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Stahlbauheute 3/2021
Bauen am Wasser
Schorisch Gruppe
Großbaustelle im Naturschutzgebiet
1883 beschlossen vier Uferstaaten entlang dem Main das ehrgeizige Projekt, wegen der ständigen Hochwassergefahr den Wasserstand des Flusses durch 34 Staustufen zu regulieren. Zwei der über Jahrzehnte entstandenen Wehre erfahren nun eine gründliche Sanierung.
Staustufe Limbach bei Eltmann © Schorisch Gruppe
Sanierung von Staustufen Die Schorisch Gruppe mit ihren Stahlbauern ist auf mehreren Baustellen im Einsatz. Allein an den Staustufen Limbach bei Eltmann und Steinbach bei Lohr werden sie bis zu 20 t Stahl austauschen. Außerdem müssen fast 4.000 m² Stahlfläche entrostet und mit frischem Korrosionsschutz versehen werden. Die Staustufen liegen mitten im Main und damit im Naturschutzgebiet. Um die Rückstände beim Entschichten gering zu halten, werden Mehrwegstrahlmittel verwendet, erläutert Schorisch-Projekteiter Holger Hahn. So wird der Abfall, der später an Land entsorgt werden muss, von 200 t auf 15 t reduziert.
Austausch eines Zahnrades Die größte Herausforderung war zweifellos der Austausch des über 8 t schweren Zahnrades an der Staustufe Steinbach, deren Schleuse mit 299 m Länge bereits 1939 in Betrieb gegangen ist. »Das ist das größte Zahnrad, das wir bislang getauscht haben«, staunt selbst der erfahrene Oberbauleiter Frank Edenharter über dieses Werk der Technik. Er hat parallel mehrere Baustellen fest im Blick. Um den Koloss aus der Mitte des Flusses an Land bringen und gegen ein neues tauschen zu können, wurde ein 500-t-Mobilkran geordert. Er hat das Großrad, das einen Durchmesser von 2,90 m hat, in 86 m Entfernung mitsamt Ritzelwelle an den Haken genommen, um es für die Sanierung am Mainufer abzusetzen. Dort wurde es verladen und im Werk eine neue Ritzelwelle montiert. Dafür musste sogar das Dach des Maschinenraums an der Staustufe geöffnet werden. Die neue Ritzelwelle hat das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Main nach historischen Zeichnungen fertigen lassen.