Leutkirch
Allgäu Wirtschaftsmagazin | Spezial Juni 2016
Spezial Wirtschaft | Historie | Kultur | Sport
LeutkirchRegio185x265 17.06.2016 9:27 Uhr Seite 1 C
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Editorial |
Leutkirch Spezial
Liebe Leserinnen und Leser, eine sehr erfreuliche Nachricht erreichte uns kurz vor Jahresende 2015: Die Finanzierung ist gesichert, der Center Parc im Urlauer Tann wird gebaut. Mehr als 250 Millionen Euro werden dort investiert, mehrere hundert Arbeitsplätze werden entstehen. Viele Tausend Menschen aus dem In- und Ausland werden als Gäste des Center Parcs Allgäu unsere wunderschöne Region entdecken. Unser Einzelhandel, unsere Bauwirtschaft, das Handwerk und die Gastronomie werden von den Impulsen profitieren, die dieses große touristische Projekt der ganzen Region geben wird. Wir freuen uns auf unseren Ferienpark und seine Gäste!
TITELBilder: Stadt Leutkirch; anja koehler, Möslang Sitzmöbel e.K.; Ingenieurbüro Stotz, Hirschberg
Doch auch darüber hinaus ist der Standort Leutkirch für die Wirtschaft sehr interessant. Direkt an der A 96 gelegen spüren wir eine große Nachfrage nach Erweiterung vorhandener Unternehmen und einer großen Nachfrage nach Gewerbeflächen, die wir bestmöglich bedienen. Von der IHK wurden wir zudem erst kürzlich als wirtschaftsfreundlichste Stadtverwaltung im gesamten Regierungsbezirk bezeichnet. Die guten Erfolge im Gewerbe sind auch bei der Bevölkerungsentwicklung spürbar. Gegen den Trend ist die Einwohneranzahl in den letzten Jahren gestiegen. Damit verbunden konnten zuletzt zahlreiche Wohnbauprojekte umgesetzt werden. So wurden allein im Neubaugebiet „Beim Marienhof“ innerhalb eines Jahres fast 80 Bauplätze verkauft. Ein Highlight in diesem Jahr stellt die erste urkundliche Erwähnung unserer Stadt vor 1250 Jahren dar. Mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen wird dieses Ereignis ausgiebig gefeiert. Die Bürger unserer Stadt aber auch unsere Gäste werden Leutkirch als lebendiges, Allgäu Wirtschaftsmagazin | Leutkirch
traditionsbewusstes, kunst- und kultursinniges Gemeinwesen erleben. Auch zeigt sich im Jubiläumsjahr der größte Reichtum unserer Stadt eindrucksvoll: Hier leben engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich mit Herz und Hand für unsere Mitmachstadt einsetzen. Wem das zu viel Trubel ist, der ist eingeladen sich die reichsstädtische Vergangenheit Leutkirchs in der mustergültig sanierten Altstadt anzusehen. Im geistlichen Viertel mit der „Leutekirche“ St. Martin. Am mittelalterlichen Bockturm. Am Gotischen Haus, einem Baudenkmal höchsten Ranges. Am prächtigen RokokoRathaus, einem der schönsten barocken Profanbauten weit und breit. Oder auch draußen vor der Stadt: Sanfte Hügel, grüne Flächen, Ruhe. Auf dem Zeiler Rücken hat man vom Renaissanceschloss Zeil aus einen überwältigenden Blick auf die Alpen. Für historisch Interessierte ein Muss: das Glasmuseum im historischen Glasmacherdorf Schmidsfelden. In dieser Spezialausgabe des Allgäuer Wirtschaftsmagazins lernen Sie einen kleinen Teil der Vielfalt, Schönheit und Leistungsfähigkeit Leutkirchs kennen. Eine gute Lektüre wünscht Ihnen Ihr
Hans-Jörg Henle, Oberbürgermeister Große Kreisstadt Leutkirch im Allgäu
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Leutkirch Spezial | Inhalt
10 Geschichte Leutkirchs Bescheiden, bodenständig und „schaffig“ seien die Leutkircher, heißt es. Und – sie hätten lieber mehr auf Lager als zu viel in den Schaufenstern. Vielleicht macht ja gerade das den Charme und die Attraktivität der ehemaligen Freien Reichsstadt und heutigen „Großen Kreisstadt“ mit ihren rund 23.000 Einwohnern im baden-württembergischen Westallgäu aus, die heuer ganz im Zeichen der 1250-Jahr-Feier steht. Wer viel schafft, darf auch (viel) feiern, erst recht ein so bedeutendes, historisches Ereignis.
12 Automatisierungstechnik elobau GmbH & Co. KG ist ein international agierendes Unternehmen mit Hauptsitz in Leutkirch, das nicht nur in Bezug auf Nachhaltigkeit die Vorreiterrolle übernimmt. Mit seinen über 700 Beschäftigten erwirtschaftete der Technologieführer vergangenes Jahr 81 Mio. Euro. elobau entwickelt und fertigt Sensorik und Bediensysteme für den Maschinenbau sowie die Nutzfahrzeugbranche. Die innovativen, größtenteils kundenspezifischen Produkte werden mit hoher Fertigungstiefe im Allgäu hergestellt.
18 Energietechnik Dass der Strom aus der Steckdose kommt, wissen schon kleine Kinder. Für die Energieübertragung zwischen Erzeuger und Verbraucher sind Transformatoren allerdings unabdingbar – und Menschen wie Bernd Müller! Der Inhaber der Befra Energietechnik GmbH bietet die passende Spannung aus erster Hand.
20 Wirtschaft in Leutkirch Globalisierung, weltweite Vernetzung, internationaler Handel – in Leutkirch nicht bloß moderne Schlagworte, sondern Prinzipien, die schon lange, nicht erst im 21. Jahrhundert, zum wirtschaftlichen Aufstieg der Stadt beitrugen und – tragen. „Made in Leutkirch“ ist heutzutage nahezu auf der ganzen Welt vertreten – mei, „mer isch halt schaffig“.
16 Bäckerei Roggenschrot, Dinkellaib, Urkorn oder Gerstensonne – die Eschach-Bäckerei in Leutkirch steht für traditionelle Backkunst, Hausgemachtes und echte Frauenpower. Monika Lichtensteiger führt die Bäckerei in vierter Generation – und nicht nur ihr Geschäft ist ein echtes Juwel.
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Leutkirchen Spezial | Inhalt
26 Möbel- und Innenausbau Für Möslang Sitzmöbel e.K. fertigt der Geschäftsführer Hannes Mendler heute in 4. Generation Besonderes aus Holz. Das moderne, familienbetriebene Fertigungsunternehmen hat sich dabei auf den hochwertigen, individuellen Möbel- und Innenausbau spezialisiert.
22 Industrie Die myonic GmbH ist ein international agierendes Industrieunternehmen mit Hauptsitz in Leutkirch. Mit 80-jähriger Erfahrung in der Herstellung von Präzisions-Miniaturkugellagern liefert der Technologieführer diverse Produkte und Dienstleistungen für Spitzentechnologien der Medizin- und Feinwerktechnik, des Maschinenbaus sowie der Luft- und Raumfahrt. Zudem zählt myonic zu den besten Arbeitgebern Deutschlands.
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24 Business-Catering Dass Liebe durch den Magen geht, gilt nicht nur fürs Candle-Light-Dinner. Für motivierte Mitarbeiter und ein wohltemperiertes Betriebsklima ist oft auch der Mittagstisch in der Firmenkantine entscheidend. Hier setzt das Angebot der Liebenau Service GmbH an: sie bietet eine leckere, vielfälige Speisenauswahl, garniert mit der besonderen Prise guter Laune.
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28 Ferienregion Leutkirch Was dem gebürtigen Leutkircher Schriftsteller, Ökonom und Förderer der Landwirtschaft Fritz Möhrlin (1837-1892) im 19. Jahrhundert weitgehend verwehrt blieb, nämlich aus Leutkirch einen gefragten „In“-Urlaubsort zu machen, nimmt gerade in unserem Jahrhundert immer mehr Gestalt an. Leutkirch wird, gerade durch seine exponierte Lage im sanften Hügelland des Westallgäus und der hervorragenden Verkehrsanbindung, immer beliebter als Ferienregion. Die Übernachtungszahlen steigen und immer mehr Touristen aus Nah und Fern strömen nach Leutkirch und seine liebliche Umgebung.
31 Feiern in Leutkirch Wir sagten es schon: Wer viel schafft, darf auch viel feiern. Ganz besonders natürlich, wenn es gilt, das 1250-jährige Bestehen Leutkirchs entsprechend zu würdigen.
32 Molke und Milch Die Anreicherung und Fraktionierung von wertvollen Inhaltsstoffen aus Molke und Milch ist das Spezialgebiet des Leutkircher Unternehmens Milei GmbH.
34 Automatisierungstechnik Seit über 30 Jahren steht die Gögler Automation GmbH für individuelle Lösungen. Dabei legt das Team seinen Schwerpunkt auf den Bereich Food & Beverage. Hierfür entwickeln die Spezialisten u. a. Hardund Software, mit deren Hilfe die Milch in den Molkereien verarbeitet werden kann.
36 Meisterbetrieb / Handwerk Fliesen Neuschel ist seit 1946 als namhafter Leutkircher Meisterbetrieb bekannt. Das Traditionsunternehmen wird heute von Carola Neuschel geführt. Gemeinsam mit ihrem Team kreieren und realisieren sie extravagante Lebensräume.
38 Mitmachstadt Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle bezeichnet die Stadt Leutkirch, deren Oberhaupt er ist, oftmals schlicht als „Mitmachstadt“. Was das ist? Vielleicht genügt folgende Erklärung: Der Begriff „engagierte Bürgerschaft“ könnte in Leutkirch und seinen acht eingemeindeten Ortschaften erfunden worden sein, denn hier nimmt man die Dinge selbst in die Hand, wenn es etwas zu tun und zu regeln gibt.
40 Komponentenbau Technische Präzision ist ihr hoher Anspruch. Flexibilität und Schnelligkeit ihr Markenzeichen. Bei der Fertigung filigraner, technisch komplexer Bauteile setzt das Unternehmen der Brüder Thomas und Ralf Herrmann Maßstäbe.
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42 Bauelemente Die Allgäuer Bauelemente GmbH wurde 2002 mit Firmensitz in Leutkirch gegründet. Das mittelständische Unternehmen bietet Tore, Türen, Fenster und Beschattungen in verschiedensten Ausfertigungen und Stilrichtungen – für den privaten sowie gewerblichen Bereich – an.
IDS/ Kunde Amann Girrbach
44 Naturkost „Bio“ ist für die in Friesenhofen bei Leutkirch beheimatete „Naturkost Übelhör GmbH & Co.KG“ mehr als nur ein gutmenschliches Marketing-Label: Der Großimporteur für biologisch hergestellte Rohstoffe und Halbfertigprodukte punktet mit „Food-Kompetenz“ und einem hohen Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Natur sowie auch gegenüber den Bio-Landwirten.
46 Druckerei Zu Beginn des neuen Jahrtausends hat die Druckerei Sauter den Rollendruck für sich entdeckt. Damit kann das Familienunternehmen die Produktion von Etiketten in nahezu allen Varianten anbieten. Eine echte Erfolgsgeschichte, die 2016 ein neues Kapitel schreibt: Im Herbst soll der erweiterte Neubau am neuen Standort in Leutkrich eingeweiht werden.
Interlift/ Kunde Schaefer
Electronica/ Kunde Macnica
International tätig, regional verwurzelt!
48 Ingenieursleistung Die langjährige, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit vielen namhaften Kunden bestimmt den Erfolg dieses Maschinenbau-Dienstleisters: Das Ingenieurbüro Stotz GmbH & Co. KG aus Leutkirch mit knapp 50 Mitarbeitern an vier Standorten setzt auf Teamplay und Expertise.
50 Impressum
RAUM FÜR MEHR
VISIONEN
MBI Messebau GmbH Alte Bahnlinie 22 88299 Leutkirch-Friesenhofen Tel. + 49 (0) 7567 / 986-0 Fax + 49 (0) 7567/ 986-20
51 Schlusswort Allgäu Wirtschaftsmagazin | Leutkirch
info@mbi-messebau.de www.mbi-messebau.de
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1250 Jahre Leutkirch: Mehr als (eine) reiche Geschichte Bescheiden, bodenständig und „schaffig“ seien die Leutkircher, heißt es. Und – sie hätten lieber mehr auf Lager als zu viel in den Schaufenstern. Vielleicht macht ja gerade das den Charme und die Attraktivität der ehemaligen Freien Reichsstadt und heutigen „Großen Kreisstadt“ mit ihren rund 23.000 Einwohnern im baden-württembergischen Westallgäu aus, die heuer ganz im Zeichen der 1250-Jahr-Feier steht. Wer viel schafft, darf auch (viel) feiern, erst recht ein so bedeutendes, historisches Ereignis. Seinen Namen verdankt Leutkirch der „Leutekirche“ Sankt Martin, die, im Gegensatz zu Kloster- oder Adelskirchen, dem gewöhnlichen Volk vorbehalten, der Öffentlichkeit zugänglich war, bescheiden und bodenständig halt. Noch heute ziert das Abbild eben jener „Leutekirche“ das Wappen der Stadt.
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Allerdings taucht in der ersten urkundlichen Erwähnung vom 7. Juni 766 – die Urkunde ist heute im Kloster Sankt Gallen aufbewahrt – der Name „Leutkirch“ noch nicht auf. Hier ist lediglich die Rede vom „Nibalgauia villa publica“, dem Gerichtsort des Nibelgaus. „Es ist jedoch wissenschaftlich erwiesen, dass es sich hierbei um
Leutkirch handelt“, weiß Nicola Siegloch, Dipl.-Archivarin und Leiterin des Stadtarchivs Leutkirch, „Leutkirch bildete damals den administrativen und kirchlichen Mittelpunkt des Nibelgaus.“ Der Nibelgau des achten und neunten Jahrhunderts umfasst in etwa die gleiche, 175 Quadratkilometer große Fläche der modernen Kreisstadt. Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
Der Fluss Nibel, die heutige Eschach, gab dem Gebiet damals den Namen. Herrschafts- und Besitzverhältnisse wechselten in den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten mehrfach, wie zu jenen Zeiten durchaus üblich.
Freie Reichsstadt Das Adelsgeschlecht der Udalrichinger vererbte Leutkirch an die Grafen von Bregenz, die es wiederum an die Grafen von Monfort abgaben. Unter diesen erhielt Leutkirch das Marktrecht im Jahr 1239. Zusammen mit der Grafschaft Zeil wurde der Ort 1291 an das Reich verkauft. Zwei Jahre später verlieh König Adolf von Nassau Leutkirch die Rechte der Stadt Lindau. In den folgenden Jahrzehnten werden Bürger, ein Ammann, der Rat und der ers-
te Bürgermeister ernannt, sowie wichtige Privilegien wie die Gerichtsbarkeit und das Zollrecht eingeräumt. 1397 schließlich verlieh König Wenzel Leutkirch die Hohe Gerichtsbarkeit und somit alle Rechte einer freien Reichsstadt. Gewerbe, Handwerk und Handel blühten in den nächsten Jahrhunderten auf unter dieser neuen „Freiheit“, vor allem die Leinwandweberei und der Leinwandhandel. Um 1500 verrichteten rund 200 Weber ihr Handwerk in der Stadt und lieferten ihre Erzeugnisse bis nach Italien und Spanien. Dank der guten Verkehrsanbindung, was bis in die Gegenwart geblieben ist. Noch heute zeugen einige Straßennamen in Leutkirch von der damaligen Blütezeit. Selbst nach dem Dreißigjährigen Krieg spielte die Leinwandweberei noch eine bedeutende Rolle. Ja, es wurde sogar im Jahr 1760 zusätzlich eine Baumwollweberei eröffnet. Neben der Weberzunft hatten die Zünfte der Bäcker, Bauern und Metzger das Sagen. Da es in Leutkirch – getreu seinem Namen – nur wenige bedeutende Familien und kein Patriziat gab, gaben die Zünfte im Stadtregiment den Ton an.
Glaubensfrage Die Reformation setzte sich in Leutkirch erst 1546, dem Todesjahr Martin Luthers, durch. Dies lag vor allem an Johannes Fabri, der erheblichen Widerstand gegen die Reformation leistete. Der gebürtige Leutkircher, Sohn eines Schmieds, wurde 1514 Pfarrer in Leutkirch, 1525 erster Rat König Ferdinands und schließlich Bischof von Wien. Erst nach Fabris Tod und dem seines Nachfolgers wurde Leutkirch
evangelisch, wenn auch nur für kurze Zeit. Ein jahrelanges Ringen der Konfessionen folgte. Ein 1562 zwischen dem Abt von Weingarten und der Reichsstadt geschlossener Vertrag garantierte schließlich die Rechte der katholischen Minderheit. Die Kirche
Sankt Martin blieb Pfarrkirche für die katholischen Landorte der Landvogtei. Im Jahr 1615 besaßen letztendlich auch die Protestanten ihr eigenes Gotteshaus mit der Fertigstellung der Dreifaltigkeitskirche, dem ersten protestantischen Kirchneubau im württembergischen Allgäu.
