www.visavis.de • Heft 1/2007
„Nischenmärkte bieten gute Gewinnchancen für institutionelle Investoren“, so Beat Wittmann von der Clariden Bank.
Was bringt das neue Jahr für Wirtschaft und Politik?
VORSORGE
HUMAN RESOURCES
WEITERBILDUNG
Die einst geschmähte Riester-Rente wird zum neuen Verkaufsschlager.
Junge Spezialisten sind Mangelware. Unternehmen denken um.
Business Schools reagieren auf neue Management-Anforderungen.
INHALT
Magazin
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Editorial; neue Steuergesetze treten in Kraft; IT-Leasing – eine zeitgemäße Finanzierungsform; mehr Zeit dank effizienter Arbeitsorganisation; Nachlese infoexchange@ca: Speichermanagement; Enterprise-Content-Management-Systeme als Standardlösung.
Nischenmärkte
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Branchen wie Luxuskonsumgüter, Biotechnologie und Vermögensverwaltung bieten attraktive Gewinnchancen.
Ausblicke 2007
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Für das kommende Jahr rechnen die Experten mit einem weiteren Wirtschaftswachstum. VISAVIS hat Unternehmenslenker zu den vier Themen Europa, Börse, Politik und Trends befragt und präsentiert deren Einschätzungen und Erwartungen für 2007.
Zertifikate
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Anleger setzen zunehmend auf Sicherheit und Transparenz. Zertifikate mit kalkulierbarem Risiko liegen im Trend.
Medizintechnik Immobilien
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Durch den einsetzenden Konjunkturaufschwung kommt Bewegung in die Immobilienmärkte. Steigende Vermietungszahlen bei Gewerbeimmobilien sprechen für sich. Die Branche ist auf Erfolgskurs.
Investment in Real Estate 7 Offene Immobilienfonds bieten bei überschaubarem Risiko Aussicht auf solide Renditen – auch für Privatanleger.
Rürup-Rente
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Selbstständige können Steuern sparen, wenn sie sich für eine Rürup-Rente entscheiden. Das Pendant zur Riester-Rente stößt hingegen noch auf Akzeptanzprobleme.
Human Resources
MBA
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Zusätzliche Qualifikationen beschleunigen die berufliche Entwicklung. Für den aufstrebenden Management-Nachwuchs wirkt ein MBA-Abschluss oft wie ein Karriereturbo.
Entscheidungsfindung
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MBA-Informationstage helfen bei der Wahl der geeigneten Business School.
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Tourismus
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Im Jahr 2007 stehen vor allem Städtereisen im Mittelpunkt des Interesses der Urlauber. Auch die deutschen Metropolen erfreuen sich einer stetig wachsenden Beliebtheit.
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Nach ihrem verhaltenen Start im Jahr 2002 verbesserte die Bundesregierung die Bedingungen der Riester-Rente. Sie hat sich angesichts der Bedeutung der Eigenvorsorge inzwischen zum Verkaufsschlager entwickelt.
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Wer auf internetbasierte Online-Kataloge oder Ausschreibungen setzt, kann zu günstigeren Preisen und schneller einkaufen. Das senkt die Beschaffungskosten und steigert die Wettbewerbsfähigkeit.
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Der demografische Wandel stellt die Personalabteilungen in den Unternehmen vor neue Herausforderungen. Wer zukünftig erfolgreich sein will, muss auch auf ältere Angestellte setzen und sich ihr Wissen sichern.
Die elektronische Gesundheitskarte ist der Einstieg in die Telemedizin. Sie soll die Kosten senken und die Qualität der medizinischen Versorgung verbessern.
Private Altersvorsorge
E-Procurement
Online-Rekrutierung
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Das Internet als interaktive Plattform wird bei Personalbeschaffung und Jobsuche immer wichtiger. Unternehmen wie Arbeitnehmer nutzen interaktive Jobportale.
Marketing
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Frankfurt und Hamburg haben sich dank einer klugen Vermarktungsstrategie zu Publikumsmagneten entwickelt.
Steuerregeln: Der Teufel steckt im Detail Mit dem Jahreswechsel folgen zahlreiche Steueränderungen, die gravierende Auswirkungen haben. So treten das Jahressteuergesetz 2007, das SE-Steuereinführungsgesetz (SEStEG) sowie weitere steuerliche Gesetzesvorhaben in Kraft. Dr. Christian Rödl, Rechtsanwalt und Steuerberater bei der internationalen Wirtschaftskanzlei Rödl & Partner, hat sich die Neuerungen angesehen. Laut Jahressteuergesetz 2007 sind verbindliche Auskünfte des Finanzamts zur Besteuerung ab sofort kostenpflichtig: Sie schlagen mit mindestens 121 Euro zu Buche. Dies hält Rödl für ungerechtfertigt: „Die Anfragen ergeben sich, weil die Steuergesetze ständig geändert und komplexer werden.“ Unspektakulär erscheint die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent. „Doch der Teufel steckt im Detail. Insbesondere bei Anzahlungen, Teilleistungen, Dauerleistungen und vertraglichen Vereinbarungen gibt es einiges zu beachten“, hebt
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Rödl hervor. Es sei absehbar, dass die Finanzämter dem Jahreswechsel 2006 / 2007 im Rahmen von Umsatzsteuersonderprüfungen und Betriebsprüfungen besondere Aufmerksamkeit schenken würden. Das geplante Mittelstandsentlastungsgesetz zeigt laut Rödl „den guten Willen, Bürokratieabbau zu betreiben“. So wird die steuerliche Buchführungspflichtgrenze von 350.000 Euro auf 500.000 Euro angehoben. Chancen birgt das SEStEG für den Mittelstand mit der steuerlichen Erfassung der Societas Europaea (SE) als neue Gesellschaftsform. „Sie soll deutschen Unternehmen die grenzüberschreitende Betätigung erleichtern und so deren Wettbewerbsfähigkeit steigern“, erläutert Rödl. Das Unternehmensnachfolgeerleichterungsgesetz betrifft die Unternehmensfortführung nach einem Erbfall. Rödl: „Für jedes Jahr der Unternehmensfortführung soll die Erbschaftsteuer reduziert werden.“ Nach
zehn Jahren entfällt die Erbschaftsteuer völlig. Damit verbunden ist allerdings die Abschmelzungsklausel, wonach es die Vergünstigungen nur gibt, wenn der Erbe den Betrieb zehn Jahre lang in vergleichbarem Umfang weiterführt. Lesen Sie das gesamte Interview unter: www.visavis.de/interviews
ANPASSUNG „Die Unvereinbarkeit der deutschen mit den europäischen Regelungen ist eine wichtige Ursache für Gesetzesänderungen“, sagt Christian Rödl.
EDITORIAL
Trends und Ausblicke 2007 Rund um die Uhr informieren wir Sie mit topaktuellen Unternehmensnachrichten unter visavis.de.
Virtualisierung Erfahren Sie von Dave Jones, Citrix Systems, die neuesten Möglichkeiten, wie man den Vista-Rollout meistert. www.visavis.de/interviews
Open Source Kaj Arnö von MySQL erläutert im Interview mit VISAVIS die neuesten Datenbankstrategien für moderne Unternehmen. www.visavis.de/interviews
Wer die Steuerpolitik 2007 mit der Umsatzsteuererhöhung gleichsetzt, sollte besser zweimal hinschauen. Denn hinter manchen der sperrigen Gesetzesnamen verbergen sich echte Chancen. Lesen Sie in unserem Magazinteil ein Interview mit Dr. Christian Rödl, in dem wir herausragende Änderungen eruieren. Wer es noch genauer wissen will, erfährt unter www.visavis.de die Feinheiten. Das Titelthema dieser Ausgabe „Ausblicke 2007“ motiviert zum unternehmerischen Durchstarten in das neue Jahr. Die aktuelle Ifo-Prognose zeigt, dass die Wirtschaft am Standort Deutschland brummt: Nach einer Zunahme um 2,5 Prozent in diesem Jahr soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2007 noch um weitere 1,9 Prozent wachsen. Detaillierte Fachinformationen von Ifo-Chef Hans-Werner Sinn enthält unsere Reportage zur privaten Altersvorsorge. Weitere erstklassige Beispiele für Wachstumsmärkte liefern die Reportagen zu den Themen Immobilien und Medizintechnik. Unsere Redaktion hat auch die aktuellen Reisetrends für Sie ermittelt. Im kommenden Jahr sind vor allem Städtereisen gefragt – nicht nur Berlin, Hamburg und Frankfurt haben sich
Vorreiter des Telecom Expense Management „Think global – act local“ ist ein von Konzernen anerkannter Grundsatz. Doch die vertriebliche Vernetzung mit nationalen Niederlassungen und dem Außendienst schafft nicht nur Chancen, sondern auch Kosten. Telecom-Expense-Lösungen können diese begrenzen. In den USA wird TelecomExpense-Management (TEM) seit einigen Jahren erfolgreich eingesetzt. Weltweit vertrauen 2000 Unternehmen auf den Marktführer Tangoe. In Deutschland setzt Amadeus – ein Technologiepartner der Reiseindustrie – auf die Tangoe-Lösung. „Als Betreiber des Datenzentrums für den Konzern, das von über 85.000 Reisebüros sowie mehr als 11.000
Airline-Verkaufsbüros in über 215 Ländern genutzt wird, sind wir für den operativen Betrieb und das Controlling der Telekommunikation zuständig“, sagt Alain Simon, Director Network Services bei Amadeus. „Um kontinuierlich Sparpotenziale zu identifizieren, sollte das komplette Kosten- und Budgetmanagement im TK-Bereich zentral zusammengefasst werden.“ Amadeus wollte die Verwaltung der Telekommunikation für alle Bereiche und Tochtergesellschaften konsolidieren. „Mit der Tangoe-Software steht uns eine State-of-the-Art-Lösung zur Verfügung, die auch komplexe globale Prozesse unterstützt“, so Simon. „Tangoe realisiert enorme Einsparpotenziale im TK-Bereich“,
WACHSTUM „Der Bedarf an Telecom-Expense-Lösungen wird stark steigen“, so Richard Morrison. sagt Richard Morrison, Vice President Sales bei Tangoe. „Amadeus hat als eines der ersten großen Unternehmen in Europa die Bedeutung dieses Themas erkannt.“ Nach Untersuchungen der Gartner Group wird der Markt für TEM-Lösungen bis 2010 jährlich um 40 Prozent wachsen. Infos unter: www.tangoe.com
zu echten Besuchermagneten entwickelt. Kultur ist eben neuerdings hip! Haben Sie schon Vorsätze und Ziele für das kommende Jahr? Wie wäre es mit einer Weiterentwicklung Ihrer Qualifikationen? Wir haben zeitgemäße MBA-Programme für Sie recherchiert. Und die Branchenexperten in unserem HR-Report bestätigen, dass Weiterbildungsangebote genauso akzeptiert werden wie eine Gehaltssteigerung. Ansatzpunkte für einen optimistischen Einstieg in das neue Jahr gibt es also genug. Wir wünschen Ihnen, dass 2007 auch für Sie persönlich ein Erfolgsjahr wird. Ihre Redaktion Verlagsanschrift: Auguststraße 19-29, 53229 Bonn; Tel.: 02 28/ 3 07 94-0, Fax: 02 28/ 3 07 94-10, Vanity: 07000/visavis, E-Mail: visavis@visavis.de, http://www.visavis.de; Chefredaktion: Wolfgang Haselbauer; Schlussredaktion: Waltraud Pochert; Redaktion: Bernhard Haselbauer, Christoph Blome, André Nowak, Frank Grootens, Melanie Sy, Ellen Drechsler, Martina Sauer, Peter Hanser (Saarbrücken), Martina Bartl ett-Mattis (Nürnberg), Ina Schmidt (London); Verlag: VISAVIS Verlags GmbH; Layout: Andreas Schnittker, Eric Cieslik, Christian Albert; Bildmaterial teilweise: www.photocase. com; www.pixelquelle.de Druck: Weiss-Druck GmbH & Co.KG, Industriestraße 7, 52156 Monschau; Geschäftsführer: Bernhard Haselbauer. Verbreitete Auflage: 135.000 Exemplare. 130.000 Exemplare liegen der FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND bei. ISSN: 0942-8615; Konzeption und Marketing: newpublic communication KG, Bonn
Premium Content Management System Zu geringeren Kosten als sonst für Enterprise-Content-Management-Systeme üblich gibt es nun von eZ Systems die preisgekrönte Open-Source-Lösung „eZ Publish Now“. Sie beinhaltet nicht nur das Open Source ECM eZ Publish, sondern auch die Inbetriebnahme und Wartung. Die Vorteile: Die Investitions- und Wartungskosten sind niedrig, und da es sich um eine standardisierte Lösung handelt, können Kunden die Software praktisch sofort nutzen, weil langwierige Konfigurierungen entfallen. Zudem kann bei dem einfach zu bedienenden System weitgehend auf Mitarbeiterschulungen verzichtet werden. eZ Publish Now ist in vier Komplettpaketen ab 1.950 Euro erhältlich. Die Installation, automatische Updates und das Beheben von Fehlern und Sicherheitsproblemen sind enthalten; wer ein preisgünstiges Paket wählt, muss jedoch nicht auf den Support verzichten. Infos unter: www.ez.no VISAVIS ECONOMY
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MAGAZIN
Speichermanagement im Blickpunkt
IT-Investitionen
Moderne Methode der Finanzierung IT-Leasing ist gerade für den Mittelstand eine wirtschaftlich sinnvolle Finanzierungsstrategie.Themen wie Bilanzstruktur und -kennzahlen im Rahmen von Basel II sowie die Internationalisierung der Bilanzierung nach IAS / IFRS und US-GAAP verlangen nach alternativen Konzepten. Bei der Vielzahl an Leasingvariationen stellt sich die Frage: Welche Modelle sind für den Mittelstand wirklich interessant? Eine sehr effektive Variante der modernen Finanzierung ist das IT-Projekt-Leasing. Diese Finanzierungslösung ist für komplexe sowie entwicklungs- und schulungsintensive IT-Projekte geeignet. Alle relevanten Kosten wie Hardware, Software und Dienstleistungen sind in einem Vertrag integriert. „Die intensive Zusammenarbeit zwischen Kunde, Finanzdienstleister und Lieferant gewährleistet eine optimale Realisierung von der Planung bis zum Abschluss des Projekts“, so Andreas Dias, Managing Director Infocom der BFL Leasing. Die Unternehmen bleiben flexibel, denn der Leasingvertrag beginnt zu einem frei wählbaren Zeitpunkt – unabhängig vom Soft- oder Hardwarekauf. Die erste Leasingrate ist erst mit dem Echtstart zu zahlen. Es sind aber auch getrennte Pakete möglich. Bei Hardware-Projektleasing zum Beispiel wird durch Operate Lease schon bei der Kalkulation der spätere Vermarktungswert der Objekte ratenmindernd berücksichtigt. Unternehmen profitieren von den Vermarktungsmöglichkeiten für „Alt-Equipment“ und partizipieren an den Möglichkeiten aktueller Technologieentwicklungen. Weitere Informationen unter: www.bfl-leasing.de
FLEXIBEL „Mit IT-Leasing lassen sich Lösungen entwickeln, die exakt auf die Anforderungen der Unternehmen zugeschnitten sind“, betont Andreas Dias.
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Auf der Technologieund Anwenderkonferenz infoexchange@ca, die das Software-Unternehmen CA im November zum fünften Mal veranstaltete, wurden interessante Gespräche geführt. Ein viel diskutiertes Thema betraf Speichermanagementlösungen. Für den Microsoft Exchange Server
2007 stellt CA entsprechende Anwendungen bereit. „Sie erweitern die Kommunikationsplattform mit Funktionen zur zentralen Datenverwaltung, Datenwiederherstellung und zum RessourcenManagement“, erklärt Ajei S. Gopal, Senior Vice President bei CA. Das garantiert den Unternehmen den Schutz
ihrer Daten und verbessert die Archivierungsmöglichkeiten von E-Mails. Um sicherzustellen, dass die Software mit dem Exchange Server kompatibel ist, arbeitet CA mit Microsoft zusammen. Gopal: „So erhalten Kunden eine benutzerfreundliche und leicht zu administrierende Lösung.“ www.ca.com/de
Fünf Stunden pro Woche extra Bessere Beratung dank effektiver Arbeitsorganisation. Wer seine Arbeit gut organisiert, gewinnt nachweislich pro Woche rund fünf Stunden extra Zeit. Das ist das Ergebnis einer groß angelegten Studie britischer Wissenschaftler. Markieren, sortieren, strukturieren – was zunächst nach mehr Arbeit klingt, führt in Wirklichkeit zu weniger Stress im Job. Die Entwicklung auf dem Anlage- und Versicherungsmarkt beobachten, neue Modelle beurteilen und dabei die spezifischen Bedürfnisse der Kunden im Auge behalten – da ist viel Organisationsgeschick gefragt. Leichter wird es mit ein paar kleinen, aber effektiven Hilfsmitteln. Und die Mühe lohnt sich: Finanzfachleute, die ihre Arbeitsweise gut strukturieren, gehen souveräner in abschlussorientierte Beratungsgespräche. Das Unternehmen 3M hat ein Drei-Punkte-Programm für ein effizientes Zeitmanagement speziell für die Finanz- und Kreditwirtschaft zusammengestellt. 1. Schluss mit vergessenen Unterschriften: Nach dem erfolgreichen Beratungsgespräch fehlt nur noch eines, die Unterschrift unter dem Vertrag. Bereiten Sie Vertragsunterlagen mit den speziellen Postit-Index-Haftstreifen zur Unterzeichnung vor, die das Unterschriften-Symbol zeigen. Das wirkt nicht nur professionell, sondern erspart Ihnen auch wertvolle Zeit und damit bares Geld. Denn die eindeutigen Haftstreifen sorgen dafür, dass Ihre Kunden auch in umfangreichen Verträgen keine Unterschrift vergessen. 2. Vorbereitung ist (fast) alles: Sich gründlich auf ein Beratungsgespräch vorzubereiten, ist für erfolgreiche Finanzberater selbstverständlich. Oft bedeutet das: umfangreiche Unterlagen sichten, Verträge bearbeiten, komplizierte Zahlenwerke durchrechnen. Unser Tipp: Nutzen Sie Post-it Index im Pfeil- und Miniformat, um eng beschriebene Textblätter oder lange Zahlenkolonnen eindeutig zu mar-
ERFOLG Mit dem Drei-Punkte-Programm für ein effektives Zeitmanagement lassen sich Beratungsgespräche in der Finanz- und Kreditwirtschaft optimal vorbereiten. kieren und mit Kommentaren zu versehen – eine saubere Lösung, wenn es darum geht, spezielle Vertragsklauseln oder Modellrechnungen im Beratungsgespräch schnell griffbereit zu haben. 3. Flexibel bleiben: Genauso wichtig wie eine gute Vorbereitung ist die Fähigkeit, flexibel auf die Bedürfnisse und Fragen des Kunden einzugehen. Manchmal muss vorbereitetes Informationsmaterial im Beratungsgespräch schnell individuell ergänzt werden. Halten Sie zusätzliche Informationen für Ihren Kunden auf Post-it Notes fest. Der Vorteil: So können Sie zusätzliche Angaben genau dort platzieren, wo sie Ihre vorbereiteten Unterlagen sinnvoll ergänzen. Zur Studie: Die Untersuchung von Paul Irwing und Richard Lynn vom Zentrum für Psychologie der Universität Manchester wurde erstmals im August 2005 im „British Journal of Psychology“ veröffentlicht. Für die Studie wurden in einer ersten Phase 80.000 Menschen getestet, in einer weiteren 20.000. Informationen unter: www.3M.com/de/pressnet
IMMOBILIEN
Betongold für ein solides Portfolio Erfolgsrezept Attraktiv
wie nie zuvor – mit erhöhter Transparenz und einer starken Performance der Fonds ist das Vertrauen der Anleger in die Immobilienbranche wiedergewonnen. von Stephanie von Keudell it der Erholung der Konjunktur lebt auch der Immobilienmarkt in Deutschland wieder auf. Die gestiegene Stimmung war im Oktober auf der Expo Real in München deutlich zu spüren: Besucher- und Ausstellerzahlen sind gegenüber dem Vorjahr merklich angestiegen. Auch Aussteller aus dem Ausland nutzen zunehmend die Gelegenheit zum Networking, die dieser Immobilienmarktplatz bietet. Deutschland bleibt ein attraktiver Standort, das belegen die Umsätze mit Gewerbeimmobilien während der ersten drei Quartale des laufenden Jahres: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Wert der Transaktionen um 135 Prozent. In Gang gehalten wird dieser Trend auch von der starken Nachfrage nach Einzelhandelsflächen. Besonders auffällig: Der Zustrom ausländischer Investoren hält unverändert an, ein Indiz für die Attraktivität von Immobilieninvestments im Inland. Worauf gründet sich die Beliebtheit von Immobilien? Der Insiderspruch vom „Betongold“ versinnbildlicht den Stellenwert, den Immobilieninvestments bei der Vermögensstrukturierung einnehmen sollten. Bereits vor mehr als 50 Jahren hat der amerikanische Nobelpreisträger Harry Markowitz nachgewiesen, dass ein gemischtes Portfolio aus voneinander unabhängigen Anlageklassen einem reinen Wertpapierportfolio sowohl unter Rendite- als auch unter Risiko-
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gesichtspunkten überlegen ist. Die alte Anlegerweisheit „Never put all your eggs in one basket“ gilt heute mehr denn je. Denn: Der Wert von Immobilieninvestments entwickelt sich weitgehend unabhängig von den Schwankungen der Aktienmärkte, sodass Immobilienanlagen zur Abrundung der Vermögensanlage in jedem Fall dazu gehören. Je nach verfügbarem Anlagekapital und persönlichen Erfordernissen hinsichtlich Liquidität und Bindungsdauer bestehen unterschiedliche Möglichkeiten, in Immobilien zu investieren. Offene oder geschlossene Immobilienfonds, Objekte in Deutschland oder im Ausland – Dr. Michael Birnbaum, Sprecher der KanAm-Gruppe, hilft bei der Abwägung: „An einem geschlossenen Immobilienfonds beteiligt sich ein Anleger als In-
TENDENZEN Stefan Seip, Hauptgeschäftsführer Bundesverband Investment und Asset Management, sieht das Investment in Immobilien als eine konstante Wertentwicklung.
