UZH Journal 2/14

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44. Jahrgang Nr. 2 April 2014

Die Zeitung der Universität Zürich Wegmarken gesetzt

Leckeres Studentenfutter

Herr der Tiere

Stimmt es, dass ...

Andreas Fischer ist Ende vergangenen Jahres von seinem Amt als Rektor der UZH zurückgetreten. Er hat Wegmarken gesetzt, die für die weitere Entwicklung der UZH von grosser Bedeutung sind. Rektor Michael Hengartner würdigt die Verdienste seines Vorgängers.

Wer bringt eigentlich das Essen auf den Mensatisch? In dieser Ausgabe stellt sich das Küchenteam der Mensa UZH Zentrum vor.

Alex RübeI, Direktor des Zürcher Zoos, erzählt über seine Studienzeit an der UZH, über Papageienforschung und Nachwuchs bei den GalapagosSchildkröten.

… Männer- und Frauengehirne sich unterscheiden? «Die Antwort ist Jein», sagt der Neurowissenschaftler Martin Meyer. In unserer Rubrik räumt er mit «gern erzähltem Unsinn» über unser Gehirn auf.

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Ein Wahrzeichen wird gefeiert

Nachwuchs für die UZH Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) hat 40 neue Förderungsprofessuren zuge­ sprochen. Die UZH ist bei der diesjährigen Vergabe die erfolgreichste Universität der Schweiz. Vier Nachwuchswissenschaftle­ rinnen und sechs Nachwuchswissenschaft­ ler haben die Universität Zürich als Gast­ institution für ihre SNF­Förderungspro­ fessur gewählt. «Das ist ein klares Zeichen für die grosse Attraktivität der UZH», freut sich Rektor Michael Hengartner. Insgesamt haben die zehn Nachwuchs­ forschenden für die nächsten vier Jahre mehr als 14 Millionen Franken für ihre For­ schungsprojekte eingeworben.

Das Hauptgebäude der Universität Zürich ist 100 Jahre alt.

Bild: Universitätsarchiv Zürich

Ersatz für ERC Grants

Städtebauliches Ausrufezeichen mit Fernwirkung: das frisch fertiggestellte Hauptgebäude der UZH auf einer zeitgenössischen Postkarte. David Werner

Mailand hat einen Dom. Über Prag thront eine Burg. In Zürich aber bestimmen zwei Hochschulen die Stadtsilhouette: Gottfried Sempers Polytechnikum wurde 1858 bis 1864 an bester Lage über den Altstadt­ dächern errichtet. Und 50 Jahre später setzte der Kanton mit dem Hauptgebäude der Universität gleich nebenan ein zweites städtebauliches Ausrufezeichen. Damit ver­ fügte die UZH, die zuvor im Südflügel der ETH einquartiert war, endlich auch über einen eigenen Repräsentationsbau. Rund 2300 Studierende besuchten 1913 die UZH, lächerlich wenige im Vergleich zu heute, aber genug, um eine akute Raumnot zu be­ wirken. Der Neubau schaffte 1914 Abhilfe, zumindest vorübergehend. Öffentlichkeit und Fachwelt zeigten sich bei der Eröffnung begeistert von dem Mo­ numentalbau. Er spiegelte die Ambitionen

der wachsenden Limmatmetropole, die sich damals ein grossstädtisches Gepräge gab. Die Einweihungsfeierlichkeiten im April 1914 dauerten mehrere Tage. Erzie­ hungsdirektor Albert Locher sprach von der Universität als einem «Wahrzeichen der Demokratie» und einer «Dienerin des Vol­ kes», Bundesrat Felix Calonder sah sie als «freie Burg der Wissenschaft». Das Haupt­ gebäude versinnbildlicht die Beziehung zwischen Universität und Gesellschaft auf mehrdeutige Weise. Es ist der Stadt zuge­ wandt, wirkt präsent und durchlässig, wahrt aber zugleich eine gewisse vornehme Distanz und Autonomie. Karl Moser, der Architekt, war ein Meister der Synthese, und die Universität war sein Hauptwerk. Bis heute ist es dieses Haus, das der UZH ein Gesicht gibt. Anregungen aus verschiedensten Richtungen – von der Lebensreformbewegung bis hin zur Evolu­

tionstheorie – flossen in das eigenwillige Werk ein. Wer sich näher mit der verschlun­ genen Planungsgeschichte befasst, staunt, wie es Karl Moser gelang, Disparates zu einer kraftvollen Einheit zu verschmelzen. Nach dem Ersten Weltkrieg wirkte die ef­ fektvolle, erzählfreudige Architektur dieses Hauses, das viel mehr sein will als eine blosse Hülle für Lehre und Forschung, wie aus der Zeit gefallen. Ein Sinn für die Quali­ täten dieses Baus entwickelte sich erst wie­ der in jüngerer Zeit. Wer die eigenen Sinne für die Besonder­ heiten von Karl Mosers Gesamtkunstwerk schärfen will, dem bieten die Jubiläumsver­ anstaltungen, auf die wir in diesem Journal hinweisen, vielerlei Gelegenheiten dazu. Die Eröffnungsfeier ist am 17. April. Den Schlusspunkt bildet am 15. Mai eine Diskus­ sion über die bauliche Zukunft der UZH. Mehr zum Jubiläum ab Seite 4

Nachdem die EU die Schweiz von Eras­ mus+ und Horizon 2020 zumindest vorläu­ fig ausgeschlossen hat, suchen Bundesrat und Hochschulen eine Übergangslösung für 2014. Als ersten Schritt schafft der Schweizerische Nationalsfonds (SNF) ein befristetes Förderungsinstrument, das be­ züglich Zielen, Art und Ausstattung mit den ERC­Förderungsinstrumenten Star­ ting Grants und Consolidator Grants korrespondiert. Entsprechende Gesuche können beim SNF eingereicht werden. Ziel ist es, den starken Forschungsplatz Schweiz zu erhalten. Über die neusten Entwicklun­ gen bei den Forschungs­ und Bildungsab­ kommen mit der EU informiert ein Online­ Dossier auf UZH News (www.uzh/news).

Nachhaltigkeit fördern Lorenz Hilty ist Ende Februar von der Uni­ versitätsleitung zum Delegierten für Nach­ haltigkeit der UZH gewählt worden. Hilty ist seit 2010 Professor für Informatik und Nachhaltigkeit an der Universität Zürich. «Hochschulen sind von ihrem Wesen her nachhaltige Institutionen», so Hilty an ei­ ner Podiumsdiskussion im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche von UZH und ETHZ Anfang März. «Sie produzieren Wissen, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» Zu seinen künftigen Aufgaben als Delegierter gehört es, an der UZH Projekte für nachhal­ tige Entwicklung in Lehre und Forschung zu fördern und zu initiieren. Zudem will er die Betriebsabläufe der UZH auf mögliche Verbesserungen im Umgang mit Energie und natürlichen Ressourcen untersuchen.


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