Politische Umgestaltungen Der Dreißigjährige Krieg und die Pest hinterließen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts deutliche Spuren in Leutkirch. Zerstörungen und Verwüstungen
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prägten Stadt und Land. Die Einwohnerzahl war dramatisch gesunken, der Handel stark zurückgegangen. Folge: Die Stadt war hoch verschuldet. Und gerade in dieser schwierigen Zeit entstand eines der schönsten Gebäude Leutkirchs: das barocke Rathaus inmitten des Ortes, das von den Bürgern Leutkirchs finanziert wurde. Die kunstvolle Stuckdecke von Johann Schütz im historischen Sitzungssaal zählt heute zweifellos zu den größten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
legg und der Weiterführung nach Memmingen zu verdanken war.
Weitere Kriege des 18. Jahrhunderts, wie etwa der spanische und österreichische Erbfolgekrieg sowie die napoleonischen Kriege trugen ebenfalls zur weiteren Verschuldung und zum Niedergang der Reichsstadt bei. 1802 wurde Leutkirch von Bayern besetzt und damit fanden Freiheit und Unabhängigkeit der ehemaligen Reichsstadt ein abruptes Ende. Wenigstens sorgte das bayerische Toleranzedikt von 1803 für komplette Religionsfreiheit. Lange währte das „bayerische Zwischenspiel“ jedoch nicht. Bereits 1810 gehörte Leutkirch samt Oberschwaben wieder zum Königreich Württemberg und wurde Oberamtsstadt. Den Großteil der Schulden übernahm der Staat. Leutkirch bedankte sich dafür, in dem es den „Hohen Berg“ in die „Wilhelmshöhe“ umbenannte. Der Aufschwung ließ nicht lange auf sich warten, was unter anderem der Fertigstellung der Eisenbahnlinie Leutkirch – Kiß-
Was tut man am besten, wenn man eine Gemeinde leistungsfähiger machen, sprich: die Verwaltung konzentrieren und zugleich vereinfachen möchte? Richtig, man schließt sich zusammen. Anfang der 1970-er Jahre erfolgte auf die Kreisreform die Verwaltungsreform.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Stadt einen erneuten Aufschwung. Heimatvertriebene zogen zu, Wohnraum und Arbeitsplätze mussten geschaffen werden. Durch die Erweiterung der bestehenden und die Ansiedlung neuer Betriebe wurde schließlich ein Anstieg der Beschäftigtenzahlen erreicht.
Große Kreisstadt und große Zukunft
Es dürfte ein denkwürdiger und ergreifender Moment gewesen sein, als 1972 die Bürgermeister der Gemeinden Diepoldshofen, Friesenhofen, Gebrazhofen, Herlazhofen, Hofs, Reichenhofen, Winterstetten und Wuchzenhofen unter Anwesenheit des Landrats Dr. Walter Münch ihren Anschluss an Leutkirch besiegelten, was leicht und problemlos vonstatten ging. Die neu angeschlossenen Gemeinden behielten ihre bisherigen Bürgermeister als Ortsvorsteher, sowie ihren Ortschaftsrat, um das Mitspracherecht zu wahren und die Gemeinde betreffen-
de Angelegenheiten zu beraten, bevor darüber im Gemeinderat abgestimmt wurde. Die Eingliederung der umliegenden Gemeinden brachte Leutkirch 1974 schließlich die Erhebung zur „Großen Kreisstadt“ und dem Bürgermeister den Titel „Oberbürgermeister“ ein. Gemessen an seiner Fläche von rund 175 Quadratkilometern ist Leutkirch heute die fünftgrößte Gemeinde Baden-Württembergs, eingebettet in eine lieblich-reizvolle Landschaft mit sanften, grünen Hügeln und Wäldern. Und natürlich haben die Leutkircher noch Großes vor mit ihrer Stadt. Insbesondere im Jubiläumsjahr wartet eine Reihe von Aktionen, Attraktionen, Ereignisse und außergewöhnlichen Feierlichkeiten auf Besucher, Einheimische, Touristen und Feriengäste. Jede der acht eingegliederten Ortschaften stiftet hierzu ihren ganz eigenen, individuellen Beitrag bei, um ein hundertprozentiges Gelingen der Jubiläumsfeier zu sichern. So ist zum Beispiel Schmidsfelden, zu Winterstetten gehörig, mit seinem liebevoll restaurierten Glasmacherdorf und dem alljährlichen Glashüttenfest einer der wichtigsten Besuchermagneten der Stadt. Doch, damit nicht genug! Die nächsten Seiten zeigen die unterschiedlichsten Facetten Leutkirchs ... Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
SycoTec GmbH & Co. KG
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Allgäu
Autohaus Riess GmbH, Autorisierter Mercedes-Benz Verkauf und Service Ölmühlestraße 2, 88299 Leutkirch, Tel.: 07561 8266 0, leutkirch@riess-gruppe.de Ansprechpartner: Herr Georg Kronenwetter, georg.kronenwetter@riess-gruppe.de Wirtschaftsmagazin | Leutkirch Infos unter www.riess-gruppe.de/karriere
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„elobau ist einzigartig!“ Das Unternehmen zeichnet sich durch Innovation, Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein aus.
elobau GmbH & Co. KG ist ein international agierendes Unternehmen mit Hauptsitz in Leutkirch, das nicht nur in Bezug auf Nachhaltigkeit die Vorreiterrolle übernimmt. Mit seinen über 700 Beschäftigten erwirtschaftete der Technologieführer vergangenes Jahr 81 Mio. Euro. elobau entwickelt und fertigt Sensorik und Bediensysteme für den Maschinenbau sowie die Nutzfahrzeugbranche. Die innovativen, größtenteils kundenspezifischen Produkte werden mit hoher Fertigungstiefe von qualifizierten Mitarbeitern in Leutkirch hergestellt – und sind so zu sagen „Made im Allgäu“. Seit über 40 Jahren ist das inhabergeführte Familienunternehmen mit der Region verwurzelt. Michael Hetzer, der Geschäftsführende Gesellschafter ist sich seiner unternehmerischen Verantwortung bewusst. Für ihn stehen vor allem die Menschen im Mittelpunkt sowie das Thema Nachhaltigkeit, zu dem das Unternehmen die Bereiche Ökologie, Ökonomie und Soziale Verantwortung zählt. elobau goes green Michael Hetzer, Geschäftsführender Gesellschafter, Managing Director
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„Der Klimawandel geht jeden von uns etwas an“, betont Michael Hetzer.
„Auch Unternehmen tragen eine große Verantwortung gegenüber nachkommenden Generationen“. Bereits 2009 fasste elobau den Entschluss klimaneutral produzieren zu wollen und machte sich auf den Weg in Richtung energieautarkes Unternehmen. Gleich zu Beginn zog das umweltbewusste Unternehmen eine unabhängige Ingenieurgesellschaft für Energietechnik zu Rate und ließ eine Energiebilanz-Analyse erstellen. Diese ergab, dass die Hälfte des CO2-Ausstoßes bei der Herstellung von Produkten anfällt. Der Rest lässt sich auf den Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
Stromverbrauch und Fuhrpark, die Heizung sowie auf die PKW-Arbeitswegstrecken der Belegschaft verteilen. „Dieses Ergebnis hat uns die Augen geöffnet und wir haben mit vielen Maßnahmen und Investitionen in neue Technologien unseren Energieverbrauch systematisch senken können“, so Hetzer. 2014 sind wir dem deutschen Nachhaltigkeits-Codex begetreten und erstellen jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht, den wir auf unserer Homepage veröffentlichen. Alleine durch die Zertifizierungen fanden abteilungsübergreifende Lernprozesse statt, die uns bei unseren Nachhaltigkeitsbemühungen vorangebracht haben. Das Unternehmen sorgt mit seiner Initiative „elobau goes green“ bei Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten für großes Umdenken. Und das Wichtigste: Umweltschutz wird bei elobau aktiv gelebt.
Flache Hierarchien, kurze Entscheidungswege und eine offene Kommunikation prägen den Betriebsalltag.
Das Familienunternehmen handelt entschlossen
Um dem gesetzten Firmenziel eines „grünen Unternehmens“ noch näher kommen zu können, investiert elobau in verschiedenste Projekte und steckt voller Tatendrang. „Als Unternehmer freue ich mich über jeden noch so kleinen Verbesserungsvorschlag meiner Mitarbeiter. Viele kleine Bauteile tragen zum großen Ganzen bei“, erklärt Hetzer, der auch das Thema Nachhaltigkeit im internen Vorschlags-
Produkte werden bei elobau eigenverantwortlich und nachhaltig entwickelt.
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und Verbesserungswesen mit aufgenommen hat. So investierte elobau schon 2009 in einen eigenen Solarpark. Auf einer Fläche von 65.000 m² installierte das Familienunternehmen 10.000 Solarmodule, die eine Leistung von 2,4 MW haben. Zusätzlich wurden auf den Dächern der Firmengebäude weitere PV-Anlagen installiert, sodass elobau mehr Strom erzeugt, als es verbraucht. 2012 wurde an das bestehende Werk 2 ein Energie-Plus-Gebäude angebaut, welches im Jahresmittel mehr Energie erzeugt als verbraucht. Herzstück dabei ist die effiziente Photovoltaikanlage. Unabhängig von der Jahreszeit sorgen Metallheiz- und kühldecken für angenehme Temperaturen in den modern ausgestatteten Büroräumen. Via Energiemanagementsoftware kann der Verbrauch überwacht und gesteuert werden. Ein Beispiel dafür ist die Beleuchtungssteuerung. Neben Geothermie und Wärmerückgewinnung setzen wir in beiden Werken zusätzlich Mikrogasturbinen ein, die die Wärmegrundlast liefern und gleichzeitig Strom erzeugen und somit einen Wirkungsgrad von 97% ermöglichen. Die regenerativen Gase bezieht elobau von einer regionalen Biogasanlage, die die Gase ausschließlich aus Gastronomieabfällen erzeugt. Um auch die Transportwege zwischen den beiden Werken umweltfreundlicher gestalten zu können, kommen stabile
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Logistikzentrum als neuestes, nachhaltiges Bauwerk in kompletter Holzständerbauweise.
Transporträder oder Elektrofahrzeuge zum Einsatz. Jährlich erstellen wir eine Klimabilanz, in der wir auch die indirekten Treibhausgasemissionen berücksichtigen und6gleichen dies mit Klimazertifikaten nach Goldstandard aus. Füreinander – Miteinander lautet die Devise
„Seit über 40 Jahren pflegt elobau eine verlässliche und nachhaltige Partnerschaft mit Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern“, betont Michael Hetzer. Vor allem zeichnet sich das Familienunternehmen durch ein sehr
gutes Betriebsklima aus, welches sich auch in der aktuellen Great Place to Work® Studie 2015 wieder spiegelte. Das Unternehmen belegte im Allgäu den 1. Platz, in Deutschland den 8. Platz und in Europa Rang 22 in der entsprechenden Unternehmenskategorie. Die Mitarbeiter des Leutkircher Familienbetriebs sind mehr als zufrieden. 92 Prozent der Belegschaft gab in der Studie an, dass sie elobau als Arbeitgeber jederzeit weiter empfehlen würden, worauf das Managementteam besonders stolz ist. Motivierte, engagierte und qualifizierte Mitarbeiter sind für den Technologieführer das wichtigste
Produkte von elobau schützen Menschen, steuern Maschinen. Effizient, ergonomisch und sicher. elobau fertigt über 10.000 verschiedene Produkte in den Segmenten Fahrzeugkomponenten und Systeme, Sicherheitstechnik, Füllstandsmessung und Sensorik.
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Kapital. Und um kontinuierlich weiter wachsen zu können, ist elobau – als attraktiver Arbeitgeber – an neuen Kollegen mehr als interessiert. Dafür hat sich das innovative Unternehmen auch einiges einfallen lassen: Neuen Mitarbeitern werden zur „Starthilfe“ Paten zur Seite gestellt. Dadurch erhalten sie schneller Teamanschluss, knüpfen einfacher Kontakte und lernen das Unternehmen besser kennen. Auch Michael Hetzer unterstützt dabei mit seinem „GF-Talk“. Der Firmeninhaber nimmt sich genügend Zeit, um mit jedem ein persönliches Gespräch führen zu können.elobau bietet seiner Belegschaft selbstverständlich auch jede Menge Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten an. Und es ist gewollt, dass jeder Eigeninitiative ergreift, genügend Freiräume dafür sind vorhanden, wie das Beispiel eloLohn belegt. Hier haben die Produktionsmitarbeiter ihr eigenes Entlohnungsmodell entwickelt. „Der Grundgedanke dahinter ist einfach“, verrät Hetzer. „Es sind unsere Mitarbeiter selbst, die in ihrem Zuständigkeitsbereich das meiste Wissen haben. Eine faire Entlohnung hat für uns oberste Priorität“. Das verantwortungsbewusste Unternehmen bietet hohe Arbeitssicherheit, eine ausgewogenen Work-Life-Balance und sorgt zugleich für ein gesundes Arbeitsumfeld. Ob Fitness, Yoga oder Raucherentwöhnung das BGM-Team Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
Harmonische und lichte Architektur der Energie-Plus-Gebäude schafft angenehmes Arbeitsklima.
hat ein breites Angebotsspektrum aus den Bereichen Bewegung und Gesundheit zusammengestellt, welches von der Belegschaft gerne in Anspruch genommen wird. Zukunft mit Perspektiven
Das Thema Ausbildung genießt bei elobau einen hohen Stellenwert. Für das Familienunternehmen ist Bildung eine Herzensangelegenheit. Über 40 Auszubildende sind im gewerblich-technischen, kaufmännischen
oder IT-Bereich aktiv tätig. 2012 wurde der Ausbildungsbereich neu gestaltet. Mit dem modularen Ausbildungskonzept werden neben den Lerninhalten auch Softskills und Teamgeist vermittelt. Damit möchte das Unternehmen den Einstieg in das anschließende Berufsleben erleichtern. Mehr als ein Unternehmen
Corporate Social Responsibility wird bei elobau gelebt. D.h. in Not geratene Menschen werden durch Sozial-
fonds unterstützt sowie bewusstes Sponsoring für Kultur, Bildung und Umweltschutz betrieben. Aktuell fördert Michael Hetzer das Lern³-Pilotprojekt des Hans-Multscher-Gymnasiums. Der Firmeninhaber ist vom pädagogischen Konzept des neuen Schulsystems mehr als überzeugt, wo sich die Schüler Lerninhalte selbst erarbeiten sollen. elobau ist einfach einzigartig! Das unabhängige Familienunternehmen zählt mit allen Aktivitäten und Zielmärkten weltweit zu den Besten. Der Global Player verbindet wirtschaftlichen Erfolg mit hohem ethischen Anspruch – wo letztendlich der Mensch und die Umwelt immer im Mittelpunkt stehen. Nadine Kerscher
elobau GmbH & Co. KG
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Bilder: elobau GmbH & Co. KG
Moderne Ausbildungswerkstätten und erfahrene Ausbilder sind bei elobau eine Selbstverständlichkeit.
Zeppelinstraße 44 88299 Leutkirch im Allgäu Telefon (07561) 9700 Telefax (07561) 970100 info@elobau.com www.elobau.com
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Eine Auslage, die Appetit macht.
Frauenpower in der Backstube
Ein Juwel traditioneller Backkunst – die Eschach-Bäckerei in Leutkirch
Roggenschrot, Dinkellaib, Kümmelbrot oder Krustenbrot - Die Rezepte stammen noch aus Großmutters Zeiten, der Teig wird stets von Hand aufgearbeitet und vom Baiser bis zum Berliner ist alles hausgemacht. Traditionelle Backkunst anstelle von Semmel-to-go. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – und noch besser schmecken lassen! Der Nusszopf ist ein Gedicht und der Mohnkuchen zergeht auf der Zunge. Wer hier gerne schwach würde, der sollte Monika Lichtensteiger besuchen. Die Bäckermeisterin führt die Eschach-Bäckerei in Leutkirch in vierter Generation - und nicht nur ihr Laden ist ein echtes Juwel.
Das charmante und freundliche Team der EschachBäckerei (v. li.): Daniela Seeger, Florian Risch (Geselle), Monika Lichtensteiger und Isolde Weh. Auf dem Bild fehlen Maria Hofmann, Petra Hartl und Simon Albrecht.