vestor in der Regel mit einem wesentlich höheren, normalerweise mindestens fünfstelligen Geldbetrag über einen längeren Zeitraum – für den Erwerb eines Anteils an einem offenen Immobilienfonds, der ein Portfolio aus unterschiedlichen Einzelimmobilien in unterschiedlichen Teilmärkten hält, reicht ein Betrag von 50 bis 60 Euro, der sich auch günstig als Sparplan ausgestalten lässt.“ Nach den Turbulenzen um einzelne offene Immobilienfonds vor einem Jahr hat der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) im Frühjahr ein umfangreiches Maßnahmenpaket vorgelegt und umgesetzt, um das Vertrauen der Anleger in offene Immobilienfonds wieder zu rechtfertigen. Die darin enthaltenen Vorschläge zu Liquiditätssteuerung, Immobilienbewertung und gesteigerter Transparenz greifen bereits, so Stefan Seip, Hauptgeschäftsführer des BVI. „Daraus ergeben sich Sicherheitsvorteile für Privatanleger, die ohnehin die tägliche Verfügbarkeit der Anlagebeträge zu schätzen wissen. Zusammen mit der anstehenden Novelle des Investmentgesetzes sind damit stabile Rahmenbedingungen für Investoren in offene Immobilienfonds gesichert.“ Neben Immobilienfonds eröffnet sich ab nächstem Jahr mit dem G-REIT in Deutschland eine weitere Anlagevariante. Stefan Thomas-Barein, Advisory und Fondsmanager des DJE Real Estate, erklärt: „In einen REIT, ein börsennotiertes Immobilienportfolio, gliedern Unternehmen ihr ImVISAVIS ECONOMY
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IMMOBILIEN
EMPFEHLUNG Dr. Michael Birnbaum, KanAm-Gruppe, rät konservativen Anlegern zu offenen Immobilienfonds, die Sicherheit, Rendite und Steuervorteile in sich vereinen.
mobilienvermögen über den Aktienmarkt aus den Bilanzen aus und sind gesetzlich zu jährlichen Ausschüttungen verpflichtet. Zudem soll die Veräußerung von Immobilienbeständen an einen REIT steuerlich gefördert werden, sodass eine ausgesprochen attraktive Anlagevariante entstehen dürfte.“ Für welche Anlageform sich ein Anleger auch immer entscheidet – die Rentabilität seiner Investition hängt stets von der Qualität der zugrundeliegenden Immobilie und
der Kompetenz des Managements ab. Die Identifizierung und Bewertung möglicher Investitionsobjekte ist eine der wichtigsten Aufgaben des Asset Managements. Große Unternehmen mit umfangreichem eigenen Immobilienbestand gehen mehr und mehr dazu über, ausgefeilte Bewertungswerkzeuge zu entwickeln, mit deren Hilfe sie unterschiedliche Angebote objektiv und nachvollziehbar vergleichen können. Die Metro Group Asset Management hat ein ScoringModell aufgestellt, mit dem sich eine Immobilie bewerten und ihre Nutzung strategisch einordnen lässt. Eine überdurchschnittliche Lage mit guter Infrastruktur, ein hohes Qualitätsniveau der Gebäude sowie die wirtschaftliche Potenz der Umgebung sichern eine langfristige Vermietbarkeit zu attraktiven Konditionen. Wichtig ist zudem ein gut diversifiziertes Immobilienportfolio – unterschiedliche Regionen sollten vertreten sein, damit konjunkturelle Schwächen der einen von Stärken einer anderen ausgeglichen werden können. Insbesondere auf dem dynamischen asiatischen Markt bieten sich Anlagealternativen für deutsche Investoren an. Notwendig ist weiterhin eine an den indivi-
duellen Anlagebedürfnissen ausgerichtete Strategie, sei es nun ein Investment in traditionelle Büroimmobilien oder eine dynamischere Projektentwicklung. Die spezifischen Liquiditätsbedürfnisse zusammen mit dem Erwartungshorizont des Investors müssen vom Anbieter mit einer flexiblen Anlagepolitik und intelligentem Einsatz des Leverage-Effekts berücksichtigt werden. Deshalb ist der Anleger gut beraten, auf Erfahrung und bisherige Erfolge der Fondsanbieter zu achten. Bei vorausschauender Auswahl sind die Weichen gestellt, um von dem wieder erstarkenden Immobilienmarkt profitieren zu können. Insbesondere wenn Investoren ausländische Angebote ins Kalkül mit einbeziehen, was auch aus steuerlichen Gründen sinnvoll sein kann, ergibt sich langfristig immer eine Chance, auch wenn einzelne Märkte vorübergehend eine etwas schwächere Performance zeigen sollten. WEITERE INFORMATIONEN UNTER: + www.bvi.de + www.kanam.de + www.exporeal.de
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Nachhaltige Performance gefragt Offene Immobilienfonds bieten solide Renditen bei moderatem Risiko. VISAVIS sprach mit Thorsten Schrieber, Vorstand und Partner der Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG, über Fondsanlagen in internationalen Immobilienmärkten.
Vor zweieinhalb Jahren haben Sie mit dem Bankhaus Reuschel den ersten Immobiliendachfonds, den DJE Real Estate, aufgelegt. Wozu? Wir wollten ein Produkt anbieten, das die Vorteile der unterschiedlichen Immobilienanlagen – Immobilienfonds, Immobilienaktienfonds und REITs – verbindet. Ziel war eine stetige Rendite bei niedriger Volatilität. Der Fonds hat einen jährlichen Wertzuwachs von mehr als sieben Prozent und ein Volumen von über 850 Mio. Euro erreicht. Dies bestätigt unsere Strategie und das große Vertrauen der Anleger. Ist der DJE Real Estate immer noch das einzige Produkt dieser Art? Einige kleinere Wettbewerber sind bereits angetreten und weitere, auch große, werden ebenfalls versuchen, unser Produkt nachzubauen. Allerdings dürfte dies schwierig werden, denn wir haben große Vorteile im Vergleich zu Wettbewerbern. Wir sind unabhängig bei der Zielfondsauswahl – bei uns gibt es
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keine Konzernabhängigkeiten. Aufgrund unseres Vorsprungs können wir verschiedenste Skaleneffekte zu Gunsten unserer Anleger nutzen. Wir bleiben Innovationsführer – und das wird der Markt honorieren. Welches ist aus Ihrer Sicht das Geheimrezept, mit einem international angelegten ImmobilienPortfoliofonds langfristig erfolgreich zu sein? Die flexible und vor allem richtige Gewichtung der einzelnen Immobilienteilmärkte. Ganz wichtig ist eine risikoadjustierte Auswahl der Anlagevehikel. Es geht immer um die Frage, welche Fonds oder Einzeltitel die gewünschte Struktur am effizientesten abdecken. Wann ist ein Immobilienmarkt aussichtsreich? Die zu erwartenden Renditen auf einem Markt müssen interessant und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit und Dauer erzielbar sein. Auf welchen Regionen liegt Ihr Anlagefokus? Wir setzen eher auf Europa. Der DJE Real Estate ist hier zu etwa zwei Dritteln investiert. Aber auch USA und Asien sind wegen guter Marktaussichten und einer ausreichenden Diversifizierung interessant. Wie haben Sie auf die Krise der Offenen Immobilienfonds reagiert?
Wir haben Liquidität geschaffen beziehungsweise erhalten und uns durch die teilweise fehlgeleitete Berichterstattung nicht verunsichern lassen. Aufgrund unserer Marktrecherche hatten wir keinen der Problemfonds im Bestand. Unsere Anleger sind alle an Bord geblieben. Informationen: www.dje.de
KREATIV „Mit der Entwicklung unseres Immobiliendachfonds DJE Real Estate haben wir Neuland betreten“, betont Fondsexperte Thorsten Schrieber.
Quelle: Achim Kleuker
Bewertung von Immobilien Kriterien Neben den Rahmenbedingungen des Marktes sind die Stand-
ortattraktivität und die Eigenschaften des Objekts ausschlaggebend. Jeder Immobilienfachmann kann es bestätigen: Eine Immobilienanlage ist immer nur so rentabel wie das zugrunde liegende Gebäude. Die Beurteilung der Qualität einer Immobilie ist deshalb die zentrale Problemstellung eines jeden Immobilien-Assetmanagements. Kein Wunder, dass gerade große Handelsketten, deren Expansion mit der Akquisition und Entwicklung leistungsfähiger Handelsimmobilien steht und fällt, besonderes Augenmerk auf Werkzeuge zur objektiven Erfassung der Leistungsfähigkeit einer Immobilie legen. Die Metro Group, einer der weltweit größten Handelskonzerne, hat diese Aufgabe in die Hand ihrer Tochter Metro Group Asset Management GmbH & Co. KG gelegt. Christian Lange, Bereichsleiter Immobilien- und Standortbewertung, erläutert die Vorgehensweise: „Wir managen im In- und Ausland rund 650 Immobilien. Es war uns wichtig, von Anfang an professionell vorzugehen. Wir haben uns daher zur Qualitätssicherung für die Zusammenarbeit mit PricewaterhouseCoopers (PwC) entschlossen.“ Im ersten Schritt ging man daran, ein Scoring-Modell zu entwickeln, das nicht nur die aktuelle Lage bewertet, sondern auch imstande ist, die Dynamik der entsprechenden lokalen Märkte mit ins Kalkül zu ziehen. Als Softwarebasis bei der Entwicklung vor zwei Jahren diente die Standardsoftware der Schweizer Firma Immopac. „Neben dem
Fachkonzept war die systemtechnische Bereitstellung der Daten aus den führenden Systemen der Metro Group Asset Management und aus Marktquellen wichtig, denn ein Auswertungssystem lebt davon, die richtigen Daten zur richtigen Zeit ohne großen Zusatzaufwand verfügbar zu haben“, erinnert sich Susanne Eickermann-Riepe, Partnerin bei PwC. „Uns war außerordentlich wichtig, im Rahmen der Qualitätssicherung die konkreten Anforderungen des Handelsunternehmens Metro Group bei den Bewertungskriterien zu berücksichtigen.“ Deshalb beurteilt IBRT, das Immobilienbewertungs- und Rating-Tool der Metro, sowohl die Ist-Attraktivität des jeweiligen Marktes und Standortes als auch die Dynamik dieser Faktoren, d. h. ihre erwartete zukünftige Entwicklung. Die Marktattraktivität entscheidet über die Wettbewerbssituation einer Handelsimmobilie. Ausschlaggebend sind die sozioökonomischen Rahmenbedingungen wie z. B. Kaufkraftindex, Bevölkerungsdichte und Infrastruktur. Für die Standortattraktivität sind zudem die Objekteigenschaften mit den vertraglichen Nutzungsbedingungen und dem unmittelbaren Umfeld der Immobilie von Bedeutung. Diese beiden Parameter werden anhand von rund 35 Unterkriterien geratet, die Metro-spezifisch gewichtet werden. Die Kriterien müssen aussagekräftig, gut zu beobachten und in ihrer tendenziellen Entwicklung zu prognostizieren sein.
„Die Herleitung unserer spezifischen Kriterien erforderte anspruchsvolle Lösungen bei der Adaptierung des Rating-Tools von Immopac“, erklärt Christian Lange. „Es bedurfte vieler Feinabstimmungen und ProbeRatings, bis alles so unter Dach und Fach war, wie wir uns das vorgestellt hatten.“ Die Vorarbeit hat sich gelohnt: Nach Bewertung der einzelnen Kriterien lässt sich jede Immobilie in die Neunfelder-Matrix der Portfoliooptimierung einordnen, sodass die optimale Strategie nunmehr einfach abzulesen ist. Das IBRT führe zunächst eine Analyse des Ist-Zustandes einer Handelsimmobilie durch und erlaube somit Prognosen für die Entwicklung des Standortes, so Lange. Mit einem adäquaten Branchen- und Mietermix in einer Handelsimmobilie könne man beispielsweise angemessen auf früh erkannte Veränderungen hinsichtlich Bevölkerungsstruktur und Arbeitsmarktsituation reagieren. In Zukunft will die Metro das Tool nicht nur für die eigenen und geleasten Immobilien im Bestand einsetzen, sondern sie plant zudem, die gesamten Stores aller Vertriebslinien der Metro Group in die Überprüfung und das Rating mit einzubeziehen, um auch hier eine Optimierung des Immobilienbestandes zu erreichen. Und auch ein Einsatz bei den ausländischen Immobilien ist angedacht, sofern die jeweils benötigten Daten zuverlässig verfügbar sind. „Die Zusammenarbeit mit verschiedensten Lieferanten von Marktund Wettbewerbsdaten ist für uns von entscheidender Bedeutung, damit wir eine verlässliche Datenbasis haben“, betont Christian Lange, der in dem Bewertungs- und Ratingtool einen wichtigen Schlüssel für zukünftige Markterfolge der Metro sieht. www.metro-mam.com
AUSSICHTEN Christian Lange: „Zur Optimierung des Immobilienbestandes will die Metro Group das RatingTool in Zukunft bei all ihren Vertriebslinien anwenden.“
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Branchen mit Potenzial Gastbeitrag Wachstumsnischen, die von institutionellen Investoren oft
vernachlässigt werden, bieten gute Gewinnchancen für Anleger. Kursgewinne mit Aktien sind in jedem Wirtschafts- und Kapitalmarktumfeld möglich. Im kommenden Börsenjahr 2007 ist der Anleger unserer Meinung nach allerdings gut beraten, sehr kritisch und selektiv vorzugehen. Die in der jüngeren Vergangenheit reichliche Versorgung der internationalen Kapitalmärkte mit Liquidität bei gleichzeitig historisch tiefen Volatilitäten kann nicht dauerhaft von Bestand sein. So werden in Zukunft doppelstellige Kursgewinne nur möglich sein, wenn in wettbewerbsfähige Firmen mit nachhaltiger Wachstums- und Gewinnentwicklung bei attraktiver Bewertung investiert wird. Wachstumsnischen wie Luxuskonsumgüter, Biotechnologie und Vermögensverwalter erscheinen uns vielversprechend. Branchenleader wie Hermès, Amgen und Eaton Vance haben seit ihren Börsengängen den Weltaktienindex in dramatischen Ausmaßen hinter sich gelassen. Die Gründe sind einerseits sektor- und andererseits unternehmensspezifischer Natur. Diese Wachstumsnischen weisen ein langfristig überdurchschnittliches Ertragspotenzial auf und verfügen über stabil hohe Gewinnmargen. Die Globalisierung der Wirtschaft ist für sie ein wichtiger Plusfaktor. Die großen Schwellenländer sind keine Konkurrenten, sondern repräsentieren ein beträchtliches Absatzpotenzial. So profitiert der Luxuskonsumgütersektor sowohl von zunehmender Reisetätigkeit als auch vom Entstehen einer aufstrebenden
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Mittelklasse in den Schwellenländern. Ein besonders attraktiver Aspekt bei Luxusartikeln – vor allem im obersten Segment – ist, dass die Nachfrage nur beschränkt konjunktursensitiv ist und Preiserhöhungen sowie längere Lieferfristen diese Produkte begehrenswerter und damit für Anbieterfirmen und Investoren noch profitabler machen. Im Biotechnologiesektor geht es um Produktinnovation im Hightechbereich. Einmal patentiert und zum Verkauf zugelassen, ist die Börsenentwicklung der Unternehmen in aller Regel sehr attraktiv. In den vergangenen zehn Jahren haben sich die in den klinischen Testphasen befindlichen Produkte verdreifacht. Die Branche ist damit wesentlich breiter abgestützt und wird auch für die Pharmaindustrie ein zunehmend wichtiger Technologie- und Produktlieferant. Die Vermögensverwaltung als Branche hat in den Industrieländern aufgrund der schwierigen demografischen Entwicklung und der dementsprechend hohen Anlage- und Performancebedürfnisse ein anhaltend großes Potenzial, zumal die ganze Branche noch weitläufig fragmentiert ist. In den Schwellenländern stecken selbst fundamentale Finanzdienstleistungen und -produkte wie Sparkonten und Hypotheken noch in den Kinderschuhen, ganz zu schweigen von Vermögensverwaltungsdienstleistungen. Wachstumsnischen sind neben ihren überdurchschnittlichen Ertrags- und Gewinn-
Branchenleader schlagen Weltindex 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Hermès MSCI (IPO 1993) World
Amgen MSCI (IPO 1983) World
Eaton MSCI Vance World (IPO 1973)
Quelle: Clariden Bank
POTENZIAL „Nur Firmen mit nachhaltiger Wachstums- und Finanzierungsentwicklung versprechen in Zukunft doppelstellige Kursgewinne“, sagt Beat Wittmann, Leiter Finanzprodukte bei der Clariden Bank.
aussichten vor allem deshalb interessant, weil deren Kapitalmarkt hochgradig ineffizient ist und damit unabhängige Fundamentalanalyse und aktives Anlagemanagement Erfolg versprechend sind. Ein Blick auf die Börsenkapitalisierung spricht für sich. Der Luxuskonsumgütersektor hat gerade ein Gewicht von 0,5 Prozent am Aktienweltindex, Biotechnologie von einem Prozent und die Vermögensverwalter von 0,8 Prozent. Bei solch limitierter Größe und damit nur sehr bescheidenem Umsatzpotenzial im Aktienhandel wundert es nicht, dass es sich für die Broker nicht lohnt, teures Research zu produzieren. Dies und die Tatsache, dass indexorientierte Anleger wie vor allem die großen institutionellen Anleger keinen Anlagedruck haben, führt zu einem ineffizienten Kapitalmarkt in Bezug auf Unternehmensinformationen und Liquidität. Um davon als Investor zu profitieren, gilt es, die Sektoren und die Firmen sehr gut zu kennen, zu analysieren und sich eine qualifizierte Meinung zu bilden. Dies umfasst die Vision und Strategie der Unternehmensführung, die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte und Dienstleistungen, die finanzielle Stärke und die Titelbewertung im historischen und im Konkurrenz-Vergleich. Im liquiditätsgetriebenen Börsenumfeld der vergangenen Jahre war selektives Vorgehen weniger wichtig, als mit dem Strom zu schwimmen und dabei zu sein. Dies dürfte sich angesichts der historisch tiefen Volatilitäten und einer globalen Wachstumsverlangsamung 2007 ändern. Man kann davon ausgehen, dass die besten Firmen in den Bereichen Luxuskonsumgüter, Biotechnologie und Vermögensverwaltung auch dieses Mal eine solche Herausforderung zu ihrem Nutzen und dem ihrer Aktionäre erfolgreich bewältigen werden. Infos: www.clariden.de
ZUWACHS Die Börsenkurse der Marktführer in den Bereichen Luxusgüter, Biotechnologie und Vermögensverwaltung schlagen den Aktienindex MSCI World um Längen.
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Quo vadis, Deutschland? Ausblick Viele Entscheidungsträger der Wirtschaft erwarten für 2007 einen anhaltenden Aufschwung – trotz höherer Mehrwertsteuer und Klagen über die Große Koalition. von Ralf Magagnoli eutschland 2006 stand ganz im Zeichen der Großen Koalition unter Angela Merkel: Föderalismusreform, Gesundheitsreform, Unternehmenssteuerreform, Allgemeines Gleichstellungsgesetz, um nur die wichtigsten innen-, wirtschafts- und sozialpolitischen Eckpunkte auf der Agenda der neuen Regierung zu nennen. Trotz einer sich deutlich abzeichnenden konjunkturellen Erholung der deutschen Wirtschaft und einer leichten Belebung des Arbeitsmarkts sind die Deutschen unzufrieden mit der Arbeit der Regierung. Den Volksparteien CDU und SPD laufen die Mitglieder und Wähler davon. Deutschland 2006 – das waren auch anhaltend hohe Energiepreise, nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Nachfrage in China und Indien. Im Folgenden geht es darum, mit welchen Erwartungen die Entscheidungsträger der Wirtschaft ins nächste Jahr gehen, welche Maßnahmen sie von der Politik erhoffen und welche technologischen Trends sich für 2007 ausmachen lassen.
EUROPA
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Die Bundesregierung soll in der deutschen EURatspräsidentschaft 2007 den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Wirtschaftsreformen in Europa legen. Die Wirtschaftsverbände BDA und BDI for-
derten dies und dazu ein entschiedenes Eintreten der Bundesregierung für eine weitere Liberalisierung der Märkte. Können Sie sich diesen Forderungen anschließen und sehen Sie darin auch Vorteile und Chancen für Ihr Unternehmen?
Für Jan Geldmacher, CEO von British Telecom Germany, sind Wirtschaftsreformen „dringend nötig, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sicherzustellen“. Ziel müsse es sein, die Rahmenbedingungen für europäische Unternehmen so zu gestalten, dass diese im Wettbewerb mit den aufstrebenden Volkswirtschaften der BRIC-Länder – Brasilien, Russland, Indien und China – bestehen könnten. Geldmacher: „Im Telekommunikationsmarkt bedeutet Liberalisierung überdies, mit staatlichen Eingriffen Monopolstrukturen zu beseitigen.“ Man lebe mit dem Paradoxon, dass im Telekommunikationsmarkt mehr Staat – in Form von Regulierung – zu mehr Wettbewerb, Wachstum, Innovationen und Arbeitsplätzen führe. Auch Dr. Bernhard Blohm, Chefvolkswirt der HSH Nordbank AG, plädiert für eine Stärkung der europäischen Wirtschaft durch „Innovation und Marktöffnung in Wachstumsbranchen“. Blohm rechnet damit, dass das internationale Geschäft der HSH Nordbank in den Wachstumsbranchen Ship-
ping, Aviation, Infrastruktur und Immobilien von einer Liberalisierung der Märkte profitieren wird. BDA-Präsident Dieter Hundt und BDIPräsident Jürgen Thumann hatten kürzlich einen Katalog für die deutsche EU-Präsidentschaft vorgelegt und „weniger Reformrhetorik und mehr konkrete Taten“ (Hundt) angemahnt. Thumann hatte vor einem Zurückfallen der EU im weltweiten Wettbewerb gewarnt: „Europa segelt nicht vorneweg, sondern dümpelt eher im Windschatten der Globalisierung.“ In ihrer Stellungnahme forderten beide eine weitere Liberalisierung der
LIBERALISIERUNG Jan Geldmacher, CEO British Telecom Germany, fordert für den deutschen Telekommunikationsmarkt die Beseitigung von Monopolstrukturen.
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Der Aufschwung der Wachstumszentren in China und Indien hat einen Run auf Rohstoffe ausgelöst. Bedrohen die steigenden Notierungen für Rohstoffe das Wachstum, die Preisstabilität und die Börsenkurse?
Experte Blohm von der HSH Nordbank rechnet für das kommende Jahr nicht mit weiter steigenden Rohstoffpreisen: „Wir gehen von einem Ölpreis von rund 66 Dollar pro Barrel aus, also zehn Prozent unter dem Durchschnittspreis 2006.“ Einen negativen Einfluss auf die Weltwirtschaft erwartet er bei diesem Preisniveau nicht. Längerfristig wirkten sich die hohen Preise positiv
aus: Sie führten zu zusätzlichen Investitionen in Herstellungskapazitäten, Innovationen bei Substitutionsgütern und zu – besonders unter Umweltaspekten positiven – Einsparmaßnahmen der Verbraucher. Geldmacher von BT Germany sieht steigende Preise insbesondere bei Produkten mit energieintensiver Herstellung. Da die Rohstoffe oft aus politisch instabilen Regionen stammten, sei es für Europa wichtig, unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden. Der Boom in China, Indien und anderen Regionen sei trotz verteuerter Rohstoffe nicht nur negativ: „Die aufstrebenden Wirtschaftsräume sind riesige Absatzmärkte, die gerade für ein exportorientiertes Land wie Deutschland interessant sind.“ Experten rechnen mit einem starken Anstieg des Pro-Kopf-Verbrauchs in China, der zurzeit bei zwei Barrel pro Jahr liegt. Die Industrialisierung verlaufe ähnlich schnell wie in den Sechzigerjahren in Japan und in den Neunzigerjahren in Südkorea, wo der ProKopf-Verbrauch auf jährlich 15 Barrel stieg. Die hohen Rohstoffpreise zeigen Wirkung: Es werden verstärkte Anstrengungen unternommen, Ölsandquellen in Kanada oder
SKEPTISCH Dr. Bernhard Blohm, Chefvolkswirt der HSH Nordbank, erwartet, dass die höhere Mehrwertsteuer den Aufschwung zumindest kurzfristig dämpfen wird.
in Tiefseelagerstätten zu erschließen und Benzin aus Biotreibstoffen wie Mais, Zucker oder Pflanzenöl herzustellen.
