Vangarditst Magazin #25

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ISSUE 25 / Juni 2012

Progressives online-Magazin

Auf Achse

HOW TO SURVIVE IN

PANAMA CITY Fassade

DESIGNER WALTER VAN BEIRENDONCK

DAS MULTITALENT VON ANTWERPEN Radar

WAFFEN DER STADTGUERILLA SAMENBOMBEN UND STRICKLAPPEN




° N

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Die in Artikeln getätigten Meinungen obliegen der Verantwortung ihrer jeweiligen Urheber und entsprechen nicht notwendigerweise jenen von VANGARDIST.

Impressum: Herausgeber und Geschäftsleitung: VANGARDIST Ltd. & CO. KG Carlos Gómez & Julian Wiehl Chefredakteur: Julian Wiehl Textchef: Ejo Eckerle Moderedaktion: Mirza Sprecakovic Musikredaktion: Juan Danilo Zamora Unterstützung der Redaktion: David Winterberg, Gregor Schmidinger Redaktion: Andrew Ütt, Juan Danilo Zamora, Steffen Westermann, Stefan Reinhardt, Martin Zierer, Julian Wiehl, Ana Kaan Fotoredaktion: Tamara Pichler Online-Assistenz: María José Villamil Rodríguez Fotografie: Christopher Klettermayer, Christoph Hofbauer Lektorat: Jay Bannmuller, Andrew Ütt Übersetzung: Lisa Voigt Produktion und Styling: Mirza Sprecakovic Fashion-Assistenz: Dominik Wieczorec & Kevin Morocutti Grafische Gestaltung: Magdalena Weyrer Video Schnitt/Kamera: Cristóbal Hornito / Tamara Pichler VANGARDIST Ltd. & CO. KG Mariahilferstraße 124 Top 10 - 1070 Wien


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EDIT ORIAL

Lieber Vangardist, willkommen zur „Guerilla“-Ausgabe. Paradoxerweise macht der Krieg Menschen besonders kreativ und ideenreich. Kein Wunder, dass deshalb auch die Mittel im Kampf gegen das Establishment und die konditionierte Gesellschaft immer phantasievoller werden. In „Guerilla in the City“ berichten wir über die neuesten Taktiken der Straßenkämpfer. Diese reichen vom Guerilla Gardening über Reverse Graffiti und Seed Bombs bis hin zum Kampf-Stricken. Jawohl, das mit den zwei dicken Nadeln und einem Wollknäuel! Ein Mann, der schon lange vor Banksy Häuserfronten für seine provokanten politischen Parolen nutzte, ist „Blek le Rat“. Seit 1971 wirkt er von Paris aus in aller Welt und hat schon so einiges auf seine Kappe nehmen müssen bei seinem Einsatz für die gute Sache.

Kämpferisch zeigt sich auch Kristen Stewart („Twilight“) in der Neuverfilmung von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“. Ganz anders als im Zeichentrick kämpft sie diesmal mit einer ganzen Armee gegen die böse Königin, gespielt von Charlize Theron. VANGARDIST hat ein traumhaftes Fotoshooting in der Belle Etage des Radisson Palais Hotels in Wien und in Kooperation mit Universal Pictures realisiert – ein „Must see“ dieser Ausgabe. Revolutionäre Grüße und gute Unterhaltung mit dieser Ausgabe wünschen

Julian Wiehl & das VANGARDIST - Team



Radar

Radar

Radar

Fassade

Fassade

Auf Achse

STADTGUERILLA

BLEK LE RAT

SNOW WHITE

BEIRENDONK

POOL POSITION

PANAMA


IN DEX RADAR – Im Garten des Widerstands 12 Samenbomben und Stricklappen

FASSADE – Shooting – A tribute to Snow White and the Huntsman 52 – Shooting – Pool Position 20 – Das Multitalent von Antwerpen 72 Walter Van Beirendonck im Portrait

– Editor's Choice 84 – Shopzone 102 BALANCE – Beauty 48 Öko-Pflege

AUF ACHSE – How to survive in Panama City 38 – Places 106 Soziale Architektur

VANGART – Blek le Rat 88

Im Schatten der Nacht

– Hört das! – Empfehlungen für Hörsinnige 120 CELEBRATION – Up-coming! 124



PROGRESSIV GENUG FÜR UNSEREN

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RADAR

TEXT: STEFFEN WESTERMANN

im garten des widerstands Samenbomben und Stricklappen – (C) Flickr_Christiano Betta

die neuen Waffen der Stadtguerilla


hen seit den c a m n e d a k c u nd S itzblo r au s. Doch u lt Demos, Pla kate u k st te ro P r e ka nnten M ix d a hren interJ n te 196 0 ern den be tz le n e d idersta nd s ist in geworden – r e d d ie Welt des W rn e ill h sc d ä ltiger u n ri lla Knitti ng. nationa ler, vielf e u G d n u g in n rde mit Gueri lla Ga


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Kaufhausbrände, Bombenanschläge auf Banken, Schießereien in der Fußgängerzone, Revolverhelden mit vielen weiblichen Groupies: So streifte die Stadtguerilla in den 70ern durch die Großstädte. Ging es damals noch um die bewaffnete Revolte gegen einen autoritären Staat und ganz allgemein gegen den Kapitalismus, geht es bei den modernen Guerilleros friedlicher zu. Die neuen Widerständler greifen zu subtilen Mitteln, um sich neue Räume in der Stadt zu erobern. BLUMIG-GEMÜSIGER UNTERGRUND Guerilla Gardening ist so ein Beispiel. Vorläufer gab es schon in den 60ern bei der Hippie-Community. Selbst angebautes Getreide, täglich frisches, gesundes Brot, bunte Pullover gestrickt aus der Wolle hauseigener Schafe – die frühen Landkommunen waren ein Vorbild für die Guerilla-Gärtner. Im New York der 70er wollten sie den Lebensraum für den Großstadtmenschen zurückerobern oder wenigstens lebenswerter gestalten. Zwischen Hochhausschluchten und mehrspurigen Straßen pflanzten sie auf schmalen Grünstreifen Kohl, Karotten oder Ra-

