UZH Journal 2/16

Page 1

46. Jahrgang Nr. 2 März 2016

Die Campus-Zeitung der Universität Zürich Klipp und klar

Physik und Fechten

Vom Gärtner bis zum Weibel

Multitalent

Jürg Dinner, neuer Leiter Kommunikation der UZH, setzt auf tragfähige Netzwerke und glaubwürdige Information.

Die EuroScholars-Studentin Sophia Xiao forscht an subatomaren Teilchen und liebt exotische Sportarten.

Zahlen und Fakten zur heterogensten Beschäftigungsgruppe an der UZH, dem administrativ-technischen Personal.

Philipp Tingler, VWL-Absolvent, Philosoph, Autor, Literaturkritiker, hält die Ökonomie für die Leitwissenschaft unserer Tage.

Aktuell, Seite 3

Aktuell, Seite 5

UZH in Zahlen, Seite 10 und 11

Meine Alma Mater, Seite 13

Illustration Niklas Briner

Fünf ERC Grants

Was ist privat, was öffentlich – was schützenswert, was nicht? Die Sicherung digitaler Daten verlangt Transparenz und Rechtssicherheit.

Vertrauen und Datenschutz Wie an allen Forschungs- und Lehranstalten nimmt auch an der Universität Zürich die Masse an Daten, die erfasst, analysiert, verarbeitet und gespeichert werden, laufend zu. Organisation und Verwaltung der UZH beruhen mittlerweile nahezu vollständig auf elektronischen Datenverarbeitungs- und Kommunikationstechniken. Ob Buchausleihe oder Lehrevaluation: Kaum eine Dienstleistung wird nicht IT-gestützt angeboten. Und auch im Bereich der Forschung sind Daten wichtigster Rohstoff und täglich Brot. Um den korrekten Umgang mit der Datenflut, mit Bits und Bytes, zu gewährleisten, beschäftigt die UZH seit Anfang November 2015 den promovierten Juristen und Datenschutzexperten Robert Weniger. Sein Credo: «Hochschulen profitieren von der digitalen Entwicklung, sie tragen gleichzeitig aber auch die Verantwortung für die gesetzeskonforme Anwendung der neuen technischen Möglichkeiten der Vernetzung, Auswertung und Speicherung von Personendaten.» Dabei ist für Weniger klar: Die

Freiheit von Forschung und Lehre darf nicht auf Kosten des Datenschutzes und der Datensicherheit gehen. Im digitalen Zeitalter ist das Thema für alle Akteure der Gesellschaft eine Herausforderung, besonders aber für Bildungsinstitutionen. Denn Lehren, Lernen und Forschen basieren in hohem Mass auf gegenseitigem Vertrauen zwischen den einzelnen Beteiligten. Insofern bilden gute Vertrauensverhältnisse zwischen Studierenden, der Professorenschaft, der Verwaltung, externen Dienstleistern und der Öffentlichkeit die Basis und den Rahmen für den korrekten Umgang mit persönlichen Daten. Fingerspitzengefühl nötig Vertrauen allein reicht im heutigen universitären Alltag allerdings nicht mehr. Zu Recht pocht der Datenschutz auf juristisch korrekte Anwendung der Gesetze und Richtlinien. Robert Weniger weiss, dass bei der Umsetzung Fingerspitzengefühl angesagt ist: «Mit der Regulatorenkeule herumzulaufen ist nicht zielführend. Ich bemühe mich viel-

www.mediadesk.uzh.ch (24.2.2016)

Förderungsprofessuren

mehr, allen UZH-Angehörigen den praktischen und auch ökonomischen Nutzen meiner Arbeit zu vermitteln.» Seit seinem Stellenantritt sind rund vier Monate vergangen, eine kurze Zeit für das juristisch hochkomplexe Thema, das verschiedene Rechtsgebiete tangiert. Dennoch hat Robert Weniger bereits eine Paketlösung für das Thema Datenschutz im Auftrag der UZH erarbeitet. Auf der kürzlich erstellten Homepage (www.dsd.uzh.ch) können sich Mitarbeitende über relevante Datenschutzthemen informieren; die Seite mit Links zu Schulungen, Merkblättern und Gesetzestexten wird laufend weiterentwickelt. In Arbeit ist ausserdem ein universitätsweit geltendes Reglement für die gesetzeskonforme Bearbeitung von Personendaten. Die Umsetzung dieser Ziele wird Zeit, Mittel und Kapazitäten beanspruchen. Denn die UZH übernimmt hier eine Vorreiterrolle. Aus Sicht der Universitätsleitung ist dieses Engagement nötig – und wird sich in Zukunft mit Sicherheit auszahlen.

Die Universität Zürich erhält dieses Jahr sechs durch den Schweizerischen Nationalfonds finanzierte Förderungsprofessuren. Vier Forscher und zwei Forscherinnen haben die UZH als Gastinstitution für ihre SNF-Förderungsprofessur gewählt. Die hoch qualifizierten jungen Forschenden bekommen damit die Chance, sich an der UZH wissenschaftlich weiterzuqualifizieren und mit ihrem Team ein eigenständiges Projekt zu lancieren. Für ihre geplanten Forschungsarbeiten erhalten sie eine auf vier Jahre verteilte Unterstützung von durchschnittlich je 1,49 Millionen Franken. Vier der neuen Förderungsprofessuren sind an der Philosophischen Fakultät angesiedelt: Christoph Flückiger und Alexis Hervais-Adelman werden am Psychologischen Institut forschen, Simon Townsend am Institut für Vergleichende Sprachwissenschaft und Regula Forster am Asien-Orient-Institut. Die Medizinische und Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Zürich erhalten je eine SNF-Förderungsprofessur: Catherine Gebhard startet ihr Forschungsprojekt an der Klinik für Nuklearmedizin und dem Universitären Herzzentrum Zürich, und Jason Holland wird am Institut für Chemie tätig sein.

Fokus zum Thema: Seite 6 und 7

www.mediadesk.uzh.ch (2.3.2016)

Der Datenschutzdelegierte Robert Weniger sorgt für gesetzeskonforme Abläufe. Stefan Stöcklin, Alice Werner

Fünf Professoren der UZH erhalten vom Europäischen Forschungsrat (ERC) in den kommenden Jahren zehn Millionen Euro. Mit den Consolidator Grants unterstützt der ERC vielversprechende Forschende während bis zu fünf Jahren, damit sie ihre erfolgreiche Arbeit konsolidieren können. Die Projekte sind in der Krebsforschung, Molekularbiologie, Mikrobiologie, der Hirnforschung sowie der Theoretischen Physik angesiedelt. Die Beiträge gehen an Gilles Gasser vom Institut für Chemie für nebenwirkungsarme Chemotherapeutika, Petr Cejka vom Institut für Molekulare Krebsforschung für Arbeiten über Mechanismen der DNA-Reparatur, Sebastian Jessberger vom Institut für Hirnforschung über Alterungsprozesse neuronaler Stammzellen. Beiträge erhalten des Weiteren Rolf Kümmerli vom Institut für Pflanzen- und Mikrobiologie über Kommunikationsprozesse zwischen Bakterien sowie Jaiyul Yoo vom Institut für Theoretische Physik über relativistische Effekte bei der Beschreibung von Galaxienclustern. Die ERC Consolidator Grants sind ein Fördermittel des Europäischen Forschungsrats, daneben gibt es auch ERC Starting und ERC Advanced Grants.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.