ALTES HANDWERK IN DEN MARKEN
Altes Handwerk: Eine Entdeckungsreise
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Die Marken bieten Kultur und alte Traditionen, die Gefahr laufen, nicht nur den Reisenden, sondern auch den Bewohnern dieses Territoriums verborgen zu bleiben. Zahlreiche Handwerksmeister, die einst in der lokalen Landwirtschaft tätig waren, wohnen noch heute in kleinen, von alten Stadtmauern befestigten Ortschaften. Es handelt sich dabei um – wie es schon einst Corrado Alvaro formulierte – „eine eifrige Bevölkerung, die noch heute Gusseisen bearbeitet und das alte Handwerk von Grund auf erlernt hat, Schmiede und Schreiner, gute Baumeister …“. Sie waren geschickt, einfallsreich und allen Anforderungen gewachsen: Der Schmied arbeitete auch als Hufschmied und wusste bei Bedarf Eisen elegant zu biegen; der Schreiner, auch als marangone bezeichnet, baute farbige Barutschen und Brauttruhen; der Maurer nahm den Ziegel-Ton und übte sich in der Töpferkunst, um so mit den Keramikmeistern zusammenzuarbeiten. Aber auch das Frauenhandwerk war ebenso wichtig: Die mit rostfarbenen und azurblauen Zeichnungen bedruckten Leinentücher wurden mit dem Webstuhl gewoben und dienten als Aussteuer der Braut (hierzu ein altes Sprichwort aus den Marken, in dem es heißt, wie glücklich sich der wähnen durfte, der eine Braut mit solcher Mitgift erhielt - „Donna co’la conocchia / fortunati a quilli che tocca“). In Offida wiederum schufen - und schaffen noch heute - die Spitzenklöplerinnen feinste Klöppelspitzen und in Falerone und Acquaviva Picena werden geschickt und mit viel Geduld die praktischen paiarole, bzw. Körbe aus Stroh oder Weidenzweigen geflochten. Wenn auch viele der alten Handwerke, die eng mit der Halbpacht verbunden waren, langsam in Vergessenheit geraten, um von den Industriesystemen verschlungen zu werden - denken wir nur an das Tischlerhandwerk um Pesaro oder das
Schusterhandwerk um Fermo - so ist es doch unbestreitbar, dass auch heute noch in so mancher Altstadt in den Marken eine besondere Atmosphäre herrscht. Inmitten von Stadt- und Glockentürmen, engen Gässchen, kleinen Plätzen, Theatern und Museen unweit von überfüllten Stränden oder Landgütern, kann man Frauen und Männer antreffen, die sich für einen handwerklichen Beruf entschieden haben und nicht nur Geschicklichkeit und Kreativität, sondern auch altes Wissen mit modernem Design und Geschmack vereinen. In dieser Region ist die Tradition des Kunsthandwerks so weit verbreitet, dass es gar nicht so leicht ist, die berühmtesten Orte und typischsten Erzeugnisse zu nennen, man denke nur an die Namensgebung in den Städten: Wie oft stößt man auf Straßennamen, wie via dei vasari (Töpfer), degli orefici (Goldschmiede), della cartiera (Papiermühle), della lana (Wolle), oder auf Ortschaften wie borgo conce (Gerberei), oder auf Tore wie die porta del cuoio (Leder), oder eine Quelle mit dem
Namen fonte canapina (Hanf)…? So schrieb der Journalist Ermete Grifoni mit Scharfsinn: „Fragen Sie einen Marchigiano (Einwohner der Marken), welches das typischste Produkt der Marken ist und Sie werden ihn in große Verlegenheit bringen. Oder aber ein kurioses Verhalten bemerken. Wenn die Person aus Ancona ist, wird er Ihnen antworten „Das Akkordeon“ …, ist er aber aus Ascoli „Der Strohhut“ …, aus Macerata wiederum „Die Schuhe“ …, und schließlich aus Pesaro „Die Keramik“. Aber das sind nur einige, denn außer diesen auf alt eingesessenen Traditionen beruhenden Produkten gibt es eine Unzahl von unterschiedlichsten alten Handwerksberufen: Schmiede, die sich auf die Verarbeitung von Gusseisen und Kupfer spezialisiert haben, Lederwarenhersteller, die Objekte aus Pergamentleder, elegante Einrichtungsgegenstände und Kleidungszubehör erzeugen, Papiermacher, Spezialisten in Restaurierungsarbeiten und verschiedenen Holzbearbeitungstechniken, Gold- und Silberschmiede, Waffenschmiede, Instrumententechniker, wie Geigenoder Orgelbauer, Bildwirker, Textilzeichner, Teppichweber, Stickerinnen und Spitzenklöplerinnen, Glasmeister, oder auch Steinhauer, Stroh- und Binsenhandwerker, Pfeifenhersteller, Glockengießer, Uhrmacher. Um diese Kunst- und Produktionswelt zu erschließen, zu fördern und zu schützen hat die Region das Qualitätsmarkenzeichen „1M - Marche eccellenza artigiana“ geschaffen, das mehr als 2550 Werkstätten dieses Gebietes tragen. Auf den folgenden zwölf vorgeschlagenen Routen können Sie die alten Handwerke entdecken, in den einzelnen Werkstätten einkaufen, ebenso wie zahlreiche Museen für Volkskunst und -tradition besichtigen oder aber Kunsthandwerksmärkte besuchen. Aufgrund des regen, dynamischen Handwerkstreibens könnte die folgende Liste mit den Angaben der Kunsthandwerkstätten unvollständig sein. Gegebenenfalls bitten wir Sie, uns etwaige fehlende Werkstätten mitzuteilen, um das vorliegende Werk immer auf dem aktuellsten Stand halten zu können.
1. Pietrarubbia 2. Sassocorvaro 3. Urbania 4. Sant’Angelo in Vado 1
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m Herzen von Montefeltro liegt ein zauberhafter Landstrich, reich an alten Städtchen, Klöstern und Burgen. Zu besichtigen: Urbania, eine Ortschaft aus dem 14. Jahrhundert und aus der Renaissance, die von einer alten Stadtmauer gesäumt ist und zu deren Sehenswürdigkeiten der Herzogspalast nach Entwürfen von Francesco di Giorgio Martini und Gerolamo Genga, der Bischofspalast und der Gemeindepalast, zahlreiche Kirchen mit vielen Kunstwerken, der Herzogspark oder sog. Barco, das Jagdrevier der Herzöge von Urbino, zählen. Besonders interessant ist die alte Chiesa della compagnia della Morte, eine Kirche, in der zwölf konservierte Mumien ausgestellt sind, deren Gesichtsausdruck besonders beeindruckend ist. In der Umgebung zu besichtigen: Sant’Angelo in Vado, berühmt für seinen Trüffelhandel; Mercatello sul Metauro mit mittelalterlichen Häusern und einem wunderschönen Renaissancepalast; zauberhaften Gässchen und der Kirche San Francesco, in der eine echte Freskengalerie der Kunst aus Rimini und den Marken generell aufbewahrt wird (zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert); Lamoli, Ortsteil von Borgo Pace, das von der imposanten Abtei San Michele Arcangelo dominiert wird; Piandimeleto, in dessen mittelalterlichem Kern die schöne Burg Castello dei Conti Oliva mit Festung und Turm thront; unweit von der Burg liegt die Biblioteca Ubaldiana mit einem wertvollen alten Bestand und einer Kunstobjektsammlung; sowie Lunano mit Resten der Burg Castello degli Ubaldini und dem Kloster San Francesco, das sich auf der Spitze des Monte Illuminato erhebt. Ein Halt lohnt sich: Sassocorvaro mit der herrlichen Burg Rocca Ubaldinesca mit der Form eines
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Linienschiffes, das nach dem genialen Entwurf von Francesco di Giorgio Martini gebaut wurde und wo das Museum L’Arca dell’Arte untergebracht ist; Macerata Feltria mit dem typischen alten Ortskern und der alten Festung, die auf einer Anhöhe thront, dem Stadtmuseum für Archäologie und Paläontologie und der modernen Therme Pitinum Thermae, in der das schwefelhaltige Wasser dieses Gebietes genutzt wird, das schon in der Antike ob seiner heilenden Wirkung Berühmtheit erlangt hatte; Pietrarubbia, wo man die Reste der Burg besichtigen kann, die vor allem bei Sonnenuntergang besonders eindrucksvoll ist, da dann im Licht der sinkenden Sonne das Rot der Steine an den Ursprung der Stätte „Petra Rubea“ erinnert. Im alten Ortskern kann man eine Dauerausstellung mit Skulpturen besichtigen, die vom TAM - Zentrum für künstlerische Metallbearbeitung in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Arnaldo Pomodoro ausgerichtet wurde; Frontino, ein mittelalterliches Städtchen, gesäumt von alten Stadtmauern mit beeindruckendem fünfeckigem Turm und dem franziskanischen Kloster Montefiorentino aus dem 13. Jahrhundert, in dem sich die Renaissancekapelle der Conti Oliva und das Meisterwerk von Giovanni Santi, die Madonna in trono col Bambino, angeli, santi e il committente (Thronende Madonna mit Kind, Engeln, Heiligen und Auftraggeber) aus dem Jahre 1489 befinden. Nicht zu versäumen: Carpegna mit dem imposanten Fürstenpalast und der Pfarrkirche San Giovanni Battista, das vom Regionalpark Sasso Simone e Simoncello umgeben ist; Montecopiolo, Wiege des alten Herzogtums von Urbino und heute gut ausgestatteter Fremdenverkehrsort für Winter- und Sommerurlaub; Monte Cerignone, das von seiner Burg dominiert wird. Hier konnte die mittelalterliche Anlage fast zur Gänze und die alte Stadtmauer teilweise erhalten werden. Zu entdecken: Monte Grimano mit der berühmten Therme, Mercatino Conca und Montecalvo in Foglia mit einem schönen mittelalterlichen Turm.
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SASSOFELTRIO
MERCATINO CONCA MONTE GRIMANO TAVOLETO MONTECOPIOLO MONTE CERIGNONE
PIETRARUBBIA
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URBANIA SANT’ANGELO IN VADO MERCATELLO SUL METAURO BORGO PACE PIANDIMELETO LUNANO SASSOCORVARO MACERATA FELTRIA PIETRARUBBIA FRONTINO CARPEGNA MONTECOPIOLO MONTECERIGNONE MONTE GRIMANO MERCATINO CONCA MONTECALVO IN FOGLIA
URBANIA
SANT'ANGELO IN VADO
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MERCATELLO SUL METAURO LAMOLI PIOBBICO
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ieses Gebiet, das sich vom oberen Metauro-Tal bis zum Marecchia-Tal erstreckt, bietet mindestens zwei ganz besondere Sehenswürdigkeiten. Die erste befindet sich in Urbania: die alte Burgfeste Castel Durante, wo noch die MajolikaTradition blüht, die im 16. Jahrhundert Berühmtheit erlangte. Heute lassen sich die Kunsthandwerker von alten Bildmotiven und eleganten Verzierungen inspirieren, die einst weltweit die Keramik von Castel Durante berühmt machten, von denen wunderschöne Stücke in der Sammlung des Herzogspalastes und im Diözesanmuseum aufbewahrt werden. Um die Geheimnisse dieser edlen Kunst zu verbreiten, werden von der Gemeinde im Sommer DidaktikAufenthalte organisiert, während derer man die alten Techniken erlernen kann. In diesem Gebiet befinden sich auch Werkstätten für die Bearbeitung von Gusseisen und Weidenzweigen. Die zweite Sehenswürdigkeit, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten, liegt in der Ortschaft Pietrarubbia, wo dank der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und dem Bildhauer Arnaldo Pomodoro ein Zentrum für Metallbearbeitung eingerichtet wurde, wo Kurse über die Bearbeitungstechniken für unedle, ebenso wie edle Metalle gehalten werden. Junge Kunsthandwerker aus ganz Europa schaffen originelle Kreationen, die danach direkt in den Gässchen und auf den kleinen Plätzen der Altstadt ausgestellt werden. Bemerkenswert sind auch das Weben von Teppichen und Wolldecken am Handwebstuhl, die Klöppelkunst in Mercatello sul Metauro, die Herstellung von Terrakottakrügen und -gefäßen in Mercatino Conca, die Bearbeitung von behandeltem und von Hand bemaltem Holz in Piandimeleto, die alte Tradition der Goldschmiedekunst, des Gusseisens und des Holzes in Sant’Angelo in Vado, der Handdruck von Decken, Tischdecken und Stoffen in Carpegna, die Keramikkunst in Montecalvo in Foglia, Borgo Pace und Lunano.
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VERKAUFSAUSSTELLUNGEN Urbania: Urbania, Un fiore di Città (Frühjahrsmesse), Mai Sant’Angelo in Vado: Nationale Ausstellung der weißen Edeltrüffel aus den Marken, Oktober. Piandimeleto (San Sisto): Pilzausstellung von San Sisto, Ende September-Anfang Oktober. Belforte all’Isauro: Verkaufsausstellung für Honig und Herbstprodukte, zweite Oktoberwoche. Macerata Feltria: Verkaufsausstellung antiker Kostbarkeiten, Anfang August. Carpegna: Kuriositätenmarkt, jeden Sonntag von Juli bis August; Fest des Rohschinkens DOP (mit geschützter Herkunftsbezeichnung) von Carpegna, drittes Juliwochenende; Ort Sant’Angelo di Carpegna „Dorffest“, September. MUSEEN FÜR VOLKSKUNST UND -TRADITIONEN Urbino: La Corte della Miniera - Druckereimuseum. Urbania: Museum für Landwirtschafts- und Handwerksgeschichte. Urbania: Diözesanmuseum mit Keramiksammlung. Sant’Angelo in Vado: Museum „Die alten Handwerksberufe“. Borgo Pace: (Ort Ca’ Sacchia) Sammlung von Gegenständen der apenninischen Kultur. Lamoli: Museum der Naturfarben. Oasi di S. Benedetto. Piandimeleto: Museum der Bauernarbeit und Bodenkunde. Sassocorvaro: Sammlung von Gebrauchsgegenständen der bäuerlichen Kultur des mittleren und oberen Foglia-Tales. Pietrarubbia: Keramikmuseum, Hüttenkomplex, Dauerausstellung des TAM - Zentrums für künstlerische Metallbearbeitung. HISTORISCHE VERANSTALTUNGEN Piandimeleto: Palio dei Conti Oliva (Wettkampf und historisches Fest), Juli. Monte Cerignone: Uccellare, cacciare, cavalcare, giuocare e mercatare in Mons Cerignonis (Vogeljagd, Jagen, Reiten, Spielen und Handeln in Mons Cerignonis), Juli. TYPISCHE PRODUKTE Die Köstlichkeiten sind hier beheimatet - vom schmackhaften Crostolo (typisches Fladenbrot) über die Edeltrüffel von Sant’Angelo und verschiedenen Pilzarten bis hin zum exzellenten Prosciutto di Carpegna und Caciotta-Käse von Montefeltro. Zu den Süßwaren dieses Gebietes zählen der früchtebrotartige Bostrengo des oberen Metauro-Tales, das Anisgebäck Bracciatelli all’anice und der Milchpudding Lattarolo.