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Wer steht denn heutzutage noch Schlange, um samstags in der Früh an frische Brezeln zu kommen, Dinkelseelen oder Butterzöpfe zu ergattern? Die Kundin, die gerade aus der Eschach-Bäckerei in Leutkirch tritt, stellt sich hier regelmäßig an. „In der Eschach-Bäckerei schmeckt‘s einfach am besten“, sagt sie in breitem Oberschwäbisch, die duftenden Backwaren schon unterm Arm. Die Bäckermeisterin hört es mit Funkeln in den Augen. „Die schönste
Auszeichnung ist die Treue meiner Kunden“, sagt sie. Und ja, das Brot verkaufe sich gut. Mindestens sieben verschiedene Sorten kann sie jeden Tag anbieten. Eines der Erfolgsrezepte der Eschach-Bäckerin ist es, jedem Brot seinen eigenen Charakter zu verleihen. „Bei mir bekommt der Teig Zeit zu reifen, bis er aus der Wanne hüpft“, erklärt die Meisterin. Nur so kann er Aroma und herzhaften Geschmack entwickeln. Dampfende Brotlaibe füllen die Regale am späteren Vormittag. Von Montag bis Samstag wird in der Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
kleinen, aber feinen Backstube frisch gebacken, werden Plunderstücke und Brezeln geformt, Mehle, Körner und Gewürze mit Liebe verarbeitet. In die Wiege gelegt
Monika Lichtensteigers Lachen ist ansteckend, ihre Offenheit auch. Auch wenn der Weg nicht immer ganz leicht war, liebt sie ihr Handwerk. Die Mittvierzigerin ist quasi in der Backstube aufgewachsen. Bereits ihre Mutter und Großmutter führten die Bäckerei – und zuhause ein strenges Regiment. „Notgedrungen“, sagt die jetzige Chefin im Rückblick. „Als mein Vater verunglückte, war meine Mutter gerade im dritten Monat schwanger. Wir Frauen lernten, selbst zurecht zu kommen und im Handwerk unseren Mann zu stehen.“ Es ist die Lebensleistung dieser Frauen, dass in Leutkirchs Oberer Vorstadt eine Traditionsbäckerei bestehen konnte. 1906 gründete der Urgroßvater der heutigen Bäckermeisterin, Franz Josef Krug, das Geschäft. Als dessen Sohn Josef 1945 nicht aus dem Krieg zurückkam, mussten die Frauen ran. Agnes Krug eröffnete die Bäckerei 1949 auf Anordnung des Bürgermeisters. Die Anfänge waren für die junge Mutter und Hausfrau nicht leicht. Untersützung fand sie in der Person des Bäckermeisters Gebhard Dentler, der mit 26 Jahren Betriebszugehörigkeit der Familie stets verbunden blieb. Mit der Zeit fanden bei einigen Gebäcken die Hausfrauen-Backrezepte von Agnes Krug Anwendung in der
Als einziges Fräulein unter zahlreichen angehenden Bäckermeistern steht Rita Göttl ihren Mann.
Backstube, wie zum Beispiel das des legendären Zwetschgendatschis. Agnes‘ Tochter Rita Göttl erlernte dann später als einzige Frau unter vielen jungen Männern das Bäckerhandwerk. Aus so viel Frauenpower schöpft auch die Bäckermeisterin heute ihre Kraft. Sie absolvierte ihre erste Feuerprobe mit 21 Jahren, als sie für Wochen allein die Backstube übernehmen musste. Seit fast 20 Jahren steht ihr nun zum Glück Geselle Florian Risch zur Seite, der mit seinem „Hang zum Perfektionismus“, wie es die Chefin nennt, zur Qualität der Backstube wesentlich beigetragen hat. Bis heute ist diese Stube quasi ihr Wohnzimmer. Sie lächelt verschmitzt ihrer Tochter Claudia zu. Die nächste, also die fünfte Generation Backkunst steht mit ihr schon in den Startlöchern. Denn, wie könnte es anders sein, Claudia Lichtensteiger wird im Herbst ihre Konditorlehre in Tettnang beginnen. Eine Erfolgsgeschichte, die damit noch lange nicht zuende gebacken ist.
Was für ein Genuss! Monika Lichtensteiger holt die Brezeln goldbraun und duftend aus dem Ofen.
Jeden Tag stellt die Bäckermeisterin zwei bis drei Spezialsorten Brot her.
Angelika Hirschberg
Es ist selten, dass die Autorin das Ende eines Interviews kaum erwarten konnte. Vom Duft der ausliegenden Backwaren ganz betört, durfte sie endlich selbst zugreifen: Mohnschnecken aus Butter-Hefeteig, Rüblibrot und warme, goldbraun glänzende Brezeln. Ein Genuss!
Eschach-Bäckerei
Allgäu Wirtschaftsmagazin | Leutkirch
Bilder: Hirschberg
Freundlich, lächelnd und zuvorkommend. „Meine Damen im Laden sind das eigentliche Geheimnis meines Erfolgs“, sagt Chefin Monika Lichtensteiger.
Monika Lichtensteiger Obere Vorstadtstraße 4 88299 Leutkirch im Allgäu Telefon (07561) 3229 Telefax (07561) 9852902
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„Müller, mach!“ Energietechnik aus einer Hand mit der Befra Energietechnik GmbH
Unternehmer und Gründer der Befra Energietechnik GmbH: Bernd Müller.
Wer kann schon von sich sagen, Meister der Spannung zu sein, ständig unter Strom zu stehen und störungsfrei dafür zu sorgen, dass alles fließt? Bernd Müller lacht. Der Ingenieur und Inhaber der Befra Energietechnik GmbH in Leutkirch strotzt vor Energie – und das nicht nur im übertragenen Sinne. Strom und Spannung sind sein täglich Brot, seit 20 Jahren ist er auf dem weiten Feld der Nieder- und Mittelspannungstechnik zuhause. Wenn es darum geht, die erzeugte Energie einer Biogas-, Photovoltaik- oder Windkraftanlage umzuwandeln, oder Industriekunden ihren Hausanschluss zur Leistungssteigerung auf Mittelspannung aufrüsten müssen, dann ist Bernd Müller der richtige Ansprechpartner.
Im Befra-Lager in Arnstadt stehen mehr als 40 Transformatoren jederzeit zur Verfügung.
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Dass der Strom aus der Steckdose kommt, wissen schon kleine Kinder. Doch wer schenkt schon dem Trafohäuschen am Ende der Straße Beachtung? Dabei findet gerade in seinem Innern die Umwandlung elektrischer Spannung statt – beispielsweise aus dem Mittelspannungsnetz ins ortsübliche Niederspannungsnetz und umgekehrt. Unabdingbar sind die Transformatoren bei der Energieübertragung zwischen Erzeuger und Verbraucher. Dies gilt erst recht in Zeiten der Energiewende, an der sich zurecht immer mehr, auch kleine Stromerzeuger beteiligen. Betreiber von Biogasanlagen, Blockheizkraftwerken oder energie-intensiven Industrien liegen mit ihren Ansprüchen an eine wirtschaftliche und leistungsstarke Energietechnik bei Bernd Müller goldrichtig. Von der Planung der kompletten Energieversorgung (zum Beispiel bei IndustrieNeubauten) über die Leistungssteigerung und Sanierung vorhandener Umspannstationen bis zu Vermietung mobiler Trafostationen deckt Befra ein umfangreiches Portfolio im Niederspannungs- und Mittelspannungsbereich ab. In den meisten Fällen bietet Befra Trafostationen Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
Das Familienunternehmen Müller: Bernd und Brigitte Müller-Barensteiner mit ihren zwei Töchtern Martina und Karen, die im Büro ihren „Mann“ stehen.
und Transformatoren auch ab Lager verfügbar an – zum Mieten, Kaufen oder Leasen. „In unserem Lager in Arnstadt können wir jederzeit auf 40 bis 60 unterschiedliche Transformatoren zurückgreifen. Klarer Vorteil, wenn rasche Lösungen nötig sind“, sagt Bernd Müller, der jedes Projekt und jede Baustelle auch persönlich betreut. Der direkte Draht zu seinen Kunden ist Müller daher sehr wichtig. Sie wissen, dass sie sich auf den energiegeladenen 50-Jährigen verlassen können. Denn bei Befra bekommen sie alles aus einer Hand: Der studierte Elektrotechniker koordiniert auf Wunsch jeden einzelnen Schritt bis zur erfolgreichen Inbetriebnahme des Projekts.
Ob es darum geht, die Schnittstellen zwischen Kunde, Technik und Stromversorger zu managen oder vor Ort ein zukunftsfähiges System zu installieren, Bernd Müller krempelt die Ärmel hoch. „Viele meiner Kunden sind treue Wiederholungstäter“, sagt der Leutkircher augenzwinkernd. „Sie vertrauen mir und sagen dann einfach: Müller, mach!“ So setzt Befra seit Anbeginn nur Transformatoren mit reduzierten Leistungsverlusten ein, weil Müller von der Wirtschaftlichkeit seiner hochwertigen Stationen überzeugt ist. Das Gesetz gibt ihm nun recht: seit 01.07.2015 sind genau diese Trafos Vorschrift. Dass der Meister der Spannung wenig Wert auf große Worte legt, dafür
Eine Entwicklung von Bernd Müller: die mobile Trafo-Hänger-Station.
Befra Energietechnik für die Umsetzung des Photovoltaik-Parks in Marktoberdorf mit 10 Trafostationen.
lieber Zahlen, Daten und Fakten sprechen lässt, hat sich in ganz Süddeutschland und darüber hinaus herumgesprochen. Gerne klärt er nebenbei über Grundlagen der Elektrotechnik, Spannungskurven, Voltampere und den besten Wirkungsgrad auf. Man merkt ihm die Leidenschaft für sein Fachgebiet an, an dessen Entwicklung er mit zahlreichen Innovationen beteiligt ist. So darf man gespannt sein, welches Stück der Mächler aus Leutkirch demnächst aus dem Hut zaubert. Angelika Hirschberg
Befra Energietechnik GmbH Dipl.-Ing. (FH) Bernd Müller
Allgäu Wirtschaftsmagazin | Leutkirch
Bilder: Hirschberg, Befra GmbH
Mehr als 5.700 Euro weniger Betriebskosten pro Jahr sind bei der Konzipierung dieser hochwertigen Trafo-Anlage zu erwarten.
Zur Brunnenstube 3 88299 Leutkirch Telefon (07561) 91248-2 Telefax (07561) 91248-7 info@befra-energietechnik.de www.befra-energietechnik.de
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„In Leutkirch wird viel g’schafft ...“ Globalisierung, weltweite Vernetzung, internationaler Handel – in Leutkirch nicht bloß moderne Schlagworte, sondern Prinzipien, die schon lange, nicht erst im 21. Jahrhundert, zum wirtschaftlichen Aufstieg der Stadt beitrugen und –tragen. „Made in Leutkirch“ ist heutzutage nahezu auf der ganzen Welt vertreten – mei, „mer isch halt schaffig“. Dennoch, es war ein weiter und oft beschwerlicher Weg von der Leineweberei und dem Leinwandhandel in der Freien Reichsstadt bis zum heutigen, modernen und ausgewogenen Branchenmix, der den gesunden Wirtschaftsstandort ausmacht. Als durch die wirtschaftlichen Veränderungen und die zunehmende Technisierung im 19. Jahrhundert das Weberhandwerk zum Erliegen kam, war das gesamte Allgäu immer stärker auf den Ausbau der Landwirtschaft angewiesen. Natürlich ist
auch heute noch die starke Bindung an die Landwirtschaft überall spürbar, wenn auch in völlig neuem Gewand. Leutkirch und das Allgäu wären auch heute ohne Kühe und Milchwirtschaft kaum vorstellbar, machen sie doch das Image der ganzen Region aus. Landwirtschaft, Industrie, Handwerk und Handel gehen heute Hand in Hand und geben genau die einzigartige Mischung ab, die das Allgäu herausragen und attraktiv werden lässt.
Entwicklung von Industrie Zwischen den beiden Weltkriegen entstanden die ersten bescheidenen Fabriken, vorwiegend zur Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen. Erst, als Mitte der 1950-er Jahre der damalige Bürgermeister Josef Feger die Ansiedlung von Industriebetrieben erwirkte, setzte ein industrieller Aufschwung ein, der bis heute anhält – Ende nicht in Sicht, dank
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der hervorragenden Infrastruktur und überaus günstigen Verkehrsanbindung Leutkirchs. So kommt es, dass sich in Leutkirch nicht nur traditionelle Familienbetriebe zu international agierenden Unternehmen entwickelt haben, sondern sich auch immer mehr externe Firmen der unterschiedlichsten Branchen in und um Leutkirch und seinen acht Gemeinden niederlassen (möchten). Günstige Gewerbeflächen sind nach wie vor gefragt, weiß Marion Natterer, zuständig für Liegenschaftsverwaltung und Gebäudemanagement.
Herausragendes Handwerk Von jeher ist man in Leutkirch stolz auf seine Handwerker und deren Betriebe. Wenn auch von den einstigen Zünfte nur noch wenige Straßennamen wie zum Beispiel die Weber- oder Gerbergasse zeugen, existieren doch noch zahlreiche Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
(Familien-)Betriebe verschiedenster Gewerbe: Bildhauer, Steinmetze, Schuster, Hufschmied und viele andere. Übrigens, die Außenfassade des Bundeskanzleramtes in Berlin entstammt einem mittelständischen Leutkircher Unternehmen – eine kleine Sensation in den 1990-er Jahren!
„Erlebnis Wirtschaft“ Schon der Gewerbeverein des späten 19. Jahrhunderts verfolgte zielstrebig die „Hebung und Beförderung der Gewerbe in Leutkirch“, indem von „Zeit zu Zeit Local-Gewerbeausstellungen zu veranstalten“ seien. Aus dem Gewebeverein von einst ist längst ein moderner Wirtschaftsbund geworden. Die Ziele sind jedoch die gleichen geblieben und Gewerbeschauen werden nach wie vor des öfteren organisiert. Somit wird natürlich gerade anlässlich des Stadtjubiläums auch der Wirtschaftsstandort Leutkirch gebührend herausgestellt. Zum Auftakt des großen „Wochenendes der Wirtschaft“ mit Gewerbeschau am 24. und 25. September 2016 findet am Freitag, 23. September die Veranstaltung „Perspektive 2016 – Erlebnis Wirtschaft Leutkirch“ statt.
währen. Kostenlose Pendelbusse bringen dabei Interessierte von Station zu Station. „Das Erlebnis ist dabei ganz wörtlich zu nehmen“, so Thomas Stupka, zuständig für Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Leutkirch, „denn neben Betriebsführungen und –besichtigungen sind vielfältige Mitmach-Aktionen für jedes Alter geplant.“ Ziel der Veranstaltungen ist es, Jugendliche über
In der Zeit von 15:00 bis 21:00 Uhr öffnen namhafte Leutkircher Unternehmen sowie die Sophie-Scholl-Schule und das Informationszentrum „Nachhaltige Stadt“ im Bürgerbahnhof Tür und Tor, um der Öffentlichkeit außergewöhnliche Einblicke in ihre Unternehmen zu ge-
Ganz klar: Gewerblich genutzte Fahrzeuge müssen effizient und zuverlässig sein. Sie gehören zum Geschäft und müssen sich rechnen. Umso besser, wenn die Fahrzeuge mit ihrer Dynamik, Ihrem Komfort und Ihrer Sportlichkeit auch noch Freude machen. So wie unsere BMW Modelle. Und perfekt wird´s, wenn Sie auch noch einen Partner für Ihre Mobilität haben, der vor Ort dafür sorgt, dass Sie die Freude am Fahren immer genießen können.
Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten sowie Berufschancen zu informieren, indem ihnen verschiedene Berufsbilder vorgestellt werden. „Perspektive 2016 – Erlebnis Wirtschaft Leutkirch“ wird von der Stadt Leutkirch und der Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft Landkreis Ravensburg (WIR) veranstaltet.
Drei Fragen an ...
Thomas Stupka Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit
Was gefällt Ihnen an Leutkirch am besten? Leutkirch ist die Stadt, die alles hat. Traumhafte Landschaft, kurze Wege, eine historische Altstadt mit tollem Flair, gute Arbeitsplätze, vorbildliche Bildung und tolle Freizeitmöglichkeiten.
Wo in Leutkirch ist Ihr Lieblingsort? Es gibt viele tolle Plätze in Leutkirch wo man sich wohlfühlen kann. Besonders beeindruckt mich aber immer wieder die Aussicht von Schloß Zeil auf die Stadt und das Alpenpanorama. Was wünschen Sie sich für die Stadt in Zukunft? Dass wir, gemeinsam mit Bürgern und Unternehmen die Chancen, die uns durch den Center Parcs Allgäu eröffnet werden, nutzen.
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Gewerbe
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Hauptsitz der myonic Gruppe. Auf 11.000 m² werden Hochpräzisionskomponenten im 3-Schichtbetrieb gefertigt.
Siegerehrung der Abteilungsolympiade beim Familienfest.
myonic
Technologieführer und einer der besten Arbeitgeber Deutschlands Die myonic GmbH ist ein international agierendes Industrieunternehmen mit Hauptsitz in Leutkirch. Mit 80-jähriger Erfahrung in der Herstellung von Präzisions-Kugellagern liefert der Technologieführer diverse Produkte und Dienstleistungen für Spitzentechnologien der Medizin- und Feinwerktechnik, des Maschinenbaus sowie der Luft- und Raumfahrt. Das innovative Allgäuer Unternehmen zählt zu den besten Arbeitgebern Deutschlands. myonic im Überblick Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 450 Mitarbeiter und hat Niederlassungen in Deutschland, Österreich, Tschechien und England. Seit 2009 gehört myonic zur japanischen Mineba-Gruppe, die weltweit 67.000 Beschäftigte hat. Durch die Übernahme ergaben sich zahlreiche Synergieeffekte. So konnte myonic
Bernhard Böck, Geschäftsführer und Astrid Gemeiner, Personalleiterin
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u. a. seinen asiatischen Marktanteil weiter ausbauen, mehr Kapital in Forschung, Entwicklung und Fertigung investieren sowie den Kunden höchsten Investitionsschutz bieten. „Als zukunftsträchtiges Unternehmen genießen wir bei Mineba höchstes Vertrauen“, betont Bernhard Böck, Geschäftsführer. „Wir agieren in Leutkirch völlig selbständig und pflegen ein partnerschaftliches Verhältnis zu unseren Kollegen weltweit“. 2015 ist das bis dato wirtschaftlich erfolgreichste Geschäftsjahr der Firmengeschichte mit Bestwerten in Ertrag und Umsatz. Der Erfolg resultiert aus der Leistungsfähigkeit, Effizienz und dem Know-How der Mitarbeiter, welche die Faszination fürs Kleine, für Präzision und Qualität auszeichnet. Neben Standardprodukten bietet myonic vor allem auch kundenspezifisch Lösungen an. Diese werden in enger Zusammenarbeit mit den Kunden
entwickelt; häufig am Grenzbereich des technisch Machbaren. Um den Herausforderungen einer globalisierten Welt mit der erforderlichen Flexibilität zu begegnen sind neben der Erfahrung der Mitarbeiter zudem ein hohes Maß an Leistungsbereitschaft und Engagement wichtig. „Ohne das Commitment aller Mitarbeiter ständen wir nicht da, wo wir jetzt sind. Letztendlich ist Erfolg immer ein Teamergebnis“ betont Böck. „Doch auch für zukünftiges Wachstum ist es in Zeiten der Vollbeschäftigung und des demographischen Wandels strategisch notwendig für Mitarbeiter ein attraktiver Arbeitgeber zu sein“ ergänzt Gemeiner.
