. Die Allgäuer Festwoche macht Kempten jedes Jahr zum Mittelpunkt des Allgäus. Für die gute Stimmung sorgen Geselligkeit, Sport, Kunst und Kultur.

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och die Festwoche ist mehr als das größte Sommerfest der Region: sie ist mit über 100 000 Tagesbesuchern vor allem eine der zehn größten Verbrauchermessen in Deutschland. Und: Die Allgäuer Festwoche »produziert« direkt und indirekt Umsätze von gut 50 Millionen Euro. Der Auf- und Abbau der »Messestadt im grünen Herzen« der Stadt schlägt mit 600 000 Euro zu Buche. Der größte Teil davon geht an 30 Handwerksbetriebe in Kempten und Umge-

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bung. Die Aussteller vergeben außerdem Aufträge in Höhe von 250 000 Euro. Ohne die Festwoche würden zudem auch im Beherbergungsgewerbe im August deutlich weniger Übernachtungen anfallen. Schön auch: Die Allgäuer Festwoche scheint die Wirtschaftskrise nicht zu spüren: Wie in den vergangenen Jahren wollen sich gut 500 Firmen und Organisationen vom 14. bis 23. August den Besuchern präsentieren. Rund 400 Aussteller kann die Messeleitung berücksichtigen und


kommentiert den »Nachfrageüberhang« so: »Auf das Interesse an der Festwoche bezogen, ist von einer wirtschaftlichen Rezession nichts zu spüren.« Die Schirmherrschaft für die Festwoche übernimmt Ministerpräsident Horst Seehofer – und setzt damit eine von seinen Vorgängern gepflegte Tradition fort. Am 14. August wird er außerdem vor rund 800 geladenen Gästen im Kemptener Kornhaus den Festvortrag halten und die Festwoche eröffnen.

Sportlich, sportlich Sport gehört seit der Festwochen-Premiere 1949 zum Programm. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: zuschauen und anfeuern oder mitmachen. Wobei bei den Mitmachveranstaltungen die verbissene Jagd nach Höchstleistungen nicht angesagt ist. Wer mit Spaß spielerisch an den Start geht, liegt richtig. Zum Beispiel beim »4. Allgäuer Benefizlauf zu Gunsten behinderter Menschen« am 15. August. Etwas ambitionierter sind die Teilnehmer des traditionellen Stockschützenturniers für Geübte (15. August). Der eigentliche Festwochen-Sport-Tag ist der 22. August. Dann stehen das Festwochen-SportkegelTurnier, der »Stunden-Team-Lauf« der »Paarlauf-Sommer-Biathlon« und mehrere Radrennen auf der Agenda. Höhepunkt ist das international besetzte Rennen um den »Allgäuer Festwochenpreis«. Alle Sportveranstaltungen sind in dem Flyer »Sportlich, sportlich …« zusammengefasst.

Die 60. Allgäuer Festwoche findet vom 14. bis 23. August in Kempten statt. In den 19 Hallen und auf dem großen Freigelände zeigen rund 400 Aussteller aus Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistung ihre Angebote.

Daten und Fakten Gesamtfläche: Bruttomessefläche: Vermietete Messefläche: Aussteller: Besucherzahl 2008: Beschäftigte auf der Allgäuer Festwoche:

56 000 Quadratmeter 26 000 Quadratmeter 15 000 Quadratmeter verteilt auf 19 Hallen und das Freigelände 400 174 000; davon 103 000 Messebesucher und 71 000 Abendbesucher rund 2 000

Nähere Information: Allgäuer Festwoche Rathausplatz 29 87435 Kempten (Allgäu) Telefon (0831) 2525-546 Telefax: (0831) 2525-322 festwoche@kempten.de www.festwoche.com

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CANCOM IT-Lösungen

für höch

Cancom bietet individuelle IT-Lösungen für mittelständische und große Unternehmen sowie für öffentliche Auftraggeber. Das Unternehmen mit mehr als 15-jähriger Erfahrung ist eines der fünf größten herstellerunabhängigen Systemhäuser für Informationstechnologie in Deutschland. Kundennähe ist die Grundlage jeder guten Zusammenarbeit. Mit über 30 Niederlassungen in Deutschland und Österreich ist Cancom flächendeckend vertreten und kombiniert lokale Kompetenz mit überregionalem Service.

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ste Ansprüche ancoms Finanzstärke und Marktpräsenz bieten Kunden und Partnern langfristige Stabilität und Sicherheit. Qualifizierte Mitarbeiter bewerten den Nutzen neuer Lösungen und integrieren diese schnell und professionell in vorhandene ITUmgebungen. Diese Mitarbeiter sind die Basis des Erfolgs von Cancom. Mit über 1 800 Spezialisten, davon rund 1 100 im Bereich Professional Services, bietet Cancom seinen Kunden ein breites Portfolio mit umfangreichem Fachwissen, hoher Detailkompetenz und Basis des Erfolgs langjähriger IT-Projektersind die Mitarbeiter: fahrung. Dabei bietet die umfangreiches Fachwissen, Firma ITK-Lösungen und hohe Detailkompetenz und Services aus einer Hand. langjährige IT-Projekterfahrung. Das Produkt- und Dienstleistungsangebot deckt das gesamte Spektrum ab, von der Planung über die Beschaffung, bis hin zur Implementierung und zum Betrieb. Cancom verfügt über spezialisierte Fachberater als Ansprechpartner, sowie Consulting- und Service-Teams für alle Enterprise ITThemen.

C

»Ein besonderer Faktor für unseren Erfolg sind unsere Mitarbeiter. Mit fundiertem Know-How, dem aktuellsten Wissensstand und ihrer umfangreichen praktischen Erfahrung erbringen sie für unsere Kunden hervorragende Dienstleistungen.« Rudolf Hotter, Vorstand CANCOM IT Systeme AG.

Konsequentes Wachstum Die 1992 gegründete Cancom-Gruppe zeichnete sich in den letzten Jahren durch konsequentes und profitables Wachstum aus. Seit dem Börsengang im Jahr 1999 hat sich Cancom erfolgreich von einem Systemhaus mit reinem Hard- und Softwareangebot zu einem führenden IT-Lösungs- und Serviceanbieter entwickelt. Klare Wachstums- und Umsatzziele definieren die langfristige Strategie. So pflegt Cancom Partnerschaften zu mehr als 300 namhaften und innovativen ITK-Herstellern. Bei führenden Herstellern hält das Unternehmen höchste Partnerzertifizierungen. 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 85


in

Zum dritten Mal ausgezeichnet Mit der Auszeichnung »Bayerns Best 50« wurden bereits zum achten Mal insgesamt 50 Betriebe geehrt, die sich in den vergangenen Jahren als besonders wachstumsstark erwiesen »Bayerns Best 50«: haben und Umsatz besonders wachstumsstark sowie Zahl der MitarMitarbeiterzahl und Umsatz. beiter überdurchschnittlich steigern konnten. Cancom erhält diesen Preis nach den Auszeichnungen der Jahre 2002 und 2003 nun zum dritten Mal. Langjährige Erfahrung Dank der langjährigen Erfahrung in vielen großen IT-Projekten bei namhaften Unternehmen und öffentlichen Auftraggebern kann der IT-Komplettlösungsanbieter seinen Kunden die nötige Sicherheit bei der Planung und Umsetzung ihrer Vorhaben

bieten. Dies demonstrieren Cancoms zahlreiche Referenzen bei Mittelstands- und Großunternehmen aller Branchen, unter anderem Finanzdienstleistungen, Industrie, öffentliche Auftraggeber, Handel, Gesundheit und Pharma, zu nahezu allen ITThemen. 500 000 betreute TK-Ports an 1 500 Standorten, 250 000 betreute ITUser bei Client-Services und 20 000 betreute Server in Rechenzentren verschaffen einen Eindruck von Cancoms Kompetenz. Zu den Kunden gehört unter anderem die Hochland AG, einer der größten Hersteller von Käse in Europa. Im Zuge der europaweiten Zentralisierung konsolidierte Cancom die vorhandene Server 2000 Active Directory Struktur von Hochland auf eine Domäne unter Windows Server 2008 und ersetzte die dezentralen Exchange Server 2000 durch einen zentralen Exchange Server 2007. Cancom erstellte die erforderlichen Konzepte und realisier-

»Gerade die sehr gute Zusammenarbeit und das hohe Engagement unserer Berater von Cancom, gepaart mit der hohen Fachkompetenz der Projektmitarbeiter, verhalfen zu dem großen Erfolg.« Sachsa Regensburger, Leiter IT-Infrastruktur, Hochland AG.

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te die Migration und Zentralisierung an insgesamt 15 Standorten in Europa mit insgesamt etwa 1 850 Benutzerkonten und 3 200 Gruppen im Active Directory. Die ursprünglich sieben Domänen und neun Exchange Server wurden zu einer Domäne und einer zentralen hochverfügbaren Exchange Server Infrastruktur zusammen gefasst. Zudem führte Cancom eine Automation der Erstellung und Pflege der Active Directory Struktur ein, so dass sich neue Standorte problemlos in die Struktur integrieren lassen. Durch die Konsolidierung und Zentralisierung können zukünftig laufende Kosten für Betrieb, Hardware, Software, Energie und Klimatisierung eingespart werden. »Gerade die sehr gute Zusammenarbeit und das hohe Engagement unserer Berater von Cancom, gepaart mit der hohen Fachkompetenz der Projektmitarbeiter, verhalfen zu dem großen Erfolg«, sagt Sascha Regensburger, Leiter IT-Infrastruktur, Hochland AG. nu

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Im Gespräch

mit

Frank Richter, Geschäftsführer der CANCOM IT Solutions GmbH und

Wolfgang Bader, Vertrieb CANCOM IT Solutions Kempten.

welche Maßnahmen

AW: Wodurch können Unternehmen Kosten senken und gleichzeitig die Flexibilität erhöhen? Frank Richter: Der Schlüssel zur Lösung dieses Widerspruchs liegt in der Standardisierung und Zentralisierung der IT-Ressourcen. Anwendungssoftware muss zum Beispiel nicht mehr auf den PCs/Notebooks der Mitarbeiter installiert werden, sondern kann von einer zentralen Anwendungsplattaus den BenutIT unter Druck – form zern als On-Demandjetzt wirklich helfen Service zur Verfügung gestellt werden. Dadurch entfallen die Service-Kosten für Endgeräte weitestgehend, Betriebskosten werden optimiert und der Support minimiert. Zugleich wird der Zugriff auf Applikationen über ein beliebiges Endgerät ermöglicht und ein kompletter Arbeitsplatz kann in Minuten zur Verfügung gestellt werden. Im Rechenzentrums-Umfeld ist diese Technologie bereits seit Jahren etabliert. AW: Mit welchen Anforderungen an einen modernen Arbeitsplatz werden Sie konfrontiert? Wolfgang Bader: Mobilität von Mitarbeitern innerhalb und außerhalb von Unternehmen ist heutzutage geschäftsrelevant. Sicherer Zugriff

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Frank Richter.

Wolfgang Bader.


CANCOM 11 / TAENZEL 1

Firmenzentrale CANCOM IT Systeme AG Messerschmittstraße 20 89343 Jettingen-Scheppach

auf die Unternehmensdaten und Kommunikationsstrukturen von unterwegs oder im Home-Office ist für effizientes Arbeiten unerlässlich. Seitens der IT sind hier zum Beispiel die Themen Verschlüsselung von mobilen Daten sowie der gesicherte Zugriff darauf, Aufbau von mobilen Kommunikationsdiensten, die Verschmelzung von Daten- und Telefonie-Diensten oder weltweite Einwahl- und Vernetzungsmöglichkeiten von Interesse.

bei über 50 Prozent der Gesamtkosten der Systeme – hier kann man sehr gut ansetzen. Der sichere IT-Betrieb ist ein wichtiges Thema, das auch von außen, zum Beispiel durch Wirtschaftsprüfer oder Versicherungsgesellschaften, getrieben wird. Wir beraten und implementieren hier zertifizierte Gesamtlösungen, die alle Komponenten berücksichtigen: Brandschutz, Brandvermeidung/ -löschung, Kühlung, Stromversorgung, etc.

AW: Welche Ansätze und Entwicklungen gibt es im Rechenzentrums-Umfeld? Wolfgang Bader: Hier liegt großes Potenzial in den Themen Effizienzsteigerung und Senkung der IT-Betriebskosten. Durch die Zusammenfassung der vorhandenen Server- und Speichersysteme in einen »virtuellen Pool« kann das oftmals vorhandene Verhältnis »viele Server mit wenig Auslastung« umgedreht werden in »wenige Server mit höherer Auslastung«. Extrem positiv wirkt sich diese Entwicklung natürlich auf die gesamte Energie-Bilanz aus, da neben dem Stromverbrauch auch die Kosten für Kühlung und Notstromversorgung gesenkt werden. Die Energiekosten für den Betrieb von Rechenzentrums-Systemen liegen über einen gesamten Lebenszyklus betrachtet oftmals

AW: Wie können Unternehmen den aktuellen Herausforderungen der Märkte begegnen? Frank Richter: Aufgrund der Herausforderung des globalen Marktes sowie komplexer rechtlicher Bestimmungen müssen IT-Bereiche auf Geschäftsziele, Strategien und Unternehmensabläufe abgestimmt sein. Die Optimierung und Unterstützung von Geschäftsprozessen steht im Mittelpunkt. Mittels geeigneter Tools, zum Beispiel dem Microsoft Office SharePoint Server, lassen sich verschiedene Anwendungen, wie etwa Dokumentenmanagement, Optimierung der Arbeitsabläufe, Zentralisierung des Formularwesens oder unternehmensweites Informationsmangagement, zu einer einheitlichen Lösung konsolidieren – direkte Mehrwerte für Mitarbeiter und Partner.

Mitarbeiterzahl: 1800 Standorte: 30 in Deutschland und Österreich Jahresumsatz 2008: 345,6 Millionen Euro seit 1999 börsennotiert; WKN541910

CANCOM Kempten Albert-Einstein-Straße 6 87437 Kempten Telefon (0831) 52191-0 Fax (0831) 52191-22 E-Mail its-ke@cancom.de www.cancom.de Das IT-Systemhaus im Allgäu 20 Jahre IT-Erfahrung Ursprung aus ComputerPartner Kempten und Software Wings Pfronten seit 2004 im Cancom-Konzern 47 Mitarbeiter

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Zeit Vor über 20 Jahren gründete Ulrich Baack die Mitron Watch GmbH unter dem Namen time electronics und ist seitdem erfolgreich im ArmbanduhrenVertrieb und -großhandel tätig. Ansässig ist das mittelständische Unternehmen in Legau im Allgäu mit 20 Mitarbeitern im Innendienst und fünf Mitarbeitern im Außendienst, die Mitron in Deutschland und Österreich flächendeckend repräsentieren.

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haben Zeit nehmen Zeit messen »Mitron

ist ein sehr familiärer Betrieb. Einige der Angestellten sind schon seit über 20 Jahren bei Mitron«, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Martin Heinle. Dieser Familiengedanke ist ein wichtiger Bestandteil der Firmenphilosophie.