5. Fermignano 6. Apecchio 7. Piobbico 5
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orbei an Villen, Festen und Burgen unweit vom Meer, gelangt man schnell ins Hinterland, das reich an kunsthistorischen Zeugnissen und landwirtschaftlichen Reizen ist. Sehenswürdigkeiten: Gabicce Mare, liegt an einem kleinen Golf und bietet ein reizvolles Panorama; Gradara, das nicht nur als bezaubernder mittelalterlicher Ort, sondern auch für seine Burg berühmt ist, die an die romantische Geschichte von Paolo und Francesca erinnert. Nicht zu versäumen: Die Panoramastraße durch den Regionalpark des Monte San Bartolo mit den malerischen Örtchen Casteldimezzo, Fiorenzuola di Focara, Santa Marina Alta und den Juwelen Villa Imperiale, Villa Caprile und Villa Vittoria, die absolut einzigartig sind. Zu sehen: Pesaro, das alte Pisaurum, Sitz der Herrschaften der Della Rovere bis 1631, die Burg Rocca Costanza und Schätze, die in den zahlreichen Museen aufbewahrt werden, spiegeln die Größe des Adelshofes dieser Stadt wider: Piazza del Popolo, das Rathaus, der Knappenpalast Palazzo della Paggeria, der Renaissance-Herzogspalast, die Stadtmuseen (Pinakothek und Keramikmuseum), das Rossini Opera Festival (August), die Kathedrale, das Archäologiemuseum Museo Archeologico Oliveriano, die Kirche Nome di Dio, Rossinis Geburtshaus und das Konservatorium. 11
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8. Urbino 9. Gradara 10. Gabicce Mare 11. Pesaro
Einen Abstecher verdienen: Sant’Angelo in Lizzola, Montefabbri di Corbordolo (Ortsteil), Petriano mit den Thermen Terme di Raffaello. Kultureller und landschaftlicher Knotenpunkt ist sicherlich die Stadt Urbino, Unesco-Welterbe, das in seinen alten Stadtmauern unschätzbare kulturelle und kunsthistorische Kostbarkeiten birgt. Zu sehen: Der berühmte Palazzo Ducale (Herzogspalast) mit der Nationalgalerie der Marken, die Meisterwerke aus allen Zeiten, von Raffael, Piero della Francesca, Paolo Uccello, Luca Signorelli, Tizian und Barocci birgt; die Kirche San Bernardino nach einem Entwurf von Bramante, das Kloster Santa Chiara, das von Francesco di Giorgio Martini entworfen wurde, die gotische Kirche S. Francesco mit Werken von Federico Fiore Barocci, der imposante Dom, das Diözesanmuseum Albani, die Festung Albornoz, das Oratorium San Giovanni mit dem wunderschönen Freskenzyklus der Salimbeni, das Oratorium S. Giuseppe mit den plastischen Werken von Federico Brandani und Raffaels Geburtshaus. Zu besichtigen: Fermignano, Heimatort von Bramante, mit der schönen römischen Brücke und dem mittelalterlichen Turm; Acqualagna, Hauptstadt der weißen Trüffel; Piobbico mit dem gut erhaltenen mittelalterlichen Kern, der imposanten Burg Castello dei Brancaleoni und dem Stadtmuseum, in dem die Dauerausstellung „Brancaleoni, Kleider und Juwelen eines Adelsgeschlechts“ untergebracht ist; Apecchio, ein Ort antiken Ursprungs mit dem interessanten Fossilien und - Mineralienmuseum am Monte Nerone. Zu entdecken: Die beeindruckende Schlucht Gola del Furlo, die als Staatliches Naturschutzgebiet geschützt ist, und der faszinierende Tunnel forulus, der 76 n.C. mit dem Meißel von römischen Legionären aus dem Fels gehauen wurde.
SAN MARINO
PESARO
GRADARA
TAVULLIA
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SS.S.S TAVOLETO MONTE CERIGNONE
MONTELLABATE SANT'ANGELO IN LIZZOLA MONTECICCARDO
AUDITORE MONTECALVO IN FOGLIA COLBORDOLO
MOMBAROCCIO
MACERATA FELTRIA
SASSOCORVARO
PETRIANO
CARTOCETO SALTARA SERRUNGARINA
GABICCE MARE GRADARA PESARO SANT’ANGELO IN LIZZOLA COLBORDOLO PETRIANO URBINO FERMIGNANO ACQUALAGNA PIOBBICO APECCHIO
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GABICCE MARE
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SS.S.S ISOLA DEL PIANO
URBINO LUNANO
MONTEFELCINO
PIANDIMELETO
ORCIANO DI PESARO FOSSOMBRONE
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FERMIGNANO
S BIS 73 BI S.. 73 S.S.S
BARCHI URBANIA
SANT'ANGELO IN VADO
FRATTEROSA ACQUALAGNA S. LORENZO IN CAMPO
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ahrhundertelange Geschichte, in der illustre Adelshäuser und fürstliche Mäzene dominierten, die unweigerlich das Kunsthandwerk in diesem Gebiet bedeutend prägten. Pesaro ist eine der italienischen Städte mit einer langen Keramiktradition, der die edlen „raffaelitischen“ Verzierungen aus dem 16. Jahrhundert und die Neuheiten der Fabrik der Casali und Callegari (darunter das klassische Rosensymbol der „rosa pesarese“), die hier zwischen 1763 und 1815 tätig waren, zu verdanken sind. Diese alte Tradition wird heute noch in den Werkstätten der Familien Bucci und Molaroni weitergeführt, wobei sich die erste durch innovatives Design und die zweite durch traditionelle Technik und Farbenwahl auszeichnet. Dieses lebhafte Städtchen ist auch bekannt für die Verarbeitung von Edelmetallen, Antiquitätenhandel und die Restaurierung von Kunstwerken und Büchern, die Produktion und Reparatur von Musikinstrumenten (die besonders an das Musikkonservatorium „G. Rossini“ gebunden ist) und die Herstellung von edlen Pfeifen aus Erikaholz. Urbino ist nicht nur für seine Majolika (berühmt ist die Sammlung im Palazzo Ducale mit Werken aus den Werkstätten von Patanazzi und Nicola da Urbino), sondern auch für seine Metalle, Stoffe, Antiquitäten, die Konservierung von kunsthistorischen Werken und insbesondere für die Tradition des Kunstdruckes und der Buchrestaurierung bekannt. Entlang der Küste und im unmittelbaren Hinterland sind die Kunsthandwerker ebenso in der Erzeugung von auserlesenen Gebrauchsgegenständen, wie von besonderen Souvenirstücken tätig: In Gradara und Gabicce wiederum sind Keramikwerkstätten zu finden. In Sant’Angelo in Lizzola ist das Kunsthandwerk vor allem auf die Glas-, Gold- und Gusseisenverarbeitung spezialisiert. Erwähnenswert ist die jahrhundertealte Tradition der Verarbeitung des edlen Furlosteins in Acqualagna; besonders erlesen sind die rustikalen Teppiche aus gesponnener Rohwolle, die von Hand in Piobbico gefertigt werden und die Gusseisenprodukte in Apecchio und Colbordolo. Fermignano ist bekannt für die handwerkliche Verarbeitung von Holz, Keramik- und Stein.
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VERKAUFSAUSSTELLUNGEN Pesaro: Domo 360 – Salone del Mobile (Möbelausstellung), Juni (zweijährig). Urbino: Urbino Antiquaria, Antiquitätenmarkt, erster Sonntag im Monat (März bis Dezember); Verkaufsausstellung für antiquarische Bücher, jeden Mittwoch. Acqualagna: Nationale Messe der weißen Trüffel, Oktober und November Regionale Messe der schwarzen Edeltrüffel, Februar; Regionale Messe der Sommertrüffel, August. MUSEEN FÜR VOLKSKUNST UND -TRADITIONEN Pesaro: Zeugnisse des Landlebens im unteren Foglia-Tal. Pesaro: Marinemuseum Washington Patrignani. HISTORISCHE VERANSTALTUNGEN Gradara: Assedio al Castello (Burgbelagerung), Juli. Urbino: Festa del Duca (Fest des Herzogs), August. Fermignano: Palio della Rana (Froschwettlauf), erster Sonntag nach Ostern; Biciclo Ottocentesco (Zweiräder aus dem 19. Jh.), erster Sonntag im September. Piobbico: Settimana Rinascimentale e Palio della Pannocchia (Renaissancewoche und Maiskolbenfest), Ende August – Anfang September. TYPISCHE PRODUKTE Besonders alt ist die traditionelle Produktion der Casciotta d’Urbino, einem Käse mit geschützter Herkunftsbezeichnung (DOP), den auch Michelangelo Buonarroti sehr zu schätzen wusste. Acqualagna ist die Hauptstadt der erlesenen weißen Trüffel, tuber magnatum Pico und der schwarzen Edeltrüffel, tuber melanosporum Vitt. Berühmt ist dieses Gebiet für die Produktion verschiedenster Trüffel- und Pilzsorten. Unter den Weinsorten ist der Colli Pesaresi DOC erwähnenswert, der sowohl als weiße, als auch rote Rebsorte angebaut wird.
12. Barchi 13. Serra Sant’Abbondio, Fonte Avellana 14. Fossombrone 12
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ine Reise durch Raum und Zeit entlang eines Abschnitts der alten Konsulstraße Via Flaminia, die Rom mit der Adria verband. Zu sehen: Fano, wo noch bedeutende Spuren des römischen Ursprungs dieser Stadt erhalten sind, wie der monumentale Augustusbogen; weitere Bauten sind der im 16. Jahrhundert erbaute Brunnen della Fortuna, das Theater della Fortuna, der Hof der Malatesta, (der das Stadtmuseum und die Pinakothek beherbergt), die Burg der Malatesta, die Kathedrale, die Kirchen San Paterniano und S. Maria Nuova, die für zwei kostbare Gemälde des Perugino berühmt ist. Zu besichtigen: Fossombrone, mit seinen historischen Kirchen, der monumentalen Bibliothek, den Museen, dem Herzogspalast oder Corte Rossa, dem Renaissancebau Corte Alta, der auf Wunsch von Federico da Montefeltro errichtet wurde, die Zitadelle mit Resten der Rocca Malatestiana im Ort San Martino del Piano die alte römische Stadt Forum Sempronii, die als Regionaler Archäologischer Park anerkannt ist. Zu bewundern: Die Reste der alten Stadtmauer von Cartoceto, Sant’Ippolito, Barchi, Mondolfo und Mondavio, das vor allem für seine spektakuläre Burg von Francesco di Giorgio Martini bekannt ist, sowie Monte Porzio. 18
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15. Fano 16. Cagli 17. Mondavio 18. Pergola
Nicht zu versäumen: Orciano di Pesaro mit der Renaissancekirche S. Maria Nuova; Fratte Rosa, ein ruhiger, von Stadtmauern befestigter Ort, der erhaben auf einem Hügel thront und wo die Terrakottaproduktion blüht; San Lorenzo in Campo mit der wunderschönen Abtei San Lorenzo, den Palästen Palazzo dei Principi Ruspoli und Palazzo Pretorio, dem Theater Tiberini aus dem Jahre 1816 und dem Gemeindemuseum; Pergola, dessen mittelalterliches Gefüge und Erscheinungsbild bewahrt werden konnten; erwähnenswert die alten Paläste, die gotische Kirche S. Francesco, Kirche San Giacomo, der Dom und die berühmten Goldenen Bronzen von Cartoceto di Pergola aus julisch-claudischer Zeit, die Zeugnis der glorreichen Vergangenheit dieses Ortes ablegen. Einen Abstecher verdienen: Frontone mit dem alten befestigten Örtchen, der die imposante Burg umgibt, die wunderschöne Einsiedelei Eremo di Santa Croce di Fonte Avellana, die ruhig in einem einsamen Tal inmitten von Wäldern ganz in der Nähe von Serra Sant’Abbondio liegt; das bezaubernde Städtchen Cagli das um den imposanten Gemeindepalast angelegt ist und vor allem durch seinen majestätischen ellipsenförmigen Wachturm von Francesco di Giorgio Martini und die römische Brücke Ponte Mallio Berühmtheit erlangt hat. Zu entdecken: Die beeindruckende Schlucht Gola di Burano und Cantiano, das durch seine interessante mittelalterliche Struktur geprägt ist und wo eine reich geschmückte Kollegiatskirche aus dem 17. Jahrhundert und eine römische Brücke erhalten sind.
