#49 / 11 / 2014
Hair
5
Save th 28.No
We turn fiv
5
he Date ov.14
e‘re ning ve
Playing hard to get! not everywhere and not for everyone – m a k e s ure you get t h e p r i n t s p e c i a l
to find your exclusive copy – check out
w w w . v a n g a r d i s t . c o m / P RINT
Editorial Liebe VANGARDISTEN! Willkommen zur Hair-Issue! Als Samson im alten Testament sein Haupthaar abgeschnitten wurde, verlor er seine ganze Stärke. Diese Metapher hat bis ins 21. Jahrhundert ihre Gültigkeit behalten und ist Grund genug, eine ganze Ausgabe jenem wertvollen Schatz zu widmen, der uns Männern im Alter zusehends abhandenkommt. Wir haben für euch recherchiert, welche Archetypen der stilisierten Behaarung – und damit meinen wir nicht nur die am Kopf – es so gibt und was man damit ausdrückt. Patrick Glatthaar, der schon Stars wie Karolina Kurkova oder Jeremy Scott filmtaugliche Frisuren verpasst hat, erzählt uns im privaten Küchentisch-Interview von seiner Transformation vom Bürohengst zum Starfriseur. Für unser Hair-Shooting haben wir live in der Show „Austria's next Topmodel“ gecastet und sind fündig geworden. Ob man die Kandidaten unter so vielen Extensions noch erkennt? Im Exklusivinterview berichtet uns Alex Kisilevich, wie er schon als Jugendlicher seine Mitmenschen auf Haare reduziert hat. Für seine Fotoarbeit ließ er seine Models dann gleich ganz unter Perücken verschwinden, bis er schließlich nur noch mit Schaufensterpuppen arbeitete. Die Reiselust hat uns diesmal nach Georgien geführt. Die Georgier sind nicht nur stolz auf ihre einzigartige Gastfreundschaft, sondern auch auf ihren Pelz. Wer so einen waschechten Bären zu Gesicht bekommen will, sollte einen Besuch in den historischen Thermalbädern einplanen. Viel Spaß mit dieser dauergewellten Hair-Issue wünschen Julian Wiehl und das haarige VANGARDIST-Team
Keine ausgabe verpassen! jetzt kostenlos anmelden >>
SHOOTINGS
themen
Fassade
Radar
Hairitage
58
Progressive Men’s Hairstyle
COVERY STOR
16
Die heilige Dreifaltigkeit der Pelzpflege
VangART Fassade
i love a bearded man 28
Die Kunst der Camouflage
Ein Interview mit Alex Kisilevich
72
INDEX EDITORIAL Fassade
Editor's Choice
9 42
Lieblinge aus der Redaktion Fassade
Shopzone Balance
Beauty
86 108
Der Traumfrisur zum Stylen nah Auf Achse
how to survive in Tiflis Auf Achse
Places
92 122
Hair Dressers VangART
Hört das! VangART
Vom Bürohengst zum 46 Frisör der Stars Ein Interview mit Patrick Glatthaar
130
Empfehlungen für Hörsinnige Celebration
Upcoming
Was geht ab in ...?!
134
COOL EVENTS 24.11. – 19.12.2014 Anmeldung ab sofort bei: Innsbruck: Dr. Carlo Hasenöhrl House of Excellent Beauty Tel: +43 512 587766-0 www.excellentbeauty.com
Wien: Univ. Doz. Dr. Rafic Kuzbari Kuzbari Zentrum für Ästhetische Medizin Tel: +43 1 328 54 54 www.kuzbari.at
Weitere Events finden in Berlin, Hamburg, Hannover, München, Köln und Düsseldorf statt.
16 radar
Progressive Men’s Hairstyle
Die heilige Dreifaltigkeit der Pelzpflege.
Text: JuĂĄn Danilo Zamora illustration: Magdalena Weyrer
18
R e l i g i ö s e u n d p o l i t i sc h e Anführer als Trendsetter Seit jeher waren Frisuren und Haarmoden ein Ausdruck der jeweiligen Epoche, in der sie getragen wurden. Man erinnere sich nur an die filigranen Perücken, die zur Zeit Marie Antoinettes in Mode waren, oder die Haarstacheln der Punks in den 70ern und 80ern des letzten Jahrhunderts. In den letzten 60 Jahren hat vor allem die Jugendkultur neue Haarstile eingeführt – immer mit dem jeweils dazugehörigen Kult. Wer zu welcher Gruppierung gehört, zeigte sich an Haarschnitt und Styling. In den alten Kulturen lag das Monopol für Styling aber bei den religiösen und politischen Eliten. Im alten Ägypten zum Beispiel gab die jeweilige Frisur Auskunft über den sozialen Status des Trägers. Wohlhabende Bürger stellten ihren Reichtum anhand von Perücken mit goldenen Röhrchen zur Schau, wer hingegen kein Geld hatte, schmückte sein Haupt mit Blütenblättern und Beeren. Auch über das Alter gab der Haarstil Auskunft, denn kurze Haare waren ausschließlich jüngeren Leuten
vorbehalten. In Indien wurde die Haarmode während der Veda-Periode von der Religion bestimmt. Man trug die Haare geschoren mit einer einzelnen Haarlocke an der Seite oder hinten auf dem Kopf, damit die Götter den Träger daran in den Himmel ziehen konnte. Die Chinesen früherer Zeiten nahmen den Kaiser zum Trendvorbild, und als der letzte seiner Art 1922 seinen Zopf abschnitt, markierte dies eine Stilwende für das gesamte Land.
H a a r e u n d P o p k u lt u r Aktuelle Trends richten sich natürlich nach moderneren Gesichtspunkten, und es wird niemanden überraschen, dass seit Beginn ihrer Existenz Film und Fernsehen in ihrem Entstehen eine große Bedeutung gespielt haben. Alles begann mit dem ersten Kino-Hype in den 1920ern. Berühmte Kinoschauspieler wie Rudolph Valentino, die den Dandy-Look populär machten, trugen ihre Haare mit einem akkurat nahe der Kopfmitte gezogenen Scheitel und
verwendeten reichlich Pomade, das erste Pflegeprodukt seiner Art, um der Frisur die perfekte Form zu verleihen. Auch in der Musikwelt haben Haare schon immer eine große Rolle gespielt und viele ihrer Ikonen hinterließen einen bleibenden Einfluss auf die Haarmode der jeweiligen Zeit. Die Schmalztolle (oder auch “Duck’s Ass”, wie sie im Original hieß), die Elvis in den 50ern weltweit berühmt gemacht hat, ist der Vorläufer des momentan sehr angesagten Pompadours, auch wenn die heutige Version ohne die dicken Koteletten auskommt. Und dann kamen die Beatles mit ihren Pilzköpfen, die der Welt klarmachten, dass jetzt eine neue Ära angebrochen war, und modebewusste Männer die Haare “lang” trugen – also lang im Vergleich zu den militärisch kurzen Haaren, die selbst drei Jahrzehnte nach dem Ende des zweiten Weltkriegs
noch immer die Frisurenvorlieben des Durchschnittmannes geprägt hatten. Wie das Ganze in unserer Gegenwart aussieht, haben wir für euch recherchiert und nach höchst wissenschaftlichen Kriterien in Kategorien unterteilt. Nach intensiven Beobachtungen ist es uns gelungen, drei Hauptgruppen von Haarträgern zu bestimmen.
20
D e r K e n -T y p
Hierunter kann sich wohl jeder etwas vorstellen. Der Metrosexuellen-Trend der vergangenen Jahre hat nun mal unauslöschliche Spuren hinterlassen. Der Ken-Typ ist besessen davon, einen glatten, haarlosen Körper zu haben, und Durchschnittsmänner würden seine tägliche Haarentfernungsroutine sicher sehr erschöpfend finden. Woran erkennt man ihn? Abgesehen davon, dass er aussieht, als würde er nie auch nur einen Tropfen Schweiß absondern, gibt es noch eine Reihe anderer Merkmale, die ihn ausmachen:
Haare: Extrem glatt und perfekt frisiert. Der Ken-Typ mag keine verwuschelten Haare und kann nur schwer nachvollziehen, wie sich irgendjemand freiwillig entscheiden kann, so “schmutzig” auszusehen. Er benutzt überdurchschnittlich viele Haarpflegeprodukte und ist bei seinem Friseur ein gern gesehener Kunde. Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, dass ein Mann sich pflegt, und einige von Kens Beauty-Tipps sind sicher sehr sinnvoll. Aber
Vorsicht, dass man es mit der Eitelkeit nicht übertreibt.
G e s i c h t: Es gibt zwei Arten von Ken-Typen: diejenigen, die nicht im Traum daran denken würden, ohne eine Rasur das Haus zu verlassen, und die sogenannten Rebel Kens, die mit verschiedenen Looks experimentieren und sich auch mal einen Bart wachsen lassen, auch wenn sie sich insgeheim mehr als unwohl damit fühlen. Meist stutzen sie selbigen mit der Schere, tränken ihn in wohlriechendem Tonikum und sind mit ihrem schmerzhaft perfekten Äußeren irgendwie schlecht fürs Selbstbewusstsein ihres Gegenübers.
B r u st- u n d Sc h a mb e h a a r u n g : Welche Behaarung bitte? Für Kens wäre das ein ABSOLUTES No-Go. Oft behauptet er, er würde seinen Körper aus anderen Gründen rasieren, aber das ist in der Regel gelogen. In Wirklichkeit gehört es zu seinem Style. Allein die Vorstellung von Achselhaaren
verursacht bei ihm Gänsehaut und seine Beine sind so glatt wie die von Barbie. Böse Zungen behaupten, er sähe aus wie eine Nacktkatze und fühle sich so weich an, dass man das Gefühl hat, man würde eine Olive streicheln.
Urteil: Nach Sichtung aller Indizien stellen wir fest, dass der Ken-Typ etwas zu obsessiv daherkommt. Seine verkorkste Vorstellung von Ästhetik hat etwas von Patrick Bateman in “American Psycho”. Dahinter steckt vermutlich das Bestreben, jede Form des Persönlichen zu tilgen, um ein Ausmaß an Perfektion zu erlan-
22
gen, das im besten Sinn des Wortes “unmenschlich” ist. Niemand würde behaupten, dass Körperpflege nicht wichtig wäre, aber man kann es auch übertreiben. Hinter diesem Zwang steckt vermutlich ein leicht angeschlagenes Selbstwertgefühl – ohne all den Aufwand wäre man nicht gut genug für seine Umwelt. Um attraktiv zu sein, muss man nicht aussehen wie aus Plastik, und für viele von uns ist Kens übertriebene Perfektion alles andere als anziehend. Und mal ganz abgesehen vom Äußeren ist es auch nicht so sexy, wie viel Zeit der Ken-Typ seiner eigenen Person widmet. Das Gute am Ken-Typ: Er ist der beste Ratgeber in Sachen Pflegeprodukte, Haarstyling und aktuelle Trends. Die Freundschaft zu Ken sollte man also pflegen, aber dabei nie vergessen, dass es für ihn niemals etwas Besseres geben wird als sich selbst.
