Uebersee-Magazin Juli 2013 by Übersee-Magazin Bremen

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Juli 2013

Magazin über Menschen, Quartiere und Ideen aus der Überseestadt

ÜBERHAUPT REPORTAGE: SCHUPPEN DER SUPERLATIVE SEITE 10

ÜBERREDET »WIR WOLLEN TEIL DER STADT WERDEN« – INTERVIEW ZUR GOP-ERÖFFNUNG SEITE 30 AKTUELLES, TERMINE, ENTDECKERPLAN UND DAS UNTERNEHMENSREGISTER FÜR DIE ÜBERSEESTADT!

INHALT MOIN ZUSAMMEN! Diese Ausgabe des Übersee-Magazins müsste eigentlich mehr als 400 Meter lang sein. Über diese Länge erstreckt sich nämlich der Schuppen 1 am Europahafen, den wir diesmal etwas genauer unter die Lupe nehmen. Hinter der unscheinbaren Klinkerfassade entsteht ein ganz neues Kapitel Überseestadt. Ab Seite 10 können Sie einen Blick hinter die Kulissen werfen. Auch am Eingang der Überseestadt werfen große Ereignisse ihre Schatten voraus. Neben den fast fertigen Bürogebäuden laufen sich die Artisten des GOP Varietés für den Start im September warm. Wir sprachen mit dem Direktor Dennis Grote darüber, was die Bremer dort erwartet. Das Interview finden Sie auf Seite 30. Im Stephaniviertel können Sie jetzt außerdem das alte neue Hafenquartier entdecken: In der Kulturkirche läuft noch bis September eine Fotoausstellung, die einer Zeitreise gleichkommt. Mehr darüber auf Seite 24. Ein spannender Sommer in den Hafenrevieren steht vor der Tür. Die »Golden City« am Kopf des Europahafens ist bereits eine feste Institution. Der ÜberseeTörn hält in diesem Jahr einmal mehr abwechslungsreiche Touren, Auftritte und Mitmachaktionen bereit. Und im August gibt es wieder zahlreiche Sportevents. Alle Termine in den Quartieren finden Sie auf den Seiten 4 und 5.

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ÜBERSICHT TIPPS UND TERMINE VON MITTE JULI BIS MITTE OKTOBER 2013

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ÜBERBLICK AKTUELLES AUS DER ÜBERSEESTADT

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ÜBERSIEDLER NEU IN DER ÜBERSEESTADT

Seite 10

ÜBERHAUPT SCHUPPEN DER SUPERLATIVE

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ÜBERN TELLERRAND 3, 2, 1 ... MAINZ! – DER ZOLLHAFEN

Seite 20

ÜBERFLIEGER FEINE WEINE

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ÜBERLEBT 125 JAHRE EUROPAHAFEN

Seite 24

ÜBRIGENS AUSSTELLUNG: DIE MITTE AM RAND

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Seite 30

ÜBERREDET INTERVIEW MIT DENNIS GROTE, GOP VARIETÉ BREMEN

Wir wünschen einen schönen Sommer! Ihr Übersee-Magazin-Team

Impressum: Herausgeber: Daniel Günther Redaktion: DIALOG Public Relations, Daniel Günther e.K., Altenwall 24, 28195 Bremen, redaktion@ueberseemagazin.de, Telefon: 0421.32 88 110, www.dialog-pr.com Design: kraska – gestaltung, Jack Kraska, Altenwall 24, 28195 Bremen, Telefon: 0421.16 88 93 70, kontakt@kraska.net, www.kraska.net Druck: Stürken Albrecht GmbH & Co. KG Anzeigeninformationen finden Sie im Internet unter www.ueberseemagazin.de Auflage: 15.000 Die Ausgabe 4/2013 erscheint in der Kalenderwoche 42. Titelbild: Schuppen 1 (Übersee-Magazin)

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TERMINE

ÜBERSICHT Tipps und Termine von Mitte Juli 2013 bis Mitte Oktober 2013 Juli

buchung ab 100 Euro möglich), Anmeldung unter 0421. 430 56 56 oder per E-Mail: info@stattreisen-bremen.de

Foto: Michael Johannhannwahr

04.08.2013, Einlass 8 Uhr, Start 11 Uhr THE COLOR RUN Start/Ziel: Promenade Europahafen Die buntesten, lustigsten und verrücktesten 5 Kilometer der Welt. Die Läufer starten in Weiß und werden von Freiwilligen mit natürlichem Farbpulver beworfen. Höhepunkt ist das Finish Festival. Infos zur Teilnahme und Anmeldung: www.thecolorrun.com 05.08. (ab 16:30 Uhr) und 21.09.2013 (ab 15:30 Uhr) Klötriges vom Klabautermann Treffpunkt: Feuerwache am Holz- und Fabrikenhafen, Waller Stieg Eine »sagenhafte« Tour durch die Überseestadt mit Käpt’n Fanarian für Kinder ab 8 Jahren. Preis: Kinder 3 Euro, Erw. 6 Euro, Familienkarte 15 Euro, Infos unter 0421.70 88 21 www.theater-interaktiwo.de

20. bis 21.07.2013, jeweils ab 11 Uhr ÜberseeTörn Das Sommerfest am Europahafen. Feier zum 125. Hafenjubiläum mit fünf Törns durch die Überseestadt, Live-Musik, KutterpullWettbewerb, kulinarischen Spezialitäten, Kinderprogramm u.v.m., siehe auch Seite 22. www.ueberseetoern.de

09.08.2013, 18 - ca. 19.30 Uhr Die Überseestadt erkunden Treffpunkt: Waller Stieg, Holz- und Fabrikenhafen Informativer Spaziergang zwischen Holzund Fabrikenhafen und Landmark Tower, Preis: 5,50 Euro (erm. 4 Euro), Anmeldung: 0421.388 70 78. www.kulturhauswalle.de

22.07. und 23.07.2013, jeweils 20 Uhr Konzertreihe »SONGS & WHISPERS« 22.07.: Golden City Hafenbar, Europahafen/ Ludwig-Franzius-Platz, 23.07.: LOX, Bremerhavener Straße 41/43. Musiker: Ben Riddle (Melbourne, Australien). www.songsandwhispers.com Quelle: Hafenmuseum Speicher XI

10.08., 06.09., 27.09. und 05.10.2013, samstags 15, freitags 16 Uhr Kaffee, Kunst und vereinzelt Matrosen Treffpunkt: Speicher XI / Hafenmuseum Hafenspaziergang und Kaffeeverköstigung im Lloyd Caffee, Preis (ohne Verköstigung): 9 Euro (erm. 8 Euro), Anmeldung erforderlich. www.kultur-vor-ort.com

August 04.08. und 15.09.2013, 11 - ca. 13:30 Uhr Radtour: Vom Weser Tower zum Molenturm Treffpunkt: Weser Tower Geführte Radtour, Preis: 10 Euro (Gruppen-

Foto: GEWOBA City Triathlon Bremen

25.07., 08.08., 05.09. und 20.10.2013, 16:45 - ca. 19:45 Uhr Hafenrundfahrt durch die Industriehäfen Treffpunkt: Martinianleger Entdeckungsfahrt durch die Bremer Häfen und den Hafenumschlag hinter der Schleuse, Fahrpreis: 9,80 Euro, Kinder 4-14 Jahre die Hälfte. Anmeldung bei Hal över unter 0421.33 89 89. www.hal-oever.de

11.08.2013, 11 - 18 Uhr Biomarkt Vor dem Speicher XI www.grossmarkt-bremen.de

Foto: Bremer Outlet Tag

Noch bis Ende August 2013, täglich 11 - 18 Uhr (außer montags) 10 Jahre Masterplan Überseestadt Sonderausstellung im Infocenter der Überseestadt (Speicher XI) über die Entwicklung von Bremens jüngstem Ortsteil. Eintritt frei. www.ueberseestadt-bremen.de

24.08. bis 14.09.2013 Musikfest Bremen Im BLG Forum (Am Speicher XI 11) werden u.a. »Drumblebee«, ein Percussion-Konzert für Kinder, und die Musiktheaterproduktion »The Suit« von Peter Brook aufgeführt. www.musikfest-bremen.de

25.08.2013, 11 - 18 Uhr Bremer Outlet-Tag BLG Forum, Am Speicher XI 11 Renommierte Händler räumen ihre Lager und verkaufen ihre Ware zu Outlet-Preisen. Eintritt 4 Euro, Kinder bis 12 Jahre frei. www.bremer-outlet-tag.de 25.08.2013, 11 - 18 Uhr Sommerfest Kulturhaus Walle Quartiersplatz, Schleswiger Str. 4 Bunt gemischtes Bühnen- und Kinderprogramm, Musik- und Tanzaufführungen, privater Flohmarkt. www.kulturhauswalle.de 25.08.2013, 11 Uhr - ca. 12:30 Uhr Die Überseestadttour – Vom Europahafen zum Speicher XI Treffpunkt: Haltestelle der Linie 3 am Europahafen Erleben Sie auf diesem Rundgang die Überseestadt zwischen Vergangenheit und Moderne, Gewerbe, Brache und Kultur, Preis: 7 Euro. www.stattreisen-bremen.de 31.08. (ab 14:30 Uhr) bis 01.09.2013 (ab 8:30 Uhr) Radrennen Bremen Challenge Start/Ziel: Kaffeequartier Jedermann-Rennen über 68 km und 119 km Distanz sowie City-Rennen über 17 km. Infos und Anmeldung unter 0421.790 12-22. www.bremen-challenge.de

September

18.08.2013, ab 9:30 Uhr GEWOBA City Triathlon Bremen Volkstriathlon, Staffeltriathlon und Olympic Triathlon auf zuschauerfreundlichen Strecken durch die Überseestadt, mit Unterhaltungsprogramm und gastronomischen Angeboten. www.citytriathlon-bremen.de Seite 4

13.09.2013, 16 Uhr - ca. 19:30 Uhr Geführte Radtour: Große Hafenrundfahrt Treffpunkt: Handelskammer Bremen, Am Markt Informative Radtour von den ersten Häfen an der Balge zur Schlachte und dem Hohentorshafen bis in die Industriehäfen, Preis: 12 Euro. www.stattreisen-bremen.de