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PETRIANO S. COSTANZO
SERRUNGARINA
MONDOLFO PIAGGE
ISOLA DEL PIANO
URBINO
S. GIORGIO DI PESARO
MONTEFELCINO
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AN SANT'IPPOLITO MONDAVIO
FERMIGNANO BARCHI CORINALDO
FRATTE ROSA
GOLA DEL FURLO
S. LORENZO IN CAMPO 7 . 25
E OSTRA VETERE
BARBARA
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FANO CARTOCETO FOSSOMBRONE SANT’IPPOLITO BARCHI MONDAVIO ORCIANO DI PESARO MONTE PORZIO MONDOLFO FRATTE ROSA SAN LORENZO IN CAMPO PERGOLA FRONTONE SERRA SANT’ABBONDIO CAGLI CANTIANO
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ROUTE
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A PERGOLA SERRA DE' CONTI CAGLI
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iese Route bietet mindestens drei außergewöhnliche Kunsthandwerkstraditionen: Die Goldschmiedekunst in Fano, die Steinverarbeitung in Sant’Ippolito und die Terrakottaerzeugung in Fratte Rosa. In Fano sind Meister der Goldschmiedekunst von internationalem Ruf am Werke, die originelle Kreationen schaffen, der eine unermüdliche Suche nach neuen Formen und das fundierte Wissen um Techniken, wie Treiben, Ziehen und Filligranarbeit zugrunde liegen. Diese Stadt zeichnet sich auch durch die Verarbeitung von Holz, Eisen, Glas und verschiedenen Metallen aus; darüber hinaus ist aufgrund des jährlichen Karnevalsumzuges Carnevale dell’Adriatico die Papiermaché-Technik sehr hoch entwickelt, da dieses Material vor allem bei der Herstellung der allegorischen Karren verwendet wird. Stein- und Marmorhauer waren in diesem Gebiet und vor allem in Sant’Ippolito, vom 14. bis Ende des 19. Jahrhunderts seit tätig. Aber auch heute noch ist diese Tradition lebendig und wurde durch Verschmelzen mit der Bildhauerkunst neu interpretiert. Ebenso alt und originell in Form und Design (nicht zuletzt durch das Engagement junger Kunsthandwerker) ist die Terrakotta-Produktion zwischen Fratte Rosa und Barchi: Hier werden verschiedene Waren hergestellt, von Küchengefäßen, typischen Krügen, Einrichtungszubehör bis hin zu den typisch italienischen, für bestimmte Anlässe vorgesehenen sogenannten Bombonieren. Diese Gegenstände sind aus rotem Ton gefertigt, der entweder naturbelassen bleibt oder mit einer schwarz-violetten leuchtenden Glasur überzogen wird. In Mondolfo ist die Restaurierung alter Möbel erwähnenswert. In Pergola, das im Mittelalter für die Wollerzeugung und -färbung berühmt war, wiederum sind zahlreiche Restaurierungsund Konservierungswerkstätten für Kunstwerke zu finden. Cagli ist für die Restaurierung alter Möbel, sowie die Verarbeitung von Glas, Stein und Eisen bekannt; Cantiano für die handwerkliche Erzeugung von Mühlsteinen, Sandsteinrädern für Schleifer und Kunstlampenschirmen; Cartoceto für das Flechten von Weidenkörben; Monte Porzio für die Eisenbearbeitung und Fossombrone für die Goldschmiedekunst, sowie die Herstellung von Uhren und Barometern. In Frontone und Serra Sant’Abbondio sind der Glasund Kupferprägedruck verbreitet.
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VERKAUFSAUSSTELLUNGEN Fano: Antiquitätenmesse, zweiter Sonntag im Monat; nationale Verkaufsausstellung des Buches und des alten Druckes, Juli. Montefelcino: Mercatino del feudatario (Abendlicher Kuriositätenmarkt), jeden Dienstag von Mitte Juli bis Mitte August. Fossombrone: Ausstellungsmarkt der BianchettoTrüffel, März. Orciano di Pesaro: Alter Markt von San Rocco, August. Sant’Ippolito: Scolpire in piazza, Arte della scultura su pietra arenaria (Bildhauerkunst mit Sandstein), Juli. Montecarotto: Verdicchio in festa (Verdicchio-Fest), Juni-Juli. Pergola: Weinfest, Ende Juli. MUSEEN FÜR VOLKSKUNST UND -TRADITIONEN Mombaroccio: Museum für bäuerliche Kultur. Isola del Piano: Auf den Spuren unserer Väter, Kloster von Montebello. Sant’Ippolito: Gebietsmuseum - Die Steinmetzkunst. Fratte Rosa: Museum für Terrakotta und nackte Erde, Kloster Santa Vittoria. Orciano: Museum für Seil und Ziegel. HISTORISCHE VERANSTALTUNGEN Mondavio: Die Wildschweinjagd, August. Orciano di Pesaro: Museum für Seil und Ziegel. Pergola: Mittelalterliches Fest, erster Freitag nach 15. August. Serra Sant’Abbondio: Palio della Rocca (Wettkampf und historisches Burgfest), Mitte September. Cagli: Gioco dell’Oca e Palio (Gänsespiel und Wettkampf), erster und zweiter Sonntag im August. Cantiano: La Turba, Erinnerung an die Karfreitag-Passion. TYPISCHE PRODUKTE Qualitativ hochwertig ist das Pferdefleisch der Catria Pferde; Cantiano ist berühmt für seine Sauerkirschen. Erwähnenswert ist die Fischsuppe „brodetto alla fanese“, eine schmackhafte Variation mit passierten Tomaten und Essig. In diesem Gebiet wird der Weißwein Bianchello del Metauro DOC produziert. Zu den typischen Süßwaren auf Haselnussbasis gehören die Amaretti aus Valcesano und Baci marchigiani aus Fonte Avellana. Ausgezeichnet ist das Olivenöl aus Cartoceto, das erste und einzige extra native Olivenöl der Marken mit geschützter Herkunftsbezeichnung DOP.
19. Ostra 20. Falconara Marittima 21. Ostra Vetere 19
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eiche Strände und heitere Hügel sind der typische Charakterzug dieses Gebietes, in dem erlesene DOC Weine gekeltert werden. Zu bewundern: In Senigallia, einem berühmten Urlaubsort, die Burg Rocca Roveresca, vor der sich ein großer Platz mit dem Herzogspalast und dem Palazzetto Baviera, erstreckt, die Kirche della Croce (aus dem 17. Jahrhundert), die Kirche S. Martino, der Dom mit der daran angeschlossenen Diözesanpinakothek, das Geburtshaus von Pius IX. und die beeindruckenden Bogengänge Portici Ercolani; im unmittelbaren Hinterland die Renaissancekirche Santa Maria delle Grazie, in der eine schöne Thronende Madonna mit Heiligen von Perugino aufbewahrt wird. Zu besuchen: Monterado, das von einem Adelspalast aus dem 17. Jahrhundert dominiert wird; Castel Colonna und Ripe, sind beide von Befestigungsmauern umgeben; Corinaldo, ein malerischer mittelalterlicher Ort mit spektakulärer Stadtmauer, der Wallfahrtskirche Santa Maria Goretti und dem Geburtshaus der Heiligen, der Kirche dell’Addolorata, mit einem beeindruckenden Platz und dem Brunnen Pozzo della Polenta und dem ehemaligen Benediktinerinnenkloster, in dem die Städtische Kunstsammlung untergebracht ist. Nicht zu versäumen: Castelleone di Suasa, das durch seine mittelalterliche Burg und archäologische Ausgrabungen der alten römischen Stadt Suasa 25
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22. Chiaravalle 23. Jesi 24. Corinaldo 25. Senigallia
Senonum geprägt ist, die im Regionalen Archäologiepark und im Archäologiemuseum zu sehen sind; Barbara, dessen Feste „Castellaro“ auf das Meer blickt, ist reich an Kunstwerken; Ostra Vetere, eine lebhafte kleine Stadt mit interessanter Altstadt; Ostra, das das Misa-Tal dominiert, mit dem imposanten Stadtturm und der Wallfahrtskirche Madonna della Rosa, ein Ziel von Pilgerfahrten und Belvedere Ostrense mit gut erhaltenem Stadtkern. Zu sehen: Der pittoreske Ort Morro d’Alba, auch heute noch von den Befestigungsmauern aus dem 15. Jahrhundert umgeben, die durch ihre steil abfallenden Kurtinen beeindrucken; Monte San Vito, deren majestätische Kollegiatskirche aus dem 18. Jahrhundert besonders reich an kostbaren Gemälden ist; Chiaravalle, wo die Abtei S. Maria in Castagnola besichtigt werden kann, einer der ältesten, von den Zisterziensern gegründeten Bauten; die Altstadt von Montemarciano, in dem das Theater Alfieri aus dem 19. Jahrhundert ins Auge sticht; Falconara Marittima, mit einer schönen mittelalterlichen Burg im oberen Stadtteil und Camerata Picena unweit vom historischen Kern des Cassero, einer alten Befestigungsanlage aus dem 15. Jahrhundert. Im Esino-Tal liegt Jesi, das römische Aesis, das seine harmonische Stadtstruktur mit mittelalterlichen Stadtvierteln, Adelspalästen, alten Kirchen und dem imposanten Palazzo della Signoria von Francesco di Giorgio Martini bewahren konnte. Hier sind Friedrich II. von Schwaben und der Komponist Pergolesi geboren, nach dem das schöne Theater benannt ist. Der Palazzo Pianetti, der Sitz der Stadtpinakothek mit Meisterwerken von Lorenzo Lotto, ist ein schönes Beispiel für die Architektur des 18. Jahrhunderts.
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ROUTE
S. COSTANZO
MONTEMAGGIORE AL M.
SENIGALLIA MONTERADO CASTEL COLONNA RIPE CORINALDO CASTELLEONE DI SUASA BARBARA OSTRA VETERE OSTRA BELVEDERE OSTRENSE MORRO D’ALBA MONTE SAN VITO CHIARAVALLE MONTEMARCIANO FALCONARA MARITTIMA CAMERATA PICENA JESI
ARCEVIA CASTELPLANIO
MERGO CUPRAMONTANA
S. MARIA NUOVA
S.S .3 62
FILOTTRANO
O SERRA S. QUIRICO
eitere Badeorte sind Senigallia mit seinen zahlreichen Läden, wo lokale Erzeugnisse angeboten werden, in denen die maritime Kultur und die bäuerliche Tradition zusammenfließen, die sich in Gebrauchsgegenständen, Keramikund Glasobjekten, Modeschmuck, Goldschmiedearbeiten und Holzrestaurierung widerspiegeln. Eines der bedeutendsten Antiquitäten- und Restaurierungszentren ist Ostra, wo eine Restaurierungsschule für antike Möbel ihren Sitz hat, die auf Holz- und Eisen spezialisiert ist (Kurse für Stickerei, Malerie/Innendekoratoin und Glasverarbeitung), die auf dem technischen Wissen und der langjährigen Erfahrung der lokalen Kunsthandwerker basiert. Das Misa- und Esino-Tal sind durch eine besonders innovative, fortschrittliche Industrialisierung im Maschinenbausektor und in der Bekleidungsbranche geprägt. Erstaunlich ist die Tendenz vieler junger Leute, die gegen den Strom schwimmen und traditionelle kunsthandwerkliche Tätigkeiten vorziehen, und alte Techniken, wie die der - typisch französischen künstlerischen Glasgestaltung wieder aufgreifen. In Jesi zum Beispiel wird die jahrhundertealte Goldschmiedetradition weitergeführt, wie auch der Straßenname Via degli orefici - Goldschmiedestraße - belegt (die heute allerdings Via Pergolesi heißt), in der sich bis vor nicht allzu langer Zeit zahlreiche Goldschmiedewerkstätten befanden. In dieser Stadt sind die Lederzubehörproduktion, Glasdekoration und Eisen- und Holzverarbeitung beheimatet, während die Seidenraupenzucht und die Seidenherstellung, deren weite Verbreitung durch unzählige Spinnereien und Landgüter mit Taubenschlägen belegt werden, in Vergessenheit geraten sind. Erwähnenswert ist auch die typische Geigenbauerwerkstatt. Goldschmiedewerkstätten, Restaurierung und Verkauf von alten Gemälden und Möbeln sind in Chiaravalle, Montemarciano, Falconara Marittima, Ostra Vetere und Ripe zu finden, wo auch die Tradition des Kunsthandwerks verwurzelt ist und dieser Ort daher auch als „Ort der Handwerksberufe“ bezeichnet wird; in Camerata Picena wird Kunstgewebe und in Monsano feine Stickerei hergestellt.
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VERKAUFSAUSSTELLUNGEN Senigallia: Goldschmiedekunstausstellung, Anfang Juli; Handwerksund Antiquitätenverkaufsausstellung, jeden Mittwoch im Juli und August; Pane nostrum, September. Monterado: Verkaufsausstellung für historisches Kunsthandwerk, Anfang Oktober. Ostra Vetere: Montenovo-Dorffest, Ende Januar. Ostra: Nationale Antiquitäten- und Kunsthandwerksausstellung, erste Augusthälfte. Jesi: Tipica (typische Wein- und Gastronomieprodukte), Dezember. MUSEEN FÜR VOLKSKUNST UND -TRADITIONEN Senigallia: Museo di storia della Mezzadria „Sergio Anselmi“ (Leben in der Zeit der Halbpacht). Corinaldo: Sala del Costume e delle Tradizioni Popolari (Volksbrauchtum und -traditionen). Belvedere Ostrense: Museo Internazionale dell’Immagine Postale (Postmueum). Morro d’Alba: Utensilia - Museo della Cultura Mezzadrile (Werkzeuge in der Zeit der Halbpacht). Jesi: Lo Studio per le Arti della Stampa (Druckkunst). Ostra Vetere: Stadtpfarrmuseum. HISTORISCHE VERANSTALTUNGEN Corinaldo: Contesa del Pozzo della Polenta (Historisches Stadtfest), dritter Sonntag im Juli. Jesi: Palio di San Floriano (Wettkampf und historisches Fest), erste Maiwoche. TYPISCHE PRODUKTE In diesem Gebiet werden viele Weinsorten angebaut, darunter der berühmte Verdicchio dei Castelli di Jesi, der Esino Weiß- und Rotwein und der köstliche Rotwein Lacrima di Morro d’Alba. Unter den Gemüsesorten sind die Zwiebel von Suasa, der Blumenkohl und die Artischocken von Jesi, die Platterbse und Ackerbohne im Gebiet von Ostra erwähnenswert.