Ausgezeichneter Arbeitgeber Diese Sichtweise ist einer der Beweggründe, aktiv an der Arbeitsplatzkultur Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
zu arbeiten und die Mitarbeiter in diesen Prozess miteinzubeziehen. Allein in 2016 erhielt myonic drei Auszeichnungen vom Institut „Great Place to Work“ für eine herausragende Arbeitsplatzkultur, die geprägt ist von Vertrauen ins Management, Identifikation mit dem Unternehmen und den Stolz auf die Tätigkeit und Teamleistung. „Wir wurden zu einem der besten Arbeitgeber im Allgäu, in Baden-Württemberg und Deutschlands ausgezeichnet“, sagt Astrid Gemeiner, Personalleiterin, stolz. „Bei myonic stehen die Menschen im Mittelpunkt“. Und dieses positive Ergebnis spiegelt sich auch in der Mitarbeiterbefragung sowie der geringen Fluktuationsrate wieder. „Es ist mir immer wieder eine besondere Freude, vielen langjährigen Mitarbeitern zu ihren Firmenjubiläen gratulieren zu dürfen. Sie haben mit Engagement und Einsatz dazu beigetragen, dass wir heute Technologieführer sind“, ergänzt Bernhard Böck.
Gelebte Unternehmenskultur
Natürlich wird auch bei myonic der Unternehmenserfolg an harten Zahlen gemessen, jedoch liegt dem Allgäuer Technologieführer ebenso stark die persönliche Entwicklung, die Motivation des Einzelnen und der Teamgeist am Herzen, ohne den ein wirtschaftlicher Erfolg in dem Maße nicht möglich wäre. „Wir haben ein sehr gutes Betriebsklima, die Mitarbeiter unterstützen sich gegenseitig und wir fördern diesen Zusammenhalt auch bewusst“, so Astrid Gemeiner. Mitarbeiterevents wie z. B. Skiausfahrten, Abteilungs- und Betriebsfeiern oder aber
auch interne Sportmannschaften und die myonic-Musikkapelle haben eine lange Tradition. „Für unsere Azubis veranstalten wir jedes Jahr ein Hüttenwochenende. Hier lernen sich die Nachwuchskräfte gleich von Beginn an besser kennen“, ergänzt Astrid Gemeiner, „Ein optimaler Einstieg in das Berufsleben.“ A Great Place to Work
Das tarifgebundene Industrieunternehmen bietet seinen Mitarbeitern neben modernen und klimatisierten Arbeitsplätzen auch eine erfolgsabhängige Gewinnbeteiligung. Zusätzlich zu den monetären Aspekten schätzen die Mitarbeiter die Möglichkeit, durch Gleitzeit flexibel auf private Situationen reagieren zu können. Voraussetzung hierfür ist eine offene Kommunikation. „Der ständige Dialog mit der Belegschaft lohnt sich“, so Böck. Das Wissen über die Bedürfnisse der Kollegen ermöglicht es, individuell passende Lösungen zu finden. Das Unternehmen sensibilisiert die Mitarbeiter regelmäßig über das Programm „myonic BGM – gesund und fit“ für das Thema „eigene Gesundheit“ und schafft einen bequemen Zugang zu innovativen Vorsorgeangeboten wie Stressmessung, Rückenscreening, Fußvermessung oder Hautkrebsvorsorge. Ergänzend dazu bietet myonic eine kostengünstige Krankenzusatzversicherung im Gruppentarif an. Für eine gesunde und abwechslungsreiche Küche sorgt der regionale Caterer LiSe in der hauseigenen Kantine. Salate, vegetarische und leichte Kost stehen täglich auf dem Speiseplan.
Auszeichnung zu einem der besten Arbeitgeber Deutschlands für myonic
„Mit Müslibar und speziellen Aktionsgerichten hat uns die LiSe auch bei unserer BGM-Ernährungswoche optimal unterstützt“, ergänzt Astrid Gemeiner. Regional verwurzelt
myonic setzt sich auch als Partner für die Region und Gesellschaft ein. In den Bereichen Bildung, Kultur, Soziales und Ökologie ist das Leutkircher Unternehmen mehr als engagiert. Mit dem Kindergartenprojekt TECHNOlino führt die Ausbildungswerkstatt Kleinkinder frühzeitig an Technik heran, zudem pflegt myonic Bildungspartnerschaften zu Schulen und unterstützt Hochschulen. Technologieführer zu sein und dabei den Menschen im Fokus zu haben – das ist myonic. Nadine Kerscher
myonic GmbH
Allgäu Wirtschaftsmagazin | Leutkirch
Bilder: myonic gmbh
Steinbeisstraße 4 88299 Leutkirch Telefon (07561) 9780 Telefax (07561) 978280 info.de@myonic.com www.myonic.com
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Mit einer Prise Lebensfreude Liebenau Service GmbH: Für den besonderen Mittagstisch
Freundliche Atmosphäre in der Kantine der Stiftung Liebenau.
Der Schlüssel zu motivierten Mitarbeitern? Für Silke Mayer und Markus Lerner stellt sich die Frage nicht. Eine liebevoll angerichtete Mahlzeit zu vernünftigen Preisen, lautet die Antwort. Die Leiterin des Business-Caterings und der Vertriebsleiter der Liebenau Service GmbH, kurz LiSe genannt, wissen, wovon sie sprechen: „Eine gute Verpflegung kann für das Betriebsklima entscheidend sein.“ Zubereitet und angerichtet von Mitarbeitern, die stets eine Prise Lebensfreude ins Essen mischen. Kostprobe gefällig?
Aus der Salatküche dringt Gelächter, im Radio verbreiten die Bee Gees Heiterkeit, als Silke Mayer ihrer Mannschaft ein fröhliches „Guten Morgen“ zuruft. Die Leiterin des Bereichs Business- und Event-Catering der Liebenau Service GmbH ist auf dem Weg in die Warmküche, wo gerade die Pfannen dampfen und die Töpfe
brodeln. „Bei uns geht es gerne mal lustig zu“, erklärt sie lächelnd. Und in der Tat – auch in der Großküche, in der täglich rund 2300 Essen zubereitet und portioniert werden, ist von Hektik keine Spur. Seite an Seite, Hand in Hand arbeiten hier Menschen mit und ohne Behinderung, aufmerksam und mit Bedacht. „Jeder hat tolle
„All unsere Mitarbeiter sind einfach großartig. Jeder von ihnen hat tolle Fähigkeiten.“ Silke Mayer, Leitung Businessund Eventcatering, Liebenau Service GmbH
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Fähigkeiten, die wir in unsere Arbeitsabläufe integrieren“, sagt Silke Mayer anerkennend. Gelebte Teilhabe in einem wirtschaftlich orientierten Betrieb. Geht das überhaupt? Für die LiSe gehört es zum unternehmerischen Selbstverständnis, den einzelnen Mitarbeiter in den Mittelpunkt zu stellen. Als modernes Unternehmen des infrastrukturellen Facility-Managements umfasst das Angebot der Liebenau Service GmbH Dienstleistungen in den Bereichen Gebäudeservice, Catering und Textilservice sowie Organisationsberatung und Training. Das 1999 gegründete Unternehmen ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stiftung Liebenau und beschäftigt derzeit rund 500 Mitarbeiter mit und ohne Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
Die Liebenau Service GmbH in Zahlen und Fakten Rechtsform: GmbH, 100%ige Tochter der Stiftung Liebenau Gründung: 1999
Im Dienst des Kunden unterwegs: Der Gebäude-, Cateringund Textilservice der Liebenau Service GmbH.
Mit Freude bei der Arbeit.
Sitz: Meckenbeuren/Bodenseekreis Mitarbeiter: 501 Leitung: Frank Moscherosch,
Geschäftführer
Mag es also an der gewissen Prise guter Laune liegen, dass das KantinenEssen aus Liebenau einen so guten Ruf genießt? Davon weiß auch Technologieführer und einer der größten Arbeitgeber Leutkirchs, die Firma myonic, die das abwechslungsreiche Essensangebot des Caterers aus Liebenau schätzt. Silke Mayer, Chefin im Business-Catering hakt ein: Charmant erklärt die Expertin die Vorzüge eines LiSe-Menüplans für Firmen, öffentliche Einrichtungen, Kindergärten oder Seniorenheime. Cook and Chill heißt das Erfolgsrezept, nach dem die frisch zubereiteten Mahlzeiten schnell abgekühlt und nach Bedarf wieder schonend erwärmt werden. „Inhaltsstoffe wie Vitamine bleiben erhalten und auch die Konsistenz der Mahlzeiten ändert sich nicht“, erklärt Mayer. Die Lebensmittel stammen aus der Region, wo die LiSe
Jeder bringt seine Fähigkeiten zum Einsatz.
Allgäu Wirtschaftsmagazin | Leutkirch
mit Gemüse- und Fleischlieferanten zusammenarbeitet. „Bei uns gibt es keine Tiefkühlbrötchen“, nennt die Küchenchefin ein Beispiel. „Der erste Bäcker aus nächster Umgebung beliefert uns morgens um drei!“
Umsatz: 17 Millionen EURO Branche: Dienstleistungen in den
Bereichen Catering, Gebäudeservice und Textilservice sowie LiSeplus Organisationsberatung und Training. Anerkannte Werkstatt im Sinne des Sozialgesetzbuchs für behinderte Menschen.
„Das Miteinander der Menschen mit und ohne Behinderung prägt das Selbstverständnis der LiSe. Bei unseren Serviceleistungen steht der Mensch im Mittelpunkt.“ Markus Lerner, Vertriebsleiter Liebenau Service GmbH
Zum Service des Business-Caterings gehört auch, die Kunden-Kantine in die Kunst der sanften Regenerierung von Speisen einzuweihen. So bleibt die Qualität der Speisen garantiert erhalten. Silke Mayer schätzt den direkten Draht zu „ihren Damen an der Essensausgabe“. „Wir können sehr flexibel auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen“, sagt sie. Und die LiSe kann noch mehr: „Möchte eine Firma beispielsweise eine Kantine aufbauen oder ihre Abläufe in Küche und Kantine optimieren, stehen wir gerne auch bei der Planung beratend zur Seite“, sagt Markus Lerner, erster Ansprechpartner für Kunden des Business-Caterings in Oberschwaben und im Allgäu. „Neben unserem vielfältigen Speiseangebot liefern wir Wissen und Service rund ums Catering.“
Bestes Beispiel für einen liebevollen Mittagstisch liefert im Übrigen die Kantine der Stiftung Liebenau selbst. Hier treffen sich Kindergartenkinder und Bewohner der Stiftung, Geschäftspartner und Angestellte. Es scheint, als sei für jeden eine Portion gute Laune angerichtet. Angelika Hirschberg
Liebenau Service GmbH Siggenweilerstraße 11 88074 Meckenbeuren Telefon (07542) 10-7010 Telefax (07542) 10-987010 service@lise-gmbh.de www.lise-gmbh.de
Bilder: Hirschberg
Behinderung. „Die Zusammenarbeit mit behinderten Menschen ist für uns Normalität und gründet auf gegenseitigem Respekt“, sagt dazu Vertriebsleiter Markus Lerner.
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Mit Liebe zum Detail.
WOHNRÄUME aus
HOLZ + LEIDENSCHAFT Für das Leutkircher Unternehmen Möslang Sitzmöbel e.K. fertigt der Geschäftsführer Hannes Mendler heute in 4. Generation Besonderes aus Holz. Das moderne, familiengeführte Fertigungsunternehmen hat sich auf den hochwertigen, individuellen Möbel- und Innenausbau spezialisiert. Dabei setzt der Traditionsbetrieb vorwiegend Massivholz aus heimischen Beständen ein.
Handwerklich verwurzelt
Aus der ursprünglichen Wagnerei entwickelte sich ein innovatives, traditionsbewusstes Familienunternehmen, dessen 17-köpfiges Team höchste Ansprüche an sich selbst und die dortige Fertigungsstätte stellt.
Hannes Mendler, Geschäftsführer mit pfiffigen Ideen.
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Durch die Kombination von handwerklichem Know-How und technischer Innovation entstehen Naturholzprodukte auf höchstem Qualitätsniveau. Vom Einzelstück über Kleinserien bis hin zu kompletten Einrichtungen bietet Möslang für den privaten und gewerblichen Bereich
maßgeschneiderte Lösungen, in allen Facetten an. Gefertigt wird in den eigenen Werkstätten. Um auch größere Serien besser handeln zu können, investierte das Unternehmen in einen modernen Maschinenpark. Sogar eine eigene Polsterei gehört dem Unternehmen an. Mehr als Holz
Der gelernte Schreinermeister Hannes Mendler beweist in seiner Ausstellung, dass Natur, Innovation, Handwerk und Design kein Widerspruch sind. Mit dem Werkstoff Holz steigert er u.a. in Wohn-, Bad- oder Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
Schlafzimmern das Wohlbefinden seiner Kunden und trägt positiv zu einem gesunden Raumklima bei. Dabei setzt der junge Geschäftsführer ausschließlich Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ein. Passgenaue Unikate
„Ob schlicht, modern, klassisch oder traditionell – wir planen für unsere Kunden ganz nach ihren Vorstellungen und Bedürfnissen; in den verschiedensten Preiskategorien“, betont Hannes Mendler. Dabei setzt das erfolgreiche Unternehmen gerne auch Akzente im Material-Mix. D.h. Vollholztischplatten werden mit Metallfüßen oder Baumkantenbänke mit popigen Stoffbezügen zu richtigen Eye-Catchern. Aber auch herbstfarbene Bezüge und Kissen geben dem geölten Kernahorn von Eckbänken eine warme Note. Hannes Mendler ist sich sicher, dass er und sein Team für jeden die passgenaue Lösung finden wird. Darüber hinaus ist dem Familienbetrieb zudem die Funktionalität und Ergonomie bei Möbelstücken besonders wichtig. „Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch und Rundgang durch die Ausstellung besuchen wir unsere Kunden auch zuhause. Bevor wir das Aufmass nehmen, verschaffen wir uns noch einen weiteren Eindruck über bestehendes Wohnambiente sowie den dortigen Lichteinfall, um die bestmögliche Individuallösung anbieten zu können“, erklärt der Geschäftsführer. Anschließend erhält die private
oder gewerbliche Kundschaft Designvorschläge bis hin zum perfekten Entwurf, woraufhin die Produktion in Leutkirch beginnen kann. Vor jeder Auslieferung werden alle Möbel und Innenausbaukomponenten sorgfältig von einem Schreiner überprüft bevor das Montageteam von Möslang mit dem Auf- oder Einbau beginnt. „Dadurch können wir unseren hohen Qualitätsanspruch sicherstellen“, betont Hannes Mendler, der bei seinen Kunden höchstes Vertrauen genießt.
Der Geselle und sein Meister: Markus Dieing und Hannes Mendler beim Probeaufbau.
Schlüsselfertige, maßgeschneiderte Wohnräume
Für anspruchsvolle Einrichtungen, wie u.a. Küchen oder Bäder, bietet der Familienbetrieb ferner die Koordination der anderen Gewerke, wie beispielsweise Fliesenleger oder Elektriker, mit an. „Dadurch profitieren unsere Kunden von nur einem Ansprechpartner – nämlich uns“, betont Hannes Mendler, der speziell hierfür ein breites und zuverlässiges Netzwerk aufgebaut hat. Alle ziehen an einem Strang
Das Allgäuer Unternehmen zeichnet sich vor allem durch sein kompetentes und motiviertes Team aus. Die langjährigen Mitarbeiter haben die Leidenschaft etwas Besonderes – Unikate – zu fertigen. Allein über 120 verschiedene Stuhlmodelle hat das Leutkircher Unternehmen bis dato gefertigt und die Nachfrage an Stuhlvarianten sowie nach anderen individuellen Lösungen ist steigend. „Um unseren Unternehmenserfolg weiter ausbauen zu können, bin ich sehr stolz
darauf solche kreativen Köpfe und zuverlässigen Fachkräfte im Team zu haben“, so Hannes Mendler. Dem jungen Geschäftsführer liegt zudem die Nachwuchsförderung besonders am Herzen. Aus diesem Grund bildet der Familienbetrieb auch gleich zwei Schreiner ab Herbst aus, die nach ihrem erfolgreichen Abschluss im Unternehmen bleiben sollen. Mit neuen Produktideen, engagierten Mitarbeitern und unternehmerischem Mut Besonderheiten zu kreieren, stellt Möslang seine Weichen auf eine vielversprechende Zukunft. Nadine Kerscher
Bilder: anja koehler, Möslang Sitzmöbel e.K.