dieschen an. Auf Brachen ließen sie Kartoffeln und Tomaten sprießen. Die Idee fand, von Großbritannien ausgehend, in den letzten Jahren auch Anhänger in Großstädten wie Berlin oder Paris. Wilde Gärtner bedienten sich heimlich ausgesäter Pflanzen als Zeichen des zivilen Ungehorsams. Der Protest in Städten richtete sich besonders gegen die postmodernen Wohnsiedlungen der vergangenen dreißig Jahre, die vielen hässlich und unbehaglich erschienen. Anfänglich war die Proteststimmung eher unspezifisch und richtete sich gegen alles Mögliche – Umweltzerstörung, Korruption der politischen Klasse – und war Ausdruck allgemeiner Kapitalismuskritik. Doch immer wieder gerieten die zubetonierten Innenstädte der 70er und 80er Jahre ins Schussfeld der Kritiker. Diese subversive Haltung hat sich zu einer Gemeinschaft der urbanen Landschaftsgärtner weiterentwickelt. Inzwischen ist das Thema bei Politikern in Städten und in Forschungseinrichtungen angekommen. In Bamberg gibt es das Projekt „Urbaner Gartenbau“, das ein Grund für die Ernennung der Domstadt als UNESCO-Weltkulturerbe war. Ein an-


deres Beispiel ist die Initiative „Eine andere Welt ist pflanzbar“, die mit gemeinschaftlichem Gärtnern für eine gerechtere Gesellschaft kämpfen will. KAMPF DEN ÖDEN INNENSTÄDTEN! Der Vorplatz des Berliner Hauptbahnhofs ist ein schönes Beispiel, wo die Guerilla Gardeners zuschlagen bzw. aussäen sollten: ziemlich überdimensioniert, lieblos hingepflanztes Grün, vereinzelt steht mal ein Café in dieser wüsten Ödnis rum. Eigentlich fehlt nur noch ein großes Schild, das zur nächsten Tiefgarage weist. Da helfen nur noch Samenbomben. Sie klingen kr_so

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gefährlicher, als sie sind, aber ihre Wirkung ist ziemlich blumig. Die GartenGuerilla bevorzugt für ihre Aktionen an den zentralen Schandflecken sogenannte Überraschungspflanzungen. Dafür verwendet sie Samenbomben, die aus einem „naturexplosiven“ Gemisch bestehen: Ton, Erde und Pflanzensamen werden zu kleinen Kugeln geknetet, getrocknet und sind dann reif für die Aussaat. Beim Spazierengehen oder beim Radeln lassen sie sich unauffällig am Straßenrand, an Plätzen oder Verkehrsinseln verstreuen. Beliebt sind graue Betonpfeiler bei den Guerilleros. Zur ökologischen Verzierung dieser schön-scheußlichen Objekte haben sie sich ein wirksames Rezept ausgedacht. Buttermilch und Moos zusammengerührt spritzen sie als nährstoffreiche Brühe auf den tristen Beton. Dieses Rezept eignet sich auch hervorragend für triste Hauswände. Und bei idealen klimatischen Bedingungen wie etwas Feuchtigkeit und Wärme begrünt das Moos die bleiernen Betonwüsten. Am 1. Mai 2000 veranstalteten in London die europäischen Anhänger dieser neuen Ökofreaks ein großes Happening am Verkehrsknotenpunkt Parliament Square, wo sich eine bun-

te Mischung aus Umweltaktivisten, Anarchisten und Globalisierungskritikern zusammenfand. Gemeinsam hielten sie Transparente hoch, auf denen sie ankündigten, die Straßen und Plätze zurückerobern zu wollen. „Bewaffnet“ mit Blumenerde, Setzlingen, Schaufeln, Hacken und Spaten gruben sie Teile des Rasens am Parliament Square um und bepflanzten ihn neu. Ihre Nachahmer der letzten Jahre ordnen die Pflanzensetzlinge zu typischen Symbolen wie dem PeaceSymbol der Friedensbewegung an oder säen Gemüse in gepflegten Parks aus, um auf den Hunger in der Welt hinzuweisen. Dazu gehört auch der Kampf gegen die Freilandversuche mit genmanipulierten Pflanzen, die sie durch heimliches Aussäen von naturbelassenen Pflanzen sabotieren.


linke e! masch NATUR, STADT, SUBVERSION: VOM GARDENING ZUM KNITTING Die Stadt-Natur-Protestaktionen sind vielfältig und haben auch immer wieder Bezüge zur Kunst. Joseph Beuys, einer der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts, hatte großes Interesse an der Naturgartenbewegung. Eines seiner bekanntesten Werke sind die 7.000 Eichen, die er 1982 anlässlich der documenta 7 in Kassel pflanzen ließ. Das Motto lautete: "Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“. Großen Spaß hätte Beuys sicher auch mit dem jüngsten Trend städtischer Protestkultur: Guerilla Knitting – was so viel wie Guerilla-Aktionen mit Strickware (C) Flickr_Twilight Taggers


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heißt. Anfangs mehr Street-Art denn politischer Protest, richtete sich Guerilla-Knitting allenfalls gegen die Eintönigkeit der Städte. Erste Knittings verzierten Türklinken in texanischen Wohnhäusern, die von Strickerinnen als farbenfrohe Accessoires verkauft wurden. Vereinzelte Strickkunstwerke mit politischen Botschaften haben es nach Deutschland geschafft, etwa beim Protest gegen den Stuttgarter Hauptbahnhof oder als Demonstration gegen die Atomkraft nach der Katastrophe von Fukushima. So waren beispielsweise kleine Stricklappen mit Anti-AKW-Symbolen an Bäumen in Berlin zu sehen, in Düsseldorf wiederum hatte man Armbinden an Bronzefiguren festgebunden. Inzwischen greifen politische Aktivisten das Thema auf, wie zum Beispiel die Mitmach-Strickguerillagruppe „Linke Maschen“, die sich Anfang 2012 in Dortmund gegründet hat. Beim 2011 ins Leben gerufenen „Guerilla Knitting Award“ geht es dagegen mehr um die einfallsreiche Verschönerung der Innenstädte. Und da gibt es noch viel zu tun. Ob Guerilla Gardening oder Guerilla Knitting – allen ist der Wunsch gemein, sich gegen immer gleiche Ar-

chitektur, menschenfeindliche Stadtwelten und verkrustete politische Strukturen zu wehren. Für die politische Protestkultur sind die friedlichen und kreativen Guerilla-Aktionen ein Gewinn beim steten Kampf gegen Spießertum und Gleichförmigkeit.