Armbanduhren für die ganze Familie 1988 wurde der Markenname Mitron als geschützter Name eingetragen. Seit dieser Zeit wurde ein eigenständiges Mitron Uhrensortiment kreiert und zu einer umfangreichen Kollektion von über 500 Uhren ausgebaut. Sämtliche Nachfragebereiche werden abgedeckt: klassische, modische und sportliche Armbanduhren für Herren, Damen, Jugendliche und Kinder finden sich in einer attraktiven, zeitnahen Kollektion des Preissegments zwischen zehn und 30 Euro wieder. Vertrieben werden die Uhren exklusiv über den seit vielen Jahren bestehenden Kundenstamm. 1995 wurde das neue, bis heute einmalige Mitron Uhrenvertriebssystem mit neuen Warenträgersystemen entwickelt, das kontinuierlich weiter perfektioniert wird. 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 91


Daten 1982 2002 2007 2008

auf einen Blick:

gründete Ulrich Baack das Unternehmen unter dem Namen time electronics wurde die Firma in Mitron Watch GmbH umbenannt übernimmt Martin Heinle die Geschäftsleitung Umzug von der Ortsmitte Legau in das neue Gebäude in Legau/Ehrensberg (Legau Richtung Bad Grönenbach)

MITRON WATCH GmbH Ehrensberg 82 87764 Legau/Allgäu Telefon (08330) 925-0 Telefax (08330) 925-50 info@mitron.de www.mitron.de

Öffnungszeiten Mo bis Do 8 bis 16 Uhr Fr 8 bis 14.30 Uhr

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Gründer und Gesellschafter Ulrich Baack (links) und Geschäftsführender Gesellschafter Martin Heinle.


Werbeuhren – zeitgemäße Präsente Werbeuhren als Kundenpräsente Mit Mitron Werbeuhren als besondere Präsente können Firmen einen zeitgemäßen Eindruck bei Kunden oder Geschäftspartnern hinterlassen. Man kann zwar nicht mehr Stunden verschenken, als der Tag bereit hält, aber gemeinsam mit Mitron kann man individuelle Werbe- oder Vereinsuhren gestalten. Die Kunden wählen aus einer sorgfältig zusammen gestellten und umfangreichen Kollektion. So bekommt jede Werbeuhr ihre persönliche Note. Beratung wird bei Mitron groß geschrieben, so dass jedes Uhrenprojekt individuell und effizient realisiert wird. Die Kunden können sich ihre eigene Uhr zusammenstellen aus Gehäuse, Armband, Zifferblatt, Zeiger, etc. Mitarbeiter von Mitron stehen den Kunden mit Rat zur Seite und zeigen was möglich ist. Lagerverkauf für Kunden Beim Mitron Lagerverkauf können Kunden aus einem Sortiment von über 500 Uhren auswählen. Verkauft werden Armbanduhren, Wecker, Uhrarmbänder und zweite Wahl Uhren zu günstigen Preisen, auch werden Batterien gewechselt. Auf alle Uhren gibt Mitron zwei Jahre Garantie. nu 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 93


»80 Prozent der Bundesbürger streben nach dem eigenen Heim oder nach der eigenen Wohnung, aber nur 43 Prozent haben sich diesen Traum bisher verwirklicht«, so Eugen Josef Maucher.

»Während weltweit die Preise für Immobilien fallen, mancherorts sogar ins Bodenlose stürzen, haben wir in Deutschland weiterhin stabile Rahmenbedingungen für Immobilienkäufer und -verkäufer, solange die Lage stimmt.« Der, der dies sagt, kennt sich aus: Eugen Josef Maucher, Lizenzpartner der Engel & Völkers Residential GmbH. In den vergangenen Jahren seien deutsche Immobilien teilweise sogar unterbewertet worden. »Zu diesem Schluss kam im vergangenen Jahr der Internationale Währungsfond, der die Immobilienpreise als Funktion aus verfügbarem Einkommen, demographischer Entwicklung und Kapitalkosten berechnete«, so Maucher.

D

ie Zeitschrift Finanztest habe darüber hinaus festgestellt, dass die Zinsunterschiede zwischen günstigen und teuren Anbietern in den letzten Monaten enorm gestiegen sind. »Also: vergleichen bei der Finanzierung lohnt sich zu Gunsten einer auf historischem Tief befindlichen Darlehensfinanzierung für eine Immobilie«, so der Immobilienfachmann Maucher. 80 Prozent der Bundesbürger streben schließlich nach dem eigenen Heim oder nach der eigenen Wohnung, aber

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TÄNZEL 1 / ENGEL&VÖLKERS 2

Persönliche Kundenberatung und -betreuung ist dem Team von Engel&Völkers sehr wichtig.

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nur 43 Prozent hätten sich diesen Traum bisher verwirklicht. Dabei seien insbesondere auch exklusive Wohnimmobilien in sehr guten Lagen im Allgäu sehr gefragt. »Und sie werden es auch bleiben«, ist sich Maucher sicher. Denn derzeit stehe der Wunsch nach Sicherheit, vor allem für das Kapitalvermögen, für viele Bundesbürger an oberster Stelle. »Die Wohnimmobilie wird verstärkt als wichtige und sichere Alternative zu den meisten anderen Kapitalanlagemöglichkeiten gesehen.« Ein expandierendes Lizenzsystem Engel & Völkers ist ein Immobilienunternehmen, das sich gerade auf die Vermittlung von hochwertigen Wohnimmobilien in 1a-Lagen spezialisiert hat. »Ein expandierendes Lizenzsystem, das in den vergangenen fünf Jahren über 100 Immobilienshops eröffnet hat«, wie Maucher erklärt. Das Franchise-Unternehmen wurde 1977 als reiner Wohnimmobilienmakler in den Hamburger Elbvororten gegründet. Heute ist die Engel & Völkers-Gruppe mit rund 3 340 Mitarbeitern und über 373 Büros eines der größten unabhängigen Immobilienvermittlungs- und Beratungsunternehmen. Die Gruppe ist in ganz Deutschland zwischen Sylt und Tegernsee sowie in den schönsten ausländischen Regionen auf vier Kontinenten in mehr als 28 Ländern vertreten. Natürlich auch im Allgäu: in Kempten an der Klostersteige. Dort trafen wir Eugen Josef Maucher zum Interview:

mit Eugen Josef Maucher

AW: Weltweit fallen die Preis für Immobilien, in Deutschland nicht. Was unterscheidet den deutschen Markt beispielsweise von dem in den USA? Eugen Josef Maucher: Banken prüfen die Bonität der Kunden und vor allem die Kapitaldienstfähigkeit sehr genau. Die Werthaltigkeit der Immobilie wird sehr genau geprüft. Es gibt überwiegend keine 100 Prozent-Finanzierung sondern 60 bis 80 Prozent des Beleihungswertes. Zinssätze werden in Niedrigzinsphasen überwiegend für lange Laufzeiten fixiert. Hypothekenkredite mit einer variablen Verzinsung werden selten vereinbart. Der Kunde kann dadurch fest planen und ist vor Überraschungen an den Zinsmärkten geschützt. Was spricht weiter für den Immobilienmarkt trotz Finanzkrise? Eugen Josef Maucher: Eine Menge von Argumenten: Die Stärkung der Altersvorsorge in Substanzwerte wird immer wichtiger. Inflationssicherheit und Wertzuwachs sind gefragter denn je. Der durchschnittliche Immobilienbesitz verkürzt sich von einst 30 Jahren auf 15 bis 20 Jahre.

80 Prozent der Mitbürger streben nach dem eigenen Heim oder nach der eigenen Wohnung. Teilweise steigen die Mieten sehr stark in bestimmten Regionen, vor allem in Ballungszentren. Und: Das knappe Angebot durch geringe Neubautätigkeit. Das Bundesamt für Bauwesen und Bauordnung prognostiziert einen Bedarf von 230 000 Wohnungen pro Jahr für Deutschland. Gebaut werden bei uns derzeit aber nur ca. 60 000 Wohnungen. Außerdem besteht weiterhin steigende Wohnungsnachfrage. Es gibt eine steigende Anzahl von Single-Haushalten und damit einen größeren Bedarf an Wohnraum. Kunden werden zudem anspruchsvoller im Bezug auf die Größe der Wohnung. Individuelles Wohnen ist zusätzlich stark gefragt. Aus der EnEV resultiert dazu mehr Nachfrage nach neueren oder sanierten Objekten. Und: Staatliche Fördermittel werden verbessert: Wohn-Riester-Förderung und KfW-Fördermittel gibt es bis zu 30 Jahren Laufzeit bei Neubau und Ersterwerb. Wie hat sich die Kaufnachfrage nach hochwertigen Wohn- und Ferienimmobilien im Allgäu, insbesondere

Landsitz bei Kempten. Das exklusive Anwesen liegt als eine Oase der Ruhe inmitten der reizvollen Landschaft.

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Oberstdorf in diesem Jahr entwickelt? Macht sich hier die Finanzkrise bemerkbar? Eugen Josef Maucher: Insbesondere in den vergangenen Wochen hat sich die Nachfrage nach hochwertigen Wohn- und Ferienimmobilien dramatisch gesteigert. Offensichtlich spielt Inflationssicherheit und Werterhalt des vorhandenen Kapitals bei der Kaufentscheidung für eine Immobilie eine gewichtige Rolle. Bleibende Werte sind gefragt, denn gerade in unsicheren Zeiten ist der Kauf einer Immobilie zum Selbstbewohnen oder Vermieten eine besonders sichere Investition. Welche Lagen laufen traditionell gut, welche sind aktuell im Aufwind? Gibt es neue vielversprechende Trendregionen und/oder –Projekte? Eugen Josef Maucher: Hochwertige Ferienimmobilien in Bestlagen mit unverbaubarem Blick in die Allgäuer Alpen laufen sehr gut. Bei hochpreisigen Wohnimmobilien in Oberstdorf besteht derzeit dennoch ein Angebotsüberhang, beste Wohnlagen werden aber nach wie vor nachgefragt. An Bedeutung gewinnt die energetische Sanierung von Gebäuden, Auswahlkriterien sind nicht allein Lage und Ausstattung, immer mehr rückt die Energieeffizienz in den Vordergrund und wird damit zu einem wichtigen Vermarktungselement. Energieeffiziente Immobilien haben somit einen klaren Wettbewerbsvorteil. Wie ist derzeit die Bandbreite bei den Kaufpreisen? Eugen Josef Maucher: Bei Engel & Völkers – und dies gilt insbesondere auch hier im Oberallgäu – liegt der Schwerpunkt des Portfolios bei hochpreislichen Wohnimmobilien. Insofern sind Objekte mit deutlich über einer Million Euro Kaufpreis keine Seltenheit. Mehrere Objekte in unserem Angebot liegen sogar im Bereich zwischen drei und fünf Millionen Euro. Dafür bekommen Sie aber fantastische Panoramaaussicht, Schwimmbad und/oder Swimmingpool, Wellnessbereich und

Eugen Josef Maucher, Lizenzpartner der Engel & Völkers Residential GmbH

Ausstattung der Premiumklasse auf 500 bis 1 000 Quadratmeter Wohnfläche und darüber. Wie lautet Ihre Prognose für den Allgäuer Wohn- und Ferienimmobilienmarkt für das kommende Jahr? Eugen Josef Maucher: Als beliebteste Ferienregion der Deutschen hat das Allgäu einiges zu bieten: sanft geschwungene Hügellandschaften bis hin zu hochalpinem Gebirge, Flüsse und unzählige Seen, die Königsschlösser bei Füssen üben ihre Faszination auf Touristen und Einheimische gleichermaßen aus. Westlich des Oberallgäus schließt sich der Kreis Lindau/Bodensee an, Österreich und die Schweiz liegen vor der Haustür. In die Bayrische Landeshauptstadt München fährt man etwa eine Stunde, zum Allgäu Airport Memmingen eine halbe Stunde. Die Wirtschaft der Region und insbesondere die Metropole des Allgäus, Kempten, entwickelt sich sehr po-

sitiv. Laut PROGNOS-Institut erhielten Kempten und das Oberallgäu sehr gute Zukunftsprognosen. Das BIP stieg in Kempten um 7,5 % und damit mehr als doppelt so stark wie in Bayern insgesamt. Vor dem Hintergrund stabiler regionaler wirtschaftlicher Entwicklung gehen wir von gleichbleibenden bis moderat steigenden Immobilienpreisen aus. Maria Anna Weixler-Schürger

Eugen Josef Maucher Allgäu-Immobilien Kempten Lizenzpartner der Engel & Völkers Residential GmbH Klostersteige 3 87435 Kempten Telefon (0831) 9607900

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Der Apfel ist das Markenzeichen der Vitalzunge. Er wird sich auf den WochenSpeisekarten von Großküchen und Kliniken wiederfinden, damit Patienten, Mitarbeiter und Gäste sofort sehen, was aus der Region kommt.

Eine Aktion

»zum Segen Die »Landzunge« ist ein Projekt, das schon seit Jahren geradezu »super« funktioniert. Es bringt Erzeuger aus dem Allgäu mit Gastronomiebetrieben zusammen. Als »Schwester« gibt es nun seit Neuestem die »Vitalzunge«. Ihr Ziel ist es: In den Großküchen im Allgäu und Oberschwaben sollen mehr Produkte aus der Region eingesetzt werden. Die Idee dazu hatte Ralf Hörger, langjähriger Küchenchef im Lindauer Krankenhaus. Gemeinsam mit der Kälbererzeugergemeinschaft Allgäu will er das Projekt zum Laufen bringen. Das heißt, es läuft eigentlich bereits! Denn mit einigen potenziellen Abnehmern liefen bereits erfolgreiche Gespräche. Erste Zusagen liegen auf den Tisch. Aus Bayern und Baden-Württemberg. »Da sind große Zugpferde dabei, einige Kleinere kommen dazu«, freut sich Ralf Hörger.

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der Region« W

ir wollen die Wertschöpfung der Region erhöhen, daher ist es wesentlich, Absatzmöglichkeiten für regionale Lebensmittel zu schaffen.« Dazu müssten jedoch insbesondere die Infrastruktur zwischen Erzeugern und Handel und die Lieferwege in die großen Küchen ausgebaut werden, so Hörger, diplomierter Diätküchenmeister und Schüler von Harald Wohlfahrt. Jahrelang hat der 43-Jährige übrigens auch für den bekannten Schönheitschirurgen Prof. Dr. Mang gearbeitet. »Und witzigerweise habe ich schon vor zehn Jahren Leberkässemmel für Feneberg verkauft«, schmunzelt er über die neue Verbindung. Denn in Hannes Feneberg, dem Geschäftsführer des Allgäuer Lebensmittelunternehmens, das bekannt ist für sein Bekenntnis zur Vermarktung regionaler Produkte, ist er sofort auf positive Resonanz gestoßen. Hörger kennt Feneberg schon seit Jahren. Irgendwie hatte man immer wieder Kontakt. Und so wusste Hörger auch, dass die Feneberg-eigene Metzgerei ein Problem hatte: die Vorderviertel. Während seiner sieben Jahre als Küchenchef im Krankenhaus Lindau kam ihm dann irgendwann die Idee, die nun in das Projekt Vitalzunge mündet. Nicht nur Hannes Feneberg konnte er dafür begeistern, sondern auch Georg Abele, den Vorstand der Kälbererzeugergemeinschaft Allgäu.

Der erfahrene Großküchenchef Ralf Hörger hatte die Idee zur Vitalzunge. Ihm ist es wichtig, dass auch in Großküchen beste Qualität aus der Region auf den Tisch kommt.

