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AllgäuerWirtschaftsmagazin
Allgäuer
4 _ 2009
Wirtschaftsmagazin
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4,90 €
Die Kraft des Farbspiels
Synton Farblichtsysteme f端r Wohlbefinden und Gesundheit
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Allgäuer Wirtschaftsmagazin
Liebe Leserinnen, liebe Leser, was waren die Themen der letzten Tage und Wochen? Die Bundestagswahl, sicher! Neue Koalitionsverhältnisse, neue Minister, überraschend neue Gesichter. Aber auch neue Programme? Steuersenkung oder zumindest wenigstens keine Steuererhöhung? Wir hatten die Wahl, wir haben gewählt, aber was uns genau erwartet, wissen wir noch nicht. Das ist wie mit dem »Jenseits«. Auch hier haben wir die Wahl, daran zu glauben oder auch nicht. Vielleicht hat uns deshalb das »Thema Nr. 2« dieser Tage so sehr berührt: der Freitod von Nationaltorhüter Robert Enke, der sich von Depressionen in den Tod getrieben fühlte. Depressionen: Ein Thema, das bisher eher »tabu« war. Eine Krankheit, die eben keiner sieht – wie einen gebrochenen Fuß. Eine Krankheit, die man auch keinem erklären kann, der nicht selbst schon einmal davon betroffen war. Dabei sterben in Deutschland durch Selbstmorde, die durch die »Volkskrankheit« Depression ausgelöst wurden, mittlerweile pro Jahr mehr Menschen als durch einen Verkehrsunfall. Und: Psychologen sagen, im Durchschnitt erkranke jeder zumindest einmal im Leben an einer Depression. Oder auch an Burn-Out, dem klassischen Ausgebrannt-Sein. Nicht nur Spitzensportler sind davon betroffen, auch »ganz normale Leute«, Kranken-
schwestern, Lehrer, Dachdecker. Auch hier sind insbesondere Arbeitgeber bzw. Führungskräfte gefordert, zu erkennen und zu helfen. Nicht nur die Sportwelt muss sich fragen (lassen), ob nicht manches anders laufen müsste. Jeder von uns weiß: Nicht nur der Sport, auch die Arbeitswelt ist härter geworden, hat sich gewaltig verändert in den letzten Jahrzehnten. Vor allen Dingen in den 20 Jahren, seit in Berlin die Mauer fiel. Auch das ein bewegender Moment – für die Menschen in Ost und West gleichermaßen. Aber auch für Firmen und Unternehmen, die die neue Freiheit nutzten, sich in Ost oder West neu oder zusätzlich zu engagieren. Ohne Frage: Thema Nr. 3 in diesen Wochen ... . Doch was ist geblieben von der Aufbruchstimmung, 20 Jahre nach dem Mauerfall? Was wird werden aus der noch immer teilweise anhaltenden Skepsis zwischen Ost und West? Was lernen wir aus Robert Enkes Tod? Der neue Verkehrsminister Peter Ramsauer fordert einen »Aufbau West« nach dem »Aufbau Ost«. Überfällig, sagen die einen – unerträglich, sagen die anderen. Wir im Allgäu sind zwischen alledem noch ein kleines bisschen eine »Insel der Seeligen«. Ob es an unserer exponierten Lage liegt oder an unserer Mentalität, uns nicht unterkriegen zu lassen – wer weiß ... ?!
Auf jeden Fall haben wir wieder viele gefunden, die, wenn nötig, den Gegebenheiten trotzen. Aber auch andere, die Familiengut und Tradition zu pflegen und weiter zu führen wissen. Von solchen Persönlichkeiten und Unternehmen berichten wir in dieser Ausgabe. Auf dass sie Ihnen Vorbild, Ansporn oder auch Anlass zu kritischen Worten oder persönlichem Nachdenken sein mögen. Denn es folgt in diesen Tagen auch Thema Nr. 4: Der Advent und an seinem Ende Weihnachten. Mit all seiner Stille und Besinnung, die es eben ab und an sogar im harten Geschäftsleben braucht. Viel Freude mit unserer »Weihnachtsausgabe« und auf ein fröhliches Wiedersehen im neuen Jahr,
Ihre Weixler-Schürger Maria Anna Weixler Schürger 4–2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 3
Inhalt
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Wirtschaft im Allgäu 22 Alles für Innenausbauer
42 Baufritz erhält Auszeichnung
84 FMnet Elektrotechnologie
Der Vater hat als reiner Parkettgroßhändler angefangen, Sohn Uli hat das Unternehmen nach und nach in Richtung Komplettanbieter für den Innenausbau ausgebaut.
Die Erkheimer Firma ist in Düsseldorf als »Nachhaltigstes Unternehmen« 2009 ausgezeichnet worden
Ohne ein modernes Kommunikationssystem kommt heute fast kein Unternehmen mehr aus.
70 Beetz Hydraulik
88 schmiddesign
Der Familienbetrieb aus Ottobeuren proklamiert »immer einen Schritt voraus zu sein« und belegt dies stets aufs Neue.
Seit Neuestem darf sich die Full Service Agentur »Certified TYPO3 Integrator« nennen, ein wichtiges Qualitätssiegel im Bereich der Homepage-Programmierung.
28 Autohaus Brosch Der Familienbetrieb in Durach schafft es seit 1974 erfolgreich und gesund zu wachsen.
32 Lissmac
78 Paradies der süßen Verführung
92 Systembau
Am Rande von Bad Wurzach sitzt ein Unternehmen mit vielen Alleinstellungsmerkmalen und großen Plänen für die Zukunft.
Sabine und Hannes Wegscheider haben das Kemptener Traditions-Café 2001 von den Eltern Hannes und Emmi Wegscheider übernommen, die das Café im Mai 1960 eröffnet hatten.
35 Faszination Technik am Handgelenk
80 Für die mittelständische Wirtschaft
96 Arbeitsschutz
Hochwertige mechanische Uhren von Juwelier Müller mit Filialen in Kempten und Oberstdorf sind Anschaffungen fürs Leben.
Mack Consulting mit Sitz in Erolzheim bietet Unternehmens- und Rechtsberatung, Steuerberatung und Seminare aus einer Hand an.
Die Firma secum in Kempten bietet zahlreiche Dienstleistungen wie Personalstrategie, den Aufbau von Managementsystemen oder den Arbeitsschutz an.
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Die Firma Mokrani Systembau aus Erkheim ist Spezialist für den Bau von Autohäusern, Produktions- oder Bürogebäuden.
Gesünder leben
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Gemütliches Feuer
Kamine von Alfra Feuer brauchen keinen Schornstein und keine Genehmigung.
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Farbstrahlobjekte von Synton
Geeignet für Büros, Praxen, Aufenthaltsräume, Konferenz- und Lehrräume sowie in Wohn- und Schlafräumen.
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Soziales Engagement
Das CamboMare in Kempten bietet nicht nur Spaß und Entspannung für die ganze Familie, das CamboMare engagiert sich seit langer Zeit auch auf sozialer Ebene.
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Bio mit Gesicht
Seit Oktober haben die Käufer der Von-Hier-Produkte die Möglichkeit ganz genau nachzuverfolgen, von welchem Bauernhof ihre Einkäufe kommen.
Besser leben
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Einfach abheben
Jedes Jahr schicken Peter Geg und sein Fluglehrerteam hunderte von Menschen in die Luft, um ihnen den Traum vom Fliegen zu ermöglichen.
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Profi für Rad und Fahrer
In Bad Grönenbach ist mit Zweirad Lämmle seit zwei Jahrzehnten eines der größten Fahrradgeschäfte im Allgäu ansässig.
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Coole Musik für heiße Nächte
Der Leutkircher Wolfgang Sitzler, besser bekannt als »DJ Woga«, beschallt seit Jahren unter anderem die legendären Eden-Partys und das AltstadtSommerfestival in Leutkirch.
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Sonnen-Skifahren
Die Grasgehrenlifte am Riedbergpass oberhalb von Obermaiselstein sind ein kleines, feines Allgäuer Skigebiet.
Schöner leben
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Holz, natürlich
Die Geschichte von »Die Eibe« ist die Geschichte zweier Männer mit Leidenschaft für Holz.
24
»Wildes Weiß« für Wohn- und Geschäftsräume
Arrangements im Winter haben oft wilde, unregelmäßige Konturen und präsentieren sich auf der Farbskala, die die Natur im Winter bereithält.
40
Lieblingsstücke zum Wohlfühlen
Brigitte Seefelder gibt Tipps, wie frau ihr Lieblingsteil mit aktuellen Trends kombiniert.
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Guido Windbühler – Künstler und Handwerker
Als »Gig« bringt er Emotionen auf die Leinwand, sein Atelier »arte eterna« hat er selbst gebaut.
50
Kunstwerke sprechen für sich
Er will nicht gefallen, und allein das ist schon eine Kunst. Der Künstler Markus Deussl aus Leutkirch sieht sich selbst als kompromisslosen Pragmatiker.
…noch was
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Recht (Sonderzuwendungen)
105
Wirtschaftsmeldungen in Kürze
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Impressum
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Kamine von Alfra Feuer brauchen keinen Schornstein und keine Genehmigung
Feuer fasziniert. Vor allem abends und in den eigenen vier Wänden. Mit den neuen Tischfeuer- und Kaminkreationen des deutschen Qualitätsherstellers Alfra Feuer aus Leutkirch kann sich jeder eine gemütliche Flamme ins Haus holen. Denn die Produkte von Alfra Feuer sind genehmigungsfrei und brauchen keinen Schornsteinanschluss. Vorteil für Stadtmenschen: Sie können es in ihrer Mietoder Eigentumswohnung im vierten Stock eines Mehrfamilienhauses genauso heimelig und kuschelig haben wie andere in einem freistehenden Landhaus im Grünen. Mit 55000 verkauften Kaminen pro Jahr ist die Qualitätsschmiede Alfra Feuer in Deutschland Marktführer für mobiles Kaminfeuer für drinnen und draußen.
Gemütliches
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Feuer
D
ie Produktpalette von Alfra Feuer reicht vom kleinen, aber feinen Tischfeuer »TF 2« bis hin zum abgefahrenen Edelstahl-Kamin »Mozart«, den es sogar in Kuh-Version mit echten Hörnern gibt. Besonders pfiffig kommt auch die Feuerschale »Duo« daher. Sie kann als edles Tischfeuer oder mit Hilfe der neuen Edelstahlverlängerung auch als Garten- oder Schneebar-Fackel verwendet werden. »Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt«, sagt Alfra-Feuer-Geschäftsführer Markus Deussl und belegt das mit einem
Streifzug durch die umfangreiche Produktpalette Für Liebhaber individueller Kamine gibt es die stilvolle Kreation »Schiller«, die auf Wunsch mit angedockter Bank geliefert wird. Sowohl der Kamin für sich als auch die Bank können von Designer Markus Deussl individuell gestaltet werden. So kann jeder Interessent sein persönliches Unikat erwerben. Die zusätzliche Designleistung wird nach Aufwand berechnet. Standfest und doch ganz flexibel präsentiert sich »Eva 6«, eine weitere Neu-
heit aus der glasdesign-Serie von Alfra Feuer. Hier lässt sich der komplette Flammenkörper drehen, während der schwere Granitblock stets für einen sicheren Stand sorgt. Der Herr der Flammen Die Kamine von Alfra Feuer ziehen nicht nur die Massen, sondern auch die Medien an. So trat Markus Deussl kürzlich als »Herr der Flammen« im französischen Fernsehen auf: Der private TV-Sender M6 strahlte in seinem Wirtschaftsmagazin «Capital TV« zur besten Sendezeit einen
für drinnen und draußen
Modern und gemütlich: der neue Edelstahlkamin »Mozart«.
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Herr der Flammen
mehrminütigen Beitrag über den Designer und Geschäftsführer von Alfra Feuer aus. Deussl gilt weltweit als Erfinder der genehmigungsfreien Kamintechnologie, die Ethanol als Brennstoff verwendet. Die Kamine können so ohne Schornstein in Räumen und im Freien betrieben werden können. »Der Anruf aus Paris hat mich echt überrascht. Aber natürlich habe ich dem Fernsehteam gerne Rede und Antwort ge-
standen«, erklärt Markus Deussl nach einem harten Drehtag. Ein dreiköpfiges Kamerateam und eine Dolmetscherin waren extra nach Leutkirch gereist, um in der Kamin- und Kunst-Galerie am Firmensitz in Friesenhofen und in der Kaminproduktion in Isny zu drehen. Auch an Deussls erstem Wohnsitz in Leutkirch wurde aufgezeichnet. »Der Reporter war ganz erpicht darauf, dort zu drehen, wo ich vor über zehn Jahren meine ersten Versuche mit Ethanol-
Runde Formen bestimmen das edle Design von »Eva 6«.
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Kaminen gemacht hatte. Am liebsten hätten sie noch alte Brandflecken gefilmt«, schmunzelt der 39-jährige Designer. »Frankreich ist mit einer unserer wichtigsten Exportmärkte«, sagt Deussl. »Sofort nach der Ausstrahlung ist die Nachfrage in Frankreich explodiert. Unsere Händler dort waren begeistert.« Neben dem Allgäuer Designer kamen in dem Filmbeitrag auch begeisterte französische Kunden zu Wort, die sich mit Hilfe der Kamine von Alfra Feuer eine besonders gemütliche Wohnatmosphäre in ihr Zuhause geholt hatten. Auch in Deutschland interessieren sich die Medien für die Kamine von Alfra Feuer. Das Magazin FHM, Europas größtes Männermagazin, widmete den AlfraFeuer-Kreationen »Julia« und »Topic« fast eine halbe Seite. Die Frauenzeitschrift »Lisa – Wohnen und Dekorieren« adelte den »Mozart« von Alfra Feuer als »heißes Design«. Die Produktpalette von Alfra Feuer Über 100 verschiedene Modelle hat Alfra Feuer im Programm von klassisch und modern bis hin zum Terrassen- oder Glas-
design-Modell. Wer will, kann sich mit Hilfe der so genannten »Fire Box« selbst einen Kamin nach eigenen Vorstellungen bauen. »Wer das in der Mietwohnung machen will, sollte natürlich erst den Vermieter um Erlaubnis fragen«, rät Markus Deussl schmunzelnd. Der besondere Brennstoff Alfratol Für alle Kamine von Alfra Feuer gilt: Als Brennstoff wird Alfratol, ein besonders hochwertiges Bio-Ethanol, verwendet. Dadurch entstehen bei der Verbrennung kein Rauch und keine schädlichen Gase, sondern lediglich Wärme, Kohlendioxid und Wasserdampf wie bei jeder Kerze auch. Die Kamine von Alfra Feuer sind innerhalb von wenigen Minuten ab- und aufgebaut, so dass der Anwender an jedem Ort in seinem Haus oder in seiner Wohnung innerhalb kürzester Zeit für den zusätzlichen Schuss Romantik sorgen kann. Je nach Modell bestehen die Alfra Feuer-Kamine aus poliertem oder gebürstetem Edelstahl, hochwertigem MDF, massivem Naturholz oder aus Granit wie Blue Pearl, Rosso Verona oder Jura Marmor. Die
Heißes Design
Deko-Feuerscheite sind aus spezieller ISOKeramik und daher immer wieder verwendbar. Alfra Feuer ist einer der führenden Anbieter von Kaminen und Feuerstellen. Das Unternehmen achtet bei der Entwicklung insbesondere darauf, dass die Qualitätsprodukte auf einfachste Weise zu montieren und auch wieder zu zerlegen sind. Dadurch sind diese einzigartigen Feuerstellen für jeden Umzug geeignet und passen sich
durch ihre Mobilität auch den Jahreszeiten hervorragend an. Sie kommen im Winter im Wohnzimmer genauso zur Geltung wie an lauen Sommerabenden auf der Terrasse, dem Balkon oder im Wintergarten. Die schnelle Wärmeentwicklung für den Winter und die regulierbare Flammengröße mit dem Steel-Reflect-Feuerraum für den Sommer machen die Kamine von Alfra Feuer auch in warmen Jahreszeiten zu einem genussvollen Erlebnis. Ingo Jensen
Neu auf dem Markt: Der Kamin »Topic« von Alfra Feuer. BILDER: ALFRA FEUER
Alfra Feuer GmbH, Alte Bahnlinie 2 88299 Leutkirch Telefon (07567) 18260-0 Telefax (07567) 18260-1 info@alfrafeuer.de www.alfrafeuer.de
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BILDER: BURGER/GEG
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n e m m o k n a Jedes Jahr schicken Peter Geg und sein Fluglehrerteam hunderte von Menschen in die Luft, um ihnen den Traum vom Fliegen zu ermöglichen. Seit 20 Jahren betreibt er erfolgreich die Flugschule OASE in Obermaiselstein. Seine flugaktive Frau Marietta ist im Lauf der Jahre bodenständiger geworden. Sie führt das Modegeschäft Geg’s Obermaiselstein mit hochwertiger Outdoorbekleidung und schönen Accessoires aus dem Allgäu.
München, Hamburg oder Kempten, in den großen und kleinen Einkaufsmetropolen findet frau heute überall die gleichen Modegeschäfte. Jacke wie Hose können hier wie dort gekauft werden. Marietta Gegs Modegeschäft in Obermaiselstein hebt sich da wohltuend vom Modeeinerlei ab. Beim Betreten nimmt man sofort das gewisse Etwas für Qualität und hochwertige Outfits wahr. Die rustikale Balkenarchitektur mit den großzügigen Glasfronten verleiht dem Geschäft einen Hauch von extravagantem Loft-Charakter vor idyllischer Allgäuer Bergkulisse. Statt modischem Fummel gibts hier geschmackvolle Mode für Frauen und Männer, die nicht von der Stange kommt. Marietta Geg kennt ihre Kunden: »Wer bei mir einkauft«, sagt Marietta Geg, »liebt Individuelles.«
Ob
Das ganze Jahr Saison Damit Klasse nicht zur Masse wird, kauft die jung gebliebene Frau selber auf Messen ein. Ihr Leitfaden sind dabei weniger die Laufstege in Paris oder Mailand. Ganz Allgäuerin, verlässt sie sich vielmehr auf ihr Gespür für schöne Klamotten. Ihre Käufer sind Einheimische aus Obermaiselstein. Aber auch Kemptener und Wangener zählen zu ihren Stammkunden. Und
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Mode – klassisch und hochwertig selbstverständlich kaufen Touristen und Zweitwohnungsbesitzer bei ihr ein. Sie und ihre drei Mitarbeiterinnen haben mittlerweile das ganze Jahr Saison. Angefangen hatte Marietta Geg ganz klein vor neun Jahren. Sie erinnert sich: »Ein Berater hatte mir damals erzählt, dass es rund sechs Jahre dauert, bis sich ein Geschäft dieser Art etabliert.« Er sollte Recht behalten. Doch die Geduld (und die ihres Mannes) und Durchhaltevermögen haben sich gelohnt. Heute trägt sich das Geschäft selber. Und man spürt: Da ist Musik drin, da kann noch mehr daraus werden. Marietta Geg hat genügend Ideen. Edle Filztaschen Unter dem noch jungen Hauslabel »Geg’s Obermaiselstein« produziert die Geschäftsfrau witzige Allgäuer Accessoires. So zum Beispiel einen Schlüsselanhänger, der vor Ort hergestellt und den es auch nur hier zu kaufen gibt. Auf einem grünen Streifen prangt ein handgesticktes Edelweiß, wahlweise auf einer Seite oder beidseitig. Ebenfalls aus trendigem Filz werden exklusiv für Geg’s modische Umschlagtaschen gefertigt. Für die kommende Wintersaison gibts handgestrickte Stulpen für das Handgelenk »made im Allgäu«. Die Galerie im ersten Stock hat Sportcharakter. Skihelme sind dort aufgereiht. Einer ist mit Stoff in Filzoptik überzogen. Klar, auch Sportler möchten modisch punkten. Oben an der Decke hängen ausrangierte Liftsessel als Dekoration, die von einem Hindelanger Skilift stammen. Im Schnäppchenbereich stehen ein paar Sommersandalen einträchtig neben Winterstiefeln. Passt alles zusammen. Denn bei Geg’s Obermaiselstein kauft ein, wer sich nicht zwanghaft einem Modediktat oder kurz-
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fristigen Saisontrends unterwerfen möchte. Marietta Geg hat ein Händchen für klassischhochwertige Mode, die auch in der nächsten Saison noch tragbar ist. Das Ladengeschäft Geg’s Obermaiselstein ist untrennbar mit der Flugschule OASE verbunden, die im gleichen Gebäude untergebracht ist. Wir verlassen das Modegeschäft und stehen in einem Raum mit Regalen, in denen große bunte Rucksäcke liegen. Es sind Gleitschirme, die auf ihren Einsatz warten. Mitten in der Werkstatt hantiert ein Mitarbeiter an einem geöffneten Gleitschirm herum. Umgeben von einem Meer aus rotem Tuch testet er jede einzelne Nylonschnur, die Leinen. Eine Sysiphusarbeit, die notwendig ist: »Das ist der Gleitschirm-TÜV«, erklärt Marietta Geg. »Der ist alle zwei Jahre zu machen.« Der Traum vom Fliegen Die Flugschule ist auch als luftfahrttechnischer Prüfbetrieb anerkannt und gefragt. Sie ist Peter Gegs Domäne. Seit über 20 Jahren fliegt der Allgäuer durch die Lüfte. Als Mitglied des deutschen Gleitschirm-Nationalteams war der Flugsportler viele Jahre in der Welt unterwegs. Er war Bayerischer Meister und German-Open-Sieger. Anfang der 1990er Jahre belegte er einen sechsten Platz in der Weltmeisterschaft. In Japan stand er beim Japan-Cup auf dem Siegertreppchen. Unzählige Pokale und Trophäen holte er ins Allgäu. Aber vom Wettkampfsport hat er sich mittlerweile verabschiedet. Heute geben er und sein Team Gleitschirmkurse und Tandem-Passagierflüge für Jedermann. Wäre es nach seinem Vater gegangen, dann wäre der flugbegeisterte Sohn Elektroingenieur geworden. »Doch die aufkommende neue Sportart Gleitschirmfliegen reizte mich viel mehr«, lacht der Obermaiselsteiner. Das Studium wurde vor Abschluss zum Auslaufmodell. Zwei Jahre sammelte der Bergführer Erfahrung in einer Flugschule, bevor er sein eigenes Unternehmen gründete. »Gleitschirmfliegen war ursprünglich als Abstiegshilfe für Bergsteiger gedacht«, führt Peter Geg aus. »Für mich war es eine neue, faszinierende Flugsportart.« Stuntman für Ralf Bauer Gleitschirmfliegen ist das Brot- und Buttergeschäft der Flugschule OASE. Für Manager ist es die ideale Freizeitbeschäftigung, um »runterzukommen. Da denkst du nicht ans nächste Meeting, sondern nur ans Fliegen«, schwärmt der Fluglehrer. Sein jüngster Tandempassagier war
Der Traum vom
Fliegen 4–2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 13
Zwischen und
Himmel sein Sohn mit eineinhalb Jahren, sein ältester ein Senior mit 92 Jahre: »Ein treuer Kunde, der sich jedes Jahr selbst einen Tandemflug zum Geburtstag schenkt.« Auch die Skisprung-Nationalmannschaft der Damen haben er und seine sechs Fluglehrer schon elegant vom Berg ins Tal befördert. Von einem TV-Sender beauftragt, spielte Peter Geg einen fliegenden Stuntman. Als Double in einer TV-Serie mit Ralf Bauer und Hardy Krüger junior schwebte er vor laufender Kamera vom Himmel. Speedriding – Skifahren in der dritten Dimension Seit Jahren belegt die Flugschule OASE beim bundesweiten Leistungswettbewerb der Flugschulen immer einen der ersten Plätze. Im Werkstatttest des deutschen Hängegleiterverbands ist die OASE diesjähriger Testsieger. Die
Erde
Flugschule ist nicht nur Gleitschirm-Ausbildungszentrum, sondern bietet Tandemflüge und Reisen an. Unter www.gleitschirm-optimal.de betreiben die Gegs einen Internet-Shop. Neuestes Steckenpferd von Peter Geg ist die junge Extrem-Win-
OASE Flugschule Peter Geg GmbH geg’s – Obermaiselstein Am Auwald 1 87538 Obermaiselstein Telefon (08326) 380-36 Telefax (08326) 380-37 info@oase-paragliding.de Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr: 8.30 bis 12 und 14 bis 18 Uhr, Mi, Sa: 8.30 bis 12 Uhr
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tersportart Speedriding. Mit Gleitschirm und angeschnallten Skiern fahren die Speedrider extrem schnell und tollkühn die Berghänge herunter. »Das ist was für das Kind im Manne«, bemerkt Marietta Geg schmunzelnd mit Blick auf ihren Mann. »Man muss ein exzellenter Skifahrer sein«, ergänzt dieser. Nach über 20 Jahren liebt er immer noch den Kick und sucht neue Herausforderungen. »Vielen Dank für den gelungenen SpeedridingKurs«, schreibt ein zufriedener Kunde auf der OASE-Webseite. »Besonders beeindruckt hat mich eure Gelassenheit, wenn gerade mal wieder einer Kurs auf einen Baum genommen hat.« Bei der Geschichte von Peter Geg glaubt man gerne, dass manche Menschen mit einem speziellen Gelassenheits-Gen geboren werden. Edith Rayner
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auf seine natürlichste Art
Die Geschichte von »Die Eibe« ist die Geschichte zweier Männer mit Leidenschaft für Holz, den Sinn fürs Besondere und einer guten Portion unternehmerischem Mut. Sie beginnt vor rund 30Jahren: Thomas Schäfer und Karl-Heinz Locherer besuchen in Friedrichshafen dieselbe Meisterschule. Jeder hat nebenher seine eigene kleine Schreinerei. Die Geschäfte laufen gut. Doch irgendwann kommt Karl-Heinz Locherer an den Punkt, an dem er einen spannenden Auftrag aus Kapazitätsgründen ablehnen muss. Das ist der Tag, an dem Locherer beschließt, etwas zu ändern.
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BILD: PIXELIO/TOMMYS BILD: DIE EIBE
S
ein ehemaliger Schulfreund von der Meisterschule, omas Schäfer, hatte auf Anhieb die gleiche Vision wie er: Ihre Schreinerei sollte etwas ganz Besonderes werden. »Sie sollte einzigartig in vielerlei Hinsicht sein: eine nachhaltige, ökologisch sensible Firmenphilosophie gehörte von Anfang an zum Konzept.« Das wirklich Aufsehenerregende in der Branche jedoch, war die Tatsache, dass die neue Schreinerei überdurchschnittlich groß werden sollte. »Wir wollten eine Schreinerei, die mit rund 800 qm die Produktionsfläche »normaler« Schreinereien bei Weitem übersteigt«, erklärt Schreinermeister Locherer die Grundgedanken des Unternehmens. »Ziel war es, den kleinen Ein-
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BILDER: DIE EIBE
»Es ist für uns widersinnig, einen Tisch zu lackieren oder zu beizen. Da kann man ja direkt Plastik nehmen«, so Thomas Schäfer
mannbetrieben keine Konkurrenz zu machen, sondern dank enormer Kapazitäten leichter an Großprojekte zu kommen.« Doch eine alte Regel besagt: wer nach Großem greift, erntet auch großen Widerstand. Und so gestaltete sich die Kapitalbeschaffung als sehr zäh. Unzählige Verhandlungen und Konzeptvorstellungen bei den Banken der Region brachten zunächst nur negative Ergebnisse. »Doch irgendwann hatten wir Erfolg und 2001 erfolgte dann der Spatenstich mit »großem Brimborium« erzählt Locherer. In einem Gewerbegebiet in Ochsenhausen bekam die Schreinerei ihr Zuhause. Der Name: Die Eibe. »Die Eibe ist ein Baum, der außergewöhnlich und sehr selten ist. So wie wir«, grinst Kompagnon Schäfer.
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Europäische Bäume statt Tropenholz Außergewöhnlich war schon damals die Philosophie der beiden Unternehmer, auf Tropenhölzer zu verzichten. Man müsse nicht die kostbaren Hölzer aus dem Regenwald importieren, sondern könne genauso gut europäisches Holz verwenden, sind sich die beiden bis heute einig. »Der Kunde weiß oft gar nicht, dass der Birnbaum aus dem Vorgarten ein wunderbarer Werkstoff für ein prächtiges Möbelstück ist«, sagt Locherer. Ein weiterer wichtiger Grundstein für die besondere Philosophie von der »Eibe« liegt in der Art der Holzbearbeitung, die omas Schäfer beschreibt: »Holz haben wir schon immer auf die natürlichste Weise behandelt, sprich geölt. Es ist für uns wi-
dersinnig, einen Tisch zu lackieren oder zu beizen. Da kann man ja direkt Plastik nehmen.« Ihr sensibles Gespür für die Schönheit natürlicher Hölzer, die Termintreue und die großen Kapazitäten machten »die Eibe« in den folgenden Jahren bis weit über die Grenzen Ochsenhausens bekannt. Vom Schlafzimmerschrank bis zum Museumsbau Heute ist »die Eibe« längst ein überregionaler Markenname, wenn es um edle Massivholzmöbel oder den kompletten Innenausbau von Arztpraxen, Geschäften oder Einfamilienhäusern geht. Aber noch ein ganz anderer Bereich ist eine Domäne der »Eibe«: Der Museumsbau. Vom kleinen Heimatmuseum bis zur aufwendigen Lan-
Vom kleinen Heimatmuseum bis zur aufwendigen Landesausstellung – »Die Eibe« hat viele Referenzen im Museumsbau.
desausstellung – Schäfer und Locherer haben viele Referenzen auf diesem Gebiet. Auch für die aktuelle Ausstellung des badischen Landesmuseums »Königreich der Vandalen« realisierte »die Eibe« den Innenausbau. Die beiden kunstinteressierten Schreinermeister sind stolz und glücklich immer wieder diese Art der Aufträge zu bekommen. Doch es wäre nicht »die Eibe«, wenn damit das Angebotsspektrum schon abgedeckt wäre: »Auch im Bereich Komplettsanierung sind unsere Leistungen gefragt. Denn wir bieten alles aus einer Hand: Vom Elektriker über den Maler und den Fliesenleger bis hin zum Polsterer – wir übernehmen die gesamte Koordination der Handwerker. Das spart den Bauherren Nerven und Zeit«, erklärt omas Schäfer.
