VANGARDIST Mag # 48 (Deutsch)

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#48 / 10 / 2014

eternity




Playing hard to get! not everywhere and not for everyone – m a k e s ure yo u get th e p ri n t s p e ci a l

to find your exclusive copy – check out

w w w . v a n g a r d i s t . c o m / P RINT



Impressum: Herausgeber und Geschäftsleitung: VANGARDIST MEDIA GmbH Carlos Gómez & Julian Wiehl Herausgeber und Geschäftsleitung: Carlos Gómez & Julian Wiehl Chefredakteur: Julian Wiehl Produktionsleitung: Carlos Gómez Textchef: Klemens Gindl Moderedaktion: Mirza Sprecakovic Musikredaktion: Juán Danilo Zamora Redaktion: Christoph Daniel, Juán Danilo Zamora, Tobias Seebacher, Cindy Rotterman, Evelyn Höllrigl, Mirza Sprecakovic, Andrew Ütt Fotoredaktion: Carlos Gómez Online-Assistenz: María José Villamil Rodríguez Fotografie: Jus Vun, Darius Lucaciu, Ted Sun, Verena Mandragora Korrektorat: Jay Bannmuller Übersetzung: Lisa Voigt Korrektorat (Englisch): Andrew Ütt Produktion und Styling: Mirza Sprecakovic Grafische Gestaltung: Magdalena Weyrer Illustrationen: Magdalena Weyrer Videoschnitt/Kamera: Cristóbal Hornito Herzlichen Dank an alle, die durch ihren unermüdlichen Einsatz diese Ausgabe möglich gemacht haben. VANGARDIST MEDIA GmbH Mariahilferstraße 49 Top 15 - 1060 Wien


Editorial Liebe VANGARDISTEN! Willkommen zur Eternity-Issue! Der Herbst ist die Jahreszeit, die uns gerne unsere Endlichkeit vor Augen führt. Für die einen ist die natürliche Verabschiedung von der Welt ein Segen, verbunden mit Schlaf, Entspannung oder das Ende von Drama und Leid. Für die anderen ist sie ein Fluch. Eine Spielverderberin, die uns einen Strich durch unsere großen Welteroberungspläne gemacht hat. Aber das Ego einiger Mitmenschen hat Mittel und Wege gefunden, sich zu verewigen und auch nach dem Tod relevant zu sein. Wir sind für diese Ausgabe in eine Welt eingetaucht, in der der Tod nur eine von vielen Stationen ist. Eine Welt für die Ewigkeit. Um den Tod noch während des Lebens zu überwinden, setzt Diana Beltran in ihren Bildern auf die Dekonstruktion der dunklen Vorstellung davon. In ihren Werken ist der Tod etwas Buntes und Lebendiges. Etwas, auf das man sich fast schon freuen kann. Unsere Reise führt diesmal in die Ewige Stadt, Jerusalem. Cindy Rotterman wohnt und arbeitet vor Ort und berichtet vom interessanten Leben in der kleinen Stadt, die in den letzten 2.000 Jahren nur allzu oft von völliger Zerstörung bedroht war. Ein Zustand, der dem Leben wiederum einen ganz besonderen Sinn verleihen kann. Viel Besinnlichkeit mit dieser kontemplativen Eternity-Issue und einen lauen Herbst wünschen Julian Wiehl und das unsterbliche VANGARDIST-Team P.S.: Wer noch keine Collector's Print Issue ergattert hat, kann diese noch unter folgendem Link kostenlos anfordern: bit.ly/preorder_printissue.


SHOOTINGS

Fassade

themen

take me into the light 86

COVERY STOR

Fassade

the outsider 52 Radar

Vanitas 2.0

12

Ăœber die Vergänglichkeit und was man dagegen unternimmt Fassade

the killer inside 24

VangART Fassade

Dearly Departed 118

Ich will mal groSS sein

Fotografin Diana Beltran

102


INDEX EDITORIAL Fassade

Editor's Choice

7 68

Lieblinge aus der Redaktion Fassade

Shopzone Balance

Beauty

130 98

Die Schönheitskämpfer Auf Achse

how to survive in jerusalem Auf Achse

Places

72 136

Holy Places
 VangART

Hört das!

156

Empfehlungen für Hörsinnige

VangART

Celebration

Modedesigner Rafael Kouto

Was geht ab in ...?!

The Man on the Moon 40

Upcoming

160


Keine ausgab


be verpassen! jetzt kostenlos anmelden >>


12 radar


Va nit as 2.0

Über die Vergänglichkeit und was man dagegen unternimmt

Text: tobias seebacher illustration: Magdalena Weyrer

Ein Leben lang strengen wir uns an, quälen uns durch 60-Stunden-Wochen, halten Diäten, zwingen uns zum Sport, vermeiden Schweinshaxen und finden nach ertragener Mühe ein rasches Ende – das soll’s echt gewesen sein? Meistens verdrängen wir das ja, aber ab und an, überhaupt im Herbst, dringt der Tod ungebeten, aber erbarmungslos in unser Bewusstsein: You’re gonna die! Aber was ist dann? Ein Testament ist schnell aufgesetzt und notfalls regelt das der Staat. Doch wer bekommt

eigentlich die Passwörter zu den OnlineDating-Profilen? Bei der Frage, wie sich die Nachwelt an uns erinnern soll, wird es noch schwieriger: Aus der Garagenband ist nichts geworden, noch ist man kein berühmter Schriftsteller und das Start-up wird vielleicht nie übers Planungsstadium hinauskommen. Wir sind für euch der Frage nachgegangen, was man so alles unternehmen kann, um dem eigenen Ego auch post mortem eine gewisse Geltung zu verschaffen...


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Tod

und Verderben

Seit Menschengedenken beschäftigen sich kluge Köpfe mit der Frage nach dem Tod. Viele haben deswegen schon zu trinken begonnen. Die Antworten, die Religionen, Philosophie und die moderne Naturwissenschaft zu geben vermögen, sind für die meisten von uns unbefriedigend. Der Tod begegnet uns schlicht in der Gestalt des nie endenden Nichts. Umfragen in Deutschland belegen, dass ein Drittel der Menschen nicht an ein Leben nach dem Tod glaubt. Sterben müssen sie letztendlich alle. Doch worum handelt es sich eigentlich bei diesem rätselhaften Phänomen? Experimente mit Seegurken haben gezeigt, dass einer simplen Zelle nicht unbedingt ein Ablaufdatum im Sinne eines Selbstzerstörungsmechanismus eingebaut sein muss. So liegt der Gedanke an Gevatter Tod als evolutionsbiologische Erfindung nicht allzu fern und ein ewiges Leben wird zumindest theoretisch denkbar. Das klingt optimistisch, doch hier kommt die Enttäuschung: alles Leben auf der Erde ist vergänglich – auch Seegurken sterben leider, etwa durch Krankheit oder äußere Einflüsse. In die Kopiervorgänge im Körper höherer Lebewesen schleichen sich mit zunehmendem Alter immer mehr Fehler ein, daher bedeutet die rasche Vererbung der Gene durch Fortpflanzung auch für Säugetiere die bessere „Überle-

bensstrategie“. Die Alten machen dann Platz für die Jüngeren. Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist also die Überwindung der Sterblichkeit im Moment außer Reichweite. Wer das nötige Kleingeld hat, mag hier auf das totale Backup des eigenen Körpers setzen und kann sich einfrieren lassen, um in einer technologisch weiter entwickelten Zukunft hoffentlich wieder aufzuwachen. Kryonik heißt diese Form der Konservierung. Dabei ist es wichtig, den Leichnam sofort zu kühlen, um den weiteren Verfallsprozess rasch aufzuhalten. Der Brustkorb wird geöffnet und ein Schlauch saugt das Blut aus dem Kör-


per, um es durch eine Art Frostschutzmittel zu ersetzen. Die Aufbewahrung übernimmt dann das „Cryonics Institute“ in Detroit. Etwa 35.000 Euro muss man für diese Science-Fiction-Bestattung hinblättern. Ob das mit dem Auftauen hinterher auch klappt, bleibt fraglich.