»Wenn wir die Schlachtzahlen erhöhen können, haben beide etwas davon: Feneberg und die Allgäuer Landwirte«, so Ralf Hörger, der in Lindau auch ein eigenes Kochstudio betreibt. Das Problem sind die Vorderviertel Das Problem sind die Vorderviertel. Sie verkaufen sich einfach nicht so gut wie die Hinterviertel. Die übrigen Vorderviertel alle in die Wurst zu stecken wäre zu viel und zu teuer. Also soll nun versucht werden, die Vorderviertel auf anderem Wege zu verkaufen. Ralf Hörger, der Erfahrung mit Großküchen hat, hatte die Idee, die Vorderviertel gezielt an Großküchen zu verkaufen. »Sogesehen ist die Vitalzunge eine Wohltat«, sagt Hörger. »Und das in mehrfacher Hinsicht: Zunächst tut man seinen Bewohnern, Patienten, Mitarbeitern und Gästen damit etwas Gutes, weil es einfach schmeckt. Gleichzeitig unterstützt man die Bauern in der Region.« Die Aktion Vitalzunge hat ein klares Ziel: In den Großküchen der Region Allgäu-Oberschwaben sowie der Bodenseeregion sollen weit mehr Produkte aus der Region eingesetzt werden. Die Vitalzunge setzt dabei auf Produkte von hohem gesundheitlichem Wert – daher hat sie sich als Symbol auch den Apfel ausgesucht. Er findet sich auf den Speisekarten in den

Georg Abele ist Diplom-Ingenieur und Bauer in Lauben. Zudem ist er Vorstand und Geschäftsführer der Kälbererzeugergemeinschaft Allgäu. Seine Tiere, die er an Feneberg verkauft, verbringen den Sommer auf einer Wiese hoch über dem Kemptener Stadtweiher. 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 99


Wirtschaftlichkeit der Kalbinnen- und Ochsenmast unter »Prima-Rind«-Bedingungen Die Kälbererzeugergemeinschaft Allgäu beliefert seit Oktober 2000 die Firma Feneberg mit Kalbinnen und Ochsen, die die Vorgaben des Markenfleischprogramms »Prima Rind« erfüllen. Die Erzeuger des »Prima-Rind«-Rindfleisches hatten dafür im dreijährigen Schnitt einen Preisvorteil von 30 Cent je Kilogramm Schlachtgewicht. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Agrarökonomie hat untersucht, ob eine Rindfleischerzeugung in das »Prima-Rind«-Programm für kleinere oder mittlere Milchviehbetriebe wirtschaftlich sinnvoll ist. Grundlage der Berechnungen bildeten zum einen kleinere Milchviehbetriebe mit 15 bis 25 Kühen, zum anderen mittlere Milchviehbetrieb mit 25 bis 35 Milchkühen aus dem Alpen- und Voralpenraum. Der Unterschied im Deckungsbeitrag je Tier zwischen einer »normalen« Mast und der »PrimaRind«-Mast wurde bei gleichen tierischen Leistungen mit rund 125 Euro beim Ochsen und 75 Euro bei der Kalbin errechnet. Bei guten Masterfolgen beträgt der Unterschied schon etwa 180 bzw. 125 Euro je Tier. Für den Erfolg der »PrimaRind«-Mast sind – wie in jeder landwirtschaftlichen Produktion – mindestens durchschnittliche, besser gute Leistungen unabdingbar. Ein kleiner Milchviehbetrieb, der mit der Milchviehhaltung aufhören und dafür »Prima-Rind«-Ochsen und -kalbinnen erzeugen möchte, senkt zwar sei-

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nen Betriebsgewin (im Beispiel um rund 8 000 Euro). Allerdings halbiert sich seine Arbeitsbelastung. Damit ist ein Neben-, Zuerwerb- oder der Ausbau eines zweiten Standbeines, wie beispielsweise »Urlaub auf dem Bauernhof« leichter möglich. Mittlere Milchviehbetriebe, die alle männlichen Kälber und auch einen Teil der weiblichen Nachzucht gezielt für »Prima-Rind« mästen, statt sie zu verkaufen bzw. als weibliches Jungvieh aufzuziehen, können dadurch mehr an Gewinn erwirtschaften. Allerdings steigt auch der Bedarf an Arbeitskraftstunden leicht an. Wichtig ist jedoch, dass für die Mastkalbinnen und -ochsen möglichst wenig an Investitionen

getätigt werden. Ideal wäre, wenn beispielsweise Stallanlagen schon vorhanden bzw. kostengünstig umgebaut werden können. Ob ein Betriebsleiter in die Rindfleischerzeugung einsteigen sollte, ist jedoch von der individuellen Ausgangslage abhängig. Hilfestellung bei der Entscheidung geben die Berater in den Rindermastteams an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Irene Faulhaber, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Agrarökonomie, München


Kliniken wieder, die die Aktion Vitalzunge entworfen hat. Anhand des Apfels kann der Patient so sofort sehen, ob es sich um ein Produkt aus der Region handelt oder nicht. Und er ist zugleich Verpflichtung: Die Großküchenbetriebe der Aktion Vitalzunge verpflichten sich, auf ihren individuellen Speiseplänen und Auslobungen möglichst viele Gerichte aus regionalen Produkten (beispielsweise Rind, Schwein, Geflügel, Schaf, Fisch, Gemüse, Obst, Käseund Milchprodukte oder auch Getränke) einzusetzen. Die Geschäftsführung der GbR, die das Projekt koordiniert, übernimmt Ralf Hörger. Die Kälbererzeugergemeinschaft ist Projektträger der Aktion »Vitalzunge«.

Weitere Informationen www.vitalzunge.de

VITALZUNGE 7, WEIXLERSCHÜRGER 3

be trotzdem weiterhin, als einzige Metzgerei, Rindfleisch verkauft. Und siehe da: Der Verbraucher hat bei Feneberg wieder Gutes muss auch Rindfleisch gekauft. Zusammengekommen sind Erzeuger teurer sein dürfen und Vermarkter übrigens über die LandEines freilich ist auch klar: Die besten Prozunge. Dass die Zusammenarbeit über die dukte aus der Region sind meist etwas teuVitalzunge nun noch ausgebaut werden rer. »Aber nur so erhalten Bauern ihren faisoll, freut Abele natürlich sehr. Denn, daren Preis, nur so können wir die landschaftrüber sind sich alle Beteiligten sicher: Die liche Schönheit der Region erhalten – ohProduktion könnte, wenn die Vitalzunge entsprechend angekommen »Nur so erhalten Bauern wird, verdoppeln. Am ihren fairen Preis, nur so können sie Anfang wurden 2 000 Schlachtkälber an Fenedie landschaftliche Schönheit berg geliefert, jetzt sind der Region erhalten.« noch rund 1 800 Färsen und Ochsen pro Jahr. Die Zusammenarbeit mit Feneberg sieht Georg Abele im Übrigen als ne Bauern klappt alles nicht mehr«, so laugeradezu ideal an: Die Firma sei nicht zu tet eine der Prämissen der Aktion Vitalgroß und nicht zu klein. Und ganz wichtig: zunge. Die Familie stehe dahinter. »Feneberg ist Georg Abele freut sich über diese Einein Segen für die Region«, so der Landwirt. stellung. Seine Kälbererzeugergemein»Andere in unserer Ringgemeinschaft würschaft gibt es seit Mai 1987. 1 050 Mitglieden sich die Finger abschlecken nach solch der hat die Gemeinschaft inzwischen, aus einer Firma. Und ohne eine solche Firma dem gesamten bayerischen und württemkönnte man ein solches Projekt gar nicht bergischen Allgäu. Ziel der Gemeinschaft aufbauen.« Maria Anna Weixler-Schürger war es von Anfang an, Nutzkälber zu vermarkten. Früher hatte man Kleinkälber fast nur nach Italien geliefert und war damit extrem vom italienischen Markt abhängig. »Da sagten wir uns, das kann man doch auch in Deutschland machen. Und wir haben gemerkt: Es geht!«, erinnert sich Georg Abele, der Geschäftsführer und Vorstand und Gründungsmitglied der Erzeugergemeinschaft ist, die in ihrer Art einzigartig in Deutschland ist. 2001 ist die Erzeugergemeinschaft dann mit Feneberg zusammengekommen. Übrigens ausgerechnet am Tag, als der erste BSE-Fall im Allgäu bekannt wurde, erinnert sich Abele. »Und das dann auch noch bei einer Familie Feneberg.« Feneberg ha-

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Die Allgäuland-Käsereien GmbH entstanden aus dem Zusammenschluss genossenschaftlicher Molkereien mit dem Ziel, Kompetenz und Know How von der Milcherzeugung über deren Verarbeitung bis hin zur Vermarktung professionell zu bündeln. Aus einer regional verwurzelten Genossenschaftsmolkerei entstand so ein heute international tätiges Unternehmen mit im Branchenvergleich überdurchschnittlichen Wachstumsraten. Die Allgäuland-Käsereien GmbH rangieren heute unter den 15 größten deutschen Milchverarbeitungsunternehmen. Die konsequente Qualitätsorientierung in allen Bereichen war und ist die Grundlage unseres Unternehmenserfolges. Getreu dieser Philosophie ist es auch in Zukunft unser wichtigstes Anliegen, unseren Kunden und Gesellschaftern Bestleistungen zu bieten. Eine grafische Darstellung der Beteiligungsgesellschaften sowie allgemeine Informationen finden Sie unter www.allgaeuland.de.


Informationen Hier gibt’s die Milch- und Käsespezialitäten direkt aus der Käserei:

Allgäuland ist die Dachmarke mit Kompetenz für frische Milch- und Käseprodukte des täglichen Bedarfs. Die Marke der Bergbauern, die durch traditionelle und umweltgerechte Bewirtschaftung den Erhalt des alpenländischen Kulturraums und Ökosystems sichert.

Ladenverkauf Sonthofen Theodor-Aufsberg-Straße 10, 87527 Sonthofen Geöffnet: Mo bis Do 8:30 - 12:30 und 14:00 - 18:30 Uhr Fr 8:30 - 18:30, Sa 8:30 - 13:00 Uhr Ladenverkauf Adrazhofen Bergstraße 24, 88299 Leutkirch-Adrazhofen Geöffnet: Mo bis Fr 9:00 - 12:00 und 15:00 - 18:00 Uhr Sa 8:00 - 12:00 Uhr

Allgäuland Bio ist die Garantie für vollwertige Milchund Käseprodukte, die beweisen, wie lecker BioProdukte schmecken können.

Ladenverkauf Zaisenhofen Wangener Straße 42, 88353 Kisslegg-Zaisenhofen Geöffnet: Mo bis Do 8:00 - 12:00 und 14:00 - 18:00 Uhr Fr 8:00 - 18:00, Sa 8:00 - 12:00 Uhr Ladenverkauf Schönau Heimhofer Straße 6, 88167 Grünenbach-Schönau Geöffnet: Mo bis Fr 9:00 - 12:30 und 14:30 - 18:00 Uhr Sa 8:00 - 12:30 Uhr Sennerei Wertach Kramerweg 2, 87467 Wertach Geöffnet: Pfingsten bis 15. Oktober: Mo. und Di. 8.30 – 12.00 Uhr und 15.30 – 18.00 Uhr, Mi. 8.30 – 12.00 Uhr, Do. und Fr. 8.30 – 12.00 Uhr und 15.00 – 18.30 Uhr, Sa. 8.00 – 12.30 Uhr 15. Oktober bis Pfingsten Mo. und Di. 8.30 – 12.00 Uhr und 15.30 – 18.00 Uhr, Mi 8.30 – 12.00 Uhr, Do. und Fr. 8.30 – 12.00 Uhr und 15.30 – 18.30 Uhr, Sa. 8.00 – 12.00 Uhr Sennerei Böserscheidegg Haus Nr. 143 1/2, 88175 Scheidegg Geöffnet: Mo bis So 7:00 - 12:00 und 17:00 - 19:00 Uhr


»Unsere Kunden profitieren von unserer Erfahrung!«

Man sagt ja, Eis- und Kaffee- und Pizza-»Kultur« haben uns Allgäuern die Italiener gebracht. Da passt es doch wunderbar, wenn eine Firma, die all dies liefern kann, eine Halbitalienerin als Chefin hat: Doris Schneider leitet die Fritz Köllemann GmbH zusammen mit ihrem Mann Klaus, dem Enkel des Firmengründers. Der 35-Jährige hat die Firma 2003 von seinen Eltern übernommen. Seine um drei Jahre jüngere, in Füssen geborene Frau, ist seit 2006 mit in der Geschäftsführung.

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K

öllemann ist ein typischer Familienbetrieb mit Tradition. 1949 hat Fritz Köllemann das Unternehmen gegründet. Nach dem Umzug 1966 folgte 1975 die Gründung der Fritz Köllemann GmbH. 1985 zog die Firma in ihre heutigen Geschäftsräume in der Daimlerstraße in Kempten. Es war damals eines der ersten neuen Gebäude im heute gut gefüllten Gewerbegebiet. Mit dem Neubau gab es auch den ersten Generationswechsel: Fortan übernahmen Köllemann-Tochter Juliane und ihr Mann Klaus Schneider die Geschäftsführung. Seither ist der Name Schneider fest mit Köllemann verbunden. Wie das Leben spielt: Auch die zweite Tochter, Andrea, hat einen Schneider geheiratet. Sie ist heute noch durch Steuerberatungstätigkeiten mit der Firma verbunden. »Das ist ideal für uns«, sagen Doris und Klaus Schneider. »Sie kennt das Unternehmen von der pike auf und wir haben auch eine entsprechende Vertrauensbasis. So ist es klar , dass sie auch den Jahresabschluss für das Unternehmen macht.«

»Es ist schön, dass Kaffee endlich auch einen anderen Stellenwert in Deutschland bekommt. Sie werden sehen, Kaffee wird auch Kult bei uns.« Doris Schneider

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Ein Familienunternehmen, das perfekt funktioniert.

Ein echtes Familienunternehmen Überhaupt: Das Familienunternehmen scheint perfekt zu funktionieren. Die beiden »Jungen« haben den Laden im Griff. Die zweite Generation hat sich beizeiten zurückgezogen, um den Nachfolgern ausreichend Freiraum und Spielraum zu lassen. Sie kümmern sich nun liebevoll um die beiden Enkel (zwei und acht Jahre alt), während Klaus und Doris die Firma organisieren. Zur Firma gehört ein 38-köpfiges Team aus jungen, motivierten Fachkräften. Fünf Mitarbeiter sind im Lager beschäftigt, acht Lkw-Fahrer sorgen für eine effiziente und flexible Logistik. Im Büro, in der Buchhaltung, in Verwaltung und Verkauf haben 15 Mitarbeiter die Abläufe im Blick. Und auch hier ist wieder Familie im

Spiel: Fuhrparkleiter ist der Bruder von Doris Schneider, Marco Gugliotta. Bilanzbuchhalterin ist Schwägerin Bettina. Sie haben sich im Unternehmen kennengelernt. Und: Man ersetzt sich auch schon gegenseitig in der Firma. Nicht ohne Stolz sagt Doris Schneider: »Mein Mann und ich können alles – außer Lkw fahren. Und das fangen wir auch nicht an, das haben wir uns geschworen.« Dafür sitzt ihr Bruder selber ab und zu im Führerhaus … . Das ist es vielleicht auch, was die Firma ausmacht: Man hat das Gefühl, alle Mitarbeiter fühlen sich der großen Familie Köllemann verbunden. Das spürt sicher auch der Kunde, von denen es immer mehr gibt. Denn einerseits schrumpft der Markt, andererseits sind von ehemals vier Großhan-

Das Außendienst-Team von Köllemann (von links): Peter Müller, Diana Ahrensberg, Markus Berres, Bernhard Socher (es fehlt Matthias Tobusch).

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»Bäckereien, die mit der Zeit gehen, werden Bestand haben.« Klaus Schneider

delsbetrieben nur noch ein Mitbewerber (aber anders als Köllemann ein Genossenschaftsbetrieb) übrig geblieben und das Kundengebiet hat sich vergrößert. Das Köllemann-Team hat sich eben immer wieder den Entwicklungen der Branche angepasst. Mit eigenen Ideen, aber auch dem Ziel, das Geschäft ihrer Kunden mitzuentwickeln. »Wir ermitteln und vermitteln Marktveränderungen. Das schätzen unsere Kunden auch«, sagt Klaus Schneider. Beispiel Bäckereien: In Deutschland geht das große Bäckersterben um, weil es immer mehr Filialisten gibt. »Da heißt es, gute Konzepte zu haben, auch mal Neues

zu wagen, etwas Besonderes zu bieten«, sagt Doris Schneider, eigentlich eine gelernte Bauzeichnerin, die sich durch verschiedene zusätzliche Studien (Handelsfachwirt und Betriebswirt) vielfältige Kenntnisse erworben hat, die ihr heute in der Unternehmensführung dienen. Kaffee wird auch Kult in Deutschland Ganz neu im Angebot von Köllemann ist Kaffee, von einer kleinen Familien-Rösterei mit dem Namen Varesina. Und natürlich auch die dazugehörige Kaffeemaschine (Astoria) und besonders schönes Geschirr. Alles aus Italien. Wie praktisch, dass die Chefin perfekt italienisch spricht. »Es

Das Fahrer- und Lagerteam der Firma Köllemann.