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FASHION EDITOR

Mirza Sprecakovic www.mirzasprecakovic.blogspot.com

PHOTOGRAPHY

Christoph Hofbauer www.kidizin.com

HAIR & MAKE UP

Alexandra Elena www.alexandra-elena.com

MODELS

Martin Migschitz / nextcompany Johannes G. / body&soul

ASSISTANT MAKING OF

Dominik Wieczorek & Kevin Morocutti Tamara Pichler www.egadidit.blogspot.com


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KINGA M R H ME R S IN DE O T O F OF D ND IPA U E N O IPH APP: NSEHEN HIER A


POOL POSITION

K A M E R A : TA M A R A P I C H L E R S C H N I T T: C H R I S T O P H H O R M A K INTERPRET/ TRACK: CONNRA - 'SOFTER UNSOUND'

MAKING OF


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AUF ACHSE TEXT: STEFAN REINHARDT FOTOS: STEFAN REINHARDT (wenn nicht anders angegeben)


© Mariassa Strniste

Ach, wie schön ist Panama!

Denn dort gehört die Leichtigkeit des Seins zum Alltag


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Auf einer Fläche so groß wie Bayern erstreckt sich die schmalste Landenge Mittelamerikas – Panama. Doch anders als Österreichs Nachbarn strahlen die Panameños die Leichtigkeit des Seins aus. Umgeben von badewannenwarmem Meer, durchzogen vom Dschungel, der aus Costa Rica im Westen und aus Kolumbien im Osten hereinwuchert, ist Panama das Traumland für alle, die Natur und großstädtischen Lebensstil kombinieren wollen: „Nimm dir ein Blatt Papier zur Hand, schließ deine Augen und stell dir das Paradies vor. Nun zeichne auf, was du siehst – so sieht Panama aus.“ Den Besuch eines sehr guten Freun-

des nehme ich zum Anlass, um endlich einmal Panama zu bereisen. Zahllose Anekdoten und Schwärmereien über das exotische Fleckchen Erde ziehen mich zu Beto und seiner Familie, die in der Hauptstadt leben. An der südlichen Ein- und Ausfahrtsschneise des Panamakanals erstreckt sich die pulsierende Metropole von Panama City. Entlang der Pazifikküste sprießen die Wolkenkratzer aus dem Boden und bieten Unterkunft für rund eine Million Menschen. Ein Drittel der Bevölkerung Panamas lebt in der Hauptstadt und macht die Stadt zum neuesten Hotspot Mittelamerikas. Die Großstadt zieht ein buntes Spektrum von Menschen


an, neben Geschäftsleuten und FirstClass-Touristen vor allem auch Rucksacktouristen. Panama City ist eine Drehscheibe für Reisen durch Süd- und Mittelamerika und zudem vor allem eines: preiswert.

Nightlife deluxe

© Ken Mayer

Touristisches Massenspektakel habe ich Beto strikt verboten, der mir umgehend den Reiseführer aus der Hand reißt, um mir einen Wodka mit frischgepresstem Guavesaft zu reichen. Er verweist auf den Balkon mit der Couch, von der aus wir auf die endlose Weite des Stillen Ozeans blicken. Beto schmiedet Pläne für die Nacht. Er will

es krachen lassen und bestellt seine Freunde in die Bamboo Bar. Weiterhin erklärt er mir, dass man in drei Bezirken der Stadt ausgehen kann: in Casco Viejo, der historischen Altstadt, im Business District und dem Amador Causeway, einer Barmeile, die als Brückenkonstruktion die kleinen vorgelagerten Inseln miteinander verbindet. Im Bamboo angekommen, sitzen schon eine Handvoll braungebrannter Jungs in Markenklamotten und Mädels mit High Heels im Außenbereich der Bar. Natürlich Palmen und Salsamusik. Der kleine Tisch ist schon vollgestellt mit Balboa, Cerveza Panama und At-


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gängigen Clubs aus der Heimat. Ich erkundige mich bei Betos Freund Javier nach dem Gay-Nightlife. Er behauptet, dass es für schwule Panamaer interessanter ist, in hippe "Hetero"-Clubs zu gehen als in einschlägige Lokale. „Diese sind immer die letzte Instanz des Abends. Hier ist es so viel aufregender, und die Typen sehen besser aus“, sagt er und vertröstet mich auf später. Ein Später gab es nicht an jenem Abend. Denn die Meute ist davon überzeugt, mir das authentischste panamaische Nachtleben zeigen zu müssen. Wir kehren also im Privé ein, einem Urgestein der örtlichen Clubszene und Symbol für Panamas ausgehfreudige Bevölkerung. Tanzen ist ein Nationalsport – am

© Beide: Ken Mayer

las-Bierflaschen. Das Bier kostet hier nur einen Dollar, und das Einzige, was sich schneller bewegt als der Kellner, der immer neue Flaschen herbeibringt, ist der Ventilator, der versucht, für Kühlung zu sorgen. Angeheitert steigen wir alle ins Auto – Fahren mit einem gewissen Promillepegel gehört zum guten Ton –, und es geht ins Isabella, in den angesagtesten Club der Stadt. Die Frauen scheinen gerade vom MissWorld-Schönheitswettbewerb zu kommen und die Männer haben ihren Hang zu Accessoires entdeckt. Kettchen hier, Armband da und jede Menge BlingBling. Die Musik entspricht dem neuesten amerikanischen Einfluss und unterscheidet sich nicht von jener der


liebsten die ganze Nacht lang und unter den Augen möglichst vieler Menschen.