26. Sassoferrato 27. Serra San Quirico 28. Serra de’ Conti 26
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under der Natur wie die Grotten von Frasassi, unberührte Landschaften und eine große Auswahl an Kunstdenkmälern prägen diese Route. Zu besichtigen: Fabriano, die Heimat von Gentile da Fabriano und anderen großen Künstlern, ist bekannt für seine alten Papierfabriken, die hier zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert entstanden sind. Die Stadt, die um die Piazza del Comune (mit dem im 13. Jahrhundert errichteten Sturinalto Brunnen und dem Palazzo del Podestà) die Stadtpinakothek, nahe des Krankenhauses Santa Maria del Buon Gesù, das schöne historische Theater Gentile, den Dom, die Oratorien del Gonfalone und della Carità angelegt ist, konnte bis heute ihr ursprüngliches mittelalterliches Erscheinungsbild bewahren. Zu bewundern: Nur wenige Kilometer entfernt, umgeben von einer bezaubernden Naturkulisse, die vom Regionalpark von Gola Rossa und Frasassi geschützt ist, die Grotten von Frasassi, ein Karstgebiet von ganz besonderem Reiz und die Benediktiner-Abtei von S. Vittore alle Chiuse, die vermutlich Ende des 10. Jahrhunderts errichtet wurde. Ein Halt lohnt sich: Genga, das seine ursprüngliche mittelalterliche Stadtstruktur bewahren konnte und der edle Palazzo dei Conti della Genga; Sassoferrato, das von den Resten der Burg dominiert wird, die unter Kardinal Albornoz errichtet wurde, 32
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29. Fabriano 30. Staffolo 31. Arcevia 32. Genga, Grotte di Frasassi
mit den Palästen Palazzo Montanari, Palazzo dei Priori, Palazzo Oliva, der romanischen Kirche S. Croce, der Klarissinnenkirche (in der Werke des Malers Giambattista Salvi, sog. Il Sassoferrato) und die römische Stadt Sentinum, die heute zum Regionalen Archäologiepark gehört. Zu bereisen: Die Panoramastraße, die nach Arcevia führt, wo die Kollegiatskirche S. Medardo zu besichtigen ist mit bedeutenden Gemälden von Luca Signorelli und Ercole Ramazzani sowie Terrakotta-Arbeiten von Fra’ Mattia und Giovanni della Robbia. Besonders interessant ist die von Burgen geprägte umgebung, wie die malerischen befestigten Orte Palazzo, Piticchio, Loretello, Nidastore, Castiglioni und Avacelli. Nicht zu versäumen: Serra de’ Conti mit der gotischen Kirche S. Michele und der mittelalterlichen Stadtmauer, die vom Kloster Santa Maria Maddalena dominiert wird; die typische Altstadt von Montecarotto mit dem Stadttheater mit drei bandartig angelegten Rängen; Moie, wo man unbedingt die romanische Abtei Santa Maria besichtigen sollte; die alten, bezaubernden Orte Castelbellino, Monte Roberto und Maiolati Spontini, wo der Komponist Gaspare Spontini beheimatet war; Cupramontana mit den besonders interessanten Ruinen der Einsiedelei Eremo dei Frati Bianchi und der Abtei Badia del Beato Angelo; Staffolo, das noch zum Großteil von einer imposanten Stadtmauer umgeben ist, und die an den gegenüberliegenden Hügeln erhaben thronenden befestigten historischen Orte Castelplanio, Rosora, Mergo und Serra San Quirico, das für seine copertelle, Straßen mit Häusern, die auf den Resten der Burgmauern gebaut wurden, und die barocke Kirche Santa Lucia berühmt ist.
OSTRA
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FABRIANO GENGA SASSOFERRATO ARCEVIA SERRA DE’ CONTI MONTECAROTTO CASTELBELLINO MONTE ROBERTO MAIOLATI SPONTINI CUPRAMONTANA STAFFOLO CASTELPLANIO ROSORA MERGO SERRA SAN QUIRICO
B FABRIANO
GUBBIO PERUGIA ROMA
CERRETO D'ESI 2 S.S. 50
76 S.S.
n diesem stark industrialisierten Gebiet strahlen die schöne Agrarlandschaft mit ihren weitläufigen Weingärten und das unberührte, grün bewaldete und zumal rau und felsig anmutende Bergland einen ganz eigenen Reiz aus. Im Herzen dieses Landes erhebt sich Fabriano, das vor seiner Industrieentwicklung Inbegriff für die Papierherstellung und die Erfindung jener besonderen Wasserzeichentechnik war, die die Wertpapiere und Banknoten prägen. Im Papiermuseum, das im ehemaligen Kloster San Domenico untergebracht ist, sind die alten Verarbeitungstechniken und die Mechanik der mittelalterlichen Geräte dokumentiert. Die traditionelle Herstellung von handgeschöpftem Papier, das auch heute noch von großem Interesse ist, wurde von der Papierfabrik Cartiere Miliani beibehalten. Hier können auch noch verzierte Keramiken mit den mittlerweile klassischen Motiven der nicht mehr existierenden Bolzonetti-Keramik erstanden werden. Ebenso bedeutend ist auch die Wiedereinführung der anspruchsvollen Kunstdrucktechnik. Eine einst sehr weit verbreitete Tätigkeit war die Eisenverarbeitung, wie die Schmiede belegen, die im Stadtwappen abgebildet sind. Der intensive Zufluss von Touristen, die von den Grotten von Frasassi angezogen werden, hat zur Wiedereinführung anderer traditioneller Handwerke animiert, die sowohl mit dem Verkauf von Souvenirs, Geschenkartikeln, Schmuck (mit einem neuen Aufschwung für die Goldschmiedewerkstätten), als auch mit den alten Techniken der Möbel- und Holzrestaurierung verbunden sind; diese werden auch in Cupramontana, Arcevia, Maiolati Spontini, Rosora, Serra de’ Conti und Sassoferrato gepflegt. Die Stickkunst ist in Montecarotto, Castelbellino und Castelplanio vertreten.
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VERKAUFSAUSSTELLUNGEN Fabriano: Kunsthandwerksverkaufsausstellung, September. Genga: Kunsthandwerksverkaufsausstellung, August. Sassoferrato: Mercatino d’altri tempi (Nostalgiemarkt), letzter Samstag im Monat, von Mai bis August. Arcevia: Traubenfest, letztes Wochenende im September. Serra de’ Conti: Serrantiqua (Antiquitätenmarkt), dritter Samstag im Monat (von April bis September); Platterbsenfest, letzter Sonntag im November. Montecarotto: Rassegna Nazionale dei canti di Questua della Pasquella (Nationales Fest der rituellen Volksmusik), 6. Januar. Maiolati Spontini (Moie): Antiquariato e collezionismo (Antiquitätenmarkt), erster Sonntag im Mai und erster Sonntag im September. MUSEEN FÜR VOLKSKUNST UND -TRADITIONEN Fabriano: Mestieri in bicicletta, Dauerausstellung von antiken Fahrrädern für altes Handwerk. Fabriano: Apothekenmuseum Mazzolini Giuseppucci. Fabriano: Papiermuseum. Fabriano: Museum für bäuerliche Kultur. Fabriano: Grande Museo (Großes Museum). Sassoferrato: Museum der Schwefelmine Cabernardi. Sassoferrato: Museum für volkstümliche Kunst und Tradition. Serra de’ Conti: Le stanze del tempo sospeso. Museum für klösterliche Kunst. Cupramontana: Internationales Weinetikettenmuseum. Staffolo: Museum für Wein-Kunst. HISTORISCHE VERANSTALTUNGEN Fabriano: Palio di San Giovanni Battista, infiorata e Sfida del Maglio (künstlerische Blumengestaltung, Wettkampf und historisches Fest), 24 Juni. TYPISCHE PRODUKTE Cupramontana, Serra de’ Conti, Montecarotto und Staffolo, sind, ebenso wie andere Gemeinden der Vallesina, sind typische Produktionsgebiete des Verdicchio dei Castelli di Jesi, der als DOCWein (mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung) der Marken bekannt ist. Berühmt ist unter den typischen Produkten auch die köstliche Salami von Fabriano.
33. Ancona, Portonovo 34. Loreto 35. Sirolo 33
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iese reizvolle Route ist eine Entdeckungsreise entlang der Coneroküste und durch die Gemeinden des Hinterlandes, die Vieles an Kunst und Geschichte zu bieten haben. Zu besuchen: Ancona - die Hauptstadt der Marken wurde von Kolonisten aus Syrakus gegründet. Die Geschichte dieser Stadt ist eng mit dem imposanten Hafen verbunden, der von der Kathedrale San Ciriaco dominiert und dem Trajanbogen (100-115 n.Chr.) geprägt ist; unweit davon erheben sich der aus dem 18. Jahrhundert stammende Klemensbogen, die barocke Porta Pia und die beeindruckende Mole Vanvitelliana, wo (fast ganzjährig) Ausstellungen und Veranstaltungen organisiert werden. Zu sehen: Das neoklassische Theater Teatro delle Muse, die im 15. Jahrhundert errichteten Loggen Loggia dei Mercanti, die romanische Kirche S. Maria della Piazza, Palazzo Ferretti, Sitz des Nationalen Archäologischen Museums der Marken, die Kirche S. Francesco, der im 16. Jahrhundert errichtete Palazzo Bosdari, in dem die Stadtpinakothek „F. Podesti“ untergebracht ist, die Piazza del Plebiscito, an dessen Seite der Turm aus dem 16. Jahrhundert, der Palazzo del Governo und die Kirche S. Domenico angebaut sind, und schließlich im Corso Mazzini, der Brunnen Fontana del calamo. Bemerkenswert ist die Qualität der Skulpturen, die sich an den Knotenpunkten der Stadt befinden und von den Künstlern Trubbiani, Mattiacci, Sassu, Fazzini, Pomodoro, Ligi geschaffen wurden, die - nicht zuletzt ob der geschickten Metallbearbeitung - mittlerweile internationalen Ruhm erlangt haben. Einen Abstecher verdienen: Agugliano, Sitz des Forschungszentrums für handwerklich hergestelltes Eis, 39
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36. Osimo 37. Numana 38. Offagna 39. Ancona
Polverigi und Santa Maria Nuova das besonders schön gelegen ist; Offagna, Produktionsgebiet des Rotweines Rosso Conero, wird von der beeindruckenden Burg aus dem 15. Jahrhundert dominiert; Filottrano, ein wichtiges Bekleidungsproduktionszentrum, dessen Altstadt zur Gänze aus Backstein gebaut ist, darf sich eines seltenen Bauwerks ländlicher Architektur, des neoklassischen Casino Beltrami (um 1820) rühmen; Osimo ist reich an Spuren der Antike und Vergangenheit, darunter die dreizehn römischen Statuen aus der Kaiserzeit, die im Rathaus aufbewahrt werden, der romanische Dom und das Baptisterium, die Wallfahrtskirche S. Giuseppe da Copertino, das Theater La Nuova Fenice und der wunderschöne Palazzo Campana mit dem daran angeschlossenen kleinen Theater, das von A. Vici entworfen wurde und das Stadtmuseum; und schließlich die abenteuerliche Reise durch das Hypogäum. Nicht zu versäumen: Castelfidardo, Heimat des Akkordeons, wo sich auch ein Denkmal zur Erinnerung an die historische Schlacht von 1860 befindet; Loreto ist teilweise von einer Befestigungsmauer und Bastionen aus dem 16. Jahrhundert umgeben. Hier befindet sich die größte Marienwallfahrtskirche, die dort errichtet wurde, wo der Überlieferung nach das Haus von Nazaret von Engeln aus Palästina im Fluge hingebracht worden sein soll. Neben der Basilika, die von Bramante entworfen und von einigen berühmten Renaissancearchitekten gebaut wurde, erhebt sich der Apostolische Palast, in dem das Museo Pinacoteca dell’Antico Tesoro untergebracht ist; einzigartig sind die so genannten Rocchette, den wunderschönen, direkt aufs Meer blickenden Wehrgängen. Einen Halt verdienen: Numana, ein berühmter Badeort, wo im Antiquarium Statale Funde der picenischen Kultur ausgestellt sind; Sirolo, ein anmutiges Örtchen hoch über dem Meer und Sitz des Regionalparks des Monte Conero; die Bucht von Portonovo mit dem Klemensturm und der prachtvollen romanischen Kirche Santa Maria; Camerano, die Heimat des Malers Carlo Maratti, von dem Werke in der Pfarrkirche und in der Kirche S. Faustina zu sehen sind. Besonders sehenswert sind die unterirdischen, aus Sandstein gehauenen Grotten.
ANCONA
P PORTONOVO
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A CAMERATA PICENA
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AGUGLIANO
NUMANA
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ANCONA AGUGLIANO POLVERIGI OFFAGNA FILOTTRANO OSIMO CASTELFIDARDO LORETO NUMANA SIROLO CAMERANO
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OFFAGNA POLVERIGI
OSIMO S. MARIA NUOVA CASTELFIDARDO
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O LORETO
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PORTO RECANATI
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RECANATI MO MONTEFANO
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VERKAUFSAUSSTELLUNGEN Ancona: Antiquitätenmarkt, letzter Sonntag im Monat (ausgenommen Juni, Juli und August); Markt Al Riò Dej Archi, dritter Sonntag im Monat und Samstag davor. Numana : Frühjahrsmesse, Ostersonntag und -montag; Sommerkunsthandwerksmarkt, Juli und August.
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ie renommierteste Handwerkstradition dieses Gebietes ist die Akkordeonproduktion, dank der Castelfidardo weltweit zu einem der wichtigsten Bezugspunkte für dieses Instrument aufsteigen konnte. Um Tradition und Innovation zu vereinen, wurde in den 80er Jahren der Grundstein für eine blühende Industrie verschiedenster Musikinstrumente gelegt, die aber im Laufe der Zeit unter der Konkurrenz des Ostmarktes gelitten hat. Den Krisenmomenten folgte jedoch eine rasche Produktionsumstrukturierung, durch die sich die traditionelle Herstellung des Akkordeons und des diatonischen Akkordeons stabilisieren und erneut einen Aufschwung erleben konnte. Dieses Städtchen ist auch für die Erzeugung von Geschenkartikeln, Einrichtungsgegenständen und zubehör aus Gold und Silber bekannt. Loreto, mit dem Heiligen Haus, hat eine außerordentliche Produktion von religiösen Artikeln zu bieten, darunter auch Heiligenbilder auf Gold- und Silberblech, innovative Geschenkartikel aus Silber, Rosenkränze und eine große Palette an Souvenirs. Dabei werden immer trendige Materialien für eine künstlerische und stilgerechte Verarbeitung eingesetzt, ohne jedoch die lokale Tradition der Keramik und des geschnitzten Holzes zu vernachlässigen. Im Zentrum von Ancona, unweit der Hafenmolen, von denen sich jedes Jahr hunderttausende Menschen einschiffen, um die Mittelmeerländer zu besuchen, kann man vor allem in den Gässchen zwischen dem Hafen und der Piazza del Plebiscito zahlreiche Werkstätten für Geschenkartikel, Kunstdrucke, Antiquitätenrestaurierung, Modeschmuck, Goldschmiedekunst, Stoff- und Lederverarbeitung junger Leute und Kunsthandwerker besichtigen, die auch heute noch die alten Verarbeitungstechniken weiterführen. Erwähnenswert sind auch die Stickerei, Schneiderei und Restaurierung in Filottrano, die Behandlung von Holz, Eisen, Glas, Metall und Musikinstrumenten in Osimo, die Holz- und Metallverarbeitung in Polverigi und die typische Keramikproduktion in Sirolo. Stickarbeiten werden in Agugliano, Uhren, Geschenk- und Goldschmiedeartikel hingegen in Camerano hergestellt.