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ist schön, dass Kaffee endlich auch einen anderen Stellenwert in Deutschland bekommt. Das hat lange gedauert. Aber Sie werden sehen, Kaffee wird auch Kult bei uns«, denkt die quirlige Chefin, der man das südländische Temperament durchaus anmerkt. Köllemann bietet seinen Kunden hierzu auch Schulungen über Kaffee, »Latte Art« oder vieles mehr an. Köllemann verfügt dazu mittlerweile auch über ein großes Kühl- und Tiefkühllager. Denn: Köllemann-Kunden können mittlerweile alles aus einer Hand beziehen. Von der so genannten »weißen Ware« (Milch oder auch Quark) über Artikel zur Speiseeiserstellung bis hin zu allen Zutaten, die Bäcker so brauchen. Von allerlei Saaten bis zu Sultaninen. Die kauft Köllemann schon auch mal direkt in allen möglichen Ländern der Welt – oder über den Einkaufsverbund »Back-Europ«. So lagern über 9 000 Artikel in den Bereichen Trocken, Kühlung und Tiefkühlung. Auf insgesamt rund 2 000 Quadratmetern. Acht Lkws bringen sie so schnell wie möglich zu den Kunden, die hauptsächlich im Allgäu beheimatet sind. Aber Köllemann liefert mittlerweile auch bis Friedrichshafen, Biberach, Krumbach, Augsburg, Landsberg, Weilheim oder Reutte, um nur einige Liefertouren zu nennen. Eine wichtige Neuerung in der Firmengeschichte markierte dazu die Zusammenarbeit mit Langnese. Köllemann hat für das weltweit agierende Unternehmen den gesamten Vertrieb fürs Allgäu übernommen. Dafür freilich musste auch nochmal in die Lagerkapazitäten investiert werden. Aber: Der Umsatz hat sich seither und insbesondere mit der Aufnahme des Bereiches Gastronomie im Jahr 2002 auch um rund 30 Prozent erhöht. Das Angebot der Firma Köllemann ist daher inzwischen umfassend. Man versteht sich als Vollsortimenter. Jede Bäckerei, jede Konditorei, jede Eisdiele be-

TAENZEL

Das Vertriebs-Innendienst-Team von Köllemann (von links): Veronika Haug, Manfred Stark, Susanne Gehring, Klaus Schneider Michael Pauser, Doris Schneider und Martina Dirner.

kommt bei Köllemann wirklich alles, was sie braucht. Mehl, Salz, Sahne, Früchte, egal. »Es gibt sonst keinen, der alles hat«, sagen die beiden Firmenchefs selbstbewusst. Auch in Sachen Einrichtung und technischer Ausstattung ist Köllemann gerne kompetenter Partner. Unter anderem ist Köllemann Vertragspartner der Firma Carpigiani. Und arbeitet mit einem guten Ladenbauer zusammen. Im Café-Musterladen in der Firmenzentrale lässt sich bei einem leckeren Cappuccino vieles besprechen und planen.

Fritz Köllemann GmbH Backring Allgäu Daimlerstraße 11 87437 Kempten Telefon (0831) 57413-0 Telefax (0831) 57413-49 www.koellemann-gmbh.de

Maria Anna Weixler-Schürger 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 109


Zeitloses Design

BITTNER

Rainer Halbich erwarb 1994 die bittner Einrichtungen. Heute gehört bittner3 zu den führenden Wohn-, Objekt- und Büroeinrichtern in der Wirtschaftsregion Augsburg -Schwaben. Von Anfang an wurde nur mit etablierten Herstellern des jeweiligen Branchensegments zusammen gerabeitet und geplant.

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hoch 3 anchmal ist es Zeit für etwas Außergewöhnliches, etwas Exklusives – nach drei Jahrzehnten wandelte sich bittner Einrichtungen zu bittner3 – sprich bittner hoch 3. Die dritte Komponente übernimmt – neben dem gehobenen Büro und Objekteinrichtungen der Wohnbereich.

M Beratungs- und Planungskompetenz bilden seither die Grundlagen des Unternehmenserfolgs. Serviceleistungen, die sich am Kunden orientiert sind selbstverständlich und Ziel ist immer wieder, mit Einrichtungslösungen Werte und Nachhaltigkeit für den Kunden zu schaffen.

Neueröffnung Wohnen im Oktober 2008 So präsentiert man bei bittner3 seit Oktober 2008 auf erweiterten Ausstellungsflächen Möbel in zeitlosem Design für Kunden mit Stil und Niveau. Geschäftsführer Rainer Halbich sieht die Erweiterung als

Außergewöhnlich

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logische Konsequenz aus dem erfolgreichen Büro- und Objektgeschäft, das geschmackvolle Akzente bei den ersten Adressen in der schwäbischen Wirtschaft gesetzt hat. Zudem wurde der Ruf nach innovativen Einrichtungsideen für zu Hause gehört. Aus der Idee ist mit Unterstützung

Eine neue Marke für Wohnen, Objekt und Büro: bittner3 von Dipl.-Ing. Claus Wotruba und seinem Atelier für Film & Design (www.atfilmdesign.de) ein ganzheitliches Konzept, ja eine neue Marke geworden: bittner3 steht jetzt für Wohnen, Objekt und Büro.

Formvollendete Wohnkultur Die Vorzüge und Qualität der großen Marken wie Poltrona Frau, Fritz Hansen, Cassina, Cappellini, B&B Italia, Franz Wittmann, USM, Vitra, u. v. m. sind hinreichend bekannt. Sie bestechen aber nicht nur durch das langjährig schlichte Design und die klaren Linien, sondern vielmehr auch durch ihre unveränderte Wertigkeit und Klasse. Für das Möblieren von Räumen, in denen individuelle Wohnkultur bewusst gewünscht und gelebt wird, ist das richtige Feingefühl für Farben und Formen entscheidend. Denn es gilt das sensible Zusammenspiel von Raum, Einrichtung und Licht in ein Gleichgewicht zu bringen. Dazu bedarf es einer eingehenden kompeten-

Ein Stück Urlaub

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Oasen der Ruhe

ten Beratung, der Erfahrung und des Wissen von Experten, die sich ständig mit den Fragen der gehobenen Wohn- und Bürokultur beschäftigen. Denn zwei wesentliche Elemente müssen verbunden werden – Das Bewahren von Intimität und das Schaffen von Räumen, die ihrer Bestim-

Räume, die ihrer Bestimmung zugeführt werden. mung zugeführt werden. Das zu leisten gelingt nur Innenarchitekten und dem Anbieter exklusiven Interieurs. Denn sie wissen und gewähren die Sicherheit, dass bei der Beratung außer auf schönes Design und hohe Produktqualität zusätzlich auf die sinnvolle Funktionalität eines Möbelstücks geachtet wird. So wird auch eine ele-

gante Bürokultur zu einem Raum, der den Geist beflügelt und die Produktivität jedes einzelnen Mitarbeiter anregt. Ästhetische Objektwelten »Im Dialog mit unseren Kunden, den beteiligten Architekten und unseren Herstellern richten wir die unterschiedlichsten Objekte nach den neuesten Erkenntnissen zum Thema Arbeitswelt und Arbeitsformen ein. So wurde etwa im Frühjahr 2008 bei der SGL CARBON Group in Meitingen das T&I Center als Vitra Net’n’Nest Office mit 120 Arbeitsplätzen von uns eingerichtet«, sagt Rainer Halbich. So auch der Neubau der Verlagsgruppe Weltbild mit über 220 Arbeitsplätzen. Ebenfalls stattete bittner3 die Arbeitspläte der HOSOKAWA Alpine AG aus und realisierte die Einrichtungen der Notariats Dr. Jerschke und 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 113


Objekt und Büro

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»Im Gegensatz zur Optik eines Raumes wird die Raumakustik kaum berücksichtigt, obwohl in Büro und Arbeitswelten nachweislich Geräusche als unangenehme Störfaktoren empfunden Rainer Halbich werden.«

Dr. Bernhard. »Aktuell wird unter unserer Regie die Privatpraxis von Dr. med. Martin Ringeisen in Augsburg ausgestattet und wer den Kasper und das Urmel aus der Augsburger Puppenkiste besucht, sitzt auf Poltrona Frau Theatersesseln, die wir geplant und realisiert haben«, so Halbich.

Interessant ist auch die Kombination von edlen Hölzern, Edelstahl und Steinen, die sich im Möbelbau vermehrt wiederfinden und somit ein großes Spielfeld bieten. Ein weiterer Aspekt, der für Schönheit und Harmonie eines repräsentativen Raums immer mehr an Beachtung gewinnnt ist das Licht. Wie die Sonne den Tag Elegante Bürokultur, die den Geist beflügelt. begleitet und die Stimmung des Menschen beeinHalbich führt weiter aus: »Die Arbeitsflusst, wirkt sich das künstliche Licht auf form, Architektur, Zeitgeist und der perdie Atmosphäre und Ausstrahlung des sönliche Geschmack fordern individuelle Raumes aus. Lichtarchitektur wird deshalb Ansprüche. Trotzdem wird, im Gegensatz künftig immer mehr an Bedeutung gewinzur Optik eines Raumes die Raumakustik nen kaum berücksichtigt, obwohl in Büro und Ergänzt wird das Produktangebot bei Arbeitswelten nachweislich Geräusche als bittner3 seit Juni 2009 mit Paola Lenti, die unangenehme Störfaktoren empfunden für exklusives Gartendesign stehen. bittwerden. Bauweise, Wände und Bodenbener3 stellt somit Möbelkollektionen zur läge, Möbel, Textilien selbst der Mensch Verfügung, die sonst in der Region nicht beeinflusst in der Praxis die Akustik des angeboten werden. Raumes – eben nahe zu alles. Deswegen Zur Realisierung seiner Projekte arbeigewinnt die raumakustische Funktionalitet bittner3 mit namhaften Partnern wie tät des Raumens zunehmend an BedeuUSM Möbelbausysteme, Vitra, Wilkhahn, tung. Aus diesem Grund wird im Haus bittTHONET, Knoll, Fritz Hansen, ClassiCon, ner3 auch dem Thema Akustik ein entFranz Wittmann, Poltrona Frau, B&B Itascheidender Platz eingeräumt. So werden lia, Cassina, Cappellini, FLOS, BELUX, Tozum Beispiel in das USM Möbelbausystem bias Grau, Nimbus u.a. zusammen. Diese Haller neue Elementen integriert, die das Hersteller repräsentieren seit Jahrzehnten Möbel quasi selbst zum schallabsorbierendie Spitze in punkto Design, Flexibilität, den Element machen«. Funktionalität und Prestige, und deren Produkte werden im Wirtschaftsraum Augsburg – Bayerisch Schwaben ausschließlich durch die Firma bittner3 vertrieben. Kunden der Firma bittner sind neben Industrieunternehmen, Ärzte, Anwälte, Steuerberater, Werbeagenturen, Unternehmensberater, Architekten, Ingenieure und Privatpersonen. nu

Rainer Halbich

bittner Einrichtungen GmbH Bergiusstraße 13 bis 15 86199 Augsburg Telefon (0821) 9000-370 kontakt@bittnereinrichtungen.de www.bittner3.de www.bittner-einrichtungen.de Geschäftsführer: Rainer Halbich

Atelier für Film & Design Dipl.-Ing. Claus Wotruba Hunoldsgraben 38 86150 Augsburg Telefon (0821) 5998211 atfilmdesign@arcor.de www.atfilmdesign.de

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Sommerlaune

bei Galeria Kaufhof Die Galeria Kaufhof präsentiert sich als moderner LifestyleAnbieter unter dem Slogan »Ich freu’ mich drauf!« mit hochwertigen, international ausgerichteten Sortimenten. Diese werden in übersichtlich und klar gegliederten Waren-Welten mit zahlreichen Markenshops vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen dabei sortimentsübergreifende und trendige Mode- und Lifestyle-Empfehlungen.

Die

erlebnisorientierte und inspirierende Warenpräsentation unterstreicht die Wertigkeit und Attraktivität der Ware. Aktuelle Themen aus Lifestyle und Mode werden wirkungsvoll in Szene gesetzt und durch Events unterstrichen. Der Gesamtauftritt der Galeria Kaufhof vermittelt den Eindruck von Qualität und ungewöhnlichen Ideen. Die Verkaufsräume werden durch eine phantasievolle Atmosphäre geprägt. Großzügige, helle

Im

Gespräch mit Michael Fenzl Verantwortlich für die einheitliche Schaufenstergestaltung aller Galeria Kaufhof-Filialen in Deutschland ist die Zentrale in Köln. Den Bereich Merchandising leitet Michael Fenzl. Allgäuer Wirtschaftsmagazin-Redakteurin Maria Anna Weixler-Schürger sprach mit ihm.

Werden alle Entscheidungen bezüglich der Schaufenstergestaltung Ihrer Filialen immer in Köln getroffen? Michael Fenzl: Ja, wir erarbeiten hier zentrale Vorgaben für alle. Wobei wir für jede Jahreszeit eine neue Kampagne erstellen, die dann auch zu 100 Prozent so umgesetzt werden muss. Wie viele Filialen haben Sie denn derzeit? Michael Fenzl: Aktuell sind es 113.

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Wie transportieren Sie die Informationen über die Umsetzung der Fenstergestaltung an die Filialen? Michael Fenzl: Wir erstellen dazu jeweils ein extra Handbuch. In dem ist genau beschrieben, wie das Fenster aussehen soll und welche Waren darin präsentiert werden. Das heißt, es gibt eine Grundanzahl an Optik. Aber jeder kann natürlich auch ein bisschen in der »Architektur« variieren. Denn es hat ja auch nicht jeder das


und freundliche Eingänge, übersichtliche Gangführung, ideenreiche Rückwände, akzentuierte Beleuchtung und Fenster mit phantasievoller Dekoration setzen architektonische Akzente. Einen hohen Stellenwert im Galeria-Konzept besitzen die Freundlichkeit und Kundenorientierung der Mitarbeiter sowie umfangreiche Serviceleistungen, zu denen auch innovative Multimedia-Anwendungen zählen. Mit ihren faszinierenden Waren-Welten, hoher Sortiments- und Preiskompetenz sowie umfangreichen Serviceangeboten vermittelt die Galeria Kaufhof sowohl dem Fachgeschäftskunden als auch dem Warenhauskunden mit gehobenen Qualitätsansprüchen neue Einkaufslust. Zentrale Kernzielgruppe ist die »aktive Lebensmitte« – Kunden in der Altersgruppe 35 plus. Das Galeria-Konzept – das in Häusern ab 7 000 Quadratmeter Verkaufsfläche realisierbar ist – ist ein »lebendiges« Konzept, d. h., die Waren-Welten werden kontinuierlich modifiziert und auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet. Dafür steht dem Management der Galeria Kaufhof GmbH ein differenziertes Marktforschungsund Controllinginstrumentarium zur Verfügung.

