UZH Journal 1/17

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47. Jahrgang Nr. 1 Februar 2017

Die Campus-Zeitung der Universität Zürich Mitbestimmen an der UZH

Top Ten in den Medien

Fakten gegen Unrecht

Die Gestalterin

Derzeit werden die Stände an der UZH neu gegliedert. Ein guter Moment für den Einstieg in die Universitätspolitik.

Im Jahr 2016 hat die UZH-Abteilung Media Relations 100 Mitteilungen veröffentlicht. Welche haben am meisten Echo ausgelöst?

Krieg, Mord und Folter: Die Politik­ wissenschaftlerin Anita Gohdes bekämpft Unrecht mit harten Zahlen.

Maria Lezzi, Direktorin des Bundesamtes für Raumplanung, bestimmt mit, wie wir unseren Wohn- und Lebensraum nutzen.

Aktuell, Seiten 3 und 5

Aktuell, Seite 5

Im Rampenlicht, Seite 11

Meine Alma Mater, Seite 13

Illustration: Niklas Briner

Transparenz-Offensive

www.uzh.ch/news (25.1.2017)

Abschalten, durchatmen: Rituale helfen, den Geist zu beflügeln.

Freiräume für den Kopf Kreativität und Innovationskraft werden heute grossgeschrieben – in der Wirtschaft genauso wie in der Wissenschaft. Wie aber kommen wir auf neue Ideen für ein spannendes Experiment, eine originelle Hypothese oder ein zukunftweisendes Projekt? Und vor allem: Wann und wo fliegen uns diese schöpferischen Gedanken zu? Meist geschieht es nicht beim angestrengten Nachdenken im Büro oder im Labor, sondern dann, wenn wir abgelenkt, offen und entspannt sind. Spielerische Atmosphäre «Man muss den Kopf frei haben, um kreativ zu sein», sagt Carel van Schaik. Musse ist deshalb für den UZH-Anthropologen ein wesentlicher Faktor für Kreativität. Davon scheint man auch bei Google überzeugt zu sein. Das IT-Unternehmen hat in seinen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen Rutschbahnen montiert. Mit solchen spielerischen Installationen will die Firma eine Atmosphäre schaffen, die nicht an Arbeit

erinnert und dadurch die Kreativität der Mitarbeitenden fördern soll. Neben solchen unternehmerischen Massnahmen, die quasi die «corporate creativity» anstacheln sollen, gibt es aber auch ganz individuelle Strategien, um den Geist zu beflügeln und sich für Neues zu öffnen. Wir haben deshalb Menschen an der UZH gefragt, wovon sie sich inspirieren lassen und was sie tun, um den Kopf für neue Ideen frei zu machen. Die Antworten darauf sind ganz unterschiedlich ausgefallen. «Wir sollten dem Zufall Raum lassen und den fächerübergreifenden Austausch mit Kollegen fördern», meint Andreas Wagner. Der Evolutionsbiologe hat sich bei dieser Aussage von der Natur inspirieren lassen. Denn Wagner erforscht, wie im Lauf der Evolution Neues entsteht. Bei biologischen Innovationen spielt der Zufall eine ganz zentrale Rolle. Um den Kopf für Neues frei zu machen, schaltet Wagner selbst seinen Intellekt ab und beschäftigt sich mit Dingen, die absolute Konzentration erfordern, etwa Kite-Surfen oder Musizieren.

Hotspot Biodiversität

Gedanken zum Fliegen bringen Kein Sturm, aber der Fahrtwind bei einer Fahrradfahrt bringt für Stefanie Kahmen, die Lei­terin des Bereichs Forschung und Nachwuchsförderung an der UZH, die inno­vativen Gedanken zum Fliegen. Krea­ tivität sei zwar nicht unbedingt eine Schlüssel­qualifikation in ihrem Job, sagt sie, aber Ideenreichtum sei ihr besonders wichtig: damit die Forscherinnen und Forscher an der UZH ihre Kreativität ausleben können.

Seit diesem Jahr beherbergt die UZH die Koordinationsstelle «bioDISCOVERY», mit der sie zu einer wichtigen Referenzhochschule im Bereich der Biodiversität avanciert. Die Stelle unterstützt und koordiniert weltweit Forschungsprojekte mit dem Ziel, den Wandel der biologischen Vielfalt zu überwachen, zu bewerten, besser zu verstehen und vorherzusagen. Die UZH erhielt den Zuschlag nach längeren Verhandlungen mit dem Wissenschaftsnetzwerk Future­ Earth. Diese internationale Forschungsplattform setzt sich auf globaler Ebene für die Erhaltung der Lebensgrundlagen ein und erarbeitet wissenschaftliche Grund­ lagen zur Umsetzung der Klima- und Biodiversitätskonvention. Dass die Universität die global agierende Koordinationsstelle erhalten hat, verdankt sie vor allem dem Universitären Forschungsschwerpunkt (UFSP) «Globaler Wandel und Biodiversität». Hocherfreut über den Zuwachs sind denn auch die drei Co-Direktoren des UFSP, die Professoren Owen Petchey, ­Michael Schaepman und Bernhard Schmid. Geführt wird «bioDISCOVERY» von der Wissenschaftlerin Cornelia Krug und den Co-Direktoren des UFSP.

Fokus zum Thema: Seite 6 und 7

www.uzh.ch/media (20.12.2016)

Wie und wo UZH-Angehörige auf neue Ideen kommen Roger Nickl

Die UZH hat Anfang Jahr die Interessenbindungen ihrer Professorinnen und Professoren in einem öffentlich einsehbaren Register auf dem Internet publiziert. Damit schafft die UZH Transparenz und legt die Tätigkeiten ihrer Mitarbeitenden in Führungs- und Aufsichtsgremien sowie Kommissionen offen. Das Register basiert auf den Vorgaben des Kantonsrats und listet die Verbindungen auf, zu denen eine gesetzliche Grundlage zur Veröffentlichung personenbezogener Daten vorliegt. Die Universitätsleitung begrüsst die externen Engagements ihrer Professorinnen und Professoren und den damit verbundenen Wissenstransfer in die Praxis. «Mit dem Register zeigen wir auch, dass die zusätz­ lichen Tätigkeiten mit den universitären Aufgaben vereinbar sind», sagt Rektor Michael Hengartner. Ebenfalls im Internet publiziert ist die Liste der 27 Stiftungsprofessuren. Gemäss der Fundraising-Verordnung der UZH gelten auch hier strikte Kriterien. So muss die Freiheit von Lehre und Forschung gewährleistet sein, und die Reputation der Universität Zürich darf nicht leiden. Öffentlich einsehbar sind auch die Verträge mit den Sponsoren.

Konzentration ist auch für Mark Wuest ganz zentral: «Wenn wir bewusst atmen und uns auf unseren Körper konzentrieren, können wir gedanklich Ballast abwerfen und uns für Neues öffnen», sagt Wuest, der am ASVZ Angehörigen von UZH und ETH Yoga- und Pilateslektionen erteilt. Das sei wie bei einem Sandsturm, der sich langsam legt: Der Sand sinkt zu Boden, und der Blick wird wieder frei.


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