Möslang Sitzmöbel e.K. Winterstetten 43 88299 Leutkirch im Allgäu Telefon (07567) 229 Telefax (07567) 729 info@moeslang.de www.moeslang.de Allgäu Wirtschaftsmagazin | Leutkirch
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Immer beliebter als
Ferienregion
Was dem gebürtigen Leutkircher Schriftsteller, Ökonom und Förderer der Landwirtschaft Fritz Möhrlin (1837-1892) im 19. Jahrhundert weitgehend verwehrt blieb, nämlich aus Leutkirch einen gefragten „In“-Urlaubsort zu machen, nimmt gerade in unserem Jahrhundert immer mehr Gestalt an. Leutkirch wird, gerade durch seine exponierte Lage im sanften Hügelland des Westallgäus und der hervorragenden Verkehrsanbindung, immer beliebter als Ferienregion. Die Übernachtungszahlen steigen und immer mehr Touristen aus Nah und Fern strömen nach Leutkirch und seine liebliche Umgebung. Der Tourismus in Leutkirch begann in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als eben jener Fritz Möhrlin im damaligen Gasthaus „Rößle“ türkische Bäder einrichtete, mit der Absicht, aus Leutkirch ein Modebad zu machen, was jedoch nicht den erwünschten Erfolg brachte. Also mussten andere Strategien entwickelt werden. Mit der Gründung des „Verschönerungsvereins“ 1880, dem es dem Namen getreu zunächst um die Verschönerung Leutkirchs und seiner Umgebung ging, wurden weitere Konzepte zur Stärkung und Verbesserung des Fremdenverkehrs
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entwickelt. Im Jahr 1925 wurde der Verschönerungsverein in einen Fremdenverkehrsverein umgestaltet.
Tourismus heute Wer Ruhe und Erholung, Entspannung und Entschleunigung (in kaum einer anderen Stadt passt dieses „neudeutsche“ Wort so hervorragend) sucht, ist in Leutkirch genau richtig. Die die Ortschaften umschließende Landschaft mit ihren Wäldern und Wiesen, Seen und Weihern ist geradezu ideal, auf Körper, Geist und Seele einen beruhigenden, erholsamen Einfluss Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
auszuüben. Und wen es nach ein wenig Abenteuer, Abwechslung und Bewegung gelüstet, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Das touristische Angebot ist reichlich, reicht vom „Dolce Vita“ mit Angeln, Baden, Grillen über Kultur und Geschichte bis zum Fallschirmspringen und Fahrten im Heißluftballon. In zahlreichen Pensionen, Hotels, Ferienwohnungen, Cafés, Gasthäusern und Restaurants werden Einheimische, Gäste und Urlauber freundlich und liebevoll empfangen. Urlaub auf dem Bauernhof? Auch das ist möglich!
Radeln, Wandern und mehr Rad- und Wanderwege, die nur von A nach B, von einem Ort zum anderen führen? Das wäre doch zu langweilig! Die „Radrunde Allgäu“ und das ausgedehnte Nordic-Walking- und Wandernetz ermöglichen es, individuelle Touren ganz nach eigenem Geschmack zusammen zu stellen. Zudem ist Leutkirch Etappenziel an der Wiesengänger-Route der Wander-
trilogie Allgäu. Tennisplätze, Sportanlagen, Trimm-Dich-Pfade, Naturlehrpfade, das Naturfreibad, ein Moorbad, ein Kneippbad, Seen und Weiher runden das Angebot ab. Im Winter sorgt ein gepflegtes, professionell gespurtes Loipennetz für ultimativen Langlaufspaß.
Geschichte, Kunst und Kultur Wem der Sinn nach geistigen Dingen steht, kommt auch in Leutkirch nicht zu kurz. In der historischen Altstadt, die seit den 1980-er Jahren unter Denkmalschutz steht, trifft man auf viele Zeitzeugen: das barocke Rathaus, das Gotische Haus, das Bock-Gebäude mit dem städtischen Museum, das Kornhaus mit Stadtbibliothek und Galerie, das Torhaus mit VHS und Galerie und vieles mehr. Apropos VHS: „Im Auftrag der Stadt Leutkirch organisiert die VHS Theatergastspiele und Klassik-Konzerte in der Leutkircher Festhalle, außerdem die Leutkircher Kleinkunsttage und den Leutkircher Sommerjazz.“ Liest man auf der Internetseite der Stadt Leutkirch. Um Rock, Pop, Blues und Jazz-Konzerte sowie Kleinkunst-Aufführungen kümmert sich der Kulturverein Larifari. Nicht zu vergessen die fünfzehn Musikkapellen, die alljährlich mit mehreren Konzerten für fröhliche Unterhaltung sorgen! Unter dem Motto „Leute in der Stadt“ führt ein Skulpturenweg durch die Leutkircher Altstadt – ein Kunsthighlight der besonderen Art. Ausgehend vom Namen der Stadt setzen sich die geladenen Künst-
Drei Fragen an ...
Karl-Anton Maucher Leiter Volkshochschule Leutkirch e. V. / Leiter Kultur und Tourismus bei der Stadt Leutkirch
Was gefällt Ihnen an Leutkirch am besten? Unsere Stadt hat viel mehr zu bieten, als viele glauben. Vor allem viele freundliche Menschen, die nicht warten, sondern zupacken. Eine lebendige Stadt in Aufbruchstimmung, die in einer traumhaften Landschaft liegt. Und München, der Bodensee, Vorarlberg und die Schweiz sind leicht erreichbare Ziele. Ein Ort zum Wohlfühlen. Wo in Leutkirch ist Ihr Lieblingsort? Es gibt viele tolle Plätze in Leutkirch wo man sich wohlfühlen kann. Besonders beeindruckt mich aber immer wieder die Aussicht von Schloß Zeil auf die Stadt und das Alpenpanorama. Was wünschen Sie sich für die Stadt in Zukunft? Eine gute Entwicklung in allen Bereichen. Unaufgeregtheit, Optimismus, ein respektvolles Miteinander und Frieden.
Sinn für das Besondere. ... ein schöner Garten ist kein Zufall. Jürgen Bischoff · Garten- und Landschaftsbau GmbH Wurzacher Straße 46 · 88299 Leutkirch · Tel. 07561 3140 · Fax 07561 71971 info@bischoff-galabau.de · www.bischoff-galabau.de
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Verhältnis. Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut, thront das Schloss 754 Meter hoch auf einer eiszeitlichen Erdmoräne über dem Gebiet, scheint es beinahe zu beschützen. Das innere des Schlosses kann nicht besichtigt werden, da es vom fürstlichen Haus immer noch als Privatwohnung genutzt wird. Die Aussichtsterrasse, der Park und die Schlosskapelle St. Maria sind jedoch jederzeit der Öffentlichkeit zugänglich.
„Wie ein Kreuzfahrtschiff im Wald“ ler und Bildhauer ausschließlich mit der Gestalt des Menschen auseinander. Das Ergebnis: absolut sehenswert!
Schloss Zeil Die Seele atmet auf, die Gedanken werden still, die Aussicht ist einfach traumhaft:
Steht man auf der Aussichtsterrasse von Schloss Zeil reicht der Blick über Leutkirch und das (ehemalige) Nibelgau bis weit hinein in die Alpen. Seit Jahrhunderten verbindet die Grafen von WaldburgZeil und Leutkirch ein nachbarschaftliches, politisches und wirtschafliches
Ihr starker Partner in Sachen Wald und Holz. Lindenstraße 6 88299 Leutkirch i. Allgäu Telefon 07561-98106-0 www.insilva.de
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Die jahrelange Zitterpartie hat nun definitiv ein Ende, es ist alles in trockenen Tüchern. Center Parcs kommt nach Leutkirch. Die Finanzierung des 300-Millionen teuren Projekts steht und die ersten Vorbereitungsarbeiten haben bereits begonnen. Läuft alles nach Plan, soll die Eröffnung Ende 2018 stattfinden (wieder ein Grund zum Feiern!). Finanziert wird der Park von der französischen Immobiliengruppe Eurosic, und gehört zum Center Parcs Mutterkonzern Pierre et Vacances in Frankreich. Nun wurde also endlich das ehemalige Munitionsdepot im Urlauer Tann einer zivilen Nutzung zugeführt, die der ganzen Region zugute kommt. „Wir versprechen uns hiervon einen enormen Aufschwung für den Tourismus und die heimische Wirtschaft.“ erklärt Thomas Stupka. Rund 1000 Ferienhäuser sollen im Ferienpark entstehen, dazu ein Schwimm- und Erlebnisbad mit Gastronomie, Dienstleistungs- und Freizeitangeboten. Etwa 600 bis 800 Arbeitsplätze sollen entstehen, was einen Anreiz für Menschen aus wirtschaftlich schwachen Regionen darstellen könnte, ins Allgäu zu ziehen. „Arbeiten, wo andere Urlaub machen“ bekommt dadurch nochmals eine ganz neue Dimension. „Und“, fügt Thomas Stupka hinzu, „man darf den Ferienpark nicht mit einem Freizeitpark verwechseln! Center Parcs ist wie ein großer Hotelbetrieb oder wie ein Kreuzfahrtschiff mitten im Wald.“ Der Wald und die vorherrschende Natur sollen übrigens weitest gehend erhalten bleiben. Die Feriengäste sollen ihr zunehmendes Bedürfnis nach Ruhe, Natur und Landschaft stillen können. Besteht der Wunsch nach anderen Freizeiterlebnissen, bietet die gesamte Region um Leutkirch wahrlich genügend Auswahl. Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
„... es wird aber au
viel g’feiert!“
Wir sagten es schon: Wer viel schafft, darf auch viel feiern. Ganz besonders natürlich, wenn es gilt, das 1250-jährige Bestehen Leutkirchs entsprechend zu würdigen. Schon zum Jahresbeginn 2016 erlebten die Leutkircher ein grandioses Feuerwerk, musikalisch begleitet vom „Symphonischen Blasorchester“, das aus Mitgliedern mehrerer einheimischer Kapellen bestand und von Profis unterstützt wurde. Aus dem nachstehenden Veran-
staltungskalender geht hervor, dass die Feierlichkeiten das ganze Jahr über kein Ende nehmen. Bekanntlich soll man die Feste ja feiern, wie sie fallen. Bei rund 330 Vereinen, vom Briefmarken- über die Narrenzunft bis zu diversen Sportvereinen, fünfzehn Musikkapellen unterschiedlichster Couleur, Bürgerinitiativen und sonstigen Clubs fallen eigentlich immer irgendwelche Ereignisse und Gelegenheiten an, die es zu feiern gilt. Und, weil’s gar zu schön ist, werden viele Feste jedes Jahr wiederholt. Zwei Beispiele seien hier erwähnt.
„A hot summer in L. A.” Ein heißer Sommer in – ja, natürlich – gemeint ist Leutkirch im Allgäu! Jedes Jahr in den großen Sommerferien findet das Leutkircher Altstadt-Sommerfestival (ALSO) statt, 2016 bereits zum dreizehnten Mal vom 03. bis 14. August. Und so viel kann schon vorweg genommen werden: das Programm ist spannend, abwechslungsreich, hoch interessant Allgäu Wirtschaftsmagazin | Leutkirch
und bietet für jeden Etwas, ob Klein oder Groß, so zum Beispiel die K4 Nacht mit Feuerwerk (K4 steht für Kunst, Kultur, Kommerz und Kneipen), The Ultimate Elvis Tribute Show, den großen Kinderund Familientag, die Mega Dance Night, Beachvolleyball-Turniere und, und, und. Man sagt, dass sogar Touristen schon ihren Urlaub nach dem ALSO planen!
„Grenzenlos Tag“ Alljährlich an Maria Himmelfahrt lockt der so genannte „Grenzenlos Tag“ zahlreiche Besucher nach Leutkirch, insbesondere aus dem benachbarten Bayern, da dort bekanntlich der 15. August ein Feiertag ist. Und Leutkirch wäre nicht Leutkirch, würde es zu diesem Anlass seinen Gästen aus Nah und Fern nicht besondere Highlights bieten, wie satte Einkaufsrabatte, Spiele, Preisausschreiben und Attraktionen aller Art. Das Motto für alle Feste und Feierlichkeiten in Leutkirch und Umgebung lautet: Hinfahren und selbst erleben!
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das Beste aus Molke und Milch –
Vom Allgäu in die Welt Renate Spitzenberger (Marketing), Rüdiger Fricke (Geschäftsführer) und Schirin Kallenborn (Head of Sales and Marketing) vor dem Neubau MILEI 2.0, der Wachstum und Zukunft sichert.
Das Leutkircher Unternehmen Milei GmbH ist seit 1975 auf die Anreicherung und Fraktionierung von wertvollen Inhaltsstoffen aus Molke und Milch spezialisiert. Ein Meilenstein in der erfolgreichen Unternehmensgeschichte ist der Neubau einer modernen Produktionsanlage, die die Herstellung hochwertigster Erzeugnisse bei zugleich bestmöglicher Energieeffizienz ermöglicht.
Vollständig automatisierte Prozesse sorgen bei Milei für Produktqualität und -sicherheit.
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Auf über 15.000 Quadratmetern errichtet der Molkeverarbeiter seit 2014 direkt neben den alten Anlagen eine neue Produktion: die MILEI 2.0. Die umfangreichen Bauarbeiten sollen 2018 abgeschlossen sein. Ein Neubau der Produktionsanlagen wurde dringend notwendig, da die Maschinen und Abfüllanlagen teilweise aus der Gründungszeit von Milei in den Siebziger Jahren stammen und zudem die Produktpalette von Erzeugnissen aus Molke für die Lebensmittelindustrie um die Verarbeitung von Milch zu unterschiedlichsten Produkten erweitert wurde. 1971 wurde die Milei GmbH in ihrer heutigen Form gegründet. Miteigentümer war der japanische Konzern Morinaga Milk Industry Co LTD, der seit 2013 Alleingesellschafter der GmbH ist.
Bei Milei sorgt ein umfassendes System von Kontrollund Analysemaßnahmen für ein Höchstmaß an Produktsicherheit und Qualität.
Milei produziert jährlich 80.000 Tonnen Molkenerzeugnisse. Man peile ein Ziel von 100.000 Tonnen pro Jahr an, erklärt Milei-Geschäftsführer Rüdiger Fricke. Ziel sei aber nicht „immer größer zu werden“, sondern vor allem die Möglichkeiten eiLeutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
Mit dem Auto aus Richtung Kempten kommend, sticht die Fabrik von Milei in Adrazhofen, kurz vor Leutkirch, sofort ins Auge: Moderne Industriearchitektur mit viel Edelstahl und Glas, High-Tech hinter glänzender Fassade. Die MILEI 2.0 ist ein Gebäude, das nicht nur hohe Qualitätsansprüche an die Herstellung von Säuglingsnahrung erfüllt, sondern sich auch harmonisch in die Landschaft einfügt und der Stadtsilhouette Leutkirchs eine weitere attraktive Facette
zentration dieses Süßmolkenkonzentrates werde sozusagen „weniger Wasser durch die Gegend gefahren“, erläutert Fricke. Damit gehe eine deutliche Reduzierung der an- und abfahrenden Transportfahrzeuge einher. Durch moderne Industrietechnik werdeauch die Geräuschemission in den Produktionshallen deutlich vermindert, was den Mitarbeitern und den Anwohnern zu Gute kommt. Milei setzt sich auch für den Umweltschutz in der Region ein. Renate Spitzenberger, die als Agraringenieurin seit 2012 den Bereich Marketing bei Milei verantwortet, erzählt von Naturschutzprojekten, die Milei initiiert. Als Ausgleichsfläche für den bebauten Grund am Firmenstandort renaturiere man ein Moor
Auf Nachhaltigkeit, Emissionsvermeidung und attraktive Architektur ausgerichtet: die neue Werkssilhuette der Milei GmbH.
beschert. Die Befürchtungen vieler Anwohner, mit dem Neubau werde die Emissionsbelastung durch Lkw, die das Werk beliefern, erhöht, möchte Fricke zerstreuen. In den Vorjahren seien vor allem Beschwerden wegen der Geräusche beim Abtanken der Lkw entstanden, die flüssige Molke zu Milei transportiert haben. Vor kurzem wurde die Abtankhalle verlegt und ein eigener Lkw-Parkplatz geschaffen, so dass sich die Geräuschemissionen im direkten Umfeld des Unternehmens und damit im Ort Adrazhofen auf ein Minimum reduzieren. Im Laufe der Jahre habe man außerdem die Zahl der Lkw drastisch reduzieren können, da heute Molke mit mehr Trockenmasse – bis zu 30 Prozent gegenüber sechs Prozent in früheren Zeiten – zu Milei transportiert werde. Wegen der höheren KonAllgäu Wirtschaftsmagazin | Leutkirch
bei Rohrdorf und einen Bachrand bei Wuchzenhofen. Durch die ökologischen Maßnahmen können sich dort wieder viele seltene Tier- und Pflanzenarten ansiedeln. Fricke, 1962 in einer Fuldaer Molkerfamilie geboren, ist seit 2009 beim Unternehmen, zunächst in Stuttgart, wo bis 2010 die Milei-Verwaltung angesiedelt war. Nach der Zusammenlegung von Produktion und Verwaltung in Leutkirch war die Restrukturierung eine der ersten Aufgaben Frickes. Die Produkte von Milei gehen zu über 80 Prozent in den Export, „vom Allgäu in die Welt“, erklärt Schirin Kallenborn, Head of Sales and Marketing bei Milei. Schwerpunktmäßig werden europäische und
80.000 Tonnen Molke verarbeitet Milei jährlich zu qualitativ hochwertigen Erzeugnissen für die Lebensmittelindustrie.
asiatische Länder beliefert. Kallenborn, die auch Mitglied des ManagementTeams ist, erzählt, dass das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) mit Milei-Produkten Babynahrung herstellt, die als Hilfslieferung in die Hungerregionen Afrikas geschickt wird. Die Produktpalette von Milei umfasst auch die Herstellung von Säuglingsnahrung für laktoseintolerante Kinder. Den Standort Allgäu haben sich die Gründungsgesellschafter in den Siebziger Jahren nicht ohne Grund ausgesucht, berichtet Geschäftsführer Fricke. „Damals hat man dieses Entscheidung wegen der hohen Qualität der Allgäuer Emmentaler-Molke getroffen“, so Fricke. Auch heute sei man fest am Allgäuer Standort verwurzelt. Rohstoffe werden bei Allgäuer Molkereien und Käsereien eingekauft und man vertraue auch bei MILEI 2.0 auf die jahrzehntelange Erfahrung und das KnowHow hoch qualifizierter und motivierter Mitarbeiter, betont Fricke.