Wer bei der »Eibe« bestellt, legt besonderen Wert auf eine kompetente Beratung und auf wertige Möbel. Karl-Heinz Locherer beschreibt den typischen Kunden im Privathaus-Bereich so: »Oft kommen Ehepaare um die 50. Die Kinder sind aus dem Haus und man will sich was gönnen und in das Eigenheim investieren.« Extravagante Küchen mit ausgeklügelten Nischenlösungen und Badezimmer, die zu Wohlfühloasen werden, begeistern aber auch die jüngere Klientel. Immer wieder stellen die beiden Unternehmer fest, wie wichtig eine gute und fundierte Beratung ist. »Es geht darum, herauszufinden, was sich die Kunden vorstellen. Dafür muss man ein besonderes Gespür haben«, so Schäfer. Dass die Inhaber der »Eibe« dieses Einfühlungsvermögen
haben, beweisen sie tagtäglich aufs Neue. Auch nach fast zehn Jahren sind sich die beiden sicher, damals die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben. Dagmar Gard
Die Eibe GmbH Werkstatt für Holzgestaltung Kolpingstraße 14 88416 Ochsenhausen Telefon (07352) 9113-0 Telefax (07352) 9113-11 info@die-eibe.de www.die-eibe.de
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BILDER: MIDO
Ich messe,
Prägte die Identität von MIDO: die MIDO Commander Serie feiert dieses Jahr 50-jähriges Jubiläum.
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also bin ich »YO MIDO« – was im Spanischen »ich messe« bedeutet, lässt anspruchsvolle Uhrenliebhaber nur an eines denken: raffinierte Uhren aus der Schweiz, die zu einem fairen Preis-LeistungsVerhältnis angeboten werden. Die Marke MIDO steht seit 90Jahren für Design und Qualität – made in switzerland.
ls MIDO in den dreißiger Jahren mit dem selbst entwickelten AquaduraSystem herauskam, war dies eine kleine Sensation: Als »King of waterproof watches« setzte die Uhrenmarke neue Maßstäbe im Bereich der Wasserdichtigkeit von Uhren. Mit Hilfe von Kork sicherten die MIDO-Ingenieure die anfälligste Stelle eines Uhrengehäuses: die Krone. Mit der Markteinführung der wasserdichten MIDO Multifort erhielt die Marke ein neues Gesicht, dass bis heute als Grundlage für die Entwicklung der Uhren dient: ein klares eigenständiges Design, hohe Funktionalität und besondere Widerstandsfähigkeit.
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Schweizer Erfolgsgeschichte Doch wasserdichte Eigenschaften allein. reichten den qualitätsverliebten Schweizern nicht. 1959 lancieren sie die MIDO Commander – eine Serie, die durch wasser- und luftdichte Eigenschaften besonders robust ist. Seit einem halben Jahrhundert zählt dieses Modell zu den Designklassikern unter den Uhrenmodellen und wird bis heute nahezu unverändert gebaut. Mittlerweile werden MIDO Uhren von mehr als 1 600 offiziellen Händlern in 50 Ländern verkauft. Damit der hohe Qualitätsstandard erhalten bleibt, lässt sich MIDO die Präzision viele ihrer Zeitmesser vom Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres (COSC) zertifizieren – einer Prüfstelle, die die Ganggenauigkeit der mechanischen Uhrwerke bestätigt.
Breites Angebot Das Spektrum der Schweizer Uhrenmacher ist groß. So beweisen sie mit der MIDO Baroncelli Gangreserve, dass Schlichtheit und Eleganz kein Widerspruch ist. Die Designer ließen sich für diese Uhr von einem Saiteninstrument inspirieren. Das Ergebnis ist eine Uhr, die jegliche Trends überlebt. Puristisch wie die zeitlos schöne Ästhetik von Streichinstrumenten.
All Dial Titan Chronometer.
der kreativen Entwicklung von MIDO ist eine Palette von Uhren im klassischen, zeitgemäßen Design oder im Retrostil mit innovativer Technologie. Alle Kollektionen weisen ein exklusives Äußeres auf, das Gegenwart und Unvergänglichkeit zugleich zum Ausdruck bringen soll. Dagmar Gard
Die Harmonie eines Saiteninstruments als Vorlage für eine Uhr. Die MIDO Baroncelli.
Die Inspiration zu der jüngsten MIDOUhrenlinie All Dial lieferte eine der eindrucksvollsten Bauten der Römer: das Kollosseum. Die feinen Abstufungen im Zifferblatt des All Dial Titan Chronometer sind der Form der Kolosseum-Treppen nachempfunden und dienen der bestmöglichen Ablesbarkeit der Zeit. Das Resultat
MIDO Deutschland Rudolf-Diesel-Straße 7 65760 Eschborn Telefon (06173) 606103 Telefax (06173) 606205 www.mido.ch
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Wenn Wohnfühlgefühl zu Wohlfühlgefühl wird ... …der schlichte Tausch von »n« in »l« im Wörtchen Wohnen kann viel bewirken. So ist es insbesondere, wenn es um Wohneinrichtungen geht. Ob Neubau oder Altbausanierung. Bevor »eingerichtet« wird, muss die Umgebung, müssen die Details stimmen: kurzum Boden, Wand, Decke oder auch Fensterverkleidung.
BILDER: ELSNER
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ls Spezialist für all diese Fragen versteht sich die Allgäuer Parkettzentrale Bauer, die selbstbewusst mit dem Slogan »Alles für den InnenausBAUER« wirbt. Zum Sortiment des Oberstaufener Unternehmens gehören natürlich alle Arten von Parkettböden und Massivdielen aber auch alle anderen Bodenbeläge, wie beispielsweise Laminat-, Sisal-/Kokos-, Teppich-, PVC-, Linoleum-, Kork- und Designbeläge. Als Besonderheit ergänzen Fliesen und Feinsteinzeug das Angebot. Das Bauer-Sortiment beschränkt sich aber nicht nur auf Bodenbeläge: Auch allerlei Dekorationsmaterial, Stoffe, Stores, Vorhänge mit eigenen Nähatelier, Rollos, Jalousien, Markisen und Vorhangsysteme findet man bei Bauer. Im Haus befindet sich eine Polsterwerkstatt in der alte und neue Möbel aufgepolstert werden. »Design im Wohn- und Objektbereich als vollendete Balance zwischen Form und Funktion ist mehr als nur schön verpackte Nützlichkeit«, sagt Uli Bauer, Chef der Allgäuer Parkettzentrale. Vielmehr sei es »eine höchst diffizile Verbindung von Geist und Materie«. Durch perfektes Design würden alle Sinne angeregt, Energien und Kreativität freigesetzt. »Unser Alltag wird so immer wieder aufs Neue inspiriert«, so Uli Bauer. Wer seine Ausstellungsräume in Oberstaufen besucht, wird dies bestätigen. Auch wenn man dem Unternehmen von außen nicht ansieht, was es alles zu bieten hat. »Das ist eines meiner großen Ziele, die Präsentation nach außen
noch zu verbessern«, sagt Uli Bauer. Zur kreativen Gestaltung und Verschönerung – ob im Eigenheim oder im Hotelbereich – findet er mit seinem Team stets das individuell passende Konzept. Innovative Lösungen im modernen Officedesign runden das Spektrum ab. Aufgebaut hat das Unternehmen sein Vater, Hans Bauer, 1963, als kleine ZweiZimmer-Firma in Oberstaufen. Im Jahr 1968 erfolgte der Umzug nach Buflings – in die Räume der ehemaligen Sennerei. Vater Hans war gelernter Sägewerker, hat verschiedene Sägewerke von Inhabern aus dem Rheinland geleitet, bis diese aufhörten. Danach hat er sich selbstständig gemacht. Sohn Uli hat schon als Junge Sägemehl »inhaliert« und daher nach der Schule zunächst eine Lehre als Industriekaufmann – in einer Parkettfabrik – absolviert. 1988 ist er dann nach seiner Lehre und einem Studium der Betriebswirtschaft in das Unternehmen »eingestiegen«. Hatte der Vater noch als reiner Parkettgroßhändler angefangen, so hat Sohn Uli das Unternehmen nach und nach in Richtung Komplettanbieter für den Innenausbau ausgebaut. Seit den siebziger Jahren wurde stetig in attraktive Verkaufs- und Ausstellungsräume sowie rationelle Lagerhaltung investiert. Aktuell misst das Betriebsgelände rund 3 000 Quadratmeter. Zehn Mitarbeiter kümmern sich um Ver-
kauf, Beratung und Einbau. Allein an Parkett werden pro Jahr rund 30 000 Quadratmeter verkauft. Wichtig ist Uli Bauer jedoch vor allem eines: »Ich will den Kunden alles bieten – ein Rundum-Paket für den Innenausbau. Außer Möbel bekommt er bei uns alles!«. Dass er dabei (preislich) nicht immer mit den großen Baumarktketten mithalten kann, weiß er. Dafür setzte er auf ein gutes »Preis-Leistungs-Verhältnis«, bietet seinen Kunden Qualität und Service (auch nach dem Verkauf ) und legt Wert auf Optik und Design. Eine der Stärken der Allgäuer Parkettzentrale ist auch die Lagerhaltung. Im Schnitt finden sich dort rund 5 000 Quadratmeter Parkett und rund 10 000 Quadratmeter Teppiche und PVC-Beläge. »Damit können wir schnell auf Kundenwünsche reagieren,« so Bauer. Rundum zufriedene Kunden sind Uli Bauer das größte Anliegen: Zu »bestmöglichem Service« zählt er daher nicht nur die Beratung vor dem Kauf, sondern auch die Betreuung danach. Auch die Koordination eventuell benötigter Handwerker übernimmt die Firma Bauer. Dabei hilft Uli Bauer auch ein treuer Mitarbeiterstab, von dem einige teilweise schon mehr als 30 Jahre für das Unternehmen arbeiten, viele davon »Eigengewächse«. Maria Anna Weixler-Schürger
Fragen an Uli Bauer Was sind aktuell die Trends in Sachen Bodenbeläge? Ganz eindeutig: Großformatige Elemente! Man geht weg von Schiffsbodendekoren. Derzeit sind Bodenbeläge sehr design-orientiert. Die so genannte Landhausdiele ist sehr gefragt. Allgemein gibt es einen Trend hin zu dunkleren Holzarten. Eiche ist da noch das Hellste … . Eiche eignet sich aber hervorragend, wenn man zum Beispiel noch farblich etwas ändern möchte – so durch räuchern, Thermobehandlung oder auch Coloröl. Wie lange hält sich denn so ein Trend? Etwa fünf Jahre Minimum, kann man schon sagen. Bei Buche und Ahorn waren es zuletzt allerdings fast zehn Jahre. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass gerade unsere Generation »Eiche-rustikal-geschädigt« ist. Mittlerweile sind Hölzer wie Eiche, aber auch Nussbaum oder Kirsche wieder im Trend. Und wie leben Bauers privat? In meiner Freizeit sind meine Familie und der Sport mein Ausgleich. Meine Frau ist branchenfremd – Grundschullehrerin in Oberstaufen. Wir haben zwei Söhne (10 und 13 Jahre alt) – in unserer Wohnung … dominieren helle Farbtöne, Weiß und Sand als Kontrast zum dunkleren Eichenparkett.
APZ Allgäuer Parkettzentrale Bauer GmbH Buflings 12 87534 Oberstaufen Telefon (08386) 9363-0 Telefax (08386) 9363-30 info@apz-bauer.de www.apz-bauer.de Mo bis Fr 8 bis 18 Uhr Sa 9 bis 12.30 Uhr
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»Wildes Weiß« für Geschäftsund Wohnräume
Arrangements im Winter haben oft wilde, unregelmäßige Konturen und präsentieren sich auf der Farbskala, die die Natur im Winter bereithält. Zwischen dicken Ästen, Baumrinde, Federn, Wurzelwerk, Kork und unbehandelter Baumwolle zeigen sich die Blumen vor allem in den Spielarten der Farbe Weiß. Spinnenartige Chrysanthemen, zarte Christrosen mit lieblichen Blütengesichtern, filigraner Flieder, sternförmige Ornithogalum, schmetterlingshafte Orchideen, prächtige Amaryllis und exotische Protea sind die Starbesetzung im floralen Winter.
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BILDER: BLUMENBÜRO HOLLAND
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»Wildes Weiß« Impressionen von Ursprünglichkeit und Rauheit Imagination der winterlich kargen Landschaft. Unbelaubte Hecken und Gehölze wie wilde Bärte gebärdend. Kahle Zweige vibrieren im eiskalten Wind. Die Zeit steht atemlos still in frostiger Verzauberung. Nebelschwaden mäandern über Felder und wenn dann der weiche, weiße Schnee die scharfen Umrisse glättet, spielen die eisigen Winde ihr unendliches Spiel. Die Urkräfte der Natur üben ihre Macht und Faszination auf die Menschen aus.
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napapijri.com Oberstdorf – Am Alten Rathaus – Eingang Kirchstr. 1 – Tel. 0 83 22-8 00 31 16
Zwei mit Durchblick: Melanie Theisen und Christian Brosch.
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BILDER: GaRD (3)
Vier Säulen für die Zukunft
Große Autohausketten oder kleine Ein-Mann-Betriebe – der Markt der Autohäuser scheint klar strukturiert. Denn zwischen den »ganz Großen« und den »ganz Kleinen« gibt es nur wenig echten Mittelstand. Eine dieser Ausnahmen ist das Autohaus Brosch. Der Familienbetrieb in Durach schafft es seit 1974 erfolgreich und gesund zu wachsen.
Trend-Scout Christian Brosch über Trends der Automobilbranche:
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n der Spitze des Autohauses stehen Melanie Theisen, geborene Brosch, und Christian Brosch. Das junge Geschwisterpaar lenkt das operative Geschäft mit Sachverstand und Elan. Ihre Eltern sind ebenfalls jeden Werktag im Geschäft und stehen unterstützend mit Rat und langjähriger Erfahrung zur Seite. Doch jetzt, wo die Übergabe des Autohauses an die jüngere Generation vor der Tür steht, gönnen sich Werner und Frieda Brosch nach und nach mehr Freizeit. Ihre Kinder, der 28jährige Betriebswirt und Kfz-Technikermeister Christian und seine ältere Schwester Melanie, ebenfalls Betriebswirtin, sind sich einig: Gemeinsam wollen sie die Herausforderungen, die die Automobilbranche mit sich bringt, angehen! Wahrscheinlich ist diese Leidenschaft auch das Erfolgsrezept des Autohauses, das immerhin schon seit 35 Jahren existiert. Die Zeiten der Automobilkrise, die Flaute nach der Abwrackprämie – Höhen wie Tiefen gehen die Broschs mit Erfahrung, unternehmerischem Gespür und Know-How an.
»›Downsizing in der Größe, Upgrading in der Ausstattung‹ lautet das Motto für die Zukunft. Wir merken, dass der Trend hin zu den sparsamen Modellen geht. Doch was man an der Größe spart, wird immer öfter in eine gehobene Ausstattung investiert. Die Farben, die im Moment dominieren, sind Grautöne in vielen Varianten und insgesamt gedeckte Farben. Trotzdem gibt es immer wieder farbenfrohe Ausnahmen, die erstaunlich gut ankommen.«
Gebrauchtwagen aller Fabrikate So kommt es auch, dass neben der Kernmarke Mazda noch drei andere Säulen den Erfolg vom Autohaus Brosch ausmachen: Neben dem Neuwagengeschäft bieten die Broschs Gebrauchtfahrzeuge aller Fabrikate an, wobei die Hausmarke Mazda mit ca. 70% den größten Anteil stellt. Zur Zeit befinden sich rund 40 vom Fachmann geprüfte Gebrauchtfahrzeuge auf dem Hof des Autohauses. Werkstattkonzept für alle Marken Als weiteres wichtiges Standbein der Firma bietet Brosch seit rund vier Jahren ein Werkstattkonzept für alle Fabrikate an. »Ein großer Vorteil für alle Autofahrer der Umgebung. Denn unsere Kunden profitieren dadurch von einem noch besseren
Farb-Trends: Grautöne und knallige Farben.
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»Wir stehen voll hinter der Marke Mazda.«
EU-Wagen mit bis zu 30% Ersparnis Relativ neu und sehr erfolgreich ist die vierte Säule des Autohauses: Brosch hat EUFahrzeuge aller Hersteller im Programm. »Mit dem Kauf eines EU-Fahrzeugs kann der Endkunde bis zu 30 % auf den Listen-
Familie Brosch – Die Allgäuer Unternehmer halten zusammen.
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preis sparen. Er erhält von uns eine kompetente und vor allem neutrale Beratung. Natürlich können wir auf individuelle Wünsche des Kunden eingehen und diese berücksichtigen«, erklärt Christian Brosch die Vorteile des EU-Wagengeschäfts. »Wir nutzen die Möglichkeit, innerhalb der EU günstig einzukaufen und geben die Preisersparnis an unsere Kunden weiter.« Der Erfolg in diesem Bereich gibt den Broschs Recht. In Zeiten der Wirtschaftskrise werden günstige Alternativen für die Verbraucher immer wichtiger. Bewährtes bleibt Doch trotz neuer Konzepte und Geschäftszweige – an einem halten alle Broschs fest:
die Marke Mazda. Als Mazda-Händler der ersten Stunde beliefern die Duracher sogar sämtliche Mazda-Häuser im Allgäu. Auch privat fahren die Broschs liebend gern die Marke, für die sie weit über Kempten hinaus bekannt sind. »Wir stehen nach wie vor hinter unserer Marke. Mazda bietet einfach eine tolle Qualität und ein super Preis-Leistungsverhältnis. Das wissen auch unsere Kunden – unter ihnen viele Stammkunden – zu schätzen«, hält SeniorChef Werner Brosch fest. Motivation im Team und eine gute Ausbildung Auf einen Punkt legen die Broschs besonderen Wert: »Gute Produkte allein verkau-
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Werkstattservice für alle Marken. Ähnlich wie bei ihrem Vertragshändler – nur eben teilweise etwas günstiger«, so Christian Brosch. »Unsere modern ausgestattete Werkstatt und ein hochqualifiziertes, geschultes Mitarbeiterteam sind die besten Voraussetzungen für erstklassige und zuverlässige Service- und Werkstattleistungen.«
»Wir sind vor allen Dingen offen und ehrlich.«
fen sich nicht. Qualifiziertes und motiviertes Personal ist das A und O für uns.« Familie Brosch schwärmt »von dem angenehmen Betriebsklima im Haus.« Immerhin ist jeder der 18 Mitarbeiter im Durchschnitt acht Jahre im Betrieb. Viele arbeiten schon seit der Lehre bei Brosch, stehen hinter dem Konzept des Familienunternehmens und kennen die Abläufe im Betrieb bis ins Detail. Wie man es schafft, eine niedrige Fluktuation und ein gutes Betriebsklima zu erreichen? Auf diese Frage antwortet Melanie Theisen schmunzelnd: »Wir sind vor allen Dingen offen und ehrlich. Genau wie bei unseren Kunden, versuchen wir, auch die Bedürfnisse der Mitarbeiter zu erken-
nen. Im Rahmen von gemeinsamen Events und einer wöchentlichen gemeinsamen Brotzeit steigern wir das Zusammengehörigkeitsgefühl und nehmen uns Zeit für Gespräche.« Das ema Qualifizierung und Fortbildung erachtet Familie Brosch als enorm wichtig. Melanie Theisen und Christian Brosch sind seit Jahren im »Juniorenkreis« von Mazda tätig und stets darauf Bedacht, sich fortzubilden und neue Ideen umzusetzen. Ihr Vater ist besonders stolz auf den Spitzenplatz, den das Autohaus seit Jahren im Bereich Kundenzufriedenheit einnimmt. »Dreimal in Folge erhielten wir den begehrten »Preis des Präsidenten für Exzellenz in Kundenzufriedenheit« der
von Mazda Motors Deutschland verliehen wurde.« Auch die Ausbildung liegt den Broschs am Herzen. Mit dem Engagement bei dem Schulprojekt »Wir greifen nach den Sternen« bieten sie Schülern die Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum den Ausbildungsberuf des Kfz-Mechatronikers kennenzulernen. Die ganze Familie ist sich einig: »Unser Ziel ist es, mit motivierten Mitarbeitern die Kundenwünsche zu erfüllen und uns durch individuellen Service und kompetente Beratung vom Wettbewerb abzuheben. Denn wenn der Kunde merkt, dass er gut beraten wird, kommt er gerne wieder.« Dagmar Gard
Autohaus Brosch GmbH Heubachstraße 3 87471 Durach Telefon (0831) 960163-0 Telefax (0831) 960163-63 www.auto-brosch.de
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BILDER: LISSMAC
Gelebte Innovation
Wohin das Auge schaut: grüne Felder, hier und da ein paar Kühe, einzelne Häuschen – und mittendrin ein Unternehmen mit geballter Innovationskraft: die Rede ist von der Firma LISSMAC. Mit Betreten des Empfangsbereiches wird der ländliche Charakter des Bad Wurzacher Umlandes wortwörtlich ausgesperrt. Man spürt förmlich die moderne Philosophie einer echten Innovationsschmiede. Es ist hell, offen und freundlich – auf einem Flachbildschirm laufen Produktvideos von LISSMAC ab. Und spätestens im Gespräch mit Geschäftsführer Klaus Kiefer wird klar: hier am Rande von Bad Wurzach sitzt ein Unternehmen mit vielen Alleinstellungsmerkmalen und großen Plänen für die Zukunft.
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as 1979 mit der Baumaschinenherstellung begann, entwickelte sich bis heute zu einem internationalen Systempartner für hochtechnische Maschinen und Anlagen. Ein ausgefeiltes Produkt- und Leistungsspektrum ist der Grundstein für das Hightech-Unternehmen. Mit seinen vier Geschäftsbereichen Construction Technology, Metal Processing, Plant Engineering und MT- Handling stellt sich LISSMAC besonders flexibel und beweglich auf. Auf über 10 000 Quadratmetern Produktionsfläche arbeiten
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rund 200 qualifizierte Mitarbeiter. Branchenbedingte Krisen in einem Bereich können durch andere Unternehmens-Bereiche aufgefangen und ausgeglichen werden. Voraussetzung für solch eine enorme Beweglichkeit ist »die große Produktionstiefe im Haus und natürlich die besondere Flexibilität der LISSMAC Mitarbeiter«, stellt Kiefer heraus.
»Viele können vieles,
Das Motto bei LISSMAC lautet daher »Viele können Vieles – und das auch noch sehr, sehr gut,« schmunzelt der sympathische Saarländer und spielt damit auch auf die Marktführerschaft im Bereich Steintrenntechnik und Mauerwerkstechnik an. Aus drei mach eins Und es gibt einen weiteren Trumpf den LISSMAC in den Händen hält: Das Erkennen von eigenen Schwächen und die Bereitschaft, daran zu arbeiten. So war es auch, als LISSMAC feststellte, dass der eigene Bekanntheitsgrad bzw. Wiedererkennungswert innerhalb des internationalen Marktumfeldes stark ausbaufähig war. »Die LISSMAC Gruppe war bis vor ein paar Monaten noch in drei Unternehmen aufgespaltet. Das sorgte für Verwirrung und Verwässerung der Marke LISSMAC«,
beschreibt Kiefer den Grund für den Unternehmenszusammenschluss zur Dachmarke, der »LISSMAC Maschinenbau GmbH«. Markenführung par excellence Diese Dachmarke wird auch visuell prägnant in Szene gesetzt. Oder, um es mit den Worten des rührigen Managers Kiefer auszudrücken: »Der alte ›Anzug‹ war 30 Jahre alt. Es wurde Zeit für einen neuen Anzug, der passt und LISSMAC gerecht wird.« LISSMAC beauftragte das Designbüro Strasser aus Bad Wurzach mit der Schaffung eines Corporate Design, also eines einheitlichen Unternehmensdesigns. Dieses erstreckt sich über sämtliche Unternehmensbereiche und ist ein wichtiger Faktor innerhalb der strategischen Markenführung.
»Die Kraft der Marke bestimmt auch in unserem Umfeld den Unternehmenswert und offenbart sich als entscheidendes Kriterium für erfolgreiche Geschäfte« unterstreicht Klaus Kiefer. Die Marke LISSMAC zu etablieren und zur internationalen festen Größe zu machen, dass ist das erklärte Ziel. Damit will sich LISSMAC auch am Arbeitsmarkt als hochinnovatives Unternehmen mit Spitzentechnologie präsentieren. »Es ist tatsächlich nicht so leicht für uns an qualifizierte Kräfte für das mittlere Management zu kommen.«, räumt Kiefer ein. Spektakuläre Großprojekte Nicht besetzte Arbeitsplätze in Top-Positionen innerhalb eines attraktiven Firmenumfeldes – wie kann das sein in der heutigen Zeit? Die Ursachenforschung bringt
und das auch noch sehr, sehr gut«, so Klaus Kiefer. 4–2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 33
Die Marke LISSMAC steht für Qualität und Innovationskraft.
Kiefer auf die Historie von LISSMAC zurück. »LISSMAC stand jahrelang für die reine Baumaschinenherstellung. Dass dies mittlerweile nur ein Teil unseres GesamtGeschäftes ist, wissen die Wenigsten« beschreibt Kiefer und verweist auf den Bereich. Gemeint ist der Anlagenbau, in dem immer wieder äußerst komplexe Aufträge realisiert werden. Ein Projekt, auf das Kiefer besonders stolz ist, wurde 2008 im Herzen Russlands, in Nizhny Novgorod, verwirklicht. Es handelt sich um die Planung, Realisierung und Montage eines kompletten Holzfertighauswerkes mit einer Jahresproduktion von rund 600 Häusern. Ideen bewegen Ein anderer Grund, warum es an qualifizierten Arbeitskräften mangelt, ist der ländliche Standort, der für viele nicht mit der Attraktivität von Ballungsräumen mithalten kann. Doch trotzdem hält Kiefer am Standort Bad Wurzach unbedingt fest: »Die Leute hier sind ehrlich und bodenständig. Die meisten unserer Mitarbeiter
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engagieren sich bereits seit mehr als zehn Jahren für LISSMAC und leisten Großartiges.« Der dynamische Manager ist 16 Jahre seines Lebens als Vertriebsmann um den gesamten Globus gekommen und schätzt auch privat die Vorzüge des »Landlebens«: »Ich kenne alle großen Städte dieser Welt – und doch genieße ich es, im Grünen zu leben. Ich kann hier einfach aus der Tür rausgehen und schon bin ich auf meiner Joggingstrecke.« Apropos Bewegung – der neue Slogan der Firma (auch er ist Teil der neuen Corporate Identity) lautet »Uns bewegen Ideen«. Gemeint ist damit die Innovationskraft der Firma, so Kiefer: »Wir sind ganz nah am Markt und erspüren Trends und Bedarfe. Unsere eigenen Ideen, oder solche, die Kunden an uns herantragen, verfolgen wir innerhalb unserer Entwicklungsabteilung. Wir experimentieren und spielen im kontrollierten Sinne mit neuen Impulsen. Und häufig werden aus solchen Ideen erfolgreiche Maschinen, die sich in die ganze Welt verkaufen lassen.« Dagmar Gard
LISSMAC Maschinenbau GmbH Lanzstraße 4 88410 Bad Wurzach Telefon (07564) 307-0 www.lissmac.com
Faszination Technik am Handgelenk Hochwertige mechanische Uhren von Juwelier Müller sind Anschaffungen fürs Leben. Wartung und guter Service aus der Müller-Meisterwerkstätte gehören dazu. Und so manche Breitling, Omega oder Rolex kann ihre eigene Geschichte erzählen.
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utritt bekommt nur, wer die Geheimzahl kennt. Hinter der Eingangstür der Uhrmacherwerkstatt des Kemptener Traditionshauses Juwelier Müller lagern nämlich wertvolle Schätze. Zum Beispiel hochwertige Marken-Armbanduhren, die von Uhrmachermeister Andreas Kiesel gewartet werden sollen. Der Uhrenmeister schraubt den Rückendeckel einer dreißig Jahre alten Breitling-Uhr ab. Zum Vorschein kommen zahlreiche blank polierte Metallteilchen des darunter liegenden Uhrwerks. Präzisionsteile wie Zahnrädchen und Federn, die intelligent zusammenwirken. Oft sind sie kleiner als ein Streichholzkopf. Kein Wunder, dass Männer von diesem MiniWunderwerk der Technik fasziniert sind. In Zahlen ausgedrückt: Mit rund 300 Millionen Bewegungen pro Jahr ist die Uhr nicht nur dem Auto überlegen, sondern eine der leistungsfähigsten Maschinen der Welt. »Uhren wie diese«, kommentiert Inhaber Jürgen Lupfer, »behalten ihren Wert auch über Jahrzehnte. Unbezahlbar ist jedoch der emotionale Wert eines solchen Zeitmessers.« Und so manche Uhr kann ihre eigene Geschichte erzählen. Weltenuhr Omega So wie die Geschichte des Schotten Peter Ramsay. Vor 27 Jahren leistete er sich mit dem ersten selbstverdienten Geld im jungen Alter von 22 den Luxus einer Omega Speedmaster Professional. Der als Monduhr bekannte Chronograph begleitete die NASA-Astronauten bei ihrem ersten Mondspaziergang. Auch heute noch zählt sie zur Standardausrüstung der Mondfahrer. Für den 49-jährigen ist die robuste Omega etwas Besonderes: »Man sieht sie kaum an anderen Handgelenken«. Die mechanische Uhr ist mit ihrem Besitzer durch zahlreiche Länder und Kontinente gereist und hat ihn nie im Stich gelassen. »Ich brauche Pass, Uhr und 4–2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 35
Eine Liebe, die nicht rostet – weder auf dem Mond noch auf der Erde. Kreditkarte, und die Reise kann losgehen«, schmunzelt der Schotte. Wenn er seine Allgäuer Verwandtschaft besucht, macht er gelegentlich einen Einkaufsbummel durch die Kemptener Fußgängerzone. Vor den Schaufenstern von Juwelier Müller bleibt er dann stehen: Dort im Fenster steht »seine« Omega. Ein kurzer Blick auf das Preisschild, und Peter Ramsay stellt mit Genugtuung fest: »Damals wollte ich mir mit dieser Uhr einfach einen Wunsch erfüllen. Im Nachhinein war es sogar eine gute Investition.« Grinsend fügt er hinzu: »Es ist eine Liebe, die nicht rostet.« Klar, denn Ramsays Omega ist aus hochwertigem Stahl und rostet weder auf dem Mond noch auf der Erde.