Politik
Börse
Märkte, vor allem im Energiesektor, eine beschleunigte Entbürokratisierung und eine damit verbundene Senkung der Bürokratiekosten für Unternehmen um 25 Prozent, zudem eine Korrektur der Rechtsprechung zur Arbeitszeitrichtlinie des Europäischen Gerichtshofs und eine Entschärfung der EU-Kommissionsvorschläge zur Portabilität von erworbenen Mitarbeiteransprüchen bei Betriebsrenten im Fall eines Jobwechsels. Das oberste Ziel der EU-Politik sollte die Förderung von Wachstum und Beschäftigung bleiben.
Der letzte Parteitag der CDU hat die Bundeskanzlerin in ihrer Politik bestärkt. Aber hat die Union ihr marktwirtschaftliches Profil verloren, sind Sie von der Politik Angela Merkels enttäuscht?
Die Entscheidungsträger der Wirtschaft halten sich in dieser Frage eher zurück. Nach
Optimale Kommunikation mit Investitionsschutz Hohe Integrationstiefe durch Kommunikations-Middleware für alle Geschäftsprozesse. VISAVIS
sprach mit Jürgen Diller, CEO der Cycos AG.
Herr Diller, wie positioniert sich die Cycos AG im internationalen Markt für Unified Communications? Unsere Unified-Communications-Lösung kennzeichnet eine hohe Integrationsfähigkeit in die Unternehmens- und Geschäftsprozesse. Das geschieht nicht
KOMPETENZ Jürgen Diller leitet als CEO die Cycos AG. Das Unternehmen zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Unified Communications-Lösungen.
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nur unabhängig von der IT oder der Enterprise-Resource-Anwendungsarchitektur, sondern auch von der Netzwerk- und Telefonieinfrastruktur. Damit hebt sich unser Message-Rooting-System MRS deutlich von klassischen Produkten ab. Am besten trifft es die Bezeichnung Kommunikations-Middleware. Für wen ist das MRS-System geeignet? Wir kommen aus einer Welt komplexer Projektanforderungen. Für Großunternehmen wie für kleinere und mittlere Unternehmen können wir attraktive Projekte realisieren. Die Investition in eine Cycos Unified Communication Middleware rechnet sich auch für kleine Unternehmen mit einer Unternehmensgröße ab fünf Mitarbeitern sehr schnell. Welche Wettbewerbsvorteile haben Ihre Kunden durch Ihr System? Wir wollen Kommunikationsbrüche reduzieren. Das schaffen wir durch unsere Integrationstiefe wie am Beispiel der Integration von SAP-Anwendungen. Dabei können durch die Kombination mit unserem System Wahlfunktionen oder ein automatischer Faxversand sowie die Sprachnachrichtenvermittlung direkt aus einer Anwendungsoberfläche aus SAP
heraus generiert werden. In diesem Kontext konnten wir dieses Jahr auf der CeBIT einen Prototypen vorstellen, der sich nahtlos in die Kommunikationsinfrastruktur der Business-Suite Microsoft Dynamics integriert. Wir sehen uns als First-Mover bei Microsoft-Geschäftsanwendungen. Durch die Verbindung alter und neuer Kommunikationsformen sowie unter Einbindung von Videokonferenzsystemen kommt es zu Lösungen, die die Wettbewerbsfähigkeit steigern. So wird bei der Einbindung mobiler Home-Arbeiter die Idee vom dezentralen Unternehmen realisierbar. Wohin geht der Trend 2007? Bedienerführung und Bedienfreundlichkeit müssen weiter verbessert werden. Ein weiterer Trend betrifft multimediale Lösungen. Es bleibt nicht beim Medium Sprache, sondern es entstehen vielfältige Kombinationen wie VoIP, Videokonferenzen und Web. Im Rahmen des Forschungsprojektes Sercho haben wir hier einen Prototypen entwickelt. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit ausgezeichnet. Der neue Prototyp erlaubt es, vom gewohnten Fernsehumfeld zu kommunizieren, also EMails, MMS oder SMS zu bearbeiten. www.cycos.de
Auffassung von Geldmacher ist die Bilanz der Regierung „bisher noch nicht überzeugend“. Die Leistung der Regierung werde aber erst am Ende an den Ergebnissen gemessen werden. Auch Blohm spricht von einem „holprigen Start der Großen Koalition“; die Regierung scheine aber in Fahrt zu kommen. Wichtig ist für ihn eine Deregulierung am Arbeitsmarkt. Dann wäre „viel erreicht“. Achim Greif, Senior Director Information Management des Informationsanbieters IMS Health, bedauert, dass die „richtigen Ansätze von Paul Kirchhof zur Besteuerung heute keine Rolle mehr spielen“. Die Finanzen würden durch beispiellose Steuererhöhungen und den Abbau von Subventionen für den Privatverbraucher saniert, auf der Ausgabenseite hingegen würden keine Anstrengungen unternommen. Der Effekt der Mehrwertsteuererhöhung auf die wirtschaftliche Entwicklung werde zwar kurzfristig gering sein; mittelfristig bestehe aber die Gefahr, dass „eine Spirale in Gang gesetzt wird“: Die höheren Preise würden höhere Lohnforderungen und höhere Produktionskosten nach sich ziehen, dies verstärke den Rationalisierungsdruck und fördere so die Verlagerung der Produktion in andere Länder. Besonders heftig kritisiert Greif die „nahezu unveränderte Übernahme des rot-grünen Entwurfs zum Antidiskriminierungsgesetz“, die „ohne Not ein weiteres bürokratisches Hemmnis für die Wirtschaft eingeführt“ habe. Dieses Urteil wird von vielen Unternehmensentscheidern geteilt. Sie sehen in dem Gesetz ein „bürokratisches Monster“. Die von Experten erwartete Klagewelle nach dem Inkrafttreten des Gesetzes ist bereits eingetreten. Von den Bestimmungen profitieren nach Einschätzung vieler Beobachter vor allem Juristen, insbesondere Rechtsanwälte – und findige Zeitungsleser, die sich gezielt auf nicht einwandfrei formulierte Stellenanzeigen hin bewerben und die Unternehmen anschließend wegen Diskriminierung verklagen. Ein Unternehmer berichtet, er habe die Anstellung eines griechischen Vorarbeiters, der von seinen türkischen Mitarbeitern nicht akzeptiert worden sei, abgelehnt und sei daraufhin wegen Diskriminierung verklagt worden. Selbst Werkstattmonteuren, die einen Pirelli-Pin-up-Kalender aufhängen würden, drohten Klagen, stöhnt ein anderer Unternehmer.
Daten für die Pharmabranche Ganzheitlich Achim Greif, Senior Director Information Management bei IMS Health, zu den Perspektiven eines umfassenden Informationsmanagements. Großhandelsdaten, Herstellerabsatzdaten, Apothekerabsatzdaten, Ärzteverschreibungsdaten – im Gesundheitsbereich entstehen Tag für Tag riesige Datenvolumina. Diese sind vor allem für Pharmaunternehmen sehr wichtig. Beispielsweise um das Produktportfolio zu optimieren, um Neueinführungen vorzubereiten, den Lebenszyklus der Produkte zu begleiten, Werbekampagnen zu planen oder die Vertriebsarbeit zu steuern. Einer der weltweit führenden Anbieter von Informationen und Dienstleistungen für die Pharma- und Gesundheitsindustrie ist IMS Health. Das Unternehmen, das seit über 50 Jahren im Markt tätig ist, beschäftigt 6.900 Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern. Mehr als 3.000 Pharmaunternehmen in aller Welt nutzen das umfassende Informations- und Dienstleistungsangebot von IMS Health. Zu den 300 bis 400 Gesellschaften des Unternehmens gehört die IMS Software GmbH. Die aus einem Management Buy Out hervorgegangene, 60 Mitarbeiter zählende Firma mit Sitz in Bonn konzentriert sich auf die Kernkompetenzen IM Consulting und die Business-Intelligence-Standardanwendung Padds. Achim Greif, Senior Director IM bei der IMS Software GmbH: „IMS Health hat sich vom reinen Datenprovider zum ganzheitlichen Informationsmanagement-Anbieter weiterentwickelt. Das Leistungsspektrum umfasst damit auch das Optimieren von Geschäftsprozessen durch Entwicklung und Implementierung geeigneter Unternehmenssoftware. Das ist unsere Aufgabe im Konzern.“ Beispiel Padds: Die von IMS entwickelte Softwarelösung macht verschiedene Datenquellen in strukturierter Form verfügbar, bereitet sie im Rahmen eines Data Warehouses auf und liefert Unternehmensverantwortlichen eine verlässliche Basis für Entscheidungen von der Preisfindung bis hin zum Branding. Gerade in der Entscheidungsunterstützung sieht der Manager den großen Vorteil der Lösung: „Padds bildet die Basis für ein interaktives Dashboard, das vielen Unternehmensbereichen – zum Beispiel der Marktforschung, aber zum Teil auch dem Controlling und dem Außendienst – wiederkehrende Standardberichte mit den neuesten Daten per Knopfdruck liefert. Dadurch wird das Management in die Lage versetzt, frühzeitig und wirksam auf veränderte Bedingungen in den verschiedenen Märkten zu reagieren.“ Bei der Entwicklung von Padds habe man darauf geachtet, dass das System nicht nur für die
VERKNÜPFT „Das Standardsystem Padds erlaubt die Integration eigener sowie fremder Daten – etwa aus CRM- oder Finanzanwendungen“, betont Achim Greif. IMS-Daten offen sei, sondern auch für die Daten anderer Informationsanbieter und für die Daten aus den unternehmenseigenen CRM- und Finanzapplikationen. „Neben dem Fachkonzept war die systemtechnische Bereitstellung der Daten aus den führenden Systemen der Metro Group Asset Management und aus Marktquellen wichtig, denn ein Auswertungssystem lebt davon, die richtigen Daten zur richtigen Zeit ohne großen Zusatzaufwand verfügbar zu haben. Grundsätzlich sollen alle relevanten Datensätze miteinander verknüpft werden können.“ Nach Angaben von Greif handelt es sich bei Padds um eines der führenden Systeme im Pharmabereich; daneben gebe es auch die Möglichkeit, kundenspezifische Individuallösungen zu entwickeln. Seine eigene Aufgabe sieht der Manager nicht nur darin, den Einsatz der bereits in vielen Pharmaunternehmen verwendeten Anwendung voranzutreiben, sondern auch die Erfahrungen aus dem Consultinggeschäft zur weiteren Optimierung des Systems zu nutzen. Einen Trend kann Greif erkennen: Immer mehr Kunden – mittlerweile sind es fast 90 Prozent – und fast alle Neukunden setzten auf das Application Service Providing. Padds laufe im unternehmenseigenen IMS-Rechenzentrum. Der Vorteil für die Kunden – der Abstimmungsaufwand mit der internen IT-Abteilung entfalle und die Daten seien schneller verfügbar. Weitere Informationen unter: www.imshealth.com
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Trends
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Welche Themen stehen im kommenden Jahr ganz oben auf der Agenda der Unternehmen? Welche Technologietrends lassen sich für 2007 ausmachen? Welche Entwicklungen zeichnen sich in der Finanzdienstleistungsbranche ab?
Mobile Business, Collaboration, Business Continuity, Application Service Providing (ASP) und Virtualisierung werden von den Entscheidungsträgern besonders häufig genannt. Adrian Le Hanne, CTO des Anbieters von mobilen Applikationen und Dienstleistungen, iconmobile group, sieht als wichtigen Marketingtrend der kommenden Jahre
Bannerwerbung auf mobilen Endgeräten, die sich „konsequent zu einem universalen, allgegenwärtigen Teil unseres privaten und beruflichen Alltags weiterentwickeln“. Durch die „Möglichkeit, situationsgenau und ortsbezogen Werbeanzeigen auszuliefern“, sei das Mobiltelefon ein ideales Instrument der Kundenansprache. Künftig werde es ein Dreieck von IP-basierten Kanälen aus PC-Internet, IP-TV und Handy geben; der mobile Kanal aber werde als „eine Art Remote Control für alle existierenden Kanäle fungieren“. Virtuelle Zusammenarbeit, neudeutsch Collaboration, sieht Jürgen Diller, CEO des
Neue Zertifikate liegen im Trend Sicherheit und Risikominimierung spielen eine große Rolle. Die Produktvielfalt scheint keine Grenzen zu kennen. Pro Tag werden 700 neue strukturierte Anleihen und Zertifikate emittiert; derzeit sind mehr als 120.000 Produkte an den Börsen notiert. Immer wieder kommen neue Strukturen und Spielarten etablierter Profile auf den Markt. Der Privatanleger investierte in den vergangenen Jahren einerseits in kapitalgarantierte strukturierte Anleihen, die an Aktien, Zinsen, Kreditausfallrisiken oder Rohstoffe gekoppelt sind, und andererseits in Teilschutzprodukte wie Bonus-, Discount- und Expresszertifikate. Sowohl das Risikobewusstsein der Anleger als auch mögliche Steueränderungen, wie z. B die Einführung einer Abgeltungsteuer, begünstigen diese Nachfrage. „Sicherheit und Risikominimierung spielen weiterhin eine große Rolle für den Anleger“, weiß Carsten Demmler, Leiter Wealth Management & Retail Sales bei der HSH Nordbank AG. Zudem ungebrochen ist bei vielen Anlegern das starke Bedürfnis nach möglichst geringer Komplexität und Transparenz sowie der Wunsch nach kurzen Laufzeiten, gekoppelt mit regelmäßigen Erträgen aus der Geldanlage. So wählen Anleger auf der einen Seite kapitalgarantierte strukturierte Anleihen mit einfacher Funktionsweise und kurzer Laufzeit, auf der anderen Seite fragen sie aber auch Zertifikate mit großem Risikopuffer stark nach. An diesen Bedürfnissen der Anleger ausgerichtet sind zwei Zertifikate der HSH Nordbank AG, die ab 18. Dezember 2006 in der Zeichnung sind: das Nordic Sky AktienRelax III Zertifikat und die Nordic Horizon IndexTop LockIn Anleihe. Das Grundprinzip des AktienRelax III Zertifikats ähnelt dem eines Bonuszertifikats, kombiniert mit einem Express-Zertifikate-Mechanismus. Das AktienRelax III Zertifikat basiert auf den drei Aktien-
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werten Bayer, DaimlerChrysler und E.ON. Bei einem 50-prozentigen Risikopuffer bietet es die Chance auf einen jährlichen Kupon in Höhe von zehn Prozent und auf eine vorzeitige Rückzahlung bereits nach 13 Monaten. Zudem erhält der Anleger 110 Prozent zurückgezahlt, wenn keiner der drei Aktienwerte zwischenzeitlich 50 Prozent verloren hat und das Zertifikat nicht vorzeitig zurückgezahlt wurde. Der Charme der Nordic Horizon IndexTop LockIn Anleihe liegt in der kurzen Laufzeit von zwei Jahren, der 100-prozentigen Partizipation an der Entwicklung des Euro Stoxx 50 und einem „IndexTop LockIn“Mechanismus bei 120 Prozent bei vollständiger Kapitalgarantie zum Laufzeitende. Notiert der Euro Stoxx 50 während der Laufzeit über der LockInSchwelle von 120 Prozent vom Anfangswert, so beträgt der fixe Rückzahlungsbetrag 109 Prozent. Weitere Informationen unter: www.hsh-nordbank.de
DURCHBLICK „Wir bieten unseren Anlegern verständlich konstruierte Wertpapiere mit überschaubarem Risiko", so Carsten Demmler von der HSH Nordbank.
Unified-Messaging-Herstellers Cycos AG, als einen der zentralen Trends an. Hierbei spielten Bedienerführung, Bedienerfreundlichkeit und Spracherkennung eine große Rolle. Video und Webinhalte würden in die Kommunikation mit einbezogen: „Es entstehen vielfältige Kombinationen von Videokonferenzen und Web Sessions.“ Das Thema Virtualisierung wird nach Ansicht von David Jones, Senior Vice President des IT-Anbieters Citrix, immer wichtiger. Das Unternehmen hat sich mit dem Windows-Vista-Roll-Out die schnelle Migration eines beliebigen XP-Desktops auf Vista auf die Fahnen geschrieben. Jones: „Wir unterstützen den Anwender mit unserem ICA-Client, der unter Vista läuft. Dieser erlaubt eine schnelle Migration auf ein neues Betriebssystem und unterstützt ältere Server mit alten Applikationen auf dem neuen Betriebssystem ohne Probleme.“ Das Thema Virtualisierung werde so auf die Spitze getrieben. Hinter dem Vista-Roll-Out steht das sogenannte Trinity-Projekt, die Dreieinigkeit unterschiedlicher Bereitstellungstechniken. Auch Business Continuity gewinnt nach Jones’ Ansicht an Bedeutung. Der Grund dafür sei unter anderem die zunehmende Verpflichtung zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Regularien wie Sarbanes Oxley oder Basel II. Citrix hat nach eigenen Angaben eine Lösung entwickelt, die Business Continuity sogar im Fall gefährlicher Pandemien gewährleistet: „Nur 15 Prozent der Unternehmen haben Vorsorge getroffen, um ihren Angestellten einen reibungslosen Zugang zu ihren Arbeitsplätzen zu garantieren, wenn Probleme auftreten, bei denen die Mitarbeiter nicht in die Firma kommen können“, berichtet Jones. Business Continuity bilde die Grundlage für eine schnelle Wiederherstellung der IT und der damit verbundenen Geschäftsprozesse bei einem Systemausfall. Achim Greif von IMS Health sieht Application Service Providing (ASP) als Trend in den kommenden Jahren. ASP stelle nämlich eine günstige Alternative zum herkömmlichen Kauf einer Software und dem firmeninternen Betrieb dar. Es biete vor allem den großen Vorteil, dass der Anwender „keine eigenen Hardware- und Personalressourcen für Betrieb und Administration des Systems“ bereitstellen müsse. Bei Finanzdienstleistern stehen Zertifikate hoch im Kurs. „Kein anderer Finanz-
markt weltweit hat die neuen Finanzinstrumente so positiv aufgenommen wie der deutsche Markt“, erklärt Dieter Lendle, Geschäftsführer des Deutschen Derivate Instituts, gegenüber einer Wirtschaftszeitung. Nach Schätzungen des Derivate Forums haben die Derivate inzwischen ein Volumen von 103,5 Milliarden Euro erreicht. „Die Chancen stehen gut, dass in zwei bis drei Jahren 150 Milliarden überschritten werden, und in fünf Jahren könnten die Zertifikate das Absatzvolumen von Aktienfonds erreicht haben“, so Lendle. Siegfried Piehl, Vorstandsvorsitzender des Derivate Forums, führt den Erfolg der Zertifikate in Deutschland darauf zurück, dass die Privatanleger erkannt hätten, „dass sie mit diesen innovativen Produkten auch in schwierigen Marktphasen erfolgreich sein können“. Unternehmen wie beispielsweise die HSH Nordbank und die UBS haben prompt auf die verstärkte Nachfrage der Anleger reagiert. Die HSH Nordbank bietet Zertifikate mit hohem Risikopuffer, die nach Angaben des Unternehmens die Bedürfnisse der Anleger nach „Sicherheit, Risikominimierung, geringer Komplexität, hoher Transpa-
renz, kurzen Laufzeiten und regelmäßigen Erträgen“ widerspiegeln. UBS setzt auf „strukturierte Fonds“, welche die klassische Fondsanlage mit „innovativen Mechanismen wie zum Beispiel Kapitalschutz und Höchststandsicherung“ kombinieren. Der Anleger profitiere damit von dem „Besten der zwei Welten“: einer „innovativen Zertifikatstrategie ohne Emittentenrisiko, da strukturierte Fonds wie klassische Fonds als Sondervermögen aufgesetzt sind“, und von steuerlichen Vorteilen, weil innerhalb einer Fondshülle umgesetzte Kapitalschutzgarantien nicht als Finanzinnovation gelten. Entscheidend ist nach Ansicht von UBS, auf das gestiegene Informationsbedürfnis der Anleger zu reagieren. Der nach eigenen Angaben größte Anbieter im Wealth-Management-Geschäft bietet mit der Zertifikate-Akademie Anlegern Informationen, Fakten und Hintergründe zu verschiedenen Zertifikatetypen. Themen sind zum Beispiel: Wie funktioniert ein Sprint-Zertifikat oder welchen Vorteil bietet die regelmäßige Anpassung bei RollingDiscount-Zertifikaten? „Mit der ZertifikateAkademie helfen wir dem Anleger, aus der
NACHLÄSSIG David Jones, Senior Vice President Citrix: „Nur wenige Unternehmen garantieren ihren Angestellten im Problemfall den Zugang zu ihren Arbeitsplätzen.“
Fülle an Produkten diejenigen herauszufinden, die seinem Risiko- und Renditeprofil entsprechen“, erklärt Petra Becher, Zertifikate-Expertin bei der UBS. So erfahren Investoren beispielsweise, inwiefern ExpressZertifikate auch bei stagnierenden Kursen attraktive Renditen ermöglichen und gleichzeitig bis zu einem gewissen Niveau vor Kursverlusten schützen.
Das Beste aus zwei Welten Strukturierte Fonds erlauben die Umsetzung innovativer Zertifikate-Strategien ohne Emittenten-Risiko. Für Anleger, die nicht direkt in Aktien oder Anleihen investieren möchten, führte noch vor einigen Jahren kein Weg an der Fondsanlage vorbei. Doch mit dem rasanten Wachstum der Zertifikate-Industrie hat die etablierte Fondsbranche ernst zu nehmende Konkurrenz bekommen. Während aus den Aktienfonds deutscher Anbieter in diesem Jahr bis Ende Oktober etwa fünf Milliarden Euro abflossen, wuchs das Volumen der in Zertifikaten angelegten Gelder von 80 auf 110 Milliarden Euro. Anlegern mit kurz- und mittelfristigen Zielen bieten Zertifikate die Möglichkeit, genau ihrer Marktmeinung entsprechend zu investieren. Durch den Einsatz von Derivaten eröffnen Zertifikate attraktive Chancen für unterschiedliche Markttrends mit spezifischen Auszahlungsprofilen (z. B. Erträge auch bei stagnierenden oder fallenden Märkten, Höchststandsicherung). „Zertifikate eignen sich für gut informierte Anleger, welche die Anlageentscheidung in die eigenen Hände nehmen wollen, statt sie auf einen Fondsmanager zu übertragen“, erläutert Frank Schäfer, Head Product Development & Management von UBS Global Asset Management Deutschland.