TERMINE

22.09.2013, 11 - 17 Uhr Stoffmarkt Holland Promenade Europahafen An mehr als 140 holländischen Ständen werden die neuesten Stoffe und Kurzwaren angeboten. www.stoffmarktholland.de 28.09.2013, ab 23 Uhr CHICKS GONE WILDER SOHO Club, Konsul-Smidt-Straße 8 d Hamburgs legendäre Partyreihe kommt endlich nach Bremen! Musik auf 2 Floors, Chicken McNuggets for free, Eintritt: 10 Euro (Frauen in High-Heels ab 12 cm nur 5 Euro). www.soho-bremen.de

Oktober 03.10.2013, 11 - 18 Uhr Herbstmarkt Am Speicher XI Über 80 Händler bieten landwirtschaftliche Erzeugnisse aus dem Obst-, Gemüse- und Pflanzenanbau sowie Bioprodukte und Naturkost an. www.grossmarkt-bremen.de

»Golden City« in der Überseestadt 25.07., 08.08., 22.08. und 05.09.2013, jeweils 20 Uhr Golden City »Lokalrunde« – Singen ohne Noten Mobile Hafenbar Golden City am Europahafenkopf (Ludwig-Franzius-Platz) Ramona und Egon geben den Ton an, das Publikum singt mit. 25.07.: die Johnny-Lieder, 08.08.: die Freddy-Lieder, 22.08.: Die ABBALieder, 05.09.: Best of Alle. Eintritt: »Tu so viel, wie du kannst, in den Hut!« 26.07.2013, 20 Uhr Konzert »De fofftig Penns« Mobile Hafenbar Golden City Drei Freunde aus Bremen-Nord sorgen mit plattdeutschem Elektro-Hip-Hop für Stimmung. Eintritt: 8 Euro. 10.09.2013, ab 19 Uhr Hafenrundfahrt mit der »Golden-City-Gang« Ab Martinianleger mit der MS Hanseat Die feierwütige Crew aus dem »Golden City« schippert mit ihrem Publikum in die alten Hafen- und neuen Überseestadtreviere. Eintritt: 24,50 Euro, VVK: Hal Över, Telefon: 0421.33 89 89. www.hal-oever.de

Foto: Marcel Zanjani

21.09.2013, 15 Uhr Faszination Fabrikenufer Treffpunkt: Hafenmuseum Speicher XI Spaziergang vor den historischen Fassaden des Getreidehafens mit wissenswerten Infos zum Kaffeeumschlag. Preis pro Person: 8 Euro (erm. 6 Euro), Anmeldung unter 0421.303 82 79. www.hafenmuseum-speicherelf.de

14.09.2013, 22:30 Uhr Golden City Abschiedsparty Mobile Hafenbar Golden City Vor dem Abbau der mobilen Hafenbar wird noch mal ordentlich gefeiert. Eintritt: 8 Euro. Infos und Vorverkauf bei Frauke Wilhelm: 0421.33 718 27, karten@frauke-wilhelm.de, Weitere Details und Termine unter www.goldencity-bremen.de

Her mit Ihren Terminen! Sie wissen von einer interessanten Veranstaltung mit Bezug zur Überseestadt oder richten diese selber aus? Dann senden Sie uns Ihren Terminhinweis an: redaktion@ueberseemagazin.de.

JEDE MENGE LOS! Gehen Sie auf Entdeckungstour durch die Überseestadt und lernen Sie Bremens lebendiges Quartier am Wasser kennen. Auch virtuell mit einer 360°-Panoramatour auf: www.ueberseestadt-marketing.de

n e k c e d Ent len!

füh MEN l h o W BRE TADT SEES ÜBER

EUROPÄISCHE UNION

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PROJEKTE

ÜBERBLICK Aktuelles aus der Überseestadt BREMER GROSSMARKT SETZT AUF ELEKTROAUTOS

BAUBEGINN FÜR LOFTHÄUSER ERFOLGT

Bereits vor einigen Jahren setzte die Großmarkt Bremen GmbH mit der Installation der seinerzeit größten Photovoltaik-Anlage Bremens ein Zeichen für aktiven Umweltschutz. Nun wurden drei neue Elektrofahrzeuge für die Marktmeister angeschafft, die für die Betreuung der Wochenmärkte im Bremer Stadtgebiet genutzt werden sollen. Die beiden Umweltprojekte wurden dabei miteinander kombiniert, denn ihren Antrieb speisen die Fahrzeuge der Marke Smart über Ladestationen direkt aus den Solarflächen des Großmarktdaches. www.grossmarkt-bremen.de

Animation: Justus Grosse GmbH

BONUSMODELL DER ATLAS BKK AHLMANN MIT GROSSER RESONANZ

In unmittelbarer Nachbarschaft zum neu entstehenden Überseepark realisiert die Justus Grosse Projektentwicklung GmbH jetzt das Projekt »Lofthäuser« mit direktem Weserblick. In zwei Baukörpern, entworfen vom Bremer Architekturbüro Kauert und König, entstehen insgesamt über 5.000 Quadratmeter für Büroflächen. Große Glasfronten dank bodentiefer Fenster, Hohlraumdoppelböden für die Verlegung von Datenkabeln, ein außenliegender Sonnenschutz und lichte Deckenhöhen von mindestens drei Metern werden das Erscheinungsbild der Gebäude prägen. Kleinteilige Büroaufteilungen sind ebenso möglich wie großzügige Lofts. Großinteressenten haben zudem die Möglichkeit, das komplette Objekt zu erwerben. Das Investitionsvolumen für die Lofthäuser beläuft sich auf circa zehn Millionen Euro. Der Baubeginn ist vor einigen Monaten erfolgt. Mit der Fertigstellung wird bis zum Frühjahr 2014 gerechnet. www.justus-grosse.de

Die atlas BKK ahlmann aus dem Kaffee Quartier hat an über 9.000 ihrer Kunden eine Bonuszahlung von mehr als einer Million Euro ausgeschüttet. Wer sich gesundheitsbewusst verhielt, Vorsorgeuntersuchungen sowie weitere Gesundheitsmaßnahmen nachweisen konnte, der profitierte vom sogenannten »MeinBonus«-Programm der Krankenkasse. »Im Jahr 2012 haben wir 33 Prozent mehr Teilnehmer gehabt als im Vorjahr«, sagt Claudia Tan, stellvertretende Abteilungsleiterin der Leistungsabteilung der atlas BKK ahlmann. »Zusätzlich wurden 1.215 professionelle Zahnreinigungen erstattet. Die Bonusprogramme wollen wir auch in Zukunft anbieten.« www.atlasbkkahlmann.de

COWORKING-PROJEKT STATT HOMEOFFICE Im Port Vier am Europahafen entsteht auf 700 Quadratmetern eine renovierte Bürolandschaft für das Coworking-Projekt WeserWork. Die gemeinnützige Alpha-Haus GmbH bietet hier Freiberuflern, Kleinunternehmen und Startups Mietverträge für Wochen, Monate oder Jahre an. Die Coworker Seite 6

NEUE INITIATIVE: MIT DEM E-BIKE INS BÜRO

Foto: Leasing eBike

Im Rahmen des Programms »Aktive Stadt- und Ortsteilzentren« wurde für Walle ein neues Marketingkonzept entwickelt. Erarbeitet hat es die Bremer Agentur Brasilhaus gemeinsam mit Vertretern des Stadtteils aus Ortsamt, Beirat und Einzelhandel. Ziel ist es, die bunte Vielfalt und Lebendigkeit des Stadtteils gestalterisch zum Ausdruck zu bringen. Zu diesem Zweck wurde im Beisein von Dr. Joachim Lohse, Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, unter anderem die neue »Walle-Bahn« präsentiert. Die besonders gestaltete Straßenbahn der BSAG rollt künftig durch ganz Bremen.

bringen nur den eigenen Computer oder Laptop mit. Tische, Stühle, Rollcontainer, WLAN, ein Loungebereich sowie Konferenzräume stehen bereit. Der Vorteil: Die gemeinsame Büronutzung spart im Gegensatz zum häuslichen Arbeitsplatz Kosten und bietet ein interessantes Netzwerk aus Kollegen. Das Büro soll dabei als inklusives Integrationsprojekt konzipiert werden. So übernehmen Menschen mit Handicap Sekretariatsaufgaben wie die Entgegennahme von Anrufen, Recherchen oder Versandtätigkeiten. Ein Pre-Opening ist für den Herbst geplant, offiziell wird WeserWork Anfang 2014 eröffnet. Details zu Mietpreisen und weitere Infos unter www.ifd-bremen.de/coworking_im_portvier

Foto: Großmarkt Bremen GmbH

NEUES MARKETINGKONZEPT FÜR WALLE

Eine ganze Woche kostenlos und unverbindlich mit einem E-Bike oder Pedelec ins Büro fahren, das geht mit der Initiative »Der Norden sattelt um: mit dem E-Bike ins Büro«. Vom 11. Juli bis zum 8. August können sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber als Testfahrer bewerben, um die Gefährte während des Zeitraums Mitte August bis Mitte September zu erproben. »Wir möchten den Menschen beweisen, wie viel Spaß es macht mit eingebautem Rückenwind Fahrrad zu fahren«, sagt der Initiator und Geschäftsführer von Leasing eBike, Ronald Bankowsky. All jenen, die nach dem Test auf ein E-Bike umsteigen möchten, bietet der Gesetzgeber steuerliche Begünstigungen. Denn die Ein-Prozent-Regelung für Dienstwagen wurde auch auf Fahrräder, E-Bikes und Pedelecs ausgeweitet. Interessenten können sich online bewerben unter www.mein-dienstrad.de

RÖHLIG-BILANZ 2012: DYNAMIK IN AMERIKA, RÜCKGANG IN EUROPA Das inhabergeführte Logistikunternehmen Röhlig mit Sitz direkt neben dem Weser Tower verdiente mit einem Gewinn vor