D e r H o l z f ä l l e r -T y p Ein Superegomane, der Rasieren für Mädchensache hält. Man erkennt ihn sofort an seinem dichten Bart und dem Fell, das seinen gesamten Körper bedeckt – oder vielleicht ist “bedeckt” nicht das richtige Wort. Vielmehr hat es seinen Körper erobert, ohne dass er sich dagegen zur Wehr gesetzt hätte. Warum? Weil er das Gegenteil vom Ken ist: “Friss oder stirb! Für meine Umwelt verbiege ich mich keinen Millimeter.”
Haare: Vielen Männern mit dichter Körperbehaarung scheinen die Haare auf dem Kopf zu fehlen, und auch unter den “Holzfällern” findet man einige Glatzenträger (in einigen Fällen ist das fehlende Haupthaar sicher auch mit ein Grund dafür, dass der HolzfällerTyp so Stolz auf seinen Pelz ist). Auch der mit Kopfhaar gesegnete Holzfäller beschäftigt sich in der Regel kaum damit und trägt es bevorzugt kurz und pflegeleicht – schließlich hat er an anderen Stellen schon genug Haar, um das er sich kümmern muss. Er ignoriert Trends, und seine Sorglosigkeit im Umgang mit seinem Äußeren soll in der Regel seine Männlichkeit zum Ausdruck bringen.
G e s i c h t: Dies ist das charakteristischste Körperteil dieses Männertyps. Der Holzfällerbart ist zum globalen Trend avanciert, aber er hatte ihn schon immer. Der Holzfäller-Typ ist mit seinem Bart gesegnet und sieht ihn daher als etwas Selbstverständliches an. Er benutzt ein Minimum an Hilfsmitteln für seine Pflege, alles andere wäre Zeit- und Geldverschwendung. Für diese Spezies ist Schönheitspflege definitiv keine beliebte Art des Zeitvertreibs.
B r u st- u n d Sc h a mb e h a a r u n g : Eigentlich würden wir lieber nicht darüber reden, aber da wir nun einmal müssen, sei nur so viel gesagt: Einige mögen Wildwuchs auf dem ganzen Körper ja für attraktiv halten, aber der Körperhaarpflege völlig zu entsagen kann nicht nur ästhetische, sondern auch hygienische Folgen haben, die unabsehbar sind. Je dichter das Haar, desto intensiver die Schweißbildung. Und wenn ein Holzfäller-Typ schwitzt, dann schwitzt er richtig.
24
Der p rogressive G entlem an
U rt e i l : Er mag zwar der Inbegriff der Männlichkeit sein, aber der Holzfäller-Typ verweigert sich der Schönheitspflege und Wildwuchsbekämpfung komplett. Er ist stolz auf seine Rückenbehaarung, auch wenn er von hinten aussieht wie Vetter Itt aus der “Addams Family”. Glattrasierte Männer empfindet er als Schwächlinge, und wann immer er sein Brustfell zur Schau stellen kann, kommt er sich vor wie der Inbegriff des Machos. Was er nicht begreift, ist, dass Männlichkeit zwar etwas mit Selbstbewusstsein zu tun hat, die komplette Abwesenheit von Demut und Disziplin aber auch nicht sexy ist. Darüber hinaus kann der ungepflegte Busch zwischen seinen Beinen jeglicher Leidenschaft den Garaus machen. Mann kann männlich aussehen, ohne ungepflegt zu wirken, und ein oder zwei von Kens Beauty-Tipps würden dem Holzfäller sicher nicht schaden.
ist die Art von Mann, der sich selber kennt und weiß, worin er gut aussieht. Er experimentiert gerne mit seiner Erscheinung und erfindet sich immer wieder neu. Seine progressive Offenheit gestattet es ihm, innerlich zu wachsen, und sein Stil entspricht seinem inneren Zustand. Darin liegt vermutlich sein Geheimnis: Sein Inneres bestimmt sein Äußeres, nicht umgekehrt. Schönheitspflege ist für ihn nicht Leidenschaft, sondern eher Gewohnheit, und er hat verstanden, dass gutes Aussehen immer ein Mittelding zwischen natürlichen Gegebenheiten und eigenem Zutun sein muss.
Haare: Der progressive Gentleman weiß, dass man nur einmal lebt, und er nutzt seine Zeit, so gut er kann. Er hat Grenzen, die er nicht überschreiten würde, aber er experimentiert gerne. Oft ist seine Frisur Ausdruck der jeweiligen Lebensphase, in der er sich gerade befindet, was aber nicht bedeutet, dass er aktuelle Trends ignorieren würde. In seinem Badezimmerschrank findet sich immer wenigstens ein Produkt, mit dem er die gewünschte Frisur erreicht, und er hat regelmäßig Kontakt mit seinem Kamm und seinem Friseur.
G e s i c h t: Wenn es dem aktuellen Trend entspricht, sieht man den perfekten Gentleman durchaus auch mal mit einem Dreitagebart, was seinem eleganten Äußeren jedoch keinen Abbruch tut. Es ist bewundernswert, wie es ihm stets gelingt, genau die richtige Bartlänge zu erreichen und damit gleichzeitig natürlich-männlich und umwerfend attraktiv auszusehen. Aus den aktuellen Trends pickt er sich nur das heraus, was ihm steht, und wenn Bärte eben gerade in sind, dann hat er sicher einen, der nicht nur mühelos gepflegt aussieht, sondern auch so, als hätte er ihn schon immer getragen.
26
B R u s t- u n d Sc h a mb e h a a r u n g : Der Gentleman misst seinem Äußeren genug Bedeutung bei, dass er ungepflegte Körperbehaarung für ein Zeichen schlechter Erziehung hält. Er übertreibt die Haarpflege nicht, sondern widmet ihr eben so viel Zeit und Aufwand, wie es braucht, damit er sich in seinem Körper wohlfühlt. Um zu verhindern, dass die Haut nach der Rasur juckt, verwendet er statt einem Rasierapparat einen Haarschneider, und wir lieben ihn für seine perfekte Brustbehaarung. So sieht man männlich und gleichzeitig gepflegt und sexy aus.
U rt e i l : Der progressive Gentleman ist das Ideal, nach dem viele von uns streben. Er ist der Typ Mann, der es versteht, Haarstyling zu seinem Vorteil einzusetzen, aber keinesfalls zu viel Wert auf sein Äußeres legt. Der progressive Gentleman widmet seine Zeit lieber wichtigeren Dingen wie seinem Beruf oder seinem Sozialleben, will dabei
aber eben gut aussehen. Für ihn sind graue Strähnen ein Ausdruck von Weisheit, und er passt seine Persönlichkeit und sein Aussehen seiner gegenwärtigen Lebensphase an. Brusthaare, die aus dem Hemdkragen quellen, sind für ihn kein Zeichen von Männlichkeit und Stärke – schließlich haben selbst Gorillas, die stärksten Kreaturen des Tierreichs, überall Haare außer auf der Brust.
Die haarige Wahrheit Wie wir mit unseren Haaren umgehen, verrät eine ganze Menge über unsere
Persönlichkeit und die Art, wie wir leben. Natürlich sollte man sich in erster Linie mit seinem Pelz und der Art, wie man ihn pflegt, wohlfühlen. Aber auch wenn es vielleicht etwas oberflächlich klingt: Man sollte trotzdem nie vergessen, dass wir über unsere Haare auch unser Inneres zum Ausdruck bringen.
Kette am Kopf Skrein
love a bearded man
l i n ks : K e t t e S k r e i n / r e c h t s : L e d e r h a n d s c h u h e A l e x a n d e r M c Q u e e n b e i AMICI S
P u l l o v e r M i ss o n i , U h r D i e s e l , L o n g J o h n s E S C o l l e c t i o n
l i n ks : J a c k e G i v e n c h y b e i AMICI S , A r m r e i f S k r e i n , H o s e E S C o l l e c t i o n , S n e a k e r s V e r s a c e C o l l e c t i o n , S o c k e n I t e m M 6 / r e c h t s : S t i e f e l u n d R u c ks a c k H e y- M r , S o n n e n b r i l l e R o b e r t o C a v a l l i
l i n ks : D e c k e M i ss o n i H o m e , L a c ks c h u h e V e r s a c e C o l l e c t i o n , R i n g e S k r e i n / r e c h t s : K e t t e S k r e i n , B r i e f s E S C o l l e c t i o n
S a m t S n e a k e r s T o m F o r d b e i AMICI S , B r i l l e T o m F o r d
Fa s h i o n E d i t o r M i r z a S p r e c a k o v i c www.mirzasprecakovic.com Photography Kidizin Sane kidizin.com Hair & Make Up Shlomit Migay shlomitmigay.com Model Adrian Gula mm a n a g e m e n t . s k M a k i n g Of Shlomit Migay
40
ofakingM r h e M e r iPhon e d in Fotos : d App a iP d un sehen hier an
love a bearded man
making of
Kamera: Crist贸bal Hornito Schnitt: Crist贸bal Hornito Interpret / Track: rataxes / 'Raindance'
42
FASSADE
Editor'S Choice:
style-
TIPP
Pullover von Fendi / Kette von Marni / Stiefel von Rick Owens
M端tze von Fendi / Pullover von Marni / Tasche von 3.1 Phillip Lim / Armreif von Louis Vuitton
44
Rucksack von 3.1 Phillip Lim / Handschuhe von Vivienne Westwood / Stiefel von Hey-Mr / M端nztasche von Givenchy / Chivas Bremont Tin Box
Regenschirm von Alexander McQueen / Shirt von Givenchy / Uhr von Emporio Armani / Sneakers von Maison Martin Margiela / iPad 2 mini Case von Moschino
46
FASSADE
Vom BĂźrohengst zum FrisĂśr der Stars Patrick Glatthaar verdankt seine Karriere seinem Namen
Text und Interview: Jenny Koutni
48
Jetset -Chaos „Hallo, nur herein! Kaffee? Zigarette? Sorry für das Chaos hier!“ Beim Betreten der Wohnung erkennt man eines sofort: der Mann ist gut gebucht. „Ich bin gestern erst von einem Job aus Hamburg zurück, da war noch keine Zeit zum Auspacken oder Aufräumen“, erklärt er, fast schon entschuldigend, als wir uns den Weg durch das Minenfeld aus Koffern und Schuhen bahnen. Geplaudert wird – wo denn auch sonst – am Küchentisch der kleinen, stylishen Altbauwohnung. Wir haben 30 Minuten, dann muss der Stylist mit dem einprägsamen Namen auch schon wieder los zum nächsten Auftrag. Patrick Glatthaar: ein Name, der sich auf Visitenkarten unglaublich gut macht, gerade als Stylist. Ein Name als Berufung, denn – und das muss er nur allzu oft beteuern – der
ist echt. Angefangen hat seine Karriere mit der Ausbildung zum Frisör. Und von denen, das wissen wir, gibt es sehr viele. Eine Berufsgruppe, deren Mitglieder man manchmal schon auf den ersten Blick erkennt. Schrille Farbexperimente, einen Tick zu akkurat getrimmten Grafikschnitten und dieses typisch Frisörige, wie es Patrick gern nennt. „Ganz schrecklich, aber nichts, das ich nicht auch in der Ausbildung durchgemacht hätte.“ Wie er es von „einem von vielen“ in die italienische „Vogue“ geschafft hat, erzählt er uns später, aber jetzt mal alles auf Anfang.