MUSEEN FÜR VOLKSKUNST UND -TRADITIONEN Filottrano: Barutschenmuseum. Filottrano: Museum Beltrami. Castelfidardo: Internationales Akkordeonmuseum. HISTORISCHE VERANSTALTUNGEN Offagna: Feste Medievali e Contesa della Crescia (Mittelalterliche Feste und Wettkampf), letzte Juliwoche. Filottrano: Contesa dello stivale (Fest und Wettkampf), erster Sonntag im August. Loreto: Corsa del drappo (Traditionelles Pferderennen), 6 September. Loreto (Villa Musone): Erinnerung an die Karfreitag-Passion. TYPISCHE PRODUKTE Dieses Weingebiet ist wie geschaffen für die Produktion des berühmten Rotweines Rosso Conero DOCG (mit kontrollierter und garantierter Herkunftsbezeichnung). Erwähnenswert ist die „Schlange“ von Filottrano (das Originalrezept wird von den Schwestern der Hl. Klara gehütet), eine typische weihnachtliche Süßware mit gehackten Mandeln und Glasur. Besonders fein sind der Stockfisch und die Fischsuppe “brodetto all’anconitana“ (brodetto auf Anconitanische Art).
„Von weißen Spitzen wird erzählt, sie beginnen mit Kreisen, mit Rauten, mit Bändern, um sich mit Knoten in Geflecht zu verändern wenn der richtige Takt gewählt...“ V. Castelli, Le Merlettaie, 1950
„... und der kleine Teetisch stand bereit, mit Tassen und Untertassen aus Fayencen von Castel Durante mit ihrem unnachahmlichen Liebreiz …“ G. D’Annunzio, Il piacere, 1889
40. Corridonia 41. Porto Recanati 42. Civitanova Alta 40
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unststätten, die auf Schritt und Tritt an den Dichter Leopardi erinnern, reizvolle und gut ausgestattete Strände sowie sanfte Hügellandschaften charakterisieren diese Route. Zu sehen: Porto Recanati, das unter Friedrich II. von Schwaben nahe der römischen Kolonie Potentia entstanden ist, hat sich um die aus dem 15. Jahrhundert stammende Schwabenburg entwickelt, wo heute die Stadtpinakothek untergebracht ist; Recanati, Heimatort von Giacomo Leopardi mit dem Platz und dem Monument, die ihm gewidmet sind, und zahlreichen Erinnerungsstücken, die im Rathaus aufbewahrt werden; des Weiteren der Palazzo Leopardi, das Stadtmuseum in der Villa Colloredo Mels, in der bedeutende Werke, darunter auch vier Gemälde von Lorenzo Lotto, ausgestellt sind, das Diözesanmuseum, das Gitarremuseum Oliviero Pigini und das Museum Beniamino Gigli, unweit des aus dem 19. Jahrhundert stammenden Teatro Persiani sowie die Kirche S. Domenico mit dem schönen weißen Steinportal von Benedetto da Majano. Nicht zu versäumen: Die imposante Burg von Montefiore in der Nähe von Montefano; Montecassiano, das eine besondere Stadtstruktur mit konzentrisch angelegten Straßen und rundum verlaufenden Treppen aufweist und mit zahlreichen Bauten aus dem Mittelalter und der Renaissance geschmückt ist; Macerata, berühmt für seine alte Universität, die bedeutenden Monumente, wie die 46
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43. Montecassiano 44. Morrovalle 45. Recanati 46. Macerata
Opernfreilichtbühne Sferisterio (Sitz der Musikveranstaltung Macerata Opera Festival), die alten Stadtmauern, die fast unversehrt die engen Gassen und die Altstadt einschließen, die Kirche della Misericordia, die Loge Loggia del Grano (Sitz der Universität), die Piazza della Libertà mit der Markthalle Loggia dei Mercanti und dem Uhrturm, das Rathaus und die Präfektur, das aus dem 18. Jahrhundert stammende Teatro Lauro Rossi und kostbare Kunstsammlungen, wie das Wagenmuseum im Palazzo Buonaccorsi (es können auch die Galleria dell’Eneide und das Obergeschoss besichtigt werden) und die Sammlung italienischer Kunst des 20. Jahrhunderts im Palazzo Ricci. Einen Abstecher verdienen: Die Kirche San Claudio al Chienti (11. Jahrhundert) in Corridonia Stazione; Corridonia, das alte Pausulae, in dessen interessanter Pfarrpinakothek eine wunderschöne Madonna mit Kind von Carlo Crivelli zu sehen ist Mogliano, wo man eine schöne Erscheinung der Madonna vor den Heiligen von Lorenzo Lotto besichtigen kann; Monte San Giusto, mit dem Palazzo Bonafede und der Kirche S. Maria in Telusiano, die das berühmte Kruzifix von Lorenzo Lotto birgt; der alte Ort Morrovalle und der herrliche romanische Bau Santa Maria a Piè di Chienti in Montecosaro Stazione. Zu besuchen: Civitanova Marche, ein komfortabler Badeort, verfügt über einen oberen Stadtteil und ist Heimat von Annibale Caro, dem das gleichnamige Theater gewidmet ist. Stadtmauer mit Türmen, Schutzwällen, zwei Toren, schöne Adelspaläste, Kirchen und die reiche Moderne Kunstgalerie M. Moretti prägen die Stadt. Potenza Picena ist bekannt für seine in der Renaissance errichtete Villa Buonaccorsi mit wunderschönem italienischen Garten.
LORETO PORTO RECANATI 361 S.S.
FA O MO MONTEFANO M
RECANATI
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PORTO POTENZA PICENA
MONTECASSIANO POTENZA PICENA MONTELUPONE
S. 77
S. S. S. 2 36
A CIVITANOVA ALTA S.S. 77 S
NT ONT MONTECOSARO CIVITANOVA MARCHE MORROVALLE
CORRIDONIA STAZIONE
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ROUTE
CASTELFIDARDO
FILOTTRANO
PORTO RECANATI RECANATI MONTEFANO MONTECASSIANO MACERATA CORRIDONIA MOGLIANO MONTE SAN GIUSTO MORROVALLE MONTECOSARO CIVITANOVA MARCHE POTENZA PICENA
MONTECOSARO STAZIONE PORTO SANT'ELPIDIO
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SANT'ELPIDIO A MARE
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URBISAGLIA
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MONTEGRANARO
MOGLIANO FERMO
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RAPAGNANO
COLMURANO A FERMANA MASSA
ie Route führt durch ein Gebiet, das durch die Schuhproduktion sehr belebt wird und in dem Civitanova Marche (auch Zentrum für die Gusseisen - und Holzverarbeitung) und Monte San Giusto liegen, wo nationale und internationale Markenfirmen ihren Sitz haben und unzählige kleine Werkstätten betreiben. Erwähnenswert sind auch andere Orte mit Handwerkstraditionen, wie die Verarbeitung von Binsen, Peddingrohr midollino und Weidenzweigen in Mogliano (Ort der Korbmacher), oder die Fertigung von Damast und Seidenbrokat, die von den Nonnen des Istituto Figlie dell’Addolorata in Potenza Picena hergestellt werden. Das Zentrum der Schuhproduktion und Lederverarbeitung (besonders florierend in Corridonia), gehört zum größten Industriegebiet, das auch das angrenzende Gebiet von Fermo einschließt. Dieser damit verbundene Wachstumsprozess ist dem Einfallsreichtum, der geschickten Materialverwendung, sowie einer großen Designauswahl und entsprechendem Organisationstalent zu verdanken. Das lokale Kunsthandwerk ist auch heute noch prägend, wenn auch anders im Vergleich zu früher, als dieses in kleinen Werkstätten in den Gässchen der Altstadt ausgeübt wurde. Im Gebiet der Gemeinden Porto Recanati, Recanati, Montecassiano und Potenza Picena, die im Einflussbereich von Loreto liegen, sind die Verarbeitung von Edelmetallen und die Herstellung von religiösen Artikeln stark vertreten. Die Stadt von Leopardi, die sich seit jeher für die Produktion von Kämmen aus Kuh- und Büffelhorn rühmen darf, ist auch für die Herstellung von Pfeifen aus Erikaholz und seine Spielzeugwerkstätten bekannt. In diesem Territorium sind zahlreiche Möbel- und Gemälderestauratoren tätig (diesbezüglich erwähnenswert ist Corridonia), ebenso auch Schmiede, die auf die Gusseisenverarbeitung spezialisiert sind (in Morrovalle); von Macerata, das auch für die Druck-, Glas-, Edelmetall- und Stickkunst bekannt ist, und wo die „Schneidermeister“ vertreten sind, bis zum kleinsten, mit Stadtmauern befestigten und hier erwähnten Ort, fehlt es nicht an netten Überraschungen.
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VERKAUFSAUSSTELLUNGEN Porto Recanati: Kunsthandwerksverkaufsausstellung, jeden Sonntag von Juli bis August. Macerata: Il Barattolo (Kuriositäten u.v.m.), zweiter Sonntag im Monat (ausgenommen Juli und August); Expositiva Fiera Campionaria Centro Marche (Musteraustellungsmesse), April. Civitanova Marche: Tesori in piazza (Schätze auf dem Platz), zweiter Sonntag im Monat (ausgenommen Juli, August und Dezember); Kunsthandwerk- und Kunstantiquitätenverkaufsausstellung, vierter Sonntag im Monat (ausgenommen Juli und August); Kunsthandwerkund Kunstantiquitätenverkaufsausstellung, jeden Samstagabend im Juli und August; Cartacanta, Nationale Verkaufsausstellung rund um das Papier, Oktober. Apiro: Verkaufsausstellung „Kunst und Erde“ (erste Augusthälfte). Montelupone: Apimarche (Imkerei und Naturprodukte), August. MUSEEN FÜR VOLKSKUNST UND -TRADITIONEN Macerata: Dauerausstellungswerkstatt alter Webrahmen „La Tela“. Macerata: Wagenmuseum. Macerata: Typologisches Krippenmuseum - Collezione Cassese. Morrovalle: Internatioinales Krippenmuseum. Civitanova Marche Alta: Museum für volkstümliche Kunst und Tradition. Civitanova Marche: Museo Storico del Trotto (Museum für Pferd, Trab und mehr). Montelupone: Museum für Kunst und altes Kunsthandwerk. HISTORISCHE VERANSTALTUNGEN Montecassiano: Palio dei Terzieri (Wettkampf und historisches Fest), Juli. Corridonia: Contesa della Margutta (Pferderennen und historisches Fest), erster Sonntag im September. Mogliano: Mogliano 1744, Anfang Juli; Erinnerung an die Karfreitag-Passion. Potenza Picena: Palio del grappolo d’oro (traditionelles, folkloristisches Volksfest), Ende September. TYPISCHE PRODUKTE Das gesamte Hügelland in der Provinz von Macerata ist Anbaugebiet für die Weiß- und Rotweinsorte Colli Maceratesi. Zu den hier angebauten Gemüse- und Obstsorten zählen die so genannten „rovaja“ (Hülsenfrucht), die Artischocken von Montelupone und die Feigen von Recanati. Köstlich sind die Fischsuppen (brodetti) von Porto Recanati und Civitanova Marche. Typisch für das Gebiet von Macerata ist der so genannte „ciauscolo“, eine spezielle weiche Schweinswurst.
47. San Ginesio 48. Urbisaglia 49. Tolentino 47
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bsolut treffend ist die Definition „Land der Harmonie“, um das Gebiet der Provinz Macerata zu beschreiben. Zu besuchen: Cingoli, der Balkon der Marken, das eine herrliche Aussicht auf das umliegende Land bietet, mit seinen Palästen, der Kollegiatskirche Sant’Esuperanzio und der Kirche San Domenico, die die Rosenkranzmadonna von Lorenzo Lotto birgt, und der Stadtpinakothek „Donatello Stefanucci“. Einen Abstecher verdienen: Apiro mit der interessanten Abtei Sant’Urbano in romanischem Stil; Appignano mit einem mittelalterlichen, mit Stadtmauern befestigten Stadtkern; Treia mit dem schönen Platz, dem Bogengang des Rathauses, in der sich das Archäologische Stadtmuseum befindet, der Kirche San Filippo und dem kleinen Palast der Academia Georgica Treiensis; Pollenza, ein alter Ort, in dessen Nähe sich die Kirche Santa Maria Assunta di Rambona aus dem 8. Jahrhundert erhebt. Zu sehen: Tolentino mit der Basilika San Nicola, deren berühmte große Kapelle Cappellone mit einem großartigen Freskenzyklus der Riminesischen Schule des 14. Jahrhunderts dekoriert ist, dem Dom, der Therme Santa Lucia und der nahen Burg Castello della Rancia. Einen Halt verdienen: Belforte del Chienti, das mit Burgmauern gesäumt ist und für sein kostbares Polyptychon von Giovanni Boccati aus dem 15. 53
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50. Cingoli 51. Treia 52. Caldarola 53. Sarnano
Jahrhundert bekannt ist; Serrapetrona, um in den charakteristischen Gaststätten den ausgezeichneten roten Schaumwein Vernaccia zu kosten; Caldarola, der Heimat der Maler De Magistris, wo man die Burg Pallotta besichtigen kann, die Ende des 16. Jahrhunderts neu gebaut wurde, und dem „Pfad“ bis zur Ortschaft Croce folgen kann, der diesen Malern gewidmet ist; Cessapalombo, wo man den alten befestigten Ortskern besichtigen und sich in den öffentlichen Gärten eine Ruhepause gönnen kann; Sarnano, ein beliebter Ski- und bekannter Thermalort, der auch berühmt ist für seine roten Ziegeldächer, seine engen, steilen Straßen, die Pinakothek und die Kirche Santa Maria Assunta; Monte San Martino, das bekannt ist für die Meisterwerke von Carlo Crivelli, die in der Kirche San Martino aufbewahrt werden; San Ginesio, ein malerischer mittelalterlicher Ort, der mit einer weitläufigen Stadtmauer mit Wachtürmen und Schutzwällen befestigt ist; sehenswert sind das im 13. Jahrhundert errichtete Krankenhaus Ospedale dei Pellegrini, die schöne Kollegiatskirche mit interessanter, spätgotischer Fassade, die Kirche S. Francesco, das Museum und die Pinakothek. Nicht zu versäumen: Die befestigten Orte Ripe San Ginesio, Colmurano und Urbisaglia, wo noch eine imposante Burg aus dem 15. Jahrhundert erhalten ist, die auf den Resten der römischen Urbs Salvia errichtet wurde und durch den Regionalen Archäologischen Park geschützt ist; die Zisterzienser - Abtei Santa Maria di Chiaravalle di Fiastra, die im Naturschutzgebiet Abbadia di Fiastra liegt, wo auch Naturpfade und der Besuch interessanter Museen angeboten werden.