Uhrmacherlehrling Lukas Plapst an der Drehbank.
Teambilder: Weixler-Schürger (2)
Bei Juwelier Müller werden nur ausgebildete Fachkräfte beschäftigt – wie Uhrenfachverkäuferin Sylvia Görg. Links im Bild Geschäftsleitungsassistent Manuel Kipfer. Sie teilen die Begeisterung für Uhren mit ihrem Chef Jürgen Lupfer.
Geschäftsführer Jürgen Lupfer bei der Begutachtung einer Revision mit Uhrmachermeister Andreas Kiesel.
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Präzision und Liebe zum Detail Im Werkstatt-Atelier oberhalb des Juweliergeschäfts dreht sich alles um die Uhr – im wörtlichen Sinn. Uhrmachermeister Kiesel steckt einige Uhren auf die Speichen eines sogenannten Umlaufgerätes, das zu rotieren beginnt. Das Gerät simuliert das Tragen der Uhr am Handgelenk. Die Bewegung zieht die mechanischen Uhren automatisch auf. »Sonst müssten wir die Uhren unserer Kunden den ganzen Tag am ganzen Arm tragen«, lacht Kiesel. Was Männer an Uhren fasziniert, ist für Frauen ein Faszinosum. Männer lieben nicht nur das Spiel der Technik auf kleinstem Raum, das Zusammenwirken von kleinsten Schrauben, Federn und Zahnrädern. »Eine Uhr ist immer noch ein Statussymbol wie das Auto«, sagt Jürgen Lupfer. Und so mancher Mann müsse seiner Frau mit guten Argumenten erklären, warum er eine hochwertige Armbanduhr gekauft habe. »Doch eigentlich«, glaubt der 37-jährige, »spielen auch beim Mann emotionale Gründe mit.« Was Männer natürlich nie zugeben würden. Fakt ist, dass sich Männer ihre Armbanduhren meist selber aussuchen. Frauen lassen sich gerne beschenken. Für Frauen ist eine Uhr eher ein Schmuckstück oder Accessoire so wie eine edle Halskette oder ein schöner Ring. Auffallend daher, dass der Trend in Richtung Herrenuhr mit großem Ziffernblatt und quartzlose, mechanische Uhren geht.
Aus Liebe zur Frau, die Gucci liebt Der Inhaber des alteingesessenen Juweliergeschäfts in dritter Generation räumt noch mit einem anderen Vorurteil auf: Dass Männer am 24. Dezember »schnell, schnell« ein Weihnachtsgeschenk kaufen, diese Erfahrung könne er nicht bestätigen. »Männer machen sich viel Mühe zu schenken.« Und erzählt, wie sich eine Frau in eine Gucci-Uhr verliebte. Beim Blick aufs Preisschild – 1 500 Euro – entschied sie sich dann doch für ein günstigeres Modell im Wert von 150 Euro. Es sollte ein Weihnachtsgeschenk sein von ihrem Mann, der sie beim Einkauf begleitete. Kurz darauf kam der Mann wieder in den Laden zurück. Er wollte seine Frau unterm Weihnachtsbaum überraschen. So tauschte er die Uhr gegen das Gucci-Modell aus, die er in die Packung des billigeren Modells steckte. »Vermutlich ist ihm die Überra-
schung rundum gelungen«, so Jürgen Lupfer. Luxus lässt sich nicht in Zahlen fassen Vom Batteriewechsel über Garantieservice bis hin zur Restaurierung von Armband-, Taschen- und Großuhren erstreckt sich der Service in der Meisterwerkstatt von Juwelier Müller. Für renommierte Uhrenmanufakturen wie Breitling und Rolex ist das Betreiben einer eigenen Werkstatt ein wichtiges Qualitätskriterium. Denn nur ausgesuchte Juweliergeschäfte erhalten eine Lizenz zum Verkauf dieser hochwertigen Markenuhren. Juwelier Müller mit Geschäften in Kempten und Oberstdorf wurde bereits zum dritten Mal in Folge zu den TOP-100-Juwelieren im deutschsprachigen Raum gewählt. »Wer sich eine teure Markenuhr kauft« erläutert Jürgen Lupfer, »der möchte auch
hinterher gut betreut werden.« Denn schließlich ist der Kauf einer hochwertigen Uhr ein Stück Luxus, den man sich gönnen möchte. Doch wie definiert sich Luxus? »Für die eine ist eine 300-Euro-Uhr Luxus, weil sie sich darin verliebt hat. Für den anderen ist ein 3 000-Euro-Chronograph Luxus, weil er sich eine Wertsteigerung erhofft. Luxus ist nicht in Zahlen zu fassen.« Wer sich eine Müller-Uhr kauft, bekommt auf jeden Fall neben dem Luxus-Gefühl einen kompetenten und freundlichen VorOrt-Service dazu. Für Weihnachten hat Lupfer einen guten Geschenktipp parat: »Wenn Sie mit Ihrer Frau in der Stadt sind, gehen Sie einen Kaffee trinken. Und dann schlagen Sie Ihr spontan einen Überraschungsbesuch beim Juwelier vor.« Ein Tipp, der Frauenherzen höher schlagen lässt. Edith Rayner
Das Spiel der Technik auf kleinstem Raum, das Zusammenwirken von kleinsten Schrauben, Federn und Zahnrädern.
Juwelier Müller GmbH & Co KG BILDER: RaynER (4)
Kann es sein, dass die holde Weiblichkeit sich immer mehr für feine Uhrmachertechnik begeistern kann? Jürgen Lupfer nickt: »Ja, die Frauen scheinen sich mehr fürs Innenleben zu interessieren.«
Am Schlößle 1 87435 Kempten Telefon (0831) 54030-0 info@juwelier-mueller.de
Marktplatz/Pfarrstr. 1 87561 Oberstdorf Telefon (08322) 3841 oberstdorf@juwelier-mueller.de
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Armbanduhr par excellence Die Chronomat B01 von Breitling ist der erste mechanische Chronograph, der komplett vom Luxusuhrenhersteller selbst hergestellt wird.
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in starkes Design, aufs Wesentliche reduziert: Der Chronomat B01 ist ein neuer Star am Himmel der automatischen mechanischen Luxusuhren aus dem Hause Breitling. Das Innenleben kommt zu 100 Prozent aus den Meisterwerkstätten des elitären Uhrenfabrikanten. Höchste Priorität legten die Entwickler auf Präzision, Zuverlässigkeit und Funktionalität des mechanischen Chronografen. Damit hat der Chronomat B01 das Zeug, zum Klassiker unter hochkarätigen Luxusobjekten zu werden. Das hochkomplizierte Innenleben der Armbanduhr, die ganz ohne Strom funktioniert, bietet faszinierende Einblicke.
Performance vom Feinsten Wer die neue Breitling trägt, ist selbst für Extremsituationen gut gerüstet: Das Chronometer-zertifizierte Kaliber B01 musste sich 15 Tage lang allen Tests der unerbittlichen Offiziellen Schweizerischen Chronometerkontrolle (COSC) unterziehen. Nur solche Uhren, die die Härtetests erfolgreich bestehen, erhalten ein Premiumgütezeichen für Zuverlässigkeit und Präzision. Die Breitling-Meister freuen sich, denn mit der B01 haben sie sich hohe Herausforderungen gestellt und diese bravurös gemeistert. Die Leuchtzeiger sind überdimensioniert und unterstreichen das markant gestylte Zifferblatt. Die bis ins letzte Detail architektonisch durchdachten Schutzkragen um Krone und Drücker widerstehen sämtlichen Stössen und Beanspruchungen im täglichen Gebrauch. Bedienelemente wie Krone, Drücker und die in eine Richtung drehbare Lünette sind praktisch und für eine intensive Nutzung ausgelegt. Die Metallarmbänder sowie die Bandbefesti-
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gungsstege und Schließen der Lederarmbänder sind auf hohe Zugresistenz konzipiert, gefertigt und getestet. In aufwändigen Arbeitsgängen wird das Gehäuse der Chronomat B01 – in Stahl oder in 18 Karat Gold – durch Kaltstanzung geformt. Durch aufeinanderfolgende Hochdruckprägungen erhält das Metall eine außerordentliche Robustheit. Beim Stahl verwendet Breitling nur hoch korrosionsresistente Legierungen – eine Garantie für dauerhafte Qualität und Schönheit. Auch unter Wasser hält die Breitling dicht: Verschraubte Stücke wie Krone, Drücker und Gehäuseboden sowie die hochentwickelten Dichtungssysteme garantieren eine außergewöhnliche Dichtheit bis 500 Tiefenmeter.
Damit eignet sich die Uhr sogar für Berufstaucher. Die beidseitige Antireflexbehandlung des kratzfesten Saphirglases verhindert unerwünschte Spiegelungen bei jeder Beleuchtung und aus jedem Blickwinkel. Um das Glas noch besser vor Stössen zu schützen, ist es leicht vertieft in der Lünette eingebaut. Raffiniertes Design Der Chronomat B01 ist eine elegante Erscheinung am Handgelenk. Die eingehend durchdachten Volumen und Proportionen des Gehäuses kommen durch minutiöse, von Handwerkern mit Fingerspitzengefühl ausgeführte Polierarbeiten zur Geltung.
Zuverlässig, robust, präzise.
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geschraubten Indexe markieren die Viertel und präsentieren sich bombiert, um jedes Hängenbleiben zu vermeiden. Ein subtiles Detail: Damit sich die Breitling komfortabel aufziehen lässt, hat der Hersteller die Oberfläche der in eine Richtung drehbaren Lünette mit handlichen Vertiefungen versehen.
Die reliefartig eingravierten Ziffern mit kräftigen Grund- und Haarstrichen, effektvoll mattiert, kontrastieren mit der polierten Lünettenoberfläche. Die Zifferblätter mit Indexen oder römischen Ziffern präsentieren eine neuartige Choreografie, während das Rasterquadrat im Hintergrund subtil mit dem Licht spielt. Die Zifferblätter, die in einer breit gefächerten Auswahl raffinierter Farben angeboten werden – matt oder metallic, klassisch oder modern –, verleihen jedem Modell seinen eigenständigen Charakter. Das Metallarmband Pilot mit den polierten und abgeschrägten Gliedern sorgt für Dynamik am Handgelenk. Die aus edlen Häuten genähten Lederarmbänder unterstreichen
den sportlich-eleganten Charakter des Uhrenmodells. Der Chronomat B01 ist in vier Versionen erhältlich: ganz in Edelstahl, in Edelstahl mit vier Reitern in Massivgold, in Edelstahl mit Goldlünette und vollständig in Gold. Als Edelmetall strahlt ausschließlich 18-karätiges Roségold (Gold 4N) den warmen Schimmer der Modernität aus. Die Zifferblätter sind mit unkonventionellen Details bestückt. Dazu gehören diamantpolierte Zeiger, fein gedrehte Zähler und von Hand applizierte Indexe oder Ziffern. Dabei setzen sich die römischen Ziffern in einer faszinierenden Komposition mit den Zählerringen und dem Rasterquadrat in Szene. Die vier auf der Lünette fest-
Manufaktur neu definiert »Serienmäßige Qualität«: Diese Devise von Breitling aus den 40er-Jahren interpretiert das Kaliber B01 neu. Um das erste komplett in den Breitling-Werkstätten gefertigte Werk zuverlässig herstellen zu können, erfand der Hersteller einen neuen Fabrikationsmodus. Das Ziel: Die Produktion zu rationalisieren und den Maschinen sämtliche Eingriffe zu übertragen, die sie deutlich besser beherrschen als eine menschliche Hand. Breitling ließ sich von einem Hightechkonzept inspirieren, das in anderen Spitzensegmenten zum Einsatz kommt. Die Firma adaptierte es für die Uhrenherstellung und entwickelte eine industrielle Fabrikationskette, die das herkömmliche Zusammensetzen der Uhren revolutioniert. Dabei wird jedes in einer »Transport-Navette« untergebrachte Kaliber von einer hochentwickelten Software Schritt für Schritt verfolgt und automatisch zum nächsten Posten dirigiert. Auf der ganzen Fabrikationsstraße wechseln sich vollautomatisierte Posten mit solchen für manuelle Eingriffe ab. Am Ende der Fertigungskette halten die Prüfer einen Edel-Chronographen in der Hand, der bereit ist für die berüchtigten Schweizer Härtetests. Breitling-Uhren in großer Auswahl und eine individuelle Beratung finden Sie bei Juwelier Müller in Kempten und er Oberstdorf.. 4–2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 39
Bild: MarC-Cain
Lieblingsstücke
Brigitte Seefelder mit Tipps, wie frau ihr Lieblingsteil mit aktuellen Trends kombiniert.
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Cashmere People: Designer Marc und Frank Seefelder.
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ür mich ist es immer wieder ein Riesenkompliment«, sagt Brigitte Seefelder, »wenn Kunden zu mir sagen: Erinnern Sie sich noch? Der Pulli, den ich vor langer Zeit bei Ihnen gekauft habe, gehört immer noch zu meinen Lieblingsstücken.« Seefelder Mode in Kempten gehört zu den feinsten Adressen für Designermode im Allgäu. Modeverführung pur wartet auf die trendbewusste Kundin: Auf zwei Etagen und 500 Quadratmetern führt das Design-Modegeschäft alle angesagten Designerkollektionen. Seit 30 Jahren berät Brigitte Seefelder Kundinnen mit Herz und Verstand. Sie weiß, was Mode zum Wohlfühlen ist: Der
Pullover, in den man sich verkriecht, wenn man abgespannt und kuschelbedürftig ist. Oder das Kleid, in dem man sich wie eine Göttin fühlt, auch an einem schlechten Tag. Oder das Cashmere-Twinset, das jede Kleiderschrank-Krise übersteht. »Solche Wohlfühlteile wachsen uns von Jahr zu Jahr mehr ans Herz. Sie unterstreichen unsere Weiblichkeit und bringen die Persönlichkeit zum Strahlen«, so die Modeexpertin. Um solche Lieblingsstücke zu entdecken, besucht Brigitte Seefelder internationale Messen. Dort informiert sie sich nicht nur über die neuesten Trends und Highlights der kommenden Saison sondern
zum
Wohlfühlen sucht immer wieder nach sogenannten Wohlfühlteilen, die dann Lieblingsstücke werden. Ihr Tipp: »Kombiniere dein Lieblingsstück mit aktuellen Trends – und du hast immer wieder einen frischen Look.« Der Lieblings-Cashmerepulli passt zum Beispiel zur neuen Trendjeans aus Los Angeles, die nicht zu clean wirken darf. Perfekt ist so ein Look erst mit dem richtigen Schuh. »Das ist entweder die Stiefelette, die Endlosbeine zaubert. Egal, ob mit Pfennig- oder Blockabsätzen, mit oder ohne Plateau. Runde dann alles mit deiner Tasche ab, die auch ein Lieblingsstück sein sollte.« Taschen vervollständigen das Outfit und überzeugen durch Material- und Formenvielfalt vom Beutel bis zur Birkin-Bag. »Du brauchst eine Tasche, die dich überall begleitet, sogenannte ItBags.« Kurz vor Weihnachten ist die Auswahl bei Seefelder Mode besonders groß. »Jetzt ist die Gelegenheit, sich eine Traumtasche zu Weihnachten zu wünschen«, erinnert Brigitte Seefelder. Ob Chloé, Jil Sander, Etro oder Armani, bei Seefelder Mode findet die Kunden Designertaschen, die ins Auge fallen. Taschen, die das Zeug zum Lieblingsstück Edith Rayner haben.
Bilder: Seefelder (4)
Stilsicher beraten bei Brigitte Seefelder und ihrem liebenswerten Team.
Seefelder Mode Salzstraße 29, 87435 Kempten, Telefon (0831) 17504, www.seefelder-mode.de
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Baufritz erhält Auszeichnung für
nachhaltigstes Unternehmen Deutschlands
Der Bundesminister für Soziales und Arbeit Dr. Franz-Josef Jung neben Dagmar Fritz-Kramer bei der Preisverleihung. Weitere Auszeichnungen gingen an die Unternehmen Memo (re.) und Alnatura (li.).
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BILDER PREISVERLEIHUNG: LIEZTMANN, GEBÄUDE: BAUFRITZ
Die Firma Baufritz aus Erkheim ist in Düsseldorf als »Nachhaltigstes Unternehmen« 2009 ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte den Pionier für ökologisches Bauen für seinen herausragenden Beitrag zum Klimaschutz.
E
in konsequenter Ansatz, der alle baulichen Elemente eines Lebenszyklus bis zur Entsorgung mit einbezieht, steht im Mittelpunkt des ökologischen Handelns. Emissionen von Treibhausgasen durch die privaten Haushalte können so reduziert werden. Baufritz-Geschäftsführerin Dagmar Fritz-Kramer sieht in der Auszeichnung ei-
ne »wunderbare Bestätigung der Firmenphilosophie ‚Gesund zu Mensch und Umwelt‘». Das wegweisende Geschäftsmodell von Baufritz ist gegen den Branchentrend auch wirtschaftlich erfolgreich. Die Firma fertigt am Standort in Erkheim jedes Jahr knapp 200 individuell geplante Voll-Werte-Häuser und Gewerbegebäude. DS
»Gesund zu Mensch und Umwelt«
Nachhaltig und gesund: Das Ärztehaus im modernen Stil schafft ein gesundes Arbeits- und Patientenumfeld mit besonderem Wohlfühlklima.
Individuell geplantes Einfamilienhaus für höchste ökologische Ansprüche.
Individuell geplante Gewerbebauten von Baufritz können zum »Green Building« zertifiziert werden. »Leben in und mit der Natur« bekommt bei diesem Einfamilienhaus eine völlig neue Bedeutung. Entdecken Sie die nachhaltigen Werte und das Gesundheitsklima der Musterhäuser von Baufritz.
Baufritz GmbH & Co. KG
Nachhaltiger Gewerbebau mit Bestwerten für Energieeffizienz, Klimaschutz und gesunde Bauweise.
Alpenstraße 25 87746 Erkheim Telefon (08336) 9000 www.baufritz.de www.baufritz-objektbau.de
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Uhr mit traumhafter Wirkung Am Uhrensektor brechen neue Zeiten an: Mit der Isee-Energywatch kommt jetzt eine Uhr auf den Markt, die sich nachweislich positiv auf die Schlafqualität und das Wohlbefinden auswirkt. Die in diesem einzigartigen Produkt verwendeten Technologien sind das Ergebnis jahrelanger Forschungstätigkeit renommierter Ärzte und Wissenschaftler. Nur durch die Verwendung eines mechanischen Uhrwerks kann die irritationsfreie Übertragung der erholungsfördernden Frequenzen garantiert werden.
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fernblatt. Die Uhr ist entweder mit einem hochwertigen Lederarmband oder einem soliden Stahlband erhältlich und ist wasserdicht bis 10 ATM.
kämpft. Je gesünder das Immunsystem ist, desto höher ist das Energiepotenzial eines Menschen, sein Wohlbefinden und seine Stimmung, seine Arbeitsfähigkeit und Widerstandskraft gegen Stress. Die Ermüdbarkeit sinkt, der Schlaft verbessert sich, das Selbstvertrauen steigt. Die Isee-Energywatch unterstützt das Immunsystem durch die bioenergetische Information der »YCTinside-Technologie«.
Wissenschaftlich bewiesen Es ist mittlerweile auch wissenschaftlich bewiesen, dass sich die Isee-Energywatch positiv auf die Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers auswirkt. Eine umfassende wissenschaftliche Studie am Institut für Schlafmedizin und interdisziplinäre Schlafforschung in Münster hat die positiven Auswirkungen dieses neuartigen Produkts eindeutig bestätigt. Diese Uhr bringt Zeit für Erholung.
Verbesserte Schlafqualität Die Langzeitstudie im Institut für Schlafmedizin und interdisziplinäre Schlafforschung (ISIS) in Münster ergab, dass beim Tragen der Isee-Energywatch folgende Verbesserungen auftraten: 82 Prozent der Die Technologie Probanden sind schneller eingeschlafen, Als Wirkungsprinzip liegen der Isee-Ener81 Prozent hatten weniger Schlafunterbregywatch so genannte Energie-Informatichungen, 83 Prozent fanden einen erholsaonsprozesse zugrunde. Mehr als zehn Jahmeren Schlaft und 83 Prozent fühlten sich re gezielte Grundlagenforschung in Zubesser ausgeschlafen. 84 Prozent erholten sich nach Leistung schneller und 84 Prozent stellten eine Erhöhung des allgemeinen WohlDie Isee-Energywatch verbessert die fühlens fest. Über 50 Prozent der BevölSchlafqualität erheblich: sie bewirkt kerung leidet unter Schlafstöeine schnellere Einschlafzeit, geringere rungen. Gesunder Schlaf ist eiSchlafunterbrechungen, sowie eine ne unentbehrliche Quelle für deutliche Reduktion des nächtlichen die Gesundheit, Regeneration, Drehen und Wendens. Der Schlaf wird Leistungsfähigkeit und Erfolg. produktiver und erholsamer. Eine Studie des Münster Instituts bestätigt, dass die IseeEnergywatch die Schlafqualität erheblich verbessert. Sie besammenarbeit mit anerkannten Ärzten wirkt eine schnellere Einschlafzeit, gerinund Wissenschaftlern führten zu den Ergere Schlafunterbrechungen, sowie eine kenntnissen der »YCTinside-Technolodeutliche Reduktion des nächtlichen Dregie«. Die tragenden Elemente dieser einhen und Wendens. Der Schlaf wird prozigartigen Technologie sind quantenphysiduktiver und erholsamer. kalisch aufbereitete Frequenzen. Das Chipelement auf der Rückseite der Isee-EnerSteigerung der Energieaufnahme gywatch besteht aus medizinischem EdelBiophotonen, das sind die kleinsten messstahl und Carbon. Auf diese Materialien baren Lichtenergieteilchen, koordinieren werden durch die geschützte »YCTinsidealle Prozesse in den Zellen und steuern die Technologie« universale Frequenzen über Kommunikation zwischen ihnen. Sie optielektromagnetische Schwingungen übermieren die Körperaktivität und unterstüttragen. Im menschlichen Organismus wirzen den dynamischen Regenerationsproken diese positiv ausgerichteten Impulse zess. Die Leistungsbereitschaft des Körpers steigt mit der Anzahl der Biophotoaufbauend und stärkend auf den Selbstheilungsprozess der Körperfunktionen. Die nen im Organismus. Durch das Tragen der Wirkung der Uhr hält drei Jahre lang an, Isee-Energywatch werden verstärkt Biodanach wird der Deckelboden mit dem photonen auf natürliche Weise in die EnerChipelement bei jedem Juwelier, der Isee giebahnen des Körpers transportiert und führt, ausgetauscht. gespeichert. Auch Sportler erkennen, dass nu selbst nach intensiven Trainingszeiten durch das Tragen der Isee-Energywatch die Regenerationszeiten erheblich verkürzt werden.
Mechanisches Uhrwerk Die Isee-Energywatch ist eine Automatikuhr mit einem mechanischen Uhrwerk mit Selbstaufzug und einer Gangreserve von über 40 Stunden. Sie hat eine Datumsanzeige und ein elegantes, zweilagiges Zif-
Stärkt die Vitalwerte Für die Gesundheit ist ein funktionstüchtiges und vielschichtiges Abwehrsystem notwendig, das Krankheitserreger, körperfremde Stoffe oder auch entartete körpereigene Zellen sofort erkennt und be-
B
is heute haben Uhren den Menschen vor allem dazu gedient, um ihnen durch eine exakte Messung der Zeit das Leben zu erleichtern. Mit der IseeEnergywatch gibt es nun eine Uhr, die auch direkten Einfluss auf die Schlafqualität des Menschen hat. Denn diese Uhr entfaltet im wahrsten Sinne des Wortes eine traumhafte Wirkung, sie verbessert die Schlafqualität, stärkt die Vitalkräfte und steigert die Energieaufnahmebereitschaft.
Zehn Jahre Forschung Ausgelöst werden diese positiven Effekte durch die sogenannte »YCTinside-Technologie«, die in über zehn Jahren dauernder, gezielter Grundlagenforschung von Ärzten und Wissenschaftlern erarbeitet wurde. Im Wesentlichen beruht diese Technologie auf dem Einsatz von quantenphysikalischen Frequenzen, also für den Menschen nicht wahrnehmbaren Schwingungen, die von einem Chip (bestehend aus Carbon und Edelstahl) auf der Rückseite der Uhr ausgesendet werden. Damit diese Frequenzen ohne Irritationen ausgesendet und vom Träger aufgenommen werden können, wurde bei der Isee-Energywatch ein Automatikwerk anstelle eines batteriebetriebenen Quarzwerkes verwendet. Diese positiv ausgerichteten Impulse wirken auf den menschlichen Organismus aufbauend und unterstützend zur Stärkung der Vitalkräfte und Verbesserung der Schlafqualität.
Juwelier Hörmann Bahnhofstraße 1 87435 Kempten Telefon (0831) 24876
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Farben, die alles in
Fluss bringen
Die Farbstrahlobjekte von Synton bringen neues Leben, Ausgleich, Ruhe und Wohlbefinden. Geeignet für Büros, Praxen, Aufenthaltsräume, Konferenz- und Lehrräume sowie in Wohn- und Schlafräumen.
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…denn nur aus der Mitte kommt die Kraft des Lebens.
Alle Farbtöne sind aus den Synton-Lichtobjekten abrufbar. Sei es mit der Opalglaskugel oder der Glaspyramide. Die im Lieferumfang beinhaltete Infrarotfernbedienung macht dies möglich. Mit der Funktion Farbdurchlauf sind wiederholbare fließende Farbübergänge schaltbar. Bedeutung und Wirkung der einzelnen Farben: Rot – baut Energie auf, wirkt anregend, bringt Entschlussfreudigkeit und Lebensfreude Orange – wirkt inspirierend, löst Anspannungen, ist die Sonnenfarbe, verbreitet Wärme, fördert Ideenreichtum BILDER: SYNTON
Gelb – bringt alles in Fluss, fördert geistige Beweglichkeit, gibt Freude und Leichtigkeit Grün – wirkt harmonisierend, beruhigt ausgleichend, gibt Vertrauen und Stabilität Türkis – bringt Kommunikationsfreude und Individualität, fördert Ausdrucksvermögen bei geistiger Überforderung
Synton GmbH
Blau – steht für Konzentration, Weisheit, Seriosität, gibt Vorstellungskraft und Tiefe Violett – wirkt beruhigend, regenerierend, ausgleichend und vitalisierend, Öffnung zur Spiritualität.
nu
Ehrensberg 82 87764 Legau Telefon (08330) 926-0 Telefax (08330) 92550 www.synton.de info@synton.de 4–2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 47
Guido Windbühler – Als
Künstler und Handwerker
»Gig« bringt er Emotionen auf die Leinwand, sein Atelier »arte eterna« hat er selbst gebaut Der Künstler Guido »Gig« Windbühler hat im Herbst sein erstes Atelier in Engerazhofen (zwischen Leutkirch und Wangen) eröffnet. Seine ausgefallenen Gemälde entstehen in einem Niedrig-Energiehaus, das er größtenteils selbst gebaut hat. Sein großes Vorbild als Künstler ist Salvator Dali aus Spanien. Aber nicht nur »seine Wesen« malt er in extravaganter »ART«, auch Portrait- und Aktmalerei gehören zu Gigs Spezialgebieten. Für manche seiner Bilder hat er den Begriff Humorrealismus kreiert.