PROJEKTE

POSITIVE ZWISCHENBILANZ FÜR WESERFÄHRE »PUSDORP« Seit dem 1. Mai und bis zum 29. September können Ausflügler mit einer Weserfähre zwischen Lankenauer Höft, Molenturm/ Überseestadt und Pier 2/Waterfront hin- und

herschippern. Der Wasserweg verbindet damit jeweils die Stadtteile Gröpelingen, Woltmershausen und Überseestadt. Schon nach sieben Betriebstagen und trotz teils schlechten Wetters wurde die Nutzerzahl von 5.000 Passagieren geknackt und hat damit alle Erwartungen übertroffen. Herausragend ist die Nutzung der Fähre durch Radfahrer. Knapp zwei Drittel der Passagiere sind mit dem Fahrrad unterwegs. Insbesondere auch das Interesse an neuen Wegeverbindungen Richtung Überseestadt scheint groß zu sein. Auffällig: Nicht nur Fährbegeisterte aus Gröpelingen, Woltmershausen und Walle nutzen die neue Überfahrt. Viele Gäste kommen aus dem Viertel, Schwachhausen, Findorff und der Neustadt und nahezu 20 Prozent der Befragten sogar aus dem näheren Umland. Aufgrund der positiven Resonanz verkehrt die Fähre nun neben sonntags auch sonnabends immer halbstündig. www.hal-oever.de

SKY BAR MIT MODERNISIERUNGEN Foto: River Hudson Gastronomie GmbH

Zinsen und Steuern von 14,3 Millionen Euro rund sieben Prozent weniger als im Vorjahr. »Damit haben wir unser Ertragsziel verfehlt, aber unter schwierigen Rahmenbedingungen immer noch das drittbeste Ergebnis der Firmengeschichte erzielt«, kommentiert der geschäftsführende Gesellschafter Thomas W. Herwig. Der Umsatz stieg in 2012 um 16,6 Prozent auf 572,4 Millionen Euro. Größter Wachstumstreiber war mit einem Zuwachs von 54 Prozent Amerika, auch in Asien und der Pazifikregion waren die Zuwächse zweistellig. Sorgen bereitet lediglich Europa, das um 2,4 Prozent rückläufig war. www.rohlig.de

Auf Deck 20 des Landmark Towers haben sich einige Neuerungen ereignet. So wurde die kurze Sommerpause der Sky Bar Ende Juni/Anfang Juli unter anderem dazu genutzt, eine neue Musikanlage zu installieren, die Wände neu zu gestalten und die Lichtverhältnisse zu modernisieren. Seit dem 11. Juli begrüßt Bar-Chef Jonas Groseker nun wieder Gäste, die über eine Member Card verfügen, über den Dächern der Überseestadt. www.skybar-landmark.de

Frisches Grün für Bremen

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PROJEKTE

ÜBERBLICK Aktuelles aus der Überseestadt

Das Bremer Startup ClipVilla hat mit der team neusta GmbH einen neuen Investor gewonnen. Der Internet-Dienstleister erwirbt einen Anteil von zehn Prozent an der ClipVilla GmbH. Über den Kaufpreis vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Ziel der Partnerschaft ist es, die technische Weiterentwicklung des Portals ClipVilla sowie die Internationalisierung des Angebots voranzutreiben. Seit Februar bietet ClipVilla seinen Web-Service zur einfachen Erstellung von HD-Werbevideos bereits in Österreich und in der Schweiz an. Noch in diesem Jahr ist der Schritt ins restliche europäische Ausland geplant. Jens Neumann, geschäftsführender Gesellschafter von ClipVilla: »Ich bin sehr froh, dass wir mit team neusta nicht nur einen weiteren finanziellen Teilhaber, sondern auch einen Partner gefunden haben, der gut zu uns passt. Wir erwarten daher deutliche Vertriebsimpulse durch die enge Zusammenarbeit.« www.clipvilla.com www.team-neusta.de

AUSZEICHNUNGEN FÜR STUDIERENDE DER HOCHSCHULE FÜR KÜNSTE

um die Zukunft des Designs initiiert werden. Drei weitere Studentinnen aus dem Speicher XI wurden bei den »Tagen Alter Musik« des Saarländischen Rundfunks geehrt. Natalia Kostina (Traversflöte), Gerke Jürgens (Barockcello) und Olga Chumikova (Cembalo) sind beim diesjährigen Förderpreis mit dem 2. Platz ausgezeichnet worden. Die drei jungen Musikerinnen studieren an der HfK im Studiengang Alte Musik. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert. www.hfk-bremen.de

WESERBURG BLEIBT AUF TEERHOF Die Weserburg, Museum für Moderne Kunst, bleibt an ihrem Standort, dem Teerhof. Die Firma Siedentopf hat ihr Angebot, an einem Neubau in der Überseestadt mitzuwirken, kürzlich zurückgezogen. Das Unternehmen teilte mit, dass es im Interesse einer zügigen Weiterentwicklung der Überseestadt nicht mehr möglich sei, das dort seit mehreren Jahren reservierte Grundstück und auch personelle und finanzielle Ressourcen weiterhin frei zu halten. »Wir konzentrieren nun alle Kräfte darauf, das Museum auf dem Teerhof so attraktiv wie möglich zu gestalten«, ergänzte Dr. Klaus Sondergeld, Ratsvorsitzender der Stiftung Neues Museum Weserburg.

Foto: HfK Bremen

ZUSÄTZLICHE PARKFLÄCHEN IN KONSUL-SMIDT-STRASSE

Beim Output-Award 2013, dem weltweit größten Wettbewerb für junge NachwuchsDesigner und Architekten, wurde Dennis Siegel mit dem Distinction-Preis für seinen »Electromagnetic Harvester« ausgezeichnet. Er setzte sich hierbei mit dem wachsenden Problem elektromagnetischer Felder in unserer Umwelt auseinander. Mit seinem Harvester lassen sich solche Felder an Stromleitungen, Netzteilen, Trafos und Handys identifizieren, die aufgespürte Energie kann »geerntet« und auf einer Batterie gespeichert werden, die dann deutlich sichtbar eine LED betreibt. Mit dem Wettbewerb sollen junge Talente gefördert, aktuelle Gestaltungsentwicklungen aufgespürt und sichtbar gemacht sowie Diskussionen

Die Parkhausgesellschaft BREPARK errichtet auf einem etwa 7.500 Quadratmeter umfassenden Grundstück an der KonsulSmidt-Straße gegenüber vom Schuppen 1 einen öffentlich zugänglichen, ebenerdigen Parkplatz mit 154 Stellplätzen. »Mit dem neuen Parkplatz wirken wir zunächst kurzfristig den Park-Engpässen entgegen, die in der Überseestadt aufgrund des Ansiedlungs- und Baubooms vorhanden sind«, erklärte Erika Becker, Geschäftsführerin der BREPARK. Die Bau- und Planungskosten veranschlagt das Unternehmen mit 385.000 Euro. »Wir gehen davon aus, dass wir die Arbeiten bereits in zwei Monaten abschließen können«, sagte Becker beim Spatenstich Mitte Juni. Sollte der Parkdruck in der Überseestadt weiter steigen, kann die BREPARK das Grundstück kurzfristig um weitere 100 Stellplätze erweitern. Der Parkplatz wird rund um die Uhr geöffnet sein. www.brepark.de

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GOLDEN CITY HAFENBAR AM EUROPAHAFEN

Foto: Jan Meier

TEAM NEUSTA ERWIRBT ANTEILE AN CLIPVILLA

ÜBERSIEDLER Neu in der Überseestadt

Nach der Hafenrundfahrt »Golden City unterwegs« im letzten Jahr, unternehmen Ramona Ariola (Frauke Wilhelm) und ihre Waller Gang einen weiteren Schritt in die Überseestadt. Seit Mitte Juni und noch bis zum 15. September machen sie die Gegend am Kopf des Europahafens mit ihrer eigenen Hafenbar unsicher. Über etwa 90 Tage hinweg finden während des kulturellen CrossoverProjekts um die 40 kleine und größere Veranstaltungen statt – ob Musik, Film, Theater, Erzählcafé, Diskussion, Lesung oder Ausstellung. Jeden Tag von 11 bis 23 Uhr winken zudem »echtes Bier und echte Frikadellen zu moderaten Preisen«, so Initiatorin Frauke Wilhelm. Als »historische Zukunftswerkstatt« beschäftigt sich das rund 20-köpfige Team mit der Frage, wie die hier verwurzelte Geschichte des Bremer Hafens und seines legendären Rotlichtmilieus aus Wirtschaftswunderzeiten zwischen neuen Büro- und Loftgebäuden einen Platz finden kann. Die Programmmittel werden vom Senator für Kultur, der WFB Wirtschaftsförderung Bremen, Stiftungen und verschiedenen Sponsoren beigesteuert. Der etwa 100 Quadratmeter große provisorische Bau fasst um die 150 Gäste. Die Kneipenwände bestehen aus alten Türen und Fenstern, das Dach aus umfunktionierten Saftfässern. Gehalten wird alles von einer Stahlkonstruktion. Doch auch wenn die Golden City Hafenbar Mitte September wieder abgebaut wird, soll das nicht das Ende gewesen sein: Das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt. Tickets sind erhältlich unter 0421.33 71 827 oder karten@ frauke-wilhelm.de. Eine Programmübersicht gibt es unter www.goldencity-bremen.de

YACHTEN KAUFEN ODER MIETEN Ab sofort gibt es eine neue Adresse für Boots- und Yachtliebhaber in Bremen. In der Konsul-Smidt-Straße 8u eröffnete Yachtmakler Bremen. Die Experten rund um Segel- und Motoryachten bieten gebrauchte sowie neue

PROJEKTE

Boote zum Verkauf an. Für den kleinen Ausflug zwischendurch können Interessierte beim Yachtmakler zudem einen CharterService nutzen. www.yachtmakler-bremen.de

FRISCHER WIND IM SCHUPPEN 1 Derzeit laufen die Bauarbeiten noch auf Hochtouren, voraussichtlich ab August geht es dann richtig los in der Hafenbrise – dem neuen Café in der Überseestadt. Zentral im Erdgeschoss des Schuppen 1 gelegen, bietet es mit etwa 100 Sitzplätzen auf zwei Etagen und einer großen Sonnenterasse zur Wasserseite die Möglichkeit, in maritimer Atmosphäre zu speisen und zu trinken. Das Bistro wird werktags ab 7:30 Uhr und am Wochenende ab 10 Uhr geöffnet sein. Neben klassischem Frühstück mit belegten Brötchen und Coffee to go werden ein wechselnder Mittagstisch

sowie Kuchen und Torten angeboten. Abends winken neben After-Work-Events kulinarische Kleinigkeiten und das klassische Feierabendbier. Initiiert wurde das Bistro vom E-Commerce-Dienstleister team neusta. Ein Cateringservice für Firmenfeierlichkeiten oder private Partys ist ebenso geplant. »Mit der sechsten Bremer Diversity Tafel richteten wir bereits eine erste Veranstaltung aus, die mit 130 Gästen ein voller Erfolg war«, so Geschäftsführerin Anja Feldmeyer. www.facebook.com/Hafenbrise

EHEMALIGES UNDERDOCK NUN SINNERS

rorado werden dort hauptsächlich Konzerte anbieten. Er sei allerdings offen für Anfragen aus anderen Richtungen, so Geschäftsführer Tom Peter. Das Sinners könne auch für andere Anlässe gemietet werden – egal ob AbiParty, Geburtstags- oder Betriebsfeier. www.facebook.com/SinnersHB

HER MIT IHREN NEWS! Sie haben auch etwas zu melden? Dann nehmen Sie das Übersee-Magazin in Ihren Presseverteiler auf oder sprechen Sie uns an. Ihre News senden Sie bitte via Mail an: redaktion@ueberseemagazin.de

Psychobilly, Rockabilly, Punk, Ska, Horrorpunk und Hardcore halten in der Überseestadt Einzug. In den Räumlichkeiten des ehemaligen Underdock hat sich das Sinners einquartiert und die Veranstalter von Hor-

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LEITTHEMA

Im Jahr 1959 f端r 16,9 Millionen D-Mark fertiggestellt, war und ist der m辰chtige Schuppen 1 einer der wenigen zweigeschossigen Hafenschuppen an der deutschen K端ste. Heutzutage ist er Zuhause f端r die unterschiedlichsten Menschen und Ideen.