»Ich freu’ mich drauf« gleiche Platzangebot. Aber grundsätzlich ist die Kampagne jeweils 1:1 umzusetzen. Wir geben auch vor, wieviele Fenster zu gestalten sind. Das sind in der Regel 40 bis 50 Prozent der Fenster. Für die restlichen Fenster wird ein individuelles Konzept erstellt. Wie dick ist denn so ein Handbuch und wie lange dauert jeweils eine Kampagne? Michael Fenzl: Das Buch umfasst circa 40 bis 50 Seiten und eine Kampagne dauert rund drei bis vier Monate. Wieviele Menschen sind mit der Erstellung einer solchen Kampagne beschäftigt und wielange im Voraus beginnen Sie mit der Planung? Michael Fenzl: Im Bereich Dekoration arbeiten bei uns vier Leute, die nichts ande-

res tun als das Handbuch zu erstellen. Die Vorlaufzeit beträgt immer jeweils ein halbes Jahr. Drei Monate vor Start muss der Inhalt fertig sein. Wechseln Sie jahreszeitlich den Schwerpunkt bezüglich Warenpräsentation? Michael Fenzl: Bei unseren Hauptaktionen werden immer alle unsere drei Warengruppen präsentiert. Also Textilien, Hartwaren und Haushaltswaren. Also von der Bratpfanne bis zu Uhren und Schmuck. Und natürlich müssen wir immer auch Mode transportieren.

Weitere Informationen www.galeria-kaufhof.de

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Arbeitsrechtliche Instrumente

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Sind Sie leidensfähig? Für den nachfolgenden Beitrag muss man nämlich in mehrfacher Weise leidensfähig sein. Zum einen beschäftigt sich der Beitrag mit einem rechtlichen Thema. Allein schon das Lesen derartiger Texte verlangt ein gewisses Maß an Leidensfähigkeit. Zum anderen befasst sich der Beitrag konkret mit Arbeitsrecht in der Wirtschaftskrise. Und wer die Wirtschaftskrise unmittelbar spürt, der erwartet weder als Unternehmer noch als Arbeitnehmer ausgerechnet vom Arbeitsrecht einen erbaulichen Beitrag.

Z

war bekommt nicht jedes Unternehmen die Wirtschaftskrise in gleicher Weise zu spüren. Für manche Unternehmen ist sie existenziell, andere trifft sie nur am Rande. Auf jeden Fall aber muss der Unternehmer auf die aktuelle Situation mittels Entscheidungen reagieren. Hierzu stehen ihm eine Fülle von Entscheidungsmöglichkeiten zur Verfügung. Nachfolgend sollen drei arbeitsrechtliche Instrumente dargestellt werden, mit denen der Unternehmer in der Krise reagieren kann. Um hier allerdings von vornherein keine falschen Erwartungen zu erwecken, sei darauf hingewiesen, dass allein mit arbeitsrechtlichen Instrumenten weder die Krise im Unternehmen zu beseitigen ist noch überhaupt kurzfristig Lösungen zu erreichen sind. Andererseits kommt derjenige, der Arbeitnehmer beschäftigt, um das Arbeitsrecht nicht herum. Eine der Grundfragen in der Wirtschaftskrise ist: Muss Personal abgebaut werden oder nicht? Muss Personal abgebaut werden, kann dies der Unternehmer nur mittels Ausspruchs betriebsbedingter Kündigungen oder Abschlusses von Aufhebungsverträgen erreichen. Soll hingegen kein Personal abgebaut werden, sollen aber gleichwohl die Personalkosten gesenkt werden, dann käme als Instrument die Einführung von Kurzarbeit in Frage. Ist absehbar, dass die Wirtschaftskrise längerfristig Auswirkungen auf die gesamte Struktur des Unternehmens hat, dann

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würde sich abschließend auch die Anpassung der Arbeitsverträge an diese Struktur anbieten. Nachfolgend sollen daher überblicksmäßig die drei Instrumente Kurzarbeit, betriebsbedingte Kündigung und Arbeitsvertragsanpassung vorgestellt werden.

einzelvertragliche Vereinbarung kommt in den Unternehmen zum tragen, für die kein Tarifvertrag gilt und in denen es keinen Betriebsrat gibt. Rein theoretisch müsste der Arbeitgeber mit jedem einzelnen Arbeitnehmer die Verkürzung der Arbeitszeit vereinbaren. Nach eine Entscheidung des LAG Düsseldorf vom 14.10.1999 reicht es aber, wenn ein Arbeitnehmer entsprechend den Weisungen des Arbeitgebers tatsächlich Kurzarbeit leistet. In der Praxis dürfte die Zustimmung des Arbeitnehmers zur Einführung von Kurzarbeit allein mit dem Hinweis des Arbeitgebers, dass ansonsten Kündigungen ausgesprochen werden müssten, erreicht werden.

1. Kurzarbeit Kurzarbeit wird in der Öffentlichkeit zwar in erster Linie im Zusammenhang mit der Gewährung von Kurzarbeitergeld durch die Agentur für Arbeit wahrgenommen. Regelmäßig ist die Bereitstellung von Kurzarbeitergeld durch die öffentliche Hand und die damit verbundene Kostenentlastung im Unternehmen sogar der eigentliche Grund für die Unternehmensentscheidung auf EinDass der Staat überhaupt Kurzarbeitergeld führung von Kurzarbeit. gewährt, ist darauf zurückzuführen, dass dem Dass dies in der Praxis so ist, Arbeitnehmer bei vorübergehendem Arbeitsdarf aber nicht zu der Vorausfall der Arbeitsplatz und dem Arbeitgeber die stellung führen, der ArbeitBelegschaft erhalten bleiben soll. geber könne einseitig einfach Kurzarbeit einführen. Unter Kurzarbeit wird allgemein die vorübergehende Verkürzung Kurzarbeit hat durch die Gewährung der betriebsüblichen normalen Arbeitszeit von Kurzarbeitergeld auch eine sozialrechtliche Seite. Das Kurzarbeitergeld ist verstanden. Will man die Arbeitszeit verin §§ 169 ff SGB III geregelt. Dass der Staat ändern, bedarf es hierfür einer arbeitsüberhaupt Kurzarbeitergeld gewährt, ist rechtlichen Grundlage. Die rechtliche darauf zurückzuführen, dass dem ArbeitGrundlage kann ein Tarifvertrag, eine Betriebsvereinbarung oder eine einzelvernehmer bei vorübergehendem Arbeitsaustragliche Vereinbarung sein. Gerade die fall der Arbeitsplatz und dem Arbeitgeber


§

in der Wirtschaftskrise

– Ein Beitrag für Leidensfähige –

in dem Betrieb beschäftigten Arbeitnehmer insoweit getroffen haben, dass ein Entgeltausfall von jeweils mehr als 10 % des monatlichen Bruttoentgelts vorliegt. Praktisch jeder Betrieb, in dem mindestens ein sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer beschäftigt wird, erfüllt die betrieblichen Voraussetzungen. Es kommt weder auf die Größe noch auf die Rechtsform des Unternehmens an. Die persönlichen Anforderungen sind bei allen sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern erfüllt, welche in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis stehen und deren Arbeitsverhältnis nach dem Arbeitsausfall fortgesetzt wird. Der Arbeitgeber hat den Arbeitsausfall der Agentur für Arbeit anzuzeigen und laufend die Voraussetzungen für die Gewährung von Kurzarbeitergeld Der Arbeitgeber hat den Arbeitsausfall nachzuweisen. Die Abrechder Agentur für Arbeit anzuzeigen und laufend nung erfolgt über den Arbeitdie Voraussetzungen für die Gewährung von geber. Die Agentur entscheiKurzarbeitergeld nachzuweisen. det mittels Bescheid über das Vorliegen der Voraussetzungen für den Bezug von Kurzarbeitergeld. Die Regelbezugsfrist beträgt 6 Monate, kann aber mittels der Agentur für Arbeit erhebliche AnforVerordnung des Bundesarbeitsministeriderungen gestellt, um Mitnahmeeffekte zu ums verlängert werden. vermeiden. Der Arbeitgeber muss in seinem Betrieb alle zumutbaren VorkehrunFazit: Durch Kurzarbeit kann der Ungen getroffen haben, um den Eintritt des ternehmer seine Personalkosten senken. Arbeitsausfalls zu vermeiden. AbschlieEr hat aber einen nicht unerheblichen Verwaltungsaufwand, der mit der Gewährung ßend muss der Arbeitsausfall im jeweiligen von Kurzarbeitergeld verbunden ist, zu Kalendermonat mindestens ein Drittel der

die Belegschaft erhalten bleiben soll. Einen Anspruch auf Kurzarbeitergeld haben Arbeitnehmer nach § 169 SGB III, wenn (1) ein erheblicher Arbeitsausfall mit Entgeltausfall vorliegt, (2) die betrieblichen Voraussetzungen erfüllt sind, (3) die persönlichen Voraussetzungen erfüllt sind und (4) der Arbeitsausfall der Agentur für Arbeit angezeigt worden ist. Erheblicher Arbeitsausfall liegt nach § 170 SGB III vor, wenn ein Arbeitsausfall infolge wirtschaftlicher Ursachen eingetreten ist oder auf einem unabwendbaren Ereignis beruht. Der weiteren muss der Arbeitsausfall vorübergehend und nicht vermeidbar sein. Dabei werden an die Vermeidbarkeit von Seiten

stemmen. Hierbei wird er von Seiten der Agentur für Arbeit mittels Formblättern und Informationen unterstützt. 2. Betriebsbedingte Kündigungen Kommt der Unternehmer zu dem Ergebnis, dass die Wirtschaftskrise einen Personalabbau unabwendbar macht, kann er diesen mittels Abschluss von Aufhebungsverträgen oder dem Ausspruch betriebsbedingter Kündigungen erreichen. Im Gegensatz zum Aufhebungsvertrag bedarf der Arbeitgeber für den Ausspruch einer betriebsbedingten Kündigung keiner Zustimmung des Arbeitnehmers. Allerdings veranlasst dies viele Arbeitnehmer, deshalb Kündigungsschutzklage zum Arbeitsgericht zu erheben. Dort wird dann geprüft, ob die Kündigung rechtmäßig war. In diesem Zusammenhang entscheidend ist daher die Frage, ob für den Betrieb des Unternehmers das Kündigungsschutzgesetz Anwendung findet. Das Kündigungsschutzgesetz findet grundsätzlich Anwendung, wenn ein Unternehmen in seinem Betrieb mehr als 10 Vollzeitarbeitskräfte beschäftigt. Um den Umfang dieses Beitrags nicht zu sprengen, wird auf die Darstellung verzichtet, die weiteren Anwendungsfälle für die Geltung des Kündigungsschutzgesetzes darzustellen. Findet nun das Kündigungsschutzgesetz Anwendung, dann darf ein Unternehmer nur noch aus verhaltens-, personen- oder betriebsbedingten Gründen kündigen. Findet das 2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 119


gungsfristen möglich. Dies kann dazu führen, dass ein Arbeitsverhältnis erst Monate nach Ausspruch der Kündigung endet. Des weiteren ist bei einer betriebsbedingten Kündigung eine gesetzlich vorgegebene Sozialauswahl zu beachten. Zu beachten sind Betriebszugehörigkeit, Lebensalter, Unterhaltspflichten und Schwerbehinderung. GeBei einer betriebsbedingten Kündigung rade die Sozialauswahl beist eine gesetzlich vorgegebene Sozialauswahl reit vielen Unternehmen zu beachten (Betriebszugehörigkeit, Lebensalter, in der Praxis große ProUnterhaltspflichten und Schwerbehindern). bleme. Regelmäßig wollen Unternehmer durch den Personalabbau die weniger guten Arbeitskräfte los werden und die guten behalten. niert. Bei einer betriebsbedingten KündiDies aber passt häufig nicht mit der Sozialgung geht es darum, dass der Unternehauswahl zusammen. Daher gilt folgender mer einen Arbeitsplatz nicht mehr zur Grundsatz: Die betriebsbedingte KündiVerfügung stellen kann, weil er seinen Begung hat ohne Ansehen der Person zu ertrieb nicht mehr so fortführen kann oder folgen. will wie bisher. Das heißt, die betrieblichen Erfordernisse für die Kündigung können auf inner- oder außerbetrieblichen Um3. Vertragsanpassungen ständen beruhen. Zu den innerbetriebliIst erkennbar, dass sich die Verhältnisse im chen Umständen gehört unter anderem Unternehmen auf längere Zeit verändern, die Umstellung von technischen Abläufen könnte auch eine Vertragsanpassung in oder die Veränderung der Organisation, Frage kommen. Hierzu ist regelmäßig die z.B. durch Vergabe von Arbeiten an Zustimmung des Arbeitnehmers erforderFremdfirmen. Zu den außerbetrieblichen lich. Einvernehmlich kann daher jeder ArUmständen gehört der Auftragsmangel. beitsvertrag zukünftig verändert werden. Regelmäßig bedarf es, gleich ob innerSo ist es selbstverständlich erlaubt, mit seioder außerbetriebliche Umstände vorlienen Arbeitskräften zukünftig dauerhaft gen, einer Unternehmerentscheidung. die regelmäßige Arbeitszeit zu verkürzen. Diese Unternehmerentscheidung ist von Eine solche einvernehmliche Arbeitszeitden Arbeitsgerichten im Rahmen einer verkürzung hätte den Vorteil, dass zukünfKündigungsschutzklage in unterschiedlitig eine niedrigere regelmäßige Arbeitszeit gilt. Sollte dann doch mehr Arbeit anfallen, wäre die jetzt zusätzlich anIst eine einvernehmliche Vertragsänderung fallende Arbeitszeit nicht erreichbar, kann der Unternehmer Mehrarbeit. Zur MehrarVertragsänderungen im Wege der beit darf zwar ein ArbeitÄnderungskündigung durchsetzen. nehmer nicht mittels Direktionsrechts des Arbeitgebers verpflichtet werden. Mehrarbeit muss chem Umfang zu überprüfen. So beaber grundsätzlich zusätzlich vergütet werschränkt sich die Überprüfung der Arbeitsden. Die Praxis zeigt, dass viele Arbeitnehgerichte bei einer innerbetrieblichen Orgamer an Mehreinkünften interessiert sind. nisationsveränderung nur auf eine WillEs ist daher viel leichter, Mitarbeiter, obkürkontrolle. Es ist nicht Aufgabe der Arwohl sie nicht müssten, zur Mehrarbeit zu beitsgerichte darüber zu entscheiden, welbewegen als kurzfristig umgekehrt eine Zuche interne Unternehmensmaßnahme am stimmung auf Verkürzung der Arbeitszeit zweckmäßigsten ist. Allerdings müssen zu erreichen, weil dies eine Kürzung der die Organisationsentscheidungen, die eine Einkünfte zur Folge hätte. Ist eine einverKündigung bedingen, tatsächlich auch alle nehmliche Vertragsänderung nicht erdurchgeführt werden. Eine betriebsbereichbar, kann der Unternehmer Vertragsdingte Kündigung ist grundsätzlich nur unänderungen im Wege der Änderungskünter Einhaltung der ordentlichen Kündidigung durchsetzen. Welche VertragsänKündigungsschutzgesetz keine Anwendung, darf ein Unternehmen praktisch aus jedem vernünftigen Grund kündigen. In der Wirtschaftskrise kommt nur die betriebsbedingte Kündigung in Frage. Sie ist im Kündigungsschutzgesetz nicht defi-

120 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 2–2009

Rechtssanwalt Roland Stemke Residenzplatz 1 87435 Kempten Telefon (0831) 26991 Telefax (0831) 12359 www.stemke-hauber.de rastemke@t-online.de Zugelassen beim Amts- und Landgericht Kempten, OLG München und Bayer. Oberstes Landesgericht

derungen angestrebt werden, ist im Einzelfall zu entscheiden. Sollen Vertragsregelungen zur Entgeltsenkung durchgesetzt werden, zum Beispiel Lohnsenkungen oder die Verkürzung der Arbeitszeit, dann greift der Arbeitgeber nachhaltig in das arbeitsvertraglich vereinbarte Verhältnis von Leistung und Gegenleistung ein. Derartige Eingriffe sind nur dann begründet, wenn bei einer Aufrechterhaltung der bisherigen Personalkostenstruktur weitere, betrieblich nicht mehr auffangbare Verluste entstehen, die absehbar zu einer Reduzierung der Belegschaft oder sogar zu einer Schließung des Betriebs führen. Da eine Änderungskündigung eine Kündigung ist, wenn auch verbunden mit dem Angebot, das Arbeitsverhältnis zu geänderten Bedingungen fortzusetzen, kann gegen diese Kündigung Kündigungsschutzklage erhoben werden. Den Arbeitsgerichten steht hier ein weiter Beurteilungsspielraum zur Verfügung. Fazit: Jedes der oben vorgestellten Instrumente hat ihre eigenen Tücken. Am besten ist es, wenn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer einvernehmlich in den relevanten Punkten einigen. Wo das nicht möglich ist, müssen die erforderlichen Maßnahmen gegebenenfalls durchgesetzt werden. Im Leben eines Unternehmers und eines Arbeitnehmers sind dies regelmäßig keine erbaulichen Momente. Aber nach der Lehre von Bhudda soll ja das ganze Leben Leiden sein. Somit auch das Lesen des obigen Beitrags.