Nicolas Felder
Milei GmbH Kemptener Straße 91 88299 Leutkirch Telefon (07561) 850 Telefax (07561) 850 182 info@milei.de www.milei.de
Bilder: Nicolas Felder, Milei GmbH
ner erweiterten Produktpalette zu nutzen und weiterhin weltweite Qualitäts- und Leistungsführerschaft zu beweisen. Milei werde mit den neuen Anlagen, die höchste technische Standards erfüllen, den steigenden Anforderungen des Marktes gerecht.
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Wer steuert die Prozesse, dass aus Milch köstlicher Joghurt, Käse oder Quark wird? Milch und Milchprodukte gehören für die meisten von uns auf den alltäglichen Speiseplan. Doch wie wird die Milch, die unsere Kühe geben, zur H-Milch, zum Himbeerjoghurt oder Schnittkäse? Hier kommt die Firma Gögler Automation GmbH ins Spiel. Seit über 30 Jahren steht das Leutkircher Unternehmen für individuelle Automatisierungslösungen. Dabei wird der Schwerpunkt auf den Bereich Food & Beverage gelegt. Hierfür entwickeln die Spezialisten u.a. Hard- und Software, mit deren Hilfe die Milch in den Molkerein zu verschiedensten Milchprodukten verarbeitet werden kann.
Richard Gögler, der Geschäftsführer.
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Firmengründer Richard Gögler ist viel in der Welt herumgekommen. Nachdem er zehn Jahre lang beruflich im Ausland unterwegs war, kehrte der gebürtige Allgäuer 1976 in seine Heimat zurück und gründete 1978 das Leutkircher Unternehmen. „Damals begann ich mit dem reinen Steuerungsbau“, erinnert sich Richard Gögler, der technikbegeisterte Geschäftsführer. „Schon bald konnte ich die vielen Aufträge nicht mehr alleine stemmen und stellte die ersten Mitarbeiter ein“. Heute beschäftigt der Automatisierungs-
spezialist rund 20 Angestellte. Die eine Hälfte ist für Softwareprogrammierung und die andere für Hardwareherstellung zuständig. Spezialisierung ist das A&O
„Heutzutage kann man nicht mehr den kompletten Elektrotechnikbereich abdecken. Man muss sich auf bestimmte Geschäftsfelder fokussieren und spezialisieren“, erklärt der Geschäftsführer. „So produzieren wir beispielsweise überhaupt nicht für die Maschinenindustrie. Diese setzt anLeutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
dere Technologien ein als wir. Unsere Kompetenzen liegen in der Lebensmittel-, Chemie- und Pharmaindustrie, Gebäudetechnik sowie in Transportanlagen. Für diese Branchen sind wir ein kompetenter, zuverlässiger Ansprechpartner, der maßgeschneiderte Lösungen bietet und sich u.a. mit geforderten Zulassungen, Zertifizierungen und Vorschriften auskennt“. Prozesssteuerung für Food & Beverage
Nach der Ankunft im Milchwerk wird die frische Milch gekühlt, in Tanks gefüllt, entrahmt, homogenisiert und auf den Fettgehalt eingestellt. Danach beginnt die Weiterverarbeitung – etwa zu Käse, Joghurt oder Quark. Auch die diversen Rezepturverwaltungen werden von Göglers maßgeschneiderten Automatisierungslösungen gesteuert bis das jeweilige Produkt abgefüllt werden kann.
Exakte Programmierung des Produktionsprozesses.
durch das Team von Richard Gögler. Im realen Testbetrieb können die Spezialisten jederzeit noch Änderungen in der Prozesssteuerung vornehmen damit das Milchprodukt letztendlich seine vorgegebene Konsistenz oder gewünschten Geschmack erhält. „Zwar geht jedes unserer Programme zuvor durch eine Testsimulation bevor es installiert wird, aber das letzte Quäntchen stellen wir vor Ort ein“, ergänzt der Geschäftsführer. Technologievorsprung
„An dieser Stelle ist es wichtig anzumerken, dass die Maschinen nicht von uns stammen. Wir beliefern unsere Kunden, wie u.a. Anlagenbauer oder Molkereien, ausschließlich mit passgenauer Automatisierungstechnik“, betont der Firmeninhaber. „Wir sind dabei wenn Anlagen neu gebaut, erweitert oder ein Retrofit erhalten, um die Wirtschaftlichkeit des Milchwerks steigern zu können. Auch tauschen wir Steuerungen im laufenden Betrieb aus. Ein Produktionsstillstand wäre undenkbar, da die frische Milch weiterverarbeitet werden muss“.
Das Team der Gögler Automation GmbH besitzt großes verfahrenstechnisches Know-How. Die Programmierer müssen wissen, was mit dem Rohstoff in der jeweiligen Anlage passiert, um diese programmieren zu können. „Der Prozessablauf muss jedem klar sein: Wie funktioniert z.B. eine Reinigungsanlage oder ein Käsefertiger. Erst dann kann programmiert werden. Dieses Fachwissen ist entscheidend“, betont der Firmengründer. Entsprechend ist für den Unternehmer eine langfristige Bindung seiner Fachkräfte wichtig. Deshalb bildet er auch regelmäßig aus. Entweder betrieblich zum Elektroniker Fachrichtung Automatisierungstechnik oder im Dualen Studium.
Neue Anlagen werden im Regelfall direkt beim Kunden vor Ort aufgebaut. Dabei erfolgen Aufbau, Elektromontage, Inbetriebnahme und Einweisung
Technologisch will das Unternehmen immer ganz vorne dabei sein. Dafür erhalten die Mitarbeiter diverse Schulungen und der Firmeninhaber geht
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Prozessautomatisierung in der Milchindustrie.
strategische Partnerschaften ein. Als Solution-Partner bei SIMATIC PCS 7 wurde Gögler Automation speziell bei Prozessleitsystemen für die Milchindustrie von Siemens zertifiziert. Nadine Kerscher
GOEGLER Automation GmbH Steinbeisstraße 9 88299 Leutkirch im Allgäu Telefon (07561) 98400 Telefax (07561) 984040 info@goegler.de www.goegler.biz
Bilder: Gögler Automation GmbH
Die wichtigsten Kunden des Allgäuer Unternehmens stammen aus der Milchverarbeitung. Darunter sind einige renommierte Firmen aus Deutschland, Österreich, Spanien oder der Türkei. Für diese liefert die Gögler Automation GmbH Prozessteuerungen. Und das kann man sich wie folgt vorstellen: Über die von Gögler installierte Hard- und Software werden alle Prozesse gesteuert, die zwischen der Milchanlieferung und Abfüllung der fertigen Produkte vonstatten geht.
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IDEENschmiede für extravagante LEBENSräume Fliesen Neuschel ist seit 1946 – als namhafter Leutkircher Meisterbetrieb – weit über das Allgäu hinaus bekannt. Das Traditionsunternehmen wird heute von Carola Neuschel geführt. Ihre Schwester Christine Neuschel arbeitet ebenfalls tatkräftig im elterlichen Betrieb mit. Gemeinsam mit ihrem 5-köpfigen Team setzen sie private und gewerbliche Objekte perfekt in Szene. Schlicht, modern, traditionell oder exklusiv? Wie ungewöhnlich und ausgefallen die Kundenvorstellungen auch sein mögen, die kreativen Köpfe von Fliesen Neuschel setzen Träume in Lebensräume um. Dafür bietet der erfolgreiche Meisterbetrieb ein facettenreiches Produktspektrum an Boden- und Wandfliesen, neuartigen Mineralputzen sowie ansprechenden Wohnaccessoires. „Um für jeden Kunden die passende Wohnraum-, Küchen-, Bad-, Terrassen- oder Balkonlösung finden zu können, beraten wir ausführlich in unserer 120 m² großen Ausstellung“, so die Geschäftsführerin. „Hier können alle Produkte hautnah erlebt werden“. Alle Wohnraumfliesen, die Neuschel in seinem Sortiment führt, sind qualitativ
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hochwertig, pflegeleicht und verbinden Design und Funktionalität. Fliesen für den Außenbereich sind ebenso in allen Stilrichtungen erhältlich und überzeugen durch höchste Qualität sowie Langlebigkeit. Der erfahrene Meisterbetrieb arbeitet seit 70 Jahren auf höchstem Niveau, mit neuesten Verlegetechniken und einem umfassenden Service. So ist das Familienunternehmen auch in der Lage Großaufträge unkompliziert abzuwickeln. Dabei koordiniert Neuschel auch andere Gewerke wie u. a. Schreiner, Elektriker oder Maler und ist alleiniger Ansprechpartner für seine Kunden. Ein Service, der gerade bei Neubau- und Sanierungsprojekten sehr geschätzt wird. Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
Vorausschauende Planung
Größte Fliese der Welt & mehr Der Meisterbetrieb besitzt genügend Berufspraxis und vor allem technische Fertigkeiten, um das derzeit weltgrößte Fliesenformat von 320 x 160 cm verarbeiten und verlegen zu können. „Das großflächige Format ist ein absoluter Eye-Catcher an Wand oder Boden, so Christine Neuschel.“ Neben handwerklichem Geschick bedarf es auch einer ausgetüftelten Logistik. Mindestens drei Mitarbeiter sind beim Verlegen involviert. Doch zuvor muss Neuschel die größte Fliese der Welt erst einmal zum Kunden transpor-
tieren – teilweise auch in obere Stockwerke – eine große Herausforderung für die komplette Mannschaft. Trends und Inspirationen holen sich die beiden Schwestern u.a. auf der weltgrößten Fliesenmesse in Bologna. Sie haben seit kurzem Echtlederfliesen in verschiedenen Lederoberflächen im Ladengeschäft ausgestellt. Speziell in Schlafzimmerbereichen sind diese gefragter denn je. Die unvergleichbare Oberfläche mit weicher Haptik sorgt für ein besonderes Wohlfühlambiente an Wand oder Boden.
Kreative Köpfe Auf 120 m2 Ausstellungsfläche präsentiert Neuschel jegliche Stilrichtung.
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Fliesen Neuschel feiert 70-jähriges Jubiläum!
Der Familienbetrieb ist stolz auf seine Belegschaft und ebenso auf sein sehr gutes
Auf der Leutkircher Gewerbeschau lädt der Meisterbetrieb vom 24. bis 25. September 2016 zum Mitfeiern ein und stellt neue Wohn-Highlights vor.
Betriebsklima. Da sich das innovative Unternehmen permanent mit neuen Trends abgibt, wächst das Team auch immer wieder in neue Arbeitstechniken hinein, was das Arbeiten bei Neuschel mehr als abwechslungsreich macht. Der erfolgreiche Meisterbetrieb hat seinen Kundenstamm weit über das Allgäu hinaus. Kunden aus Bregenz oder Wasserburg setzten ebenfalls auf Neuschels` individuelle Konzepte. Da die Nachfrage steigt, ist der Familienbetrieb auf der Suche nach weiteren kreativen Machern aus dem Handwerk, die neugierig sind und Spaß an professionellen, außergewöhnlichen Fliesenprojekten haben. Carola und Christine Neuschel freuen sich auf Bewerbungen!
Nadine Kerscher
Fliesen Neuschel Herlazhofer Straße 13 88299 Leutkirch im Allgäu Telefon (07561) 3620 Telefax (07561) 71634 info@fliesen-neuschel.de www.fliesen-neuschel.de
Bilder: Fliesen Neuschel
Nach der Auswahl der verschiedenen Elemente erstellt Carola oder Christine Neuschel eine individuelle 3D-Raumplanung nach Maß. So erhalten die Kunden eine optimale, dreidimensionale Vorschau auf ihre Wunschküche, ihr Traumbad oder eine andere Räumlichkeit und haben die bestmögliche Entscheidungshilfe zur Hand. „Unsere Planungen berücksichtigen jeglichen Kundenwunsch. Wir lassen zudem unsere langjährigen Erfahrungen in die Gestaltung mit einfließen“, verrät Carola Neuschel, die ihre Kunden mit perfekten Raumkonzepten überzeugt. „Dabei denken wir heute auch schon an morgen. Wir empfehlen unseren Kunden eine Gestaltung ohne Barrieren, funktional und darüber hinaus ästhetisch schön.“
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„Mitmacha und mitschwätza“ Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle bezeichnet die Stadt Leutkirch, deren Oberhaupt er ist, oftmals schlicht als „Mitmachstadt“. Was das ist? Vielleicht genügt folgende Erklärung: Der Begriff „engagierte Bürgerschaft“ könnte in Leutkirch und seinen acht eingemeindeten Ortschaften erfunden worden sein, denn hier nimmt man die Dinge selbst in die Hand, wenn es etwas zu tun und zu regeln gibt. „Mer jammert net“, sondern sagt klar und deutlich seine Meinung und handelt selbst – bescheiden, bodenständig, schaffig halt. Der Bürgerbahnhof Es stand schlecht um den Leutkircher Bahnhof. Das 1889 erbaute, historische und unter Denkmalschutz stehende Ge-
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bäude verfiel zusehends, bedurfte dringend einer Sanierung und Restaurierung. Was also taten die Leutkircher, um ihren geliebten Bahnhof zu retten? Sie gründeten kurzerhand im Oktober 2010 eine Genossenschaft und verkauften Anteile – anfangs sollten es1000 Anteile á 1000 Euro sein – an die Mitglieder. Was zunächst niemand für möglich gehalten hatte, war bald eingetreten: Die Leutkircher Bürger hatten bald über eine Million Euro Eigenkapital für die Renovierung beisammen. Die restliche Finanzierungssumme stammte aus Landessanierungsmitteln von Baden-Württemberg und der Stadt und der Stiftung Denkmalschutz. Im Dezember 2010 wurde bereits mit den Bauarbeiten begonnen. 2012 war der „Leutkir-
cher Bürgerbahnhof“ fertiggestellt. Insgesamt waren über 30 Handwerksbetriebe, Dienstleister und Lieferanten, ausschließlich aus der Region, an der Sanierung beteiligt. So sind nun im Unter- und Erdgeschoss Gastronomie, Wirtshausbrauerei mit Biergarten und ein Warteraum für Bahnreisende untergebracht. Das Obergeschoss ist Büros und Firmen vorbehalten, während das Dachgeschoss dem Informationszentrum „Nachhaltige Stadt“ mit Vortragssaal gehört. Heute führen zwei ehrenamtliche Vorstände, Christian Skrodzki und Axel Müller, sowie elf ebenfalls ehrenamtliche Aufsichtsräte die Genossenschaft, die größtenteils auch die Initiatoren des Bürgerbahnhofs waren. Über 50 Projektbotschafter aus allen beruflichen Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
Branchen sind für ihren Bürgerbahnhof stets voll im Einsatz – ehrenamtlich, versteht sich. Aus dem ehemaligen Schandfleck der Stadt ist heute – dank dem unermüdlichen Engagement der Leutkircher Bürger – ein richtiges Schmuckstück geworden. Ein Treffpunkt für Jung und Alt, Einheimische und Touristen – und ein Vorzeigeprojekt, das bereits viele Nachahmer gefunden hat.
Kino – Kino Ein maroder Bahnhof und obendrein noch ein von der Schließung bedrohtes Kino, das war den Leutkircher Bürgern entschieden zu viel. Also musste auch für die Erhaltung des Kinos etwas getan werden. Der Cineclub Leutkirch e. V. übernahm 2010 das Centraltheater Leutkirch in Eigenregie als Programmkino. Rund 50 ehrenamtliche Helfer und Sponsoren sorgen dafür, dass das Kino erfolgreich weitergeführt werden kann. Von Donnerstag bis Sonntag werden, wöchentlich wechselnd, anspruchsvolle Filme gezeigt. Keine Blockbuster, keine Kassenschlager, sondern besondere Filme, abseits des „Mainstreams“, die zum Nachdenken anregen – oder zum herzerfrischenden Lachen. Intelligente Unterhaltung halt, die sich wachsender Zuschauerzahlen erfreut. Und, noch ein Tipp am Rande: das Kino kann auch für private als auch geschäftliche Veranstaltungen gemietet werden.