G
eboren ist Guido, genannt »Gig« Windbühler im Weiler Grünenbach bei Leutkirch, und schon als Kind war er von Heiligenbildern, Statuen und Figuren fasziniert. Mit zwölf portraitierte er schon gekonnt seine Oma, später auch Mitschüler. Sein Hauptinteresse galt jedoch überwiegend sakralen Motiven sowie Körperdarstellungen. Besonders die Kunstwerke
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von Michelangelo hatten es ihm angetan. Trotzdem verzichtete er auf eine Lehre als Kirchenmaler und lernte zuerst mal »was Gscheits«, nämlich Zimmermann. Doch das Malen ließ ihn nie richtig los, auch wenn es immer wieder Pausen gab. Zuerst entstanden großflächige Portraits als Kohlezeichnungen in Schwarz-Weiß mit emen wie Weis-
Vollkommenheit weiterentwickelt und neue Dimensionen erreichen kann. Windbühler versucht, Stimmungen und Emotionen auf die Leinwand zu bringen, die Geschichte dahinter soll den feinsinnigen Betrachter erreichen. »Kunst beginnt nicht erst da, wo das Gegenständliche aufhört«, meint der Künstler zu seiner Berufung. Mit ausgefallenen Motiven, kräftigen Farben und ausgefeilter Technik macht Gig Windbühler auf sich aufmerksam. Zu Ehren der großen italienischen Künstler hat Windbühler sein neues Atelier »Arte Eterna« genannt, was übersetzt »Ewige Kunst« bedeutet. Seine großflächigen Exponate konnten schon in mehreren Ausstellungen rund um Leutkirch besichtigt werden. Windbühler ist seit drei Jahren als selbstständiger Künstler tätig. »Ich bin ein Autodidakt und vertraue auf mein Talent«, meint Windbühler, der
sich die Maltechnik und das Farbenherstellen aus Pigmenten und Ölfarben selbst beigebracht hat. Den Malgrund macht er aus Champagnerkreide, Füllstoffen und Leim ebenfalls selbst. Windbühler gefällt es auf dem Land besonders gut. Hier kann er in Ruhe malen, Neues entwickeln und dabei die schöne Aussicht auf grünes Land genießen. Auch seine »action-hobbys« wie Wandern und Mountainbiken kommen hier nicht zu kurz. Gig Windbühler sprüht nur so vor Ideen und hat zahlreiche Visionen, die er noch auf Leinwand umsetzen will. Sein Hauptmotiv ist der Mensch, weil er das Wesen dahinter offenbaren will und so nennt er auch seine Hausausstellung » … der mit dem Wesen spricht«. Carmen Notz
»arte eterna« Das »Offene Atelier« in der Wolferazhofer Straße 13 in Engerazhofen kann nach telefonischer Anmeldung besichtigt werden und gerne erläutert Gig Windbühler nicht nur seine Werke, sondern auch sein Niedrig-Energiehaus mit Solaranlage und Schwedenofen, bei dem er sein Talent und Beruf als Zimmermann eingebracht hat. Das Hauskonzept stammt von Holzbau Redle in Ottmannshofen bei Leutkirch. Dort wurde das Holzhaus gefertigt und vom Redle-Team als Rohbauhaus in Engerazhofen aufgestellt. Die Innenarchitektur und Raumaufteilung haben Gig Windbühler und seine Partnerin Judith Fischer selber geplant. Innerhalb von acht Monaten hat das Windbühler/Fischer-Team seine Wohnträume in Eigenleistung und mit viel Handarbeit verwirklicht. Vom Heizkonzept über die Lärchenfassade, Treppe, Wände, Bodenaufbauten, Türen, Fliesen, Armaturen bis hin zu ganz individuellen »Hinguckern« wie pigmentierte Massivholzdielen, Glastürelementen und begehbarer Dusche, alles bekam die künstlerische Färbung der Hausherren.
Unter
www.arte-eterna.de können Kunstwerke und das Atelier eingesehen werden.
Bilder: Notz (3), Bild WohNhaus: WiNdBühler
heit, Lebenskraft oder Trauer. In den Gesichtern soll sich das Wesenhafte und Wesentliche, das Durchlebte und Gelebte widerspiegeln und nachempfinden lassen. »Kahdja« sie ist eine Kreation im Surrealismus, die in aufwendiger SpachtelTechnik gearbeitet ist. Humorrealismus nennt er seine Bilder, die ein Schmunzeln auf die Lippen zaubern, die hineindenken und hineininterpretieren lassen. Bilder wie »Menschengeburt«, »Ewiges Streben«, »Der Tropfen Leben« und »Neubeginn« sind große, ausdrucksstarke Gemälde, in denen Windbühler das Wesentliche, was den Menschen ausmacht, zeigen will. Er sieht den innerlichen und äußerlichen Aufbruch, den »Neubeginn«, den Menschen als leere Hülle, der durch den »Tropfen Leben« zu einem eigenen Individuum erwacht, auflebt, über sich hinauswächst und sich durch »Ewiges Streben« nach
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Maler und Pragmatiker: Markus Deussl aus Leutkirch 50 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 4–2009
Kunstwerke sprechen für sich
Bild: Brigitte Waltl-Jensen
Er will nicht gefallen, und allein das ist schon eine Kunst. Der Künstler Markus Deussl (39) aus Leutkirch sieht sich selbst als kompromisslosen Pragmatiker: »Ein Kunstwerk gefällt dem Betrachter oder nicht. Durch lange Interpretationsversuche wird sich das nicht ändern«, lautet die klare Absage an alle theoretischen Definitionsansätze für Kunst. Mit seinen Werken will Deussl die Fantasie der Betrachter anregen. Für seine Gemälde setzt er in erster Linie Mischtechnik aus Acryl, Lack, Öl und Pigment ein, bei Skulpturen arbeitet der gebürtige Österreicher, der seit 15 Jahren in Leutkirch lebt, mit den unterschiedlichsten Werkstoffen wie Stein, Zinn oder Glas. ei den Werken geht es mal knallig bunt zu wie bei der barbusig »Badenden«, melancholisch bei den Grau-Nuancen wie »Melancholie« oder mystisch bei der »Sternengeburt«. Plastische Werke im Portfolio von Markus Deussl sind die Zinnskulptur »Annett« oder die »Libelle«. Geheimnisvolle (Ein-)Blicke gewähren die Werke »Daneben« oder »Die Lippen der Frau«. Feminin geht es auch beim »Schrei« oder der »Erkenntnis« zu. Markus Deussl geht gern neue Wege. Kreativität beweist er nicht nur bei seinen Kunstwerken, sondern bei all seinen Ideen. Das gilt auch für Vernissagen. Für seine jüngste Ausstellung ließ sich der Künstler etwas ganz besonderes einfallen. Er funk-
Bild: Brigitte Waltl-Jensen
B
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BILDER: INGO JENSEN
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Bild: ingo Jensen
»Man sieht sofort die Lebensfreude, die aus Markus Deussls Bildern spricht. Das ist sehr beeindruckend,« so Alexander Hold.
Die Freunde Alexander Hold, Markus Deussl und Christan Henze (v.li.n.re.) bei der Vernissage im umfunktionierten Kochstudio.
tionierte kurzerhand die Kochschule seines Freundes, TV-Starkoch Christian Henze, in eine Kunsthalle um. Gemeinsam mit der ebenfalls aus Leutkirch stammenden Bildhauerin Petra Joser präsentierte Markus Deussl in Kempten über 30 aktuelle Werke. Mit im Kreis der staunenden Gäste: Fernsehrichter Alexander Hold, der entsprechend angetan war: »Man sieht sofort die Lebensfreude, die aus Markus Deussls Bildern spricht. Das ist sehr beeindru-
ckend«, bekannte Hold noch während der Vernissage im TV-Interview. Wie alle anderen Gäste beteiligte sich der TV-Jurist auch an einer künstlerischen Gesamtkomposition des Abends. Alle Anwesenden wurden selbst zu Künstlern, in dem sie mit fetten Filzstiften auf eine Leinwand zeichneten, schrieben oder einfach nur signierten. Das Kunst- und-KulinarikKunstwerk soll bei passender Gelegenheit für einen guten Zweck versteigert werden. »Es war ein absolut gelungener Abend. Das Ambiente hat perfekt gepasst und die Stimmung war hervorragend«, freute sich Markus Deussl nach der Vernissage, die gleichzeitig auch wieder Finissage war. Denn die Gemälde und Skulpturen von Markus Deussl und Petra Joser waren exklusiv nur an diesem Abend zu sehen. Deussl bereitet jetzt die Eröffnung für seine eigene Galerie in Friesenhofen bei Leutkirch vor, die für Ende Januar geplant ist. Hier will der 39-jährige auch als Kurator für junge Talente fungieren. »Künstler brauchen einfach eine Plattform, um präsent zu sein. Mit unseren Ausstellungsräumen kann ich auch anderen helfen«, sagt Deussl. Seine eigenen Werke können auf Wunsch bereits vor der offiziellen Galerieeröffnung in Leutkirch besichtigt werden. Ingo Jensen
Über Markus Deussl
Bild: Brigitte Waltl-Jensen
Markus Deussl wurde 1970 in der Kaiserstadt Bad Ischl (Österreich) geboren und lebt seit 1990 in Deutschland. Er ist seit 2001 mit Ehefrau Alexandra verheiratet und hat zwei Söhne. Künstlerisch tätig ist Markus Deussl bereits seit Kindesalter. Zu sehen sind seine Werke in der Galerie Deussl in Leutkirch-Friesenhofen.
Markus Deussl Alte Bahnlinie 2 88299 Leutkirch-Friesenhofen Telefon (07567) 182600 Telefax (07567) 182601
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Soziales Engagement –
BILDER: CAMBOMARE
»Gemeinsam beherzt anpacken«
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Das CamboMare in Kempten versteht sich neben seiner Kernaufgabe – professioneller Dienstleister – als zuverlässiger und innovativer Partner der Wirtschaft, des Sports, der Kultur und von sozialen Projekten. Aus diesem Selbstverständnis heraus entstand auch ein bayernweit, vielleicht sogar bundesweit, einzigartiges soziales Projekt.
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Droppi’s Schwimmcamp für Kinder im Grundschulalter, die noch nicht schwimmen können.
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ayern nimmt in Badeunfallstatistiken immer wieder den Platz des Spitzenreiters ein«, sagt Bernhard Dengel, Prokurist KKU und Betriebsleiter des CamboMare. Mittlerweile geht man davon aus, dass sich die hohe Anzahl von Badeunfällen auf den großen Nichtschwimmeranteil in der Bevölkerung zurück führen lässt. Meistens sind es Kinder aus sozial schwachen Familien, die entweder aufgrund von mangelndem Interesse der Erziehungsberechtigten oder aus finanziellen Gründen nicht schwimmen lernen. Das war einer der Gründe, Droppi’s Schwimmcamp zu gründen.
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Ein anderer war, dass eine Lehrerin die Betriebsleitung des CamboMare auf die schwierige Situation im Schwimmunterricht an Schulen aufmerksam machte. Auch ein tödlicher Badeunfall eines Kindes im Schwimmunterricht in der näheren Umgebung lieferte einen weiteren Grund für die intensive Bemühung zu diesem ema, so Dengel. Es wurde schnell klar, dass auf dem Gebiet der Unfallprävention immenser Handlungsbedarf besteht. »Die Anzahl der schweren Badeunfälle in Bädern und Seen der Region Kempten und näherer Umgebung soll verringert beziehungsweise auf
Null gesenkt werden«, sagt der Prokurist. Die Idee zu Droppi’s Schwimmcamp war geboren. »Es fiel mir dann auch nicht schwer, der Reihe nach den Vorstand des City Managements, des Aktionsbündnisses Allgäu, der Schwimmabteilung des TVK, die Schwimmschule Wasserspaß und die Wasserwacht zu begeistern. Auch auf unsere Agentur Helden der Werbung (HDW) sprang der Funke sofort über. Der krönende Abschluss der Vorbereitungen kam dann auch noch, indem unser Oberbürgermeister Dr. Netzter die Schirmherrschaft für das Projekt übernahm« sagt Bernhard Dengel.
Schwimmen, tauchen und jede Menge Spaß im Wasser haben.
Erfolgsquote von 87 Prozent Das Aktionsbündnis Allgäu fungiert als Projektträger und unterstützt das Projekt für die nächsten fünf Jahre mit jeweils 2 500 Euro. Darüber hinaus übernimmt das Aktionsbündnis die Treuhänderfunktion für sämtliche Sponsorengelder. Das Citymanagement unterstützt das Projekt durch Kommunikationsleistung und Mobilisierung der Bürgerschaft Kemptens. Die Schwimmabteilung des TVK und die Schwimmschule Wasserspaß stellen professionelle Trainer und das CamboMare stellt die Projektkoordination, die nötigen Wasserflächen, professionelle Trainer,
Marketingleistungen und bei Bedarf einen Bustransfer. »Ziel war es, in diesem Jahr noch hundert Kindern das Schwimmen beizubringen. 119 haben es in diesem Jahr seit Juni schon geschafft. Wir haben eine Erfolgsquote von 87 Prozent, die reguläre Quote liegt bei 50 Prozent«, so Dengel. Vielen Kinder fällt das Schwimmen lernen schwer, weil sie heutzutage keine Bewegungserfahrung haben, oft vor dem Fernseher still gehalten werden und Angst vor dem Wasser haben. Viele Kinder waren noch nie in einem Freizeitbad oder hatten als Kleinkind keinen Kontakt zum Wasser.
In zwei Wochen schwimmen lernen Die Teilnehmer von Droppi’s Schwimmcamp sind Kinder im Grundschulalter, die nach dem regulären Schwimmunterricht der dritten Klasse noch nicht schwimmen können. Kann ein Kind in der vierten Klasse noch nicht schwimmen, hat es die Möglichkeit, im Zuge von Droppi’s Schwimmcamp innerhalb von zwei Wochen schwimmen zu lernen. Die Anmeldung zum Schwimmcamp erfolgt ausschließlich über die Grundschulen. Die ersten Kurse fanden während der Pfingstferien statt. 21 Kinder aus zwei Kemptener Grundschulen lernten in neun 4–2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 57
Weitere Sponsoren und ehrenamtliche Helfer sind herzlich willkommen und werden gebraucht.
Kurseinheiten schwimmen, tauchen und auch, dass man im Wasser jede Menge Spaß haben kann. Die Kurse waren ein voller Erfolg, denn zum Ende konnten sich alle Kinder ohne Hilfsmittel über Wasser halten und einige davon ganze Bahnen schwimmen. Bis jetzt fanden zwölf Kurse mit 119 Kindern aus zwölf Schulen statt mit vier Kursleitern und elf Assistenten. 104 Kinder lernten erfolgreich schwimmen, 47 Mädchen und Jungen sind außerdem im Besitz des Schwimmabzeichens Seepferdchen und acht erreichten das Schwimmabzeichen in Bronze. Für die nachhaltige Weiterentwicklung dieses so-
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zialen Projektes werden weitere Sponsoren gebraucht und sind im »Droppi Netzwerk« herzlich willkommen. Interessierte können sich an Bernhard Dengel oder Marianne Berger im Freizeitbad CamboMare wenden. Familienfreundlichkeit ganz groß Das Freizeitbad besuchen im Jahr etwa 450 000 Gäste. Eine Kernzielgruppe sind dabei Familien. Seit November gelten im CamboMare die neuen Tarife MiniFam 1 & 2. Ziel war es, die Familienfreundlichkeit im Tarifsystem zu wahren und auszubauen. Im letz-
ten Jahr sind die Preise etwas erhöht, alle Familientarife jedoch gesenkt worden. »Wir haben die nachweislich günstigsten Tarife der Badewelt im ganzen Allgäu«, sagt Bernhard Dengel. »Jetzt gibt es bei uns auch einen ganzwöchigen Tarif für Alleinerziehende«, so der Betriebsleiter. Kurz »MiniFam« genannt. Dieser neue Tarif beschränkt sich nicht nur auf Alleinerziehende und ihre Kinder. Auch Mütter und Väter, die das CamboMare ohne ihren Partner aber mit Kindern besuchen und auch Großeltern mit ihren Enkeln können sich über dieses Angebot freuen. »Mit diesem Tarif erweitert das CamboMare sein fami-
»Wir helfen mit unseren Ressourcen und mit denen unserer Netzwerkpartner. Gemeinsam geht alles besser, einfacher und macht auch noch Spaß«, so Betriebsleiter Bernhard Dengel.
lienfreundliches Angebot. Er wird zur dritten Säule des »Familien stärken«-Konzepts«, sagt Dengel. Ziel dieses Konzepts ist es, Familien in ihren Freizeitaktivitäten besonders zu fördern und an allen Wochentagen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im Allgäu zu bieten. »Wir helfen mit unseren Ressourcen und mit denen unserer Neztwerkpartner. Gemeinsam geht alles besser, einfacher und macht auch noch Spaß«, so Bernhard Dengel. Das jüngste Beispiel dieser Art ist das Begrüßungspaket für alle Erstklässler (etwa 600) in Kempten. Das CamboMare, das
eater in Kempten und die Agentur HDW (Helden der Werbung) entwickelten ein Kooperationsprojekt mit dem Ziel, den Erstklässlern eine Freude zu bereiten und sie an das nasse Element und an das eater heranzuführen. Ergebnis ist, dass alle Erstklässler einen Theatergutschein für eine Kindervorstellung und einen Badeweltgutschein für das CamboMare erhielten. Die Kinder, die Eltern, die Lehrer und die Schulleiter reagierten darauf mit Begeisterung. »Gemeinsam beherzt anpacken und das Leben in unserer Region positiv mitgestalten.« Sabine Fischer
CamboMare Aybühlweg 58 87439 Kempten Telefon (0831) 5812-10 Telefax (0831) 5812-122 info@cambomare.de www.cambomare.de
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Immer die Nase vorn Radfahren gehört zu den gesündesten Sportarten der Welt. In den letzten Jahren ist es beinahe eine Volksdroge geworden. Fast jeder hat zuhause ein Rennrad, Mountainbike oder Tourenrad stehen. Die einen schwingen sich aufs Bike, um sportlich rauf- und mental »runterzukommen«. Die anderen erledigen ihre täglichen Einkäufe damit.
I
n Bad Grönenbach ist mit Zweirad Lämmle seit zwei Jahrzehnten eines der größten Fahrradgeschäfte im Allgäu ansässig. Geschäftsführer Ernst Lämmle ist Fahrradhändler aus Leidenschaft. 1984 gründete er sein Geschäft in Wolfertschwenden, zog ein paar Jahre später ins alte Grönenbacher Kino, um sich zu vergrößern. In seinem umfangreichen Sortiment finden sich fast alle wohlklingenden italienischen und internationalen
Rennradmarken. Auch MTB-Freaks und Tourenfahrer kommen auf ihre Kosten. Daneben führt der Familienbetrieb ein umfangreiches Bekleidungs- und Zubehörsortiment. Eine große Werkstatt mit geschulten Mechanikern gehört ebenfalls zu Zweirad Lämmle. Maßgeschneiderte Drahtesel Im Fahrradmarkt hat sich die Entwicklung von Material und Technik in den vergangen Jahren ständig verfeinert – und Lämmle war immer vorne mit dabei. Durch engen Kontakt mit wichtigen Rennställen und ihren Protagonisten kennt er deren Bedürfnisse ganz genau. Mit seiner Auswahl von Rahmen und Rennrädern zählt Zweirad Lämmle zu den größten in Deutschland. Der Allgäuer Radprofi ist Spezialist für Rennräder auf Maß. Dazu wird der Körper des Radlers exakt per Computer vermessen. So haben Lämmle und sein Team schon einige Rennradgrößen im Radsportzirkus passgenau mit dem perfekten Zweirad ausgestattet. Eine jahrzehntelange Er-
fahrung, die überzeugt: Mit innovativen Lämmle-Rädern wurden viele nationale und internationale Titel gewonnen. Den richtigen Riecher für Trends Seit einigen Jahren sind elektronische Fahrräder im Kommen. Anfangs belächelt, verkaufte Ernst Lämmle schon früh E-Bikes. Der Markt war noch jung und es lagen wenige Erahrungswerte vor. Um seine Kunden richtig zu beraten, verließ sich Lämmle auf seinen Fahrradverstand. Er verkaufte nur Marken von Herstellern, die er mit gutem Gewissen weiterempfehlen konnte. Als Testcenter arbeitete er eng mit dem EBike-Hersteller Gepida an einer ständigen Weiterentwicklung der neuen Radgeneration. Die Freude war umso größer, als das seit langem von Lämmle favorisierte Gepida-Modell 2009 in diesem Jahr zum Testsieger ernannt wurde. Eine Auszeichnung, die ihn persönlich riesig freut. Beweist es doch, dass sich seine Kunden auf Ernst Lämmles Fahrradinstinkt rundum verlassen können. Edith Rayner
Zweirad Lämmle ist Profi für Rad und Fahrer
BILD: RAYNER
fdsfsfs
BILD: LÄMMLE
Zweirad Lämmle GmbH & Co. KG
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Ittelsburger Straße 11 87730 Bad Grönenbach Telefon (08334) 7217 Telefax (08334) 858 info@zweirad-laemmle.de www.zweirad-laemmle.de
DJ Woga sorgt mit cooler Musik für heiße Nächte in der Region Sein Metier ist Musik und Partystimmung, sein Handwerkszeug ist professionell und vom Feinsten. Der Leutkircher Wolfgang Sitzler, besser bekannt als »DJ Woga« beschallt seit Jahren nicht nur die legendären Eden-Partys und das AltstadtSommerfestival in Leutkirch, er ist auf Partyschiffen am Bodensee genauso im Einsatz wie bei Mega-Partys in der Region sowie Betriebsfeiern und Hochzeiten.
Leutkirch: Bunte Lichter wirbeln durch die vom Rhythmus geschwängerte Luft und die Effekte sind genau abgestimmt auf den Sound, der »in« ist. Die Tanzwütigen und Partyfreunde lieben die 70er und 80er-Charts genauso wie deutsche Schlager und englische Hits. Und sie kommen in Scharen, jeden Monat, stehen oft lange an, unvermindert seit dem Jahr 2003. Die Edenpartys, fast schon Kult in Leutkirch, werden von Joe Mehr und Raphael Notz organisiert, und sie haben einen DJ, der seit Jahrzehnten einen Namen hat. »Woga« garantiert Musikqualität, Stil und das richtige Feeling, was gefragt ist, was angesagt ist, was getanzt, gesungen, geklatscht werden will. »Tatort Inside-Party«, Konzerthaus Ravensburg: im Ambiente des barocken Saals mit verschnörkelten Balkonen und Fassaden rocken Jung und Alt, wenn »DJ Woga« auflegt. Ob in Jeans und T-Shirt oder mit Paillettenkleid und Highheels, bei dieser Ü30Party, organisiert von Chrstian Skrodzki, treffen sich Generationen und »Woga« hat für jeden Geschmack die richtige Scheibe. Das sagt nicht er, sondern die Anzahl der Gäste. Auch Partyfreunde in Bad Waldsee, Stuttgart, Ulm oder Kempten kennen seinen Sound. Er ist in Schlossgemächern oder Nobelhotels genauso gefragt wie bei Oldie-Nights von Vereinen oder in Clubs wie der »Kantine« in Ravensburg. »Woga« (Abkürzung für Wolfgang) hat die Musik von der Pieke auf gelernt. Mit sechs Jahren begann er mit Schlagzeug, spielte jahrelang in der Stadtkapelle Leutkirch sowie in diversen Bands. Mit 17 Jahren legte er zum ersten Mal in Discos in Leutkirch auf, damals noch mit Singles und LPs, bis circa 1990 die ersten CDs auf den Markt kamen. Er wurde immer öfters privat sowie bei kleinen und großen Events engagiert und hat sich über drei Jahrzehnte etabliert. Im vergangenen Jahr stand Wolfgang Sitzler vor einer gravierender Entscheidung, weil er durch eine Krankheit seinen Arbeitsplatz als Maler und Lackierer verloren hatte. Mit 48 Jahren machte er sich als Disc-Jockey selbstständig und manch einer runzelt die Stirn, wenn er das erzählt. »Ich habe diese Art Beschäftigung einem eventuellen HartzDJ Woga (li.) IV-Dasein vorgezogen und ich bin einfach und Lichttechniker gerne DJ«, sagt »Woga«, der in eine repräsenHubbe König. tative, eigene Sound-Misch-Anlage investiert hat und inzwischen etwa 50 Termine im Jahr wahrnimmt. »Ich spiel keinen Rap oder Techno, das ist nicht mein Ding«, betont der Leutkircher. Er bietet einen guten Soundmix mit Charts und Songs, die Stimmung garantieren und Spaß machen. Seine Musik kommt bei Leuten zwischen 25 und 70 Jahren an, egal ob Tanzparty, Hochzeit, Betriebsfeier oder Galanacht. Weitere Informationen unter Nächte, die man nicht vergisst! Carmen Notz www.dj-woga.de
BILD: NOTZ
BILDER: DJ WOGA
»Tatort Eden-Party«,
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Auf du und du beim
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Die Grasgehrenlifte am Riedbergpass oberhalb von Obermaiselstein sind ein kleines, feines Allgäuer Skigebiet. Berni Huber und sein Liftler-Team kümmern sich um perfekt gepflegte Pisten und freundliches Miteinander von November bis April . Ein Winterparadies, das Skivergnügen für Familien, Sonnenskifahrer und ambitionierte Sportler verspricht. Gemütlich, ungekünstelt und natürlich – »halt echt Allgäu’risch«.
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»Shaper« und Pistenbully-Fahrer zaubern Kicker, Boxen und Rails in den Schnee.
A
ls freiwilliger Schneehöhenmesser hatte Josef Kienle im heftigen Winter 1997 viel zu tun. Nach jedem Niederschlag räumte der Allgäuer den Neuschnee beiseite, setzte den Meterstab an und maß die aktuelle Niederschlagshöhe. Aufgerechnet ergab das eine Rekord-
Damals … 64 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 4–2009
höhe von 17 Metern reinem Niederschlag in jener Saison. In über vier Jahrzehnten als Liftler im Skigebiet Grasgehren/Riedberger Horn hatte er noch nie soviel weiße Pracht erlebt. »Bei uns ist’s schneesicher«, bestätigt Berni Huber, Vorstand der Betreibergesellschaft. »Und wenn die Sonne
scheint, liegt Grasgehren den ganzen Tag in der Sonne.« Sport und Spaß für Skifahrer und Snowboarder Traditionell ist Grasgehren das erste Skigebiet, das die neue Saison im Allgäu eröff-
net. Fünf Lifte bringen die Skigäste im Grasgehrengebiet von November bis April nach oben. Von 1 400 bis 1 700 Metern können die Wintersportler gepflegte Pisten, Tiefschneeabfahrten und einen Funpark aus Schnee nutzen. Der Funpark ist hauptsächlich für junge und jung gebliebe-
ne Skifahrer und Snowboarder eine Riesengaudi. Schneehindernisse wie Schanzen und Buckel, in der Fachsprache Kicker, Rails und Boxen genannt, sind eine sportliche Herausforderung für die tollkühne Boarder-Generation. In erste Linie ist das Grasgehren-Skigebiet mit der benachbar-
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ten Riedbergerhornbahn jedoch ein ideales Familienskigebiet. Übersichtlich, familienfreundlich und »die Eltern verlieren ihre Kinder nie aus den Augen«, wie Berni Huber feststellt. »Das ist schon etwas Besonderes. Die Eltern können auf der gemütlichen Sonnenterasse am Lift entspannen und haben trotzdem ihre Kleinen im Blickfeld.« Überhaupt sind Tradition und Bodenständigkeit den Liftlern vom Grasgehren
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wichtig. Nicht Masse, sondern Ruhe und Gemütlichkeit ist das Markenzeichen des Skigebiets. Berni Huber drückt das so aus: »Wir sind hier auf du und du.« Entsprechend gemütlich sind auch die Einkehrmöglichkeiten auf der Grasgehrenhütte oder an der Schirmbar. Geheimtipp ist das Passstüble am Fuß der Riebergerhornbahn. »Dort geht’s noch zu wie früher.« In dem mit Kuhfellen gemütlich eingerichteten Stüble oder auf der Sonnenterrasse trifft
BILDER: HUBER
Traditionell ist Grasgehren das erste Skigebiet, das die neue Saison im Allgäu eröffnet.
man sich zum Abspannen und Relaxen. In der Küche packt jeder an, wo er gerade gebraucht wird: »Auch der Geschäftsführer spült und der Betriebsleiter macht Pommes.« Mit drei Jahren auf Skiern Die Betriebsleiter der Grasgehren Otto Schmid OHG sind Werner Feldengut und Alfred Mück. Berni Huber leitet die Obermaiselsteiner Gesellschaft mit seinen 28
Teilhabern als Geschäftsführer. Diesen Posten hatte er von seinem Vater Konrad übernommen, der von 1967 bis 2003 erst als Betriebsleiter und dann elf Jahre als Geschäftsführer an der Spitze der Grasgehrenlifte stand. Die Begeisterung für Schnee und Skifahren hat Berni Huber wohl vom Vater geerbt. Bernis Geburtsjahr 1967 fällt zusammen mit dem Gründungsjahr der Liftgesellschaft. »Wenn ich meinen Vater sehen wollte, musste ich raus zu den Lif-
»Unser Schnee ist feiner«, so Berni Huber.
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ten«, erinnert sich Huber junior. Bereits mit drei Jahren stand er auf Skiern. Das Talent des jungen Mannes wurde erkannt. Viele Jahre zählte der heute 42-jährige zur deutschen Abfahrtsspitze und war 15 Jahre in der deutschen Ski-Nationalmannschaft. Höhepunkt seiner Sportlerkarriere war ein Weltcup-Abfahrtslauf im italienischen Gröden, bei dem er den zweiten Platz belegte. Gespür für weißes Gold Doch die Sportlerkarriere des Ur-Allgäuers Berni Huber liegt nun schon eine Weile zurück. Heute unterstützt der ehemalige Skirennprofi den Nachwuchs. Das Grasgehren-Team richtet jedes Jahr verschiedene renommierte Skiveranstaltungen aus. 2009 fanden die Deutschen Meisterschaften im Boardercross und im Skicross am Grasgehren statt. Kinder und Jugendliche können am 23. und 24. Januar 2010 beim internationalen North Face Challenge wetteifern. Für ganz normale Urlaubsgäste gibt es Spezialangebote wie die Weißen Wochen oder die Familienkarte. Um internationale Rennen ausrichten zu können, brauchen die Veranstalter vor allem eins: den idealen Schnee für die perfekte Piste. Schneekanonen sorgen in niederschlagsarmen Zeiten für ausreichend weißes Gold fast im gesamten Skigebiet. Auf ihre gepflegten Hänge sind die Grasgehren-Liftbetreiber besonders stolz. »Die Pisten auf dem Grasgehren sind etwas ganz besonders« sagt Berni. »Unser Schnee ist feiner«. Er reibt Daumen und Zeigefinger gegeneinander: »Die Pisten sind glatt und griffig.« Woran das liegt? Die Pistenraupenfahrer Herbert, Assi, Franz und Bastl »haben einfach ein Gespür dafür.« Edith Rayner
Ski-Paradies Grasgehren-Riedbergerhorn
… wie heute 68 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 4–2009
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Simply the Beetz!