Der klassische Investmentfonds bietet daher nach wie vor viele Vorteile. Neben der guten Verständlichkeit und Vergleichbarkeit der Produkte sind Investmentfonds auch konkurssicher, da sie als Sondervermögen verwaltet werden. Bei einem Zertifikat
ANNÄHERUNG „Strukturierte Fonds verbinden die Vorteile von Zertifikaten mit denen von klassischen Investmentfonds“, erklärt Frank Schäfer von der UBS.
dagegen muss der Anleger das Ausfallrisiko des Emittenten in Kauf nehmen. Da die meisten Fonds langfristige Anlagestrategien verfolgen, erscheinen sie vielen Anlegern zum Beispiel für den Aufbau einer Altersvorsorge nach wie vor besser geeignet. Während in der Vergangenheit heftige Diskussionen darüber geführt wurden, welches der beiden Anlageprodukte das bessere sei, steht dieses Jahr im Zeichen der Annäherung von Fonds und Zertifikaten. Statt sich gegenseitig Nachteile vorzuhalten, konzentrieren sich die Anbieter darauf, die Vorteile beider Anlagen miteinander in strukturierten Fonds zu kombinieren. Mit diesen Produkten reagieren die Fondsanbieter auf den Wunsch vieler Investoren nach individuelleren Chance-Risiko-Profilen. Strukturierte Fonds können Anlegern die Angst vor einem Engagement in den Kapitalmärkten nehmen, indem sie beispielsweise durch Einsatz von Derivaten das Risiko der Anlage beschränken. Damit setzen sie Strategien um, die aus der Welt der Zertifikate bekannt sind, bieten aber die Sicherheit und Transparenz der Investmentfonds. Weitere Informationen: www.ubs.com
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Telemedizin auf dem Vormarsch Die elektronische Gesundheitskarte soll nicht nur Milliardenbeträge einsparen, sondern auch dazu beitragen, die Qualität der medizinischen Versorgung entscheidend zu verbessern. Patientendaten
von Hendrik Roggenkamp ie ist so groß wie eine Scheckkarte, zeigt ein Foto auf der Vorderseite und hat, abgesehen von der Blindenschriftzeile darunter, keine weiteren besonderen Merkmale: Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) unterscheidet sich äußerlich nur in wenigen Details von der bekannten Versichertenkarte. Wer die neue Karte zum ersten Mal in der Hand hält, bekommt daher den Eindruck vermittelt, dass sich eigentlich überhaupt nichts ändert. Und das ist vielleicht auch so gewollt, um Ärzte und Patienten nach der jahrelangen Diskussion um das Für und Wider der Gesundheitskarte nicht auch noch zusätzlich durch ein futuristisches Design zu verunsichern.
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Doch das unscheinbare Äußere steht im Gegensatz zu den hochgesteckten Erwartungen der Gesundheitspolitiker. Die eGK soll nicht nur Milliardenbeträge einsparen, sondern auch die Qualität der medizinischen Versorgung für alle Versicherten verbessern. In der letzten Ausbaustufe des Systems soll die eGK zur digitalen Patientenakte werden, die in jeder Klinik und jeder Praxis den Zugriff auf Patientendaten wie Arztbriefe, Ultraschall- oder Röntgenbilder ermöglicht. Bis es so weit ist, werden allerdings auch nach Schätzung des Bundesgesundheitsministeriums noch Jahre vergehen. Die 10.000 ausgewählten Testpersonen jedenfalls, die im Dezember in der Region Flensburg als bundesweit erste Versicherte ihre eGK bekommen haben, können mit der neuen Karte erst
einmal nicht mehr tun als mit der alten. Selbst das „elektronische Rezept“, das auf der Karte gespeichert werden soll und damit die umständliche und kostenaufwendige Ausstellung von herkömmlichen Verschreibungen auf Papier ablösen soll, wird erst in einer späteren Testphase eingeführt. Welche Vorteile eine umfassende digitale Verwaltung medizinischer Daten bringen kann, zeigt bereits heute die elektronische Patientenakte der Koblenzer vita-X AG. „Was bei der elektronischen Gesundheitskarte noch Zukunftsmusik ist, bieten wir schon heute. Die vita-X-Gesundheitsakte begleitet einen Patienten sein Leben lang und ermöglicht allen Ärzten den Zugriff auf Diagnosen, Krankheitsverläufe und Untersuchungsergebnisse“, so Frank Gotthardt,
Weniger Risiken und bessere Behandlungsqualität Die elektronische Patientenakte vita-X bietet große medizinische und wirtschaftliche Vorteile. Die vita-X-Gesundheitsakte ist eine von allen behandelnden Ärzten eines Patienten gemeinsam gefüllte, lebenslang geführte elektronische Patientenakte. Oberstes Prinzip bei vita-X ist die Wahrung der Vertraulichkeit zwischen Patient und Arzt sowie
GESUNDHEITSAKTE Die verbesserte Informationssituation führt zu einer Minimierung von Behandlungsrisiken, genaueren Diagnosen und wirksameren Therapien.
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die Verhinderung des gläsernen Arztes wie auch des gläsernen Patienten. Der Patient ist Eigner (und Zahler) der Akte, die Nutzer sind im Wesentlichen die behandelnden Ärzte. Der Zugriff auf die elektronische Patientenakte erfolgt über die vita-X-Card, auf der sich neben den Angaben zur Verschlüsselung auch sogenannte Zeiger befinden, die zum Auffinden der anonym auf Hochsicherheitsservern gespeicherten medizinischen Daten dienen. Ausschließlich mit dieser Karte, einer vierstelligen Geheimnummer sowie der gleichzeitigen Legitimation des jeweiligen behandelnden Arztes kann der Patient seinem Arzt den Zugang zu seiner Akte ermöglichen. Mit diesem Verfahren bietet vita-X nicht nur zuverlässig Schutz vor Missbrauch oder Diebstahl, sondern darüber hinaus auch vor möglicher fremder Willkür. Das Handling von vita-X ist für die Ärzte sehr einfach. In enger Anlehnung an die gängigen Arztinformationssysteme bzw. Krankenhausinformationssysteme lassen sich die Patientendaten vom jeweiligen Arzt nach Fachrichtung, Untersuchung, Zeitraum oder weiteren Kategorien sortieren.
vita-X hat die sektorübergreifende Kommunikation zwischen Klinik und Arztpraxis bereits erfolgreich realisiert. Die Integration von vita-X in die Telematikplattform jesaja.net der ISPro GmbH gestattet einen unmittelbaren elektronischen Datenaustausch zwischen Klinik und Praxis. Die Kommunikation über vita-X schützt die Kernsysteme von Klinik und Praxis vor externen Eingriffen und gewährleistet die Verfügbarkeit der Daten rund um die Uhr. Den Beteiligten bietet vita-X die bekannten Vorteile: höhere Effizienz, höhere Qualität und höhere Behandlungssicherheit durch im Behandlungsablauf stets verfügbare Gesundheits- bzw. Krankheitsdaten. Diese Daten dienen den behandelnden Ärzten als Informationsquelle und modernen DecisionSupport-Systemen wie z. B. i:fox (Arzneimittelprüfsystem zur Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen) als EDV-gerechter Input. Anbieter der vita-X-Gesundheitsakte ist die vita-X AG, ein Tochterunternehmen der Compugroup Holding AG. Diese ist ein europäisches E-HealthUnternehmen mit heute etwa 250.000 ärztlichen Nutzern. Weitere Informationen: www.vita-x.de
Vorstandsvorsitzender und Gründer der vita-X-Konzernmutter Compugroup. Dabei ist der Schutz der Patientendaten jederzeit gesichert. Ärzte tragen erst nach Rücksprache mit ihren Patienten Informationen in die Akte ein, die auf einem Hochsicherheits-Computerserver gespeichert wird. Der Zugriff auf die Akte ist nur über die Karte und eine persönliche Geheimnummer möglich, die allein der Patient kennt. „Durch die Trennung von Patientenakte und -karte ist zudem gewährleistet, dass die Daten auf dem Server ausschließlich durch die Karte und die Eingabe der PIN mit einem Patienten in Verbindung gebracht werden können“, betont Gotthardt. Bundesweit können derzeit über 40.000 niedergelassene Ärzte die vita-X-Software nutzen und medizinisch relevante Daten in die Patientenakte eingeben. Ein reiner Lesezugriff ist über so gut wie jedes herkömmliche Arztinformationssystem möglich. „Die Patientenakte trägt dazu bei, dass teure Mehrfachuntersuchungen ebenso entfallen wie unnötiger bürokratischer Aufwand in der Kommunikation zwischen Arztpraxis und Krankenhaus“, ist Gotthardt überzeugt. Das Einsparpotenzial ist enorm: Durch den Einsatz moderner Telematik-Lösungen bei der Verwaltung von Patientendaten, bei der Behandlung und der Langzeittherapie könnten nach seriösen Studien kurzfristig rund sieben Milliarden Euro pro Jahr im deutschen Gesundheitssystem eingespart werden. Dr. Friedrich Köhler, Oberarzt in der Kardiologie an der Charité Berlin, sieht ein „extrem hohes Potenzial“ für die Telemedizin. Das gelte sowohl bei der Kommunikation zwischen Ärzten („doc2doc“) als auch zwischen Arzt und Patient („doc2patient“). Vor allem kostspielige Krankenhausaufenthalte könnten durch telemedizinische Früherkennungssysteme vermieden werden. Dabei bleiben die Patienten zu Hause, ihre medizinischen Daten werden aber regelmäßig an den behandelnden Arzt übermittelt. „Dies wäre bei-
spielsweise eine Möglichkeit zur kostengünstigen postoperativen Langzeitbetreuung der rund 220.000 Patienten mit angeborenen Herzfehlern in Deutschland“, so Köhler. Auch für Altenheime oder andere Betreuungseinrichtungen könnte telemedizinische Betreuung zu einem Qualitätsmerkmal werden. Bei aller Euphorie über die technischen Möglichkeiten warnt der Kardiologe jedoch davor, die Telemedizin als Allheilmittel für sämtliche Krankheiten des Gesundheitssystems anzusehen. Allzu futuristische Visionen wie die vom „virtuellen Arzt“ seien weder realistisch noch wünschenswert. „Den
direkten Arzt-Patient-Kontakt kann Telemedizin niemals ersetzen, nur ergänzen“, unterstreicht Köhler mit Nachdruck. Eines ist dennoch sicher: Bei der Einführung von Innovationen müssen Krankenkassen, Kliniken, Ärzte und Unternehmen enger und „pro-aktiv“ zusammenarbeiten. „Gemeinsames Ziel von Kassen und Unternehmen muss es sein, Innovationen, die medizinischen Fortschritt und einen ökonomischen Nutzen bieten, schneller in das System einzuführen“, betont Joachim M. Schmitt, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Medizintechnologie.
Gesunde Branche, gesunder Profit Die Medizintechnik-Branche ist äußerst wachstumsstark. Trotz bemerkenswerter Fortschritte in der Medizin in den vergangenen Jahren gibt es immer noch zahlreiche krankheitsbedingte Probleme, für die schlichtweg noch keine befriedigenden Lösungen existieren. Das schafft eine anhaltend hohe Nachfrage nach medizinischer Innovation. Auch die demografische Entwicklung mit der zunehmenden Überalterung der Bevölkerung in den westlichen Industrienationen trägt zur wachsenden Nachfrage bei. Die Lebenserwartung der Menschen hat sich in den vergangenen hundert Jahren verdoppelt. Die Anzahl der über 65-Jährigen nimmt jeden Monat um etwa eine Million weltweit zu. Damit einher geht eine Zunahme altersbedingter Krankheiten. Um den Pflegekollaps zu vermeiden, bedarf es kosteneffizienter medizintechnischer Lösungen. Insgesamt bedienen den Markt für Medizintechnik weltweit 16.000 Hersteller – zumeist Mittelständler – mit über 600.000 Mitarbeitern. Von einem einheitlichen Markt kann jedoch keine Rede sein: Die Medizintechnik ist stark segmentiert, entsprechend unterschiedlich sind die Fundamentaldaten der einzelnen Segmente. So werden in einigen MedtechSektoren heute Steigerungsraten von über 30 Prozent erzielt, in anderen dagegen weniger als fünf Prozent. Zudem ist Medizintechnik geprägt von extrem kurzen Produktzyklen. Sie betragen im Durchschnitt zwei Jahre oder weniger. Ein Erfolgsprodukt von heute ist kein Gewinngarant in zwei Jahren. Die der Medizintechnik eigenen hohen Markteintrittsbarrieren – der umfangreiche Patentschutz, die hohen Zulassungshürden, ständiger Innovationsdruck sowie das Potenzial an technologischem Knowhow – bilden die Grundlage für die anhaltend hohe Profitabilität der Branche, stellen gleichzeitig aber auch enorme Risiken für die einzelnen Unternehmen
dar. Privatanleger sollten daher Titelauswahl und Anlage-Entscheidungen möglichst professionellen Portfoliomanagern überlassen. Einen reinen Branchenfonds gibt es derzeit allerdings nicht. Anleger können jedoch über die Aktie der Schweizer Beteiligungsgesellschaft BB Medtech AG zu 100 Prozent in Medizintechnik investieren. Sämtliche Unternehmen im Portfolio – wie etwa der Orthopädie-Riese Synthes, der Dentalimplantate-Anbieter Nobel Biocare, der Hörgerätehersteller Phonak und die jüngste Beteiligung, der deutsche Laborausrüster Qiagen, sind höchst profitable Innovations- und Marktführer. Mit dieser Beteiligungsstrategie ist es gelungen, langfristig eine attraktive Performance zu erwirtschaften. Seit dem 1.1.2000 kann die BB Medtech-Aktie eine Steigerung von 230 Prozent vorweisen. Das ergibt für den Anleger eine Rendite von durchschnittlich 18,5 Prozent pro Jahr. Weitere Informationen unter: www.bbmedtech.ch
PROFITABEL Autorin Laura Rossi, Mitglied des Management-Teams der BB Medtech AG, Zürich (CH), ist stolz auf die höchst attraktive Rendite der BB Medtech-Aktie.
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Eintritt in den Ruhestand
Quelle: TNS Emnid
ÄNDERUNG Die Bundesregierung will das Renteneintrittsalter schrittweise auf 67 Jahre erhöhen – gegen den Wunsch der Mehrheit der Bevölkerung. Gut zwei Drittel der Bürger möchten höchstens bis 60 Jahre arbeiten.
Rente mit 67 ? Nicht mit mir! Ruhestand Wer vorzeitig in Rente geht, muss hohe finanzielle Einbußen
hinnehmen. Sie können nur durch private Vorsorge ausgeglichen werden. Das gesetzliche Renteneintrittsalter wird schrittweise auf 67 Jahre angehoben und die finanziellen Konsequenzen hieraus sind weitreichend. Sie machen eigenverantwortliche Vorsorge unerlässlich. Eine Studie im Auftrag der Hamburg-Mannheimer untermauert die Notwendigkeit, jetzt zu handeln. Die neuen Regelungen zum Renteneintrittsalter betreffen sämtliche Geburtenjahrgänge nach 1946. Für alle unter 40 Jahren heißt das: Die gesetzliche Rente gibt es ohne Abschläge erst ab 67. Doch gerade in dieser Altersgruppe ist der Wunsch, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen, besonders groß: 80 Prozent der Befragten zwischen 30 und 39 Jahren möchten nicht so lange arbeiten. Generell wollen die Bürger im Durchschnitt mit 60 Jahren in Rente gehen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Emnid. Auftraggeber der Studie ist die Hamburg-Mannheimer, ein Unternehmen der ERGO Versicherungsgruppe. „Die Informationen, die der Arbeitnehmer nun benötigt, sind: Wie und wie viel muss ich privat vorsorgen, damit die neue individuelle Rentenlücke geschlossen werden kann“, betont Dr. Ulf Redanz, Vertriebs- und Marketingvorstand der Hamburg-Mannheimer. Die Eigenvorsorge ist zwingend notwendig. Jedes Jahr, das man früher in Rente
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geht, bedeutet eine faktische Rentenkürzung um 3,6 Prozent und das Netto-Rentenniveau wird bis 2018 auf 46,5 Prozent absinken. Damit wird die gesetzliche Rente langfristig maximal als Grundsicherung dienen. Um den Lebensstandard weiter aufrechtzuerhalten, muss private Vorsorge betrieben werden. Dessen ist sich ein Großteil der Bevölkerung mittlerweile bewusst: 84 Prozent der Befragten sind bereit, die Rentenlücke, z. B. durch drohende Rentenkürzungen bei vorzeitigem Ruhestand, eigenverantwortlich durch private Vorsorge auszugleichen. 95 Prozent ziehen zur eigenverantwortlichen Vorsorge und Vermögensbildung Versicherungsprodukte in Betracht. Weit vorne liegt hier die private Rentenversicherung mit 71 Prozent. Die staatlich geförderte Riester-Rente wird von 38 Prozent der Befragten genannt. Denn auch wenn die staatlichen Rentenzahlungen stagnieren oder zurückgehen: „Mit der Kaiser-Rente, so heißt die Riester-Rente der Hamburg-Mannheimer, kann jeder Arbeitnehmer den Staat in die Pflicht nehmen und sich attraktive Zulagen und Steuervorteile sichern“, erklärt Redanz. „Die Studienergebnisse sprechen eine klare Sprache. Die Hamburg-Mannheimer als einer der größten Lebensversicherer in Deutschland hat ihren Kunden und allen
Bürgern gegenüber einen klaren Aufklärungs- und Beratungsauftrag“, stellt Redanz fest. Ein Großteil der Bevölkerung möchte sich bei der zusätzlichen privaten Vorsorge von Versicherungsunternehmen und ihren Vermittlern sowie anderen Finanzdienstleistern beraten lassen, denn nicht alle privaten Vorsorgemöglichkeiten sind der Bevölkerung vollständig geläufig. Viele fühlen sich durch das Produktangebot sogar überfordert. „Ein Beispiel ist die Riester-Rente. Sie hat noch nicht den hohen Bekanntheitsgrad der Kapitallebens- oder Rentenversicherung erreicht, aber der Trend stimmt“, macht Redanz deutlich. Das Unternehmen nimmt seinen Beratungsauftrag sehr ernst; das zeigt sich in seinem ganzheitlichen Vertriebsansatz. Produkte sowie Vertriebswege der HamburgMannheimer sind zielgruppengerecht und breit aufgestellt: Für jeden einzelnen Kunden gibt es den richtigen Ansprechpartner, der kompetent die individuellen demografischen Aspekte und die Lebensphase in die Gestaltung und Kombination der Produkte mit einbezieht und dann das Produktpaket nach dem jeweiligen Vorsorgebedarf schnürt. „Wir haben die Bedürfnisse unserer Kunden im Blick, die langfristige Versorgung unserer Kunden liegt uns am Herzen“, bekräftigt Redanz. Denn nur private Vorsorge bedeutet eine finanziell abgesicherte Zukunft – wann auch immer man sich für den Ruhestand entscheidet. Weitere Informationen unter: www.hamburg-mannheimer.de
BERATUNGSAUFTRAG „Wir haben die Bedürfnisse unserer Kunden im Blick“, bekräftigt Dr. Ulf Redanz, Vertriebsund Marketingvorstand der Hamburg-Mannheimer.
Start mit Hindernissen Die Riester-Rente wird zum Verkaufsschlager, während die Rürup-Rente noch mit Anlaufschwierigkeiten kämpft. Vater Staat will mehr Anreize für die private Altersvorsorge schaffen. Eigeninitiative
von Ellen Bocquel ehr als sieben Millionen Bundesbürger haben in den letzten fünf Jahren für ihre Altersversorgung einen Riester-Vertrag entweder als private Rentenversicherung, Banksparplan oder Fondssparplan abgeschlossen. Doch es könnten mehr sein, denn zwischen 29 und 30 Millionen Arbeitnehmer haben Anrecht auf die staatlichen Zulagen und Steuervergüns-
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tigungen, die im Schnitt 40 Prozent der Beiträge zur privaten Altersvorsorge ausmachen. „Noch immer gibt es gut ein Drittel in der Bevölkerung, das keine zusätzliche Altersvorsorge betreibt und allein auf die gesetzliche Rentenversicherung vertraut“, wundert sich Rentenexperte Professor Bernd Raffelhüschen, der an der Albert-LudwigsUniversität in Freiburg lehrt. Dabei ist „Riestern“ heute wesentlich einfacher als noch in der Startphase im Jahr 2002, als die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung mit den hohen Erwartungen der Politiker an die auf freiwillige Basis gestellte Form der staatlich geförderten Altersvorsorge nicht mithalten konnte. Mit einer Ver-
besserung beim Antragsverfahren – gepaart mit einem gestiegenen Bewusstsein für die Notwendigkeit der privaten Altersvorsorge – kam dann die Wende: Alle Förderberechtigten können jetzt einen Dauerzulagenantrag stellen und die Förderbeträge von der vermittelnden Versicherung oder Bank einholen lassen. Und schon zieht der Verkauf von Riester-Verträgen an. So wurden allein in den letzten zwölf Monaten weit mehr als zwei Millionen Riester-Policen vermittelt. In einem Interview wurde der frühere Arbeitsminister Walter Riester kürzlich gefragt, ob es für ihn eine späte Genugtuung sei, dass die nach ihm benannte Rente jetzt so gut einschlage. Von „Genugtuung“ wollte der heutige SPD-Bundestagsabgeordnete Walter Riester nichts wissen. „Es freut mich aber, dass die RiesterRente ein Erfolg geworden ist. Die Bürger erkennen inzwischen immer mehr die Notwendigkeit, dass sie die staatliche Rente ergänzen müssen, um eine ausreichende finanzielle Sicherheit im Alter zu erhalten.“ Erst vor wenigen Wochen hat die Regierung beim Riester-Konzept weiter nachgebessert. Nun haben Alt- und Neukunden auch die Möglichkeit, eine einmalige Teilkapitalauszahlung von bis zu 30 Prozent des zu Beginn der Auszahlungsphase zur Verfügung stehenden Kapitals zur freien Verwendung zu entnehmen. Der jüngste Anreiz: Jetzt soll die Riester-Rente auch für Berufseinsteiger attraktiver werden. Wer unter 21 Jahre alt ist, soll beispielsweise einen einmaligen Einstiegsbonus von 100 Euro erhalten. Außerdem plant die Koalition höhere Kinderzuschläge und die Einbeziehung von Wohneigentum in die Förderung. Vorgesehen ist, die Zulage für alle ab 2008 geborenen Kinder von 138 auf 300 Euro anzu-
heben. Bezüglich der Einbeziehung von Wohneigentum in die Riester-Förderung suchen die Finanzexperten von SPD und Union allerdings noch immer einen Kompromiss. Eine Möglichkeit beinhaltet, den vollen Förderbetrag für den Wohnungsbau nutzen zu können. Dies soll für einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren zulässig sein. Es ist jedoch noch nichts unterschrieben und daher kann der Start nicht, wie vorgesehen, im Januar 2007 realisiert werden. Derzeit wartet man nämlich noch auf die Resultate einer in Auftrag gegebenen Studie über die Verbreitung der Riester-Rente. Möglicherweise sei es auch sinnvoll, die Förderung bei Geringverdienern zu stärken, grübeln die Politiker in Berlin. Eine Studie zur Riester-Rente, die das Institut forsa im Auftrag eines privaten Versicherers durchführte, zeigt, dass die Bevölkerung in Sachen Riester noch sehr viel Nachhilfe benötigt. Zwar wussten rund 51 Prozent der Teilnehmer an der Repräsentativumfrage, dass sie Riester-Verträge bei Versicherungen und Banken abschließen können, doch 23 Prozent hatten überhaupt keine Ahnung, wo eine Anlaufstelle dafür sein könnte. Ein Fünftel der Befragten ist fälschlicherweise sogar der Ansicht, dass die Bundesagentur für Arbeit Riester-Renten ver-
KRITIK Bernd Raffelhüschen, Professor an der Universität Freiburg, bemängelt die immer noch große Zurückhaltung der Deutschen beim Thema private Altersvorsorge.