Reggaeton-Automatismus Das Nachtleben der Stadt ist so artenreich wie der Regenwald, der sie umgibt, und im Laufe der Woche schaffen wir es dann auch, den einen oder anderen Gay-Club zu besuchen, darunter Distinción, BLG, Icon und Planet Lounge. Betos Freunde hatten recht: Die Clubs hier füllen sich erst ab halb drei in der Früh. Und wieder begegnet mir die Markenhemdendominanz, die sich zur Ausgehuniform stilisiert hat: schick, schicker, Panama-City-Nightlife. Alles sehr ästhetisch. Gespannt warte ich schon auf

die magische Drei-Uhr-Grenze, bei der der DJ auf Reggaeton umstellt. Dieses Phänomen habe ich schon in den anderen Clubs beobachtet: Wie der Pawlowsche Hund wird das Partyvolk bei dieser Mischung aus Dancehall, Reggae und Karibikklängen in totale Ekstase versetzt. Jeder noch so lustlose Typ lässt sich anstecken und zuckt jetzt über die Tanzfläche. Das Stroboskop blitzt unaufhörlich zum DancehallBeat, doch gegen 6 Uhr Früh machen die Beine schlapp. Es ist unglaublich, dass mitten in der Woche so eine Stimmung zustandekommt. Aufgekratzt von seinen Lieblingsrhythmen schlägt Beto vor, den Abend in einem PushButton-Hotel ausklingen zu lassen. Kei-


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ne Ahnung, was das ist, aber alle stimmen zu. Zu fünft fahren wir mit kurzem Zwischenstopp für Snacks und Getränke zum Stadtrand. In einem eingezäunten Komplex befinden sich winzigkleine Reihenhäuser mit vorgelagerter Garage. Wir belegen eine der offenen Garagen, steigen aus und drücken den Knopf zum Schließen des Tores von innen zu. Aha – push the button. Beto sammelt von jedem drei Dollar ein und schiebt sie durch den Briefkastenschlitz einer Tür am anderen Ende der Garage. Drei, zwei, eins, und die Tür öffnet sich. Ein großer, gefliester Raum mit riesigem Bett, auf dem ein Stapel frisch gewaschener Handtücher liegt.

Dem Bett gegenüber steht ein Fernseher, in dem gerade ein Porno läuft. Beto liefert mir sodann die einleuchtende Erklärung: „Die meisten Kerle leben bis zur Hochzeit bei den Eltern. WGs oder alleine wohnen ist nicht üblich. Und irgendwo müssen wir ja einen Ort für ungestörten Sex haben.“ Und weiter: „Selbstverständlich machen wir jetzt keine Orgie, sondern plaudern ein wenig und chillen in dieser verruchten, obszönen Atmosphäre.“ Die totale Berlin-Attitüde, denke ich mir und freue mich auf Frühstück im Bett. Von diesen Stundenhotels gibt es jede Menge am Rande der Stadt.


Heil Karneval! Eine Oase in der geschäftigen Großstadt ist der Cerro Ancon, ein kleiner Berg, der ein wenig Dschungelflair in die Stadt bringt. An seiner Spitze weht die panamaische Flagge. Nach einem leichten Anstieg erreichen wir den Gipfel und werden mit einer grandiosen Aussicht belohnt: der Ozean und die Stadt zu Füßen auf der einen, der prächtige Kanal auf der anderen Seite. Zudem ist der Hügel beinahe menschenleer und wird nur von ein paar Joggern frequentiert. Dem Viertel am Fuß des Hügels wird einmal im Jahr eine be-

sondere Ehre zuteil, nämlich wenn die Anwärterin zur Karnevalskönigin dort ihre Generalprobe abhält. Tausende Menschen – 99 Prozent davon Männer, die Männer mögen – strömen zum Auftritt ihrer Königin, hören sich ihre selbst komponierten Lieder an, versuchen mitzusingen und wünschen ihr unter Saufgelagen alles Gute für den Karneval. In Panama City zeigt sich Panama von seiner liberalsten Seite. Vor allem die junge Generation erkennt den Vorteil der urbanen Kultur und zelebriert in einer der aufregendsten Städte der Welt ihr selbstbestimmtes Leben.


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FACTBOX Panama

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CLUBS BLG, Calle 49 und Calle Uruguay LIPS Centro Comercial Splash, 2. Stock, Ave. Manuel E. Batista www.lips-panama.com PRIVÉ Calle Uruguay/Bella Vista gegenüber La Rioja Restaurant, zwischen 48th und 49th Street. ISABELLA Las Terrazas, Multiplaza Pacific, Punta Pacífica www.isabella.com.pa DISTINCIÓN Facebook: Distincion-Private-Club ICON & PLANET LOUNGE Die Clubs teilen sich einen Eingang Via Juan Pablo 2, Detrás del Antiguo DEPOSITO www.iconclubpanama.com

XSCAPE 15 Calle Camino de la Amistad Facebook: Xscape Bar RESTAURANTS MANOLO CARACOL Avenida Central y Calle 3ra – Casco Antiguo Es gibt keine Speisekarte, sondern ein festgelegtes, täglich wechselndes Menü. PUERTA DE TIERRA STEAK HOUSE Avenida Central con Calle 9, Edif. Montefiore – Casco Antiguo CAFÉS DIABLO ROSSO Avenue A und 7th Street, Casco Antiguo inklusive Kunstausstellung www.diablorosso.com BAR BAMBOO Zona Viva, hinter Figali Convention Center, Calzada Amador


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BALANCE

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REDAKTION: JUAN DANILO ZAMORA

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Credits Fashion Editor Photography Make Up Hair Models Assistant Assistant Photography Making Of

Mirza Sprecakovic www.mirzasprecakovic.blogspot.com Christopher Klettermayer www.klettermayer.com Alexandra Elena www.alexandra-elena.com Patrick Idinger Corinna Laimer / stella models Daniel Mathew / motheragency Lea / tempomodels Sasha M. / bodyandsoul vienna Dominik Wieczorek & Kevin Morocutti Daniel Hรถflehne Tamara Pichler www.egadidit.blogspot.com

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Kamera: Tamara Pichler Schnitt: Christoph Hormak Interpret/ Track: GNILYF - 'Mystery Cube'


Multitalent Antwerpen

Das

von

Designer

Walter Van Beirendonck im Portrait

TEXT: ANA KAAN FOTO: KOLLEKTION WALTER VAN BEIRENDONCK

Walter Van Beirendoncks Karriere hatte einen mühsamen Start. Bei der Aufnahmeprüfung zur Royal Academy of Antwerp fiel er durch. Er musste erst ein Vorbereitungsjahr absolvieren. Angeblich entsprachen seine Zeichenkünste nicht dem geforderten Niveau. Dieses Jahr des Wartens und der Ungewissheit hat ihm anscheinend gut getan, denn er ist heute gerade für seinen grafischen Stil bekannt. Heute zählt er zu den bekanntesten Absolventen der belgischen Elite-Modeuniversität.