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Wirtschaftsmagazin


WIE–WO–WAS–WANN–WER–WARUM–WIE–WO–WAS–WANN–WER–WARUM–WIE–WO–WAS

Wirtschafts-Meldungen in Kürze

LINDAU/PFRONTEN

Dornier schließt Werk im Ostallgäu Das Pfrontener Werk der Lindauer Dornier GmbH wird zum 30. September 2010 geschlossen, das hat der Aufsichtsrat beschlossen. Auch eine Protestaktion der Ostallgäuer Mitarbeiter ändert an dem Beschluss nichts. Die Belegschaft am Standort Pfronten wird bereits von 161 auf 128 Mitarbeiter reduziert, die dann später ebenfalls wegfallen sollen. Nach der seit einem Jahr schwelenden Textilkrise führte nun die Bankenkrise endgültig dazu, dass sich das Unternehmen nach seinen Angaben an den gesunkenen Umsatz anpassen muss.

nügender Service und unhöfliches Personal führte zu schlechen Noten. Die Tester waren in Italien, Portugal, Griechenland, Spanien, Kroatien, in der Türkei und auf Malta unterwegs und mieteten dort inkognito Fahrzeuge für einen Tagesausflug. Zwölf Leihautos waren wegen erheblicher Mängel nicht mehr fit für den Straßenverkehr, darunter fünf von sieben Geländewagen mit Mängeln an Lenkung, Fahrwerk und Bremsen. In überwiegend technisch einwandfreiem Zustand war der Rest der Fahrzeuge. Aber nur zwei Anbieter schnitten mit der Bestnote »sehr gut« ab. Mit »gut« wurden 32 Mietwagen-Stationen bewertet. Testsieger wurde nach ADAC-An-

gaben der Autovermieter National auf Kos in Griechenland. Testverlierer war die Europcar-Station im griechischen Thiara auf Santorin mit einem »mangelhaft«. Wegen massiv verformter Felgen hätte der Wagen nicht mehr vermietet werden dürfen. Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollte der Urlauber den Mietwagen vor der Übergabe gründlich durchchecken. Man soll Vorschäden protokollieren und Reifen kontrollieren. Auch soll man sich den Mietvertrag erklären lassen. Zudem empfehlen Experten eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbehalt. Denn so müsse der Urlauber nach einem Unfall keinen Cent bezahlen.

KÖLN

ADAC

REWE Group wächst bei Nonfood gegen den Trend

MÜNCHEN

Jeder fünfte Autovermieter im Ausland fällt durch Das Ergebnis des diesjährigen ADACTests: Wer im Ausland mit dem Auto unterwegs ist, lebt gefährlich. In sieben europäischen Reiseländern hat der Automobilclub Mietwagen getestet und 20 Prozent der Autovermieter sind durchgefallen. Die Autos waren zum einen Teil wegen erheblicher Mängel an Fahrwerk, Bremsen und Lenkung nicht verkehrssicher. Auch unge-

122 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 2–2009

Die REWE Group verzeichnet entgegen der rückläufigen Marktentwicklung seit Jahren klare Zuwachsraten bei Hartwaren (Nonfood-Artikeln) wie Elektro- und Haushaltsprodukten. Zusätzliche Impulse erwartet der Kölner Handelskonzern jetzt von einer Qualitätsoffensive: Seit Juni werden ausgewählte Eigenmarken-Artikel mit einem exklusiven Prüfsiegel des TÜV Rheinland angeboten. Dieses steht für strenge Sicherheitsund Qualitätskontrollen, die deutlich über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Die REWE Group wird mit ihren Nonfood-Produkten von 2007 bis einschließlich 2009 in Deutschland insgesamt voraussichtlich ein Umsatzplus von neun Prozent erzielen. Der zur REWE Group gehörende Discounter PENNY verzeichnete allein von Januar bis einschließlich April 2009 ein Umsatzplus bei Nonfood-Aktionsware von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit hebt sich die REWE Group von der rückläufigen Marktentwicklung ab. Denn die inländischen Nonfood-Erlöse sinken voraussichtlich um 2,5 Prozent von rund 148 Milliarden Euro im Jahr 2007 auf etwa 145 Milliarden in diesem Jahr. Mit dem neuen Prüfsiegel setzt die REWE Group ihre bereits sehr hohen Qualitätsansprüche nochmals herauf. Erste Nonfood-Produkte der Eigenmarken mit dem neuen Prüfsiegel werden jetzt unter anderem in den REWE-Supermärkten, beim Discounter PENNY und beim Elektronikanbieter ProMarkt vertrieben – von der Mikrowelle bis zur Stereoanlage. »Im kommenden Jahr wollen wir rund zehn Prozent aller Nonfood-Aktionsartikel mit dem Exklusivsiegel des TÜV Rheinland ausstatten«, erklärt Vorstandsmitglied Manfred Esser. Die Produkte werden vom TÜV Rheinland auf Sicherheit, Funktionsfähigkeit, Haltbarkeit und Schadstoffe gecheckt. Außerdem werden während der Produktion regelmäßig Stichproben genommen. Die Vielzahl und die Intensität der Untersuchungen machen das Prüfzeichen in dieser Form einzigartig in der deutschen Handelslandschaft.


KEMPTEN

Werbung um hochqualifizierte Kräfte

Kempten hat einen guten Namen

Alarmierende Studie: Migrationsforscher waren vor den gravierenden Folgen einer Abwanderung von Fachkräften. Jährlich verlassen Zehntausende Fachkräfte im besten Erwerbsalter Deutschland nach einer Studie des Sachverständigenrats für Integration und Migration. Nur wenige kehren zurück. Für qualifizierte Zuwanderer müsse Deutschland attraktiver werden. Der ohnehin harte Weg aus der Krise werde weiter erschwert, wenn es nicht gelinge, die negative Wanderungsbilanz zu verbessern. Fast 180 000 Fachkräfte sind seit 2003 in andere Industriestaaten ausgewandert, laut Studie. Seit über 15 Jahren übersteige die Zahl der Fortzüge die Zahl deutscher Rückwanderer. Ein besonderes Problem seien Mediziner. Deutschland müsse um hoch qualifizierte Fachkräfte werben. Zum Beispiel müssten ausländische Bildungsabschlüsse einfacher anerkannt werden. Der Sachverständigenrat ist von staatlichen Zuwendungen unabhängig und will die Politik kritisch begleiten.

Der Verein Regio Tourismus berichtet von einem guten touristischen Jahr im Rückblick auf 2008. In der Stadt habe man die im Jahr zuvor erzielten Spitzenwerte erreicht. Sehr gute Übernachtungszahlen schreibe man tendenziell auch in den Umlandgemeinden. Erfreulich habe sich auch der Tagestourismus in Kempten entwickelt. Zum 1. April dieses Jahres wurde der Kommunale Eigenbetrieb »Kempten Tourismus- und Veranstaltungsservice« gegründet. Hintergrund für die Bildung dieser neuen Organisationsstruktur sei, dass ein erhebliches Entwicklungspotenzial bestehe. Ziel sei, dieses Potenzial auszuschöpfen und Synergie-Effekte besser zu nutzen. WIESBADEN

Radelnd der Krise trotzen Viele Deutsche steigen in der Krise aufs Fahrrad um. Der Umsatz der Fahrradhändler wuchs 2008 um 5,2 Prozent nach Angaben des Statistischen Bundesamtes. Im üb-

KÖLN

Reformvorschläge sind kaum hilfreich Der Vorwurf, Gutverdiener würden sich der Solidarität der gesetzlichen Sozialsysteme entziehen, ist nicht haltbar – sie finanzieren vielmehr die Umverteilung wesentlich mit. Dies zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Danach zahlten die 30 Prozent der Haushalte mit den höchsten Einkommen im Jahr 2007 mehr als 50 Prozent der Sozialversicherungsbeiträge. Die derzeit diskutierten Vorschläge zur Finanzierungsreform der Sozialversicherungen würden das Gefälle noch verschärfen: Eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen auf einheitlich 5 250 Euro für alle Sozialversicherungszweige sowie die Einbeziehung aller Erwerbstätigen hätte zur Folge, dass die 30 Prozent der Haushalte mit den höchsten Einkommen sogar über 53 Prozent der Sozialbeiträge schultern müssten. Zwar würden die Reformen den Sozialkassen Mehreinnahmen von knapp 25 Prozent verschaffen – im Jahr 2007 wären das 89 Milliarden Euro gewesen. Allerdings könnte das Zusatzpolster schnell wieder aufgezehrt werden. Denn durch die Aufnahme der bisher privat Krankenversicherten – einschließlich ihrer nicht erwerbstätigen und daher kostenlos mitzuversichernden Familienmitglieder – warten auf das System erheblich mehr Patienten. Zudem müsste die gesetzliche Rentenversicherung die Altersversorgung von Beamten, Selbstständigen und Freiberuflern übernehmen.

rigen Einzelhandel schrumpften die Einnahmen dagegen um 0,5 Prozent. Massive Umsatzeinbrüche mussten die Radhändler in den Jahren davor verkraften. So brachen 2006 die Einnahmen um 15 Prozent ein, 2005 gingen sie gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent zurück. KAUFBEUREN/MEMMINGEN

Vermögensbetreuer von AnCeKa trotzen der Krise Die Kaufbeurer AnCeKa Vermögensbetreuungs AG bleibt trotz Wirtschaftskrise auf Erfolgskurs. Im letzten Geschäftsjahr wurde der Jahresüberschuss abermals gesteigert und erreichte mit 276 000 Euro nach Steuern einen neuen Rekordwert. Der Finanzdienstleister ist von den Marktturbulenzen jedoch nicht unbeeinflusst. Durch Kursverluste an den Aktienmärkten ging erstmals in der achtjährigen Unternehmensgeschichte das betreute Volumen um zwölf Prozent auf 126 Millionen Euro zurück. Mit Neukunden konnte dies nur zum Teil ausgeglichen werden. Die Kundenzahl mit Niederlassung in Memmingen stieg um 3,3 Prozent auf 928.

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Wirtschafts-Meldungen

BERLIN


BREGENZ

Krise frisst Vermögen

Inter Sky weiter im Aufwind

Das Geldvermögen der Deutschen ist im Zuge der weltweiten Finanzkrise im vergangenen Jahr um rund 140 Milliarden Euro geschrumpft. Nach Angaben des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) verloren die Deutschen besonders durch den Absturz der Aktienkurse. Das private Aktienvermögen betrug Ende 2008 166 Milliarden Euro. Laut Bankenverband hatten die Deutschen ein Jahr zuvor noch Aktienbestände im Wert von 375 Milliarden Euro. Das Vermögen deutscher Haushalte ging insgesamt im Verlauf des vergangenen Jahres auf 4,4 Billionen Euro zurück. Sicherheit heißt die Devise, wenn es ums Sparen geht. So ruhen gut 1,7 Billionen Euro in Spar-, Sicht- und Termineinlagen sowie Bargeld. Die Geldanlagen bei Versicherungen, Pensionskassen, Pensionsfonds und berufsständischen Versorgungswerken betragen knapp 1,3 Billionen Euro. In Investmentfonds sind rund eine halbe Billion Euro angelegt.

Die am Bodensee beheimatete Low-FareAirline Inter Sky präsentierte ihre fünfte positive Bilanz in Folge. Mit einem Gesamtumsatz von 29 Millionen Euro konnte Inter Sky 2008 eine Steigerung von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielen. Im Vergleich zu 2007 weist die Bodensee-Airline eine Verbesserung der Passagierzahl um 17 Prozent aus, das sind 30 000 zusätzlich beförderte Passagiere. »Besonders stolz sind wir, dass wir unterm Strich wieder einen Gewinn verzeichnen können ˆ und das trotz Rekordölpreis im Sommer 2008 und der gegen Ende des Jahres einsetzenden Wirtschaftskrise«, sagt Claus Bernatzik, Geschäftsführer der Inter Sky Luftfahrt GmbH.

AUDI

Wirtschafts-Meldungen

BERLIN

INGOLSTADT

Audi schüttet 157 Millionen Euro aus 157 Millionen Euro Erfolgsbeteiligungen schüttet der Ingolstädter Autobauer Audi an seine Mitarbeiter aus. Die Beschäftigten sollen durchschnittlich mit 5 300 Euro am Gewinn des vergangenen Jahres beteiligt werden. Der erste Teil ist wurde bereits Ende des letzten Monats ausbezahlt. Die zweite Rate soll in diesem Monat folgen. Andere Autohersteller haben Erfolgsprämien reduziert oder gestrichen. Audi hatte 2008 erstmals mehr als eine Million Autos verkauft und ein Ergebnis von 2,2 Milliarden Euro nach Steuern erzielt.

124 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 2–2009

es Laborprogramm vor. Das Unternehmen will mit »Scala« erneut den Maßstab in der Branche setzen. »Scala« ist flexibler und ermöglicht es, Büroarbeitsplätze ins Labor zu integrieren und bietet nach Firmenangaben die »sichersten Abzüge mit dem geringsten Verbrauch«.Es ist auch das erste Laborprogramm, das Waldner nicht auf Deutschland sondern auf die Anforderungen der internationalen Märkte zugeschnitten hat. Das Unternehmen sieht vor allem außerhalb Deutschlands Wachstumschancen. Der Marktanteil in Europa soll von 16 auf 20 Prozent und weltweit von acht auf zehn Prozent steigen. Seit zwei Jahren hat Waldner eine Tochterfirma in den USA. Gegründet wird gerade eine in Indien. KAUFBEUREN

Werner Sill ist neuer Chef

WANGEN

Neue Firma für Licht-Technik Sechs Gesellschafter aus dem Großraum Allgäu/Oberschwaben haben in Wangen ein neues Unternehmen gegründet: die Weber-LED GmbH. Die Firma entwickelt, produziert und vertreibt LED-Technik für Straßen-, Parkplatz- und Fassadenbeleuchtung. LED steht für »Light Emitting Diode« (Leuchtdiode). Hintergrund der Geschäftsidee ist eine EU-Richtlinie, die bis zum Jahr 2015 den Austausch bestehender Leuchtmittel zugunsten effizienter Technologie vorschreibt. Je zwei der Gründer kommen aus Wangen und Kisslegg, einer aus Ulm und einer aus Durach (Oberallgäu). WANGEN

Waldner setzt neuen Maßstab Die Firma Waldner hat sechs Jahre Entwicklungszeit und mehr als fünf Millionen Euro in ihr neues Laboreinrichtungsprogramm »Scala« investiert. Waldner ist in Europa Marktführer in Sachen Laborausstattung und ist in sechs Ländern mit Tochterfirmen vertreten. Nach wie vor wird aber nur am Standort in Wangen produziert. Dort sind rund 500 Mitarbeiter beschäftigt. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden 115 Millionen Euro umgesetzt. Waldner stellt etwa alle zehn Jahre ein neu-

Der 49-jährige Werner Sill ist neuer Chef der Aktienbrauerei Kaufbeuren. Zuvor führte Erwin Weiß das Unternehmen knapp ein halbes Jahr als Interimsmanager. Vor seinem Wechsel zur Aktienbrauerei war Werner Sill Vorstand der Allgäuer Alpenwasser AG in Oberstaufen. Die Aktienbrauerei befindet sich in einer angespannten wirtschaftlichen Situation, verursacht durch hausgemachte Probleme des früheren Managements in den Jahren 2004 und 2005 sowie den schwierigen Biermarkt. KEMPTEN

Euro-Engineering in neuem Büro Die Euro-Engineerung AG, ein Ingenieurdienstleister mit deutschlandweit 43 Niederlassungen hat ein Büro in Kempten in der Heisinger Straße 12 eröffnet. Durch die Eröffnung komme man auf die Kunden in der Region zu, sagte Standortleiter Frank Schölhorn. Auch ermögliche die Lage, weiteren Unternehmen in der Produktentwicklung Unterstützung anzubieten. Ingenieure verschiedener Fachrichtungen zählen zu den Mitarbeitern der Euro-Engineering. Das Unternehmen ist seit 15 Jahren am Markt. Zu den Kunden zählen Maschinen- und Anlagenbau, Fahrzeug- und Elektrotechnik, Feinwerk und Verfahrenstechnik sowie Hard- und Softwareentwicklung. Außerdem sehe sich die Firma als Ansprechpartner für Studenten und Absolventen der Hochschule Kempten.