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Klassisches E n d e au f d e m Pa p i e r

Was auch immer Wissenschaftler, Philosophen, Priester und Gurus über den Tod herausfinden mögen – was nach dem eigenen Ableben passiert, werden wir selbst in die Hand nehmen müssen. Als Erstes brauchen wir ein gültiges Testament. Ein juristisch beglaubigter letzter Wille wird sicherstellen, dass die Nichte den Porsche erbt, während sich die fortwährend nervenden Zwillingscousinen ein BilligGolf-Set teilen müssen, das jahrelang im Keller stand. Die Aufbewahrung übernimmt der Notar, selbstverständlich unter strengster Geheimhaltung, denn wir wollen nicht in ständiger Angst leben, falls die gierige Nichte zu früh von dem ihr zugedachten Luxusschlitten erfährt. Je weniger Besitz, umso einfacher und billiger das Testament. Formulare plus Beratung gibt’s für wenig Geld bereits im Internet. Sollte das mit dem Testament nichts helfen, weil die missratenen Bengel so oder so ihren Pflichtteil am mühsam aufgebauten Lebenswerk bekommen, kann man es immer noch so machen wie der schrullige Seilbahnpionier Artur Doppelmayr: Um sein Unternehmen nicht dem ungeliebten Sohnemann alleine überlassen zu müssen, adoptierte er im gesetzten Alter von 84 Jahren seine... äh... „Wahltochter“ Brigitte,

um auch nach seinem Ableben sicherzustellen, dass alles nach der väterlichen Pfeife tanzt.

Tod 2.0

Nun ist der materielle Besitz geregelt, die Konten und Anlagen dokumentiert und die Kiste mit den Sextoys unterm Bett wird von einer Vertrauensperson oder vom Notar persönlich abgeholt, bevor die Verwandten davon Wind bekommen. Doch was passiert mit unserem inzwischen doch beträchtlich angewachsenen virtuellen Erbe? Passwörter zu belangloseren Accounts wie PayPal oder Airbnb kann man ruhig auf-


schreiben und dem Testament beilegen. Mühsam ist es jedoch, diese Passwörter später zu aktualisieren. Kompliziert gestaltet sich auch der Umgang mit diversen E-Mail-Accounts, die nicht selten vertrauliches Material beinhalten, und die Provider sehr verschiedene und oft vage formulierte Richtlinien verfolgen. Grundsätzlich


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fallen Briefe, auch digitale, unter das Fernmeldegeheimnis und Telekommunikationsanbieter geben Informationen zuerst an den nächsten Verwandten weiter. Ähnlich verhält es sich bei diversen Online-DatingProfilen. Will man sehr private Informationen nicht unbedingt der Familie überlassen, so ist es am besten, ein digitales Testament zu verfassen.


Manche Firmen bieten hierfür ein Komplettservice an, doch da unsere Skepsis, Fremden unsere Passwörter anzuvertrauen, nicht groß genug sein kann, muss wohl auch diesmal der gute alte Notar herhalten. Eine makabre Genialität ist den Betreibern von Facebook gelungen: mit einfachsten Mitteln kann das Social-Media-Profil in eine sogenannte „Memorial Site“ umgewandelt werden. Freunde und Verwandte können dann nach dem Ableben des Facebook-Mitglieds hier ihre Beileidsbekundungen austauschen und in Erinnerungen schwelgen. Damit nicht genug, denn die in Facebook implementierte App „ifidie“ erlaubt es dem Nutzer, eine zu Lebzeiten verfasste Nachricht – etwa in Form einer Videobotschaft – nach seinem Ableben im Netz zu verkünden. Dasselbe lässt sich außerhalb von Facebook auch über die Webseite „afteridie. org“ erreichen. Ob man dabei nun seine Memoiren verlesen, all diese Idioten endlich beleidigen oder sich einfach verabschieden möchte – der Fantasie sind freilich keine Grenzen gesetzt.

D e s a lt e n

Jägers Tod

Da wir Menschen aber nicht nur virtuelle, sondern auch sterbliche Überreste hinterlassen, gilt es, die richtige Bestattungsform zu wählen. Panzerglas-

särge à la Lenin sind definitiv aus der Mode gekommen, und das seit Ende des 18. Jahrhunderts übliche, bürgerliche Begräbnis im Holzsarg ist zwar immer noch ein Klassiker, aber halt gar nicht progressiv. Dann gibt’s da noch die sich einer immer größeren Beliebtheit erfreuende Seebestattung und die Urne. „Wenn ich mich schon verbrennen lasse, dann nicht um in einer sterbenslangweiligen Urne aufgestellt zu werden“, muss sich der amerikanische Journalist und Autor Hunter S. Thompson gedacht haben, als er sich nach seinem Selbstmord – verpackt in 34 Feuerwerkskörper – von einer Kanone auf seinem


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I c h s c h i e SS dich zum

Mond

Grundstück in die Luft schießen ließ. Inzwischen gibt es Unternehmen, die eine solche Bestattung für rund 1.000 Euro anbieten. Man muss hierfür allerdings ins Ausland, da im deutschsprachigen Raum strengere Richtlinien zur Verstreuung von Asche gelten. Für ihren an Lebensmittelvergiftung verstorbenen Ehemann organisierte die englische Witwe Joanna Booth ein richtig durchschlagendes Begräbnis. Seine Asche wurde von der „Caledonian Cartridge Company“ in 275 Patronen verpackt. Die Segnung übernahm Pfarrer Alistair Donald, daraufhin wurde die Munition von 20 Freunden des Toten verschossen. Mit den Kugeln erlegten sie 70 Rebhühner, 23 Fasane, sieben Enten und einen Fuchs.

Der Schöpfer der Fernsehserie Raumschiff Enterprise, Gene Roddenberry, ging noch einen Schritt weiter: seine Asche umkreist seit 1995 den Globus im erdnahen Orbit. Die Ewigkeit wird er auf diesem Weg leider nicht erreichen, denn irgendwann wird die Aschekapsel in der Atmosphäre verglühen. Da wirkt die von „Widmann Bestattungen“ angebotene Raumfahrt schon vielversprechender: Gemeinsam mit dem ame-


S av e t h e

rikanischen Unternehmen „Celestis“ bietet Widmann die Möglichkeit, in die unendlichen Weiten des Alls befördert zu werden. Auch eine Mondlandung ist auf Wunsch zu haben. Die Kosten belaufen sich auf 11.000 bis 25.000 Euro, der nächste Start ist fürs Frühjahr angesetzt.

Last

Da n c e u n d Diamantenfieber

Für weniger knallfreudige Leichen will nun die britische Firma „And Vinyly“ eine progressive Lösung gefunden haben. Ab 2.000 Pfund kann man seine Asche dort in eine funktionierende Vinylplatte pressen lassen, um der Nachwelt posthum mit seinem Lieblingstrack auf die Nerven zu gehen. Eine progressive Bestattungsform, die beinahe schon zum Kanon gehört, ist der Erinnerungsdiamant. Bei diesem Verfahren wird die Asche des Verstorbenen unter großem Druck und hoher Temperatur in einen echten, bläulich schimmernden Diamanten umgewandelt. Verschiedene Schliffe und Gravuren stehen im Angebot. Ein Echtheitszertifikat muss unbedingt mitgeliefert werden, denn es soll bereits vorgekommen sein, dass sich Oma und Opa


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später als Fälschung erwiesen haben. Der Ewigkeit ist mit einem Diamanten zumindest Genüge getan, denn wir wissen: „diamonds are forever“.

Ein B e r g an Erinnerungen

Wer jetzt noch befürchtet, dass mit dem eigenen Ableben auch alle Erinnerungen, Fotos und Tagebucheinträge dem Verfall preisgegeben sind, wo sie doch für die Nachwelt solchen Wert besäßen, kann nun auf Nummer sicher gehen und „MOM – MEMORY OF MANKIND“ aufsuchen. Tief in den österreichischen Bergen liegt das Salzbergwerk Hallstatt. In seinen dunklen Stollen herrschen konservatorisch optimale Bedingungen – hier verdirbt nichts. „MOM“ bietet nun die Möglichkeit, Bilder und Texte auf Steinzeugtafeln zu verewigen, die dann im Salzstollen für immer und ewig eingelagert werden. Für schlappe 294 Euro gibt’s eine Tafel samt Kopie für zuhause und einer Plakette aus dem gleichen unverwüstlichen Material. Diese Plakette dient als Schlüssel zum Salzstollen und enthält leicht verständliche Informationen zur geografischen Lage, womit natürlich in erster Linie an künftige Generationen gedacht wird. Damit sind nun auch

die letzten Schäfchen im Trockenen. Testament, virtuelles Erbe, Bestattung, Erinnerungen – alles gesichert. Nun kann jederzeit... nein, Moment: Wenn man seine Nachwelt schon mit einem unsterblichen Ego drangsalieren will, weil man einfach zu eitel zum Sterben ist, dann sollte man sie wenigstens nicht zu Tode langweilen. Dafür muss man aber erst mal was erlebt haben. Deshalb empfehlen wir euch ganz progressiv: Auf ins Abenteuer! Die Ewigkeit kann warten. Wer früher stirbt, ist bekanntlich länger tot.