Anfang dieses Jahres ging die erste Retrospektive des enfant terrible, “Dream the world awake”, im Antwerpener Museum für Mode zu Ende. Damit wurde ein außergewöhnlicher Designer gewürdigt, der sich und seine Arbeit immer im Wandel empfindet.

METAMORPHOSE

1986 begann seine Erfolgsgeschichte als Teil der „Antwerpen 6“ zusammen mit Dries van Noten, Dirk Van Saene, Dirk Bikkembergs, Marina Yee und Ann Demeulemeester. Neben der Arbeit an seinem eigenen Label, das seit 1983 besteht, entwarf er bis 1992 auch für die sportliche Linie von Gianfranco Ferrè. 1995 benannte er sein Label in “Wild + Lethal Trash”(W+LT) um und feierte damit weltweit kommerzielle Erfolge. In Kooperation mit Mustang entwarf er Mode für die youth culture der

90er, deren Fokus vor allem auf ungewöhnlichen Materialien, Form und grafischen Einflüssen lag. Wie viele andere Designer hatte er die Rechte an seinem eigenen Namen verkauft und arbeitete anschließend unter dem Namen “aestheticterrorists”. Mittlerweile wirkt er jedoch wieder unter


seinem eigenen Namen und hat sein Label deutlich verkleinert. Im Gespräch mit A Magazine betont er, dass sein Verhältnis zur Mode mit den Jahren besser wurde: “Seit ich meine Firma wirklich verkleinert habe, kann ich tun, was ich will. Ich kann meine Statements machen, entscheiden, in welche Richtung ich in einer Saison gehen will.” Mit den Rechten an seinem Namen kaufte er sich auch seine Freiheit zurück. Immer noch verspürt er Lust auf Experimente und will Grenzen ausloten.


VERÄNDERTE WAHRNEHMUNGEN / GENDER

CROSSING

Walter Van Beirendonck entwirft hauptsächlich für Männer, aber viele seiner Entwürfe sind Unisex. Manches wird auch für den weiblichen Körper angepasst oder entworfen. Von Anfang an waren die Themen Gender und Sexualität wichtige Inspirationen für seine Arbeit. Oft nimmt er ein Element, das eigentlich aus der Welt der weiblichen Kleidung stammt, und integriert es in seine Vision. Wobei er feststellen musste, dass auch heute noch viele Leute Probleme haben mit ihren Gefühlen und ihrer Wahrnehmung von Gender. Walter Van Beiren-

donck entwirft farbenfrohe, optimistische und zukunftsorientierte Bekleidung. Unter dieser äußeren Schicht liegt aber immer ein tiefergehendes Thema sozialer Orientierung. Dies zu entdecken überlässt er dem Träger. Er nötigt niemanden, sich mit Themen wie AIDS, Terror, Toleranz, Rassismus und wirtschaftlichen Problemen auseinanderzusetzen. Sein experimenteller Ansatz soll aber trotzdem zu tragbaren, komfortablen Stücken führen.


VIELSEITIGKEIT Neben seiner Arbeit als Designer reüssiert Walter Van Beirendonck in vielen anderen Bereichen. Lange Zeit wirkte er zusätzlich noch als Professor für Mode an seiner Alma Mater. 2001 übernahm er zudem die Leitung für sechs große Projekte, die Antwerpen als Zentrum einer neuen, modebewussten Generation von Designern mehr Visibilität verschaffen sollte. Er kuratierte Ausstellungen über Coco Chanel und Rei Kawakubo, über die Veränderung der Körperform durch Mode und durch ethnische Gruppen. Er organisierte eine Videoinstallation, in der





hunderte Menschen davon erzählen, wie Mode ihr Leben berührt hat. Im Rahmen dieses Programmes entstand auch ein Magazin, dessen Inhalte von wechselnden Kuratoren gestaltet werden, aber den Fokus auf belgisches Design richten. Das A Magazine ist auch heute noch eines der wichtigsten, interessantesten und innovativsten Modemagazine. Das Konzept der wechselnden Kuratoren ist geblieben und gibt damit einen Einblick in die Welten der kuratierenden Designer.

DIE ÖSTERREICH-CONNECTION /

HAUT UND HÜLLE

Geeint nicht nur durch ihre anfänglichen Schwierigkeiten, eine Universität von ihrem Talent zu überzeugen, haben sich Erwin Wurm und Walter Van Beirendonck 2011 zu einem gemeinsamen Projekt im Rahmen von Erwin Wurms Soloausstellung im Antwerpener Middleheim Museum zusammengeschlossen. Für beide ist der Übergang zwischen Skulptur und Mode fließend, und für beide sind Raum und Volumen in Relation zum menschlichen Körper wichtige Themen ihrer Arbeit. Bereits vor ihrer Zusammenarbeit war Erwin Wurm ein Fan von Walter Van

Beirendoncks Schaffen. “Performative Sculptures” nennt sich ihr gemeinsames Werk, das aus fünf Personen be-


steht, die riesige kopflose Tüllkostüme tragen und im Garten des Museums herumspazieren. Erwin Wurm ist bekannt für seinen humoristischen Blick auf schwerwiegende Themen. Ein Ansatz, der ihn mit Walter Van Beirendonck verbindet: “Ich verwende Humor, um die Leute zu verführen, um sie anzulocken”, gibt Erwin Wurm zu. „Aber wenn sie genauer hinsehen, ist es nie besonders schön.” Auf der Suche nach einer Alternative zur Farbe für das Make-up seiner Models ließ sich Water Van Beirendonck von Orlans Körperkunst inspirieren. Ihre “Carnal Art”, bei der ihr eigener Körper als Medium fungiert und durch plastische Chirurgie verändert wird, dient ihm als Vorlage für ihr gemeinsam entwickeltes 3-D-Make-up, mit

dem Walter Van Beirendonck Ende der 90er Jahre Furore machte. Auch wenn sich seine Idee, Gesichter statt mit Rouge und Eyeliner mit hautfarbenen Hörnern zu verzieren, nie kommerziell durchsetzte, symbolisiert sie doch den Willen Walter Van Beirendoncks, Klischees von Schönheit immer wieder infrage zu stellen. Mit seiner Arbeit, die sich um mehr als nur um Kleidung dreht, verschiebt er die Grenzen unserer Auffassung von Gender und erzeugt Spannungen, die auf humorvolle Art eine Vision unserer Körper in der Zukunft darstellen.