Erst der Name, dann die Karriere
Es gab Zeiten, da war ihm das Haupthaar anderer egal. Sein Berufswunsch war ursprünglich ein ganz anderer. „Ich
ADRIAN BRODY, RONDO MAGAZINE / Photography: Andreas Waldsch端tz
ALBE HAMITI / Photography: Lukas Spitaler
50
wollte eigentlich nichts in die Richtung machen, da hat mich eine Freundin drauf gebracht. Ich habe mich nie wirklich damit beschäftigt, ich wollte damals eigentlich in ein Büro mit geregelten Arbeitszeiten und Lohn. Ich war dann bei dieser Freundin Haareschneiden und habe mich über meinen langweiligen Job beschwert. Oft sind die offensichtlichsten Dinge die richtigen. So entschied auch die Freundin: Mit dem Namen musst du Frisör werden.“ Unterm Gespräch fällt der Blick auf seine eher pflegeleichte Frisur. Kurze Zwischenfrage: Inwiefern muss man als Haarstylist selbst ein Aushängeschild seiner Arbeit sein? „Ich habe schon von vielen Leuten gehört, dass sie gerade beim Haareschneiden nicht zu einem Frisör gehen würden, der selbst keine gepflegten Haare hat. Ich lasse sie auch mal wachsen, weil als Frisör hast du manchmal einfach keine Lust
auf großes Styling an dir selbst. Man macht den ganzen Tag etwas mit den Haaren anderer, da wird das eigene schon mal etwas vernachlässigt“, sagt er und fährt sich durch sein sympathisch-zerzaustes Haar. Wie so mancher von uns erinnert sich auch Patrick mit Grauen an seine schlimmsten Frisuren-Fauxpas. „Da gab’s einiges. Das Schlimmste waren bei mir ganz klar blonde Strähnen, das sah echt scheiße aus! Ich hatte meine Haare mal weiß aufblondiert und habe dann Flieder und Grün drübergefärbt, was ich total cool fand, andere aber leider zu krass.“
Der harte Weg zum Erfolg Von der Lehre zum Erfolg ist es natürlich ein langer, steiniger Weg. Wie hart er für die Zusammenarbeit mit namhaften internationalen Magazinen arbeiten musste, erzählt er mit einem
52
stolzen Glitzern in den Augen. „Es gibt so viele, die gut sind. Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Viele, die diesen Berufswunsch haben, denken, sie können gleich nach der Ausbildung anfangen und die tollsten Sachen machen und viel Geld verdienen. Ich musste am Anfang zwei oder drei Jahre umsonst arbeiten, die Wochenenden opfern – meine Freundschaften haben sehr darunter gelitten, weil ich nie Zeit hatte. Ich habe jedes Shooting angenommen, das in Aussicht war, einfach nur um zu lernen.“ Blättert man durch Patricks Portfolio, sieht man tatsächlich, wie umfangreich sein bisheriges Schaffen schon war. Beeindruckende Editorials für namhafte Zeitschrif-
ten und Werbeaufträge, die Looks gehen von avantgardistisch zu clean oder verspielt. Wie viel kreative Freiheit hat man da als Haarstylist überhaupt? „Bei Editorials kann man sich gut mit einbringen. Irgendwann kennt man die Fotografen und schaut sich gemeinsam Models und Geschichten an und kreiert zusammen den Look. Je vertrauter man ist, desto mehr Freiheiten kann man sich auch rausnehmen. Durch gute Editorials bekommst du gute Werbekunden, das ist ein Kreislauf. Man muss von der Arbeit eben auch leben können. Der Trick ist einfach, ein gutes Mittelding zu finden.“
Der Beruf, den es nicht gab! Gefragt nach dem Highlight seiner Karriere kommt er ins Grübeln. Schwer, sich zu entscheiden. Klar, bei so vielen Erfolgen in so kurzer Zeit. Am dankbarsten ist er jedenfalls über die Chance, zu reisen. An Orte, die man
BACK STAGED, 1883 MAGAZINE / Photography: Andreas Waldsch端tz
SHERWOOD LODGE / Photography: Andreas Waldsch端tz
54
sonst vielleicht nie sehen würde, wie Geisterstädte und die Wüste Namibias. Ein Leben rund um den Globus, mal in Wien, mal im Zweitwohnsitz Hamburg und dann wieder auf ganz anderen Kontinenten. Es ist schwer, sich vorzustellen, dass man professionelle Stylisten noch vor 20 Jahren bei Shootings vergeblich suchte. Models machten sich selbst die Haare on location, geschminkt wurde mit dem, was man eben gerade hatte. Seitdem hat sich viel getan. Professionelles Haar- & Make-up-Styling ist aus keiner Produktion mehr wegzudenken und die Ansprüche steigen ständig. Denn heutzutage, so sagt Patrick, sind Allrounder gefragt. „Man kann nicht mehr ‚nur Haare’ machen, gerade hier in Österreich nicht. Die Make-up-Fertigkeiten habe ich mir selber beigebracht, learning by doing.“
Die richtige Behaarung und die No-Gos Ein kurzer Blick auf die Uhr macht klar: Ja, wir haben noch Zeit für ein paar weitere Fragen. Denn eines würden wir noch gern wissen. Der Trend zur natürlichen Körperbehaarung bei Männern ist nichts Neues mehr, Vollbärte und wilde Haarpracht schon fast wieder ein alter Hut. Trotzdem wird darüber noch immer heiß diskutiert, vor allem wenn es um das leidige Thema Vollrasur geht. Labels wie American Apparel glorifizieren natürliche Behaarung und treffen damit den Nerv der Zeit. Was hält ein Haarstylist wie er vom Thema Körperbehaarung? „Ich muss sagen, ich bin dafür. Allgemein gilt für mich: Natürlicher ist immer besser. Augen-
56
brauenzupfen bei Männern geht gar nicht, Vollbart ist super. Es will heutzutage eben jeder verruchter und lässiger aussehen. Ich glaube, daher kommt der Trend zu mehr Haar.“ Natürlichkeit ist in, die aalglatten Brustkörbe und Heißwachssessions sind anscheinend passé. Auch wenn man am Weg durch den Glückspfad schon mal das Dschungelmesser auspacken muss. Aber wie viel Haar verträgt ein Trendsetter? „Trends sind wirklich schwer vorauszusagen. Früher gaben die großen Firmen in regelmäßigen Abständen die aktuellen Trends vor. Haarschnitte bekamen Namen, wurden zu Ikonen, und plötzlich wollte jeder den ‚Brigitte’-Schnitt tragen.“ Heutzutage herrscht da schon eher das Bedürfnis nach Einzigartigkeit und Individualität, jeder will seinen ganz eigenen Signature-Look kreieren.
Das Wichtigste zum Schluss Tipps hat ein Stylist wie Patrick natürlich immer parat, und Schlagworte sind Natürlichkeit, Understatement und die Lässigkeit des Zufalls. „Da wirken sogar ungewaschene Haare manchmal besser als eine aufgesetzte, steife Föhnfrisur.“ Weniger Rasur, weniger Produkte ins Haar schmieren, weniger föhnen. Weniger ist momentan einfach wieder mal mehr. Außer natürlich, es geht um die Haare selbst. Das sehen wir als Abschluss-Statement, denn unsere Zeit ist um und Herr Glatthaar muss weiter, der nächste Auftrag wartet schon. Die Koffer, die sind ja bereits gepackt. Oder in dem Fall, noch immer.