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Fashion Editor Mirza Sprecakovic www.mirzasprecakovic.com Photography Darius Lucaciu Hair & Make Up Julian Burlacu julianburlacu.tumblr.com Model Dominik K., Miro C. & Barbora exitmm.sk Making Of

JackyJacky


38

ofakingM r h e M e r iPhon e d in Fotos : d App a iP d un sehen hier an


The killer inside

making of

Kamera: Crist贸bal Hornito Schnitt: Crist贸bal Hornito Interpret/ Track: CazZ / 'Chillhouse'


40 FASSADE

The man on the Moon TEXT: Evelyn Höllriegl & Mr. M.

„DRAG ME TO THE AFTER-HOUR ON THE DARK SIDE OF THE MOON“ – Was im ersten Augenblick wie ein Songtitel von David Bowie klingt, ist in Wirklichkeit der Titel von Rafael Koutos erster Kollektion. Der Schweizer Newcomer beschäftigt sich mit den verschiedenen Phasen des Mondes, mit Licht und Schatten und androgyner Ästhetik. Auf viele Menschen hat der Mond eine starke Wirkung, manche richten sogar ihren Alltag nach ihm aus oder schlafwandeln regelmäßig. Rafael hat er bislang nur zu seiner Kollektion inspiriert. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, meint der Designer…



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In der Ruhe liegt die Kraft Beim Designen ist Rafael am liebsten alleine, in einem Raum, nur mit sich selbst, der endlosen Stille und seinen Ideen. Wie der Schatten den Mond, umhüllen die Materialien den Körper, sichelförmige Kopfbedeckungen und changierende Materialien vervollständigen den Look. Tiefstes Schwarz und hellstes Weiß schaffen Kontraste, die an Licht und Schatten erinnern – alles folgt einem wohldurchdachten Konzept. Da verwundert es kaum, dass der Schweizer nach seinem Abschluss an der Academy of Art and Design in Basel bei einem der ganz


großen Modehäuser gelernt hat – Alexander McQueen. Auch die Antwort auf die Frage, welche die wichtigste Lektion dort war, ist irgendwie mystisch. „Es gibt nichts, was du nicht erschaffen kannst. Es ist völlig egal, woher deine größte Inspiration kommt. Ob es deine Träume sind oder deine tiefsten Ängste, es spielt keine Rolle.“ Als Designer, so sagt er, muss man ein Träumer mit offenen Augen sein. Es sind nicht die offensichtlichsten Dinge, die ihn inspirieren, es ist wohl eher das Gesamtbild seiner Umgebung. Stimmungen oder Situationen oder auch


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der Blick in den nächtlichen Himmel. Zeit also, um sich auf eine Reise zu begeben und sich entführen zu lassen. VANGARDIST hat Rafael Kouto auf der dunklen Seite des Mondes getroffen… V: Was fasziniert dich so am Mond? RK: Sein Einfluss auf die Erde und uns Menschen in seinem endlosen Lauf durch die Zeit und seine verschiedenen Phasen. V: Welche Farbe hat der Mond für dich? RK: Verschiedene Weißtöne. V: Deine Designs können von Männern genauso gut wie von Frauen getragen werden, war das deine Intention? RK: Ja, das war mein Hauptanliegen! Das Augenmerk liegt mehr auf den Kleidungsstücken selbst als auf dem Träger.





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V: Ist androgyn deiner Meinung nach der Look der Zukunft? RK: Ja, auf jeden Fall! Ich bin überzeugt, dass die Unterscheidung zwischen Männer- und Frauenmode in Zukunft überflüssig sein wird. V: Wie würdest du deinen persönlichen Stil beschreiben? RK: Klassisch & elegant, schwarz & weiß, Print & Farbblöcke. V: Was bedeutet Luxus für dich? RK: Einzigartigkeit in Kombination mit handwerklichem Können und


Nachhaltigkeit; außerdem alles in Zusammenhang mit dem Produkt, das man zwar nicht sieht, aber trotzdem im Design, der Produktion und dem Verkauf erkennen kann. V: Was ist das merkwürdigste Teil, das du besitzt? RK: Eine Felltasche. V: Wenn du eine Zeitmaschine hättest, in welches Jahrzehnt würdest du dich gerne beamen?


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RK: In eine unbekannte Zukunft oder eine überraschende Vergangenheit. In welchen Sphären auch immer, Designer wie Rafael Kouto zählen zu den Zukunftsweisenden. Seine Entwürfe spielen mit den Geschlechterrollen und lassen Grenzen verschwimmen. Obwohl die Outfits eher avantgardistisch wirken, haben die einzelnen Teile doch immer Street Credibility und ein gewisses Augenzwinkern. Beste Voraussetzungen für eine Karriere, die abheben wird wie eine Rakete zum Mond.


M a n te l , ho s e & g ü rte l M . a+ b y M au r izio Amad ei @Lift étage




jac ke / t r i kot Co m me d es Ga rç on s Hom m e s hi rt Da n iel Andr esen@Lift étage hos e M. a+ @Lift étage hu t WACKO MAR I A


h ose Da mi r Do ma O berte i l I nd i v i dual Sentiments @Lift ĂŠtage g ilet kopf - & h als s chmuck Rogg y k e i @ X ANA DU TOK YO



s w eater Bo ri s B idjan S a b er i ka p u zen w est e Rick Ow ens Mante l K ish ida Miki @ XAN A DU TOK YO pants M. a+ @L if t ĂŠtage ri ng Exi s t @ X ANA D U TOK YO


g i l et, s hi rt & Hose Da ni el A ndr es e n @L ift ĂŠtage sonne nbril lE Su llen r i n g Tats uh i ko Ni s h i bata@ X AN A DU TO K YO s onnen bril lE Jun ior Gau ltier @ Sullen


h u t & s c hu he Chr i s ti an Da da long ta nk top, Korse t t & Arm band Dr essedU n dr essed @ T he Wa ll S h owroo m obe rtei l Ke i suk e Nak a m ura ke t te Bl ack Tr iangle Design @ XANA DU TO K YO


Jac kE M ada n t i Sw eat e r U t e Ploi er U n t erh ose Bjรถr n B or g boots Moon B o ot



Sc hwar ze w es te R i ck Owe ns W es t e Tr ansvestite @XANADU TOK YO we i s s e s s h i rt Ke i s uk e Naka m u r a k et te B l ack T ri a ng l e D esign @ XANA DU TOK YO sch uh e Dr .Martens


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Vun www.jusvun.com | Model Taiki Takahashi @ Elite Homme Paris | styling Daiki Ushijima | Makeup Yuko Tamiya I Assistant I zumi Horikoshi | photo Assistant Naoto Kudo fotograf Jus


68 FASSADE

Editor'S Choice:

style-

TIPP

Shirt von Trinitas / Lederarmband von OMEGA / Reisetasche von Louis Vuitton


Hemd von Kenzo / Hut von Brixton Tiller / Sonnenbrille von Dior / Clutch von Volcom


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Mantel von Camp David / Fliege von Peacon Munich / Armreif von Fossil / Uhr von JOOP! / Tasche von Louis Vuitton


Hemd von Fred Perry & Raf Simons / Sonnenbrille Transitions feat. Face a Face / Sneakers von Michalsky


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AUF ACHSE


Text und Interviews: Cindy Rotterman-Pinto / Fotos: magdalena Weyrer

Eine Religiöse, ein Araber, ein Musikliebhaber, ein Akademiker, ein begeisterter Koch, eine Migrantin und ein Businessman – ohne die gängigen Stereotype zu bedienen, haben sie VANGARDIST-Redakteurin Cindy Rotterman-Pinto erzählt, warum Jerusalem deren Stadt ist. Es ist der Ort, der sie ernährt, sie bereichert und ihnen Hoffnung gibt, an dem sie essen, spazieren gehen und Neues ausprobieren – und für alle anderen ist sie die Ewige Stadt, die immer einen Besuch wert ist...