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LEITTHEMA

ÜBERHAUPT

Schuppen der Superlative

Foto: Übersee-Magazin

Animation: KJH Verwaltungs GmbH & Co. KG

405 Meter lang, 50 Meter breit, einstmals 36.750 Quadratmeter Nutzfläche – allein diese Zahlen des größten Bremer Schuppens, dem denkmalgeschützten Schuppen 1 von 1959, beeindrucken. Dennoch: Wer auf dem Parkplatz vor dem riesigen Stahlbetonkoloss steht und auf die roten Backsteinmauern blickt, der erahnt trotz allem nicht, welch Dimensionen und wie viel neues Leben sich in seinem Inneren verbirgt. Fast als würde die Immobilie alles verschlucken. Das größte Fitnesscenter der Stadt? Verschluckt. Das größte arabische Restaurant Deutschlands? Einfach einverleibt. Eines der größten Film- und Fotostudios Europas? Nichts deutet darauf hin. PKW-Fahrstühle, eine innenliegende Straße und Wohnlofts mit Weserblick? Kaum zu vermuten. Doch all dies ist da. Ein Besuch im Schuppen der Superlative.

Vor ein paar Jahren noch Vision, mittlerweile Realität: der umgebaute Schuppen 1. Von oben gut zu erkennen, die innenliegende Promenade.

»Ein Neubau wäre kostengünstiger und einfacher gewesen, aber warum einfach, wenn’s auch schwer geht«, sagt Daniel Hornung. Der Immobilienentwickler steht mitten im 150 Meter langen und neun Meter hohen Boulevard des Gebäudes und wirkt von weitem betrachtet irgendwie winzig. Anfang 2008 erwarben er und sein Vater als KJH Verwaltungs GmbH & Co. KG den westlichen Teil des Schuppens. Die der Innenstadt zugewandte Hälfte übernahmen die Investoren von Kastens/Specht GbR. Seitdem wurde saniert und umgebaut, was das Zeug hält. »Zwischenetagen einziehen, Treppenhäuser installieren – zu Spitzenzeiten waren 250 Arbeiter parallel auf un-

serer Baustelle beschäftigt, aufgrund fehlender Fenster anfangs noch im Dunkeln mit riesigen Strahlern«, blickt der 38-Jährige zurück. Allein die Entkernung des zweigeschossigen Giganten habe ein volles Jahr gedauert. Stolze 28 Millionen Euro hat sich KJH den Umbau kosten lassen. Wo früher Waren aller Art umgeschlagen und Valensina-Säfte abgefüllt wurden, sorgt heute ein eigenes Blockheizkraftwerk für die Wärme- und Stromversorgung der neuen Nutzer. Einer von ihnen: Interior Manufacture Bremen. Georg Kronhardt, einer der drei Firmengründer des seit April bestehenden Startups, werkelt gerade an Seite 11

einem alten Volvo P 1800 S. »Den statten wir innen komplett neu aus – Sitzbezüge, Teppich, Dachverkleidung.« Je nach Aufwand könne das schon mal bis zu zwei Wochen dauern, sagt er und steckt seinen Kopf wieder durch die Tür. OLDTIMER, ELEKTRO-RENNWAGEN UND EIN ERLEBNIS-MUSEUM Der Bezug zum Auto ist kein Zufall, sondern ein Puzzleteil im groß angelegten Projekt »Schuppen Eins – Zentrum für Automobilkultur und Mobilität«, das Daniel Hornung hier realisiert. »Bremen ist Autostadt«, so der Investor. »Hier gibt es Traditi-

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Greenbox Platz finden. Wir befinden uns mittlerweile in der Kastens/Specht-Hälfte des Schuppen 1. Bis auf das Firmenlogo lässt von außen nicht vieles darauf schließen, wer hier seiner Arbeit nachgeht. »Oft stehen Neugierige in unserem Foyer und vermuten meist eine Galerie, einen Fashion-Outlet oder einen Friseursalon«, grinst Florian Stickel, Leiter eines der größten Film- und Fotostudios Europas. Er und seine Kollegen in der Überseestadt sind Experten für Produktfotografie und Bewegtbild im Bereich E-Commerce, vor allem für Kunden aus der Modebranche wie Peek & Cloppenburg Nord, Tom Tailor oder Marco O’Polo.

350.000 FOTOGRAFIERTE MODEARTIKEL PRO JAHR

Fotos: Übersee-Magazin

Auf 4.000 Quadratmetern suchen Modelbooker die passenden Gesichter zu Kollektionen, stylen Make up-Artists die Models, lichten Fotografen diese ab und verfassen Texter entsprechende Produktbeschreibungen. Seit Ende 2011 entstehen hier pro Tag bis zu 50.000 Bilddaten, pro Jahr werden bis zu 350.000 Artikel fotografiert. Häufig herrscht in allen 24 Fotoboxen und den drei Videoflächen gleichzeitig reges Treiben. »So langsam kommt die Herbst- und Winterware rein, im September beginnt dann die richtig heiße Phase«, erklärt Stickel, seit vier Jahren bei Wiethe und gelernter Industrie- und Werbefotograf.

Ab 2014 erleben Besucher im Mobileum bremische Automobilgeschichte zum Anfassen.

Hauptanziehungspunkt soll aber ein ErlebnisMuseum zum Sehen, Fühlen und Hören werden: das Mobileum. Ab 2014 reihen sich hier Hanomag, Lloyd, alte und neue Mercedes-Benz-Modelle oder die Nachbildung des Traumautos von Carl F. W. Borgward aneinander. Hornung: »Wir wollen bremische Automobilgeschichte erlebbar machen, aber auch gleichzeitig einen Brückenschlag zu heutigen Mobilitätsfragen schaffen. Erste Bremer Elektroautos fuhren schließlich schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts.« Auf vier verschiedenen Themenrouten – Mensch, Geschichte, Visionen und Erlebnis – geht es über die Fläche, 20-Fuß-Container geben die Wege vor. Zeitzeugen werden berichten, Autoradios zu den Besuchern sprechen und ein Schrottplatz zum Abmontieren von Bauteilen einladen. Mit Automobilen haben sie bei Wiethe Objektiv nicht wirklich etwas zu tun. Dennoch könnte es theoretisch sein, dass auch hier einmal ein Bus durch die Halle rollt – er würde jedenfalls locker in der VideoSeite 12

Wir schreiten weiter durch die Hallen und stehen plötzlich im Lager. Auf 1.600 Quadratmetern reihen sich Schuhe aneinander und hängen zig Blusen, Hemden und Hosen am Haken. Ein überdimensionierter, begehbarer Kleiderschrank – der Traum einer jeden Frau. »Ist gerade ziemlich leer«, meint Florian Stickel lapidar, während wir uns fragen, wie man hier ernsthaft den Überblick behält. »Wir arbeiten in Echtzeit mit einem eigens entwickelten Warenwirtschaftssystem. So kann ich live verfolgen, ob der Auftrag für Mustang Jeans schon fotografiert wurde oder welchen Prozessschritt der Artikel gerade durchläuft.« Zurück in den Videoboxen. »Auch bei OnlineShops geht der Trend hin zu ganzen Outfits statt einzelner Produktdarstellungen. Durch die Tiefe des Raums können wir hier ganze Catwalk-Videos drehen und in drei Himmelsrichtungen schwenken. Auch 3DEinstellungen und 360°-Filme sind möglich«, erzählt der gebürtige Tübinger. Beim Rundgang fällt auf: Das rund 80-köpfige Team ist durchweg sehr jung, im Schnitt locker unter 30 Jahren. Wichtig sei nicht das Alter, sondern das Know-how, meint Florian Stickel. Das Gleiche gelte für die gebuchten Models, die für die Shootings aus ganz Europa nach Bremen kom-

Foto: Wiethe Objektiv

Schwerpunkt Mobilität: Bis zu zehn verschiedene Dienstleister werkeln im Schuppen 1 rund ums Auto.

on und eine große Oldtimerszene.« Werkstätten, Restauration, Pflege und Elektromobilität – circa zehn Dienstleister siedeln sich hier nach und nach an und wollen von Synergien profitieren. Schräg gegenüber von Interior Manufacture schraubt eine Gruppe Azubis verschiedenster Firmen zwei voll funktionsfähige E-Rennwagen-Prototypen zusammen. Ein paar Meter weiter, in der Oldtimer Galerie, werden ein dunkelgrüner Jaguar und ein roter Aston Martin wieder fit gemacht. Im Obergeschoss stehen zudem 50 Stellplätze für Bremer Oldtimerliebhaber zur Verfügung, die ihren wertvollen Besitz gern zentrumsnah und trocken statt in der Scheune vor den Toren der Stadt parken möchten.

Foto: Jack Kraska

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24 Fotoboxen, 3 Videoflächen – bei Wiethe Objektiv herrscht auf 4.000 Quadratmetern großes Gewusel rund um die Modefotografie. Leiter Florian Stickel (oben) behält dennoch stets den Überblick.