BILDER: BEETZHYDRAULIK
»Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt«. Der französische Regisseur und Schauspieler François Truffaut prägte diesen Satz. Genauso gut aber könnte dieses Zitat auch aus dem Mund von Jochen Beetz, dem Geschäftsführer von BeetzHydraulik, kommen. Denn der Familienbetrieb aus Ottobeuren proklamiert »immer einen Schritt voraus zu sein« und belegt dies stets aufs Neue.
O
b die frühe Einführung eines Warenwirtschaftssystems oder die Implementierung der Archivierungssoftware bereits in den 90er Jahren – schon immer war die Firma BeetzHydraulik »einen Tick« weiter als viele andere Unternehmen. Inhaber und Gründer Albert Beetz sorgte für diesen Pioniergeist mit Fach-Wissen und zukunftsorientierten
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Entscheidungen. Und: Wie der Vater so der Sohn – denn Jochen Betz führt diese mutige Denk- und dynamische Handlungsweise weiter: »Mit neuen Entwicklungen und Verbesserungen wollen wir auch nach wie vor immer einen Schritt voraus sein«, beschreibt Sohn Jochen die Unternehmens-Philosophie. Der Wirtschaftsingenieur und Vater zweier Kinder kam
nach sieben Jahren Rheinland wieder zurück zum Unternehmen seiner Eltern und nahm die Verantwortung als Geschäftsführer gerne an. Wohl auch deshalb, weil die Projekte von BeetzHydraulik ebenso vielseitig und abwechslungsreich wie die Kunden sind. Die realisierten Projekte reichen, geographisch gesehen, von den Anden bis nach China und von Österreich bis nach
Trockene Füße für das Saunahaus. Die »intelligente Hydraulik-Technik« hebt die Saunahäuser über Hochwasser-Niveau.
Made by Beetz: hydraulisch gesteuerter Fahrzeugsimulator für ein BMW-Messefahrzeug.
Schweden. Die Tüftler von BeetzHydraulik, die sich hauptsächlich mit Hydraulikzylinder und -aggregaten, Prüfständen und Handpumpen beschäftigen, stehen immer wieder vor neuen spannenden Herausforderungen rund um den Globus. Fahrstuhl für Saunahäuser, Frischluft für Nordlichter Ein besonders »heißer« Auftrag kam von der Kristall-Weserbergland-erme, deren Betreiber die zwei Außensaunen vor Hochwasser schützen wollten. Keine leichte Aufgabe, da es sich um komplette Holzhäuschen mit Die realisierten Projekte reichen, geographisch sage und schreibe 60 bis 80 Tonnen Gegesehen, von den Anden bis nach China und wicht handelte. Die von Österreich bis nach Schweden. findigen Konstrukteure von BeetzHydraulik entwickelten acht spezielle Hydraulikzylinder mit einem Wegmesssystem, das bis auf wenige Millimeter (!) genau arbeiten kann. Dieses ausgeklügelte Hydrauliksystem kann nun im Fall von Hochwasser die massiven Saunahäuser über die Wasseroberfläche der Weser heben und damit Wasserschäden verhindern. Die Betreiber der erme machten aus der Not eine Tugend: Das absolut ruckfreie Anfahren und Abbremsen der Hydraulik begeisterte sie dermaßen,
dass eines der Saunahäuser inzwischen sogar als kleine Attraktion mit den Saunagästen zusammen »abhebt«. Auch beim Projekt »Elbschlosspark« durften die Mitarbeiter von Beetz ihr kreatives Potential unter Beweis stellen. Eine weltweit agierende Reederei, die an der noblen Hamburger Elbchaussée ein Geschäftsgebäude im Stile eines Schiffes errichtete, suchte eine elegante Lösung um die riesigen Glasfronten der neuen Besprechungsräume als Ganzes nach oben zu stemmen. Dadurch sollte freier Zugang zum Garten geschaffen werden und zugleich der Schiffbauch mit seinen Ladeklappen symbolisiert werden. Auch hier galt es auf die speziellen Anforderungen des Kunden einzugehen: Der hydraulische Antrieb zum heben der Glasfronten musste extrem leise sein und durfte nicht nach Öl riechen. Das Ergebnis überzeugte die Nordlichter auf ganzer Linie. »Uns liegen solche architektonischen Aufgaben genauso wie die Herausforderungen der Industrie«, stellt Beetz fest. Maßgeschneidert von der Stange Das Kernsegment der BeetzHydraulik ist nach wie vor der Maschinenbau und die Mobilhydraulik. Ihre klassischen Kunden sind Firmen im Bereich Sondermaschinenbau und Zerkleinerungstechnik, aber auch im Schwerlastfahrzeug- und Kranbau. Ei4–2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 71
nen weiteren wichtigen Sektor sieht Beetz in der Konstruktion von Prüfständen, zum Beispiel für die Automobilindustrie. Hydraulische Prüfstände werden für die Produkttestes während der Entwicklungsphase, der Produktion oder im Rahmen der
Gewichtseinsparungen punktet. Gerade für die Robotik, den Fahrzeug- und den Yachtbau gewinnt der Leichtbau immer mehr an Bedeutung. »Eines unserer internen Entwicklungsteams hat das ema »Gewichtsreduktion« erörtert und eine Matrix erarbeitet. Sie gibt den Konstrukteuren einen schnellen Überblick zu Potential, Maßnahmen und Kos»Die direkte Verbindung ten«, erklärt Beetz. Quazwischen eigener Konstruktion, si spielerisch würde Fertigung und dem dann die ideale Miangeschlossenen Steuerungsbau schung zwischen Konbietet kurze Wege und struktion und Werkstoffen ermittelt. Das Gewenig Schnittstellen.« wicht der Hydraulikzylinder und -aggregate spielt auch eine entscheidende Rolle in der jüngsten Beetz-Sparte: die Beetz Maritim. Qualitätssicherung benötigt. Beetz und Hier stattet Beetz Segelboote mit raffiniersein 34köpfiges Team liefert die individuelten Hydraulik- und Kommunikationskonlen Prüfstände inklusive Service und aller zepten aus, die das Leben und Arbeiten an Komponenten aus einer Hand: »Beetz verBord erleichtern. »Da wir selbst passioniersteht sich als Systempartner und steht seite Segler sind, liegt uns das ema natürnen Kunden bereits in der frühen Angelich am Herzen«, begründet Beetz den Urbotsphase mit seinem Wissen zur Seite. sprung für den Maritim-Sektor, der nun Die direkte Verbindung zwischen eigener nach und nach ausgebaut wird. Konstruktion, Fertigung und dem angeschlossenen Steuerungsbau bietet kurze Beetz Aktiv denkt an andere Wege und wenig Schnittstellen.« Doch auch abseits vom Tagesgeschäft Seit Bestehen entwickelten sich die nimmt BeetzHydraulik eine Vorreiterrolle Zahlen der Firma Beetz positiv. Und so inein. Die Ottobeurener engagieren sich unvestierte das Unternehmen 2008 in eine ter dem Namen Beetz Aktiv im sozialen neue Fertigungshalle. Doch von ungeBereich und beweisen zudem aktiv gelebhemmtem Wachstum will Beetz nichts tes Umweltbewusstsein. Um den Erhalt wissen. Bei maximal 50 Mitarbeitern sieht des Günztals zu unterstützen, gründete er die Obergrenze und erläutert: »Bis daBeetz sogar eine eigene Stiftung, deren Ziel hin können wir unsere schlanken Strukturen und kurzen Kommunikationswege es ist, die landschaftliche Schönheit der noch halten, ab dann wird es problemaBach- und Flusslandschaft mit ihren Tietisch.« ren und Pflanzen dauerhaft zu erhalten. Um kontinuierlich den besagten Auch Kinder und Jugendliche liegen dem »Schritt voraus zu sein« steht bei Beetz das Familienvater am Herzen: Die Sportjuema Forschung und Entwicklung ganz gend von Ottobeuren unterstützt das Faoben auf der Prioritätenliste. Die Kunden milienunternehmen genauso wie einen profitieren von dem vorhandenen ortsansässigen Kindergarten. Alle zwei Wissenspool der Mitarbeiter, die auf ihren Wochen wird dem Kindergarten eine Kisgroßen Erfahrungsschatz bauen können. te mit frischem, saisonalen Gemüse gelie»Egal ob es sich um Bauteile, Komponenfert. Die Kinder entdecken das Gemüse ten für Zylinder oder Aggregate handelt. und seinen Geschmack und werden spieUnser Baukastenprinzip, durch neue, unlerisch an eine gesunde Ernährung herangewöhnliche Zusammensetzungen bereits geführt. »Wir möchten von unserem Gevorhandener Einzelteile neue technische winn ein Stück abgeben und etwas zu einer Lösungen entstehen zu lassen, kommt den gesunden Entwicklung unserer Region beiKunden zugute«, erklärt Beetz das modutragen. Deshalb gibt es Beetz Aktiv«, fasst lare System. der Geschäftsführer zusammen und beSo ist das auch beim Segment Leichtweist damit eindrucksvoll, dass Beetzbau in dem der Einsatz von ultraleichter Hydraulik auch in sozialer Hinsicht einen Glas- oder Carbonfaser mit erheblichen Schritt voraus ist. Dagmar Gard
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Außergewöhnliche Architektur-Aufträge aus dem Norden.
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Der Qualität
Bio-Puten von Simon Wallner bekommen Licht, Luft und Bewegung.
Bio-Produkte haben Konjunktur. Das haben auch die Billig-Supermarktketten und Discounter längst entdeckt – und immer öfter bleibt von Bio nur noch sehr wenig übrig. Ganz anders ist das bei der BioMarke VonHier der Feneberg Lebensmittel GmbH: Strenge Qualitätsvorgaben und eine auf Nachhaltigkeit bauende Philosophie garantieren die Wertigkeit der Bio-Lebensmittel. Doch damit nicht genug: Seit Oktober dieses Jahres haben die Käufer der VonHier-Produkte nun die Möglichkeit ganz genau nachzuverfolgen, von welchem Hof ihre Einkäufe kommen. Der Name des neuen Projektes: Bio-mit-Gesicht.
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ins Gesicht sehen
Bio-Bauern »mit Gesicht«. VonHier setzt auf Vertrauen, Transparenz und Offenheit.
S
eit 1998 gibt es die regionale Bio-Marke VonHier, deren Lebensmittel im Umkreis von Kempten auf Allgäuer Bauernhöfen erzeugt werden. Wurde sie anfänglich eher skeptisch beäugt, so sind Milch, Butter, Obst, Gemüse sowie Eier und Fleisch der Bio-Marke für viele Allgäuer vom täglichen Speiseplan nicht mehr wegzudenken. »Die Allgäuer schätzen die frischen und gesunden Lebensmittel, die teilweise direkt aus der unmittelbaren Nachbarschaft kommen«, erklärt Hannes Feneberg, einer der drei Geschäftsführer
der Kemptener Feneberg Lebensmittel GmbH. Um ihr Vertrauen in die Bio-Produkte zu stärken, gibt es seit Oktober das Projekt Bio-mit-Gesicht, bei dem sich anfangs rund 150 VonHier-Betriebe im Internet vorstellen. Information gibt Sicherheit Mit Bildern und Informationen zu den Höfen, der Tierhaltung und den Landwirten will VonHier noch dichter bei den Menschen sein und den Ansprüchen der Verbraucher nach mehr Information ge4–2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 75
recht werden. Doch der eigentliche Clou verbirgt sich hinter einer unscheinbaren Nummer auf dem Etikett eines VonHierProduktes: anhand eines individuellen Codes, kann der Verbraucher per Mausklick sein Bio-Produkt vom Teller bis zu seiner Herkunft zurückverfolgen. Unter der Internetadresse www.bio-mit-gesicht.de kann man zu jeder Tages- und Nachtzeit die Herkunft seines Putenschnitzels oder des Frühstückeis im Detail recherchieren. In Zeiten anonymer Massen-
produktion und Gammelfleisch-Skandalen geben die Informationen dem Verbraucher vor allen Dingen eines: Sicherheit. Qualitätsoffensive für Transparenz Möglich macht diese wegweisende Verbraucherplattform eine Kooperation mit dem Frankfurter Unternehmen Bio mit Gesicht GmbH, das sich auf diese Form des »gläsernen Lebensmittelherstellers« spezialisiert hat. Frank Wörner, Geschäftsführer der Bio mit Gesicht GmbH, bringt
Jede Flasche eine eigene Nummer. Im Internet kann die Herkunft der Milch recherchiert werden: www.bio-mit-gesicht.de.
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Neue Ideen typisch für Feneberg Dass neue Wege im Sinne eines aufgeklärten Verbrauchers beschritten werden, ist typisch für die Feneberg Lebensmittel GmbH, die immer wieder mit außergewöhnlichen Ideen und neuen Projekten von sich reden macht. Insgesamt rund 600 Bio-Bauernhöfe und 25 Verarbeitungsbetriebe mit Öko-Zertifizierung sind bei Feneberg unter Vertrag, von denen jedoch noch nicht alle im Internet zu finden sind. »Wir arbeiten unter Hochdruck am Aufbau von Bio-mit-Gesicht.« erklärt Hannes
Feneberg und fügt hinzu:«Schritt für Schritt werden die Hofporträts in den kommenden Monaten online gestellt und mit Texten und Bildern versehen. Wir wollen, dass der Verbraucher bald jedes VonHier-Produkt im Internet verfolgen kann. Der Markenname VonHier soll auch in Zukunft das volle Vertrauen der Kunden genießen und mehr denn je für Ehrlichkeit, Fairness und Nachhaltigkeit stehen.« Dagmar Gard
BILDER: FENEBERG
es auf den Punkt: »Unsere Ziele lauten Transparenz und Vertrauen. Wir sehen uns als eine Qualitätsinitiative, die dafür sorgt, dass der Verbraucher sich bei Bedarf über seine erstandenen Lebensmittel ausreichend informieren kann.« Zudem gewährleistet der Code die Identifizierung der Produktionschargen. Damit erhalten alle an Vertrieb, Produktion und dem Handel Beteiligten eine genaue Dokumentation darüber, wo die Ware herkommt, wann sie erzeugt wurde und welche Wege sie zurückgelegt hat.
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Feneberg Lebensmittel GmbH Ursulasrieder Straße 2 87437 Kempten/Allgäu Telefon (0831) 5717-0 Telefax (0831) 5717-377 E-Mail: info@feneberg.de Informationen zu den Standorten der Feneberg-Märkte unter www.feneberg.de
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Im
Paradies Versuchung
der süßen
Das Residenz Café in Kempten macht seinem Namen alle Ehre. Die Gäste haben vom ersten Stock aus einen herrlichen Blick auf die Residenz Kempten und auf der gegenüberliegenden Seite einen ebensolchen auf den Stadtpark. Sabine und Hannes Wegscheider haben das Café 2001 von den Eltern Hannes und Emmi Wegscheider übernommen, die das Café am 18.Mai 1960 eröffnet haben.
E
ierlikörtorten, Frucht-Mousse, AidaTorten, Himbeer-Vanille-Kuchen, Pariser Apfel-Kuchen – wer Süßes liebt, der verweilt im Residenz Café und fühlt sich wie im Paradies. Daneben gibt es feinste Pralinen, Dominosteine, Stollen, Weihnachtsgebäck und noch einen selbst gemachten Baumkuchen. »Es gibt nicht
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viele, die diese Spezialität noch anbieten«, so Hannes Wegscheider. Jede Torte wird von Hand gefertigt und ist deshalb immer ein Einzelstück. Dabei verwendet der Konditormeister nur naturreine Rohstoffe, wie echte Schokolade, frische Sahne, reine Butter und echte Barimandeln und Haselnüsse. »Ich führe die Tradition meines Vaters
fort«, sagt der Betriebswirt des Handwerks und stellvertretender Obermeister der Innung Schwaben. Schon dieser hat fast alles selbst gemacht und nur echte Zutaten verwendet. »Ich lege Wert darauf, keine Fertig- oder Halbfertigprodukte zu verwenden. Wir verarbeiten nur edelste und frische Zutaten.«
BILDER: EDITH RAYNER
Hannes Wegscheider mit einem prächtigen Baumkuchen.
Saisonbedingte Ware Sabine Wegscheider ist gelernte Hauswirtschaftliche Betriebsleiterin und zuständig für den Service im Café im Obergeschoss des Hauses und den Verkauf im Erdgeschoss. Die Backstube und die Küche befinden sich im Untergeschoss. Im Residenz Café gibt es aber nicht nur Confiserie-Köstlichkeiten, die Gäste können auch frühstücken oder aus einer Mittagsspeisekarte wählen. Ein täglich wechselndes Tagesgericht ergänzt das Angebot. Wert legen die Wegscheiders darauf, dass saisonbedingte Waren verarbeitet werden. Insgesamt sind im Residenz Café 20 Mitarbeiter in Vollund Teilzeit beschäftigt, darunter drei Azubis. Adventskalender Auch in diesem Jahr gibt es bei Wegscheiders wieder einen Adventskalender, gefüllt mit feinsten Residenz-Trüffeln. Diesen Kalender gibt es seit 2001 und wurde von 20 Konditormeistern aus der ganzen Bundesrepublik konzipiert. Die Grundform ist immer dieselbe, die Motive sind jedoch stadt-
spezifisch. Den Kemptener Adventskalender ziert eine Reproduktion eines Motives nach einer farbigen Zeichnung des Kemptener Künstlers Heinz Schubert. Die Trüffel sind hergestellt aus weißer und dunkler Schokolade, Sahne, Butter, Alkohol und zur Weihnachtszeit mit Zimt und Weihnachtsgewürzen verfeinert. Als Konditormeister liebt Hannes Wegscheider selbstverständlich die süßen Kreationen. »Ich esse jeden Tag ein Stück Kuchen oder Torte.« Am liebsten alles was mit gebackenem Kuchen zu tun hat. Auch Sabine Wegscheider hat eine süße Lieblingsspeise – ein Rahmcreme-Eis, das es allerdings nur an Ostern gibt, nach einem traditionellen Rezept ihres Schwiegervaters. Das Café bietet im Obergeschoss Platz für 75 Gäste, 64 Plätze gibt es vor dem Haus und nochmals 100 Plätze hinter dem Haus, dem Stadtpark zugewandt. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 8 bis 18.30 Uhr, Samstag von 8 bis 18 Uhr, Sonntag und Feiertag von 12 Sabine Fischer bis 18 Uhr.
Hannes und Sabine Wegscheider.
Residenz-Café Residenzplatz 29 87435 Kempten Telefon (0831) 23857 Telefax (0831) 17437 residenzcafe@t-online.de 4–2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 79
Der Mensch
steht immer im Vordergrund
BILD: FISCHER
Mack Consulting mit Sitz in Erolzheim bietet Unternehmens- und Rechtsberatung, Steuerberatung und Seminare aus einer Hand an. »Unser Anspruch ist es, einen elementaren Beitrag zur Entwicklung der mittelständischen Wirtschaft zu leisten. Bei uns steht in erster Linie das menschliche Potenzial des Unternehmens im Vordergrund«, sagt Dr. Berthold Georg Mack, der mit seiner Frau Sabine im Jahr 2002 Mack Consulting gegründet hat.
Das Motto des Schlosses und der Unternehmensberatung: Alles mit Gott und nichts ohne ihn.
D
ie Unternehmensberatung ist stark überregional tätig und begleitet unter anderem zahlreiche Autohäuser, hauptsächlich im Caravan-Bereich. »Wir haben in den letzten acht Jahren unsere Fachkompetenz stark ausgebaut und haben dadurch mitunter bis ins europäische Ausland einen sehr guten Ruf«, sagt Berthold Georg Mack. Die Unternehmensberatung betreut auch regionale Industriebetriebe und vor allem mit-
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telständische Unternehmen. »Banken warten oft, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist und bis die Sicherheiten von Unternehmen aufgebraucht sind«, so Dr. Mack. Die Weltwirtschaftskrise habe diesen Prozess sehr gefördert und zum Schluss steht jeder da und sagt, jetzt haben wir ein Problem. »Aus meiner Sicht handeln die verantwortlichen Personen einfach viel zu spät. Bis das ema auf das Tableau kommt, ist viel Geld vernichtet worden
und Existenzen stehen auf dem Spiel«, sagt der Unternehmensberater. »Wir haben zahlreiche regionale Unternehmen saniert, die mittlerweile wieder sechsstellige Ergebnisse erzielen, das ist erfreulich.« Lösungsmodelle für Mittelständler Mack Consulting hat kürzlich in Erolzheim ein Unternehmensforum zum ema »Prozessoptimierung im Kooperationsmodell zwischen mittelständischen
Betrieben« veranstaltet. Dabei wurde nach Lösungsmodellen zur Sanierung und Verbesserung der Betriebsergebnisse für mittelständische Unternehmen gesucht. 60 Unternehmen haben das Forum besucht, es herrschte reges Interesse an dem ema, es wurde diskutiert und Ideen gesammelt. Bei dem Forum wurde überlegt, wie sich Mittelständler auf dem Markt aufstellen können und wen man mit ins Boot holen könnte. »Warum kauft ein Handwerksbetrieb seine Farbe alleine ein und nicht mit fünf anderen in der Region? Warum spreche ich mich bei Angebotseinholung nicht ab, um dem Endkunden eine bessere Leistung bieten zu können?«, so Dr. Mack. Gerade Handwerksbetriebe könnten in Kooperation ihre Innovationskraft bündeln und über Synergien wichtige Ressourcen
schöpfen. Eine wesentliche Basis menschlichen Handelns liege in der Bereitschaft, kooperativ gemeinsam Gewinner/Gewinner-Beziehungen einzugehen und dadurch kollektiv mittel- bis langfristig Erfolge zu erzielen. Spätestens seit der Weltwirtschaftskrise hat sich das Darvinistische Prinzip »Der Stärkere setzt sich durch« selbst überholt. Verantwortung übernehmen »Durch die Krise haben viele Betriebe extreme wirtschaftliche Probleme und ich gehe davon aus, dass es 2010 nicht besser wird.« Schuld daran seien auch fehlendes Management, zu schwaches Eigenkapital, falsche Strategien und zu langes Festhalten an alten Zöpfen. »Wir sagen, wir müssen regional auch für unsere Region Verant-
wortung übernehmen. Wenn wir uns Unternehmensberatung schimpfen, dann sollten wir uns auch nach außen präsentieren und Lösungsmodelle anbieten, die vielleicht den Horizont des Einzelnen erweitern. Wir sehen große Chancen für den Mittelstand durch Kooperation und nicht im Einzelkämpfertum«, sagt Dr. Mack. Man müsse eine Prozesskette schaffen, damit man dem Kunden gegenüber besser agieren könne. Einige Betriebe hätten durch Kooperation enorm ihre Qualität und ihr Know-how gesteigert und auch ergebnistechnisch besser abgeschnitten. »Ich muss den Vorteil messen können, sonst bleibt es beim Blablabla. Wir müssen den Erfolg immer mit Zahlen belegen und einen empirischen Nachweis bringen, dass es in eine positive Richtung gegangen ist.«
BILD: FISCHER
»Wir sehen große Chancen für den Mittelstand durch Kooperation und nicht im Einzelkämpfertum«, so Dr. Berthold Georg Mack.
Sind ein dynamisches Team: Berthold Georg Mack, Sabine Mack, Markus Böckh, Karin Henkel, Sylvia Friedel und Christian Frimmel (v. li.). 4–2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 81
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»Mit Gott und nicht ohne ihn« »Bei uns steht in erster Linie das menschliche Potenzial des Unternehmens im Vordergrund.« Man hinterfrage, was das Unternehmen für eine Philosophie vertritt und ob die passt. »Wir haben einen ethischen Ansatz in unserem Consulting. Wir wollen gewisse Dinge nicht beraten. Etwa, wenn es darum geht, dass man GewinnerVerlierer-Ergebnisse erzielen soll« sagt der Unternehmensberater, der das Motto des Schlosses »Mit Gott und nicht ohne ihn« übernommen hat. »Wir haben auch ein ethisches Verständnis, wie wir mit unseren Kunden umgehen und wie unsere Kunden mit uns umgehen. Ich habe auch schon den Koffer wie-
der zu gemacht und gesagt, das ist alles nicht meine Welt, dafür bin ich der falsche Berater. Das ist auch unser Erfolg«, sagt Berthold Georg Mack. Starke Partner Mack Consulting arbeitet mit drei Steuerund Wirtschaftsprüferkanzleien und mit Rechtsanwälten zusammen, so könne ein breites ineinander greifendes wirtschaftliches Spektrum angeboten werden. Ganzheitlich werde die Beratung bei Mack Consulting mit den Bereichen Coaching und Trainings von Führungskräften. Mit dieser Methode sollen Menschen dort hin gebracht werden, dass sie in Selbstführung sind. Sich selber führen können, damit werde die Grundlage geschaffen, um überhaupt in Führung gehen zu können. So könne das Potenzial der Seminarteilnehmer gesteigert werden und jeder sich in seiner Individualität entwickeln. Ziel ist es, den Menschen auf seinen Lebensweg zu bringen. Die Seminare finden auf ein Jahr verteilt im Viererblock statt, das heißt vier Mal drei Tage. »Den Kreis im Bereich Beratung zu schließen, ist ein wesentliches Element,«, sagt der Coach. Es gehe darum, Menschen dort abzuholen wo sie gerade stehen. »Menschliches Potenzial ist das wesentlichste überhaupt. Wenn wir feststellen, da gibt es eine Beratungsresistenz oder der, der in Verantwortung steht, will sich nicht weiter entwickeln, dann sagen wir, ein weiteres Vorgehen ohne dies zu berücksichtigen, macht keinen Sinn. Dann können wir noch zwei Jahre beraten und es nützt nichts«, so Dr. Mack. Die langfristige Strategie sei, Lösungen zu finden und nicht Rechnungen zu schreiben. Das sei ein elementares strategisches Element. »Wir wollen Hilfe zur Selbsthilfe bieten.« Die Unternehmen werden in der Regel lange von Mack Consulting begleitet. Wir haben eine sehr lange Kundenbindung.« Am Anfang gebe es intensivere Beratungszyklen, dann gebe es Treffen ein bis zwei Mal im Jahr. »Die UnterBILD: MACK CONSULTING
»Wir bieten nicht nur hochtrabende Betriebswirtschaft, sondern sind letztendlich in der Umsetzung dabei und halten auch für den Erfolg unseren Kopf hin«, so Dr. Berthold Georg Mack.
Mack Consulting betreut Handwerksbetriebe und Firmen aus fast allen Branchen. »Wir haben festgestellt, dass die Inhalte des Beratens in der Regel ähnlich sind. In den Organisationsprozessen ist es natürlich individuell. Das Know-how liegt immer in den Unternehmen, das darf man nicht vergessen«, so Dr. Mack. Das bündelnd aufzunehmen und in eine neue Strategie einzuleiten, das sei die Kunst. »Da haben wir großen Erfolg, weil wir sehr pragmatisch vorgehen. Wir sind diejenigen, die das anfassbar machen. Wir bieten nicht nur hochtrabende Betriebswirtschaft, sondern sind letztendlich in der Umsetzung dabei und halten auch für den Erfolg unseren Kopf hin.«
nehmen gehen eine starke Bindung ein, weil sie sich verstanden fühlen und kommen immer wieder zurück mit den unterschiedlichsten Problemen«, sagt Dr. Mack. Ein Unternehmer, auch wenn er Diplomkaufmann ist, habe gar nicht die Zeit und die Muse, Strategien ohne »Scheuklappen« zu entwickeln, um sein Geschäft vorwärts zu bringen, denn er ist damit beschäftigt, sich um sein Kerngeschäft zu kümmern. Dafür ist ein Unternehmensberater da, gerade auch für mittelständische Unternehmen. Ein familiäres Unternehmen Berthold Georg Mack und seine Frau Sabine geben bei fast allen Betrieben Coa-
chings und Trainings. Sabine Mack managt neben ihrem Beruf auch den Haushalt mit den drei Kindern im Alter von sechs, neun und elf Jahren. Die Coachings und Trainings finden in den Betrieben und die Seminare im Parkhotel Jordanbad in Biberach statt. Die Macks beschäftigen fünf feste Mitarbeiter, hochqualifizierte Bilanzbuchhalter und Betriebswirte, »Wir sind nicht zu groß und jeder kennt jeden. Das sind alles bodenständige Leute«, sagt der Unternehmensberater. Das häufigste Problem von Führungskräften sei, dass sie durch ihre Programmierung, über Kindheit, Schulzeit, Ausbildung, bis hin zur Führungskraft, sich selber im Weg stehen. Menschen können letzt-
»Das Hirn ist nur ein Werkzeug, das eigentliche, das einen Menschen ausmacht, ist die Seele«, so Dr. Berthold Georg Mack.
endlich nicht in Führung gehen, bevor sie die eigenen Prägungen und Konditionierungen loslassen können. »Es ist wichtig, sehr respektvoll mit dem Individuum Mensch umzugehen. Der Mensch definiert sich im wesentlichen nicht über das Gehirn, sondern über die Seele. Das Hirn ist nur ein Werkzeug. Eine Ausgewogenheit im Zusammenspiel zwischen Gedanken, Physis und Psyche machen die eigentliche Stabilität einer Führungskraft aus. Authentisch zu sein bedeutet der inneren Stimme mehr Gewicht zu geben. Das hat oft mit Loslassen von alten Strukturen und Denkmustern zu tun", so Dr. Mack. Im Coaching lerne man sehr schnell, wo der Mensch gerade steht. Das müsse man ihm nicht sagen, das erfahre er an sich selbst. "Menschen, die wir auf ihrem Lebensweg begleiten, kommen nie mehr zu ihrem Ausgangspunkt zurück, weil sie Erfahrungen mit sich selbst gemacht haben. Erfahrungen prägen Menschen auf ihrem Lebensweg". Der wichtigste Beitrag einer umfassenden Beratung sei es, so Dr. Mack, losgelöst von analytischen Daten den Menschen in seiner individuellen Qualität und Kompetenz zu fördern und an der für ihn richtigen Stelle im Unternehmen einzusetzen.