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Diversity ≠ Krieg Die Hauptstadt Israels ist umgeben vom Judäischen Bergland und dem Mittelmeer. Sie beherbergt die drei großen monotheistischen Weltreligionen, das Judentum, den Islam und das Christentum. Aber Jerusalem ist viel mehr als der Ort, an dem Jesus gekreuzigt wurde, Mohammed Allahs Thron bestieg und Abraham fast seinen Sohn Isaak geopfert hätte. Sie ist heute nicht nur Schauplatz religiöser Auseinandersetzungen, sondern vor allem eine Stadt voller Kultur, angesiedelt irgendwo zwischen Moderne und Geschichte, in der Persönlichkeiten, Gerüche und Geschmäcker aus der ganzen Welt aufeinandertreffen und die jährlich von mehr als drei Millionen Touristen besucht wird. Jerusalem hat 987.400 Einwohner – 298.000 davon Muslime, 15.700 Christen, 660.000 Juden, 12.800 Atheisten, und 106.100 gehören der Religionsgemeinschaft der Drusen an. Für all diese Menschen bedeutet Jerusalem Heimat. Sie ist eben nicht nur die sich ständig im Krieg befindende Wüstenstadt, wie sie in den Nachrichten gerne gezeigt wird. Um das prekäre Gleichgewicht zu verstehen, unter welchem das Leben und das Miteinander in dieser Stadt funkti-

oniert, haben wir fünf ihrer Bewohner besucht – gänzlich verschiedene Menschen, die eines vereint: der Glaube an die Magie ihrer Stadt, die rational noch niemand hat erklären können. Nisar Turi Ruhe- und Frieden-Liebhaber Nisar ist 30, verheiratet und hat eine vier Monate alte Tochter. Er und seine Familie wohnen zum Teil in der Wohnung seiner Eltern in Monte de los Olivos, den Rest der Zeit in seiner Wohnung in Shoafat im Norden der Stadt. Nisar ist jung und fleißig. Jeden Morgen öffnet er schon früh seinen Laden in der Altstadt und kehrt erst nach 9 Stunden Arbeit nach Hause zurück, wo seine Frau bereits mit dem Essen auf ihn wartet. An Tagen wie heute, an denen sie arbeiten geht, passt er auf die kleine Laila auf. Jerusalem ist der Ort, an dem er geboren wurde, immer gelebt hat und wahrscheinlich auch sterben wird. Für ihn ist es der schönste Ort auf Erden und er möchte nirgendwo sonst leben. Was er an der Stadt liebt: Ich danke Gott, dass wir, obwohl wir natürlich auch Probleme haben, hier weit vom Rest der Welt entfernt sind. Wir haben hier keine Kriege wie in Syrien, Libyen


Klagemauer


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oder im Irak. Hier ist es nicht so schlimm wie dort. Und ich liebe es, jede Woche in die große Moschee zum Freitagsgebet zu gehen. Was er nicht liebt: Den Check Point und die Mauer. Jeden Morgen müssen wir an der Sicherheitskontrolle in Kalandia vorbei, einem palästinensischen Dorf in Cisjordanien. Manchmal dauert das 30 oder 40 Minuten. Sie durchsuchen die Autos, die Kinder. Das ist nicht schön und stört mich gewaltig! Er empfiehlt: Sich Filme in der Jerusalem-Cinemathek anzuschauen, dem bedeutendsten Kino der Stadt. Jerusalem und die Ewigkeit: Alles, was in der Welt geschieht, hängt irgendwie mit Jerusalem zusammen. Alle reden über diese Stadt. Ich bin überzeugt, dass eigentlich jeder gerne hier wäre. Nisar war der einzige von fünf Arabern, der bereit zu einem kurzen Interview mit uns war. Die politische Situation macht ihn wütend, aber er kann beide Seiten verstehen: die der Israelis, die Angst haben, und natürlich die von Menschen wie ihm selbst, die sich Ruhe und Frieden wünschen. Oscar Kirstein Biologie-Liebhaber Oscar ist 33, hat einen Abschluss in

Zoologie, einen Master in Umweltwissenschaften, einen Doktortitel in Biomedizin von der Hebräischen Universität von Jerusalem und unterrichtet Biologie an der Universidad del Nordeste in Argentinien. Aufgrund seines rastlosen Lebens zwischen Labor, Forschungsarbeit und Geschäftsreisen bewohnt er in Jerusalem nur ein Zimmer im Studentenwohnheim der Hebräischen Universität, und in diesem akademischen Universum spiegelt sich für ihn ganz Israel wider. Er beschreibt es als sich stetig wandelnden Turm von Babel. Hier werden hunderte von Sprachen gesprochen und Wissenschaften nebeneinander praktiziert – eine schöne Welt des freien Ausdrucks. Was er liebt: Morgens in den Bus zu steigen und darin an den Gräbern von Persönlichkeiten vorbeizufahren, die in der Bibel vorkommen. Man fühlt sich die ganze Zeit wie in einem Film. Man kommt auch am Kreuztal vorbei, woher angeblich das Holz für das Kreuz Jesu stammt. Außerdem sieht man Spuren früher urbaner Landwirtschaft und die ältesten Olivenbäume der Stadt. Einige haben angeblich schon die Passion Christi miterlebt. Was er nicht liebt: Das religiöse Stigma dieser Stadt. Jerusalem ist pracht-


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voll, aber nur wenige Leute kennen die Stadt wirklich, denn sie bekommt nicht so viel Aufmerksamkeit wie Tel Aviv. Man muss diese Stadt erst entdecken, denn genau darin liegt ihre Magie. Er empfiehlt: Unbedingt die Süßigkeiten und das Gebäck in den arabischen Bäckereien in der Altstadt probieren. Es sind kleine, magische Orte voller Geschichte. Jerusalem und die Ewigkeit: Ich weiß gar nicht genau, was Jerusalem mir bedeutet. Es ist wohl ein Ort, an den ich nach vielen Reisen immer wieder zurückkehre. Hier fühle ich mich immer wohl. Ich nehme an, es ist meine Heimat. Ich brauche Israel, und Israel ohne Jerusalem ergibt für mich keinen Sinn. Das Leben in der Stadt hat Oscar gelehrt, dass Biologie wohl doch nicht so universell ist, wie er immer geglaubt hat. Es gibt gewisse Dinge im Leben, die von den Naturwissenschaften einfach nicht gut genug beschrieben werden können. Sharona Nordlicht Religionsliebhaberin Sharona ist 26 Jahre alt, verheiratet und hat ein Baby namens Yiti. Sie hat Pädagogik und Psychologie in Amerika studiert und arbeitet heute von zu

Hause aus für eine Non-Profit-Organisation. Um Wege zu erlernen, wie man die eigene Persönlichkeit weiterentwickelt, hat sie einige Zeit in einem Seminar für religiöse Frauen gelebt, wo sie sich auf ihre “so Gott will” bald stattfindende Ehe vorbereitete – eine sehr spirituelle Erfahrung, wie sie heute sagt. Heute wohnt sie in Ramat Eshkol, einem religiösen Viertel, wo zum Großteil junge Familien aus Amerika leben und die meisten der Ehemänner in der Yeshiva, einem othodoxen Zentrum für Torah- und Talmud-Studien, ihre Gelehrsamkeit erweitern. Sharona steht jeden Morgen früh auf und arbeitet, bis ihr Mann um 12 Uhr zum Essen heimkommt. Nach einem kurzen Mittagsschlaf arbeitet sie weiter bis 21 Uhr. Abendessen gibt es, wenn ihr Mann von seinen Studien nach Hause kommt. Den Unterhalt der Familie verdient Sharona allein. Was sie liebt: Jerusalems Einzigartigkeit. Es ist nicht wie Tel Aviv, das an Miami erinnert. Den Juden hier bedeutet ihre Religion und die Torah wirklich etwas. In den Bussen sieht man Frauen aller Altersgruppen, die im Tehillim, im Buch der Psalmen, lesen. Es herrscht einfach eine spirituelle Atmosphäre, die Leute fühlen sich wohl hier, die



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Stadt hat etwas Familiäres. Unsere Art der Spiritualität gleicht keiner anderen auf der Welt. Was sie nicht liebt: Gar nichts. Sie empfiehlt: Natürlich einen Besuch an der Klagemauer! Und das Viertel Emek Raphaim, wo all die Künstler leben. Jerusalem und die Ewigkeit: Selbstverständlich wird Jerusalem der Ort sein, an dem erneut der Tempel stehen wird, wenn der Messias kommt. In der Torah steht, dass Gott die Welt dort erschaffen hat. An diesem Ort hat alles begonnen und er wird ewig existieren. In Sharonas Viertel gehen die Familien am Samstag in den Park, der sich dann mit Kindern füllt. Hier hilft man einander. Wenn eine Frau ein Kind zur Welt bringt, versorgen die Freundinnen die Familie mit frischem Brot, bereiten die Mahlzeiten für den Sabbat für sie zu und wer etwas braucht – sei es ein Brautkleid, einen Reisekoffer, einen Computer, Muttermilch oder was auch immer – bekommt es geliehen oder geschenkt. Sharona kann sich ihre Zukunft nirgendwo sonst auf der Welt vorstellen. Simon Duek Musikliebhaber Simon ist 48, verheiratet, Vater dreier