ALBE HAMITI / Photography: Lukas Spitaler
Top und Unterteil Johanna Pretsch, Schulterteil Monkey on my shoulder
Hairitage
links: Body Johanna Pretsch, Schulterteil Monkey on my shoulder / Rechts: Cape Gina Drewes, Hose Ute Ploier, Headpiece Heike Harzer
Pullover Tom Herz, Lederoverall H&M Studio, Stiefel Dr. Martens
Links: Kleid Johanna Pretsch, Schmuck Heike Harzer / Rechts: Hemd Ute Ploier, Hose Stylist’s own, Armteile Heike Harzer
Cape Gina Drewes, Headpiece Heike Harzer
Schulterteil Monkey on my shoulder, Hose Ute Ploier
Fashion Editor Mirza Sprecakovic www.mirzasprecakovic.com Photography J端rgen Knoth juergenknoth.com Hair Daniel Wutzl danielwutzl.com Make Up Heike Harzer heidimalt.blogspot.com Models Miro & Lydia / ANTM Making Of Nick Albert Assistant Kevin Morocutti
king-ofMehr Ma r iPhone e d n i s Foto A p p: und iPad ehen hier ans
Hairitage ma k i n g of
Kamera: Crist贸bal Hornito S c h n i tt : C r i s t 贸 b a l H o r n i t o Interpre t / Track: rataxes / 'ge t funk'
72
VANGART
Die Kunst der
Camouflage
A le x K isile v ic h über K u n st, überflüssige C am o u flage u n d de n G r u n d für sei n e stä n dig w ec h sel n de n F ris u re n TEXT: andrew Ütt Fotos: Alex Kisilevich
74
Er positioniert seine Modelle so, dass sie mit ihrem Hintergrund zu verschmelzen scheinen, ähnlich wie wilde Tiere, die ihre Umgebung imitieren. Wie Kisilevich jedoch vor einigen Jahren in einem Vortrag erklärte, ist laut dem französischen Intellektuellen Roger Caillois diese optische Tarnung der Tiere eine übertriebene Vorsichtsmaßnahme und völlig überflüssig: Raubtiere verlassen sich bei der Jagd nicht auf ihre Sehkraft, sondern vielmehr auf ihren Geruchssinn. Caillois findet deshalb andere Gründe für die Verschmelzung der Tiere mit ihrer Umwelt. Seiner Meinung nach handele es sich dabei entweder um eine poetische Liebesbeziehung zwischen Tier und Natur oder den langsamen Verlust der eigenen Identität. Genau diesen Gedanken verarbeitet Kisilevich in seinen Bildern, in denen er seine Subjekte nicht als Individuen darstellt, sondern als camouflierte Organismen. Auch wenn Kisilevichs Arbeiten oft dem Bereich Fotografie zugeschrieben werden, ist diese für ihn eigentlich nur ein Instrument, um seine Kunst zu präsentieren. In unserem Interview erzählt er von seiner aktuellen Auseinandersetzung mit anderen Materialien, dem Zusammenhang von Drogen und seiner Faszination für Haare und deren Ge- und Missbrauch in seinen Bildern. VANGARDIST: Die Fotos, die du auf deiner Webseite zeigst, finden vor Kulissen statt, die mehr an Kunstinstallationen erinnern. Würdest du dich trotzdem als Fotografen beschreiben?
76
Kisilevich: Komischerweise verwirrt dieser Aspekt viele Leute. Ich zeige zwar Fotos, aber ich sehe mich nicht als Fotografen. Ich habe nun mal Kunst studiert und sehe mich selbst als Künstler. Ich habe großen Respekt vor Fotografen. Ich assoziiere sie immer mit der Darstellung von wichtigen Ereignissen oder Ähnlichem, und sie stehen unter dem Druck, etwas zu produzieren, das anderen gefällt. Aber ich selbst identifiziere mich nicht mit dieser Arbeitsweise. Vor allem jetzt, wo ich zwar immer noch mit Fotos arbeite, aber meine Arbeiten immer skulpturaler werden und ich mich auch dem Medium Video öffne. Was also die Fotos auf meiner Webseite betrifft, würde ich sie eher als bildende Kunst denn als Fotografie beschreiben. V: Hast du auf deinen jüngsten Ausstellungen in Japan und Kanada auch deine neuen Arbeiten gezeigt? Kisilevich: In Tokio nicht, aber meine Ausstellung in Kanada basierte vor allem auf Skulpturen mit Bezügen zur Malerei. Ich habe auch gerahmte Fotos gezeigt, aber die gingen in Ecken hinein oder falteten sich um Bänke, oder die Bilder selbst hatten Löcher. Es sind also immer noch Fotos, aber sie haben auch etwas Skulpturales. Auch die Bilder auf meiner Webseite haben entfernt etwas mit Bildhauerei zu tun, denn schließlich wird dafür oft etwas gebaut. Aber ich bin so schlecht im Bauen von Dingen, dass ich die Fotos vor allem deshalb mache, weil meine Kon-
struktionen kaum länger als eine Minute überleben. In gewisser Weise ist es also eine praktische Lösung, um das Fortbestehen dieser Konstruktionen zu garantieren. V: Deine Arbeiten beschäftigen sich mit dem Thema Camouflage. Was sind deine persönlichen Beweggründe dafür, und welche Rolle spielen Haare in diesem Konzept? Kisilevich: Ich beschäftige mich zwar noch immer mit dem Thema, aber viel freier als am Anfang. Zu Beginn hat mich daran vor allem die Täuschungsidee interessiert, das Camouflieren als Handlung, und was es bedeutet, wenn man in seiner Umwelt aufgeht – also was es als gedankliches Konzept bedeuten kann. Also habe ich mich
80
eine Weile sehr eng mit dem Thema auseinandergesetzt. Aber mittlerweile gehe ich es viel lockerer an. Es geht mir gar nicht mehr unbedingt darum, ein Konzept zu erschaffen, ich arbeite heute viel intuitiver. Der Bezug zum Täuschungsaspekt findet sich in meinen Arbeiten aber nach wie vor. Was das Thema Haare betrifft, das hat am Anfang noch gar keine Rolle gespielt. Das Ganze begann erst mit einem bestimmten Bild mit dem Titel „Hair Head”, das 2010 entstanden ist und mit dem ich Bezug genommen habe auf etwas, das mir im Alter von neun Jahren passiert war. Damals war ich immer mit einem Freund zusammen in die Schule gefahren, und wir hatten hinten im Schulbus Joints geraucht. Wir haben dahinten einfach Blödsinn gemacht, haben gekifft und uns die Hinterköpfe der Leute angeschaut. Vor allem von Leuten mit langen Haaren, die den Nacken und die Ohren bedeckt hatten, bei denen sich so ein dicker Haarballen geformt hat. Dadurch sah es von hinten kaum noch aus wie der Kopf eines Menschen, sondern eben wie eine optische Täuschung. Bei jedem Hüpfer des Busses sahen wir auf diese Alien-Wesen, die vor uns aufund niederhüpften und nicht mehr an Schüler oder überhaupt an menschliche Wesen erinnerten. Aber man brauchte nur mit den Fingern zu schnipsen, und dann verwandelten sie sich wieder in Menschen. Das war echt irre, eine optische Täuschung eben. An einem bestimmten Punkt habe ich angefangen, dieses Bild zu verwenden, und seitdem arbeite ich mit
Haar. Ich habe ein Bild mit dem Titel Hair Rainbow gemacht, das zwei Gestalten zeigt, deren Haar eine Art Hufeisen formt. Seitdem fotografiere ich Leute von hinten, nehme damit Bezug auf das Erlebnis im Bus und entwickle die Idee weiter. V: Ist Haar für dich ein Ausdruck von Identität oder ein Identifizierungsmerkmal? Kisilevich: Ich denke definitiv, dass Haare ein Ausdruck von Identität sein können. Man hat das Bedürfnis nach Verwandlung und lässt sich einfach komisches Gesichtshaar wachsen – es ist eine einfache Art, um Veränderung herbeizuführen. Man lässt sich einen Schnurrbart stehen oder rasiert sich eine Zeit lang nicht und kann sich auf diese Weise sehr gut
verändern oder eine neue Identität zulegen. V: Siehst du dich selbst in deinen Bildern oder versuchst du darin etwas anderes zum Ausdruck zu bringen? Kisilevich: Über diese Fragen habe ich mir früher viel mehr Gedanken gemacht, und die Dinge, über die ich nachgedacht habe, waren alle auf eine gewisse Weise autobiografisch. Mittlerweile bin ich wohl etwas weniger narzisstisch, habe meiner Arbeit Raum gegeben, um sich zu entfalten, und arbeite viel intuitiver. Ich habe das Gefühl, als ginge es heute weniger um mich und mehr um meine Kunst. V: Welche Künstler haben dich im Laufe deines Lebens inspiriert? Kisilevich: Auf der Kunsthochschule habe ich mehr oder weniger die ersten zwei Jahre ausfallen lassen, deshalb weiß ich wenig über die großen Meister. Ich habe einfach irgendwann angefangen, Fotokurse zu belegen und mir irgendwie einen Master „erschlichen“. Aus diesem Grund ist meine Ausbildung in gewisser Weise lückenhaft. Es gibt Dinge, über die ich nichts weiß, obwohl ich es sollte. Aber ich schaue mich ständig im Internet um und habe sehr talentierte Freunde, die mich inspirieren. Sehr beeinflusst hat mich zum Beispiel mein Freund Rafael Ochoa, ein Künstler aus Toronto. Oder Olaf Breuning aus der Schweiz, der heute in New York lebt. Lisa Wilson ist eine Künstlerin, die sich ebenfalls zwischen
84
Bildhauerei und Fotografie bewegt und die ich sehr bewundere. Oft sammele ich einfach Bilder im Internet. Anstelle von Autoren habe ich eine ganze Reihe von Bildern, die ich mir anschaue, wenn ich Inspiration suche. Und ich liebe die Filme des schwedischen Regisseurs Roy Andersson. V: Unsere letzte Frage: Falls du zwischen Haar und Haarlos wählen müsstest, wie würdest du dich entscheiden? Kisilevich: Ich würde mich auf jeden Fall für die Haare entscheiden. Wenn man Haare hat, hat man so viele Möglichkeiten, damit zu experimentieren. Ohne sie wäre es einfach langweilig. Für mich sind Haare eine Möglichkeit, mich zu verwandeln, so oft ich das Bedürfnis danach verspüre. Vor einem Monat hatte ich noch einen sehr langen Bart. Ich hatte mich zwei Jahre lang nicht rasiert und hatte auf einmal das dringende Bedürfnis, mich zu verändern. Und es war ganz leicht, weil ich nur meinen Bart abrasieren musste. Ich spiele gerne auf diese Weise mit meinem Äußeren. V: Lieber Alex, wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen dir weiterhin viel Erfolg.