O MONTECASSIANO CINGOLI
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APPIGNANO
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G S. VICINO POGGIO
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POLLENZA CORRIDONIA
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ABBADIA DI FIASTRA PETRIOLO
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MOGLIANO FRANCAVILLA D'ETE
CASTELRAIMONDO LORO PICENO
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SERRAPETRONA MASSA FERMANA MONTAPPONE MONTE VIDON CORRADO
CAMERINO
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ROUTE
APIRO
CINGOLI APIRO APPIGNANO TREIA POLLENZA TOLENTINO BELFORTE DEL CHIENTI SERRAPETRONA CALDAROLA SARNANO MONTE SAN MARTINO SAN GINESIO RIPE SAN GINESIO COLMURANO URBISAGLIA
MONTEGIORGIO
FALERONE S.S. 25 6
CESSAPALOMBO SANT'ANGELO IN PONTANO SERVIGLIANO
BELMONTE PICENO
GUALDO
CCIA
PENNA S. GIOVANNI PIEVEBOVIGLIANA
MONTELEONE DI FERMO MONTERINALDO
ORINA
MONTE S. MARTINO SARNANO FIASTRA
S. VITTORIA IN MATENANO
uf dieser Route werden zahlreiche historische Veranstaltungen und Feste geboten, die von mittelalterlichen Wettstreiten bis hin zur Geschichte des 19. Jahrhunderts reichen. Kulturund Naturschätzen wird hier in gleicher Weise Rechnung getragen. Im Herzen des schönen Hügellandes der Marken, das mal steil zum weit in der Ferne sichtbare Meer abfällt, mal hoch die Sibillinischen Berge erklimmt, sind Leidenschaft und Tradition des alten Handwerks beheimatet. Tolentino ist das Zentrum der Lederwaren; hier arbeiten geschickte Handwerker nach einzigartiger individueller Verarbeitungsund Veredelungstradition, wobei nur feinstes Leder verwendet wird, nicht nur um edles Bekleidungszubehör, sondern auch elegante, stilvolle Sofas und Sessel zu kreieren. Hier sind noch die traditionelle Leinenund Hanfverarbeitung bis zur Weberei und das Weben mit dem Webstuhl vertreten. In den letzten Jahren hingegen hat Pollenza in der Textilindustrie an Bedeutung gewonnen. Sarnano und vor allem Pollenza standen früher an erster Stelle bei der Produktion von Keramiken, die landläufig als „cocce“ bezeichnet wurden. Älteste Zeugnisse der Keramik gehen auf das Jahr 1509 zurück und sind mit der Nennung einer Töpferei verbunden. Seit Anfang des Jahrhunderts nahm die Produktion ab und wurde von der Holzverarbeitung verdrängt. Treia ist nicht nur als Zentrum der Fertigung und Restaurierung antiker Möbel, sondern auch für die Gusseisenverarbeitung und Mosaikherstellung berühmt. Restaurierungswerkstätten sind in Urbisaglia, Cingoli und Caldarola verbreitet, während Appignano für die Produktion von Möbeln und rustikalen Terrakotta-Erzeugnissen bekannt ist. Typisch sind die leuchtend goldene oder azurblaue Glasur, ebenso wie der klassische weiße Grund mit grüner Sprühdekoration oder aber die traditionelle Biskuitporzellan-Technik.
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VERKAUFSAUSSTELLUNGEN Cingoli: Mercante in fiera (Wochenmarkt), jeden Dienstag im Juli und August. Pollenza: Verkaufsausstellung für Antiquitäten, Restaurierung und Kunsthandwerk, Juli. Tolentino: Fierantiqua, Markt für Antiquitäten und lokales Kunsthandwerk, vierter Sonntag im Monat. Sarnano: Nationale Antiquitäten- und Kunsthandwerksausstellung, Ende Mai und Anfang Juni. MUSEEN FÜR VOLKSKUNST UND -TRADITIONEN Tolentino: Keramikmuseum. Basilika San Nicola. Tolentino: Museum für bäuerliche Kultur in der Abtei von Fiastra. Serrapetrona: Museo dell’Uomo (alte Geräte und Werkzeuge). Sarnano: Museum der Waffen und Hammer. Cessapalombo: Köhlermuseum. Colmurano: Renzo C. Ventura Museum. Tolentino: Weinmuseum in der Abtei von Fiastra. HISTORISCHE VERANSTALTUNGEN Cingoli: Cingoli 1848 e Gioco del pallone a bracciale (historisches Fest und Pelota-Ballspiel), August. Treia: Disfida del Bracciale (historisches Fest und Pelota), Ende JuliAnfang August. Tolentino: Tolentino 815 (Erinnerung an die Schlacht von Tolentino 1815), Anfang Mai; Historischer Umzug in der Stadt Tolentino August-September. Caldarola: Giostra de le Castella con Palio (Wettkampf und historisches Fest), Anfang August. Sarnano: Palio del Serafino (Wettkampf und historisches Fest), zweiter Sonntag im August. San Ginesio: Palio di San Ginesio (Wettkampf und historisches Fest), 15. August. TYPISCHE PRODUKTE In diesem Gebiet werden der hervorragende rote, süße und liebliche Schaumwein Vernaccia di Serrapetrona und ein sehr beliebtes Olivenöl hergestellt. Süßwaren mit sehr alter Tradition sind die Calcioni di Treia (Teigtaschen), Cavallucci di Apiro (gefüllte Teighörnchen) und die Torta nociata di San Ginesio (Nuss-Früchtebrot). Besonders geschätzt werden die Pilze und der Sellerie aus Cingoli.
54. San Severino Marche 55. Visso 56. Pioraco 54
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uf dieser faszinierenden Route vorbei an unberührtem, sagenumwobenen Bergland und Städten mit illustrer Vergangenheit stößt man immer wieder auf die Spuren „verborgener“ Kunstschätze dieses Landstrichs. Zu besuchen: Matelica, eine Kunststadt, die durch zahlreiche historische Bauwerke geprägt ist, wie der Prätorenpalast und der Palazzo Piersanti, wo das Kunstmuseum untergebracht ist, in dem orientalisches Porzellan, Elfenbeinobjekte, Miniaturen, sakrale und profane Silbergegenstände ausgestellt sind. Nicht weniger bedeutend sind die Paläste Palazzi Ottoni, und Palazzo Fossa sowie das Theater G. Piermarini; Castelraimondo mit der nahen Eremiten - Kirche Santa Maria delle Macchie und der Burg Castello di Lanciano; Pioraco, ein mittelalterlicher kleiner Ort inmitten einer eindrucksvollen Felsschlucht, ist für seine alten Papierfabriken bekannt; San Severino Marche mit der Wallfahrtskirche Santuario dei Lumi, der Kirche Santa Maria del Glorioso, dem alten Dom, der großen, elliptischen Piazza del Popolo, der reich bestückten Pinakothek und dem wunderschönen Teatro Feronia. Das noble Städtchen stand im Mittelpunkt einer kulturellen Erneuerung, die der Malerschule von San Severino zu verdanken war, der die Brüder Lorenzo und Jacopo Salimbeni angehörten. Besonders interessant sind das Archäologische Museum der Stadt und die Ausgrabungen des römischen Septempeda, 60
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57. Castelsantangelo sul Nera 58. Fiastra 59. Camerino 60. Matelica
das heute Regionaler Archäologiepark nur wenige Kilometer vom Stadtgebiet entfernt. Zu sehen: Camerino, das alte Herzogtum der Familie Da Varano erlebte im 15. Jahrhundert eine große wirtschaftliche und künstlerische Blütezeit und konnte bis heute sein mittelalterliches Erscheinungsbild als Verteidigungsanlage des umliegenden Territoriums bewahren, wie die nahen Ruinen der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Burg der Varano belegen. Die kleine Stadt rühmt sich einer der ältesten und berühmtesten Universitäten Europas mit Sitz im eleganten Herzogspalast; in der Altstadt befinden sich außerdem der Dom und der Bischofspalast (Sitz des Diözesanmuseums), in dem berühmte Meisterwerke aufbewahrt werden, und die Kirche San Filippo, die das Gemälde Erscheinung der Madonna vor dem Hl. Philippus von Tiepolo birgt. Ein Abstecher wird empfohlen nach: Muccia, Pievebovigliana, das römischen Ursprungs ist, und Pieve Torina, wo die Einsiedelei Eremo di Sant’Angelo di Prefoglio besichtigt werden kann; die Wallfahrtskirche S. Maria in Macereto, ein imposantes Bauwerk bramantischer Prägung, das 1528 errichtet wurde und freistehend auf einer Hochebene thront; Visso, Sitz des Nationalparks der Monti Sibillini, blickt auf eine illustre Vergangenheit zurück, wie zahlreiche Bauwerke aus dem Mittelalter und der Renaissance bezeugen; Castelsantangelo sul Nera ist ein kleiner mittelalterlicher Ort mit romanischen Kirchen. Nicht zu versäumen: Fiastra mit dem bezaubernden See und der Fiastrone-Schlucht, von wo aus man schöne Ausflüge zur Einsiedelei Eremo dei Frati und den imposanten Bergkonformationen Lame rosse machen kann; Acquacanina, wo die interessante Kirche S. Maria di Rio Sacro, besichtigt werden kann, die um das Jahr 1000 gegründet wurde Bolognola, ein malerischer mittelalterlicher Ort inmitten unberührter Natur.
MATELICA
MARCHE OM S S. SEVERINO
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GAGLIOLE
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URBISAGLIA
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TOLENTINO CASTELRAIMONDO
PIORACO
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COLMURANO
S.S
FIUMINATA
BELFORTE DEL CHIENTI P S. GINESIO RIPE CAMERINO
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MUCCIA
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GUALDO
PIEVEBOVIGLIANA E DI CHIENTI SERRAVALLE
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ROUTE
ESANATOGLIA
MATELICA CASTELRAIMONDO PIORACO SAN SEVERINO MARCHE CAMERINO MUCCIA PIEVEBOVIGLIANA PIEVE TORINA VISSO CASTELSANTANGELO SUL NERA FIASTRA ACQUACANINA BOLOGNOLA
PIEVE TORINA SARNANO
MONTECAVALLO
MACERETO BOLOGNOLA
O FOLIGNO ROMA
USSITA MONTEFORTINO
VISSO MONTEMONACO
CASTELSANTANGELO SUL NERA
n diesem bezaubernden bergigen Landstrich der Marken bedeutete der mutige Schritt, sich dem Kunsthandwerk zu verschreiben, oft die einzige Chance, der gefürchteten Auswanderung zu entkommen. Das war ein steiniger Weg, aber der Erfolg blieb nicht aus. Die Früchte dieser Arbeit können im Sommer in der alten Burg der Varano am Fuße von Camerino bewundert werden, ein reizvolles Ausstellungszentrum für eine Auswahl repräsentativer Produkte des regionalen Kunsthandwerkes. Es ist beeindruckend, wie ein Bauwerk, das lange Zeit nur der Verteidigung von Menschen gedient hat, zu einem Ort umgewandelt wurde, wo alte Traditionen und jahrhundertealte Verarbeitungstechniken bewahrt werden. Auf der hier beschriebenen Route gibt es nicht sehr viele Werkstätten. Dieses Territorium könnte angesichts seiner Geschichte, langen kulturellen Tradition und außergewöhnlich schönen Landschaft viel mehr handwerkliche Produktionsstätten beherbergen. Doch die Qualität der Kunsthandwerke ist trotzdem sehr hochwertig: Matelica und Castelraimondo profilieren sich in der Stoffverarbeitung und Restaurierung antiker Möbel, Muccia ist für die Gusseisenverarbeitung ebenso wie Camerino bekannt, wo auch Werkstätten für die Restaurierung von Büchern und Möbeln zu finden sind, während in San Severino Marche Bühnenbilder hergestellt werden. Von besonderer Bedeutung ist die Papierherstellung in Pioraco, deren Anfänge bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Pievebovigliana ist ein Zentrum für Textilproduktion, bei der den alten Webstuhltechniken und traditionellen Dekorationsmotiven eine wichtige Stellung eingeräumt wird, unter anderen wirklichkeitsgetreue Tierdarstellungen und Fantasiewesen, Sterne, Rauten und bewegte Szenen, wie „Saltarello“, ein Volkstanz aus den Marken.
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VERKAUFSAUSSTELLUNGEN Matelica: Markt für Antiquitäten und Geschenkartikel, Juli und August. San Severino Marche: Trödlermarkt, fünfter Sonntag im Monat und 8. Dezember. Mostra attività produttive settempedane (Ausstellung der Produktionstätigkeiten von San Severino), September. Camerino : Kunsthandwerksverkaufsausstellung in der Burg der Varano, Juli und August. Muccia: Trödlermarkt, August. Fiastra: Markt der Guten Sachen, Mai. MUSEEN FÜR VOLKSKUNST UND -TRADITIONEN Pioraco: Papiermuseum. Sefro: Museum für bäuerliche Kultur „Florindo Ferretti“. San Severino Marche: Landesmuseum „Oberdan Poletti“. Pieve Torina: Museum unseres Landes und Flussmühle. HISTORISCHE VERANSTALTUNGEN Camerino: Corsa alla Spada e Palio (Wettkampf und historisches Fest), Mai. San Severino Marche: Palio dei Castelli (Wettkampf und Burgfest), Juni. Castelsantangelo sul Nera, Visso, Ussita: Torneo delle Guaite (Bogenschießwettbewerb), Ende Juli. TYPISCHE PRODUKTE Besonders erlesen ist der Verdicchio di Matelica DOCG (mit kontrollierter und garantierter Herkunftsbezeichnung), ein Weißwein mit zartem Bukett. Im Gebiet der Sibillinischen Berge wird - wie fast im gesamten Bergland der Marken - sehr guter Schafkäse (pecorino), köstlicher Honig und exquisites Lammfleisch produziert. Visso ist berühmt für seinen „ciauscolo“ (weiche Schweinswurst), Camerino für seine Wurstwaren, San Severino Marche für seine im Ofen gebratenen oder mit wildem Fenchel in der Pfanne zubereiteten Schnecken. Das gesamte Gebiet ist prädestiniert für die Produktion des typischen Mistrà, einem Destillat auf Anisbasis (berühmt der Mistrà Varnelli aus Pievebovigliana) und anderen Kräutern des umliegenden Berglandes. Gut ist auch die schwarze Trüffel von Ussita, Visso und Castelsantangelo sul Nera. Erwähnenswert unter den Süßwaren sind das „pannociato“ (NussKäsebrot) und der „torrone“ (weißer Nougat) aus Camerino.