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im scha t der nacten ht blek le rat!

TEXT: ANDREW ÜTT FOTOS: SYBILLE METZE-PROU

Immer wenn es dunkel wird, macht sich Blek le Rat ans Werk. Die Pieces des Pariser Graffitikünstlers entstehen seit Jahrzehnten im Dunklen. Sie sind gesprühte Statements zum Leben unserer Gesellschaft.


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Nächte in der Stadt können einsam sein und beängstigend. Von Zeit zu Zeit streunt ein Hund vorbei, oder man sieht einen Polizisten, der unter dem Licht einer Laterne an einer Straßenecke steht und eine Zigarette raucht. Szenen, die anmuten wie aus einem film noir, bei dem der Zuschauer bangend darauf wartet, was als Nächstes passiert. In den Schatten sammeln sich Obdachlose, gesellschaftliche Randexistenzen oder flink umherhuschende Ratten. Aber dann, unerwartet, taucht eine andere Gestalt auf: Um ein Uhr morgens schleicht ein Mann, dessen Gesicht eine Kapuze verbirgt, auf eine frischgestrichene Wand zu. Mit dem Geschick eines routinierten Sprayers sprüht er Farbe auf die Mauer.

DIE ANFÄNGE DES GRAFFITI

1954 begann gerade der Krieg zwischen Frankreich und Algerien, und Xavier Prou war ein kleiner Junge, der mit seiner Familie an der Seine in Paris lebte. Sein Vater war Architekt, die Mutter Tochter des französischen Konsuls in Thailand. Prous Vater zog in den Krieg, genau wie sein Vater bereits zehn Jahre zuvor in den Zweiten Weltkrieg gezogen war, und dessen Vater wiederum in Der Mann unter der Kapuze ist kein jun- den Ersten. ger Schmierfink, der hier seine wirren Zeichen anbringt. Im Gegenteil, hier Als Prou dann alt genug war, um zu werkelt ein alternder Philosoph, der begreifen, was um ihn herum vor sich mit seinen Bildern eine Geschichte er- ging, sah er vor allem die Kämpfe, die zählt. Und wenn dann der Morgen he- politischen Verwicklungen und die soraufzieht, können Passanten sein Werk zialen Probleme. Aber eine seiner frübewundern und seine politisch oder hesten Erinnerungen, im Alter von siesozial motivierten Statements „lesen“. ben, sind die graffitibedeckten Wände Der Mann ist Blek le Rat. seiner Stadt.



„Damals gab es nur politische Graffiti“, erzählt Prou. „Ein Großteil der Graffiti war mit Pinseln gemalt – ‚Französisch Algerien‘ malten diejenigen, die wollten, dass Algerien zu Frankreich gehörte, und wer gegen den Krieg war, schrieb: ‚Algerien den Algeriern‘.“

die Ratten, „weil Ratten die einzigen wilden Tiere in den Städten sind und nur sie die menschliche Rasse überleben werden.“ In einem Artikel für den britischen Independent beschrieb Prou seine Ratten einmal als „den Schatten einer Ratte, nicht die echte Kreatur“ und erklärt: „Ich platziere sie so, dass sie aussehen, als ob sie dabei wären, die Stadt zu erobern. Für mich ist dieser Gedanke fast zur Besessenheit geworden. Es geht hier um Aufstand, ein Zeichen der Rebellion. Dies ist unsere Revolution.“

Prou begann ein Kunststudium an der École des Beaux Arts in Paris. Hier diskutierte er mit anderen Studenten über die Themen, die junge Künstler interessierten. Sie alle suchten Galerien oder versuchten, Sammler zu finden, an die sie ihre Arbeiten verkaufen könnten. Bald schon stellten sie fest, dass es ohne Verbindungen unmög- Zu jener Zeit legte sich Prou auch seilich war, ihre Arbeiten auszustellen. nen Künstlernamen zu: Blek le Rat, inspiriert vom französischen 50er-JahErst als Prou nach New York kam, fand re-Comic Blek le Roc. Die Bildergeer eine Alternative zu Galerien und schichten zeigten die Abenteuer des Sammlern, indem er seine Bilder öf- amerikanischen Trappers Blek, der zu fentlich in Form von Graffiti zeigte. Er Zeiten der amerikanischen Revolution kehrte nach Paris zurück und entwickel- eine Truppe in den Kampf gegen die te seine eigene Art der Graffitimalerei: unterdrückerischen Engländer führte. Er fertigte Schablonen an, mit denen Prou gefiel die Figur, und mit „Rat“ er das gleiche Motiv an verschiedenen fügte er sein eigenes Markenzeichen Plätzen in der Stadt anbringen konnte. hinzu und verwendete die BuchstaZu seinem bevorzugten Sujet wurden ben zur Kreation des Anagramms aRt.