OLYMPIASIEGERIN ALS FITNESSCOACH

Foto: Übersee-Magazin

Ein paar Schritte weiter prangt das weiße W auf grüner Raute. Auch hier bei WerderSports, dem größten Fitnesscenter der Stadt, geht es manchmal von 0 auf 100 – ob auf den neun verschiedenen Soccerfeldern oder an den Fitnessgeräten. Doch hier wird nicht nur gekickt, geradelt und gestemmt. Gerade verabschiedet sich Jana Sorgers-Rau, unter anderem verantwortlich für den Bereich Elektro-Muskel-Stimulationstraining (kurz: EMS-Training), von einem Kunden, der sich nach einer schlaganfallbedingten Halbseitenlähmung in der

Reha bei ihr befindet. Für die 45-jährige Trainerin ist der Sport nicht nur Beruf, sondern elementarer Lebensinhalt. Zweimal Gold bei Olympischen Spielen und neun Weltmeistertitel im Rudern stehen in ihrer Vita. Nun führt sie durch die 8.000 Quadratmeter und kann

auch dabei nicht aus ihrer Haut. Ein prüfender Blick auf Fotograf und Redakteur und schnell kommt die Gretchenfrage, vor der wir uns doch drücken wollten: »Macht ihr denn auch was für eure Fitness?« Gottlob betreten wir gerade den Yoga-Raum, durch die Ruhe kommen wir halbwegs um eine Antwort herum. Insgesamt 42 Kurse sowie individuelle Trainingspläne stehen sport- und fitnessaffinen Bremern hier zur Verfügung. Wäre der Fitnesstempel komplett ausgelastet, könnten hier bis zu 4.000 Mitglieder trainieren. »Wir sind nach einem halben Jahr zwar auf einem guten Weg, aber ganz so weit ist es noch nicht«, sagt Jana Sorgers-Rau. Auch wenn der Soccerbereich – insbesondere dank der Kindergeburtstage, der Firmenturniere und der integrierten Werder-Sportsbar mit jeder Menge grün-weißer Requisiten – sehr gut angenommen wird. Ansonsten kommen bisher vor allem jene, die direkt in der Überseestadt wohnen oder arbeiten. »Einige Fleißige trainieren schon ab 7 Uhr morgens vor der Arbeit, während andere die Mittagspause nutzen oder nach Feierabend bis spätestens 23 Uhr einen Ausgleich zum Job suchen«, erzählt die Wahlbremerin. Auf dem Weg zum Saunabereich begrüßt Jana Sorgers-Rau einen jungen Mann, der gerade das Training aufnimmt. »Hallo Olli« – mit vielen Kunden ist sie ziemlich schnell per Du und sagt: »Der persönliche Austausch mit den Gästen, das ist es, was die Tätigkeit hier ausmacht.« Im Wellnessbereich angelangt, laden Biosauna, finnische Sauna und Erlebnisdusche mit Tropenregen oder Caribbean Storm zum Entspannen ein. Doch wir werfen uns kein Handtuch um, sondern reisen weiter zur nächsten Station. Seite 13

Foto: Übersee-Magazin

men. »Erfahrung ist von Vorteil, wenn unter Zeitdruck eine hohe Anzahl an Posen verlangt wird. Da muss es von 0 auf 100 gehen.«

Jana Sorgers-Rau (oben) gewann zweimal RuderGold bei Olympischen Spielen. Jetzt gibt sie Bremern bei WerderSports wertvolle Fitness-Tipps. Die Soccerhalle (links) erfreut sich dabei schon sehr großer Beliebtheit.

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Foto: Frank Pusch

Foto: Übersee-Magazin

350 Mitarbeiter, 7.000 Quadratmeter – team neusta ist der größte Büromieter im Schuppen 1. Lärmdämmende Lamellen unterm Dach und ein spezieller Teppich sorgen trotz offener Bauweise für eine ruhige Arbeitsatmosphäre.

OFFENE BÜROLOFTS UND 52 KILOMETER DATENKABEL

Foto: Übersee-Magazin

Blickt vom Büro auf die obere Fahrstraße und seine künftige Wohnung: Carsten Meyer-Heder, geschäftsführender Gesellschafter vom team neusta.

Malereien, Skulpturen, Fotografien – auch das Thema Kultur kommt im Schuppen 1 dank aktueller artdocks-Ausstellung nicht zu kurz.

Wir stehen auf einer Brücke. Links und rechts Glaswände, unter uns der Boulevard mit den Automobildienstleistern. Hier empfängt das team neusta, ein Unternehmensverbund mit Schwerpunkt IT-Entwicklung und -Beratung, seine Gäste. Der Dienstleister für E-Commerce, Web, Software, Mobile-IT und Kommunikation ist der größte Büromieter im Schuppen. Bis zu 350 der insgesamt rund 500 Mitarbeiter arbeiten hier auf 7.000 weitläufigen und verwinkelten Quadratmetern. Carsten Meyer-Heder, geschäftsführender Gesellschafter, hat eine klare Meinung zur Immobilie. Er grinst: »Schauen Sie sich um. Ist doch cool, oder? In unseren Teams arbeiten junge, kreative Menschen. Denen wollen wir eine besondere Arbeitsumgebung bieten.« Davon abgesehen gibt es aber auch einen funktionalen Grund für den Tapetenwechsel: Bis zum März waren die Beteiligten an fünf Standorten im Stadtgebiet verteilt. Durch die Zusammenlegung ergeben sich nun deutlich kürzere Wege und eine engere Abstimmung. Den Umzug realisierte team neusta innerhalb von drei Tagen, eine logistische Meisterleistung. In den neuen Bürolofts steht die Tür des Chefs für die Mitarbeiter nicht wirklich offen, denn Meyer-Heder hat erst gar keine. Wie an allen Arbeitsplätzen herrscht aufgrund der offenen Bauweise auch an seinem Schreibtisch vollste Transparenz. Eine Arbeitsatmosphäre, die dank Schallschutzlamellen unter der Decke und einem speziellen Teppich dennoch die nötige Konzentration auf den Job erlaubt. Unglaubliche 52 Kilometer Datenkabel wurden hier verlegt. Die Angestellten können künftig sogar auf der Arbeit duschen. In einem aktuellen Ranking rangiert team neusta mit einem Honorarumsatz für Internetagentur-Leistungen in Höhe von rund 35,5 Millionen Euro auf dem Seite 14

bundesweit dritten Platz. Jüngst setzten die Bremer die komplette Neukonzeption des Online-Buchungsportals für TUI um. Doch bei all dem Wachstum und den Veränderungen legt Carsten Meyer-Heder Wert auf den Erhalt des Mittelständischen. »Wir sind auf Augenhöhe mit Konzerntöchtern und haben dennoch den Charakter eines inhabergeführten, kleinen Unternehmens«, unterstreicht er. Einstellungsgespräche dauern bei ihm maximal fünf Minuten. »Neben dem Inhaltlichen muss die Chemie stimmen. Zusätzliches technisches Knowhow kann man erlernen, einen netten Charakter nicht.« Meyer-Heder schaut aus seinem Fenster auf die innen liegende, 8,50 Meter breite Freiluftstraße, für deren Erschaffung das Schuppendach auf fast der gesamten Länge abgetragen wurde. Eine der Wohnungen gegenüber hat er ebenfalls erstanden – Lebensmittelpunkt Schuppen 1. Diese Identifikation wird auch durch das Engagement deutlich, das die Unternehmensgruppe neben ihrem Kerngeschäft und über den Tellerrand hinaus investiert: Räume für junge Startups, ein Bistro namens Hafenbrise für jedermann sowie die Kunstgalerie artdocks. Die aktuelle artdocks-Ausstellung »Schlaglichter« zeigt Werke des 21. Jahrhunderts von 29 etablierten Künstlern und Newcomern. Der Hintergedanke ist, dass sich die inhaltliche Auseinandersetzung mit Kunst am Arbeitsplatz positiv auf das Arbeitsklima auswirkt. Noch bis zum 27. Juli können die Malereien, Skulpturen, Fotografien und Videoinstallationen begutachtet werden. Weitere vier bis fünf Ausstellungen pro Jahr und Kooperationen mit der benachbarten Hochschule für Künste sind an diesem Ort künftig geplant. »MAMA, EIN SCHIFF! WIE COOL!« Solche und weitere kulturelle Angebote vor der Haustür, genau das wünschten sich Iris Kobbelt-Wilde und ihr Mann, als sie das große Grundstück mit viel Grün im beschaulichen Weyhe aufgaben und vor wenigen Wochen in den Schuppen 1 zogen. »Unser Sohn studiert und ist aus dem Haus, wir hatten viel zu viel Platz und wollten wieder dahin, wo das Leben tobt«,

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ESSEN UNTER EINEM DACH ALS VÖLKERVERSTÄNDIGUNG Sich auf das Ergebnis freuen, das gilt auch für Neila Trabulsi und Aboubker »Bob« Askourih. Sie stehen am westlichen Ende des Schuppens auf einer Fläche, die ab September 2013 das größte arabische Restaurant der Republik beheimaten wird. Noch erahnt man es kaum, aber bald liegen hier Gerüche von Kardamom, Zimt, Safran, Sesam oder Kreuzkümmel in der Luft. Vorwiegend syrische Spezialitäten und 250 Sitze im Innenbereich sowie bis zu 300 Außenplätze bietet das AlDar hungrigen Bremern dann. Was für unsere Breitengrade ungewohnt groß erscheint, ist in Arabien Normalität. »Das größte Restaurant der Welt befindet sich in Damaskus und bietet 6.000 Gästen Platz. Allein eine Hochzeitsgesellschaft kann schon mal um die 1.000 Menschen umfassen«, berichtet »Bob« Askourih. Übersetzt bedeutet Al-Dar »Das Haus«. Ziel der beiden Restaurant-Betreiber ist es demnach auch, einen völkerverbindenden Ort unter einem Dach zu schaffen. »Und das geht am besten übers Essen«, so Neila Trabulsi. Dazu wird es immer wieder besondere Aktionen geben, vom Märchenerzähler bis zur Bauchtänzerin.

gen und ihm ein Gesicht verleihen. Ihnen soll hier auch das letzte Wort gehören. »Ich wohne seit zwölf Jahren in Bremen und erfülle mir hiermit einen Traum«, sagt etwa Neila Trabulsi, »ich bin eines Tages die Konsul-SmidtStraße hochgefahren und dachte, wenn ein Restaurant in der Hansestadt, dann nur hier!« Florian Stickel von Wiethe Objektiv meint: »Finden Sie mal so zentral so viel Fläche in der Stadt. Dazu die gute Anbindung für Mitarbeiter und auswärtige Models.« Hoch oben sitzt Carsten MeyerHeder und fragt: »Wer hat schon eine offene Promenade direkt vor der Tür, nahezu auf Dachhöhe und fast für sich allein?« Jana Sorgers-Rau, die Fitnesstrainerin von WerderSports, überkommt ob der Dimensionen ab und zu immer noch ein »Wow-Effekt«, während Iris Kobbelt-Wilde sich von der heimischen Küche aus am »traumhaften Weserblick mit Sonnenuntergang« erfreut. »Es ist das Projekt unseres Lebens«, sagt Investor Daniel Hornung, »jedenfalls bisher«.

