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Neue Leitlinie zur Diagnostik und Therapie myasthener Syndrome

halt der Lebensqualität. Um das zu erreichen, wird ein Therapieprozedere empfohlen, das sich neben dem Antikörperstatus und der Thymuspathologie auch zunehmend an der Krankheitsaktivität orientieren soll. So erfolgt nun anhand des Schweregrads der klinischen Symptomatik, ihrer Dauer und Rückbildungstendenz sowie der klinischen Residuen und des Vorhandenseins bzw. der Zahl krisenhafter Verschlechterungen/Krisen eine Einstufung in eine milde/moderate versus (hoch-)aktive Erkrankung. Dabei wird die (hoch-)aktive generalisierte MG (inklusive „therapierefraktärer“ MG) in der neuen Leitlinie wie folgt definiert:

• Symptomatik (≥ MGFA IIa) und/oder mindestens 2 rezidivierende schwere Exazerbationen/myasthene Krisen mit Notwendigkeit der therapeutischen Intervention (i.v. Immun- globuline, Plasmapherese, Immunadsorption innerhalb eines Jahres nach Diagnosestellung trotz adäquater verlaufsmodifizierender und symptomatischer Therapie)

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Ravulizumab (Ultomiris®) ist ein humanisierter monoklonaler IgGAntikörper und der erste und einzige langwirksame terminale C5Komplementinhibitor, der zu einer sofortigen, vollständigen und langanhaltenden Komplementhemmung führt. Der Wirkmechanismus beruht auf einer hochselektiven Hemmung des C5-Proteins in der terminalen Komplementkaskade. Unkontrolliert aktiviert kann das Komplementsystem, Teil der körpereigenen Immunabwehr, zu einer Zerstörung gesunder körpereigener Zellen führen. In der EU ist Ravulizumab seit September 2022 als Zusatztherapie zu einer Standardtherapie bei erwachsenen Patienten mit AchRAntikörper-positiver generalisierter Myasthenia gravis (gMG) zugelassen. Nach Gabe einer Initialdosis wird Ravulizumab erwachsenen gMG-Patienten alle 8 Wochen i.v. verabreicht.

• Oder anhaltende alltagsrelevante Symptomatik (≥ MGFA IIa) und schwere Exazerbation/ myasthene Krise innerhalb des letzten Jahres trotz adäquater verlaufsmodifizierender und symptomatischer Therapie

• Oder anhaltende alltagsrelevante auch milde/moderate Symptomatik (≥ MGFA IIa) über mehr als 2 Jahre trotz adäquater verlaufsmodifizierender und symptomatischer Therapie

Bei der verlaufsmodifizierenden Therapie der milden/moderaten AChR-Antikörper-positiven gMG empfehlen die Leitlinien weiterhin Glukokortikoide und/oder Azathioprin. Bei der Behandlung der (hoch-)aktiven (inkl. therapierefraktären) AChR-Antikörper-positiven gMG soll nun die Klasse der C5-Komplementinhibitoren – mit Eculizumab* und Ravulizumab** – neben FcRn-Modulatoren (Efgartigimod**) mit oder ohne Thymektomie eingesetzt werden.

Fabian Sandner, Nürnberg

* Der C5-Komplementinhibitor Eculizumab (Soliris®) steht seit 2017 für die Behandlung der therapierefraktären gMG bei AChR-Antikörper-positiven Patienten in Deutschland zur Verfügung; er wird alle 2 Wochen verabreicht.

** Ravulizumab und Efgartigimod sind als Add-on-Therapie für die AChR-Antikörperpositive gMG zugelassen.

Weltweit ist Blasenkrebs die zehnthäufigste Krebserkrankung. Im Jahr 2020 wurden weltweit mehr als eine halbe Million Neuerkrankungen diagnostiziert und rund 200.000 Todesfälle entfielen auf diese Erkrankung [1]. Das Urothelkarzinom macht etwa 90 % aller Blasenkrebsfälle aus [2]. Seine Behandlung wird schwieriger, je weiter die Erkrankung fortschreitet, da sich der Tumor durch die Schichten der Blasenwand hindurch ausbreitet [3]. Nur etwa ein Drittel der Patienten erhält nach Erstlinien-Chemotherapie eine Zweitlinientherapie [4]. In der Zweitlinie ist derzeit neben der erneuten Chemotherapie mit platinhaltigen Zytostatika

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