61. Massa Fermana 62. Porto San Giorgio 63. Falerone 150 62
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iese Route führt durch zahlreiche florierende Orte im Gebiet von Fermo, die besonders reich an Kunstschätzen sind. Zu sehen: Sant’Elpidio a Mare erhebt sich auf einem Hügel und hat bis heute die mittelalterlichen Stadtmauern bewahrt. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen der trutzige Turm Torre Gerosolimitana, die Kollegiatskirche und die Kirchen Sant’Agostino und Maria Santissima della Misericordia, die ob ihrer architektonischen Struktur und der kostbaren Kunstwerke besonders interessant sind; Montegranaro hat sich um einen historischen Kern entwickelt, wo sich die alten Kirchen Sant’Ugo und San Pietro befinden. Einen Halt verdienen: Porto Sant’Elpidio - für alle, die Lust auf Sonne und Meer haben - ein charakteristischer Badeort mit vegetationsreicher Meerpromenade und Porto San Giorgio, ein ehemaliger Wachposten zur Kontrolle der von türkischen Piraten bedrohten Küste und heute wichtiger Fremdenverkehrsort, der durch eine mittelalterliche Altstadt mit Burg und einem modernen Stadtteil mit Alleen, Bäumen und Gärten geprägt ist. Zu besuchen: Die noble Stadt Fermo, die als monumentaler Salon der Marken angesehen wird, mit ihren antiken, großen römischen Zisternen, dem panoramischen Piazzale del Girfalco, auf dem sich der Dom mit 67 150
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64. Montappone 65. Montegranaro 66. Torre di Palme 67. Fermo
asymmetrischer Fassade erhebt, der wunderschönen Piazza del Popolo, an deren Seite Bogengänge verlaufen, dem Theater dell’Aquila, dem Palazzo dei Priori aus dem 16. Jahrhundert, in dem die Stadtpinakothek untergebracht ist. Darin sind kostbare Werke wie die Anbetung der Hirten von Rubens und die acht Tafeln des Polyptychons der Hl. Lucia von Jacobello del Fiore ausgestellt. Besonders interessant ist das Oratorium Santa Monica mit Fresken in internationalem gotischen Stil. Einen Abstecher verdienen: Torre di Palme, ein „Balkon auf das Meer“, das sehr gut erhalten ist und zahlreiche mittelalterliche Bauwerke zu bieten hat. Berühmt ist es auch für die Quelle Fonti di Palme. Nicht zu versäumen: Ponzano di Fermo, bekannt für die Pfarrkirche Pieve di San Marco aus dem Hochmittelalter; Monte Giberto, dessen alter Stadtkern in dominierender Lage von Mauern aus dem 14. Jahrhundert gesäumt wird; Servigliano, das nach den städtebaulichen Kriterien des 18. Jahrhunderts konstruiert wurde, und Falerone, wo der Regionale Archäologische Park besichtigt werden kann, in dem die Reste der alten römischen Stadt Falerio Picenus aufbewahrt werden, von dem noch das wunderschöne Theater mit Bühne und Zuschauerraum erhalten ist. Zu entdecken: Monte Vidon Corrado mit Resten imposanter Befestigungen und Heimat des großen Malers Osvaldo Licini; Montappone, ein kleiner Ort mit mittelalterlichem Kern, in dem das Oratorium des Hl. Sakraments besonders sehenswert ist; Massa Fermana, wo man ein kostbares Polyptychons von Carlo Crivelli besichtigen kann und Montegiorgio, das wegen seiner berühmten Trabrennbahn viele Besucher anzieht.
STAZIONE MONTECOSARO STAZIONE PORTO SANT'ELPIDIO MONTEGRANARO
CORRIDONIA
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MONTE S. PIETRANGELI
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PETRIOLO
MOGLIANO
PORTO SAN GIORGIO
FRANCAVILLA D'ETE LORO PICENO
RAPAGNANO FERMANA A FE MASSA
O DI TENNA MAGLIANO
FERMO TORRE DI PALME
MONTAPPONE MONTE VIDON CORRADO
O MONTEGIORGIO
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ROUTE
S.S. 77
MORROVALLE
MACERATA
SANT’ELPIDIO A MARE MONTEGRANARO PORTO SANT’ELPIDIO PORTO SAN GIORGIO FERMO PONZANO DI FERMO MONTE GIBERTO SERVIGLIANO FALERONE MONTE VIDON CORRADO MONTAPPONE MASSA FERMANA MONTEGIORGIO
G GROTTAZZOLINA PEDASO
FALERONE BELMONTE PICENO SERVIGLIANO
A14
MONTERINALDO
ORTEZZANO CARASSAI
MONTELPARO MONTALTO DELLE MARCHE
RIPATRANSONE
nde des 19. Jahrhunderts gab es in diesem Gebiet dutzende Werkstätten für die Schuhproduktion, die besonders in Montegranaro die Haupteinnahmequelle der Umgebung darstellte. Im Laufe der Jahre ist die industrielle Schuhherstellung explosionsartig gewachsen, obwohl die meisten Unternehmen kleine Familienbetriebe geblieben sind und eine innovative lokale Netzstruktur bilden, die Gegenstand von Untersuchungen von Wirtschaftswissenschaftlern ist. Ähnlich hat sich auch die Stroh- und Weidenflechtkunst (heute auch Binsen und Bambus) für die Produktion verschiedener Gegenstände, wie künstliche Pflanzen, Fußabstreicher, Futterale, aber auch Hüte entwickelt. So konnte Montappone, wo seit jeher Hüte hergestellt werden, seine Produktion - ebenso wie Falerone, Monte Vidon Corrado und Massa Fermana - durch die Einführung von Maschinen auch weiter steigern können. Die interessante Reise durch die Vergangenheit alter Traditionen lädt zu Rundgängen in zwei Museen ein, dem Schuhmuseum in Sant’Elpidio a Mare, wo die historische Entwicklung des Schuhwerks in den Marken präsentiert wird, aber auch eine Auswahl an Oldtimern, Schuhe berühmter Persönlichkeiten und eine wirklichkeitsgetreue Rekonstruktion einer Schuhwerkstatt aus den 40er Jahren gezeigt werden, und dem Hutmuseum in Montappone, wo alle Strohverarbeitungsschritte bis zur Presse beschrieben werden, die dem Hut seine Form gibt, und auch Maschinen, Platten und Muster verschiedener Kopfbedeckungen ausgestellt sind. In Fermo, sind von den Töpfern „fornaciari“ bzw. „vasari“, die einst in dieser Stadt stark vertreten waren, ebenso wie von den Schmieden, die auf den Glockenguss spezialisiert waren, sind die normalen Eisenschmiede geblieben, die Gittertore, Eisengitter, Bettgestelle, Feuerböcke usw. herstellen; es fehlt auch nicht an Restaurationswerkstätten, Keramikern und Goldschmieden, die im Einklang mit der berühmten picenischen Goldschmiedetradition arbeiten. Die Verarbeitung von Holz, Marmor und Edelmetallen ist in Porto San Giorgio, Montegiorgio und Porto Sant’Elpidio anzutreffen, das auch für seine Keramikproduktion bekannt ist.
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VERKAUFSAUSSTELLUNGEN Porto Sant’Elpidio: Mercatino Mirabilia (Antiquitätenmarkt), August. Porto San Giorgio: Kunsthandwerksmarkt, jeden Dienstag im Juli und August. Antiquitätenmarkt, August. Fermo: Tipicità, Festival der typischen Produkte der Marken, März Antiquitätenund Kunsthandwerksausstellung, jeden Donnerstag im Juli und August. MUSEEN FÜR VOLKSKUNST UND -TRADITIONEN Sant’Elpidio a Mare: Schuhmuseum „Cavalier Vincenzo Andolfi“. Montappone: Hutmuseum. Montegiorgio: Museum für bäuerliche Kultur der oberen Provinz Ascoli Piceno (in Arbeit). Ponzano di Fermo: Feldmuseen. HISTORISCHE VERANSTALTUNGEN Sant’Elpidio a Mare: La Città Medioevo (die mittelalterliche Stadt), dritte Woche im Juli; Contesa del Secchio e sfilata (Streit um den Brunnen und historischer Umzug) zweiter Sonntag im August. Fermo: Palio dell’Assunta (Pferderennen und historisches Fest) 15 August. Servigliano: Ritterturnier in Castel Clementino, August. Montappone: Der Strohhut, letzte Juliwoche. TYPISCHE PRODUKTE Der Rosso Piceno ist ein guter Rotwein, dessen Produktionsgebiet auch das Hügelland der Provinzen von Macerata und Ancona, bis nach Senigallia umfasst. Ein typischer Weißwein ist der Falerio dei Colli Ascolani. Besonders gut ist der Caciotta-Käse aus dem Gebiet um Fermo.
68. Moresco 69. Offida 70. Cupra Marittima 68
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uf dieser tief beeindruckenden Route durch sanftes Hügelland und historische Orte kann man die schöne, wohl duftende grüne Riviera picena zwischen den Provinzen Fermo und Ascoli Piceno entdecken. Zu sehen: Pedaso, ein Badeort; Altidona und Lapedona, die noch Großteil der alten Burgmauern bewahren konnten; Moresco, das durch seine imposante Befestigungsanlage besticht; Monterubbiano, die Heimat des Malers Vincenzo Pagani. Zu bewundern: Am gegenüberliegenden Ufer des Flusses Aso erhebt sich in dominierender Lage Montefiore dell’Aso, wo Adolfo De Carolis geboren ist, nach dem das Museumszentrum benannt ist, in dem ein kostbares Triptychon von Carlo Crivelli aufbewahrt wird. Einen Halt verdienen: Petritoli, das im 10. Jahrhundert von den Farfa Mönchen gegründet wurde, mit Resten der mittelalterlichen Befestigungsanlage; Montottone und Montelparo mit der alten Stadtmauer; Montalto delle Marche, das durch die Kathedrale, das Rathaus, das Sitz der Stadtpinakothek, und das Archäologische Sistino Vescovile di Montalto Museum an die Erinnerung von Sixtus V. gebunden ist. Castignano, ein historischer Ort picenischen Ursprungs, das erhaben auf einem Hügel thront; Offida, dessen Kern von noch intakten Stadtmauern umgeben ist, bewahrt noch Reste der Burg, den Palazzo Pagnanelli, der zahlreiche Museen 74
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71. Grottammare 72. Acquaviva Picena 73. Ripatransone 74. San Benedetto del Tronto
beherbergt und die majestätische Abtei Santa Maria della Rocca. Einen Abstecher verdienen: Vorbei an sanften Hügeln die schöne Burg Montevarmine in Carassai; Cossignano, das bis heute den befestigten Ortskern bewahren konnte, mit der interessanten Kirche Pietro e Paolo (Museum für sakrale Kunst); das edle Ripatransone mit dem engsten Gässchen Italiens, ist reich an archäologischen Ausgrabungen und kostbaren Gemälden, die in der Stadtpinakothek ausgestellt sind; Acquaviva Picena mit seiner imposanten, perfekt erhaltenen mittelalterlichen Burg und Monteprandone, die Heimat des Heiligen Jakob von der Mark. Zu besuchen: San Benedetto del Tronto mit einer Meerpromenade, die 7.000 Palmen zieren, nach denen dieser äußerste Küstenrand benannt ist, dem ältesten oberen Stadtkern mit dem aus dem 14. Jahrhundert stammenden Turm der Gualtieri und den Meeresmuseen. Die nach wie vor noch lebendige maritime Tradition hat den Auftakt für die - heute florierende - Tiefkühlindustrie gegeben; Grottammare, die Perle der Adria mit einem wunderschönen mittelalterlichen Ortskern, Blick auf das Meer sowie ländlichen Häusern und engen Straßen, ist inbegriff der unvergleichliche duftenden Orangenhaine; sollten Sie hier halten, lohnt sich der Besuch der Kirche S. Giovanni Battista (Museum für sakrale Kunst); Cupra Marittima, wo man unbedingt das Museum für Weichtiere Museo Malacologico Piceno, den befestigten Ortskern von Marano und die Reste der römischen Stadt Cupra Maritima, besichtigen sollte, die heute durch den Regionalen Archäologischen Park geschützt ist.
PORTO SAN GIORGIO
O TORRE S. PATRIZIO FERMO
RAPAGNANO
O DI TENNA MAGLIANO
O MONTEGIORGIO
G GROTTAZZOLINA
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S.S PETRITOLI
CUPRA MARITTIMA
MONTELPARO
RIPATRANSONE
CASTIGNANO ROTELLA
MONSAMPOLO
SAN BENEDETTO DEL PEDASO TRONTO ALTIDONA GROTTAMMARE LAPEDONA CUPRA MARITTIMA MORESCO MONTERUBBIANO MONTEFIORE DELL’ASO PETRITOLI MONTOTTONE MONTELPARO MONTALTO DELLE MARCHE CASTIGNANO OFFIDA CARASSAI COSSIGNANO RIPATRANSONE ACQUAVIVA PICENA MONTEPRANDONE
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ROUTE
S.S .2 10
MONTE S. PIETRANGELI
CASTEL DI LAMA
S.S .4
MALTIGNANO FOLIGNANO
esonders interessant ist in Acquaviva Picena die Produktion der so genannten „paiarole“, Körben aus Weizen, Weidenzweigen und verschiedenen Schilfrohrarten. Seit den 70er Jahren werden auch Puppen und Krippenfiguren aus Maisblättern hergestellt Die Verarbeitung erfolgt komplett von Hand und die Vorbereitung der Materialien und Fertigung wird von Frauen besorgt. Es ist beeindruckend, dass auch heute noch, in einer Zeit, die von frenetischem, hektischen Treiben geprägt ist, in Offida die arbeitsaufwendige, mühselige Kunst der feinen Klöppelspitzen lebendig ist. Das ist eine sehr alte Tradition, die vermutlich auf das 15. Jahrhundert zurückgeht und aus dem Orient eingeführt wurde und die heute von den Frauen in Offida, die oft in kleinen Gruppen vor dem Haus sitzen, geschickt weitergeführt wird. Die alten Handwerke werden in diesem Gebiet von Ascoli Piceno in vielen Orten praktiziert: In San Benedetto del Tronto gibt es zahlreiche Restaurierungs-, Goldschmiede-, Keramik-, Schneider-, Stein- und Metallverarbeitungswerkstätten, sowie Schiffswerften, Netz- und Seilfabriken; die Travertin- und Holzverarbeitung ist in Grottammare und Cupra Marittima vertreten, während das Gusseisenhandwerk typisch für Montefiore dell’Aso, Lapedona und Petritoli und die Keramikerzeugung in Carassai, Monteprandone und vor allem Montottone beheimatet ist, das ein berühmtes Zentrum der Terrakotta-, aber auch Gusseisen- und Kupferproduktion ist. In den vielen Museen für Volkskunst und -tradition, die diese Route säumen, sind die dekorativen Webrahmen und Spinnmaschinen besonders reizvoll; sie rufen nicht allzu weit zurückliegende Zeiten in Erinnerung, als in jedem Bauernhaus selbst gewoben wurde; auch fehlt es nicht an Traubenpressen und Kellereigeräten, die die lange Weintradition diese Gebietes bezeugen. Besonders lobenswert ist die Initiative der Körperschaft Nationalpark der Monti Sibillini und der Lokalen Aktionsgruppe, die sich dafür engagieren, die alten Handwerke und typischen „Werkstätten“ wiederzubeleben.