Mack & Partner Consulting
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Bis Februar 2010 hat Mack Consulting seine Büros im Schloss Erolzheim.
Bild: MAck consul-
Sabine Fischer
Schlossstraße 6 88453 Erolzheim Telefon (07354) 933970 www.mack-consulting.de
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Immer Anschluss unter dieser
BILDER: RAYNER
Ständige Erreichbarkeit im Beruf ist für viele Unternehmen und Entscheider heute ein echter Wirtschaftsfaktor. In Zeiten hoher Mobilität und flacher Hierarchien ist der direkte Draht zum Mitarbeiter oder Projektleiter wichtig. Insbesondere Jungunternehmer und Freiberufler können oder wollen sich keine Sekretärin leisten. Sie haben die Wahl: Sie lösen ihre Telekommunikationsprobleme selber – mit dem Risiko, sich zu verzetteln. Oder sie konzentrieren sich auf ihr Kerngeschäft und überlassen das Management ihrer Kommunikationstechnik Profis wie Michael Follner und Stefan Herzig von FMnet Elektrotechnologie in Kempten.
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Nummer Unabhängig von Ort und Zeit durch schlaue Kommunikationstechnik
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hne ein modernes Kommunikationssystem (ISDN oder IP) kommt heute kein Unternehmen mehr aus. Die Kommunikationsexperten Michael Follner und Stefan Herzig installieren Anlagen von zwei bis 250 Teilnehmer für mittelständische Unternehmen. Sie kümmern sich um eine reibungslose Anbindung der Telefonanlage an den Computer. Auch die Integration von Arbeitsplätzen, die außerhalb des Unternehmens liegen, gehört zu den Dienstleistungen der Telekommunikationsexperten. »Der Anrufer merkt gar nicht, wo der Angerufene sitzt«, erläutert Geschäftsführer Michael Follner. »Ob in der Firma oder viele Kilometer weg in seinem Home Office.« Denn der Anrufer wählt immer die gleiche Festnetznummer. Service kommt an Die Gäste des bekannten Hotel Oberstdorf telefonieren über eine Anlage der Firma FMnet. Schon seit 2002 kümmern sich die Kemptener um die Kommunikationstechnik des Oberstdorfer Hotels. Geschäftsführer Sebastian Reisigl schätzt den unkomplizierten Service: »Die Mitarbeiter von FMnet sind immer sofort zur Stelle und jederzeit erreichbar.« Probleme wurden stets unverzüglich gelöst. Die enge Zusammenarbeit führte zu Folgeaufträgen. Mittlerweile hat FMnet alle drei Hotels der Familie Reisigl komplett mit Telefon und An-
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Bei FMnet sind Praktiker am Werk.
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bindung an das FrontOffice-System ausgestattet. Kurze Reaktionszeiten und gute Erreichbarkeit gehören für die beiden Unternehmer zu den Merkmalen, in denen sie sich von ihren Konkurrenten abheben: »Bei uns wird der Dienstleistungsgedanke gelebt«, betont Geschäftsführer Stefan Herzig. Und fügt hinzu: »Kaufen kann man manches auch anderswo, aber betreuen können wir besser.« FMnet betreut namhafte Kunden wie den Allgäuer Berghof (mit 180 Anschlüssen inklusive der Versorgung der Gästezimmer mit DSL, kombi-
niert über Kabel, Antennennetz und WLAN), Diakonisches Werk Kempten, Lebenshilfe Kempten, das Ferienzentrum Maierhöfen oder RS Antriebstechnik aus Sonthofen. Geschäftsleute mögen’s einfach Bei FMnet sind Praktiker am Werk, die wissen, was in modernen Unternehmen angesagt ist: »Geschäftsleute möchten heute von unterwegs auf ihre Emails und andere Ressourcen im unternehmenseigenen Netz zugreifen können, und zwar so einfach wie möglich«, sagt Follner. Sie kön-
Weiterhin gefragt: Die hohe Kunst der Telekommunikationsexperten.
nen beispielsweise auf ihrem Handy oder Personal Digital Assistent (PDA) über eingehende E-Mails informiert werden und haben Zugriff auf die komplette Anruferliste ihrer Nebenstelle. Sprache und Daten verschmelzen Die Integration von Computer und Telefon ist ein weiterer wichtiger Bereich bei FMnet. »Daten und Sprache wachsen immer mehr zusammen«, so Follner weiter. In der Praxis kann das so aussehen: Geht ein Anruf ein, so erkennt der PC die übermittelte Nummer des Anrufers. Sofort wird der entsprechende Datenbank-Eintrag des Anrufers auf dem Bildschirm angezeigt. Firmen können so schneller und kompetenter Auskunft geben, was einen positiven Eindruck hinterlässt. Auch Lösungen für das Telefonieren über Datennetzwerk im Haus – in der Fachsprache Voice over IP (VoIP) genannt – hat FMnet in seinem Portfolio. In Funktion und Komfort könne VoIP die herkömmliche Technik vollständig ersetzen, erklärt Herzig. Dennoch werde das Produkt nicht übermäßig nachgefragt. Aus der Praxis für die Praxis Die tägliche Kommunikation effizient und erfolgreich zu gestalten, ist das Ziel der vier FMnet-Mitarbeiter. Follner und Herzig kommen aus der Praxis: Follner hat einen Meister der Elektrotechnik, Fachrichtung Fernmeldeanlagenelektronik in der Tasche und über 20 Jahre Praxiserfahrung, Herzig war ein Jahrzehnt im Vertrieb für Kommunikationstechnik. Unterstützt werden sie durch Jörg Lamerz, der heute auf 17 Jahre Berufserfahrung in der Branche zurückgreifen kann. Komplettiert wird das Team durch Brigitte Ertl, der freundlichen
Stimme an der Zentrale. Gegründet im Jahr 2000, hat die Firma neue, größere Räume im Kemptener Technologiepark Cometa bezogen. So arbeiten sie heute Tür an Tür mit ihren Geschäftspartnern von business kompetenz allgäu (bka), einem Zusammenschluss innovativer Dienstleister. bka vereint Anbieter von Büro- und Objekteinrichtungen, Hard- und Softwaresystemen, Druck-, Kopier- und Archivierungslösungen, Telekommunikationslösungen, mobiler Kommunikation sowie ein Autounternehmen unter einem Dach. Laien können mit der rasanten Entwicklung auf dem Daten- und Kommunikationsmarkt kaum noch Schritt halten. Stefan Herzig glaubt, dass der Markt auch »komplizierter« wird. Die hohe Kunst der Telekommunikationsexperten wird daher weiterhin gefragt bleiben: Nämlich bei technisch steigenden Anforderungen Geschäftsleuten die Kommunikation im Berufsalltag unkompliziert und betriebswirtschaftlich erfolgreich zu gestalten. Rosige Aussichten für FMnet also. Denn die Zahl der Spitzenmanger, die von sich behaupten können »ich bin wichtig genug, um nicht immer erreichbar zu sein«, ist noch gering. Edith Rayner
FMnet Elektrotechnologie GbR Michael Follner & Stefan Herzig Heisinger Straße 12 87437 Kempten Telefon (0831) 540723-0 Telefax (0831) 540723-72 info@fmnet-online.de www.fmnet-online.de
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Klasse im Web – eine Werbeagentur geht neue Wege
»Die Zeit war reif« sagt Fabian Schmid, Inhaber der Allgäuer Werbeagentur schmiddesign und meint damit die Neuausrichtung seines Betriebs. Das fünf Mann starke Unternehmen aus Kempten geht damit konsequent den Weg weiter, den es bereits vor einem Jahr mit dem Umzug in ein anderes Geschäftsgebäude begonnen hatte.
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»Certified TYPO3 Integrator«
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Bild: © TM-design/FoTolia
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eit Neuestem darf sich die Full Service Agentur »Certified TYPO3 Integrator« nennen, ein wichtiges Qualitätssiegel im Bereich der Homepage-Programmierung. Es besagt, dass Schmid und sein Team in der Arbeit mit dem Redaktionssystem TYPO3 anerkannte Experten sind. »Wir möchten uns von dem riesigen Markt der Internet-Programmierer abheben. Das können wir vor allen Dingen durch unsere Erfahrung und unsere besondere Qualität. Deshalb sind wir regionaler Marktführer im Bereich des Internetdesigns auf Basis von TYPO3«, erklärt Schmid. Eine weitere Maßnahme zur Optimierung der Dienstleitungen war die Aufstockung des Personals um einen Grafik-Designer, der für das Layout und die Optik der Kommunikationsmittel zuständig ist. Dadurch bleibt Schmid mehr Zeit für die Kundenbetreuung. Die neue Ausrichtung der schmiddesign, die ihren Fokus auf den Internetbereich legt, springt einem auch rein optisch sofort ins Auge: so erscheint das neue Layout der Homepage edel, dezent und modern und passt damit optimal zum Selbstverständnis des Unternehmers: »schmid-
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BILD: © JAMES THEW/FOTOLIA
Internetspezialisten mit dem Blick für das Wesentliche.
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design ist klein und fein. Bei uns sitzen die Internetspezialisten mit dem Blick für das Wesentliche.« Besonders gefragt sind momentan Onlineshop-Systeme. Dabei kommt schmiddesign zugute, dass die Agentur viel Know-How und jahrelange Erfahrung besitzt. Vom Standard Shopsystem bis hin zur individuellen Onlineshoplösung mit Kreditkartenanbindung und einer Schnittstelle an das vorhandene Warenwirtschaftssystem ist alles machbar. Dass Online-Shops teuer sein müssen, hält der In-
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ternet-Spezialist für ein Gerücht. Ihm ist es ein Anliegen, dass auch junge Unternehmen und solche mit geringeren finanziellen Mitteln gute Qualität in Sachen Internet bekommen können. »Wir finden für jedes Budget die richtige Lösung, damit auch kleinere Firmen ihre Produkte im Internet verkaufen können und sich zeitgemäß präsentieren«, versichert der Agenturchef, der ein »echtes Highlight« in diesem Bereich verspricht. Denn mit seinem neuen Angebot »Leasing Homepage« können nun auch Unternehmen mit geringem Marke-
Service sehr gut bei den Kunden ankommt. »Das spart dem Kunden Zeit und Nerven und die hohe Qualität der Homepage bleibt gesichert.« Momentan zählen die kreativen Kemptener rund 400 Kunden. Und die Tendenz sei steigend, grinst Schmid selbstbewusst: »Wir wollen in den nächsten fünf Jahren zu den Top-Drei-Agenturen im Allgäu gehören. Das bezieht sich in erster Linie auf die Qualität und das Image. Nicht unbedingt auf die Größe.« Denn wenn es um Wachstum geht, so gehört Schmid
eher zu den vorsichtigen Menschen. »Wir sind erst vor einem Jahr in die neuen Räume gezogen. Sicher, hier kann man noch ausbauen. Doch ich möchte nicht um jeden Preis wachsen.« Der Unternehmer, der bereits sein zehnjähriges Jubiläum im Agenturgeschäft feiern konnte, setzt also auf Qualität statt Quantität. Das wird sich auch in den Agenturräumen widerspiegeln, in denen Schmid bereits eine KreativLounge plant, in der knallrote Designmöbel für Inspiration und Kommunikation auf hohem Niveau sorgen sollen. Dagmar Gard
»Wir finden für jedes Budget die richtige Lösung«,
tingbudget eine Homepage in ExpertenQualität bekommen. Das Finanzierungsangebot ist in der Regel auf 24 Monate angelegt und beginnt bei 150 Euro im Monat. Der Kunde kann zwischen drei Paketen wählen, die unterschiedliche Leistungen beinhalten. Immer aber ist im Preis auch die kontinuierliche redaktionelle Pflege der Kundenhomepage inbegriffen. Das bedeutet, dass aktuelle Meldungen und Bilder von schmiddesign zum Festpreis in die Homepage eingepflegt werden. Schmid ist sich sicher, dass dieser All-inclusive-
Bilder: schmiddesign (3)
so Fabian Schmid.
schmiddesign Werbeagentur Heiligkreuzer Straße 12 87439 Kempten Telefon: (0831) 9601291 www.schmiddesign.de
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Die Firma Mokrani Systembau aus Erkheim ist Spezialist für den Bau von Autohäusern, Produktions- oder Bürogebäuden. Ihre gelungene Industriearchitektur ist eine Symbiose aus Ästhetik und Funktionalität. Typisch für die Unterallgäuer Baufirma ist ein moderner, kubischer Baustil in Stahl-Skelettbau. Er prägt heute das Gesicht vieler Allgäuer Gewerbegebiete.
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as Memminger Unternehmen Goldhofer, weltweit tätiger Hersteller von Spezialtransportfahrzeugen, ist einer der größten Kunden der Erkheimer Systembaufirma. »Mit Mokrani haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht«, resümiert Stefan Fuchs, Vorstandsvorsitzender der Goldhofer AG. »Die Angebote sind transparent, die Arbeit wird zügig ausgeführt, und danach fallen so gut wie keine Regiearbeiten mehr an. Die Entscheidung
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für Mokrani hat uns Geld gespart.« Der Erstauftrag von Goldhofer umfasste den Bau einer über 2 000 Quadratmeter großen Montagehalle in Stahlskelettbauweise. 2007 folgte die Errichtung zweier Produktionsgebäude mit über 8 000 Quadratatmetern Nutzfläche. 2008 schließlich bauten Mokrani und sein sechsköpfiges Team ein viergeschossiges Verwaltungsgebäude in Stahlbeton. Das Gesamtvolumen des Auftrags umfasste rund 10 Millionen Euro.
Bilder: MokrAni (3)
Geschäftsführender Gesellschafter Uwe Mokrani.
dratmeter große Lkw-Werkstatt. »Perfektes Projektmanagement«, lobt Friedrich Stürzer die Arbeit des Erkheimers. »Als Bauherr hat er uns ein Rundum-SorglosPaket geliefert.« Auch das Preis-LeistungsVerhältnis und die sorgfältige Auswahl der Handwerker haben Stürzer beeindruckt. Ein Partner, ein Preis, ein Termin Trotzdem spürt Mokrani die Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftskrise. Er hat viele Kunden aus dem Maschinenbau. »Die Einbrüche in der Branche sind teilweise dramatisch«, kommentiert er den Wirtschaftsrückgang. »Viele Bauprojekte wurden zurückgestellt.« Könnte Uwe Mokrani sein Traumprojekt unabhängig vom Preis realisieren, dann würde er gerne »Gewagteres« bauen: »Es wäre ein mehrstöckiges Gebäude mit Farbe und einem ungewöhnlichen Design« verrät er. »Leider dominiert in vielen
Bild: Agentur gundel
Neustart in einer Aufschwungphase Uwe Mokrani spricht von einer »positiven Midlife-Crisis«, wenn er sich an die Anfänge seiner Firma erinnert. Sein früherer Arbeitgeber, ein Bauunternehmen in Memmingen, meldete Insolvenz an. Mokrani, als Oberbauleiter dort beschäftigt, wagte einen Neuanfang in einer wirtschaftlichen Aufschwungphase. 2005 gründete er die Firma Mokrani Systembau. Mit einem gefüllten Auftragsbuch von namhaften Kunden startete er neu durch. Und er hatte Glück. Denn erfolgreiche Projekte und die gute wirtschaftliche Lage führten in den darauffolgenden Jahren immer wieder zu Folge- und Neuaufträgen. »Meine Kunden habe ich bislang immer auf Empfehlung generieren können«, erzählt Uwe Mokrani. Zufrieden war auch die Firma Stürzer mit den Bauausführungen von Mokrani. Für das in Landsberg ansässige Unternehmen baute Mokrani eine knapp 1 800 Qua-
Bild: Agentur gundel
»Der Kunde ist König, aber oft auch Laie«, so Uwe Mokrani.
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Für klare Verhältnisse »Der Kunde ist König« sagt Mokrani, »aber oft auch Laie.« So kommt es durchaus vor, dass die Vorstellungen im Kopf des Auftraggebers nicht ganz mit der Realität übereinstimmen. Er pflegt ein offenes, direktes Verhältnis mit seinen Kunden. »Diskrepanzen kommen bei uns auf den Tisch«, so der Erkheimer. Mit sechs Jahren kam Uwe Mokrani ins Allgäu. Er spricht perfekt Allgäuerisch, doch seine leicht südländischen Gesichtszüge verraten eine andere Herkunft. Als Sohn eines Algeriers und einer DDR-Deutschen verbrachte er sein erstes Lebensjahr in Leipzig, danach fünf Jahre in der Heimat des Vaters. »Leider ist heute nur noch wenig von meinem Französisch und Arabisch übrig«, lacht der vielbeschäftigte Mann, der in seiner knappen Freizeit gerne Mountainbike fährt und joggt. Oder seiner Motorsport-Leidenschaft frönt. Am Steu-
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Industriegebieten das Nützlichkeitsprinzip.« Mokrani Systembau bietet als Gesamtplaner für den Industrie- und Gewerbebau maßgeschneiderte Lösungen. Ein Netz aus Architekten, Fachingenieuren, Fertigungstechnikern und einer hochqualifizierten Projektleitung kümmern sich um einen erfolgreichen Projektverlauf vom ersten Gedanken bis zur bezugsfertigen Übergabe. Sein Erfolgsgeheimnis erklärt Uwe Mokrani so: Im Lauf eines Projekts seien oft schnelle Entscheidungen gefordert, sonst käme der gesamte Ablauf ins Stocken. »Ich und meine erfahrenen Bauleiter sind täglich auf der Baustelle. Wir entscheiden durchdacht, schnell und spontan.« Ein enger Kontakt mit dem Kunden, persönlicher Einsatz und intensive Betreuung sind dem sympathischen Wahlallgäuer wichtig. Mokrani baut generell zum Festpreis, zu dem er immer stehe. Von der Beratung über die Planungsphase bis hin zum schlüsselfertigen Gebäude sieht sich der Geschäftsführende Gesellschafter als Dienstleister, der für eine größtmögliche Entlastung seines Auftraggebers sorgt. Überhaupt hat der verheiratete Vater zweier Kinder Verständnis, dass es in seinem Berufumfeld »immer wieder menschelt«.
er seines Rennautos »eines bekannten Stuttgarter Herstellers« ist er »hochkonzentriert, da kann ich richtig abschalten.« Das Leben im Allgäu hat Mokrani stark europäisch geprägt. Seinen zweiten Vornamen Uwe hat er sich erst in Deutschland als Rufname zugelegt. Zuvor hieß er nämlich »Djamal« (sprich: Dschemal). Seine Allgäuer Klassenkameraden verball-
hornten den Namen, sie riefen ihn nur noch »Schemel«. Irgendwann in der vierten Klasse hatte er genug davon. Von da an stellte er sich mit Uwe vor. Überhaupt scheint Mokrani genau zu wissen, was er will. Und ist dennoch unkompliziert: »Ob Cous-cous oder Kässpatzen«, sagt der charmante Geschäftsmann, »mir schmeckt beides.« Edith Rayner
Ein enger Kontakt mit dem Kunden, persönlicher Einsatz und intensive Betreuung sind Mokrani wichtig.
MSB Mokrani Systembau GmbH Seilerweg 1 87746 Erkheim Telefon (08336) 8000-6 Telefax (08336) 8000-80 info@mokrani.de www.mokrani.de
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deln, Die Firma secum in Kempten ist auf vielen Gebieten aktiv und bietet zahlreiche Dienstleistungen, wie Personalstrategie, Aufbau von Managementsystemen und Arbeitsschutz an. Dabei ist der Bereich Arbeitsschutz noch immer das Hauptgeschäft von secum. »Unfälle passieren in der Regel nicht wegen technischen Mängeln, sondern wegen menschlichem Fehlverhalten«, sagt Ulrich Müller, der zusammen mit Karl-Heinz Brunner vor 17 Jahren die Firma secum gegründet hat.
A
lle Firmen ab elf Mitarbeiter müssen eine Sicherheitsfachkraft und einen Betriebsarzt bestellen. Die Firmen haben die Wahl, einen internen Mitarbeiter dafür auszubilden oder einen externen Betreuungsvertrag abzuschließen. Dann gibt es das Unternehmermodell für Firmen, die je nach Branche bis zu 50 Mitarbeiter beschäftigen, dort kann sich der Unternehmer selbst schulen lassen. Und Firmen mit bis zu zehn Mitarbeitern steht es frei, sich sicherheitstechnisch beraten zu lassen. »Eine Sicherheitsfachkraft ist entweder ein Meister, Techniker oder Ingenieur mit zweijähriger Praxiserfahrung. Und einer zweijährigen berufsbegleitenden Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft«, sagt Ulrich Müller. Diese Ausbildung erfolgt über die Berufsgenossenschaft. »Diese Qualifikation stellen wir unseren Kunden mit unseren hoch motivierten und praxisbewährten Mitarbeitern zur
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bevor das Kind in den Brunnen fällt Verfügung«,soMüller.Arbeitsschutzhat heutezweiStandbeine.NebendemklassischenArbeitsschutzkommtderGesundheitsschutzdazu.»DasheißtgesundbleibenbeiderArbeit«,sagtUlrichMüller.Dazu gehört unter anderem die Ergonomie desArbeitsplatzes. DasKundenspektrumreichtvonmittelständischen Handwerksbetrieben zu GroßbetriebenimverarbeitendenGewerbe,Metall-undMaschinenbau,HolzsägewerkeundElektrobetrieben,überPflegeundBehinderteneinrichtungenbishinzur BetreuungvonStädten,Kommunenund Gemeinden. »Dort decken wir vom KindergartenbiszumFriedhofjedesöffentlicheGebäudeab,indemstädtischeMitarbeiter beschäftigt sind«, so Müller. Auch BankenzählenzudenKundenvonsecum. »WirsindinnahezuallenBranchentätig«, so Müller, »vom Ein-Mann-Betrieb bis nachobenunbegrenzt.« Sigekos sind gefragt BaustellenkönneneingefährlichesPflaster sein und hier sind verstärkt Sicherheitsfachleutegefragt.»AufeinerBaustellegibt esdasProblem,dassverschiedeneFirmen tätigsind,dieeigentlichjedefürsicheine Fachkraft beschäftigen müsste«, sagt der 48-Jährige.InderPraxishabesichgezeigt, dassdasnichtfunktioniert.1998wurdeeineBaustellenverordnungerlassen,dieden Bauherrn verpflichtet, einen Sicherheitskoordinator mit baufachlichen und arbeitsschutztechnischen Kenntnissen zu bestellen.EinenSicherheits-undGesundheitsschutzkoordinator, im Jargon kurz Sigeko genannt. Die Hauptaufgabe eines Sigekosistes,imBaustellenbereichdarauf zuachten,dasssichdieverschiedenenGewerkeundBaufirmennichtgegenseitiggefährden. In der Regel nimmt die Firma
Sigeko – Ein Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator secumKontaktzudenBauherrenaufund arbeitetHandinHandmitBauämtern,Planungsbüros und Generalunternehmern. DannfolgtdieUnterweisungvorOrtund derBaustellenleiterwirdverpflichtet,die Sicherheitskriterien einzuhalten und
Subunternehmer ebenfalls einzuweisen. »Die Sicherheitsfachkräfte und Sicherheitskoordinatoren haben keine Weisungsbefugnis,höchstensesistGefahrim Verzug«,sagtUlrichMüller.Währendder Bauzeit besucht der Sicherheitskoordina4–2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 97
Die meisten Unfälle ereignen sich beim innerbetrieblichen Transport. Secum qualifiziert daher die Mitarbeiter durch Schulungen im Bereich Staplerfahrer, Kranführer und Ladungssicherung.
tor von secum die Baustelle regelmäßig und macht unangekündigte Stichproben. »Das kann einmal im Monat aber auch zwei Mal wöchentlich sein«, so Müller. Das komme auf die Größe der Baustelle und die Baufortschritte an. Es wird unter anderem geprüft, ob die Gerüste, Hebebühnen und Aufzüge in Ordnung sind, dass keine Bodenluke offen steht, bei der Einsturzgefahr besteht und ob die Bauarbeiter ihren Helm aufgesetzt haben. »Zusätzlich bieten wir einen eigenen Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan an, die sogenannte Sige-Bautafel«, so Müller. Darin sind alle relevanten Sicherheitsbausteine enthalten, etwa eine Skala mit verschiedenen Farbschattierungen für bestehende Gefährdungen, einen Bauzeitenplan und eine Notfallliste mit wichtigen Telefonnummern von Ärzten, der Firma secum, dem Bauherrn, Feuerwehr und der allgemeinen Notrufnummer. Erhöhter Beratungsbedarf Die Basis aller Arbeitsschutzhandlungen ist die Gefährdungsanalyse, zu der Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet sind. Ist aufgrund dieser Analyse nicht auszuschließen, dass sich gefährliche explosionsfähige Atmosphäre entwickelt, ist der Arbeit-
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geber darüber hinaus verpflichtet, ein Explosionsschutzdokument zu erstellen. Auch die Erstellung eines Brandschutzkonzeptes ist Teil der Arbeitssicherheit. »Dabei erstellen wir für Laien einen Fluchtplan und bei den Feuerwehren ist ein Feuerwehreinsatzplan mit technischen Angaben hinterlegt«, sagt der Geschäftsführer von secum. Von der Berufsgenossenschaft und auch von der Baubehörde kommen immer mehr Auflagen dazu, so dass häufig auch ein Brandschutzkonzept erstellt werden muss. Dabei fordert die Politik mehr Eigenverantwortung auf der Unternehmerseite. Nach dem Arbeitsschutzgesetz von 1996 dürfen sich die Betriebe selbst um den Arbeitsschutz kümmern und müssen eine Beurteilung der Arbeitsplätze durchführen hinsichtlich Unfall- und Gefährdungspotenzials. Nach dieser Deregulierung der Vorschriften sei fachlich qualifizierte Beratung mehr denn je erforderlich. »Wir bekommen immer öfter Hilferufe von Firmen, die sich nicht mehr auskennen und wir sehen, dass ein höherer Beratungsbedarf entstanden ist«, so Müller. Präventiv arbeiten »Heute arbeitet man präventiv vorausschauend und handelt nicht erst wenn ein Unfall passiert ist. Arbeitsschutz ist heute ein wichtiger betriebswirtschaftlicher Faktor geworden. Es gilt, Ausfallzeiten durch kranke oder verletzte Mitarbeiter sowie Sachschäden zu minimieren«, sagt Müller. Im Bereich Arbeitssicherheit bietet secum ein umfassendes Schulungsprogramm an. »Sicherheitsunterweisungen in Betrieben zu kommunizieren ist uns ein zentrales Anliegen und ein wichtiges Element der secum-Philosophie«, sagt Ulrich Müller. Nur so könne Arbeitsschutz langfristig erfolgreich sein. Seit 1994 ist Ulrich Müller
BILDER: SECUM
»Wir bekommen immer mehr Hilferufe von Firmen, die sich nicht mehr auskennen …« so Ulrich Müller.
dauerhaft bei der Berufsgenossenschaft als Gastdozent tätig und bietet auch eigene Schulungen im secum-Schulungsprogramm an. Dazu kommen auch Schulungen für Führungskräfte. »Das ist der Schlüssel in jedem Betrieb«, so Müller. »Die Verantwortungsträger gewinnen, ist Grundvoraussetzung im Arbeitsschutz«, sagt der Geschäftsführer. Bei kleinen mittelständischen Betrieben seien die Sicherheitsfachkräfte Mädchen für alles. Wenn es um Betriebsgrößen mit über 500 Mitarbeitern geht, unterstützen die secum-Mitarbeiter die Arbeitsschutzabteilung punktuell für bestimmte Projekte oder Schulungen. »Da haben Externe eine größere Akzeptanz als interne Mitarbeiter«, so Müller. Sabine Fischer
Bei Brandschutzübungen geht es mitunter heiß her.
Secum GmbH Lindauer Straße 4 87439 Kempten Telefon (0831) 9603940 info@secum.de Büroöffnungszeiten Mo bis Do von 8 bis 17 Uhr Fr von 8 bis 15 Uhr
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Bild: M-net
Auf der linken Spur Was haben ein unscheinbares, wenige Zentimeter starkes Glasfaserkabel und der letzte Familienurlaub auf Mallorca gemeinsam? Für den Geschäftsführer der Firma allcop lautet die Antwort: www.familybild.de. Denn nur mit Hilfe solcher Kabel und der damit verbundenen gigantischen Daten-Übertragungsrate ist es der Lindenberger Firma allcop möglich, ihren Online-Fotobuch- und Geschenkservice in der jetzigen Form anzubieten.
M
it »familybild.de« greift der innovative Betrieb aus Lindenberg den Megatrend im Fotobereich auf: Kunden fotografieren mit ihrer Digitalkamera, gestalten mittels einer speziellen Software ein Fotobuch, laden die Daten auf die Plattform www.familybild.de hoch und senden den Auftrag ab. Die Bilddaten, die für die Produktion der Fotobücher online übertragen werden, gehen sicher und rasch ans allcop-Labor.