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Wie sich die Riester-Verträge entwickeln Anzahl der Riester-Verträge in Millionen 6 Versicherungsverträge Banksparverträge Investmentfondsverträge
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Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)
SKEPSIS Seit dem Jahr 2002 wurden über sieben Millionen Riester-Verträge abgeschlossen, aber immer noch halten sich mehr als zwei Drittel der Förderberechtigten zurück. Zu wenige Deutsche sorgen privat für ihr Alter vor.
mittelt, und sechs Prozent der Umfrageteilnehmer wollten gar im Bundestag RiesterVerträge einholen. Gleichzeitig sind 34 Prozent der Bundesbürger ausgesprochen „sauer auf die Politik“, weil man „das Thema Altersvorsorge einfach nicht mehr verstehen“ könne. 13 Prozent der Befragten sagen entnervt, dass sie am liebsten aus der staatlichen Altersvorsorge aussteigen würden. 15 Prozent würden dafür sogar auswandern.
Das sieht Hans-Werner Sinn, Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, mit Sorge und fordert, dass die Riester-Rente zur Pflichtversicherung erhoben werden müsse. Der Wirtschaftsforscher mahnt an, dass Deutschland seine Bürger stärker zum Sparen veranlassen müsse, um die absehbaren Defizite bei der umlagefinanzierten Rente auszugleichen. Außerdem sollte seiner Ansicht nach die Sparrate erhöht werden.
Unterdessen verweisen die privaten Versicherer mit Nachdruck auf ihre inzwischen verständlicher und attraktiver gewordenen Rentenprodukte. „Wer nicht ‚riestert‘, verschenkt bares Geld“, lautet die Devise. Wer noch bis Ende des Jahres einen Riester-Vertrag abschließt und drei Prozent seines Vorjahreseinkommens bis maximal 1.575 Euro (ab 2008: 2.100 Euro) in seine Riester-Rente einzahlt, erhält für das Gesamtjahr 2006 eine Grundzulage von 114 Euro und eine Kinderzulage von 138 Euro pro Kind. 1.575 Euro sind als Sonderausgaben steuerlich geltend zu machen. Im Jahr 2008 greift die vierte (und letzte) Riester-Stufe. Die Grundzulage erhöht sich dann auf 154 Euro und die Kinderzulage für alle bis dahin geborenen Kinder auf 185 Euro im Jahr – wenn die Regierungsparteien nicht doch noch einmal nachbessern. Wenig beachtet wird, dass die Besserverdienenden mit der Riester-Rente annehmbar Steuern sparen. Die Steuerersparnis fällt für Besserverdienende bei der Riester-Reform absolut am höchsten aus. Experten errechneten, dass einem alleinstehenden kinderlosen Angestellten mit einem Jahresein-
Selbstständige können Steuern sparen Die Rürup- oder Basisrente erhält durch eine Gesetzesänderung neuen Schub. Erst Flop, jetzt top: War die Rürup- oder Basisrente bisher für Selbstständige wenig attraktiv, so hat sie ab sofort das Potenzial, sich zu einem der Lieblings-Altersvorsorgemodelle für diesen Personenkreis zu entwickeln. Der Gesetzgeber hat einen Geburtsfehler der Rüruprente behoben und die Steuerzügel gelockert. Wer bis 31. Dezember abschließt, kann seine Steuerlast noch 2006 deutlich senken. Knackpunkt war bisher die sogenannte Günstigerprüfung des Finanzamts. Anders als man bei diesem Namen vermuten könnte, ergab diese Prüfung bei vielen Selbstständigen, die keinem Versorgungswerk angehören, dass sie die Beiträge zur Basisrente nicht absetzen konnten. Die vermeintliche Ersparnis dieser Anlageform verpuffte. Dies hat der Gesetzgeber nun mit dem Jahressteuergesetz 2007 geändert. Rückwirkend zum 1. Januar 2006 können Selbstständige ihre Beiträge zu einer Basisrente vom ersten Euro an geltend machen, auch wenn der Vertrag erst zum Jahresende abgeschlossen wird. Beispiel: Ein verheirateter Selbstständiger mit Versicherungsbeiträgen von mindestens 11.472 Euro schließt noch im Jahr 2006 eine Basisrente mit ei-
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nem Jahresbeitrag von 5.000 Euro ab. Konnte er bisher aufgrund der Günstigerprüfung 10.138 Euro von der Steuer absetzen, so sind es nach neuem Recht 13.238 Euro. Der Staat beteiligt sich also an der Prämienzahlung von 5.000 Euro mit 3.100 Euro. Damit ist die Basisrente spürbar attraktiver geworden. Ein gelegentlich geäußerter Vorbehalt gegen diese Art der Vorsorge lautet, die Basisrente sei unflexibel, weil sie erst ab dem vollendeten 60. Lebensjahr ausgezahlt und nicht vererbt werden kann. Übersehen wird dabei, dass ein Hinterbliebenenschutz möglich ist und dass vor allem die existenziell wichtige Berufsunfähigkeitsversicherung integrierbar ist. Nur in 23 Prozent der deutschen Haushalte besteht eine private Berufsunfähigkeitsversicherung. Angesichts der völlig unzureichenden gesetzlichen Sicherung in diesem Bereich droht vielen ein sozialer Abstieg, wenn sie krankheitsbedingt vorzeitig aus dem Berufsleben ausscheiden müssen. Die Verbindung des Berufsunfähigkeitsschutzes mit einer Basisrente führt dazu, dass sich das Finanzamt nun auch an den Beiträgen für diese Zusatzversicherung beteiligt. Bei der Wahl des Versi-
cherers empfiehlt sich der Rat von unabhängigen Experten. Die Nürnberger Lebensversicherung erhält von renommierten Rating-Instituten wie Franke & Bornberg sowie Morgen & Morgen Bestnoten für ihre Berufsunfähigkeits-Tarife. www.nuernberger.de
AUTOR Jürgen Hansemann, Direktor für Produktförderung der Nürnberger Lebensversicherung AG, verweist auf die positive Bewertung durch unabhängige Experten.
Höhere Rente bei niedrigen Kosten Unverzichtbar Im Gespräch mit VISAVIS erläutert Winfried Spies, Vorstandsvorsitzender von CosmosDirekt, wa-
rum die Riester-Rente ein Muss und warum Altersvorsorge ohne Berufsunfähigkeitsschutz sehr fahrlässig ist. Wie und wo können sich Verbraucher am besten über die Riester-Rente informieren? Interessierten steht hier das gesamte Spektrum an Informationsquellen zur Verfügung: von Beiträgen in Tageszeitungen über Vergleiche in Fachmedien wie der Stiftung Warentest bis hin zu den Informationen der Anbieter – insbesondere auch im Internet. Laut unserer Umfrage ist die Tageszeitung mit einem Zuspruch von 53 Prozent das Informationsmedium, wenn es darum geht, sich über das Thema private Altersvorsorge kundig zu machen, gefolgt von den Informationsmaterialien der Banken und Versicherungen und dem Internet. Auch bei uns finden Interessenten im Internet ausführliche Informationen und können sogar bis zum 30.12.2006 direkt per Internet abschließen. Darüber hinaus sind unsere Berater rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, persönlich erreichbar. Dass sie nicht nur umfassend, sondern auch kompetent beraten, belegt unsere hohe Zahl an RiesterAbschlüssen. Worauf sollte man beim Abschluss einer Riester-Rente achten? Verbraucher sollten immer mehrere Angebote anfordern und genau vergleichen, denn Riester-Rente ist nicht gleich RiesterRente. Der Teufel steckt auch hier im Detail und heißt: Kostenbelastung. Wichtig ist die Wahl eines kostengünstigen Anbieters, denn er kann eine höhere garantierte Rente an-
Quelle: CosmosDirekt 2006
Die Riester-Rente feiert ihren fünften Geburtstag und erfreut sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten wachsender Beliebtheit. Was spricht für sie? Wir sind froh, dass die Vorteile der RiesterRente von den Verbrauchern zunehmend erkannt werden. Denn im Vergleich zu anderen Vorsorgeformen erhalten Anleger mit der Riester-Rente aufgrund der attraktiven Zulagen und Steuervorteile deutlich mehr für ihr Geld. Zudem lohnt sie sich wirklich für alle – unabhängig von Alter, Einkommen oder Familienstand. Vor diesem Hintergrund, ist die Riester-Rente für jeden ein Muss. In einer von CosmosDirekt in Auftrag gegebenen Umfrage zur Altersvorsorge haben 53 Prozent der Befragten geantwortet, dass sie sich beim Thema Altersvorsorge schlecht informiert fühlen. Mehr als 80 Prozent äußerten sogar, dass sie zwar schon von der Riester-Rente gehört hätten, jedoch nicht genau wüssten, was sich dahinter verbirgt. Dieses Ergebnis hat auch uns überrascht. Zeichnen doch gerade die steigenden Zahlen bei den Riester-Abschlüssen – man denke an den wahren Riester-Boom zum Ende des letzten Jahres – ein anderes Bild. Andererseits sind wir froh über diese Erkenntnis, weil sie deutlich macht, dass das Thema Riester-Rente noch nicht erschöpfend behandelt ist und die Verbraucher noch immer Bedarf an ausführlichen Informationen haben.
QUALITÄTSMERKMAL „Die garantierte Rentenleistung ist das entscheidende Kriterium bei der Wahl des richtigen Anbieters“, unterstreicht Winfried Spies.
bieten als teurere Mitbewerber. Die garantierte Rentenleistung ist das entscheidende Qualitätsmerkmal bei der Wahl des richtigen Anbieters, denn sie macht die Altersversorgung verlässlich und planbar. Laut der aktuellen Untersuchung der Stiftung Warentest Finanztest (12 / 2006) zu Riester-Rentenversicherungen hat CosmosDirekt die Riester-Rente mit der höchsten garantierten Rente. Beim Thema Altersvorsorge vertritt CosmosDirekt eine interessante These: Altersvorsorge ohne Berufsunfähigkeitsschutz ist ihrer Meinung nach sehr fahrlässig. Das größte Risiko im Leben eines jungen Menschen ist nicht das Alter, sondern der mögliche Verlust seiner Arbeitskraft, also die Berufsunfähigkeit. Einen unter 35-Jährigen trifft das Risiko Alter erst in mehr als 30 Jahren. Eine Berufsunfähigkeit dagegen kann schon morgen passieren. Eine ausreichende Berufsunfähigkeitsabsicherung ist daher der erste Baustein einer Altersvorsorge. Denn was nützt die beste Absicherung für das Alter, wenn man vorher berufsunfähig wird und ohne Absicherung weder seinen laufenden Lebensunterhalt bestreiten, geschweige denn für das Alter vorsorgen kann. Sofern nach Absicherung des Berufsunfähigkeitsrisikos noch freie Mittel vorhanden sind, sollte der Einstieg in die private Altersvorsorge, idealerweise mit einer Riester-Rente, erfolgen. Weitere Infos unter: www.cosmosdirekt.de VISAVIS ECONOMY
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kommen von 100.000 Euro bei 1.946 Euro Jahresbeitrag eine steuerliche Ersparnis durchs Riestern von 728 Euro gewährt wird. Die Steuerersparnis für einen Arbeitnehmer mit 30.000 Euro Jahresverdienst bei gleicher Beitragszahlung beträgt nur 495 Euro. Die Riester-Renten-Welt ist allerdings nicht allen Bevölkerungskreisen zugänglich. Nur rentenversicherungspflichtige Angestellte, Beamte und Selbstständige, die beispielsweise durch berufsständische Versorgungswerke versicherungspflichtig sind, dürfen „riestern“ und die Zulagen beanspruchen. Selbstständigen Kaufleuten und Freiberuflern
bleiben die Riester-Vorteile verwehrt. Für sie bietet die 2005 eingeführte Rürup-Rente Anreize, die eigene private Altersvorsorge zu intensivieren. Im Volksmund wird das Konzept der Basisrente in Anlehnung an erste Vorschläge von Professor Bert Rürup, dem Kopf des Sachverständigenrates der Bundesregierung, Rürup-Rente genannt. Politiker und private Versicherer bleiben vorzugsweise bei „Basisrente“, zumal Professor Rürup das aktuell vermarktete Basisrenten-Konzept kritisiert und nicht für ausreichend hält. Die Rürup-Rente hat ähnliche Anlaufschwierigkeiten wie früher die Riester-Produkte. Sie gleicht
Attraktive Altersvorsorge Riester-Fonds locken mit soliden Renditen und staatlichen Zulagen. Die gesetzliche Rente allein ist nicht ausreichend zur Sicherung des Lebensstandards im Alter. Deshalb ist es ratsam, zusätzlich vorzusorgen. Dabei ist die Riester-Rente wegen der hohen staatlichen Förderung fast unverzichtbar. Besonders für Sparer mit einem langen Anlagehorizont sind Fonds attraktiv, weil sie in Aktien investieren können und so höhere Renditen versprechen als andere Riester-Produkte. Einen Riester-Fonds-Sparplan können alle Personen, die Pflichtbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung entrichten, abschließen. Dies gilt auch für Selbstständige, die auf Antrag versicherungspflichtig sind. Insbesondere die staatlichen Zuschüsse von derzeit 114 Euro Grundzulage jährlich (ab 2008: 154 Euro) und Kinderzulage von 138 Euro je Kind (ab 2008: 185 Euro) sorgen für einen Renditeturbo. Die Hansainvest hat mit dem Hansageneration-Plan ein Altersvorsorgeprodukt entwickelt, das
AUSGEZEICHNET „Unsere Dachfonds erreichen im Renditevergleich eine überdurchschnittliche Bewertung“, erklärt Wolff Seitz, Produktmanager bei Hansainvest.
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sich an die unterschiedlichen Bedürfnisse in den Lebensphasen anpasst. „Der Hansageneration-Plan begleitet den Kunden ein Leben lang“, betont Wolff Seitz, Produktmanager bei Hansainvest. Die Sparbeiträge werden unter Berücksichtigung des vereinbarten Endalters nach einem exakten Plan in verschiedene Dachfonds investiert. Seitz: „Das bietet Chancen auf hohe Erträge und eine an das Alter des Kunden angepasste Sicherheit.“ Bei einem Sparplan, der zum Beispiel 30 Jahre laufen soll, werden zunächst alle Beiträge in den überwiegend auf Aktienfonds setzenden Hansadynamic investiert. 24 Jahre vor Ablauf der Ansparphase wird das Vermögen in den Mischfonds Hansacentro umgeschichtet. Nach weiteren zwölf Jahren steht der Wechsel zum Hansabalance an, der überwiegend Rentenpapiere enthält. Sechs Jahre vor Beginn der Auszahlungsphase erfolgt die letzte Investitionsänderung, und zwar in den Rentendachfonds Hansaaccura. „So werden Wertsteigerungen im Zeitverlauf gesichert, während das Risiko gleichzeitig schrittweise abnimmt“, erklärt Seitz. Auch für ältere Sparer kann sich noch der Abschluss eines Riester-Produkts lohnen. Seitz: „Aufgrund des Verhältnisses von eingesetztem Kapital zu erhaltenen Zulagen ist hier die Rendite außergewöhnlich gut.“ Und: Reicht das angesparte Kapital nur für eine Kleinstbetragsrente, wird die Sparleistung in einer Summe zulagenunschädlich ausgezahlt. Dabei sollte bei Vertragsschluss darauf geachtet werden, den Beginn der Auszahlungsphase auf das Jahr zu legen, das auf den Eintritt in die gesetzliche Rente folgt. „Das ist günstiger, weil dann meist nicht mehr so hohe Einkünfte versteuert werden müssen“, rät Seitz. So bleibt mehr übrig – etwa für den ersten Urlaub im Rentnerleben. www.hansainvest.de
NAMENSGEBER Unter der Ägide des früheren Arbeitsministers Walter Riester wurde die Riester-Rente als ein Instrument der staatlich geförderten Altersvorsorge entwickelt.
dem Konzept der Leibrenten der privaten Versicherer und darf frühestens im Alter von 60 Jahren als lebenslange Rente ausgezahlt werden. Bei der Basisrente gibt es kein Kapitalwahlrecht. Sie ist nicht vererbbar, verleihbar oder veräußerbar. Kündigung oder Rückkauf der Versicherung ist damit nicht möglich. Ein Hinterbliebenenschutz für Ehefrau und Kinder (bis 27 Jahre) kann aber integriert werden. Im Gegensatz zur Riester-Rente gibt es auch keine Garantie für die eingezahlten Beiträge. Bei Produkten auf Fondsbasis kann es deshalb zu Verlusten kommen. Komfortabel ist allerdings, dass die Beiträge nicht laufend geleistet werden müssen; es sind also Einmalzahlungen möglich. Die Rürup-Rente steht allen offen: Selbstständigen, Angestellten, Beamten und Rentnern. Ganz wichtig ist auch: Künftig, so plant die Regierung, sollen die Beiträge zu Rürup-Verträgen einfacher als bisher steuerlich geltend gemacht werden können. Zudem sollen auch Banken und Fondsgesellschaften das Recht haben, solche Verträge anzubieten. Das könnte nun auch Rürup zum Durchbruch verhelfen. Peter Storck (46), Selbstständiger aus Dortmund, weiß schon jetzt von Vorzügen zu berichten: „Ich habe mich mit einem Fachmann besprochen. Er hat mir als Selbstständigem zur Rürup-Rente geraten: Sie mindert meine hohe Steuerlast und ist ein sinnvoller Baustein zur Altersvorsorge.“ WEITERE INFORMATIONEN UNTER:
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+ www.bmas.bund.de + www.vwl.uni-freiburg.de + www.cesifo-group.de
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Trends im Personalmanagement Deutsche Unternehmen sehen den demografischen Wandel als eine zentrale Herausforderung der Zukunft an, sind aber bisher auf die anstehenden Veränderungen kaum eingestellt. Überalterung
von Ralf Magagnoli ie Verantwortlichen sind sich einig: Die Bewältigung des demografischen Wandels ist eine der zentralen unternehmerischen Aufgaben der Zukunft. Die deutsche Gesellschaft altert, die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter wird geringer. Wilfried Krüger, Leiter Personalwesen der Volkswagen AG: „Die demografische Entwicklung wird zur drohenden Katastrophe für Unternehmen, da die Personalabteilungen noch nicht auf die kommenden Herausforderungen eingestellt sind.“ Nach
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Ansicht von Professor Sven Völpel von der International University Bremen „schieben die Unternehmen die Beschäftigung mit dem demografischen Wandel hinaus“. Eine aktuelle infratest-Studie im Auftrag des Personaldienstleisters Adecco belegt die Aussagen der Experten: Deutsche Unternehmen seien auf die Änderungen in der Demografie nicht vorbereitet. Kaum eines habe etwa die „Altersstruktur seiner Belegschaft vollständig und umfassend beziehungsweise nach Abteilungen und Qualifikationen analysiert“. Das Thema Karrieremanagement werde im Vergleich zu anderen europäischen Ländern
wie Großbritannien, Italien oder Spanien stiefmütterlich behandelt. Wie aber können Unternehmen der Herausforderung begegnen? Dazu müsse ein „Mentalitäts- und Kulturwechsel“ in den Unternehmen stattfinden, ist sich Wilfried Krüger sicher. Ein Instrument ist nach Einschätzung der Experten der verstärkte Einsatz älterer Mitarbeiter. „Alle Altersgruppen müssen einbezogen werden“, meint Udo Michelbrink von Adecco Human Capital Solutions. „Wissen ist kontextabhängig. Ältere Arbeitnehmer haben hier einen klaren Vorteil und arbeiten aufgrund ihrer Erfahrung effizien-
Aktuelle Trends bei der Mitarbeitervergütung Mercer-Studie untersucht die Gesamtvergütungsstrategien europäischer Unternehmen. nichtmonetäre Vergütungselemente, wie zum Beispiel Weiterbildungsangebote für Mitarbeiter, auszubauen. Bei den betrieblichen Nebenleistungen zur Alters- oder Gesundheitsvorsorge sind 2007 vergleichsweise geringe Zuwächse zu erwarten: Nur 16 Prozent bzw. 20 Prozent der Befragten wollen für diese Zusatzleistungen mehr Geld aufwenden. In dem ausführlichen Bericht zur Studie stellt Mercer diese und weitere Gesamtvergütungstrends vor und kommentiert die Entwicklungen aus der Unternehmens-, der Mitarbeiter- und der Kostenperspektive. Die Berücksichtigung aller drei Perspektiven stellt eine große Herausforderung dar. Ein ausgeglichener Gesamtvergütungsansatz, der gleichermaßen die strategischen und finanziellen Anforderungen des Unternehmens und die Bedürfnisse der Arbeitnehmer berücksichtigt, ist heute jedoch notwendiger als je zuvor. In vielen Unternehmen besteht in diesem Zusammenhang noch Handlungsbedarf, wie die Studienergebnisse verdeutlichen. Mercer Human Resource Consulting hilft Unternehmen dabei, eine Gesamtvergütungsstrategie zu entwickeln, welche die Unternehmens-, die
Kosten- und die Mitarbeiterperspektive in ein ausgewogenes Verhältnis bringt. Einzelheiten zur „European Total Rewards“-Studie können unter info.de@ mercer.com angefordert werden. www.mercer.com
Gesamtvergütung 2007
Quelle: Mercer Human Resources Consuling
Angesichts des steigenden Kostendrucks wird es für Unternehmen immer wichtiger, ihr „Vergütungsbudget“ in Bereiche zu investieren, die zur Gewinnung, Bindung und Motivation von Leistungsträgern und damit zum Unternehmenserfolg beitragen. Doch wie sind fixe und variable Vergütungsbestandteile, betriebliche Nebenleistungen und Angebote zur Mitarbeiterentwicklung in einem optimalen Gesamtvergütungspaket zu gewichten? Im Rahmen der „European Total Rewards“Studie befragte Mercer Human Resource Consulting, eine der weltweit führenden Unternehmensberatungen im Bereich Personalmanagement, 430 überwiegend multinationale Unternehmen in Europa zu ihrer Gesamtvergütungsstrategie für das Jahr 2007. Dabei zeigten sich unter anderem die folgenden Trends: Unternehmen setzen 2007 in der Gesamtvergütung verstärkt auf Bonuszahlungen und nichtmonetäre Vergütungselemente. Lediglich 16 Prozent der befragten Unternehmen wollen stärker in Steigerungen des Grundgehalts investieren, während 32 Prozent der Befragten höhere Ausgaben für Bonuszahlungen planen. 44 Prozent der Unternehmen beabsichtigen,
AUSBLICK Die von Mercer durchgeführte Befragung von 430 Unternehmen in Europa zeigt detailliert auf, welche Formen der Vergütung im nächsten Jahr bevorzugt werden.