86
fassade
shop zone hair
Alle hier vorgestellten Produkte kรถnnen online sofort erworben werden. Mit Lieferzeiten von 1-2 Tagen sind unsere Partner unter den Top Ten des Webshoppings.
u z er hi f e n k a u >>
Bluebeards Revenge Deluxe-Set Eur 49,76 Jetzt kaufen
ghd Haarfön Eur 140,76 Jetzt kaufen
Anna Sui Haarbürste Eur 25,59 Jetzt kaufen
88
u z er hi f e n k a u >>
Uppercut Deluxe Hair & Body Set Eur 35,55 Jetzt kaufen
Korres Red Vine Sonnenschutz Eur 14,22 Jetzt kaufen
Eva NYC Haaröl Eur 18,48 Jetzt kaufen
Hair Of The Dog Schlüsselring Eur 7,14 Jetzt kaufen
u z er hi f e n k a u >>
Tommy Guns Volumen Pflegesp端lung Eur 7,82 Jetzt kaufen
Beard Buch Eur 14,22 Jetzt kaufen
Nip + Man Gesichtspeeling Eur 11,30 Jetzt kaufen
Bliss Gesichtshaar-Entfernung Eur 21,33 Jetzt kaufen
Spray In Hair Farbduo Eur 10 Jetzt kaufen
Fish Putty Matte Haarpaste Eur 7,13 Jetzt kaufen
92
AUF ACHSE
Text: Heiner Kolbe
94
Traumhafter Pulverschnee und Helikopter-Skiing im Elbrus-Gebirge, viel mehr wusste ich nicht über den Kaukasus und Georgien. Einige Eckpunkte aus dem Geschichtsunterricht schlummerten ebenfalls im Hinterhirn: Der immer noch mit eigenem Museum gewürdigte Stalin war Georgier. Negative Pressemeldungen über kriminelle Banden und Bilder verfallener Städte mit bitterer Armut rundeten meine rudimentären Kenntnisse über diesen Ort ab. Aber weit gefehlt! Tiflis ist überwältigend! Es ist, als erwache man aus einem Traum mit staunend aufgerissenen Augen. „Diese Stadt hat auf dich gewartet, um entdeckt zu werden. Vergiss die Klischees und sei offen für das, was dich in den nächsten Tagen erwartet!“, dachte ich mir, als mir der Beamte den Einreisestempel mit Wucht in den Reisepass klopfte. “Don’t worry, be happy“... ...war die wortkarge SMS aus Tbilisi von meiner Freundin und Gastgeberin, Eviko, auf meine Frage, wie ich denn vom Flughafen in die Stadt käme. „George wird dich abholen“, textete Eviko. Nun, da war er! „Gaumardschoss“ sagte George, der mir mit einer Flasche Wodka, etwas
glasigem Blick und breitem Lächeln zuprostete und mir anbot, selbiges auf nüchternen Magen zu tun. Nun ging es los. Mit Höllengeschwindigkeit raste er, ich im Fond des schwarzen Wolga sitzend, Richtung Altstadt. Plötzlich hielten wir vor der Sioni-Kirche. George nahm sein Amulett vom Hals und überreichte es mir. Ehe ich wusste, wie mir geschah, waren wir im Dunkel der Kirche. Ein bärtiger Geistlicher von massiver Statur, sein kräftiges Haar zu einem Knoten gebunden, erschien, um mir den Segen zu erteilen. In gebrochenem Englisch erklärte mir George, dass ich nun Georgier sei und zu seiner Familie samt Freunden gehörte. Was für eine rührende Geste zum Empfang. „Ist das der wilde Kaukasus?“, dachte ich noch etwas verwirrt, aber bereits illuminiert. Gaumardschoss! Ein Fest für die Leber Ein kräftiger Schluck Wodka, „Gaumardschoss!“, und ich war Georgier. Weiter ging es zu unserer gemeinsamen Freundin Eviko, der „Mutter Georgiens“, wie ihre Freunde sie nannten. Sie hatte seit jeher einen recht aristokratischen Eindruck auf mich gemacht – das Ausmaß ihrer ehrwürdig-
96
kaukasischen Boheme wurde mir aber erst bewusst, als ich sie in ihrer Heimat erleben durfte. Eine georgische Tafel (Supra) erwartete mich zum Empfang. Der Tisch bog sich vor Köstlichkeiten, die nach Landessitte alle gleichzeitig aufgetragen werden. Es türmten sich Chatschapuri (warmes Fladenbrot mit Käse), Khinkali (mit exotisch gewürztem faschiertem Lamm, Schweineoder Rindfleisch gefüllte Teigtaschen), Badrijani (Auberginenröllchen), Hühnchen, Fleischspieße, Kohlrouladen in Blätterteig, Granatäpfel, Radieschen, frisches Gemüse, Kräuter und Tomaten, die noch nach Tomaten schmecken. Wenn Georgier eine „Supra“ feiern, geschieht das nach festgelegtem Zeremoniell: Als Trinkmeister fungiert der „Tamada“. Er entbietet den ersten Trinkspruch auf das Wohlergehen der Familie. Dann muss der Wein auf ex getrunken werden. Den ganzen Abend folgten reihum die Trinksprüche der anwesenden Gäste: auf Georgien, die Helden, die Ahnen, die Verstorbenen, die Treue, die Liebe etc., um nach jedem Spruch das tönerne Trinkgefäß mit einem Zug zu leeren. Der Alkoholpegel stieg unablässig, Musik gab es auch. Als ich meinem Tischnachbarn, der mir als Ale-
xander vorgestellt worden war, kurz erwähnte, dass ich auf all meinen Reisen Bilder einheimischer Künstler kaufe, erwiderte er nur: „Kein Problem, du wirst staunen. Du musst unbedingt meinen Bruder kennenlernen!“ Er führte ein kurzes Gespräch am Mobiltelefon, und auf sein Kommando raste die wilde Gesellschaft um drei Uhr morgens (!) in die Wohnung des Malers Mamuka Mikeladze. War ich wach oder schon so besoffen? Ich traute meinen Augen nicht: Der Künstler, Mutter, Großmutter und Kinder standen habt Acht, um den angetrunkenen Tross zu begrüßen. Es wurde alles aufgetragen, was der Haushalt zu bieten hatte. Einfach unfassbar: Solch herzliche Gastfreundschaft und offene Menschen hatte ich noch nie erlebt! Wieder wurde gesungen und getanzt, und schlussendlich wurde ich mit Mamuka handelseins. Sein Werk zählt zu meinen Lieblingsbildern und hat einen Ehrenplatz bei mir zuhause. In guter Gesellschaft mit Puschkin, Dumas und „Hair“ revisited „Tbilisi“ ist das georgische Wort für „warm“ – im Herzen der Altstadt gibt es unzählige warme Schwefelquellen. George meinte, dass der Besuch eines
98
Badehauses für mich als echten Georgier und armes, verkatertes Männchen ein unabdingbares Muss wäre. Von Alexandre Dumas wird berichtet, er hätte sich nach jedem Besuch der Badeanstalt stark genug gefühlt, um Berge zu versetzen. „Ein Mal möchte ich so stark sein“, dachte ich mir und folgte George in das berühmte „Orbeliani“, wo seinerzeit auch Puschkin ein Stammgast war. Das OrbelianiBadehaus aus dem 17. Jahrhundert ist ein mit wunderschönen Mosaiken verzierter Kuppelbau im Stil einer persischen Medrese im Herzen der Altstadt. Beim Betreten der Räumlichkeiten erwartete mich eine Orgie an
Haaren. George bog sich vor Lachen auf meine Frage, ob denn die Männer ihre Angorapullover nicht ausgezogen hätten. Die Georgier tragen ihre Haarpracht nicht nur am Kopf, sondern an Brust und Rücken stolz zur Schau. Ich gehöre nicht zu den Epilationswütigen, aber hier unter den georgischen Bären fühlte ich mich buchstäblich nackt. Eine Rückenmassage und Reinigung mit scharfer Bürste durch den sachkundigen Bademeister ließen mich meine aufkeimenden Schamgefühle vergessen. Alexandre Dumas hatte recht: mit Energie vollgetankt machte ich mich auf eine weitere Erkundungstour durch die Stadt.
Vergiss Venedig... ...ist vielleicht etwas übertrieben, aber in dieser Stadt spürt man die Schwingung und atmet die alte Seele. Ohne Plan mäanderte ich durch das mittelalterliche Gassenlabyrinth der Altstadt: Kuppeln, Kirchen, versteckte Plätze und Hinterhöfe, Jugendstilfassaden, Galerien, Ateliers, kleine Parks, in denen Männer Schach, Backgammon oder Domino spielten, Marionettentheater, Synagoge, Moschee, Teppichhändler und kleine Workshops warteten, um von mir entdeckt zu werden. George wich dabei keine Sekunde von meiner Seite. Offenbar hatte ihn Eviko angewiesen, die zwölf Stun-
den Tageslicht, welche mir vor meiner viel zu frühen Abreise noch zur Verfügung standen, mit einer Tour durch die Stadt zu versüßen. Dabei wurde mir bewusst, warum sich so viele Künstler und Dichter hier wieder niederlassen und diesen alten Gemäuern ein besonderes Flair verleihen: Überall standen Platanen, deren Wurzeln in der Altstadt die Gehsteige und gepflasterten Gassen zum Bersten brachten. Vom Freiheitsplatz schlenderten wir den breiten Rustaweli-Boulevard entlang, wo sich Fünf-Stern-Hotels, Parlament, Boutiquen westlicher Prägung, Regierungsgebäude, Cafés, Restaurants, Jugendstilgebäude, Konzert-
100
haus und die Oper aneinanderreihen. Die „Don Giovanni“-Aufführung ebenda sollte der Höhepunkt meines Abends werden. Ein absolutes Muss auf meiner Entdeckungsreise war auch das Marktviertel „Didube“ neben dem Bahnhof, wo von Gemüse und Obst bis hin zu Ersatzteilen alles verkauft wird. Auf meinen Streifzügen traf ich auf liebenswerte, zuvorkommende, hilfsbereite Menschen. Was mir ganz besonders auffiel, war der aufmerksame, innige Augenkontakt, den man hier in der Kommunikation mit dem Gegenüber pflegt.
Zebrastreifenresistentes Rennfahrer-Gen In die Oper wollte George dann aber nicht mitkommen. Er verabschiedete sich mit rührender Herzlichkeit und wünschte mir eine gute Heimreise. Vermutlich musste er zur nächsten Supra eilen. Nachdem ich Ohrenzeuge des wohl genialsten Don Giovanni meines Lebens geworden war – die Georgier sind berühmt für ihre großartigen Opernsänger –, spazierte ich zum vereinbarten Treffpunkt mit Eviko, die mich in einem charmanten Vorstadtcafé noch schnell
persönlich verabschieden wollte, bevor ich zurück nach Hause flog. Der Verkehr außerhalb der Altstadt war Chaos pur, vermischt mit dem georgischen Rennfahrer-Gen, das Zebrastreifen mit purem Grauen negiert. Die Gehsteige waren in schlechtem Zustand und oft zugeparkt. Durch leidliche Erfahrung musste ich mir angewöhnen, die Augen mehr auf den Boden zu richten, um nicht über Bauschutt, Wurzeln oder halboffene Kanaldeckel zu stolpern. „Längere Distanzen immer mit dem Taxi zurücklegen und den Preis im Voraus
vereinbaren!“, belehrte mich meine Freundin, die Mutter Georgiens, als sie mit dem Fahrer meinen Transfer verhandelte. Dass George aufgrund irgendwelcher Feierlichkeiten verhindert war, stimmte mich ob des Teufelsrittes bei meiner Ankunft nicht allzu trübselig. Sein Amulett trage ich heute noch mit Stolz. Beim Abschied schlug Eviko vor, Jerewan und Armenien gemeinsam zu entdecken. Und mit einem Schluck Wodka und Gaumardschoss wurde so unser nächstes Abenteuer besiegelt.