Bastian Korte (28): Verbrachte einen ganzen Tag im riesigen Schuppen 1 und hat nun endlich eine Vorstellung von seinem Inneren – zumindest ansatzweise.

Ein Spaziergang, viel mehr eine Reise durch den Schuppen 1 geht zu Ende. Die verschiedensten Charaktere und Ideen werden diesen Riesen am Europahafen künftig präSeite 15

Die beiden RestaurantBetreiber Neila Trabulsi (mittig) und Aboubker Askourih (rechts) mit Christian Hellwig, dem Innenausstatter. Der Künstler gestaltete von den Stühlen bis zu den Lampen fast alles in Handarbeit.

Foto: Übersee-Magazin

Auch Iris Kobbelt-Wilde wiegelt mögliche Vorurteile ab: »Hier wohnen keine abgehobenen Fuzzies, sondern ganz normale Leute. Und die Gemeinschaft unter den Nachbarn ist jetzt schon ausgeprägter als vorher auf dem Dorf.« Da werden Einrichtungstipps ausgetauscht oder angeboten, die Blumen während des Urlaubs zu gießen. »Als unsere Tochter bei der Besichtigung aus dem Fenster schaute und ganz aufgeregt schrie ‚Mama, ein Schiff! Wie cool!’, da war die Sache klar«, so die Neu-Überseestädterin, die aber auch zugibt: »Ich fühle mich schon noch wie auf einer Baustelle. Draußen wird nach wie vor gebohrt, geschraubt und nachgebessert. Hier drinnen stehen die Umzugskartons noch herum. Das zerrt an den Nerven, aber ich freue mich sehr auf das Ergebnis.«

Foto: Übersee-Magazin

sagt sie. Insgesamt 20 teils individuell gestaltete Wohnlofts hat die KJH Verwaltungs GmbH hier geschaffen. Allesamt verkauft, allesamt mit Südwestterrasse, 190 bis 380 Quadratmetern und fünf Metern Deckenhöhe. Sechs der 20 Eigentümer entschieden sich für die Variante mit integriertem PKW-Stellplatz in der Wohnung, teils nur durch eine Glasscheibe vom Wohnzimmer getrennt. Das klingt nach Luxus, ist aber zum Teil auch eine rein funktionale Entscheidung. Denn wer möchte seinen Einkauf schon ein paar hundert Meter vom Parkplatz bis zur Wohnungstür tragen?

Iris Kobbelt-Wilde wagte den Schritt vom Bremer Umland in die Überseestadt und wohnt in einer der Lofts mit Blick auf den Europahafen. »Noch lebe ich auf einer Baustelle, aber ich freue mich riesig auf das Ergebnis.«

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ÜBERN TELLERRAND

3, 2, 1 ... Mainz!

Am Mainzer Zollhafen tut sich was

Zollhafen Mainz

Überseestadt Bremen Gesamtfläche

300 Hektar

80 Hektar

Lage

innenstadtnah an der Weser

entlang der bewohnten Rheinallee,

Projektbeginn

Masterplan im Jahr 2000

Masterplan 2003/Bebauung ab 2008

Nutzungskonzept

verschiedene Quartiere, Mix aus Dienstleistung,

Entwicklung eines neuen Stadtquartiers mit

Gewerbe, Industrie und Wohnen, Verbindung von

Wohnangeboten und Freizeiteinrichtungen, Kultur

maritimer Tradition und Moderne

und Shoppingmöglichkeiten

WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH,

Zollhafen Mainz GmbH & Co. KG,

touristisches Standortmarketing durch Übersee-

gemeinsames Unternehmen der Stadtwerke

stadt Marketingverein e.V., private Projektplaner

Mainz und CA Immo

über 11.000 in knapp 500 Unternehmen (derzeit)

ca. 4.000 (geplant)

Akteure & Organisation

Arbeitsplätze:

Einst römischer Handelshafen, im Mittelalter Drehund Angelpunkt für städtischen Reichtum: Seit 2008 wird der ehemalige Zollhafen in der Mainzer Neustadt als Wohn- und Kulturmeile mit maritimem Charakter umgebaut. Die Auslagerung des Containerterminals birgt auf der dadurch freigewordenen Fläche von 30 Hektar viel Potenzial für Anwohner sowie Touristen.

rechte Seite: Von außen traditioneller Hafencharme, drinnen herrscht neues Leben. Das alte Weinlager von 1912, zu sehen hinter dem Kran, ist Heimat für verschiedene neue Mieter. Der grüne Turm im mittleren Bild beherbergt die Kunsthalle. Unten: Das Zollhafenquartier aus der Vogelperspektive. Das Areal liegt nur einen Steinwurf vom Wohngebiet an der Rheinallee entfernt.

Die Lage an Wasserwegen war schon immer für die städtebauliche Entwicklung interessant, das ist seit dem Mittelalter bekannt. Auch Mainz gelangte zu Wohlstand aufgrund des 1317 verliehenen Markt- und Stapelrechts. Dieses besagte, dass jegliche auf dem Wasserweg (vorbei-)transportierten Waren drei Tage lang auf dem Festland feilgeboten werden mussten. Händler von schnell verderblichen Lebensmitteln brachte dies damals in eine schwere Bredouille, doch die Stadt Mainz profitierte von dem erst 1815 abgeschafften Handelsgesetz. INTERNET-DIENSTLEISTER IM EHEMALIGEN WEINLAGER Nach der Regulierung des Rheinstroms bis 1885 entstanden im Zuge der Ufererweiterung auch neue Hafenanlagen. Stadtbaumeister Eduard Kreyßig legte mit seinen Entwürfen die visuelle Grundidee für zahlreiche Gebäude im Hafenbereich der Neustadt, von denen heute nur noch die Revisionshalle sowie Teile des Maschinenhauses erhalten sind. Ein zentraler Teil der Anlage ist auch das ehemalige Weinlagergebäude, das um 1912 erbaut wurde und nach umfassenden Modernisierungsarbeiten heute Sitz eines InternetDienstleisters, des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter und der Zollhafen Mainz GmbH & Co. KG ist. Letztere ist hauptverantwortlich für die Entwicklung des neuen Quartiers.

Seite 18

Bereits 1993 wurde der Stein für die heutige Entwicklung ins Rollen gebracht, als eine StandortUntersuchung für ein neues Güterverkehrszentrum (GVZ) aus städtebaulichen und verkehrsrechtlichen Gründen eine Verlagerung des Hafenbetriebs nahe legte. Seit 2010 befindet sich der Umschlaghafen im GVZ auf der Ingelheimer Aue und die Revitalisierung des historischen Zollhafen-Quartiers erhielt neuen Schwung. »MAINZ IN RHEINKULTUR« Eine neue Marina, die Kunsthalle im denkmalgeschützten Kesselhaus, Wohneinheiten, Geschäfte und Restaurants sind bereits vor Ort oder im Wachsen. Gerade durch den Umzug der Kunsthalle ins Hafengebiet wird der Schwerpunkt Kultur deutlich gemacht. Geplant ist auch die Umsiedelung von Stadtbibliothek, -archiv und öffentlicher Bücherei. Nicht von ungefähr kommt also der Slogan des Zollhafens: Mainz in Rheinkultur. Eine Flaniermeile namens »Loop« soll die sechs Areale des Quartiers von Nord- bis Südmole verbinden. Die hochwertige Gestaltung des Flussufers sowie großzügig angelegte Grünflächen verleihen dem Hafenstandort weiteren Charme, der in seiner Kombination aus Historie und Neuerung einen urbanen Raum der Moderne widerspiegelt – Möwenschreie inklusive.

Jessica Renziehausen (37): Assoziierte mit Mainz bisher eher kleine Männchen statt eines modernen Hafens.

Fotos: Weltbrei (flickr)

zwischen Nord- und Südmole

Foto: Wolfgang Pehlemann

SERIE

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PORTRAIT

Bremen, eine Weinstadt? Bremen, eine Weinstadt! Obwohl Bremen niemals klassisches Weinanbaugebiet war, zählt die Hansestadt dank ihrer Schifffahrtstradition seit jeher zu den bedeutendsten Umschlagplätzen für den edlen Rebensaft. Mitte des 18. Jahrhunderts waren in der Stadt bereits um die 100 Weinhändler registriert. Die Ludwig von Kapff GmbH wurde beispielsweise 1692 zunächst als Reederei gegründet. Nachdem Franzosen eines der Schiffe entführten, machte man während der Rückholaktion Bekanntschaft mit französischen Weinen und knüpfte Handelsbeziehungen. 1707 brachte die »Wappen von Lehe« zum ersten Mal Weine, Branntwein und Pflaumen von Bordeaux nach Bremen.

Filialleiter Klaus Peper inmitten des Weinlagers im Speicher I.

Schnell fiel auf: Der Wein wurde dank der Lagerung in kühlen Bremer Kellern von Monat zu Monat immer besser und war bald schon schmackhafter als in Bordeaux selbst. Der Weinimport war geboren. Selbst ein napoleonischer General verkostete die Weine aus dem von Kapff’schen Keller voller Anerkennung.