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ter“, erklärt Völpel. Von mehr als „einer Billion Euro ungenutztem Potenzial“ spricht gar das Internetportal www.erfahrung-deutschland.de. Jedes Jahr gehen mehr als 15.000 hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte in Deutschland in den Ruhestand. Der Betreiber des Portals möchte Unternehmen dieses Potenzial unkompliziert und schnell eröffnen: „Dank ihrer Erfahrung können Führungskräfte und Spezialisten im Ruhestand ihr Know-how weiterhin produktiv einsetzen und wirtschaftlich nutzbar machen. Davon profitieren sie selbst, die Partnerunternehmen, aber auch die gesamte Volkswirtschaft.“ Der Einsatz der Älteren ist aber nicht ganz unproblematisch, so Hartmut Buck vom Fraunhofer-Institut. „Ein Hochschulabsolvent lässt sich einfacher in die bestehende Unternehmenskultur integrieren, bei einem älteren Mitarbeiter wird das schon schwieriger.“ Hier sei das Selbstbewusstsein der Führungskräfte gefordert. Die Bewältigung des demografischen Wandels ist nicht die einzige Herausforderung für das Personalmanagement. Es gilt, die Motivation der Mitarbeiter zu fördern und zugleich die Fixkosten möglichst niedrig zu
halten. Um das zu erreichen, setzen die Unternehmen verstärkt auf Bonuszahlungen und nichtmonetäre Vergütungssysteme. In einer Studie der Haufe Akademie zum Personalmanagement 2006 gaben 44 Prozent der befragten Unternehmen an, die Arbeitszeitgestaltung werde an Bedeutung gewinnen, 48 Prozent bezeichneten das Thema Vergütungsmodelle als wichtig. Eine Studie der Mercer Human Resource Consulting, einer der führenden Unternehmensberater im Bereich Personalmanagement, belegt: Nur 16 Prozent der befragten Unternehmen wollen stärker in Steigerungen des Grundgehalts investieren, 32 Prozent in höhere Ausgaben für Bonuszahlungen und 44 Prozent in nichtmonetäre Vergütungselemente. Dr. Marco Arteaga, Geschäftsführer Mercer Human Resource Consulting GmbH: „Mit nichtmonetären Leistungen, wie Weiterbildungsmaßnahmen oder flexiblen Arbeitszeiten, können Mitarbeiter unter Umständen stärker motiviert werden als über eine Anhebung des Grundgehalts.“ Auch Arteaga sieht für die Zukunft einen Zusammenhang mit den Bedürfnissen alternder Belegschaften: „Der Bedarf an Beschäftigungsund Vergütungsmodellen, die eine flexible
ANPASSUNG „Wir brauchen neue Vergütungsmodelle, die einer alternden Gesellschaft gerecht werden“, versichert Dr. Marco Arteaga, Geschäftsführer bei Mercer.
Gestaltung des Beschäftigungslebens erlauben, ist heute schon vorhanden. Das zeigt nicht zuletzt das gestiegene Interesse der Unternehmen an Langzeitkonten und Lebensarbeitszeitmodellen.“ In Zukunft würden solche Konzepte, die eine Mitarbeiterbindung erlauben, noch stärker gefragt sein. Ein weiteres zentrales Thema ist die Rekrutierung von Fach- und Führungskräften, sogenannten High Potentials. Für Jürgen Siebert, Seniorberater der Kienbaum Exe-
Neueste Trends zur Online-Rekrutierung Interaktives Jobportal ist dank neuer Features besonders attraktiv. Das Internet als interaktive Plattform wird beim Jobwechsel immer wichtiger. Gleichzeitig zieht das Wirtschaftswachstum an, doch geeignete Bewerber zu finden wird schwieriger. Immer mehr Positionen werden bereits über E-Recruiting besetzt. Doch was muss man sich darunter vorstellen?
ÜBERSICHT Bei JobScout24 findet man eine digitale Landkarte, die nicht nur die Standorte, sondern auch eine konkrete Beschreibung der Stellenangebote bietet.
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Diese moderne Art der Personalbeschaffung ist weit mehr als das Online-Pendant einer gedruckten Stellenanzeige. „E-Recruiting bietet nämlich sowohl für Bewerber als auch für Arbeitgeber die Möglichkeit, klare Mehrwerte zu schaffen, die deutlich über die einer Print-Anzeige hinausgehen“, erläutert der Geschäftsführer der JobScout24 GmbH, Johannes Hack. Das Münchener Unternehmen ist Vorreiter bei der Entwicklung des E-Recruitings. So bietet es neuestens folgende Möglichkeiten: • Jobs auf einer digitalen Landkarte: Bewerber können auf einen Blick erkennen, wo sich deutschlandweit für sie relevante Jobs befinden. • RSS-Feeds: Bewerber können aktuelle Stellenangebote abonnieren. RSS (Really Simple Syndication) ermöglicht den Usern, die für sie relevanten Angebote automatisch im Abonnement zu erhalten, ohne aktiv suchen zu müssen. • Der kostenlose Draht zum Traumjob: Eine Umfrage von JobScout24 hat ergeben, dass fast drei Viertel der Bewerber und Unternehmen einen telefonischen Erstkontakt wünschen. Das automatische System von JobScout24 ruft Bewerber sowie
Unternehmen über die normale Telefonleitung an und verbindet beide Gesprächspartner, nachdem der Bewerber seine Telefonnummer angegeben hat. Die Kosten dafür übernimmt JobScout24. • Dynamische Filter: Die jeweiligen Suchergebnisse können mit dynamischen Filtern besonders schnell und genau justiert werden. Seit August 2006 haben Bewerber in Bayern die Möglichkeit, neue Wege bei der Jobsuche zu gehen. www.jobs.de befindet sich dort im Beta-Status. Die grundlegend neue Idee besteht darin, Jobs direkt von Unternehmensseiten aufzulisten. So findet die Suchmaschine Anzeigen, die sonst nicht in Jobbörsen enthalten sind, und ist Metasuchen somit einen Schritt voraus, da diese lediglich den Datenbestand anderer Jobportale generieren.Ab Januar 2007 wird die JobScout24 GmbH diese zweite Plattform Bewerbern deutschlandweit zur Verfügung stellen. Neben einem großen Jobangebot und der einfachen und schnellen Bedienung bietet das Portal eine übersichtliche Darstellung der Webanzeigen und den direkten Zugriff auf die Website des jeweiligen Unternehmens. www.jobs.de und www.jobscout24.de
cutive Consultants GmbH, ist Deutschland in puncto High Potentials „nach wie vor ein attraktiver Standort, der von vielen, auch internationalen Führungs- und Nachwuchskräften hoch anerkannt ist“. Er fordert, die Innovationskraft des Landes zu stärken. Regelungen im Rahmen einer Green Card hält er allerdings für nicht ausreichend. Interessant hingegen seien „Förderprogramme, in denen die Wirtschaft selbst durch Investitionen, Stipendien und andere Möglichkeiten“ qualifizierte Kräfte gewinnen könne. Moderne Technologien, insbesondere die Informationstechnik, spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Personalrekrutierung. Das meint nicht nur Rainer Straub, Herausgeber von personalmagazin: „Mitarbeiterportale, Online-Recruiting oder softwaregestützte Eignungsdiagnostik sind hierfür nur einige Beispiele.“ Auf Online-Rekrutierung hat sich der Internetdienstleister JobScout24 spezialisiert. Das Unternehmen sieht Vorteile für Bewerber und Unternehmen und bietet klare Mehrwerte für beide Seiten. Als großer deutscher Karrieremarkt für qualifizierte Fach- und Führungskräfte kooperiert der Dienstleister mit einem breiten Partnernetzwerk und bietet beispielsweise mit einer Mehrfachkategorisierung eine gleichbleibende Qualitätssicherung. Bei der Bewältigung der Bewerberflut und der Einhaltung des Gleichbehandlungsgesetzes kann ein in eine elektronische Bewerbungsplattform integriertes Expertensystem helfen. Otto Prestel, Gründungsgesellschafter und Vorstand der Human Energy Consulting AG, bringt den Nutzen solch eines Systems auf den Punkt: „Fehler bei der Stellenausschreibung und der Bewerberauswahl werden vermieden, wertvolle Zeit wird gewonnen und Kosten können erheblich gesenkt werden.“ Das entscheidende Element im E-Recruiting-Verfahren ist nach seinen Worten der „automatische und passgenaue Abgleich zwischen Bewerberprofil und Anforderungsprofil des Unternehmens“. Prestel: „Nur wenn die daraus resultierende Rangfolge der Bewerber zuverlässig garantiert, dass die geeignetsten Bewerber immer auf den oberen zehn Plätzen stehen, kann eine objektive und effiziente Kandidatenauswahl durchgeführt werden – egal wie viele WEITERE INFORMATIONEN UNTER:
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+ www.kienbaum.de + www.erfahrung-deutschland.de + www.adecco.de
Bewerbungen eingehen.“ Auch traditionelle Formate bieten sich als Mittler zwischen Jobsuchenden und Arbeitgebern an, so zum Beispiel JobTV24, Deutschlands erster und bislang einziger TV-Sender rund um die Themen Job und Karriere, dessen wichtigster Bestandteil des Programms der Jobstellenmarkt ist, auf dem in- und ausländische Unternehmen offene Stellen bewerben können. Kienbaum-Experte Siebert unterstützt den Einsatz moderner Technologien. Gleichzeitig betont er die Grenzen der Technik bei der Mitarbeiterrekrutierung: „In höheren Führungsebenen ist die Durchführung von
Audits mit kleinen Beobachtergruppen die einzig akzeptable Maßnahme.“ Management-Audits gewährleisteten eine „objektive Betrachtung der einzelnen Personen“. 2007 werden die Bewältigung des demografischen Wandels, die Steigerung der Mitarbeiterbindung und -motivation durch Vergütungssysteme und die Mitarbeiterrekrutierung Hauptaufgaben des Personalmanagements sein. Entscheidend ist dabei, so Siebert, dass die Verantwortlichen Deutschland „nicht als Mikrokosmos betrachten, sondern sich im Rahmen eines nicht nur EU-, sondern weltweiten Gefüges sehen“.
IT verändert die Personalarbeit CeBIT Forum HR ist eine wichtige Kommunikationsplattform. Reiner Straub, Herausgeber von personalmagazin, Deutschlands meistgelesener Fachzeitschrift für Human Resources (HR), erklärt im Interview mit VISAVIS, warum Personalentscheider die CeBIT fest in ihren Terminkalender einplanen sollten. Die CeBIT als weltgrößte IT-Messe ist bislang nicht gerade als Treffpunkt für Personalchefs bekannt. Warum empfehlen Sie Personalern einen Besuch auf der CeBIT? Die Entwicklung der Informationstechnik verändert die Personalarbeit – ob die Personalchefs das wollen oder nicht. Mitarbeiterportale, Online-Recruiting oder softwaregestützte Eignungsdiagnostik sind hierfür nur einige Beispiele. Die Personalchefs kommen nicht umhin, sich mit der technologischen Entwicklung auseinanderzusetzen. Das beste Forum dafür ist die CeBIT, auf der alle großen wie auch viele mittelständische IT-Hersteller vertreten sind. Ihre Fachzeitschrift engagiert sich auf der Messe mit einer umfangreichen Sonderschau, dem CeBIT Forum HR. Was ist hier das Besondere? Mit dem CeBIT Forum HR entsteht mitten im HRAusstellungsschwerpunkt der Messe eine Kommunikationsplattform zu klassischen HR- / IT-Themen wie Entgeltabrechnung, Zeitwirtschaft, Zutrittskontrolle und Personaleinsatzplanung. Außerdem bietet das Forum noch weit mehr, wenn ich an die Bereiche Rekrutierung und Diversity denke. Wir haben die großen Namen der HR-Szene live in Vorträgen und Podiumsdiskussionen vor Ort. Regine Stachelhaus, Mitglied der Geschäftsführung von Hewlett Packard, ist beispielsweise ebenso bei uns zu Gast wie Dr. Matthias Bellmann, Vorstandsmitglied der KarstadtQuelle AG, oder Prof. Dr. Peter Kruse, Deutschlands führender Change-Berater.
Welche Ziele verfolgt das CeBIT Forum HR? Wir sehen das Forum als Trendscout rund um die Personalarbeit.Wir setzen an der Schnittstelle HR / IT an und gehen noch einen Schritt weiter in Richtung Begegnung, Netzwerke und Kontakte. Dazu gehört auch, dass alle Messebesucher einen kostenlosen offenen Zugang zum Forum haben und so quasi „on-demand“ davon profitieren können. Wie beurteilen Sie das CeBIT Forum HR im Hinblick auf andere HR-Branchentreffs? Selbstverständlich gibt es andere wichtige Veranstaltungen, die wir ebenfalls unterstützen. Aber Fakt ist: Im CeBIT Forum HR entsteht eine neue, wichtige Community innerhalb der deutschen Personalerszene. Wer beim Thema Human Resources künftig kompetent mitreden will, kommt an diesem Branchentreff nicht mehr vorbei. www.cebit-forum-hr.de
PERSONALMANAGEMENT Reiner Straub, Herausgeber von personalmagazin, empfiehlt, den neuen HRBranchentreff auf der CeBIT zu besuchen.
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MODERNE BESCHAFFUNG
Richtig einkaufen Potenzial Mit intelligenten und attraktiven E-Procurement-Lösungen können Unternehmen Zeit und Geld bei der Beschaffung sparen.
von Jürgen Rönsch ast kein Tag vergeht, ohne dass Unternehmen in Deutschland über zu hohe Kosten und schlechte Rahmenbedingungen schimpfen. Viele vergessen dabei, dass sich schon in der Beschaffung mit überschaubaren Investitionen erhebliche Einsparpotenziale realisieren lassen. Der Fachterminus dafür lautet E-Procurement. Abgeleitet von der Abkürzung für e = electronic und dem englischen Verb „procure“ für „abwickeln“, bezeichnet er als Oberbegriff vielfältige internet- oder intranetbasierende Prozesse, mit denen Lieferanten erfasst und be-
F
wertet, Produkte des täglichen gewerblichen Bedarfs bestellt und sogar Ausschreibungen organisiert und umgesetzt werden können. Der Nutzungs- und Verbreitungsgrad dieser Lösungen unterscheidet sich stark je nach Größe der Unternehmen. So geht Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky, Lehrstuhlinhaber für BWL und Industriebetriebslehre der Universität Würzburg, davon aus, dass der online-Katalog-basierte Einkauf heute in nahezu allen großen Unternehmen und in immer mehr mittelgroßen Firmen sehr erfolgreich im Einsatz ist. Im zweiten Anwendungsbereich – bei Bedarfsausschreibungen und Einkaufsauktionen – seien dagegen vornehm-
Software aus der Steckdose Technologie Mit SRM on demand nutzen Unternehmen eine kostenspa-
rende Lösung, die ohne große Implementierungsarbeiten auskommt. Die technologische Weiterentwicklung des Internets ermöglicht mittlerweile den Zugriff auf externe Server und den schnellen Transfer großer Datenmengen. Unternehmen nutzen das Internet heute so selbstverständlich wie eine Stromleitung: Stecker rein und arbeiten. Dieses Prinzip lässt sich mit moderner „On demand“-Technologie auch auf Unternehmenssoftware übertragen, sofern es sich um echte Shared Applications handelt.
Der Schlüssel zur Kostensenkung heißt Software aus der Steckdose. SRM- oder EProcurement-Prozesse laufen zwischen einkaufenden Unternehmen, Lieferanten und Niederlassungen ab. Daher liegt es – anders als bei CRM (Customer Relationship Management) – nahe, auf ein nach allen Seiten „offenes System“ zuzugreifen. Eine „SRM on demand“-Lösung bietet genau dies. Sie unterstützt Unternehmen, ihre individuellen
lich nur große Unternehmen am Zug. Der Mittelstand hinke noch hinterher. Und das, obwohl sich nachweislich in allen Bereichen der elektronischen Beschaffung Kosten sparen lassen. „Es gibt klare Anhaltspunkte und empirische Hinweise“, erläutert Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky, „dass katalogbasierte Systeme die Prozesskosten gegenüber traditionellen Prozessen erheblich senken.“ Wie hoch diese Einsparungen tatsächlich sind, unterscheidet sich von UnProzesse zum Beispiel über ein eigenes Lieferantenportal für die Interaktion mit Lieferanten abzubilden. Die Kommunikation und Beschaffungsvorgänge werden strukturiert und vollständig über das Portal geführt. Unternehmen können sich darauf konzentrieren, den Effizienzgewinn ohne Aufwand in die IT durch den erhöhten Automatisierungsgrad der Beschaffungsprozesse zu realisieren, da sowohl IT-Infrastruktur als auch die Supplier-Relationship-Management-Applikation komplett zur Verfügung stehen. „Lange Projektlaufzeiten und hohe laufende Kosten für Wartung und Hosting werden somit auf ein Minimum reduziert“, unterstreicht Till Flassak, Leiter SCM bei der IBM-Tochtergesellschaft SerCon GmbH. Ganzheitliche und skalierbare Funktionalität sorgen für Flexibilität, denn das jeweilige Unternehmen bezieht genau die Softwarefunktionen, die es für seine Problemstellung benötigt. Skalierbarkeit auf weitere Funktionen und für weitere Nutzer ist dabei jederzeit machbar. Migrationsaufwände entfallen, die Anzahl der Releasewechsel und damit die Möglichkeit, auf die jeweils neueste Version zuzugreifen, ist automatisch gegeben. Das Unternehmen verfügt so über optimierte Prozesse und ist dennoch reaktionsfähig und variabel. Die frei werdenden Ressourcen kann das Unternehmen in die eigent-
ternehmen zu Unternehmen und ist abhängig vom Bestell-, Abstimmungs- und Administrationsworkflow. Doch Unternehmensberater haben schon vor Jahren ausgerechnet, dass allein 20 Arbeitsschritte für die herkömmliche Beschaffung eines Bleistifts aufgebracht werden müssen. Die mit diesen Schritten verbundenen Kosten für Personal- und Sachaufwendungen belaufen sich auf rund 85 Euro – ohne den reinen Materialwert des Schreibgeräts. Was bei vielen Unternehmen aber noch mehr wiegt als die oft sehr umständliche Bestellung mittels Papierkatalog, Papierabstimmung und Bestellung per Fax, ist die bei Unternehmen immer noch häufig vorhandene falsche Priorisierung ihrer Einkaufsabteilungen. Statt sich auf die Beschaffung hochwertiger A- und B-Güter zu konzentrieren
OPTIMIERUNG Till Flassak, Leiter SCM der SerCon GmbH, weist darauf hin, dass die moderne „On demand“Technologie zu einer deutlichen Prozessverbesserung führt.
liche Zielsetzung stecken – die Prozessverbesserung und damit den Effizienzgewinn. Die Lieferantenanbindung on demand erschließt weitere Potenziale. Durch die zentrale Nutzung des Beschaffungssystems entstehen spezifische Synergieeffekte, die zur weiteren Kostensenkung beitragen. Arbeitet ein Unternehmen mit einer lokal installierten Lösung, so muss es jeden einzelnen seiner Lieferanten gesondert an das System anbinden. Arbeiten dagegen mehrere Unternehmen im „On demand“-Modus auf demselben System, so führt der Anbieter der „On demand“-Technologie jede Lieferantenanbindung einmal durch und hat lediglich
und bei diesen durch Recherche, Verhandlung und Lieferantenmanagement wirklich Geld zu sparen, wird nicht selten 80 Prozent der gesamten Arbeit für die Bestellung von C-Artikeln verwandt. Und das, obwohl Produkte wie zum Beispiel IT-Verbrauchsmaterial, Hygieneartikel, Bürobedarf oder Werkzeuge nur rund 20 Prozent des Gesamtbeschaffungsbudgets ausmachen. Die Folge: Potenziale werden zugunsten traditioneller Strukturen missachtet. IT- und Internet-Lösungen zur Ausschöpfung dieser verborgenen Potenziale gibt es viele. Und das zu attraktiven Konditionen, wie Bogaschewsky ausführt: „Die Kosten der Systeme sind mittlerweile auch für kleinere Anwender überschaubar und erlauben einen positiven, oftmals sehr attraktiven Return-on-Investment.“ Die Bandbreite reicht dabei heute von einfachen Beschaffungslösungen auf dem PC des einzelnen Mitarbeiters über umfassende, den Workflow eines Unternehmens abbildende Software bis hin zu komplexen AusschreibungsErweiterungsaufwand bei zusätzlichen Kunden. Flassak: „Derartige Synergien bedeuten eine erhebliche Entlastung der IT-Abteilungen ebenso wie der Wegfall von Projekt- und Migrationsaufwänden bei Updates und Upgrades gegenüber klassischen Software-Projekten.“ Denn während der Kunde sich mit der Anwendung beschäftigt, kümmert sich der Dienstleister um die Bereitstellung der Software inklusive Integration. Die Software wird zum Service. Für ein effizientes Supplier Relationship Management kommt es deshalb nicht darauf an, eine umfassende Software zu besitzen, sondern diese den Anforderungen des Unternehmens entsprechend flexibel nutzen zu können. Und wie bei der Stromversorgung gilt hier: Warum selbst machen, was bereits zur Verfügung steht. Nach Berechnungen von Forrester Research, einem US-Marktforschungsunternehmen, tendiere zwar die „On demand“-Lösung für die von ihnen untersuchte CRM-Software langfristig dazu, teurer zu sein, aber für die Beschaffungssoftware im „On demand“-Modus gilt das laut Flassak nicht. Denn hier profitieren Anwender neben den genannten Synergien zusätzlich von den deutlich niedrigeren laufenden Kosten für Wartung und Hosting. Weitere Informationen unter: www.sercon.de und www.onventis.de
NACHHOLBEDARF „Einkaufsauktionen und Bedarfsausschreibungen werden vom Mittelstand nur selten für die Beschaffung genutzt“, sagt Prof. Ronald Bogaschewsky.
und Auktionierungsmodulen. Allen gemeinsam ist ihnen ein Ziel: Ohne Medienbrüche und idealerweise auf Basis einer zentralen Online-Plattform werden alle Prozesse der Beschaffung abgewickelt, von der Artikelrecherche und der eigentlichen Bestellung bis hin zur kompletten Statistik und Controllingfunktion. Dies gilt in gleicher Weise für Auktionen und Ausschreibungen. Laut Bogaschewsky ist deren elektronische Abwicklung oft nur das i-Tüpfelchen und die systematische Herangehensweise unter Erzeugung von (verschärftem) Wettbewerb der wesentliche Schritt. „Wer dies richtig macht, kann erhebliche Einstandspreisreduzierungen durch Einkaufsauktionen erzielen.“ Ein weiteres Spielfeld, gerade bei großen Unternehmen, stellt das sogenannte Supplier Relationship Management dar. Unter diesem Begriff wird die gesamte Auflistung, Datenverwaltung und Bewertung von Lieferanten verstanden – natürlich online. Für welche Form sich ein Unternehmen am Ende auch entscheidet, hilfreich ist auf jeden Fall, einen Berater vor Einführung und Umsetzung der „neuen Beschaffung“ zurate zu ziehen. Mit den Worten Dr. Reiner Billers, Partner Sourcing&Procurement, IBM Global Business Services, heißt das konkret: „Im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung der Beschaffung werden Empfehlungen zur Prozess- und Organisationsverbesserung im Einkauf entwickelt, inklusive der dazugehörigen Methoden, Werkzeuge, Kennzahlensysteme und einer Umsetzungsempfehlung.“ WEITERE INFORMATIONEN UNTER: + www.ibm.com/de + www.bme.de
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MODERNE BESCHAFFUNG
Richtig einkaufen Potenzial Mit intelligenten und attraktiven E-Procurement-Lösungen können Unternehmen Zeit und Geld bei der Beschaffung sparen.
von Jürgen Rönsch ast kein Tag vergeht, ohne dass Unternehmen in Deutschland über zu hohe Kosten und schlechte Rahmenbedingungen schimpfen. Viele vergessen dabei, dass sich schon in der Beschaffung mit überschaubaren Investitionen erhebliche Einsparpotenziale realisieren lassen. Der Fachterminus dafür lautet E-Procurement. Abgeleitet von der Abkürzung für e = electronic und dem englischen Verb „procure“ für „abwickeln“, bezeichnet er als Oberbegriff vielfältige internet- oder intranetbasierende Prozesse, mit denen Lieferanten erfasst und be-
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wertet, Produkte des täglichen gewerblichen Bedarfs bestellt und sogar Ausschreibungen organisiert und umgesetzt werden können. Der Nutzungs- und Verbreitungsgrad dieser Lösungen unterscheidet sich stark je nach Größe der Unternehmen. So geht Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky, Lehrstuhlinhaber für BWL und Industriebetriebslehre der Universität Würzburg, davon aus, dass der online-Katalog-basierte Einkauf heute in nahezu allen großen Unternehmen und in immer mehr mittelgroßen Firmen sehr erfolgreich im Einsatz ist. Im zweiten Anwendungsbereich – bei Bedarfsausschreibungen und Einkaufsauktionen – seien dagegen vornehm-
Software aus der Steckdose Technologie Mit SRM on demand nutzen Unternehmen eine kostenspa-
rende Lösung, die ohne große Implementierungsarbeiten auskommt. Die technologische Weiterentwicklung des Internets ermöglicht mittlerweile den Zugriff auf externe Server und den schnellen Transfer großer Datenmengen. Unternehmen nutzen das Internet heute so selbstverständlich wie eine Stromleitung: Stecker rein und arbeiten. Dieses Prinzip lässt sich mit moderner „On demand“-Technologie auch auf Unternehmenssoftware übertragen, sofern es sich um echte Shared Applications handelt.