Factbox Tiflis Georgian Airways Parkring 12a, 1010 Wien Tel: +43 1 214 78 77 Fax: +43 1 218 30 80 www.airzena.com Flugtage Wien – Tiflis – Wien: Donnerstag und Sonntag Restaurant Breadhouse authentische georgische Küche mit eigener Bäckerei! Rue Chardin 12 Tel: +995 (32) 293 15 56 Cafe Dom gemütliches Cafe, Snacks 16, Eristavi Street Tel: +995 55 777 05 4 Restaurant Purpur europäische und georgische Küche, gemütliche Atmosphäre 1, Gudiashvili Square Tel: +(995)32 247 77 76
Bars, Clubs und Cafes findet man in der Shardeni Street (Kaiser), Erekle-II-Street (KGB, Kala) und Perowi-Straße (Irish Pub, Nali) Hotels Betsy’s Hotel 32-34 Makashvili Street Tel: +995 32 293 1404 www.betsyshotel.com Hotel Ambassadori 13 Shavteli Street Tel: +995 32 243 9494 www.ambassadori.ge Tbilisi Marriott Rustaveli Avenue 13 Tel: +995 32 277 9200 www.marriott.com Events 2015 European Youth OlYmpic Festival 25.7. – 1.8.2015
EM Qualifikation Georgien – Deutschland 29.3.2015 Incoming-Agentur Travel Shop 42 Abashidze Street, Tel: + (995) 322 420 420; info@travelshop.ge www.geo.travelshop.ge Beste Reisezeit: Frühjahr und Herbst www.inyourpocket.com/Georgia/ Tbilisi/
104
Im Namen des Handwerks, des Stils und des Edelmuts
Nur wenige Worte beschreiben einen Chronometer ebenso wie einen feinen Whisky in einer derart präzisen Weise: Handwerk, Stil und Edelmut. Deshalb kreierte die Whisky-Destillerie Chivas Regal in Kooperation mit dem britischen Uhrenhersteller Bremont eine Limited-Edition-Geschenkdose „Made for Gentlemen“. Im Gegenzug entwarf Bremont eine Limited-Edition-Uhr, um die man sich reißen wird. Eine sowohl inspirierende als auch gelungene Fusion, wie wir finden – doch überzeugt euch selbst.
Handwerk Eine Kooperation zwischen den beiden Traditionshäusern scheint logisch, wenn man sich die epischen Bilder in ihrem gemeinsam produzierten Film über ihre Arbeit ansieht. Schnell wird klar, dass Präzision im Handwerk ganz oben auf der Prioritätenliste steht und gelebt wird. Am liebsten möchte man sofort seinen Job kündigen und sich als Destillateur in den schottischen Highlands bewerben. Ein modernes Märchen, das wir nicht besser hätten schreiben können:
Stil Chivas und Bremont – beide britisch, beide unterwegs im Auftrag des guten Stils – teilen eine weitere besondere Eigenschaft: Beide Unternehmen wurden von zwei ambitionierten Brüderpaaren gegründet. Inspiriert durch diesen Gedanken hat Bremont
kurzerhand ein Uhrenmodell in limitierter Auflage entworfen – die Bremont „Chivalry“, von der es allerdings nur 12 Stück gibt! Besondere Features: Holz aus den Chivas-Eichenfässern ist im Gehäuse verarbeitet, die Signatur von John und James Chivas ist in den Rotor graviert, polierter Stahl, Krokodilleder. Müssen wir noch mehr sagen? Edelmut Was einen Gentleman ausmacht, wer die Drinks bezahlt und warum es wichtig ist, der Gesellschaft etwas zurückzugeben, beantworten uns Nick und Giles English, die progressiven Co-Founder von Bremont, in einem kurzen, dafür umso sympathischeren Q&A (siehe video). Letzteren Aspekt nehmen sie sich derzeit besonders zu Herzen, denn in einer Online-Auktion werden die 12 limitierten Bremont „Chivalry“ (zu Deutsch: Ritterlichkeit) Uhren zum wohltätigen Zweck versteigert. Die Auktion läuft
vom 22. Oktober bis 9. November (20.00 Uhr GMT). Der Erlös kommt dem Projekt „The Prince’s Trust“ zugute, das Heranwachsende und junge Erwachsene in schwierigen Verhältnissen unterstützt. Wir meinen: Hut ab vor so viel ritterlicher Tugend, und wir sind gespannt, wer von euch sich bald Besitzer einer Bremont Chivalry nennen darf! Für alle Genießer gibt es die aufwändig gestaltete Tin Box ab sofort im gut sortierten Einzelhandel zu erwerben. Early Birds sichern sich das kleine Kunstwerk auch schon als ideales Geschenk für die bald kommenden Feiertage.
108
BALANCE
Beauty Der Traumfrisur zum Stylen nah
von Juán d. Zamora
Man lebt nur einmal, also traut euch und probiert jeden Look aus, der euch gefällt. Es gibt einfach zu viele geile Styles, um sich auf einen einzelnen festzulegen. Das Geheimnis hinter perfekt sitzenden Haaren ist natürlich das passende Haarprodukt, das ihnen die perfekte Form verleiht. Aber keine Sorge: Egal, auf welchen Style ihr bereits ein Auge geworfen habt, hier findet ihr das Richtige, um ihn wahr zu machen.
Der Pompadour-Look: MURRAY’S POMADE
Dieser Look repräsentiert den neuen Glamour, und jeder will ihn haben. Das lange Deckhaar und die kurz rasierten Seiten sind die perfekte Mischung für alle, die nach einem Look zwischen Gentleman und Rebell suchen. Für diesen Style braucht es natürlich Pomade, und die beste ist zweifellos das reichhaltige Wachs von Murray’s, dem Klassiker unter den Haarfestigern. Früher musste man Pomade auf dem Herd erhitzen, um sie weicher und leichter anwendbar zu machen (was ursprünglich auch der Grund war, sie in den schönen Dosen zu verkaufen, die mittlerweile zum Markenzeichen geworden sind). Heute hingegen reicht es, die Pomade zwischen den Händen zu verreiben.
Die sanfte Welle: Kiehl’s – CREATIVE CREAM WAX
Wellige Haare sind etwas Schönes. Sie verleihen unserem Aussehen diesen natürlich-frischen, sonnigen Touch, den wir so am Sommer lieben und gerne das ganze Jahr über hätten. Um das zu erreichen, braucht es ein Produkt, das dem Haar sanften Halt verleiht, ohne dass man es sieht. Dieses Wachs enthält natürliche Extrakte und Seidenpuder, und das Resultat ist einfach umwerfend. Es verleiht dem Haar den ganzen Tag Form, bleibt dabei unsichtbar und ist nicht spürbar.
110
Der Gatsby-Look: Sebastian – LIQUID STEEL
Absolut zeitlos und perfekt für den Mann von Welt. Den Gatsby-Look gibt es zwar schon eine ganze Weile, aber man muss nicht alt sein, um darin gut auszusehen. Irgendwann sollte jeder mal Gatsby sein. Wie wär’s zum Beispiel auf einer Hochzeit oder einem Maskenball? Dieses Produkt ist unerlässlich für jede wilde Party, denn kein anderes bietet so gnadenlos starken Halt. Ein Tipp: Das Gel lässt sich besser verteilen, wenn man vor dem Auftragen die Hände anfeuchtet.
Der Alltags-Look: Phyto – INTENSE VOLUME MOUSSE
Für alle Chamäleons, die am liebsten jeden Tag einen anderen Haarstyle hätten, gehört Schaumfestiger einfach zur Grundausstattung. Auf nasses Haar aufgetragen, lässt sich mit diesem vielseitigen Produkt im Handumdrehen ein smarter Look erreichen. Trockenes Haar kann man dagegen natürlich weich aussehen lassen, und dünnem Haar verleiht es zusätzliches Volumen und den perfekten Halt. Festiger gibt es viele, aber nicht alle enthalten pflanzliche Antioxidantien, die dem Haar Feuchtigkeit spenden und es gleichzeitig vor Sonneneinfluss schützen.
Der Männer-Dutt: Shu Uemura – KENGO FEATHER TENACIOUS HOLD CREAM
Der Look „Entspannter Hobo“ ist gerade schwer angesagt. Aber man muss genau wissen wie, denn die dazugehörige Frisur will gepflegt sein. Hauptvoraussetzung sind natürlich längere Haare, aber fast genauso wichtig ist das richtige Haarpflegeprodukt, um dem Haar den nötigen Halt zu verleihen. Wir lieben diese „Leichtgewicht“-Creme mit Grünem Tee-Extrakt, die dem Haar nicht nur Halt, sondern auch Glanz verleiht. Gleichzeitig schützt sie vor Feuchtigkeit und UVStrahlung.
Distinguiert kahl: Matte For Men – COMPLETE FACE AND HEAD CARE LOTION SPF 25
Wenn einem die Natur die Entscheidung abgenommen hat, muss man einfach das Beste daraus machen und seine sexy Glatze mit Stolz tragen. (Nehmt euch einfach Vin Diesel oder The Rock zum Vorbild: die pure Männlichkeit.) Die Kopfhaut reagiert empfindlich auf Sonne und kann schnell austrocknen, wogegen diese Lotion mit Lichtschutzfaktor 25 den perfekten Schutz bietet. Außerdem verhindert sie, dass die Haut nach der Rasur juckt, macht sie geschmeidig und verhindert den unangenehmen Effekt einer „polierten Bowlingkugel“.
112
Maschinen für den Mann
Text: Julian Wiehl
Bald nahen große Feiertage und die ersten Fragen nach den sinnvollsten Geschenken kreisen in unseren Köpfen herum. Wir von VANGARDIST testen seit Jahren die neuesten Rasierer, Trimmer und Groomer und haben euch passend zur Hair-Issue eine Auswahl der besten zusammengestellt. In Kooperation mit der Plattform Geizhals.com bieten wir euch zusätzlich Produktlinks zum direkten Preisvergleich an, damit ihr beim Kauf auf keinen Fall draufzahlt. Somit könnt ihr eine Geschenkfrage bereits abhaken und mit dem Ersparten noch eine natürliche Pflege oder ein Aftershave dazubestellen. Haarprodukte, Aftershaves und Düfte gibt es seit neuestem übrigens auch bei Geizhals.at.