Talk im Bock Menschen, die Geschichten zu erzählen haben, die etwas zu sagen haben – das ist
genau nach dem Geschmack der Leutkircher. Und deshalb werden einmal pro Monat Menschen nach Leutkirch eingeladen, in den Bocksaal, die Mensa oder die Festhalle. Prominente aus Film, Fernsehen, Sport, Politik – oder „einfach nur“ interessante Persönlichkeiten, die zwar kaum bekannt, aber nicht minder faszinierend sind. Stets ist der Bocksaal bis auf den letzten Platz belegt, was nicht nur den Gästen, sondern auch dem Rahmenprogramm zuzuschreiben ist. Vier Talks gibt es pro Abend mit rund 20 Minuten und Moderator Bernd Dassel nimmt dabei kein Blatt vor den Mund, entlockt seinen Gästen die spannendsten Geschichten. Dazwischen spielt „Just Friends“ Jazz vom Feinsten und nahezu allen Stilrichtungen. Der Eintritt zum Talk im Bock ist frei, Spenden sind erwünscht. Letztere kommen einem sozialen Zweck zugute, den der Gast bestimmt. Einmal im Leben sollte jeder den Talk im Bock hautnah miterleben – dieser Meinung sind nicht nur die Leutkircher. Karin Bitsch
Drei Fragen an ...
Marion Natterer Leiterin Flächen- und Gebäudemanagement bei der Stadt Leutkirch
Was gefällt Ihnen an Leutkirch am besten? Leutkirch hat eine liebenswerte Altstadt, lebendige Ortschaften und ein gesundes Gewerbe: Ideale Bedingungen zum Leben und Arbeiten bei hohem Freizeitwert. Wo in Leutkirch ist Ihr Lieblingsort? Da gibt es einige schöne Aussichtspunkte (z.B. Galluskapelle bei Tautenhofen), von denen ich gern über die Stadt Leutkirch und das Voralpenland auf die Berge schaue: Von der Zugspitze über die Allgäuer und Österreichischen Alpen bis zum Säntis in der Schweiz Was wünschen Sie sich für die Stadt in Zukunft? Ich wünsche mir, dass die Stadt die Chancen durch den neuen Ferienpark Allgäu nutzen kann und noch an Attraktivität für die Einwohner, die Wirtschaft und den Tourismus gewinnt.
Heizung - Lüftung - Sanitär Herlazhofer Straße 12 88299 Leutkirch Tel. 07561-84860 Fax 07561 – 848619 Krimmer-Leutkirch@t-online.de www.Krimmer-Leutkirch.de
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Wir sind die Macher!
Herrmann GmbH – Wo Hightech zuhause ist
Im revolutionären Sonnensegler Solar Impulse 2 fliegt auch ein Stück High Tech aus dem Hause Herrmann mit.
Diese Nachricht macht im Werk der Brüder Herrmann die Runde: Der Sonnensegler Solar Impulse 2 ist soeben erfolgreich in New York gelandet. Warum das dem Team der Herrmann GmbH in Leutkirch nicht egal sein kann? Geschäftsführer Thomas Herrmann lächelt verschmitzt: „Ganz einfach. Weil High Tech aus unserem Haus mitgeflogen ist.“ Wer die Herausforderung sucht und das technisch schier Unmögliche herauskitzeln möchte, der ist bei Ralf und Thomas Herrmann, den zwei Gründern und Inhabern der GmbH an der richtigen Adresse. Die Ansprüche der „Macher“ sind hoch: nur höchste Qualität bis ins kleinste Detail findet Anerkennung. Ist es das, das Geheimnis ihres Erfolgs? „Wir sind extrem flexibel, können auch sehr kleine Stückzahlen in kürzester Zeit liefern“, erklärt Thomas Herrmann. Und sein Bruder Ralf ergänzt:
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„Wenn es brennt, setzen wir alle Hebel in Bewegung.“ So kommt es, dass die Firma Herrmann heute für namhafte deutsche und internationale Industrieunternehmen als verlässlicher Partner bei der Fertigung diffiziler und komplexer Bauteile gilt. Das Unternehmen hat sich auf technische High-End-Produkte in Einzel- oder Serienfertigung spezialisiert, die oft in direkter Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kunden entwickelt wer-
den. Die im Haus gefertigten Teile werden zusammen mit Einkaufteilen zu mechanischen Systemen sowie elektronischen beziehungsweise elektrischen und technischen Komponenten weiterverarbeitet. Maßgeschneiderte Bauteilkonfektion
Die Fertigungspalette reicht von der Zerspanung, der Kabelkonfektion und dem Kunststoffspritzen bis hin zur Montage kompletter Baugruppen. „Wir geben uns mit einem Arbeitsschritt nicht zufrieden“, sagt Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
Geschäftsführer Thomas Herrmann. „Wir montieren, prüfen, kennzeichnen und verpacken versandfertig – ganz in Abstimmung mit unserem Kunden.“ Für alle Verfahren setzen die Brüder Herrmann auf modernstes Equipment. Ein Maschinenpark, der laufend ergänzt und auf dem neuesten, technischen Stand gehalten wird, sorgt für eine gleichbleibend hohe Fertigungsqualität. Knapp 20.000 verschiedene Verkaufsartikel - vom Millimeterschräubchen bis zum kompletten Elektromotor - verlassen jedes Jahr die Fertigung für Kunden in Deutschland, Singapur, Italien, der Schweiz und auch China. Bauteile, die vielfach Verwendung in der Medizintechnik, der Luftfahrt sowie in der Elektrotechnik finden.
Im Rahmen der Veranstaltung „Perspektive 2016 – Erlebnis Wirtschaft Leutkirch“ öffnet die Herrmann GmbH am Freitag, 23. September 2016 von 15 bis 21 Uhr ihre Türen für die Öffentlichkeit und gewährt Einblicke, die man selten bekommt. Das „Erlebnis“ ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen. Neben Betriebsführungen und -besichtigungen sind vielfältige Mitmach-Aktionen für jedes Alter geplant. So erwartet die Gäste der spannende Wettbewerb „Mensch gegen Roboter“, angehende Lehrlinge können sich über die Ausbildungschancen im Hause Herrmann informieren und die Damen die Schmuckkollektion bewundern.
Zwei Trainer, ein Team
Neubau 2016 – der Quantensprung
Im Jahr 2016 steht für das Unternehmen ein wichtiger Wachstumsschritt an: Seit 15 Jahren erweitern die Herrmanns quasi im Zwei-Jahresrhythmus ihr Produktionsgebäude. Damit soll jetzt Schluss sein! Mit einem innovativen Neubau werden die bisher gut 3.300 Quadratmeter Produktions- und Verwaltungsflächen um weitere 3.400 Quadratmeter gesteigert. Und das in einem nachhaltig und energie-effizient wirtschaftenden Fabrikgebäude geAllgäu Wirtschaftsmagazin | Leutkirch
Thomas und Ralf Herrmann gründeten vor 15 Jahren das „home of technology“ – die Herrmann GmbH in Leutkirch.
mäß dem Niedrigenergiestandard KfW 55. Die neue Fertigungshalle wird nur einen Steinwurf vom alten Gebäude entfernt entstehen. „Das ist ein klares Bekenntnis zu Leutkirch und unseren Mitarbeitern“, betont Thomas Herrmann. Am 26. April erfolgte der offizielle Spatenstich, im ersten Quartal 2017 soll der Neubau eingeweiht werden. So dass sich neue Räume eröffnen können für das „home of technology“. Angelika Hirschberg
Herrmann GmbH „home of technology“ Bilder: Solar Impulse 2, Herrmann GmbH
Das Familienunternehmen wächst kontinuierlich seit genau 15 Jahren. Über 100 Mitarbeiter sind bei Herrmann in Leutkirch aktuell beschäftigt, darunter drei Auszubildende. „Alle Azubis, die bisher bei uns gelernt haben, haben wir auch übernommen“, erklärt Thomas Herrman n. Denn der Bedarf nach qualifizierten Fachkräften im Bereich Industriemechanik und Zerspanungsmechanik ist beständig hoch. „Wer die Abwechslung liebt und gerne in offener Atmosphäre arbeiten möchte, ist willkommen, sich bei uns zu bewerben.“ Einmal in der Woche trifft sich die Belegschaft übrigens zur Rückengymnastik. „Ich finde, wir können von den Japanern lernen.“
Im Herrach 6 88299 Leutkirch Telefon (07561) 90979-0 Telefax (07561) 90979-900 info@herrmann-holding.eu www.herrmann-holding.eu
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Qualität aus einer Hand. Von der Beratung, Planung, Realisierung weit über die Montage und Wartung hinaus.
Die Allgäuer Bauelemente GmbH wurde 2002 mit Firmensitz in Leutkirch gegründet. Das mittelständische Unternehmen bietet Tore, Türen, Fenster und Beschattungen in verschiedensten Ausfertigungen und Stilrichtungen – für den privaten sowie gewerblichen Bereich – an. Dabei setzt der Betrieb ausschließlich Markenprodukte renommierter Hersteller ein und ist u. a. zertifizierter, regionaler Stützpunkthändler des Marktführers Hörmann. Mit Fachkompetenz, Qualität, Zuverlässigkeit sowie einem umfassenden After-Sales-Service hat sich das Allgäuer Unternehmen in der Region etabliert. Hochwertige Produkte zum Anfassen
Das Team der Allgäuer Bauelemente GmbH. Das Unternehmen investiert heute schon in seine Nachwuchskräfte und bildet zum Groß- und Außenhandelskaufmann aus.
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Auf einer Ausstellungsfläche von 450 m² präsentiert die Allgäuer Bauelemente GmbH ein breites Produktportfolio. „Hier können sich unsere Kunden inspirieren, informieren und von unserem Fachpersonal beraten lassen“, so Claus Menz, der Geschäftsführer. „Im Showroom haben wir extra originalgroße Bauelemente verbaut, um eine bestmögliche Produktvorstellung bieten zu können. Sämtliche Ausstellungsstücke können angefasst, bedient und getestet werden. Auch innovative Techniken wie u. a. das Haustüröffnen via Fingerabdruck sind in unserer Ausstellung möglich. Speziell bei Toren, Türen und Fenstern beraten wir auf Wunsch ausführlich zu den Themen Energieeinsparung und Einbruchschutz“. Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
Speziell für den Gewerbebereich Mit Brandschutzschiebe-, Schnelllauf- oder Industrie-Rolltoren bieten die Spezialisten der Allgäuer Bauelemente GmbH robuste und durchdachte Tor- und Antriebskonzepte für den harten Betriebsalltag. „So gehen beispielsweise durch den Einsatz von Rolltoren keinerlei teure Hallenflächen verloren. Diese werden kompakt am Sturz gewickelt und benötigen beim Öffnen wenig Platz“, erklärt der Geschäftsführer. „Für unsere Kunden ergeben sich jedoch noch weitere Kosteneinsparungen. Da Verladestellen und Tore eine große Gebäudefläche vereinnahmen, steht bei uns zudem das Energiesparpotenzial im Fokus. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Neubau- oder Modernisierungsprojekt handelt. Alle unsere Tore schließen äußerst dicht und minimieren den Wärmeverlust“. Für den reibungslosen Rolltorbetrieb stimmen die Spezialisten des Leutkircher Unternehmens die Komponenten Tor, Antrieb und Steuerung exakt aufeinander ab. Sie liefern alles aus einer Hand und können dadurch Funktionssicherheit garantieren. Neben geringen Torlaufgeräuschen oder berührungslosen Torüberwachungen können die Kunden obendrein von der Wartungsfreundlichkeit der Komplettlösung profitieren. Allgäu Wirtschaftsmagazin | Leutkirch
Diverse Prüfungs- und Wartungsarbeiten werden vom Serviceteam der Allgäuer Bauelemente durchgeführt. „Wir haben hierfür eigens qualifizierte Mitarbeiter, die mit entsprechenden Servicefahrzeugen schnell bei unseren Kunden vor Ort sind und z.B. Federn nachspannen, Antriebsmotoren austauschen oder benötigte Ersatzteile liefern“, so Claus Menz.
Handwerker vom Fach Das aufstrebende Unternehmen beschäftigt derzeit 15 eigene Monteure. Sie alle haben ihr Handwerk als Elektriker, Schlosser, Schreiner oder Zimmerer von der Pike auf gelernt. Das Montageteam demontiert alte Tore, Türen oder Fenster und sorgt überdies für eine umweltgerechte Entsorgung bevor die neuen Bauelemente nach aktuellem Stand der
Die Allgäuer Bauelemente GmbH bietet für den privaten und gewerblichen Bereich u.a.: Garagentore: Sectional-, Seiten sectional- oder Garagenrolltore Industrietore: Sectional-, Roll- oder Schnelllauftore Haustüren: Aluminium-Haustüren, Haustür Vordächer Türen: Nebeneingangs-, Zimmer oder Glastüren Fenster: Kunststoff-, Holz oder Holz-Aluminiumfenster Beschattungen: Jalousien, Fenster- und Schiebeladen, Vorbaurollladen und Neubaurollladen in verschiedenen Ausführungen und Stilrichtungen an.
Technik, RAL-gerecht – unter Berücksichtigung der Energieeinsparverordnung – montiert werden. Auch ist Sauberkeit das A&O. So setzen die Monteure beim Fenstereinbau Montagefräsen mit Staubsaugern ein, decken Mobiliar mit entsprechenden Schutzfolien ab und arbeiten mit höchster Sorgfalt, um keinerlei Spuren im Raum zu hinterlassen. „Da wir zudem für Präzision und Termintreue stehen, können unsere gewerbliche Kunden optimal planen. D.h. wir bauen neue Fenster im laufenden Hotelbetrieb ein, wenn beispielsweise ein Zimmer kurzfristig nicht belegt ist oder ein Angestellter im Bürogebäude Urlaub hat“.
Hier wird Service groß geschrieben Das Allgäuer Unternehmen steht seinen Kunden von der Beratung, dem Montage- oder Wartungsservice bis hin zu technischen Einweisungen oder anfallenden Reparaturen jederzeit zur Verfügung. „Wir sehen uns als kompetenten, langfristigen Partner“, betont der Geschäftsführer. „Die Betreuung unserer Kunden liegt uns besonders am Herzen“.
Nadine Kerscher
Allgäuer Bauelemente GmbH Herrmann-Neuner-Straße 50 88299 Leutkirch im Allgäu Telefon (07561) 98870 Telefax (07561) 988720 info@allgaeuer-bauelemente.de www.allgaeuer-bauelemente.de
Bilder: Allgäuer Bauelemente GmbH
Um immer up-to-date sein zu können, werden alle 26 Mitarbeiter kontinuierlich geschult. Das eingespielte Team besitzt langjähriges Know-How und findet für jede Kundenanforderung die passgenaue Lösung.
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Marc Netten und Christian Übelhör
Naturkost Übelhör macht Bio-Lebensmittel vielfältig „Bio“ ist für die in Friesenhofen bei Leutkirch beheimatete Naturkost Übelhör GmbH & Co.KG mehr als nur ein gutmenschliches Marketing-Label: Der Großimporteur für biologisch hergestellte Rohstoffe und Halbfertigprodukte punktet mit „Food-Kompetenz“ und einem hohen Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Natur sowie auch gegenüber Bio-Landwirten.
Urige Bodenständigkeit trifft auf globales Öko-Management: Die Firmenzentrale in Friesenhofen ist in einem alten landwirtschaftlichen Anwesen untergebracht, für Besprechungen wird nebenan ein alter Gasthof genutzt. Naturkost Übelhör ist ein typisches Allgäuer Familienunternehmen. Die alteingesessene Familie betrieb einen klassischen Milchviehhandel. Als Freunde der Familie nach Kanada
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auswanderten, Demeter-Getreide anbauten und einen Importeur in Europa suchten, boten sich Übelhörs an und stiegen 1987 in den Bio-Getreidehandel ein. In kurzer Zeit belieferten die Allgäuer deutschlandweit Bäckereien und Großhändler mit Bio-Getreide, Bio-Ölsaaten und Bio-Hirse. Seit Ende der 1980er-Jahre ist Naturkost Übelhör ein wichtiger Partner der Bio-Lebensmittelindustrie. Die
Hersteller von Bio-Produkten zählen auf die Food-Kompetenz der Allgäuer. „Ich will wissen, wer für uns die Rohstoffe wie anbaut und möchte denjenigen persönlich kennengelernt haben“, so Christian Übelhör, der 150 bis 180 Tage im Jahr sich vor Ort die Produktionsprozesse anschaut. 450 Rohstoffe aus 56 Ländern vermarktet das Allgäuer Unternehmen inzwischen. Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
Nachhaltiger Anbau „Bio“ ist nicht gleich „Bio“ – dessen ist man sich bei Naturkost Übelhör bewusst. So verzichtet man auf den Import von Bio-Rohstoffen, welche bei uns in Europa wachsen. „Wir sind keine Konkurrenz für heimische Bio-Rohstoffe“, sagt Christian Übelhör, der die Firma 2009 vom Vater Josef Übelhör übernommen hat. Nur durch den biologischen Anbau lässt sich für die Bauern ein vernünftiges
Mit Chiasamen, welche unter der geschützten Marke „Sachia“ vertrieben werden, spricht das Allgäuer Unternehmen auch direkt Endverbraucher an. Um den Anbau kümmert sich ein Tochterunternehmen in Mexiko, welches in Zusammenarbeit mit örtlichen Farmern 2.500 Hektar bewirtschaftet. Aus der Familientradition heraus ist das von Christian Übelhör und Marc Netten
hör appelliert dabei an die Marktmacht der Verbraucher. „Sonst werden wir hier in Deutschland die Vielfalt an guten BioProdukten verlieren.“ Der Großimporteur für biologisch hergestellte Rohstoffe und Halbfertigprodukte übernimmt soziale, gesellschaftliche und umweltbiologische Verantwortung – er beweist, dass ein Global Player mehr ist als ein profitables Wirtschaftsunternehmen.