Kinder und lebt in Jerusalem, seit er denken kann. Er hatte schon immer eine Verbindung zu Kunst und Musik und sammelt Platten, seit er 13 Jahre alt ist. Er hat in Betzalel Kunst studiert, malt und zeichnet aber nur für sich allein. Nachdem er 14 Jahre lang als Redakteur, DJ und Musikchef für die zwei wichtigsten Radiosender Jerusalems gearbeitet hat, eröffnete er seinen eigenen kleinen Plattenladen in der Innenstadt. Hier verkauft er Klassiker aus den 60ern und 70ern an Studenten, Sammler und Musikliebhaber. Für Simon ist Jerusalem Heimat und der schönste Ort der Welt. Wann immer er eine Platte sieht, die den Namen seiner Stadt im Titel trägt oder erwähnt, kauft er sie sofort. Seine spezielle Sammlung umfasst bereits 280 Platten, die irgendetwas mit Jerusalem zu tun haben. Trotz all der Probleme zwischen Rechten und Linken, Religiösen und Weltlichen, würde er Jerusalem nie verlassen. Was er liebt: Jerusalem bei Nacht, die Schönheit der Stadt und ihre arabische Architektur aus dem 16. Jahrhundert. Was er nicht liebt: Dass die Leute hier nicht auf ihre Stadt achten und sie verschmutzen. Dass die vertrauten Land-


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schaften seiner Kindheit hässlichen Neubauten hatten weichen müssen. Er empfiehlt: Das Jerusalem Artists House, das Israel Museum für bildende Kunst und die Gourmetrestaurants Chakra und Cavalier. Jerusalem und die Ewigkeit: Jerusalem ist die Ewigkeit, es ist das Ziel. Ich liebe alles an dieser Stadt, ihre Geschichte, Schönheit, Architektur, das Klima, ihre Gerüche, Kultur und Ästhetik. Sie ist etwas ganz Besonderes und rettet mich, schon mein ganzes Leben lang! Ich werde Jerusalem nicht mal im Sarg verlassen. Simon beschreibt sich selbst als Surrealisten. Trotz der Konflikte zwischen Arabern und Juden glaubt er daran, dass der Krieg in 30 Jahren vorbei und der Frieden erreicht sein wird. Roi Levy Liebhaber von Männern Roi ist 26 Jahre alt und Visual Merchandising Director bei Fox, einer der größten israelischen Fashion-Brands. Er ist zuständig für die optische Präsentation der einzelnen Filialen, trainiert Mitarbeiter und gestaltet Kataloge. Er ist ein Workaholic, der nur nach Hause kommt, um etwas Ruhe und Zweisamkeit mit seinem Partner Yair

zu teilen. Mit ihm lebt er seit drei Jahren in einer glücklichen Beziehung. Beide glauben nicht, dass sich Gegensätze anziehen. Ordentlich, organisiert und pedantisch in Bezug auf ihr Äußeres, bezeichnen sich die beiden als zu 100 % kompatibel. Dass es einfachere Orte für Gays gibt als Jerusalem, weiß Roi. Trotzdem würde er die Stadt nie für immer verlassen. Was er mag: Die Stadtluft und die Wärme der Menschen. “Die Mentalität hier ist eine andere. Jerusalem ist einfach speziell. Ich liebe volkstümliche Restaurants und nicht die protzigen Hipsterschuppen von Tel Aviv. Ich befolge die Kaschrut – die jüdischen Speisevorschriften – und hier ist das einfach leichter.” Was er nicht mag: „Jerusalem ist sehr engstirnig. Persönlich habe ich keine schlimmen Erfahrungen gemacht, weil ich ein sehr zurückhaltender Mensch bin, aber wir Homoim fühlen uns hier nicht frei. In der Öffentlichkeit spürt man den Druck und wird komisch angesehen.” Er empfiehlt: „Tzidkiau”, ein Steakhouse, das Yair und er sehr oft besuchen. Jerusalem und die Ewigkeit: „Ich sehe da keinen Zusammenhang. Die




Ewigkeit, was soll das denn überhaupt sein? Man könnte vielleicht sagen, dass hier religiöse Traditionen und Wertvorstellungen besonders stark gelebt werden. Viele davon sind ja schon mehrere tausend Jahre alt, was zumindest eine halbe Ewigkeit ist. Vermutlich wird das auch für eine weitere so bleiben – tolle Aussichten für Leute wie uns.“ Obwohl es auch hier jedes Jahr eine Gay-Parade gibt, kommt dabei von religiös motivierten Gegendemonstranten gerne mal der eine oder andere geworfene Stein geflogen. Alle drei in Jerusalem beheimateten Weltreligionen haben ein Problem mit gleichgeschlechtlicher Liebe. Rois Leben in Jerusalem ist nicht einfach. Mit seiner Familie war es oft schwierig. Und manchmal ist er wohl auch zu hart zu sich selbst. In seiner Brust sitzen zwei Seelen, die er nur schwer zusammenbekommt: eine progressive, urbane und eine traditionelle. Damit passt er vermutlich so gut nach Jerusalem wie niemand sonst. Auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt. Heimat für viele Auch für mich – die Autorin dieser Zeilen – ist Jerusalem zur Heimat ge-

worden. Vor sieben Jahren kam ich aus Kolumbien hierher und habe die Stadt seither aus den verschiedensten Perspektiven erlebt, war Putzfrau und Chefin einer Kommunikationsabteilung, bin vertraut mit der Stimme des Muezzin, mit den Nahverkehrsmitteln, die man mit Gläubigen verschiedenster Religionen teilt, genehmige mir in der Hipsterbar Uganda gerne mal einen Schnaps oder zu Mittag beim Äthiopier einen deftigen Fleischeintopf und genieße den Feierabend mit meinen russischen Kollegen bei einem Bier. Egal, ob man nun eines der landestypischen Gerichte probiert, einen Sabbat im Kreise einer orthodoxen Familie verbringt oder bei einer arabischen Hochzeit unter freiem Himmel steht und ein Feuerwerk bestaunt, man begreift schnell, dass Jerusalem viel mehr ist als die gängigen Klischees von Raketen, die auf die Stadt herabregnen, oder Panzern an Grenzen und Checkpoints. Es ist Gegenwart und Heimat für Millionen von Menschen, die alle auf ihre Weise überzeugt sind, dass ihre Stadt die Ewige ist.


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Fashion Editor Mirza Sprecakovic www.mirzasprecakovic.com Photography Verena Mandragora verenamandragora.com Hair & Make Up Shlomit MIgay shlomitmigay.com Model Filip Kubica / mmanagement.sk Califa Dampha / bodyandsoul.at Making Of Sascha Wurzinger Assistant Chris Felber


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Kamera: Crist贸bal Hornito Schnitt: Crist贸bal Hornito Interpret/ Track: muteminium - 'into the future'


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Beauty Forever Young: die Vampir-Edition

von Juán d. Zamora

Die Gräfin Elizabeth Báthory war besessen von dem Wunsch nach ewiger Jugend. Ihre Schönheitsobsession ließ sie zu extremen Mitteln greifen, und so war ihr Beauty-Geheimnis denn auch nichts für zarte Gemüter: Sie badete regelmäßig im Blut junger Mädchen. Ohne sich dessen bewusst zu sein, wurde sie so zum ersten Vampir der Geschichte, und die ihrige ist ein weiteres Beispiel dafür, wie erbittert Menschen von jeher um den Erhalt ihrer Schönheit kämpfen. Aber keine Sorge, heutzutage gibt es Hautpflegemittel, für deren Einsatz keinerlei Gewalt erforderlich ist. Unsere modernen Anti-Aging-Cremes auf Pflanzen- und Kräuterbasis bekämpfen die Zeichen der Zeit auf friedliche Weise und machen uns sozusagen zu pazifistischen Vampiren.