Braun Series 9-9090cc Herrenrasierer
Für die sauberen Faulen! Wer zu Hause einen Schatz hat, der sich nur auf das Wesentliche konzentriert,sollte mit dem Braun 9-9090cc aufwarten. Dieses Meisterwerk der Technik reinigt sich nämlich von alleine, sodass sich eure bessere Hälfte ganz auf die Rasur und auf euch konzentrieren kann. Damit ist er das beste Geschenk für jene, die es gern sauber haben, aber zu faul sind, sich um die lästige Reinigung zu kümmern.
>> PREISCHECK <<
Philips BT9290 Bartschneider
Der Liebling des Chefredakteurs Unser Chefredakteur setzt im Gesicht auf eine schmale Klinge und Präzision. Der Philips BT9290 ist dafür mit einem eigenen Laser für die perfekte Kante ausgestattet. Außerdem seid ihr mit den 17 verschiedenen Trimm-Einstellungen perfekt für alle Bart-Trends der kommenden 50 Jahre gerüstet.
>> PREISCHECK <<
Philips BG2036 Bodygroom Grundig MT 5210 XACT Nasen-/Ohrhaarschneider
Der schnelle Praktische Will man trotz starkem Haarwuchs mal eine glattrasierte Stelle, so braucht man einen Trimmer fürs Grobe und einen Rasierer fürs Detail. Der Bodygroomer BG2036 von Philips trimmt und rasiert in einem Zug. So kommt man schnell durch den Dschungel und hinterlässt eine glatte Schneise. Darum ist er für uns der nützlichste Groomer, wenn man’s mal schnell und glatt haben will.
>> PREISCHECK <<
Der Profi fürs Detail Auch wenn die Ganzkörperbehaarung unglaublich reizvoll ist, gibt es zwei Flecken auf der Landkarte, wo wir darauf komplett verzichten wollen. Dazu gehören Nase und Ohren. Mit dem Grundig MT 5210 XACT haben wir für diese schwierigen Partien und höchst sensiblen Zonen die beste Lösung gefunden. Zum Glück!
>> PREISCHECK <<
Gewinn spiel Made for en Gentlem
Wenn die Tage kürzer werden, ist umso mehr vom Abend da. Das heißt, mehr Zeit, um Freunde zu treffen und bei einem Glas Whisky gute Zeiten aufleben zu lassen. So jung kommen wir nicht mehr zusammen, also wollen wir unsere gemeinsamen Momente ausgiebig genießen.
Anlässlich der Kooperation von CHIVAS REGAL und BREMONT verlosen wir zwei limitierte Chivas Regal Bremont Tin Boxen sowie geschmackvolle Accessoires wie Manschettenknöpfe, Kragenstäbchen oder Einstecktuch und Krawatte. Sende einfach eine E-Mail mit dem Betreff „CHIVAS“ an gewinnspiel@vangardist.com. Die Teilnahme ist bis einschließlich 30. November möglich.
Waschen, schneiden,
aber ja nicht föhnen... VANGARDIST und ESBJERG präsentieren das 1x1 der Bartpflege
Fotos © Esbjerg
Egal ob Vollbart, Dreitagebart, Schnurrbart oder Henriquatre – Barthaare müssen genauso wie Kopfhaar gepflegt werden. Nachdem der Bart aber jahrelang out war, wissen viele nicht mehr, wie sie ihr Gesichtshaar dauerhaft schön, glänzend und gesund halten können. ESBJERG, der Wiener Rasur- und Bartpflegespezialist, hat mit uns von VANGARDIST ein Fünf-Punkte-Programm zur perfekten Bartpflege erarbeitet.
1
Waschen
Dr K Soap Company Bartseife, 100 ml, 11,90 €
Das tägliche Waschen der Barthaare ist das A und O. Im Laufe des Tages sammeln sich Schweiß und Essensreste in den Haarzwischenräumen an, die zu hygienischen Unannehmlichkeiten oder Hautirritationen führen können. Am besten lässt sich der Bart bei der täglichen Dusche mitreinigen. Einfach die Barthaare mit warmem Wasser nass machen, mit einer ph-neutralen Bartseife einschäumen und gründlich ausspülen. Die besonders milde Bartseife von Dr K Soap Company enthält Pro-Vitamin B5 und Glycerin, was
Taylor of Old Bond Street Moustache & Beard Leave-In Conditioner, 100 ml, 20,00 €
den Bart sehr weich und geschmeidig hält. Um den Bart und die Haut auch nach der Wäsche mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen, empfiehlt ESBJERG einen Leave-In Conditioner wie den von Taylor of Old Bond Street. Einfach eine kleine Menge in den noch feuchten Bart einmassieren. Tipp: Nicht föhnen! Die heiße Luft kann zu Hautirritationen führen und die Barthaare austrocknen. Den Bart einfach mit einem trockenen Handtuch abtupfen.
118
ESBJERG Bartkamm mit Stiel, 9,80 €
Dr. Dittmar Bartschere, 18,50 €
2
stutzen
Nur ein regelmäßig gestutzter bzw. getrimmter Bart erhält einen gleichmäßigen Wuchs und sieht somit gepflegt aus. Der Vollbart beispielsweise franst sonst aus und Oberlippenbärte können zum unfreiwilligen Schmutzfänger werden. Um die Haare wieder auf gleiche Länge zu bringen, eignet sich am besten eine stilechte Bartschere, zum Beispiel die im eleganten Lederetui von Dr. Dittmar. Tipp: Besonders darauf achten, dass die Konturen der gewünschten Bartform deutlich zu erkennen sind. Für den Kotelettenbart gilt: Der Bereich, wo die Kotletten in den Bart übergehen, muss besonders oft nachgebessert werden.
3
Kämmen
Ebenso wie es zum täglichen Morgenritual gehört, sich die Haare zu kämmen, sollte auch der Bart jeden Tag durchgekämmt werden. So erkennt „Mann” nicht nur, ob das geliebte Barthaar gleichmäßig gewachsen ist oder vielleicht gestutzt werden muss, sondern verhindert auch Löcher im Bart, da die Haare durch das Kämmen alle in derselben Richtung liegen. Tipp: Stilvoll wird der Bart mit einem traditionellen Bartkamm aus Horn gekämmt. Zum Beispiel mit dem praktischen ESBJERG Bartkamm mit Stiel aus eigener Produktion.
4
pflegen
Fort Amsterdam Beard Penhaligon’s Bayolea Oils, div. Sorten, Beard & Shave Oil, 39 ml, 14,80 € 100 ml, 57,00 €
Egal bei welcher Bartlänge: Die richtige Pflege ist ein Muss. Nur selten zaubert die Natur einen formschönen Bart auf das Gesicht, daher ist ein bisschen Nachhelfen absolut legitim. Sogenannte Tonics, bei denen es sich mehr um Bart-Öle als um Wässerchen handelt, bändigen und entspannen die störrischen Barthaare, pflegen die Haut unter dem Bart und verleihen einen dezenten Duft. Dr K Soap Company liefert ein 100 % natürliches und per Hand hergestelltes Bart-Tonic. Das Produkt aus hochwertigem Aprikosenkern- und Jojobaöl überzeugt mit
Dr K Soap Company Bart-Tonic, 50 ml, 11,90 €
fruchtiger Duftnote. Auch zwei, drei Tropfen des natürlichen Fort Amsterdam Beard Oils aus hochwertigem Argan-, Jojoba- und Teebaumöl sorgen, jeden Morgen in den Bart einmassiert, nach wenigen Tagen für Geschmeidigkeit und Glanz. Tipp zum Küssen: Das Bayolea BartÖl aus dem Hause Penhaligon’s sorgt für einen besonders geschmeidigen Bart, an dem sich auch niemand beim Küssen stört. Duftnote: Zitronengras, Mandarine, Kardamom und schwarzer Pfeffer.
Geo. F. Trumper Lavender Moustache Wax, 15 ml, 14,50 €
5
Man’s Face Stuff Moustache Wax-Stift, 4,25 g/0,15 oz, 4,20 €
Man’s Face Stuff Beard Balm, 102 g/3,6 oz, 16,80 €
stylen
Um dem Barthaar den letzten Feinschliff zu geben, benötigt man nur noch ein wenig Bartwachs. Die Herausforderung mit den kleinen, widerspenstigen Haaren, die einfach immer in eine andere Richtung zeigen, kennt wohl jeder. Die Lösung ist das Geo. F. Trumper Lavender Moustache Wax. Mit dem feinen Lavendelduft ist es nicht nur angenehm in der Nase, sondern gibt jedem Bart auch ausreichend Halt und Form, ohne für steife Barthaare zu sorgen. Aber auch der Beard Balm von Man’s Face Stuff bändigt strohiges Barthaar, pflegt den
Vollbart, sorgt für einen gesunden Glanz und hinterlässt einen fabelhaften Duft. Tipp für unterwegs: Der Man’s Face Stuff Moustache Wax Stift „All Nighter“ ist perfekt für unterwegs. Das Wachs einfach – ähnlich wie Lippenbalsam – mit dem Stift direkt auf den Bart auftragen, um die Haare vor dem Austrocknen zu bewahren. Der Duft ist eine fabelhafte Mischung aus frischem Pfeifentabak, gesüßtem Kaffee und einem Hauch Weihrauch – eine echte Männersache also.
ESBJERG – die erste Adresse für hochwertige Pflege-, Rasur,- Bartund Kosmetikprodukte Im Herzen von Wien, in der Krugerstraße 7, steht ESBJERG seit über 30 Jahren für exklusive Männer-Pflegeprodukte aus der ganzen Welt. Zudem bietet ESBJERG Österreichs größte Auswahl an Nassrasur-Equipment – vom Pinsel über den Rasierer bis zum Rasiermesser. Hier geht’s zum Online-Shop – eine echte Pflegeoase für Männer: www.ESBJERG.com.