Der Schlüssel zur Kostensenkung heißt Software aus der Steckdose. SRM- oder EProcurement-Prozesse laufen zwischen einkaufenden Unternehmen, Lieferanten und Niederlassungen ab. Daher liegt es – anders als bei CRM (Customer Relationship Management) – nahe, auf ein nach allen Seiten „offenes System“ zuzugreifen. Eine „SRM on demand“-Lösung bietet genau dies. Sie unterstützt Unternehmen, ihre individuellen
lich nur große Unternehmen am Zug. Der Mittelstand hinke noch hinterher. Und das, obwohl sich nachweislich in allen Bereichen der elektronischen Beschaffung Kosten sparen lassen. „Es gibt klare Anhaltspunkte und empirische Hinweise“, erläutert Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky, „dass katalogbasierte Systeme die Prozesskosten gegenüber traditionellen Prozessen erheblich senken.“ Wie hoch diese Einsparungen tatsächlich sind, unterscheidet sich von UnProzesse zum Beispiel über ein eigenes Lieferantenportal für die Interaktion mit Lieferanten abzubilden. Die Kommunikation und Beschaffungsvorgänge werden strukturiert und vollständig über das Portal geführt. Unternehmen können sich darauf konzentrieren, den Effizienzgewinn ohne Aufwand in die IT durch den erhöhten Automatisierungsgrad der Beschaffungsprozesse zu realisieren, da sowohl IT-Infrastruktur als auch die Supplier-Relationship-Management-Applikation komplett zur Verfügung stehen. „Lange Projektlaufzeiten und hohe laufende Kosten für Wartung und Hosting werden somit auf ein Minimum reduziert“, unterstreicht Till Flassak, Leiter SCM bei der IBM-Tochtergesellschaft SerCon GmbH. Ganzheitliche und skalierbare Funktionalität sorgen für Flexibilität, denn das jeweilige Unternehmen bezieht genau die Softwarefunktionen, die es für seine Problemstellung benötigt. Skalierbarkeit auf weitere Funktionen und für weitere Nutzer ist dabei jederzeit machbar. Migrationsaufwände entfallen, die Anzahl der Releasewechsel und damit die Möglichkeit, auf die jeweils neueste Version zuzugreifen, ist automatisch gegeben. Das Unternehmen verfügt so über optimierte Prozesse und ist dennoch reaktionsfähig und variabel. Die frei werdenden Ressourcen kann das Unternehmen in die eigent-
ternehmen zu Unternehmen und ist abhängig vom Bestell-, Abstimmungs- und Administrationsworkflow. Doch Unternehmensberater haben schon vor Jahren ausgerechnet, dass allein 20 Arbeitsschritte für die herkömmliche Beschaffung eines Bleistifts aufgebracht werden müssen. Die mit diesen Schritten verbundenen Kosten für Personal- und Sachaufwendungen belaufen sich auf rund 85 Euro – ohne den reinen Materialwert des Schreibgeräts. Was bei vielen Unternehmen aber noch mehr wiegt als die oft sehr umständliche Bestellung mittels Papierkatalog, Papierabstimmung und Bestellung per Fax, ist die bei Unternehmen immer noch häufig vorhandene falsche Priorisierung ihrer Einkaufsabteilungen. Statt sich auf die Beschaffung hochwertiger A- und B-Güter zu konzentrieren
OPTIMIERUNG Till Flassak, Leiter SCM der SerCon GmbH, weist darauf hin, dass die moderne „On demand“Technologie zu einer deutlichen Prozessverbesserung führt.
liche Zielsetzung stecken – die Prozessverbesserung und damit den Effizienzgewinn. Die Lieferantenanbindung on demand erschließt weitere Potenziale. Durch die zentrale Nutzung des Beschaffungssystems entstehen spezifische Synergieeffekte, die zur weiteren Kostensenkung beitragen. Arbeitet ein Unternehmen mit einer lokal installierten Lösung, so muss es jeden einzelnen seiner Lieferanten gesondert an das System anbinden. Arbeiten dagegen mehrere Unternehmen im „On demand“-Modus auf demselben System, so führt der Anbieter der „On demand“-Technologie jede Lieferantenanbindung einmal durch und hat lediglich
und bei diesen durch Recherche, Verhandlung und Lieferantenmanagement wirklich Geld zu sparen, wird nicht selten 80 Prozent der gesamten Arbeit für die Bestellung von C-Artikeln verwandt. Und das, obwohl Produkte wie zum Beispiel IT-Verbrauchsmaterial, Hygieneartikel, Bürobedarf oder Werkzeuge nur rund 20 Prozent des Gesamtbeschaffungsbudgets ausmachen. Die Folge: Potenziale werden zugunsten traditioneller Strukturen missachtet. IT- und Internet-Lösungen zur Ausschöpfung dieser verborgenen Potenziale gibt es viele. Und das zu attraktiven Konditionen, wie Bogaschewsky ausführt: „Die Kosten der Systeme sind mittlerweile auch für kleinere Anwender überschaubar und erlauben einen positiven, oftmals sehr attraktiven Return-on-Investment.“ Die Bandbreite reicht dabei heute von einfachen Beschaffungslösungen auf dem PC des einzelnen Mitarbeiters über umfassende, den Workflow eines Unternehmens abbildende Software bis hin zu komplexen AusschreibungsErweiterungsaufwand bei zusätzlichen Kunden. Flassak: „Derartige Synergien bedeuten eine erhebliche Entlastung der IT-Abteilungen ebenso wie der Wegfall von Projekt- und Migrationsaufwänden bei Updates und Upgrades gegenüber klassischen Software-Projekten.“ Denn während der Kunde sich mit der Anwendung beschäftigt, kümmert sich der Dienstleister um die Bereitstellung der Software inklusive Integration. Die Software wird zum Service. Für ein effizientes Supplier Relationship Management kommt es deshalb nicht darauf an, eine umfassende Software zu besitzen, sondern diese den Anforderungen des Unternehmens entsprechend flexibel nutzen zu können. Und wie bei der Stromversorgung gilt hier: Warum selbst machen, was bereits zur Verfügung steht. Nach Berechnungen von Forrester Research, einem US-Marktforschungsunternehmen, tendiere zwar die „On demand“-Lösung für die von ihnen untersuchte CRM-Software langfristig dazu, teurer zu sein, aber für die Beschaffungssoftware im „On demand“-Modus gilt das laut Flassak nicht. Denn hier profitieren Anwender neben den genannten Synergien zusätzlich von den deutlich niedrigeren laufenden Kosten für Wartung und Hosting. Weitere Informationen unter: www.sercon.de und www.onventis.de
NACHHOLBEDARF „Einkaufsauktionen und Bedarfsausschreibungen werden vom Mittelstand nur selten für die Beschaffung genutzt“, sagt Prof. Ronald Bogaschewsky.
und Auktionierungsmodulen. Allen gemeinsam ist ihnen ein Ziel: Ohne Medienbrüche und idealerweise auf Basis einer zentralen Online-Plattform werden alle Prozesse der Beschaffung abgewickelt, von der Artikelrecherche und der eigentlichen Bestellung bis hin zur kompletten Statistik und Controllingfunktion. Dies gilt in gleicher Weise für Auktionen und Ausschreibungen. Laut Bogaschewsky ist deren elektronische Abwicklung oft nur das i-Tüpfelchen und die systematische Herangehensweise unter Erzeugung von (verschärftem) Wettbewerb der wesentliche Schritt. „Wer dies richtig macht, kann erhebliche Einstandspreisreduzierungen durch Einkaufsauktionen erzielen.“ Ein weiteres Spielfeld, gerade bei großen Unternehmen, stellt das sogenannte Supplier Relationship Management dar. Unter diesem Begriff wird die gesamte Auflistung, Datenverwaltung und Bewertung von Lieferanten verstanden – natürlich online. Für welche Form sich ein Unternehmen am Ende auch entscheidet, hilfreich ist auf jeden Fall, einen Berater vor Einführung und Umsetzung der „neuen Beschaffung“ zurate zu ziehen. Mit den Worten Dr. Reiner Billers, Partner Sourcing&Procurement, IBM Global Business Services, heißt das konkret: „Im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung der Beschaffung werden Empfehlungen zur Prozess- und Organisationsverbesserung im Einkauf entwickelt, inklusive der dazugehörigen Methoden, Werkzeuge, Kennzahlensysteme und einer Umsetzungsempfehlung.“ WEITERE INFORMATIONEN UNTER: + www.ibm.com/de + www.bme.de
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Arbeit plus Studium Innovativ Mit
neuen Angeboten reagieren die Business Schools auf die erhöhten Anforderungen bei der Managementausbildung. von Jürgen Hermann iele Arbeitnehmer warten – oftmals über Jahre – auf den Ruf in eine leitende Position oder in das Management ihres Unternehmens. Und wird dann eine attraktive Stelle frei, fällt sie vielleicht an den Kollegen mit vergleichbarem Fachwissen. Das Ende der Karriereplanung? Keineswegs, denn wahrscheinlich hat der Sieger in diesem Rennen die Notwendigkeit lebenslangen Lernens erkannt und kann eine oder mehrere Zusatzqualifikationen vorweisen.
V
Ein Unikat in Deutschland
Novum VISAVIS
im Gespräch mit Prof. Dr. KarlHeinz Jöckel, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Was ist das Besondere an dem berufsbegleitenden Studiengang? Der internationale Abschluss „Master of Science (MSc) in Pharmaceutical Medicine“ ist in dieser Form deutschlandweit der erste und bisher einzige staatlich anerkannte Masterabschluss in pharmazeutischer Medizin. Das von uns entwickelte Public-Private-Partnership (PPP)-Konzept gewährleistet den hohen Praxisbezug des Studiengangs: Die Lehrinhalte werden von namhaften Do-
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Management-Kenntnisse sind in den letzten Jahren immer wichtiger geworden und werden von leitenden Angestellten ebenso erwartet wie „soft skills“, also etwa die Befähigung zur Mitarbeiterführung und -motivierung. Natürlich kann man von einem Arzt, Ingenieur oder Chemiker nicht erwarten, dass er sich aus dem Stand mit betriebswirtschaftlichen Problemstellungen auseinandersetzen und diese lösen kann. Die geeignete Qualifikation ergibt sich durch ein MBA-Studium – ganz gleich, ob die Karriere nach Sindelfingen oder Singapur führen soll, nach
Saarbrücken oder Sydney, zum deutschen Mittelständler oder zum global operierenden Industriekonzern. Wer aufs Ganze geht, unterbricht seine berufliche Laufbahn und absolviert im Inoder Ausland ein ein- bis zweijähriges Vollzeitstudium zum Master of Business Administration. Immer beliebter werden jedoch berufsbegleitende Executive-MBA-Studiengänge, die mittlerweile von vielen Business Schools in Deutschland angeboten werden und sich an Bewerber mit Erfahrung in einer Führungsposition wenden. Der Teilnehmer bleibt an seinem Arbeitsplatz und hat im Normalfall die Perspektive des internen Aufstiegs nach Studienabschluss. Der Arbeitgeber trägt oftmals die Kosten und erhält die Zusage des Mitarbeiters, als MBA zumindest einige Jahre im Unternehmen zu bleiben. Als Voraussetzung für ein MBA-Studium wird fast immer Berufserfahrung verlangt, denn sie dient als Grundlage, auf der das Studium aufbauen kann. Die meisten Studenten kommen aus den Bereichen Naturund Geisteswissenschaften oder haben im Erststudium einen akademischen Grad als Jurist oder Ingenieur erworben. Weitere Anforderungen stellen gute Englischkenntnisse sowie die erfolgreiche Teilnahme am GMAT dar, einem Test, in dem breites Allgemeinwissen geprüft wird. „Ein Bewerber sollte darauf achten, dass seine gewünschten Studienschwerpunkte von der ins Auge gefassten Hochschule abgedeckt werden“, betont Detlev Kran, Leiter der Foundation for International Business Administration Accre-
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zenten aus der pharmazeutischen Industrie und Institutionen des Gesundheitswesens in englischer Sprache vermittelt. Was heißt dabei PPP? Die Medizinische Fakultät (public) ist für das Lehrangebot / -inhalte verantwortlich. PME Institute for Education in Pharmaceutical Medicine (private) ist für die Organisation und Durchführung des Studiengangs zuständig. Warum ein Masterabschluss in pharmazeutischer Medizin? In den interdisziplinären Tätigkeitsfeldern der pharmazeutischen Medizin sind Ärzte, Biologen, Chemiker und andere Berufsgruppen beschäftigt. Es gibt
viele Fachleute, die von dem breiten Spektrum der in der Arzneimittelentwicklung anfallenden Aktivitäten ein Teilverständnis haben, aber kaum jemanden, der fundierte Kenntnisse zum gesamten Prozess mitbringt. Welchen Nutzen haben die Absolventen? Sie qualifizieren sich für leitende Tätigkeiten in der pharmazeutischen Industrie, in Forschungsinstituten, bei Zulassungsbehörden, Clinical-Research-Organisationen und Institutionen des Gesundheitswesens. Der nächste Studiengang startet im April 2007. Weitere Infos: www.pme-institute.com
INTERDISZIPLINÄR Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel stellt den berufsbegleitenden Studiengang MSc in Pharmaceutical Medicine vor.
menbereiche wie Versicherungsbetriebslehre, Management und Führung. Auf die Unternehmensführung in der mittelständischen Wirtschaft konzentriert sich ein seit drei Jahren bestehender MBA-Studiengang der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Bielefeld. Die private, staatliche anerkannte Einrichtung kooperiert hierbei mit der SEB Bank. Die Teilnehmer besuchen in 20 Monaten verschiedene Module, erhalten dort Einblick in die speziellen Anforderungen von kleinen und mittleren Unternehmen und werden u. a. in den Bereichen Führung, Organisation und FinanzieSORGFALT „Bewerber sollten bei der Wahl der Business School insbesondere darauf achten, dass ihre Interessenschwerpunkte behandelt werden“, rät Detlev Kran.
ditation (FIBAA) in Bonn. „Auch die Zusammensetzung der Gruppe der Studierenden ist wichtig und sollte in einem Executive-MBA-Programm auch wirklich Executives mit Führungs-, Budget- und Personalverantwortung umfassen.“ Eine erhöhte internationale Kompetenz verschafft sich der Student, wenn er die Möglichkeiten der meisten Business Schools nutzt und einen Teil seines Studiums im Ausland verbringt. Dies verbessert die globale Sichtweise und gibt Einblicke in eine fremde Mentalität. Bereits der kulturelle Austausch mit ausländischen Kommilitonen birgt große Vorteile, die später im Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern eingebracht werden können. Ein Praktikum in Shanghai oder einige Studienmonate in São Paulo lassen nämlich rasch erkennen, dass in fremden Kulturen andere Schwerpunkte gesetzt werden und der Geschäftserfolg von deren Akzeptanz abhängt. Mehr und mehr Business Schools arbeiten inzwischen eng mit Firmen zusammen und orientieren sich mit ihren Studieninhalten sehr praxisnah an den Erfordernissen der Wirtschaft. Vollzeitstudenten können dadurch bereits während ihrer MBA-Ausbildung Praktika absolvieren und erhalten nicht selten nach bestandenem Examen die Offerte, in das Unternehmen einzusteigen. So kooperiert die FH Coburg mit der HUKVersicherungsgruppe und bietet in ihrem Fachbereich Betriebswirtschaftslehre einen berufsbegleitenden MBA-Studiengang mit Schwerpunkt Versicherungsmanagement an. Er baut auf dem Bachelor-Studiengang Versicherungswirtschaft auf und umfasst The-
rung sowie personale und soziale Kompetenz geschult. Auslandsexkursionen nach Polen sowie in die USA oder nach China vermitteln praxisnahe Erfahrungen im Umgang mit fremden Märkten und Kulturen. Zum Executive MBA in Business Process Integration bildet die Hochschule Liechtenstein in Vaduz aus und geht damit auf die Bedeutung der Informationstechnologie bei der prozessorientierten Unternehmensführung ein. Die Studenten, die meist ein technisches oder wirtschaftliches Erststudium absolviert haben, befassen sich mit zentralen Fragen der Transformation innerbetrieblicher Ab-
Wer die Wahl hat, hat die Qual MBA-Informationstage helfen bei der Entscheidungsfindung. VISAVIS
befragte Carsten Stehle, Direktor des Steinbeis Career Centers, zu den Themen MBA-Studium und Business Schools. Leicht ist es nicht, die richtige Business School in „Deutschlands Hochschul-Dschungel“ zu finden! Wie unterstützt das Steinbeis Career Center (SCC) der Steinbeis-Hochschule Berlin (SHB) dabei die Interessenten? Wer die Entscheidung trifft, ein „Executive MBA“Studium zu absolvieren, benötigt umfassende Informationen über Studienaufbau und -ablauf, die Business School an sich sowie die zu erwartenden Nutzwerte des Studiums. SCC veranstaltet dazu viermal im Jahr einen Informationstag. Dieses Angebot hat sich für die Interessenten als optimal erwiesen, denn dieser Tag bietet Erfahrungen aus erster Hand und bildet somit die beste Entscheidungsgrundlage. Wie kann man sich einen MBA-Informationstag des SCC vorstellen? Zeit- und ortsgleich zum aktuellen MBA-Jahrgang erwartet die Teilnehmer neben Kontakten zu anderen Interessenten Gespräche mit ehemaligen und heutigen Studenten rund um das Steinbeis-MBAStudium. Im Mittelpunkt steht eine Vorlesung zu einem aktuellen Managementthema. Die Studiengangsleitung bzw. Direktion steht für individuelle Fragen zur Verfügung. Außerdem können die Interessenten an der Potenzialanalyse teilnehmen, die als Zugangsvoraussetzung zu absolvieren ist. Wann findet der nächste „Executive MBA“-Informationstag statt? Der nächste Termin ist der 24. März 2007. Interessenten müssen sich hierfür anmelden. Eine persönliche Einladung erhalten sie unter future@steinbeis-career. com. Der kommende Jahrgang startet im Januar 2008.
Wenn sich nun Interessenten nach dem Informationstag für den Steinbeis Executive MBA entscheiden, mit welchen Nutz- und Mehrwerten können sie rechnen? Vor allem die erfolgreiche Umsetzung des Gelernten in Form von konkreten Projekten und Problemstellungen in den beteiligten Unternehmen als auch der Aufbau eines internationalen Netzwerks – sogar über die Studienzeit hinaus – gelten als Nutzwerte für die Studenten und die in die Weiterbildung integrierten Unternehmen. Den Teilnehmern stehen neben dem Alumni-Netzwerk das Steinbeis-Netzwerk mit über 600 Steinbeis-Transfer-Zentren sowie 600 Professoren und 4.000 Mitarbeiter zur Verfügung. Die Kooperation mit international renommierten Hochschulen wie z.B. der Universität St. Gallen oder der Kelley School of Business runden das Steinbeis-MBA-Konzept ab. www.steinbeis-career.com
EFFEKTIV Carsten Stehle, Direktor des SCC, rät Interessenten, die Informationstage der Hochschulen bei der Entscheidung für die richtige Business School zu nutzen.