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PORTRAIT

ÜBERFLIEGER

Feine Weine

Bei Ludwig von Kapff gibt es edle Tropfen aus aller Welt

Fotos: Jack Kraska

Tradition und Moderne, ein oftmals verwendeter und deshalb leicht abgenutzter Gegensatz. Wenn ein Unternehmen aber seit 1692 besteht und auch noch im Jahr 2012 vom renommierten Fachblatt »Feinschmecker« zum besten Weinladen Bremens gekürt wird, dann darf man gut und gerne von einer gelungenen Kombination von Tradition und Moderne sprechen. Ludwig von Kapff ist eines der beiden ältesten Weinhandelshäuser Deutschlands, um die 1.000 verschiedene Rebensäfte zählen zum Sortiment. Die Welt der Weine, vereint auf 400 Quadratmetern im Speicher I in der Überseestadt. Hohe Decken, breite Regale, Flaschen in allen Formen und Farben – so der erste Eindruck beim Betreten des Weinlagers. Ein paar Schritte weiter beginnt der Besucher unweigerlich zu stöbern: klassischer Rioja aus Spanien, exklusiver Bordeaux, Weine aus Südafrika, Neuseeland und Argentinien. »Jubiläen, Veranstaltungen, Familienfeiern oder die private Weinprobe mit Freunden – für die verschiedensten Anlässe suchen unsere Kunden das richtige Geschmackserlebnis«, erzählt Filialleiter Klaus Peper. Manchmal stünden auch Hobbyköche mitten im Laden, auf der Suche nach der passenden Ergänzung fürs geplante 6-Gänge-Menü. Preisbereich, Rebsorte, Erzeugerland – mit diesen ersten Fragen tasten sich Peper und seine Kollegen langsam an die Wünsche des Gastes heran, um eine beratende Auswahl treffen zu können.

Seit 2006 sitzt Ludwig von Kapff im Speicher I, war einer der ersten Mieter. »Viel hat sich seitdem im Gebiet getan, aber immer noch kommen Leute hier rein und sprechen uns erstaunt auf die Entwicklungen an. Es ist schon ein besonderer Arbeitsplatz«, so Klaus Peper. Der gebürtige Bremer weiß, dass die meisten Kunden sein Geschäft gezielt aufsuchen, Laufkundschaft gebe es eher weniger. Doch als klassisches Versandhandelsunternehmen erfolgt die knappe Mehrheit der Bestellungen ohnehin via Telefon und Internet – aus Bremen und ganz Deutschland. DEUTSCHER WEISSWEIN AN DER WELTSPITZE Derzeit wird insbesondere deutscher Weißwein nachgefragt, »weltweit absolute Spitze«, meint auch Peper, der eigentlich Geographie studiert hat, jedoch schon als Kind seine Eltern auf Weinreisen begleitete. So war der Quereinstieg 1998 letztlich auch eine Herzensangelegenheit. Doch wie aus der Vielfalt an Weinen genau jene auswählen, die es ins Sortiment schaffen? »Wir sind auf Messen unterwegs und machen Besuche bei den Winzern vor Ort. Zudem verkosten wir Proben, die uns zugesandt werden. Da hat dann natürlich jeder eine subjektive Wahrnehmung und Vorlieben, am Ende treffen wir aber eine TeamEntscheidung.«

Ludwig von Kapff GmbH Konsul-Smidt-Straße 8 j 28217 Bremen www.ludwig-von-kapff.de

Insgesamt beobachtet Klaus Peper, dass auch die Kunden selbst viel mehr Know-how besitzen als früher und eher auf Klasse statt Masse setzen. »Wir lernen im gegenseitigen Austausch viel voneinander«, sagt er. Der neueste Trend: Zur Geburt des Kindes einen Wein aus dem selben Jahr kaufen und bis zum 18. Geburtstag einlagern. Und wenn ein Kunde einen Jahrgangswein von 1953 sucht, »dann können wir mit Glück auch hier aushelfen«, so Peper. Wie die Regale im Speicher I, so ist auch die Preisspanne bei Ludwig von Kapff ziemlich breit: Von 4,95 Euro bis 50 Euro ist alles dabei, im Einzelfall jedoch auch der hochwertige Bordeaux für 400 Euro. Der Filialleiter schränkt aber ein, nicht jeder gute Wein müsse automatisch teuer sein. Doch was unterscheidet einen schlechten von einem wirklich guten Wein? Klaus Peper grinst: »Schlechter Wein dürfte allen schlecht schmecken, ein guter muss nicht jedem, sollte aber vielen schmecken. Letztlich ist dies aber wie vieles im Leben vor allem eines: Geschmackssache.«

Bastian Korte (28): Eher Biertrinker, der sich zu einem schönen Essen aber auch an einem Glas Wein erfreuen kann.

Weintipps von Klaus Peper

Korken oder Schraubverschluss? Es ist eine deutsche Eigenart zu glauben, dass nur Weine mit Korken qualitativ hochwertig sind. Das ist vollkommen überholt! Schraubverschlüsse haben sogar funktionale Vorteile.

Dekantieren oder nicht?

Stehend oder liegend lagern?

Veranstaltungstipp:

Eine Frage der Vorlieben. Bei jungen, verschlossenen Weinen eine gute Option, um ihn geschmeidiger zu machen. Im Prinzip geht es aber ja nur darum, bei älteren Weinen Depot – also Bodenablagerungen – im Glas zu vermeiden. Faustregel: Wenn dekantiert, dann am selben Abend austrinken – sonst gehen die Aromen verloren.

Früher oft liegend, um den Korken feucht zu halten. Die stehende Variante wird aber immer beliebter und ist ab einer Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent auch vollkommen in Ordnung.

Große Verkostung bei Ludwig von Kapff während des ÜberseeTörns (20.-21. Juli). Bis zu 100 offene Weine, freier Eintritt.

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www.ueberseetoern.de Schuppen Eins

Speiche

Kinderprogramm

Marina

SchiffsTörn

Törns Kutterpullen Markt Bühne

Hüpfburg

GESCHICHTE

ÜBERLEBT

Bildquelle: Bildarchiv Kulturhaus Walle Brodelpott/Smlg. BLG Logistics/Bremen Ports

125 Jahre Europahafen

Der Europahafen feiert Geburtstag. Der einstige Freihafen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. 1885 begannen die Bauarbeiten, bereits drei Jahre später feierte Bremen die Einweihung. Das 1,8 Kilometer lange Hafenbecken war seinerzeit an Größe und Modernität nicht zu übertreffen und der ganze Stolz der Hansestadt. Ende der 1980er Jahre musste der Europahafen den modernen Entwicklungen der Containerschifffahrt jedoch Tribut zollen. Er wurde als Eisenbahnhafen angelegt, in dem Kapazitäten für die neuen Anforderungen fehlten. Heute legen hier Sportboote an der Marina an, flanieren Besucher an der Promenade mit ihren Cafés und arbeiten und leben die Bremer in neuen Loft- oder renovierten Hafengebäuden.

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AUSSTELLUNG

ÜBRIGENS

Die Mitte am Rand

Quelle: Jens Weyers

Ausstellung in der Kulturkirche St. Stephani – dem Scharnier zwischen zwei Quartieren

Wer sich seit 20 Jahren im Bremer Hafengebiet aufhält, hat eine andere Perspektive auf den gewohnten Ort. Der Fotograf und Künstler Jens Weyers hat für die Kulturkirche im Stephaniviertel eine Ausstellung Bremer Fotografen (und einer Fotografin) über die Überseestadt kuratiert, die durch ihre heterogene Zusammensetzung ein nostalgisches, nachdenklich machendes wie auch zeitgemäßes Bild des Hafenareals liefert. 13 Protagonisten präsentieren in der Ausstellung »Die Mitte am Rand« ihre unterschiedlichen Perspektiven auf die Überseestadt, von historischer Dokumentarfotografie bis hin zu avantgardistisch anmutenden Bildern, die mit einer Lochkamera in einem Rohr gemacht wurden – bei einer Belichtungszeit von einem Monat. Die einzig sichtbare Bewegung auf den Bildern kommt von der Sonne und verleiht den Fotografien eine fast futuristische Atmosphäre. Dabei gehört die Geschichte des Hafens noch nicht lange zur Vergangenheit. »Die meisten Leute wissen ja gar nicht, wie die Arbeit im Hafen war, wie die Schiffe entladen wurden«, sagt Weyers und verweist auf den Wandel des Quartiers: »Die Preise in der Überseestadt sind ordentlich angezogen. Die Mietdauer für mein Atelier im Schuppen 3 ist befristet; mal sehen, wo ich dann unterkomme.

Heutzutage ist die Überseestadt ein beliebter Ort für Fotografen und andere Kunstschaffende. Die Ausstellung in der Kulturkirche St. Stephani ist auch deswegen so passend, weil sich die Kirche als Scharnier zwischen der Mitte Bremens und dem neuen alten Hafengebiet versteht, so Kulturpastor Joachim Kunze in seiner Eröffnungsrede zur Vernissage. »Früher waren im Hafen noch Häuser; da, wo jetzt Kellogg’s steht war ein Wohngebiet. Diese Kirche war die Gemeinde für dieses Gebiet, nach dem Krieg war dann alles weg und es gab nur noch Industrie«, blickt Jens Weyers zurück. STANDORTE IM ZEITRAFFER: SICHTBARER WANDEL Was sich in der Überseestadt auch in kürzerer Zeit gewandelt hat, wird in den Fotografien deutlich: Brachlandschaften, kühle Architektur und ein Doppelblick vom gleichen Standort mit sechs Jahren Zeit zwischen den Aufnahmen machen die Veränderung sichtbar. Zusätzlich schwebt über einigen der ausgestellten Bilder eine Melancholie der urbanen Leere. Interessant ist der Aspekt, dass 95 Prozent der Fotografen noch rein analog gearbeitet haben, was den Exponaten eine tiefe Wärme verleiht. Jens Weyers erklärt: »Bei der analogen Fotografie ist das Seite 24

Korn rund, so lebt das Bild. Bei der digitalen ist es eckig, so entsteht ein visuelles Rauschen beim Betrachten.« Alle ausstellenden Fotografen haben dem Kurator bei der Auswahl ihrer Bilder freie Hand gelassen. Die Medienhaven GmbH stellte alle Abzüge für die Ausstellung zur Verfügung, die Rahmen sind Leihobjekte. So entstand in den imposanten Räumen der seit dem 14. Jahrhundert bestehenden Hallenkirche ein einheitliches Bild eines Stadtgebiets – als Summe der einzelnen Teile. »Die Resonanz ist sehr gut, gemessen an anderen Städten steht in Bremen die Fotokunst ja noch nicht so im Fokus der Öffentlichkeit«, resümiert der Kurator. Bis zum 1. September 2013 ist die Fotoausstellung noch zu sehen, täglich von 11 bis 18 Uhr, Eintritt frei.