Sam Scott Schiavosw
auf achse
Places
122
hair ers dress
The
von Ann-Kathrin Erler
Warren Tricomi New York, USA Architekt: Jonathas Valle
www.warrentricomi.com
Pr채sent vor allem in New York, trifft sich die High Society auf der Upper East Side bei Warren Tricomi. Deren Salons sind mit ihren faszinierenden Designs, ihrem hervorragenden Service und dem Gef체hl, sich in einer anderen Welt zu
124
befinden, unbedingt einen Besuch wert. Hier wird 端berdurchschnittliches Talent mit Leidenschaft vereint, um der Kundschaft jeglichen Wunsch schon von den Lippen abzulesen.
126
Taylor Taylor London London, England Architekt: Cameron Amos
www. taylortaylorlondon.com
Welcome to London luxury hairdresser Taylor Taylor London! Einer der besten Friseursalons der Welt befindet sich in der Commercial Street im Herzen der Stadt. Von auĂ&#x;en etwas unscheinbar, wird man im Inneren von atemberau-
128
bendem Design geblendet. Behind the scenes auf den Shows von Prada, Louis Vuitton, Dolce & Gabbana oder Stella McCartney zu finden, werben Taylor Taylor London nicht nur damit, zu den Besten der Besten zu gehรถren, sondern
bezaubern durch exzellenten Service und ein Gef체hl, dem Himmel auf Erden ein St체ckchen n채her gekommen zu sein.
130
VANGART
hört das! e g i n n i s r ö H r ü f g n u l h e f p Em
von Juán d. Zamora
Yelle
Completement Fou Schon ihre klassisch-französischen Frisuren lassen ahnen, wie ihre Musik klingt, nämlich kultiviert und stilvoll. Eine Pionierin war sie in ihrem Bereich schon immer, und auch Risiken hat sie nie gescheut. Stets war sie dabei auch die am besten angezogene Frau im Raum. Ihren unverwechselbaren Elektro-Sound könnte man als Retro-Vintage beschreiben, und dazu klingt Yelle wie eine der GlamourHeldinnen früherer Zeiten. Wer sie bereits kennt, wird sich über ihre Rückkehr zu ihrem Ursprungssound freuen. Und wer sie zum ersten Mal hört, kann sich ganz frisch in ihren französischen Stil verlieben. Unsere absoluten Favoriten: Ba$$in, Jeune Fille Garnement und Complètement Fou. go to amazon
132
Kleerup
As If We Never Won
Lasst euch nicht von seinen verwuschelten Haaren verwirren, denn auch wenn Andreas Kleerup ziemlich entspannt rüberkommt, verdient jedes seiner Werke den Status “Song mit Kultsymbolcharakter”. Unsere Liebe zu ihm entdeckten wir, als wir zum ersten Mal das hypnotische With Every Heartbeat hörten, sein Gemeinschaftsprojekt mit der Schwedin Robyn. Und bereits nach Until We Bleed (unter Mitwirkung von Lykke Li) waren wir endgültig überzeugt, dass dieser Musiker jemand ist, den man im Auge behalten sollte. Jetzt ist er zurück mit einem MiniAlbum, das verspricht, sein bisher bestes geworden zu sein. As If We Never Won ist allerdings nur das erste von zwei MiniAlben, Nummer zwei folgt erst 2015 nach. Doch kein Grund, ungeduldig zu werden: denn die Zeit bis dahin kann man sich wunderbar mit tanzbaren Songs wie Let Me In vertreiben. go to amazon
Chris Brown
X
Endlich ist der kahlköpfige Sänger zurück, nachdem es lange Zeit ruhig um ihn gewesen ist. Die Konsequenzen seiner berüchtigten Fehde mit Exfreundin Rihanna waren weitaus negativer, als er sich je vorgestellt hatte: Radiosender weigerten sich, seine Songs zu spielen, und auch der Rest der Musikszene schien ihn bald vergessen zu haben. Aber zum Glück hatte er noch ein Ass im Ärmel, denn mit seinem neuen Album hat er allen sein unglaubliches Talent ins Gedächtnis zurückgerufen. Mit Sounds, die an Größen wie Michael Jackson und Justin Timberlake erinnern, und Texten über die Liebe und ein Leben als Bad Boy ist X mehr geworden als eine einfache Rap-Platte. Unsere Lieblingssongs des Albums: Loyal, Fine China und Don’t Be Gone Too Long, ein Duett mit der zukünftigen PopPrinzessin Ariana Grande. go to amazon
The Ting Tings
Super Critical
Wer die Ting Tings noch nicht kennt, sollte auf der Stelle “Ting Tings Wrong Club” in YouTube eingeben und sich von der Dame mit dem blonden Afro verführen lassen. Der Sound des britischen Duos, das wir alle dank eingängiger Songs wie That’s Not My Name und Shut Up And Let Me Go kennen, ist besser als je zuvor. Mit reifer klingenden Beats, die an Daft Punk erinnern, ist Super Critical ein wahrscheinlicher Hype-Kandidat in der Musikszene, die sowieso ständig begierig auf die nächsten Superstars wartet. Auf jeden Fall anhören sollte man sich Wrong Club, Do It Again und Only Love. go to amazon
134
CELEBRATION
UP Coming
! ? . . n i b a t h e Wa s g
//BERLIN
RUSSISCHE FILMWOCHE BERLIN
/26. November bis 3. Dezember //Wien
FRESH! PARTY
/8. November Lutz – Der Club Mariahilfer Straße 3 Wien Wien, Wien, nur du allein – kannst manchmal so antiquiert sein. Den Staub von den Dächern der österreichischen Hauptstadt vermag oft nicht mal der stürmische Herbst wegzublasen, liegt besagte Schicht immerhin schon seit einigen Jahrhunderten dort. Doch irgendwann braucht auch Wien etwas Neues, etwas anderes, etwas FRESHES! Und das soll uns die gleichnamige Party im mittlerweile zum städtischen Clubinventar zählenden Lutz bringen. Ein kühnes Unterfangen. Aber nur wer groß denkt, kann auch Großes schaffen! Wir drücken die Daumen. visit on facebook.com
Kino International Karl-Marx-Allee 33 Berlin Unter Bürgermeister Klaus Wowereits Schirmherrschaft wird auch dieses Jahr die russische Filmwoche in der deutschen Bundeshauptstadt über die Bühne gehen. In neun Tagen werden im Kino International, im Russischen Haus und im Filmtheater Friedrichshain über 1.000 Minuten Film aus dem größten Land der Welt gezeigt. Natürlich wird die diesjährige und damit zehnte Ausgabe des Festivals im Schatten der Ukraine-Krise stehen. Wie die Filme und auch die Macher dahinter im Kontext der aktuellen Situation interpretiert werden und inwieweit der Hauptsponsor des Festivals – GAZPROM – für Gesprächsstoff sorgen wird, kann ab 26. November mitverfolgt werden. www.russische-filmwoche.de
136
//ZÜRICH
//SAN FRANCISCO
/15. November
/9. November
ANGELS BLACK PARTY VOODOO
NOH8 OPEN PHOTO SHOOT
X-TRA Limmatstrasse 118 Zürich
W San Francisco 181 Howard St San Francisco
Schon im Oktober stellten wir erstaunt fest, dass ausgerechnet die Schweizer ein Faible für Halloween und das Düstere haben. Was mit dem Fest der Toten am 31. Oktober begann, sollte damit noch lange nicht erledigt sein. Die jährlich stattfindende BLACK PARTY erklärte den heurigen November schon im Vorfeld zum Monat der lebenden Toten und ruft die tanzwütigen Zombies des Kontinents zum Feiern nach Zürich. Dafür lässt man unter anderem auch den verboten heißen DJ MICKEY FRIEDMANN aus Berlin einfliegen. Frech und teuflisch soll sie werden, die Voodoo Night im berüchtigten X-TRA. visit on facebook.com
Im November 2008 wurde per Referendum im US-Bundesstaat Kalifornien die gleichgeschlechtliche Ehe de facto verboten. Ausgerechnet in jenem Bundesstaat, der als so offen galt und mit San Francisco auch die weltweite Hauptstadt der LGBTCommunity beherbergt. Gegenkampagnen wider den Entscheid waren schnell formiert. Die erfolgreichste war die NOH8Kampagne des Fotografen Adam Brouska. So erfolgreich, dass sie auch sieben Jahre später noch Tausende anlockt, die sich in bekannter Pose fotografieren lassen wollen. Die nächste Gelegenheit dazu gibt es am 9. November in Frisco. www.noh8campaign.com
//CURAÇAO
EXOTICA FESTIVAL
/27. November bis 1. Dezember
//VANCOUVER
LIVE ROCK QUEEN BURLESQUE /9. November
Diverse Locations Curaçao
Kitty Nights West 2755 Prince Edward Ave Vancouver
Wer schon jetzt genug hat von der Kälte, dem Regen und den immer kürzer werdenden Tagen sollte vielleicht das Sparbuch plündern, die letzten Münzen zwischen den Couchpolstern hervorgraben und sich in den nächsten Flieger nach Curaçao setzen. Die schwulenfreundliche Insel der ehemaligen niederländischen Antillen feiert fünf Tage lang die größte Party, die die Karibik je gesehen hat. Bei Temperaturen bis 30 (!) Grad Celsius wird das ganze Land in einen einzigen großen Open-Air-Club verwandelt. Genau das Richtige, um der mitteleuropäischen Tristesse zu entfliehen. Wenn denn das Weihnachtsgeld schon auf dem Konto ist. www.exoticafestival.com
Farrokh Bulsara ist und bleibt ein Gott, eine Legende, eine absolute Ausnahmeerscheinung. Er ist der Rocksänger des abgelaufenen Jahrtausends und beeinflusst das Leben der Menschen auch noch weit über seinen Tod hinaus. Wem noch nicht ganz klar ist, um wen es denn geht, sei mit dem Namen Freddie Mercury ausgeholfen. Der frühere Leadsänger wird samt seiner Band Queen allerorts auf verschiedenste Weise geehrt und gewürdigt. In Vancouver huldigt man dem Mann mit dem Überbiss in ziemlich ausgefallener Manier: Die kanadischen Burlesque-Stars von hüben bis drüben tanzen zu Freddies Musik. Das hätte bestimmt auch ihm gefallen. visit on facebook.com
Be a vang-Artist VANGARDIST sucht VANGARDISTEN DU bist Journalist, Fotograf, Model, Grafiker, Illustrator, Filmemacher, Musiker oder einfach so kreativ t채tig? WIR suchen immer nach neuen Talenten f체r unser Team und bieten dir die Chance Deine Arbeiten in unserem Magazin zu pr채sentieren! F체r mehr Informationen schreib eine Email an: redaktion@vangardist.com