STOPPT DEN KRIEG Auch wenn Prou sich in seinen Arbeiten verschiedenen sozialen und politischen Themen widmet, ist die Existenz von Kriegen doch sein Hauptmotiv. „Krieg hat mich immer beeinflusst. Ich wurde sechs Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg geboren, und schon mein ganzes Leben lang ist mir die Existenz von Kriegen bewusst gewesen. Mir ist es sehr wichtig, den Menschen zu sagen, stoppt den Krieg“, erläutert Prou. Sein erstes politisches Statement war das Bild eines Iren in den 70ern, der englische Soldaten anschreit, die ihre Waffen auf mögliche IRA-Leute richten. Manchmal wird das Motiv für Buster Keaton, Chaplin oder einen Anarchisten gehalten. Prou gefallen diese unterschiedlichen Interpretationen seiner Kunst. 1984, in der kältesten Phase des Kalten Kriegs, hatten die meisten Franzosen große Angst vor einer russischen

Invasion. „Ich erinnere mich, dass es unglaublich viel Paranoia in Paris gab“, beschreibt Prou jene Zeit. Als die Franzosen die Stadt in den Sommermonaten in Scharen in Richtung ihrer Urlaubsdomizile verließen, blieb Prou zurück und tobte sich in den leeren Straßen der Stadt aus. Jede Nacht zog er los und bemalte die Wände von Paris und die Pfeiler der Autobahnbrücken, die in die Stadt hineinführten, mit Motiven von russischen Soldaten. Am Ende des Sommers waren es hunderte von Soldaten, verteilt über die ganze Stadt. Die aus dem Urlaub zurückkehrenden Pariser waren schockiert. „Einige Leute verstanden, dass es ein Scherz war“, erzählt Prou. „Aber andere empfanden es als Aggression gegenüber den Franzosen. Das war eine merkwürdige Reaktion. Es wurde sogar ein Film mit Gérard Depardieu gemacht, für den sie die Schablonen filmten und einem der Soldaten einen Riesenschwanz hinmalten.“


Genau wie seine Ratten wurden auch die Soldaten zu Schatten, eine ständige Mahnung an die Folgen von Kriegen und ihrer Opfer. Seitdem sind noch zahlreiche andere Soldaten entstanden – GIs, Russen, Bereitschaftspolizisten und andere Uniformträger. Und hier wieder seine zentrale Message: „Schluss mit der Gewalt, stoppt den Krieg.“

WO MEIN HERZ IST, DA BIN ICH ZU HAUSE Neben seinem Hauptthema Krieg will Prou auch auf die Lage obdachloser Menschen aufmerksam machen.


„Als ich sechs Jahre alt war, hatten wir einen Hund, mit dem wir oft am Fluss spazieren gingen, wo viele Obdachlose lebten. Und ich konnte nicht begreifen, wie jemand immer draußen leben kann, Sommer wie Winter, das ganze Jahr über. Ich war ein naives Kind und gerade dabei, die Welt zu entdecken“, erinnert er sich. Angesichts der Tatsache, dass in Paris zehntausende Menschen auf der Straße leben, entschloss sich Prou, etwas zu unternehmen, um das Bewusstsein der Pariser dafür zu schärfen. „Wenn man in einer Stadt wohnt, leben Obdachlose überall um einen herum, aber man will sie nicht sehen“,


erklärt der Künstler seine Motivation. „Man sieht sie auf der Straße liegen, aber man ignoriert sie. Also werde ich sie auf die Straßen malen, um euch das Problem so bewusst zu machen und zu zeigen, dass wir etwas tun können.“ 2006 schablonierte Prou verschiedene Obdachlose, über ganz Paris, London, New York und Mexiko-Stadt verteilt. Die Reaktionen auf seine Gemälde waren umwerfend, die Einnahmen für einige seiner Londoner Bilder gingen an die dortige Obdachlosengemeinde.

IM SCHUTZ DER SCHATTEN Graffiti galten schon immer als aufrührerische Kunstform. Im Paris der 70er Jahre arbeiteten die wahren Künstler angeblich einsam in ihren Ateliers, litten und tranken viel – so wollte es das Klischee. Laut Prou leben viele Künstler seiner Generation tatsächlich noch heute so. Er erzählt, dass er mit keinem seiner Freunde aus Studententagen heute noch befreundet ist und dass die meisten seine Arbeit als Mist bezeichnen. „Sie halten nur sich selbst für wahre Künstler“, so Prou.


Aber die Dinge haben sich verändert in den letzten zehn Jahren. Das sieht auch Prou so. „Wir sind heute an einem Wendepunkt in der Kunst. Man sieht Leute wie Banksy, Damien Hirst und Jeff Koons, die weder malen noch zeichnen. Sie beauftragen andere mit der Verwirklichung ihrer Ideen, die dann das Gemälde oder die Skulptur für sie herstellen. Die produzieren ihre Arbeiten nicht selbst. Bei Künstlern meiner Generation ist das anders. Ich mache das nicht. Ich bin ein Künstler alter Schule; ich mache alles von vorne bis hinten selber.“ Er gibt jedoch zu, dass seine Frau Sybille, mit der er seit 21 Jahren verheiratet ist, ihm oft dabei hilft, seine Bilder zu schablonieren.


erstellten Postern, denn diese lassen sich schneller aufkleben und werden auch nicht so streng bestraft wie Graffitimalerei.

Straßenkunst ist jedoch eine besondere Art der Kunstproduktion, und sie in der Öffentlichkeit zu machen, wo jederzeit ein unerwarteter Kritiker auftauchen kann, kann zu bedrohlichen Situationen führen. „Wenn ich auf der Straße arbeite, bin ich echt paranoid“, erzählt Prou. „Ich halte mich immer nur für kurze Zeit an einem Ort auf, weil ich Angst habe, dass mich die Polizei erwischen könnte oder dass mich jemand sieht.“

Manchmal bekommt er jedoch auch positive Reaktionen. 2005 schablonierte Prou das Porträt von Florence Aubenas, der im Irak entführten französischen Journalistin. Er verteilte über 100 Poster mit ihrem Antlitz überall in Paris und erntete viel Lob. „Ich erinnere mich, dass mich Leute erkannten, ihr Auto anhielten und ausstiegen, um mich zu ermutigen: ‚Blek, es ist toll, was du für diese Frau tust. Das ist echt sehr mutig.’“

Tatsächlich wurde eine solche Begegnung Prou 1987 in New York zum Verhängnis, als er gegen ein Uhr morgens einen Bürgersteig in der Nähe der Leo Castelli Gallery bemalte. Ein Mann kam auf ihn zu und schlug ihn nieder. 1991 dann erwischte ihn die Polizei dabei, als er eine Nachbildung von Caravaggios Madonna mit Kind schablonierte. Seitdem beschränkt er sich auf das Anbringen von mit der Schablone

„Wenn die Leute verstehen, was ich mache, reagieren sie positiv“, erklärt Prou. „Wenn es um ein persönliches oder soziales Problem geht, das die Leute nicht verstehen, reagieren sie manchmal sehr aggressiv oder abweisend. Als ich mich für die Obdachlosen eingesetzt habe, waren die Reaktionen sehr positiv, weil die Leute verstanden haben, was ich da machte.“


SEINE PERSÖNLICHE GEGENWART Xavier Prou ist dieses Jahr 60 geworden und denkt jetzt öfter über seine Vergangenheit nach sowie darüber, wie er die ihm verbleibenden Jahre gerne verbringen würde. Er hat außerdem begonnen, an neuen Motiven zu arbeiten, mit denen er jenen Malern Tribut zollt, die ihn künstlerisch beeinflusst haben – von der Renaissance bis zu Zeitgenossen wie Andy Warhol oder David Hockney, den er mit 20 traf.