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Mit hochwirksamen Antioxidantien wie der brasilianischen Aca-Frucht liefert dieses Serum unmittelbare Resultate. Es fühlt sich luftig-leicht auf der Haut an und hinterlässt kein klebriges Gefühl wie viele andere Öle. Diese Marke hat es sich zur selbsterklärten Aufgabe gemacht, unsere Haut mit den richtigen Zutaten regelrecht zu “füttern”, und diese wirkungsvolle Hautformel hält dieses Versprechen hundertprozentig. Die darin enthaltene Kombination aus Karotte, Kürbis, CranberryÖlen und Vitamin E funktioniert perfekt und beschert der Gesichtshaut einen jugendlichen Glanz.


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Wie wir alle wissen, sind die Augen das Fenster zur Seele. Für alle innerlich JungVergesst nicht, eure Hände verraten euer gebliebenen sind sie also der Körperteil, wahres Alter, und doch vernachlässigen wir ihre Pflege oft sträflich. Wer den Ma- den sie am wenigsten vernachlässigen donna-Effekt vermeiden will, sollte darauf sollten. Wie immer bietet Shiseido hier eine hochwirksame Lösung für die Beachten, dass Gesichts- und Handhaut in kämpfung lästiger Augen-Fältchen. Schon ähnlich gutem Zustand sind. Diese AntiAging-Handcreme enthält Apfel-Extrakt, nach wenigen Tagen ist die Haut um die Augen deutlich straffer und Hauttrockender die Haut strafft und sie mit ausreiheit gehört der Vergangenheit an. Für optichend Feuchtigkeit versorgt, und zusätzmale Resultate am besten zweimal täglich lich Gänseblümchen für einen schönen, anwenden. ebenen Teint. Kann problemlos täglich angewendet werden.


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vangart 102 VANGART

groSS sein


TEXT: Andrew Ütt / Fotos: Diana Beltran

Interview mit fotografiN

Diana Beltran Diana Beltrans Atelier ist voller Gesichter, und tatsächlich fühlt man sich darin schnell ein wenig beobachtet. Die Porträtfotografie bildet den Kern ihrer künstlerischen Arbeit, was sich durch Beltrans tiefes, emotionales Interesse an der menschlichen Existenz und Form erklärt. Eine jüngere Arbeit, bestehend aus mit Nadeln befestigten Porträtfragmenten, hat etwas Fragiles an sich und mutet fast wie eine wissenschaftliche Herangehensweise an die Betrachtung ihrer Subjekte an.


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Es ist jedoch noch nicht lange her, dass sie in ihrer konzeptuellen Entwicklung eine etwas drastischere Abzweigung nahm, um sich den großen Fragen des Lebens, und in logischer Konsequenz auch dem Tod, emotional zu nähern. Ihre Serie Predellas, zu Deutsch Altarsockel, nimmt historischen Bezug auf ein Renaissance-Gemälde von Max Holbein, das den toten Christus nach seiner Kreuzigung zeigt. Bei unserer ersten Begegnung mit diesem Werk in der Galerie El Garaje in Bogotá stach vor allem die ungewöhnliche Präsentation ins Auge: Die einzelnen Bilder waren nicht auf Augenhöhe platziert, sondern dicht am Boden, so als wären die dargestellten Subjekte im Begriff, in die Erde hinabgelassen zu werden. Diese Darstellung von Körpern, die wie in einer Grabkammer inmitten des Bildes ruhen, hat zweifellos etwas Verstörendes. Gleichzeitig funktionieren die lebendigen Szenen, die die scheinbar leblosen Körper umgeben, als eine Art Gedächtnisrede auf das jeweilige Leben der dargestellten Personen. Wir trafen die Künstlerin zu einem Gespräch, wobei einige der Themen tiefe Emotionen hervorriefen. Schließlich ging es dabei auch um nichts Geringeres als das Leben und den Tod, den Wendepunkt in Beltrans künstlerischer Laufbahn, unseren ganz persönlichen Einfluss auf die Gesellschaft und die Erkenntnis, dass noch einiges vor uns liegt. Nach anfänglichem Geplauder konzentrierte sich die in Bogotá geborene Künstlerin voll auf unser Interview, während ihr eines ihrer Werke über die Schulter schaute.


nick +eli


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natha


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VANGARDIST: Diese Serie hat eine sehr positive Sicht auf den Tod – aber auch auf das Leben. Was ist positiv am Tod? Diana: Über den Tod zu sprechen, bedeutet auch, über das Leben zu sprechen. Diese beiden Dinge sind für mich direkt miteinander verbunden. Ich erschaffe sozusagen einen Kanal für Kommunikation in beide Richtungen. In dieser Serie wird der Tod als etwas Dunkles, Statisches, Eingeschlossenes definiert, der die Personen umgebende Raum hingegen ist voller Farben, voll Bewegung, voll ihres Lebens. Es liegt Spannung in diesen Arbeiten, ein gewisses Drama ist spürbar. Ich habe schon immer eine negative emotionale Aufladung und Leid in mir wahrgenommen, aber in meiner Kunst war es bis dahin noch nie direkt um den Tod gegangen. Als ich diese Serie konzipiert habe, wollte ich meinen Fokus jedoch nicht auf etwas Tragisches richten. Der Tod sollte hier nicht als etwas zu Dunkles oder Abgründiges dargestellt werden, stattdessen wollte ich ihn mit Leben umgeben. Wann immer wir an den Tod denken, könnten wir gleichzeitig an etwas denken, das gelebt hat. Ich habe also jedes meiner Subjekte gefragt, welcher Raum ihr Leben repräsentiert: Als Künstlerin werde ich dich töten, aber gleichzeitig gebe ich dir die Möglichkeit, dein Leben zu zeigen. Was ich interessant fand, ist, dass keiner der Räu-


me komplett dunkel ist; in jedem von ihnen erkennt man die Farbe des Lebens. Anstelle von Dunkelheit wollte also jede der hier dargestellten Personen im Zusammenhang mit etwas Positivem erinnert werden. V: Wenn du dich selbst hier porträtieren müsstest, wie würde dein Raum aussehen? Diana: Das haben mich schon viele Leute gefragt. Meine Räume verändern sich ständig. Ich hätte gerne verbrannte oder trockene Äste, nur dünne Zweige. Aber mein Raum verändert sich im Laufe der Zeit. V: Was hast du früher auf diese Frage geantwortet? Diana: Früher hätte ich trockene Blätter gewählt. Ein bisschen habe ich mich also schon verändert! V: Welche Bedeutung haben Zweige für dich? Man könnte ja sagen, trockene Zweige sind etwas Totes. Diana: Aber weißt du was? Ich glaube, mir geht es mehr darum, wie dabei – ähnlich Kreuzungen, die das Leben durchqueren – verschiedene Pfade übereinanderliegen. Frische, lebendige Äste könnten sich ineinander verheddern, meine Äste hingegen schaffen eine Auswahl verschiedener Möglichkeiten. Vielleicht gibt es heute mehr Möglichkeiten.

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V: Wie, denkst du, könnten wir besser leben? Diana: Als Antwort bekommst du von mir ein Klischee: Carpe Diem. Nutze die Gelegenheiten, die das Leben dir bietet. Auch wenn das natürlich ein Klischee ist, glaube ich daran. Und es gibt noch ein anderes, das für mich genauso viel Wahrheit beinhaltet: Sei der beste Mensch, der du für dich selbst und die Menschen um dich herum sein kannst. Ich denke, auf gewisse Weise sind wir alle politische Wesen. In Kolumbien zu leben, hat meine Wahrnehmung der Welt beeinflusst, all die Aggression und Gewalt hier. Es hat dazu geführt, dass ich darüber nachdenke, wie man die Dinge verbessern könnte. Ich denke, es wäre schon allen geholfen, wenn wir lernen könnten, einander zu respektieren. Wenn wir die menschliche Rasse mehr als eine Gruppe anstelle einer Ansammlung von Individuen wahrnehmen könnten, wäre unser aller Leben wahrscheinlich besser. Es gibt sehr viel Egoismus in der Welt. Ich bin der Meinung, dass das Leben lebenswerter wird, wenn es Menschen gibt, mit denen man intensive Gespräche führen kann. Je bewusster wir die Dinge um uns herum wahrnehmen, desto einfacher ist es, Lösungen zu finden, und wir Künstler sind sicher sensibilisierter als andere Menschen. Auf verschiedene Art versuchen wir durch unsere Kunst die Welt um uns herum für unterschiedliche Themen zu sensibilisieren. Wir sind ständig bemüht, den Rest der Welt in unsere Welt hineinzuziehen und sie so zu verbessern.