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Sagenhafte Übertragungsraten Dass das tägliche Datenhandling reibungslos, schnell und zuverlässig funktioniert (allein ca. 1 200 Fotobücher verlassen jeden Tag die Versandabteilung von allcop), dafür sorgt der neue Glasfaser-Anschluss des regionalen Telekommunikationsanbieters M-net, der u. a. eine Niederlassung in Kempten besitzt. »Insgesamt 50 Megabit pro Sekunde können jetzt durch unsere Leitungen rasen,« freut sich Heiko Mohrmann, Geschäftsführer der allcop GmbH & Co. KG. »Die Firma M-net hat uns innerhalb von nur sechs Wochen auf diesen Stand der Technik gebracht. Und wenn wir wollen, sind sogar nur durch Umlegen eines Schalters 100 Megabit möglich«. Das 200 Mitarbeiter starke Großlabor allcop hat seine Wurzeln im B2B-Geschäft und betreut rund 2 000 Fachhandelskunden. Dank kontinuierlicher Investitionen in die neuste Technik und einem hohen
BILD: ALLCOB
der Datenautobahn
Ein starker Partner für den Erfolg Bei der Auswahl eines geeigneten Partners standen die Beratung und die Serviceleistungen des Telekommunikations-Anbieters im Vordergrund. Da lag es nahe, sich an den langjährigen Partner M-net zu wenden. Der lokale Fokus und insgesamt 570 Mitarbeiter von M-net garantieren den Kunden individuelle Lösungen, kurze Entscheidungswege und optimale Betreuung vor Ort. »Wenn es mal ein Problem gibt, so können sich unsere Leute Tag und Nacht an ihre persönlichen Ansprechpartner bei M-
net wenden«, fasst Mohrmann die Vorteile zusammen. »Das ist bei uns absolut entscheidend. Wir können uns keine Fehler oder Datenstaus leisten. Gerade bei unse-
BILD: GARD
Qualitätsanspruch wächst das Unternehmen stetig. Im Zuge dieser erfreulichen Entwicklungen stieß allcop mit den Datenübertragungsraten schlichtweg an seine Grenzen und man musste sich um zukunftsfähige Telekommunikations-Lösungen kümmern.
Unscheinbares Datenkabel mit großer Wirkung. Von links nach rechts: Elke Wohlgenannt (allcop-Marketing), Heiko Mohrmann (allcop-Geschäftsführer), M-net Geschäftskunden-Betreuer Hans-Jürgen Mader.
rem jüngsten Projekt familybild.de, sind 100 %ige Zuverlässigkeit und Qualität entscheidend«. M-net gewährleistet dies mit einem hochmodernen Telekommunikationsnetz, das der Anbieter stetig weiter ausbaut. So sind die Dienste des Anbieters, die der Verbraucher vorrangig unter der Marke Maxi DSL kennt, in weiten Teilen des Allgäus verfügbar. Kürzlich hat das Unternehmen zudem bekannt gegeben, dass im ersten Halbjahr 2010 das Industriegebiet Kempten-Ursulasried sowie der Stadtteil Leubas einen Hochgeschwindigkeits-Internetzugang erhalten werden. Dagmar Gard
M-net Telekommunikations GmbH Niederlassung Kempten Wartenseestr. 5 87435 Kempten Telefon (0831) 9600-0 www.m-net.de 4–2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 101
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Die Zahlung der Weihnachtsgratifikation ist freiwillig, wenn… Weihnachten naht und viele Arbeitgeber zahlen an ihre Belegschaft Weihnachtsgeld. Zahlungen, die ein Arbeitgeber aus besonderem Anlass zusätzlich zur monatlichen Vergütung zahlt, nennt man Sonderzahlungen. Je nach Zweck ihrer Gewährung werden sie dann Weihnachtsgratifikation oder Urlaubsgeld genannt. Die Gewährung derartiger Sonderzahlungen ist nicht auf die oben benannten Anlässe beschränkt. So hatte das Bundesarbeitsgericht (Urteil vom 18.3.2009, Az.: 10 AZR 289/08) im Jahre 2009 über eine jährliche Sonderzahlung zu entscheiden, die der Arbeitgeber an wenige besonders leistungsstarke und für den Erfolg des Unternehmens besonders verantwortliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezahlt hatte. Die Zahlung erfolgte jeweils nach dem Beschluss der Gesellschafterversammlung über die Feststellung des Geschäftsergebnisses. Die Höhe der Zahlung wurde von der Gesellschafterversammlung Jahr für Jahr festgesetzt und belief sich im fünfstelligen Euro-Bereich. Bei dieser Zahlung handelte es sich nicht um eine Tantieme, weil kein direkter vertraglich vereinbarter Zusammenhang zwischen der Höhe des Geschäftserfolges und der Sonderzahlung bestand.
Gratifikationen sind häufig Anlass zu Streitigkeiten
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bwohl von den Arbeitgebern gut gemeint, führte die Gewährung einer Jahressonderzahlung in den zurückliegenden Jahrzehnten immer wieder zu Rechtsstreitigkeiten. Gestritten wurde zum Beispiel dann, wenn ein Arbeitgeber von einem Jahr auf das andere die Weihnachtsgratifikation verringerte oder gar ganz aussetzte. Gestritten wurde aber auch über die Verpflichtung zur Rückzahlung einer Weihnachtsgratifikation, wenn ein Arbeitnehmer alsbald im neuen Jahr aus dem Unternehmern ausschied. Gestritten wurde des weiteren, welche Arbeitnehmer überhaupt einen Anspruch auf Zahlung einer Jahressonderzahlung haben, etwa, wenn ein Arbeitnehmer am 30. November eines Jahres ausscheidet, die Gewährung der Weihnachtsgratifikation
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aber vom Bestand des Arbeitsverhältnisses am 1. Dezember abhängig gemacht wird. Dies sind nur einige Beispiele, über die im Zusammenhang mit der Gewährung einer Jahressonderzahlung gestritten wurde. Derartige Streitigkeiten sind für einen Arbeitgeber unangenehm. Der nachfolgende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit man bestimmte Streitigkeiten vermeiden kann, wenn man die Freiwilligkeit der Zahlung einer Jahressonderzahlung verbindlich regelt. Vereinbarung der Freiwilligkeit: Blick in den Arbeitsvertrag Alle Arbeitgeber, die Sonderzahlungen wie beispielsweise Weihnachts- oder Urlaubsgeld zahlen, sollten zunächst einen
Regelung im Arbeitsvertrag: »Die Gewährung von Sonderzuwendungen (zum Beispiel Weihnachts- und Urlaubsgeld, 13. Gehalt etc.) durch den Arbeitgeber erfolgt freiwillig und mit der Maßgabe, dass auch mit einer wieder holten Zahlung kein Rechtsanspruch für die Zukunft begründet wird«.
Blick in den zwischen ihnen und den einzelnen Arbeitnehmern bestehenden Arbeitsvertrag werfen. Findet sich in dem Arbeitsvertrag eine Regelung, wie die folgende, dann ist die Freiwilligkeit gut geregelt: Die Gewährung von Sonderzuwendungen (zum Beispiels Weihnachts- und Urlaubsgeld, 13. Gehalt etc.) durch den Arbeitgeber erfolgt freiwillig und mit der Maßgabe, dass auch mit einer wiederholten Zahlung kein Rechtsanspruch für die Zukunft begründet wird. Existiert eine solche Vertragklausel, kann der Arbeitgeber jährlich frei entscheiden, ob und in welcher Höhe er eine Sonderzahlung leistet. Obige Vertragsklausel, welche ein Arbeitgeber in einem Formulararbeitsvertrag seines Unternehmens verwendete, war Gegenstand eines Urteils des Bundesarbeitsgerichts vom 21.1.2009 (Az.: 10 AZR 219/08). Dem Urteil zugrunde lag ein Sachverhalt, wonach der Arbeitgeber in der Zeit von 1999 bis 2005 mit dem Novembergehalt zusätzlich eine Weihnachtsgratifikation in Höhe eines halben Bruttomonatsgehalts zahlte. Im Kalenderjahr 2006 zahlte der Arbeitgeber keine Weihnachtsgratifikation mit dem Hinweis auf die schwierige wirtschaftliche Lage des Unternehmens. Ein Arbeitnehmer meinte nun, dass der Arbeitgeber aufgrund betrieblicher Übung verpflichtet gewesen sei, auch für das Jahr 2006 ein Weihnachtsgeld in Höhe eines halben Bruttomonatsgehalts zu zahlen. Dabei argumentierte der Arbeitnehmer, dass die Freiwilligkeitsklausel im Arbeitsvertrag unwirksam sei. Es handele sich hierbei um eine allgemeine Geschäftsbedingung und diese sei wegen Rechtsverstoßes unwirksam. Dem ist das Bundesarbeitsgericht entgegen getreten. Eine vertragliche Klausel, wonach der Arbeitgeber Sonderzahlungen freiwillig und ohne Rechtsanspruch für die Zukunft gewährt, sind rechtens. Eine solche Klausel nennt man Freiwillig-
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keitsvorbehalt. Ein solcher Freiwilligkeitsvorbehalt kann in einem Arbeitsvertrag geregelt sein. Er ist wirksam für die Gewährung von Sonderzahlungen, es sei denn, der Arbeitgeber ist aus anderen Gründen, wie zum Beispiel Tarifvertrag oder Betriebsvereinbarung, zur Leistung gezwungen. Wird ein solcher Freiwilligkeitsvorbehalt in einem Arbeitsvertrag erklärt, wird damit wirksam das Entstehen eines Rechtsanspruchs des Zuwendungsempfängers auf künftige Sonderzahlungen verhindert. Der Arbeitgeber kann außer bei laufendem Arbeitsentgelt grundsätzlich einen Rechtsanspruch des Arbeitnehmers auf eine in Aussicht gestellte Sonderzahlung ausschließen und sich die Entscheidung vorbehalten, ob und in welcher Höhe er künftig Sonderzahlungen gewährt. Fehlender Freiwilligkeitsvorbehalt Existiert in einem Arbeitsvertrag zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer hingegen keine vertragliche Regelung hinsichtlich des Freiwilligkeitsvorbehalts, dann ist Vorsicht geboten. Der Arbeitgeber läuft Gefahr, durch mehrfache Gewährung einer Sonderzahlung damit auf Seiten des Arbeitnehmers einen Anspruch zu erzeugen. Arbeitgeber gewährt erstmals eine Gratifikation Hat der Arbeitgeber noch nie eine Sonderzahlung gewährt, kann er den Freiwilligkeitsvorbehalt auf zwei Arten regeln: Er kann entweder mit dem Arbeitnehmer eine gesonderte Vereinbarung treffen, die zum Beispiel die oben zitierte Formulierung enthält. Er kann aber auch zusammen mit der ersten Zahlung dem Arbeitnehmer schriftlich mitteilen, dass die Zahlung freiwillig ist und zukünftige Ansprüche ausschließt. Diese schriftliche Mitteilung muss er dann aber auch bei allen zukünftigen Sonderzahlungen regelmäßig dem Ar-
beitnehmer zukommen lassen. Tut er das nicht und gewährt er statt dessen über mehrere Jahre uneingeschränkt Sonderzuwendungen an seine Arbeitnehmer, dann entsteht aus der vormals freiwilligen Zahlung nun ein Anspruch des einzelnen Arbeitnehmers auf Zahlung, und zwar aufgrund betrieblicher Übung. Gefahr: Betriebliche Übung Unter einer betrieblichen Übung wird die regelmäßige Wiederholung bestimmter Verhaltensweisen des Arbeitgebers verstanden, aus denen die Arbeitnehmer schließen können, ihnen solle eine Leistung oder Vergünstigung auf Dauer gewährt werden. Dabei gibt es keine allgemein verbindliche Regel, ab welcher Zahl von Leistungen der Arbeitnehmer erwarten darf, dass er die Leistungen erhält. Allerdings ist für jährlich an die gesamte Belegschaft geleistete Gratifikationen von Seiten des Bundesarbeitsgerichts die Regel aufgestellt worden, dass eine dreimalige vorbehaltlose Gewährung zur Verbindlichkeit erstarkt. Betriebliche Übung führt zum Vertragsanspruch Durch eine derartige betriebliche Übung erhält der Arbeitnehmer einen vertraglichen Anspruch. Ein solcher Anspruch ist genau so stark wie alle anderen Vertragsansprüche. So stellte das BAG in seinem Urteil vom 18.3.2009 (Az.: 10 AZR 281/08) ausdrücklich fest, dass ein nach dem Grundsatz der betrieblichen Übung entstandener Rechtsanspruch kein vertraglicher Anspruch minderer Rechtsbeständigkeit sei. Dies hat nun zur Folge, dass ein solcher Vertragsanspruch nicht ohne Weiteres für die Zukunft wieder beseitigt werden kann. In der Vergangenheit behalf man sich so, dass man einen durch betriebliche Übung entstandenen Anspruch 4–2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 103
durch eine gegenläufige betriebliche Übung wieder rückgängig zu machen versuchte. Noch in seinem Urteil vom 4.5.1999 (Az.: 10 AZR 290/98) entschied das Bundesarbeitsgericht, dass eine betriebliche Übung dadurch geändert werden kann, dass ein Arbeitnehmer einer neuen Handhabung über einen Zeitraum von drei Jahren nicht widerspricht und dadurch eine gegenläufige betriebliche Übung entsteht. Zahlte zum Beispiel ein Arbeitnehmer drei Jahre eine geringere Gratifikation und widersprach der Arbeitnehmer nicht, erstarkte diese Zahlung nun zur betrieblichen Übung.
allerdings eine Hintertür offen. Es verweist nämlich darauf, dass eine widerspruchslose Fortsetzung der Tätigkeit durch den Arbeitnehmer nach einem Änderungsangebot des Arbeitgebers als stillschweigende Annahme der Vertragsänderung ausgelegt werden kann, wenn diese sich unmittelbar im Arbeitsverhältnis auswirkt. Dies gilt nicht, solange deren Folgen nicht hervortreten. Für den vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen Fall war dieser Hinweis nicht entscheidungserheblich. Der Hinweis gibt aber einen Ausblick, wie das Bundesarbeitsgericht in Zukunft derartige Fälle zu lösen gedenkt. Wie sich dieser Hinweis in der Praxis auswirkt, sei an folgenÄnderung der Rechtsprechung dem Beispiel verdeutlicht: des Bundesarbeitsgerichts Ein Arbeitgeber hat seit dem Jahr 2000 Diese Rechtssprechung gibt das Bundesarbis einschließlich 2008 jährlich eine Weihbeitsgericht mit Urteil vom 18.3.2009 (Az.: nachtsgratifikation in Höhe eines Brutto10 AZR 281/08) auf. Hat ein Arbeitgeber monatsgehalts vorbehaltlos bezahlt. Für einem Arbeitnehmer jahrelang vorbehaltdas Jahr 2009 kündigt er nun mittels Belos Weihnachtsgeld gezahlt, wird der Angleitschreiben an, dass er auch im Jahre 2009 eine Weihnachtsgratifikation in Höhe eines Bruttomonatsgehalts zahlt, aber diese In seinem Urteil vom 4.5.1999 (Az.: 10 AZR 290/98) entLeistung freiwillig sei schied das Bundesarbeitsgericht, dass eine betriebliche und für die Zukunft keiÜbung dadurch geändert werden kann, dass ein nen Anspruch mehr Arbeitnehmer einer neuen Handhabung über einen auslöst. Würde ein ArbeitZeitraum von drei Jahren nicht widerspricht und dadurch geber so reagieren, wäeine gegenläufige betriebliche Übung entsteht. re sein Verhalten rechtlich irrelevant. Allein der Hinweis auf die zuspruch des Arbeitnehmers auf Weihkünftige Freiwilligkeit der Leistung wirkt nachtsgeld aus betrieblicher Übung nicht sich nicht unmittelbar im Arbeitsverhältdadurch aufgehoben, dass der Arbeitgeber nis aus. Er zahlt ja 2009 die gleiche Gratifispäter bei der Leistung des Weihnachtsgelkation wie 2008. Das heißt, er bleibt weiter zur Zahlung in bisheriger Höhe verpflichdes erklärt, die Zahlung des Weihnachtstet. geldes sei eine freiwillige Leistung und beAbwandlung des obigen Beispiels: Der gründet keinen Rechtsanspruch für die ZuArbeitgeber kürzt im Jahr 2009 die Gratifikunft. Dies gilt auch dann, wenn der Arkation und erklärt des weiteren einen Freibeitnehmer der neuen Handhabung über willigkeitsvorbehalt. einen Zeitraum von drei Jahren hinweg Eine solche Kürzung der Gratifikation nicht widerspricht. Das bedeutet, dass ein wirkt sich unmittelbar auf das ArbeitsverArbeitgeber, der durch eine derartige behältnis aus. Nimmt ein Arbeitnehmer dietriebliche Übung gebunden ist, sich von se Kürzung hin, könnte darin eine stilldieser Bindung nur lösen kann, wenn er schweigende Zustimmung zur Vertragsänentweder mit den Arbeitnehmern eine gederung liegen. Ein Urteil des Bundesarsonderte Vereinbarung trifft, dass in Zubeitsgericht hierzu steht noch aus. Es könnkunft eine jährliche Sonderzahlung nur te sein, dass es dann die stillschweigende noch freiwillig und ohne Anspruch für die Zustimmung des Arbeitnehmers nur auf Zukunft gezahlt wird. Er kann auch eine die gekürzte Gratifikation beschränkt, Änderungskündigung aussprechen. Für nicht aber auch auf den Freiwilligkeitsvordie gesonderte Vereinbarung braucht der behalt. Das heißt, der Arbeitgeber muss Arbeitgeber die Zustimmung des Arbeitdann in Zukunft nur noch die gekürzte nehmers, für die Änderungskündigung in Gratifikation zahlen. Es könnte aber auch der Regel Gründe. Das Bundesarbeitsgesein, dass es die Zustimmung auch auf den richt lässt in seinem Urteil vom 18.3.2009
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Rechtssanwalt Roland Stemke Residenzplatz 1 87435 Kempten Telefon (0831) 26991 Telefax (0831) 12359 www.stemke-hauber.de rastemke@t-online.de Zugelassen beim Amts- und Landgericht Kempten, OLG München und Bayer. Oberstes Landesgericht
Freiwilligkeitsvorbehalt bezieht. Dann wäre der Arbeitgeber in Zukunft völlig frei, ob und in welcher Höhe er eine Sonderzahlung erbringt. Es könnte aber auch sein, dass das Bundesarbeitsgericht eine stillschweigende Zustimmung des Arbeitnehmers durch bloße Hinnahme der Zahlung doch noch ablehnt. Fazit Es ist daher allen Arbeitgebern dringend zu raten, in ihre Arbeitsverträge von Haus aus rein zu schreiben, dass die Gewährung einer Sonderzahlung freiwillig ist und keinen Leistungsanspruch für die Zukunft begründet. Ist dies noch nicht geschehen, empfiehlt sich eine gesonderte Vereinbarung. Hingegen ist folgende Formulierung dringend zu vermeiden: Die Gewährung einer Sonderzahlung ist freiwillig und jederzeit widerrufbar. Bei einer von Haus aus freiwilligen Leistung entsteht von Anfang an kein Anspruch des Arbeitnehmers. Ist hingegen eine Leistung widerrufbar, dann besteht zunächst einmal ein Anspruch des Arbeitnehmers. Wird dieser Anspruch durch einen nachträglichen Widerruf des Arbeitgebers einseitig geändert, ist dies rechtlich nur zulässig, wenn der Widerruf zumutbar ist und ein sachlicher Grund besteht. Streit hierüber ist vorprogrammiert. Auch hier ist Arbeitgebern dringend anzuraten, diese Klausel, wenn es irgendwie geht, nachträglich vertraglich einvernehmlich mit den Arbeitnehmern zu ändern.
WIE–WO–WAS–WANN–WER–WARUM–WIE–WO–WAS–WANN–WER–WARUM–WIE–WO–WAS
Wirtschafts-Meldungen BILD: MIMATIC
in Kürze
Betzigau
Mimatic Zettl investiert 2,5 Millionen in neues Gebäude Großinvestition in ein neues Firmengebäude: Mimatic Zettl, Hersteller von Präzisions- und Sonderwerkzeugen, hat mit ihrem Bauprojekt die Produktionsfläche auf 1 500 Quadratmeter verdoppeln können. Der erste Neubau in der 35-jährigen Firmengeschichte kostete 2,5 Millionen Euro. Mimatic Zettl beschäftigt weltweit 140 Mitarbeiter. Bad Hindelang
Baumit fährt Produktion an der Ostrach zurück Das Baustoff-Unternehmen Baumit, früher Bayosan, will die Produktion am Standort in Bad Hindelang zurückfahren. Derzeit werden noch rund 25 000 Tonnen Baustoffe im Oberallgäuer Werk hergestellt. Das ist rund ein Viertel der maximal möglichen Auslastung und dem österreichischen Mutterhaus Schmidt Industrie Holding zu wenig. In Zukunft soll die Hindelanger Firma eine andere Ausrichtung erhalten. Sie wird als Schulungszentrum genutzt und als Schaltzentrale der anderen acht deutschen Baumit-Filialen dienen.
Kempten
Interessensgemeinschaft für gesunde Lebensmittel Wer sich gesund ernähren möchte, braucht natürliche Lebensmittel. Georg Sedlmaier (63), ehemaliger Mitarbeiter der Firma Feneberg, gründete vor zehn Jahren eine Interessensgemeinschaft für gesunde Lebensmittel, die »IG Für«. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte auch der verstorbene Landwirtschaftsminister Ignaz Kiechle. Seit 2009 gibt es eine Gruppe der IG Für in Kempten. Die weltweit aktive Interessensgemeinschaft tritt für vitale Lebensmittel mit natürlichem Genussund Geschmackswert ein. Sie unterstützt die natürliche Vielfalt ohne Agro-Genmanipulation. Infos unter www.ig-fuer.de. Allgäu
Wer verdient denn nun an der Milch? Landwirte können von der Milcherzeugung alleine heute nicht mehr gut leben. Die gängige Meinung ist: Wären die Verbraucher bereit, mehr für Milchprodukte auszugeben, ginge es den Bauern besser. Wenn die Antwort so einfach wäre, sagt Emmerich Heilinger, Geschäftsführer der Süddeutschen Butter- und Käsebörse, müsste die EU nicht jemanden beauftragen, um den Geldfluss zu prüfen. Fest steht: Bestimmte Prozente aus dem Verkaufspreis gehen an Handel, Molkerei, Erzeuger, Verpackung, Transport, Abgaben für den Grünen Punkt und Werbekosten. »Die Prozentsätze, die der Handel auf Einkaufspreise aufschlägt, hängen von vielen Faktoren ab«, sagt Hannes Feneberg von der gleichnamigen Ladenkette. Bei den Personalkosten etwa rechne ein Discounter fünf Prozent dazu, bei Feneberg seien es zwölf. Tatsache ist, dass der Lohn für die Allgäuer Bauern innerhalb von zwei Jahren um die
Hälfte geschrumpft ist. Milch ist ein viel gehandeltes Produkt, aber die Marktregeln für die Zusammensetzung des Preises bleiben undurchsichtig. Waltenhofen-Hegge
Wer hat Recht beim Verkehrsunfall? Viele Autofahrer sind nach einem Verkehrsunfall unsicher, wie sie sich zu verhalten haben. Egal, wer den Unfall verschuldet hat: In fast allen Fällen kann das Auto in der gewünschten Werkstatt repariert werden. Pech hat, wer einen Kaskovertrag mit Werkstattbindung abgeschlossen hat. Er spart zwar im Versicherungsbeitrag, muss sich aber im Schadensfall an die ihm vorgegebene Partnerwerkstatt wenden. Die Abwicklung des Unfallschadens muss außerdem nicht mit der Versicherung besprochen werden. Manchmal ist es sinnvoller, einen unabhängigen Kfz-Sachverständigen oder einen Fachanwalt für Verkehrsrecht hinzuzuziehen. Darauf weist die Firma Jörg Karosseriebau aus Waltenhofen hin. Kempten
Gaspreise bleiben vorübergehend stabil Das Allgäuer Überlandwerk AÜW als größter regionaler Stromversorger geht von einem stabilen Strompreis in den nächsten Monaten aus. »Vorausgesetzt, der Gesetzgeber erhöht vorerst keine Steuern«, so Prokurist Jürgen Herrmann. Nach Preissenkungen im Herbst rechnen Experten allerdings mit einem Anstieg des Gaspreises nach der Wintersaison 2009/2010. Der Gaspreis ist an Heizöl gekoppelt. Der Verbraucher spürt die Auswirkungen mit einer Zeitverzögerung von sechs Monaten. Derzeit steigen die Kosten für Heizöl wieder an. 4–2009 ––– AllgäuerWirtschaftsmagazin ––– 105
Hackschnitzel-Werk zur Wärmeerzeugung in Betrieb genommen BILD: AÜW
Wirtschafts-Meldungen
»Skisport in Kunst und Design«
Scheidegg
Ein Buch würdigt die Arbeiten von Kilian Lipp und Hans Fili. Das Skilaufen als Leistungssport und Kulturphänomen wurde von Anfang an von Objekten namhafter Künstler und Designer begleitet. Das wird nun in einem neu erschienenen 160 Seiten starken zweisprachigen Buch mit eindrucksvollen Beispielen in Wort- und Bild dokumentiert.
Das Allgäuer Überlandwerk in Kempten
BioEnergie Allgäu hat eine Großanlage zur Wärmeerzeugung in Scheidegg in Betrieb genommen. Das 4,5 Millionen Euro teure Holzhackschnitzel-Heizwerk soll jährlich rund neun Millionen Kilowattstunden Wärme produzieren. Dazu werden jährlich 6 000 Tonnen Hackschnitzel verheizt. Die BioEnergie Allgäu ist ein Gemeinschaftsprojekt der Allgäuer Kraftwerke (AKW), Allgäuer Überlandwerke (AÜW) und des Zweckverbands für Abfallwirtschaft (ZAK).
A
usgewählt wurden SportwettbeBuch vorgestellte Arbeit eines Allgäuers werbe seit dem Anfang des bezieht sich auf die aus der Bewerbung 20.Jahrhundert. Die Plakate, resultierenden VeranstaltungskommuniCover, Programmhefte, Flyer, Medaillen kation zur Nordischen Ski WM 2005 in und Anstecker sind teilweise von weltOberstdorf. weit bekannten Künstlern wie den BauDer 1964 in Immenstadt geborene haus Meistern Herbert Bayer und László Kommunikationsdesigner Hans Fili wird Moholy-Nagy, dem Zeichner und Illusmit seiner Kommunikationsagentur FILI trator Walter Trier oder dem GegenCONCEPT für die Arbeiten zur Ski WM wartskünstler James Rizzi gestaltet worgewürdigt. Sein Konzept: »Menschen den. Auch zwei Allgäuer wurden mit je wie du und ich geben der Region, in der einer Buchseite beWeltmeister gemacht dacht. Der 1953 gebowerden ein sympathisches Gesicht und die rene Maler Kilian Lipp Zwei Allgäuer wurden mit mit dem Motiv eines fantastische Bergwelt je einer Buchseite bedacht. Skiläufers, welches er des Allgäus bildet dafür bereits 1999 in Öl gedie Kulisse«. Dazu eine malt hatte. Im Mittelpunkt sieht der BeSerie aus Wort-Bildmarken, die sich aus der Kombination eines Emblems und eitrachter aus leicht erhöhter Perspektive eine typisierte Figur mit weißem Hemd nes Textteils zusammensetzt, wurde entin einer bläulich- weißen Winterlandsprechend der Veranstaltungen 2004 bis 2009 in der Farbigkeit und im Text varischaft, die durch Baumstämme und Blätter in einem warmen Beigeton nur angeiert. Die jeweilige Disziplin wird dabei deutet ist. Dieses archaisch anmutende immer durch zwei Figuren repräsentiert. Motiv ist untrennbar mit der Bewerbung Mit wenigen dynamisch gesetzten LiniOberstdorfs um die Nordischen Skiwelten wird zum Beispiel die kraftvolle Eleganz der Langläufer skizziert und die Skimeisterschaften 2005 verbunden. flieger werden in der spektakulären FlugAuf Initiative des Organisationskomiphase gezeigt, schreibt die Autorin Dr. tees und des damaligen Bürgermeisters Karin Rase. Müller wurde es sogar als Schatzbrief herausgegeben, um die Bewerbung finanDas Buch ist in der Edition Leipzig ziell zu unterstützen. Die zweite in dem erschienen (ISBN 978-3336100-653).
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Stuttgart/Blaichach
Bosch erwartet Umsatzeinbruch Der weltgrößte Automobilzulieferer Bosch wird erstmals in seiner Firmengeschichte in diesem Jahr Verluste schreiben. Bosch-Chef Franz Fehrenbach rechnet mit einem Umsatzrückgang von rund 15 Prozent, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Nicht rosig entwickelte sich die Zahl der Mitarbeiter: Anfang 2009 waren rund 280 000 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig. Rund 10 000 Stellen sollen bis Jahresende vor allem im Ausland gestrichen werden. Im Werk Blaichach sei die Situation »unverändert stabil«, so eine Sprecherin. Rund 3 300 Mitarbeiter sind im Oberallgäuer Werk beschäftigt. Die meisten von ihnen arbeiten zwei Stunden pro Woche weniger. In Kurzarbeit sind rund 200 Mitarbeiter.
Besser sehen, besser sitzen: Neuer Glanz für das Theaterkästle Altusried
BILD: DACHSER
Besucher des Theaterkästle Altusried sitzen jetzt auf neuen, dunkelroten Sitzen mit neuem Unterbau. Die Sitzreihen steigen in jeder Reihe nach hinten etwas an, so dass der Zuschauer die Bühne besser sehen kann. Zusätzlich erhielten die Wände des Saals einen neuen Anstrich. Insgesamt wendete das Theaterkästle rund 70 000 Euro auf. Öffentliche Gelder seien nicht geflossen. Statt dessen setzte man auf eine clevere Idee: Für 125 Euro konnte eine Patenschaft für einen Stuhl übernommen werden. Im Gegenzug wurde dort ein Schildchen mit dem Namen des Spenders angebracht.
