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Castelmusika: Zeit für Muse

Castelmusika: Zeit für Muße

Es ist das Farbenspiel im Herbst, das ins Auge fällt; der Klang von Musik, der ins Ohr dringt; es ist der Geruch von Schmankerln, der in die Nase steigt: Es ist Castelmusika – ein Spaziergang zu alten Ansitzen und Weinhöfen Eppans, begleitet von viel Musik.

Einen Herbsttag, wie er einladender nicht sein könnte: Genau das wünscht sich Wally Kössler ein ums andere Jahr, immer dann, wenn der Tag für Castelmusika gekommen ist. Auf die Witterung hat die Kulturvermittlerin aus St. Pauls | Eppan freilich keinen Einfluss, aber was sie gestalten kann, plant sie akribisch. So verwundert es nicht, dass der Genuss- und Kulturwandertag seit seinen Anfängen 2014 begeistert.

Ansitze und Weinhöfe öffnen ihre Tore „Es ist ein Spaziergang mit einer Mischung aus Musik und besonderer Architektur“, erklärt sich Kössler den Erfolg des Events, bei dem auch schon 1000 Teilnehmer gezählt wurden. Auf die Füße steigt sich dabei trotzdem niemand, denn es gibt an die zehn Treffpunkte, die bequem und für jedermann machbar über Straßen und Wanderwege zu erreichen sind. Und so öffnen eigens für Castelmusika Schlösser, Ansitze und Weinhöfe ihre Tore, laden zum Besichtigen und Verweilen in Innenhöfen, Gärten, Parkanlagen und Kellern. Die größte Herausforderung für Kössler liegt darin, „besondere Plätze ausfindig zu machen.“ In jedem Jahr kommen andere Locations zum Programm dazu. Immer mit dem Augenmerk darauf, etwas zugänglich zu machen, wo Besucher bislang nicht hinkamen oder auch in Eppan Wohnhafte immer nur draußen vor dem Tor vorbeigingen. „So lässt sich auch ein Blick in Privatkapellen oder die älteste Stube Südtirols erhaschen, wo man sonst keinen Zugang hat“, ist Kössler über die Aufgeschlossenheit und das Mitwirken der Besitzer erfreut.

Castelmusika verspricht einen Genuss- und Kulturwandertag voller Herbstfarben und -genüsse, eine Entdeckungsreise an besondere Orte.

SO LÄSST SICH EIN BLICK IN PRIVATKAPELLEN ODER DIE SCHÖNSTE STUBE SÜDTIROLS ERHASCHEN, WO MAN SONST KEINEN ZUGANG HAT.

Wally Kössler, Kulturvermittlerin Wer genauer hinschaut, trifft auf Zinnenmauern mit Rundbogenportal, auf Freitreppen mit Loggia, auf Stuckaturen und Tafelmalereien, Sonnenuhren und verschiedenste Wappen.

Volksmusik und Chorgesang mit Niveau Im Zentrum von Castelmusika steht dabei natürlich auch die Musik. Gruppen und Chöre, Musikkapellen und Schuhplattler geben ihre Stücke zum Besten. Die Musiker bewegen sich mit, sie erwandern den Parcours ebenso wie alle anderen Teilnehmer und wer eine Gruppe an einem Ort verpasst hat, kann ihr anderswo wieder begegnen. Die Musikanten schlagen lustige und unterhaltsame, aber auch ernste und tiefsinnige Töne an. „Oft wird auch spontan an einer Weggabelung angehalten und ein Lied zum Besten gegeben, einfach weil es gerade stimmig ist“, weiß Kössler.

Von Kind bis Oma: ein Programm für alle Besonders Gehfreudige haben die Möglichkeit das gesamte Gebiet mit rund fünf bis sechs Kilometern an Wanderstrecke zurückzulegen. „Es können aber auch nur einzelne Etappen erwandert werden. Der Parcours ist ausgeschildert. Es gibt kein Muss und jeder ist frei“, so Kössler. Daher ist Castelmusika für Familien ebenso geeignet, wie für eifrige Kulturinteressierte oder schlicht Unterhaltungsfreudige.

Im Zentrum steht die Musik: Gruppen und Chöre, Musikkapellen und Schuhplattler (i.B.) geben ihre Stücke zum Besten.

Für Gaumen und Augen ein Genuss Was allen gemein ist, ist sicher der Hunger auf die g’schmackigen Herbstgerichte. Es werden Hauswurst mit Kraut, Krapfen und Kuchen, Polenta und andere typische Spezialitäten aufgetischt. Dazu gibt es natürlich immer auch den passenden Wein. Denn der Weinbau prägt die Landschaft, die erwandert und erlebbar gemacht wird. Auch ist er der Grund, weshalb die Gegend von Eppan so reich an Ansitzen und Burgen ist. „Bereits im Mittelalter wurde hier Wein produziert und die Besitzer kamen zu Wohlstand“, erklärt Kössler. Bestimmte Schlösser gehen auf das 13. Jahrhundert, manche Weinhöfe auf das 16. Jahrhundert zurück.

Ein Herbst voller Farben Die Weinberge im Herbst sorgen zudem für eine besondere Farbenpracht. Von den goldgelben Hängen schweift der Blick weit ins Land bis hoch zu den teils verschneiten Dolomiten. In dieser Zeit herrschen bei uns hier noch angenehm milde Temperaturen“, schwärmt Kössler vom Eppaner Herbst – und ganz speziell vom Genuss- und Kulturwandertag Castelmusika.

Burgen, Ansitze, Privatkapellen öffnen für Castelmusika ihre Tore.

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