Elsa


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V: Wann hat sich deine Sicht auf das Leben verändert? Diana: Vor fünf Jahren. Ich war sehr deprimiert und hatte eine negative Sicht auf alles um mich herum. Ich war eine Zeitlang in Spanien gewesen*, und meine Rückkehr war ziemlich krass. Damals wurde mir so vieles klar, und ich war zum ersten Mal in der Lage, verschiedene Dinge aus meiner Vergangenheit zu verarbeiten. Ich habe auf einmal so viele Dinge in meinem Leben verstanden, es war eine Zeit der intensiven Selbstanalyse. Ich habe dann einiges unternommen, um aus der Depression herauszukommen, von traditioneller Psychologie bis hin zu unkonventionelleren Dingen wie Yajé-Reisen und sogar Hexerei. Und ich denke, dass alles, was ich unternommen habe, mein Ich genährt hat. Ich habe dadurch gelernt, dass das Leben nicht unbedingt schmerzhaft sein muss. Leben war gleichbedeutend mit Schmerz, und für mich ist es das nicht mehr. Ich bin so glücklich darüber, wer ich heute bin, was ich gelernt und überwunden habe und über alles, was ich auf meinem persönlichen Wachstumsweg erreicht habe. Aber fünf Jahre sind keine lange Zeit, und ich fühle mich oft immer noch wie ein Kind, das das Leben lernt. * Diana hat einen Master an der EFTI in Madrid gemacht, Anm.


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V: Was hast du unternommen, um dein Leben zu verändern? Wie hast du die Welt beeinflusst? Diana: Mithilfe von Kunst. Ich weiß nicht, ob ich wirklich Einfluss genommen habe, aber ich weiß auch nicht, ob das irgendwer von sich behaupten kann. Sobald man über ein Thema spricht, das tiefsinnig und wichtig genug ist, dass es verdient, vermittelt zu werden, kann das natürlich eine Reaktion auslösen. Meine Art, Dinge auszulösen, ist über die Kunst. Kunst ist für mich tatsächlich so etwas wie mein Kind. Sie kann die Dinge verwandeln und wird mich überleben. Meine Kunst ist meine Hinterlassenschaft.

V: Hast du Angst vor dem Tod? Diana: Nein, überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Für mich ist der Tod die Antwort auf viele Fragen und die Auflösung eines großen Mysteriums. Das Leben ist bekannt, es ist greifbar und lebendig. Der Tod ist die große Unbekannte, die wir erst verstehen werden, wenn wir sterben. Ich würde gerne wissen, was danach passiert. Leider bin ich Atheistin und glaube nicht an Gott. Aber ich möchte an Magie glauben. Objektiv glaube ich, dass uns unsere Energie nach dem Tod nachfolgt. Ohne Bewusstsein gibt es auch kein Verstehen. V: Was steht auf deiner Bucket List? Diana: Als ich klein war, habe ich eine Liste gemacht, ich war sehr transzendental eingestellt. (lacht) Ich glaube, ich war sieben, und meine Liste hielt mich


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dazu an, Gitarre zu lernen, auf einem Pferd zu reiten – eben Dinge, die Kindern wichtig sind. Heute hat es keine Bedeutung mehr, ob du auf einem Pferd reitest oder Gitarre spielen lernst. Ganz oben auf meiner heutigen Liste stünde vielleicht, Anerkennung in der Kunstwelt zu erlangen. Ich nehme an, Künstler sind egozentrisch. Es lässt sich nicht auf schüchterne Weise sagen: Ich will anerkannt und berühmt werden; aber nicht um meiner Person, sondern um meiner Kunst willen. Ich möchte nicht, dass mich Leute auf der Straße erkennen. Ich war auf einer Auktion und hörte ein Mädchen sagen: „Schau, das ist von Diana Beltran.“ Ich stand neben ihr, und sie wusste nicht, wer ich bin, aber sie hat meine Arbeit erkannt, und das war das größte Kompliment. Ich meine das nicht auf eine billige Art, sondern die Tatsache, dass die Leute wissen, was ich mache, und das verbreiten. Ob ihnen meine Kunst gefällt oder nicht, ist zweitranging. Es ist wichtig, dass sie sie kennen. Und Liebe natürlich. Aber das würde jetzt zu weit führen… V: Was möchtest du noch tun, bevor du stirbst? Diana: Ich will groß werden. Ich will aufhören, ein kleines, ängstliches Mädchen zu sein. Ich will groß sein. V: Diana, vielen, vielen Dank für dieses Gespräch. Diana: Sehr, sehr gern geschehen.


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The

Places

136 auf achse

von Christoph Daniel

San Josemaría Escrivá Kirche Mexiko-Stadt, Mexiko FOTOS: © CC BY-SA 3.0

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Im Westen von Mexiko-Stadt wurde 2008 ein ehemaliger Müllplatz zu einem Ort Gottes umgebaut. Dadurch sollte der Bezirksteil kulturell und sozial aufgewertet werden. Namensgeber der Kirche ist der Heilige Josemaría Escrivá de Balaguer


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y Albás, der Begründer des berühmt-berüchtigten Opus Dei. Die Kapelle ist eine architektonische Ausnahmeerscheinung. Zwei rechteckige Steinwände sollen aneinandergelehnt an das christliche Symbol des Fisches erinnern. Zusam-


mengehalten werden sie dabei von ein paar Stahlverstrebungen. Obwohl nur an wenigen Stellen Licht ins Geb채ude gelangt, erstrahlt der Innenraum durch die Lichtreflexionen an der Holzverschalung.


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Krematorium Berlin-Baumschulenweg Berlin, Deutschland Fotos Š Jonas Aarre Sommarset

www.krematorium-berlin.de


Das Krematorium im Berliner Stadtteil Treptow ist eines der ersten seiner Art und dennoch eines der modernsten. Urspr체nglich in den Jahren 1911 bis 1913 im Stile des Neoklassizismus erbaut, wurde das Geb채ude 1995 wegen


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Baum채ngeln. abgerissen und durch diesen Sichtbetonbau ersetzt. Entworfen von Charlotte Frank und Axel Schultes, jenen Architekten, die auch das deut-


sche Kanzleramt gestalteten. Mehr als 600 S채rge finden hier Platz und bis zu 10.000 Ein채scherungen werden j채hrlich und fast vollautomatisch durchgef체hrt.


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Wadi as-Salam Najaf, Irak Fotos Š n.a.

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Das Tal des Friedens, so die Übersetzung, nahe der Stadt Nadjaf im Irak gilt als der größte Friedhof der Welt. Bereits seit dem 7. Jahrhundert dient der Ort als letzte Ruhestätte. Viele Millionen Menschen liegen hier auf mehr als


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900 Hektar begraben. Der größte europäische Friedhof ist nicht einmal halb so groß. Jährlich werden im Wadi as-Salam Schätzungen zufolge eine halbe Million Menschen bestattet. Während des Irak-Krieges waren es sogar noch mehr.


Die traurige Gegenwart hinkt dabei vermutlich hinterher, nur Zahlen gibt es keine. Der Friedhof wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erkl채rt.


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Mazar-e-Quaid Jacob Lines, Karatschi, Pakistan Fotos Š Benny Lin

www.archdaily.com


Der Mazar-e-Quaid, oder auch bekannt als Jinnah Mausoleum oder National Mausoleum, ist das Grab von Muhammad Ali Jinnah, dem Gr端nder und ersten General-Gouverneur der Islamischen Republik Pakistan. Ebenfalls hier bestat-


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tet sind seine Schwester Fatima Jinnah und der erste Premierminister des jungen Staates, Liaquat Ali Khan. Das quadratisch angelegte und 43 Meter hohe


Geb채ude, 체berdacht von einer Kuppel, wurde in den 1960ern erbaut und gilt heute als eines der bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt Karatschi.


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Islamischer Friedhof Altach Im Buch, Altach Fotos © Friedrich Böhringer

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Wie eine große Hand aus sechs Fingern liegt der islamische Friedhof im Grün des vorarlbergischen Ländles. 2012 wurde der von Bernardo Barder entworfene Gottesacker eröffnet und ist – neben jener in Wien – die zweite Grabstätte


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fĂźr Muslime in Ă–sterreich. Auf den 8.500 Quadratmetern findet man neben den Grabfeldern auch einen rituellen Waschraum, einen Gebetsraum und eine Verabschiedungshalle.