„Ich will wissen, wer für uns die Rohstoffe wie anbaut und möchte denjenigen persönlich kennengelernt haben.“ Geschäftsführer Christian Übelhör
geführte Unternehmen mit seinen 50 Mitarbeitern am Standort in Friesenhofen stetig gewachsen: Der Importeur möchte sich zunehmend als RohstoffVeredler einen Namen machen. Christian Übelhör glaubt fest an den BoomMarkt „Bio“ – in den USA, im Mittleren Osten und in Asien. Weil aber die Bio-Rohstoffe weltweit nur begrenzt verfügbar sind, müsse in Europa, speziell in Deutschland, die Wertschätzung von Bio-Lebensmitteln eine neue Wertigkeit erreichen: Weg vom „Billig-Bio“ der Discounter, hin zu einer Preisstruktur, die den Bio-Landwirten ein vernünftiges Einkommen sichert. Christian Übel-
„Qualität hat gerade bei Bio seinen Preis.“ Geschäftsführer Christian Übelhör
Allgäu Wirtschaftsmagazin | Leutkirch
Naturkost Übelhör GmbH & Co. KG Friesenhofen-Bahnhof 23-25 88299 Leutkirch Telefon (07567) 9881-0 Telefax (07567) 9881-20 info@organic-germany.com www.organic-germany.com
Bilder: foto bucher, Übelhör
Einkommen erzielen; dies gelte nicht nur in Europa, sondern auch zum Beispiel in Lateinamerika. Naturkost Übelhör übernimmt aktiv die Anbauberatung und garantiert damit auch die Rohstoffabnahme. Es gibt in vielen Ländern genügend landwirtschaftliche Flächen, welche auf Bio umgestellt werden könnten. Jedoch fehle in der Umstellungsphase den Bauern der finanzielle Rückhalt. Hier springt Naturkost Übelhör in die Bresche und garantiert eine fixe Waren-Abnahme während der dreijährigen Umstellungsphase. Die soziale Verantwortung bei den Produzenten vor Ort ist Naturkost Übelhör sehr wichtig.
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Die Profis
in Sachen Etikette Sauter Druck bald in Leutkirch zuhause
Geschäftsführer und Inhaber Peter Sauter gemeinsam mit seiner Tochter Julia Rietzler.
Auf verwunschenen Allgäuer Pfaden gelangt man in den Weiler Brunnen bei Kißlegg. Vorbei an Wäldern und Wiesen, auf denen sich Fuchs und Hase getrost gute Nacht sagen, und mitten im Landschaftschutzgebiet hat das Unternehmen Sauter Druck seine Wurzeln. Noch steht hier das Betriebs- und Verwaltungsgebäude. Die Betonung liegt auf „noch“. Im kommenden Herbst steht der Umzug in das erweiterte Produktionsgebäude an. Das liegt in der Stadt, in Leutkirch und manifestiert vor allem eines: Die Weichen für die Zukunft sind gestellt. 700 Millionen Klebeetiketten wurden 2015 in der Unternehmensgruppe Sauter produziert, rund 6000 Aufträge abgeschlossen und knapp 10 Millionen Euro Umsatz erzielt. Die Druckerei im beschaulichen Brunnen muss sich wahrlich nicht verstecken. „Mit der dritten Generation Sauter im Unternehmen ist es an der Zeit, Perspektiven für die Zukunft zu schaffen“, sagt Inhaber und Geschäftsführer Peter Sauter mit Blick auf seine 26-jährige Tochter Julia Rietzler, die seit knapp drei Jah-
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ren Vertrieb und Buchhaltung managt. Auch räumlich seien die Grenzen des Standorts Brunnen erreicht, fügt die charmante junge Frau hinzu. 1968 hatte ihr Großvater Walter Sauter, selbst gelernter Schriftsetzer, die Druckerei im Gebäude einer ehemaligen Käserei in Brunnen gegründet. Das Geschäft florierte, so dass bereits in den 90er Jahren eine Halle angebaut werden konnte. Doch auch diese Kapazitäten waren rasch aufgebraucht. Einer
erneuten Erweiterung vor Ort stimmten jedoch die Behörden aus naturschutzrechtlichen Bedenken nicht zu. Nach fast 50 Jahren in Brunnen entschloss sich Peter Sauter daher für einen Neubau an einem städtischen Standort. Bei der Entscheidung, wo genau, durften übrigens die Mitarbeiter mitreden. Sie stimmten überwiegend für Leutkirch, weil im dortigen Gewerbegebiet die Infrastruktur für Anfahrt, Parkplätze und Verpflegung gegeben ist. Der Spatenstich in der Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
Faltschachteln, gedruckt, gestanzt, geklebt und gefaltet – ganz nach Kundenwunsch.
Der Verpackungsdrucker: Faltschachteln für den Naturheilmittelhersteller Pekana.
Etiketten sorgen wie hier für edle Optik.
Rupert-App-Straße erfolgte bereits. Der Umzug in das energie-effiziente KfW70-Gebäude ist für Oktober 2016 geplant. „Bei uns herrscht Aufbruchstimmung“, sagt Julia Rietzler. „Wir freuen uns auf eine moderne Ausstattung, repräsentative Aufenthaltsräume und auf kurze Wege.“
Sauter. „Damit können wir die Produktion von Etiketten in nahezu allen denkbaren Varianten anbieten.“ Zahlreiche Kunden aus allen Branchen vertrauen auf den Service, auf die Qualität und Zuverlässigkeit aus dem Hause Sauter, zum Beispiel der österreichische Schmelzkäseproduzent Schreiber & Rupp, die Käsemanufaktur Herz aus Kimratshofen, die Rapunzel Naturkost GmbH, der Naturheilmittelhersteller Pekana sowie die Lebensmittelkette Feneberg und viele mehr.
für verschiedenste Erzeugnisse und entwickelt sie weiter bis zum Seriendruck. „Ein weiterer Schwerpunkt unseres Angebots ist in der Tat der Verpackungsdruck“, bestätigt Sauter.
Full-Service-Druckerei
Für die Full-Service-Druckerei ist der Neubau ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Den Weg in diese ebnete Geschäftsführer Peter Sauter bereits vor einigen Jahren, als er in eine Rollen-Flexo-Druckmaschine investierte. Damit öffnete er der Druckerei die Tore zum Industriegeschäft. Mittlerweile ist Sauter Druck etablierter Partner für alle, die Haftetiketten maschinell verkleben oder Waren auszeichnen. „Pünktlich zum Start ins Millennium sind wir bei Sauter mit dem Rollendruck an den Start gegangen“, erinnert sich Peter
„Gerade im Bereich der Lebensmittel können wir Etiketten in einer nicht gekannten Vielfalt und Druckveredelung liefern“, erklärt Vertriebschefin Julia Rietzler. Und das in großer oder kleiner Auflage, in individuell entwickelten, gestanzten, geprägten und dekorierten Outfits. Gleiches gilt für die besondere Verpackungslösung: Sauter konzipiert in Abstimmung mit seinen Kunden Faltschachteln
Doch damit nicht genug. Auch die klassischen Printprodukte, wie Briefbögen, Flyer und Broschüren laufen über Sauters Offset- und Digitaldruckmaschinen. Das Leistungsportfolio schließt die Gestaltung, den Korrektur-Service, die Optimierung sowie die Archivierung von Druckdaten mit ein. Julia Rietzler ist anspruchsvoll: „Von der Wahl des optimalen Druckmaterials über das Layout bis zum Konzept für die gewählten Printprodukte: Wir unterstützen unsere Kunden mit ganzer Leistung entlang der kompletten Wertschöpfungskette.“ Für einen bleibenden Eindruck und haftende Erinnerungen. Angelika Hirschberg
Sauter Druck Walter Sauter GmbH Brunnen 132 88353 Kisslegg Telefon (07563) 9104-0 Telefax (07563) 9104-25 info@druckerei-sauter.de www.druckerei-sauter.de
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Bilder: Sauter Druck
Hier hatte die Druckerei Sauter ihren Ursprung: das Bauernhaus mit Käserei in Brunnen.
ab Oktober 2016 Rupert-App-Straße 6 88299 Leutkirch im Allgäu
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TEAMPLAY Ingenieurbüro Stotz: „Wir sind jederzeit anspielbereit“
Die Teamplayer im Einsatz. Ein offenes und vertrauensvolles Miteinander bestimmt die Arbeit.
Man schreibt das Jahr 1974. Deutschland wird Fußball-Weltmeister im eigenen Land und der junge Diplom-Ingenieur Peter Stotz stellt eine Mannschaft zusammen, die fortan auf dem Feld des Maschinenbaus, der Planung, Projektierung und Konstruktion, erfolgreich sein will. Die Wahrheit liegt bekanntermaßen auf dem Platz. Und so gab es über die Jahre im Ingenieurbüro des Herrn Stotz wie im Fußball Erfolge und Niederlagen, Tore und Titel, Zeiten, die die Mannschaft zusammenschweißten. Im Jahr 2016 führt nach erfolgreichem „Trainerwechsel“ Sohn Oliver Stotz das um hochqualifizierte Spieler gewachsene Familienunternehmen mit innovativen Impulsen weiter. „Wir sind die Teamplayer“, sagt dieser von seiner Mannschaft. „Erfahrene Spezialisten, die jederzeit anspielbereit sind, die passgenau und zielsicher liefern.“
Das Ehepaar Cornelia und Oliver Stotz: die Dynamik eines jungen Teams nutzen.
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Derzeit arbeiten im Ingenieurbüro Stotz 32 CAD-Konstrukteure, Techniker und Maschinenbau-Ingenieure an zwei Standorten in Leutkirch und Marktheidenfeld. Daneben sind zwei weitere Ingenieurbüros der Stotz GmbH & Co. KG eingegliedert, die haupt-
sächlich im Automobilbau tätig sind: die Rummler Engineering GmbH in Weingarten und die alfatec GmbH in Brünn, Tschechien. Ein Firmenverbund mit insgesamt 47 Mitarbeitern an vier Standorten. Dabei bestimmt die langjährige, nahe und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit vielen namhaften Kunden den Erfolg des Maschinenbau-Dienstleisters. „Seit vierzig Jahren arbeiten wir eng mit Bosch-Rexroth zusammen“, erklärt Firmenchef Oliver Stotz. Die Auszeichnung folgte nun: 2013 ernannte die Bosch Group das Ingenieurbüro Stotz zu einem von zehn Leutkirch | Allgäu Wirtschaftsmagazin
„Preferred Suppliers“. „Das bedeutet“, ergänzt Cornelia Stotz „wir gehören im Bereich der Ingenieurdienstleistungen zu den Top-Lieferanten von Bosch international. Weltmeistertitel quasi? „Ja, unbedingt“, die Kommunikationschefin des Ingenieurbüros lacht. Dass die Welt ein besonders buntes Spielfeld für die Ingenieure aus dem Hause Stotz sein kann, beweisen die unterschiedlichsten Aufgabenfelder, für die sie beauftragt wurden und werden. Denn in jedem Airbus A380, in Kränen und Baggern der Marke Liebherr, in der Bühnentechnik des Bol-
„Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden.“ Marlon Brando, Schauspiellegende
schoi-Theaters in Moskau und selbst im Eiffelturm in Paris steckt ein Stück Ingenieurskunst aus Leutkirch. „Unsere Leistung ist im Detail zu finden“, erklärt Oliver Stotz. „In den Steuerungen, in der Hydraulik, in den Prüfständen oder in den Zylindern. Darauf sind wir stolz.“ Das eigentliche Geheimnis des Erfolgs sehen Oliver und Cornelia Stotz in ihrem eingespielten Team: „Wir
sind sehr gut aufgestellt, profitieren von der Mischung aus jungen und erfahrenen Mitarbeitern, und können uns so sehr flexibel auf die Ansprüche unserer Kunden einstellen.“ Und sollte einmal ein Mitarbeiter krank oder in einem anderen Projekt gebraucht werden, sitzt immer ein würdiger Ersatzspieler auf der Bank. „Ein so großes, breit aufgestelltes Büro, wie wir es sind, liefert Sicherheit“, weiß Oliver Stotz. Sicherheit - das gilt in gleicher Weise für den Kunden wie für den einzelnen Mitarbeiter. „Wir legen großen Wert darauf, dass sich unsere Mitarbeiter bei uns wohl fühlen, Arbeit und Familie miteinander vereinbaren können und sich langfristig an uns binden“, betont der Inhaber, selbst Vater zweier Töchter. Er pflegt ein sehr offenes und vertrauensvolles Verhältnis mit seinen Angestellten. „Bei uns gibt es keine Stempeluhr. Jeder kann sich hier seine Arbeitszeit frei einteilen“, sagt Stotz. Eigenständiges Arbeiten ist dabei durchaus gewollt. 2012 wurde das Ingenieurbüro Stotz als besonders fair, verantwortlich und nachhaltig handelndes Unternehmen im Mittelstand mit der Urkunde „Ethics in Business“ ausgezeichnet. Gemeinsam mit über 70 mittelständischen Unternehmen engagiert sich das Büro innerhalb einer Wirtschaftsinitiative, so dass Ethik und Wirtschaft näher zusammenrücken. Dass das nicht nur gedruckte Worte sind, beweist die Firma jedes Jahr mit
Klare Kante, modernes Profil – ein Haus wie aus dem CAD-Konstruktionsplan.
Groß aufgestellt: die Spezialisten in Sachen Maschinenbau. Oliver Stotz (1. v. li.) führt seit 2008 die Geschicke seiner Mannschaft an.
ihrem Engagement für die sozialen Belange der Stadt und Region rund um Leutkirch. Sie fördert Musik- und Sportvereine, sponsort Veranstaltungen und Feste. „Das ist unser Bekenntnis zur Heimatstadt Leutkirch“, lacht das Unternehmerpaar Cornelia und Oliver Stotz. Denn auch das gehört zum Teamplay: Über den Spielfeldrand hinauszublicken, vielleicht gerade dann, um sich mit dem Publikum gemeinsam zu freuen. Angelika Hirschberg
Ergonomische Arbeitsplätze mit verstellbarer Tischplatte und immer zwei Bildschirmen sind im Büro Stotz Standard.
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Bilder: Ingenieurbüro Stotz, Hirschberg
Ingenieurbüro Stotz GmbH & Co. KG Kurze Straße 27 88299 Leutkirch im Allgäu Telefon (07561) 8261-0 Telefax (07561) 8261-45 info@ingbuero-stotz.de www.ingbuero-stotz.de
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WIR PLANEN, GESTALTEN, FERTIGEN UND SANIEREN - Industrie-, Estrichböden - Garagen-, Balkon-,Terrassenböden - Landwirtschaftlich genutzte Betonflächen - Betonböden aller Art - Beschichtungen von Betonböden
Impressum| Allgäuer Wirtschaftsmagazin Verlag: TT VERLAG GmbH, St.-Mang-Platz 1, 87435 Kempten, Telefon (08 31) 96 01 51-0, Telefax (08 31) 96 01 51-29, info@tt-verlag.de, www.tt-verlag.de Geschäftsinhaber und Geschäftsleitung (gesamtverantwortlich): Thomas Tänzel Bilder allgemeiner Teil: Stadt Leutkirch Redaktion: Karin Bitsch, Angelika Hirschberg, Nadine Kerscher (08 31) 96 01 51-0
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Schlusswort|
Leutkirch Spezial
Leutkirch „hat was“ ... ... zweifellos weit mehr als seine 1250-jährige, farbenprächtige und spannende Geschichte. Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle setzt sogar noch eins drauf: „Leutkirch ist eine Stadt, die alles hat. Ein historisches Zentrum und viel Platz außenrum zum Wohnen und Wirtschaften. Natur zum Genießen und günstige Verkehrswege. Und engagierte Menschen.“ Ja, LEUTKIRCH – neun Buchstaben hinter denen es wahre Welten zu entdecken gibt. Im „L“ zum Beispiel könnte die Lebendigkeit und Liebenswürdigkeit von Land und Leuten stecken, die – trotz aller schwäbischen „Schaffigkeit“ – gerne lachen und denen es nie langweilig wird! Das „E“ mag für (erneuerbare) Energie(n) stehen – Leutkirch ist unter anderem Serien-Sieger der Solar-Bundesliga – für Erlebnisreichtum, Erfindungen. Das „U“ für Umwelt, Stichwort: Nachhaltige Stadt, Umland: die acht eingemeindeten Ortschaften wissen, was sie an ihrer Stadt haben und umgekehrt, Ursprünglichkeit ... Das „T“ setze ich mit Technik
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(als aufstrebender Wirtschaftsstandort), Tradition, Tourismus, Toleranz wie beim Talk im Bock gleich. Im „K“ stecken Kunst – 1250 bunte Holzpfähle schmücken zum Jubiläum die Stadt – Kultur und Kompetenz, im „I“ Ideenreichtum, Idealismus, Innovation. Aus dem „R“ kann man das Reinheitsgebot – in Leutkirch wird schließlich auch Bier gebraut – Renaissance wie Schloß Zeil, Raffinesse ableiten. Mit dem „C“ bekommt Leutkirch noch mehr Charisma. Denn mit der Eröffnung des Center Parcs steigt es in die touristische Oberliga auf. Und schließlich das „H“ für Historie, Heimat(verbundenheit), Höflichkeit, Heiterkeit – eine Stadt also, beschaulich und doch voller Lebensenergie. Mit einem Satz: Leutkirch hat alles – da muss man hin! Herzlichst, Ihre
Karin Bitsch
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