Marketingleistungen ausgebaut Um die Ferienregion Allgäu zu bewerben wurde 2004 die Allgäu Marketing GmbH gegründet, deren Geschäftsführer Bernhard Joachim ist. Eine gute Entwicklung bescheinigt er dem Unternehmen in einer Fünf-Jahres-Bilanz, die sich unter anderem durch steigende Übernachtungszahlen positiv auf das Allgäu auswirke. Folglich hat der Tourismusverband Allgäu/BayerischSchwaben mit Gründung der neuen Tochterfirma erfolgreich auf den Vorwurf reagiert, er kümmert sich von seinem Sitz in Augsburg aus zu wenig um das Allgäu. Vielen ging es am Anfang zu langsam, doch die junge Firma habe erst Fahrt aufnehmen müssen. Die schwierigste Aufgabe sei bis heute, sich mit den Partnern so abzustimmen und so zu kommunizieren, dass jeder versteht, worum es geht und alle den gemeinsamen Weg mitgehen. Nicht jeden Tag gelingt es gleich gut, dieses Wir-Gefühl zu erzeugen, so Joachim. Trotz aller manchmal kritischen Stimmen sieht er die Allgäu Marketing GmbH auf einem guten

Weg. In seiner Fünf-Jahres-Bilanz spricht er von den wichtigsten Projekten. Dazu gehört der allgäuweite Skipass »Superschnee«. Damit bilde man die größte deutsche Winterregion ab. Viele der kleineren Allgäuer Skigebiete wären allein kaum wahrnehmbar. »Flieg ins Allgäu« sei ein weiterer Eckpunkt. Von diesem neuen Anreiseweg über den Allgäu Airport in Memmingen habe man sich erwartet, dass etwa 30 Prozent der dort stattfindenden Flugbewegungen Gäste ins Allgäu bringen. Inzwischen seien es sogar 36. Auch die Marketingleistungen seien ausgebaut worden.

Mit einem Handbuch, dem Kooperationsmanual, etwa informiert Allgäu Marketing alle, die am Tourismus beteiligt sind über sein Angebot und wie man sich daran beteiligen kann. Dadurch habe sich die Zahl derer, die die Plattform von Allgäu Marketing nutzen, laut Joachim verdreifacht. Mit diesen und anderen Aktivitäten, wie ein neuer Internetauftritt und die Einführung der Dachmarke Allgäu, stellt sich Allgäu Marketing laut seinem Geschäftsführer täglich der Herausforderung, mit geringeren Mitteln gegen die großen Mitbewerber Schweiz und Österreich mit zu halten.

BERLIN

Kein drittes Konjunkturpaket notwendig Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) schätzt, dass derzeit kein drittes Konjunkturpaket notwendig ist. Die Wirkungen der ergriffenen Konjunkturmaßnahmen müssten zunächst abgewartet werden, sagte ZDH-Präsident Otto Kentzler. Das zweite Konjunkturpaket der Bundesregierung komme jetzt erst bei den Kommunen an. Die Handwerksbetriebe erhielten nun die ersten Aufträge. Das deutsche Handwerk spüre die Krise weniger stark als andere Branchen. Der ZDH geht davon aus, dass die Konjunkturpakete sich auch auf die Sparten Bau und Ausbau auswirken.

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Wirtschafts-Meldungen

ALLGÄU


KODIAK

Wirtschafts-Meldungen ISNY

Kollektiver Gipfelsturm der Kreativen Internationale Markenführung und crossmediale Kampagnen – die Markenagentur Kodiak aus Isny lässt sich gerne richtig fordern. Und das gilt auch, wenn es um sportliche Challenges geht: Bereits zum 4. Mal rief Agenturchefin Karin Eger-Blenk zum »kollektiven Gipfelsturm« beim Isnyer »Schwarzen Grat Lauf« auf und wurde von 28 Anmeldungen überrascht. »Mich freut es, dass das Interesse an unserem Berglaufteam immer größer wird.« so die sportbegeisterte Kodiak-Chefin, die wie immer auch selbst mit am Start war. Der 33. Schwarze Grat Berglauf zeigte sich in diesem Jahr von seiner sonnigen Seite. Mit knapp 30°C Grad wurden die 470 Höhenmeter auf 6,3 Kilometer zur besonderen Herausforderung für die KodiakLäufer. Trotzdem schafften es alle der 28 angetretenen »Kämpfer« bis ins Ziel. Das bedeutete eine Spendensumme von 1400 Euro, die in den nächsten Tagen einer gemeinnützigen Organisation in Isny übergeben wird. Mehr Infos zum Berglaufteam: www.kodiak.de.

Artist hinter sich und ist Dozentin an der ersten Allgäuer Make-up- und Visagisten Schule. Visagisten-Schulen gibt es in Deutschland hauptsächlich in Großstädten, wie München, Stuttgart, Frankfurt oder Düsseldorf. Warum nicht eine Schule im Allgäu eröffnen, fragte sich Bettina Preller. Hier ist es wunderschön und für die Unterbringung der Schüler günstiger als in den Großstädten. Mehrere zweiwöchige Kursbausteine beihaltet die Ausbildung bis zur Abschlussprüfung, in denen die künftigen Make-up-Spezialisten ganztags die Schulbank drücken. Sie lernen unter anderem Farben- und Harmonielehre, Gesichts- und Körperlehre, aber auch Frisurenstyling. Die Schüler sind während der Intensiv-Kurse vor Ort in einem familären Umfeld untergebracht. Dementsprechend möchte Preller ein Netzwerk an einheimischen Unterbringungsmöglichkeiten mit Familienflair aufbauen, für die Schüler und auch für die Teilnehmer an den Wochenend-Workshops, die die Schule zu speziellen Themen anbietet. Top Style, Allgäuer Make-up und Visagisten-Schule, Hüttenstraße 23, Neugablonz, Telefon (0 83 41) 41 42-0.

MEMMINGEN BAD GRÖNENBACH

Baufirma Unglehrt investiert in Betonwerk Trotz Wirtschaftskrise hat sich die Memminger Baufirma Unglehrt entschlossen, das auf mehr als sieben Hektar Fläche angewachsene Betonfertigteil- und Betonwarenwerk in Darast bei Bad Grönenbach erneut um zusätzliche Produktionsflächen zu erweitern. Ausgebaut werden soll die Fertigung konstuktiver Betonfertigteile, deshalb wird eine neue Produktionshalle gebaut. In den Bereichen Schachtringfertigung und Pflastersteinproduktion expandiert das Betonwarenwerk und baut an bestehende Produktionshallen an. Ebenfalls erweitert wird das Trockenregal der vollautomatischen Pflastersteinproduktion. Mit einem Werkumsatz von über zehn Millionen Euro zählt das Daraster Werk zu den leistungsfähigsten Werken der Region.

BLAICHACH

Großwäscherei baut Standort Blaichach aus Die Großwäscherei Allgäu Tex GmbH, die zur Lattemann & Geiger Dienstleistungsgruppe (Dietmannsried/Oberallgäu) gehört, investiert am Standort Blaichach (Oberallgäu) rund eine Million Euro in neue Maschinen und modernste Technik. Das Kernstück der neuen Technik bildet eine moderne Waschstraße. Entscheidende Faktoren für das Investment waren höhere Qualität, effizientere Abläufe und geringerer Energieverbrauch der neuen Anlage. Damit setzt Allgäu Tex als letzte mittelständische Großwäscherei in Schwaben auch ein Zeichen für die künftige Ausrichtung. Unabhängig von großen Konzernen und mit einer klaren Ausrichtung auf die Ansprüche des Gesundheitswesens, bekennt sich die Firma zur Region. Für 2011 plant Allgäu Tex zudem einen zweiten Standort in Dietmannsried. Der Schwerpunkt dort wird in den Bereichen Arbeitskleidung und Schmutzfangmatten liegen.

ALTUSRIED

Landkreis unterstützt Kultureinrichtung NEUGABLONZ

Erste Visagisten-Schule im Allgäu eröffnet Die Bettina Preller hat zusammen mit ihrer Mutter Barbara Preller die erste Visagisten-Schule »Top Style« im Allgäu eröffnet. Die 20-jährige Kaufbeurerin weiß, worauf es bei der Ausbildung ankommt, sie selbst hat den Ausbildungsweg zum Make-up-

126 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 2–2009

Der Landkreis Oberallgäu greift der »Allgäuer Freilichtbühne GmbH« in Altusried ein drittes Mal nach 1999 finanziell unter die Arme. Einen Zuschuss von 250 000 Mark gab es zur Fertigstellung und 2004 die Umwandlung eines Darlehens zum Zuschuss in Höhe von 77 000 Euro. In einen Zuschuss wird nun ein Restdarlehen von 76 000 Euro umgewandelt. Verbindlichkeiten in Höhe von 4,9 Millionen konnten bis Ende 2008 lediglich um 450 000 Euro auf 4,45 Millionen verringert werden. Die Sommerfestivals zwischen den großen Freilichtspielen reißen sogar Löcher in die Kassen, anstatt Gewinne zu machen. Auf bis zu 280 000 Euro jährlich beliefen sich die Verluste der letzten sieben Zwischenspiele. Das Schauspiel Andreas Hofer wird bis30. August auf der Freilichtbühne geboten. Karten gibt es unter 01805 / 592200.


cominvest Umfrage: Konjunkturpaket der Großen Koalition löst nicht die Handbremse am Einkaufswagen Auch bei den »Besserverdienenden« (Haushaltseinkommen über 2.500 Euro) führt das staatliche Hilfspaket nicht zu einem Run in die Einkaufszentren. Im Gegensatz zu den Haushalten mit einem niedrigen Einkommen will diese Gruppe ihren Konsum zwar nicht verringern. 87 Prozent

QUELLE: COMINVEST

(ots) – Das vom Bundeskabinett beschlossene Konjunkturpaket II löst bei den Verbrauchern keinen spontanen Konsumrausch aus. Drei Viertel der Bundesbürger wollen trotz geplanter Entlastungen auf der Steuer- und Abgabenseite ihr Konsumverhalten unverändert lassen. Jeder fünfte Deutsche plant gar, seinen Konsum trotz staatlicher Hilfsmaßnahmen zu verringern. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage der zu Allianz Global Investors gehörenden Fondsgesellschaft cominvest zum gestern beschlossenen Konjunkturpaket der Großen Koalition hervor. Lediglich fünf Prozent äußerten, dass das Maßnahmenpaket ihr Konsumverhalten positiv beeinflussen werde. Vor allem Haushalte mit einem geringen Haushaltsnettoeinkommen (bis 1.000 Euro) wollen die zusätzlich zur Verfügung stehenden Gelder nicht für den Konsum einsetzen – im Gegenteil. 42 Prozent der Befragten beabsichtigen, den Konsum trotz Konjunkturpaket weiter einzuschränken. Das zusätzliche Geld legen sie lieber auf die »Hohe Kante«.

der Befragten gaben jedoch an, keine zusätzlichen Ausgaben tätigen zu wollen. »Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass das Konjunkturpaket beim Konsumenten die Handbremse am Einkaufswagen noch nicht lösen kann«, bewertet Dr. Sebastian Klein, Sprecher der Geschäftsführung der cominvest, das Umfrageergebnis. Die allgemeine Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung und die Angst vor einem möglichen Verlust des Arbeitsplatzes dämpfen weiterhin die Konsumlaune der Bundesbürger.

Stichprobe: 1003 Bundesbürger (bevölkerungsrepräsentativ); Erhebung erfolgte telefonisch durch TNS EMNID. * Personen mit monatlichem Haushaltseinkommen von 1000 Euro und weniger (Stichprobengröße: 152 von 1003 Personen)

FRIEDRICHSHAFEN/KEMPTEN

MEMMINGEN

Dornier bekommt eigenes Museum

Wizz Air startet vom Allgäu Airport

Der Flugzeugkonstrukteur Claude Dornier wurde 1884 in Kempten geboren und hat die Flugszene in der Welt mitentwickelt und bestimmt. An seiner langjährigen Wirkungsstätte in Friedrichshafen am Bodensee wurde am 24. Juli ein Museum eröffnet, das sei Leben, den sich verändernden Zeitgeist und den technischen Fortschritt in einer Ausstellung vereint. Dorniers Karriere begann 1910 bei der Luftschiffbau Zeppelin GmbH. Die Entwicklung einer »Drehbaren Langhalle für Luftschiffe« war sein erster Erfolg. Graf Zeppelin erkannte schnell Dorniers konstruktives Talent und verschaffte ihm eine eigene Abteilung. Diese Abteilung agierte ab 1917 als Zeppelin-Werk Lindau GmbH, später als Dornier Metallbauten GmbH mit Sitz in Friedrichshafen-Manzell.

Ab 22. September ist ein drei Mal die Woche ein Flug von Memmingen direkt nach Kiew möglich. Ab dem Herbst startet nach Tuifly und Ryanair die ungarische BilligFluggesellschaft Wizz Air am Allgäu Airport. Kiew sei der Einstieg, sagt Ralf Schmid, Sprecher der Allgäu Airport-Geschäftsführung. Ziele seien die ganzen osteuropäischen Wachstumsländer, auch Polen, Rumänien, Ungarn und Bulgarien. Der Allgäu Airport möchte in erster Linie mit den neuen osteuropäischen Zielen die regionalen Unternehmen ansprechen. Der Tourismus im Allgäu soll im zweiten Schritt von dem Angebot der Wizz Air profitieren. Über rund 800 Mitarbeiter und eine Flotte von 23 Aurbus A 320 verfüge die 2004 gestartete Fluggesellschaft. Gewartet werden die Maschinen nach eigenen Angaben von Lufthansa Technik. Bis zum Jahr 2014 soll sie auf über 82 Maschinen wachsen. Wizz Air fliegt bisher von Köln-Bonn, Frankfurt-Hahn und Dortmund. Die Fluglinie habe in Dortmund zunächst auch mit wenigen Flügen begonnen und inzwischen seien es dort fast 40 Wizz Air Flüge in der Woche. Das sei das Vorbild für Memmingen. Der Allgäu Airport könnte langfristig der neue Standort von Wizz Air in Süddeutschland werden. Der Ausbau der neuen Allgäu Airport Express Buslinie spiele dabei eine wichtige Rolle. Schon bald sollen weitere Buslinien nach Ulm und Augsburg fahren. Bisher ist nur München angebunden. Erweitert werden soll auch das Angebot an Flugstrecken, vor allem nach Skandinavien. Keine großen Sorgen bereite der Konjunktureinbruch. Billige Flüge seien in Zeiten, in denen Unternehmen sparen, gefragt.