156 VANGART

hört das! e g i n n i s r ö H r ü f g n u l h e f p Em

von Juán d. Zamora


Frankie Knuckles

Frankie Knuckles Presents: Seine Greatest Hits von Trax Records Mr. Knuckles war kein DJ wie jeder andere. Er war der Godfather des House. Seine Beats verwandelten die einschlägige Musikszene Chicagos in das Epizentrum einer Bewegung, die bald die ganze Welt in Atem halten würde. Während der 90er erschuf er eine ganze Reihe zeitloser Songs, und diese Kollektion ist nun eine Hommage an die berühmtesten davon. Fast scheint es, als hätte dieser musikalische Visionär schon damals gewusst, wozu wir heute tanzen wollen, nämlich zum Beispiel zu Songs wie Your Love und Baby Wants to Ride, unsere persönlichen Highlights auf dem Album. Also haltet euch bereit für einen Trip in eine retro-futuristische Realität. go to amazon


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Gustavo Cerati

Bocanada

Ohne den Einfluss dieses argentinischen Musikers wäre die lateinamerikanische Rockszene heute sicher nicht das, was sie ist. Bereits mit seiner Band Soda Stereo feierte Gustavo Cerati Superhits wie De Musica Ligera, und nach dem Ende der gemeinsamen musikalischen Laufbahn wurde Cerati solo zu einem der angesehensten Künstler Südamerikas. Sein erstes Soloalbum Bocanada war ein Meisterwerk voll aufwändig produzierter Songs und mit einem elektronischen Vibe, der wie geschaffen scheint für die sanfte Stimme des Sängers. Besonders empfehlen wir Raíz und Paseo Inmoral, aber hörenswert ist zweifellos das ganze Album. Definitiv die beste Wahl für alle, denen der Sinn nach etwas Exotik aus der Ferne steht. go to amazon


Amy Winehouse

Greatest Hits

Aaliyah

Ultimate Aaliyah Vor Rihanna gab es Aaliyah, die dank ihrer samtigen Stimme, ziemlich unverwechselbaren Songs und einem echt sexy Bad-Girl-Image zu einem Popstar der etwas anderen Art avancierte. Sie scheute nicht davor zurück, wie zum Beispiel bei Are You That Somebody, Soundstücke bestehend aus Babygelächter mit Elektrobeats und Timbalands Stimme zu kombinieren, und ihr R&B-Sound wird uns fehlen bis ans Ende unserer Tage. Unbedingt anhören: We Need a Resolution, More Than a Woman und Rock the Boat. go to amazon

Ein unvergleichliches Talent und ein Leben voll tragischer Episoden, das so schnell nicht in Vergessenheit geraten wird. Ihre einzigartige Stimme und unverfälscht-unverblümten Texte haben uns zum Tanzen gebracht und durch viel Herzschmerz begleitet. Vom fröhlichen Valerie bis hin zum melancholischen Love is a Losing Game beinhaltet diese Compilation alles, was das Winehouse-Fanherz begehrt. Und alle, die Amy erst noch kennenlernen müssen, können sich schon mal auf eine Stimme freuen, die niemals zu ersetzen sein wird. Tja, seit sie nicht mehr unter uns weilt, wünschen wir uns wohl alle, ihre Antwort in Rehab hätte nicht “no, no, no” gelautet. go to amazon


160 CELEBRATION

UP Coming

! ? . . n i b a t h e Wa s g


//Wien

CIRCUS

/ 11. Oktober Arena Wien Baumgasse 80 1030 Wien Meine sehr verehrten Damen und Herren, der Zirkus ist wieder in der Stadt! Aber nicht jener mit den gezähmten Tieren, die in Käfigen ein tristes Dasein führen und mit Kunststückchen kleine Kinder erfreuen. Nein, dieser Zirkus ist nicht jugendfrei. Wilde Kreaturen und gar nicht stubenreine Bestien feiern ihre Herkunft: den Dschungel! Jener Ort, der selbst Larissa Marolt wieder ausgespuckt hat. Sie war nicht hart genug. Wer sich diesen Zirkus also nicht entgehen lassen will, soll gewarnt sein: ein Buschmesser und ein Paar Khaki-Shorts werden nicht genug sein! www.thecircus.at

//BERLIN

QUEERWIESN / 2. Oktober Hofbräu Berlin Karl-Liebknecht-Straße 30 10178 Berlin Neuer Monat, neue Partys. Im Oktober stehen vor allem Volksfeste hoch im Kurs. Zu verdanken ist das in erster Linie dem Münchner Oktoberfest, aber auch im Rest der Welt lässt man sich den feucht-fröhlichen Spaß im Herbst nicht entgehen. Muss man sich doch von der Tatsache ablenken, dass der Sommer nun endgültig vorbei ist. Etwas nordöstlich von Bayerns Hauptstadt wird das bunte Treiben rund um die Mass sogar noch bunter. Auf der Queerwiesn im Hofbräu zu Berlin werden ebenso Weißwürste im Akkord gegessen und stolz die strammen Waden naturbelassener Burschen prämiert. Nina Queer sei es gedankt. visit on facebook.com


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//London

WE PARTY – LONDON LOVE BOAT //ZÜRICH

HALLOWEEN WEEKEND / 24. bis 27. Oktober WE Party Zurich Hohlstrasse 457 8048 Zürich Nicht nur die Volksfeste und Wiesn feiern im Oktober Hochkonjunktur. Der zehnte Monat des Jahres hat ein weiteres Highlight für uns parat: Halloween! Gibt es doch nichts Schöneres, als Party im Namen einer Jahrhunderte alten Tradition zu machen. Dass uns gerade Zürich das Gruseln lehren soll, erscheint auf den ersten Blick kaum glaubwürdig. Doch man darf die Metropole zwischen Schlieren und Dübendorf keinesfalls unterschätzen. Die Eidgenossen wissen, wie man die Sau rauslässt, und im Oktober soll eben jene Sau die bösen Geister vertreiben und uns einen schönen Winter bescheren. visit on facebook.com

/ 4. Oktober The Coronet Theatre 28 New Kent Road London SE1 6TJ “What shall we do with the drunken sailor/ early in the morning?“ Als dieses Lied noch im Schulchor gesungen wurde, hätte keiner gedacht, dass man sich diese Frage einmal wirklich stellen muss. Muss man aber. Vor allem am Londoner Love Boat. Orangensaft reicht nicht, um den Durst der ausgehungerten Matrosen zu löschen. Angenehme Begleiterscheinung: Hüllen werden fallen gelassen, das Holzbein wird über das Deck geschwungen und Augenklappen verkommen zum einzigen Kleidungsstück am Körper der Partygäste. Fürs Protokoll sei aber darauf hingewiesen, dass diese Feierlichkeit nicht auf einem echten Schiff stattfindet. Die Schwimmflügerl kann man also zu Hause lassen. www.orangenation.co.uk/events/ we-party-london-pride-special-2/


//SAN DIEGO

THE COLOR RUN / 10. Oktober Qualcomm Stadium 9449 Friars Road San Diego, CA 92108 Man nehme einen Stadtmarathon, füge gefühlte einhundert Tonnen Farbpulver hinzu und man bekommt den Color Run. Seit 2011 wird der ganz spezielle Marathon in den Metropolen dieser Welt ausgetragen und erfreut sich größter Beliebtheit. Gefeiert werden zwei elementare Dinge: Gesundheit und Freude. Was nach einer Initiative des Gesundheitsministeriums klingt, ist ein Wettkampf ohne Verlierer. Nicht die Zeit zählt, nicht der Schnellste wird aufs Treppchen gestellt, nur die Buntheit muss beim Durchlaufen der Ziellinie passen. Und bei dieser Menge an pulverisierter Farbe bleibt kein Fleckchen Haut unberührt. thecolorrun.com

//AMSTERDAM

AMSTERDAM MUSIC FESTIVAL / 18. Oktober Amsterdam ArenA ArenA Boulevard 1 1101 Amsterdam Nach diesem Festival werde man an das Unmögliche glauben, versprechen uns die Veranstalter. Die Crème de la Crème der DJs dieser Welt findet sich am 18. Oktober in der Hauptstadt der Oranjes ein, um uns zu erleuchten, uns jede negative Energie auszutreiben und den Glauben an das Gute wieder gedeihen zu lassen. Techno soll den Frieden bringen. Diese Idee begleitet seit ihrer Entstehung die Musik mit den 130 und noch mehr Beats pro Minute. Das Tanzen zu den eingängigen Klängen aus der übergroßen Soundanlage kann also durchaus als Alternative zum Kirchgang betrachtet werden. Zumindest laut den Veranstaltern. visit on facebook.com


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