Kempten/Bukarest
Dachser rollt nach Rumänien Das internationale Logistikunternehmen Dachser wächst weiter in Osteuropa. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Kempten hat eine Niederlassung in Rumänien gegründet. Die Dachser Romania agiert als eigenständige Gesellschaft. Nach Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn ist Rumänien das fünfte Land im firmeneigenen interkontinentalen Logistiknetzwerk zwischen Ostsee und Adria. Der Logistikdienstleister beschäftigt weltweit 18 375 Mitarbeiter. Im Jahr 2008 lag der Gesamtumsatz bei 3,6 Milliarden Euro.
Durach
Allgäuer Holz+Boden hat Grund zu lachen
DIANE von FURSTENBERG
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Duracher Firma »Allgäuer Holz + Boden« wurde in der neuen Lagerhalle mit rund 400 Gästen ausgelassen gefeiert. Mit Kabarett und Sport sorgten die Organisatoren für Stimmung, die jedoch aufgrund der überdurchschnittlich guten Entwicklung der Geschäftszahlen ohnehin schon positiv war. Denn im Krisenjahr 2009 konnte das Unternehmen sogar einen zweistelligen Umsatz-Zuwachs verbuchen.
Kempten
Verbraucher können Von hier-Bioprodukte im Internet zurückverfolgen Wer Bioprodukte einkauft, möchte gerne wissen, wo und wie diese Produkte hergestellt werden. Die Firma Feneberg bietet diese Möglichkeit jetzt per Mausklick an. Und so geht’s: Auf jedem Von-hier-Produkt steht eine Nummer, der sogenannte Bio-mit-Gesicht (bgm)-Code. Diesen Code können die Verbraucher unter www.bio-mit-gesicht.de eingeben. Sofort gelangt man zum Portrait des Betriebes, von dem das Produkt stammt.
Kommen Sie doch zu einer unserer Modenschauen am Freitag, den 11. Dezember um 13, 15 oder um 17 Uhr und lassen Sie sich von der neuen Frühjahr/Sommer-Kollektion 2010 von Marc Cain begeistern. Winterkollektion stark reduziert, ein Besuch bei uns lohnt sich immer!
Salzstraße 29, 87435 Kempten, Tel. 08 31-1 75 04
CLOSED©
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Wirtschafts-Meldungen
Altusried
Wirtschafts-Meldungen
aus der Ferne zu manipulieren. Für Dieter Kempf vom Branchenverband Bitkom ist dies kein Grund, um das Internet aus dem Leben zu verbannen. Vielmehr müsse sich der Nutzer im Internet aufmerksam verhalten und seinen Rechner richtig ausstatten. Zum Beispiel mit Antiviren-Programmen.
BILD: SYLT MARKETING
Frankfurt
Westerland
Hoch, höher, am höchsten – Sylt kennt keine Krise
erhofften sich nur vier Prozent der regional Befragten eine wirtschaftliche Verbesserung. Jetzt sind es bereits 23 Prozent. Im Gegenzug hat der Anteil der Pessimisten von 44 auf 26 Prozent abgenommen.
Die Kaufpreise für Häuser auf Sylt verdoppeln sich alle zehn Jahre, besagt eine Studie der Deutschen Bank. Selbst die derzeitige Krise wirkt sich nur minimal auf die Steigerungsraten aus. Als Grund für die stetig steigenden Preise wird das immer knappere Angebot auf der Insel genannt. Im gefragten Kampen kostet ein Quadratmeter Bauland schon über 3 500 Euro. »Eine Wohnung auf Sylt ist für viele eine Imagefrage«, sagt Makler Oliver Densch. Doch es gebe zunehmend Kunden, die dem Trubel auf Sylt nichts abgewinnen können. Diese würden auf die anderen, ursprünglicheren Nordseeinseln ausweichen.
Trotz Trend zur Digitalfotografie lassen fast 90 Prozent aller weiblichen und 80 Prozent der männlichen Besitzer von Digitalkameras ihre Bilder auf Fotopapier drucken. Diese Zahlen hat eine Forsa-Studie im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom ermittelt. Insgesamt lassen 33 Millionen Bundesbürger Papierabzüge ihrer Digitalfotos machen.
Augsburg
Berlin
Konjunktur im Oberallgäu und Kempten erholt sich nur langsam
Kriminelle Machenschaften und Betrug im Internet wachsen
Die Mehrheit der Unternehmen im Oberallgäu und in Kempten bewertet ihre Geschäftslage als befriedigend, jedes fünfte Unternehmen als gut. Insgesamt ist die Bewertung deutlich besser als im schwäbischen Durchschnitt, wie die IHK in einer Konjunkturumfrage ermittelt hat. Eine Ausnahme ist der Industriebereich. Hier stagniert die Geschäftslage. Insgesamt sind jedoch viele Betriebe seit langem nicht genügend ausgelastet. Als Folge rechnen etwa ein Viertel der befragten Unternehmen mit einem Personalabbau. Doch positive Signale aus der Wirtschaft werfen ihre Schatten voraus. Bei der letzten Umfrage
Fast 70 Prozent der deutschen Haushalte besitzen heute einen Computer mit Internetzugang. Die Bundesbürger tätigen immer mehr Einkäufe und Bankgeschäfte per Mausklick. Doch mit sensiblen Daten und Passwörtern gehen viele Internetnutzer zu sorglos um, warnt Jörg Ziercke, Chef des Bundeskriminalamtes (BKA). Die Betrüger werden dabei immer raffinierter und professioneller. Dabei seien es nicht mehr alleine technikbegeisterte Einzeltäter, sondern zunehmend Gruppierungen, die hohe Profite wittern. Neben dem Passwortklau – Stichwort Phishing – kapern auch immer mehr Kriminelle Computer, um sie
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Deutsche Bank fährt wieder Milliardengewinn ein Finanzkrise? War da was? Die Deutsche Bank hat sich prächtig von der Finanzkrise erholt und Milliardengewinne sprudeln wieder. Im dritten Quartal 2009 erzielte Deutschlands größte Bank rund 1,4 Milliarden Euro Gewinn. Es war der dritte Quartalsgewinn in Folge. Kürzlich kaufte der Bankenprimus die Vermögensverwaltung der Privatbank Sal. Oppenheim. Auch im Privatkundengeschäft schrieb die Deutsche Bank wieder schwarze Zahlen.
Berlin
Fotos auf Papier auch im digitalen Zeitalter beliebt
Sulzberg
Urlaub auf dem Bauernhof weiterhin gefragt Trotz Wirtschaftskrise machen immer mehr Menschen Urlaub auf dem Bauernhof. Dies stellte der Verein »Mir Allgäuer – Urlaub auf dem Bauernhof« auf seiner Jahresversammlung in Sulzberg fest. Fürs kommende Jahr sind mehr Werbeaktivitäten geplant. Im Oberallgäu bietet jeder vierte Landwirt Gästezimmer an. Tourismus bleibt ein wichtiges Zubrot für die Landwirtschaft.
Kempten
Timo Schneider holt DTM-Titel ins Allgäu Timo Schneider (30) hat zum zweiten Mal den Meistertitel bei der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) am Hockenheimring verteidigt. Dem Audi-Piloten reichte beim letzten Saisonlauf ein zweiter Platz, um seinen Triumph vom Vorjahr zu wiederholen. Für das Kemptener Abt-Sportsline-Team ist der Sieg der Höhepunkt der Rennsport-Saison. Hans-Jürgen Abt beschäftigt derzeit 180 Mitarbeiter, davon 60 in der Motorsportabteilung.
Wirtschafts-Meldungen
Schwabmünchen
Sportbekleidungshersteller Schöffel erweist sich als krisenfest
BILD: SCHÖFFEL
Über dem Geschäft mit Sport und Outdoor-Bekleidung scheint trotz Krise weiterhin die Sonne. Nach einem Rekordergebnis im vergangenen Jahr von 75,5 Millionen Euro Umsatz hofft Schöffel für 2009 auf ähnlich gute Zahlen. Zwar ist das Firmenkundengeschäft zweistellig eingebrochen. Doch diese Verluste konnten bislang vom Bereich Outdoor- und Skibekleidung aufgefangen werden. Der Familienbetrieb Schöffel beschäftigt am Firmensitz in Schwabmünchen rund 180 Mitarbeiter.
Frankfurt
Marktoberdorf
GfK-Studie: Verbraucher wollen Bio-Qualität
Fendt gut unterwegs bei gedrosseltem Tempo
Verbraucher wollen zunehmend Lebensmittel mit Bio-Siegel und aus dem fairen Handel kaufen. Supermärkte und Discounter reagieren auf die steigende Nachfrage. Das Sortiment an Produkten, die ökologische als auch soziale Standards erfüllen, wächst. Kritiker hingegen bemängeln die Entwicklung als Augenwischerei. Sie fordern eine umfassende Strategie gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat zusammen mit Unternehmensberater Roland Berger das ema Unternehmensverantwortung in diesem Zusammenhang untersucht. Entscheidend sei für Unternehmen, dass sich die wichtigsten Käufergruppen durch das ökologische, soziale und gesellschaftliche Engagement des Herstellers direkt angesprochen fühlen. Unternehmen, die ihre Produkte vor allem regional vertreiben, werden ihre Kunden eher mit einer Spende für den lokalen Kindergarten überzeugen als mit Aktionen gegen Kinderarbeit, so die Studie.
2008 war für Fendt ein höchst erfolgreiches Jahr. Insgesamt verkaufte der zum US-Konzern AGCO gehörende Landtechnik-Hersteller 15428 Traktoren – so viele wie nie zuvor. Das dicke Auftragspolster bescherte den Marktoberdorfern in den ersten sechs Monaten 2009 das beste Halbjahresergebnis der Firmengeschichte. Im zweiten Halbjahr war ein deutlicher Nachfragerückgang zu spüren. Die Produktion läuft trotzdem gut weiter, man rechnet mit einem »ordentlichen Geschäftsjahr 2009«, so Peter-Josef Paffen, Sprecher der Geschäftsführung. Fendt wird in diesem Jahr rund 44 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investieren. Wachstumschancen sieht der Konzern vor allem in Asien, aber auch allen anderen Regionen der Welt einschließlich Westeuropa. In Marktoberdorf und Bäumenheim beschäftigt Fendt knapp 3 400 Menschen.
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Bayern und Türkei stärken Wirtschaftsbeziehungen Für bayerische Unternehmen ist die Türkei ein wichtiger Handelspartner. Türkische Unternehmer in Bayern stellen mittlerweile einen bedeutenden Beitrag zur Beschäftigung und Wertschöpfung im Freistaat dar. Kommendes Jahr wird zudem eine bayerische Repräsentanz in Istanbul eröffnen. Die Türkei wiederum plant ihr erstes Business Center auf bayerischem Boden. In Bayern leben rund 230 000 türkische Mitbürger, von denen viele rührige Geschäftsleute sind. Im Jahr 2007 exportierte Bayern Waren im Wert von zwei Milliarden Euro in die Türkei.
BILD: FÜSSEN TOURISMUS UND MARKETING/PAULICK
Wirtschafts-Meldungen
München
Ingolstadt Füssen
Vorfreude auf Bayerische Landesausstellung 2010 Ab Mai 2010 erwartet Füssen über 100 000 Besucher anlässlich der Landesaustellung »Bayern – Italien«. Schon jetzt machen die Verantwortlichen Lust auf die Zeitreise, »die möglichst viele Sinne anspricht«, wie Ausstellungschef Rainhard Riepertinger ankündigte. Er möchte zeigen, dass »Geschichte richtig Spaß machen kann«. Schauplatz in Füssen wird das Kloster St. Mang werden, welches auf rund 1 500 Quadratmetern die bayerisch-italienischen Verbindungen von der Antike bis ins späte 18. Jahrhundert darstellt. Das kulturelle Großereignis findet vom 21. Mai bis zum 10. Oktober 2010 statt. Schauplätze und Mitveranstalter sind neben Füssen, die Fuggerstadt Augsburg und das neue Textil- und Industriemuseum im Augsburger Textilviertel.
Cupertino, Kalifornien
Apple wieder höchst profitabel Der Hersteller von Computern, iPhone und iPod läuft zu Höchstform auf: Apple hat im dritten Quartal die besten Umsatzzahlen seiner Firmengeschichte geschrieben. Noch nie zuvor hatte Apple so viel Mac-Rechner und Handys verkauft. Der Gewinn lag bei 1,7 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Insgesamt setzten die Kalifornier 9,9 Milliarden US-Dollar um. Die Aktie kletterte zeitweise auf über 204 US-Dollar. Apple arbeitet bereits an neuen Produkten. Nach Medienangaben soll darunter ein Tablet-Computer mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm sein. Berlin
Deutschlands Export wächst wieder Bis zu 10 Prozent sollen die Exporte 2010 wieder wachsen. Diese Prognose stellte der Bundesverband für den Groß- und Außenhandel (BGA) für das kommende Jahr. Das Exportvolumen soll Waren im Wert von etwa 900 Milliarden Euro umfassen. Dies entspreche dem Niveau von 2006, sagte BGA-Präsident Anton Börner. Das Rennen um den Titel Exportweltmeister 2009 ist noch nicht entschieden. Im ersten Halbjahr lagen Deutschland und China gleichauf.
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Fahren 2010 mehr Audis als Mercedes? Stimmen die Prognosen einer Studie der Universität Duisburg-Essen, wird Audi 2010 weltweit erstmals mehr Fahrzeuge verkaufen als Mercedes. BMW bleibt unter den Premium-Herstellern auch im kommenden Jahr die Nummer eins. Mögliche Gründe für das Verblassen des Mercedes-Sterns: Die Schwaben schöpfen eine mögliche Zusammenarbeit mit anderen Herstellern zu wenig aus. Audi hat bessere Karten durch die Zusammenarbeit mit dem VW-Konzern. Deshalb mache Audi mehr Gewinn pro verkauftem Fahrzeug als Mercedes. Beim Klimaschutz habe BMW die Nase vorn, so Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Poing
Netbooks unterm Weihnachtsbaum Seit rund zwei Jahren gibt es die sogenannten Netbooks – abgespeckte Notebooks mit kleinem Display; die preiswertesten Modelle sind ab 250 Euro erhältlich. Für Michaela Wurm vom Fachmagazin »Computer Reseller News« ist es »gut möglich, dass Netbooks der Renner im Weihnachtsgeschäft werden«. Weil die Branche erkannt habe, »dass hier eine ganz neue Gerätekategorie entsteht, springen alle auf den Zug auf.« Laut einer Studie von www.displaysearch.com sind bereits 22,2 Prozent aller verkauften tragbaren PCs Netbooks.
Allgäu Airport steigert Angebot um 100 Prozent
»In Farbe!« Das Jüdische Museum am Münchner Jakobsplatz zeigt bis 24. Januar 2010 eine ungewöhnliche Bildersammlung. Es handelt sich um 70 Bilder aus einer Sammlung von Fotografien, die der holländische Palästina-Reisende Arie Speelmann um 1926 erwarb. Die handkolorierten Fotografien zeigen Jerusalem, das Landleben, Ansichten von Städten und Dörfern in der Region und vermitteln ein faszinierendes Bild des Nahen Ostens im frühen 20. Jahrhundert. Wiggensbach
Erfolg für Fotofreunde Wiggensbach Manuela Prediger von den Fotofreunden Wiggensbach darf sich Deutsche Fotomeisterin 2009 nennen. Gleich bei ihrer Premieren-Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft des deutschen Verbands für Fotografie überzeugte sie mit ihrem Frauen-Porträt »White«. Damit setzt sich die Erfolgslaufbahn des Allgäuer Fotoclubs fort, der seit Bestehen bereits mit unterschiedlichen Auszeichnungen von sich reden macht (www.fotofreunde-wiggensbach.de). Kempten
Baupreis Allgäu »Qualitätsvolles Bauen im Allgäu ist auf einem guten Weg«, lobte Ulms Baubürgermeister Alexander Wetzig bei der Presseverleihung des Baupreises Allgäu 2009. Insgesamt fünf Allgäuer Preisträger konnten ihre Ehrungen entgegennehmen. Die Preisträger waren die Baufritz-»Hausschneiderei« in Erkheim, zwei Wohnhäuser in Kempten und Wiggensbach, ein Mehrfamilienhaus in Memmingen sowie das Büro- und Geschäftsgebäude Fischerstrasse in Kempten, das im Auftrag des Allgäuer Überlandwerkes von den »f64 Architekten« gebaut wurde. Ausgelobt wurde die mit 5 000 Euro dotierte Ehrung vom Architekturforum Kempten. Der Jury sei die Entscheidung nicht leicht gefallen, erklärte eine der Preisrichterinnen, es seien »viele interessante Projekte« eingereicht worden.
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Im Vergleich zum vergangenen Winter hat der Allgäu Airport Memmingen sein Angebot für den Winter verdoppelt. Mit den neuen Zielen Stockholm, Oslo und Edinburgh, Bremen, Kiew und Kattowitz in Polen wird der Flughafen noch attraktiver. Damit wird der großen Nachfrage auch von Geschäftsreisenden Rechnung getragen. In einer breit angelegten Fluggast-Befragung des Mittelstandsinstituts an der Hochschule Kempten zeigte sich, dass immerhin ein Drittel der Inlandflüge den Geschäftsreisen zuzuordnen sind. Wolfertschwenden
Gewerbepark eröffnet Nach nur sieben Monaten Bauzeit ist der neue Wolfertschwender Innovations- und Dienstleistungspark (WiNN) offiziell eröffnet worden. Das dreistöckige Gewerbeobjekt soll vor allem kleinen Unternehmen und Existenzgründern ideale Bedingungen bieten. Die Gewo (Geschäftshaus Wolfertschwenden), deren Gesellschafter die Gemeinde Wolfertschwenden ist, investierte in das Projekt 4,3 Millionen Euro. Mit dem Verpackungsunternehmen Multivac konnte gleich ein potenter Hauptmieter gefunden werden. Weitere Firmen haben bereits zugesagt oder ihr Interesse signalisiert, sich in den 2 700 Quadratmeter großen Gewerbepark einzumieten.
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Zimmerei
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Holzhausbau
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Altbausanierung
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Altbaurestaurierung
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zertifizierter Energiefachbetrieb
Holzbau Redle
Wirtschafts-Meldungen
Memmingen München
Wirtschafts-Meldungen
Herzogenaurach
Augsburg
Wiesbaden
Adidas-Gruppe: Umsatz geht zurück
KUKA baut weiter Stellen ab
Die deutsche Wirtschaft erholt sich weiter
Für die ersten neun Monate dieses Jahres verzeichnete Adidas einen Umsatz- und Gewinneinbruch. Der Sportartikel-Riese begründet die negative Entwicklung mit niedrigeren Umsatzerlösen in allen Geschäftssegmenten. Der währungsbereinigte Konzernumsatz verringerte sich in den ersten neun Monaten 2009 in fast allen Regionen der Welt. Auch in Europa meldet Adidas einen Rückgang um acht Prozent. Den Konzernumsatz im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres beziffert die Adidas-Gruppe auf 2,888 Milliarden Euro. Das sind sechs Prozent unter dem Vorjahresniveau (3,083 Milliarden Euro). Weiterhin sank laut Adidas in diesem Quartal das Betriebsergebnis des Konzerns um 29 Prozent auf 336 Millionen Euro. 2008 waren es noch 473 Millionen Euro. Jetzt hofft das Unternehmen auf positive Impulse im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2010.
Der Roboter- und Anlagenhersteller KUKA, der 5 900 Menschen beschäftigt, wurde von der Wirtschaftkrise schwer getroffen. Vor allem mit dem Verlust wichtiger Kunden aus der Autoindustrie hatte KUKA zu kämpfen und musste Mitarbeiter entlassen. Und der Stellenabbau soll fortgeführt werden. Dabei setzt das Unternehmen »auf freiwilliges Ausscheiden«, wie Finanzchef Stephan Schulak sagte. Er hoffe, bis zum Jahresende »deutlich über 100 Mitarbeiter« für diesen Weg zu gewinnen. »Das betrifft vor allem den Standort Augsburg.« Wie viele Mitarbeiter letztlich gehen müssten, hänge vom weiteren Verlauf des Geschäfts ab, sagte Schulak. »Seit Mitte September sehen wir eine Erholung.« Er hoffe deshalb, auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten zu können. Für etwas Erleichterung sorgt auch die Kurzarbeit von 300 Mitarbeitern.
Positive Signale vom Statistischen Bundesamt: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war – preis-, saison- und kalenderbereinigt – im dritten Vierteljahr 2009 um 0,7 Prozent höher als im Vorquartal. Insbesondere der Anstieg der Exporte und der Investitionen in Ausrüstungen und Bauten sorgten für die positive Entwicklung. Vergleicht man jedoch dieses Quartal mit dem 3. Quartal des letzten Jahres, so sind die Auswirkungen der Wirtschaftskrise doch klar erkennbar: Das preisbereinigte BIP ging im Vergleich zum dritten Quartal 2008 um 4,7 Prozent zurück. Die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2009 wurde von 40,4 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 81 000 Personen oder 0,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Bad Grönenbach
Allgäuer Gesundheitsführer 2010 für alternative Heilmethoden erhältlich Der Allgäuer Gesundheitsführer 2010 ist jetzt neu aufgelegt worden. Die Broschüre ist ein Gemeinschaftsprojekt von erapeuten und Anbietern seriöser Dienstleistungen und Produkte im alternativen Heilsektor. Von der Körperschule Allgäu über Heilpraktiker, Pilgerreisen und Lachyoga-Trainer gibt die Broschüre einen breit gefächerten Überblick über alternative Wege zur Heilung von Körper, Seele und Geist. Die handliche Broschüre liegt in vielen Praxen und Apotheken aus. Nähere Informationen gibt es unter www.gesundheitsfuehrerallgaeu.de oder unter der Telefonnummer (0 83 34)25 94 83.
Fürth
Der Name »Quelle« bleibt Beim Versandhändler Quelle ist endgültig Schluss. Rund 82 Jahre nach der Gründung ist das Aus für das zahlungsunfähige Traditionsunternehmen besiegelt. Der Name jedoch lebt weiter. Denn die Namensrechte des insolventen Fürther Unternehmen gehen an das Hamburger Versandhaus Otto. Damit darf Otto neben den Quelle-Logos auch die meisten Internet-Adressen des insolventen Versandhauses nutzen. Außerdem kaufte Konkurrent Otto mehrere Quelle-Standorte in ganz Europa und sicherte sich das Russland-Geschäft von Quelle. Laut Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg bezahlte Otto 65 Millionen Euro für die Rechte an der Marke »Quelle« und das Russland-Geschäft des bisherigen Konkurrenten. Frankfurt
Albtraum für Datenschützer – Bewerbungen bei Ebay versteigert Bewerbungen unterliegen dem Datenschutz. Deshalb müssen Unternehmen die Bewerbungsunterlagen zurückgewiesener Kandidaten in der Regel zurücksenden. Mit diesem Vorfall bei Ebay rückte das ema ins Rampenlicht: Ein Frankfurter Unternehmen verhökerte 500 gebrauchte
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biet herrscht auch im Allgäu ein StadtLand-Gefälle: so sind die auf dem Land lebenden Deutschen deutlich weniger verschuldet als die Einwohner in Städten. München
Allgäu
Weniger überschuldet als vor einem Jahr Die Verschuldung der Deutschen hat im Jahr 2009 nicht zugenommen. Diesen erfreulichen Trend kann man auch im Allgäu erkennen: Mit einer Quote von 7,2 Prozent sank die Verschuldung in der Region um 0,45 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Die niedrigsten Schuldnerquoten weisen Bayern mit 6,72 Prozent, BadenWürttemberg mit 7,11 Prozent und Sachsen mit 7,96 Prozent auf. Bremen (13,92 Prozent), Berlin (12,16 Prozent) sowie Sachsen-Anhalt (11,05 Prozent) haben laut aktueller Statistik die höchste Schuldner-Quote. Die gesamte Bundesrepublik kommt zur Zeit auf rund 9,09 Prozent. Exemplarisch für das gesamten Bundesge-
München ist teures Pflaster München ist, was die Mietpreise betrifft, nach wie vor in ganz Deutschland Spitzenreiter. Mieter in München geben fast 18 Prozent ihrer Kaufkraft für die Mietkosten aus (Analyse-Institut Gewos). Die Durchschnittsmiete von 11,14 Euro pro Monat und Quadratmeter, liegt damit deutlich über der Miete des Zweitplatzierten, Frankfurt am Main. Am günstigsten sind die Mieten im oberfränkischen Hof. Dort zahlen Mieter im Schnitt 3,87 Euro pro Quadratmeter. Laut Münchener Wohnungsmarktbarometer sind die Erstbezugsmieten für Wohnungen mittlerer Größe nahezu konstant, während die Preise für kleine und große Wohnungen weiter klettern.
Wirtschafts-Meldungen
Bewerbungsmappen bei Ebay. Ein Schreibwarenhändler ersteigerte die Unterlagen für zehn Euro – und staunte nicht schlecht. Die Mappen waren noch mit Lebensläufen gefüllt, so die Frankfurter Rundschau.
Brüssel
Onlineshops nutzen grenzüberschreitendes Internet noch zu wenig Einkaufen ohne Grenzen und rund um die Uhr: Im Internet gibt es keine Ländergrenzen. Dennoch bieten die meisten Händler ihre Waren oft nur im eigenen Land an. Das ist das Ergebnis einer EU-Studie, die Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kuneva kürzlich in Brüssel vorstellte. Im Auftrag der Untersuchung gaben Testkäufer 11 000 Bestellungen in anderen Mitgliedsländern auf. Auf der Einkaufsliste waren Produkte wie Laptops, DVDs, Mäntel, Hosen und Schuhe. In 61 Prozent der Fälle weigerten sich die Anbieter, ihre Ware in einen anderen EUStaat zu liefern. Oft mangelte es den Online-Shops an grenzüberschreitenden Zahlungsmöglichkeiten.
Gersthofen/Burtenbach
Humbaur übernimmt Kögel
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KÖGL
BILD:
Die Unternehmensgruppe Humbaur aus Gersthofen wird neue Eigentümerin der insolventen Kögel Fahrzeugwerke aus Burtenbach (Landkreis Günzburg). Von den 763 Beschäftigten will Humbaur etwa zwei Drittel übernehmen. Die gekündigten Mitarbeiter sollen für sechs Monate in einer Transfergesellschaft aufgefangen werden, heißt es. Obwohl durch die Übernahme 233 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren, zeigte sich IG-Metall-Sekretär Günter Frey »mit dem Verlauf der Verkaufsgespräche sehr zufrieden.« Denn die Gewerkschaft habe die Sorge gehabt, dass Kögel nach der Insolvenz vor vier Monaten – der zweiten nach 2004 – nun stillgelegt werde.
Gewonnen: Entspannung pur
Allgäuer Wirtschaftsmagazin
IMPRESSUM
Wellness-Urlaub
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Verlag TT VERLAG GmbH St.-Mang-Platz 23 87435 Kempten Telefon (08 31) 96 01 51-0 Telefax (08 31) 96 01 51-29 info@tt-verlag.de www.tt-verlag.de Geschäftsführer (gesamtverantwortlich) omas Tänzel Redaktion Maria Anna Weixler-Schürger (08 31) 96 01 51-0 Sabine Fischer (08 31) 96 01 51-12
gegen Winterblues
Medienberatung omas Tänzel (08 31) 96 01 51-10 Michael Müller (08 31) 96 01 51-11 Günter Wastl (08 31) 96 01 51-12
Wenn die Tage kürzer werden, es draußen kalt und ungemütlich wird, neigen viele Menschen dazu, sich müde, ausgelaugt und kraftlos zu fühlen. Als erfrischendes Gegenmittel empfehlen wir ein Verwöhnwochenende in einem komfortablen Wohlfühl-Hotel.
Druckvorstufe und Druck Holzer Druck und Medien Fridolin-Holzer-Straße 22-24 88171 Weiler im Allgäu Telefon (0 83 87) 399-0 Telefax (0 83 87) 399-33 E-Mail info@druckerei-holzer.de Magazin-Layout Brigitte Weixler
Unsere Leserinnen Marion Keller-Hanischdörfer aus Kempten und Martina WillerSteiner aus Ronsberg können sich auf einen Entschleunigungs-Urlaub im Balance Resort Ifenblick freuen! Die beiden Frauen nahmen beim Gewinnspiel der letzten Ausgabe teil und gewannen jeweils drei Übernachtungen für je zwei Personen. Außerdem können sie die gesunden Köstlichkeiten der Hotelküche im Rahmen der Genusspension genießen. Damit die Entspannung perfekt wird, gibt es ein Aromabad und die Teilnahme einer Sinneswanderung sowie eine Nordic Walking Tour in der herrlichen Landschaft rund um Balderschwang dazu. Die Redaktion vom Allgäuer Wirtschaftsmagazin ist sicher, dass diese drei Tage ganz einfach wunderbar werden! Informationen zum Hotel unter www.balance-resort-ifenblick.de.
Anzeigen-Layout Composizione Katrin Rampp Bankverbindung Sparkasse Allgäu Konto-Nr. 514 269 406 BLZ 733 500 00 Bezugspreis/Abonnement Einzelheft 4,90 Euro »Allgäuer Wirtschaftsmagazin« im Einzelabonnement bei 6 Ausgaben Inland: 27,90 Euro inkl. Versand Ausland: 38,40 Euro inkl. Versand ISSN 1868-3789 Alle Rechte vorbehalten. © für Layout und Konzept: Maria Anna Weixler-Schürger
Allgäuer
Die nächste Ausgabe erscheint am 28. Februar 2010
Wirtschaftsmagazin
Freuen Sie sich mit uns auf viele weitere spannende Themen, Menschen und Unternehmen im neuen Jahr.
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