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VERKAUFSAUSSTELLUNGEN Monterubbiano: Chi cerca trova (Wer suchet, der findet), August. Offida: Mercato del Serpente Aureo (Markt der Goldenen Schlange), Juli und August; Ausstellung der Klöppelspitzen, Juli und August; Sagra del Chichiripieno (Fest des Chichiripieno - spezielles, gefülltes Fladenbrot), erster Sonntag im August; Von Wein zu Wein, erste Septemberwoche. Acquaviva Picena: Antiquitäten- und Kunsthandwerksverkaufsausstellung, jeden Mittwoch von Juli bis August. San Benedetto del Tronto: Altes und Palmen, Januar, Juni, Juli, August. Grottammare: Antiquitäten- und Kunsthandwerksmarkt, jeden Montag im Juli und August, Ende März, 8. Dezember. MUSEEN FÜR VOLKSKUNST UND -TRADITIONEN Montefiore dell’Aso: Museumszentrum San Francesco – Museum für bäuerliche Kultur. Montottone: Keramikmuseumswerkstätte. Montalto delle Marche: Museum „Das Wasser, die Erde, der Webrahmen“. Offida: Museum Für Volkskunst und -Traditionen. Offida: Museum der Klöppelspitze. Ripatransone: Museum für bäuerliche Kultur. Acquaviva Picena: Museo della “pajarola” (Korbmuseum). San Benedetto del Tronto: Meeresmuseum. HISTORISCHE VERANSTALTUNGEN Monterubbiano: Armata di Pentecoste Sciò la Pica e Giostra dell’anello (Turnier und Historisches Fest) Pfingstsonntag. Offida: Lu Bov’ fint, ´Karnevalsfreitag; Sfilata dei V’lurd, Karnevalsdienstag. Castignano: Templaria (Tempelritterfest), August. Ripatransone: Il cavallo di fuoco (das Feuerpferd), April. Acquaviva Picena: Sponsalia - Mittelalterliches Hochzeitsfest Sponsalia, August. San Benedetto del Tronto: „Museumsnächte - Die Kinder und das Meer“. TYPISCHE PRODUKTE Die Bandnudeln „maccheroncini di Campofilone“ aus Hartweizenmehl und doppelter Menge von Eiern im Vergleich zu den herkömmlichen Rezepten, sind mittlerweile auf der ganzen Welt zu finden. Das Tronto- und das Aso-Tal eignen sich besonders für die Gemüse- und Obstproduktion, darunter die weißen Bohnen des Tronto-Tales und die Pfirsiche des Aso-Tales. Erwähnenswert ist auch die köstliche Fischsuppe „brodetto“ aus San Benedetto del Tronto. Vorzüglich sind die „funghetti di Offida“, ein typisches Anisgebäck, und die „panetti di fichi di Monsampolo del Tronto“ (Feigentorrone). In diesem Gebiet wird auch der DOC Wein (mit kontrollierter und garantierter Herkunftsbezeichnung) von Offida hergestellt.
75. Comunanza 76. Force 77. Amandola 75
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er landschaftliche Reiz der nahen, vegetationsreichen Berge und herrlichen Aussichten verschmilzt in dieser Route mit der Fülle der Kunstschätze. Nicht zu versäumen: Ascoli Piceno, die „Stadt der zweihundert Türme“ mit Kunstschätzen, die in zahlreichen Museen und historischen Kirchen, wie der SS. Vincenzo e Anastasio aufbewahrt werden; mit stillen Paläste, herrlichen Plätzen, dem edlen achteckigen Baptisterium, dem beeindruckenden Dom (mit einem kostbaren Polyptychon von Carlo Crivelli), der bezaubernden Piazza del Popolo, wo sich der Palazzo dei Capitani neben dem berühmten, mit goldenen Jugendstilverzierungen geschmückten Caffè Meletti erhebt, der wunderschönen gotischen Kirche S. Francesco mit der anliegenden Markthalle Loggia dei Mercanti, dem historischen Theater Ventidio Basso und den historischen Zeugnissen aus römischer Epoche. Einen Abstecher verdienen: Folignano, Castel di Lama, Castorano, Spinetoli und Colli del Tronto, die ob ihrer handwerklichen und önogastronomischen Traditionen interessant; sind die historischen Orte Venarotta, Roccafluvione und Force, eine der ersten Siedlungen der Farfa Mönche, wo die Kupferverarbeitung sehr verbreitet war; im Übrigen ist im Palazzo Canestrai, dem Sitz des Museums für sakrale Kunst ein Holzkruzifix aus dem 12. Jahrhundert ausgestellt. 81
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78. Arquata del Tronto 79. Montemonaco 80. Montefalcone Appennino 81. Ascoli Piceno
Zu sehen: Comunanza, die Heimat der drei Maler Ghezzi, hat einen schönen historischen Ortskern mit alten, hohen Reihenhäusern, die sich steil über dem Fluss Aso erheben; Montefalcone Appennino, das erhaben hoch oben auf einem steilen Fels thront, mit interessanten Resten aus dem Mittelalter; Santa Vittoria in Matenano, das von den Farfa Mönchen gegründet wurde, denen die bemerkenswerte Kirche Santa Vittoria zu verdanken ist; andere Sehenswürdigkeiten sind der Palazzo Melis, die Kirche S. Agostino, der Turm des Abtes Oderisio und das Benediktinerinnenkloster; Montelparo, das sich über dem Aso-Tal erhebt; der typische mittelalterliche Ort Smerillo, mit einem schönen Wald und der „Fessa“, einem charakteristischen Felsspalt. Zu besuchen: Amandola mit den Kirchen S. Agostino und S. Francesco, der nahen Abtei Santi Ruffino e Vitale und dem See von San Ruffino. Zu durchfahren: Die Panoramastraße, die ins Herzen des Nationalparks der Monti Sibillini zwischen einer beeindruckenden Bergkrone und grünen Wäldern führt, durch kleine Örtchen, wie Montefortino mit seinen engen Steinstraßen und der außergewöhnlichen Stadtpinakothek „F. Duranti“; Montemonaco, interessant ob der Reste der Stadtmauer und der Burg und mit einem Blick in die Ferne so weit das Auge reicht; Montegallo, ein schöner Urlaubsort, und Arquata del Tronto, die einzige Gemeinde Italiens, die zu zwei Nationalparks gehört (dem der Monti Sibillini und dem der Monti della Laga), mit einer prachtvollen mittelalterlichen Burg. Eine Pause in Acquasanta Terme ist sicherlich wohltuend dank seines heilsamen Schwefelwassers; erwähnenswert ist die Kirche S. Maria delle Piane romanischen Ursprungs, die mit schönen Fresken von Augusto Mussini geschmückt ist.
G GROTTAZZOLINA
FALERONE
O S. GINESIO
SANT'ANGELO IN PONTANO SERVIGLIANO
6 .7 S.S GUALDO
MORESCO
PENNA S. GIOVANNI MONTELEONE DI FERMO
CARASSAI
MONTE S. MARTINO MONTELPARO
RIPATRANSONE ME SMERILLO SM O COSSIGNANO
AMANDOLA CASTIGNANO ROTELLA OFFIDA MONTEFORTINO
PALMIANO
MONTEMONACO
VENAROTTA
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ASCOLI PICENO MONTEGALLO FOLIGNANO ARQUATA DEL TRONTO CASTEL DI LAMA ACQUASANTA TERME CASTORANO SPINETOLI COLLI DEL TRONTO VENAROTTA ROCCAFLUVIONE FORCE COMUNANZA MONTEFALCONE APPENNINO SANTA VITTORIA IN MATENANO SMERILLO AMANDOLA MONTEFORTINO MONTEMONACO
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ARQUATA DEL TRONTO
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TERAMO
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VERKAUFSAUSSTELLUNGEN Ascoli Piceno: Antiquitätenund Kunsthandwerksmarkt, dritter Samstag und Sonntag im Monat. Arquata del Tronto: Marrone che passione, Verkaufsausstellung der typischen Bergprodukte, letzter Sonntag im Oktober.
N Ü T Z L I C H E I N F O R M AT I O N E N
ie Majolikatradition hat in Ascoli Piceno sehr alte Ursprünge, wie zahlreiche Fragmente aus italischer, römischer, hochmittelalterlicher Epoche und Werke der so genannten „figuli“ (Majolikahersteller) aus dem 14./16. Jahrhundert belegen. Nach einem Produktionsstillstand, erlebte diese Tradition dank der Arbeiten der Fabriken Paci und Matricardi ab 1812 einen erneuten Aufschwung, in der Meister wie Adolfo De Carolis und Bruno da Osimo einen bedeutenden Beitrag leisteten. Heute wird die Produktion mit der Manufaktur M.A.A. (Maioliche Artistiche Ascolane Künstmajolika aus Ascoli) und zahlreichen Handwerksfabriken, die sich von Vergangenem inspirieren lassen. Die Altstadt wird von den Werkstätten der Goldschmiede, Antiquitätenhändler, Restauratoren, Schmiede, Schneider, und Marmorhauer belebt; heute noch ist die Verarbeitung von Stroh verbreitet, während die jahrhundertealte Tradition der Papierherstellung in Vergessenheit geraten ist, wie von der erst kürzlich renovierten Werkstatt Opificio di Porta Cartara bezeugt wird. Weniger erfolgreich ist heute hingegen die Verarbeitung von Kupfer, ein Material, das vor allem Ende des 19. Jahrhunderts weit verbreitet war, als vorwiegend im Gebiet von Force und Comunanza etwa dreißig kleine Werkstätten von verschiedenen Kupferhandwerkern betrieben wurden, die ihrer Tätigkeit auch als Wanderhändler, die an den Landhäusern vorbeizogen, nachgingen. Amandola, das einst für die Wollverarbeitung und Weberei bekannt war, ist seit dem 16. Jahrhundert ein Zentrum für Holzkunsthandwerk, wie auch Comunanza, Montefortino, Roccafluvione und Colli del Tronto. Im Gebiet von Castel di Lama ist die Lederverarbeitung verbreitet. In der Ortschaft Colle di Arquata del Tronto ist für die lokale Wirtschaft noch die Produktion von Holzkohle von Bedeutung. Es handelt sich dabei um eine Technik, bei der Holz in Kohle umgewandelt wird, indem es in einer Struktur verbrannt wird, die dessen komplette Verbrennung verhindert. In Colle existiert dieses alte Handwerk noch, wo es von Generation zu Generation überliefert wurde, obwohl diese Tätigkeit bereits vom Aussterben bedroht ist. Außer der Keramiktradition, die auch in Folignano, im oberen TrontoTal, und insbesondere in Acquasanta Terme gepflegt wird, wird seit Jahrhunderten auch die Verarbeitung von Travertin betrieben, ein Material das typisch für die meisten Bauten in Ascoli Piceno ist und heute auch bei der Herstellung von Einrichtungsgegenständen Verwendung findet.
MUSEEN FÜR VOLKSKUNST UND -TRADITIONEN Spinetoli: Museum für bäuerliche Kultur in der Oasi La Valle. Amandola: Museum für Humangeografie - Museum für bäuerliche Kultur. Montelparo: Museum für Wanderhändler. HISTORISCHE VERANSTALTUNGEN Ascoli Piceno: Quintana (Ritterturnier und historisches Fest), Juli und August. Amandola: Processione delle canestrelle (Historisches Erntedankfest), August. Arquata del Tronto: Alla corte della regina (Am Hofe der Königin), 19. August. Arquata del Tronto (Spelonga): Erinnerung an die Schlacht von Lepanto, August (alle drei Jahre). Arquata del Tronto (Pretare): La rappresentazione della leggenda delle fate (die Feenlegende), August (alle drei Jahre). TYPISCHE PRODUKTE Berühmt und besonders gut sind die „olive ascolane“, vor allem die Version der gefüllten und gebackenen Oliven. In Acquasanta Terme, Roccafluvione, Comunanza und Montefortino sind die schwarze Trüffel, Tuber melanosporum Vitt, ebenso wie zahlreiche Pilzarten und die Edelkastanien berühmt. Vor dem Aussterben bedroht sind der Rosa Apfel von Amandola und die Birnen a „cucuccetta“ von S. Emidio. In einigen wenigen Gemeinden wird der Rotwein Rosso Piceno Superiore produziert, während „Anisetta“ ein typischer Anislikör aus Ascoli Piceno ist. Im Gebiet von Arquata del Tronto sind zahlreiche Kohlenmeiler zu finden.
San Benedetto del Tronto (AP) Coneroküste (AN) Macerata - Opernfreilichtbühne Sferisterio Nationalpark der Monti Sibillini (M. Palazzo Borghese) Villa Potenza (MC) - Reste der antiken Helvia Rìcina
Ascoli Piceno - Die Quintana Das Hinterland der Marken Genga (AN) - Die Grotten von Frasassi Ancona - Kathedrale San Ciriaco Jesi (AN) - Theater Pergolesi
Loreto (AN) - Piazza della Madonna Urbino (PU) - Kirche San Bernardino Ascoli Piceno - Palazzo del Capitano Fermo - Dom Pesaro - Rossini Opera Festival
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