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BILDUNGSMARKT
Entwicklung der MBA-Programme in Deutschland
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1990 1994 1999 2003 2004 2005 2006 Anzahl der Anbieter Anzahl der Programme
Quelle: MBA-Guide 2007, Luchterhand 2006
läufe und Strukturen und sollen später in ihren Firmen für eine hohe Innovationsdynamik sorgen. Das berufsbegleitende Studium findet in Kooperation mit SAP statt und umfasst vier Semester. In Vaduz wird darüber hinaus der EMBA-Studiengang in Wealth Management angeboten, der die Zusammenführung von individuell ausgerichteten Finanzdienstleistungen für vermögende Privatkunden zum Inhalt hat. Die Fachhochschule Deggendorf wendet sich mit ihrem Studiengang zu den Themen Unternehmensgründung, -führung und -nachfolge aktuellen Trends im Mittelstand zu, während man an der Universität Duisburg-Essen berufsbegleitend und praxisorientiert den Master of Science in Pharmaceutical Medicine und damit erstmals einen Abschluss in Pharmazeutischer Medizin erwerben kann. Das Steinbeis Career Center (SCC) der Steinbeis-Hochschule Berlin bietet mit seinen Informationstagen Hilfe bei der Wahl des geeigneten MBA-Programms an. In Deutschland hat sich in den letzten Jahren ein umfangreiches Angebot an Managementstudiengängen herausgebildet – „eine große Bandbreite an bodenständigen MBA-Programmen, die sich, wie auch bei
WACHSTUMSTREND Angebot und Nachfrage steigen auf dem deutschen Markt für MBA-Programme seit 1990 kontinuierlich an, denn sie verschaffen Karrierevorteile.
vielen Teilzeitprogrammen in den USA und in Großbritannien üblich, regional an die Studierenden wenden“, so Detlev Kran. „Was uns in Deutschland fehlt, sind die renommierten Vollzeitprogramme. In ihrer Entwicklung haben die USA und Großbritannien einfach 40 Jahre Vorsprung. Dies wird sich aber langsam ändern: Die ersten drei bis vier deutschen Universitäten stehen in den Startlöchern, um sich im internationalen Markt zu etablieren.“ Die deutschen Business
Weiterbildung
Qualifizierung zur Unternehmensnachfolge mer im Unternehmen“, erläutert Ein berufsbegleitender und Studiengangsleiter Prof. Dr. Chrispraxisorientierter Unternehmer-MBA tian Lendner. wird seit Oktober 2005 an der FachDer Studiengang geht inshochschule Deggendorf angeboten. gesamt über drei Semester: DaDieser ist in seinem Studienkonzept bei findet zunächst 13 Monate einzigartig. Seine Schwerpunkte lang Unterricht statt, danach folgt liegen auf Unternehmensführung, die Anfertigung der MasterarGeschäfts- und Unternehmensentbeit (fünf Monate). Der Unterwicklung, Unternehmensgründung, Wachstums- und Krisenmanage- KARRIERE Wer den Unternehmer- richt erfolgt blockweise einmal ment sowie Unternehmensnachfol- MBA an der FH Deggendorf absol- monatlich von Donnerstag bis Sonntag. Es referieren renomge. Großer Wert wird auf Praxisbe- viert, der investiert in seine Zukunft. mierte Dozenten, die von verschiedenen Hochschuzug und KMU-Bezug gelegt. Inhaltlich steht die Verlen und zu 25 Prozent aus der Praxis stammen. Die mittlung praxisorientierter BWL-Kenntnisse sowie autobahnnahe Lage der Hochschule ermöglicht grundlegender Rechtskenntnisse im Mittelpunkt. eine gute Erreichbarkeit. Aktuell kommen die TeilHinzu kommen umsetzungsorientierte Managenehmer aus ganz Deutschland. Der MBA richtet sich menttechniken. Englische Fächer, „native speaker“ vor allem an Ingenieure, Unternehmer, Unternehund ein Auslandsmodul runden das Angebot ab. mensnachfolger und Berater. Weitere Informationen Ein weiterer Aspekt des Studiums ist die zum Unternehmer-MBA – nächster Start Oktober Entwicklung der „personal skills“, welche die her2007 – unter www.unternehmer-mba.de, mba@ vorragende Weiterbildung vervollständigt. „So köngrow.org oder Tel. 09 91/ 36 15-3 30. Der nächste nen wir jeden auf seinem Weg zum Unternehmer Informationsabend findet am 30.01.2007 statt. unterstützen – ob selbstständig oder als Unterneh-
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Schools ermahnt Kran zu hohen Qualitätsstandards, wollen sie in einem Markt bestehen, dessen Bereinigung noch bevorsteht. „Neben der Entwicklung kundennaher MBAProgramme für Unternehmen wird die weitere Verbreiterung des Marktes zu den Trends gehören. Einige Hochschulen haben eine klare Strategie, sich im internationalen Markt zu etablieren; andere werden sich eher im regionalen Teilzeitsegment aufstellen. Ein weiterer Trend wird die Internationalisierung der Qualitätssicherung sein, denn derzeit weist nur rund ein Drittel der Business Schools in Deutschland eine Akkreditierung auf.“ Gleichwohl geht man hierzulande auf aktuelle Trends ein – etwa mit den zunehmend nachgefragten Inhouse-Seminaren für Manager. Diese Programme werden auf die individuellen Erfordernisse der Firmenkunden ausgerichtet. Zu den Anbietern zählt die Euroforum Deutschland GmbH in Düsseldorf, die zur Informa plc. mit Niederlassungen in 43 Ländern gehört. Bei Inhouse-Schulungen des führenden Konferenz- und Seminaranbieters wird auch das Fachwissen von Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik vermittelt. Euroforum gibt darüber hinaus schriftliche Management-Lehrgänge heraus und ermöglicht auf diese Weise das berufsbegleitende Lernen nach einem individuellen Zeitplan. Das Malik Management Zentrum in St. Gallen führt Führungskräfte- und Mitarbeiterseminare ebenfalls inhouse durch, analysiert den vorliegenden Ausund Weiterbildungsbedarf und schult dann praxisorientiert auf allen Hierarchiestufen und Führungsebenen. Zum Weiterbildungsangebot der IHK Koblenz zählt der berufsbegleitende Studiengang Innovationsmanagement des ManagementZentrums Mittelrhein. Angesichts von Problemen, Innovationen gerade im Mittelstand zu generieren, lassen viele kleine und mittlere Unternehmen Chancen ungenutzt. Ihnen hilft das für die Zielgruppe Fach- und Führungskräfte entwickelte und bereits im neunten Studienjahr angebotene Programm, ihre Kompetenz in diesem Bereich zu erhöhen und zu erkennen, wie Innovationen in Unternehmen professionell aufgegriffen und effizient umgesetzt werden. WEITERE INFORMATIONEN UNTER:
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+ www.mba24.com + www.fibaa.de + www.staufenbiel.de
TOURISMUS
Metropolen im Blick Städtereisen liegen im Trend und gewinnen für den Tourismus an Bedeutung. Wohin treibt es die Deutschen 2007?
Reisemarkt
von Ralf Magagnoli as Reisen ist der Deutschen liebstes Hobby. Kaum verwunderlich, dass die Tourismusindustrie trotz Mehrwertsteuererhöhung und Terrorwarnungen auch im nächsten Jahr zu den Wachstumsmärkten zählt. Doch wohin treibt es die Deutschen 2007? Nach Ansicht von Dr. David Ruetz, Senior Manager der ITB Berlin, wird Deutschland auch 2007 das beliebteste Reiseland der Deutschen bleiben, gefolgt von den Kanarischen Inseln, der Karibik mit Florida und Südostasien. Besonders Thailand und das südindische Kerala seien groß im Kommen, so Ruetz. Wellnessreisen und Kreuzfahrten erfreuen sich ebenso zunehmender Beliebtheit. Vor allem aber haben nach Meinung von Experten Städte- und Kulturreisen viel Potenzial: „Die Nachfrage nach Städtereisen ist ungebrochen.“ Das bestätigt auch eine vom Deutschen Tourismusverband e. V. in Zusammenarbeit mit dem Bundeswirtschaftsministerium erstellte Studie zum „Städte- und Kulturtourismus in Deutschland“: „Deutschlands Städte sind Publikumsmagnet Nummer eins im touristischen Geschehen. Ob
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Tagesausflüge, Wochenendtrips, Shopping-, Kultur- oder Geschäftsreisen – in unseren Städten gibt es für jeden viel zu sehen und zu erleben.“ Der Städte- und Kulturtourismus zählt zu den „wichtigsten Segmenten des Deutschlandtourismus“ und gehört zu den „eindeutigen Wachstumsmotoren der touristischen Nachfrage aus dem In- und Ausland“. Grund dafür ist nicht zuletzt die demografische Entwicklung. Die Zahl älterer Reisenden steigt und damit auch die der Reisenden, die im eigenen Land bleiben. Besonders deutsche Großstädte mit ihrer guten touristischen Infrastruktur profitieren davon. Wer aber sind die Städtereisenden? Laut Studie handelt es sich um Personen mit einem leicht überdurchschnittlichen Einkommen und einer überdurchschnittlichen Formalbildung. Städtereisende seien „Reiseprofis“, die öfter verreisten als der Durchschnitt. Anders als in den Neunzigerjahren, als Städtereisen bevorzugt etwas für jüngere oder ältere Menschen waren, gehören inzwischen auch die mittleren Altersgruppen zu den Städtereisenden. Bei Kulturreisen dominieren die mittleren und älteren Jahrgänge mit höherem Bildungsniveau und Haushaltseinkommen, in deren Haushalten eher selten
Kinder leben. Schnäppchenreisende sind besonders oft in der Altersgruppe zwischen 20 und 29 Jahren anzutreffen. Teilnehmer von Eventreisen sind eher jungen oder mittleren Alters mit einem höheren Bildungsniveau. Für die Städte ergeben sich neue Herausforderungen, denn die Reisenden sind laut Studie „zunehmend qualitäts-, aber auch preisbewusster und spontaner in ihren Reiseentscheidungen“. Außerdem konkurrieren die deutschen Städte mit Tourismusangeboten auf der ganzen Welt, nicht mehr nur mit anderen Städtezielen innerhalb Deutschlands und seiner Nachbarländer. Die Globalisierung lässt grüßen. Viele Städte haben bereits reagiert und ihre Angebote und Kapazitäten ausgebaut. Immer wichtiger werden angesichts des härteren Wettbewerbs auch die Vertriebswege. Das Internet spielt eine zentrale Rolle: Bereits heute liegt der Anteil der allein über Internetportale gebuchten Urlaubsreisen bei fünf Prozent, Tendenz steigend. Reiseveranstalter reagieren auf diesen Trend: Lastminute.com bietet mit dem Produkt Dynamic Packaging eine „technische Lösung, mit der man ganz einfach Online-Reisebausteine selbst kombinieren kann“, so Unternehmenssprecher Thorsten Schmale. Zudem gewinnen Marketing- und Vertriebskooperationen mit anderen Städten, Regionen und privaten Anbietern an Bedeutung. In der Regel haben deutsche Städte die Herausforderungen des globalen Wettbewerbs mit Bravour gemeistert, zumindest wenn man die Übernachtungszahlen ansieht. So betrug die Zahl der Übernachtungen 2005 in 203 untersuchten deutschen Städten von der Groß- bis zur Kleinstadt über 108 Millionen, ein Anstieg von 40 Prozent gegenüber 1993. Die hohen Wachstumsraten können
HEIMWEH „Die Deutschen verbringen ihren Urlaub auch im Jahr 2007 am liebsten im eigenen Land“, weiß Dr. David Ruetz, Senior Manager der ITB Berlin. VISAVIS ECONOMY
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TOURISMUS
laut Studie des Tourismusverbandes unter anderem auf den Ausländertourismus zurückgeführt werden, dessen Bedeutung in Zukunft steigen wird und von dem vor allem die Großstädte profitieren werden, in die es die internationalen Besucher zieht. Eine bedeutende Rolle spielen der Tagestourismus mit 1,9 Milliarden Aufenthaltstagen und der gewerbliche Tourismus. Die Einnahmen aus Tagesgeschäftsreisen liegen mit rund 11,5 Milliarden Euro hinter dem deutlich führenden Tagesausflugsverkehr mit fast 51 Milliarden Euro und dem gewerblichen Übernachtungstourismus mit 14 Milliarden Euro an dritter Stelle. Dem Markt für Geschäftsreisen sowie für Tagungen und Kongresse kommt auch weiterhin wachsende Bedeutung zu. In einer Umfrage unter städtischen Tourismusmarketing-Organisationen zeigte sich, dass künftig 47 Prozent der Befragten den Bereich Tagungen und Kongresse verstärkt vermarkten wollen. Damit belegt der Bereich im Ranking den Spitzenplatz. Und wer sind die Top 10 unter den Besuchermagneten in Deutschland? Berlin gehört dazu und natürlich München, Hamburg, Dresden, Köln, Stuttgart und Frankfurt am
Main. Während Stuttgart als Sport- und Eventmetropole – unter anderem HandballWM, Turn-WM und Rad-WM – punktet, kommen bei den ostdeutschen Städten Dresden mit der Frauenkirche, Görlitz mit seiner sanierten Altstadt sowie der Goethe- und Schillerstadt Weimar mit ihren vielfältigen kulturellen Angeboten eher Bildungsreisende auf ihre Kosten. Die Hauptstadt Berlin mit Museumsinsel, Reichstag, Regierungsviertel und Brandenburger Tor lockt zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland, die die wechselvolle preußisch-deutsche Geschichte der Spreemetropole vom „Alten Fritz“ bis zum Mauerfall verfolgen wollen. Hamburg präsentiert sich mit einem breit gefächerten Kultur-, Shopping- und Sportangebot – und als das Tor Deutschlands zur Welt. Drei Staatstheater, 40 Privatbühnen und Musicals wie „Der König der Löwen“ und „Dirty Dancing“ – nach New York und London ist die Hansestadt die Musical-Haupstadt Nummer drei in der Welt. Für Frühaufsteher ist der Besuch des Fischmarkts ein absolutes „Muss“. Die Bankenstadt Frankfurt beeindruckt nicht nur durch ihre imposante Skyline,
Die beliebtesten Kulturreiseziele der Europäer 12% 10% 8% 6%
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Quelle: World Travel Monitor, DZT/IPK 2006, Reisen ab einer Übernachtung
VORMARSCH Immer mehr Kulturinteressierte besuchen Deutschland. Seit 2000 wuchs ihre Zahl um 29 Prozent. Lediglich Frankreich ist noch beliebter.
sondern auch durch urige, kleine Gässchen, die zum Einkehren und Genießen einladen. Eine ideale Möglichkeit, die unbekannten Seiten der Mainmetropole kennenzulernen, bietet der Ebbelwei-Express, eine originelle Stadtrundfahrt durch das Ebbelwei-Viertel Sachsenhausen und die Altstadt, Moderation, Brezeln und das Frankfurter Nationalgetränk Apfelwein inklusive. Frankfurt hat nach den Worten des Geschäftsführers der Tou-
Organisationsprofis in der Finanzmetropole Die Tourismus + Congress GmbH Frankfurt (TCF) punktet mit modernen Vermarktungsstrategien. VISAVIS im Gespräch mit Günter Hampel, dem Geschäftsführer der TCF.
Wo liegen die Kernkompetenzen der Tourismus+Congress GmbH Frankfurt? Wir vermarkten Frankfurt am Main in den Segmenten Tourismus und Kongresse, führen Veranstaltun-
LEISTUNG „Wir kümmern uns darum, dass sich unsere Gäste in Frankfurt wohlfühlen und gerne wiederkommen“, sagt TCF-Geschäftsführer Günter Hampel.
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gen durch und betreuen die Gäste. Da wir diese Aufgaben nur erfüllen können, wenn wir über eigene Finanzmittel verfügen, müssen wir wirtschaftlich tätig werden. Hierzu gehören das Hotelreservierungssystem Frankfurt Regio Soft und die Aktivitäten im Open-Air-Bereich.Wir sind verantwortlich für die Traditionsfeste, aber auch das Museumsuferfest oder die Aktionen zur Fußballweltmeisterschaft. Bedeutsam für den Messestandort ist das Hotelreservierungssystem, das jederzeit einen Überblick über die freien Zimmer in Frankfurt und der Region gibt. Ein gutes Image ist im internationalen Wettbewerb der Städte und Regionen wichtig. Die TCF betreut daher die internationalen Medien. Wie haben Sie den Wandel vom touristischen Informationsamt zu einer Destination-Management-Unternehmung realisiert? Dies war ein schwieriger Prozess.Wir mussten bei null starten, das Personal war für solche Anforderungen nicht ausgebildet. Mit einer neuen Personalstruktur haben wir relativ schnell Erfolge erzielen können. Die Durchdringung der Märkte brachte uns hohe Umsätze. Insbesondere Frankfurt Regio Soft ist ein Erfolg.
Schnell hatten wir 100 Hotels unter Vertrag, was für die Messe Anlass war, das eigene Reservierungssystem zu schließen. Seit 1996 sind wir der offizielle Vermittler der Messe Frankfurt, der Buchmesse und vieler Kongresse geworden. Heute arbeiten mehr als 250 Hotels in über 60 Gemeinden der Region mit uns. Wie profitieren davon die Gäste Frankfurts? Ohne die TCF und deren zentrale Auskunfts- und Anlaufstellen wäre es Besuchern kaum möglich, sich so schnell und umfassend zu informieren. Dies muss bei einer Stadt, deren Gäste zu mehr als 50 Prozent international sind, ein Standard sein. Welche Erwartungen haben Sie für 2007? 2006 war geprägt von den Aktionen der TCF zur WM, die sich in den Medien weit über Frankfurt hinaus niederschlugen. Die Skyarena wurde in 82 Länder von 188 Sendern übertragen. Gleiches gilt für die Mainarena. Wir ernten jetzt die Früchte dieser Arbeit, denn bei allen internationalen Messeauftritten werden die Vertreter/innen der TCF immer wieder auf diese tollen Veranstaltungen angesprochen. Ich erwarte daher für 2007 ähnlich gute Ergebnisse wie 2005 und 2006. www.frankfurt-tourismus.de
rismus + Congress GmbH, Günter Hampel, viel ins Stadtmarketing investiert und erntet nun die Früchte: „Ich erwarte für 2007 ähnlich gute Ergebnisse wie 2005 und 2006.“ Schließlich können deutsche Städte in Sachen Kultur punkten, die nach Expertenansicht mit rund 60.000 Museen, 10.000 Sonderausstellungen, 400 Opern- und Theaterhäusern, mehr als 100 großen Sinfonieorchestern, über 10.000 Volksfesten und 220 Freizeit- und Themenparks einen entscheidenden Attraktivitätsfaktor darstellt. Nach Angaben von Petra Hedorfer, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), konnte Deutschland „seit 2000 20 Prozent mehr Kulturreisen generieren und liegt als Kulturreiseziel der Europäer mit einem Anteil von zehn Prozent auf dem zweiten Platz hinter Frankreich“. Dennoch: Die Konkurrenz schläft nicht. Auch im nächsten Jahr werden wieder europäische Top-Destinationen wie Paris, London, Rom oder Barcelona zu den Rennern gehören. Martina Klein, Produktmanager Flights lastminute.com, erwartet neben der Nachfrage nach etablierten Reisezielen einen wachsenden Markt für „Low-Cost-Angebote“ nach Sankt Petersburg oder Moskau, aber auch Eventreisen zum „Christmas Shopping“ nach New York. Die Anstrengungen der Städte lohnen sich: Immerhin ist der Stadttourismus eines der Segmente, in denen Experten zufolge die Nachfrage bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Angesichts einer schrumpfenden Bevölkerung in Deutschland plädiert der Tourismusverband dafür, künftig „Zuwächse vorrangig aus dem Ausland zu generieren“. So prognostiziert Petra Hedorfer von der DZT „bei einem erfolgreichen Marketing“ für das Jahr 2015 über 60 Millionen Übernachtungen aus dem Ausland – davon 44 Millionen aus Europa und jeweils knapp acht Millionen aus Amerika sowie aus Asien, Afrika und Australien, immer vorausgesetzt ein weiterer Zukunftstrend kommt nicht zu stark zum Tragen. Dr. David Ruetz: „Die Reise der Zukunft geht ins Weltall: Schwerelosigkeit lässt sich mit einstündigen Flügen in einer Raumsonde oder auf ‚Parabolflügen‘, die der Erdkrümmung folgen, erleben.“
Publikumsmagnet an der Elbe Aktiv In Sachen Städte- und Tourismusmarketing ist das umfangreiche
Dienstleistungsangebot der Hamburg Tourismus GmbH (HHT) wegweisend. Hamburg – die Stadt ruft viele Assoziationen hervor: das Tor zur Welt, der Hafen, Hans Albers, die Reeperbahn, die Binnenalster, die Mönckebergstraße. Auch gilt die Hansestadt als eine der facettenreichsten Kulturmetropolen Europas. Auf ihren Bühnen geben sich Weltstars wie Anne-Sophie Mutter oder Anna Netrebko die Klinke in die Hand. Hamburgs kulturelle Attraktion ab Juli 2007 ist das Auswanderermuseum Ballinstadt, eine Museums-Erlebniswelt über die zu Beginn des 20. Jahrhunderts für europäische Emigranten erbaute Auswandererstadt. Bis Dezember 2006 werden über sieben Millionen Übernachtungen in der Elbmetropole erwartet. Im europäischen Städtevergleich hat Hamburg Metropolen wie Budapest und Florenz längst hinter sich gelassen und setzt an zum Endspurt auf die Top Ten Europas beliebtester Städtedestinationen. Das ist auch der Verdienst der 1989 gegründeten Hamburg Tourismus GmbH. Der Stadtmarketing-Dienstleister hat eine klare Aufgabe: die vielfältigen Angebote und Attraktionen Hamburgs „breit gefächert und zielgruppenspezifisch zu vermarkten, um so die unterschiedlichsten Interessengruppen aus aller Welt in die Kultur-, Sportund Shoppingmetropole zu locken“. Dazu spricht HHT Reiseveranstalter und JourEndverbraunalisten, aber auch cher an. Etwa mit dem Katalog Happy Ham-
burg, in dem 73 Hotels, 47 Bausteine von Operette bis Kiezrundgang und 32 Rundumpakete aufgelistet sind und der das reichhaltigste Angebot an Reisemöglichkeiten nach Hamburg umfasst. Weitere Instrumente sind ein Newsletter, Marktberichte und das Hamburg-Tourismus-Monitoring mit Trends, Fakten und Benchmarks. Eine immer größere Rolle spielen Tagungs- und Konferenzbesucher. Mit rund 70.000 Veranstaltungen und circa 1,7 Millionen Besuchern pro Jahr zählt das Kongressgeschäft zu den dynamischsten Wirtschaftsfaktoren der Stadt. Die Unternehmensstruktur der HHT gilt aufgrund der Vernetzung aller Wirtschaftszweige, die an der Tourismusentwicklung beteiligt sind, bis heute als Paradebeispiel für Neugründungen touristischer Marketinggesellschaften. Mit dem Beitritt zum Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) im November 2006 hat die HHT ihren Wirkungskreis nun entscheidend erweitert. „Wir freuen uns, durch die Mitgliedschaft beim BTW auf unsere Netzwerke aufbauen und neue Synergien schaffen zu können“, erklärt Dietrich von Albedyll, Geschäftsführer der HHT. Weitere Infos: www.hamburg-tourismus.de
WEITERE INFORMATIONEN UNTER: + www.dzt.de + www.itb-berlin.de + www.lastminute.com + www.deutschertourismusverband.de
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AUSSICHT Im aktuellen Katalog Happy Hamburg Reisen 2007 finden Besucher zahlreiche Attraktionen wie eine Fahrt auf der Binnenalster, die einen Aufenthalt in der Hansestadt Hamburg zum unvergesslichen Erlebnis machen.
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