2–2009 ––– Allgäuer Wirtschaftsmagazin ––– 127

Wirtschafts-Meldungen

Frankfurt


DORNBIRN

100. Hochseilgarten ist fertig gestellt

Science Center ist eröffnet

Seinen 100. Hochseilgarten hat jetzt der Outdoor-Spezialist Faszinatour aus Immenstadt fertig gestellt. Im Schwarzwald bei Nagold entstand auf 35 bis zu 14 Meter hohen Stämmen einer der größten Seilgärten seiner Art in Europa. Mehrere Kubikmeter Holz wurden in Form gebracht, um 45 verschiedene Übungen in bis zu acht Metern Höhe entstehen zu lassen und 2500 Meter Stahlseil wurden verbaut. Am 1. Mai ging die Anlage in Betrieb. Vor mehr als einem Jahrzehnt waren die Immenstädter Outdoorspezialisten die Ersten, die in Deutschland einen Hochseilgarten gebaut haben. Sie entwickeln die frei zwischen Holzpfählen oder Bäumen schwebenden Parcours stetig weiter und sind europäischer Marktführer für das Abenteuer in luftiger Höhe.

Naturkundliche Themen spannend und greifbar zu vermitteln, das hat sich die »Inatura« in Dornbirn zum Ziel gesetzt. Jetzt soll auch »Physik« auf spielerische Art vermittelt werden. Mit der Eröffnung des ersten Science Centers Österreichs weitet die Inatura das Themenspektrum in den Bereich Technik aus. Das Thema »Energie« ist das Leitthema des Science Center. Jede der über 40 Stationen, die in insgesamt sechs Technik- Zonen zusammengefasst

OBERSTDORF/ISNY/DUISBURG

Zwei Allgäuer Unternehmen ausgezeichnet Das Gütesiegel »Top Job« hat der frühere Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement in Duisburg an die hundert besten Arbeitgeber im Mittelstand überreicht. Unter den Firmen befinden sich die beiden Allgäuer Unternehmen Oberstdorf Resort (Oberallgäu) und Waldburg-Zeil-Kliniken in Isny-Neutrauchburg (württembergisches Allgäu). Clement würdigte bei der Verleihung die Verdienste der beiden Allgäuer Firmen in den Bereichen »Führung und Vision«, »Familienorientierung und Demografie«, »Motivation und Dynamik«, »Mitarbeiterentwicklung und -perspektive«, »Kultur und Kommunikation« sowie »Internes Unternehmertum«. Für die Ehrung mussten die Mittelständler ein strenges zweistufiges Verfahren des Instituts für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen (Schweiz) überstehen. Damit verbunden war auch eine detaillierte OnlineBefragung der Mitarbeiter. Weitere Informationen über die ausgezeichneten Firmen und über den Wettbewerb gibt es im Internet www.topjob.de.t

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sind, lässt den Besucher durch eigenes Agieren einen anderen technischen Aspekt erfahren. Mit Hilfe von Licht kann man Solarflugzeuge fliegen lassen oder auf einer Laserharfe Klänge auf unsichtbaren Saiten erzeugen, Eigenschaften von Magneten testen oder erfahren, wie der Strom in die Steckdose kommt. Seit der Eröffnung 2003 haben mehr als 550 000 Menschen die »Inatura« besucht. 2008 wurden rund 76 300 Besucher gezählt. 46 Prozent der Besucher kommen aus Vorarlberg, 37 Prozent aus Deutschland. Der Rest verteilt sich auf Besucher aus anderen österreichischen Bundesländern und sonstigen europäischen Ländern.

SONTHOFEN

BHS-Sonthofen investiert fünf Millionen Der Maschinenbauer BHS-Sonthofen GmbH plant einen Ausbau seines Werkes für fünf Millionen Euro. Laut Plan soll das Verwaltungsgebäude im Frühjahr 2010 fertig sein. Seit Teilung des früheren Gesamtwerkes 1996 ist die Entwicklung von BHS-Sonthofen sehr positiv. Der Maschinenbauer (Geschäftsführer Dr. Christof Kemmann und Hans-Peter Schmid) beschäftigt 200 Mitarbeiter und erzielte 2008 einen Umsatz von 75 Millionen Euro.

LAUTRACH

Tagungshotel auf Platz eins Beim 14. Grand Prix der »Ausgewählten Tagungshotels zum Wohlfühlen 2009/2010 hat das Management Centrum Schloss Lautrach (Unterallgäu) unter 222 Teilnehmern den Platz eins belegt. Laut einer Pressemitteilung ist das Management Centrum bei dem Wettbewerb vorne dabei. In diesem Jahr erreichte es erstmals den ersten Platz. Die Erfüllung der Wohlfühlkriterien, der werteorientierte Ansatz, der effizientes Arbeiten und Ausspannen auf hohem Niveau ermögliche trugen zum Erfolg bei. Ausgerichtet wird der Wettbewerb vom Freizeit-Verlag und der Verlagsgruppe Handelsblatt.

OBS/BUNDESVERBAND DEUTSCHER BANKEN

Wirtschafts-Meldungen

IMMENSTADT

Berlin

Ersparnisse gesunken: Deutsche verfügen über 4,4 Billionen Euro Geldvermögen (ots) – Die Finanzkrise hinterlässt ihre Spuren: Im vergangenen Jahr sank das Geldvermögen der Deutschen um rund 140 Mrd Euro auf 4,4 Billionen Euro. Vor allem das Aktienvermögen ging kräftig zurück. Es betrug Ende 2008 nur noch 166 Mrd Euro. Ein Jahr zuvor verfügten die privaten Haushalte in Deutschland dagegen noch über Aktienbestände im Wert von 375 Mrd Euro. Beim Sparen und Vorsorgen setzen die Deutschen auf Sicherheit. Gut 1,7 Billionen Euro ruhen in Spar-, Sicht-, Termineinlagen und Bargeld. Die Geldanlagen bei Versicherungen einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds sowie berufsständischen Versorgungswerken betragen immerhin knapp 1,3 Billionen Euro. Rund eine halbe Billion Euro sind in Investmentfonds angelegt (siehe Grafik).


Klosterbeuren

Vier Sterne für das »Vitalium«

»Ritterschlag« für Allgäuer Ziegel

WIESBADEN

Zehn Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen Im ersten Quartal 2009 verzeichneten die deutschen Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) insgesamt 39 004 Insolvenzen, darunter 7712 von Unternehmen und 24 106 von Verbrauchern. Ein Vergleich dieser Zahlen mit dem Vorjahr würde die tatsächliche Entwicklung nicht korrekt widerspiegeln, da in Nordrhein-Westfalen die Insolvenzfälle 2008 nicht periodengerecht gemeldet worden sind. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre lässt sich aber die Entwicklung auch anhand der Ergebnisse der übrigen 15 Bundesländer darstellen. Ohne Nordrhein-Westfalen hat die Gesamtzahl der Insolvenzen im ersten Quartal 2009 um 0,4 Prozent und die der Unternehmensinsolvenzen um 10,0 Prozent zugenommen. Im gleichen Zeitraum sind die Verbraucherinsolvenzen um 2,4 Prozent zurückgegangen. Die voraussichtlichen offenen Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte für das erste Quartal 2009 auf 9,7 Milliarden Euro (einschließlich Nordrhein-Westfalen) gegenüber 7,3 Milliarden Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im März 2009 haben die Amtsgerichte 2874 Insolvenzen von Unternehmen (plus 31,0 Prozent gegenüber März 2008) und 8755 Insolvenzen von Verbrauchern (plus 15,2 Prozent) verzeichnet. Insgesamt registrierten die Gerichte 14 216 Insolvenzen (plus 17,7 Prozent). Die Veränderungsraten beziehen sich wiederum auf Berechnungen ohne Nordrhein-Westfalen. Die registrierten Insolvenzen dürften im März 2009 auch deshalb so stark zugenommen haben, weil die Osterfeiertage im Jahr 2008 im März lagen, 2009 jedoch nicht, und somit die Gerichte im März 2009 deutlich mehr Insolvenzanträge bearbeiten konnten als im Vorjahresmonat. .

Umsatz geht zurück Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) ging nach vorläufigen Angaben der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe im April 2009 arbeitstäglich- und preisbereinigt um 23,2 Prozent gegenüber dem April 2008 zurück. Der Inlandsumsatz nahm im Vergleichszeitraum um 17,3 Prozent ab; noch stärker brach der Auslandsumsatz mit 29,8 Prozent ein. Dabei lag der Umsatz mit den Ländern der Eurozone um 28 Prozent, der Absatz in das übrige Ausland um 31,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Innerhalb der umsatzmäßig wichtigsten Wirtschaftszweige ging bei den Produzenten von Kraftwagen und Kraftwagenteilen der preisbereinigte Umsatz im April 2009 mit 37,2 Prozent am stärksten gegenüber dem Vorjahr zurück. Dabei verringerte sich der Inlandsumsatz um 19 Prozent und das Geschäft mit ausländischen Abnehmern um 48 Prozent. Ähnlich hoch waren die Minusraten mit 33 Prozent in der Metallerzeugung und -bearbeitung und mit 30,2 Prozent im Maschinenbau. Im Vergleich zum Vormonat verringerte sich der preisbereinigte Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe im April 2009 saison- und arbeitstäglich bereinigt insgesamt um 1,8 Prozent. Das Geschäft mit inländischen Abnehmern blieb unverändert zum Vormonat; der Auslandsumsatz verzeichnete eine Abnahme um 3,9 Prozent. Innerhalb des Auslandsgeschäfts nahm der Absatz in die Eurozone um 5,8 Prozent ab; für das restliche Ausland wurde ein Rückgang von 2,2 Prozent registriert. Kumuliert von Januar bis April 2009 lag das (arbeitstäglich bereinigte) Umsatzvolumen im Verarbeitenden Gewerbe um 22,3 Prozent unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums; dabei fielen das Inlandsgeschäft um 17,9 Prozent und der Auslandsumsatz um insgesamt 27 Prozent. Die Veränderungsraten basieren auf dem Umsatz-Volumenindex für das Verarbeitende Gewerbe (fachliche Betriebsteile; 2005 = 100). Die saison- und arbeitstägliche Bereinigung erfolgt mit dem Verfahren Census X-12-ARIMA.

(jm) Große Auszeichnung für das Ziegelwerk Klosterbeuren: Kein Geringerer als der britische Thronfolger Prinz Charles setzt auf den Energiesparziegel »ThermoPlan S9 V. Plus« aus Klosterbeuren. Bei der Grundsteinlegung für ein energiesparendes Öko-Musterhaus, ein Zweifamilien-Wohnhaus im so genannten »Building Research Establishment (BRE) Innovation Park« in Watford bei London, setzte Prinz Charles sogar eigenhändig zwei der innovativen Mauerwerksziegel aus Klosterbeuren in die Mauer. »Das ist quasi der Ritterschlag für uns. Schon toll, dass es sich Prinz Charles nicht nehmen ließ, bei diesem beispiel- Ziegel mit Krone: haften Projekt selbst Der Energiesparziegel Hand anzulegen«, freut »ThermoPlan S9 V. Plus« aus Klosterbesich Thomas Thater, uren trägt die Federn kaufmännischer Ge- des Prince of Wales. schäftsführer des Ziegelwerkes Klosterbeuren. Das neue Ökö-Musterhaus wurde von der »Prince Charles´ Foundation for the Built Environment« geplant. Eines der Hauptziele der Stiftung ist die stetige Verbesserung der Lebensqualität für die Menschen in Großbritannien.

ZIEGELWERK KLOSTERBEUREN

Mit vier Sternen wurde die Gesundheits- und Wellness-Oase »Vitalium« in Bad Wurzach geehrt. Professor Rudolf Forcher, Vorsitzender des Heilbäderverbandes BadenWürttemberg, überreichte die Auszeichnung. Um sich die Sterne zu holen, nahm das Thermalbad an einer Zertifizierung teil. Vor etwa zwei Jahren haben die Betreiber des »Vitaliums« rund 2,7 Millionen Euro in den Ausbau des Bades investiert.

Hoheit trifft Ziegeleichef: Links Prinz Charles, in der Mitte Thomas Thater, Geschäftsführer des Ziegelwerkes Klosterbeuren.

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Wirtschafts-Meldungen

BAD WURZACH


Allgäuer Wirtschaftsmagazin

Wellness– Gewinnerin ist… … Heike Voß. Heike Voß, Kundenberaterin bei der Volksbank Kempten hat beim Gewinnspiel in der Mai-Ausgabe des Allgäuer Wirtschaftsmagazins teilgenommen und freut sich über ihren Gewinn – vier Nächte mit dreiviertel Wellnesspension für zwei Personen im Umwelthotel »Alpenrose«, Österreichs erstem Biound Nichtraucherhotel am Kärntner Millstätter See. Ihr Mann Peter Voß, stellvertretender Geschäftsstellenleiter bei der Cancom AG in Kempten hat das Magazin mit nach Hause gebracht, und Heike Voß war nicht nur vom Inhalt begeistert, sondern auch von dem Preis des Gewinnspiels. Verlagsinhaber Thomas Tänzel beglückwünscht die glückliche Gewinnerin Heike Voß, die sich schon jetzt auf entspannende Tage am Millstäter See freut. Dazu hat sie auch allen Grund, denn entspannend wird es in jedem Fall. In der »Alpenrose« gibt es keinen Fernseher, kein Radio und geraucht werden darf sowieso nicht. Bereits vor 38 Jahren und vor zwei Generationen begann die Geschichte dieses extravaganten Urlaubskonzepts. Damals gab es das Wort »Wellness« noch nicht im deutschen Sprachgebrauch verankert und Vollwertküche war etwa für »Körnerfresser«. Heute zählt die »Alpenrose« zu den originellsten Hotels Österreichs. Das familiengeführte 60-Betten-Haus liegt in einer ruhigen Sonnenplateauanlage über dem »Dörfl« Obermillstatt und bietet den Besuchern einen traumhaften Fernblick über das Kärntner Urlaubsparadies rund um den Millstätter See und seine Bergwelt. Serviert wird biologische Vollwerternährung mit frischen Kräutern aus der Natur und dem hauseigenen Kräutergarten. Herzlichen Glückwunsch und gute Erholung wünscht das Team vom Allgäuer Wirtschaftsmagazin.

IMPRESSUM

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Verlag TT VERLAG GmbH St.-Mang-Platz 23 87435 Kempten Telefon (08 31) 96 01 51-0 Telefax (08 31) 96 01 51-29 info@tt-verlag.de www.tt-verlag.de Geschäftsführer (gesamtverantwortlich) Thomas Tänzel Redaktion Maria Anna Weixler-Schürger (08 31) 96 01 51-0 Sabine Fischer (08 31) 96 01 51-12 Medienberatung Thomas Tänzel (08 31) 96 01 51-10 Michael Müller (08 31) 96 01 51-11 Druckvorstufe und Druck Holzer Druck und Medien Fridolin-Holzer-Straße 22–24 88171 Weiler im Allgäu Telefon (0 83 87) 399-0 Telefax (0 83 87) 399-33 E-Mail: info@druckerei-holzer.de Magazin-Layout Brigitte Weixler Anzeigen-Layout Composizione Katrin Rampp Bankverbindung Sparkasse Allgäu Konto-Nr. 514 269 406 BLZ 733 500 00 Bezugspreis/Abonnement Einzelheft 4,90 Euro »Allgäuer Wirtschaftsmagazin« im Einzelabonnement bei 6 Ausgaben Inland: 27,90 Euro inkl. Versand Ausland: 38,40 Euro inkl. Versand ISSN 1868-3789 Alle Rechte vorbehalten. © für Layout und Konzept: Maria Anna Weixler-Schürger

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Telefon (0831) 960151 – 11 E-Mail mueller@tt-verlag.de

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Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlages. Jahresabbonnements können nur bei Einhaltung der Frist (drei Monate vor Ablauf des Bezugszeitraumes) schriftlich beim Verlag gekündigt werden. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge kennzeichnen nicht die Ansicht der Redaktion.




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