Prou ist künstlerisch noch immer sehr aktiv und hat jetzt auch zahlreiche Ausstellungen in Galerien auf der ganzen Welt. Noch immer sieht man ihn des Nachts, wie er seine Poster auf den Straßen von Paris verteilt. „Ich glaube, die Leute denken nur, da stimmt etwas nicht“, sagt er. „Niemand spricht mich je auf mein Alter an. Ich bin überzeugt, die halten mich alle für verrückt.“

„Meine letzten Jahre sind angebro- WO KANN MAN SEINE ARBEITEN SEHEN? chen“, stellt Prou fest. „Es ist also wichtig, dass ich eine Erinnerung an die Auf den Straßen von Paris, London, Dinge zurücklasse, die in meinem Le- New York, Mexiko-Stadt, San Franben von Bedeutung waren.“ cisco, Los Angeles, Melbourne und vielen anderen Städten. Prou verfolgt mit großem Interesse die Arbeit von Künstlern wie Mark Jenkins, AUSSTELLUNGEN IN KÜRZE: Slinkachu, Shepard Fairey, Pure Evil Opera Gallery, Paris und Apex. Sogar die Unterschriften- November 2012 kürzel gefallen ihm, und mit farbigen Pinselstrichen gefüllte Wände erfüllen Levine Gallery ihn mit Mut und Trost. Für ihn sind sie New York „eine echte Reflektion unserer Zeit.“ Oktober 2013



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Make It Right GRAFT-Architekten New Orleans, Louisiana, USA TEXT: MARTIN ZIERER

www.makeitrightnola.org


Brad Pitt unterstützt den Wiederaufbau der vom Hurrikan Katrina zerstörten Stadtviertel in New Orleans. Die Häuser sind auf Stabilität und Energieeffizienz ausgelegt und bieten kostengünstigen Wohnraum für Arbeiterfamilien. Dabei wird modernes Design mit typischen New Orleaner Wohnformen kombiniert.



Images by: Virginia Miller / vmiller@ontargetwithbmf.com Plans and renderings by: GRAFT LLC / www.graftlab.com


1111 Lincoln Road Herzog & de Meuron, Miami, Florida, USA

http://www.1111lincolnroad.com Fotos von  Hufton + Crow and MBEACH1, LLLP


Auch wenn man es nicht vermuten würde, beherbergt das Parkhaus 1111 Lincoln Road nicht nur Parkflächen, sondern auch Bars, Restaurants, Geschäfte und sogar ein Penthouse. Das Parkhaus mutierte zu einem öffentlichen Raum und ist inzwischen sogar eine beliebte Hochzeitslocation.


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METI - Handmade School in Rudrapur Anna Heringer (Entwurf); Eike Roswag (Technische Ausf端hrung) Rudrapur, Bangladesch

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Bei dem Ausbau der Schule haben Lehrer und Schüler mitgeholfen. Der kunstvolle Umgang mit den traditionellen Baumaterialien schuf nicht nur einen Bezug zur Region, sondern schärfte auch den Blick für die Möglichkeiten, die ein scheinbar „ärmlicher“ Baustoff wie Lehm bietet.


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Die Lehmhöhlen dienen den Kindern als Lernräume und Ruhezonen zugleich. Mit dieser Schule wird die strukturschwache ländliche Region Bangladeschs aufgewertet und den Schülern ein Ort gegeben, der ihre freie Entwicklung fördert.



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Spanien-Bibliothek Giancarlo Mazzanti MedellĂ­n, Kolumbien


Medellín erlangte in den 80er und 90er Jahren einen traurigen Ruf als Drogenhochburg und Stadt mit der weltweit höchsten Mordrate. Erst gezielte Investitionen in den Ausbau öffentlicher Orte und Einrichtungen wie


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der Spanien-Bibliothek ließen die Stadt und ihre Armenviertel neu erblühen. Neben der großen Bibliothek sind in dem Gebäude noch ein Auditorium, Ausstellungs- sowie Seminarräume und Büros untergebracht.


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Dies ist bereits das vierte Album der Sängerin. Seit Extraordinary Machine sind sieben Jahre vergangen, und nun ist Apple zurück, um sich den Thron der Alternative-Queen zurückzuerobern. „Every Single Night“, die erste Single ihres neuen Albums, liefert einen Vorgeschmack darauf, was wir von der Künstlerin bald noch alles zu hören bekommen werden. go to amazon.com


Nelly Furtado THE SPIRIT INDESTRUCTIBLE Maroon 5 OVEREXPOSED Niemand scheint Adam Levine und seine Band aufhalten zu können. Nach dem Erfolg von Moves Like Jagger erscheint jetzt ihr neues Album, für das sich die Truppe mit Max Martin und anderen hochgelobten Produzenten zusammengetan und mit neuen Sounds experimentiert hat. Die Lead Single „Payphone“ ist ein Duett mit Wiz Khalifa! go to amazon.com

Sechs Jahre nach ihrem mit mehrfachem Platin geehrten Album Loose ist Nelly jetzt zurück. Ihr neues Werk wurde inspiriert von einem Teenage-Trip nach Portugal und ist so etwas wie ein musikalisches Tagebuch ihrer Erinnerungen. „Wenn man so lange wartet, um ein neues Album zu machen, sollte man sich echt sicher sein, dass man sein Bestes gegeben hat“, so die Sängerin. Und das hat sie, unter anderem in Duetten mit Sara Tavares und dem Kenyan Boys Choir. go to amazon.com




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