Jessica Renziehausen (37): Hat ihre analoge Kamera wieder ausgekramt und sinniert über Tiefenschärfe und Schärfentiefe.

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Forschung, Studien - Dr. Wolfgang Hien Am Speicher XI 9 www.wolfgang-hien.de - Knochenarbeit Konsul-Smidt-Straße 30 www.knochenarbeit.de

Fotografie - Bernd Kusber Photographie Konsul-Smidt-Straße 8 d www.kusber.de - Carsten Heidmann Fotografie Konsul-Smidt-Straße 8 d www.heidmannfotografie.de - Foto-Studio Penz GmbH Konsul-Smidt-Straße 8 e www.foto-penz.de - Frank Scheffka Konsul-Smidt-Straße 30 www.raum-fotografie.de - Jens Weyers Konsul-Smidt-Strasse 30 www.jens-weyers-fotografie.de - photocube Hafenstraße 43 www.photocube.de - Photographie T. Hellmann Hafenstraße 51 www.thomashellmann.de - sagmalspaghetti fotodesign & styling Konsul-Smidt-Straße 8 e www.sagmalspaghetti.de - Studio Banck Konsul-Smidt-Straße 8 g www.banck.de - Toma Babovic Konsul-Smidt-Straße 30 www.babovic.de - Volker Beinhorn Fotografie Hafenstraße 51 www.volker-beinhorn.de

Friseursalon - Die Haarprofis – Susanne Ripke Konsul-Smidt-Straße 8 r

Gastronomie - Anbiethalle Am Kaffee-Quartier 15 - Backhaus & Café Konsul-Smidt-Straße 86 - Backshop Port 6 Konsul-Smidt-Straße 8 t - Café Blau Speicher XI, Nr. 4 www.blauekarawane.de - Chilli Club Am Weser-Terminal 8 www.chilli-club.de - curry kitchen Bremen Konsul-Smidt-Straße/Ecke Silbermannstraße www.currykitchen-bremen.de - DOCKS Coffee & Taste Konsul-Smidt-Straße 8 u www.docks-cafe.de - El Mundo Konsul-Smidt-Straße 10 a www.elmundo-bremen.de - Feuerwache Gastronomiebetriebsgesellschaft mbH Waller Stieg 5 www.restaurant-feuerwache.de - Hafenbrise Konsul-Smidt-Straße 20 www.hafenbrise.de

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Großmärkte, Direktgeschäfte, Frucht- und Fischhandel - F. L. Bodes Nachfolger GmbH & Co. KG Am Waller Freihafen 1 www.bodes.de - Großmarkt Bremen GmbH Am Waller Freihafen 1 www.grossmarkt-bremen.de - Hameico Bremen Am Winterhafen 5 www.atlanta.de - Schliecker Fruchthandelsges. Bremen mbH Am Waller Freihafen 1 www.schliecker-fruchthandel.de - TOPAK Fruchtimporte Am Waller Freihafen 1 www.topak.de - Zerres & Co. GmbH Am Kaffee-Quartier 3 www.zerresfruitpartners.com

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Tauch- und Unterwassertechnik - Aircon Tauchtechnik GmbH Konsul-Smidt-Straße 15 www.aircon.de - Taucher Bäcker Korffsdeich 6-7 www.tauch-technik.de

Telekommunikation - COMNET Hanse GmbH Am Kaffee-Quartier 3 www.com-net.de - My-Extra Shop Bremen/Rex GmbH Konsul-Smidt-Straße 8 s www.my-extra.de www.rexgmbh.com

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Tischlerei, Einrichtung - Strohschirm Manufaktur Konsul-Smidt-Straße 90 www.strohschirm-manufaktur.de - Tischlerei Wunderwald Auf der Muggenburg 15 www.tischlerei-wunderwald.de

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Vermessungsdienste, Liegenschaftskataster - GeoInformation Bremen Lloydstraße 4

Versicherungen - SIGNAL IDUNA Gruppe Konsul-Smidt-Straße 8 v www.signal-iduna.de - Sven Hoberg e.K. Konsul-Smidt-Straße 86 www.svenhoberg.de - Versicherungsmakler T. Kohfahl & C. Geistmann Konsul-Smidt-Straße 88 www.kohfahl.com www.geistmann.net

Werbeartikel, Werbe- und Informationsdienstleistungen - Constien – Display & Verpackung Konsul-Smidt-Straße 8 h www.constien-display.de - Giving Europe GmbH Konsul-Smidt-Straße 8 m www.givingeurope.de - merk!mal Werbemedien Konsul-Smidt-Straße 8 k www.merk-mal.com - onworks Werbeagentur Konsul-Smidt-Straße 12 www.onworks.de - P.O.S.Agency GmbH Überseetor 20 www.posagency.de - SOLLER Werbestudios GmbH Hafenstraße 55 www.soller-werbestudios.de

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INTERVIEW

ÜBERREDET

»Wir wollen Teil der Stadt werden«

Interview mit Dennis Grote, Direktor des GOP Varietés Bremen

Foto: Übersee-Magazin

Dennis Grote, 25, gehört zum Familienunternehmen GOP. Kein Wunder, dass er ein Bachelorstudium in Eventmanagement und Entertainment absolvierte. Als Direktor des GOP Varietés Bremen in der Überseestadt leitet er künftig ein Team von 100 Mitarbeitern.

Herr Grote, wofür steht GOP eigentlich? Das ist eine Abkürzung für Georgspalast, unser Stammhaus in Hannover, das wir 1992 wiedereröffnet haben. Das Haus beherbergte schon in den 1920er Jahren ein bekanntes Varieté, in dem zum Beispiel Zarah Leander auftrat. Mit dem Aufstieg der Kinos und der Fernseher verschwand das Varieté dann 1968. Es folgten Diskotheken und Restaurants. Anfang der 1990er gründeten mein Großvater und mein Vater dann GOP und hauchten der Geschichte des Hauses erneut Leben ein. In Bremen ist es anders, Sie haben am Fuße des Weser Towers in der Überseestadt neu gebaut. Ja, bisher haben wir immer in Bestandsimmobilien angefangen. Ein Neubau hat viele Vorteile, denn wir konnten 20 Jahre VarietéErfahrung mit einfließen lassen. Dennoch ist die Gestaltung der Räume und der Technik eine große Herausforderung. Schließlich sollen im Theater später 370 Personen Platz finden. Zudem bietet das Restaurant Platz für 200 und der Adiamo Club für 600 Gäste. Den Rohbau mieten wir übrigens vom Investor Siedentopf, die Innenausstattung übernehmen wir selbst. So investieren wir insgesamt etwa vier Millionen Euro hier in Bremen. Was erwartet die Bremer in Ihrem Haus? In Deutschland gibt es eine tolle Varietékultur. Jedes Varieté will Menschen unterhalten und begeistern durch künstlerische Acts, Artistik und Humor. Wir versuchen da immer noch eine Schippe drauf zu legen und den Menschen etwas zu bieten, das sie noch nicht gesehen haben. Etwa durch die Verbindung von Ambiente, Show und Gastronomie. Denn bei uns können die Gäste zur Show ein Essen buchen oder nachher im Restaurant oder im Club den Abend ausklingen lassen.

Was kostet denn ein Besuch im GOP? Die Show samt Zwei-Gänge-Menü kostet zum Beispiel am Mittwoch und Donnerstag 39 Euro pro Person. Unser Ticketsystem ist da aber ganz flexibel: ob mit oder ohne Essen, Eintritt in den Club oder Übernachtung im Steigenberger Hotel direkt nebenan. Wir wollen jeden erreichen und einen Abend im GOP soll sich jeder leisten können, Am 8. September geht es los. Wie läuft der Karten-Vorverkauf? Die Bremer übertreffen unsere Erwartungen bei weitem. Wir hätten nicht mit so guter Resonanz gerechnet, zumal die Bremer ja für ihre Zurückhaltung bekannt sind. Vermutlich profitieren wir hier durch die Bekanntheit der Häuser in den anderen Städten.

»Die Bremer übertreffen unsere Erwartungen bei weitem« Und womit machen Sie den Auftakt an der Weser? Die Premierenshow heißt »Glanzlichter« und wird eine Überraschung für die Gäste. Unser Moderator Matthias Rau wird durch den Abend führen, und er hat zehn Künstler aus der ganzen Welt dabei. Mit Mareike Koch ist darunter übrigens auch eine Bremerin. Nur so viel: Die Show ist eine Mischung aus Akrobatik, Musik, Comedy, Tanz und moderner Zauberei. Das Ganze servieren wir immer mit einer guten Prise Humor. Wie finden Sie denn die Künstler für Ihre Shows? Bei GOP gibt es alle zwei Monate eine neue Show. Dafür haben wir eine eigene Agentur, die zum einen die Shows kreiert und zum anderen permanent in der Welt unterwegs ist und Künstler sucht. Seite 30

Wie sind Sie überhaupt auf Bremen als GOP-Standort gekommen? Bremen ist eher auf uns gekommen. Die Wirtschaftsförderung kam vor sechs Jahren auf uns zu. Sie hatte in der Überseestadt den Standort parat und mit dem Unternehmen Siedentopf einen Investor für den Bau des Gebäudes. Uns gefiel die Idee und da begannen wir uns mit der Stadt und den Möglichkeiten zu beschäftigen. Wir erkannten schnell Parallelen beispielsweise zu Münster, wo wir bereits einen Standort haben. Bremen zählt mehr als 500.000 Einwohner und ist regionales Zentrum für den Nordwesten. Die Hansestadt ist also nicht zu groß und nicht zu klein. Wir wollen mit unseren Häusern immer Teil der Stadt werden und dafür sehen wir hier beste Chancen. Wie denken Sie als Neubremer denn über die Überseestadt? Ich war schon viel in der Welt unterwegs und oft sind mir da solche großen Stadtentwicklungsprojekte aufgefallen. Eines unterscheidet das Mammutprojekt Überseestadt jedoch in meinen Augen: Ich habe hier erstmals das Gefühl, dass es funktioniert. Trotz der Weitläufigkeit merke ich, dass da Leben ist und ich bin sicher, dass es sich toll entwickeln wird.

Daniel Günther (34): Bekam kürzlich Karten für eine GOP Show geschenkt und ist schon sehr gespannt.

ACHTUNG! WIR ARBEITEN AN IHREM UNTERNEHMENSERFOLG

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